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Full text of "Wörterbuch der Strassburger Mundart aus dem Nachlass"

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Wörterbuch 
der 




Strassburger 
Mundart 




Charles Schmidt 



^CONFINEÖ^ 
THE LIBRARY. 





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HISTORISCHES WÖRTERBUCH 

ELSÄSSISCHEN MUNDART 



HISTORISCHES WÖRTERBUCH 

ELSÄSSISGHEN MUNDAßT 



JkJIT BESONDERER BERÜCKSICHTIGUNG 
DER FROH-NEUHOCHDBUTSCHEN PERIODE 

ALS DEM NACHLASSE 

VOM 

CHARLES SCHMIDT. 




S T H A S S B U B ( i 
J. H. ED. HEITZ (HEITZ & MÜNDEL) 

1901. 



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r 

« 



VORWORT. 

Es muss über das vorliegeode Buch zanftcfast Rechensduift abgelegt 
werden. Der Verfasse hfttte es in dieser Gestalt der Oeffentlichkeit nidit 

anheim gegeben. Es ist Bruchstück geblieben. Gegen den Vorwurf der 
Lückenhaftigkeit darf es sich in sofern verwahren, als es auf Vollständigkeit 
von vornherein keinen Anspruch macht. Was es bietet, glaubten wir aber 
für die deutsche Sprachfjesehichte wertvoll genutr, um rias Werk, auch in dem 
iinvollkomiiit n» n Zustande wo der Tod des Verlasaerö es gelassen, dem fach- 
genössischen l^eserkrn- nicht vorzuenthalten. 

Ais Material zur Herstellung des Wörterbuchs dienten folgende im 
Nachlass Prof. Ch. Schmidt's voi^efundene Glossare: 1* Ein Qlossarinm 
Geiler ianiini (1869); — 2^ Ein Glossarium Brantianum et Mumerianmi (1S80); 

— 3^ Ein Glossarinm alsaticum medii aevi (2 Bände, angelegt seit 1883); 

— 4* Ein Ohtsarium alsaiicum zur Zeitperiode 1500-1525 (1886). Geplant 
wurde ursprünglich, wie Schmidt selber schr^bt, «ein Opus, das den els&s- 
siachen und zunfichst den strassburgischen Sprachschatz vom \Z* Jahrhundert 
ab bis zur Zeit des Debergangs zur neuhochdeutschen Schriftsprache voll- 
standig enthielte.» Es sollten daher die erwähnten Glossare möglichst weiter- 
geführt, dann aber zu einem Ganzen verschmolzen werden. Nach den voran- 
gegangenen allgemeinen Sammhingen des mittelhochdeutschen Wortschatzes 
von Scherz, von Benefke-Zarncke-MtiUer, oder auch Lexer, die, bei allen 
sonstigen Verdiensten, doch den Erfordernissen einer eingehcudeii Dialekt- 
forschung nicht Genüge leisteten, schien der Zeitpunkt f^ekominen nun auch 
wieder an das von Schmeller gegebene Beispiel anzuknüpfen, und dem vor- 
5^iijrlichen Bayrischen VV T» rl e rhuc h ein lexikahsehes Denkmal des el- 
äässi^cheu Dialekts /ui- Seile zu setzen. Gerührt aber musste die Darstellung 
werden bis in die Zeit der allgemeinen Verbreitung der neuhochdeut^^chen 
Schriftsprache, wo denn die literarischen Quellen des Dialekts versiegen, und 
die archivalischen Urkunden der allgemeinen Schriftsprache immer näher 
loinnien. 



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— VI — 

Den Versuch rechtfertigen zu wollen wäre fiherflüssig, zumal jetzt, wo 
das Studium der Einzel-Dialekte mit strengeren Methoden wie früher und auch 
thatkräftiger in Angl IfT genommen ist. Eine gesehiditliche Untersuchung aller 
deutschen Mundarten auf Grund einer neuen Durchsicht des archivalischen 

Materials und mit Benulzunj? der uns jetzt vorliegenden Text-Ausgaben, darf 
geradezu als eine Hauptforderung der Wissenschaft an die nächste Germa- 
nistengeneration bezeichnet werden. Von der Fülle neuer Aulsciüüsse, die 
ein solches Studium dereinst erölTnen muss, ist uns durch Friedrich 
Kauft" m a n n ' s anregende Geschichte des schwäbischen Dialektes (189Ü) 
ein Begriff geworden. C h a r i e s S c h m i d t ' s Auffassung war nun, dass 
der grammatischen Darstellung die erschöpfende lexikographische Ausbeutung 
der Quellen voranzugehen habe. 

Uns, als den nächsten Angehörigen des Verstorbenen, ziemt es nicht 
die Frage aufzuwerfen, ob er, der ja von berufener Seite als der «Altmeister 
der elsässischen Forschung» bezeichnet wurde, auch dieser von ihm unter- 
nommenen Arbeit gewachsen war. Der neuesten Generation wissenschaftlicher 
Germanistik hat er nicht mehr angehört. Eine strenge philologische Schulung, 
wie sie den heutigen Forderungen entspräche, ist ihm nicht zu Teil geworden. 
Es ergiebt sich dies auf den ersten Blick. Zudem kommt bei Schmidt 
der Geschichtsforscher und Literarhistoriker weit mehr zur Geltung als der 
Philologe, auch in seinen lexikographischen Leistungen. Und es trat diese 
seine Eigentümlichkeit bei ihm immer mehr in den Vordergrund, je mehr er, 
bei vorrückendem Alter, inne wurde, dass er des gehegten Planes doch nit ht 
mehr Meister würde. Zu ar den Wert einer urkundlich genauen FeaUtellung der 
Worlformen würdigte der gewissenliafle Forscher vollkuuunen. Von den auf- 
genommenen W(jHern sind audi alle Schreibarten sorgfältirr verzeichnet. Ai>er 
blos der Schreibart wegen ist keines aufgenonunen. Die Selireibuugen Äföusch^ 
trackheil u. s. w. bei Geiler, statt Mensch, IregkeU u. s. w., haben ihn nicht 
zur Aufnahme der allzubekannten Wörter bewogen. So ging er an Manchem, 
was gerade für die Sprachgeschichte am wichtigsten erscheint, ohne Be- 
denken vorüber. Das Seltene hielt er werter als das Häufige; die Eigen- 
tümlichkeiten des Wortgebrauchs werter als die der Wortform. Wesentlich 
dies ist mit daran Schuld, dass aus der vorliegenden Sammlung nicht ein 
vollständiges historisches Wörterbuch der elsässischen Mundart, sondern nur 
ein Ergänzuugs-Wörterbuch der vorhandenen Sammlungen geworden ist. 

Von den Grundsätzen, die der Verfasser bei seiner Arbeit befolgte, 
muss wenigstens das Hauptsächlichste mitgeteilt werden. In der Vorrede 
zum OlossarUm ahaHeum medU aevi bemerkt er: «Die hier folgende Samm- 
lung bildet ein Supplement zu dem für Elsass immer noch unentbehrlichen 
Gloisar von Scherz und Oberlin. Ich war bemiihL dasjenige zusammen- 
zustellcu, was einerseits in diesem Werke fehlt, und was andcriMseits in den 
von mir benützten Quellen m andrem Sinn erschcnil. Ferner habe ich für 



- ' vn — 

die von Scherz cttirten Ausdrücke, bei denen entweder gar nicht oder nur 
unzureichend auf elsässisohe Schriften und Urkunden hingewiesen wird, 
Stellen aus solchen angeführt. Endlich habe ich versucht, das hie und da 
Hissverstandene richtiger zu erklären. 

€ Manches Interessante liaben mir die Feldnamen geliefert, unter denen 
sieh alte Ausdrücke erhalten hatten, die die Schriftsprache nicht mehr kannte; 
es sind indessen nur die unterelslssischen berücksichtigt; die oberelsässischen 
finden sich zur Genüge in dem Werke von StrobeL Die Namen der Hand- 
werker endlich, die ich in der zweiten Bearbeitung meiner Gassen- und 
Hdusernamen vollständiger aufgezählt habe als in der ersten, brauchte ich 
üicht noch eintnal anzuführen.» 

In dem Vorwort zum Lexicmi GeUennnK m fügt or hin/.u ; Die liier 
folgende baninilnnj? enthält: 1" Aeltere Ausdrücke, die Cieiler noch gebraucht, 
die aber bald nachher aus der Schriftsprache verschwinden oder nur noeh 
seilen und als Archaismen erscheinen. Darunter sind theologische und phi- 
losophi<< he, die Geiler ohne Zweifel grösstenteils den Taulerschen Predigten 
entlehnt bat. — 2^ Volkstümliche Ausdrücke, die noch jetzt im strassburger 
Dialekt und teilweise in der Schweiz, im badischen Oberland, in Schwaben 
und selbst in Baiem üblich sind. — 3" Ausdrücke, die Geiler selber gebildet 
zu haben scheint, durch Uebersetzung aus der lateinischen Schulsprache, die 
aber nicht allgemein in Aufnahme gekommen sind. — 4" Solche, die noch 
gebraucht werden, aber in anderem Sinn oder mit Veränderung des Geschlechts, 
u. s. w. 

«Als Belegstellen, die bei den meisten Ausdrucken leicht hätten vermehrt 
Werden können, habe ich, so viel wie möj?lieh, solelio gewählt, die dazu 
dienen entweder Gcilers eigentümliche, ori^diielle Manier /u charakterisieren, 
oder über Ansichten, Sitten und Gebräuche des Slraäsburger Volks Auf- 
schlü.sse zu geben.» 

F> war dabei niehl von Belang, dass iii( Iii alles, was in (leilers Pre- 
digten vorkommt, nicht auch sein persönliches Eigenluni war: du.ss Manches 
von den Uebersetzern oder Nachsehreibern (wie .loh. Pauli) liineingetragen 
wurde. Schmidts Absicht war ^ni« hl Mos die Sprache des einzelnen 
Predigers wiederzugeben, sondern zugleicii die, die seinen Zuhörern und 
Uaem geläufig war,» und dazu konnte er alle Sammlungen benutzen. Diesen 
Grundsätzen ist er, nach eigener Aussage, auch in seiner Bearbeitung 
Sebastian Brants und Thomas Murners treu geblieben. 

Wieviel sich schon auf diesem Wege gewinnen Hess, muss sich bei der 
Benutzung des Wörterbuchs herausstellen. Wertvolle Nachträge zu Seherz 
nicht nur, sondern zu Benecke, Lexer und Grimm sind ja auf jedem Blatte 
Itemerkbar und Pur einen der Zukunft vorbehaltenen erschöpfenden Thesaurus 
der deutschen Sprache durften auch sie als willkommene Vorarbeit /u gelten 
liaben. Die Morphologie, wenn auch ilir nicht in erster Keihe Schmidt s 



— VIII — 



Interesse galt, darf sich doch an manchem seiner Ergebnisse freuen. Karl 
Ton Bahder's Grundlagen des neuAocAdetUsc/ten LauUystetns (1890) 
können fast in allen Kapiteln bereichert, in ihrer vergleichenden Tabelle der 
DialektrFormen fast überall, wo die oberdeutscheD Belege auflgeblieben waren, 
verroUstaadigl werden. 

Al^sehen jedoch von den Lücken, die sich aus der Methode selbst 
ergeben, haben sich noch andere im Gang der Arbeit eingestellt. Schmidt 
selbst klagt, «einige» von den polemischen Schriften Mumers in Prosa seien . 
ihm entgangen; Fischarts «barockes selbstgemachtes Vocabuhir> verdiene 
gesammelt su werden, indessen «bei dem schlechten Druck der meisten 
Schriften dieses Mannes erforderte dies eine Arbeit, die dem greisen For- 
scher seine Augen nieht mehr gestatteten. 

Die meisten Lücken sind natürlich dadurch zu erklären, dass den Ver- 
fasser der Tod ereilte, ehe das Unternehmen zu Stande gebracht war. So 
fehlt die gesamte nieder-alemannische Literatur der mittelhociideutschen 
Zeit. Zwar aus R e i n ni a r und G o 1 1 f r i d hat Ch, Schmidt genaue 
Auszüge gemacht. Bei dem Wenigen ist es aber auch geblieben; und nur 
deshalb sind die Citate hier nicht gestrichen, damit wenigstens in einigen 
Punkten die Continuilät der Mundart erwiesen sei. Erst vom XIV. Jahr- 
hundert ab sind die Quellen phinmSssig ausgebeutet. Und doch sind 
auch hier bedeutende Lücken stehen geblieben. Es fehlt die belehrende 
religiöse Literatur, Hieronymus G e b weil e r, Jo h a n n S c h o 1 1, 
Bernhard Klingler, sogar emiges von Johannes Ingolt, 
von Johann Pauli, dem Nachschreiber G e i 1 e r s ; es fehlen Ke ner*s 
Teutsche Reime des Predigers Salomonis und Konrad Hueber's 
Kirchenlieder. Es fehlen die Schwankdichter Johann Adelphus Mulin g, 
der Basler Gengenbach, Martin Montanus, .lohann 
W e t z e l , vor allem .) o e r g VV i c k r a m. Auch die anonymen Gedichte 
vom Slaufeiibciger, ton des Teufels \Hz, dann später die Huinaiie von 
Güctta, Brlamnoclln, Thtotjems uml (Jhankica, Ho/nrir/i t/enaanl Lewe sind 
als niederalemaniHr^che Denkmäler /u hetrachleu oder liegen in elsässischon 
Ausgaben voi . Schauspiele wie die von Va 1 e n l i n Ii o 1 z , Wo l f h a r t 
S p a n g e n b e r g , T h i e b o 1 d Gart, Jacob Frey, Christian 
Zyrln, Johann Rasser, Samuel Israel; die (".ohnarer 
Meistersingerhandschrift ; die Reimchronik über Peter ton Hageuback und 
Erhart Tresch's Biirguadische Historie dürften von Rechtswegen 
im Quellenverzeichnts nicht vermisst werden. 

Von den zahlreichen Uebersetzungen der griechischen und ramischen 
Klassiker im XVL Jafhrhundert ist kaum eine oder die andere (Stein- 
h ö w e r s Aesop, Riugmann's Caesar), von den grammatischen Lehr- 
biichern der Humanisten Knobloch, Kolross, Rieder er, Oelinger 
u. s. w., die gerade Karl von Bahder vorzügliche Dienste geleistet 



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— IX — ' 

liatteD, kein Einziges zu Rate gezogen. Neben den Urkundenbüchern djsr 
Stadt Strassbuiy und Mülhausen durfte A 1 b r e c h t *s RappoUsMniwkeit 
Urhmdenhuek (1890 ff.), sowie W a c k ernagel*s und Thoniinen*^ 
L riwnden^h der JSiadi Basel (1890 ff.) nicht fehlen. 

Es sind empBndliche Mängel. Ihnen war nicht abzuhelfen, wenn dem 
Werk das Ciepräge einer persönlichen Arbeit Charles Schmidt*» be- 
wahrt werden solltu. Auch in methodischer Hinsicht konnte nicht nachgohoH 
uTiden. was Schmidt, in seinem vorwiegend hterarhistorischen Bestreben, 
'itin Philoh>gen zu thun liess. Lins oblag die Ptlicht, das I hnterlassene /u- 
siniTTn M/[ii rngcn, die vier (llossare Schmidt 's, das Ergebniss einer 
immerhin gewaltigen Arbeit zu einem b^inzigen zu verschmelzen, die Mängel 
aber des so entstandenen Werlces einzugestehen. Das Eine ist mit pietätvoller 
Sorgfalt, das Andere ohne Rückhalt geschehen, durch den ^hn und durch 
den Enkel. 

Pastor (Quirles Schmidt, i^aris. 
Prof. D' Charles A n d l e r , Paris. 



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BENÜTZTE QUELLEN 



I. TEXTE. 



Adelpbas, Barbarossa (Adelph., Barb.). 
Strassb. 1680. fol. 1. Ansehe. 1520. 

-Mars. Ficinus (F i c), tlem ffc.suii<len 
ttod laogea Leben. 2. Theil des Uedioiua- 
rins von 160fr. 

- Anhanp: zu Adelphos' Ausgabe von IT» r 
manus vou Sacbseoheim Moria 'Morl u). 
Str. 1519. fol. 

- Vor- nnrl Schlu^'^t Pil " zu Oeilcrs PMsion 
Passion). i>ir. löU, fol. 

- Vorrede zu Gcilcrs Pater Notter (Pat. 
.Nost.) Str. 1515, fol. 

- Historia von Biiodis (IvijoiJis). Str. lölhi, 
fol. 

- Wirliufftig sag und red von dem Rock J. 
0. /.u Trier {Heil. Uock^. Str. 1512, 4o. 

- Türkisch Chronica (Türk.) Str. 1518. fol. 
Aimendbüchcr der Stadt Surassbarg, 1437. 

I46fi. Stadt-Archiv. 
AUatia, hcranag. von Aug. Stöber. Mülhausen, 
1851 u. f. 

Alsatia dlplomatlca von Sehöpiltn. ^lann- 

■i.ini, 1772. 2 B.. M 
Altswert (Meister), her. von Holland and 

Keller. Bibliothek des literarischen Vereins, 

V.. 21. Stuft^., 1850. 
Alte Ordn., Strassburger Eath&chlijsse ans 

dem Ii. nnd 16. Jh. E ine Reihe von Polio- 

Bändr-ii ^' !<Ii-Arclii\ 
Appellaiioii (.Appell.) der celichen Priester 

an den Bischof Str. 1584, 4* 
Bihtebneh. dabev die bcz» ichenunge der h 

messe. Herausg von Ubcriin. Str., 1784. 
ler BlindenfUrer bin ich genant . . . Str. 

1526, 40. 

ßrant, l. Narrenschiff (Nsch.i. in der Ansg. 
Ten Zarnckc. Leip/,, 1854: hie und da auch 
die von Basel. 140:J, 1", die Sirobcls, Qued- 
linb. lb3B. uiul die üödeke's, Leip/.., 1872. 

- 2. De moribus et facetii.s niensae, Thesmo- 
phajria (T h e » ni.) Basel, 1490, 40. 

- 3. Cato Basel. 1498, 4». 

- 4. MiTotii^. Basel, UiH». 40, 

- 5. Facetos. Beatl^ 1499, i**. ^ 



, Braut, 6. Kleinere deutsche Gedichte (1). 
Oed.), Abdrnok ans der Atsatia 1S76. 

7 Fl Piheitstafel, bei Strobel, Beftr.- znr 
, deotäch. Literatur. Str., 1827. 
f 8. Bisehoff Wilhelms von Honstein Wa»l end 

Eiririt fBisch. Willi.j. im Code hist et di- 
ploin. de la ville de Strasbourg. T. 2.8tr., 1843. 

— 9. Layenspicgel Str., 1514, fol. 
10. Klagspiegel. Str., 1.t16, fol. 

Briefbuch, enthaltend die vou Nicolau.s von 
I Laufen gemachten Ahsohriften der Briefe 

de« (Tiiftcsfrcüudcs, nebst anderen Stücken. 

Ende des 14. Jh. Folioband. Archiv des 

Untcr-Blsasses, 
Bruufel!<, von dem evangelischen Anstoss 

(A n s t 0 b s). Str. 1523, 4". 

— vi n Ii m Pfaffenxehettden (Zehnden'. Str., 

1524, 40. 

Brun$ichwig, Buch der Cirurgia (C h i r.) 
I Augsb, 1497, fol. 

1 - Distillierbuch {D i s 1 1 Str. 1509, fol. 

— Medicinarins (Med) Str. 1509, fol. 
Bui'ckhardt. die Hofnnirl luisi'liM li. r CJottes- 

häuscr und anderer am Oberrhciu Basel, 
18B0 

Butzer, 1. Da^s jiii s( !i,> nimuind, suiider an- 
dern leben soll (Dass ^icni.) Str. 1523,4^. 

— V. Grand und ursaeh der neuwemngen . . . 
zu Stras^b. iNr tier.i Str. löL'5, 4'>. 

— 3- Kurtzcr Bericht von Disputation . . . 
zwischen Conr. Tregor . . . und den Pre- 
di-Tin zu Stra&sb. (Tregert Str. 1524, 4o. 

— 4. An ein chrisLl Halb der statt Weissen- 
bnrg (Weissen b.) Str. 1528, 4». 

Cftpito. 1. Was man halten soll von der spalt- 
nny zwischen Luther und Carlstadt (Carlst.) 
Str. 1524, 40. 

— '2. Antwort auf Trcgcrs Vermanuntf an die 
EidnosÄCuschaft iTrcirer). Str. 1524, 4*'. 

— 3 Verwarnung an die Kidgcii. wider Treger 
iV " r w ;i TU.) Str. irri4, 40. 

Carl iiiaire de Mulhuuse. public par Moss- 

mann. Str. 188«, 4« 
Claas von Blovelden, straasb. Barfüsser, ein 



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XII 



Traktot von ihm (Br zwei Novi/.en des S. 
Clarenklosters, um 1380. Im Briefbaoh. 

Cltisener*:» Chronik, heransg. von Hegel. 
Leips. 1870 

CiMlex diplom. praedicatomm, ujf das str. 
Predigorlvlostcr und die Begiueuhauser be- 
9»uglichc Urkotiden Copien. Ein Bftttd in 4P, 
ins. üandschr. v. C. Schmidt). 

Codex dipiom. S Thomae. das Thomas Ka- 
pitel betreffende Urkunden. Copien. Ein 
Band tn A^. ms. «Üandschr. v. C. Sohinidt) 

C«ilm. Chronikf die älteste deutsche Cftronik 
von ( oliimr. beramg. von Bernonlli, Col- 
mar, im. 

Conrad Ton DmikrotsheliR, das heilige 

Namenbuch, herausg von Pickol. Str. 1878. 

2]S Deatache Urkunden aus dem 13 Jh. Be- 
sondrer Abdroek an» der Alsatia, 1678. 

Ein schöner Dialogns (D iai.; zwischen eim 
pfarrer und eim scbaltheisa 1Ö21. 4f>. 

ElaSa«i8cbe Predigten, iSffS. Alemannia. 1. 
und 2. T-Jir-^ang. 1871. 1874. 

Seb. Frank. Sprichworter. 2. Tli. Frankf 
löU. 40. 

Frie», Spiegel der Artznei Str. 1518, fol. 
Gebete, 14. Jh. Pergamenthandschr., 2. Hälfte 
des 14. Jh. 

— 15. Jh. Papierhan dschr., 16. Jh. 

Geiler von Ka^Morsberg. 1. Wie man sich 
hultei) .soll hei einem sterbenden mensehen. 
1482 6 Bl. 40. 

— 2. Ein heibam köstliche Prediij Ductor 
Johanns Geiler von Keiserspcrg. Predicanten 
der löblichen stat Strasabarg. Die er zu 
bisehofr Älbrechten von Straszbarg und 
andern crwirdigcn Prelaten, und st^iner 
gantsen ersameu priesterschisfl vor Zeiten 
gethon hat . . . nss wolgesiertem latein 
durch Jacobum Wimpflingen in tüfsfh 
spraeb verändert und transferirt. — ätrass- 
bnrg, 1613. — 19 Bl. fol. 

— :V Dise nachgcschriben ])redig hatt gelert ' 
und geprediget ein hoobgelerter aodechti- 
ger doetor nutnamen Johannes von Seysers- 

perg, 148«. 6 Bl. 40. 

— 4. Eine heilsame lere und predig. 1490. 
6 Bl. 40. 

— 5. Der bilger mit seinen eigensehaften auch 
fiparcn. 1494. 4». 

— Ein nutzlich bucchlin das man nennet 
den Pilgrim. Augsburg, bei Lucas Zeissen- 
mair 1499. «<>. 

— bter. Cbristcnllch bilgcrschafTt zum ewigen 
vatterland, frurhtbarlich angzeigt in glych- 
üai>/. und eigcuschaftt eines wegfertigeu 
bilgers, der mit flysz und ylent sacht sin 
zitlich heymut. — Basel, bei Adam Pelii 
von Langendorff, 1518. fol. 

H. Ein sendtbricff gothon an die würdigen 
frauwen zu den Reuweren zu Freiburg im 
Breisgau, darinn sie ermanend zu der waren 
evangelischen geystUdikeii. ^ Skrassbnrg, 
1499. 40. 

— 7. Der Trostspiegel 1« Bl. 4». — D». 
Strassburg, 1503. 4^. - Auirsb., U;ik< 
frosobauer, 1507, -4o. — Strassb.. Joh. isLnob- 
lottoh, IMl. foU Aogsb. Frosehaner» 1613. 
40. — Basel, 1588. 9». 



6«iler von Knyseraborg. 8. Der text den 

passions oder lidens christi usz den vier 
evangelisten zasaiiimcn in eyn syn bracht 
mit schönen fignren. -- SIrasabiurg« Knob- 
louch, 1506. — ;n Bl. fol. 

— 9. Predigen teutsch und vi! gutter leeren. 
Aui^borg, bei Hannsz Otmar, 1606. ioL, ent- 
haltend : 10. Von dem berg des schauwenSt 
1488. — 2°. Von bilgerschaft, s. nr. 5. — 
80. Verschiedene im Blagdalcnenkloster in 
den Jaliren 14^5, 1496. 1498 gehaltene 
Predigten. — 4*. Von sieben eselhefften. 
Adventpredigten für 1497. 

— 10. Bis büohliu wiset wie sich ein ycglicher 
Cbristenmenseh sehieken sol m einer gantten 
volkomncn und e"i nirincr beicht. — Basel, 
bei .Nidaos Laroparter. 16 Bl. 

— 11. Passion des Heren Jesu Nenlieh nax 
dem latyii in tütsclic Sprach transferirt 
durch Johauuem Adelphum Pbysienm von 
8tra8zbQrg — Strassb.belJohannOrOniger, 

1514. fol ^ 

— 13. Das hchun buch genannt der Seelen 
ParadiSK. von waren und volkummen lügen- 
den sagend. Strassburg, bei Matth. 
Schürer, lölO. 

— 18. Pater Nester. Uszieguug Aber das ge- 
bette des hcrron. so wir t i^lich f^prechen. 
— Strassburg, bi Mathia» liuptiit!'. 1515. fol. 

— 14. Das bucn granatapfeL Im latin genannt 
MalogranntMs hclt in ym prar vil und nianig 
haylsam und ätihser undcrweyzung und leer, 
den anhebenden, auffnehmendcn und voll- 
kommen mennschen. mit sampt gaystlicher 
bedeutnng des anszganngs der Kinder Israhel 
von Egipto, Item ain merckliche nndcrrich- 
tung der gaystliohen Spinnerin. Item etlich 
predigen von dem hasen im pfcffer und 
von silKii sciiwestern, und schaydcn. nach 
nistücber auszlegoog. Augsburg, bei Hanns 
Otmar, 1610. fbl. - D". Strassburg, bei 
Knoblouch, 1511. fol. - I/>, Strassb., bei 
Knoblocb, 1616. fol. 

— 16. Das irrig Seliaf. Sagt von Kleinmfiti' 
kcit und Verzweiflung. — Strassburg, bei 
Matth. Schürer. 40. 

16bls. Das Brrig Schafe. Daa irrig schafe sagt 
vonoleiomütigkeit und böser anfechtung. Der 
hellisch Lew von böser anfechtunge. Krist* 
liebe Küngin von underscheid tötlicber und 
teglichei Siind. Der dreieckigt Spiegel der ge- 
bott. der beicht uud wol sterben. Der eschen- 
grüael. Anfang der menschen in dem dienst 
gottes. Das klappermnl der hinderrednng. 
Der Trubt»piegel des uuveruunfftigen trau- 
rens. — Strassburg, bei Johann Qreininger. 
1514. fol. 

— 16. Das buoch Arbor humana. Von dem 
menschlichen bäum, darin geschicklich und 
in gottes lob zu lernen ist, des boltsmeyers 
des dotz. frölich zu warten, einem jednu 

uien^Nchen nüt?: und gut. — StrUSSburg, bei 
Jobann Grieninger, 1621. fol. 

— 17. Das Schiff der penitentc und buss- 
würkung, in teutsch gewcndt vom latin, 
aus/, seiner aygenen bandtgeschriffu — 
Augsburg, bei Johann Otmw. 151 . fol. — 
D». Strassb, bei ll»ttb. HupfblT, 1616. fol. 



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— Xlll — 



Geiler von Kayseraberg:. 17bi!>. Das Schiff 
des Heils aaff das aller kürtzest bie aas- 
gelegt. — StTtssbur^, bei Johann Grüninger. 
I&ia. 24 Bl. fül. 

- 18. Predig^ der himelCart lia. Dies seind üer 
predig von upser lieben Frawen^ Eine seit 
von ihrer himelfari. — Strassburg, bei 
JohaaA Grünioger, 1512. 18 Bl. fol. 

- 19. Von dem bnnm der Seligkeit, alpha- 
bcth in XXIII predigten an einem bauin 
XXllI est ofiteesteigen cum ewigen leben. — 
Sirassbarg, 1518 nnd 1617. 

- 19W9. Von dem Hautn ilo^ r-^vi^rrn Lebens 
Dach dem Alphabet geurdnei. — ^traszburg, 
bei Gruninger, 1518. 40 Bl. foI. 

- 20. Von Früchten der penitcntz der ster- 
benden Xanst (hinter der Sammlung nr. 26.) 

- iL Das Evan^elibneh. Dm bnoeh der 
Kvanpelien dürcli das jrantz iar. — Strass- 
Lurg. bei Johann Ghoninger. 1515. fol. 

- 21bi.\ EvangeUa mit neslegnng ; nnd nee 
dem Plenarium and siitiKr vi! gntor "Rxompe! 
nüulich, sumer und winttertbeil durcli das 
trantz iar. Introit. anfang der Hess Epistel 
und Collect, etc and auch me von den 
Heiligen und die zwölffEvangolia. — Strass- 
buru' bei Johann Grieiiiii)K'er, 1517. fol. 

- 3iter. Evangelia. Da« pLenariuni nszerlesen 
■nd davon gezogen m des hochgelerten 
1 cfor Koiserspergs uszlegung der ewange- 
liea and leren Anfang der Mess. Colect, 
Sseret. Epistel nnd Complend. Aneh de 
"^inciis von Ipsn heiligen. Sararntr und 
Wintertheil durch da» g9,nU iar. Vil guter 
«lempel. Frieeter und leion natsUeik. — 
Strassbnnr. bei Johann Orienlngar. 1SS2. 
f(.l 

~ 22. I^e Bmeis. DU ist das bnrh von der 

Omeissen. unnd aach. Her der Künoig ich 
liiente gern. Uud sagen von Eigentschafft 
der Omeissen und gibtnndarweisong von den 

anholden and hexcR, und von gespenst der 
geist. und von dem wütenden heor wander- 
hailieh w n 1 nützlich ze wissen, was man 

darvon halten oder planben soll. — Stras.s- 
barg. bei Grieninger, 1516. fol. - iy\ ibid. 
1517. fol. 

~ 2.3. — Her der küng ich diente gern. Also 
ist dis buchlin genant und haltet in funff- 
/elien sclumcr niit/lichi^r leer und predij^ — 
StraMborg, bei Johann Qrieninger, 15ie. fol. 

- Di« brSsamlein doet. Koysersporgs 
ii%elesen von Frater Johann Paulin bar- 
fnserordens. Und sagt von den funflzehen 
Hymeleehen Staflblen die Maria uffgestigen 
ist, und gantz von den vier I.euwcn^'cschrei. 
Aach von äem Wanneukromer, der Kautlüt 
miderlleli hApsehe matery bei. LZn predi- 
gen, nützlich und gut ffen mcoschen die 
das lesen, on Zweifel wol dadurch gebessert 

werden. — Strassburg, bei Johann 
Grüninger, 1617. fol. 
~ 2ö. Das buch der siinden Ueä niundä. Von 
dem hochgelerten Doetor Keysersperg, die 
er nent die blatr^n am mütid davnn er 
XXIX i>rcdigen und leeren gethon bat. Auch 
i^D v Doctor Keyeersperge aiphabet in 
iXm predigen geordiniert. NutaUeh nnd 



gut den menschen die das lesen, davon wol 

febessert mögen werden. Straasbnrg, bei 
ohann Grieninger, 1518. fol. 
Geiler von Kaysersberg. 26. Von den dry 
marien wie sie uosern heran iesuui christura 
weiten talbon nnd von den nuekeii die 
nnsz die salben verderben. Von dem senflf- 
kdmlin. Und von den früohten des wol- 
Sterbens. Angesehriben von einer ersamen 
iunckfrawen und die erbeten das sie sollchs 
in den droek gelasen hat^ in hoffnung zu 

fnt allen menschen. — Strassbnrg, bei Jo- 
annes Grieninger, 1520 fol. 

— 27. Üoctor Keiserspergs Postill : Uber die 
fyer Enangelia dorebs jor, sampt dem 
Quadrapfßsimal, und von ettlichen Heyiipren. 
newlich ns/.gttngeu — Strassburg, bei Jo- 
hannes Schott, 1522. fol. 

Gersdorf. Feldboeh der Woodartsnei. Str. 
1517. fol. 

Ctoldschm. xnnft, die strassb, Ooldsehmiede- 

znnft, von Meyer. Str. 18«! . 
GösH von Eheuheim, iu Von der Hägen s 

Blinnesangern. Leipz.. 1888. 4". B. 1. 
DI« Gottesfreunde im U. Jh. Jena, 1864. 

(C. Schmidt) 
Gottfried:^ von Hagenau deutsche Gedichte 

am Sobluss seines lateinischen ms. 
ChittfHod» von Strassburg Werke, her. von 

Von der HaiLren Breslau, 1823. 2 B. 
Grandidier, Oeuvres historiques inidites (Q. 

in6d.), pupl. par Libtin. Colmar, 1665. 

6 n 

Gulden Syil : üic hebt sich das b&ch au das 
man nent da/, guldin spil (von dem Domi- 
nikaner Tm,Mlti. (Augsb.) Günther Zeiner, 
1479. fol. Neue Ausgabe von Schröder, Str., 
1882. — leh citiere nach dem Druck von 
1472; da dieser aber nicht paginiert ist. so 
gebe ich die Seiteuzahl nach der neuen 
Ausgabe. 

Gntl. Ordn. : Ordnung des strassb Hofs der 

guten Leute 15 Jh. Stadt-Archiv. Copie, 

Varia als., B. 9. ms. 
Hanauer, Les constitutions des campagncs 

de TAlsacu au muycu-aga (Hau., C o n st ) 

Colmar, 1866. 
Hedio, Ablenung uffTregersbüohlin. (Ablen.) 

Str. 1524, 40. 

— Zwo predigten von dem sehenden (Zehn- 
d e n). Str., 1584. 40. 

Heimlich Buch, ürtheile und Besohliiisfl des 

strassb. Raths. 14 u. 16 Jh. Ehmals anf 

der Sudtbibiiothek. 
Heinrieh Ton Offenbnrg, Prior der strassb. 

Au^'ustiner, Zwei Predigten, 16 Jh. Ms. 

germ. 4P. 85. Berlin. 
Herrad: Verzeiehniss der im Hertas deli- 

eiarum vorkommenden deutschen Ausdrücke 

am Schloss von Engelhardt, Herrad von 

Landsberg. Str., 1818. 
Histoire du chapitre de S. Thomas (Hist. 

de S. Th.}. Strasb. 186(>. 4«. (C. Schmidt). 
Hohenlohe (Sigism. von), Kreutzbilehlein. 8. 

1. 1Ö25 4«. 

Ungo von Ehcnheim, strassb Dominikaner, 
Predigten. \b Jh. Ms. germ. 4». Ab. Berlin. 
Ingolta Fred. : Zwei Predigten des strassb. 



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X 



iJoiniiiikaners Ingolt. 15 Jh. EhmaU Cod. 

B. U6, io IX^, der hiesigen BibL Ms. germ. 

4» 35. Berlin. 
Inventar de> Ludwig von Odratz- 

heim, U99. S Thom. Arohiv. Varia als., 

1, 895 n f Ms. 
Inventar il o r M o ( / ;i v du L i c Ii t c n b er-,', 

1432. Spital- Archiv Varia als., l, 3i»8. 
Johanntter Keerolpr: Neorolog des stmsh. 

.To^atiiiiterlianses. FoKobandi 16 Jh. Str. 

I'niversitäts-Bibl- 
Jüngstes Gerieht. Oediebt, Ende de« 14 Jh , 

im .Tohtiiinitor Memorial 
Kalendei' : Martyroloj^ium nach dem Kalender 

der Heiligen Str., 1484, fei. 
Karsthans. Prris>b.. 1520), 4» 
Kauflians-Urdiiuug 15 Jb. Alte Ordn., B. 12. 
Königshofen, Chronik, her. v. Hegel. Leipz 

1870. 

— B 0 i 1 a g e II , in Hegels Ausgabe. 

— A II in L r k u n ge n , in der Avsg. v. Sehilter. 
Str.. \ms. 40. 

Liber eo«iuiime des Münsterkapitelä, 14 Jli 
Folioband Archiv des Unter-Elsasses 

Httriein, Predigtmärlcin. her. von Fr. Pfeiffer 
(nach einem strassb. 3Is). Stuttg. 1858. 

J. Meier. Geschichte des Streits der strassb 
Dominikaner mit dem Magistrat. 1477 nach 
Str. Urkunden verfasst- Ehmals ms. der 
Stadt-Bibl. Abschrift., Cod d i p 1. p r ii il. 

Ralnitii iMerswin, ms.: Traktate im Jo- 
hannitemienioriaL 

— 9 Felsen, her. von C. Schmidt. Leipz. 
1869. 

Mnnier, 1. Histori von den vier Ketsera Pre- 
digerordens (4 Ketser). S. 1. et a (t£fil), 
4«. 

— S. Narrenbesfhwdrang (Nb.), Ausg. v. 6ö- 

deke Lcip/ 1879. 

— 3. Schelmenzunft (S c h elm.) Str. s. a. 40. 

— 4. Ein andechtig BadenÄirt (Bad.). Str., 
1514. 40. 

— ö. Geuchmat (Geuchm ). Basel, lnl9. 4^. 

— 6. Virgilii aeneadisohe Bacher (VIrg ) 

Worra.s, 1643. 

— 7. Illenspigel (U le n s p.), her. von Lappen- 
berg. Lcip/., 1864. 

— 8. llcberscizung von Hutten«! Schrift vom 
Holz Oayac (GayacK iu Üuckiiigs Ausg. 
V. Huttens Werken, B. 5. 

— ». Inbtitutcn tl n s t i t ). Basel, 1619. 4». 

— 10. Von Luters leren und predigen (Luth. 
leren). (Str . 1520. 40. 

— 11. An den Adel teutscher natiou (Adel) 
Ansg. von Knrs. Zftrieh. 1848. 

— 12. Ob <1»T Kiinii: usz Kiij^'laiul ein lucrnpr sei 
oder der Luther (K. ü n, v. £ n g 1.). Kloster, 
T 4. 

— 18. Die gotsheilige mess etc. (U esc). Luzem, 
1528. 40. 

— 14. B r i e f e, bei Strobel, Beitr. aar dentseh. 

Lit. 

Mystische Gedifhte, aus dem 14 .Jh. Ednials 

ms. der Stadt-Bibl. 
Nucbtigiill, Psalter. Au'_'sb , 1524, i'\ 
Nicoluus von Basel. Lcbcu und ausgewählte 

.Schriften jNic v. Bas.f. Wien, 1866. iC. 

Schmidt). 



Nicolaus von Basel. Geschichte der Be- 
kehrung Taulers (Befc. TanL) Strassb. 
1875 C. Schmidt». 

— Trukfüte im .Tuliatuiiter-Meniurial mis.). Der 
Nsme des Verfassers scheint nicht Nioolaas 
von Buel xn sein i der Beqaemllehkeit des 
Citierens wegen habe ich ihn indessen bei- 
behalten. Auch war der ursprüngliche 
Dialekt der Traktate nieht der elsaBBisehe ; 
da aber Nicnlaus von Laufen sie in diesen 
übersetzt hat. konnte ich sie unbedenklich 
beniltsen. 

Nieolftus von Basol. um 1885. Schreiber des 
Johanniter- Memorials und Verfasser der- 
jenigen Stücke die sieh auf die Gieseliiehle 
des H l . ^ beziehen. 

NicolaiiH von Stras^burg, Predigten in Pfeif- 
fers deutsehen Mystikern. Leipz , 1845. B. 1. 

Oberlin, de J. Geileri soriptis germanieis. 
Sir . 17S8. 40. 

Oswald, [ieutpriester des etrassb. Müusten, 
15 .Iii. I'redij^t. Ms. f^erm. 4o. HS. Berlin. 

Pauli. Schimpf und Ernst, btutig.. 1868, nach 
der strassb. Ansg. von 1522. 

Peter von Gengenbach, strassb. Dominikaner* 
prior. 15 Jh. Predigt, ehmals strassb. Bibl. 

Pollio, Predig vom glauben (Predig). Str., 
1Ö2Ö. 40, 

— Was man sich gegen newen meren halten 
solle. Sil , \?)-^f>. 4". 

Räthselbttuh, Wem an £urtzweil thet zer« 
rinden. . . Str. s. a., 4*. 

Reg. A, B. ete . Copialbücher des Thomas- 
Stifts. S. Thomas-Archiv. 

BeiniiHir Ton Hig«n«ii, Gedichte in: die 
Heiilelberf,'erLiederhandschrifl, her v Franz 
Pfeifter. Stuttg., 1844. (Bibl. des lit, Vereins). 

RingmaBn, Cisar, JnUns der emt rdmlsoh 
K eiser . . . 6bers von Biagmann. Str., 
1507. fol 

Scbi*otbank, Practica. Str., 1502. 40. 
i Sti'inhihvel, Aesop,her. von Oesterley. Tabing., 
1873. tötultg lit Verein). 

1. HtrasHb Stadtrecht, deutscher Text bei 
Orandidier. Hist. de P^lise de Strasbonrg:. 
1776. 40. B. 2. 

Stroliel, Vaterländische Geschichte dec El- 
sasses Strassb., 1841. 4 B. 

Snpplication des Pfarrhers . . . /.u 6. Thomau. 
Basel, 1594. 4». 

Tauler, Predigten. — «lob habe zwei Ab- 
schriften der Taolersehen Predigten nach 
den ehmaligen strassb ^Iss. verfertigt; ich 
eitlere nach der ersten Copie, nach Cod. 
A 89 (B> und Cod. A, 88 (C» der ehemali- 
gen Johanniter-Bibl zn Strassburi:. Die 
erste Zahl bei den Citaten ist die Seiten- 
zahl der Copie, die zweite bezeichnet die 
Predigten nach Tu l A. 89 (B).» (A. d. Verf ) 

S. Thomas Fabrik. Kechnungen der S Tho* 
mas Fabrik, 16 Jh. Meht votlstftndig er- 
hn'r Thom.-Arch. 

Tt-uuiitbucli, Auslegung der Träum <Danielis . 
Str , 1511. 4». 

Trübel, demütige Krniarmng (Er man.) an 
eine gantze Christenheit. Str., 1524. 4®. 

— Ein christlich Lob (Lob) an die statt 
Straszb , 1624. 4». 



— XV — 



Die BtnuMb. Tncber- «ndl 

Web-rzunft, von SchraoUer. Str., 1879. 4P. 
Urkttiidtiakacli der äUdt Strassb. (Urk), her. 

▼on Wigand. Str., 1879. 4«. 
Varia Alsatica. 2 Bünde Copien ^ Vt- 

kandeu auäüira&öb. Archiven. MB.(C.bchmidt.) 
Wrm. Briefboch., Reime über den sterbeDden 

Men>c}ieii und über den NanUMl Jean. Ende 

des 14 Jli., im Briefbuch. 
VitUnger, Pfründner der strassb. AU6rll«Ui|ron 

Kirche. Predigt, 16 Jh. Mb. germ. de. SA. 

Berlin. 

TiAdidae typographicae von Sehöpflin. Str. 

1760. 40. 

Weistliümer, gesammelt von Jakob Grimm. 

Göttingen, 1840 u. f. B. 1. 4. ö. 
Wiupheting. Tröstlich Predig Chrysostomi 

iChrvs). übers, von Wimpheliug. Str., 1614. ; 

fol. ' 

- Geilers Synodalpredigt (S y n o d.), über», i 
Ton Wimph. Str., 1617. fei. l 



Winpbeling, Sendbrief dee graven J. Pteni 

V n Mirandel . . . (Mirand.K Str. s. a. 40. 
WiukJerprozes», bei Röhrich, Mittheil ungen 

cur Geschichte der evang. Kirehe dea El' 

ßa^ Str.. 1856. B. 1. 
Wurm von Geudcrtheim, Auslegung der ge- 

schriCft Jiir. 2 (Ausleg.l. Str., 1524,40 

— Balaanis EseUii| von dem Bann (Bai.;. 
Str.. 15^3. 4. 

— Trost Kloetergefengener (Treet). Str., 
1523. 40. 

Zell, Oll ristliche Verantwortung (V e r a n t w.). 
Str.. 1523. 40. 

— Oollation auf die Einführong Ant. Firne 
(Collat.). Str., 1528. 40. 

Ziegler. Ein schön büchlin von dem leib 
und blut Christi (Büchlin). Str., 1526. 4f*. 

— Von der waren niessung leibs u. bluts 
Christi (Niessung) Str. s. a. 4". 

— Kurt» register der Bibel . . . was ab« 
götterei sei (Register). Str., 16ftL 4^. 



II. WOUTEiiBÜClIEIl. 



Beoecke n. Müller. Mittelhoohdeutsohcs Wör- 
terbuch (Ben.) Leipz. 1864. 3 Th. in 4 B 

Basypodias, Dictionnrinm letino-germanienm. 
Strassb. 1537. 

Frisch. Teutech-lateinisches Wörterbuch. 2 
Th. Berlin. 1741. 4». 

60II. Onomaetieon latino-germanieum. Strassb., 

1620. 

GrHff. Althochdeutseher Spraebsehata. Berlin, 

1834. 7 B. 4". 
Jac. n. Wilh. Grimm, Dculäches Wörterbuch, 

soweit es erschienen ist. 1852 ff. 
i>M kleine Glossar zu Hebers allemannischeu 

Gedichten, in dessen Werken, 4 B. Karls- 

inbe, ISdBb 



Lexer. Mittelhochdeutsches Hand- 
wörterbuch. 3 B 40. 1872 ff. 
Seherz. Glossarium germanicum medii aeTi, 

od. Obcrlin, Stra^.sL.. 1781. fol. 
Schmeller, Bayeribchcs Wörterbuch. 4 B. 
Stuttg., 1827, und 2. Ansg. von Fromann. 
München, 187-1 2 B. 
Schmid, Schw i isrhes Wörterbuch. 2. Ausg. 

Stuttg., isu 
j Stalder. Vcrsucli eines sohweizerisohen Idioti- 
I kons. Aaruu, 1812. 

I Wackernagel, Wörterbuch zum altdenteeben 

I Lrsebuoh, 4 Ausir. Basel. 1861. 
jZieinauu, MitielbuchdeuLäulke« Wörterbuch. 
I QuedUnb 1868. 



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A 



Abätzen, abfressen. — Das wihle Schwein, 
das den Weingarten abeUi und verderbt 
Wimph., Syn. 7 «. 

Abbass, abwärts, von ab und basz, besser, 
mebr; wie fürbas/. gebildet. — Zwei Schiffe 
♦nit mochten an das port kommen, . . . wur- 
ili ri (Hl u enii: albass ^ef^xt* (pMlo mferiiiB)* 
JKii^piauu, Cäsar 3Ö i>. 

Alibis. Bransehwig, Dist. 87 b. — «Uoniu 
diaboli, Abisskrut.» (rersd 92 — ScnbiOBa 
pratensis, TetifeUabbist. lar»chL 1^70. 

Abbreelie, LiebtpBtse(den Doebt abbrechen). 

— «Antiochus kam ^'fii Jhcrasalera . . nnd 
beraubet den Tempel, fürt hinweg den gul- 
dln Altar, die lieehtstoek, die AMreehm die 
alle trnldin waren» (1 Macc. 1,23), Geiler, 
Arb. hum. ilÜK — Junge Männer und junge 
fTwea »knmmett etvann vor den Kremen zu- 
samen, und so muss er ir ein Bla'^t« ilck kau- 
fen, SU kramet sie im ein Aitbreehen, die 
Ding machen sie dann vff den Ermel, uiul 
verstond sie ^nanctor waa es bedüteU» Id. 
Bros. 1,95 

«Emiuietorinm, Abhrcch /.mn Licht». Gemma. 

Ebenso Pasypodius. Auch ihm Ii bei Göll, 398: 
«Emunctorium, JiaUer, Aübnch». — Der Ge- 
trau oh Blasbälge und Liehtputatll auf die 
Aermel zn heften, setzt voraus, dass es kleine 
Gegenstäudc waren, Symbole mit lasciver Be- 
deutung. 

Abbrechen. 1. Sich versagen, sich enthal- 
ten. Gemmn gemm: abstinere. — «Brechen ab 
ist rechte Kunst>. Brant, Thesm. b. 5*. — 
£in Möncli •bricht im sunst so vil ab. das 
er kein frend noeh korts^l bab>. Brant, 
Nsch. 101. 

S. Abbruch tbon, entkräften. — Der Arzt 
<tabe doeb mit der seit das mieb die kranek- 

heit schwechet und mir an demleib oMroob». 
Momer, Gayao. 424. 
Abbradi, Bathaltsamlcelt — «Abbruch, in 

latein ah = *inentia.> Geiler, Pm ! n. L. S5^<. 

— «AbbrucJi^ als da ein Meuscii nit me inu 
den im not ist». Id., Sünden des M. 84 i>. 

— tln Klöstern ist Abbruch wol und ordcn- 
iich ufi^esetzt». Id., Arbur hum. 82 — 

Zntveiien aneb im gewöhnlichen heutigen 
^inn : c . . . on Schaden und Abbruch frot- 
Uclier und brüderlicher Liebe». Geiler, >iarr. 



26 i>. — Ete. — Oemma gcmm. : abstinentia, 
Ahbrcchung. — «Ob aber einer ubbruchs 
halben schwach Avolt werden». Munter, Gayac, 
427. — «. ..das die gefüllten glieder mit 
abbrwh und abstinentz geleret werden.» Ibid. 
440. Etc. — Göll, 550, hat noch : «abstinentia, 
Abbruch». 

AbbrUcblicb. Abbruch thaend, enthaltsam. 
— «Allwegen verdent die «rifiehtet welcbe 

lebent in (ibhrüchlichem Leben»* OeÜer. Sclen- 
par. 44 ^ i Bilg. 17 ». Etc. ~ « . . . jren £ren 
odbrüdUftsb» Botser, Nener. B, 9 b. — «seinem 

guten (Gerücht ahbi-üchUch» . Butzer, Treger 
B, 4». — «Der warheit abbruiMich,» Capito, 
Yenrani. B, Sb. 

Abdewen, verdauen. — «So hast du aJp«- 
devoet . . bist ernüchtert und unbeschwert 
von der Speise*. Qeiler.Qetotl. Spinn. 0, 4 «.Bte. 

Abdriii«iff, so viel wie abtrünnig'. Einen 
von et was iil)(lring;eu, ihn nöthigen Uavuii ab- 
zulassen. — «Es half an in (den Aposteln) 
kein pein uff erden, — das sie abdnngig 
möchten werden.». Murner. Bad , II, 1 

Abebttram, abbrennen. — «Obe ein laut* 
herre . . . das dorf abebürncn \\\)\u. Bläs- 
heim, 14. Jh. Hanauer. Constit. 280. — «Su 
wolten das laut gerwo abtbumen». Kun., 
487. — Wird in einem Durf ein <^Iahilzen- 
hu.s> leer, .'jü süll mau es «ul biuiil abburiicn.» 
lö. .Ih Gutleute-Ordn., 189. 

Abolessi^, nachlässig, trag. — «Ich armer 
Sünder so gar undangncme und abelessig bin». 
Nie. V. Basel, ms. 

Abeleesiikeit, ^Nachlässigkeit, Vemaehläs- 
sigung. — Man soll die Ordnung halten «one 
urdrutz und abelessikeit > . Nie. \ Laufen, ms. 

Abelfite, zum Tod verurtheiltc Verbrecher^ 
die als Leute abgetban, als bereits niebt mebr 
zur menschlichen Gosellscliaft gehörend zu 
betrachten sind. — «Wann man abelüte rihten 
wil», sollen BrSder der 8en Franziskaner- 

YLl'^qX sie beo^Ioiten. 1472, Alte OrdlL, B. 28. 
Abentbür, s. Aventüre. 
AbentbUren. Bei Qeiler babe ieb dies Wort 

nur in folgendem, höchst sonderbarem Sinn 
gefunden : deine Elleru «haben dein Windlen 
ussgeweschen, die du beschissen hast oder 
gcabmthürt, es hcisst ietz gehoffiert». Emeis 81 ^. 
Abentbürer, ObeuthUrer, Ofentürer, 

1 



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Aocntiurer, oiaer der aaf Abenteuer ausgeht, 
fiberhanpt ein im Lande hemmsiehender 

Mensch ; daher 1. Gaukler — kam ein 
Sprecher, ein AberUhürer einmal uff de« Am- 
meiaten Stuben . . .» Geiler, Ev. mit UsbI. 
48 h. _ «Ein Pfiiff hct eins mols ein Esel, 
der was grob und kuut keiu Vernunft geleren. 
Do ipraeh ein Cfenth&rer .... was er im zu 
Lou wolt geben, so wolt er im den Esel leren 
singen». Id.. Bilg., 127 — «Ein Murmelthier, 
uls die Ofentürer und die Bilger eiwan uff den 
AcliSL-lii liiibi-ii sitzen, und wo sir hin gont. 
so tragen bie es mit inen». Jbid. 144 — «Ein 
Abenteurer^ der was gar ^eluamer schwenk 
und sraocklerei. und ktint uf «ier fidolu wol». 
Muruer, Uleusp. 31. - »Ks war ein Äbcntürer, 
ein Qaukelman» . . Pauli 18. — «Ein 06«»- 
türer, ein gemachter Schalksnarr». Ib. 77. — 
Göll bat das Wort gleichfalls noch in diet>em 
Sinn, 308: «Mi mos, AbeiUhetarer, der Allerlei 
kau nach thaa*. 

2. Hemmreisender Kaufmann, besonders Jn> 
welenhäiuUor Im Jalir 1482 crliess der Struss- 
borger Magistrat eine «Ordnung der Qoltsniicdc 
und Cfetttürer»^ irorin unter anderm gesagt 
wird: «es soUent alle Ofentürer die hie Hur- 
ger oder gesessen sein, weihe dann semlich 

Snldiii oder silberin Werk reil Itnbent», rer- 
nnden sein die Ordnung zu hatten 1466 
finde idi in Strassbarg: Uerwart der OoeiUürer; 
Ortetitn der OsenMtw; Hargrede, Oomfftre- 
r»n. Der ülmer Kaufmann Ott Rnland redet 
in seinem Uandlungi»buch (Stuttg. 1843, s. 6) 
snm Jahr 1447 von «Hans Harseht, der Ahen- 
teirer von Straspnrg», der ihm 50 Gu!din 
schuldig ist für Paternoster. Da solche Leute 
oft falsche Waare verkauften, nimmt Geiler 
das Wort auch für Gleissner, indem er ein 
Wuf ihpitil daraus macht : <Ir Glissener, ir 
Obenthürer, oben guldin und aber unden im 
Hert/en inw endig wolfeil nuchgültig kupferin». 
Post , i, 102 «1 , 3, GO ^ ; 2, Ü4 b. — Auch Per- 
sonennamen: Joh. Offentürer, Johanniter zu 
Strassburg, gest. 1460; Heinrich Offentürer^ 
id , gcst 1497. 

3. Ein liederlicher Mensch, der kein Ver- 
trauen verdient. «Die allergelertesten seind 
etwann die allergrösten Buben und gclertcsten 
Abenthürer» . Geiler, Brü» , 1, 87 a. 

4. Quacksalber. «Wurzelgreber und ander 
Abentürer». Fries 102 

Abenthüri;?. seltsam, von sonderbaren Wei- 
sen; th(>richt. — cAlso wollest du gewaltig 
und abentenrig sein». Geiler, Oeistl. Spinn., 
L, 6 ». — «Obenthürliche Brieflein schreiben». 
Zeichen irdischer Liebe. Geiler, Baum der 
Sei., 6 

Aberelle, April Scherz, i. tAberelk ^^ecren 
den meien — alsc wunnekliche strebet». Gottfr. 
V. Str., 1, 101. — «Ze mitten AbtnUkn*. 
1295. Alsatia 1868, 290 - «In dem monol 
des Abrelkn (1228) blüteut die rebeu». Closeuer. 
134. — «Nui h dem ▼ollen monen des AbreUen- 
echines» (Frühlingsaequinoctinm). Closener 17. 
— «... des Abriüensdtinea» . Kön. 512. — «Nft 
hörcnt von dem Abreite». Conr. v. Dank., v. 
117. — «Von Sant Martinstag untzufanfang 
deä Abrdlen». 1469. Alte Ordn., B 13. 



Aberisen, s. Mi$en. 

AberkolMm, wieder abgewinnen, wieder 

erwerben ^'rr>rl Frkobem. — «Ist da.s ye- 
mans eine» unrechtmässig von iluu in Besitz 
genommene «Almende aberhoberi ist odw 

: wfirt . . ., Aver die anderwerbe begrUfot . . 

I bessert 2>i« U27. Almendboch. 

I Aberlnts, von lütcen, Terringem ? — «Da- 
mit sie schaffen eieren nutz, ~ gebens den 
rechten aberluU». Braat, Layensp. 167 i>. 
Abermal, Zeichen. — «Nun was die Zeit 

I da das sie meinten der Messias soll geboren 

! sein, wann t>ie hetten alle Abcr/.il und Aber- 

! mal gerechnet», (ieiler, Ev. mit Ussl., 81». 

I Muttermal : «Marsilius schreibt da«? otwan 

I ein Kind ein Mas udcr ein Zeichen uui im uff 

' Erdreich bringt, und ein Abertnal umb etwas 
da«! der Mutter begegnet WAS». Ibid, 141 a. — 
iicutti bei uns Aamol. 
Aberwerbe, Anderwerbe, s. Werbe. 
Aberwitz, fem.. Witalosigkeit, Gedanken- 
scliwftohe. Voeab. opt. S: senex decrepitus, 
ein Mann in der Aberwitz. -- «Er ist nit 

I witzig, es gat in der AberteiU». Pauli, 810. 
— «in die AbeneiU gehn». Ibid. 97. 
Aberzeichen, so viel wie Abermal — 

j «Eatc du, wie heisst der zan, — nff dem 
all saeh wirt vsabln gan ? — Der aan heisst 
mir das jungst gcricht, — dn gott all Sachen 
wol besieht . . , — und ist der zan das aber- 
xeiehen». Horner, Nb. S41. 

Aberail. 1. Zeichen. «F^ «ril du Abersil 
dem Olesslin sein, wie vil du wollest trinken». 
Geiler, Ev. mit Ussl., 103» ; Emeis, 71 » ; 7 
Scheiden, K 2 b. — «Ein Aberzil was da .Ja- 
cob ^veissai^l, der Scepter wiirt nit von ,Tuda 
gcnunimen». Id.. Ev. mit Ussl., 8 — «Das 

■ sind drei Abereü der ein Mensch foren aol, 
der seinen Nächsten recht lieb haben wil.» 
Id., Pred. u. L. 109 ». 

2. 'Mass. «Es solt ein Menscli ein Mass haben 
in Essen und ein Aberzil iu Trinken ^ wolan, 
also vil und nit me. Aber euer Aberzü i^t bis 

i nicht mer im Giass ist». Geiler, Bros., 1, 32 b. 

! 8. Zweck «In allem irem Ratschlag haben 
sie allein das Aberzil, ob es sei für einen 

I gemeinen seitlichen Nutz». Qeiler, Höllisch 

' Löw, A. 7 b. 

Abeschüren, Abegesehürcn. abscheuern. 

.— «... das sü abegeechürtent den rtt8t>. 

I Tanler, III (-'2) 

Abesin. 1. abq-ethan, aufgehoben sein, 
nicht mehr sein. Scherz, 9. — «AUe die 
atstinge die ei mitenander hant gihebit und 
alle die anspräche . . . sol (tbeatw. Schlicht- 
ung eines Streites zwibcheu den Uerrcu von 
Andlau und den von Bergheim, 1800. Als. 
dipl. B. 2, 71 — «Unde süllent onch alle die 
briefe abesin und tot, die die weber von 

' Strasburg uzgesant hant». 1348. Tuchorzunft, 
I. — «Daz sol hinnanvürlor nhHin*. 1388, 
Ueiml. Buch, P 58. — «Wann ich von tods 
Wegen abgangen . . . bin. so soll dise bered- 
ung träii/lieb absein * 140"^ .\1 . dipl.. 2, 311. 

2. Kiucr Sacho absein, ihr eiitlediiLjt sein. — 
Das fröhliche Leben gefiel mir nicht, «ich 
werc sin alles lieber abegesin Xic. v. Basels Ms. 
Abeslaben, Abeslageu. Scherz, 8. 



* a — 

1. Im Preis abschlagen, wohlfeiler werden ' ir'^'-rt'nwütii^ in dem geUt». Miumer» Adel, 

— «Wenue Korn anderMilen abeslüg in einer 4 

emen . . so elfig ee In den jore vider «f.» ' Abkttafflg, das man abkaufen oder von dem 
Kon.. 489. man sich loskaufen kann. — cMit keinem 

2. Abkdrzeu, act. weglassen. — «Nft t6nt gelt abkeuffig ist der eelich stat der Priester.» 
die pfaffen also in der vasten, so lesen wir Zell. X. H 

so vil der psalmen nnd vil wisen ; zft ostern Abker, Abkehmng. — «Die Menschen . . . 
so alahent wir a&« und leaent denne eine lani^e die einen gantzen S^KTdEen warhaften Abker 
wile lirie psalmen, ein antipliono nnd ein cul- tliund von allen irdisehen DidgeQ*. Qeiler, 
iecte ; une so hochgesil kommet, so alahetU Seienu. 46 Etc. 

-wir ab« vaatr frowen rit und pveees.» Tanler, Abkrttmmen, dnroh krOmmen, Megen, einen 

184 (33), Hl - n-tand von einem andern lostrennen. 

Abeetoeeen, absetzen. — «DansCk woltent ^Eber von Krimmen^ mit den Klauen fassen, 
so in abeütmm nnd einen andern honbetman | wie RanbySgel, xenreisen). — «Sie leind nit 
machen*. Kön , 381. «Donoch stiuaent die abgelruvit irewe.sen von der Regel deiner 
Römer disen Gregorium abe und maohtent < Gebot.» Geiler, Pred. u. L. 82^. — «Also ist 
einen andern bebest» Ibid, 651. | mein mensehlieher Will verknüpft nnd an|(e- 

Abetragen, schlichten. Scherz, 9. — Zu- banden dem L' ttt liehen AVilicn. das er sich 
sehn, <obe sü die saehe zwüschent beden nit mag abgekrummen von dem göttlichen.» 
parthen abtgelira^ kondent». 1430. Tnoher- ; Id., Post., 8, 48 b. 

snnft, 41. Abknmen, Akumin, adj., herab^'ekommen, 

Abewendig, adv. abwärta. — «Ein kint herabgefallen. — «In dem walt hant die 

das was abewmdig des nabele alse swei men- { hftber reht, . . . wnnne und weide und oö- 

eoken». Kön., 521. kumen holz» Bcrffheim 1 iGfl. Weisth , 4, 

Abfeim, Abschaum. Veim, Schaum, Ben., • 24&. — Die Huber vou äuiidholen können im 

8317. — «Pluto, aller Seballdieit «fr/eym» I Wald « nennnen dA-umm hole gesehaeidetea». 

Adelphus, Miirin 56^. TV- i-t!!., 4. ir>i. S. Schneiden. 

Abfinantzen, durch Betrug ein Eiukoininen AUlappeu. schlaff hcruuterhaugea. - cWio 

wvn eeiner Bestimmung abwenden. S. Finautz. do ^ind an sant martinstag — nmb den kamp 

— Xan soll die kirchlichen Einkünfte «wide- die feiszten cappcn, — so der rot kamp thnt 
rumb dahin lassen reichen, dannenhär sie ablaopen». Murner, 4 Ketzer. C, 7 
äbgeiinantzt sind». Zell, .s. :3 >>. ADlassung, TJnterla6Sun^^ — «.ilMiffiH^ 

Abg:eacbeidener, Pharisäer. — «Die die | guter werck.» Brant, Nsch. 102. 
fSmemsten waren nnd aller geistliehesten Ablaufen, doreh Laufen elnbolen nnd 
ander dem Vulck, von ^velchem Volck sie wieder entrci^sen. - Einer «der. von den fin« 
abgeeebeiden waren, wie jetz Kiosterleut. . .,IdeD geüaageD, wider ineu abgdoffe» wurdt.» 
die do battent besondere fhndlnngen nnd Oe« I Hnmer, Justit. 14 K 

fert . . ., dannen her sie erlani,'t hal i n das .\blegig, müd. schwach. J^chrocller 1, 1428. 
sie hiessen . . . Pharisei« die Abgesehetdetueiu» 1 — «Die armen underthoucn, . . . in jn seibs 
Oeiler, Poet 8, 106 Ete. Ete. — «... die j ablegig, ersehlagen und kraftlos werden.» 
Äbgeschaiden — undor I n Juden, Christen, Wimpf., Chrysost. 13*. 
Haiden, — als Pharisei, Philo^ophi . . .» Brant, i Abnehmen, schiachten. — «Es fügt sich das 
Layemp. C, 5 b ~. «Die Sehriftgelehrten und I er (ein Priester) ein Ferlin het tdpgemmm» 
Abgescheidcuen». Brnnfels, Anstoss. Pauli 164. — «KOo und Kelber ofoeuMMii*. 

Abgötterer, der Abgötterei treibt. — «Ich ' Bmnfels, Zehnden, b, 1 b. 
«9U gern bdren sagen, wa grösser abgiittcrer' Abpfetsen. — «Der Teulfel hatt sich auch 
weren, dann yctz nnd ein lange zeit her in der unterstanden den Keymen abzupfetzen duroh 
Christenheit seind». Wurm, Balaam. b, 3». Pharaunem» Geiler, Sünden des St., 45 ». 

Abgrunde, Aptgrnnt, Ab^runt, neutr., Abrabemisch. Abraliemsch, hebräisch, 
der Abgrund. — Das Schiff sank «als in daz Scherz, 47. — Wir haben den Brief «hern Jo- 
apgrunde». Gottfr. v. ätr., 1, 36. — <Ir hartse, obe daz er in in abrahemscher spräche 
tm abgrumdt ist ane gmnt». Ibid. 8, 107. { künde gelesen». Nie. v Basel, 334. — Die Ju- 

— « . . . Fcbergefurt in daz tieffc ahegrrmde». den, die «die Bibel inahtent xon abraliatnesch in 
Tauler, 43 (8). — «Alle myu süudt . . . würff kriesche spräche». KÖu., 313. — «S Hieronymus 
ich in das abgrundt diner barmhertzikeit.» mähte die bibel .. . von a&raAemsc/t z& latine». 
Gebete. 15 Jh. — <S Augustinus spricht, Ibid., 521. — •Ebrehemetehe spräche.» Ibid., 
das die sele habe in ir ein verborgen appet- ' 236. 341. — «Du küntest vielerlei Sprachen, 
gründe». Tanler, 90 (18), nach cod. 89; A6- Latin. Welsch, Kriechisch, Engelsch, Abra- 
gnmde, cod. 88. — «... In dem gÖttUgen i hernach, Tütscb, was weiss ich, wie sie alle 
gmndelosen apigrundtio alle ding inne be- 1 heissen.» Geiler, Bros. 2, 89 b. — »Effata, das 
halten sint». Merswin, nis. «Der aptgrun- ■ ist ein abrahemisch Wort.» Id., Ev. mit 
delose gmnt der g^otheit.» Ibid. i UssL 184 Etc. — «Noch bet sie dennocht 

Abgrandig. Ab^rtttttlteh. — > «Das abgrun- ' alte zit, — ungefar wie es sieh git, — a&r»* 
dig vinsterni.s.se.» Tauler, 226 (39'. — < .. . Innisch. tiifsch und latin, ■ dasmagmirwol 
mit einre wilden aptgründlichen unbegriffen- ein bctrin sinl» Murner, Mb. 46. 
lieben stimme.» B. Merswin, ms. | Abechalten. abetossen. — Sie hatten vil 

Abfceimhf'b, nicht daheim, abwesend. — ,\rheit <wic sie mit rudern und mit Stangen 

— «leb, abheim$eh mit meinem leib, aber i ir sclüff abschieUen». Murncr, Virg , 0, 3 b. 



Abschatten, Aasdruok der Maler, franz. i 
ombrer. — «Die Maler "wissen das trol, und 

ist ein hübsclic Kuust abschatten oder absetccn, 
weifiz setzet man mit schwartzem ab.» Geiler, . 
Brai. S, 7eb. I 

Abschelmen, durcb Schelmerei abilringen 
oder entwenden. — «So gibt sie es wider äff ; 
d«r statt WM s1« vor ubgemAäm^ hat», j 
Mtirner, Gouchm.. i, 2 t. — «Ist PS nit cr- 
licher einen Edelman, er übe sich in den i 
•aeheii seines Herren, von dem er seine Lehen i 
hat. weder das wjm das Ldten abtduimete^» \ 
SEeU, S, 4 b. 

Abscheviir« veraheehent. — «Die lastliche 
Hnrerel so angenem, so gewon, so hoch ge- 
liebt ist, und die räche Erbarkeit so gantz 
hessig und «btehewig*. Sapplic. B, 4 v i 

Abscheuung, AI)»(hülinD^, Abschen. — ' 
«Sobald die Sei ass dem Leib knmt, ist der 
Leib jederman ein Ahacheuwns*. Oeiler, Schiff 
der Pen. 123 ». - l^fanche saEren, wpnn in 
den Kirchen keine Bilder sind, «so ist ein 
AbschiA»mg; Zie^ler, Register a, 3 ». — «^6- 
schewung aller angöttlichen Ding». Batzer, 
Neuer. P, 3 ^. — «Die Ding waren inen ein 
Ahsvhühmg nnd kein Bere». Wimph., Chry- 1 
Söst. 16 i^. ! 

AbschifTern, sich in kleine Splitter sr.er- 
theilen. S l if i, Splitter, Schmeller 2, 386; 
strassb. Schiöierle. — «Ist es Tiriasis (Art Aos- 
satc), so ist die Hut -weieh und schifert sieh 
ab>. Frio?, is;3 '\ 

Abacbneid der Ehre, Verläomdung, — 
«Hinderred, AJbtt^tiiä der ere, verroten, nnd 
derglichen mcr>. Brimt, Nsch. 97. 

Abschrot, das was von einer, von einem . 
Fälscher besehrotenen Mfince abfUlt IttBt. f 
Urk 2. 245. 

Abstricken, entziehen, verweigern. Schmel- 
ler 2. 809. — «Den böszwilligen wissen wir 
keins andern vrvr^ krifftis^pr ahsuatricken 
nrsach das w ort des Herrn . . zu le«tern>. i 
Butzcr, Neuer. C, 3 a. — Wer will mag mieh | 
widerlegen, «ich wil ts nicmant abgestrickt 
haben» Capito, Pfaffheil, a, 6 — «Sund die 
gnad nit abatriekt». Capito. Tregor, H, 2 b. — 
«Es wil die Not erheischen, presagter Warhr-it 
ir Beschirmung iiil abmstricken* . Ibid., F., , 
2«. — Die Bettelmöncbe sind gewöhnt «den 
Armen und Hungerigen ir notig Uffenthalt 
▼or dem Mnndt abrustricken» . Ibid., K. 2 ». 

Abthun. 1. Abschaffen, aufheben — <. .das 
man die kirchweihungen abdieg, dunckt mich 
nit gnt . . ., dan man miest sunst alle kirehen I 
abthun*. !Miirner, Adel, J. Ü :i - Luther uill 
«das der bapst . . . etlich klöster abdieg. i 
Ibid., Ö. 1 ». ' 

'2. riidti n, hinrichten. — Turnus überlegt 
•ob er sich tödtct schelligUeh, — mit eignem 
sehwert tOtthet gelich.» Ifttmer, Virg. i, 7 b. 
— «Rei dieser Zeit in fj^ossen Sii-tten die 
abgethonen Ucbclthatcr, es sei mit dem Schwert 
oder mit dem Strick, den Aersten cngelaa- 1 
len 'werden.» Fries. 22 

Abtilgen, vernichten — «Die Pen so ein 
Mensch leidet in dem Kampf . . . abtilgei die | 
Pen die er vcrwürcket in den fii£rlichcn Siln- 
den». Geiler, irrig Schaf, C, 1 1». — Solche, die i 



ihre Sünden erkennen, «aber dieselben nit 
abtüchen*. Id., Dreieck. Spiegel. Aa 3<^. 
Etc. — «Hie were wol zu predigen wider 
etliche Thomherren, die do understond aim- 
t9gm das ampt der Predig*. Id., Pater 
nostcr, Q, 6«. — «Noch blibt der arg-w on Iii , 

— das mancher in abdUdtet nie.» Mnmer, 
Nb. 199. — «ünd gehst dn sehen vier tnsend 
pfund, — noch dUi k:>t nit ah denselben fand.» 
Ibid.. 247. — «Assuerus wolt allen jndsehen 
standt — abdiUicen in dem gantaen land.» 
Murner. Genehm, c, 4 — «... das wir ab- 
tücken als behend — was wir noch von dem 
manne band». Id., Virg., H, 6a. — Ein Ty- 
rann, der «das gsat?: abtilget und umbkert». 
Ibid., T. 4^. — €l)cr Papst, den s>\q abdilcken 
underston». Mnmer, Luth. Narr, 24. — Ete. 

Abtreiben, abschaffen. — «Warnmh ^vi^ 
die Feyrtag abtreibm ... üb jemant sagen 
wolt, man tribe die aberglanben oft.» Bnteer. 

Neuer. X. 1 «, 2 a. 

Abtrewen, Abtrmtom^ Abtu/wcn. Audrauen. 
abdrohen, durch Drohung erpressen. — «£» 
sei dan das sie . . . ein Widerker thnnd 
denen den sie das ir, wider Got, Ecr nnd 
Recht, abgetrötoet haben . . . was man also 
abtrOicet, das ist man schuldig Widerkerong 
ze thun». Geiler, Sfinden des M. 68*». — 
Brant, Nsch. 162 — «Gelt abtrcum». Pauli 
24, — «Den Armen den Zehnden obdroMieH». 
Brunfels, Zehnden e, 1 b. 

Abtrümlich. abtrümling. abtrünnig. — «Der 
Ordensmensch der unküsch ist, der apostatiert 
und wfirt äbtrümikh von seinem Orden». Gei- 
ler. Brcts. 2, 9 ti. — «Ein Abtnmlichcr. apo8- 
tata, ist ein aunütz man». Ibid. — Die Juden 
«waren €Airümng\ als ein Frau «MrümUng 
wfirt von irem mann, warent sie abtrümihifj 
wurden von Gott». Geiler, Ev. mit Ussl. 14 

— «0 ir AftfHtenbpw», warumb hassen ir das 
Paner, das Crütz Christi?» Brant, N ch 
201} b. — «Spricht Salomon : ein Abirümlidier 
gut, het das Mul offen, winckt mit den An> 
gen (Prov H. 12. IB). Ibid.. 37» 

Käme abtrümlig nur einmal vor, so könnte 
es ein Druckfehler für abtrünnig sein, dessen 
sich hie und da Geiler bedient. Es erscheint 
aber mehrmals, wuruu» man i>chliesscn darf, 
dass es ein eigenes, in unsem Gegenden 
übliches Wort war. Grimm's Wörterbuch hat 
es nicht. Ist es nicht ein verschriebenes ab- 
trünnig, so muss es auch eine andere Wurzel 
haben als trennen; man kann an (rumm den- 
ken, Stnek eines zerbrochenen Ganzen, be- 
s^>nder^^ Endstück ; oder noch eher an trii- 
mc2N, taumeln, sich drehen (Schmeller 1,491); 
äbMtmd», sieh taumelnd von etwas los- 
trennen. 

Abweaen, neatr. Abwesenheit. — «Umb 
Abwegen» irillen des Herren*. Oeiler, Post 

8''. — «Reden von den Breiten der Mon- 
soben in irem Abioeaen». Id., Brös. 1,63*; 
Sflnden des H. 46i>; Etc. — Br hofft dasa 
«das grosr. geschrci von im zu Bern . . in 
seim abumen würd bedeckt». Mnrner, 4 Ketzer, 
L, 5 «. — «... von wegen der versumniss 
oder ahicesfns der herreii>. Id.. Tnstit. 361». 

— Etc. — «... durch langes Abtceem einea 



Keysers». Adelphns, Barb. 11 ». — flu deim 
Äbtcesen ...» Fries 64t>. 

Abwicht!;?, abweichend. — Ich vertraue 
dM» ich «aie der massen gehandelt hab. oder 
iem reefit«tt tUnncfiig*. dass ich sollte ver« 
t'lst ^'..r■l!l ^l. Miirner. Briefe, 67. 

Ach, Kch, Ahe. Ehe, Ohe, CoUectiv-End- 
ng an Hmiiptw5itent ; BauinnaiDeii ange- 
hiiiLTt. bedeatet es ein Gehölz. — »Das 
BücAedi»^ Epfig 1370; 'Büchehe^ Emolaheim 
1361. — «Das JSiejMk«», Geiipolsheim 13. Jh.; 
<Etehohe>, West hoffen 1262; das Dorf <Ekh- 
dk«*. später Eichhoffen. — «Das Erlohe», 
Olwieheim 1981; •ErUke*, IllwickenlieUii 

1354. — 'l'nv Fspnhr:. S'tilzhad 1323. — 
Durtuhe, Spreuehe, Wügclie, ^. diebe Artikel. 

Acbsei, Schulter. S. auch AJmL — «Die 
FfiiTon ^ar Ächselen». Gersd. 1 i) — «... so vil 
als Olli yeder auflf der Achseln tragen möcht». 
.\Jelphus, Barb. 28«. — «Falioh Lfil, die zu 
biiiJeii Adiszlen kiiniien Wasser tragen». Pauli 
280. — «Ich will geben den Schlüssel des 
haa^es David über sein AdtMd». (Jes. 28,81). 
AVurm. Balaani, b, 4 

Acht, Akte, ein vuu einem Laiideigeutliii- 
mer für sich vorbehaltenes Qrundstück, freies 
EigiNithoiil. — «Ein frumer pur in siner Acht, 

— derselbe ist aller ercn wert — wer sich 
von siin binven nort». Marrier. Nb. 226. 

Aecbteii, in die Acht oder den Bann er- 
Idiren — Narren die sieh lassen ««dUm, 
verlii' M und verbau! - ii> Brant, Nsoh 70. 

Aechter, geächteter. — «Die AedUer , . . 
so TOB der statt nnd bnrelcban verftehtet we> 
rent». Brant. Bisch. Wilh. 2R.^. 

Aehtet, achtett^ der achte Tag, üctave — 
«8. Dorothea, deren A^Ui hfit ist». Oeiler, 

Ackergaiig. 1. Ackerbau. — 8ie hngen an 
«sich mit ackergang besachen» Harner« Vir^., 
H, 1 — Galesns hatif «des ackergangs ge- 
Äissen sich». Ibid., y, 7 >j. — Uie Juden ha- 
ken 40 Jahr «in der \\ lisün on Ackergang 
and on «eyen gelebt». Wimph , Chrys. 14 

— «Die arbeit dos Ackergangs». Kingmann, 
Caesar, 2». 

2. Ackergiit. — Ohristu^ kam «zn einem 
Meigerhwff oder Ackerhoff. oder /.u einem 
Gältgut oder ./lair«rpan^.> Qeiler, Post, 2, 69 b. 

Ackerlenge, Langseite eines Ackers. — 
Graf Gottfried kam «zwo Ackerlenge oder ein 
wenig fürbas von der stat » Closener, 79. 
Strecke von der Länge zweier Acker. — «In 
der Ackerlenge*, Feldname Dingsheint. 15 Jh. 

Acker^urre, ^'crinyos. zum Aekerbau gf- 
branchtes Pferd (S. Gurre), ■— «Wan mau 
6eh (die Advokaten) mahnt, so thnt ir sohnni- 
rcn. — l! 1 h wie die geilen oAtrgurrtm». 
Brant, Epigr. Zarnoke XXXVH. 

Adcen, das Feld banen, pflügen. — «Den 
hab ich für ein pfcrd geschetzt. das tag und 
nacht nun ackert do*. Hurner, Nb. 164. — 
«Ja wann Troi nft schon wer hin, — vnd 
Priamns reich als srtmpt zerstört, — ich hets 
geackert und geert>. Id., Virg. L. 7 b. — 
wenn «der bner laufft von dem pflüg, — so 
geschehe dem ackern nit fenng». Id., Luth. 
Karr Ö5. 



Ackes, Axt. Scherz, 15. — Die Förster von 
Haslach sollen dem Vogt bringen «vier Ackeaen, 
den ir ören gantz sint». 1336. Weisth., B. 1, 
700. — Der Förster von Wiedensohlcn «sol 
bringen ein Ack^». 1364. Weisth., 4, 159. 
— «Mit der Ackes hultzeri». 14 Jh. Ammer- 
schwihr. Hanauer, Constit , 347. — «Do kom- 
met der tttfel am ende mit einer cmIss und 
slolit einen slair danliirch». Tauler 59(18). «Zur 
Ackes». Strassb. Uausname. 1257. 

Adamas, Adamant, Jdamaat^ Diamant. 
Scherz, lö. — ]^laria ist «der stäten tupent 
ein aäamas*. Gottfr. v. Str.. 2, 104. — Ein 
Goldsohmied der «einen beritlen, der eime 
Adamaste ijrellch ist, in golt verwirckot>, der 
bessert 80 bcli. 1390. Goldschm. zuiift, 7 — 
«Die adamast hant eraft ond art, — wer nf 
erden nie getrüw wart, — der sie hat. der 
mag getrüw sin». Alts wert, 43. — «Der ada- 
mant mag kum von dem hamerschlag zer- 
broclien werden». Wimph. Chrys. 14 '\ 

Bei Geiler bedeutet es 3Iiignet. — «Verbring 
dein Werck in Senfte, so würt mau dich lieb 
crewinnen über den ziehenden Adarnanten ; wie 
der Aäamant Iben au hieb züclil, also beufte 
die Hertsen der Menschen». Geiler, Arb. hnm. 
74 h. 

Adelar, S. Ar. 

Adelung. V eredlung. — «Die erst Ursach 
ist der Adektug halb, wann die Gelübd g^bt 
den Wereker nie ans ir geschehen ein höhem 
Adel dann sie sonst hettea». Geiler. Fred. iL 
L. 86b. 

AderlSMin, Aderiass. 8. aneh Lern. 

«Nntzbarkeit der Adt'rlfssin». Fries 74 b. — 
«JS'echstvergangner Zeit des iars M.CCCC XVIII, 
da die i^oss Aiertäuin iras ander guten ge- 
sellen am abent und tag- Valentini zu fast- 
nacht, da die narren Kirchweihung hielteud, 
der baeh vol bints sehwam, gleich als off sant 
Steffans tag vor den Schmitten. Doch so was 
es mir und andern artzeten ein gut bhitver- 
gieesen, wan uff dieselbig zeit mer dan tau- 
sent menschen davon kranck worden seind». 
Fries 167 «. — Hatte 1518 zu Strassburg wirk- 
lich ein so ausgedehntes Aderlassen statt ge- 
funden, vielleiilif wegen der in diesem Jahr 
zuerst hier auflreteitden byphilisV Oder redet 
der, cur Ironie geneigte Fries von einer gross- 
artigen Schliigerei? Von einer solchen weiss 
aber unsere Geschichte nicht,';. 

Aedem, onervare, nervös eximerc, ab- 
schwächen; bei Geiler aber gewiss in andcrm 
Sinn. — «Der eins edert, es kund nit wissen 
udi'r gesageu was im wer uder irebrest». 
Geiler, Bilg. 62 K — Fig. «Es ist auch wider 
die da 10 oder 90 allegationes nnd eanones 
her künnen sagen und so vil »inaestiones. und 
der sie edert, so künnten sie nit die 10 gcbott 
Gottes erealen». Geiler, Br5s. 1, 19 *. — Pei- 
nigen. «Man hatts (die Märtyrer) geedert und 
gehangen*. Murner, Bad. U, 1 b. — Luther 
sagt : «du mnst (Mumer) selb gtedert 'werden»* 
Murner, Luther. Narr 115. 

Scherz, 274, leitet das Wort unrichtig von 
JSUer, Zaun, ab nnd erklirt es dnreh : in den 
Zaun, in die Enge treiben. Encrvare gibt 
keinen binn; ohne Zweifel heisst es bei Geiler 



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den Pub fühlen, was zu beiden Stellen passt. . — Die Anssät/igcn sollen keinen Lärm ma- 
«Aedern, äusserst n5tliig«n, swingen». Sehraid, I chen •afftertage/.h*. Ii <l 15.^. — DieAerzteder, 
Scinviib. Wort. 10. Stadt sollen keine Aussätzigen behanfiphi 

Aventüre, Abenthür, Ofentür«, 1. Aben- *after dem soUcbe pcrsoncn versuchet biut>. 
teaer. Scherz 64. 1165. — Tristan «dankte in I Ibid. 215. 

vil tiire, — das/, er ere und aventüre — von ir 2 hinti^n (im folg. die Nordseite). — Der 
geuaden häte». Gottfr. v. Str., 1, 259. Etc. Abt von Lützel soll die Kirche von Lntter- 

— «Bittere and junge lüce, die durch frumkeit bach «decken after, die burger vor, der KU- 
und ofentüre fürent in frömede laut». Kön. i cherre den chor>. lö Jb. Weislh.« 4, 106. 
288, um Tapferkeit und Abenteuer willen ' 3. after Lande, ans dem Lande. — Stres»- 

2. Etwas auf Abenteuer thun. Schnieller, 1, bur<rcr Handwerker stit'teten eine Brüderschaft 
12: «abenteuern, span. and itaL aventurare von Geisslem, «die mit after Lande furent». 
ftiift Geradewolil veranehen, ilsldren»; vergl. Clos., 119. — «Er verterte «ft vil gfttes after 
s'aventurer, k l'avonture Afenlür ist daher lande zu farende». K ii . PH^V 
wolil im Sinn von Versuch zu nehmen. Ver- . 4. After der Stat^ in der Stadt herum. — 
sneh in einer mehr oder weniger geheimen I «Die jnngen manne UefFent u^ter der ttat»^ 
Kunst. — «80 dürfTt ich uff Obenteur die sach -am Nahrunt: zu suchen. Kon , 345 
mit jm beston». Zell, E, 4 i>. — Die Brüder 6. öfter wege, afterwegen, hin und her, auf 
Heilmann baten Outenbei^g «de alle üb. Kfinete i den wegen bemm — «Die jnngen man die 
und Afentür zh leren*. 1480. Yind. typ., do- {a/f<rr wege lieffent und spise roobetent». Kön., 
eum., p. 22. 346. — Die Aussätzigen, «süllent niergent 

8. SebwankfOanlcelwerk. DieGaucklcr «sein after wege gohn*. Gntl. Ordn., 155. — <I^g 
gern hr] If^n Fürsten, ufF den Stuben, da sie dir dein Sun oder ein ander lieber Freund 
ir Abenthur treiben». Geiler. Bros. 1, 401*. — gefangen, du Helfest aftertcegen im zu helfen, 
«. . . ein Obenthür, — die ich dan weisz, ist gut denn zu dem Ammeistcr, denn zu dem Schult- 
dorfür — das im die wunden frisch belibt>. heissen, denn zu dem Gericht». Geiler, Has im 
Muruer, 4 Keixer, U, 31». — «Nun hetion sie B 2*. — «Frag dm Aug was es aftenoegen 
zwo Obenthür — do mit sie knmraen seind ; hab gehabt zu blitzen dia nnd die an sehen», 
hcrfür». Ibid., G, 4». — «... das er solt i Id.. Baum der Sei., 38'. 
etwas abeiUüer und traucklcrei treiben». Mur- ! Aftermontag, Diensiaj^'. — «Die Schweben 
ner, ülensp. 17, — Etc — «Ein Priester kam sprechen im Aftermontag, und wir sprechen 
von Sinnen und treib vil uiöen<Ait«r* (seltsames i Zinstag» . Geiler, Post. 3, 103 b; Pred. u. L., 
Zeug). Pauli 338. (21 ^. Zur Zeit Geilcrs war demnach das 

4. Laune. tJct/ so maclit es ein jeder . . . Wort in Strassburg noch nicht sehr gebräuch- 
wie er wil und wie es seiner Abenthür am lieh; es wurde es aber später, denn GoU, 
Ingliehsten ist». Geiler, Br9s. S, 78 B. | 35. hat: «Dies martis, Zinstag. Afterftumtag*. 

Acfern, wiederholen. S. auch frcr/i - «3Iit Aftersohlii;; l. Scherz, 2(i. meint irritr es 
solchem . . . ernst redt der propbet disz wort, . sei das nemliche wie Windfall ; das richtige 
das ere noeh einmal AferU, Wnrm, Trost, ' ist von OberKn beigefügt : tenniora arboria 
60*>. ' caesae seijrnina. Afterschlag ist d.i^ ^vas mv:h 

Affeht. affehtig, affcnmässig, tliuriclit. — dem Baumschlag übrigbieibu Aeste von ge- 
«Tnmbe ajfikti IfltI». Tanler. 1117 (26). — «So fällten B&nmen. ~- Haut einer Banhola, so 
sint es alles affcldigc bilde» Tln'd., 148 (27). soll er «die Afftcrdogen lassen lipen. die nit 

Affenheit.Thorheit. Scherz, 19. — Ihr «gont g&t sft verbuwen sint». Bischweiler 14dÖ, 
mit blintheit nnd mit affenheii nmbe». Tauler. * Hananer Constit., 885. — «Die Afterslage* des 
198 (85). — taffenheit nnd kurtzewile». Ibid.. Waldes von Hugesgerüie i^ehören dem Meier. 
124 (24). — Sie bauen «grosbe hüser und mo- 1279. Hist de S. Thomas, p. 328. — «Was 
lent die mit affenhHl*. Ibid., 144 (27). — AfieraeMeg die huber im holtz maehen, mag- 
Lasst «die doren ir narrenspil triben und irre der meier dannen füren». Obercntzen, 1461. 
Offenheit pflegen». Claus v. BIov. ! Wcisth., 4. 133. — Die Fürster von Münster 

AiTnlter, Apfolter. AHalter, meist fem , sollen «nenien L> itder aftersehlagen alle jor». 
Aiif< Ibanm. Scherz 19. — «Ein Garten mit 1339. Als dipl . '2, «Die Afterslage* zn 

ApfMern und reben». Sirassb , 1279. — «Zu Lutterbach gehören dem Förster, lö Jh. 
der ApfoUer, Affdter,» Feldname, 18 Jb. — . Weiatti., 4, 106, — «Man sol ouch die \\ ellen 
Strassb. Uausname, 1820. - Man soll im ' die man nennet Affterslege oder estwellen 
Wald von Lohr weder «grün eichinholz, (von Ästen) nit Iniiier geben ilaan ein hun- 
noch bftchen, bierboumin noch affalter hou dert umb 4 scb > 1468. Strawb. Hollmarkt — 
wen». 15 Jh. Weisth., 5, 490. — «Zur roten Ordn., Alte Ordn. B. 13. 

AffoUer» Buchsweiler 1300. — «Zur zamen 2 Rückschlag, Nachweh. — «Wenn einer 
Affolter*. (iiinihsheim 1341. — «Zft Süseling schon gesunt Aviirt, so hat er Nochwehen, 

3foUer*. Sultzbach 1319. — «Von der süssen AftersMeg, und die goud im weiss ich wie 
ftOter rfsent sfine epfel.» Eis. Fred , 1, 244. lang noch.» Geiler, Post. 3, 65«. — «Wann 

— «Wilde JfieUerbäitme», Brnnsehwig, Dist. nun die Sünd hinwoiir kumpt. so bistu den- 
84 h. nocht nit gantz ledig, du hast noch Neignn- 

Aller, engl, after. 1. Naeh. Seher*, 10. 2t. gen en den Sfinden, das ich habitns nenn«, das 
Die Dienerinnen des Gotleutehauses «sül- seind AfterseMeg und Nach wo >. Id., Ev mit 
lent waraemmeu das kein siech man after . Ussl., 125 K - «Ks bleiben auch noch im 
rehte sit» dranssen bleibe. Ontl. Ordn., 161. | HenBeben die Naohwewen« ÜTaehleibeten oder 



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— 7 — 



Äfieruhkg, die in Latin genant werden reli- 
qviae pecc&tornni». Id., E^oheagr.« A, 6 

Agel, Egel, Ägele, Spreu. — «Knmm dar- 
nach nnd zähe ein festucam, ein Agei us8 
meinem Aug». Geiler, £v. mit Ussl. IHb; 
123 • . - «Holz brinnct lang, ITeuw kürtz^r, 
Aglen noch kürtzer». Id.. Brüs. 2, 22 ^. — 
«Die Omeisen sarolcn Holte, Htnrblunien uml 
Egden*. Id., Enicis 31 — «Rnulcr hab 
acht, ich seh an dir ein Aeglin, die misz- 
fallet mir». Brant. Nsch 24. — Ein Gouch 
soll der Gcuchin «die Aglin mt dem gcrcn 
schütten» (die Spreu der Kunkel). Murner, 
©eucliin. 0. 4 

Asrelei, Aquilegia migana. — «Agleigti 
iKiu lei«». Clersd. 89 — *Agkieima9§er».^ 
Bni M -i li iL'-, IM-; ■'(■ n. 

Ag«lat,er^ Ageleiater, Egelster, El&tcr. 
Sehen, 1(1. — *AffMiterberff; 18. Jh. — | 
tEgeUtcrherg> l'VM, Girtwoilor — *Geleister- 
«mgtn oder Kreyenaugen* (Hühneraugen). I 
Bransehwig, Dtot 88 b. | 

Aegon, Agene, Spreu. — «Nun hett ich im 
Willen ich möcht den Flachs gchüchelt und I 
die K13tz und die Aegnm darauss geschüttelt 
haben». Geiler, Getstl. Spinn. L 6 »>. — «Dn 
Qlcissner, was siheäi du ein Atgen ... in 
eim Auge deines Nechsten?» Id., 7 Sdieiden l| 
Ib. — Murner, Gpuclmi. c, 4 ^ 

Agest«in. Ange»tein. Agstein. Scherz, 21. 
1. Magnet. — «Also zocli si gedanken . . ., 
— als der Agestcin die banken — mit ilor 
Sirenen sänge iftt». Gottfr. v. Str., 1, \\?>. luu-li 
einer alten Sage dass der Magnet die biftV 
anzieht. — «Rehte alt» der ÄgesUin^ der /.ühet 
noch ime das isen». Taulcr, 69 (14). — «Zum 
Agestetn*. Strassb. Hansname, 1862. — «üuch 
sol ein jeder gouch die gcuchin als ein Ag- i 
stein lassen ziehen». Mumer, Geuch. f, 1 b. — | 
*Agst€in ziicht nit 80 hcfTtig an, — als so ein 
wib wol locken Jean». Ibid , h, 1 — cDer | 
Magnet (zieht) das efsen, der Affrttin die' 
halmcii>. Adelphus. Passion A, 6^'. j 

i, Bernstein. — «Ein Paternoster von An-\ 
gateht, krallen und Silber», ürk. von 1451,; 
ö. Thonias-Arch — «"\Vii^ kiimpt es das Ap- 
9tem ein Halmen nffzUcht und ein Hagnet , 
Isen?» Geiler, Bros. 1, 76*. 

Nach Göll, 82: «Electrum, Agstein*. 

Agezeli, Ycrgesslichkcit. — *Agezelt, das 
ist, das man die sfinde vergissset, so man die I 
hihte zc lange vristet». Bihteb., 10. i 

Agezelig, vergcsslich. Scherz, 22. — <Age- ! 
tdich ze gftten dingen». Bihteb, 49. \ 

Aglanrfi. pin von Brant geschaffenes Wort, 
von Ai,'lauru.-^ fcr wegen seines Neids in einen 
Stein verwaii I ii wurde, Ovid, Metam , 2, 760 
U. f. Vcrtrl. Nsch. 55. — «Wann das liiindisch 
bellen Cerbcri und dor lundorrcditr ueid, 
tfflaurei, gestillet». Brant, Laycn?>p. C, b. 

Ahe. Ach, Ohe, Bach. Scherz, 22. — «Ueber 
Ahe». Feldname, Gugenheim 1376. — «Uf die 
alte Ohe». Kurtzenhausen l'MilK — «In dem 
Ahelande». Mundolsheim 1292. — <AIterus8t, ; 
alveus». Herrad, 190. — In Zusammensetzung 
mit an dorn Wortern: Andelahe, ICK^Ü, Kaltahe, 
im*; MuMohe» MModt, 1240; Morahe, 134i5 
Etc. 



Aher, Aehre. Scherz, 23. — Joseph träumt 
«wie syben veisze aher rol komes binandcr 
sfnndent und dobi syben mager (üier*. Kün., 
2ö8. — «Weissen und spcltzc, so das noch 
mit ist in aher gegan^^en, so ist es gar zart». 
Heinr. v. Offenb. «Wu sie irpsf.n hcker 
find, — lieff sie Uarübt^r also gschwind — 
das sie kein aher nicdcrstiesz». Murner, Virg. 
/, 8b; 6 b. _ cWin, Oel, frncht mag nit wider- 
keret werden in trüben, oUvcu, oder ahem». 
Id.. Instit. 28 b. 

AhBel, Achsel (s. das Wort). Schulter. Scherz. 
10. — «Arme und Ahsele beide» . . . Gottfr. 
V. Str.. 1. 94. — «So Inhtt gut sin ahseJe nnder 
unser bürden». Tauler, 24a (42). — Er legt 
das Sehaf «mit frSden nf die Ah»d*. Bis. Pred^ 
2, 2 — «Kr hotte einen huffen erden «f silien 
Ahtseln». Märleiu, 32. — Alexander nahm Da- 
rias «nf sine <Äad mit den ron Persa nnd 
half Iii 7M frrabe tragen». Kön., 'MO — «Thrv- 
stoferuni, den grossen man, — Der Cristum 
n(f sinre at^tdn treit». Conr. v. Dank., r. SSO. 

— Sie «geriet in nff die Ahtd fassen». Ibid., 
v. 403 

Abt, Ahtewe, Ehtewe, Ebtuwe, die Zahl 

acht Pchor/, 282. — 'Aht untze». 1279. — 
«in den aht tagen darnach» . ■ . 1357 Hist. 
de 8. Thomas. 327. 95. — *Ahte erborc men- 
ncr . . . Iiieselben rhteire*. 1427. Almendbuch. 
Etü. — tjUdewe und viercig mark silbcrs». 
1275. Deutsche Urk., 19 — «Diser sieche ech- 
Icxce und drissig jor liattc gewartet» Tauler. 
24 (5) — «Ehtetie wurden vertriben». Sie 
otüchent ir ethewe zö tode». Kö»., 812 786. 

— Eine Frau redet von zM-ei Dingen, sogleich 
«Seiten die nachgebnren vun ehteiven*. Eis. 
Pred., 1, 210. — «Do sfl ehtewe and fünfzig 
ior in der closen was pcsin, do starp sU». 
Nie. V. Basel, ms. — «Der förstere sullcnt sin 
ehtevoe* . Xnihaldon. Weisth., l.fiSH. — «i djondcs 
noch den «Afeicen», nach acht Uhr, \b Jh. Alte 
Ordn., B. 13. — «14 von den bnrgera nnd eh' 
tuwe von rittcm und von knehtrn.> 1334. 
Kön., Beil., 983. — •Ehiu%o« und zwcntzig 
aekere». 1878. Cod. S. Thom. 

Abte, Ohfe. Acht. Bann. Scherz. 11. — I. 
Acht als Strafe. — «Der wirt in die Akte ver« 
bannen». Clos., 114. — 1811. Urk. 2^ 19. — 
«Der andern vit dotent sii in die ohtc cwic- 
iiche». Clos., 182. — «Er det die »tat zö ätros- 
burg in die ohU*. Eon., 49d. — «Do det in 
der kunii; in die ohte* Thid. 589. Etr — AVird 
jemand verurtheilt «mit ante ...» Als. 
dipl« 8, 888. — «Wer by uns zft ohte wurt 
geton» ... ^'cachtct. 15 Jh. Alte Ordn., B. 
14. — Ein Kind, «su daz geborn wirt, so ist 
es in der ohte . . . gottes» (bis es getauft istj. 
Eis I'n d., 1, 944. — Wer die Feit rfnjje nicht 
hciiii;t-, der ist in «gottes ohtc», Ibid , 2, Iii. 

2. Gebannte Zeit zum Fronen, Frondienst. 

— Der Abt von 3Iünster soll zu Türkheim 
«sin Achte dri stunt han, die erste in der 
vastcn . . . Die andern zwo achte sint ze her- 
beste und «e emen». 14 Jh. Wcisih, 4, S06b 

— Zq Ohnonheim sind «dric achte r.h dem 
jar . , Die drie ochten ...» 15 Jh. W< i>th., 
4, 23^. — «Von der dUen liant (die Früncr 
von Harlenheim) das recht das sie farent in 



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das holz und lioawent was sie wellont». 1838. 
Weisth., 1, 728. — Die Bürger von Kembs 
sind Bchaldig ihrem Herrn ceinen ahteschnitter 
und ein alUehöwer» 1338» Borokb., 147. — 
Der Abt von Ebersheimmfinster hat cdrige 
ahtetagr; inune jare, also (las iiiio jedez hus 
einen tagewan »ol t&n». 1320. Weisth., 1, ß68. 
— € Jcgeltch hns sol geben der erne einen 
man zft dem ochtewerke» . Fo^-erj«!!^!!!!. 14 .TU 
Weisth., 1. 706. — Will die Äbüssin von 
BsdiBU «haben oMtwerg, so ir jedes hns 
einen snitier». 1341. TTatiauer, Constit., 207. 

3. Dem Herrn reserviertes Out wo die 
Bnnern cum Frondienst verpflichtet waren. 
(8. Add\ — «Per Hfrtcnn achte » Sulzbach 
1319. — l'er Herren von Fleckenstein •Ohte». 
Weiterswiller 1.356. — Der Herren von Ge- 
rulilsock *Ahie». Lupstein 1.^3H. — «Des 
AptCö Ohle». Schweinheim 1355. — Der Käm- 
merer von Neuweiler €hat ein göt zft Lore... , 
und sint in (li>m>f lliiTi qiiltefrftte j^ie^en vier 
Othten». 15 Jh. Wcibth.. n, 4H9. 

4. JarnAte^ Joracht. Frist eines Jahrs wäh- 
rend der man sich für piiu'ii T^ioiusf (Mlrr rin 
Amt vcrptlichtet. gleichsam gcbaiiiii liaL 
Scherz, 722. — Kein Knecht soll in andern 
Dienst treten, «er sy denne mit dem meister 
übcreinkomen umbe die Jarahte, die er ime 
gelobet het.» 1395. Alte Ordn. — Für ein 
Jahr gewählte Beamte, «were sach das einer 
oder mer ... in solcher joracht tods abgin- 
gen . . » In Jh. Alto Onln , B. 14. 

Ahtebrot, das dea Frönurn zu reichende 
Brod. S. das folgende. 

Ahter, Khtor. Krhter. Sihor/. 270, 282. - 
I. Fröner.. — «Die Echter salleut einen dag 
helfen sniden .... und sol man in ir ahtebroi 
ppben». Kugenhcim, 14. Jli Strii>sb. !5(V.. 
Archiv. — «Zu eruen sol die ebtissiu (voa Nie- 
dermüttsterA obe si ir gftt selbe erbeitet, ne- 
men . . . die ehthere .... und sol men in cron 
ir ahtebroi». Sermersheim. 1286. Hauauer. Con- 
stit . 40. — Der Äbtissin von Niedennünstcr 
trhthere haben reht . /p howendfi holz zo, 
irme nut«e». Noiliiiiilen, 14. Jh. Weisth.. 1. 683. 

5. Oeilehteter. .Sdicrz, 13. (s. Aechter). — 
«M»n sni von inie rihtcn alse von Cime ecfcta**. 
ia55. Hciinlich Buch, f. 9. 

3. Verfolger. Sehers, 1.3. 270. 

Aide»», Kidechse. — «Ein Aydes gat iitT ^in 
hcndcn usz, — und wont doch in der kuuig- 
Brant, Ksch. 102. 

Akumin, s. Abkumen. 

AkuMt. Schlechtifjkcit, bes Trug, Arglist. 
Scherz, 25, — valsche und mit Akust*. 

Gottfr, V, Str., 1, 16H. - «Mit val.schlicher 
klage — unde mit vil arger akust.» Ibid., I, 
199. — «Der Minkcl. der an minnun ist. — 
Daz ist akust und list>. Ibid , 1, 232. Kto. 

Alant, aiann. — mAkmi und AlanÜ^kr: 
15. .Tli. Kaiifliaus-Ordnung — Inula Holenium. 
Bruuschwitr. Üist. 85». — Kirsclil. J, 479. 

Alber. Pappelbanm, Sehers, 9^. — *ASter- 
&fr^», Wilgotheim, 1279 - ' AIl/Thume». Mit- 
tdlhausen, 13. Jh. — * Albermatte». Saudhause», 
14. Jh, — €der AWerffrim* sn Strassbnrg. 
r2m. S. (Fasson- n. H iiisernamen. p. 8»7. — 
tAlberbaum, populus». Gersd. 93 ^. 



Ale, fem, franz. alfene, Pfriemen df^s Schu- 
sters. «Die rwen Schumacher Crispums uud 
Crispinianus denen do wurden AJen durch 
Hend und Fuss gestochen». Geiler, Bilg.i 80b; 
Emeis 54"; Sfinden des M., 8t «. 

Alenfanz, AJuüm:. Tand, im folg.: Be- 
stechung. Scherz, 56. — «Die rtchter und die 
saehpfsofen seind gleich, wann die sackpfeiff 
mfisz alweg planst haben und der richter 
AlenfcMi, anders ietweders t&nt nit». Goldin 
Spil, 37. — Betrog: Die Lutherischen sagen ; 
warum bleiben die Xonnen in den Kl ^i (iT^ 
«Gott sehend denselben AUefatu.'* Murner, 
Lnth. Narr, 48. — Die Spieler c wissen oBmi 
fand — und bschissen gott und alle land». 
Id., Nb., 223. Ist wohl dasselbe wie alie- 
fanz. — «Du wilt deiner Kürehen Alefants 
bestendig erhalten». Papito, Treger N. 2«. — 
«Der pfkiffen« münch und seellosen Christen 
geits, aUenfanü, falsch leer». Hedio, AMe> 
nung, a, 1 b. — «Der bettelmünch bettel . . . 
ist nichts dan ein betrug, eiu Alfantz». ßrun- 
fels, Zehnden, d, S*; d, 8«. — «Gott alweg 
kan die «^pinen erretten von dem Alfatilz und 
geschwinden lüatcu (Lislen) des teuffels». Pol- 
lio, Predigt D, l b. 

Kurz, life: «übervorthcilcnden Retrng. vom 
ital.: all' avanzo, zum Vorthcil». Ebcuio Be- 
necke 1, 21. In Grimms Wörterb. 1, 203. wird 
die Ableitung aus dem Ital. verworfen. Zu 
Strassburer sagt man noch zuweilen ein Alle- 
fanz, f II riu thörichter Menscli. 

Allelanzen, tbörichtcs Zeug reden oder 
thun. — «Uff das ander, alfanttt er (Luther) 
daher, Cbristus hnb das Sacrainent gesegnet, 
uud nicht die apostel». Muruer, Kön. v. Engl., 
956. ->«... das kQnig Heints sein alkfanUen 
und affenspil treiben niusz», 0. c. 965, 

AUerma. i)as ital. all' arme; franr.. aox 
armes! — Die Gallier schrieen «olterMa ud 
zu den waffen!» (ad arma eonelamant). Bing* 
inaua, Casar, 61 ^. 

Allgemecblich. langsam Heute bei uns: 
allgemach. — «Ein omeisslin . . . krücht al- 
gemechlich dahin». Geiler, 3 Marien, 24«. — 
«Du bist in ein Stat (Stand) kummen, da du 
Hilf 'i."'fi:infcfilirh sterben» Ibid., 11 o. 

Allmutze, Almutzie, lat almucium, almu- 
cia, franz. aumussc. Kopfbedeckung der Ca- 
nonici. - Brant. P.isch. Wilh , 285, 288. 

Almende, Scher/. 28. — *Almeinde, com- 
pascuus ager». Herrad. 181. Im 13. Jh. m^r* 
nials almeinde; einmal *das Almeindc > . Weyers- 
heim, 13. Jh. Sonst immer Almendr, ebenso 
neutr. als fem. 

Almuse, neutr., Almosen. Benecke 1, §4. 

AIrnn, Alraun. Mandragora, Dueangc 4. 
244. (iewdhnlieb die Wurzel der Bryonia alba. 
Ueber den damit getriebenen Aberglauben 
üiehe Sehmeiler 1, 56 und 9, t07. — Qnak- 
>alln'r «halicn gescbnitne wurt/i^n verL^Iaset, 
gleich wie menschen geformiert, sprechen es 
sei ahrttn; ist erlogen; airun ist ein krut, hat 
ein weisse wurtz und gewint ein kirseu, 
wechszt in den weiden. So die hirten diesel* 
bigen essen, emsehlafTen sie davon». Fries, 18. b. 

Alsnslit'h. s. .^i/,«?rVÄ. 

AitbUdser, von alt und üiMaen^ bessern; 



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0 — 



Sckahflicker. — * Wan du ein Altrifsxtr (Druckf. 
ür ÄiÜni»$er) aUo findest der dir den Lymmel 
Aetet». 6«il6r. Bilg , 95 b. I 

Schon im 13. Jh. hieRs eine der hieeigen 
itrA6&«u «ander den altbiusem*. l 

Alto, mase., der Läufer im Schachspiel. — 
«Also nf dem scliocli/.abiMsjupl der künig bi 
ijBe hat die küiütrin und dernoch die tUUn». 
Kinu, 983. — «i'ic altetty und Acr sind zwen, I 
&n ietwed^T ^ci . ti eiuor» (Jnldin Spil, f>. — ' 
Geiler. Arbor imm., 130^' . Siehe die Steile bei 
dem Wort Sehachxabcl. — Frisoh 1, 22. 

Aelte. fem , Alter. — «Gar wenig jetz in , 
Klöster ^nat — in solcher ält, sie es vorstont». | 
firanU Nsch. 72. — Der h. Geist «crnewert , 
ans von der AelU des alten Mensohea». Ca- 
pito. Treger, E, 3 b. — S. Elte. 

Alten. 1. Alt machen. — «Liebe armet und 
alM*. Gottfr. Str., 1. 180. ; 

2. Alt werden. Scherz, flf. — «Sü gerotent) 
alUn in disome lobi ii(ii'> Nie v. Basel, -251. — 
«Ich wiU jung alten». Gebete, lö. Jh. — «Der 
mftc vor reohter xit ätten*. Altswart, 6. — «Das 
<?r5t lUs Ja irrawft iiii ilom Menschen das seind 
die Sciüäf, und da erst das da aufahet zu 
dtem in der Seel das seind die Gedanken ; . . . 
jiehstu von innen cUtent /,nm ersten die Ge- 
denk, und von autsen am Leib die Schlaf». 
Geiler. geisU. Spinn., M, S*. — «Wer dich 
i.':'n firm böscn lind, so mnirst du lang in 
knegen alten^. Brant, Mutlu» priidic. St. Hust, 
Arg. 1513, 49, B, 6 — Die Advokaten hal- 
ten die Pro/.cssc auf «das sie mossen täten*. 
Id., F:pigr. Zarncke XXXVII. 

Alter, pinr Eiter, Altar. Scherz, 82. — 
'So der mensche nahe bi dem alter stat . . .» 
Xic V. Strassb., 273. — «Der dem iiltcr ilie- 
neC der sol des altert leben». Tauler. 302 
f52). — «Dit^ altere wurden verrucket, doch 
nit der k drivaltikcit alter*. Nie. v. Laufen. 
Gotiosfr.. 38, — <I)ie Kirche und die EUer 
die darzä gchurent». Ruffach 1549. Weisth. 
5. 383. — «Daz geschirre da/, zft dem alter 
trehorte solte glesin sin». Closener, 17. Etc. 

— Papst Sixtus «satte oC das men die messe 
sol hsbcn uf eimc steynen tUter und nüt nf 
eüne hiiU/.in.» Kön , ölo Ktc — «So du wWt 
dm opfer bieten oder geben uf den alter — » 
Oswald. — «Lieber Herr Got, der Alter pfetKt 
mich, . r (liiit mir woi^». Geiler. \V\\^. 32 i - - 
«£s ist fiirwar ein köstlich Ding der Alter, 
waa der Alter Mt nider in eim Menaohen die 
Bewt-trnnLT der ünküscheit». Id , Narr. HO h. 

— «Der Alier ist ein Stöwer und Stiller der 
ünAir». Ibid. — In andern Stellen ist indessen 
Aller im neutrum. 

Altvatter. 1. Paniarch. — «Vou Adam und 
Ton andern aUvettem». Kön., 231. — «Nft 
käme ich wider an die altvetter der alten e». 
Ibid.. 250. 

2. Einsiedler. — Er gien;; in einen Wald 
«zft eime altvatter.» Nie. v. ]5assi!, ms. — «Es 
war ein altvater und den hungert gar übel, 
asd er lief in die stat und r&ft das man im j 
zc hilft" kam.» Guldin Spil, 48. — «Der Alt- 
tätter It^ben», Uebersetatung der vitac patrum, 
''in vielgelcsenes Buch, von dem die strassb. 
Bibliothek mehrere Handschriften hatte. 



Altvettelisoh. pint^m alri n Weib rrcmüss. 

— •Altvetteludte marlin und trüum». Zell, 
M, 3 b. 

Altwick. alt fr Weg. — «In loco dicto AU- 
wiche». Burghtiim 12Ö2. — »Z6 Altwicke». 
Feldnahme 13 Jh., häufig. 

Alsoges, in einem Zog, fortwfthrend. Sehers. 

Amiihti^ omechti^ (s d. Wort), ohnmäch« 
tisT, kraftlos. - «Er i.^t amähtig uiide krank». 

Ott fr. v. Str., l, 214. — Die Menschen siut 
so gar tonb vnd ameehtig worden*. Eis. Pred., 

1, 71. 

Araat, Ornat, Omüt, Emd, Onict. Scherz, 
40. 303. 1162. «Es sol hie niemande kein 
anuU bauen», ausgenommen der Abt. 1820, 
Ebersheimmünster. Wei.sth 1, 678 — Bs «sol 
die holzmatte stan ze banne untz das amat' 
höwe abkommet». Bühl, ib. Jh. Weisth. 4, 186. 

— tOmaU, 1S92. ürk. 2, 115 — «10 seh. 
von dem Onuit nipg< n>. 1446. S. Thomas- 
fabrik. — «Jlcge Outet» Conr. v. Dank., v. 
867. — «An dem (Imode». Feldname, Meistrat«- 
lu iiii - «Nit^man in der marg sol de 
hcin Omüt hegen nuoh deme ersten howe, 
nnde sol ein gemein weide sin». Manrsrofint- 
ter, 15. .Th. Hanaiior Poiistit , 88. /^iris «von 
höwe und von Emde». Sierenz, lö. Jh. Burckh.. 
196. 

Ambahten. Scherz, 34. ministrare. 1. neutr., 
dienen, aufwarten. — Kommt der Vogt zum 
Ding von Eschau, «so sol die cptischin ime 
ambahten» (die vorgeschriebene Nahnittg lie- 
fern). 1341. Hanauer. Constit, 207. 

9. act., geben liefisrn. — Dem Huber der 
seine Menc gcthan, «sol man ze tisdie am- 
behten ein halb viertel wins ...» Ueiiuibrunn, 
14 Jh Weisth. 4, 93. 

Amelung Stiirkmehl. — «Confecte . . 
sol mau machen von itclin zuckcr onc amme- 
lung». 1470. Alte Ordn , B 2. — «Ein ame- 
lungmusz. gesotten mit <,'orstenwas8cr», ge- 
wissen Verwundeten zu g 'ben. Bronschwig, 
Chir. 101 b. 

Personenname: Jaoob Ammelvng, strassb. 
Bürger, 1478 Bernhard Ami^ung, Dekan ron 
Surburg, ^("st. 1439. 

Amen (gewöhnlicher Omen), Ohm, Wein- 
mass. Scherz. 35. — «5 amm rotes wines», 
dem Joh. v. S .\iuariii Lrrraubt, 1300 - Der 
Abt von EbcrsmÜDstcr «von dem vudcre einen 
tmen se tttrwine». Dem Vogt juhrlioh «einen 
halben amen nüwps wincs iiml • in. n halben 
virncs». 1320. Weisth. 1, 670. 671. — Ein 
Hans en Tftrokheim das «einset ein ecmm 
wines dem apte von Miinster>. 1361. Roc:. A, 
218. — «7 amen wingeltz». Iül2. Carl, de 
Mnlh., 115. 

' Ammelhnron. nmnrilla». Gersd. 89b, Oe- 
rasus amarellu.- Kir,>chl. 1, 211. 

Ampar, ahd. antitara. GratT 3, 150; am* 
parc. das Ausschn. 'i'lmn, l>oiiobmfn. Bi»n. 1, 
147. Scherz, 39, erkluri ampar durch Ami. — 
«In zomm&tiger .... geberde nnd ampar». 
-- Man soll im Kloster «niemanncs amppar 
oder geleste verrihten oder andcn». Claus v. 
Blov. 

Ampel, Lampe; lat. ampalia. Scherz. 89. 



— 10 — 



— «Ampelie, ampuUa». Herrad, 196. — «Vor 
dem erfitBe bürnent alle eit 19 ampeUen nnd 

12 kertzen». Kön. 392, — «Do wart onch vil 
kclichc and silberiu ampeUen zerbrochen». 
Ibid.. 696. — <6 ^ umb ampeüen». 1417. 
S. Thomas-Fabrik. — Sie «hatten oley in iren 
ampeUen». 1436. Predigten Ingolts. — «Die 
fou thorsehteii Jung^rawen hetten Oel in iren 
Ampelat . . , aber sie lietten iiit übenf,'6>. 
Geiler, Seleiip. lü^ , Schiff der Pen, öi«; Narr. 
816«. Etc. — «Gau de Amml, die mit Truwen 

— hat der weit zu licht gebuwen — gott . . .» 
Brant, Bosenkr. D. Ged. 12. — «Wer die an- 
zündt sin Ampd wol». Brant, Nsch. iU2. — 
Die kluge Jungfrao. «dw sie ouch mocht za 
bralofft ^on und ir ompeln mit ir tragen». 
Murnor. JBail. D. 3 Ii. — «Ein ampul und ein 
feuer, durch das wort gottes angezündtf hat 
in gelnehtet». Wimph., Chrys. 15 — «Als 
er by seiner ami>ehi, die vil nahe erloschen, 
danuocht umb sich l&gt . . .» Bingmann, €»■ 
aar IM «. — «Vil ampeht da branneii». Pauli 
44, — * Ampeln und j^rosse wachskcrtzcn». 
Capito. Treger. 1, 1 n. — «Die unweiseu jungk- 
frawen mit den ampdit on öl>. Wurm» Trost, 
0. 4 ' ~ rAm Iststen wcrdent jr mit leeren 
mhücIh orluttden». Büudenf., B, 2 b. 

ABcken, Anken, gesottene Butter. — «Ei- 
ger, Anken, Käse ...» 14 Jh. firenipen-OrdD. 
Stadt-Arch. — «13 8ch. 9 ^ umb ankeii». 
1418. S. Thomas-Fabrik. — Das Sacrament 
der Messe schmeckt einigen «als Ancen oder 
Butterschmaltz, umb der Feysstikeit willen 
der Andacht». Geiler, Schiff der Pen. 56 b. — 
«Das Aver ein q-nedic'pr Herr, da einer eiü Ku 
stalte zu einem Bauern uud sprcch zu ini: 
nim du von der Kn allen Nutz, Fleisch. 3Iilch, 
Kess and Anken und alle Kelber, und behalt 
mir allein die Hut». Geiler, Ev. mit Ussl. 
laO *. Etc. — «Ein schauwessen usz itel 
euokererbsen wtd ancken gemacht». Braut, 
Bisch. Wilh. 991. — Den Bundschuh seltinie- 
ren «mit baumul und mit anckttt schon». 
Huruer, Luth. Narr, 24. — *Anken oder 
Ifilelisebmaltz». Bnmsebwig. Chir. 92». 
*Ankai oder bulter». Fries ;^4 ». — ^Mcyen- 
anketi*. Gersd. 87». — «Wein, brot uud on- 
Imi». Pavli 64. — «Hauff, aneitai» (als Zehn* 
den). Trübel. T b b, 4 a. — Im strassb. Bis- 
thum hat der Pabät erlaubt dass man «darff 
in der fasten ancken essen». Wurm. Trost, 89 ». 

And. And«', adj . schmerzlich, leid, weli.Si-hcrz. 
41. — «Ir was da/, leben ouch midc*. üuiLfr. 
V. Str. ], 162. — Der Traum «was im sere 
ande». Ib 1, 186. Etc. — Schlechte Raths- 
hcrren die ihr Amt verlieren : es «thut in nach 
irni ixw aU vast and, — so Sie also kommen 
in scband» Brai-t. T ;ivt>Ti'.;v ]»>7*'. — Den 
BöKcn ist «reclit ikuii iihikI und and». Adel- 
phus, 3Iörin 67 >>. 

Ande. subst., Feind. «Er sink sinem anden 

— Da/- houbet mit der kappen abe». üuiifr. 
V, Str. 1, 99. — «Die Stangen zuckt er aber 
wider, und lief an sineu o«deii». Ibid. 1. 220. 

Anden, verb., strafen, rächen, tadeln, rü- 
gen. Scherz, 42. — Klosterleute sollen «nie- 
roannes amppar oder gelesse . . . «mden*. 
Glans r. Blov. «Klaget es nfit» noch eran- 



det es nüt». Tauler, 2Ü0 (36). Etc. — «Der ist 
ein narr, der anden will — darzu sunst jeder- 
mann swig't still». Brant, Nsch. 21. — Schmer- 
zen, quälen. — «Unruh Eneam da fast andi», 
Mnmer, Yirg. C, 6 ^. 
Anderlai, S. Ijei. 

Andern, nachahmen. — «Es ist ein Kunst 
die heisst liimica, da einer kan die Lent <b»> 
deren und ire Wor^ Sit nnd Oeberd». Geiler, 

Anderthalb, andern Theils. — «Als ob er 
sprach: ir seind betrübt, einenthalb von mei- 
nes Todes we«];'en, und anderthalb umb Forobt 
willen der Juden». Geiler, i'ost. 3, 10*. 

Anderwerb, zum andern Mal. — «Do 
sprach der Herr anderwerh rrx inen». Geiler, 
Post. 3, 10 ^ ; Selenp. 211 K Etc. 

«Andic, zelotes». Hemd, 189. — Sehmdler 

1, 99: andig, unwillig, unmnthi^. 
Andqrn. marrubiom vulgare. Kirschl. 1, 

689. — «Harobinm, Andorn*. Gersd. »2 b. — 
• Andorn ^so i^enannt weil das Wasser davon) 
heilen ist die Krankheit der Kinder genant 
der Amdom*. Brunschw., Dist, 881». Bran- 
schwig scheint im Irrthum zu sein, wenn er 
den Namen der Pflanze von dem einer Kin- 
derkrankheit ableitet ; schon in einigen Toen- 
bularun des 12 Jh. findet man: Andorn, mar- 
ruhium, prasium, Graft 1, 384. ohne da^b da- 
bei von einer Krankheit die Rede ist. 

Aneboss, Amboss. Scherz, 43. — «Zft dem 
Atiehws». Strassb. Hausnaiue, 1337. — tAne- 
büsit». Olosener, 160. — S. Anfuss. 

Anegang^. Anegeng. Angang, Angende, 
Anfang. Schern, 43. — «Swen ich im alle 
niine tat — vom anegenge hergesage». Gottfr. 
v. Str. 1, 67. Etc. — «Die grosse begirde die 
ich von anegenge habe gehebet zft uwere gn- 
selleschaft». Nie. v. Laufen, ms. — «Von an- 
geng ... bis off die zit». J Jlcier, ms. — 
«Aller Sünden wurzelle und umgenge ist hoeh- 
fiirt». Bihteh., 30. — «Kurament her, je ge- 
segcnteu, in das rieh mynes vatters, das uoh 
bereit ist von anegenge der weite». Hngo 
Ehenh. — «Tun Äugende der Welt ist c«; nie 
gehört, das jeman hat aufgethon die Augen 
eines blindgebornen». Geiler, Er. mit üssl. 
61 

Anebab, Auhab, Anfang Scherz, 47. — 
Das Lösegeld mehrerer vom Herzog von Loth- 

rinfren j^efanq-enen Ritter war höher a!*' las 
der andern, «wan sü der Sachen ein Anehap 
worent» (weil sie den Streit angefangen). Kön., 
811. - Der Anehab eines Streits. 1311. Urk. 

2, 29. — «Setz dein Sach doruff, wan du 
deinen Kinden so viel Guts verlossest, das 
sie ein . . Änhuh haben anzufohen irHantwerck 
zu triben». Geiler, Post. 3, 83 ». — «Von dem 
Anhah der Zwietracht zwischen dem Bapst und 
dem Keyscr». Adelphus, Barb. 17». — «Zu 
allen Dingen einen glücklichen ./inÄnb haben», 
Butzer, Neuer. I, 1 l>. — Die Taufe des Jo- 
hannes war «nur ein bedeutung und atüiab 
unsers tauffs». Ziegler. Nicssung, C, 3 b. 

Anehcber, Anfänger. - «Rftleman ^Ters- 
win fandator nnd aneAe&er des bases» ztun 
Grfinen-W$rth. Nie. v. Lanlm, Golfteifir., 84. 



— 11 — 



- c . . . daz er der eachen ein tmhaber g«- 
Tcsen ist». 1400. Tncherzunft, 19. 

Allersterben. Scherz, 43. Gewüliiilich mit 
km. D&tiv der Person : einem anersterben, 
hrdi im Tod «ines andern ihin enfkllen. In 
ictemlfn Stellen : 

1. Mit dem accns. der Persoa : «£lu iegli- 
hnber soll sin erbe das er kanfft oder 

iis in ttnerstirbt, empfakcn inwen ! ur *'>0 ta- 
{ta>. Breuschwiokersh., 14 Jh. Weittth. 1, 71& 
S. KH dem aoena, der Saehe, diese dureh 
T iif-'fall erbweisc enverbcn : «Wer es, das 
iunans ... die guter die dü in disen bot ge- 
ÜHnt. verkonfte, oder sü anerstürbe von 
crto wegen . . . • QnatMnlioiiii, 1876. Weisth 

Aientorben. 1. Doreh dnon Todesfall er* 
vorben: «Sulchcr min «MraforftM erbfall». 

1484. Re^. ÄA, 132. 

2. Wegen eines Toilesfalls zugetheilt (S. 
Hcä Vogt : Junker Wetxel «ein anerstorben 
od wissen t ha ft vuget Heintzemanues», »eine» 
.Neffen. 1338. Gotteshans zum Wolf. — Albrecht 
Wolf, *aner8tarbater vogt» seiner Neffen. 184S. 
Keg. A, 272. 

ÄDestnrm. das Anstürmen. — «... mit 
■anigea wütenden amaturme*. Jüngstes Ge- 
liebt, ms — «So Til die Anertürme manig- 

Tä!'ii:ijr un<I grösser sinl ...» Claus, v. liloT. 

Aaestürmen, acu, stürmisch aofkllen. — 
«So die gnweliehen bekornngen sfl attMMf^ 
*a\t . . . , Claus V. Blov. 

Anewande (die), Anewender (der). Streiten 
Bodeu nritehen grStseni Gfltem, wo diese 
«in einander wenden». Srln rz, 5f). — «Den 
ToIeD> soll man «weiden und spiscn af den 
a^Kendem da die hftben ttÜMiander etossent». 
fleirasbrnim, 14 Jh. Weisth. 4, 92. — «Man 
Ml den ^cheler fftteren of den antoändem . . . 
fir^n H hla^.. Dettweiler, 1380. Ibid. 5, 482. 
- I>i l'inc: zn Nothalden, so soll der Meier 
■»mcii «das ein man möhte drie ane wanden 
?ean>. 15 Jh. Ibid. 1, 682. - «üf die Ane- 
*o^'if. die Anewa»dm»^ Itf Jb., sehr bäntig 
^ Feldname. 

Anfertigen. Scherz, 45. BiaebofRapreoht 
aiid Heinj! von MnlnheiTn versprechen, das 
£*pitel von S. Thomae wegen EckbuLsheini 
•öiemc me betedingen noch ansprechen, anfer- 
^ noch bckiimbern» za wollen. 1461. Cod. 
*pl- S. Thom. (S. Thom. Arch.) 

Aafbae^ Anboss. — Der Sehmied branoht 

«fe^mmer und anfü.sz». Adelplins, Ficinus 13t; 

An^eburt. die angeborue Art. — «Gottes 
n'i^heit lasst allen Geschöpften ir Angeburt 
and ir i-rn WirknnET'. Geiler, Brös. ], 58 

Aagedechtig, erinnerlich. — «Also es et- 
snea den ersten nnd ehesten . . . wol ange- 
^'kig i>t». Xic. V. Laufen, ms. 

Angedenk, eingedenk. — «Der erst Ast i?t 
• • • ongedenk sein des Ends, darum du ge- 
«Muffen bist>. Geiler, Baum der Sei. 2 o. — 
an^iedeHck wo du bin gast*. Braot. 

Asgedenkniss, Andenken, Oediebtniss. — 

'AU dicke jr dis tfint, so tfintes in nngtden^- 
MMeminea todes». Hugo v. £henh. 



Angebn. aot. — «Das wir mit in on^oiM 

ein strit». Mnmer, Schelm, a, 8 «. 

Angel, angulus, Winkel. — «Ein Angel der 
hat drei Linien» (Dreieck). Pries 48». — «Es 
sefnd Tier wind, welche her weend von den 
vier Angeln». Ibid., 55". 

An^ei, Stachel der Bienen, Wespen, etc.— 
«Die Immen tragen Hnnnig und babent den> 
nocht ein Angel: Geiler, Nivrr. 220 o. — «Ein 
Soorpion ist wie ein Idein Jürebslin, hat bin- 
den ein Angel». Id., BrSs. 9, 90*. 

Angeltngendon. virtutes cardinales. Scherz, 
45; von oardo, Thürangel. — «Die vier .4n^e/- 
tugenden: Oswald. — «Sie bringt mit ir die 
drei götlichen Tagenden . . ., die süben Ga- 
ben des heiligen Geists und die vier Angel- 
tugenden». Geiler, Arb. hum. 112 ^. Ev. mit 
Ussl. 138 a. «Cardinales virtntee, die vier 
Angeltugent». (heiler. Gemma. 

Angenatort. von der Katar eines Wc> n^, 
mit sich tjebrachr. ~ «Davon so ma^'^ Gut 
von seiner angenaturten Gerechtigkeit die 
Boshaftigen nit mit Gntem belonen». Geiler, 
Selenp. 196 a. 

Angende. S. Anegang. 

Angends, angehend, Attgengs, vun Ang:ang, 
sogleich. — «Ist dir din fiachbaur schuldig, 
\\ il er es dir nit geben, onjpentr so mfstn den 
Burgenneistor an». Geiler. Arb. huni. 142 b. 

— «Der Henschreck . . . bapüt über sich uff 
und gleich ft\\t er wider nider, aber angengs 
springt er wider uff». Id., Fred, und L. 22 Etc. 

Angeanmmen, scheinbar, falsch. — 
ist ein <mffemtmmener Frid, als Judas gegen 
den Herrn Jesu hot>. Geiler. Arb. huni. 57 «. 

Angenommenheit Tauler, 94 (10), angenom- 
mene Art. Falsebheitk Hettchelei. — «Das 
heisset Angenummenkeit . wenn ein Mensch 
sich auninimt einer Gestali des Guten, so er 
doch in der Warheit bös ist». Geiler, Pred. 
nnd L. 78 »> ; Post. 2, 22 " ; Narr. 168 ». 

Anger. Enger. Graibüüche. Scherz. 45. — 
«Wait, heid. anger, bluende ouwe». Gosli v. 
Ehenh.. V. d. Hagen. 1. 846. — «An, in dem 
Anger, Enger». 14 Jh., Feldname. 

Angeecnöpft, anerschaffen. — «Wenn der 
Mauni \\aehset und Frücht bringt nach seiner 
angeschöpften Art, es seien IJiren uder Aepfel, 
so lebt er xtteht». Geiler, Pred. und L. 62 a. 

— «Von angeschöpfter Natur ist der Mensch 
darzu geneigt das er einen andern . . . Heb 
hat». Geiler, Selenp. 9 «. 

Angesigen, mit dem Dativ, besiegen. Scherz, 
46 S. Ansigen. — «Do die bürgere ir als 
wenig du suhent, do wendent sü, sii soltent 
inen angesigen». Clusener, 49. — Der Christ 
«sol ime lossen angesigen wo man mit ime 
krieget, daz eht in alleine one got anei^ßt». 
Nie v. Basel, Bek. Taulers, 6. — «Des sol er 
den strit behalten nnd angesigen zn allen zi- 
tcn». Ib - «Da/, wir der wötendon weit «n- 
gesigen». Eis. Pred. 1. 83. Etc. 

Ang^sibt, fem., Anblick. — «Die eilende 
Angesiht> eines Gehäncrten 1461. Alte Ordn., 
B. 14. — Jesus ging mit den Jüngern auf 
den Oelberg nnd ftihr gen Himmel, «irs an» 
gesihtes* vor ihren Auf^en). Tauler. 6'5 (14j. — 
Jungfrauen, die der Gottesfrennd in einer 



uiyiii^cu by VjOOQlC 



— 12 — 



Vision zu sehn glaubte, waren so glänzend, 
cdM mich dnlite daa iib im angnäUe käme 

erliden möhtc». Nie. v. Basel. 911, — «Die 
süsse oitigtsüU gottes». Oswald. 

AiigMtlMMr,ange8tberHeli,Migatbar, angst- 
tuiftig, &ngstUeh, An£jstprrcf^cnd. Scherz, 46. 
— Dem waren disin luäre — sorglich undc 
m^es&tBrf. Gettfir. v. Str. 1« 90. — «<Sm an- 
gesih&res mifsetrüwen». Nie. v. Basel, 300. — 
<Do er äu gar klegcliche und angestherliche 
geborete untxe in sin ende». Nie. v. Laufen. 
BU. — «0 licrre, dia nngathafftiger pinlicher 
tod . . .» Crebete, 15 Jh — «Ein audechtige 
Person sol . . gegen den aasserlichen Dingen 
nit zu (11 angttbar sein». Goilcr. Eschcnt,n-. B, 
2 b. — «Wenn es sicli begibt da^s du etwas 
merkliches thun must. . . , so biss nit angst- 
haffig darauf %vie du es mögest Volbringen 
nach dem Gefallen der Men8chen>. Id.. Pred. 
und Ii. 145 — «Wer will das man ile in 
Sachen. — der thut die sach £ut angtthe^t 
machen». Brant, Epigr. Copie 217. — «Bs 
ist ein angtÜM^j^ti^ brieff» fmngekommen). 
Ibid., 219. 

Angestliarkelt, An/Bretbwkeit. Angitlieh* 

keit. Angst. — «Forcht, augstharlceit und 
cleinmöügkeit*. Gebete, 15 Jh. — «Innerliche 
angestharheU und ▼orhte*. Cialis v. Blov. — 
Cliristus hat «ans gro.sser Angstbarkeit Bluts- 
tropfen geswitzt». Geiler, Mohiff der Pen. 
71) Emeie 71 b ; Bilg. 212 b. — Dasypodiae: 
€ Atujstbarkrit, aiixictas», 

Angeathaftig. S. angstbar. 

Angewandt, verwandt. — «Er ist dein sipt 
Blut, er ist angewandt, er ist dein Man». Gei- 
ler, (ieistl. Spiii. P, 3 b. 

Angewinnen, eigcntlicli abgewinnen. Schern, 
46. — 1. Rechtlich erlangen. — Ist einer, der 
eine Geldbusse zu /.ahlen hat. «so arm das 
man es ime nit angewinnen muhte, so mag ime 
das geriht zitf,aibrii> 14 .Tli. Alte Ordn., B. 12 

2. Gerichtlich gegen Jemand beweisen. — 
Bleibt eine Missethat aus Versüumniss des 
Meisters unbestraft, und «wirt ez dem mcister 
angewunnen, er rnmet die stat». 13 Jh. Strobel, 
I, 549. — «Nnn kan iell jm nichts angewmnen». 
Pauli 5U. — « , . . 80 wiisst er mir nichts 
cmgewinnen». Bntzer. Weissenb. i, 2 «. 

Entwenden. — Manche «erden trachten 
€obe Sil üch üwern sohatj& angcteinnen and 
▼erstelen mfigent». Nie. v. Basel, Tanlers 
Beck.. 2fi. 

4. Mit Gewalt nehmen, erobern. iiLarl von 
Anj(jn »getean Hanfriden daz Knnigrieh von 
Sicilien an». Clostür r. iO Ete. 

Anglalfen, angleü'en. anglefzen, von glaf- 
foi. glrffen, klaffen» das Mani anftperren : an> 
starren. — «Wilt du sie (die Weiber) an«;ehen, 
anglaffe»^ und vil mit inen reden. . . * Geiler, 
Sttnden des M. 11^. — «So einer ein Frauen 
angleffet oder mit ir redt . . » Ibid , 82 — 
«Wer bei den Herren ist, der muss das lernen, 
in angleftzeti, anlochcln und loben; Aver das 
nit kan, der bb ilit nit lang zc Hof». Ibid., 
81 — Angiejfen, gießen, in folgenden Stellen 
ist dasselbe: «Es seint etlich die wollen jt - 
dcrraan angencm sein nnd u edlen mit dem 
Schwante wie die Hündlin ihuni. schmeicblen 



süsser Wort, jr2^«n<,triben Schmeiokelgeberd». 
Geiler. Narr. »6 - •GUgü nit jedermaui 
an mit Gesicht. Geiekwata oder Gedendten». 
Id., Irr. Sokaaf. C, 2 

Anglnrrent fest, freoh Misehaaen. ^ «Du 
hast eins andren Mannes Fraw atf^Awvet». 
Geiler. Brös. 1, 32 

Angstbar. S. angaUxur. 

Angstbarkeit. S. Angestharkeit. 

Augster. aus dem lUl anguistara, Flasche 
mit engem Hals. - «Thust dn den Wein in 
txnAng^tcr, do man in dem Summer usb trinkt». 
Geiler, Ev. m Ussl. 15 «. — Noch bei GoU, 
395 : «Bombylius, Gatter, Jjifitsr». — Sdimid, 
Schwab Wort. 24. 

Angster, Art kleiner Münze in der Schweix 
und in Suddeutschland. Seherz, 46. Beneeke 1, 
46. — « 10 £ baseler phennige. die man nempt 
angtter». 1377. Cart. d. Mulh , 300. — «Du hast 
den Ängstar im Meckel stecken». Geiler. Ev. 
m Ussl. 106 b; J98b. Sprüchwörtliche, aas 
der Aehnliekkett des Lauts gebildete Redens* 
art. um zu sagen: es ist dir Angst. S. auch 
Grimms Wörterb. 1. äöl. — «Der Win ist ta 
Keiserspcrg im Bisasi; gewaehsen, und gilt 
ein nia;s/. XVI angster». Murner, UDms, B,i^. 

Angsthaft. S angestbar. 

AnCab. S. an^ub. 

Anhangig sein, anhängen. — «Per ftlrst 
diser weit. . . wärt sein urteil entphahen, mit 
allen den die jm anhängig gewesen sindt». 

Zell, ni r 

Anhau, Block oder Klotz, auf dem man Eoh 
haut — «Wiltu nach zu dem Brct kummen, 
so ninst du lassen Holtz uff dir howen. du 
must ein Anhato sein da man Holtz uff hawei». 
Geiler. Bros 1, 8 b. 

Anheimiscli. einbeimiseh, dabeiin. heim, im 
Lande. — «Das du dm Lebtag Burger bist, 
sesshaftig und unlwimisch». Geiler, Bilg. 1 *. 

— « . . . bis das Vulck wider zerreitet nnd 
aiümnisch kuinpt». Brant, Bisch. Wilh. 272. — 
«Die nit ah^imsch sind, von der gemeinde 
nutz wegen, werdent entschuldiget (dispcnsirt) 
von der Vogtci» Mnrner, Instit. 22 b. — «Ir 
rütcr, die nit anheimisch waren . .» Ringmanu, 
Cüsar 30 — «So was mein gn. herr von Speir 
auch nit anhei/miseh». Bntzer, Weiss , k, 2 

Anken S Anfl-an. 

Ankeren, aogreifeu. — Es reute Bischof 
Walther. dass er die Strassburger «nit b& 

Wickersheim bette angekeret und mit in ge- 
stritten». Closeuer, 81. Kon , 657. 

Anklebeliehelt. Tanler 389 (59), feste 
Auhänirliebkeit. — «Zu welchem C^ut das do 
geschatten ist von Gott wir uns keren bi im 
za bliben mit AiMebelicheit an im. zahsnt 
stosset e? dich von im». Geiler. Bilg. 122'' 

Anlangen. Scherz. 48. Gerichtlich belan- 
gen ; im folg. : auffordern sich zu erkl&ren. 

— Der Gottesfreund schreibt an den strassb. 
tümibur: ihr verlangt meinen Rath wegen 
des Schismas «wennc ir verschent äch daz ir 
und atidere pfafhcit kürzliche angeJanget sül- 
lent %\ orden . . . Wer kan dozu roten ebe 
da/, anlangen gesohiht? Wenn daz Anlangen 
be>c)uht, Si) sint ir verbunden zft dem ordea«* 
1380. Nie. V. Babel, 343. 



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— IS — 



I, Compromiss. Scherz, 48. — «Do j 
MhAf der rat zft Strosbnrg, das der Mschof 
Bfld die stifte dotent oinen aulos uf dri'^e .» 
£oA. 67iL — «Also doteut die bürgere and 
Miftr eines onlotf ... Mi den Üsehof; 
Jrr sprach den otdot» nt und nrteilete . . .» 
D). 734. Etc. 

Amle^, Bekleidangr: EinkleidDii^ einer 
.Vutitio — «THs nicmorialc sige iich von mir 
feoppfen zfi üwore geistUoheti Anlege uud 
wOnns»». Clans Biov. 

Anleite, Besitznahme der Güter eines 
Scholdners daroh den Gläubiger. Scherz, 49: 
exeetitio, inuniano — Heinrieli VH gestattet 
den T/nT^em von Schlettstadt dass kein Ge- 
höht im Klsass «aliquam uii&biuuem, que vul- 
fviter dicitar.^iilei(e, ad possesüionem bonoram 
in civitate Slet«tat vcl in banno ipsios civi- 
tatis existentitun>, machen dürfte. 1311. AU. 
dipl. t, w. — Wird einer vernrthettt «mit 
ihte, anleite oder mit andern saolien . . .* 
1390. Ais. dipl. 2. 2Si>. 

AaleitHbrief. Bohera, 49: eitocto. — Wer 
TOD den Strassburf^ern etwas rn fordern 
hatte . . . «der sulte sii für {,'erihte laden mit 
(argebotten und anletubrtefen*. Kön., 682. 

Anlii^licb. eindringlich. — «Aii/i^toA beten, 
instanter». Geiler, Post. 3, 70 

Anli^licheit, Eindringlichkeit. — «Instan- 
tia, das ist Atdi^ieheU und Ungestumigkeit». 
Geiler, Post. 8, 70 b. 

Anmoi, Ammal, Annial. M itcrmal. Ad 
snamaii, Qraff 3, 715. Schmeiier 1, 1688. 
Heute uns Aamol ~ «Die AMmA oder 
Motte rni.d>. Brun^chw., Diät. 80*. — «Hnter- 
tdex Ammal>. Ibid. 88 K 

Anaiit, masc. Lost an etwas. — «So !an|r 
diser Will and Anmut bleibet zu weltlichem 
Wollust ...» Geiler, Schiff der Pen. 11 — 
«Da bsMit ein Ammä sn dem Ampt, da an 
(JpTn (tüt, da zu der Frawen. da zu dem 
Mann». Geiler, Emeis 34 » — «So er davon 
redet oder höret predigen, so hat er einen 
natürlichen Anmut darin». Geiler, Selenp. 
1^ — «Lieb oder Anm^U der Eltern zu 
den Kinden». Geiler, Seliiir der Pen. 19 
Etc 

Anriclite. fem., Büffet auf dorn die aus der 
Kttcha kommenden Speisen angerichtet wer- 
den. — «Nyeman sol z& der anrichten gon 
deane die zwene stubemcistcr oder der meis- 
lar, oder "wen es der meister heissct; nnd 
wer darüber darzö get und selber spise nym- 
met . . . der bessert ein sch. . . . Njcman 
uA kein liecht ab dem lieohtstock nemen. der 
Iber der anndUe» hanget». 1466. Qoidsoliniie- 
deznnft, 39. 

Anrnck, Ruck, Impuls. — «Der erst An- 
oder der erst Anvank aus dem sich ein 
Henseli m Oott kert. das ist Forcht». Geiler, 
Has ini Vi., A. 2 «, 

Ajimcks, sofort, auf der äteiie. Auch eina 
Stmekt. - «Zttband wenn man sie strafet . . 
mriii h ist ir Fried aus» Geiler, Selenp 72 a. 

«StraoJcs cmrucka nach dem Gnus, da liat 
81 Jokaanes erkannt seinen Sehdpfer». Id., Bv. 
mit Ussl. 169 a. Etc. — «Du feilst gleich eine 
Uudee wider davon». Id., GeisÜ. Spinn., M, 8 b. 



Anadilag, Absicht, Vorsata. — «Also tust 
du alle Ding mit Anechlag umb Gottes willen». 
Geiler, Pred. nnd L. 89" — «Es ist nit mein 
Anschlag euch diss alles zu erlürueu». id., 
Selenp. 78*. Bte. 

Ani<chlagen, sich vorsetzen, Iiesrhlicssen 
— «Gott hat angeschlagen in Ewigkeit das 
dn nnd ioh sollent selig werden». Geiler, 
Post. 2, 8 a — Ein Mansch soll allwegen 
anschlagen besser zu werden*. Id., Selenp. 
117 b. Isto. 

Anschlll^^lich. absichtlich, nach ernstem 
Vorsatz. — *Anschläglich und gemeinlich was 
der Herr gesant zu den Juden, da er inen 
allein predigen solt. aber zufelliglioh, nebens 
her, so es sich begab, so mocht der Herr den 
Heyden wol predigen». Geiler. Post. 9, 39«. 

Anschnanwen. hefti. anfahren. — «Der 
Herr schnauwct sie «Maria) an und sprach zu 
ir» (Joh. 2, 4). Geiler, Post. 1, 84 b. - «Do 
bekratzt der Herr .seine Jünger, tchnanirff sie 
an uud bprach: was furchtent ir ücU, ji ivlein- 
gloubigen» ? Id., Post. 1. 28 b. Etc. 

Heute noch: avfchnauen; ebenso int aliema- 
nischen Dialekt, Ucbcl 2, 273. 

Antichnarren, zornig anfahren. — «Wenn 
sie nichts anders von euch hond dann ein 
Anschnürten und ein saur Gesicht». Geiler, 
Has im Pf., c. ö ^. 

Anschowelicbeit. Ausehn, Bäoksioht. — 
«Also sollent ir allen Hensohen Qota thnn 
allein uss AnÄT/i(>irc/}cA«»iderQÄtigkeitOotte4». 
Geiler, Post. 3, 52 K 

Antlehtig, anselmlieh. — «... in beiedn 
cttlicher onstdUifsr peisotten». Oapito, Träger, 
L, 8*. 

Ansig«B, verb. aet., besiegen; gewShnUeh 

mit dem Dativ, z. r 'lusener, 39. — «Ich 
liab gerichtet uff ein bunt, — den nie kein 
menseh kaut*. Hurner, Lnth. Narr, 



115. 



utiffestgen. 



Ansprache. Scherz, 52. 1. Anspruch. — «Das 
niemaa io den zitcn do — OMtpraeh« het an 
kein sin ?ftt». Gottfr. y. Str.. 1. 7<V 

2. Kecht^klage. — «L wer anspradie, ir ant- 
wurte, — daz man diu beide ▼ememe». Gottfr. 
V. Str.. 1, 211. — «Unser anspräche, die wir 
haut» gegen den Hath von Strassburg. Bischof 
Walther, 1861. Urk.-Bneh., 1, 866. — «Wir 
virciehent uns gegenander aller anespracJie 
und klage». 1270. Deutsche Urk., 16. — «Die 
herren hcttent vil zftsprücho und anesprod»« 
an die von Strosburg-». Kön.. 692. Etc. Ete. 

Ansprechen, anklagen. Scherz, 52. — «. . . 
daz er sich verentwürtete der sachen die man 
in würde ansprechend». Cloiener, 37. — «Do 
wart Symmachns mit falschen gezügen on^ifs- 
sprochen*. Kon., 525. Etc. — Die Juden forsch- 
ten ob Christus «üt spreche oder rette, daz 
misseton were, dae sü in dannnbe «wwpr gd totil 
für einen un^erehtcn man». Eis. Pred., 2, 18. 

Anspuwen, auspeien. — Beim Leiden Ciu'isti 
«eile seböne wart angespHwen*. Gfebete, 14 
Jh. ms. 

Ansaer. — «Da griff der meister in seinen 
Msssr und aobe ein ambSsslin bernss». Pauli 

200. ~ Anscr. das franz. ause, Schleife an 
einem Gürtel, Benecke 1, 47. Dies kann in 



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— 14 — 



der angerührten Stelle schwerlich die Bedeat- 1 — cVil Ordenslent. . . habent zwei AniXitUr*. 
ang sein. Wenn Ansser nicht ein Druckfehler Id., Narr. 135 b. (S. die Stelle anter Kuitrtn^ 
ist für Aser, Eser, Sack oder Tasche, so hat Ktc. — Butzenantlit, s Bult. — «...mit 
Paolt das eine Wort mit dem andera ver- , einem £rÖliohen A»)tii^*, Braut, Morettts, a. 
wechselt, was um so eher möglich ist, 4» dtr 7 b. . «Glaff des itnt^*. Id.. Thesm. b. 



Sb,. — ^AnÜitt und lib sii' L';int/ \-r!-biit/iMi » 
Id., Nsoh. III. — «Ob jeman dir engegeu 



Ascr veimittalft einet Aneen an dem GHirtel 

Fetose,* anstossende, angränzende Gegend, kampt, — der frolieh euUdit hat und nnad». 

Gränze - «. . Einnemen und bcsitzt^n jrer Id , Facetus, A, 3 — «T^^r Narren Ant- 
nachbaureu Anstösjs», Adelphus, Barb. 19 — j iit ist geglettet wol, — und duoh die hosen 
Die Ydlker die «an den enden oder oimMsmi» | Hilten ▼olt*. Uarner, Nb., 988. — «Sehentfleh 
der Türk v \v()nen>. Adelphus, Rliodis. I, im spiecrelglas,— ob nch im a««ii( brest etwas». 

Anato»äer, Gräuzuaohbar, Bewohner eines Ibid., 142. — «Sie wolt im iti das Antlit fallen 
Banns, der an einen andern stoset. Sehens, | mit den fensten». Mnmer. Ulensp., 17. — «IGn 
52. — «Ire nachbauren und anstösser*. Adel- Antlit schühclich verstellet». Id , Gayac, 
phus, Barb. 24 b — €. . . das die TüUchen 1 413. Etc. ~ «Wann er würd euwer AntUt 
nit . . . der GalUer provintcen . . . Anstö9$er\ ansehen. . .» Wimph., Chrys. 16 b. _ «Wie man 
wurden». Rinpfmann, Cäsar, 14*. — «Die er- da.s Antlit "v," eist machen sei». Brunschw.. Dist. 
bern lüte von liinowe und ir anstiisBer». 1449. 30 a. — «Ettlich tusent sind die Jnen ins Aat- 
Alte Ordn., B. 1. litt lietton mögen widersprechen». Zell, b, Ö *. 

Antfoffel. Antvogel. Ente. — Die .«trassb. Diese Form kommt nur nooh selten Torj die 
Vogler sollen verkaiit'eu «den bebten antsogd gewnhulicliere ist Antlitz, 
nmb 10 4*- 1^1* Alsati*, 1897, p. 899. ~ «Antrccho». Milnnclien der Ente» Eutetleli. 
«Essolnypman deheinen zamen fltifwqrrf under Brunschw., Dist. 88«. Scherz, 54. 
den wilden feil haben» 15 Jh Alte Ordn., Antritt, Stufe. Aufsteig, Schemel. Schmeller, 
B. 12. — «Antfogel oder ander gefügel». 1400. | 1, 680. — «Der Fuss des Antritts (eines Bühls) 
Tucherznnft, 26 — «Zum Antvogel». Strassb. ist mit einer Mauer beschlossen». Adelphus, 
Hausname, 1834. — «Ein Vogler am Rhein . . . t Türck. D, 6 b. ~ «Die Wolken hast du dir 
wiirft ein Antv igel üss . . . mit demselben zu einem Andn'tt gemaoht (Ps. lOA» 8). Nadi- 
facht er darnach vil Antvögd». Geiler, Emeis, j tigali, Psalter, 263. 

34*; Post. S, 1011». — cDer man des wilden ■ Antaeeeig, vor dem man eich entsetet, 
Antfogds*. Broneohw.» DtSt. 38*. — BÄth- muthi^'. — Gunther von Sohwarzenburg tder 
salb., a, 8 b. c& den ziten der frumeste herre was und der 

AntfHaten. Beneeke 8, 409: erkl&ren, er* aiiisstsij^te von dem men vnste eft seiende». 

läutern. Kön., 478. 

Antheia, Gelübde. Sehers, 58. — •AntheizCf 1 Ajitworteu. Entwerten. Scherz, 55. 324. 
▼ota». Herrad, 193. | Ausser dem gewöhnliehen Sinn : 

Antlaz. Scherz.. 53 : indnlfrcntia. cio;entlich 1. Abliefern, Ausliefern. — «Niemaa sol de- 
Entlassnng. — «Die erwurbent mir ticrzig tag , keinen gefangen bariu füren, er entworte in 
AsMeut an den predigen», Entlassung Tem daonedemsehnltheissen».tw8tadtreehtOrand., 
Predigen. Tauler an AUrg. Ebner; Henmann, 2,44. — «Barune und ir geno/c, — Die giengen 
Opusoula. Nürnb., 4'. ie zc loze . . ., Weiher im antwurte — sin 

Antlit, Antliitte. Antlitz. — «Ach, Hchöne kint...» Gottfr. v. Str. i, 84. — «Ze jnuite 
Antlüt». Gottfr. V. Str., 2, III — «Der kiini ^ vart her Thiebalt gevangen und wart oem 
sach den burger an und äclietzete mis, ani- ixänxff geantwürtet». Closener. 66. — DieStrase- 
littes cigenschaft». Closener, 54. — «Das er bur>:f-r i:eboten, wer Hermann von Gerolds- 
mich wol under min antlit »leht». Kön., 373. eek «heimlichen hielte und in nut den bürgern 
— «Es was der stoltzeste schöne^tc maa von entiourteU», der würde aus der Stadt ver- 
übe und von a»%rf«». Ibid., 675. — Assuerus wiesen. Ibid., 86. — Cato spricht: «e ich 
sah Esther «in bleichem Anüit». Taulcr, 181 ' wolte das ich in Julius hende geantwikrtet 
(.32). Etc. — «Das anüit was im<» uffgekeret». \ wurde . . ., e wil ich mich selber döten». Kön., 
Nie. v. Basel, 164. Etc. — Die Juden spieen '^'i'A. Ktc — «Wer von übeltetigen lütesn würde 
dem Herrn «ander sin schone wniiü». Eis. Pred. in den dinghof geetUwürttt . . den süUent die 
1, 191. — «... daz im Got «in erste gestalt hftber . . . behüten». Boftsheim, 1301. Weisth.. 
sins anüities wider ij^ebe». Miirlein, 2!). — S. IfiHO. — Ein Dieb soll in Stock l leib n «unt« 
Christoph, «wer den ansieht, dem geschieht , au die staut, daz er au das geriht wirtaeofU' 
kein leit, — Des tages do er sin tmHit sieht». ' wurUt: Artolsheim, 1820. Ibid., 1, 996. — 
C'onr. V. Dank., v. 222. - «Die weib di« in «Die zehenden, die in r ptissin» von Eschau 
der jagend schöne ant^ band. ..» Guidin Spil, «hof getmtwurUt werdeut». £alteeh, 1849. 

— «Der tplfel ist ein Inter gegenwnrf Ibid., 5, 618^ — «Swenne die vier wnehen 
d'inci nttth'des». Tleinr. v OfTenh. — (Eine häss- nskomraent. so sol» der Bannwart «den volen 
liehe Frau hatte) «ein lang krumm Antlitt». wider heiu (nach Lützel) emtwirten*. Heims- 
Geiler. Dreieck. Spiegel, A a, 6 >. — «Der an-fbmnn. Ibid., 4, 92. — «Das kern sol men 
der fiel auff das Antlit nider». Id., Nar- entwurten crciu SLroszburc: uf der herren spi- 
rensch. 38 — «Der Teuftet warff einen mit i eher». Eckboisheim, 14 Jh. Uist. de S.Thomas, 
eim Stein, das im das Blnt über das ÄnOä \ 389. — «Alle jor. so im das mnltzerkom 9«- 
abrann». Td.. Enii is, 44». — «Würflf im nit I nntiourt wirt . .» S h ififliausen, 1474. Weisth., 
kut in das AntUt>. Id.. £v. mit Ussl. 56 j ö, 473. — «Die üaaawarteu sollen Pf4uder 



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— 16 - 



Eehnr^n und sie antworten einem meifirer» 
Greas« eiler. 14 Jh. Ibid., 1, 704. — «Brocli- 
monet . . . machet die jungen gense ftiicke und 
mttcürtet sii aas a& den apiss». Conr. v. Dank., 
T. 170. Etc. 

2. praisentare, vorschlafen. — «Es sulnt 
sas (dem Bischof) die bürgere atUwurten ein 
■infsemeister. wen sft wellent, den siilen wir 
i-^t/on . . 12 )6. Kon.. Beil.. 990. — «Ist aber 
iäs ein münssemeister . .. abegat . ■ so «oi- 
tent metoter nnd rat . . . ans einen andern 
tnticurten. und :?unen wir dem denselben ge- 
waU ^ebeu>. im Als. dipl., 3, 83. - Die 
Pfleger dee Gatlentelianses sollen «ein per- 
t. no /.h der ]»frihuion (der Kaplarici) autwurten 
eime custer der merreu stitle>. lö Jh. Ciut- 
Irate-Ordn., 194. 

3. Sich antwurten, sich stellen vor Gericht. ' 

— «Dem gerihte atttwurte er »ich». Gottfr. v. 
Str. ly 152. — cDer geladen wirt für gerihte, ; 
der sei sich enttoirtm r.h iiriraen>. 1^* Stadt- 
leeht. Grand ,2^53; lat. Text: se prsesentare. i 

Aawenden, angreifen. — «Wo ich min vind 
*elbs anewend, — so sprich ich : das gotz mar- 
ter sehend. — ich bin der isenbi^scr»! Muruer. 
S(Ädm. a, 7 b. — «So darff er alle bischöff 
schen«icn. — und die cardinäl anwenden». Id., ; 
Luth. Narr. 74, — Der Teufel hat Uiob ' 
«a^^eweiMK». Wimph., Chrys. 6 o. — Die Armen 
umlen «von den reichen überfallen, angnoencU 
oüd uberboldert». Ibid., 4 «. — Die Sncven 
«fedören, wann ir schon wenig scind, ein an- 
zaI rüter . . .anwenden». Ringmanu, Cäsar, 28 ^. 

Anwei-fen, beseliuldigen, anlttagen — In 
einem Entschuldiu'ijriicrsbrief an den Papst i 
wegen der Ludwig dem Baier gethanen Dienste, 
sagt der strassb. Magistrat : cdae nieman einen | 
munt in erfxcrungc wise über sie, (die Stadt) 
nftft oder sie von gewalt denheinc meinungei 
einer urteile onwer/e», dämm bitte man den ! 
Pabst, die Stadt zu absolviren l'^28. Kön.. 
Beil., 1037. — Das Glossar der Hegel'schen 
Ausg , S. 1(^1, erkUrt anwerfsn in dieser Stelle 
nnrichti;: ilurch untcr^vr^rf n. - Eine Unthat, 
der ^ner *angetoorfen ibl*. 1400. Tucherzanft, 18. 

AttmpÜBiii Sien mit Fragen, besonders vcr- 
flaglichen. an einen wenden. — «!> hm er 
•ie angezepß und gefrogt». Geiler, i'ost. 3, 

Anzögen, anzeigen. — «Den Jungbrunnen 
A^ci an — Johannes der fil heilig man>. 
ilorner. Bad. L, 4^. — «So zögt der Karsthans 
dir v> o\ an — wie sie dich üben understan*. | 
Id., Luth. Narr. 18. — «. . . das würt dir wol 
cia «msögens t'ebcn* Id., Adel, F, 2 ^. Et». Etc. 

— =5 >nst sehr oft: anzeigen. 
Au^ügung. Anzeigung. — «Beroubung sol- 

bcher Andacht ist nit ein anzögung das ein 
Mensch von Gott verworffen sey». Geiler, Irrig 
Sehnt D, 8*». — Ibid., F, a«: Anzeigung. 

Anzü^ij?, anziehend. — «Alle seine (Christi) 
Äed, Wort, Werck, Weiss und Qeberd . . ., 
du ist allessammen anzügig gewesen», hat 
die Kraft gehabt das Volk anzuziehen. Geiler, 
Poet. ^4&^. — «Das sein sorgliche Personen, | 
^ also anzügig »eind, es seien joch Franwen| 
oier ifansbild, davon ist fast Not jederman ; 
lieh vor inen ze hüten». Id., Brös. 2, 52 ^. j 



Apostützler, Postützier, Gleissner, Heuch 
1er. — «Also seiud ir Apostützler, Hypocritöu». 
Geiler, Post. 2, 64^. - «Einer (der Pharisäer 
in der Parabel) was ein abgescheidener Heister, 
ein Apostützler und ein Gleissner>. Ibid., 3. 
71 a — «Also spricht der jung Gesell: wenn 
ich nit an nneerlioli Ort gieng mit den Ge- 
sellen, so irürd ieh verachtet, ein Zagmetz 
crenannt und ein Apostützler». Tieiler, Schiff 
der Pen. 13*. — «Er wird geschätzt für ein 
PoatÜtOer nnd Fitntast». Id., Pred. n. L. 
143 a. — «.\nder verrucht nnd seilos Lcut 
hassen sie und reden inen übel, . . . und nen- 
nen sie RutatsUr, Gleissner, Lnj^tsehen». 
Id.. Narr. 203b. 2l6b steht: Bastützler. — 
«So spricht man: schow den Duokeimaser, 

— Er will allein sin ein Carthnser — Und 
tribt ein Apoatützer Stodt» (stat. Status). Brant, 
Nsch., lül. — «Lecker, buben, appottuUler^ 
traumprediger». Murner, von Luthers Leren, 
A, 4 a. — Pasypodius hat das Wort nicht 
mehr, in der Gemma fehlt es noch Grimm, 1, 
&37, hält Bostüder für die ursprüngliche Form 
nnd meint, es sei von dem ital. posticcio, 
franz. postiche, abzuleiten. — War auch in 
Schwaben üblich; Schmid. schwäb. Wört.p. 6. 

Aposttitzlerei, Apostülzlerie, Heuchelei, 
zugleich Aberglauben, insofern er, wie die 
Heuchelei, falsche Reliicion ist. — «Also mach- 
ten sie darusB superstitionem, apostützUriz» . 
Geiler, Post 2, 63 _ «Do wolt er sie noch 
bass riiren von irer Apoatützlerie und beruft 
die Scharen des Yolcks das sie sollen zu im 
klimmen nnd znlosen was er sagen würd von 
der Apoatützlerie der Schriftgelertcn und Ab- 
gesoheidenen». Ibid., 65 — cDesgleiolien that 
er in andren PuMikäteritn und Aberglonben, 
der on Zal ist». Geiler, Höllisch Leu, B, 4 

— «Wie meinstn, ob ich ein guter prediger 
gesin wer, wann ieli gesagt hette . . . wie 
ETtit es were das man vil sterapeney, apostütz- 
ierey uffrichte» f Zell, L, 1 — «Durch solioh. 
apoBtützlery die einißlltigen betrogen werden». 
Bntzer. Neuer., I, 1 ». — «.. . das sie sich von 
irer AposteUzlereg bekerten». Wurm, Trost, Ö6 ». 

ApMtfitzIerisch, aberglftHbiseh. — «Owie vil 
tansent sind durch die ai>oxtHtzleriache berli- 
nische Art verfürt worden» ! Zell, Y, 2 ». — 
«Selbs erdachte, newe, apoBteiUkH$che werek». 
Wurm, Tro.st, 27 b. 

Apporich, die vollgc»ponncne Spindel. — 
«An der Kaderkunkel spint mau gar bald vil 
Games, in einer Stund 20 bi> 30 apperidt». 
Geiler, Geistl, Spinn. L, 5i> , 31, 1 ». 

Appetsite, Abseite, Nebenschiff einer Kir- 
che. — «Zwo appetititen^ do inne man wol 
machet Capellen und eine sacristige». Nie v. 
ßasel. 312. — Appet für ab, wie in appetgot, 
appetgrondi oder appe. in appelos. 

Apressenbavm. ? — «Dein Mann hat den 
Apressenbaum gar lieb ; hau in ab und leg in 
an das Fener brennen; mag er das gedulden, 
so bit er jens aneh». Geiler, Narr. 77 b. 

Ar. Adclar Scherz. ')7. — «Rinii w ort dft 
swoiment als der ar>. Gottfr. v. Str. 1, 67. — 
«Nie kein are so höbe getlög engcgcn der 
sunnen». Tanler, 304 (52). Etc — «. . . Do 
waz mir wie daz ich sehe fliegende . . . einen 



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- 16 - 



gar grossen . . . schönen adelar». Nie. v. Basel, 
8iy. Etc. 

Arbeit. Erbeit. Mühsal, Noth Scherz. 57. 

— «. . . alle archcit — Die durch dich ie der 
mensche leit». Gottfr. v. Str. 2, 112. — Ein 
Kranker, der «uffe zwentzig wachen alsns 
gelag und grosse Erbeit erlait . . ,> Nie. v. 
Basel, Bck. Taul., 61. — «Die vergist kam 
von ime. das er geniw. doch mit grossen Er- 
beim; CIos. 57. — Kdnig Heinrich «f&r gen 
Rome und gewan ihi/, mit grossen erbeiteii>. 
Ibid., 66. — Obwohl mancher «lebende blibet 
nutz an 80 jor, no ist do«h dernoeh vil arbeU 
nnd 8mcrt?:on> Kön. 241. Etc. — Gott hat 
Eva'» Sünde gestraft, «das befindet ir (Weiber; 
wol, so ir knides in Erbeüen gont». Nie. t. 
Biisol. Bck. Tiiul., 46. (En (ravail d'enfant.) ~ 
«Froweu die kinds in ar6et( geent». Bronsch- 
wlg, Diitt lOfta. 

Arbpitseliff, mühsi^lig', clcnrl. — «... wand 
er leider arbeitsaltc was». Gottfr. v. Str. 1, 8ji. 

— CluristiiB €wae mheitselig ane (Mshnlde*. Ge- 
bete, 14 Jh. ms. — «T>nnimb ist kein arbeit- 
«rfip*r unglückhaftiger ilonsch wetlcr eiu falsch 
oder low geistlich Mensch>. (jeikr, Selenp., 
118»; Pred. u. L., 20'^. Etc. — «Etlich arbeit- 
selig ... in die. unsiunikeit ufllirechen», ihr 
Elend der Vorst huu^ vorzuwerfen Winiph., 
Chrys. 4 ». — Ein Knecht, der keine Fr im 
wollte, sagt «er wolt allein arbenUdig sein». 
Pauli, 383. — «Obs dich schon arbetselig inucht, 
bringt s doch kein sch*den». Hedio, Zehenden. 
C, li>. 

Arbeitseligkeit, Mühe. Noth. Müheelig- 
keit, Elend. — «Sie was ein Wittwin . . . , 
mit dem Wort hat er ir die gantz Bürde der 
ArbeitselKjkfit uff den Backen gelegt ; wann 
man eins alt nennt, so ist sein Ärbdttüigktit 
gantz gesagt». Geiler, Ev. mit Ussl,, ß8«. — 
«Wa i^i\rmherzi<,'koit ist, da lernt man . . 
wie mau sich gegen allen Arbeitaelikeiten der 
Menschen halten boI». Id., Pred. nnd L., 
72'>. Etc. — «... sie wercn in solioher cr- 
bärmiicher arbeitseligkeit». Eingmann, Cäsar, 
92 h. — «Der menBoh geboren von eim weib. 
ein kurtze zeit lebent, wirt erfült mit vil 
arbeitteligkeiten» (üiob 14, IJ. Wurm, Balaam, 
i. ab. ~ Selimid, SehwSb. W5rk., 8B. Dnsy- 
podius: ^ArbeitiiUg, onlaoiitosiis ; arheittdig' 
keit, miseria». 

Arenweg« Falke, falco milvus. — «Ein 
Arentceg der fleugt in eim Kreis-i omb and 
eicht also weit als das gantz Land ist». Geiler, 
Oeistl. Spinn., M, 6 b. 

Arg, schlecht, auch von Dingen gebraacht. 
Scherz, 59. — «Ein viertel wines, des argc- 
sten noch des besten». Münster, 1339. Als. 
dipl. 2, ir>4. — Zu Strassbnnr wiril einer ver- 
bannt <umb da?, er argen wiu ander gütcn 
▼ermenckelte». 1363. EmvA. Baeh, R & - 
«Sic hailcnt gar kein argm Won.» Mnrncr. 
GenchHt., B. 1 «. — So spricht man doch on 
argen Won.» Id., Virg. F, 6 b. — «Doch so du 
hast ein argen Won dammb . . .» Id., Luth. 
Narr, 164. Etc — «Wan ich uf üoh trug ein 
Argtcon». LI. Nb.. 179. Etc. 

Argern, Ergem. Scherz, 340. 1. Beeohä* 
digen. ~ «Wer oach das iemaa . . . sine 



hcngestc oder pferde geergert wurdent ...» 
1396. Kön , Beil., 960. 

2. Ycrschlimraem. — «Die cristcnheit sich 
alle /AI ergert und ic böser und ie böser 
wurt». R Sierswin, 9 Fi l m n, 142. — «StmI 
sich darabe bessern und nüt ergm». Nie. t. 
Basel, Tanl. Bek., 6. 

Arghertzig. boshaa. — «Arehelftw der 
arghertsige». Tauler, 6 (2). 

Arghertzigkeit, Bosheit, böse Oesinnang. 

— .^lan Avird angefoohten «mit ar^eiUä^: 
Tanler. 6 (2). 

ArgwKnig, Argwenig. Scherz, 69. l.Ver* 
dächtig. — «Ein «r^jttjeni^ man». Ileimsbrunn, 
14 Jh. Weisth.. 4, 93. — «Vcrlympt lüt die 
do argwmM sind». Hüningen, 15 Jn. Borekh., 
71. — «Wo yeman keme der sie argwcnig 
beduchtOf zh dem söUent sie grifen». 16 Jh. 
Alte Ordn., B. j)0. — tUeberMhlag . . . was 
sig das dir argwenig ist». Braut, Cato, c, 2 

— «Was sie arektcenig bedacht, (sollen sie^ 
gfitlieh nffhalten and es dem nnmieister vw 
kfinden». Id., Bisch Wilh. . 270. — Die 
Dominikaner wollen «vil ee Mariam decken — 
pftiehl mit dem erbsündlichen lleeken, -^ dann 
sagen das sant Thomas lere — an einem ort 
argwenig were». Murner, 4 Ketzer, A, 1 — 
•Argwenig mecht (machte) ich min besdiwernn, 

— HO ich allein durch frowen eren — der 
uarheil wolt ein dcckcl machen». Id., Nb., 
rO — «Von argwenigen vögten, de suspcctis 
tutorihas». Id., .Tnstit.. 24». - «Von Dr. 
M. Luthers lereu und predigen, da» sie arg- 
wenig seint». Id., Titel. Ete. — Es .sclieint 
«die sacfa wer argwenig, möcht das iiccht nit 
wol lyden». Karthaas, cc, 4 *>. — Was nicht 
in der h. Schrift gegründet ist, soll man 
*argmm^ halten». Zell, M, 3 b. 

2. Einen argwenig haben, ihn im Verdacht 
haben. -- «Die niinne (der Welt) soltu allo 
argtoenig han and solt si flihen*. Bihtcb.» 
42. «Swa der meister nnd der rat einen 
klc^a^r argtoenig hant, da sol der kleger 
swern daz er kein nnrehten gezng leite». 
Stadtreeht, 1949. Strobet 1, 661. — «Es wut" 
ilent i'flich von den bur;^ern erschlagen.. .. 
die man argwenig bette». Ciosener, bO. — 
«Do sehiekete der keieer nodi Philippo . . 
den er vor dicke bette nrgwniig*. Kon., 390. 

3. Argwenig sein, einen Verdacht haben. 

— Die Fünfmannen der Tneher, «ob iemans 
däche oder stücke iiiaclite, do sü argwenig 
worent, das uicu boliclo" d&che . . . uf den 
koaf machte ...» 1437. Tucberzunfl, 60. 

Ar^enige, Argwohn, Verdacht. Die ge- 
wöhnlichere Form ist Argwan. — Du sollst «den 
vssem menschen in getwangc halten . . . nnd 
in nrgwrniget nnd tme n&t getruwen». Tanler» 

Ar^wenigea, beargvohiieii. ~ «Der bni> 

der bedacht, es wer nit recht, — Die stimm 
argtcömgt er gar recht». Murner, 4 Kelzer. 
II, a<^. — «Dann argtoBitigi er die vitker». 

0. C. K, 8 a. 

Arke. Scherz, 68. 1. Arche, Bandeslade. — 
«Die leviten tr&gent die arke». Taulcr, 243 (42). 

S. Ilsehkasten im Flass. — £s ist verbo- 
ten H&rlinge «in kein arcke noch wiher th. 



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— 17 - 



weilEeJi . . . Wer dem andern sine visehe 
•bnmet ... in Riner arckm . . • 1^. Alte 

Ordn.. B 1. — i:^mv !'rk., ?. 39. 

Armekeit, Aruikeit, Armath, Elend, 
Schwäche. Scherz, On. — «Dea landet air* 
meint». Gottfr. V. Str. 1. 86. 

Anneklicb, ärmlich. — «Do &ü sohent, 
dar er so amdclichen lag, wanne er Ing in 
dem s-tnnbc ...» Eis. Prod., 2, 112. 

Aiin«*iu .Hermen, arm niAchen. — «Liebe 
amet und altet». Gottfr. y. Str. 1, 180. — 
Weltliche Minne «blendet mieh and ermet 
mich». Bihteb., 91 

Amern, ärmer machen. — «Also daz un- 
*er gemeinen burger nüt wördent gearmert 
und die gewaltigen gerichert». 1261. Urk. Buch 
1. -'hh. 

Armute, neatr., die Armath. — «Bis ist daz 
worewesenUehe aniidto».Tanler, ?2 ih) Etc. Etc. 

Armut.selia;, t lt nd. - «So vil lin Mensch 
vwmUeliger itit Leibs halb, so vU er mer die- 
selbe .^fvraiMl^ftctt entdeckt nnd sen^ nnd die 
'.It tl «rdurcli Mwegt». Geiler, Sfinden des tf., 
143 EU, 

AnsutneliirMt, Elend. — «Die Werkelt 

»nirt flieh frei machen . . . auch dnrt in 
jenem Leben von h\itx Armui^ighnt des Lich- 
aams> Geiler. Post., 8, 9S1>; SBnden dea H., 
14»; Narr.. 154^. 

Ajneo, vordiom^n, erwerben. Öcherz, 40. — 
«8o mfts c.< niino natnre, dirre liekome amm*, 
Nie. V. Basel, Taul. Bck.. 

Arraa, su Arra.H fubrizirtes Wollcnzeug. — 
«JjTiWffteA.» 1401. Tuchcrzunft, 21 ». — «Ein 
'wartzcr ÄrraamatUd . . . Ein blo Arraman- 
nerog>. 1418. S. Thomas-Fabrik. — 3 ff. 
6 A mttb ein arrasmawUl mit einer vidinn 
r^d^rcn» 1420. Id. — «Von Amts: koufFt 
icli ir ein diich>. .Munier. Gcuclnti. x, 4 t». — 
Eine Bahlcrin sagt «man hab die aller 
schönsten beltx feil, Schleyer, guldtn ring und 
irelen arr€Ut*. Ibid., f, 2 a. — «Die geistlichen, 
iii frummen, — die haben grienen arrasz ge- 
ABBunen nnd audi gelen amuM», 

Xnmer, Miile, F, 2 ». 

Arsch, Gesäss, überhaupt Hinterthoil. Te- 
aecke 1, ^2: Ars. — Einem Schwätzer «gieng 
der mnl off nnd ra -wie einer waaiersteltsen 
der arifcA» Pauli, 181. 

Artzat. Artxot, Arzt. — Weder «orxol 
Meb arsatlieker Ust» k5nnen dloh retten 
Gottfr. V Str. 1,97 - «also ich hau frchurct 
von artzoten, das es den lüten böse "wcre daz 
vil artioU hettent». Tanler, 87 (18). — 
*Pn jTobent im die arUat ein kriestiro» CIo- 
scner. H9. — «Ze jungest wart er siech and 
knndc ime kein oraol vor gesina. Kön , 415. 
— aOalienus. der argat was z6 Romo- . .Tbid , 
884. — «Meister Hagelin der artzai^ 1410. 
Ete — «Avieamader «rtMf». Gnldin SiiU,Ö1. 
Etc 

Artzatiiin. Arixotmn, ErtZ4>tin, Frau die 
Mediitin treibt; wirkliche Aerztin oder blosse 
Hebamme? Zu Anfang des 14. Jh. wird /u 
.Strassburg eine Agnes, medica, erwähnt. — 
«Minne, die arzatinne ...» Gottfr. Str 
1. 167. — «Alle artzotte und artzotinne . . .» 
Id Jb. Gotlente-Ordn., 215. — «Es was eine 



Ertzodtin za Freiborg gesessen . . .» Bran« 
«ebw , DIat 182 b 

Artzneien, Arznplen Arzenen. Arxen, 
Erzen, l Aerzüicit behandeln. — Haben am 
Hartinstag die Hnber von Eichhoffen zn viel 
getrunken, «so .sol der moier inen ieglichem 
ein Stab an die band geben; wo er das nit 
tftt, und lallet ir einer ein bein enzwei. sol 
man in wider in den )iof fir^n und ar:rrtrimy 
Wciaili., 1. 685 — Es A\ urdeu Quakha,ibär 
verhört «wie und in welher mosze su die lüt« 
geerezeni hant» I K'Ü Kihi , Beil.. 102fi. — 
Die strassb. Acrzte imisstcu sich verpflichten, 
dass sie keinen dos Aussatz verdächtigen 
«artzenent noch im kein hQlffe dftnt», bevor er 
von donBesohern examinirt worden. Gntlente- 
Ordn,215 — «Es ist ein p'emein Sprichwort: 
Artzct. arts dich selber*. Geiler, Post. 2. 57^. 
- Consultiren: Eine Fran hatte «ailea Ir 
fliit ussireben den Aertzeten, und je mer sie 
artzetet, je böser es umb sie ward». Ibid., d, 
106«. ünwiaaende, die «leb nnterwfndMi 
eine Krankheit ' zu artzneien» Fri* s. p, ? a 

— «Im August ist nit gut artzneyen den buch». 
Oersd. 17 1*. — «Dieweil man didi alao evrleit 
uder dich artzniet . . .» idelphus, Ficinus 144 ^. 

— «Der Yernonfft (mnsz man) zum ersten helf- 
fen und sieerAmeym». Dial.. B. 4 a. 

a.Eeinitjcn. — Verboten den Wein zn ^artzen 
mit kalke oder mit eygerklor». c. 1311. Urk. 
2, »9. 

Artzneinnff, ärztliche Behandlung, Kor. — 
«Die cur oder heilung der fystelen (hat) vll 
meinungon und artmeyung». Gersd. 62'». 

Arzatlicli, ärztlich — *Arza(Uch meister- 
schaft » *Arzatlich list». Gottfr. v. Str. 1, Ö7. 
Arzneikuiid*- 

Arzenie, Arzneikunde. Medizin, — «Meister 
Hans Wideman, Doctor in Arzenie*. 1483. 
Etc 

Arweib, falco milvus. S. Arenwy. Bei Brant 
in zwei Worte getrennt; vielleicht dachte er 
an zwei versclüedcne Vögel: Du sollst «gon 
umb den bry, — als ob da ligat ein or oder 
wgk: Brant, Thesm. b, 7 •. 

As. Os, Asz. Aas, Ehss, etwas da«^ geges- 
sen wird, besonders Loekspeise, Futter für die 
Thiere. S. aneh Äi*. -~ «Drfl hnnde osm^ nff 
gehuifct. oder viere gestrichen». Metzerai, 16 
Jh. Weisth., 4, 199. — Der verlorene Sohn «aa 
mit den swinen des noinotu*. Ela. Pred. 1. 68. 

— «Mi n soll in den z weien mülen (von Achen- 
heim) jcrlich sehs üwin . . . ziehen and ehaen... 
mit rehtem Ehgze», 1499. Weisth. 5, 487. — 
«Per Tüfcl brucht .sie (die gezierten Weiber) 
als ein £ss (I. Ass), alü ein Speiss Mau ze 
fahen , . . Die Weiber die sich entblösson vor- 
nen und im Rücken seint des Tüfels Ata*. 
Geiler. Narr. 184 ». — Den Schafen Christi 
«etwas vorwerffen gleich wie ein mv oder 
seltrlint. Zell, q. 4 ». 

As, Asen. fem., Dachbalken. — Der Bann- 
wnrt von Kicspach soll nach gestohlenem Holz 
suchen und es r3tren «dem ziniberman ander 
der axe, dem decker nff dem thache oder uff 
der agmen, wo er es denne findet». 14 Jh. 
Weisth. 4, r>, - «Von jeder hertstatt ein garten- 
h&n, und soll das h&n sein das es von dem 

2 



— 18 — 



hert uff den stampf geftiegen mftg und von küiiig l'iinraton». Gloscncr. 40. — « I'ii i • jniiirf r 
dem stampf uff die asen, und von der asen uü knaheu (Komulns und Rcnius) uttc gi-imiit 
den sedel». Damnierkirch. 15 Jh. .Ibid. 4, 29. , Mttnitor». Kön.. 318. — Karl Mui tel <d«K 

Aue. — «Die Müller hetteat joweeten ge* ' grosnen Karlen Ätte>. Ibid., 704. — «Kciscr 
megct das gras tti.d die ase in den vische- i Fridetich, des jungen Kciscr FridoricUch 
wa^iorii . , , Das gras und A\v ii>c» soll man Miirlein, 2i. — «Ir alten minnc und Elten» .. . 
nicht mähen 14 Tage vor und 14 Tage na,clL «Eins ist diu minue, eins ist din EU». Conr. 
«dem mcigctug». 1406. Ecg. A, 307. Scherj!, i v. Dank., v. 189, 324. Etc. 
86, erklärt es dinrh esca; - ■^ nhvv eine Vjtt r. Zu Gril. rs Zeit, wie heute, nur noch 
Art Gras oder Schilf, das mau uicbt abmähen , in anohrerbictigcm Sinn. — «Die jungen Wi- 
soll, weil die FiHche darin laichen. ber die 60 jerii^'e Man haben. dicKelben sprechen : 

Asez, Osez. Absex, lat. absus. Scher«, 62. wo ist der Elfi und wenn einer kompt und 
äeigucur.s et villages^ 2öU. i noch im frugt, so antwortet sie : wellen ir snui 

1. Unbesetzt, vacant, sowohl von einem ! JEHU ? der Eit ist dobnen, crond zu im binttff». 
Lchngut als von einem Amt. — «So das ro- (Toilri-, Pust. 1, ^2 — ^Es i>f t iii I iis d- 
mische rieh aaetzi ist. . . .» IH16. Carl, de wonhcit hie aufgestanden ; da oben im Luuü 
Mulh., 121. — «Wirt ein hof hie mezte^ das sprechen die Kinder: wa ist mein Vater? aber 
in einer verkoufm ^viI mifl rinen andt rn hic so sprechen sie: wa ist der Ett'i* Id. 
Winnen . . .> KbersheimiiiiiiiM r. 1320. \Vt i>th. ^ Kv. mit Ussl. 97b •. Post 4, 37'» ; 3 Marien, Ü7«. 
1,671. — «lüt aber das der umn stirbet oder- Attich, eine Hnlliiinlerart. sand^ucns ebnlns. 
sust darvon gat oder vom lande gat, oder wie — «Im Attich», FiMniiiin Mitt' Ihüuseu, 13 
es (da.s Gut) asez wirt ...» Sierentz, 14 Jh. Jh. — «In ii^xn Altichen» Itumersheim, 14 Jh. 
Burckh., 200.— .Stirbt oder rcsignirt der Abt — •Attkh oder nider holder». Brutisehwig^, 
von Murbach, so wini die Abtei »asetze». 1H58. T>ist. <S0 ». 

Als dipl. 2,225. — «Wenue ouch derselben At/. Sein r/., 63 1. Verkösti^'uug. - Ein 
Ifihonen eins jar und tag a6sec2 on hiiber ist — » Ritter verlangt von einem (Jefangenen als 
Biespach. 14 Jh. Weisth. 5, 4. — «Ob je- Losegeld «zehn tusent guldin und darzö ilen 
mand wisz das gotzhusgiit onsezzig lege...» aiz, den kosten» Nie v Basel. 143, — Der 
Bernhardswiller, 1425. Burckh,, IH4. — Im ticfangcnc strassb. Domprobst wni l - frei ge- 
13 Jh. schrieb man sogar, vielleicht an das la.sHcn, indem «er gap 400 IIb. für den ate». 
lat. absens denkeud: absenU. «Wenn auch un- Kön . 806. 

sere lehen eins abtetUse würde...» Odern. 2. Pferdcfntter. Recht dri Griindherren ihre 
Weisth. 4» 383. Pferde zu gewi8.sen Zeiten do:i Jahrs auf Kos. 

8. Ohne Site. — «Ist oneh dehein KchefFel ten der Banem fßttem xu lasften. — Die Äb- 

CUtMß dhj den sol der herrc do st f/rii au >1ic tissin von Andlau hat zu Kiiit/Ih im «einen 
«tat do er billich sitzen »oU. Ba&luch, 1336. atz, und sol man den schuideu durch da» ober- 
Weisth. l, 700. . feld dryg wege. und ist ie^ier wege sibon 

Aspe, Espe, Zitterpap)irl. — «Zen Aspen», schuh''; und i>t der «L- srluiltheissen, und 
Feldname, Burgkeiin, 1288. — «Au — , in den j darumb hul er hau ein pford do stend, das 
Asoen». 18 Jh., häufig. — «Die Atphunt: ; den att eA!«e>. 16 Jh. Weisth. 6, 400. — Will 
OhluriLr''u. 1304. der Abt y»n MIiIl^tfr '>ineii a/r nemen uf den 

Aessig. I. Angenehm zu c.s.seu. Tauier, 52 1 11 j: . /.eilen, üo sol der marschalk varen mit den 
«wer alle die Meie Spise hette, die die Welt ' pferden über wnnne nnd weide. . . Er sol oneh 
hat, one Brot, sie wcre nüt CMiy». — «Die Weiss, nemen siiieu atz an dem virrtpn jiii « » fii des 
der ücsohmack, der (ieruch und andre Dinfr 1*' Jahr». 1.339. Als. dipl. 2, itii. — In den Hof 
die dem heiligen Sacranicnt anhangen, darniuli von im vt llt der Vogt während vier 

es uns dester lustiger and öM^pcr ist», tieiler, Wochen ein Pferd, das iii;in pflegen soll «mit 
Schiff dor Pen. öti ''. dem atz, den der banwart ab.schniden t>ol au 

2. Zum es»en geneigt, hungrig. S. nnüssig. den anwenden drei fnss vor der ftirche». 

— Pauli, 47 1^: «uollcnt juir vcrzeilien ob ich Burckh.. 20,ö. 

nit 80 iusi<f wer gewesen als es sicli zimpt». Atzel, Elster. — «Zur Atzeln>. Strassb. 

Athom, Oteni. .Vthem. Ks scheint die alte Ilanshame, 1420. — «Ich wolt gern Vogel 
Form Atum, Graff, 1, 155, hatte sieh im Volks- lial)en die da schwetzten und die da singen, 
gebrauch erhalten, während man schon Atem als Lerchen, Nachtgallen.. . . AtsUn». Geiler, 
schrieb. Ben. 1, 66. — «Ich will nit auffliören Narr. 67': . Kic — «Die jungen Aißdn itk 
sa reden, dieweil ich Äthumb bab». Regler, i dem nest, — die gestern erst siml eicr gwcst. 
Bnchlin, C, 21>. '—so bald eins nm der schalen fallt. — so 

Alhemzui:, ~ Es ist nirlit möglich <(lJl^ luis irlf^ii h wie tei der alt». Murner, Nb., lÖO* 
man die wort der gescbrift in allen o^Htcn, 109, 177. — «. ..waromb du sovii mor 
brauche». Zell, r, 4 b. Anderswo sehreibt Zell I redest mit den attdn dan dn redest » 
Atkem. M.. A.M. D, 4 - Fig. «Du Volt 

Atte, goth. ÄUay altd. Atto\ EUe \ Vater, nit haben eiu ÄtzclgemiU». Geiler, Has im 
im 14 Jh.. cn Strassbarg, für Grossvater fib« Pf. 0, 5 b. ^ «Seind sie etwas bei den Leutcii 
lieh. — «Richwin Knrnor. vrowen AnnrnVatter sie icdcn mit inen, sii^ trcben in Antwurt, es 
unde derselben kindo .it^e». 1308. S.Thom.Arch. seind aber gar kurtzo Wort, es ist nit ein 

— «Her DIetrIeh von Oirbaden, sin (Diebolt j ÄUdwenk», Id , GeistL Spinn, o, 8 b. 

Murnhartsi Jffr>. 1357.— Couradm«wolt rechen , Murner, Nb., n, 3^. — «I>ie At/el Ist in lati- 
sinen attm keiser Friderichen und sinen vatter | nischer zungen pica genant*. Brunschw., Dist, 



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- 1» — 



■'7 ^. — Eine (ians hat «nie federn dan zwo 
Aiidu*. icliiuil)., A, 7 41. — «Eine Ätzel, die 
was /.am und kunt reden». Pauli, 347. 

Atzeleht, Atzelecht. IftchNiiinitr. t i^. zwci- 
ftirbig wie eine Elstor, thuriclu. uu/iiv. i lässig. 

— «Wie lang« wiit dn mit dinoii toiehten 
ßUek/iten sinnen umbegun?» Nie. v.Bnsi 1, 170. 

— «So du einmal recht thast und dcnu Nviilcr 
anrechl, das heisset ein atselecht Leben: . . . 
das ist nit anders «^(^lebt denn als ein Atzel, 
die dort her knnipi luii wissen nnd schwiirtzen 
Fedem>. Geiler, Bilg. 41 »; Has ii- Pf. C, 5 »>. 

Atzellwit, Leichtsinn. — «Di> i-t <lie Licht- 
fcrti^keit und Atzelheit, do du iIimui, do du 
jenem, and alles das /.u erschnöickcn das do 
tttnhX nnil rtcucht». Geiler, Büü:. W ^. 

Atzeiii, sich leichtsinnig benehmen. — «Also 
tbnstu aa«h, da most getU»eU han». Geiler, 
Bilg. 10 — cirh irewon in niinoui Hus /.u 
liden das Atsdn und Kiillen miner bösen 
Wiber». Ibid. 7«b. 

Aetzen, Atzeu, Ehsscn, K««sf*n, iKilmMi. 
^»chor/., SßS. — nie Jäger tcssent die liumlf ein 
»■eoiL'». Taul« r. 38 (8); var. tttint. - ^Sn-lis 
.»«•win ziehen und ehszen . . . niit rcrliii in rlis:i:». 
Achcnheim, 1429. Wcisth. ü, iö7. - «Dur- 
itelb . . . schickt in sein Dorf . . . nfif diis er 
wei'it f und äUet die Schwein». Geiler, Post. 
U, ötJ . — «Man incrckt wo er äUt den Gimch». 
Brant N'sch. 54. — «Wer gouch spisen und 
etzen sol». Murner, Geucbiii. iL, Sl^. — «Eva 
die tUet ircu mau, — mit einem apffel flng 
sie OS au». Ibid., k, 8 «. Etc — Sebmid, Sebwäb. 
Wort. 33. 

Atzuug. Scher/, G3, 1. Futter. — «Kumet 
«der wachset äckart (hIoi atzuitr) in dem 
walt . . .. Pfeffingen, 1344. Weisth! ö, 373. 

2. Ssü viel wie Atz, 2. — Der Abt von Alturf 
soll baben «sine atsunge vor phiiigest(!n vier- 
zehcn naht>. Artolsheim, 1320. Weisth. 1, ü'Jt*. 

3. Streitigkeit. Scherz, 63, dissidium, dis- 
cordia, nach folgcmler Stelle: Zwischen dem 
Kapitel vou 8. Tboiua) und den Herren von 
Windeek waren, wegen de« Waldes von Hn- 
jfesgeriite. «manik" r lifin<le krieg und atzunge 
aferstanden . . und uüwo aUun^ und ungc- 
maeb nfcrflten mohtent*. Beide Theilev<»rtragen 
.sich, «alsii «laz liit iiarli iiihliM- Ull^ iiilit iMi- 
wnrde deUeiue mihsehclle nochdehcin aismgc*. 
1979. Bist, de S. Tboma«, IteS. — Der Land- 
Vogt schlichtet einen Strnit 7\vischini iIpu 
Herren von Andlan und denen von Bcrghoim, 
mid entscheidet da«» «alle die c^gwnge^ die sie 
mitenander gchebit ntuh^ alle <lir anspräche .. 
mi abesin». I3C0. Als. liipl. d, 74. — Uat ein 
ländmann mit einem strassb. Bürger «Krieg 
orji-r J'f-tinrfc ...» 1322. Ürk l>. 12'). — 
Benecke, l/ 7»iO, erklärt Atzung liuich Vcr- 
kSstigang der Krieger im feindlichen Land, 
und sagt: «in Urkunden wird Kiiti; unil Atz- 
ung öfters iiiiL einander verbuuüeu». Diese 
Erklärung passt nicht auf obige Stellen; es 
ist <}a nirht ilie Rede von mit den Waffi n :re- 
führten iüiegen, sondern von Strcitigkciien 
über geg&uätigB Bechte oder Ansprüche. 

Anfer<ttentna8Z, Auferstehung. S. Uffer- 



Capito, Trcger, A,ai». — *Äufer8tentnusJt» KVr 
Verdummung. Wnrm, Balaam, c, 3 

AufTnng, Erhebung. Ufen, in die Höhe brin- 
gen, Benecke 3, 178. — «Die Kitter von liho- 
dis ... die nmb Aujffutig und mernng der 
cristcnheit . . . also ritiri lich gestritten haben». 
.\«le1phus, Bhodis, A, 3 «. — «...was zu 
Aßling chrtstHcber andacht gehört». Id., Oe« 
rieht -1 , 2 

AugbvvLg, Augenbraue. S. Ougbra. SchmcUer 
1, 33ä, Aughra. — Zigim hatte «dicke mg- 
bragen^ die schier ob der nasen zesamen i,'i<^u- 
gon . . . Das iiuck augbrag . . .» Adelphus, 
Khodis, G, 8 a. — Eine Frau verlangte von 
ihrem Hann, «or sdH ir har von den aughra- 
gen gob6n>. Pauli, lüü. — Fries und Gersdorf 
haben: Augbrawen 

Augenspiegel. Brille. — «Wann riner ein 
geXtn Augenapiegd uft (ier isn.st n hat, ua.s einer 
dardnrch siebt da« scheint gel». Geiler, Xarr. 
•ilf) huni. 13 8; Bros. 2, 9ü »>. _ «Ich 

hin ein liriUenmacher, ich kau augenspiegel 
iiiiichen». l'anli, i{;<u. 

«Awike, ilovius». Hmrad IHO, 

«Awicli, puiiuaeu». Herrad, 187. Nuszschulc. 

«Awircke, stnppa». Henrad, 187. Wereh. 
Schmeller 2, 988. 

Axthelm. Axtstiel. — «Die Hexen kiiunen 
Mili h auss einer Alen oder auss einer Axt' 
keimen meickeu». Geiler, £meis 54 «. — «Wenn 
Got wil, so kreget ein Axthdm Qnder dem 
Banck, sprechen die Banren». Ibid.* 8Üb. 



B 



Buch. In den alten Güterbescturcibungen, 
13 Jh. u. f., ist Stich ebenso oft fem. als ma»c 
Auf dem Lande sagt mmi nm-h j>t/i häufig 
die Bach. — «Wie die Gens zu der Bam 
Inuffen». Trübcl, Ermanung, 2l>. 

Bache. S( hinken, Speckseite. — «Sie wt^-fent 
Wurst an einen Bachen». Geiler, 7 Scheiden, 
K. 2 «; Sünden des M. 38,«. 

Bachen, backen. — Die Äbtissin von Eschau 
soll *iliin hudim ein vierteil rocken ztt iedcra 
iVi>nt"Hsi.'ii /i'i .'intT spiMiilcn den armen lüten». 
Ruftach. 1349. Weisth. 5, 387. — «Es mag ein 
jeglich brotbccker hacken welre bände brot er 
wl», 1870. 1440. Alte Ordn.. B. iO. - ^^ ati 
rend einer Pe.st wurden die Bäcker so krank 
«das sü nüt . ..backen möhtent». Kün., 773. 

- «So mftstu fegefür liden und sult gebacken 
und gebroteu werden». Tanler, 165 ^30}. — 
«Da« mel buch die stat und gap mengliehem 
brot zft kouffende». Kön.. 694. — «Wi^iio ücli 
bedunken das ir (der Bäcker) ettciichor nit 
budte als er solte . .»1467. Alte Ordn.. 6. 24 

— «Ein andrer der musz Öl niachen ml-^r brot 
backen». Geiler, Bröa 1, 14 — «Wan ein 
Man unlnstig m essen ist, so brat man im ein 
Ey, das ninlcr man im». Id , 3 Marion. 
2u; Chriütl. Künigin, aa, 3 Etc. — «Hett 
sin mnter ... ein pfannkueh oder wSrst ge- 
backen*. Brant, Nsch. 75, 7tJ. — * Gebäckes». 
gebaekenes. Id., Bisch. Wilh. 291. — «Stru- 



ben in der pfannon badten». Murner, Geachm. 
t, 1 •. — «Er kftn vilücht jn ke'n küchle 
jjachen*. Ibid., b, — «I'a liies/. in der 
becker bathen; Muruer, Uieosp. 25. — Die 
Lvtlieriseheit sagen: der (Jottesmenst «hindert 
\ins an andern sachen, — die wir stuisI niö I 
ten DÜtElicb uuicbeu, — straabeu oder küctüin 



in unsem Gebenden keine Erinnerung zurück- 
gelassen. DiBifnmen BeckMistag. BerehtdiHa^ 

weisen auf eine alte Feier N r Lfernianischen 
Göttin Fraa Berchta lün. ä. Grimm, deutsche 
Mythol, 173; WSrterh. 1, 1914. Aug. Stöber, 
in der Alsiitia von I^n? In der Strassb. 
Polizei-Ordnung von 1620, tit XIU, von Un- 



ftoehM*. Id., Lnth. Nur. 37,48. — «...leh I fiiet^n auf den Gassen, erseheint das W<n-t 



\Viih ilen griud. drittbald fing-er dick fiirnier 
mir ist gebacken drein das har>- 0. c. 142. — 
Das Brod hat Unterscheid «in der arbeit des 
bachens». Frios 83 ». — «Ir fniwen sollen 
backen, das wir brot haben>. Pauli, 9t>. — 
Eine Frau «buch eine pfan mit eyer». Ibid., 
106 — «Sie buchen struben» , !»R 

Bachofen. Backofen — «... alt. den drey 
kinden in dem bachofen das fcwr nit schadet». 
Gnldin Spil, 29. Etc. — «Es ist mit uns als 
mit eim Bachoffen». Geiler, Pred. von Maria, j 
7 b; Narr. 3.ö b. — Mumer, Luth. Narr, H6. j 

Buchten, Bechten. — «Parnorh so kunict 
die luüte Bchte, — Die noch hut gar ein grus 
geslehle. — Die stiess zwene broten an ein 
spisz — und briet und machte einen gftten 
frisz — und geriet in uff die ahsel fessen — 
und s'iny mitte hebten aftor der i:;assen». Conr. 
V. Dank., v. H99. — «Semliche Ding vor Weihe- 
naehten thnn, das ist Ton Heiden hie; vir 
haben vil von Heiden: etliche. IMn^r hat die 
Christenheit abgethon»; dann erzählt Geiler 
wie man ehmals den Janas geehrt habe «als 
wir den nuwen Jarstag ercn, etlich mit tan- 
zen und s|»nngen. ander mit stechen, ander 
mit DanreiBS in die 8tnben legen, ander mit 
hechten ander das sie einander Gaben schicken. 
Lebkuchen, Wein, etc.». Geiler, Kmeis 47 b. — 
«Die ander Schell ist Batzen Äntlitter tragen, 
das sein Ursprung hat von den Heiden;... 
da nuibbt iiiiin hechten, Wurst samlen ; vom 
Becliu kumpt das her». Id., Narr. 15H 
— Von den Heiden, die Baclius verehrten, 
«... kumcn ist sitthar — dää man im land 
nmb bäehten far». Brant, Nsch 66. — Bechten 
hiess im Elsass nnd der nördlichen .Schweiz 
am Sühlussü des Jahrs einen fruhlicheu Um- 
sag halten, am Speisen und Getr&like einzu- 
sammeln, die dann zu Gelagen dienten In 
einem Statut der hiesigen .Schifter/unfi, aus 
dem IG Jh., steht: «Als dann die Hantwercks- 
kneoht oder Knaben nach alter Gewonheit in 
den Wynaehtfiirtagen gehechtet, und von einer 
Stuben /ii der andern, ouch frunimen Liii 
in ire Ilütiere gelonffen sint . . ., das sol nii 
me sin ; sander welche Handwerekskneeht oder 
Knaben hecken wöUcnt, die mogent louffen uff 
die Stuben und in der Meister Hüscrc ires 
Hantwerks nnd nit witer» Seherr.. t03. — 1540 
verbietet das S. Thonias Kainic! das Bechten 
auch den Bauern von Eckboi&hcim. S. die 
Steile 6. T. Et^ben. » Der Tag. an dem der 
Umzug stattfand, hirss in Strassbur^' Bechten- 
tag. in der ScIiM ei/, Bechtdistag. Berchtelistag. 
Brant leitet. s(n\ ie Gcilcr.Wort und Gebrandi 
von Bacchus und seinen Gcselbni her. Kbenso 
Dasypodius : «Bechten. bacchari; Bechlentag. 
bacchanalia» (ii iler liat gans Becht, wenn er 
i!or Sitte einen hoidnischcnUrsprung zuschreibt; 
allein Bacchus ist unschuldig daran; er hatte 



nicht mehr. 

Backe, Becke» die Quantität Brod die ein 
Bäcker anf einmal backt. — «AUe Boeibnt, 

die ieglichen (Bäcker) bachet». 1.S70 Alte 
Urdn., B. 20. — «Es soll hinanförder ( in jeg- 
licher brotbecker drye tage z&rwuchen bachen 
und nit minre, und z6 yeder becke wie vil er 
wil». 1440. Alto Ordn., R20. — Dem Schult- 
heiss von Oberborgheim soll man geben «von 
ieder hnjke, die man veil bagket, swei brot», 
14 Jh. Woiöth. 4, 138. 

Backen, masc, Wange. — *Bakke. mandi- 
liula». Herrad, 18R. — <Et g:ap ime das hetze 
an sinen bmken». 2sic v Basel, Tauler. Bek., 
10. — «Die trehene ime über die hacken herabe 
runnent». Nie. v. Basel, 175. — «Der tüfel der 
rftrte ime sincn backen». Märlein. 8'. — Ein 
Mann schlug seine Frau «an einen hacken, als- 
bald da ward sy erzürnet». Gulden Spil, 26. 

— «Venn dich einer schlecht an ein Badtm, 
so büt du im den andern auch dar>. Geiler, 
Brös. Häb. — «Inen hangen noch träher an 
den Bochen: Id., Has im Pf d. 1 
Etc. - Es ist schändlich beim Essen 
backeti spannen als ein leist». Brant, Thcbiu. 
a. 6 a. '~- Ein ^Flresser «der sin büfon fQlt 
also — als oh sie stacktcn im vol stro». Id. 
Nsch. HO. — «Gott nie die leng vertrug — 
das man in an ein Aacten schlug». Ibid. 17. 
«Wer and rr^ stossen wil in sack, — der wert 
onch seU).s des i;acAfn«cA/ocft». Ibid., 69. Backen- 
streich. Etc. — «Glich also kielont wir die 
backen» (durch Trinken). Murner, Schelm 
i. H b. — Das Wasser «im durch beide backen. 
ran>. Id , Bad., B, 4 •. — Es «werden die 
backen gcletzct und verwundet». Id, Gayaci. 
409. — «Schlecht dich icmans uu ei neu backen^ 
so beut im den andern». Id , Kön. v. Engl. 
iM6 Etc. — «Die Backen eins Kranken 
salben mit camillenöl». Fries, 117«. — «Da 
im der vctter den Backen bot» zu einem Kus8# 
Pauli. 26. — «Wie fein haven sie sich selbs 
in die Bac*en». Zell, g, 1 ». — «Mit dem gell- 
bisz und dem zaum soUt du ire BtuLrn nüten» 
[der Maulesel. Ps. Hl, 9.) Nachtigall, Psalter 
76. — OellbisK ist wohl Bniekfeliler für Ge- 
bisz. 

Bäckern, tovcrc, wäiiucnf bähen, pflegen. 

— «Bacfor», foYCre, so vil als das man einen» 

Ding das da nit gantz zeitig- . ist. zu Hilf 
kommt das es \»irt als es sein t*ol». ii eiler, 
Selenp 11 •. — •Beiern, «n Ding ansberri- 
tcn CS nach seiner Eitr- itschnft .sein soll». 

Ibid If) a. — Maria hat -deni kindlin Jo.»iU 
selber zu essen gehen und Bapp ingestrichen. 
. . gebackret. ingewickolt». Oeüer. Po*:t. 4, 
U) a — Schwäbisch: bücholu. .Vhniid. Schwäb. 
Won 'M 

Badern, sieb iibermüthig benchnien, lärmen 

— «Es muss als hochmütikUchen zugun und 



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— 21 — 



ist des Bochens, des JBadenu koin End«. Gei- 
ler, 3 Marien, bl^ 

Badmnme — «Also fiel des kinds güttel 
▼OD dem ste^ in die lachen, und besudelte 
Wide, sich und das kind . . . Also halfen die 
andren frauwen dor biidmümen mit dem kind 
vider heriu«- Horner, Ulensp. d. — Lappen- 
htrg, 4iM, erklärt Badmnme durch HebsntTne; 
CS ist aber von der Piithin die Rede; die>e 
var ins Wasser gefallen und so unsauber ge- 
worden. dMs sie wie die Mnm von Baden 
Mssah 

Bald, ad V., schnell, roHch. — «Dann gont sie 
MdL dänn Tast gemaeli«. Brant, Nien 19. 

Balene, Walfisch. — Sic seind im fChristn) 
aacli^estrichen als die kleinen Fischlin nach- 
atrichen den Baienen». Geiler, Po.st. 3, AB". 

Baisse. ? — «In der Balgen- . Feldname. 
Sufclweyersheim, laJh. — «Ztt Balge». Für- 
ten heim, 138ä. — «ZU Wmbaigeif. TrÄn- 
heim, r^(> 

Ballieren, verdorben aus polieren. — Wir 
«können unsere lilgen fidcrn, — schleiffcn, 
glettenund ballieren-. Murnor, Luth. Xnrr, 
— »Uwere wörtcr scint j^ltil baUierei >. Id , 
Luther*« Leren, E. 5 » - »Ir weit miszbreuche 
glatten, — die nit baUieret sein». Id. Lied, 
Kloster 8, (»6J — «Dünn wol ballieret leder». 
Ocrsd 74 

Baltlich, verwegen. ^Scherx. 8>. — Du 
sollirt berichten «ob dn'ie deheines andern 
Mtrischcn göt baltlkJwr und frcvcnlicher 
brochtoat . . . denne diu g&t.« Bihteb , 

Baltser, das Banfithaar anf dem Vorkopf. 
Scherz, 87 — Piipst Anicotus .süttc uf, das 

SfiySen aüllent baltter haben und keinen barl* 
[dn.. 511. 

Buiulikeit. Bangigkeit. — «Es knmmet 
gxoüse bandikeü und getrenge*. Taalcr, 2ii(jo). 



Banlere, Banier, Banner, fem., das franz. 
baaniere. Im In Jh. mei.Ht masc. Scherz, 1^3. 

— ■Welhin sol ir baniere tra^^cni? Gottfr. v. 
Str. 1. <■)'<. — «nie banier Cristi . . . Die öanter 
Luciters». Ii. ^lerswiii. ms. — äie «hieltent do 
mit a^'n'orfoncr banner: K5n., 658. — «Do 

mahtent sich die irebiiren zftsamenc 

BÜt einre banero. Kuii, ?lti. Ete. Etc 

Binnen. Scherz. H8 a. t — 1. In den Bann 
thun. S. äclUen — Man muss die Bauern, die 
ihre Zinsen nicht bezahlen, »bannen und ver- 
Ifitcn». Brant, Nsch. 7i). — Die Bauern »geben 
weder Qna noch zehen, — bis das mau sie 
masr. fünfmal bannen». Momer, Nb. 226. 

2. Verliieti n. — Ein f^tnueincr I-f'Vi; ist 
»chnldig zu betten au einem gebannen Firtag». 
Geiler, Post. 2, 8«. — Oehannene Feiertiigc, 
solche an denen es verboten ist zu nrliriti ii 
£clier2, 90. — Manche Handwerker die Arbeit 
•«paren allein nff ffebannen tagen i. Brant, 
V'.ch. 91 — "Mau sol auch nit nie um sontag 
&ton — und arme buren Tonnen iou>. Murner, 
LDtb. Narr, 40. 

Bansohen, ban<ren, engl, tn bnnq:. schlnireu. 

— Einem schlechten Menschen geschieht kein 
Unreeht «ob man in schlecht (schlügt) und 
banniiet». Brant, Henr, de Hascia, de discept. 
fratr. mend. 1516, letztes Blatt. 



Bantier, Panther. — *Zum, Bautier» Straeab. 

Hausnanie, lüU-4. 

Bapp, Kinderbrei. — «Maria hat dem Kindlin 
Jesu Bapp ingestrichen». Geiler, Po.st. 4, 19 
— «Wenn du sihest das einer dich lobet, so 
haltet er dich für einen Narren und für ein 
Kind, das man mit Bappen geschweigt, er will 
dir Bappen instreiehen». Id., Sünden des 
M 3,1 Bnt^. 1. 24«: Bilj? 142 ti. Etc, — 
«Mau weit ietz küni^'. fürbten, herren, — die 
man noch oolt mit happm neren». Ifnmer, Kb. 
d'A. — «Den Kiiidcn bappen ^xchcn». Id., 
Geuchu. e, 4<^. £tc. — Auch in Schwaben. 
Sehmid, Sehw&b. Wdrt. 34. 

Bappel, Malva vuljjjiris. Kirschl. 1, 122. — 
«Pflaster von Bappeln*. Fries, 153 b, — «Mal- 
va, Papellen». Gersd. 92»». 

Bapphart. — «Nun dtibenzüg und ein bapp- 
hart, — das ist mit driucken ietz die art>. 
Brant, Nsch. 110. — Tuhenzug, haustus im- 
modicus, Scherz, 1674. Zarncke, W'2, meint 
bapphart könnte für blappart stehn, N^io auch 
spätere Ausgaben es haben; dies gibt alter 
kinncn 8iim Xiudi weniger pafist fJödfoke's 
Erklärung. 23ä. tler da^ Wort für Bappe, Brei, 
nimmt. Ich gestehe, dass leb niobt weiss, was 
man damit marhea s(dl. 

Barbein, mit tiackieu Bciueu. — Es ist 
verboten di ii FixMurn auf dem Fischmarkt 
<:barbein oder barl%»* zn sein. 14 Jahrb. Alte 
Ordn., B. 13. 

Biirch^'t, BarcLut, Art Zouf?. — «Wan 
einer %a Ulm einen Barchel bat gemaehet, 
man lasKt in den nit «ebetzen, es «ein ander 
liit darüber gesetzt /n besehen ; ist er gut, so 
henckeu sie das »^cl daran \ ist er nit gut, 
80 zerreissen sie in». Geiler, Bv. mit Usst. 
115«. — Ein PreiliiTer erzählt «wie die \ou 
Basel und von Bingen — omb ein bwrchot 
wellent ringen». Hnrner, Seheim, a, 5o. 

Burd, Leopard. — «Daniel sah vier Thier 
von dem Meer ussgun . . daa di'itt was ein 
Bard» (Dan. 7, 6; vnlg.: pardas). Geiler, 
Narr. 2j;{ 

Barel, das franz. baril. Sclierz, 05. — Dem 
Canonieas Jobann von S. Amarin worden 
unter ander m «zwcn barel nnd fünf amen rotes 
winos» geraubt. 1300. Cod. dipl. S Tbom. 

Baren, ipabaren, sich zeigen, sieh gehcrdcn. 
auftretoii. — «Welcher herr nit kn» herrlich 
gebaren, — der ist em uair bei unsern juren». 
Brant, Epigr. Copie 231. — Die Achte wollen 
«ietznnd fürstlich boren». Murner, Schein», i, 
2 b. _ Kin Bischof, der ein Adeliger ist, «im 
bist um will er fürstlich geboren». Id., Nb. 
1 19. — «Darum ist er so ganz erfroren — das 
er wolt adelich geboren». Ibid., 200. 

Burct. Rarret, Birct, lut birretuni (l'u- 
cange 1, 68ü.>, franz. barette, beret. 1. Art 
Mntze für Männer iiberbanpr. — «Wiltn lemen 
ein '^feilschen erlvennen. si> iiiin war was Kleider 
er an hab, ob er gang als die Buben und trag 
zwei Orlin an dem BOrret». Geiler, Sflnden 
des M. 'il'' — «Der F'ntinven findet man vil 
die männlich seiud, wie andre Manu, und 
tragen ein De^n an nnd setzen Parret nff. 
halber übor em Hr». Td , Bros 2. 19 - 
Pauli, 102 — Der Bischof hatte «ein schwai tz 



- 98 — 



piretel uff». Braut, Bisch. Wiih. 254. — <£two ! Vorsteher dieses Monats« BOrgenaeister. PI, 
trug man erber kappen, — aber ietz hint mit I pamosim, parnose*. Kleines j&disoh-dentselLea 

läppen» Irl, Laycnsp. 168« — <Baretli Wörterb. Prair. 1773, S. 192. - «Znnftmfister, 
bandsehuch haut wir geben». Murncr, Nb. 18. parnas sehe! uilochne». Uornheün, Versach 
— 3Iau behauptet cwie sant franciscus klag eines dentsch-Iat.- und rabbinisehen Wdrterb. 
von dir (Muriier) das da «in ntboftUm treiai». Halle, 1807, S. 48. 

Id., Lutli. Narr. 17, | Barrichei\ sonst auch Batiuic, JiarmanMtiy 



2. Site/.ioll Doctorhut. Bar«</(s2«uf, Doctüren. i iirspriinj^lloli Freie, die sich /.iiiepliichtig ^e* 
— cDie ir Paretlislüt heissen, das seint Doc- macht hatten. Schmcllcr, l, 253, — Zum Dintr 
tores und gelert Löt». Geiler, Narr. 19Gl>. — von S. Lukart sollen kommen die Huber «und 
• Baretlinsnarrmt es seint Doctores die hohe oaoh die barrkher gemeinlich, wes herren sy 
Huben ufftragen und seint doch ungelcrt». sint . . . Die hftber und die Innrichtr sollen 
Id., Narr. 14 b, _ «Keiser Sygniund . . . des herren (Probst von Üelenberg) und der 
het alwegcn Doctore» I ii iin . .; das ver- sincn hüten den tag und die naht». 1364. 
dross seine Edlen und Eitterschaft , . ., und Weisth. 4, 21, 22. 

.«iprachen auf einmal zu im : gncditrer Herr, Barte, fem., Beil. Scherz, 97, — Fürs Hand- 
w iirumb halten ir so vil Faretlisleut'f seintl abhauen «sol der stocwarte die /u<r^7i haben», 
wir nit also witzig als sie seind ?» Pauli 19b • i«» ätadtrecht. ürand., 2^ 61. — Der Meier von 
GeÜer. Brös. 2, 4Ae. — cir bta-etUn und ir i Sigolsheim soll am 8 Horitztag «in den hof 
liandschucbslüt» (Doctorcn). Murner, Nb., 21. bringen ein secliseün und eine barte*. 1320. 
-~ *BareUüIeia*. Id., Statrecht, Vorrede, i Weisth., 1, 666. — Das zweite Jahr sollen 
«Die alten künig und keiser haben knnst die FSrster von S. Piilt dem Keller geben 
und gelert lät* baräUs^ät, aneh lieb gehabt». ; <r in !>ar(e>. Jh. Tilni. 5, 'Wh. — cZu den 
Pauli, 75. \ Barten». Feldname, Truchtershcim, 1:29^. — 

Barg, junges m&nnliehee Schwein. Scherr., j Strassb. Hansname, 1901. — «Man mnas da- 
95. — l'as wise fareh «sol ein geli' ilti r hnrgl:' ntnib iiiclu alle I'inc: mit Barten behawen, zu 
sin». SuLzmatt, 15 Jh Weisth. 4, l.W. — <Blut, dem iiechesten durch iogon». (jieiler, Emeis 
von eim usi^resehnitten Barg». Brnneehw., ' 98 >. 

IMst. 109. Biirtet. <:( li;utrr. Boiiorkf'. 1, 9<^, bärtig.— 

Bai'habe, Habe an baareni Geld. — Dk' im Iraum «»icii hi-lbs baitet sehen», oder 
Trojaner nahmen den Ci riechen einen «micheln <bartei lent sehen». Traumb., B, 2 b; A, 6^. 
roup von gcschirre und fmrJtnhc». Kön., 294. Bai-tmann. bartiger Eiri«^icdler. — «Ein heil- 
Bäriich. offenbar, merklieii. — cWcnn du ger liurtmann, sant Hieronymus». Pauli. .S8H. 
meritst das du sterben must oder dir sunst Bass, besser. Bei Geiler fast auf jeder Seite, 
ein grosser bärlidier Schade daru-^ entspringen Bast, Basest, superl. — «Wo es dir allerbasest 
möcht . . .» Geiler. Geistl. Spinn . M, 4" ; Post, dienet». Geiler, Geistl. Spina, o, H — »So 
9, 4". Etc. S. auch berlkh. dir aUerbtueti liebt a« vaaten, wenn ander 

BUrmig, barmherzig. — Nur ein Narr sagt leut cssoti». Id . Pred. u. Leren, 91 ». — *Al- 
«das Gott der herr so fcurtufgf si, und zürne uit lerbast ki'iiin'i mau den Sun, so er dem 
ser». Brnnt, N>ch 16. Viii» i irlirli ist». Id.. Post 1,6". — «Dise 

Bttrmnng, Erbarmen. Scherz, 96 Ben. 1. artznoi hilft denen am allernntzlichsten und 
60. — «M'iewol sin (Gottes) härmung ist on basz. die den hunger am iWtrbasten leiden 
uuisz». Braut. Nx'h 17. — Achor «do man on : mögen». Murnor. Gayac. 428. — «Den sollen 



Barn, Barren, Krippe. Kripfe. Banfe. — fall». Id., Lnth. Narr, 52. 

«Ein Pferd, wann es si-hiHi von ilom Hanoi Bataljen, Batcllen. das franz. bataillor. 

ledig würt, so schleift es dannocht die Halller Scherz, 99. — *Bat<üjen unde stritcu*. Uottfr. 

hemaeh». Geiler, Arb.hnm.11 Geistl. Spinn, v. Str. I, 8. — Johann von Liehtenberg, zu 

M, 3 b, — «Nit gibt man uns (Mi n Priestern), Ruffach 'palelh fr mit den unsf^rn». Closener. 
das wir drei oder vier Haren an dem Barrett « 60. — Sie •battelletcnt mittenander». Kön.» 
haben zn sieben, als da thnn die stoltzen ! 399. Ete. 

Bacularius an drn Eisrhofshöfen». Id., Kmris Raucheeht, Bnnrhlccht. baiichriTni;-' — 

9 — «Wie ein pterd küwt durch ein barren, «Die Kam ist villeicht unten bauchecht und 

also kiiwt er das gebet im mnnd». Mnmer, oben spitz*. Geiler. Ev. mit Ussl. 15 ". Geiler 

Kb. t"\ r; II. !0n : T^-sesepe, Kripf. Barren» orzählt er habe zu Marsoilic drei der Wcin- 

Barnos. — «I die armen riatlcn s< " ^n knige der Hochzeit von Cana gesehen, «seint 

die riehen gri)s>* u bamaten Herren die l'iar- formiert wie Brathftfen. die man in den groe- 

rcn und die Pfründen werfen der sie nit be- sr-n Iii i ronhrrbergen hat, do man den Broten, 

dürften». Geiler, Bilg. 114». — Scherz, 97: so luau iu ab/iiht von dem Spiss, duriustosst, 

«videtur legendum Baronen». Bei Geileristes al§ sie dann obnen wit seind, nnd mitten 

jedoch ein Adjektir. Tri altfranzösi>chcnSchrif- burhlecht, und man domodi ein Deckel oben 

ten kommt häuti^; bai-nt: lür i) iruu vor (Du- darüber stürizt». Geiler, l'gst. 1, 25 ». 

cangc, 1, 60i). Hat Geiler von dieser Form Bnnmhaeker. Holzhauer. — «Sichstu nit 

Keuntniss gehabt und darnach sein Bamos (spricht der l^uV das ich ein Theder bin, ein 

gebildet? Grimm hat das Wort nicht in sein Baumhacker und ein Schütz? Kenncstu dise 

Wörterbuch aufgenommen. — «Parncs, par- Geschirr nit die idl trag?» GeileTi Arb. 

nas, er hat gespeiset, ernähret ; item, ein hum. 7 a. 

Speiser, Vorsteher, . . . Parnas hachodescb, der , Beambahteu, ministrare, bedienen, Mesae 



bärmung in versteint». Ibid , 23 




welcher in am basten ge> 



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— 23 — 



halten. — *. . . das dicsoibe messe . . , lege- fluchen d'manu, die wiber hegen*. Murncr, 
liehe ^^osprochcn aiid 6eamAaAt«f werde». 14^2. Nb.. lO-'x — Sie tvtiderbiift elsit behende*. 

K.3n.. Beil., 1018. Ibid., 274. 

Beaugestcn, beängstijfcn. — Dass die Feiude Hefriden. 1. Einfriedigen, «mzänncu. Scherz, 
cdieh heangestent: Eis. Prcd. 2. 9. 10 ). — Äeker «die enlole^ hrfr,'<lr( werent mit 

Beck, Bäcker. — «Vimi dorn f. iu r ilamit einie zuiie». 13b4. Ittiil. de S. Thom., 392. — 
(däis Brod) gebachcn wiiit, liut jcli dir auch Eine Stelle zwischtii /.wci Uofstäticn in der 
za ML^eii, IftSK es aber den Becken zn ^cdeu- Klisabetheuj^asse suilen die Etgeittllfiroef ge* 
ken>. Fries 33 i'. — Wir «kaiiffen dem Jierketi meinsani *befriden, verziinen nnd vermuren». 
sein brot ab». iJut/.er, Dass Nienu, A, 2 i*. — MOS. Reg. A, UM. — «Ist ein man der j^'ftt 
«Ein Brotbeck». Pauli, 32. 337. hat stosscn uf des herrn iKs Ticbsts von 

Beckenhnb«, BIcrhIiaube, Hehn. Scher/., 103. Nenweüer) göt. der sol es bcfriden und be- 

— «Swer nahtes gat mit beckenhuben oder 1 M'aren». Nftuweilcr, 15 .Ih. Weisth.. 1, 7.^5. — 
mit andern! gcwefline. fmo lieht, der runict Der Banwait von Achcnluiiu koII jährlich 
die stet einen uiouad». Stadtrecbt, 1249. ätxo* i «howeu 200 u ellon, damit er den brUgel b«' 
beL 1. 3nl. — Unter den dem Canoniens Joh ' fridm sol». 1499. Tbid , 5, 487. 

von S. Aniarin geraubtru TMn^^i ii, war auch 2. Pacare. zniii T'rii'il' ii 1m \\ i'<,'> n, v. rs;>]ineil. 
«eine öeckehub« in eime h&tc*. 1300. Cod. dipl. — «Dan uil ich mich Ion gictIicU finden, — 
S. Thom. Da es den Gei^^tKchen verboten war befriden lassen . . .> Unrncr. Luth. Narr, 119. 
Helme zu tniL^ ii. vi iharir» n sir ilicselben. ~ er das selbig teil des CJallierlandes 

wenn »ie über Feld ritten, uuicr Uüten^ ihra ^befridet hctte . . » (hac parte pacata). Ring- 
Helme waren mit Bleeh ausgefdtterte Hüte. I mann. C&sar, 46 o. 

- !>' II <ti;ts-ti fJf'istlirhrn i-^t verboten «lang- sieb Be^an, sich Begehn. lu irrhri. br- 
iLe-»3cr bantzcr, bcckclhuben, coler, spies» zu schiiftigen, ernähren ücherz, u 5. — «Ks waz 
tragen. 1S14. Cod. dipi 8. Thom. ~ «Noch do ein closter. do worent brflder inne, die 6e> 
vMircnt die nicistrrp irowosent, ^vnIl.^^ i!;t/ sii gingent i>\c\\ irre arbeit /«'i v.Me iümI /fi lioltz». 
'iie beckenhuben hctent abegctou». Clo^ener, , Eis. Prcd. 1. 187. — «WololM r elend»; man in 
12^. — «Ein bcekenhube mit etme flayer». 14^7. ' das durf kompt und sich darin begeben Avill. 
Tnchorzunft, 35. der soll dje.'.olhifrcn recht hau», llatbromi. 15 

Beckeling, Backenstreich Scherz, 103. — «Ist Jh. Weisth. ö, 433. — «Die die wm uiub kofct 
das ein ersani man eitne schalke . . . einen vcil haut oder sich des Zapfens welleiit &<:^an...> 
beckding git . . .> 1249. Stadtrecht. Strubel, 1,' 1349. All* Or lii . B. 21. — Kaiii .f1(>ch vom 
•i51. — Ein Ritter war so zornig über seine lande und bcguuj sich donoch uiii roubendc». 
Frau, «das er ir einen bedxHng gab». Mär- Kön., 240. — Eine Hettlerin «hct grosse kint, 
leir, 34. i die sich wol mit dienende bcgont, so begot sn 

Üe<lt atnu;*z. Bedeutung. — Die Gcl)ote des sich wol mit spinnende». 14 Jh. ms. — «Wer 
.\lt Test, haben «ein Bedeutnüss gehabt ttff|8ich mit siner arl>eit begot . . .» Prcd. Ingolts. 
den künfftigen Christum». Zell. k. 1 '•. — Willst du auf höfliche Weise etwas ver- 

Bedriizen. Bedriessen. verdriessen. Scherz, langen, «mit umbred soltn ilich began*. Brant, 
104. Uebermässige Traurigkeit macht dass Thesm. C, 1 ". — «.M im her durcii gesclnsätz 
den Mensclien «nnt alleine bedrüsii gotte zc | sich so begot, — er dai tl' nit koufifen win und 
dienende, in ft«<Irftrt< onch xe lebenne». Bibteb. brot». Id., Nscb. 22. — <Bettlen, des ver- 
7.^. — «l)is bedros Pi tnis den bekeniicr . . diirbt man nit, vil bgont sich wol zu wisbrot 
Dis bedrus$ci das bekcutuisso.» Tuulcr, 77 mit». Ibid., 62 — Einer w ill adelig sein, dessen 
(16). Etc. I Vater «sieh mit also begangen — das er vaeht 

Beilürnen, n>it I>ornen besetzen, von Dorn- mit eini >t!iheln Stangen». Ibid., 74 — «Die 
hecken machen. Scherz, 104 i Arbeit damit fiich der gemein handwcrk&man 

Bednts, Bestürzung. Betntzen. constemare, b^at*. Hedio, Zehnden, E, 1 b. 
S<hincIIer, 1. ö^>S. Strassluirfri-^rh : vi i itiitzcn. Begangeu»*e)mft, Beschäftigung, Art sich zu 
— €. . . gleich als im ein bcduts und gehe ^ benehmen. — «S. Ambrosias spricht, wäre 
bevegnisx des gemüts (wäre glommen), als rechte Freundschaffc ist ein Tagend und nit 
.ib er in . . . zweiffel verflossen wer».Rittgm., ' ein ///•</a»</ctisc/»i/r aber gc^tifto f.i!s< hc Freund- 
Cäsar 11.^». Schaft dasselb int ein Begangengfituß». Geiler, 

Beelendes, elend maehen, für elend halten. Pio l. u. L. 114 — «Ein wild begangemchaft 
1. D' f I "ilien. - «Spottr-t man r.in und er Aviird der weit — ist wie m«n stelt ict/, nff das gelt», 
ni S'-ii:i luli ii. da-, /ytdmtiiu* GL'iler, Bilg. 208 a. Brant, Xsch. 62. — Dürften die Geistlichen 

2. Bcdiiucrn. — «Wenn er sich selber an- keine Sportein verlangen, so würden sie li> brr 
sieht, das er >ich heeloide und sich über sich «ein ander handwi^rk inler begangetudu^t 
selber erbarme». Geiler, Selenp. 39 a. — «Das leeren». Wnnn. Balaam, d, 3''. 
ist ein kteglich Ding und w ol zu bccleudcn Begatten, anordnen. — Der Bisehof «hette 
bei einem GJuristenmenschen». ibid. ^4^^ \ \begaddet und gebotten . . .» «XR was oaoh vor 
227 a. Etc. begattet ilaz in icgiicher gasse ein bürde strowes 

B«fehlnoss, Befehl. — «Ir seind die, die do lag». Closener, 77, 79. 
leren nnd sagen die Leren, Gesatz und Bcfcld- Hegeln ? — Ein Rathsherr «so von jnngen 
iiii*t«i der Menschen». Geiler, Post. 2, 6.t«. Rtc. tagen (im Recht: nit gcbeglet und ufferzogcn». 

Befelniss. EinpfL-hlung (Gebet). — «Ein Be- Muriior. Siailn. . !»t, Vorrede. 
felMSJi z& der m&ter gottes». Gebete, 15 Jh. i Begen. Uiiweu, bähen, hellte bei uns bajen. 

Beffrn, belbwa. Behelten, schimpfen. «So — «Ein gebegei brot durch essich gezogen». 



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— 84 — 



Brunschw , Pest., 17 a. — <2?(3io«n and weimeQ | be«itzent . . .» Nie. r. Basel, 273. — Ein Huber 
oder senfft macheii>. Gersd. 33 : der verkaufea will, soll «die g&ten gtitcr nut 

Beginiscb, beginenartig. scheinheilig. Schon , den schwachen verkouffcn, nmb das er nfit 
früh warf man den Beginen vor, nar den i die g&ten öd^b« and die schwachen vertribe». 
Schein der Frömmigkeit zn haben: beginalU j Aspach, 1420. Weisth. 4. 39. — «. . .Und het 
war ein Spottwort geworden. — «Wie meinstu, ouch die stat 'in .SLrus/bur;; mit sinre helfe 
wann ich geschworen hetle, Jhesus, gots güie, 1 manigen sig behebet». Closener, 42. — Die 
oder sonst ein begemudi sehwnrlin, nnd bette ! Worte, die leh «eile gnr wol in den sinnen 
daneben in einer gleisznerei ilir leut betrogen, 6eA«6et habe». Nie. v. Basel, ms. — «Daruff 
wie bisahär das selbig begeimsch vöicUin ge- 1 sü . . . die abegeschril^ bi in bdt&beiU stt 
thon hatt». Zell, T, 3 >. I eime ewigen menorfale». Nie. Lanfbn. Qel> 

l?f'girliche Kraft, die vis concnpiscibilis tr?fr., IR — Es *hehübent din l^ryser disen 
der mittelalterlichen Psvcboiogie. Geiler, Brös. gewalt Menooh vil hundert jor». Kön.« 403. — 
1, IH» ; Fred. n. L. 19 o. Etc. I «Do er du gftt solle teilen . . de behftbe 

Beglimpfen, Glimpfen, glimpflich entschul* ers allein». CIos , 57. — «Also gesigetent die 
digen. — «Wir Geistlichen ... die soUichs herren und behubetU das velt». £ön., 840. — 
nndentond so d^/imp/m, and aber je me wir es I «Vormals gewonlich die prediger Iniii Imtt 
glimpfen, je uic es Leckerie ist>. Geiler, Tof^i. noch ligende giiter ieAnden» snnder teld ver* 
I. 24 «. — "Weiüs dein Nächbter dass du etwai» kouftcn». J. Meier. 

Böses gethan hast, «so sähst du gern, das er 2. Behaapten. — Joh. von S. Amarin «ftt> 
das best darza redet und hülf es dir jfiimpfen» hilp und bezägete . . . daz er da verlüre . . .» 
Id., Baum der Sei. 24«. Etc. i 1300. Cod. dipl. S. Thom. — «Dis hat er be- 

Begrebede. Begrebde. fem. Bcgrlil)niäs. — ! hebet Wik Bime eide». 1388. Bist, de 8. Them^ 

*lrh habe ouch erwelet mine i('.9rfi''i(/c zfi Irm 

vorgenauten closter» (S. Eüsaboihj. o. Aufrecht erhalten. — Die Haber von Li- 

Test. Heinr. Babensnns. Cod. dipl. pr&d. j mersheim und die von Viche schwören «des 

— «So sü von der begrebede gont. c das sü hoves reht zÖ behabende*. Wcisth. 5, 4i2. 414. 
in ir hus kumnient . . .» Kuffacli, 1349. 4. Aufhalten. — Die von Christo berührt 
Weifith .1, 386. — Spcicr, «de vor alter die ' werden, «die enl>ehebet noch liep noch leit, si 
römischen künige spulgetent ire b^ebde z6 kommen über sich an in». Taaler, (i9 (14). 
kaben». Glos., 56. — Die drei Weisen bringen Behabung, Behauptung. Festhalten an et- 
Chriäto «wiroch zfi einrc bezeichungo sinre was. — «Eigene Beh(d>ung im ^igmst w9A' 
begrebede». Kön., 499. Sto. — «Sie hat für- licheit». Tauber. 211 (37). 

kommen kq salben meinen Liohnam in die £^ Behibig. belieb, enthaltsam, kensch, eig. 
frehdr,. (ri il r, Post. 4, Uia; Arb. hura. 164a. dicht verschlossen, wasserdicht. — «Hast du 
Begriil'en. 1. Auch im Sinn von ergrelÜNk. verlorn dein Jnngfrowschaft« so biss binfür 

— «]>o s! begriffen du eil . . .» Ooltfr. v. Str. ' kenseh nnd behilWg*. Geiler, SeUif der Pen. 

1, 170. — «L)ü bejreif ein kint die gleve und ' 12t' «. — «Conlinentes , behebe HenSclieB». 
hfip sich daran». Kön., :iää. — «Was sü lütcs i Id , Bros. 2, 69 «>. - üeate: B*Mfr, jr'M6, 
begriffent, die bondent sü also herte . . .» ' aber nur im Sinn von dieht verschlossen. 
Id., 815. Etc. — «Ist das yemans eine al- Behäblicheit, Enthaltsamkeit, contincntia. 
mende aberkobert ist oder würt . . wer die — « Die Frucht des Geists sint Liebe . • . 
aaderwerbe begriffet, bessert 2 1/» 0"». NS7. i BehähUcheit und Kiischeit». Geller, Bi^. 996 b; 
Almendbuch. — «Wen ein dich Wirt fte^ri^e«. ..» Schiff der Pen. 11D1> 

Marlcnhcim, 1338. Weisth. 1, 726. Etc. — «SQ Bebalter, Erbalter, Bezeichnung Christi 
>\ cncat die sunne alzumole begriffe» han». { als Heiland. Sehers, 110. — «Cristua unser 
Taulcr, S7 HR). — «Die Ritter sollent &x\ ' bphalter . . . «Symeon sprach: ich sihe 
dem htrevt beschorca &eyü, darumb das man den hehaUer». Kön., 281. 603. — «Hfitc ist gc> 
Sje bey dem hör nit öe^r^y/fr». Guldin Spil, 29. buron der behtäter der Welt*. Hugo von 

2. Befallen — Wer «mit dorn sii>chtagc Ehenli. Etc — .Tobannes der Täufer «hat 
der ussei/ikeit begriffen ist . . .» Gull. Ordn., gesehen im Geist das er (Christus) ist gewesen. 
127. der wor Messias, der BeHaUer diser W^t». 

Begiiten, begütigen, besänftigen. — Maria Geiler, Post. 1,20«. Etc 
•begielen kan den Zorn». Brant, Roscnkr. D. Behansen, beherbergen. — «Mein vatter 
Ged. U>. — «du begütest ans den herren». Ib. hat behauset dich» Murner, Virg i. 1 '. 
18u — Turnus «wolt sich uit begüUn Ion»., Beheb, so viel wie gebeb, verschlossen, 
Hnmer, Virg. (>, 3 <*. I dicht — «Bist dn dann deines mnnds 

Bebaben, Beheben. Schier/., 107 u f. 1. Bc- (Rchweigst du) - so finden wir ksis "Wider* 
halten — tBehabe ehtc disc zwei püntelin». streb». Morner, 4 Ketzer, J, 4 ^. 
Tkinler, 1 19(2 1).— Kommt der HerffogAlbreoht,! Bebeften, tat machen. — «Und also te- 
«80 l&gcnt dcnne, wie ir in \\ \'^\\c\\q bi JiaJ'cnt». heften sie das Schiff, eic werfen den Anker 
Kön.,417.£tc. — Wird zu Limcrbhcim ein Ding- uts*. Geiler, Schiff der Pen. 122*'. — Behaft, 
hofgnt feil, und will die Aebtissin von S. Stephan ] besessen. — «Sehent die mder all mit krefltea, 
«Ch nicht behoben. iiia;^ er (der Mei* r) » s vcr- — das wir nit bleiben drin (in den Klippeni 
kouiou wcme erwil». \Veisth..'),413. — DcrVogt behefflen». Mumcr, Virg. J. 6«. — «An einem 
«üol das plant nemcn und behäben*. N!eder> | felsen stettig wart ~ das fdrder teil /des 
hausbergen, 15 .Th Ili.st. de S. Thom., 331. — Schiffs) behaftet hart». Ib. 0, 3 b. - Por Bauer 
«Die das dcnne beiiebent und mit eigemiohaft. , vom Priester «umb das Touigelt wird behaft». 



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— «6 - 



Murner. M>. 110. — «Üff erden ist kein m^i^^- 
tenehafit. — die mit git mc si behafft — dann 
die kaust der arseni». Ib. 10 i. — «Diebösen 
hab ich hie gestrafft, — die mit unzacht sind 
Ijeiafit». Murner, Oeuehm. J, 4 ». — «.. . jotr 
so ich mit ftlter behafft bin . . .» Id., ¥irg. 
P, 1 1>. — «so wir mit loid seind hie &e^/f2>. 
Ih. F, 5^. — Camilla v^ ar Jägerin, «allein 
all schiessen vil behnßt». Ib. m, 8 b. — 
«... der thierc eigenschafft, — damit das 
■eer ist da behafft». Ib. J, 2 i'. 

Behend, adv.. alsobald. — «Der thet im 
mit einem Spicss sein Seiten äff, und behend 
dofiä heruss Was&cr und Blnt» Qeiler, Ev. 
■it üssl. 92 l'. 

Beheud, Behende, geschickt, frans, adroit- 

— Man soll nicht disputieren «mit behende» 
und subüien Worten». Tauler, üfi Etc 
Mancher beichtet «mit alse gar glo&ierten, be- 
kemäem horten, du ettollcher UAteT sieh sel- 
ber uäser der sachall nftt wol gerihten kan>. 
Sic V. Basel, Ele. — «Die böten gcistc 
srnt so listig und htheitde, , . .> J&tigBtes Ge- 
richt. — Schlau : «Wer vil Bcschiss kan . . . 
den halt man für ein Weisen, da sprichet 
BMI das ist ein bdkemter Man». (Mler, 
Emeis 1 1 ^. 

Behesdekeit, Behendigtieit, Goschickltch- 
keit, frsnx. adresse. Scherz, 11^. — <>Si künde 
schönin hant«pil, — schöner behendekette vil». 
Cfottfr. V. Str. 1. HH. — «Des tüfels listige 
behendtkeit» Nie. v. Ra.'^el, ms. Etc. — Schlso- 
h- it «>rHn heisset jetz Behendigkeit, wer vil 
Beächi»«i kan» Geiler, Emeis 11 « 

sieb Beheren eine» Diugs, sich 7.u hnrli. 
«0 gut diiiikeii ilafiir. Versal. ScIimcUer 1. ll.')L 

— Bischof Juhann von Lichtenberg weihte 
telber <>iiie pfaffien und kirohen..., das do 
ander bibchove von böser gewonheit sich 
fteherent nnd enpfelhent den suffraganicn . . . 
tft t&nde». Kön. 67^. — «Des gehiiren nam- 
mens Jhesus sol sich nieman beheren». Verse. 
Briefb. — Das Glossar r.u Kon. hat. S 1085: 
«sich liehoren, sich zu gut dünken für etwas». 
Nach Schmeller, { c, wo auch das einfache 
heberen für beranben vorkommt, gehört das 
Wurt :■' u Ii I- P'ii , vastarc. 

aidi Beherren, sich einen üerra geben, 
eines Herrn Unterthaa werden, Sehers, ilif. — 
Jed' r RiirLTor von Eckbolshniin schwörte dem 
Kapitel von S. Thom» «sich mit keynem an- 
dern herren sn ftcftcrmi», er habe denn zovor 
sein Pürrrrrrecht aufgegeben. 15 Jh. Bist, de 
S. Thum., 431. 

B«boltsett« mit Holz versehen. — Der Heier 
von Berenr.willer soll «vier jucharten tiirs- 
s?n . das er den hoi behoUse». 1420. Weisih. 
4, 13, 

Behüren, überhören. — «Die Schüler, die 
ir Letzen wol gelert haben, die erschrecken 
nit wenn der Schulmeister kampt nnd wil sie 
})thören». Geiler, Arb. hum. 1 ? '> 

Bejag, ßejegede, Jagd. S. auch Gejegede. 

— I>ie Feinde «fftrcnt nahtfls gar nohc umb 
die stat of den byag* Kön., 81 7. Die Hiir- 
ger von Odern «sollen dos bqegdt liabcn vom 
Spitz untz an den Hirtespraug». lö. Jh. Weisth. 
9.383, 



Bojag, Erwerb. Gewinn. Scherz, — 
Die Minitc liat ciueti Sack — «in dem si ir 
dübe und ir bejac - . . . ze straze vdle treit». 
Gottfr. v. Str. f. 109. Etc. 

Bejagen. 1. Erlaugea. Scher/, 112. — «Unde 
mag euch ich den da b^aaen, so behalt ieh 
mine stut da wul». Gottfr. v. Str. 1. (ii.». — 
tiint. von dir reden, (»ul, vim dir ^^a^'en, — 
kiin diu eil hohsten trost bejagen* Itnd.,2, 1(^. 
— S. Martin, «was er möhte hejagm und <^(^- 
Winnen . . .. da/, teilet er allei> uudcr die ar- 
men». Eis. Pred. 2, 1 1 1 . — Die Beginen sollen 
arbeiten «das si ire uotdurft und narunge 
deste bas beiagen miigent» \^'ib. Gotteshaus 
zum Wolf. — «Wa.s besserungen (der Vogt) 
do be/aget, der ist das zweitel des probstes 
nnd das dritte teil des vogtcs». Nenweiler, 

1.Ö .rii. Weisili. 1. 7:)7. 

2. Sich bejagen, sich erhalten, ernähren. — 
•Hievon komet das sieh nnier armen burger 
von der stat niht bejagen mügent in dem lande, 
alse sie biilicb soltent». 1261. Urk. Buch i,äö7. 

Belderflitt, sweifllltig, doppelt — «Des 
Icibes Christi beid gestalt. — fleisdi und blnt 
auch beider/alt». Murner, Luth. Marr, 24. 

Bejehen, Bcjaelitsen. Bejetxen, Bcjetsen. 
bejahen, bekennen. — «.Tudea sprichet also 
vil alü got beaegen oder got loben». Tauler, 
74 (1.^). — «Bin Jude sprichet (heisst) also vil 
also der got begibt» Id., 462 (80». Etc. — 
«Wer das bejetset . . ., so sol es krafi han». 
V.Vi'i. Urk. 2, 127. — Die Christen «das 
selb glauben und beiotzen». Ädelphus, Rhodis. 
C, 6 — cDie gevattern ... an statt des 
kindes . . . bt^achtzm den glauben». Zicgler, 
Niessung. P. 4 b, — f. . . jre ungegründto Sa- 
chen zu bejadUzcH oder zu bekennen». Zell. 
V. 1 ". 

Bejehnng, Bekcnntniss. — «Juda sprichet 
also vil also ein ßeicAuH^cGottes». Tauler,H('2). 

Belel ? S. das folgende. Nach Lexer, 1,159. 
ist Beiel das Untersuchen <ler Fässer ; im folg 
ist es aber etwas anderes, vielleicht das Re- 
sultat der T'iitei>url»unf,'. 

Beielen, Beigelen, Begeln, Bögein, die 
Fftsser visieren. Lexer, 1, 159. — Sehenkt 
«MiKT ZU Neuweiler Wein ans nach angefange- 
nem Weinbaan. so sollen des Probates «zoller 
des mens win d«f«leii, und sollen die beide dem 
kcller von dem stift anfwm teii». l.'> Jh "Weisth. 
1, 7:>4. — Der Weibcl vou Turkheim «sol den 
tavernem ir9 vas hei^n». 14 Jh. Ibid. 4, 
20"^. - Wenn div T?anweiii tanfaliet, andern 
abende so sol der schultheiss mit dem weibel 
den tavernern ire vasze d^fmfon, nnd wer des 
ban brichet, als dikke so er den zappfeu ziehet, 
so sol er besöe.ra »iO sch» Mün.ster, 1339. Alb. 
dipl. 2, Ifj.'i. — Meier und Bütel von Bisch- 
weiler sulb u wahrend der Zeit des Wein- 
banns «die vasz begebi». i4)8. Hanauer, Cou- 
stit , :V2ö. 

Beifangen, cinfantjen, fest nehtnen. BruTke 
3. 210 — Die strassb Bürger «vviiiden dich 
(Treger) nit beygcfengt haben, wo tiit ein ge- 
rücht wonlcn, da.s du flüchtigen fusz setzen 
wollest». Ca]»ito, Treger, B. ^ 

Beihel, neutr., Beil. — «Mit axten, />ei7< 7h...» 
Nachtigall, Psalter 18<i. — «Hat: es geet in 



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— 26 — 



(las holU, UDÜ sieb hinter sich- Antwort : ein 
Jfoyft«! nlF des banrern achszelen». Rathselb. 

c, 1 — «Ein heikel, \\o\ mit silHpr 7.iert>. 
Murner, Virg. 0, 6 — «Das heihd ziioht er 
an der statt». Ibid., 7 •. Etc. 

Beilgf. - «Gänsen, oder mit don hrigctu 
vogelii. oder kus noch vögeln steilen». 14 Jh. 
Alte Ordn.. B. 13. — Wührend einer gewissen 
.Tiihii^/oit :>olleii die Vogler «die langen garn 
in lachcu und in legem nüt stellen, uszge- 
nummcn mit den heügm; L. o. 

Beilz. Beiirr 

Beingew ant, Beinschiene. Scherz. 113. — 
«Ir hüte und ir heingexcant* . (tottfr. v. Str. I, 
38. — Sie hatten «gäten harnesch und beinge- 
tcant*. Kim., 4ö7. Etc. — Ein Bürger verpfändet 
unter Andcrm <drn pantaer und V par Mtt|re- 
wand», 1460. 

BeinhQlteen. Bmnseliir , Dfst 41 b. — Ii. 
gnstrum vul-^aie. Kirschl 1, 573. 

Beinacbrütig, von scbroten, schneiden. — 
«Was gehawen wirt mit einem soharpifen oder 
iliisirlfiflicn . das diis flclsdi und irobeiii durch- 
haweu Wirt, nent sich ein bcimchretig wund». 
Bmnschw., Chir. 94 b. 

Roissen. Beizen. Iieitzcn, in feiner scharfen 
Flüssigkeit erweichen oder mürb macbeui in 
Essig' oder Lange lehren ^ «Fantasten heitm 
hrucht vil sinn, — darnn ich scheu etwas 
gwiun; ~ ich miest ein starcken beizen hau, 
— seit ich wie iMiren iederman>. Murner, Nb. 
46. — «Mit rotem gunipst nnd essig beitzen». 
Id., Luth Narr, 24 — «Sumcn oder frucht in 
wein gebeissel*. Brunseliw., Dist. 18 b. ^ «In 
essig gebeisst». Gcrsd. 44 

Bei88en, Beitzen. Beizen, jagen mit Fal- 
ken und dergl.; hetzen. — «So »loch ein sol- 
licher (Pfaffrl lias? kau im Biitt >pilen. und 
den Habich heruiluu und biräbcn und beitzen*. 
Geiler, Post. 1, 30«. — Es ist eben als so man 
beitset; wen man wil jagen oder beitzen, so 
bat man zwen Falcken und vil Hund; und so 
man in das Feld kumpt, so fliegen die Falcken 
Über sich und ist ein armes Uebbünlin, das 
kann nirgen hinkommen ; Hügt es so erwischen 
es die Falckfn, blipt es dann uff der Erden, 
so sint die Hand do und erwischen es . . .» 
Id., Bilg. 176 «. — «Jnnker Hans will jagen, 
beiuen». Jlurner, Nb 24;». --- Präliitni, die 
«. . . hoohgewild feilen, ansinnigklichcn ren- 
nen, beiUen, ^ den armen liiten dnreh den 
weitzen». Id.. .'^clieliii. i. 2 b. — Fantasien sol- 
len «nit zu kirchen wachtlen beizen, — mit 
ungesttlra die andern reisen». Id., Nb. 49. — 
«So du (rainilla) Troiancr hnt crheitzt, — und 
sie mii krieges not gereitzt». Id., Virg n, 
7 Ij. Etc. — «Jagen und beyssen, das der herren 
lust ist>. — Adelphus. P.arb 58«. — «Die 
Edeln (sollen sich üben) iiui jagen, beissen». 
Fries, 62 «. — «Ein edelman bei ein sperwer 
mit dem er beitzt». Pauli 45. 

BeiHtendig, bchüUlicli. — «iüLt deu ileilii^- n 
des Namen du hast, das er dir beiständig >t i>. 
Geiler, Pred. n. L. 20 «Er würd helffer 

finden die jm btistcudig weren». Adeluhus, 
Pater Noster. A. 3 b, — «Im in dem Icrieg 
bystendig nein» . liingmann, Cäsar. 57 a. — Han 
sollte «mir beiatendig sein». Zell, A, '6^. 



Beit, bit, Verzug. -~ «Hie ist kein weil 
noch beit. — wo ir hin w91t bin leb bereit» 

Murner, Vlri,'. C. 1 b. 

Beiteu, waiien, säumen. Scherz. 113. — 
«Jemer mfts got irre niftssc beiten». Tauler, 3 
(1) — tlVit beitetent i>:t/o ilas der engel nider 
ging in den tich>. Ib. PJ (ä). Etc. — Er war 
so ungeduldig zu streiten, «daz er siner hel- 
frre mit w tdt beiten*. Clusener. GO. — Boni- 
faciiis iX «wolte nüt beiten uutz die 50 jor 
kement» (des Jubiläums) Kön. 578. Etc. — 
Ist ein Huber abwesend, «dem sol man beiteit 
ein ganz jor» für das Zahlen seiner Zinse. 
Griesheim. lUO Weisth. ö, 448 Der Weibel 
\'on Oberhergheim soll «lüten die glogken dri 
stunt (Mal) zfi gerieht , . ., nnd sol nochen- 



ander also lang ve bt itoi 



untz das ein er 



von ende des banaes iu das dorff kamen mag*. 
15 Jh. Tb. 4, 142. — Hant einer Hole im 

Wald von f M-eiiiIcn»nicli. -mi ruft or dem För- 
ster i «so er ladet, so bettet er» ob der Forster 
komme. 14 Jb. Ib. 5, 416. Etc. — Hiob 
^alit : «herre, bcite ein wenig, losz mich klagen 
minen smertxen». Uago von Ehenh. — «Der 
thor tregt das heroz in dem mnnd nnd will 
nit hfytfen di r fracr - *l'er Weise) mag der 
frag wol erbeiUii». Guldin Spil. 26. — «Es 
stSnd tibel wenn ein Herr ein Knecht bra- 
chen wolt und ruft im, und der Knecht sprcch: 
Herr, btttent mein, ich muss vor gou das und 
das thun». (ieiler, Enieis 87 ». Etc. — <Beit 
ie ein klein». Braut. Th^sm. a. — «Der 
wis schwigt und bett kunßüg zii*. Id.. Nsch 
22. — «Hierusalem an boden fiel, — do im 
r'oft hciltrf lanire jor>. Ibid , •J7. Etc. — 
«Tag und nacht der zarten bcilen*. .^lurner. 
Genehm., n, 4h. — «Das ihaten sie on alles 
beiten*. Murncr. Virg B. 2 b. _ «Und tha 
das baltl, nit lenner beit*. Muriier. Luth Narr, 
36. Etc — «Wan ilu mancherlei spisen 
essen wilt, so soUu nit lang beitCH von einer 
zu der andern*. Brnnschw., Pest 8 b, — «It 
mü.ssen mir acht tag beiten* Pauli 354 a. — 
«. . . das es eine grosse torheit wer zu beite$» 
bisz sich der find menge mereten«. Kingmann, 
Ciisar, bO b — «Solt man bcitcu bit/ dir pa- 
pisten titlich sendteu, die das Evangelium 
predigten, es würt nymer mcr geprediget». 
Bntzor. ViM ani w ort., il. 3 o. 

Beitun^, das Warten. — «Noch aller discr 
beiiunge . ., mBstent sü dennoch zehen ta^e 
Im Ifen» Taulcr, 67 (13). «Die lieituv;/ d. r 
Creaturen bellet die Ütt'enbaiung der Kinder 
Gottes» Geiler, Ev mit Ussl 122 t» 

Beize, scharfe, saure Briibi . auch Lauge. 
— «Er thut nit not ein i: a zu reiizen, ~ er 
fri>/t ^ioh selbe in diser fieiftren». Hnmer, 
Schelm, g. 2 ". 

Beizer, Jäger luil Falken. — «. . in den 
alten joren, ~ do . . • gut beiUa» woren». 
Murner, Geurhin. m, 1 a. 

Bekerdc. Bekehrung — «Das uns der In- 
brunst, Emst, Will und Fürsatz bleib den wir 
hatten in dem Anfang unser Bekerde». Geiler, 
Selenp. 118 « Etc. 

Bekleiben. bekleben, bestreichen. — «Sie 
habend die (Wand) bekleibet mit Leimenden 
Sprüwer». Geiler, Dr«ieek. Spiegel, Aa, 6«. 



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- 27 — 



Beklitzen. überrasrhcn. Lcxer, 1. 167, hat 
• I ir beriaken. — «Nieman lasse sich Ueu tot 
■■AtCdt uubcrcit». Jüngstes 0«ri«ht. 
B«knöt2en, Beknotzen, betasten bes. mit 
mreinen Hiinden. — «Der .Noehnchter soll 
d den luerckten . . . nötzit von esshaften 
linken bdn/it'in mler anrüreii». er wolle es 
ieoü kauleti, 15 Jh. Alte Ordn , B 28. ~ Die 
iassätzigcn de» Gutteatehanscs sollen die von 
Leuten Schütiiriicinis in dii Stadt tfetra- 
i'enen Esswaareii «uit bc/moUtn, itandeln 
Mfh anrüren>. 15 Jh. Gutleute-Ordn., 158. 

Bekommen. 1. Act., einholen. — «An dem 
ittde bekom er in». Guttfr. v. Str. 1, 99. 

2 Einem bekommen, ihm beg-efi:nen. — «l)o 
Mm er mir an einer strosbcn» . Nie. v. Basel, 
2SÖ. — «Ime bekament vil lütes eni^egen gandea. 
MüHtiii. 'A.x - «Wi^nn ein schif limalfe vart, 
aide dew ... ein schif bektmmet hiiiuf ze va- 
ttsde. . .» 1408. Woisth., t. 6<J1. — «Also sü 
iam l)icz in breili<:früivsse, so bchumbet ir 
Jndas geswihe ...» 14Ü9. Küu., Beil., 
lOM. — cDo hdemen inen ander IM*. Geiler. 
% 208»». — .Wer im hekomt, der i^t im 
Ve(ier und gat Gesell >. ibid. 14^ ^ i i'auli 90 a 
- Dis er «lang xlt uff der strasr. sich snm, 
-damit das im vi! Hit hcl-nm T?rant, Nsch. 
"8. - «Wo mir derselben ein» öektint]>t, — so 
^Isf ich sie amb iren miindt>. Murner, .^liile, 
F. ; " " cDa bekam im der her/og'>. Id., 
Ütnsp 3.^. — cDcr erst prie.stcr der inen 
^dumeu wiird, der M'ilH'«^ f'olt bischoft' srin> 
Pauli 251. — «Wenn sie einander bekamett, 
Hl ^cn<r einer die andere stras/. > Ibid. 



3. (j.'rathen, gedeihen. 



«ich bekovH'ut 



*lle üwer bienen destc ba/.». Miirlein, 10 

4 Zukommen, zn Theil werden. — <All 
^iant ein angeborne bgir — wie uns da.s recht 
pJt hie uff erd — bekmi* I5rai»t, .Nseh 103 
6. Gefailca, zusagen. — «Denen bekam das 
wui als dem hund ilas gras». Murner, 
riEup 9. — «Das bekam im last nol». 
IMd. 76. 

Bekoren, prüfen, versnoben, von küren, 
Gülden Scher/,, 116. 1, Konten, franz. goiiter. 
^ocbheote bei nns : rersnehen. ^ «Diu herxen, 
'i'i din haut bekort». Gottfr v. Str. 2, 108 — 
•Wer ir (der Minne) süsse hat bekwt». Gottfr. 
V. Bsg. ms. 

2 Versuchen, fran/. finaler, prüfen — «AVie 
itiohte er sii ine versiicht und bekort hau» 

J»s cananäische Weib) Tanler, 29 (BV Et«. 

Bekornng Scher/,, 115. 1. Geschmucksimi 
Vucab opt. : gu.stus. — «Der dirte sin <laz i.n 
hdomnge, nnd der git dem mensrhen spise 
cnd traiig zh bekennende, utnl ila/ er kürei 
■in it'plich ding noch sinie adele und noch 
siner mossen». (Jebete, 14 Jh. ms. 

2 Anfechtung. Versuch tinsr. tentnfio. — 
«Virleit ans in dchcine Bcchtinaujti». Bihtel»., 
1. - «Maniger bände belor'uia''», es ist mit 
kochvart, mit grite ...» Tauler, 128 (25) - 
— «Got kummet mit gruwcüchen bekortmgen* 
Tmier. 4 (1). Etc. — «So gab ich mich gar 
litaätekliche in die behmtn^*. Balm. .Mers- 
»iB. Gottfesfr., CO. Eto. — Gott übt «len 
Menschen «durch bekorunge*. Nie. v. Basel, 
fkol. Bek , 11. Kto. £tc. — «Do viel er in 



grosse bekoruvpr mul <rhist gegen der frowen». 
Küu., &S3. — ^iiu \aicr unser:) «las uns nit 
verleit Verden in bekortmg*. (iuldin Spil, 88. 
Etc. — «Nüt leite utip in l'öse Bekontnrjr» . 
Oswald. — «Wachent und beitent <iae» jr uüt 
vnllent in Bekorunge». Hugo v. Ehenh. — 
*Belorung oder Anfechtung der bösen Feind», 
üeili-r, t>elenp 151 ^. — «5Cit füre uns in lie- 
koruug oder Vemohnng. Id.», Büg, 803 h; 
Fassiuii :?8 

liekrutzen, tadeln mit scharfen Worten. — 
«Do bekratset der Herr seine Jünger, Hchauwet 
sie an und sprach». Geiler. Dust, 1,28*>. — 
«Nochdem der Herr di.se Ding hat gcredt, sie 
gestroft nndbekratzct hat von irom Unglauben». 
Ibid. 8. 23«>; Pred. o. L. 189 1». 

B«^knnberB. Seherx. 116. 1. Beschweren, 
belasd'ii. — Kr war *hekumbert harte ^tarke 

— mit zweier hando leide». Gottfr. v. ätr. 
189. Etc. — «Der grnnt ist zftmole Mtumhert 
mit den creaiiirpii> 'I'unler. '^.1 (G). — «Mit 
dem siechtagen der nialatrie bekumbert und 
behefft». 16 Jh. Gutleote-Ordn., 21b. — «Nie* 

ili 1 '^nt riterschaft fftrrT, bekümmert sich 
mit weltliuheu sachen». Guldin Spil, 27. 

2. Belästigen, in Noth bringen. — «Donoeh 
. . . ilo hekumberttnt cttelich herren das rieh». 
Clois , 47. — «Do hettent die beiden das heiige 
grap und das heiige laut hekwttbert». Kön.,4Ü7. 

3. Mit .Srbulden l ohistrn — Mnn soll des 
Grünen-Worths Giatr «niit verset/<ii. bekum' 
berii, verkouflen . . .» Nie. v.Lanfen. (n)ttesfr.42. 

4 In Beschlair nehmen. — einem 
Gläubiger von dem iSchuIdncr »It l i /ms nicht 
bezahlt, so kenn er dessen (iüti r «iu egriffen, 
bckttwhern und pfenden». 1413. Beg B, 87. Etc. 

5. Durch Aiiliillei) unzugimglich machen, 
enrorabrev. - «lue k< iiiiu;iiiMliaft und fan- 
tasien . . . die den tempel bekuvibernt*. Tauler, 
451 (78 . — «\\ ere es das das grap bcktmbert 
were. clas die griiber müstent doten drus 
haben...» 1412. Todtengraber-Urdn. Hist. de 
S Thom., 409. 

Belangen. Scher/. HC. 1. Zu huii; dünkoii. 

— «6o worent ouch etteliche, die gerne werent 
sehiere ammeister worden, nnd sQ vaste h^an- 
gete der zehen j"ir>. Kon., 782 — «Dir irfttgc- 
winuer hant gro^zo lust in dem tegelichen 
frewinne.das sfi der xit nüt Manget noch keiner 
arbeit verdrIi^^l■t> (Inns v. Blov. 

2. Sich sehnen, verlangen. — «Jn'ö belanget in 
vil sere ...» Gottfr. v. Str. 1, 254. — «Do ist 
alsu unlidelich darben und abn ltos belangen». 
Tauler, 354 (til '. — «l>n belangete den künig 
noch Saut Ämando». Kon.. C28. — «Uns hat 
alle belangt tKuli dir» Altswert. tS - «Also 
das sein (ieiiint /u alkii Zeiten ein innerlichen 
Neigen und Bil(iii;ii n gewinnt nach dem höoh- 
sten Gut», (ieiler, l'rotl. ii I,. 5 « Ktc. 

Beide, Tappel, popnlns ui-ra. — «/A den 
Beiden». Feldname, häufig, ] 4 .Iii. — «Z& der 
}-,ihh ,i*. Strassb. Hausname, 1321. 

Belt g. LUiide. — Lazarus «was gebunden 
umb Hend und Fiiss . . . mit lineneu Binden 
oder Beleg». Geiler, Post. 2, 96 o. 

BelegerungjBelagerung.— «Ob sie doch iren 
könig fünden. — im ir belegerung verkünden». 
Mumer, Virg. 8 ». £tc. — Üo häutig bei 



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- 28 — 



Ein^mann nnd Adelphus, dass Beispiele un- bemo$et sint mit dötliohen sQnden». Eis. Prcd. 
ntithig sind. Einmal hat Adelphus, Türk., E, l, 82. Etc. — Eine Nonne soll sich nicht «ver- 
2^: «Die Belegcrnus! licr stat Kliudis». Hecken und bemostgen* mit F^igenbesitz. Claus 

Beleiden, i. Leiden macheu, schmerzen, | von Bio v. ~ «Wie hübsch oder uoscbaffen oder 
betrüben. — Gott besohirmt den. — «der yoti\hmtt»H sie »ey». Ociler. Christi. Kiin aa, 4 b. 
der Wahrheit sich nit Scheidt. — das er zu — «Ein weisser Sturt/, ud i S hleier der einen 



keiner zit bdtidt — sin iasx». Brant, Nsch. 100. 
- «HMt du im bad Ion pflegen dir, — das 

kumpt ilir zu grosen frödeii. — Jas ilicli kein 
ding mer mag hei^ideH». Murner, Bad. B, 2 — 



Kessel anrUrt oder aagerürt wirt mit bemaue^ 
tat Henden. von dem AnrQren wirt er hemonet». 

Id.. Selenp. ' 'T i 
Benüaselu, betlecken. — <äo wirt doch eins 



«. . . das ireder firost noch wetters we - dich { vom aadeni bmHUtltt durch bösen Anmut den 

ewigkVich beleidet nh nu' * Und B, b ^ eins zam andern gewinnt». Gtriler, Selenp. 



2. Beleidigen. — Eine ehrbare Gesellschaft, 
«die ein sehelm tbnt ^r beeiden*. Murner, 

Schelm, h, ;1 — «Oisr bnch m^clu ich /.u den 
freiden, — und ouch uieraaus zu bdeiden». 
Id., Oenobm. 4 " . — «Ich bhalt (ias uf min 
höchsten eid, — das ich mit willen niemans 
beleidt*. Id., Nb., 278. — «... das ir darnach 
mich nit me bdetden». Id.. Lutb. Narr, 7. Etc. 

Beleiten, treleiten, führen — «Sie warent 
all mit mir bereit, — in welches land ich sie 
beleidt, — WO ieh hin woli . . .» Hnmer, Tirg. 
G. 4 b. 

Beiigen, Belegen, Belegoru, belagern. 
Scherz, 117. — «Do die bnrger vemoment, daz 
der kiinig in zomes w isc kam und sü beiigen 
wolle ...» Glos. 4B. Etc. — Die Griechen be- 
Jogent die stat Troeye zwene monat>. Kmi , Oti. 
Etc. — «Do der kiinig (Ahas) bekgen was mit 
sinen vicnden. . .» Hngo von Khenb. — «In 
einor belegenen Statt >u louffen allo Kary-or an 
das Ort da die feynd inbrochend» Geiler, Irrig 
Schaf, C. 8 b. — Der Henseh mbt in Gott «als 
ein lielegttur. der benölet ist, in eiiioni guten 



starcken Schlosz». Id.. Pred. von 3Iaria, 10 , enbcrn? d^s hendeh* 
?^?K«»^*'i*:l!^f!f r.-L'l^^ . hembU mit .langen 

lieh 



22f2b. 

Bennliteii, Benattbten. 1. üebemaohten. 

Scher?;, 119. — «Ich benähte in diecm walde». 
Gottfr. V. Str. 1, 37. — Kaufieate Hessen ihre 
Wagen «stnn wo stt benahutent». Glos. .'i6. — 
«Were es das ein vogtsherre benahtet. . . bei 
dem meier. . .» Printzheim, 15 Jh. Weisth. ö, 
1 478. — «In welem hofe die zwene stier oder ir 
oinrc btnahtent. die sol man do inne die naht 
enthalten», lliiffach, 13i9.ia. — Jakob 

kam /u dem Berge, «do benahtet er». Oswald. 

2. Vom dir Nu cht überfallen werden — «Es 
begab sich uiT eiiiuial das ein Sprecher, eiu gut 
gesell, benathtet und kam an ein kleeter». 
Pauli 51. 

' Bendel. 1. Scltmulcä Büiid zum Binden oder 
zum t Einhandeln». — 9 ^ umb bmdd zfl dem 
' hnuliiloch an der carsukcl . . :i sch.nn^b hluwe 
^ cud''iib- iideh. l-klS.Ü Thomas-Fabrik - tlu 
iiinli sacbendeU für Frochtsiicke. 1416. Ibid. — 
«1 unib sarhrtt'Jel z& dem glöokeün nff dem 
lettner». 14i7. ibid. 

Was mag der sack am allerminsten 



T?üthselb., C, 3 b, — «Die 
kragen, — die ir mit 



»ajo i'w^.--' "-- • —^rr^ mit langen kragen, die ir mit 

Jeuchm. c,.Hb - Porsenna «6^ei7«-lhe(rtigk-.3^h^„j,^^ ftemite» tragen». Murncr. Genehm, 
ich die stat». Id., Virg. 0, 5 Ltc ^ 1« ; D. 4 «. - «Man findt wul scck 

_ Beiles. Bell«, Pol«. Seberz. Ii«. - «Under I ^^^,,5^^;,^^^ ^j^j^ ^. _ 



den kiirsencrn sint swnlve. die mit fies hischn 
ves kost sulcnt vel und beüeze iiiacheii. aU v il 
ir der bisebof bedarf». X*^" Stadtrecht. Grand. 2. 
83. ~ «Ein belletr mit knii!:;r»Uii rückcn>, dem 
Johann von S. Aniarin gerauht. I3<»0. Cod. dipl. 
S. Thom. — Der Frau des Meiers von Sigols« 
heim soll man geben, «zR S. Martins mcs einen 
niiwen Icimberin bellen, der ir rehie uf iren ffts 
Stesse». 1H20. Wcisth. 1,665. — «Essintklci- 
dcr oder beUe». Tauler, 260 (41): var. 6«//.'«. 
— Stirbt eine Aussatzige, so bleiben ihre 
• Beiltzermel* den andern Frauen des Hauses. 
Cutleute-Ordu., 1Ü9. - «Pelliciuni, dictum ein 
Brustbeltz*. VM A. Strassb. ürk 8. I6fi. 

Belümen, bcschnldigcn. Scherz, 1 18. — Erlin 
ward tbelümet von des mordes wegen». l-ib2 
Kon., Beil., lOi»». — Eine Fran «wa« vasteöe- 
lümet für unvertig». 13j3. Hciml. Buch, f 6. — 
Wird ein Wechsler *beiümet von diepstal we- 
gen. . .» i;m Urk., 2, 246. 

Belümung, lli sclmldi^^nn^. — Wird eine 
Begine den andern unleidlich, «es were umb 
bdümuHffe nnbnsoheit oder susk nmb was bösen 
lümfttes das \v('re>, >■« soll sie d,i> Haus ver- 
lassen \'6M). Gotteshaus der .Schscbheim. 

Beinen. S. Püeen. 

I^emasen. Bemasisren. Bcniassen, be«ehmu- 
t/.tgcn, beüeoken. Scherz, IlH. — «Wir alle 



ber) 

ii lochtern lerent rissen — mincm sack 
den bendel ab» (nur den Beutel leeren) Id., 
Nb. 51. — «Ir müstcn brüch (Hoscui und bendd 
fressen > Id., Lnth. Narr, 138. — «Rollbinden 
. . und ander bendel» zum Verhinden von 
Wunden Gersd. 42 ^. — Bei der Messe trägt 
der Priester «ein lein« 11 luch auff dem haupt, 
das etwan von eim kostlichen gewant hat 
ein leisten müssen haben nnd zwcn langer ben- 
del, damit er es umb sieh gürtet, ein humeral 
haben sie es genannt». Butzer. Neuer G« 3 <>. 

2. — Die Bannwarten von Sigolsheim «snl- 
lent brechen eine bendele trnbele. die einen 
/.über bedecke». Kt.'O. Weisih. I. ^65. 

Bendig. 1. Bendig machen, Miibiudeu. — 
Der Vogt kommt nach Niedcr-Ranspach «mit 
einem vogel und zweien winden, und die hund 
sol man bendtg machen, das syc niemaut kei- 
nen schaden tuend». 1449. Burckh , 162. Aehn- 
lich Obermichelbach. 14^7. 0 r 171 

2. debandigt. zahm. — «Km ituiid der lut 
bendig ist. der gat nit am Seil ; wenn er aber 
bendig ist. so lauft er frölichen neben dem 
K08S am Seil». Geiler, Bros. 2, 66 

Benedeien, benedicere. segnen. Beaedeiang, 
Spi^'en. — «Der Kelch der Henedegung, welchen 
w ir benedei/eu . . » Zieglcr. Büchlin, C,3 ». Etc. 



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- 29 — 



Bengeleht. bongolarti-r. — «Klrin 
Mu*. HÖH. Alte OrdD., B. IH. 
Büteg. — «Ein swftitcer mantel mit eiaaii 

iming fater . . . Ein tonira mit fiAu^mjfiig 
teer». 14-iO. S. Thomas-Fabrik. 
Benw, Korb mit Bftdeni, Korbwagm. — 

Vn bei oiiipm Brand die FtMioreimer schnell 
tt Ort and Stelle zu bringen, «ist geordnet 
iu «in groBse hetme no\ fremaeht . . . werden». 
»Jh. Alto Oidn.. B i:^. — Die SieWe eines 
Gärtners auf dem Markt äoli breit genug sein, 
luB er «ein benne für tieh legen oder gestel- 
len inaf». (Korb, den man vom Wasren herab 
mha) 1495. Alte Ordn., B. .'i; Znnft-Ordn., 
338. — «Zar Binnen* St^a^sb. Haasname. 
U77 — «Er het sirli uel' i-"t in ein Kerlin, in 



nügig bist domit — das din gebmoh fordert 
zu zit». Brant, Bato, o, 8 *. 
Benttglidielt, Oenügramkeit. — «Die eeehet 

Eigenschaft des Schafe tot Bmüg U t ht U: Geiler. 
Irrig Schaf, A, 5t>. 
Benflmen, bestimmen Sehers, 190. — Mets^ 

von Sehsselsheim «hct offen lieh verjechen daz 
sü . . . benümet und lideklicheu nfgeben habe» 
ein Haus fdr Beginen. IH80. Cod. dipl. prad. 

— «Zu widt'men der pfriinden . . . set/.cut oad 
benumatt wir . . .» 15 Jh. Gutleute-Ürdn., 196. 

— Die Älteru «mügent bmümen ires gntes . . .» 
c. I.Hll. Urk . 2. 27 

Benümun^. Bestimmung. — «In den ziten 
do die weltlichen prieetere die kirche (snm. 
(iriinen-W<irth) bosnngent und repertent us 



m Hennen . Geiler. Arb. huni. H> «. — BenM henötnungc und trunste des bobeste.s .. .> Nie. 



ist ein eltes celtixches Wort; *henna lingaa 
i-illica £r<*nn8 vehiculi appellatur». Festus. — 
Duypodius : *Benn. Benno, Karchzeyn», d. h 
K&rrenkorb. — Benn. Bennekarrich, heisst noch 
jetit der Korbwagen auf zwei Rädern, wie 
Um die strassbarger Gärtner ond die Baaern 
andrer Ddrfer gebrnnehen ; firsns. benon, be- 

Bennig. Scherz, 90. 1. Des Bannes scbnldig. 

— «Es sind otli« h fall im geistlichen rcchti ti 
... die sollen für bennia gehalteo werden 
Tfiter weder nndere sSnden». Zell, I, S *. 

3. Gebannt, in den Bann irethan, exconiniu- 
licierk — Wer Simonie trieb, den «solte man 
fir hmrig h»n*. KS»,, 4S4. — «Er sol nit ge- 
■ein hnl i n mit hennigen Lüten oilrr mit den 



von Laufen, ms. 

Berafeln, schelten. — «Nochdem als der 
Herr inen hat verwisen Iren Unfrlouben und 
nnder die Nas ^reribon, und sie also wol be- 
rafflet und erbutzt hat». Geiler, Po^t. 3, 2'6^ ; 
Selenp. 183 b. Etc. — «Der keiser beraflet 
sie (seine Frau) sie seb zu vil den armen». 
Pauli, 203. — «Anklagen domit sie das Eran* 
gelinm herafknt». Bmnfels. Anstoss. 18*. 

Beriinicn, von Barn, .'^chniut/.. Fett. beHecken, 
beschmutzen. — «Wenn man einen bcränU 
> oder sehlagt das tmeinBlowes(elnblaQerFleek> 
■wiirt» lieiler. Post '2. 75« ; M, 71 a. _ «Wenn 
man ein Kcrtz an die Maaer lent, so mag sie 
; die Haner nit gants Terbrennen, so berOmpt 
•sie sie dudi und macht sie schwartz». Id.. 



Juden >, Geiler, Brös. 1, 95 b. — «Wo sie dich 1 ä Marien, t» ''. — Am Aschermittwoch «mit 
htimg hielten, so mftslQ landnimig werden», 'des Tevfels Baner laufen sie von eim Hos in 



MorntT, Kön. v. Entrl OOS. — Man sollte ilie 
schlechten Geistlichen «als benntg, wie sie 
dsn vor gott seind . . . halten». Bntser, Weiss. 

k ? ». — Man behauptet, man m>is>-i> -die 



das ander und rupfen ■ inandiT, und ctwann 
in der Kirchen so hervmen .sie einander» (mit 
Asche, zum Spott). Id., Narr. 153 b. _ 
«Mancher kumbt melbig /.u der hiebt, — der 



pester so eeliche weiber nemen, für benntg gant/ wisz werden meint und licht. ~ und 
ultSB». Zoll, Collat. B, 1 — Viele •hennige \ gat berämt doch wider hein». Brant, Ksch. 37. 



hncm* beirehrten rem Bann gelöst zn wer- 

•leii. Zell, I, 

BenBtea, Benötigen, in Noth. Bcdrängniss 



Lieber went sie ir antlit bschissen und 
sich beromen wie ein kol». Ibid. 112. — Xer- 
xes «thet doch sein hend gar wüst berehfiMn*, 



f'riticen — «Ein Beleironer. der benntet ist ...» Brant, Froih -Tafel, 304. — Brämm, sohwei- 



•'eiler. Fred. v. Maria, 10 — «So man ein 
"^hloss beitStigen will ...» Id., Irrig Sehaf, 



zerisch. 

Beraepeln, Berespen, tadeln, strafen. — 
«Dis berespet nnd bestrofet der h. Geist». 
Beasel, Pinsel Beneke 2. 520. — Der Maler Tanler, 47 (10). — «Das er sich selber darumb- 



frtnaeht «die Bevsel». Adelphus, Fic. IHH « 
->«... wie jhener allerlei betisel aft'hab, bisz 
** ein arm vol ward». Zell, K, 4 ^ 
Bcafigen. an etwas genug haben, sich be- 



nberfiir und beraspelt» Geiler, Pred. u L. '-^O^ \ 
133 — «David schreit zu Gott : Herr, nit 
wöttest mich strafen in deinen Wttra, nnd nit 
wedlest mich berespen in deinem Zom». Ps. 6, 



nsgea. — «Du solt dich beniegen lassen mit < 2. Geiler, Selenp. 217 <■ 
^äm Franwen». Odier, Sfinden des Mond. ' Beraten, versehen, ausstatten. Sehen, 191. 

IIb. _ «Gott. - . hat ein heniegeti das wir ]>or Kiiiiiir «hie/, in da Äfra/^n — mit riebe« 
die beslimten Gebot . . . halten». Id., Irrig lieber wäte». Gottfr. v. Str. 1, 08. — «Ist ea 
SehsC, F, ; Christi. Kflnigin. aa, 6 •. Ete. I dae ein man oder ein firöwe ein doehter hero- 

Ptr — «Keinem henügt nw mit sim ^tantl> trut . . 14(iO. Tuchcrzniift. 24. - «Wanne 
Brant, Nsch. SO. — Das Schitl «iuszt sich mit ein erbar man unMers autwerks einen sun 
xUsehtem wind benflgen». Ibid. 1. — Ale- ) berotet ...» 14,^7. 0. e , 66. — «Ist das etteliehe 
Tander «lies/, dnch zuletzt benügen sich — unser hurirere ein teil irre kinde JtenUtlk 
«yt sibenschuhit^em erterich». Ibid. 2'^. — hant . . .» c. I UI Urk, 2, 27. 
*Lasz mit dim disch 6rni>pen dich». Braut, Fa- Berbrot, Bernbrot, von beren, prKstare. 

.Scherz. 12('. Die Erklärung, Hist. de S.Thora., 
l08,note l.ist nicht richtig. 8. auch Spendebrot. 
— «Daz brot dem man sprichet bembrot*, 
IM Stadtreoht, Grand. 2, 66. Portion Brodes, 



«tu«, A. 4 ». — Der Bischof «wolt sich mit 
ni. M. fluiden bemegen lassen*. Id., Bisch. 
Wilh. 252. Etc. 
Bcnfigig, zufrieden. — «. . . wann du b«- 



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— 30 — 



den Cnnonicis i!es !Miiustt>r.s frerpicht. siH'Iis 
Laibe per 'lag. — < lietbruty, daa den ('atiLHii- 
cis von S. Thomit! /ukuinmende Broil. 1:3 .11». 
Hist. de S. Thom., 108. — Dem Kümmerer des 
Bischofs «gehören jeden Sonntag «17 panes qui 
nuncnpantur Bernhrot*. 14 Jh. L'rk., 2, 264. 266. 

Berd, Geberd, Geborde, Benebmeo, Betra- 
ge j», Manier, Gewohnheit. — «... Das ein 
Mensch woltc verlassen Sitten utid Ih-rd diser 
falsohen Welt». Geiler, Karr. 69 i>. £tc. Etc. 

— Gibst du. als Eingreladener. etwas fnr das 
Gr>inili\ «30 spuret man an dir höflich ^fr(/» . 
Braut. Thesin. o> 6 — «Besser ist haben 
^'at gcberd^ —- dan alle richtum nfP der erd». 
Id., Nsch. 12. — «Man >ii'ht ^r bald in gberden 
aa, — was er. . . &y für ein mau». Ibid. 11. 

— «Wer hat bös Bitten und geberd. . .» Ibid. 19. 

— «Wandel mit iiitpn guter gchenl». I^rant, 
Oato, a, a u. Etc. — «Junge Verden, alte lut,kan 
ieh zasammea nimmer flejpen». Mamer, Nb. 33. 

• Wie sie von dirbfrichfot werden, — gleich 
kuimeut sie ilieselbeu herden*. Ibid. 160. — 
«Sohndde berd und böse sitt — lonffen letx den 
narrrn mit» ^Turner, (leuchm. b, 2 — «Durch 
itiuivvil und sin bösen berden». Id., Schelm, a, 
J — «Den eitern sy es grosze pin. — wenn ir 
kind zu geuchen werden — mit h'ösen sirtcn, 
ödeu berden>, id.. (ieuchm. i, '6^. — «iSind das 



Ber<Midrook, Sii>shul/.sal't. — K> vi-ikanft 
einer Thoiiak, «^u isis mit iJauu hcrendrcck*. 
31 urner, Nb. 169. 

Berespon, schelten, strafen. Scherz, 124. S. 
Beraspeln. — «Die verborgen brestcn die beres- 
pet und bestroffet der heilige geist». Taaler, 
47 (II'). 

Berenpaiig, das Schelten, Tadeln. Scherz, Iii. 

— «Swer urteil, swcre wort und t,'elos und 4e» 
respunge des nehsteu». Taulcr, 59 (12). 

Bereiichen, rftvchem. S. aneh rmi^ten, ht' 
roudifu. — «Wie <la bereuchen tlmn die bauren 

— die bineain cim holen 8tein».Murucr,Virg.a, 
4 b. ~ «8ie legten gab anff den altar, — mit 
fe\s r bcrenchten sie in gar». Ibid. S. I t>. — Die 
Heiligenbilder *bereuc}u:n* mit Weibrauch. 
Wnrm. Trott, SO «. 

Berfrit, Tluirn, liiffini, in folgendem: (ie- 
rüsi. äühcrü. 124. — üjuer der Geis&ler trat 
«nf ein berfrit und las. . .» Closener, III. 

Bfrgrht, bergicht Benekc 1, lüö. ^Ber- 
gechle und gehe orte». Eingmanu, Casar ^ *^ 

— «Die insel Rhodis istaertef^». Adelphos, 
Rhodis A, 4 b. 

Bei'haftikeit. Fruchtbarkeit — «Die inüier- 
lich Berhaftikeit* der Maria Taoler, 826 (40). 

Berlclien. (benich'Mil, strafen. — Wesren 
einer iJnnjorung /u CJuliaur iic&ü Ilürzog Bu- 



goistlieh prelatisch bcrden, — wenn die hisohoff | doiph von Ö»tretoh auch das Haus abbrechen 



jcgcr werden»? Id., Schelm, i, 2 «. Dass «got 
damit unsere bösen berden (mores) straffe». Id., 
Gayac 401. — «Das wider all mein Sit Und 
geberd was». Ibid. 420. Etc. Ktc. 

Borden, Geberden, sich geberden, sich be- 
tragen, sich benehmen. — Du Alter, «din eilend 
hie mast schoawen, wenn die jungen frdlich 
herden*. Mnmer, Oeaehm. F, 8 b. — «Find man 
iint^ehoblet liit, die gar zu berden kiniiient 
uüt». Id., MUle, A, 2 K — «f ründlicher wib siad 
nit nff erden. . ., — die so Küehtig kunnent 



bt-nJiH'. T'l., (iriichm. 



1>. 2 »- 



— Die Anit- 



wo die Empörer sich versammelt hatten ; in 
einer Inschrift heisst es: «er berach darumb 
dis hus. und sol niomer me wider gobnwen 
werden». 1358. 

Berichten 1. Zu recht machen, znra Sterben 
vorbereiten. Scherz. 125. S. auch verrichten 
— Die 8acramente «domit man die iüte 6e- 
riAt«<>. 14 Jh Hist. de S. Thom , 40K. — 
• Treit man das heilig sacrameiit. — ua sie 
die liit berichUn went. — so ioufft der pric&ter 
nnn allein». Hnrner, Nb. 1%. 

2, Bnirthcilen. urtlieüen. - «T>as ist wider 



ieutc «c das sie crwelet werden, — so kiinneat I die weiche alle Ding wollen erfaireu, urteilen 



sie so züchtig bwdm*. Id., Nb. 1dl. Etc. 

Berp, T^alirr-, Noch bei uns, in dem Wort 
Schallbar. V ergl. Stoszbär. — «Da« da ir drii 
genug hetten uff einer heren za tragen». Hnr» 
ner, Ulensp. 86. 

Bere. Bär. — Er «sohuutii recht al» ein aiier 



und berichten «nm ergsten». Geiler, Selenp. 

4y n — .T>ariini ist rs allwcr' S'ünd den 
Nechsteu berichten oder urleilen». Ibid. 213 «. 

3. Belehren, anterrichten. — «Wie sie (die 
Kinder) von dir firrivhtrt wmb^n. — gleich 
künnent sie die selben berden». Murncr. Nb. 



derc». Murncr, Bad. E, 3 — «So mir min 6cr« 160. — «3iin meinung ist in disen dichten. 



ontrin. . .» M, Instit. k, 2 f». — Der Bischof 
«weih/, « i'i das der bore nii üchiuipö' verstot» 
(Bern). M., l Ketzer, L, 6 «. 

Berehaft. fruchtbar. Scherz, 125. — «Er 
wirt als der Hirt weiden seine Schaf, in seinem 
Arm wirt er samlen die Lemmer. . ., und die 
berhaffcii wird er tragen». Jos. 40, II. Geiler, 
Prcd. u L 72 Ktc. 

Bereiten, ausrüsten, bewaffnen. Bereit- 
Kuhaft, Rüstung. — Kein Bürger soll «einen 
bereiten man enthalten in sinre gewalt. . .» 
.SoU'he Leute sind verdiii liti^;. wenn sie ihren 
Uarnisch und ^Bereitschaft oil abcziehen. . .» 
«mit andern geweffen oder bereitschaß». 1822. 
ürk., 2. 40. 42. 

Bei'en, tragen, hervorbringen, fruchtbar sein. 
Soherz, 124. — «S& hiewent in euch die reben 
abe und die /'^rettdc»(frnohtbringenden)boainc*. 
Kön.f 833. Etc. 



— (las ich (»in gouch wil hie berichten. — mit 
schini|)ftrcd und mit ernst, doniit — das er zu 
wit verwatt sich nit». Id., Geuchm. 0. 2 

Borichtun I'rtliPil — «Verkcrte Urteil 
! oder liendUungcH*. Geiler, Selenp. 213 u. 
I Bering, rasch, von fin^, leicht beweglich: 
I zuweilen auch gering. — «Sie sint schnoll 
^ bering bereit zu laufen». Geiler, Bilg. 132 b. 

— M l 1' «aoitu beritig ernstlich anrufen an 
dem Aulang der Anfechtung». Ibid. 34 b. — 
Im andern Leben wird der Leib *bering wer- 
den, wo er gern wer. da \\ ürt er eins Wegs 

1 sein». Geiler, £meis 82 1>. Etc. — «Wie gar 
! gering und schnell er ist zu dem Fall der 

Sünd». Id., Pred. u. L. 2ö'> ; Bilg. 9 ■•. 

, «Sind wir frölich, guter ding, — so frcnwent 
! sy (die Weiber) euch genug», tfurner, Geuehin 

g, 1 ^. 

I Boringe, fem.« Schnelligkeit. — «Proapti* 



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— 31 — 



tQilo. Bfrtngf*. ficilfr. Bros. 2. Ib^. — «Die zn Fa«;tnaclU nach Marbach, so erhält er 
Thier übertreffen dich in der ü«nni^«». Id.. Arb. «einen stoui und ein brot und ein berUtie 
kill 22 1> deischcs». 1388. Weisth. 4, 12a 189. 

Beriskörtter, Art Speserei. 15 Jh. Kauf» B««rs(liilling. von beren. S. Bernhrot. - 
h»QS-Ordn Die (iutteshauslcutc von Maursniiinster «sol- 

Berle, Berlin, i — *Berle, uniones.. \ imt 13 dcnarios, quod ipsi dicuot fcer*dW/wifl» 
ilerrad, 179. — «Wi/t herlin», (iottfr. v Str (dargebotener Sehilliag). 1120. AU. dipL, 1, 
I. 151. Etc. — *Vuu goldc und von herlm*. 197. 

Tiiaier. 152 (28). — «Gleich ist das Reich der Berting. Layenbrudcr. Scherz, 198. Bertling. 
Hinimel einem Kaufiiiunn di^r rla siifhf fjnfo ^^>)niicller, I, 283. - Es trat einer «in saiii 
Sfrft«». iteiler, .Selenp. 17Ü — «Das eJel l>i i nliartz ordcn uuU ward ein bruder, fin 
Ber'.n (CbriBtusi gewachsen in dem reinsten Berting*. Pauli 83. 

L*iii Marie». Id., Narr. 87b; Kv mit Ussl. Berüchtigen. 1. Berichten, bekannt machen. 
13i>''; Pred. a. L. 47". Etc. — «Unionen, das — «Fiirter ist berüchtigt bei uns... Capito, 
Kiad weis/. Berlin». Adelphu>. Fic 14C — Verwarn. C, 2^ 

«Bcfüii sergon in essig» Pauli 166. — «Den 2. üUneu einer Misscthat /.cihcn. Schmoller. 
tttnen frewet mer ein re^enwurm dan ein 2, 21. Vor Gericht ziehen — Der Bischof von 
htrUn .h1, 1 r-ielgestein», Fries 75b. Strassburg hat gelobt, dass er «keinen burger 

Bericht, uiit Perlen geschmückt. — «Die noch prie&ter nsser der «tat beriiehtigm solle*. 
!i&een zöpfe. das zerpllanste hör . . .. nnder Appell, b. 2 b. 

ifn hffkhten s( lia|tjiiMn und krönen» .Tiiiii,r-.ti s '6. Rachbar inarhon. — «Als dise that 6«» 
«ierirht. — «Das beriehUi cröalin das dem ric/Ui^Mvard». Capito, Treger, C. 4l>. 
Ihrienbilde chgehört». 141S. S. Thomas-Fabrik. Beriigen, beruhen. Ausgesprochen: berujcn. 

- EIsH von Fleckeustein schenkt der .lohan- — «. . . das eusscrlirho /luht iiiitl erberkeit 
ut«rkirche unter anderm eine «casula nigra i ... in alten . . . gcpraucheu beruge. , .» Capito, 
deiarieo panno enm eradfixo de margaritis, j Tre^rer, A, 2 1>. — «Wir wöUen alle spitxwort 
mit eiiietii hrrle^len erätae». 16 Johan- . hiomit ber'Kj'U la.<.=>i'ii>. IbiJ. F, 1 '\ 
juter-Necrolog. Berussigeu, Borntzen. mit Russ beilecken. 

Berlieh., bftriieh. offeBbar Schcrx, 127. — ! — «Das seint die Lampen damit man an der 
'...wanne das su es geton hahcnt nnib ir Fustnachr niiiMauft, die man an der Stangen 
htrUche notdurft», 1392. Tucher/unft, 15. — ^ umbiregt, danut bie das AntUt% ^eriMs^ii der 
<TaD unsere berlichen notdurft wegen». 1407. ; Selen». Geiler, (icistl. Spinn. P, 2 — fast- 
O.e.. 22-'. — 8 bärlich. iinrhfnarrcn «ilic duat sich vast benUstn: 

Bermeut- S. Birment. r Braut, NsfU. 1 11. 

Bemer, Berreu, Art Fischernetz. Sohens. • BerSwen. 8 /iiiimi. Reuen (nicht: bereuen). 
*Affenberner, Ktgelherner, Ktinfjehcrtter», — «ifanrhcr der stdt ii^ rh geistlicheit . . . 
Ttrschiedene Arten, die nicht mehr y.y\ bcstim- den es beriiwt. . .» Braut, Nsch. 72. — Kr «6^- 
«Mä lind. U2Ö, Alte Ordn., B. 1. — < Streife- rouwe die ri&th alle daK sio zum solchen stini- 
iemer», 1451. Ibid., B. 3; der den Grund streift, pennal komcn warcn>. Id., hhch. Wilh. 292 

- Ein Fischer «der sinen berren schüttet». - «Der liigncr facht au luderkuiiwen, — und 
'.3130. .<igolsheim. \Voi>tli. 1, 666. — «Ein Fi- sagt, es hab in scr />crMttwt». Murner. Nb. 170. 
scher serzerrt dorumb uit den Berren oder «So sol es euch bereuteen nit. — das ir a&s 
d»8 Fisohfam». Oefler^ Post. H, 70« : Bilg. gnad hie teilten mit». Id., Virg. C, 31». — 
196«. — *V<ir dem &«rrc}i fischen» Manier. «. . . wiewol es in darnach bentue» hatt». 
-N'b. 253. Eto. — «Wie ein fischerberren». Id . Instit. 26 b. 

M , Lath. Narr, 155. ^ Göll, lnl2: «tragula, Besach«». versorgen, versehn. 5icÄ6esac/»e«. 

^' • ^ ' ' — Heut« : Bernr. ^n-h .lurch etwas versoriT' n. si< Ii mit etwas 

Berupfeu, Bernpfeu, durch ausrupfen der versehn. — «Zun predigeru ward er tder Esel) 
Federn oder Haare kahl machen. — Die Haut prior gemacht, — nnd hatt sieh mit ei'ni mantcl 
»einer b> ropfften gaii>/ . . . ri tiiu-bt sich mit lism lit'. Miii ncr. Miile, F, 6'». — Schlechte 
üeinea buleu». Gcrsd. 74 — «Sie berupfflcn Weiber, «wann sie sich soileut bsachen, — so 
4erstslen den kopff*. Panli 19.— «Es haben | kitnnent nit ein snppen machen». Id., Nb. 
such die arm^n herupfflen pfarrlierlin müssen 204. — «Wer baden wil mm/, sii [i besuchen — 
Hekelpredigcr sein, uflf jar/.eit. uff opfern .. ,» das er auch , kund ein laugen machen». Id., 
'/AlK, 3b. (Von ihren Obci n im Kinkonimen Bad B, 6^. — Sie «fiengen all an heyrst 
^ericür/.t, mQSSten sie für ihre Tasohe predi- 1 machen, ~ und sich mit ackergani: besaehen*. 
i'<ia-) Id.. Virg. II, 1 b. — Trojaner und Itaier 

Berooeiien, berüuchern. S. auch bereuchen. sollen «ein firiden mit einander roaehen, — mit 
md^ert. — Der Sali; Atlr-lodis zu S. TlinmaB gleichen gsat/.pti sich iM(w:7iffM». Ibid. 0, S — 
'•l^u ma,ii underwüent 6eroi4t7*«i mit dem luuch- i «Wie wol es hcis/.i jiii krieg: be^sachcn. — wenn 
^isze». Kon., 643. | dn fremd gut das din wilt niac li. n. . . — Das 

Beriichalach ? «Vestes variac, quac dicuntur er mit bsachen so lang tribf , — bis/ nit mer in 
imehalach». 1806. Strassb. Urk. 3, 177 dem hus belibt». Murner, -Nb. 223. liier ist be- 

ßcrsche, Bertze. Dialektische Aussprache saclten requisitionnircn, d. h. plQndern, unter 
*» Wortes Portion? — Dem Müller von I.ssen- dem Vorwand sich mit dem zum Unterhalt 
gibt man zu Fastnacht «ein vierteil Xöthigen zu versehn. — «Da wolt der soldau 
^ines und ein berschc tloischcs und ein iilnnd sich bcsachen — mit bolt/. Liml darnss Schiffang 
^ou. — Kommt der Zchender von Issenheim » machen». Adeiphns, Türk. 4 K 



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— 82 — 



Besage. Anssage. Vergl. Gesegede. — «Noch j 
(Iis bftchs besage. . .» Gull. Ordn.. 148. ' 

Besamein, Besamen., versanmieln. Scherz, 
129. — «Ir besametetU morgens vor dage die, 
antwerckc». Clos., 12M. — Sie 'betameUent do I 
die gloubicren iiiensrhcii». Kon , 711. Etc. — 
«Darumb wil ich dich betank zu deinen vät- 
t ern » . Wurm, Bai. h, 4 «. Etc. • 

Besapppti. besudeln. Schmeller, 2, 2ö6. — 
<I>i»ea geaind, da» aioh alle» u»s der würdigen ^ 
nniter gottes seitlioh neret vnd begapt». Zell, 

Q, 2 a 

BesMt, zuweilen bei Tauler für gaast. S. ■ 
dieses Wort. f 

Besehaben. solüibi<.r; hpnte bei uns: abgc- j 
schaben. "- *Ein vil armes röckelin, besehaben \ 
und verslisen». Oottfr v. Str. I, h7. i 

BeschaflTen, erschaffen Scherz, 120. — Gott 
tbeschuf in dem anevange der weit ^Ciiu ersten 
den ttberslen bymoK Kön., 2H3. — <Dis ist, 
tli^r (jlast der alle lieht het beschaffen». Ibid- 
öOÜ. — «Da got die frowen Evam beschuff . .» 
Ouldin Spil, l.i — Wasser «daz got ie : 
beschüf ^lersvin, 0 Feben. 146. — Gott 
«der micli beschaffen hat». Gebete, 15 Jh. — 
«Zinn ersten b^MA^f Ootl Himmel and Erde», j 
Geiler, Bilg. 28 b. 

Beschalken. zum Schalk machen durch Bc- 
trfi|gierei. — «Sie sprecheot: also muss man 
eine>! beschakken, mit Listen hintergon und im j 
licd au&sziehen». Geiler. Sclenp. 49 ! 

Sich Beschftmen, sich schämen. — Wohl 
dem der christlich stirbt, «das sich die kind j 
sein nit beschammen* Mumer, Bad. J, 2 — ' 
«, ..sie "^ich des zu iiben selbst beschämen». 
Zeil, S, 3 — «... auff das sie sich sein nit j 
be$€hemeten». Bntser, Neuer, 1. 1 b. — «mnb des I 
willen beschemt er sich nit sy brüder zu nen- 
nen». Wnrm. Balaam, f, 3 — «Ich wolte . 
nfeti nie beschweren noch besdtemm des] 
Ev 1 M - !i 11 1 Hohenlohe, A, 2b. 

Bcüchauen, besuchen, visitare. — Maria «ist i 
gangen fiber das Ofebiin? zu ir Mumen Eliza- j 
beth und hat sie beschnwct oder heim,gesne)it>. > 
Geiler, Ev. mit üssl. 1 74 b. 

BeBchannng, Heimsuchnng, visitatio. — 
Tauler übersetzt 1 Pet. ä, ß, ut vos exultei in 
tempore Visitation)':, durch: «nf das er üch er- 
höhe in der ^t iler Beschoirungi'*. — «Pestj 
der Besehawung MaritR», Maria fieimsuohiug. 
Geiler, Ev. mit üssl. 174 1j. 

Bescheid, Bescheiden,, der zu nntersoheiden 
vermacr. erfahren, klncr. — ».Mlc seine Werck 
handeln au&s Kai ba^theidcncr oder vernünfti- 
1,'i r Meii^ichcn». Geiler, Selenp. 185 Pred. u. 
L 13 ii. Väc. — «Falsche Weisheit. . , ist um- , 
sichtig, listig, beschrid sein in weltlichen Ge- 
schäften». Id.. Solenp. 49 9{) «. fi:te. 
«Manch frow ist frum und bschyd genu^, — ^ 
und ist dem man allein zu klug». Brant, Nscb. ■ 
t)3. — «Alle die mit bsthminn ilandt — die 
wiber je betrogen handt*. Muruer, Genehm., 
r, 8 — «So hond wir mit bttcheiden witz — i 
für aller weit behaubt den hit/- Iii . 1 Kef/er. 
B, 'A «. — «iJie kauffleut seiod beseltetde lüt — 
und erfaren manche land». Ibid. B, äb. f 

Bescheidenheit. rn(er>clici'lMMi:sLralie. eine 
Tugend. — *Be6ciieidenheit^ discretio». Geiler, i 



Emeis, 22 K — «Ware Bescheidenheit ist das 
der Mensch kduie vemfinftigliohen nnd weis- 
lichen entscheiden». Id., Selenp, 180 b; BrOs. 8, 
68 •. Etc. 

Beeebeidigkeit, Oescbeldlgkeit. Klugheit, 
List. — «Da ein Mensch in sinera ausserlichen 
Wandel sich einfältig erzöiget, wiewoi er den 
Falseh and die BegdkeidiMeit verborgen im 

Hrrt/rn ni 'f». Geiler, Selenp. ItiH ti. - «Ja 
einer UuieiM»eu würt Gottes Weisheit erkannt, 
du Oott hat semliehe BetOteidtkeit kfinnen 
setzen in ein sollichs klein Köpflin». Id., 
Emeis 18 b. — «Der Teufel fallt dich an mit gros- 
ser Gescheidigkeit und Listigkeit». Id., Bilg. 
lH4b ; Has im Pf. a, R b, _ Sie «verlossen sich 
uff bschydikeiU. Brant, Nsch. 11. — «Uff 
bsthtjdiktit hant acht, ir kind». Ibid. 24. — 
«Kin jeder mensch mit bschidikeit - zu btrng 
und bächisz ist jetz bereit». Brant, Moretos, 
b, 2 b. - Gemma: «caUiditas, QnMbiffiüU; 

— Ebenso Göll. 554. 
BescheiMsen. S. Beschissen. 
Bescheren. 1. Scheren. Seberx. 1H3. — 

«Sweitr stille als das lamp, so man es beschiret». 
Eis. Pred, 1, 2:^^». — «Hildericus wart von 
dem Ktinigriche gestossen und beschäm also 
ein münich». Kön., 6:-<8. — «Wir (die Bürger 
vou Kembs) sollent allen beschämen fürsten 
genoss sin, und mögcnt wiben und mannen 
. . .. wo wir wellen». 1.S83. Burckh.. 144. — 
Aehnlieh. Sierenz. Ibid. 200. Da nur die Geist- 
lichen ^beschoren* waren, so kann man unter 
besehomen Fürsten nur geistliche Fürsten ver- 
steh« . wie der Blsehof von Basel, Herr von 
Kembs und Sicrenz. einer Avar. Warum hätten 
andere Fürsten so geheissen? Gibt folgende 
Stelle die Brklämng? «Die ritter sollent an 
dem strcyt beschoreti s> \ti. darumb das mau 
sye bey dem hör nit begreyfl*. Guldin Spil, 
9t). Aneh fibvemne reitet von gesohorenett 
Rittern. Cotloquia famil., Antw. 1541« Milee et 
carthubiauus, p. 210. 

2. Bestimmen. — «Wenn ein Menseh in 
Sünden blibt ligen . . ., so würt er nit selip:, 
wenn er ist nit beschert zu ewiger Seligkeit». 
Geiler. Post. S, 8" ; H. 7a a. Etc. 

Beschprren, verscharren — «Min für ist 
gar bcschorren» (verscharrt, ausgelöscht). Alts- 
wert, 1^6. 

Besehernng. Bestiramnnt^ — «Nach Be- 
scherung und Lauf der Natur; heidensche 
Bescherung die man in Latein nennt fhtmn». 
Geiler. Selenp. lOß ». 

Beschetewen, beschatten, mit Schalten um- 
geben oder bedecken. Scherz, 131. — Die Sonne 
ist *be8chtUew€t mit einre wölken», Xanler. 
36 (7). 

Heseliib. Geschib, klug, listig. — «Der 
Herr war betdvib und mercket die kreid wol 
was sie meint». Geiler, Post. 2, 41« ; 3, 64 «. 

— «Der Herr .sprach : seient p«tdW& eis die 
Schlangen». Ibid. 3, 53 

BeechisB, Betrug. — «Do sfi befant dar. ir 
din<_'' ein besdnsse waz . . » l ino. Winkler- 
Proce&s — «Oftnrad mit den bösen ougen» 
wird verbannt, «nmbe den 6ese*<i# den er mit 
^Iwerk getriben». 140?. Heiml.-I?nch, f' IHO 

— «Er lügt und trügt seinen Kochstcn wo er 



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88 — 



an. und on Underlass ist Seschis» da». Geiler, 
7 Sthwerter. G, 1" ; Irrit^ Schaf, A, 2^' ; Eiiieis 
II K Et«. — «Der sucht betchi»*, wer lügen 
•eit». Brant, Cato, b, 8 b. Juden «im btrug 
nibsdütz ietz bereit». LI.. Moretus, b, 2 b. 

- «itoduMf, untrüw, sich täglich meri». Id^ 
?ura Carin. h, 6: — «Die weit iteekt voll 
ißtsdUu und list». Td , Nsch. 86. «1» r 
pou bt€hiu der Alchemy». Ibid. U8. Etc 

0 «Falieh umi AcieMar in allem land die 
|iittJikeit getriben band». Mamer, Nb. 206. 

- iManohe iat so katzcurein, — bet sie boom- 
■iis svüehen bein, — so wdesl eie solehen 
anen 6edbM# — das sie sie mit dem arsz 
iflüsz». Ibid. 141. £to. — i^uaksalber <gon 
nit B»dkM# iimb». fHes, ISb. — »B aMu 
und fiilseheit eol niemBiiB sn hilff knmen*. 
Pmü h4. 

Beschissen. Bescheissen. 1. Beschmutzen. 

- Das Kleid ist *besehissen und nirgends 
iinz». Alu» wert, 52. — «Ich beschisse mine 
fi«nde daran» (an einem blutigen Brod . Hugo 
V. Elienh — «Ander die besehet f^en ire Hend 
mit dickem I^eim». Geiler, 13rus. 1. 21) ^. — 
Wer eins andern kleid mit flis/. — süfert, 
und li.is sin bcschi^s . . » Brant, Nsch. 59. — 
Vancber, der meint, ailcs wab j;Uui/.t sei Gold, 
oft «die hend daran besehiszt». 0. c. 72. — 
Futoachtnarren «lieber went sie ir antlit 
hidutsfn*, dann sich mit Asche bestreichen 
lassen. 0. c. 112. — «Nit weist blasen mit 
MJTiseher weise — in das trinkgescbirr oder 
it spise. — das man nit gedenck, du weist 
liich flisscn — sie beid mit din speicheln be- 
jctow»». Braut, Facetus. A, 7 a. Etc. — «Wer 
ii« hnad nit wil beteMum, — der soll mit 
Ulm sich nit rissen». Murner. Geuchm. b, 

1 ^ — «So von wüst und ouch von kat — 
jong und nit betdmmm ist». Id., Bnd. A, 
Ib. — Chri.stus. beim Fasswaschen, «knü\vt 
Ja Tor ein beaehisten f&sz». Ibid. £. 1 — 
•Sein gmwer nnd sein ftlter bnrt — von stnnb 
im da beschissen wardt». Murner, Virg. K, 4 b. 
~ 5isas fbeschtisjs sich an dem blute rot». 
Ibid. 0. 7 — Die Dominikaner wollen «mit 
erb<>r!:i ! ir (Ilaria) den krantz beschissen». 
Mnrntr, 4 KeUer, A, 2«. Etc. — Viele 
venden sieh «von dem rechten weg in ein 
httehissene wagenstrasz». Fries, B, 3 a. — «Es 
^ kein stättlin so klein, sie habens beschissen, 
htin genöstet». Brunfels, Zehnden, d, 3 «. — 
In diesem Sinn noc)i hie and da in der Schweix : 
n Basel hörte ich sagen : ein beschissener 
Teller, für ein beschmutzter Teller. 

2. Bctrüqfen. — Ein Lej^at ^besehcis und ver- 
^ftet da& ganze rieh mit siure simunic«. Clusc- 
m,bO. — «Wer den andern beschissen kau. . .» 
Ahswert. 62. — «Das sie lugent wie sie iren 
Sechsten betriegen, bescheissen mügent. gebent 
in Meusstreck fiir Pfeffer». Geiler, 7 Schwerter, 
tt. 1 «. — «£va sprach : die Schlang hat mich 
todWcwN». Id., Sünden des M. 12 b.— «Die 
W(lt will beschtssen sein», mandus vnlt decipi. 
Ii« £v. mit Ussl. 309 b. £(«. PauU 62 ». - 
•Wer etwM Undt nnd treit das hin, — nnd 
meint gott 11 das . s sy sin, — so hat der 
ükk bKhissen in». Brant^ ^sch. 23. — «Un- 
lUek Hill nne mli nemn Mimcii». IbSd. 86. 



! — Ein alter Bösewicht sagt: ich «gtar mich 
riimen miner schand, — das ich beschissen hab 
vil land». Ibid. 8. — «Von üch wird alie weit 
beschissen». Brant, Epigr. Zamcke, XXXVIII. 
Ktc. — «Hie well sich itzand buslich flis/.t — 
bis einer ie den andern bschisst». Murner, ^ib. 
64. — «Wer den andern btsehewft mit Ust, — 
derselb ietzund ein meister ist>. Td.. Bad. E, 
.5«. — «Wo ie die man von iren wiben 
I weient lieselUstsi» nnd betrogen. . .» Id., Genelim. 
b, 2 b. — «Als David Berschabe b^schciss. . .» 
Id., Bad. C, 1 a. — Wir werden «die sohlechten 
j und weisen hete h i ntn *. Id., 4 Ketcer, 4 b. — 
Die Schelmen «mich alle ^McftiMm band». Id., 
I Schelm, a, 4 b. £tc. Kto. — Durch die Gieissnerei 
I sind «vil lent nmb das jr dcsdUssm» worden« 
Zell. V. 2 a. 

Be^^ehiHSor. 1. Betrüger. — «Mangultelin, 
der Beschisserin dohtermann», an 8.Pfllt, 1360. 
I Reg. A, 224. Personenname oder spöttische Be- 
zeichnung? — «Die bschisser man betriegen 
! sol, — die recht das selb zulosscn wof». Brant, 
Moretus. b, 3 «. — Es sagt Jemand: «hüt dich 
I vor dtiu artzten, es sint bschisser, ueroeu das 
I gelt nnd töten dich». Fries, 16 *. «Ein IM' 
\ besi:hrt''^fr> Pauli 110. 

I 2. iietlt ciier. — «Darumb hat uns (die Domi- 
nikaner) auch doctor Brant ~ unser frawen 
; beschisser genant». Murner, 4 Ketzer, B, 1 b. — 
1 «Maculisten er sie hiesz, — das seind beseheiS' 
8er>. Ibid. A, 4b. 
Beschlagen, in Beschlag nehmen, bestellen. 

— «Als man zn Baden spricht, wann einer vil 
liest hat und mer kummen, so spricht er: ich 

|kan euch nit herbergen. die Kammern nnd 
I Stnben seind alle hestMagm*, OeUer, BrSs. 1, 
2y a. — «Der Herr schickt in ein Stetlin Her- 
berg zu beschlahm». Id., £v. mit üssl. 12 

BMelileeknn, belecken. «Die Katcen. . . 
hcschleckent und fressi i t il n- ^\ ns sie dar/.u 
mü^en kommen». Geiler, Ebclieugr. a. 5 - 
«Er mnsB der Xatsen ▼«tan, wann sie ^ 
schlecken wns mul neben sieli setJEt». Id., Brds. 
2, 7» «. 

B«H:lilemniMi, mit Schlamm beschmutaen. 

— Es Höh einrr <n schnell aus der Schlacht, 
«. . . das im der kot — so hoch sin hosen hat 
beschlembt*. Brant. Nsoh. 74. 

Besoluneixsen, hesmisen, beschmieren, be- 
sudeln - «Auch ist das hol mit bluL be- 
schmeisH*. Murner, Viry. J, 8 •. — «Was ist 
ie gots uft erden kummen, das nit die bösen 
beschmtinät haben» ? Butzer, Treger, B, 3 i'. — 
«, . . das man das Evangelien nit beschm4isse». 
f'apito, Carlst. B, 1 b._ «Uff das ir «liebende 
üit verbrennen oder beschmeissen». üc^dio, Zehn- 
den. A, A a. 

Beschmnrben, beschmieren. — «Man solt 
im das Mul ^veidelich beschmürben mit Affon- 
schmaltz. das ist mit Schmeielielii»» Geiler, 
Post. 8, 104 a. 

Besehnncken, tadeln. — So gewann er abi 
vil mit im (selber) zu schaffen, das er wol 
mfis£ig gieng ander Leut zu strafen und zu 
, best^naekm». Geiler, Fred. u. L. 184 

Ik'schnotten, viel seltener 7ifscA«j<<eN,l'eber- 
1 Setzung des lateinischen oonoise, praeoisc. I.Ge- 
I »an, prltois« escMk «8, Tbomat imd Ari«- 

8 



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— 34 — 



toteleR sehretbent ^ar g^naw und beuAmIten * — «Es w&s efn fraw, die h%t ftecdtoiB das 

davon», (ieiler. .Sdcnp. ib^. — «Eigentlich man sie ofiFenlich stniffeii sult». Pauli 38, — 
b€»chnotUn davou zu reden, ist das Gerecbtig« > «Wir haben beschult zu leiden» Ibid. 
keit io einer eim dM sein nit stilt noeh kein I BeBchwedern (von srliwadem, eehwntien), 
falsch Urteil felt>. Id., Pust. 2. 10h. _ riiris- ' rlnrr-h i-'rlnv.itzm bi-lü -^ri--ii. - - er sei- 

tas «ist nit allein heiliger Uott und heiliger ueiii Freund diu Uten uii duniii bescitwedere» . 
Hensek, svnd» hetdmeUm heilig Ooit und Geiler. Post. 8, 68 *. 

Mensch» Ibid. 4, H4 a. Ktr «Dor Herr e:ah Besehen. 1. Besichtigten, untersuchen. — 
inen eine gar Ifurtze öe«c/*ni^fc«e Antwort». Ibid. (ieiler, s. die Stelle unter Bardtet. — «Wer 
1, St9 •; Arb.knm. 188 s; Pater Köster, T, 4 a. eim dottkrancken bsicht den harn». Brant. 

2, Genau, miissig. eingeschränkt. — «Einjeg- Nsch. 56. — «Wenn ein trouch snl besehen 
licher geistlicher Mensch buU beschnottener werden. — so m erft in uidet uft' die erden, — 
sein in /.eitlichen Gittern denn ein weltlicher und brecht dem goooh äff sinen round*. Mur- 
Mcnsch». f Ieiler, Post 3, 65 — Heute bei ner. Geuchni. v,2^. — «... das jüngst gericht, 
uns nur nuch in diesem let/.len 8inn. . — do gott all Sachen wol besieht». Id.. Nb. 

Beschopfede. 1. Form, Gestalt. Scher/., 181. 241. 

— «Dio bt h< ^'onlichen beschöpfede »Uer crea- 2, Besuohcn. — «Kin fründ den andern offt 
turen». Jünj;stcs Gericht. be^itecht». Brant. Nsch. üö. — «Es mus7. jo 

2. Erschaffung. — «Naeb Adames betiköp- etwas gros/, bedüten, — das er (ein Vomeb- 
fede . .» Kon., 242. mer) kumbt /u arme lüten, — duroh sin 

Bes^chöpfen. Scher/., 131. 1. Bilden, formare. dem&t und d&t besehen». Ibid. III. 

— «Die Gelote» sollen «von dem münsemeister Beseber. von der Obrigkeit angestellt. — 
beschopfet» sein (lat. Text: formata). Stadt- *Beseher» derer die im Verdacht sind anssfttsig^ 
recht. Grand. 2, 66. Der Mensch •beschöpfet zu sein, Aer/.te und Seherer. 15 Jh. GuUente- 
in der mtUm Übe TOB wQster materien». Ordn., 212 Vac. - «Gesworene Bescher*, die 
Jängstes Gericht. ■- die Arbeiten der Goldschmiede prüfen nach 

«. Ersebaffen. — Am ?••» Tag« rnkte Gott ■ dem Werth. Goldsehm.-Znnft, 78. — «Der ft*- 
niid «hotio iif von allem werke unde luadiöp- s.-h^ r inusz ^ich ilanmch llis/en — das niul 
fmde der creaturen». Kün., 235 dem guuch bald uffzuhsäen». Murner« Geachm. 

3. Stiften, einsetsen- — «So bachöpfent und v. 3 •. 

stifftent wir ein cwigpriesterpfkfinde. . .» 18 Jh. Besoicben. 1.— «Do man aho boioinander 
Untleute-Ordn., I9'i. ; sitzet und schwatzet und gut Schwcnck treibt, 

BMchttpfan^. Ersehaffanff. — «Die Engel 'es heisst jet» gut Dings sein; er tribt die 
in dem Anfang irer ÄMCÄop/Mti^ haben Gott. . . hcst^ 'i Si-Ii^ onck. sprechent sie, eins möcht 
gross geachtet». Geiler, Ev. mit Fssl. 115»; sich btscichew. (ieiler, Post. 3, 18*>; Sünden 
Bilg. 98 • : Arb. ham. 166 b. ! des M 53 « . — Ein Exempel, dass die Seh wänke. 

Einen Bescbreien. ihn mit Geschrei ver- die selbst die Gelehrten erzählten, damals so 
i'uigeii. «cricr haru ^ur quelqu^on» ; da man derb waren, dass sie /.uweileu den besagten 
nach altem Gebrauch, anf der That ertappte Effekt hervorbrachten, liefert der Canoniena 
llebelthüter so verlifl 'tt^ so ward bese-hrcion Peter Schott in einem Brief an Geiler, aus 
gleichbedeutend mit ankia;i,'cn. S. auch Oe- Wildbad, 7. August I4B1. LucubratiuncuUe^ 
sdbm'. Scherz, 1.33. — W ird ein Strassbnrger , 12 i>. 

beraubt, so si>lli-n die Thäter. wenn sie mit 2. Fit:, betrügen. — «Wo ie die man von 
dem Raub nacli Hai^t nau kouuneu, «uude da iren wibeii — werden beschissen und betrogen. 
bischruuin wenlini.. festgenommen werden. — beseichet oder saunst verlogen . . .» Murner, 
1261. I'rk.-Bui h. 1, 359. — Wer sich in den Geucbni. b. 2 b. — «Jo, ist« nit b^eitht, so ist 
Frcihüt vüu ülienswiler flüchtet, «o er be- es beschissen». Ibid E, 2"; F, 1 ». 
schrutcen w irt unde er gejaget wird mit ge- Besem Besen. — «. . . die mös got uber- 
rihte, der sol dinnc vride hau». 14 Jh .Weistb. faren mit eime herten scharfen bescme vuAnig^ 
1. 682. — Man soll «diso und dergleichen Wölff valtiger bekorungen». Tauler, 173 (31). — 
auch hclffen beschreicn». Zell, A. 3 b, — «Ein rinisti «lip gar gefüllet wart mit 6««tn^( und 
armes vögelin entpliiicht, and du besckreiest \ mit geischeln*. Eis. Pred. 2, 8. — Im Jahr 
es», ibid. T, 8 b. 1888 «eine messe wines und ein retieh und 

Beaehroten, beschneiden . \ i"rkii r/eii. Si ln rz, ein beseme gultent gliche vil, ieglihes einen 
188. — «Birne beschroten birböiuclin». Feld- helbeling». Kön., 87U. — *I umb besem in 
name, Kogenbeim, 18 Jh. -~ Kein Mfinxer soll den refentor». 1417. S. Thomas'Fabrik. — «Man 
fbfsrhrotrn oder beschnittene pfenning zer- xdl eynen beychtiger brauchen als eynen 
sohmeltzeu». 1393. Kon., Beil., 996. — Pfcn- besenty damit man soll gar sauber keren». 
nige «&esdbro(l«N*. 1398. Urk., 9. 846. — ! Onldin Spil, 40. — «In dem Kloster hat man 
«Ich gib AntAvort das tln das P-ircr Xoster drei Besem damit man die Reinikeit (Drnckf. 
nit beschroten sult noch darzu thuu». Geiler, für l^nreinikeit; danneu feget . . . Der erht 
Er. mit Ussl. 188 *. — Man soll «die ll^ek be- Besem ist geistÜohe Übnng». Geiler, I^d. o. 
sduroiten» (haben). Brant, Morctns. a. 7 «. — L. 79 b. — «So er l;nii:;.t und fmdet das daa 
Man trügt jety.t «kurtz, schäutlich und be- , Hus gefegt . . . iaC mit ßesemen . . .» Id., Poal. 
idlirotien Töck. — das einer kam den nabel!8, 64 b. 

deck> I I Nsch. 7. Besess, Besitz.. — Sie kehren «von dem Be- 

Beschulden, verschulden. — «Hab ich das sesse der creaturen». Tauler, 234 (41). S. auch 
ie nmb dich beaOuddi» Mnner, Tirg. L, 6 b. 1 97 (19). 



85 



Besetzen. Sehers, 134. 136. — i. Belagern. | . . so ist men ime nuUit schuldig sb geben*. 

— Die Krenxfalirer •ftMoflnit Jerosalem und ; Aohenlieini, 14t9. Ibid. 6, 486. Bte. — «So 

•iic aml rn stctto». Köii . 433. — Eine Stadt, liöi ich ietz ein ander spil. — das gott 
die die Feiude ^besessen liant gewaltekliohe». ein urteil bsiuen will». Murner, Nb. 241. — 
8le. Pred. 1, 68. Ein Bauer sagt, er könne wohl «vor mittag 

2. T'Micreben, bedrohen. — «AVir sint mit Jas i^orii-lit htait;en, nach iiiittHt^' mist laden», 
grozer vare (Gefahr) — Besetzet und bevan- , verstehe aber nichts von Arznei. Fnes, 15h. 
iren». Oottfr V. Str. 1, SffJ. } 8. Am Ort wohnen, wo man ein Amt hat. 

H. Anordnen Er «hesTiTidp in schonfm sinne — «IMo pfarrfiifrr^-rr rja einer zwü, fier oder 

— sine rede besetzen an der stete», (iottfr. v. acht pfarren hat und aieselbi^cn uimmer 
Str. 1, 113. — <Tr reht was an in beiden — sitet, sonder setzt etwan ein eilenden men- 
Besetzet und bescheiden». Ibid 1, 152. Etc. sehen dar...» Brunfels, Zohiulon, c. 3b. 

4. Bestimm» II. durch Testament vermachen. Beslegede, Bcschläg, Zierrai von tiold oder 
-- «Ich besetze auch den . . . froawen z6 S .Silber. — Tullins Hostilias «was der erste der 
Elsabcth 10 vierteil geltes . . .» Vor dem bi- zft Eomo kostpcr kleider von purpnr und von 
»chöfiichen Richter «ich disselbe selgcrcte beskgcdc aucdet». Kön , 319.— «l'ic ^Mlilsmit 
Imetzet han». 1271. Cod. dipl. pned. — Die . . . mögent ouch wol gantx silberiu ^^cschirre 
*tra5^Ii. Barfüssk r erklären, sie wollen nicht oder gantz cleinot oder gantz 6««f<!^0de kouffen 
Erdichten ««iaz uns burger oder burgcrin . . . und vcrkouffen». 1466. Oolschni.-Zunft, 51. 

ir eij^en oder ir erbe gebeut oder beaetzent*. BesofTen, Besöiffen, ersäufen. Scherz, 136. 
1233. Kon, Beil. 972.— «Hienoch wart Diet- 1 — «Es kommet wol ein sturmwetter uf sin 
mar kräng und besatte sime sone Dietcriche ' sehfffiftlfn . . ., und slahent also m in ietzent 
von Bern«^ «las Kiinitrrich», K9n.. 377. h'.söifTen wcllent». Tauler, 201 (3ö). 

5. BestinuneUt auferlegen. — Eine Frau , Beaserhaft. strafbar. — «Wer das nüt en- 
i'agt r.n ilurera Betehtvater: •haeUmt mir was ' dete, der wer beueHu^ worden, des ist die 
ir wellent, das hal<e icli \vol verschuldet», bcsserunge 5 soh.» Dettweiler, 18B0. Weisth. 
Nie. V. Basel, TauL Beck.. 52. — Der bihter i 5, 478. 

betatu mir gar lütr.el bnsse darambe. aber I Betserllch, xnr Besserung dienend. — Die 

ich besatte mir selber vil me». Xic. v. Basel, wahren Frommen sind «allen menschen bes- 
SU. — «Also besatie er mir zt busse das ich »erlich und gotte lobelich*. Taoler, 91 (13;. 
solte bnwen eine . . . cappelle». Rnlm. Hertwin, f Ete. — Dn sollst «niehs fUrnemeii, das dem 

ms. — «Was in ir hiliter ... zur busz iCToi/«*, andern hf/^serlich i t. Hutzer, Neuer. N, 
das bieltent sü alles». 1400. Winkler-Pro- j 3 o. — cAllc ding auit> bcsscrlkiut anrichten», 
eess. Bte. 1 Hohenlohe, A, 2 b. 

Besetzung, Bostimmung. Scherz. 136, — Bestan. Es besteht mich, es geht micli -nv. 
«Wa6 über die besetzunge geübirt . . .» (waa . — Phual. don der König fragt, ob niclitTrutau 
von der bestimmten Snmme übrig bleibt). 1971. 1 sein ."^« iin i.st, antwortet: «Nein, herre. er 6e* 
Cod. dipl. pra il. stat mich nicht», (iottfr. v. .Str 1, 59. Etc. 

Besinnen. Eine Kirche besingen, Hesse Bestiiten. Bestatten, bestätigen. Bcaeke 2, 
darin singen. Eine Pfrümie l)esin<,en, die dazu 2, 610. — «Weder Juden, beiden, datten, — 
gehörende Messe halten. Todtenfeior halten irii u'l(»uhen als schentlicli hf's(tt((ni — als Avir, 

— Das Kloster ^um lirüaen-Wönh wuriie ilcn die krisle» wellen sin», ikuul, Nsch. 112. — 
Angasttnem überlassen, «die es gar lobe- Den Herrn bitten «er wöU gnadigklich be- 
liehe . . hesungent mit grosser andaht». Nie. atäten das er in euch angefiingen hat». Bntser, 
von Laufen. Gottesfr , 36. — Wir sollten eine I Weiss, a, 8 b. Etc. 

neue Kirche bauen «und Iftgen da/ sü hesun- ' Bestechen, einem das Stechzeug anlegen. 
gm wurde». Nie. v. Basel, 324. — Ich habe , — Ein Kitter. der turnieren will, hat einen 
Gntee genug «das ich wol eine gftte pfrftnde ' Knappen, «der thut in an und besticht in um- 
?emache, die icli uuch seiher hrsingcn wil». endumli». (ieiler. 3 Marien. 35«. 
id., ms. — «Ich ward priester und besang» Bestenong, Fa&tinake. PasUnacca sativa, 
emen Alter. Bnbn. Herswin, ms. — «So yc- Kirsehl. 1. 386. — «Pastinaoa domestiea, hei- 
uiandt etwan eines seiner vorwanten oder niisch moren oAcv Btstenoug'. Gersd. 9Üb. — 
iunst besingen lassen wil, es sei mit vigil, , «Iringi, disteleu mit wurtzeleu als die Besten- 
hegindtnmM, sibent . . .> Dial., B, 1 «. i wffen». Ibid. 91 b. — Ton dieser Form kommt 

Besitzen. Scherz. 136. — 1 . Eine Versanun- 1 der spätere und noch ht utii;c clsiissische 
long besitzen, dabei sitzen; ein (iericht besit- . Name dieser, nur noch selten bei uns benütz- 
Ben, Gerieht halten. — «Die herren die die . ten Pflanze. Pestnejel. PestnKgel. 
dinc beriszetit . . .» 1320. Si^jolsheini. AVei?th Bestieben, hesfäuben. — «riaudiiis, dem 
I, 66ö. — «Der schultheiss sol alle hofgcding , der hart noch uit mit milchhareu besloben 
ietstsen im Münstertal von nnsers herren was», Ringiuann. Cäsar, 109 a. 
weg^en». 1339. Ah. dipl. 2, 163. — Es «so! Bestinieln. Bestiinictn, die Aeste eines 
der meiger mit den )i&bcrit das gcdinge bc' Baums xuriicksclinei.iiMi, von den Aesteu ent- 
SÜCfim». Griesheim, 1340. W^eisth. ö, 447. - blossen. - 'I>u must den Baum imermeder 
«Per Probst fvon Oclcnberg) sol das geding bestimkii. da das Laster hinweg stimlen. da 
><sit:fn mit siben hfibern» Sennheim. 1864. jens, und also hastu almegen abzustimlert an 
Jbid 4, 117. — «Der vogt sol das ding dem Banm». Geiler, 3 Marien, 12 b. — «Ein 
•üW'VT brsitren und der Schultheis iie1>en ime cichbanm er bett^inkn Hess». Munter, Virg. 
• . . wann aber ein vogt das diug nii besitzet ^Kf 7 K 



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— 86 



Bestoss, Reihe eiugefitossener PfÄhle oder 
Stecken zur Abspeirnng eines Baams. — Die 
Vogler sollen ihre «garnleigen rumen mit be- 
stösse und mit allen dingen». 14 Jh. Alte 
Ordn., B. 12. 

Bestossan, versperren. — «So kommet der i 
tftl^l und begUmet die wcge>. Tftii]erS6I (62). 

Besnch. feindlicher Anfall. Ben. 2, 2, 10. — , 
Wigand Urib vil wort im selben b&ch — mit 
tebelten und mit argem fttAcA». Hnnier, 4 Ket- 1 
Ber .\, 4 >. 

Besulpern, besudeln. — «WAste, besulperte 
geigtUohe K«BBo1ieiU. Appel, 8*. 

Hf'taffon. 1. r>cn Tag abwarten, vom an- 
brechenden Tag betroffen werden. — «Ich 
fürht, M ir so wol behage, — Das si vil Uhte 
da betagt» . Gottfr. v. Str. 1, 174. — «Sinen 
andertanen er gebot, — Daz si da wol beta- 
gten». Ibid. 1, 247. — «Wie dicke ioh in den 
sorgen doch — Des moigens bin ftetapet . . .» 
Eeinmar. v. Hag.. 7. 

8. Zu Tag bringen, off«»ibaren, bezeugen, 
Zengniss geben. SchtT/., 141. Ver^-I. (»rini 1, 
1693. — «Die guidin weit mcIi von dir idcni 
Wein} klafft, — das ir nit sig von dir betagt, 

— nnd sie dich nit gesehen hat». Brant. Thesm. 
b, 4 8. — «Als got sein güte woii bedagen — 
nnd von seiner genaden sagen . . .» Murner, 
Bad. C, 5 a. — «Die jungen deten eine fragen, 

— das Christus inen wolt betagen — wo doch 
"Wer der sdip: pfad». O r. K, ; L, l !>. -- 
«Davon wer <il<cr vil zu sagen, — soll ich die 
■neheu gant/. betagen». Horner, "Vii^. B. 5 b. 

— «Des wer sie gern von im betagt». Ibid. 
D, ä". — «VVir baten in das er uns seft — 
nnd seines gsehleehtes nns b^agt*. Ibid. D, 
5». — «Lasz dir das mündlichen sauren, — 
den welschen krieg lasz dir betagen^ — der , 
dir in kortx zakünftig ist». Tbid. J, 8 b. Bte. | 

— «Ich wil dir es 8nn■■;^ in friintschafTt sa<?en, 

— on alles beschwören sclbs betagen». Murner, 
Lnth. Narr, 18. — «... wie mir das betagt — i 
nnd der artickel klarllch Katrf .. Tbid. 117. Etc. | 

Betedingen, vor (Jcricht ladkiu. Scherz, 143. \ 
Bisehof Ruprecht und Heinz von Mülnheini 
verpflichten sich, das Kapitel von S. Thomiv 
wegen des Dorfs Eckbubheim «nienie me 6c- 
tedingen noeh ansprechen, anfertigen noch 
bekfinihern» rxi wollen. 1461. Cod. dipl. S.Thoni. 

Hrlcfart, ßittefai t. Wallfahrt. Scherz, 145. 

— . . . von ir herreil beUvaH: Oottfr. v. Str. 
1. 188. — «Ich wil in kurzen ziten — In 
beteverte riten». L. c — «Nft ist die bettemrt 
SO gftl. . .» Geisslerlied, Closener, 105. — 
«Yastcn. herte Ilgen, bitteverte gan, gros al- 
mnsen gen. . » Tauler, 404 (70) 

Betomvet, bethant Scherz, 148. — Die 
Blumen laohten «az dem betouweten grase». 
Oottfir. r. Str. 1, la 

Betrag, Vertrai:. — «. . . das solchs nit als 

Sur Qsz freiem willen, sunder usz etwas thä- 
ng, betrdffde oder ander harbroebter gereeh- 
tigkeit ufferwachsen wer». r?ratit. Bisch Wilh. 
262. — «. . .als dann sin handel, zwyträcht, 
krieg, anlasx, betrag^ raehtnng . . anzeigent». 
0. c, 26:^ 

eich Betrafen, sich erhalten, ernähren, i 
Sehers, 148. — Wir Muren «von lande sei 



lande, — koufende aller hande, — unde ge- 
winnen, das wir uns betragen», üottfr, v. 8tr. 
1, 122. — «... ob sich die armen by solchem 
aimftsen betragen oder nit. . .» 16 Jh. Alt» 
Ordii-.B. 14. — In Egypten *betrug sich 3Iaria 
. . . mit jre nolen and mit jre spülen». Yil> 
linger. 

Betrebt, be.schmnt/t - «AI- er hiims was 
kumnien, so ündet er einen armen Menschen. . . 
fest betnbt von der ünHetigkeit der Strassen». 
Heiler. Ev. m. Ussl. 123 b; 153 a. 

Betrechen, verscharren, mit Asche bedecken. 
Sehers, 144. ~> Die Qludi, die ihm «Mfodbrn 
in dem herzen lac». Gottfr. v Str i, 2^0. — 
Das Feuer war «eines nahtes uut wol betrociten», 
Kön., 725. 

BetrUbede, Betrübniss. — «Also schiet dise 
lange Adelheit ettewas mit betrübede von diser 
heiugen elosenerin». Nie. v. Basel, ms. — «We 
mir, was betr&btde het min laat begriffen». 

Kön., 309. 

Betriglicheit, Betrügniss. Betrogenheit, 

P 'frn«'. — «Fürsichtipkeit on Einfalt ist ein 
ßtitugUcheit» . Geiler, Selenp. 162 «. — «UmU 
Betrügniae willen des busen Geistes». Id., 
Irrig Schaf, D, 4 «; Bilg. 108 K — «Wer dnt 
mit betrogenheit ninbgan. . .» Brant, Nseh. 88. 

— *\ f betrogenheit ein jeder gat». Ibid. 97. — 
«Mit btrügnisz gat umb jederman». Ibid. 98. 

— «. . . der sprach allein. . . das er noch sy 

— von btrügnisz siner fruwen fry». Ihid. 34. 
Betriiseln, beflecken ? — «Unser herrenam 

das brot nnder sinen mantel nnd stiese es in 
sine Site nnd niahtc es Mutig und sweissig' 
und betrüseUe es gar wol in sinen wanden».. 
Hugo von Ehenh. 

Bettbrod. Gödeke: «wohl P tl r id, das nach 
dem Gebet genommen wird». Eher, das man 
niraint wenn man ans dem Bett anfbteht. — 
«Wa wir ^\ rnt das früstürk schlemmen, — 
und das bettbrod went verdemmen». Muruer» 
Nb 152. 

Bette. Bet, Bete, Bet^eld, Art Abgabe. 
Scherz. 142. Seigneurs et viUages, 57. — «Do 
niden im Land heisst es Rfte». Geiler, Post. 

3, 108 Ij. — Die Obrigkeit «wann sie ir under- 
ton beschwert, bet und stür will von ir hau. ..» 
Hnrner. Nb. 105. — «Der zins, die stür und 
ouch die bet, — die oberkeit erdichtet het». 
Ibid. 109.— «Schatz, i>rt^e/d, stur und wacht». 
Murner, Luth. Narr, 104. 

Bette, kleines Feld-, Matten- oder Garten* 
stück, Beet. Scherz, 144. — «Una pecia prati 
dicta ein bette». Kniolsheim, 1338.— «3 strenge 
und ein bettt». Sul/bach, 1319. — «2 kurtze 
bette. . . 3 bette und ein halb sträng». Eng- 
weiler, 1321 — Stirbt ein Eigenniann, der 
nichts zarürklässt von dem der Herr einen 
Fall nehmen könnte, so soll man «ein bette 
louches ueztelben». Sennheim, 1354. Weisth. 

4, 118. AehuUoh, Niederburuhaopt, I36i. Ibid. 
4, 74. 

— Ein Fröncr kann heinig'chn , und «ein 
lette mit hanffisomen oder mit loache sogen». 
Sennb^m, 1864. Weisth. 4, 118. 

Betten, das Bett machen, S. GriniTn 1. 1783. 

— «Sie hedt. sie wescht . . .* Mumer, Geuchm, 
K, Ib. 



- 37 — 



Betteris. Betris, Bt'triss, Rettriso. bett* tig wer, — sie sprooheii, er Bei «in MmIm"». 
]igerüer £jranker ; engl, bedrid. — <Uot ver- Altawert, 55. 

Uof du der meiiBter ein rehter hetieriu wnrt». Benoke, Pauke. «Werden oneh an dem 

Nie V Ba? 1, Taul. Bek., 61. — cWere ein himelschcn Dantz sein IlaipfcMi. Beuden und 
heUnu, dem sul man ein bet liheu». Turkheim, i Lutea ?» Geiler, Bitg. ; Emeis Ii a. — 
M Jk. Alsntia, 1878, 8. 4H0. — «Herr, mein «Man mmz in pfifen vor und singen, — Crnm- 
Kind lißt in dem Hans ein hftriss im l würt motcn. beukfn. ors^el schlagen». 3Iurner. Nb 
^ übel gepiniget>. Geiler, Ev. mit 30a j 2$o. — Gndeke druckt: booken, während der 
40^; 160b; ^ed. n. L. 08 b. — cDer herrsn|alto Text beuken hat. — «Sie schlugen u£f 
Im iettriaen sprach : «rantr hin, sünd nim . . .> alle Beucäm oder Trnmmen». Adelphae. Türk, 
ftut« Nsch. 41. — «Paraliticus, das ist ein|£, b <*. 

JUIfryv«. Bmnsehw., Dist. 103 b. — Ciuiatne t Beuteln, reinigen dareh echütteln in einem 
iigt «mm JBötriaen: snn. liab ein getrawen, Hentel, bes. das Mehl. — «Tröschon, malen, 
dir werden verzigen deine »üiiUen». Wurm, ^ beutien, toigmachen , . .» Geiler, LhiibU. Kü- 
Btlaam, d. 1 «. i nigin, aa. 8 S. bütdit. 

Betfiten, bedeuten, erklären. — Der p<'heiltc Kenten, plündern. — In Mailand M urde 
Blinde «hat den Herrn gross hetütet^ grosse «alle» das gebeutet das dariuneu was». Adel- 
INdp: von im geseit». (feiler, Post. 1, 86 b. — i phus, Barb. 83«. — Die Katholischen haben 
crirn«? machcn> finatrnificaro) «ist nüt anders ' in Böhmen «vil stet zerrissen und g«betitit»> 
wedor - inen grobs hetuten und gross verküii- Capito, Tregor, D, 3 — S. bitten, 
deii' Ibid. 3, 8ö 0. — Sonst immer im ge- Bovilen, einem zu viel werden, in belästigen, 
wohnlichen heutigen Sinn. j Benecke, 8, 314. Schmeller, 1, Ö37. — Der (teist- 

Betwang, Bezwang, Zwang — «Derbftchel liehen «unartig leben die framraen ctwan be- 
im and ir hedctiur — Was siner sofi^eii ane- vilet hct und iMsehwert». Capito, Spaltung, 
rinc». Gott£r. v. Str. 1, 81. — «Darumbe ge- B, 2 «. 

«ebaeli, das in manigcn landen gros hetwang Bewaren. Sobere, 147. 1. Stftricen dnreh 

wart von den lüten die ... über niero ^v (>ltont» . das Abendmahl, das Abendmahl reichen. — 
Ctoseaer, 67. Hier ist das Wort im Sian von i «£ines moles etnnt er (Leo I) über alter und 
Zidrang xn nehmen. — Kranke, die naeh ' bewarU die lüte>. Eon., SSO. Ete. 

.■Arabien kamen, nm.ssten «durch hrzuumg des 2. Durch das Abcndinabl zum Sterben be- 
laades milch essen, so seind sie gesund wor- 1 reiten. Vgl. berihten, vernlUetu — Ein Pfarrer 
ia». Pries, 149 — «Geietiteher BetuNMcft». ( «trftg nneers herren liehamen, wanne er weite 

Brnnfels. Zehndeii. b, 2 b. _ «Trübsal, .Bc- i einen siechen fcruYnr»?.. Closetior, 149. - T'ic 
iKong, Angst . . .» Butzcr, Weiss, a, 2^. Beichtväter, «so sie die swestern bewuren oder 

Betwingen. 1. Beawingen. unterwerfen. — ^ das heilige oley gebent . . .» 1368. — «Ob .der 
«Swa/ er hetwitnge mit kraft, — Daz er da/ pi ii ster den kranken zft hant wil bewaren, 
ze tijfene hete». Güttfr V. Str. 1, 83. — «keiser »ol er weschtiti die lient noch dem heiligen 
Otto betwanff welsche laut». Closener, 3ö. oley». Gebete. 15 Jh. ms. — Zur Zeit einer 

?. Zwingen. — Sie *beticungent in. houbt- ' Pest wf>llten Pfarrer und Bettelniönche die 
mn ?,ft sinde und keiser». Köu., 397. Etc. , Kranken nicht *bewaren mit dem heiligen Sa- 

Betwing:nis8, Bezwingnnss, H«>t\vnngen- 1 erament». Brunsehw., Pest, a, 8e. — Fresser 
heit, Zwang. ( Jewa lt. «Ob die Beitompnisse «assen also das man sie nuist von dannen 
«« proz was, (las dn ir niht mohtest widerstan». tragen und mit den h. äaciament4*n 6<ru'ami>. 
Bihteb.. 26. — <l>ie strangheit und betwing- Ynt». 40 »». 

«««» ib r R< ^:eln eines Ordens. Claus v. Blov. 3. Abwehren, sich bewahren vor etwax — 

— Rniman Merswin wurde der Gründer des «Sie Avencnt es mit ii re wibheit also bewarat 
*'rünen-Wr>rths «von götlichcr betwingnisse». .... und nieincnt als sü solcnt die Uden bis 

T. Laufen. GottesAr.. 34. — Ich gelobe bewart hnn». Tauler. 4 (1). 
« freiwillig, «nüt von heivnmgenheiie* . Nie. Bewdrde. Scherz, 147. 1. Bewährung. — 
T. Basel, 146. — «Nit mit Bfzwingnufs, «sit er . . . zc bewärde wil jehen». Gottfr. v. 

Thier eingespannen werden, sonder mit i ötr« 1. löö. — £r bot ihm «des kampfes be- 
Uoter Treu on Falseh». Oeiier, Pred. n. L. | vObräe*, Ibid. 1 , 91. 

108 b ; Seit i m f;:5 f). 2. Vorbereitung zum Sterben, die Sterbsa- 

Bet2, Betzlin, Hund. — «Schlag im sein > cramente. — £in Theil der Bewohner von 
Hwid. sein Betgen «e todt». Oeiier, Narr. 77 b. f Snnthofen gehören «nr Kirche von Logeln- 

- 'Was ili r rli .rir'en Hund >ein, als Betzlin ludni und sollen da nehmen «tonf!". f/ewerdt 

die Mistbellerlin. die bellen Tag and und bcgrcbede». 1404. Weisth. 4, 14B. 
Nseht*. Id., Sfinden des M. 81a . • Bewideraen, dotieren. Seherz, 149. — «Wir 

Beize, Kuss, franz baiser, latein. paccni. wcllont das di<^sel1ir jifründo hncidenut si(^e, 
<>S. das Wort pacem.} — Papst Leo «satte uf, und bewidement sii in die m isc als hernocb 
laz daz beti man solt geben in der merae». geschriben stot». Gntlente-Ordn., 194 
Closener, 22. — «Er gap ime das hrtze an Bewinen, vino instruere, mit Wein versehen, 
"inen backen» Nie. v. Basel. Taul. Hek., 10. , Schmeller, 2,020. — «Were es sach, das ein 
~ «Er gab in das bttM an den munt mitjlehengnt Aewieni würde und der lehenman so 
possen fröiden». Nie. v. Lanfen, Ootteisfr., 179. vnondtliehen were und den lehenherr. n kein 

B<'tzeler. Lexcr 1, 242: Betschelier, franz. boucliali wissen liesse, so solle der lehenherr 
McheUcr. Knappe, junger Ritter; im folg seinem gut zu hilfo kommen in jar and tag. 
>p5ttiseh gebmncht. — « Welr man gern zttoh- i Ein heimiseher soll mit dem meier überlcomroen 



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— 88 



in drei ta^on ; thät er das iiit. so soll der mehr non. musste man den Koth wegräumen cnit 

das gut bewietun zue dreien 14 tagen». Priiit/.- , bickelri'. Cioscner, 98. 

heim. Weieth. 5, 476. — Zahlte ein Huber seine | Bickeln, Biekeln, mit Bicheln, d. i. Würfein 
Zinse nicht, so wurtle sein Cnt von dem Meier, i spielen, die Würfel »oswerfen, spielen übcr- 
in Gejarenwart einiyrer /euü:en. für eiuge/oitren ' hanpt, gross thun. \iie einer der den Würfel- 
erklärt. Um dorn t5chiildnor Frist zu geben, becher recht luioh in die Hi'dic liiilt. - t^u 
wiederholte man die« Urthcil zu verschiedenen ; einem Menschen ein unreiner Gedanck ein- 
SSeiten nnd trank dabei jedesmal, aof seine i fallet, und er den hin nnd her würft im Uertsen 
Kosten, eine gewisse Quantität Wein. Tifwinm und mit im bicklet. . . darnnib das er sich daran 
ist deinnacb so viel als für eingesogen erklären. ; erlustigen will». Geiler, Seienp. 212 £v. mit 
Dieser Erklftran^ kSnnte man entgegenhalten ! Ussl. 146 BrÖs. 1« 88 >; Arb. hvm. 84 — 
dass im Text nicht hacinen, siuulern fieirienen «Tr werfents ijai hoch herfiir und fricAr/fnis wit. 
Steht; man erkennt aber aus der Orthographie^ das ir von Abraham her seind». Id., Post. 2, 
dass die Copie, nach der dae Stüek abgedmokt 1 24 •. 

ist, niclit iilter sein kann als das 16« Jahrb.; Bicken, franz. piquer, l i^li iuen. — «Also 
der Copist hat einen Schreibfehler gemacht. i thunt die Buren den wildcu Bu umliu die noch 

Be^nteni, fiberwintem. — Des Abts von jung sind, die bkken sie mit einem scKarpfen 
Münster «vihe sol nch cran über virste ; hewin- Stein nnd lont darin wachsen ein .Tar, and 
t«rf es da jenttmlben, bo sol die ebtissine (von i wenn man sie abhuuwet, so schclt man die 
BemireiBont) das vihe eines zwisohent tre xwei I Bind darab, und das heissent denn ffAidsU 
•teilen» i;^3\ Als. dipl. 2, lt)5. Stangen, und machen oben Isen daran, und 

Bewinung, Verproviantierung mit Wein. — denn ist es ein Schwin8pics5>. Geiler, Büg. 39 ». 
Der strassb. Rath verordnet man solle keinen | Bldemen, Bidmen. erbeben. Scher/, 154. — 
Wein vorkaufen «ilaniit menglich /,u hexcynung «Die erde bidemei». Geisslerlied. Closener, 1 lU. 
kommen niög, und der feil märckt der gemein — *mii bidemenden vorhten». Taulcr. 2(J8 [4Gj. 
nit eatcogen werd>. Plaoard 1518. Etc. — Christus cfieng an traurig zu werden 

Beworrenheit. Verwirrung. — «In hete wol und betrübt sein, zittern vnd bMtoi«ti*. Geiler, 
beworrenixeit — In wunderlich verat geleit». Passion. 19 0. 

Gottfr. V. Sir. 1. 15. — «Sin beworretilmt ~ Bienen, Bttnen, Bönen, ein Fass oder (»e- 
Diu tet im wol. diu tet im wc>. Ibid. I,2ö0. fäss mit etwas wohlschmeckendem ansbühnen. 

Bewn1nis8. Bedeckung. Scher/, 149. — «Un- Scherz, I99,imbiiere. — «Es ist umb ein jungen 
kii>cheit beiran mit BewKfaiesdke (sio) der Trö- 1 Menschen wie umb ein nuw Fass ; womit man 
meu>. Bihteb., 86, ' es zu dem ersten bittet, donoch scbmackt e» 

BewUrdigen, mitWfirde rersehn. — «Der ewiglichen». Geiler, Bilg. 1611». — cWann 
teuffcl, der weit über alle menschen bewürdigci einer l in unwr Flesch kauft, so mus.s man sie 
gewesen ist. . .> Butler, Dass Niemand, b, 4 ». bünen mit Muscat und mit Neglin, nnd dann so 

Besetteln, bestreven. — «Br betetUU den sehmaokt die Floeeh allwe^en darvon». Id.. 
apfel mir iniber». Murner, T'lensp. 125. , Briis. 1,42'', - «l'er Menscli niuss inwendig 

Bezügen, durch Zeugen überführen Scherz, mit Tagenden. .. bereitet und durdtOünet sein». 
162. — «Swelhe meister Johannes der nnfüg-e ' Id., Seienp. 198 — «Den kopff hat er also 
mit nammen ziliet. mag er die bezügen selb qehient, — das er den irantzen taq: nflf trient» 
dritte. . .» 1800. Cod. dipl. S. Thom. — Es steht Brant, Nsch. 75. (Er hat den Xopf so vom 
im Reeht, man solle keinen tödten, «er werde Wein eingenommen, dass er. . .) Die Erxlärnng 
denne reht nnd redelich hpzi'ttjet das er den dot ZarncKe's. 492, passt nicht. — *Bönt man (eine 
verschuldet hat* Hugo v. Kiienli. > Flasche) mit wolschnieckenden dingen, als mit 

Bezwenklich. durch Zwanir ~ «Bezwenk- imber und gewQrte, so schmeckt sie darnach», 
lieh erfordern». Brunfels, Zelm den, b. 2 b Pauli 301. 

Bez\venknn»8, Zwang, iJruck. S. Jielwtmj- ilieverknil. Bieverwin /,, Aiisiolüchia cle- 
niss. — «Diso berwenknuHS (der Fronimen durch niatitis, die für ein lleilmitlel galt gegen Bieter, 
ihre Gegner) ist nit oa freid und trost*. Gapito, Fieber, Xnch im Kh:l^s üblich. - - \pnd 
Treger, A. 4 b. , Bieverwin . », Feldname, Krauiergershenu, 1260. 

Biben. 1. liebtui, zittern. — (toii sind alle — «Zu der ßieperwMr^en». Meistratzheim,lH8K 
Elemente 'bibend€ diensthaft». Gottfr. v Str. — «In Bieverkrute». .Sassolsheim, 1354. 
1, .HO.— «. . . das alle die bein biben mügent». Bi«»ge, Ort wo ein Acker, ein Gewand, ein 
Taulcr, 377 (6.^) Etc. Wegsich umbiegt; auch ein längs der Krüm- 

2. Act., erbeben machen, erschrecken. — mung gelegenes Feldstück. — «An dem Bieae^ 
«Die starke bibende urteil gottes». Tanler, uf das Bige, uf den Bieg», Feldnamen, häufig. 
978 iti^^i). 1294 u.f «i^in Acker und ein /i/Vv daneben» 

«Bibeuell, pimpinella». Gersd. 89 — San- , Offenheim, 141t^. — «In kirchlichem Biege». 
gnisorba ofRelnalis. Kirüohl. 1, 960. Odratseheim. 1416. — «In Snltre Biege», «in des 

Biberwni't/;. Hi i' ,, !i\v., FM'st. 72''. Ari>tei- vnn Scbai i Ii Biege». Marlcuheini, KUö. 
lochia clematitis. ivirschl. 2, 39. S. Bieverkrut. , Bier»upper, Biersaufer. — «Die btersupper 

Bibnng. das Erbeben. Scherz, 168. — «An- j ich darzn mein. — do einer drinekt ein tunn 
gCSflich hihiDif)''». Taulcr. 377 (65). allein». Braut. Nseh. V.l - Zarncke. nimmt 

Bickel, Spitzhake.— Ein abgehender Lehns- 1 das Wort mit Hecht für Biertrinker, nur ist 
mann soll auf dem Hof zurücklassen «2 MdMf». ' seine BemerknngrüberflSssii?. dass «mit dem nie- 
1291. Wiltiothcim. Str. Hez .Areh. Vm ein- derdeutschon fletränke aiicli der niederdeutsche 
mal die Thorc Strassburgs schliessen zu kön- . Vocal Eingang gefunden zu haben scheint». 



— ay — 



>appeu, snpfeii. ist ein bei Geiler. ^lui ner, etc. 
lieiit selten vorkonuucuder Äusdruck fiir 
MhlSrfe», trinken. Aiieh war das Bier doroh- 
is« nicht im Elsass so ungewöhulirh wie 
Zunicke meint -, man kannte und brauchte es 
«dt dem frühsten Uittelalt«r. GiVdeke^ft Er- 
klärong durch Biersuppenesser ist ganr nti- 
ncküs; von der Biersuppe wusste man im 
Ohm iii«lits ; der Zusatz : tdo einer drinckt ein 
'r.nii üllHit». hätte ireiiücrt nm flmlcke vnn 
»anem IrrUinm /.u nber/.eugen; man knnn 
voU hyrertiolts^ von einem sagen, er trinke 
rine ^nze Tonne Bier, nicht iiber er esse eine 
Tonne Hiersuppe. Auch l'olgi gleich daraul': 
«ein uarr niuss rU gMolfeB lian»; äMtupper 
dod Siiafer. 

Bieten, es einem wohl bieten, ihn gut be- 
«inhen. Scherz, lö5. — Die Bürger nahmen 
ät Geissler in ihre Wohnungen auf «and 
MMmtr in woU. Glos. 10& ~- «Konfe uns 
iTDög essende, das du es uns wul bit test» 
.Vic T. Basel, 229. — «loh wil wir gütlich tbn 
od irils mir selber wol bieten*. Ibid. S66. 

- «I>er meii r soll es meiner frau (Aebtissin 

Erstem) wol bieten^ mit wildem und 
ttnem, fliegend ond fliessend . . .> Gress- 
»eiler, 15 Jh Weisth. 1, 70n. Etc. Kte. — 
Kommt der Probst von Uelcnberg nach S. 
Luksit« so mag er «einen oder sweti bider- 
manDen . . . mit ime Iniien über seinen tisch 
m Am bof, und sol ntau> «ien bieten als dem 

rr ii». 1364. Weisth. 4. 2ö. 

Bifang. von befangen, oiiischliessen, grii.s- 
ititi uni7.auntes Gut. Scherz, 161. Seigneurs 
«l rillages. 11. — «Prudium vulgariter nun- 
«parnm in drin bifange». Diebulshcim, 1268. 

- 'Iii li. III Bnanc» BeUenbofcn. 1HH8. — 
«Ein veli, heisset der Bifanc*. Klistett, 1369. 

Bigürtel, Tasche am Gürtel. Scherz, löO 

- «Zft dem Bigürteh. Strassb.IIausnamc. 1376. 
Bihtelüte. Beichtkinder. — Der Meister 

var «unwert worden allen sinen bthteiV^ten*. 
Nie. T. Basel, Tanl. Bek., 23. 

Bihter. 1 Beichtvater. Scherz, 156. — Man 
»»1 den bilUern nit also vil ir zit nemen». 
"hsier, 288 (41). Etc. - «Do nam ich den 
Thauweler zft eime bihter». Kulm. Merswin. 
^Uesir., 59. Etc. — Nie. v. Basel, sehr 
oft. — «Do vergap ime ein brediger, der sin 
'jihter was , . ., in dem kelche», Kön. 404. 
Etc. Ktc. 

2. Bekenner, eonfessor. — «leh bevilhe 

•uicb ... in die stercke der martcler, in die 
Aisbeil der bihter». Gebete, 14 Jh. ms. — 
* • . . der däU«r »ante Oalle«. Conr v. Dankr.. 

' 304. Etc. 

Bilant, Beil&nd, .Nebenland, NachbarlunU. 
Scherz. 166. — • . . . in allen den biiamlen — 

- IMn sinen namen erkanden». Qottfr. v. Str. 

'.9 Etc. 

Bildener, Bildner, Vorbild, Meister. Scherz, 
'^y — Christum «süllent wir für uns setzen in 
spiegellichcr wise also ein bibiener». Tauler. 
3!70 (47). — «Das wir alle, gerelitc geworc bil- 
^tner . . nochgonde v erdent». Nie. v. Basel, 
TtuI Bek., 7. — «Vier liande bildener die er 
((%rittlis) uns vor het gitragen>. Villinger. 

- «Das ist d»B Exemplar, der Btidner dem 



du nachwürcken solt . . . Gott selber, alles 
das er gemacht hat usswendig, hat er vor ein 
Süthter^ heisset Idea, in im selber». Geiler. 
Narr. 54». — «Wie ein .hingfrati thnt die 
vor einem Bildner sif/t und heidensch Werk 
wfirkt, die den Bildner stets ansieht und nach 
ihm wirkt». LI. liilir. 169 — «Sie ( die rfaffcti) 
seind euth nil üurgestellt zu eim iiUdner inen 
nochzufolgen. aber ich (Christus) bin der Bild- 
ner dem ir soHent nochlülf?ert> Td . Post, 8, 
36 b; Seleai>. ^28» ; Pred. u L. 10« »». 

Bildenerin, Imagination. — «I*ic Fantasie 
nnil die Bildenerinne». Tauler, 171 (Hl). 

Bilder, eig. Biler, meist im plur., Zahu- 
fleiseh. (Jraff. 3, 102. Scherz, 157. — Thun 
einem «die zene we und sint imo die btidem 
fnl, so tftt ime daz czen wc». Bihteb . 87. 

Bildung, Bild. 1. Aehnlichkeit — «Der 
Mensch ist nach der i^tidui^ Gottes geschaffen». 
Geiler. Arb. hum. 184 n. — «0 dn Soel ... die 
du gemacht bist nach der Bildung uikI (ic- 
leichnuBS Gots». Id.. Schiff der Pen. 50 >i £tc. 
— «Oedeohtnüs, willen nnd verstand, — die 
dry >tiick im houpt-' band — gleich bildung, 
als man da seit, — fürwar mit der drifalii» 
keit, — in dem sind wir gotz bitdung gleieh». 
Murner, Bad. F, 3». 

2. Abbildnng. — •Eiu andeobtig Klostcr- 
menseh hat ein soliehe grosse Begird zu dem 
Passion Christi, das sie nie niocht die Btldunge 
des Orucitix anscheu, sie liel dann ufl' die 
Erden», (ieiler, Passion, 15 h. — «Ein bitdwnfff 
die sie mit geferdt — hat wiicUen lassen uff 
das bett, — von Enea Hbcoutcitct», .Murner, 
Virg M, 6» — «l>ie bitdung sollcnt manen 
mich — an die sind im hinielrich' II, Nb.212. 
(Bilder auf Grabmälcrn ) — «ich lyti Jesum 
dcss Bildung da ist» (an einem Craoiflx). 
Pauli 80 I' Ktc. 

Bilgerin. Pilger. Scherz, 157. — Der Meier 

] von Hohenburg soll machen «das kein unfuge 
geschehe von den bilgenn. mit füre oder mit 
andere nnfftge>. 14 Jh. Hanauer. Constit.. 244. 
- Priester «die der biigerin soltent warten». 
Kön., 52*. Etc - <J}ilgerin ettcwie vile 
gingcnt . . . zft S Jacube». Miirk'iii, 22. — 
«Zftm Bilgeritt». Strassb HauMiamc. 141S. — 
Ritter Bilgerin von Ehchlit irn 1284. Ktc. — 
«Ein cdelmau . . . beherbergt die Bilgenn die 

- da fdrgiengen». Pauli, 860. 

Bilgeniüs», Pilgerschaft. — «... nnft' d;is 
wir uit erliegen am weg unser walfart und 
bitgemüM». Adelphns, Pater noster, B. S to. 

I Bilich, zänkisch. Sclimrlln l,L>2i'. hat Peil, 
proelinm. — tBütd^e Kibekeit . . . zb zankende 
nnd zh kriegende». Claus v. Blov. 
Bilikeit. Zanksueht. — «Tientlicho BiUkeit». 

1 l'laus V. Hlov. 

Bilk', Kugel, tranz bille. Scherz, 157. — 
«Es soll nyeman an siner mlilen trebuwo 
fcrreii hinder sich buwen, dann er mit einer 
billen hinder sicli gcwerflen mag, also er soll 

, «t¥ dem weideboum ston, und «las lincko or 
in die rechte bant nemen, und den Hucken 
arm do enzwü.schen usstossen. doch das der 
elcnbogcn nit über den rechten arm kume, 

i und die biUe in der haut han und in suliicher 



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— 40 



gestaU werffen». Bisi>bweil6r, 1468. Hanauer, j Birboam, Birnbaom. Heute : Birebanm. — 
Constit., 8St. ! cZft dem Ui^omM: StTMsb. ^SBiiaiii«, 1968. 

Rillen, bellen ; prät. bal. — Das Hündlein — Häufiir als Feldname, 13 Jh. — Verschie- 
«weder ez engreiu noch enbal: Gottfr. v. Str., dene Arten: «Bett^irboam». Wittiaheun, 1H12. 
1, 38. — > «Dm hfindelin . . . tel ftr vaste». ! «OmteMrdoiMi». Flotoheim. USO. •Henat^' 
Nie. V T ifcii. HKS. hninn^. Borsch, 1282. «Ein grosser Künigs- 

«Billeubaum, popalQB». Qersd. btrboum». WeathofeUf 1491. *M^^sMnrb<nm» . 

BineBt. pigmentnin, für aroma, Wohlge- 1 WestJiofeii, 1491. « Wkiterbii^otm ». Fnreh- 
ruch. Schcry:, 167. — «Brauttfe, aroinata». ; hausen. lL><)f^ 

Herrad, 186. Birment, Uerineut, Pergament. Scherz, 166. 

Binetacb. Spinat. Noch so im Ober-Eltast. — «Die valtchen menschen spreehent OQ^ 
Kirschl. 2. 9. — - ThmeUch, Lapathum, alias abe die h. geschrift und spreehent also : aeh 
Bumex. Btenetsch Ki iia, BUtum». Dasyp. — | leerest du dieh noch an tinte und an Ur- 
cSpinachia, ßf^netsch». Gertd. 94 1>. — «B<- nMMfel» Balm. Henwin, ms. — Die Juden 
netsch ist gar nach glich (lern mangolt>. Fries. I « noment (irment undschreip ein irt'licher . . .» 
39 n. — Aecker mit «zybelii, kapszkrut udcr j Kön , 506. — <1 B b sch. unib H sexteruen 
byneteh». Bmnachw., Dist. 53 b. — Nach De- > und 4 bletter birmenles». 141ö. S. Thomas- 
cniidolle, Oroirrapliie butuniqtic, Paris 1855. 2, Fabrik. Etc. — «Ein yeglich colUgcndo mit 
846, wäre der Spiiial. spiuacia Dleracoa. erst eime besundern berment überzogen>. 15 .Ih. 
im 16 Jb. aus dem Orient nacli Europa ge- Alte Ordn., B, 14. — Zu einem Buch «gehörest 
kommen ; der ursprüngliche Name soll persisch zft dem ersten zwey bretter die das buch zn- 
sein, ispanaj, woraus die Araber isfanadsch samen bindent, z& dem andern Z>(mi«n<<£>. Hugo 
gemacht. Dieffenbach. 40, hat aber bereits v. Ehenh. — «Damit bat er den Priester das 
atriplex, Bineteh, aus einem Vocabular aus er im wolt schaffen Dinten und Berment, zu 
dem Anfang des 15 Jh. S. aneb Schmeller. | schreiben alle seine Sachen dem Bisohof». 
1, 245. Wenn, wie es m alirsi lieiiilicli ist. 7h- (teilcr, Kv, mit l'ssl. 82 1j. Ktc. 
nettch^ BinearM nur Entstellungen de» orien- i Birmeaten, von Pergament. — Von den 
talischen Namens sind, so mnst die Ftamse | drei Exemplaren des Stattttenbaehs der Omen* 
viel früher Tiat-h Euri)])a ^^obraobt worden leute ist eines *hirmenten*t dat toll auf dem 
sein als Decandolle es annimmt. 1 Hof bleiben. Gutl.-Ordn., S18. 

Bitti^lkmit. Bmnsebw., Dist 51 Gersd. Birst^n, Blnten, sp&ter pfirscbea, anf der 
96». Mercuriiilis perennis, Kirschl. 2. 50. .Ta<:il ein Wild aufsuchm. — «Kz g^elernte A/rscN 

Bir. Biere, Birne. — An einem Baum , und jagen — l<Iie deheim man so wol>. Gottfr. 
hingen «die aller in^Ssten sebdnesten biren. I v. Str. 1, 89. — 8 BeiUm. — Oeiter, Poet, 
von den ich ie gehörte sagen». Nie. v. Basel J B(> a. 

211. — Andres Drit/.ehn schenkt Guieuberg Iiis, Wis, Bisa, Bis«, Sei! imperativ von 
einen halben Ohmen Wein und «etwie vi! sein. Scherz, 159. — «2?»« getrfiwe». Tanler. 
Mr«»». 14H9. Vind. typ . docum. 12. — «Xoi^g- 400 (69). Etc. — «TT»« nit nndiibijT'. El» 
biren*. 16 .Th. Alte Ördn.. B. 14. — «Bi huu- Fred. 1, 283. — 'Got, mir siimler iine iig». 
dert Regelsbiren». 1439. Vind typ., docum. 12. Ibid. 2, 10. «Halt dich rein. - Binz i;ern 
— Jedem Huber von Sulzmatt gibt man, als allein». Gebete, 15 Jh. — *Bis fro!» *Wis 
Nachtisch, «zwo liegelsbiren, eine row, die fro!» Altswert,, .'^7. 26. — «Herr, 6m« gnädig 
ander gebraten». 15 Jh. WexBth. 4, 136. — mir Sün ler» Geiler, Schiff der Pen. 75»: 
Im Wintermonat hat man n. 3 als T.ecker- Selenp, 99»; Post. 2, .^2*. Etc. — *Biss an- 
bii^^eIl «ein /.uckerscbibo. ciu liegelsbtr». Cuia. gedcjick wo du hin gast». Braut, Catu, a, 3». 
V. liiiiikr., V. 317. — «Die Mnlesel ... lugen — «Bm^ demütig». Id.. Facetus, A. 2«. — 
nach dem Schatten der Bieren an der ?>den 1 «Bi«i- ein stum nit alznmul» T l.. Thesm. 
... und lugen nit uff zu dem Baum von dem ' a. 6«. Etc. Etc — </ftw '^m g»ell und 
die Bieren kommen sint». Geiler. Bilg. 126''; frölich man». Murner, Nb. 71. — *Bi8 wü- 
iSelenp. 129 »: Pred. u L. 140 b. Etc. — «Ein.kum mir». Id., Bad. C, 4 b. _ «Nun lüg, 6**,' 
Vater oder ein Mutter die versagend dick stät» Id.. 4 Ketzer, J, 4 b. — «Arbeit f rumlich, 
einem Kind ein Biren odci liuen Apffcl». bis wol bider». Id.. Nb lf>7. — «Fürhin bis; 
id., Pred. u. L. 37». — «Kind, die zögen . behutsamer» Id.. KÖn. v. Engl. 492. Eto. £to. 
Birm, Aepfei ...» Fd,, Narr. 48 b. Etc. — I— «B^t-indenkiirdat...» Adelphus, Fie. 148*. 
«Einer sieht u ie ilii' unten biereu* Krant. — « 7)i.s> armt ...» Gersd. 20'^. - »77j>.- 
Nsch. 7ö; (ein Trinker sieht am Morgen gelb 1 nur guter ding». Pauli 188. — «l/w* mein 
ans wie eine Birne). — «Ein Trinekfresehirr, [ weirweiser». Nacbtigall, Psalter, 69. — mBUt 
die giililfii !){••>■' eoiiaiiiu. Id , Bisch. Wilh. zufriden . .» Zfll. F. 1 i' 
294. — «Braten biren, zuckerschiben, — das Bi»chaft, Beispiel. Scherz, 159. — «Der 
ist das brassen das wir triben». Hnrner, Nb. ' sebame bitidutft vinden wir an S. Marien 
159. — «Kouf \rh nun ein pfcnwfrf biren, — Magdalenen». Bihtob.. 8. — Der eine soll von 
die schonen künnens fiirter !.cliiren, — die dem andern gute «cxcmpel und bitschaft 
b()sen lont sie dunden bliben». O. c. 203.» — nemen». Claus v. Blov. 

«Oepfel. B}/ren . . . « Ad^ lplnis. Vic. 141 — Dise, Nordwind. Scherz, 160. — «Wider 
1182 war der Winter so warm, da.ss «man /,u bist*. Feldname, Schweinheim, 1865. 
licchtnii ^rosz biren sah als haselnus/,.> Bisa, Gebi>'« — «Wer sins munds nit ist 
Id., Barb. 03''. — «Pira siivestria, wild gewiss* - di r kiim Iiirli. i und nem ein biss 
ren*. Gersd. 93 b. ... — darum hab ich hie ^i«.; bereit, — da» 



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— 41 - 



lun $ie in den trissel Ieit>. Horner, Nb. 192. 1 bleygtent und Jas ein sollicher Grimm und 
«EU g€bi9$ inlegea». L. «. QroU uud Hass ia irem Hertzen uf^ng;». 

BHIern, •rbilteni. — «Sil hittemd rahteirlld, Post. 9, 18 b, — Sehers. 166, sai^ irr- 

h€Ttzc wider 8Ü>. Tanler 462. (80). thümlich zu dieser letztem Stelle: «forte pro 

Bittong, Bitte. — «Nim war Uer »iben i^tt- bleichtent, ut paUesoerent». — Heute: bläjen. 
tmiff. Pred. Ingolts. — Das V. ü. «bet in Bläh, fem., leinenes Taeh ora äber einen 
Im beslo~>;en siben Bittunge*. Oswald. Wagen sn spannen. SchnicHer 1, 326, .lu^n. 

' Biu, Bissen. Grimm 'i, 68. — «Lond ir den «Zwo Btahen». 1516, Inventar eines \Virt.s- 
buftss diaenMU — und sie euch lond ander- hauses. Stadt-Arrh. 
draekea», so ist es nns mit eneh. Hnmer, Blaphart. 8. Blappart. 
4 Eetter, J, 1**. Blarren, gehauen {cLglarren). — «Welcher 

Bitzein, beisst n auf der Zunge. — «Pfeffer- dahin wolt blarren. dem geehe als eim der 
kömliii hiizlct auf der Zunge». Geiler, Emeis in das Rad der .Sonnen sieht». Ireiler, Ev. 
11*; üaa. hu Pf. E, 2 ». — «Wie der üaur- mit Ussl. 221 — «Kr blnrret sie an wie ein 
kninn zu Göppingen, so man dnreuss trinkt, Kalb ein nuw Thor». Id., Post, &,46(i. — «Es 
«0 biudt und Rippert es ein wenig im Mnnd». kumpt das da etwanein Frsnwen cMi6/arre«l»* 
Ii. Selenp. 229 b. — Schmid, Schwab. Wort. Id.. Bros. 2, 24 K 
70. Blast 8. Blost. 

Biseiehen, Glcicbuis«. Scherz, 162. — «Es Blftstig, Wind machend. — «Mandel oder 
fot fin ein bizeichen oder ein gelichnisse». ander fmcht die biestig oder demptig ist». 
Koim. Merswin. Ft lsen. 14. Brunschw , Ciiir. 42 'j. — « 7i/<Ml^ speitz, nls 

Bln. Bk», Blanw, Blow, blau. Scherz, 161. bonen und rüben». Fries 70 

- «Grflne nnd bJa*, Oottfr. v Str. 1, 81. S17. 1 Binter, Blatter Bloter, Blase. Seherz, 163. 

- »Bio sy*\cu dach.» 1418. - «10 4 unihe 1. Ilanibliisc, vcsica. — tJUaterr.. vesica». 
«de oad rot and 6/o garn* 1433. ä. Thomas- j Herrad, 183. — «Drei oder vier Erbsen in 
Ftbrik. -~ tSafirbh . . . licmtrhlo . . .» Alt- - einer Bfatter mageii mer Oerfimpel dan vrvn 
•W'rt. 29.44. • «I>ir' roit-' und dio varwe>. sie v(d Erbsen wiir». fJeiler. Narr. Uli' — 
I»aier, 3{1). — «Der dirte bl&me der ist blo» , «äemlich ncrriäch ücrreu die gleich ich den 
^SsateBwirbel). Villinger. — «Es gilt im glioh i Kinden mit einer SmtvMatem, die selbig 
ob e? fila oder rot ist». Geiler, 3 Marifii, 8". Idesst ein l\n."ib ein wenig: uff. der ander nocli 

- *bla Enieu». Id., Sünden der M. '6B ». bass, der drit noch bass, also lang bis sie 

- *Bkmw Enten». Id., Narr. 46 b; Brös. ' gnng nn^hlaeen ist, dann so werfen sie 
1,95^ — «Der edle Waw« Jaoincte himel'^clior pitiander mit. zu dem letzten so stosset einer 
urden». Id.. I*red. u L. 62« — «Ein blow ein ^Nadel darin, so feit sie dan darnider». 
»tiiivAend Mul». Id., Pusi. 1.29* - «2?/a Ibid. 126 — «Das Hertz ist wie ein u(%e« 
isd rot. ancJi i^rien und gel». Murner, Nb. 38. bluseno J3/a^er die da 8c4n\ iuit uff eim Wasser». 

- «Von blawen euteii predigen». Ibid. 105; Ibid HOb. — «Vesica, ein Blase oAar Blater». 
Sehsln. a. 4 b. — «Das ist amwunden mit siden ' Gemma. Ebenso Dasypodins nnd Göll. — «loh 
Wo. — uud hediii : narr hie, narr do». Murncr, hab die hlater. lirlit i borr, — die vier masz 
Nb. 35. — Du äahen wir vil berg };ar Llo*. wüis und oiwa.s laer — la.H.-.et . . .» ."ilurner. 
Momer, Virg. J. 4 b. — «Sie vcrkouffcns offt .\b. 264 — « . . den harn ausztreibcn durch 
mit blouu-^r hnt», werden blau geschlagen, die btater». Fries, 25 1>. — «Ein blos oder ein 
Ii. Gcucliju. i, 2 1*. Etc. — «Uff grünem blotter, wie du das ni'iinest, von eim stier 
tuch Wo tlecken. oder nff bltoiym tuch grön oder ochsen». (i'>rsd. 71» -k 

letken», Brunschw., Medic. 188 ». — Bla Mal, 2. Blase auf der Haut, Schwiele, vom Ar- 
blsoM Mal, heute bei uns Blaumül, durch ge- bciten. vom Stich eines Tn.sekt.«*. — «Wenn 
roanen Blut blau gewordene Si» Ih n der Haut, ein lausz . in» n beisset. so wiirt ( in bloter 

- «So einer geschlagen ist under das ange- 1 da». Qeiler, Dreieck, äpiegel. Aa, 4 b. — 
Mekt, dan er moe mai gewint . . .» Brunschw.. tWenn siennmmen ein Fürsehfiren nnd einen 
Chir 92^. - «E> si-ind erfault meine filauwu Uaivu in Oivtx setzen, so thunt -io Tlfudst-bu 
mal» {^4. 37, 6, cicatrioes). Nachtigall, Püalter . an die Hcnd, das in die Gabel alt BloUrn 
H — «Die Wnnd, das Ua mal». Ibid. 96. ! mach». Td., Bilg 106 a. _ Die Banem, 

Blühen. Bleyen. Bleygcn. bläbon. 1. Im «die do dupferlii-li arludtiMi, die bniit ir Hend 
pttyäisehen Sinn — «Die Frucht ist bitter . . vol Knorren, BloUeru und Schwielen», Ibid. 
M^t den Bnoh nff». Geiler. Arb. hnm. 84 «. 106 b. 

2. Stolz machen. — «T'ir Kunst bauwt drn "V Geschwür. — Ein .\u«s,ir/,iL:iM- «mit 
Menschen nit, aber sie bieget in». Geiler, blotern». Tauler, 140 (26). — bind die Tu- 
Stlenp. 49«. — «Der ander sieh do* genden natürliche «so maehent stt geistliehe 

ramb. das er in grossem Gewalt ist». Id., Woffr»». Ibid. 83 (17) - « . . . daz du vor dime 
Post. 4. 39«. — «Der Feind halt ctwaii einem hert/.cn be' indest eitie grosse geswollene 
Manschen für Ongen Gnaden und Gaben, so blotere , .» Nie. v. Basel, 317. — Die fie Plage 
in im hat, auf das er sieh davon in Hof- war «da^ die lüte vol eys/»» und blättern 
fart bläge*. Id , Höllisch i^iw, K, 3 b, wurdeiit*. Kon., 263. — «Ein unwirscher zer- 

S Erzürnen. — «Zu dem andern ist da (re- blegeter Bloterkopf*. Claus v. Blov. - Wie 
Khwnlst des Gemüts, sich biegen, wenn du eine Blase aufgeblüht: populäre Bezeichnung 
r^denckät wie du dich rechen würst». Geiler, eines mürrischen Menschen. ~ «Lazarus der 
^rö$. 1, .52 b — «Die Stück allesamen hatten lag tu der Thiir des Richen. Ond was vol 
iit also gestapft nnd gebissen, das sie sich i Eissen und BMtem ; er hat nit nummen ein 



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Blotler, sonder aller si» IMh was vol Eissen, 
vol Geschwer and Blottrcn». Geiler, Jfosu 
8.401». ^ «Pustula, ein Blotter*. Gcrsd. 88*. 

— «Die BloUr (des Anthrax) ist vast bosz». 
Ibid. 69 — Die Aussätzigen «habent auch 
vil Flottem und l y-son». Ibid. 74«. — «l»ie 
pestilentzischen BlatUm (oder) die swartzen 
mattem, oder im BIsmb sant Barbein Bfetfer». ' 
Bruns^ll^vi<,^ Post. 30 •'. -~ «Carbuiiculns, in 
tütsckcr Zungen ein schwartz hlatUr». Ibid. 
S9 — «Wan einem ein lansz beisst, so wflrt 
ein Blatter da>. Pauli 74. «Weiss ^ilgen- 
wasser . . . heilet alle Btetterlin des mundes». , 
Bitinsehw., Dist 187 K — «Pnstnl», ein BZMer ' 
oder Geschwere», Gemina. 

4. llorbus gallicus. — cDise Plagen der 
Nattern hont nvn acht oder nfin Jor mit uns 
gewert, und wirt noch lang kein Knd mit 
haben. dai> die Menschen gar vul BicUtem 
wcrdent an dem 3Iund. und an der Mftcht' 
(Gemacht «Inn Armen und an Beintn, an 
(lern Hals uu.l duicli den gautzon Lcip ; und 
u io wol sie mer gewesen seint, noch so ge- , 
dtiickt CS Tiii' keinem Manu und man findet 
es aieueu iti den Crunickcn ; und fahcn die- 
selben Blaiem za dem ersten an ze werden 
in dem Kachen und in dem Mund und an 
dem Gemecht der Menschen, und sie seint 
vcrfarlichen und brinju-^iii grossen Schaden» 
Geiler, SUndeu des 31. 2 b, 1505 gepredigt. — 
«Ein jeder sol liden getuUiglirh, was im Gott 
/ufii^t, es sein Blotern oder Pestilenz». Id.. 
PosL 2,85 3,78«; Brös. 1,7 ». — «l^aswasser 
zeige mir sicherlich — dts da xnn biotern 
geschickt bist» Muiiur, Nb. 264. - Sie ckou- 
itent danunb blattersalb . . — das sie von 
Mattem sind verdorben». Humer. Genehm, i. 
21'. — «Die 6/«(f?rn hant gcst raff, t vil». Ibid. 
ü. 2^. — «Die blattem er (liiob) ouch über- 
kam». Ibid. A, 4». — «Die Frantzosen oder; 
blättern». Murnor, Gayac. 399. Etc. 

Blatereoht, voll (üeschwiiren. — «Der Ola- 
terecfite Lazaruh». VVimph.. Chrys. 3». 

Blatii^el, klcinor Fisch, der tr* s;iIzi"'H und 
in Tunucn vtäpackt, nach Sirussburg kuin. ~ 
16 Jh, Alte Ordn.. B., 13. — Kaufhaus-Ordn. 

— Geiler, Sünden des .M 22". - <;«'ll 374: 
«Pa.<5scr, iVd^/ (,ss/<r». - l'ruuk 2, 20 i» : «du hast 
PkUeist n l;i u, die Hand kleben dir». 

Blatt. Blatte. 1. Schüssel, franz. y>lnt — 
«Ziuut'u blatten». 144b. — «Ein /innen b/utt». 
1499. — «Wann die Kellerin da^ Fleisch uff 
den Tisch bringt, und sie es gleich rocht in 
die Btat hat g« liMt». Geiler, 3 Marien 3 '•; Brös. 
92 -i. Etc. — »Man musz das Hiislin über 
Tisch in guldincn Blatten tragen». Id., Has 
in Pf. e. fi — «Leg sie (die Speise) nit wider 
in die 6/««». Brant. The>iii. b, I». « . . nim 
eben war — bisz der herr von der platten 
var>. 0. c. a, 6b (bis der Herr sieh bedient' 
hat . «Wer von cirri inuinlt fn| gcssen hat, 

— and legt den wider in die blatt ...» Brant, 
Nsch. 110. — «Die Sehavwessen worend mit 
limwasser gf in ulit luul schlotterten in der 
Hutten», id., Biäch. Wilh. 291. — «Man 
legt in für recht wie den blinden. — als ob ' 
sie nit mer es<rn kündru. — ntui -(^ iisten nit 
die blut zu linden». Murncr, Gcuchm. E, 4 



— «Es seit begeren bio dem win — das honpt 
Johaimis in ein bkUt». Ibid. A, 2«. — Er 
«zuckt ein blatten an der wend — und warffs 
dem bruder zu behend». Hurner, 4 Ketzer, G, 
8 **. — «Herodias begert das ir in einer platen 
odir schlisse! das liaubt Johannis fiirbracht 
würd». Wimph., Chrvs. 7*». — «Er nam als- 
bald schneit nsr. allen den fGrgesetcten schnsseln 
uml blatten ein theil der s|)eisen». .\r|clphus, 
Khodis* i<\ ö — In einem Kloster bringt einer 
«swo blatten fiber einander gestQrtzt, und wan 
man sie uffhebt so üiroii drii oder fier kartcn- 
spil darander». Pauli 168. — Die Kiicheu- 
schifte «stottd toI Uaifen». Hedio. Zehndeu, 
V. 2 a. - Ootl, 400: «Padua, matt, breite 
Schüssel». 

2. Platte. " «Ein steinen VlatU, lit uf dem 
loche an der profeyen». 1415. S. Thomaa> 

Fabrik 

3. neutr , folium; speziell Zielscheibe — 
<. . Wie die Schützen unglich seind, die vor 
eini Kein sitzent und zum Zil schiesscnt; 
einer schüsset etwenn ein gantzen Schritt 
under düs Bldtt. der ander schüsset einer 
halben Ellen lang ob das Blatt». Geiler, Post. 
3, 88 b. 

4 ToTisnr « 7?/^j«^. Corona» Ilerrnd, 197. 

— «Min kajtpe, noch min blatte, noeh min 
klnster . . . das machet alles nilt heilig». 
Tauler, 377 (65). — «Die pfaffcn süllent tragen 
synewel Waf/ffH». Clos., 16 ; Kön., 511 — «Der 
Teufel . . . zog jm die Haut und das Hör ab, 
und macht jm ein rote Plat». Geiler. Sünden 
des M. 40 a. -- Die Priester haben aul ihrem 
Kopf — «ein kngelebt ft/at». Brant. Morctus. a, 
3 b. -- «l>ie priesterlich krön oder platte». 
Id, Bisch. Wilh 2ö6. — Die Priester 
«tragen uft" dem houpt ein blatt». Murner. 
Bad. F. 5a. — «Ich lüg. bi gott, wie ich im 
dieg, ~ das ich dem pfafteii die blatt «er- 
schlieg». Id , Nb. 273. — - «Sd b.ild inaTi 
priester wärt, and die btat uff den kopff kamt 

.» Panll 1&9. — «Der pfafTen matten*- 
Butzer. Neuer. E. 2 — «Grosse oder kloimi 
Birnen» der GeistUoben. Wurm, Trost. 31 i». 

— «Sie bernpfften der atteln den kopff und 
III achten ir ein blatten*, Panli 19. 

Blattei'urzt, im .Sinn von Quacksalber. — 
«Ir bloteränet kumment ouch! — welcher 
tüfel, welcher gouch — hat üch gelernot nNo 
schmieren - und so manches mensch ver- 
fieren?» Mnrner, Xb. 26. 

Biatzer. plur.,nach dem Eitern einer Wund« 
entstandene Krusten. — Ein Betrli i iitzt seinen 
Kindern *bUitzer. bülen« (eiu) Draut .\scli. 
(12 — Zarneke, 402, fälschlich: Fleck, Luppen, 
(lodeke: biet/, wunde; es ist aber nicht die 
Wunde selber, und das Wort ist bei uns nur 
im piur. üblich 

Blecke, niiuex cris])us. - «An dem £^edke». 
Feldname, Zehnacker, 1303. 

Blecken Ben. I. 207. Grimm 9, 66. 1. 
act.. sehn la-sei,. Ks ist /u ludauerti 

dass die AÜen keine 2»chwünze haben, — «das 
sie ir schäm doch etwan dekten, ~ den ai« 
iiit iilsn fürher bleckten». Murnor, Nl.. 53. — 
Em Plerd «mit geler luwcnhaut bedeckt, — 



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— 48 — 



k«. gulin klftwen f&rlier Heckt». Id., Virg. j d/mcMfVmo. Td , Xarr. 66«. — «Pas künneit 
(^i". Etc. sie wul (liKv/^^e^trcn». Marner, äclielmcnz. c. 

f. OMtr., sichtbar sein. — Das Yoifelgarti 2 — Bhisenietrmj Bkaemeren, franz. blason* 
nnisz man «mit stro Ix tlookcn. — und nit nci. ein Wappen malm, lu neckp, 1, 201. 
ridich la&üeu blecken». Murai^t, Nb. 54. — «Er Du das Wappen tiueot Mauues Kennxeiclieu 
irt mit bäomen wüI bedeckt — und schulten, war, ward biasenieren vom Volk für kenn« 
^ er niendcrt bkckt» Iii., Viii^', Ii, 4l>; Etc. zeichnen ^^'ebraucht. Dabei vcrmuthc ich dass. 

lU^en. Blejeii, blähen; heute bläjen. da, wo luuii ilcu frau/.übischon Ursprung nicht 
Ni|M. IMe Bohnen <Meyen>. Murncr, Gayae | kannte, man auf den Gedanken gekommen 
181. — «Do eim mensch der buoh fiHUgt ist war, der Ausdruck hänge mit blasen zusammen. 
...» Brunschw., Dist. 26». I So erklärt sich dessen Verwendung bei Geiler 

Bleiblich. Bliblich, bleibend, daiK i haft. — , und 31urucr. In ähnlichem Sinn wird du 
«... da da bist wesenLich und bleiblich», engl, to blazon gebraucht. 
GeBn*. Ev. mit UmI. — «Sie Valien sie Blesslin, weisser Flecken an der Stirn der 

;[ in hkiblicher Weis/.» Ibid. 47«. Etc. — Kühe, Pferde, etc. «Als da einer ein Ka 
«Die Schau die ir üch macheu ... im Uiiumel, 1 sieht, die forueu au der Stirueu ein JüUmHh 
Se ssittd hUNidk». Geiler. Post. 3, 79«. Etc. | hat». Geiler. SQnden des H. 85 a. — «. . . So 

- «Darumb ist nützt undötli» h mer — und solt er im ein Zeichen, ein Blesslin an der 
ü^ieh bi uu» dann die ler>. Braut. Nsch. iO.; Stirnen lassen werden». Id., BrÖs. 2, 8^. 

- «Oedenfken soll man vol doby — das hie | Biestig (von Blast, das Blasen), aufgeblasen, 
im bliblich \\ vsi-u sy> Ibiil. 45. — .\encas hochmütbig. — «EttelichelfitealsMffftigisint...* 
t4t .\pollo ihm zu geben «citi bUtblicl^a ort, Nie. v. Sirassb., «jUS. 

iir welschem grnnd». Hnmer. Virip. G, Bletodi. — «Wer hinnanftirder einen hlet»ehe 

Blejung. Blähnn? - «Ha.sel oder ander oder turkonfT dut», wird für 2 .Tahre verbannt 
mij. die habcnt ein bleyutM oder eigenschaft und zahlt 10 pf 1322. Urk. 4, 2. Iö6. 
die M-> (lempfig iftt> Brunsekw., Chir. 42 <>. ! «Wann sie Meister seint, so gebeut sie ir 

ßlempeni, thörirhr schwatzen. — «Wejin Arlicit uff Borg hinweg, und gibt man inen 
icii »cbüu ciu ding nit woisz, — .so bi/rtupn kein bar Gelt, so uemmcn sie aucli uff Borg 
iffad«mitherfär».lfurner. Nb. 11. — «Du &/em- von andern uff BUtseh, und wann das Zeil 
ftrü vil von dem glaaben*. Id., Kön. v. Engl. (Ziel) kumpt, s^^ habent <ie es nit /u be/.alen>. 
!)8(IL Geiler. Narr. 104 — liie .Stelle au» dem 

Blenken. unnütz hin und her laufen Scherz, strassbarger Becbt^lnu Ii. l>ei Seherz 166, wo- 
164. — Die rheinischen Städte ärgerten .sieli raus Iirrvorjrrlit dass llletsL-li ein trügerischer 
'iis fostens und des blenkendes wider und \'eikanf war. Auf Ület&ch kaiilon, unbedacht 
lär». Kiiu , 496. i kaufen, Grimm, 2, 109. • Kommt wohl von 

Blenkieeht, bunt. — «Als menig als der bletsthcn. Meii man unvorsichtig hineitMelscht, 
Leopard .sin blenkleeht Farbe müge gelosscn — Dürfte man nicht vielleicht an das engl. 

■ Alles ir Leben ist ein blenkleeht gemischt plodge. Pfand, denken? Auf Blstsoh kaufen, 
uüteht Leben, denn gut, und denn wider statt Geld ein I'fand geben? 
b«<*. Oeiler, Bilg 41 «. Btetttehen, plum|) niederfallen. Sehers, 166. 

Bierren, brüllen. — «Das ich nit stüml in — Sie «6/'/.v/i(/(^ /ömole lumiiler in den 
»km Chor 2U blerrm und zu hülen wie ein grünt.» Tauler, 274 (47). — «Wer einsmols 
»der Kq». Geiler, Brös. 1, — «Das gebelinpran darin bUetsdU». Oeiler. Bilf. 166»; 

'»cschrei des Kalbes und Bierreu . . M nni' , ^Wenn du «las Brett hiii\M züelist, 
Pater noster. 5 ^. — «Die (ieis blerret so bietst er einsmais herab*. Id.. Brös, 2. 2t) ^. 
an allen Orten an». Id. Arb harn. 33*. — «Sie (M«eA«n darein n. ÜberstÜrtxen». Id., 

- «Ein^r schrim. jnrlif/ct. briillt un.I hlörrt. ~ Srlnvcrtor, C 8'*. — «Stracks Vkttt er ttttd 

- als ob er jetzend würd crmörl». Braut, stürtzt er hineiu, Ibid., G. 4 " 

N:cb. <n. — «Züchtig singen hört darzu, — Bletsebk«uf. — «Mancher ein bletgsMoujF 
Dil also hhrrcn wie ein k6». Murner. Nb. 70 machen kan, — do Cr nit vi< l L^ewinnfT an». 

- Ein schlechter Pfaffe, «so wciszt er je zu Brant, -Nsch. 51. — «Ich wtll vom uheiuuiz 
^in^en nit, — and ttort nun wie ein esel tht». nit schriben — den man mit zinss und glUt 
IbH lb2. - '(bleich als ein Ochs thnt dut tribcn mit Üben, bliUiehkmf and mit 
ülu-eieo ... und [Aerret .» Murner, Virg. E, borgen». Ibid. 89. Ktc. 

I'^ -Cacns «Wer«« nngewonlich». Ibid. b, Bletten, «ohwatzen. — «Was naan wenigr 
1 — «Wir wollen dasselbig singen, blörrni. Menschen sagen so!. <ias rieht nit an dem 

- und das murmeln nit me hi)ren». Murner, Merkt uss: aber ein Narr nimpt der Ding nit 
'•Qth. Narr 37. — «Etlich bosz vich w Urd war, er bt^teU an allen Orten «SS». Geiler, 
'fhreyeii und blerren*. Adelphus, Pater Noster, Narr 5') 

3b _ «Da forcht der tüfcl. die Kh würde llletz. 1. L ieck, kleines Grnndstiick. Scher«, 
^^krrtH*. l'auli. 67. — «Heulen und blerren in 166. — Strassburg kaiitt ein kleines Grund- 
Stempeln». Hutzer, Neuer. N, B b. — Schmid. stück; «daz vorgenaute biete sol iemerme uii- 
Sehwlb Wort. 75. serre stette sin». 12Ö7. — «Ein 6fct* reben». 

Hless«'ineren. ~ «Darnmb sult du in nit Sigolsheim. 1320. — «Das Ktrwartblets», dem 
^derlich u*9ble»iemerenf »ander solt os im Kirchwart angewiesen, üaldenhcim, 1359. — 
tUeia tagen heimltelien». (heiler, Post. 9, 60«. «Uf die vier Mettm». Feldname, Enfig. 1432. 
~ «Man \vt'is>. Wut ie die Gese llen Ii aus — «IJf das wüste bietst: Id. Gertweiler, 
lialiea, daramb darf man sie nit weiter um- ! lälö. 



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- 44 — 



2. Wundo Stelle. — «Welcher nienscli Wehren 
an den beiuen hat*, üruaschw., Medic. 187 b. 

— «Böse raden und . . . bktzer». Id.. Dist. 58^. 

— «Wftn einen ein floh beisset, so wftrt ein 
rot bkUlin da>. Pauli 74. 

8. Kleines Stück Tuch oder Leder. — < Kei- 
ner setzt ein nuAvcn Bietzen an ein alten Hock». 
Geiler, Po.5t. 3, 106 b, Bilg. 184 b. 

Bietzen. Flicken Sclier/,, 16ß. — Kiuii^ 
Badolph war demütbig, «dovon UeUet er in 
einre nerrart sin vambesehe». Closener, 57. 

— cG 4 die glasefenster z& bletzen*. 1413. — 
«Die retentorsittbe zu bkUen». 1416. — «Ka- 
tern za NeUmde». 8. Thomas-Fabrik. Ete. — 

— «Die Schuh bletzen.» Geiler, Emois 79 , 
Bilg. 184 b. — «Ich bin krank, . . die Artzt 
haben tefirliob an mir cn pfeifen*. Id., Bilg. 
73». — Ein Concilium »oll die Kirche «bau- 
wen, bessern, bkUen, ob eiwcs daran ge- 
brochen wer, dnreh reformieren». Id, Emeis 
20 b. Eto. — Ulenspiegel «6tef«ic helmstettische 
schuh». Murner. Ui. 7. — «Der meistei muszt 
das dach wider Ion »fet^^n» Ibid. 59. « . . Zwo 
eilen duchs, er BOit den rock mit M«i«en>. 
Pauli, 261. 

Bletzer , essbare Theiie der Eingeweide. 
Scherz. 166. — *K&ekiMbkUar nnd Kuttel- 
wnrst». Pauli 164. 

Bletzerecht, verfiickt. — «Der Mantel ist 
stiickolccht, zcrtrent und bletzerecht». Geiler. 
Biljr. iö ä». — «Din Hertz ist der wüst schraut- 
z\i: hlctzerecht Mantel». Ibid. 184 b. 

Bletzlin, kleiner Fleck. Stücklein. — «Sich 
die Hosscn an, wie sie geteilt sein wie ein 
Schachbret, wie von kleinen Bletzlin sie zu- 
sammengestücket seint, . . Das inunpt uss 
Welschland und Frankrich». Geiler, Xarr 
28 b 

Bli. gen. Bliges, Blei. — «Was von leben- 
den dingen darin (in das todte Meer) knmet. 

das würfet das selbe nier ausf i- lierns und 
wer es joch in bly vermaUt». Run., 249. — 
<4 4 sft wegende . ...» «4 zentner 

hliges pro 10 et '/s Hör.» 1419. S. Thomas- 
Fabrik. — «Das Blihm», 1382, «der Hof zu 
dem BUgf. 1872. Strassb. Hansname. 

BliMioheit. Da m. i IiafriLrkeit. — 'Die Schätz 
uff diseni ErUtrich liuuii kein Bliblicheü». 
Oeiler, Post. 3, TO». — «Ewige Seligkeit die 
wir diirt werden haben, erheischt BUbUehmt 
die do uii\ I I niiisrhlet ist». Und 2,29 b. 

Blic. Blick/.»'. Blix, plöt/li Ii ausbrechendes 
Ucht. Funke. Blitz. Scherz. Itlf!. — *Blic, 
fulgur». llerrad, 178. — «Ein iielit erschein 
als ein htckse». Cloi., III. — Es geschieht^ 
dnss 4^]^^rblixae keinen schaden dftt, er schre- 
cket iiuwen die menschen». Jloinr. v. Oftenb 

— «So blicken* inic do in die blicke von den 
gCkten übangen9. Tauler, :i97(51). — «Es wcr- 
dent vil heller blidkelin darns gonde . . > 
AVcni «dirre blicketin oder dirrc gancisterlin 
nnwent ein einigeates ingeblicket. . .» ^ic. v. 
Basel, m«. — «Schnell als der Biiae felstn 
herab.Wa- ist srlm, !!<m- n. zAvitzerister den der 
Blix'i» Ucilcr. 3 3laricn, öl b. — «Wen der 
dnnder Mmc zerschlicg, — alle hefen, kanten, 
kiiti.r'' ^Tlll•Ul•^. Nb. 66. — «Der blix, der 
hagcl und der sehne». Id., Scheliu. a, 3 — 



«Als wie der &/t> und ouch der >«ind — so 
schnell und geh mir schieasen sind». Id., 
Virg. 0, 6 b. Etc. — Einmal hat Murner: Blitz: 
«kein blitz, kein hagel . . > Geuchm, h, 

Blicken. Licht ausütrakicn, leuchten. — - 
«Und mag danne die sunne wol blickende und 
glentzende . . . werden». Nie. v. Basel, ms. 
Ete. — «Die blickenden, schönen, minnenklichen 
bildelin» Kulm. Merswin, 9 Felsen, 16. 

Blickscho», Lichtetrahl. Blitzstrahl. Scherz, 
leß. — «Ein gar heiterer lühtender Higschoß 
US dem hiniele für». Nie. v. Basel. 335. — 
«Ein lieht var Miciendes sehot». Ibid. 237. 

Bllellcb, leuchtend Benecke 1, 207. — 
«Denne blicket got so dicke hlidichen in den 
grünt ... In dem bliäichen inkomende got- 
tes . .» Tanler, 90S f46l. 

Blide 1. Wurftnaschine. — «Do mähten 
sich die kriechen uf mit bljfdeH^ katzen ...» 
Kön., S90. — «Als man mit hfyden dasolbat . . 
schosz. . > Bingmann. C-i'^ar 71 i^. — «Reisz- 
armbmst, schlingen, jAyden und ander intru- 
ment*. Ibid. 8» — Die T&rken haben *mit 
niiirscrn phi/den nnd anderen werdcon ge- 
woiti'en» .\delphu8. Türk., G, 3». 

2. Feldname. — «Z(\ der bliden». OresB- 
weiler, 13 Jh. — «I>ie BUde», Wald von 
Entzhcim bis Altorf, 12U8 

IHiek, Weissüsch. — «Ein Fisoher, dersdb 
zerzerrt dorunib iiit den Berren ... so et- 
wenu Blicken oder Stichling dorin bliben 
hangen, und er sunst nftt anders fohet*. 
Geiler. Post. 3, 70 ». 

Bligin. von Blei, bleiern. Scherz, 167. — 
«. .. als ein bliginer berc». Gottir. v. Sir. 1, 
244. — «Daz blygin dach . . . uf dem miinster». 
Kön , 725. — «Das blygin ingesigel an den röme> 
mIkmi Injllen». Ib., 686. — «... mit einer 
bliginen pullen des bobestes». !«tio. v. Baeel, 
28*. 

Bliklotz, Flinteiikngel — «Wellich persou 
hat lUO B wort g&ts oder darüber . . ., die sol 
haben ein hantbüehs . . . und darali 2 Ff. 
bulfers uud drissig MyUMM». 1478. Ooldsohm. 

zuuft. 60. 

Blintlieh. \n> ein Blinder. — Es gibt Raths- 

horreii «die doch des rechten nit ver.sfon. — 
und bitntUch an den wenden gon». Brant. 
\sch 5. 

Blintzen, «schlecht sehn. — Wir «leben 
blintzend in der .Nacht». Brant, Nsch 103. 

BliBslingen. Blintslinge». blindlings. — 
«Du gebcKt lUKi rm Hergott nit ein Lichtlin, 
solt er bimtjloigcii daston». (ioiler, Sünden 
des M. 47 b. «Kanstu blintzlingen ron dem 
bäum an bisz zu einem andern banm gon«. .» 
Pauli. 207. 

Blitz, auch im Sinn von Zaeken in den 
Gliedern. Krampf, l'nruhe — «Ich mag nit 
bliben sitzen, ich hab die Blitz». Geiler. 
Geisil. Spinn. N 5 b. — <Wann die Weiber 
also den Blits haben, so wer gnt das der 
Mann der Frawen wenig bass ufttugte». Id.. 
.Narr. 133 1'. 

Blitzclin, für Blickclin? Scluioll vorüber» 
gehenderkleiner Lichtstrahl? So viel wie niehts? 
— Der Dienst «mich do dunket nüt eines 
kleines blittelin* wert». Nie. v. Basel, 14d. 



— 45 - 



Blitxeu. 1. Aa»schlagcti. — «Ein juiig Pferd, I Holl. Leu, 1, 2 Etc. Eto. — cDer ist nit 
vtün man dasselb zu dem enten einspannt, | gsnnt, sundcr g&ntz blöd» Brant, Nsch. 41. 
•j lUtst OS und is.t Anpfst mtmI Not». Gtnlor, ' — «Unser klein, swaoh, blöHes loben». 
alUrien, 19 a. Etc. — ¥ig. «Daruiiib ssu bltUcn livaeiikr. 1>. Ged. 17. — «Das hat vt^rborbt 
jieaUo wider Qott midseintungedaidig». Ibid. da« blöd geschlecht» (das weibliche, naml. dea 
<f) a _ «Wenn man uns strafen will, so blitsen i Männern zu viel geiraot tu b«ben), Marner, 
iir binden und vornen». Geiler, Ev. mit Gcuchm. n. 4 

92*; Sündendes M. 18 a. Blöde, Blödikeit, Schwachheit. — «Unsere 

2. Bin und her laufen. — «Also ist ea umb Kranckhek und Blödikeit wider des Feinde» 
die Kellerin in dem Haus, jetz ist sie ebnen, ; Sehalekheit». Geiler, HÖH. Leu, f, 6^. — «Die 
dann da iiidL'n, und blitzet >toU von eiiu'iii Gnad \>t ohi Hilff menschlicher Blödikeit>. 
ÜTt an daa ander». Geiler, Emeia Bk— Wer , Id., ChriKti. Küu. ^a, 4 «. — Die Weiber 
die Omidder «hiess mit arbeit nfdersitxen — i «gar offfc dareh WkUkeit — me thiin, dana 

— uiul nit im land .sii umher bliteen, — der durch ir listigkeit». Brant, X.sch. 88. — «O 
tet doch gott ein dienst daran», iinmer, ^b. . spiegolgöttlicherweisaheit,^ erieuohtmensoli- 
177. — «Wenn eie rowet, so wuita hUitem: < lieber hUdigkeit — ir berts . . .» Id., 
Id., Mili«, A, 6^. — »Die Keszbettlor . . . die Layensp 164 f'. — Kino faule Magd sagt: 

— ftUenÜialben iaoffeu, bUUt» . . .» id., Luth. , «laaz mich doch nun ein wenig nioken. — 
Narr. 88. ' daraaebwil iohninubeitsebieken» — nenseh- 

3 Sich verneigen, spring^cii. - «Vor dom liehe blöde das erheischt, - so ich doch bin 
Herrn neigt sich der Caplon tief und 6^tt«e< ouch blnt und fleisch». Murner, Nb. 1^1. — 
biadeo und vornen». Oeiler, Ev. mit Uul. ( «Ein kjsclstein mnu für uaetragen, — wan 
59»; Post 3, 80». — Ein Buhler «musz er zu hertlich würt g^e.^chlasren, - ich wil 
gompen und ouch bitUen, — on all vernunfft geachweigen wenadUicii Ulöt, — so man ru 
mit wenig witsen». Murncr. Nb. 227. — «Er| vil sie triben bet.» Id.. Loth. Narr, 7. -- 
mus7. ir gumpen , louffen . bliUen». Id., «... die Mider gott und sin ^esetz - hand- 
Genchm. m, 1 Eine Frau hängt Sclunuok j lent ufft usz biödigkett». Id , Nb. 279. — 
an ihren Hals, — «darüber dann kein In« i «8o ich nun bin der sach bericht, — das solohfiS 
kan blitxen». Id., N'b. usz boszhcit nit goschi ht, — allein Vi» 

4. Im eigentlichen Sinn, selten; nu-ist ist es mensckaä blödiketi». Li., intil. H, 6*. 
blixea. — «Sein federn und sein helme glitzen, Blodern. Findern, plaudern, sohwataeh» 
' Wetter von dem himel hUttm». Momer, blaterare (Ducange, 1, 7uo *liliitera est sonus 
Virg. f, 7«. 'ranarum». Gemma. — «Und alüo ward be- 

^itelich, blitzschnell, plötzlich. Grimm, 2, schlössen das sie irc Jünger wolten dar 
134 — «Wenn niemans die suw kouffen wil. schicken, und keinen von den Käthen, uff das 

— feo ^'endt sie (die Wirthe) blUslicli wolfeil er doster ©e solt verschellcn und eins Wops^ 
dan», — soviel Wein, dass matt betrunken heruss blodern». Geiler, Post. 3, ItM*". — « ... 
wird. Horner, Schelm, h« 3 \ abo das ea meines bhdermt ... nit bedürfii 

Blix S. Btie. ) bette». Zell, a, 2 ». — «Die predicanten za 

Büxen, blitzen — «Es rei:. ilonder. blix Zeiten selbs nit wissen was sie pludcrai». 
domit»* Maxner, Bad. P, 5 — «Mit hagleo, i Id., 0, ä b. — c . . . Was man so frävelich 
Uixen and des gleich». Id., Yirg. K, 8 a. — ' darvon pludert; Ib. H, 8 b. — Die Geiatliehen 
tDer himol btixen aneficng». Ibid. L, 1 Etc. «on allen geist und verstand pluderu und 
~~ «Zasommerayi so es bUaet und dundert . ..» i murmeln» lUe Psalmen. Butzer, Weiss. ht&K 
Branfdiw. Pest. II ^. — «Donnern und fiteem». I Blöderer. Sehwfttiter. — «Tob will anf die 
Butzcr, Weiss, e, 3 a. — Per Bann ist nur Blöderer ;il! ni' l.r mer halten». Dial., C, 3 
ein «gewultfewr, das syfaimina,6^txeM, nennen». I Blof&s, • Blaufusz, Art Habicht ; acdpiter 
Wnm, Balaara, e, 4b. — «JKkm, donner nnd | stellaria, OoU, Onomaat., 888. — «Zn dem 
'chrccke wer da will, g-ottcs wort mais be- . Blofus». Strassl». Haasname, 140t<. — Perso- 
oeen». Brunf , Anstoss, !) A. : nenname ; «dicta Bhfuwin», Straasb. 1328, 

Bio. S. BUk. \ — Fritsebe Blo/^, Seh^fTe «n Bergbietenheimr 

RIoeb. Block, so viel wie Stock, cippus. — 1460. — «Ein falcken, ' /,);r/ %r. s]iri-ntzerHTifr, 
Einen üebeithäter soll man «legen in isere — und was man mit dem habich liug». Mur- 
heilziB oder ö/dcAer». Oeiapolsheim, 14 Jb. I ner, Oenebm. m, 1 e. 

Weisth. 1, 707. BJost, Blast, von blasen. I.Blasen, Hauch. 

Blochen, in den Block legen. — Wer Biii treu Athem, Wind. Äatus. — «Die sackpfeiff mösz^ 
steih n kann, den soll man «nit dürnen oder alweg bkuut haben». Onldin, Spil, 87. — Der 
Blochen für frofel». Hattgaa, 1480. Weisth. 6, Pellikan «erbickt sein hrrcz und sein brnsr, 

und lat sein bl&t darausz und das yepias^ 

Blochschab, Holasobnb. — «Zam Btodk- von seinem hereeen». Ibid. 86. — Es ge* 
tekuh». .'^trassb. Hansname, 1367. schiebt etwan das, zu dem Blost des D^ter- 

Blod, Bltid, schwach. — «Mine Lianlie , winds. . .» Geiler, Bilg. 11 ». — Ein Frosch 
Wuri/ natnre». Nie. v. Basel. 21'^. Etc. — «Er | sah einen Ochsen, «da wer er im gern <:\oich 
hat einen blöden Kopff». CJeiler. Sünden dos crew'e«icn und liess den lilost ansssron, nnd da 
H., B, 3». — «Wen ein Älensch blöd Augen Jiat die gerümpfte Haut voi Blost w as. do sprach 
als ein f l oder als ein Fledermns . . .» Id., | er zu den kleinen Fröschlin : bin ich nun 
Brös. 2, ISb. — Der Teufel hält einem vor i dem Ochsen gleich?» Id., 8 Marien 22^. — 
«das er zu vÜ blöd und kranck sey». id , «Diu Wanst ist allweg voll als ein Sackpliß, 



- 4« - 



CS gat ein ßhst vou dir uuden uad oben».' Ulotzer. Spottiiame derMdiicliP; ebenso zu 
Id., Bilg. 1621». — «Nun muss man im erklären wie Klo t/.bni der. - «I>u machst dick 
Zi(>tirelstein wörmen and Thficher, es ist das ein junges Münchlin. das ist nit sechs Jar 



Krimmen und sein böse Bläst». Id., Brös. 
2, 28». — «Wer einem kleinen Blost ein« s 



äpotwörtlins nit widenteen mag. . .» Id., . Uas im VL £ 4 b. 



alt und kaum einer Faust gross, das muss 
denn einem grossen JOoiter nwchgon», Oeiler, 



Pred. n. L , 143 b. — Arehimedes «vorelit es 

ging ein platt darvon — das im an kreissen 
ab wttrd eon, — und ee er reden wolt ein 
Wort — nesK er ee das er wnrd enllort^. 

Brant, Nscli (i5. — Solche die nicht warten 



Blttde, fBr Blide, freundlich, sittsam. Sehens. 

166. — «Sü sprachent gur mit hhulen ««enften 
Worten». ÜU. v. Basel, 2t9. — «Do sprach ai 
gar UädWidbe». Ibid , 88. 

Ilhidermus'*, Art Muss oder Puddiiiir — 



können bis die Speise weniger heiss ist, «des i «Wann da Mel nemst, Wasser und Honig, 
blo$tes betg sie idehen vaet. — vnd blosen | und tlietest Gewürte aneli darein and rfirst 

das es M ider brast». Id., Thesni. a, 8*. — o*? nndereinander. i v er os ein Iii ndfnnus$», 
Blasbälgc. fig. für den blasenden Mund. ~ (feiler, Ev. mit Usbl. 19 Post. 3, 41 >). — 
«Melonen maehen vil wind und blä$t in dem I Frank 8, 163 b: •FlttdermmtB». 
bauch». Fi le- 37 b. — «Do cnipfur dem priester Bliigen, Bligeu, blühen. Scherz, 168. — 
ein öio»t unden nsz». Pauli dtK). — Der Bann «Da biujet aller slahte list». Gottfr. v Str. 
ist nicht mehr «dann ein angenommener Afeut ; 1, 3. — «Das blünde bittet mauige wis». 
und schrecken» Zell. K, l a. i Ibid. 2, 102. — Die Sonne macht die Reben 

2. Schnauben, Zorn, Neid. — «Die friint «minneklichenft/«^«». Tauler, 17 (4). — «Wiees 
tragcnt gegen enander bloat vmb du erbe», alles hlu/fct und grünet and voll gottes ist» 
Jüngstes Gericht. Ibid. 194 (34). Etc. — «Er was in der blue- 

BIott«i*echt, an den Blattern (morbus galli- genden jugcut». Märlein, 82. Etc. — Maria 
OOS) leidend — «Die blotterechten Lcnt seind i «ein blügfnde winreb» Gebete. 15 Jh. — Eine 
schnldig sich zu entfrenibilen. so wit das sie Frau beim Tant *blüget wie ein l^os». (ieiler, 
mit ircm Gebresten nii Schaden bringen an- Narr 12^^; Bilg. 32«; Arb. iium 7 b. Etc. 
dern Mensdien». Oeiler, Post. 3, 78^; Bilg. — <Vale, blügend und lustlichc» Brant. 
128 b. jBosenkr. J). Ged. 14. — «Das blügend lebten 

Blotzbruder. Beghard, besonders als Kran- 1 wurt geeiert» durch Freude. Id., Bloretus.a, 6 
kcnwärter und Leichenbegleiter — «Job. — «So lang der boom im Mfijpemf Bliat».Hlinier, 
Helfant, der lilotzbruder*. Winkler-prooess, ; Genehm, n. 4 i». 

1400. — «Begincn. Blottbrüder. Ait sieh an-i Blügot, BlUget, fem Blöthe. - «Die 6%o* 
uemeii der Siechen zu warten, die volbrin^^i ii in dem mevgen, die blüget schön». In^'olt, 
vil Eebruchs . . . Hnt dich vor den Blotz- Pred., 1435. — «Wenn der Mensch hat die 
hrMem, Beghardcn ; wan der Hann sieeh ist. Blüget, warnmb wolt er nit Hoffnung haben 
die Frau ist aber nit siedi .. » Geiler. Arb., /.u der Fri)clit ?. Geiler. l!il<r. 32«; 182''. 
harn. 92 . — «Pfaffen, Münch, Bcgineu, BloUe- — «Bein hültüu blüget». Brunschw., Dist. 41 <>. 
brüder, die jetK nit Volbringen die Werk i Blnk, sehen, sehiiehtem. SelierE, 168. S. 
Cottes. aber . . de,«; TüfeN Werk» Id.. Narr, pleug, — «... so wirt ich Md^, Von schnmen 
199 ». ~ «Hie got der Lieh niemans noch, rot». Gottfr. v. Str. 2, 101. 
wir blibent doheim und richten das uss mit BInme. mase, die Blvme. — «Aller wibe 
Beuinen und Blotzbriidern, die CTond der Lieh srbontieit — an einen blumen p^eleit . . » 
noch, und suast niemaus». Id., Post. 3, 84«. (iotttr. v. Str 1. 115. Etc. — «I>o ist der 
— Arb. hnm. 14 », steht, statt Blitzbruder, blt'nne und die fnicht ein». Tanler, 7B (16). 
Lolliart, — « . . . falscli <,'i'isilielieit ~ münch. Etc. — «Der dirte hl'ime der ist bin». Vi!- 

Sriester, begin, 6(o<r6n«i<?r dreit.. ilraut, Nsch. ' lingor. — «Salomun in aller feiner glori nit 
7. — «NoIhHrtcn und liotzbriedet — wollen ' als schön geziert was als der hlnm wni dem 
knften tragen jeder, — und künnen weder veld». Guldin Spil, 66. — Im Idmimi ii : «Uf dem 
schriben, losen». Murner, Nb. 88. — «Münch, blumen». Fhdolsheira, 1280. — «Zu blumen*. 
pfbff, nnnn. begyn,£lDür6ru(ief . .» Zell, l, 1 b. Achenheim, 18 Jh. — «An MfinM»». Ilten» 

Srber/. 16H, vermutbet der Name komme heim, 1311, 
daher, da>s die llri^hiiidcH die Kranken des Blumen, masc. Kaoh Grimm, Rechtsaltcrih. 
Bloterbuwses /ii besorgen hatten. Ebenso 521, ist es «die Graseweide zu der Jahrs- 
Zariike. 417 Allein das Bloterhaus, das beissL j zeit, wo der Wald voll Gras und Blumen steht», 
der Spital für die von der. um 149ö, naeh In Baiern nennt man so noch heute den Gras- 
Strassburg gekommenen Ines VL ion a uni rbus n ue Iis. den Ertrag an Gras oder Heu. SchmcUer, 
gallicus) Angesteckten, wurde erst 1503 im 1 1, 326. In diesem Sinn war das Wort bei 
Finkweiler errichtet, während sehen 1400, ini ■ uns nicht gebraucht. Man ersieht aas folgen- 
l'rozcss der Winkler, ein r>!o(/bruder erscheint, den Stellen dass für Elsa>>s di*- Krkliirung von 
Joh. Helfant, der Blotzbrudcr. Grimm, 2, 1&3, Scherx, 169,. omnes agrorum proventus et 
meint die Brüder seien so genannt worden, frnotns, allein die richtige ist. nnr ist sie »nf 

weil sie den Kranken «auf den Plötz, pint/- die auf dem Feld stehenden, noch nicht ein- 
lioh» SU Hülfe eilten. Das scheint mir sehr , geemtetcn Erüchte zu beschränken. S. auch : 
vnwahrseheinlieh. Das natürlichste ist den I geblSmte Aeeker. — Ein Lehner eines Guts 
Namen herzuleiten vou dem iredankcnlosen zu T?iirsch. das dem Pom.schölasticns ;reli«"irt. 
Hersagen der Gebete bei den Leicbcnbegäng- , verpflichtet sich für letztern «den blümen and 
nissen: Midbtt, hlA(er»re. S. dies Wort. jden win von den reben cft fnren»; baut or 



— 47 — 



das Gut schlecht, so m&g der Scholasticus Blontzenkar, popDiüre Bezeichnung einer 
<in phendeu mit doiii hlumen», d. h. die auf j mfiirischen WeibsperBon. — Es ir&re Jesu 
üni Feld stehenden Früchte als Pfand in «nnorlich, das er ein swerraiitig un^elusäen 
Lc&cUiag nehmen ; dagegen verspricht er. im niuleht bluntzenkar and einen unwürschen 
Fall von sehleehter Witterung, ein Jahr auf zerblegeten blotdrkopf haben Bolte sft einer 
den Zins zu warten, «so vil (sagt der Lehrer) gemahelen». CIbus v Blov. — Loxcr, 1, 315: 
mir breste vuti niiine teile des blumen». Blunscn, aufblähen Heute noch bei uns ; ai- 
1291. (Strassb. Spit -AreliM B. 2, Teutschbuch, geptlunzcn, aufgebläht; demnach ein bauchiges 
40). — Wollte einer zu Hiininüfon ein Gut Geschirr, 8potti^'( hri Ain^druck im nemlichen 
veräussern ohne Wissen des Herni oder seines Sinn wie «zcrlilo<:t'tcr Hlulcrkopf». 
M< irrs «der fürlüre das gftt mit dem fe/^m/vi». Blast, Blütlio. «Da fiong sie an zn grünen 
1429. Burckh.. 70. — «Die guter mit dem t und gewann Bletter und Blust». Geiler, Ev. 
»omen und blümen, so darauffist». Zillishcim, ' mit Ussl. 199»; Pred u L. 83". Eic. — 
15 Jh. Weisth 4, 68. — «Der blüme der guter». 'Pfniimuiibbtit . Lindenblmt* . Gend.96b; 
Attenschwiller, 14 Jh. Weistb. 4, lU. , 91 — «... das in uns uffgang ein wol- 

Blaraen, inaso., Jnngfransohaft. — Alte smeekeode blust der tugent>. Adclphus, Rho- 
Leule. «'lif Goti iiiit anders zu geben hand dis. A. 2«. 

vflder die Tnisen. iren lü&men in der Jagent > Blutmitosig, einer der Blut vergicsst. — 
ift *Uer Ueppigkeit . . . vemert toben». Geiler, I «Das der nnsebnldig Herr Jesu sol vergleiobc 

Post. 1, 31b. — Kill (^osollo hat einer Jung- ^ver(^eIMMtn ^TJVriler, »miu /;/uhrw/-<*^t^>«i Mensche« 

«den Mumen genommen» Pauli, 24. — ' . . .» Geiler, bchiff der Pen. 90 
«Ein menseli, ... der fn der nnkttsehett ist, ! Blntrissig. voll blander Wunden. — «Ein 

jio er uiiib seinen l'hnn-n IcnuuiHMi ist». Ibid. f)2 Kind oder ein Xar dpr feit mit dein Antlit 
Blümen. l. Mit Blumen schmücken; über- und Menden darein (in den Spiegel), zerbricht 
hanpt sehmaeken, sieren. «Du N^mesf »Her i in und gond im die Scherben von dem Glees 
nuirde kränz». Oottfr. v. Str. 2. 102 - «... in ilas .\iitlit und in ilie Ifondo, und würt 
^wa er mit lobe geblumet ist», ibid. 1, 3. — biulrtsntg». Geiler, .Narr. 13 ». — Eigeutlich 
«Das gOHümat vetterliehe hcrtze gotkes. Pred. blutrisig (Sehmelier« 1, S41); also nicht von 
Ingolts. — «Du magst mit blumptrn Worton Riss, rcissen, ?>ondern von risen, rinnen, 
dich entschuldigen». Geiler, Narreik»cli. 88 Blütrans. blutige Wunde. BiutHuss. Sclicrz, 

- «Wer noch uff erd Demostheues. — Tullius ' 170. — Wer einen verwundet «ane lilut- 
oder Eschines. — man geb in durch ir wisz- runse», wertet 9 6. 18 Jh. ^ * i n hei, 1, 319. — 
heit nüt, — wan sie nit kündcnt bschissen — Hat Jt-niiind einen ver\s undet, und «der 
lüt — und reden vil geblümter wort». Brant. scherer erkennet das es ein bhUrunss ist . . .» 
NVh. 22. -- «BiV^e stück mit Cristo hliemen-. Gull Ordn , 152. — «Todtscliliice. wunden 
iloraer. Luih. >.arr 130. — Das Fegfcucr, «das» und ülutrunaen*. Braut, Bis. Wilh. 264. — «Eine 
6es£ ich gelten min gebliempte kfi». Ibid. 48. kleine blutzunsz ist do einem die haut bis2 

— «Tsz wol oed^ümten latin in schlecht gemein auf das Heisch verwunt ist. und on massen 
tatsch verändert». Wimph., Chrys. 2 «. — «Es oder zeichen geheilt werden uiay ». Uruaschw ., 
iht auch eine hübsche geblümte lügen . . .» Cliir.. IT 

BruBfels, Zehndcn, b, 4*. — ^Ein geblümter \ Blütrunsig, aufs Blut verwundet. — «Weles 
»chein». Zell« A, 2 b. — «Ein M^ut ku. an- Am Bnier bldtrttmzig machet . . .» Gutl. Ordn.. 



^oslagen fSr 4 gnlden». 1619. Oefleekte Kuh; 
>. Bkimi, 

9. OtMümt« Aeeker, solche anf denen die 



152. 

Blutetarz, Aufruhr, Xrieg. — «£e ein 
solche Uuisfwrf« im; land kummen were ...» 

Friiihfe noch stehn. Die Gärtner beklagen Murner, Brieti . 

^h dass die Zebnder von S. Tbomae ihnen i Blätstürtzuug, Blutvergiessen. Hinricl\Minu. 
•dnreh ire ^dtlümetm ackere gefaren» seien.,' — «Alle die tode, die tlSMürznti(/c. diu Ulo]»- 
1402. Hist ile Tlioma?.. 412. pelc, die kollen, die wunden (der Märtyrer). 

Blomi. getleckte Kuh, — «Man nennt kein i dis alles ging ir (der h. Cordula) durch ir 
Kv Bfirni», sie hab denn ein Blesslin». Geiler, | hertse». Tanler, 813 (641. 
."'elcnp 225 f\ lilntt, blos, nackt. — «Fin.nest mit sibcn 

Blompen, fallen, stürzen mit (teräusch. — Mutten vogeln». >'ic. v. Basel, Junge 
•Do der vatter hört das seins sons leib also Vögel noch ohne Federn. — «Wil yeman ... 
Uumpt in das wasser . . .» Pauli. 121. — «Wer uft" eine blutte hofrstat buwen. und begeret 
bat uns geheissen on grundt der geschrifft so I holtz . . .» Bischwciier, 1458. Hauauer, Oon- 
frivclich inher plumpen'^ «Zell, M. 2 stit. 334. Noch nicht überbaut. — «So mein 

Blander. l.GerinijfesIIiUis^'oriirli.iilteKIi'ider. frauw (die Äbtissin von Massmünster) wil jr 
Pack — «Ein ki»ie, do mau den biutuier in ding han geliadert. so soll sie es gebieiten 
«aweg fürte . . . AUerley husrat und sack- vor S. Verenen mesz sibcn nacht : wil sie es 
Uundir». 1455. Arch. von S. ThoniRe — Eine i han 6/u«, so soll .«ic es siben nacht darnach 
Frau band allerlei «in ein iL'ilachen. als ein ! gebietten». Gildwiller, 1.494. Weisth. 4, 98. 
Umnditr ...» «Hast du nit ein tr« Hon ge- S. die Erklärung bei fiadern. — «Wenn einer 
««hcn. der tregt ein weiss blmtd&rlm uff dem eim Ross den Schwantz blutt will machen 
njckcn?» Pauli, 274. und berupfon .. .» Geiler, Post, 3, üT b. — 

2. Unnützes Zeug. — «... von bannbrieffen (iort hätte ein Vögclein «wol blutt on Federn 
aad des Hundtr» vil, das in der kirchen ist», i gelossen. als ein Krot oder ein ander Thier. 
ZeU,B>äb. IsoltMiwir es allein zu fressen haben». Id . 



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— 48 — 



Bilg. 1851>. — ' eMail soll lieli nieht Ie1ineii! 

allein bloBs und hlutt aflf den Wilkn Gottes, ' 
es wer Got vorhochu. Id., Brös. J, 22«. — I 
Gewisse Kleider und Sehnmelcsaelieii «seind | 

bloss und bhttt ZicruM gen* ohne. Ninzfu. Ibid. 
1, 96 B. — *Blutte meitlin», iiupuberes. Brant, . 
Varia eam. h, 6 «. — Fürsten und Städte I 
knnimern sich uicht um den Kaiser, «rlarumb 
ist e£ nit wunder grosz — ob joch das rieh , 
«i Mvti und bloM». U., Nseli. 06. — «Der I 
:rans beropfft inaninen kragen. — das sie in 
gantz mus/. Mutt hertragen». Murner, Nb. 63. 

— «So unser gans mit blutler but, mit nacktem 
üb. in herter busz, — uf kalter erden sclilafcn 
niubz». Ibid. 64. — «Ist er (der gouch) bchon 
blut, sie rupffent wider». Hnmer, Geuchm. h. 

4 B. Etc. — «Ein bühel . . nnden blut oben 
waldccht». Ringmann, Cässur, 21 — Schmid, 
Schwab. Wort. 78. 

BInttendig, mit Blut bcflooki? oder blut- 
dürstig? — «S. llartiuu!», da er au seiiioiu , 
Todbett lag, da erschien im der bös Geist, 
und da er in ansach da sprach er zu im : 
was thuHt du hie du bluttendigs Fich, du 
findest nichts scheimigs an mir». Geiler, 
3 Marien, 46 »>. — öchiff der Pen. 8 heisst | 
es in gleichlautender Stelle : «dn blutiges : 
Thier» — «Itcn uff der stat der leuw zerrisz 

— jnitö^ttteiKittj^MzeneabiBz». Muruer, Qeuchm. 
8, Ib. 

Blattern, vom lii rausch, das die durch eine 
Flüssigkeit dringende Luft macht. — «Wenn , 
niebts mer in dem Treehter ist, so fabet er I 
an gurgeln und bluttem*. Heiler, Enieis. 

Blowel, Blnwelat, von bluwen, schlagen, i 
Hanfreibe. — «Zft Umoefe». Olwisheim, 14 Jh. 

— I? !.-r hluwdoH: Seberweiler, 1861; 
Kestenhoi/,, 1366. 

Bocbeln, klopfen, hämmern. — «Wie der 
Hajrel «ff ilpn Dfichern mit Steinen bochlet 
und ein Gefert machet». Geiler, Bilg. 8^fi> . 

Bochen. 1. Toben. «So du tiuchcst, wfitest 
und bochest, und dir das Feuer zu den Augen 
heruss schlegt». Geiler, Ev. mit Ussl, IHl«: 

5 b. — «Sollich Anfaren. bocken und boldern 
ist ein gewiss Zeichen das du gcrürt bist mit 
dem .Schwert des Zorns». Id., 7 Schwerter, 
F. 5 a. — «Es darff nit vil bodtens und rumors». 
Brunfels. Anstoss. 16» — «Was sie auch 
schrcyen, schelten und Lochen, hei jreu fruchten 
kennt man sie». Butzer, Treyer, E, 1 ». -- 
«Weder ir Ifigen noch bocken förchtcn wir». 
Capito, Carlst. a, 3». — «Ja. wans mit öocA«n 
nnd gewalt zugieng». Trübel, Lob, a, 3 Ii. 

2. Anf etwas pochen, gross than. — «^it 
ftoeften. snnder dich demütiktichen halten gegen 
alle Menseln u». (n iln . Ev. mit Ussl. 84^. ~ 
cUnd ist des Bochen» und Badems kein End». 
Id., S Marien, 5t b. S. die Stelle vnter Badem. 
Etc. — Ein übermüthiger Bauer «wil mit 
brangen ieher bocken*. Mnmer, ^'b. 34. 

8. Unterdrfidcen. — «Die selben die do merer 
«uler ^'eualtiger seind, die tribent iren fiewalt 
über die sie mögent, nnd bochent sie und . 
vntertniekent sie». Geiler. Post. 9, 41 ». — I 
«Roboam tindcrstund da^? Volk zu bocken und 
hart zu halten». — Ibid. 3, 72 ». — «Mun , 
bdr ob die nit naxmi sind, die mit gewalt i 



als ein tirann en regieren nnderstan ~ 

und wellent hocken icderuian». Murner, Xb. 
159. — Die Baubritter lehren ihre Söline «wie 
man sol die puren hoAm». Ibid. 84. 

4. Einen tobend anfahren. - Ein über« 
mütbiger will ^bocken jedermau». Mnmer, 
Nb. &0. — Von Mnmer wvd gesagt: «ergibt, 
bei Gott, uff bocken nüt, — der tüfel steekt 
im in der hat». Morner, Luth. Narr. 128. 

Boehev, lärmiger Prahler. — «So es dir 
wol ß-at, so förcht Got, überheb <lirh nit, ver- 
ucitt niemans, nit thu als die Bociter thun». 
Geiler, Brös. 1, 36 1>. — <:joleh Böcher (in 
einem Kath) heissent Kotzherren und nit 
Kathsherren, den der Keujs^el in das Maul 
hangt; so ein Alter spricht: lieber Sun, tha 
hübschlich und übereil die Sach nit, so bocken 
sie uud stellen sich als ob ein gantz Land 
an inen stünd». Id., Sünden des M. Oüb, 

— «Ich hab auch rauli zngesprochen den 
Bochern». Zoll. B, 3 - Uull, 311: «Thraso, 
miles gloriosus, Bockhane». 

Boeherecht, Bocherig, pralerisch, über* 
müthig. - «Der was eines stoltzeu Bertzen 
und bochereckten Gemüts», Geiler, '6 Jlaricn. 
47 a; ölb; Ev. mit Ussl. 160». — «Daher 
kompt das wir also hochfertig, bockerig ond 
stoltzlecht seind. nit anders weder ein Los 
im Grind, und ist nüt darhinder». Id., Post. 
2, 42 1>. 

Bocherie, Uebermuth. Tyrannei. — «Der 
2i&m ILeiser ist ein Is'am der Forcht ond 
der Hertikeft nnd der Bödierp». Geiler, Hirn- 

melfart Mariae. a. 4 b. — «Als ir gemessen 
haben mit Bockerie und Strengheit und mit 
Gewalt gebotten den Armen». Id., Narr. 24 b. 

Bockel, Rocken, .\rt Spiel. Schmeller, 2, 
48ö, hat bocken, sagt aber nicht worin diea 
Spielen bestand. — Verbotene Spiele : «lüstels» 
böckels oder anders» 1441. Alte Ordn., B 2. 

— «Lflstelins o^er bocken mit den karten». 1484. 
Ibid.. B. H. 

Höckin, Bückin, von Bocksleder — Jeder 
neue Huber soll dem Meier geben «zw«n böckin 
oder cordewonische sch&hc». Scherweiler, 
16 Jh. Wcisth. 1. 67' •^nl^iiiatr, 15 Jh. Ibid. 
4, 136. — «Zwene buckmt scliuhe». Ueims> 
brunn. 14 Jh. Ibid. 4, 92. 

BOckin, ailj , j^esalzenes Pöckelfleisch. — 
«Flei.sch, lialijs höchtns uud halbs grüns». 
Blotzheim, 16 Jh. Weisth. 5, 371. — Den 
Frimern zu Kembs gibt man «ungeroden brot 
nnd böckin fleisch und roten win». 1888. 
[-iiekh 148. 

Bodem. 1. Der Erdboden, fundus. In der 
Schweiz ist Boden von Wiesenflächen gebraneht. 

— «In dem liodeme*. «uf den Boden». Feld- 
name, häufig, 13 Jh. n. £. — «In den Böde- 
men». Loehweiler, L<I88. — «In dem mittetoa 
Boden». Li ps heim, 1324. 

2. Boden eines Fasse«, eines ürugs, ctc^ — 
«Diegro«rMesnnne...8eldeDe knme alsein klein« 
bodein >. 'I'nuler, 10(3). — «Er kertc dem krügelin 
den boäem uf». Märlein, 21. — Ein Fass, «das 
zh beden bödmen wol Tersehlagen was», 
riosener, 79. — »Bödtme. tugen, reiffo o Iot 
band oder was z& dem küfi'erantwercke ge- 
höret» ... 1895. Alte Ordn. — Ader 



- 40 — 



aüüv es M ines twischen zweien bodemen». Sei/, 
1310. Woistli. 1, 762. 

3. Gleichbcdcntond mit Fass. — Zu Bud- 
veiler, «"Wo maa schenket, du treliurt von 
jnedem boden ein halb viertel wiiis» dcmKlo- 
'ter von S Muraud. 1420. Weisth. 4, 39. 

Bodenwill, Wtinubgabe der Wirtho, eine 
?ewiHse Quantität per Boden oder Fass. — 
«3Iin sol dem probst (von S. Morand) geben 
d«n bmUntein, dar. sich trifft von ye dem f&dcr 
wbu acht mosz». Obcrspechbach, 1420.Weiilli. 
4. 46. — Aspftch, 1420. Ibid. 4, 38. 

BiigUu, Bögel. 1. Von einer .Tnngfrau, 
die sich versündigt hat, sagte man sprichwört- 
lich: «die liat uucli über <\m Bögel t^^ivotcu*. 
^leiler, 3 Marien. ö4 *' ; Emeis, 19 Etc. — 
«Etlicli sttttgttrter innekfrawen', so sie Uber das 
'•><r?'»» cresprnn'jen seind>, ,'^chicken r.nm Arzt 
«mit dem seiclu und wollen m isscu, ub sie 
Mliiranger seien, Frit ?. fiS — «Die eemän- 
ner möchten nit so vil ursach haben auch zu 
weiten über das böglin zu tretten». Zell, I, 2 >>. 

— «Wie könt ein geiHtlicher . . der zu zeiten 
übers bögUn trit. (andre) in Bftaa than?« Ibid. 
H. 4 ~ Frank, 2, 147 b; «pie ist framm 
die man bitt mit Fug and Zdi, und alt äbers 
Böglin schreit». 

2 «So du keinen Gewalt hast, so lugest du 
das du einen Uber das Böglin werfest und 
ibergauklest», ihn betrügst. Ueiler, Brös. 1, 
54 a. 

Orinun 9, 889« erklärt Böglein durch Schlin- 
gen, die man ansspannt um Vöirel zu fanf^en, 
oder Stricke um clua!> etüzu/.auuen ; Uber da. s 
Boglein treten, hiesse demnach «ultra septum 
transilirc. a rerto itinere deviarc». Frisch, 1, 
116. führt dagegen ein Kinderspiel an, das 
den Namen Böglein oder Bügel trug und dar- 
in be«tand. einen eisernen £Ung in die Erde 
zu stosscn. so da.ss nur ein Halbring oder 
Halbkreis iJJui^'iein . kleiner iHii^eu) her- 
vorstand, und dadurch kleine Kugeln eu 
««bfebent tbügeln, lodere sphaeris per annn- 
ium ferr«Miin>. Ich glaube, ilass das Sprüch- 
wort auf dies Spiel zuriickzufiituren ist, viel 
eber alt auf dieSebUngen oder StriekeGrimns ; 
■ > war ohne Zweifel Tlc|,'el, nicht über den 
hing tu schreiten, der das Bogel hiess; da- 
gegen snebte der eine oft den andern darSber 
fallen /.u niaclien. 

Bogenriickig, mit gebogenem Bücken. — 
«In dem Alter wird man bogenrüekig». Geiler, 
Art. hiini 177«; Bios. 1,99»; Sebiff der 
Pen- 127 »*. 

Boht, Bocht, nentr., Kuth. Scherz, 173. — 
Iba soll «weder boht^ noch harne ... in die 
<_^,<;cn -«rhntton». 1322, ürk. 2, IHO — «Ein 
aareiner stinkender sag vol bohtcs» (var. hahte$). 
Tsoler, 251 f44;. — «Die natürliche minne . . . 
zerget nutze das si z& höhte wurt und under 
die erde kummet». Nie. v. Basel, 8ö. — «Das 
höht lag vor der porten . . ,» Clos, 98. — «Das 
hokt und alle onreinekeit ustragen*. Kön. 279. 
Etc. — «Die wSste nnreine materye des höht- 
huM* (Abtritt). Kuhn. Merswin. Ootlesfr . 71. 

— Die Sebweine «ligent gerne in dem &oA<e». 
Hcinr. v. Offmb. — «JimwAiaftodK oder Kot». 



Bruuschw-, Dist. 89 — «Wisser hundtboetU, 
i e. albam graeenm» Geräd. 4h •<. 

Bolchen, sresalzener Stockfi.sch. — }liindler, 
die •hciehen und andere gejialtzeu vi.scho ver- 
konifent». 15 .Ih. Alto Ordn. B. 1. — ^Bolchen 
von 3IerlieI: \\is::bo(chcn, Kürhdholchen» , die 
in i'uiiäcrn udcr Xurbcn verpackt sind. L c. 

Bole, fem., das franz. boule. — «Zwai 
spilten der boten». Alts wert, 89. 

Bolen, vcrb., Kugeiwcrfcn, jouer ä la boule. 
Guldin Spil, 74. 

Boler, mango, Boler, Vocab. opt. 82. Kriegs- 
maschine um Steine an werfen. B5Uer. — «Es 
lii>rten nit uff . . . die büchssen und 6oi«roder 
mörser . . . zu schiessen». Adeiphns, Türk. 
D, 5 ■. 

Bolcte ? Weder bei Scherz noch bei Beneckc. 
Ducange 1, 716, hat boleta, petite boule, und 
bola, belade, bonlette, maasne. — Der Ratb 
lässt die Thürme n 1 Thorc der Stadt be- 
setzen, meint jedoch eä «wer nit not za disen 
Zeiten die ftoirten ev geben, ab vormals ge- 
schfli'ti AVfr>. Kraut, Bisch. Wilh. 242. 

Bollbrot, gewuhhliches Uausbrod. — «Das 
boübrot sol wegen 64 tot 1 qninsin». 1440. 
Alte Ordn. B. 20. — «Wer es das (ein Hücker) 
bollebrot für äiuielbrot darleit oder sust zu 
swartz gebachen bat, der soll bessern». 1440. 
Alte Ordn. Ii. 20. 

Bolle, Kuüspe. Scherz. 178. — Von dem 
Hagel werden «dein flahse die boUen nhge- 
slagen». Heinr. v OfTcnb. — «Nit würft der 
Wind allein die Bollen und Blust hinweg, 
auch die Frucht guter Werk». Geiler« Arn. 
hüm. 2€ « ; Bil?. S2 Ete. 

BoIIbu, kuobpeu, :>pru:iscu. — Die Bäume 
«da^ sie anfohent grünen und harfür hüllen 
und brossen, so wüssent ir wol das der Sum- 
mer nohe ist». Geiler, Post. 1, 4 •. 

Bumerantze, Pomerantze, orange. — «0 
Maria, sietz der blomen, — myrtus schön, 
hoch zederbonmen — nnd der pcmenattgm 
krafft». Brant, Rusenkr. D. Ged, 17 — «Siisz 
bomeranteen^ zu finden in der Apteck». Adei- 
phns, Fic, 141 ■. — «Sneens oransi, sallb 
viin liomhcrantzen*. Gersd. 94 — Poma- 
rantzen stercken das hertz nnd das hirn». 
Fric», 37 •. 

Bönen, S. Bienen. 

Borbeleht, voll Borbein, Blattern, Gc- 
schwürpu ; Krankheit der Schafe. — JEfe ist 
verboten idehein horbdcht schof oder hammel» 
auf dii> Weide zu treiben oder zu schlachten. 
15 Jh. Alte Ordn. i). 13. Zunftvcrordn. 362. 

Borbiderbe, sehr redlich; bor, oben, sehr. 
Ironisch : unredlich. — «So ist der künig ouch 
nüt mit göttelichomc rehte. wanne sin vatter 
der koufto es umb die kurfürsten. und mähte 
die fürsten borbiderbe, darumb daz sii gftt 
uomeut, daz symonie ist». Nie. v. Basel, 342. 

Borbkne, Empore. — tSii gingent nffe die 
btyrbünc der kirchen». von wo man anf dOB 
Altar sehn konnte. Nie. v. Basel., 13i. 

Hören. Ein Gemisch von Terpentin and 
Wachs, •höre es wol . . . geschickter weis mir 
den henden». Uersd. 93 — Nimm (/oeck- 
dlber und cwmiitche es mit zergangenem 



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— M) — 



wachs, and bore das wohl in der handt, als ( di« sotlent in die zwo bösen gcMiscn werden», 
man ein ptlaster bereit». Ibid. 73«. 15 Jli. Ahe Onln., B. 14. 

Borvil. sehr viel. - «Got gau mir eine, Bosen» etwa» Böses tliuu, einen Fehler be- 
andere pmhche ubuuge. die borvil lihter was». I pfehn. - «Ein Schüler, so der geboset het ... 

Nie. V. Hiis. I, 217, Ironisch nnprativr nicht (.'oiliM-. Bilg. lüö 

gar viel. - cEr was jung und was borviU Bossalierer, so viel alt» Bossel. — «Was 
ine denne zwentelg jor alt worden». Nie. v. | ist ein BtmaUererf es ist einer, der alle Din^ 

Basel, «0. tliQt und kan, er ist ?.n allen .^eiidn gericht 

Borg, aul Borg geben, einem der nicht so- er kan kochen, er kan ein Keller sein», etc. 
fort bezahlt, etwas verkaufen in der Erwar- Geiler, Sunden des M. Mb. 
tnng, dass er später seine Schul.l r.erichti>:t. Bossel, Bos-«», .lasscibp wio Bossalierer 
Seher/, 174. — «Wo ir vcrkouflLiu. und garii Hausknecht, geringer Knecht, homnie & tont 
ir zu borg turer denne umK bar ^^eit, was des ( «aire. — Wenn man einen Prediger dingt, 
überigen ist das ist alles giU mit unrehte ge-, fragt «nicman von der Lror, denn allein: ist 
Winnen». Nie v. Ba.sel, Taul. Bck., 62. i er ein gut Gesell und ein guter Bowel'i» 

Borpellen. Pocken, hiMih llarbelii. - «Mor- ! Geiler. Post. 1. bO ». — «Bossel Arbeit thnn» 
bille, Borpd^». üersd. 8« Morbiilus, Dn- id., Bilg. 188 b. .Mancher in discni schiff 
eange 4. M6. , i f<^rt, — dann es sint vil gut bossm 

Borretsch, horagro, eine Pflanxe. Miltner J drin n. — die ifrosz arl)eit nnd kleinen gewinn 

^^Vj V u * Ol. ~ ■ • •* öl. — «I>ie NollharT 

Bort, bald masc., bald fem. Seherz, 17B. 1. , sind suuüL uicadert zu — gut. dan das mau 
Borde an einem Kleid, franz. hör.liire, tressc. i mit inen thu — solche marter boaselarbeit» 
*BorU, auriphrjrgium». Herrad, 197. — Marncr, 4 Ketzer. G, 3 ».-.. . . kein mensch 
«Knechisohe borten» an einer Stickerei. Gottfr.i «ff erden hie — dete sölUcke possdarbeit ie» 
V. Str. 1, m. - «r,o!t in deme borten». Ibid (wie Christus). Id., Bad. 0.6«. 
1, 17y. — 'Suicne borteuy mit golde beslagen, i Bosselieren. — Die Buchdrucke r haben 

— und was ein tdhtertoin sol tragen». Conr. , viel Arbeit «mit tmcken und bosseUerm, — 
V. Dankr., v, 23. — «Gevesselt an ein sidin mit setzen, strichen, eorrigieren». Brant. Nsch. 

^V'' ^, , , . - Zarnoke, m, weiss nicht recht was 

2. Gürtel. — Isots hm-k w ar «nahe an ir | bosselieren iftt : hält man das Wort ausammen 
hp getwengct — mit euu iii Lorten, der lac mit Possali* rer, so sieht man, dass es «allerlei 
wol — Da der borte ligcii »ol». Gottfr. v. Handarbeit verrichten» bedeutet. 

^^P- . r . , X Boweln. bottm, stossen. klopfen. — «Dar- 

3. Band, das franz. bnnl — tliort vcl r,.nft. umb so sol ein Mensch -rdnMi ■ Finnin allem 
labium». Herrad, Ibu. — Den Hubern m.II man Leiden . . das Bosslen wert nit lang: wenn 
«gehen zwey gerihte von Heische, und s»! ,|a, man finster Metten singet, so ftosyfelmannnd 
Üeifich an zweygen enden racken über der klopfet, es wer» aber nit lang». Geiler Em. i- 
Schüssel bort vier linger breit». Niederhaus- 61 i^. — Hin und her Stessen: Jesus «der von 
bergen, 15 Jh. Hist. de S. Thom., 3:^1. ~ den Jnden hin nnd her geizogen nnd ^«ftoMfee 
Den Früneru xu Ohaeaheim soll man «geben was worden., id., Sfhift" dor Pi^n. 90». 

8W0 traehten mit fleische. . ., und solleut die Bossen, li!.ii:en. die Garben dreschen, che 
schusseln alsu ^riu. das der cnke sol essen sie aufgelöst >in.|. Sehmeller, 1, 2i'4 Sclierx 
obwendig des borte« das er gnng habe . . .» i 17G. — Die Strasshnrirer. von Krioir Itedroht! 
15 Jh. Wcisih. 4, 93©. — «Bisxbar sint wir. .. «iletent mit dröschtude und bosumle*. Kön.i 

— gesessen an ilt i ilisdM's f. P.rant. Thesm. liBü. 

c, oa. — «Ein jeder riszt etwa& Uarab (vomi Bössern, Bösem, bi r, sr hloditer machen. 
Schilf), — das es dest minder kmi me hab». | Sclierz, 176. Grimm. 2, ü.iC. .Wem ir iich nit 
Til., Nsch. 98. — «Die Bori einer Wnnde*. bessern, so Iftgent das ir iich nit bössem». 
üersd. 52 1>. ... Ingolts Pred. 1435. - «Also bösert sich die 

4. Brett. — «4 börter ad pistrinom». 1388. ; weit». Gnidin Spil, 8. - Ob die Leute «von 

— »8^f. umb -iL. u r-irlione 6ör<CM.. Tliomas. dir <i>:hoserot wurden». Bihteb , 43. —«...es 
Fabrik. — .Dt^r kiNiener. der börter oder sei doch wie es wil oc^oMret worden». Hnrner, 
breiter nimet...» 1322. Urk 2, 20n. | Instit. 114 b. - «Kit meinen es bessern. 

Bosch. Busch. - «Hüte dirh das du iit und hn^cnt*. Bruiischw., Chir. 14 ». - Das 
durch die bosche mlouflest». Tauier, 128 i2ö). Aussehen eines Aussätaigen €hebt sich an 6^ 

— «Got erschein Moyses in cimo bfirnenden Mrm und gtuiam an werden». Oersd. 76 b. 
hösche». Kün.. 2f>l. .Sie «jngetem in d-'n ~ «Die menechen haben aich ae6terf». Paolj, 
böschen und wcldeu». Ibid. 62!>. — «Alle die 20. 

barsten und boumo nnd M9«fte sossent vol tii- 1 Bosnne, BuMme, Bvsnae, Busone, Bas«ii> 

feie». Marlcin, 13. — «nemus dictum T?npoltz ne, l'o.sanne. - «Ir ensüllent enU. in hos'neu 
/>öscÄ<r». Weitersweiler, 1357.— «Ut den Z/oscä» bloscu». Tauler, 216 (37J. — Verboten Nachl- 
Kirweiler, 1437. — «An den bösdien». Ried- lärm zu machen mit •btMmm*. 1486. --«Idi 
heim, 1375. — «Der boseh M as augezindet, — thu ^ a- ich wöll, so ist mir alzeit in meinen 
brant doch nit in synaj ». Braut, Koscnkr, D. Oren die grausamlich Sum der Jiustmm»* 
Oed. 7. - .I'as \\ on, , — das man horte — Geiler, Has im Pf., n, 3 »». — .... so tftnt in 
im boich uuverzeret». Id., Ave praeciara, meinen Oren die greusenlich ZiuÄon oder Tru- 
2m"iJi«» ^. ^ ^ ^ . , Ii*-» Kschcngr. a, 3 1*. — «Die Priester 

BoM. Bettler, die «uf den obent harkäment, . mnisten tmmeten mit BttsaiM«n». Id.. firde 



— n — 



2.18 — «Drammeteauud^iMuiMn». Adelphan, 
Tirk. F, 9 b. — «Bummen oder thrnmeten*. 

Id., Barb. 201'. — «Mit .Iciii ^'imIGu der Bu- 
Mmten». Nachtigall, Psalter, 383. — «üott 
lob«n ... im Buwetunen thon». Wurm, TroBt, 
\%^. — *BusMMn, ziDcken und li5raer>. 
BUndeuf. c. 1 

Botieh, sonst bot«oh, eng'], body, Leib, Biiinpf, 
^ias Daui>tirt''i.i1k einos llansf^s. — Brauchen 
die Haber Holz für ihre Hofe, «su sol in der 
meier ireben 18 hölzer z& einem hotiehm geimc 
huse» 'l..'^>rran. 13 Jli. \Vei«lh. 4. 264. — Dem 
üab^r tkaseu Hol zeisiurt wird, «soll der 
m«yer einen hodtclien geben in dem holt/.e, 
des sindt 13 höltzer*. Sandhofen, lö Jh. 
Weisth 4, 153. 

Botschaften, Yerbotschaften. Scherz, 1733. 

— 1. Activ, durch einen Boten benachrichtigen. 

— «SalomoQ . . . und ^aniäun, die von dem 
engel gebotsdU^ wordent . . .> Taulcr, 45 (9). 

— ."Were es dasz ein scheffe abgin<cß. so soll 
der iiiiior die andern verbotschaflen^ dasz sie 
ein aii !< Ml setzen». Wftflselnheini, IK Jh. 
Weisth. 5, 441. 

2. Melden. — «Er het es nft . . har ««r- 
botschaftet' Nie v. Ba>el. 203. 

BotMchubjBottücbuh, grober, starker Schuh, 
fide>r Stiefel, frans, botte. — «Zum bet^ith: 
==tr;i.--b Hausnanie, 1350. — «Ein Spill im 
6ack and das Mcitlin im Har und Strow in 
BatU^t^en mögen sieh nit verbergen >. Geiler, 
Püst. 3, 61 ». — «Buntschuch oder Bot'schuh*. 
id., 3 Marien, 23 ^. — «Wenn du BotxBchuh an 
hast nnd dir die Ffiss warnt sind, so haben 
»He Glieder Nutz d;\rvon>. Id.. Briis. 2, 35 

— Aach als Name; Metze Botüchuocii, zu 
Strassburg, Ende des 14 Jh. 

Bottenbrot, Trinkgeld, das einem Boton 
iTogeben wird, der eine gute Nachricht bringt. 
i«cherz, 177. — Die Bescher der Au.s.sätzigen 
sollen V'iii Niemand *bottt'nhrot» nehmen. Gut- 
leute-Oi iln. — «, . . den v>ü ich heischen bot- 
Unbrot* Aliswert, 19. — «Es ist gar ein andere 
Gezümiis.s do einer spricht: sich, das ist din 
Tochter die verloren ist gcsin, und zoigL juit 
dem Finger doniH. weder der do seit das sie 
trst kommen »ol ; wenn der erst erlangt gar 
ein ander Bottenbrot weder discr erlangt». 
Geiler. Post. 1. 6 a. — Im Mittelälter w urde 
oft die überbrachte gute Botschaft selber Bo- 
tenbrot genannt ; Notker bezeichnet sogar das 
Evangelium mit diesem Nam^ n (Frix h. 1, ri2;. 
fiedio machte ein Verbum daraus: «Paulus 
. . . hat naohmals den Glanben, den er ver* 
folgt hat. gepredigt und da«; E\ ;i ni:eliuni iot- 
tenbrottet». (Chronik der alten christlichen 
Kurehen, Strassb. 1690, 1^.. 245 h.) Es scheint 
mir rat-rkwürdi*!. dass nnch Göll, 50.^, sai^'t : 
«£7aagcUum, Bottenbrodt ; item, gute Bott- 
sehaft*. 

Böttlifb. adj. von Bote; die böttlichen Tün- 
i^er Christi, die zu Buten ausersehenen 
Apostel. — «Do sol men verston das sie nit 
redten von den bö^tlich€t^ .liiiiircrn nnsers 
Herren, die do stets bei im worein, »luider 
von denen die wnb und umb daran er sossen 
in den Stetten und CasteUen». Geiler, Post. 
2. 104 a. 



Böacke. — Yemiumiute Fastnachtnarren 
«lanffen 80 in bihtdtm wis». Brant, Nsch. III. 

- Zarneke. 104. fragt ob das Wort mit 
hechten zn^ammenhängt, zieht aber Beuke, 
Panke, vor: man thnt als schlage man Pan- 
ier n . (lodeke, 240, citirt : «der bögk. perso- 
natus, der ein butzenantlit trcgt, der ver- 
batet nnd verbögket ist», d. i. verlarvt: eine 
bes^icre Erklarnng als die Zarnrke's. 

liouiu, Baum, äarg. Noch heute bei uns 
Todtenbaum. — Der todte Heinrieh IV ward 
«in dem boume gelassen fünf jor ston, untz 
er wart usscr banne geton». Kön., 435. — 
Stirbt ein Eigenmann zu Sundhofen, <f <i >oU 
man ihmc geben eiiit ii bäum siben schöhe 
laug». 15 Jh. Weiätli. 4, 154. — Stirbt jemand 
im Hattgan, nnd «wöllent die erben ungeerbt 
nszgehn, so sollont sie den Schlüssel uf den 
bäum legen und mit der leich usz dem haus 
gnhn und nit mit ihnen tragen, dann sie in 
kleider anhabend». 1490. Weisth. ö, 507. 

Bonmwnllin, Bouwel, von Baumwolle. 
Scherz, 178. — *BoumwuUin dücher». 1424. 
Tucherzunft, 39. «Ein bmtoel roch». 1822. 
ITrk. 2, 123 ; 1446. — «9 bowdrddce* 14A1.— Etc. 

Brache, das Brachfelil, natli der Ernte. — 
Mau soll das Vieh «uztriben an die bmche». 
Leberan, 13 Jh. Weisth. 4, MS. 

Brächet, Zeil, wo das Brachfeld Mieder 
gepflügt wird. Scherz, 179. — Prundic^stc 
«qnomm nnnm fiat tempore qnod dieitor ze 
hrached, alind in antnnipiio et tertium in 
quadragesima». Appcnwiler, 130b. Burckh., 
1S8. — mBrachetfr&nde^ herbstfrSnde und in 
den vastcn.. Ibid.. 1486. 0. c . 156. — Jeder 
Einwohner von Ohnenheim soll «drie achte 
zu dem jar tfin, eine ze hornung und eine ze 
brochaite unil einf ?.c herbesfe». 15 Jh. Weisth. 
4, 239. — In dem nämlichen Sinn: «zu bro- 
chacke*. Arn. Islieim, 1320. Weisth. 1, 698. Zeit 
wo das Brachfeld wieder umgehackt wird. 

Bracht. S. Braht 

Brachten, brehten, lärmen, toben. — «... mit 
rauben, Stelen, brachten ...» Marner, Adel, 

A, 2 b. 

Brat hti^, prächtig, prachtlich, lauttönend, 
hochfahrend, Schmeller, • 1, 34ö: prachtlich. 
fastnosuB. — «... and bleibt jm also sein 
&rrtc/j<i«c/ic herrschaft erstri ekt >. ("apitc Ver- 
warn. B, 2 — «Ein disputatiou . ■ , iu der 
er sich mit vil pradtliidten nnd trntzlichen 
Worten vermisst ...» Ibid. (\ 1 ^ . — Tre- 
gers flüchtige und schmähliche cpistel». 
Bnteer, Treger, A, 4 «. — «Wan sehon des 
keisers bildmi^/ ufT ein kui*fTir ire^ehlagen 
wer, mit pracJUlicher übergeschritlt, so ncmpstu 
es nit für goldt an* Capito, Treger, M, 3 ». 

Bracke. Breekin, fem. Jagdhund. Scherz. 
17Ö. — tBracken unde hunde». Gottfr. v. Str. 
1, 44. Etc. — «Zu dem bradben». Strassb. Haus- 
nanie, 1H20, — «Wenn ettwen einer vier oder 
Iniil junger Hund het, so spricht er: ich wii 
die zwen mir behalten, der würt gut zu einem 
Vogelhund nnd der ander zu einem Bracke», 
und die auilerii soll man ertrenken». Geiler, 
Bilg. 241». — «Leithund, wind, rüden und 
brnckoi*. Brant.Nsch. 73. — <dic alt 6reci^>. 
Murner, Nb. 196, Schimpfwort, 



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— ö« — 



Bracke, Balken, l'fobteu. öcherz, 179. — 1 
>Umb 4 brocken, wore&t eychcn, 4 sch., an , 
den stal z& legen. . . > «Eime knehte der j 
loeher talp die bradten darin zft setzen, I 
2 s -li ^ U41. S. Thonias-Fabrik. ! 

Braht, Bracht, Pracht, Gebracht, masc. ; 
OeBOhrei, Se1iall,LSnn, dann Grosstliün, Luxus, j 
Grimm, 2, 283. S auch f;(J>i, J:ir «Sünder I 
rede und sonder braht», iiottü. v. 6ü. l, 171. j 

— <Ane BObal und ane hräkt: Ibid. 1, S07. >- • 
«Welch machen gros/, gesebrci und bracht, — 
die lobt man Jets und hat ir acht». Brant, 
Nseh. arS. — mGebradtt in der K{r«hen>. Ibid. 
46. — «Das trifipnf sie verr in Ü • nacht, — 
mit ketscheu, schteipfeu, gro6»eu ^bracht», 
Brant, Rosenkr. Wack. 2, 10U9. — Grobe Leute, 
heim Essen, «haltend ouch allein den bracht — 
mit wiesten Worten und mit werckcn». Alur- 
ner, Schelm, e, 9 >. — «Bald schweigen sie, 
und stehn duircp^en — mit auffgereckten oren 
all, — uuU ia&si n von des bracfUes schall». 
Id., Virg. A, 7 i'. — «Am himel fleugt» idie 
Fama) zu mittei naclit. — das mans hört fiio- 
gen mit seiiu bracht*. Ibid L, 2 a. — Er kam 
«mit gschrei und auch mit grossem bracht. 
Ibid. ü, 7 B. — «Ocde reich on bracht nnd 
hschall». Ibid. R. 8 l>. — «Wie die t^chweiu um 
mitternacht — greinent nnd haben iren bracht. 
Ibid. V, 7 ». Etc. — «Aller zeitlicher bracht» 
und übermutdcr ungläubigen». Nachtigall, Psal- 
ter ti. Hu thust ein Kind ins Kloster, «das dein 
pracht erhalten werd, dein namme und stam- 
me bleib». Zell, n. 8 >». — «Nit das ich jncn 
den pracht -w iHI al»iirrrhen, sie seind aber mit 
bisehöff ab dem prwM». Ibid. q, 1 1>. ~ «Qross 
hoehfort, bradU nnd bnberey, init kostlichen 
kleidcrn, von herrcii und weltkindern trili-n 
iüt». Butzcr, Neuer. U, 1 «. — «Unser feinde 
(werden suchen) jm hradU sn erhalten dnreh 
geschwind Iisl>. Appolt. a, 4 «. — «Parauff die 

. . . patres^ priores, provinciaien jr bradit und 1 
antoritet haben». Oapito, Terwam. G, 3 1>. — ' 
»Es wcrc uuiiiiijTlirh von sölichem pracht sie 
uft den rechten weg zu bringen». BrunteLs, i 
Anetoas, B, M. ^ K5nige «sollen ir hoifoang | 
nit setzen in grossen pracht, vil ros/ und un- ! 
nützen kuKien». Id.. Zehnden, a, 4 — «In 
der weit kein grösser bracht ist dann bei den 
feisten hv\ lern» (Bettelmönohen). Pollio, Fred., 
B, l b. Etc. 

BrKm, Brombeere, Brombeerstrauch, über- ; 
haupt Dornstraoch. Seh. rz, 180. — «Bramen, \ 
veprcs, licet spinosa bcrbü». Herrad, 182. — 
Was im Wald «die bratnen überwachsent» soll 
der Förster nehmen. Bösenbiesen. 14 Jh. 
Weisth. 1, 690. — «Alles das ligeudt huh/., da 
die brom über gewachsen seind», soll des 
Försters sein. Beiningen. 15 Jh. Weisth. 4, , 
98. — «DiP Bremenhurst», an 10 Orten. 1280 j 
u f. — «rratuMi an den Bremen» S. Johann, I 
1379. — «ZU .Brottcn». Wittersheim, 1850. Btc. 

Brant. 1. Fenerbrand, brennendes oder an- 
gebranntes Scheit. — HaluMi die ITuber geges- 
sen, «80 sol der meiger die brendc aud die eschen , 
nfladen, nnd sol sie fSren vsser dem hof ! 
In sinen hof*. Sundhan^ n, 15 Jh. Weisth. 5, 
534. — «Schur z& die brende» 1 Altswert, 125. 

— c8o seind vi] die dir die Braid schüren. 



der Teufel, dein Fleisch, die Welt». Geiler, 
Has im Pf. d. 1 b. — «Ein brandt vom für sie 
uszhar zoch». Murner, Geuchm. y, 2 8,— 
«Turnus der fürst nam einen brandt . . ., ~ 
und warff in an des thurnos seit». Id., Vag. 
f. 1 8. — «Die brtnd schieren». Id., Nb. 190. 
Sprüehw. — sohtm alsbald die _flammech- 
tcn hrend niE dem fevr ...» 
Ciftsar. 123 K 
2. Dnreh Brennen ausgerodete WaldtteUe. 

— «Kinder dem brande». Ebersheim, 1441. — 
«Zh brande». Zehnacker. 1303. 

Brantrvite (Beite, Oereite, Gerftth), Sehflr* 
eisen. Scherz. 1291. — Zu St rassbnrj^r, Bäckerei 
«znr BrofUrot«», 1321. — «Ein br<mtereite* , 
unter d«tt Kiebengeschirr der Znnftstnbe der 
Tucher, 14S7. Tucherzunft. 34. — «Ein brant- 
reite», unter dem Küehengeschir der Metza v. 
Lichtenberg, 1432. (Strasb. Spii.-Aroh.,T^ntseh- 
bnch, fo. 108 b.) 

Brass, v. prassen, schwelgcriches Gastmal, 
SchwdgiMi- — <IHe grossen gewaltigen die 
wider and für bei allem Brass stecken nnd 
auf den Stuben... etwan einen Brots anfrich- 
ten». Geiler, Schiff der Pen. 106 «. Etc. — 
«Die trueker in dem hrass umbsTon — uff ei- 
ueu tag . . .> iirant, >»scii. 51. — «... die uff" 
den praiz haut acht, — sclilemmen und dem- 
men tag und nacht». Ibid. 19. — Silenus 
«macht manchen im praez verrucht». Ibid. 66. 

— Schlechte Priester stehlen vom Kirchengut : 
«darusz ir machen einen brast, — das nie dea 
Stifters meinung was». Murner, Nb. 117. 

Brasteln, Brauten, prasseln. — « . . . als 
die Dorn bratt^mi unter dem Feuer». Geiler, 
SQnden des M. 64 Selche, die nidit war- 
ten könniMi Ms dio Speise erkaltet ist, *de(> 
blostes belg sie ziehen vast, — und blosen 
das es wider hroH*. Brant, Thesm. a, 8 

Bratzeln, prasseln, ancli zappeln. — Sie 
«schütten die bütten mit den vischen umb, 
daa die visch bratteiten im ho^e». Brant^ 
Bisch. Wilh. 291. ^ >Tan erkennt dass ein 
gewisses Präparat ^ut ist, «so du ein txopfeu 
in daa fax würfest, das es nftn ftroteett». 
Brnnschw., Pest. 32 b 

Brechten, schreien. — Hat die Sitzung be- 
gonnen, so «sol nieman brechttn nocli sprechen, 
man froge jn dann». Bühl, lö Jh. Weistli. 4, 
125. — Em Bahn «der da kreiet und hocU 
daher gat und sporn anhat nnd lut ftfwelKet». 
Pauli, 304. 

Brcckin, fem. von Bracke, Hüudm über- 
haupt. — «Was fs dann ein erstgeworfen 
riiindlin und das die Breckin vor nie kein 
llüudlin nie {geworfen hat, so mosst man das- 
selb tödten». Geiler. Post. 4, 31 Emeis 17 a. 

Bregeln, Bregeltzen, braten. Im Bairischen 
ist bregeln gelind kochen oder braten. Sobmel«^ 
Icr, 1, 256, 3.^2. — «... das man inen die 
Bver also martiren nnd bregdtsen moss, dan 
sfidet man sie, dan brat man sie». — Geiler, 
Sünden des 3T. 1 ^ . > Ofbrcgd^ vttAvmpSlBB^ 
fleisch». Adclphus, Fic. 166 

Brehen, gliinzen. Schere, 184. — «Aeb, 
brehendrr steint '> (Jniifr. v. Str. 2, III. -- 
«Der maic frische blüti weht, — so das ir 
varw in engen AreM». Gottfir. v. Hng., mt. ^ 



— SB — 



«So ging uf miner bunncn hrelicn*. AltiWWtf 
75. — Ein Glanz, tder da glich ist dem amineu 
bfthen». Ibid. 106. 

Rreitfoss, Rothwelseh, Oft na. — Ein Bettler 
«stielt all breitfuM». Brant, Nsch. 62. 

Breithart, Rothwelsch, die Weite, die Haide, 

— Brant, Nsch 62, — Ich rathe ihnen, «sie 
trolten sich geschwind and schlecht über den 
bmthart weit hindan». Mumer, 4 Ketzer, 

«Breitsnabel», Art -nilder Ente, Löffelente, 
1381. Al8atia.l867, p.299. 1459. Bracker, 2.S0. 

Brem»', Brem, Brinni, Bremse. — «In dio- 
bem grossen Haufen Moeken begegnen mir 
gar ffnf grosser Brtmm and Rossmaeken, die 
ans gar -^ern in die Salb fielent. T>ie erst 
Muck Uder Briem ist ein unordentliche Trau* 
rigkeit . .» Geiler, S Marien, lA b. JH^rr. 68 
Pred. u. L 13. ». — «Kir ' ? ?7i nit in dem 
spinuwep klebt». Brant, Nbcb. ÖO. — «Manch 
himiiiez nnd manch bremeMtieh — hab heime- 
lich erlitten ich». Murncr, Nb I. — «Huiii;^ 
voa Bremen». Brunschw Dm. 70 ^ — »Es ist 
nit eine kleine mnek in dem habermusz, 
»ander rin grosse 6rcm». Pauli, 167. Sehmid, 
Schwab Wort 96, 

Brenkel, Brenklin, kleiner kölr.erner Zaber. 

— T^!t iispiegel setzt «die wasserkant in das 
hrenckün vor dem zapfen». Murncr, Ulen- 
spiegel, fö. 

«Brennknit. tiammalav.Oersd. 81 a Bannn- 
cnlns. flamiiiula. 

«Brennwurtz, incensaria* Gersd. 01^ Cle- 
matis vitalba Klrschl. 1, 7. 

Brentzen, nach Brand riechen ; heute brcntz- 
len. — 'Brcntzrn und stincken oder dem brant 
nach schmacken*. Brunsehv.« Dist. 14 

Brest, adj., mangelhaft. — «Was es (das 
Korn) brester oder krenker ist . . ,» 1897. 
Hist. de ä. Thom., 396. 

Br««te, Brest, Oebrest, Hangel. Fehler. 
Scher/. 185, 485. Sowohl loildicho» als ^'ci^- 
tigcs Gebrechen. — «N& crsach si den ge- 
hreMttn da». Gottfr. v. Str. 1, 189. ->«... ebc 
d("'hpin breite were an iiiie . .> 12(5^. üik.- 
Buch, 1, 395. — «Der gebrente ist nö leider 
so gemeine . . ,» Tanler, 144 (27). — Denen ist 
gnt helfen, «die gehresten bckonnrnt» Thid., 
% (7), Etc. — «Were aber daz ein eptissin 
gehresten hette an iren zinsen ...» Oberentzen, 
1310. Bar. kh. 209. — «Wer es, das der hof 
brett oder mangel het . . .» Stotzheim. 1412. 
Weisth. I, 687, — «Het der raeiger uJ nienian 
ze clagende noch keinen gebreste dos hofes 
ze (irrende ...» S. Gilten. 14 Jh. Ibid. 4. 180. 
Etc. Etc — «Ein .\rtset derselb muss die 
Riechen nit vcrschmohen. crninss die G< Westen 
beschowen». Geiler, Post. Ü, lOö >' - «In der 
Schofmesch seind (Lresunt gemacht worden . . . 
die 3Ienschen von allen iren Gebresten Libes 
halb, aber im Touf werdent gesunt jL^cmacht die 
Selen von allen Gebresten der Erbsünd halb». 
Ibid. 3, 26 b. — «Da lug jederman zu im selber, 
ob er cntpfind sGndlicher Oebresten». Ociler, 
Selenp. ]f>2 — «(iedenck das dich din Nech- 
ttcr ouch mit dinen Gebretten liden muss». 
Id., Btig. 00«. £te. — Der ist ein Narr, 
4ei «nit sin eignen bresten denekt». Brant, 



I Nseh. 24. — «Darumb secht üwern bresten 
an, — und lasst die ü])piü: hoffart stan». Mnr- 
I ner, Geuchm v, l b. — aIlc Wcilior «die hant 
I ein kanst, die ist so gut, — das sin a!i presten 
■ liC'ilcn dut». Thiit. — «(Jold und silber nimni 
da mit, — das du keinen gehresten nil autY 
der wegfart müsstcst iian». Murner, Virg. B, 
6 0. — «VUer din^ bresten und mangel». Id.. 
Gayac, 412. — «Die gebrest ist so weit kum- 
men . . » Id l lensp 91. — «Es mag sein 
das ein newer breat ein neuwe aitsnei erfor- 
dert». Id., Gayac, 485 — Die Blatterkrank- 
hcit «erstreckt sich in so fÜ bresten. das schier 
möcht vermeinet werden, das in ir alle kranok- 
holten besehlossen weren». Ibid 406. 

Bresten.Gebresten. fehlen. nian^'cln. Scherz, 
105. — «Dem menschen bristet das, so bristet 
dem das». Nie. Basel, 840. — «Werne diser 
p-c/üiTon einer gebristet . . .» Tanler. 110 (22). 

— «Wer aber das ander anwende gebreste 
dem pferde z ft föter . . .» Fegersheim, 14 Jh. 
Weisth. 1. 709. - «Wer ouch das ein hftber 
gebreste, darum .^ull das dini? nit hinder sich 
gan». Brini^hoffen, 15 Jh. Weisth. 4, 42. — 
«An im brast aller tugende niht» Gottfr. v. 
Str. 1, 6. — «Es brast ime eins dinges . . .» 
Nie. V. Kasel, 269 (.S2). — Assucrus sah dass 
Esther «irs [reistcs (jebrast*. Tauler. l'^l. — 
«Au dem liube da nichts f/fbroit». Altswert, 36. 

— «. ..sosoler wi>sen das ime des weges ^ 
brostenht» Tauler, 43:^ (74). — «... so ist ime 
des wines gebrusttn*. Eis Pred. 1, 82. — 
«, . . das riehen keisern ist gebrosten». Alts- 
wcrt, 109. Etc. Etc — Den Frauen •gebricht 
krafft und stcrck». Guldiii Spil. 22. Etc. — «Eim 
dmtdas, dem andern jcns». Geiler, Ev. mit ü.ssl. 
160 a. — «Die thorechten, denen des Oles 
was gebroHm . . .» Id., Pred. n. L. 131 s. — 
«. . . Das im Kraft und Kunst dartzu fl*» 
brisUt*. Id., Sclonp. 32 ». Etc, Etc. — Mn 
Narr «vSreht im hrtti hie zitUch gnt». Braut, 
Nsch. 6. — «Nit das der spisc üt sufrr« brist». 
Id., Thesm. c, 5 «. — Jeder sieht «wem er 
glich sy, was im ^eftrisf». Id, Nseh. 9. — 
«Wer vilen seit was jedem — der hört 
gar offt ouch wer er ist». Ibid. 69. — «Wo 
gelt gbritt, do ist f^fintschaft nsa». Ibid. 18. 

— «... das selb den meistern ouch gebrüst. 

— das sie der rechten kunst nicht achten». 
Ibid. 29. — «Bistu rieh, das dir nit gebrdst 
. . .» Brant, Cato, a, 7'". — Wissenschaft 
den Deutschen *gebrüst nüt, Aver nit der win». 
Id., Nseh. 88 — Er «schwür ouch im gebrött 
g'antz nüt». Ibid. CO. TA'\ Etc. -- «Ich weis/, 
waa allen schelmen Orist». Murncr, 8chehn. 
a, 2 a, — Wann «dir monnaye brist». Ibid, 
d, 4 ». — «Er durt mich das im wizheit brist». 
Murner, Nb. 2, — «Allein ausz allen einer 
brist». Id., Virg C, d*. — «In {Geistlichkeit 
in vil gebrist». Id., 4 Ketzer, D, 8 a. «Wer 
ist dem ietzund nüt gebrist». Id., Nb. 8. — «. . . 
on sie all duffcnt dir gebrist». Id.. Uad. F. ?> '. 

— «Geusz ausz dein hertz dem nichta gebrist: 
Id., Virg Y, 1 •. Etc. Ete. — Es ist gewiss 
«das jm nüt brestnt ma;;». P.utzer, r>ass Nicm.. 
d, 1 o. — «Es brist dir eben nit mer ...» Blin- 
denf. A. 4 ». 

Brestbnft, Brestbaftif , Gebr«stliclit Oe- 



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- 64 — 



bresthaftig, mangelhaft, fehlerhaft, schadhaft, I Brieflsch. buchstäblich, litferalis ; Uttera, 
schwach, kränklich. — «Kein man sol pfaffe ' sowohl Buchstaben als Brief. — «Sie ver* 
werden, der ajk gXiden bresthaft ist» (krüppol- stundent die Gebutt Gottlos zu vil lililich und 
hait). Kön. 522. — tWellioh t&ch sü bretthaft briefiach^ dem Buchstaben uoch». Geiler, Post, 
vindent . . .» 1433. Taclierziinft, 42. — «... 2, 35 «. — «Nieodemiu was grob, wann er 
ilas icti alse gar snöde and alse gar gebrcst- ' hat gewont der brüfischen VerstcniuissiMi do-. 
haßw bin . . .* Nio. v. Basel, TauL Bek., 13. l alten (iesatzes. und verstand das allein ^^rob- 

— *BntifMftig brot». 1467. Alte Ordn., B. 1. — lieh noch den Worten nnd nit noch VerBtent* 
«Die sich für gebrrsüich lialliiit>, dciun hilft' niss des Geisto. Ibid. 3, 36 ». — «Uss brie- 
Gott. Tauler, öd (7). Etc. — Einer Sache brest- .fisi^ten und historischen Verstentuiss, so sie 
haft werden, Mang«! oder Schaden daran er* | gelesen hettent. enehtent aie die geiiUieh Ver> 
leiden. - «Wrlhc zit ein probst von Oclenberg strutniss», G< il< r. SSinden des H. 11*. 

der hftbcr bedarlf . . . umb die guter »ins j Brieg. S. Bruge. 

got/.huses, ein mciger soll juen gebieten in | Briegelin, Brägel, kleine Bruhc — «Gsest 
den hoff, und sunt jme helffon dps rochf^ ii der du ein Süplin, ein Jh-frrh^), der Mag<^n ciii- 
Ifüter er 6restÄü/f würde». NiederiHursthwiUer, : pfahot allein das BriegeUn, aber alle dlitdcr 
1354. Weisth. 4,95. — «Gott stroft etwcnn Vater | empfuhcn Nuts». Geiler, Emeis, 9b. — «.,. Das 
nnd Mutter nnib ire Sünd in iieu Kinden. das , im sein Schwester Thaniar ein Brügel solt 
bie bresüiaftig Kinder gebereu». Geiler, Post, machen vor seinen Augen und im zu essen 
2, 85 b; Irrig Schaf. E, 2«. Etc. — «darumb geben». Id., Scelenp. 40». 
sin«! alle unsere Werk ^resCAn^t^^». Id, Fred. Brisen, scliiniji n. knapp kleiden, Scherz, 
a. L. üä 187. l)ie Frtiuen zieren sich «mit stolUcu 

Bretstell, strassburger Ausdruck tiir Bn tzcl. schappeln, mit gebrisenm schuhen*. Gcbeto, 

— Am Slontag vor Fastnarlit snlli n die 14 Jh ms. — Don Frauen ist verboten «j^- 
Becherer den Küfern geben «20 pU:n. für brisen röcke> zu tragen. 14 Jh Alte Ordn.. B. 
bretstellen, /,& einie Urkunde das sie zft uns 21. — Di«* Weiber «legent iren Leib in einen 
gehörent>. 1395. Stadt-Arclüv. Znnli-Ordn., p. engen notstal des pauniwollcn rocks gepfren^ 
320- — Die Bäcker sollen drei mal wöchcnt- nnd geprisseit*. Guldin Spil, 67. — «Wan pr 
lieh «ettekuchen und /'rctstdUn bachen». 1493. aber ein scidin Wammen an tu it uff der Gas- 
Alte Ordn., B. 1. — «Zür bnUteUen». ätrassb. i sen und steif ingtbruen und iugenestelt wer, 
Hnnsname, 1435. — cWenn einer ritet gen I das geb im mer Fr9id weder das Hessge- 
TTa;Z*''iiii\\ sclinellu. — xj >iil er mit ime wauil>. G^'Hcv. Kv. mit l'ss}. 202-'. — «Im 
bringen BretsleUe*. 15 Jh. (Cat. des Ms., 12.) kam ein junger Gesell dort her getretteu, und 

— «Der Boraff hat im die breUid geben. — ' -was gcbrisen und sereert und het sieh ans- 
darvon mag er noch vil jar leben, — pfawen, ■:. >tricKeu als steif als li iiiiiiiLi knnd » Id., 
wilpret hat er gnug ... — wan irs beim Geist Spinn. L, 5 ». — «Ein jung Mensch 
Ueehi recht wol besehawen. — ich nem die , das fornen hart ni^r»sea ist und sierlieh an- 
bretstel und den pfawen, — und licsz euch gelegt» Id., Bros. 1, 98 a. — «Die weissen 
stürmen tag und nacht* Murncr, Luth. Narr, Brusttücher seind gefüllt mit Baumwotlcu, 
122. — Kurz, 209: «brctzen?» Bretstell war, nnd stet das Wammesch offen nnd seind über 
wie Ro raff und P£aa, Name einer der strassb. dns weiss Brusttuch ingebrisen un ! kummen 
Kanonen. daher gleich als die Beissknt clu ». Ibid. 1, 96 

Bretten. — «Wenn der Tod an denThfiren — 1451 war zu Strassburg ein Bürger namens 
rumpelt, do breitet es, so dir so weo ist und Jtdiann Brissr/mürcr. — ^fuii sieht was hof- 
nit weisst wo du bliben solt». Geiler, Post fart arboii hat. wie mau sich mutz, schmier, 
8, 67« , Ev. mit Ussl. 130*, 131«. — «Noch nestel, bris: Brant, Nsch. 86. — Ein alter 
dem Tod Gott niemans me erhört, es het Gouch soll «sich <c\u\n inbrisen*. Murner, 
brettet*. Id., Post. 3. ij7 a ; Ev. mit Ussl. (icuchnj. f, 8 b. — ^ Et lieh so eng gebriscn 
181 — Ich weiss nicht was das Wort bret- waren. — wer in nun ein furtz entfaren. — 
ten hier bedeutet Es gibt ein altdeutsches si hettent tusend eid geschworen, — sie mies- 
brittan, panderc, texere. brette»; an ans- ten ewig sin verloren». Id., Nh. 219, fig. von 
breiten oder vv < ix ii ist aber hier nicht zu solchen, die ein ZU ängstliches Gewissen xur 
denken. Frisch, i, 136, erklärt die erste der Schau tragen. 

Geilersehcn Stellen durch «da ist der bretterne Britsehe. Wasclibrütke. lavoir im Fluss. 
Sarg nahe», und «lie zweite durch «man liegt Von britschen, mit einem flachen hölzernen 
im Sarg, es ist aus mit einem». Diese Aiä- , Werkzeug klopfen? Die Wascherinnen klopfen 
fassnng scheint mir durehauci unrichtig ; dnit mit einem solchen die nasse Wasche. — «Die 
nrutrniii hr'itcn kann t-inen -Milolit n Sinn njchi Jiritschen iu derBrüsche». 1427. 1406 Almrud- 
habcn. Grimm, 2, ö78, hat breiten, rapcre ver- , buch. — Die Einwolmer von Khodis suchten 
zfleken ; dies könnte allenfalls auf die erste ' Sehntx «under den gewelben. brneken oder 
Stelle pas.scn : ('< brcttct, mau hut ]>r>ininiui: hrilirJicn». Adelplius, Türk. D. R 
verloren ; auf «iie zweite jedoch passt es nicht. , Britscbe, ein an einem Ende breites and 
Scbmeller, 1, 271, hat ein baierisehes bruetten, | Haches Hole, das die Fastnachtnarren trugen ; 
fig. sich unwohl befinden ohne eigenttifli /u > s. das Bild in Brants Narrensehilf, zu Kap. 
wissen warum : clas dürfte noch am besten | 59. Ausg. von 1499, f'\ K, 1 b. In Strassburg 
auf die erste Stelle anzuwenden scinj die an- I sagt man noch britaehen fSr prügein. — Ein 
dere bleibt aber dab -i tiicht miuder dunkel. — Narr verdient «das man im dio fn ütschrn 
Vergl. Brulten^ Bencckc^ 1, 274. i schlag». Brant, Nsch. 69. — «Mir solt wol 



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— 66 - 



Äerd'n iTio britsch crcschlaircii. — wan Ich 
vi asz der schalen sagen». Jiuruer. Nb. I6H. 
Broebmi. — «Wer fremde Iftnde bndtm 

f.)! . ■ \1t-^^ .'-f , "i 

Bi'tH:itS4ilu, UrucLzen, prasseln. — Der Teufel 
«Ar enwesr mit dem gr'öaten geichrei und mit 

Jem trrösicn firochsehuk». "Slarli^in, l'i. — 
jchabeu win, der brocket in dem vassc» (var. 
t^rochzm^ TftQler. 863 (61). — «So iMMi. nt sü 
wie ein par grosse witidcs^r-tii^i- ilurdi ilcn 
walt herkummet gruweliche brudUzcmic». Nie. 
V. Hasel, 226. 

Brockt. — Ein Banor schenkt «spinrni für- 
sprechen ein jjiitc brockt, ciu gmc miLh». 
Pauli, 93. 

Brogen. ^rross ihun Scherz, 189. — Hort 
wie der Winter «mit winde broget — uf walt 
un*l in gevilde». QötU v. Ehenh, T. d. Hftgen. 
1. 147. 

Broafogel, 1381, zu H .| zu verkaufen. 
Alsatia. 1867, p. 2*»;». Urovo<irl, 1 H>:i. Ahe 
Ordn.. B. 1 : Brotfogd, 1459. Brucker. 229 ; 
ein« Ettcenftrt. mm ttropeni. 

Brosam. Bros<'m, Brösum, Rntsme. der 
weiche, innere Thcil dea Brods. — 4Brud on 
Brokern». BIttselb. d. 7 b. ^ «Wann da xa 
trinken host den -in. nim hrosxim un kiiw 
die wol fin*. Brant. Thcsm. b, 5 ^. — «Brosem». 
s. die Stelle bei dem Won Mas. Brant. 

Bi*ch. Wilh.201. «T'ffdas l!roscmen<1 oirn^^ 
Brodca» /etile diö pulver . .» liruitschw., Pest. 
87 b. — «Nimmeken broszem, wein uml huuig...» 
<;rr-4. 29 «». — «Das dein brot hatvil rinden, 
wenijf brosixm». Fries, 33 
Bt^slin, Brosamen, kleine Hrodkrnmmen. 

— «Lasz mir nur die 6rö«r/iH werden, — die von 
tieineni di&ch ab zu der erden — fallcnt . ..> 
Morner. Bad. L, 8 

Bros«, Spross. — «Joh. des Täufers Spys und 
*in Essen sind gewesen Hewschrecken, lopu- 
sta«, als pemeinlich die Lerer schribeiit . . . 
Aber ctlich jetz wollend Brossen doruhz 
machen, weisz ich was». Geller. Post. 4, 4 ^. 

— Als Bischof Wilhelm von Houstein einmal 
jagte, liefen «eine Hände in die Heben und 
tkaten «den armen Leuten» schaden «an den 
pro^crn. die erst uszgcsclinsspii » . r.i ant. Bisch. 
Wiih- 297. — «Die Bäume fangen an Bnmen 
■szatoBsen ...» «Die Äst sein vol Brotten*. 
Paali, 318 ?,-2\. 

Brossen. — <1 sch. von eiure aiben ond 
Cime ammeier sft vesohen nnd ab brcum», 
um. S Tliomas-fabrilc 

Bro»sen, äprossen. S. Bolkn 

Broat, Mangel. Vergl. BnM, — Der Heri)«!- 
Bonat <lot uns keinen frroii*. Conr. v. Dankr. 
T. »1. 

Brach, von brechen. Sehens, 189. 1. «Ein 

iTi^vpr brach», Neubruch, neu urbargemacHf r« 
Land. Logeinhcira, 1404. — S. auch Gebreche, 
Üjbruch. 

2. Geldstrafe für imu «crebrochcncs» nduit. 

— «BeÄseruugeu otlei brache». Detlweiler. 1380. 
Weisth. 5, 4W. — Wer «nooh »chnldig ist . . 
pfenniirzins oder briiche....» — .Adelshofen, 
14 Jh. Hist. de S. Thora. 334. Etc. 

3. Mangel, (Tcbrechen. Auch Qebruch. — Sie 
ikaken «das sie betten an Weisheit brueh; 



l?rririt. Lavt iisp. IRR •■. — K> i>t kein S"t;irid 
*do nitabuümsig nnd gebrucli». Brunt, 2vsch.8ö. 

4. Braaeb, Oebraueh. ~ «Dises holtces Abnn? 
und brueh ist nit so tanir irown^tMi . .> Mur- 
ner, Gayac, 434. — «Hb des holizes 6rMcÄ au 
allen orten gleich sei {gehalten werden». Ibid. 
4-^8. — Iiii «weis?' ilns dii^ snrh des hcili'^en 
glauben» mit keinen menschlichen brücheu 
oder missbrilohen sol verwicklet sein». Mnr- 
Tif>r, l.nth .N'arr, 2. — «...Nach der narren 
brück und sit>. Ibid. 46. 

BrAch. bruoch. 1. l itterhose. Scherz, 189. 
Grimm, 2.410. 'llrudt, braceae». Herrad, 
18.T — «Kttliclic llnlu iii Inuliis und onc hriich*. 
Clus 79. — Die (nis^|(>r «zuirent sich us 
untze in die brück», ibid. 107. — «Hosen, 
briich, rock . .» Altswert. 58. — Der Mnnns- 
rock ist zu kurz, «des siht man im ilie>\\ar/ 
brudt». ibid. b2. — «Von ArrasK koufft ich ir 
ein dS^, — do macht «ie mir ein linen hrUdt; 
Murner, (leuchni. x, 4 ^ Xit ein brutht 

ich iresrhwig das hembd>. U. o. ¥, 4«. — 
rtenspieiifcl «r.oeh die br&dt ab». Murner, ül. 

«."^ti Iiaben sie dir auch /ii siluind — 
ein brüdt dir gemalt in die band». Id., Loth. 
Narr, 18. S. 64. 187. — «Ein niderkleid oder 
ein brach, wie man rs dan nent». Pauli, M3". 

— Kurz, 207. macht über das Wort eine lauge, 
unnöthige Anmerkantr 

?. FtMichtes, mit Weiden etc. bestandenes 
Land. Scher%, I89 — * Bruch, palus». Herrad, 
181. - «Das Briich» 13 Jh. u. f , au mehr 
wie 100 Ort' II. ~ Kevier Strassburgs. Oassm« 
U. Hüntel iianien, hl. 

Sieh Brüchen, sich Oebraehen. — Die 
nicht yreschickt f»jntl /u oimMii ».cliauendeü 
Leben, «sidlent suk hrttciuii in t iuem wirk- 
lichen Leben». Geiler» Bro> , l . l<> . — 
*Bruch dick noch eren gen dem lind». Brant, 
Donnerst. D. Ged. 24. 

Mit dem Genitiv sich einer Sache bedienen, 
sie gebruuchen. - Die Geschöpfe «««c/t brücken 
müssen spis und driinck». Brant. Thcsm. a,2 

— «Zum ersten ist es nütz und iin — den die 
do bi;eren hotlich sin — ZU brücken sich .... 
adeliches gmöts». Id . Moret. a, 11». — «Dins 
trwnnnen i,'uts &n<c/* f/ic/» mäsziich» Id., (j»to. c. 
1 — «Wer eigens koü& sich bruchm wiü. . . .» 
Id., Nsch. Ä9. Etc. -- Biebter «die vernunift 
sich bruchfn sollen». MuriK^r. In-tit. a. 2 

— Das «heiszt gemeiner völcker recht, glich 
als ob sirA des rechten alle völeker gthrüt^tm». 
Ibid. ''- ' <l>arumb f/ebrudient iuh der zit». 
Muruer, ücuchm. n, 4 b. — «... so künt sich 
. . . ein jeder dropiF der g esehriiften brücken*. 
Irl , \ ! '! K. 4'i. Etc 

liiiiclii^^, der einen Bund, «lu Gesetz, die 
Ehe, etc., bricht. — «Wer do bricht das minsta 
Grbiif. der ist an inrn allen hnnUiq*. Geiler. 
Hil^;. 46«. — «Weiui tuuvc» Vuii'aren seiud 
brüchig worden an Gott ircni Schopfer. als ein 
Frow brüchiy wärt an irem ilann , . .» 
Id., Post. 2, 20 i>. Etc. 

Bmdermfts. — In der Hölle, «do sind alle 
Ding unter einander vcrmüscht, wie ein 
Brudermus:, do Krut, Erbsen, Linsen, (Jcrst, 
Weyssen und Fleisch, weysz was unter ein- 
ander vermäscht ist*. Qeiler, Bilg. 170 b. 



— 56 — 



Brüge, Biüg, Bri<»g, Br -hr Scherz. 190, | — and hat am wasscr doch gebrtut». Ibid. 
<Eiu Imige mit einer \vuri/e>. Sulzmatt, 68. — «. . . das er nach kurtzem schlechtem 
15 Jh. Weisth. 4, 135. — Den Knechten des lust — kam damMhin lui|(ni drwrt». Muner, 

Probstes von Leberau ^'ibt man in (ler Fasten Batl. m, 2 *. 

Fische; «sint ab<^r nüt vibchc do, ao sol man i Brostgewer, Brustwehr, Geländer. — Der 
in geben der visclie brügen*. S. Pült, 16 Jh. | Bisoliof MC cdM man den Chor mit einqr 
Wt'istli. ö, 393. — Ein schlecht Errocrencr &rMsf«7?frrr verschlarfpn ^volt -lamit das getreng" 
lliui beim K?isen die Finger «in die blalt . . ,, uit su grosz wiird». iirani, Bisch. Wilh, 254. 
diiiiiit er mach ein näglis hrüg». Brant, Nsch. [ Brnt, Hitze. — Des Lazarus Lub €WM 
110. Wiirtsjnel mit Näj;re!in, Gewürz, und den | ein gantzer ftn<<, und was überzogen mit 
Nägeln dci l iuger, - «lüu gele brieg». 3Iur-i Grind und Blüttron». Geiler, Post. 3, 40«». 
ner, Schelm., i, 8 — Man soll nur «ein wenig] Brüte, Brat, Hochzeit, Hoclizeitschmaus. 
brieg von einem capunen suppen». Id., Gayao, Scherz, — «Swer zä brü^ mer manne, 
486. — «Supf das brügly* fdimin.) lif. 4 vorwen oder spilman hat ...» als erlaubt ist. 
Ketzer, L. 1 ». — «Ein sohw eint-n supp itder ist strafTiillig. 2te8 Stadtrecht. Grand.. Oeuv. 
brwtg kleiner aohtung ist*. Warm, Trost, &3b. 1 in^d. 2, 210. — Sie «fürte mich do gar zier- 
Brfigel, zum Priyatf^braiich des Ornndhenm | Hohe heros aft den Ifiten und zft den hrSsUn 
bestimmte Matten. Scher/.. 190. Seigneurs et und ouch zft andern kurtzewilen». Nie. v. 
vülages. tO^, — «Der brügeL»* 1220 a. f., in Basel, ms. — cWa man zh opfer gat, es si 
etwa 80 Binnen. — Der Abt von Ebersheim- zft ersten messen, zft Koben oder zft MMm. . .» 
münstcr hat «zwenc brügele», wo die Gottes- 1355 Stadt-Ai i liiv. — «Am sunnentage so men 
hausieutc ihm &unen. das Ueu zu machen. 1 das alleiuya hinleit und brüte verhütet» (%'er- 
«...DiebanwartesnUentgan andembalmetage • kttttdet). K5n., 51t. — Geldansgeben, «do all 
unde an iedwederm hrugü ein ris stecken. !:inttouf, do zft brüten*. Conr. v. Pankr.. v. 
onde suUent damitte künden, das sie ze banne 471. — «Ein thorecht Wib, da zu Gabt it»t 
sint ^getan». ISSN). Weisth. 1, 669. 671. — I geladen, oder zu einer Brut oder Wcst«rlege 
Die Äbtissin von Erstein soll ihren ^briegel ' ■ ■ •» Gcih-r. Post. 2, S7 " — «Du wilt uff 
heien (um/aunen) siben iialit vor S. .Törs^'en alicu liuch/.eiten sein. Brüten, Kilchweieu, 
tag». Rumanswiller, 1344. Weisth. 5, -ibb — | ersten Messen, uff allen Stoben, in allen Braa- 
Hol/ «den ^rü//^'/ zft bezünende». Wiedensolilen, i sen». Id.. IJröfj. 2, 71 

13Ü4. Ibid. 4, 160. — 200 Wellen um «den Brüten, beschlalen; brüten, luvere? — «Cleo- 
bfügel» der .\btissin von Eschau zu «befiriden». ; patra . . . gieng des Nachts in das gemein 
Achcnheim, 1429. Ibid 5, 487. Ktc. FrauM enhii«; nnd liflSS sieh bnUm»* Geiler, 

Briyen, bnihen. — Ein Weiiüass wird zu- Nai r. 131 
erst «p«6Hl«M in beissem wasser». Bfttbselb. | Brttteln, brüten. — «So hrüMt jeder swal- 
a, 2 «. I me sin eige». Conr. v. Dankr.. v. 144. 

Brumlen. — «Ewer Widersach lauft umb j Brutgttmer, Bräutigam. — Der Dorfraeier 
brumlen als ein Low». Geiler. BrÖB. 1, 67t>. «niuss die Brut füren so man zur Kirchen gat. 
— Schmid, Schwab. Wort. 102. and den Brutgämer zu Haus füren». Geiler, 

Brunlftf. S. JBru^/oM/. Arb. hum. 140 b: 141«; 169«. Sonst meist 

«Bmnnwurtz. scrofularia». Gcrsd. 94*. Brütcrjam. 
Seropbaiaria nodosa. Kirschl. 1, oiS, Brutloutt, Brutlonf, Braotlon^ BrotUnf, 

Brnnat. Hitze. — «Der Bruntt der hitzigen i Bronlonft, Brpnlonff. Hoobzeit. Sehers, 181. 
SuniKM» tribt dise herten Tropfen herab das - Mau Hc>t «in dem evangelio wie das ciu 
es hagelt». Geiler, Bilg. 81«. — «Buf in i^u , brutlou/t gemachet wart». Tauler, 313 (54}. 
(deinen Heiligen) für das Fear der Ünkenscheit, I Etc. — «Ist das ein brunkmf berett wvrt 
Got für dich zu bitten das « r dir zu Hilf noch unser stefte reht . . .> 1322. l'rk. 2, 
komm und dich in der bösen flackernden 112. — «Kumment, die geladen sint z& dar 
Brumt nit wöll lassen verderben». Id., 7 \ bnathuft». Tanler, .H06 (68). Ete. — «Zft dirre 
Schwerter, (i.5«. ferM«iou/^< ist froide über fr;Wde>. Nie. V.Basel. 

BrUnstig, heiss. - «Die burnen und das i Tau 1 Bek. H2. Etc. — Christus «wart gela- 
ertrioh wardent also hrÜttBtig nnd hitzig . . .» { den zft S. Johannes bntn!uft>. Eis. Pred. 1 . 
Kon. 757. 81 Etc. — 'Min herreii liaiit mir (dem Schaft - 

Bmntz, Harn. — Einer der eine nächtliche uerjgesrheiukei 4 ^ulticn zft minem brunioujff». 
Serenade bringt, wird oft «mit Bnint« begos- , 1441. S. Thomas-Fabrik. Ete. — «Der Bnit- 
sen für seinen Lon». Geiler. Narr. 129 ?f'm und die Brut die worfnt arm, nnd dar- 

Briintzlen, Bnintzen, pissen. - Einer umb ao ludeat sie anit Leut zu der Bruilouf*. 
<brüntzlet usz dem fenst^r usz», Pauli, 9B. — | Geiler, Post. 1, 24 «. — «.. . Das er lugen 
*Bruntzen». Murner. Nb. e. 4 sol Fastnachtspil. Tetitz. lUauÜouf nnd dcr- 

Bru8t, Gebru.Ht, vun bresttn, Mangel. Scherz, ' gleichen weltlicher Freuden* id.. Höllisch Low. 
192. —> Haben «die hofhcrron brüst an ircn | D, 6 b; Er. mit Ussl. 158 »: Brös. 1, 50«. 
Zinsen . . .» Duntzcnhcini, 1438. Weisth. 5, , — «De nnptiis, von brutloufften» . Murner, In- 
471. — «... das dcheiii vorteil oder brüste stit. 9 — «Zwischen denen personen, die. 
darusz crwachsscn mohtc». 1492. Alte ürdn., uiider einander an statt sind der eltcr und der 
B. 13. — «Hie ist an narren kein gebrust». kinder . . . mogent kein brutloufften bestou». 
Brant, Nsch. 3. — «All kunst, ere. wishcit ist Ibid 9 b. _ cUnscr clter griffent zamnien, — 
umbsunst, — wo au dem ))tening ist gebrust». als sir sich zur brutloufft nenu n. — das sie 
Ibid. 20. — «Tantatas sil^t in wassers last, . kinder bringen weiten». Marner, Ueuchm. 



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— 67 — 



)K — cDuDt die hochzeitlich kleiiliing an, 
« da» ir SU bruUctft mögt best&n*. Id., Bad. 
D.}«. — «Alle k&ehwilie, bmüoff, irten, — 

MÜ wa man frölich ist tu wiirten . . .» Id., 
liMm. d^Ü^i Luth. ^'ari, 48. 131. Etc. — 
«b WM ein irroBs hoeluEeit oder hruütmff*. 
Pioli. 253. — «I>a nun die hoch/.oif des brut- 
mi» volbracht waren ...» Eiugmann, Cäsar, 
110 i. 

Das Wort wird immer seltener , dip evangeL 
Schriftsteller gebrauchen e» niclit mehr 
BratMOM. — «Wann der gel ih ukmM uss 

»t und ver7crt. denn so werdent kununen die 
Weeta^fen». Lioiler, Post. 3, 65) 

I^r Umstand, dass das Brautniass gelb war, 
l■:^v^i^t dass CS schoii dannils dio später soge- 
«Aüiiic Eierbrühc war, ciu hus Kiei u und Wein 
l>ereitete8 Gericht, das man den Tag nach 
der Rooli/cit den Besuchern vorzusetzen pHegte. 
i^wvpüdms hat: tRepotia, die Nachhochzeit, 
M man Morgens nach der Hochzeit die Eier 
met, wider zechet in Bräutgame Baus*. 
*iuli. 418. unter demselben Wort Repotia: 
<N»fhhofhzeit wo man die Eierbrü isst-t. 
Ii der Folge wurde das Gericht auch den 
Pramden nach Hause gesohiekt, wobei so viel 
M>4.i,nicli geschah, das» der ^r;ii;islriit, im 
J»iu: 1628, «die überAüesigeu Brautsuppen» 
Terbot. (PoliKei-OrdiranfT von 16SI8, p. 40.) 
Heoff i.'xibtirt der Crobrauch nicht mohr . in 
Meiner Jugend hörte ich noch oft von der 
BerbrSli ireden. 

B«, Oebü. ijft'n. Bmces, Gebutoes, Ban Schrr/. 
M — Bischof Berthold von Buoheck «bessert 
weh du bistftm sere mit Imwe*. Clos., 98. — 
Jede« Vdlk €ircwaii sine snndrr sproche an 
dorn buwe des bnrne^ /n Babylon». Kon., 24ö. 

— «. . . /.fi soUiebeme buwe ...» Nie. v. Lau- 
fen f-Lttesfr.. 19. 'F'cr gebu wärt gar vil 
wf^eii dauue üvver (/rhu*. Nie. v. Basel. H05. 

— «Sü hant iren gebuw uf den stein der Christus 
i-t nüt ;,'t ziiiibf'it». Tauler, 35 (7). <Hus. hof 
laJ huieatiit mit allem gebuwe*. 13'Jö, Tucher- 
ziinft. 17. — «Ein ganzer gebuwe, das ist ein 
iiQ^ and ein sehewer». Grube, 15 Jh. Weietb. 
ö. 406. 

Bubelieren, sieh wie ein Bube lüderlich 
aiffiihren. — «So sie selten vast studieren 

— 10 gont .sie lieber bubeliercn». Brant, Nsch. 
— «Sein vatter meint er liiib u^stndii rt. . 

*ft Im er nichts den bubäicrt*. Murner, i>cheltn . 
h.i: — cDo ich solt «u Paris »indyieren, — 
ritt ich umher huhdüren*. Id., Nb. 160; 
^; \m, Luth. Narr, 8S. 

Bibem, Jemanden einen Bnben seheltea. ~ 
M u !iat uns «gelestert, fdMtt^ geketsert». 
Appell, a, 3*». 

Baben. BttlwlB. wie hMitren. — «Man- 
'■'i'^T \rrli.s/t uff bättlpn sich, — der spielt. 
h\^i, halt sich üppelich» Brant, Nsch. 6iä. — 
der hdrt,der stilt». Murner, Schelm, 
a 7 9. — «Wie er gehuht hat und nespilt». 
iiiid. g, 8 b. — «... du den HiiiünK i»a»i ge- 
•ea, — durch des bispil bubt iedtirman». 
MwTjpr, Nb, 247. — « . . , und ist im leid das 
w nu me — bieblen kan als vor und e». 
I^d. 41. 

Babentmm, Babenstäek. Trum, Cmstnm., 



Stück. Grimm. 2. Ifiö. — «Bosichs durch v'ott 
wol umendum, — so findstu nit denn bv^ben- 
tnm: Monier. Nb. 26. «Das lialt feb fttr 
ein buhenirum*. Ibid. 119: 128. 

Bac]ielia|;en, adv., mit dem Bauch unten. 
Sellen, IM* — Binen Sehfilfen von ^laeh, 
der nicht zur Sitzung kommt, soll man «under 
der swellen us dem huse zihen, und in buche' 
lingen uffe ein pfert legen und eft gerihte ffi- 
ren». 1336. Wri^th. 1, 700 

Bachen, mit Lauge waschen. — Das VV'eiss- 
zeug der Aussätzigen soll man nieht geben 
«zft buchen noch rft wrsrhpn ussewendisr d<^s 
hofes». Gutleute-t trdn.. 171. — «Ein bueh- 
bitta». im. *JiuchbiU». 16t«. Bfitte cum «bM> 
chen». — «Wesehen. bnchfn*. Mnrner, Oeuchm 
e, 4» ; k, 1 *>. ~ «öie imchent, wil sie 1 ugen 
hant». Id., Nb. 34. — Die Pelce «sein nnn genug 
gebuclU: I<l.. V\. 42. 

Bachstabett, buchstabieren. — Unwissende 
Priester «solten sie die messen haben. — so 
mUssten sie es vor 6ucA«(a6en>. Murner, Nb. 162. 

«Back». Brunschw , Dist. 47*. — «Bot 
Bmk*. Gersd. »9 *. — Artemlsia vulgaris. 
Kirttchl. 2, 576. 

Bneknler. Bnrkler, bouelier, Schild. Soherx. 
1^4. — « . . mit blossen «werten und mit 
buckeüern». 1332. Kön., Anmerk.. 784. — «Ual* 
tent vaste den buekder des heilgon glonben». 
Tiuilor, .322(55). - cZft dem hucMcr* Stnissb. 
Uausuame. 1326 — Junker Sigelin Schiit, 
«Sigelin dietus BMcMer». 1888. — «Nement 
dm Buckler des GloQbens». Geiler, Bilg.SSb. 
(Eph. 6, 16.) 

Badceran. Bvekeron, Zeug aus Ziegen« 
hniircn, franr. bnuqncrinit. bnii^riiii, mittollat. 
boquenuinus. Ilucange. l, 727. — *B%icktram*. 
1401. Tuchersanft, 2<). — <l üb. 2 seh. Claus 
Speti> I iine weher nmb bukeron, zft iiuderzie- 
hende die grosse rote siden kufer ...» «5 sclu 
8 ^ umb buckeron umb den ^> hiltar nff dem 
Kttenor». 1417. S. Tliomns-Fabrik — «1 lib. 
2 7« »«"h. umb zwcne bloAvc buckeron. ztl un- 
der/.icliende die grosse hcidensverkeserge». 
1418. Ibid. — «in .1 umb zwo eilen wis^s 
buckern. 3 .sch. vuu diigen S. Thomau druif 
zh molende sft den hiifen gon Pfcftisheim». 
1421. Ibid. — Das bald weisse, bald gefärbte 
Zeug diente demnach thcils als Futter, thcils 
um Bilder darauf zu malen. 

Btideming. — •Budemire, Omentum». Gralf, 
3, 87. Scherz. 195, nneh TSnnger« Voeab., 
«Koltrieisch, omasuni». F<Mu;ime: «In campo 
I dem man spriohet der büdemiug». Grasseudorf, 
1861. ^ «Ein matte, genant die bMem*. 
Wr vorslii im. 1432. «Zu //i<Jf?niM^», an ver- 
I schiedeneu Orten, 13 Jh. u. f. 

Bnir. altfrans.. bnffp, Poff, Stoss. — Die 
KtMlt'rin niid dio Kindor eines Pfaffen, «die 
geben im erst rechte büff^ — das er kuni in 
I das narrensehiff». Brant. Nsch. 79. — Die «die 
heilig gschrifft kriinimen und bieiren, — die 
geut dem glouben erst ein buS». Ibid. 1)8. — 
«... das ans die felsen an das sebifF — au 
beiden sciten gent ein büff». Ibid 1('5. — «Der 
gut gesell schlag dapQ'er druff, — von des 
cantzicrs wegen onen ein jw/W. Mnmer, 
Geuehm. i, 8«. 



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— 68 - 



Böffen, das ITaar kriiusloii, franz. boiiffcr. hin das Wurt von iren Hertzeii». Ibid. ?. ; 

— «Das hai büßen*. I*auli 1-40. — «Da.s Haar '6'6^. — Arb. hum. 92 steht iu einem Pas- 

&H^«n>. Geiler, Bröt«. 1, 5!)i> ; Narr. 28>t ; Arb. sas, der dem ersten der beiden angefahrten 

hnm. 92b. — «Mit scinvebol. bar?:, ihis ontspricht . ThiUwriz. statt Bulysen. 

har». Braut, Nsch. 7. — Da> iiaav ^gebujj'et , üiimms W'urterlmch hat das Wort nicht; 

bit' dem fiir>. Murnor. Nb. 276. — «Wie das man hat es wohl Itir einen DrookfeUer ge- 

ich ir das licrlin biff» Ibid. 229. — «Er sol halten; das doppelte Vorkommen an zwei 

acht tag zwei mal lassen scheren nnd dry verschiedenen Orten schliesst jedoch die An« 

mal das hsn lassen puffen, das es fin kras nähme eines Irrthums aus. Die Erklärung bei 

werd wie einem jungen Jesus knebli». Mumer, Scher/., 197. ist verkehrt: Ista (erminatio 

GenehnL D, 4'». (iscn) anglet: sie hodie apud nos rixosns, ein 

Bn^r. 1. Schulter. — ^Büg, arnius, ai niüla». Zankeisen». Frank 2, 24 ». hat eine sprich- 

Hcrrad, 187, lb8. — Dem Koss Tristous schlug wörtliche Redensart aufbewahrt : «das Zank- 

man ab «den dtcJt». Gottfr. v. Str. 1. 98^ — eisen sielien», g-leichsam da« Schwert des 

«Die büge* eines ziMloi^tiMi TTirsdies Tbiil. 1. Zanki^^i ziehen : Kisc-n ist al-o liii^r nidir eiiic 

42. — «De carnibus oviuis b büge faciaut un- blo&se Verstärkung; nur figürlich ward später 



2. Sattelbug, Fürhi'(j. lirnstrirnien dos Sat- ung von Buhle > i:ami es nicht dienen, denn 
tels. — «De equu capitali. 1 sch. vom sattei man kann nicht sagen, der, der einer Freo den 
zfl bessern am büge nnd ein nnwen stOM dar- 1 Hof macht, siebe ein Sehwert. Der Sinn des 
an z(\ niarben, nn.l das FörAottJ^e 8ft blct«en», i Ausdruck- \Ae\U mir nnkiar. — Personen- 
142H. 8. Tiiomas-Fabrik. name: ottenian Buleis, zu Weicrsheiiu, 1431. 

Biihel, Bühl. 11hl; 1. sdier/., 195. — «Ir -- Aehnlich: Conr.- Fufyter, presb. pribend. 
berge falltMtt uf mich und ir bühi l In lr. k^>nt chori eccl. Arg. 1437. 

mich:> Eis. Fred. 1, 77. — S. Arbogast ward Bnman. Ackerbauer. Benecke, 2, 3ü. — 
«begraben uf S. Michels bühel». Kön. «30. — .... als der buicman die Kcker veret». Adel- 

«Die berge und huhel gein ,\vion . . .» Ibid. phu>, Fir. 16><*. 

686. — Beiituh kein Dorfbann ohne einen Bumhart. Bumbart, Art Blasiubtruaient. 
*Bühel>. 16 Jh. u f. 8. Seigneurs et «Hages. -- «PliftVr die da ptiffen mit schalrayen und 
90. — Sie werden «sagen den Bergen: fallet htuhhnrten*. K?22 Trk. 2,158. — <f)as kleine 
Über uns, und den BüJielen: bedeckenl un.s> PfciHin mit den vil Lochiin» aui l)udel>ack. 
Luc. 23, 30. (leiler. Schiff der Pen. 93 ». - Geiler, Narr. 178 a. 

Die Juden führten Christum «bis zu dem Grot, Bümpeln, hin und her werfen. — «Wie die 
Bühel oder Abstnrz des Bergs an welchem Murer den selben stein verworfen liabent, 
El I i; ir Statt gebuwen was». Id., Post. 2. also würd ouch ich von euch hin und lu r ge- 
5S^. Etc. — «Eneas solche rede that. auff bümpelt und verworfen mit iiweru Mülem». 
einem hoben hühel stehend». Marner, Virg N. Geiler, Post. 48 »». 

rt - Kin \X\[\<\ «den haben viel hüh>i umb- Bünde. Gebündc. zuwrilen Tiünc. einge- 
geben». Ibid. c. 3 i«. Etc. — «An dem fusz hegtes Feld oder Garten, ächerz, 188. — äehr 
und der wurtzel des B&hds . . .» Adelphos, oft nar als Feldname geblieben: «an den 
Türk. D. 5 b. _ Casar «füret bchrnd s^in llnwknt. 13 .Th. u. f. Schon 774: «infra 
volck uff den nächsten Büitä*. Uingmanu, fine qui dicitur SccUchinbiuHda: 724 Ecken- 
Cäsar, 13 «. — «Da ist dn da grab, so dorf. Tradit. wiss., p. 129. — Revier Straes- 
würstu einen schätz finden». Pauli, 207. burgs. 1282. S. Gassen- n. H;in>.. rnanu n. 81. 

Bülfern, zu Pulver zerstossen. — «Wann Buudrieme, Kiemen, der iu früherer Zeit 
man einer (Spinnerin) eine grosse Bossheit mm Binden an der Rfistong. dann fiberhnnpt 
wil iliiin, so kouft man etwüs in di^i Ap ufipk aU Gürtel diente, um dif^ Ktridcr zusammen- 
iumI liidi Tiiftdstreck, das Luifert man und zuhalten. — «Petrus wolt mit t hristo in den Tod 
«etzt es in !. n Flachs». Geiler, Bilg. 05''. geen . . . , aber da es an den fitWrMm«n gieng, 

Bulge, lederner Sack für den Proviant, da war er der er.st, der sich ilarvon niacht>. 
Scherz, 197. — tBulgen* (bulgac) gehören zu , rieili r. Bros. 1. 73*. — «Jctz wil es an die 
dem für einen Kriegszug not lügen «Geschirr». Zfunfr/cwen gan». Mumor. Luth. Narr. 10. — 
Itcs Stadtrechi (Jrand. 2, S5. «Er wird -hnch an dif linidriemen gcbn». 

Buliser, Buhle. Liebhaber. — Wenn einer Fischart, Garg, 181. Spnohuurt: er steht im 
einer Frau «ein halb Jor et wenn nochgeloufen Wasser und dieses geht ihm bereits bis an 
ist und hat den Hing an den Thören zu Nacht den Gürtel, es tritt ein bedenklicher Moment 
küsset nnd hst ir hoftiert mit der Luten. und für ihn ein. 

das . . . im i:( !itigt da.s sie im würd, so spricht Bundschuh. 1. Gemeiner, mit Kiemen ge- 
er: ist es uit me denn das? . . . l>oher kumpt bundener Schuh. — «Ein bunlschuch, auf die 
das dieselben Sufysen. die inen künftige Ding bewcrische art gemacht, hoch bisz an das 
fiirmolen im Kopf, dus ili( selbcn Ding hüb- knü, mit dri \on grossen rincken». Adelphus, 
scher . . . seind in ihrem Dunken, weder sie , Barb. 47 ». Adelphus redet hier von Schahen. 
an inen selber seind». Geiler. Post. 8, 26 ' deren Riemen bis ans Knie um die Beine ge- 
— «...Das '^(ind dio Manschen die da hören wunden wurden. Schmeller. 1, 21Vr S.dche 
das Wort Gottes, und aber wenn sie das jetz- \ scheinen die elsässischen Bauern nicht getra* 
ondan habent gefasset nnd einen guten Willen gen m heben ; auf alten Holssehnitten gebn 
und Fürsatz dem noch zn uon. als . twan die die Riemen niclit liidu r aN die Knöchel . auch 
Blässen, so kumpt denn der Tüfel und uimpt | die Bilder, die die Fahne der Aufständischen 



um frisehingnm». Liber eoq. 




— 59 — 



toflkii. /eii^on nur einen Schuh riiit Rie- Puntschuer»; uml schon in seinem Cifal. c-pisc. 

■ea, die lücbt lang £cnug sind, um bis an Argent., 1507 verfasst, p. noch mehr, iti 

§t Kaie so reichen (virgilii opera, StraMb. | Brant's Aasgabe des Virgil, IbOS» ist aaf einem 

1302. in -ff' , 32y^ ; Muriner. Luth. Narr, Str. iloi Hol/schnittr* ein Bauer abgebildot mit 

40, N, 2 n.) Übrigens iat tior Schuh, einer Fahne, auf der ein Bundschuh. — Dasy- 

tn 4(«m Adel phus redet, der eines baieriechen 1 podins: «Cooinratio. oin Hu misvhuh, Zusamen- 

Biuern. nmi di«^ Stelle aus einer lateinischen schworung-, conjurati, *iio Bunäsdiüher». 

konik übersetzt. — «Kincr lus ein buntsvhurh 3. Der Teufel «blaset tlir in: nun wolan. so 

"lifhen und sehen nit den grossen tuiYi l». wil ich betten in unser Fünx cn luiscnkrant« 

pjoli, 190. Spriichwort: nn kleines \ i r<:i Im und in unser Fra w en Mantel, mul dem Heiligen 

ver^ä!f>>ern unti eiae Avirklich grosse Glinde das und «lern dab in uiles Heiligen Bund- 

ib«r»ehs. «Ein Aibnjijper wann er ein sehuch so vil. und int on £iid>. Geiler, Brös. 

Ifen will fallen, so nimpt pr fier oder fünf 1. (ii'' ; Siiudon des M. 84«. — Ks ist mir 

?u ButUschuch oder liut/schut h mit im.... nichi kl u . w as Geiler unter «Beten in aller 

lld thot ein Buntschuch an und /iicht in Heiligen liididschuh* versteht; war es ein po- 

Tidfr nss . . . Wan t i dm hinw eg kumpt so pularer Aberglauben? w.ar es, wie Oberlin. 31, 

hnituen die Aflfen hcr/u und wellen die 1/mh<- vermuthet, Titel eines Oebetbüchleins ? Aus 

cÄufA auch an thun». Geiler, 3 Marien, 23i»; der Zusammenstellung mit «unsrer Frauen 

hng Schaf, S^. — «Wenn die Beginen | Mantel» könnt« man scbUessen, dass Band- 

mIob BunbKhtüi anhaben, wan sie sie aber schuh hier nnr im Sinn von Pnssbekleidnnjsr 

ibdeheii. so haben sie kleine enge hübselif steht; was i.st al'or «iillcr Ileillueu Bundsclmli'^» 

fisreaschah darunder». Id., Arb. harn. U2 «. Anspielung auf den Bund der Bauern, um 

- «Der Herr sprach zu seinen Jungfern : wenn ! demselben einen Bund der Heiligen entgegen» 
:t iü ein Stat kumnien predigen . . ., uih! sir /uset/eu".' Audi Per xmeuname : Symunt 
in m wuiient entpfsben . . so schiitton Buntschuch, zu »Sautcrshelm, 1H»9, 1421. — 
des Staub von den BtiiiCsirAiAen». Id., BrÖs. 8, ' Cantzelins dietus Buniuhvth^ su Nieder-Ehen' 

im Pf. I). 3n. Ktc. — Göll, 262: heim. 1380. 

«Peruuatus, der ßundschudi an hat». — «Die Büne. fem., die zwei Stockwerke von ein- 

\m»$Auh von sant Ciaren». Brant, Nscb. 62 ander trennende Decke. Daher: I.Stockwerk, 

'filsfhe ReliqnioV .\n ciiuTii bein ein Stiefel, v\.\<x^ — Einer der Thürme von S. Thomui 

im andern . . . «eiueu ^MMfÄc/w/c/i gros/.». .Mur- wurde «zweiger bitnen hoher gemacht». Kon. 

er, Luth. Narr, 88. 730. — «Ein Jüngling sass und schlief uff der 

' Anfrulir. — Bundschüher, Aufrührer. Bund dritten Büne in eim Fenster». Aot. 20, 9. 

^liuimdi, aufrithrisoh — Einige der Jünger (leiler, Bios. 1, 83 ». 

I bristi «Wolfen einen Bunt8<^»U^ under inen 2. Decke, plafond. — Vor 1830 hatte die 

-ff^verfeii und >ell>er herschen so er sie also Thoni.is-Kiielio woiiei steinerne Siitilf^n noch 

•H 'sfi; das was ir .Vnsehlag, uud verstundent (Juw olbe, soadfii nur «liüll/.in treiiie uikI liüli/.in 

ilv .las Kich üblich». Geiler, Post. 2, 40«. — bunen» Kon. S. Thomas-Archiv, Reg. A. 

'btü Imntschuh uffwerfen». Murncr. Nb. 224. — 817. — Hei einem Erdbeben liel «ein münster 

«D« Luthers li?r ein buntschuh ist». Id., Luth. mit dem sweren steininen gewelbc» um, w äh- 

^irr, 15. Etc ~ I..u»hers Unternehmen ist ein rcnd ein anderes «mit der hültzinen bünen 

tbmitdiu*. Id., Adel. K,8 - «... das du (Lu- bleip ganz stonde». Nie. v. Basel, 301. — «Ein 

^^4et buntschuher groszmuter bit:l». U\ . K<'in hangender messener liechtstock an der bünen*. 

- 969. — «Sie sagen man wöll uffrur und 1491». Inventar des Ludw. v. Odratzheim. — 
iuN^AiieA machen». Zell, z, 4 das Evan- «Die iSpinu ... wenn ir Wepp an manigem 
^om Mi nichts anders weder ein verdeckter End wiirt abgezerret, so ftisset sie es mit den 
^'vtichuch». Brunfeb, .\nstoss. 12 — Man sat,'t Füssen ;ill<'> /.usannucn, um! /em lii sieh eines 
1^911 einem der gegen die llissbräuobe predigt, (ianges au elaem eiuuigeu Fudeu uff bitz an 
'tr predigt ein bundUehmdt. Ist dann Christus, die Mm. Geiler, Selenp. 178 «. — «Es stosst 
Kiii äampt den aposieln . . . bundtschiiclter ge- sieh iiieiiian an ein Siten Speck die an der 
ve^ea»? Wurm, Balaam, i, 4*. — Die evaa- Bütten hangt», id., Bros 1, 4Üb. 

nliielien Predigerwerden «uiTrfirer und bundt' 8. Fassboden. — Sie nntersnehten die Betten 

i<Aticher> gescholten. Kvangelium sei imi! .huln nd daz strun uf iint/, in diefci<»c>. 

'uffrüng:,6iiiiJ|*fAM/MÄc/i»,Brunleis, Ansioss,2a; t'loseuer, 87. — «Die hültzin bune douft'e der 

1* — .Mnmer hat (Nb.) ein Kapitel gegen die hert stunt». Kön. 725. -- Sie «brocheni die 

■üfstandischen Bauern, unter dein Titel «den ftü/ir- nt" obe dem kelre>. Ibid. h32 — «Sie 

'j^fuUchuch uftwerfen»; das Bild /.ctgL einen borten ein loch eben duich die 6üiu^ und iug- 

B-viern mit einer Fahne, auf der ein grober , ten, was er thct» Pauli, Uü. 

;<l>ah zu sehen ist — Schon in der. /u An- 4. Dachboden. Noch heule zu Strassburg: die 

^ög des lö Jh. geschriebenen Cohuaier Ohro- Bühne — «11 sch. 8 .j eine büne zh machende 

»4 (her. V Bemoulli, Colmar 188H, p 15). in das huselin under fischern ...» «..3 soh. 

Wstt es von dem Untergang des rheinischen 8 ..J von der kirclien und \ on der crücepane- 

sttdtebundes von 1388: «domit nani der grosse büne zft fegende». 1417 S. Thomas-Fabrik. — 

Sunttchuoch ein Ende». Femer ist zu bcmer- «Eben als ein Zwibel der uff der Bünr leit, 

k«i was Wimpheling in seiner l.ölO geschrie- der keinirt ». (»eiler, Siimlen des M. 03^ ; Irrig 

lieseti Biographie Geilers sagt (in Sermones et Schal, I>, l ^. — «Denn im Fenster, denn auf 

'»rü tractatus Keiscrspergii, Strassb. 1.021, f', der Bünen, denn da niden im Hause, als die 

er redet da von «factiosi, vulgo die i routwilligen Menschen die nichts zu schaffen 



- ÖO — 



haben». T<1.. Pred. u. L. 146«. — c. . . nf bumige vaekeln in owern headen». Tkvler, 
der bünin des bosz». Murner, Uleosp. 5, 56. 370 (64). 
BUH«, mase., das Bfilmen eines Fasies. | Barrett^. BrauBoliw. Dist, 88 •. ihmä. 

Scherz, 199. S Bienen. — «6 .^f cupario, die 89 ^. 6orra>go oflttefnaliB. Heute bei uns Bor- 

fasz zft Rtoppfen nud k& triben und einen bün reUch. 

darin vÄ\ machen». 1424. S Thomas-Fabrik. Borsat. halb seidenes, halb wollenes Zeuf. 

Büntlich, verbunden. Scherz, 198. — <. . . Schmeller, 2, 1003. — €£in buTtai oder fla^t 
schuldig oder büntlich sin». 1465. Tucher- . . .» 1477. Tucherzunft, 92. 
zunft. 78. BarMhaft, Bauerschaft, fig. bäuerische Ha* 

Bürdiff. Riirdlich. iiisticr — « . . was im last- nicren. — cSchlag usz dim mat . . . buradu0i». 
lieh und burdUch gewesen ist». Geiler. Pred. Brant, Thesm. c, 4 

«. L. 88 b. Ktc. — «Wrs scind ir bürdig Bürste, Boieto. — «Ein Igel lasset sich 
and lästig diser ITroweu?» Id., Post. 2, 116 a. j nit anriiren. er »trnsset sein jMr«leii>, Geiler^ 
Etc. I Ev. jüit Uöbl. 91 a. 

BUrge, Burg, Gerüst. — «Zu Bern vol ] Bttrtzel, Steiss. — «Han sol nemen einen 
mitten in der statt — ein bürgen man j^ema- 1 hau und sol im den ars und den hürtzel be- 
chet bat, — die in die höh was uffgcricht». j ropffen, und saltz ungestossen daruff legeu. 
Murnor. 4 Kot/cr. N, 6 ». und den han mit dem ars nche halten ufF die 

Bnrgerisch, civilis. — Casars Bücher «von , gebresten (Pestbeulen), das ziehet die giftan 
dem hvirgeritehm krieg». Ringm , Cäsar, 72*». tgich». Brunschw., Pest. 81 «. 

Bnri^i h. 5. Giburisch. Burt/el Bnmschw.. I»ist. 40 b. Gorsd. 9.3 h 

BUfischeit, BUrkeit, Büraubbeit, bäuri- ' Portulacca oieracea, Portulak. — •Burtzd ist 
sebes Wesen, biurisohe AnffSbrnng , Orobbeit. I ein Kraut, das schmeoket weder sanr noidi 
— «Sein Buerkeit und Drobheit entschuMii^ct süss, isset man tüM StltA», Geiler, Hm im 
in». Geiler. Narr. 23 «. — Zu spät kommen, . Pf. A, 2 b. 
wenn man en Gast geladen ist. «ist ein gposse t Bnaane. 8. Bonme. 

Bfa-srfuu'i> 1(1 . Post. 3, 43**; Narr. 2l0i . — ■ Busant. eine Art Ocior. franz. bu«iart. huse. 
«Grobheit und Bürischeit». Pauli, 81. j— «Du gestost wie ein Buaani, der nerriscii 

Barne, Bmnnen. Sebens. 904. Noeb bie nnd i Tegel gestot drei SebOte». Geiler, Narr. IfiO h. 
da auf iloni Lande. — «Ein httnitr ist besser Büschel. Päckrheii «Ein Einsidcl dem 
Uenne Zisternen». Taulcr, 460 (80). — «Alle , ward ein gant/. ßu«dtel Brief von seinen 
dumm aller süsseste sint in irme Ursprünge, i Freunden zugesandt, da weit er sie nit nff- 
luter und frisch». Tauler, 42 fß). Etc. — Man binden noch lesen, suti I r warf sie all in ein 
beschuldigte die Juden, «sü luttont burnm Feuer» (Jciler. Selcnp. I4öb. — Göll, 162: 
und andere Wasser cntsHfert mit TOrgift». «Literarum fascicnlns. ein Büschlein Brief». 
Clos. 104, — «rf clensolbtMi ilay also got ge- Buso. — Holz hauen «zft ^»jwpm, phelen 

borii w art, do enlsorang ein //lonc zh Rome». . . .» (für eine Fischoreij. 1363. Bist, de S. 
Kun. 499. Etc. — Kebre Mii li zu Gott, «er Thom, 89. 

ist der küle burne». Oswald. Etc. IHe Bur- Itiissen. 1. .\iisl>i ssern, flicken. Scherz, 206. 
iien zu Strassburg, s. Gassen- und llaiisema- - Die Jünger *bmtent ir netze, also sol der 
men. 75. — Zahlreiche Fetdburnen, 13 Jh. n. f. mensche sin netze das mit süntlichen dingen 

Blirneholz. J^>ronnholz. — Die Feinde «vor- rcrrisson ist, ?y<"i*'.?pn». Tantor. 205 (36). — «Ein 
brauten daü /.ulhus und die ziegelofen uud bwart/.e geruhctp küsuckel zö büssen». 1416. 
das bümehole bi den ziegelofen». Kön. 688. — i S. Thomas Fabrik. — «Mancher sack ist also 
Jedes Haus zu Grendelbruch gibt dem Fcirster gar — zerhudlct schentlich bin und bar, — 
3 ^j, «darumb hant sie recht bümhol2 zu ha- ' neng ich in zu biegten an, — das ich verlilr das 
wen». U Jh. Wcisth. 5, 416. — In dem Wald macherlan». Murner. Nb. 51 
von Kintzheim darf der Keller der Aebtissin , 2. Stillen, befriedigen. Scbmeller, 1, 297. -> 
von Andlan «&«n«Ao/ir hawcn in sine kSeben». ^ Eine Naebtigall kam xn einer Ameise Tsnii 
14 Jh. Weisth. ö, 401. — l>er Znnftint i>tt r sie unili steur jren hnn^MT zn fnfs.<(v». 

soll für die Stube *bür«ehobg koufen und be- 1 Blindcnf. B, 2 — . Dido «redt mit im mit 
stellen zA rebter zit». 1488. Tneherxnnft, I werten süssen, — das sie ir grosse lieb 
51 Etc. niöclu ^»v.vfH». ]\rurnt:T. Vir<r k. 7 ^. — Wir 

BUrnen, brcuuen. — Verboten Kohlen ku . sagen noch heute : ein Gelüst biusen 
•bumen von grfineme ständeme bolze» . Si- ; Bnaewilrdig, strafbar. Sehern. 90S. — «Wel» 
jrol^licini. 13jU. Wci'^th. I, nßG. — Die Feinde chen sie tkuin husstoBar^g findent , .» 1452. 
thatcu viel Schaden «mit bürnende* (Brand- ; Alte Ordn., B. 13. 

stiften). Glos. 99. — «Liesse er onob sinen' Boteil. Sehers, SOS. S. die ErklKninp, 

lichamen bürnen . . . also sant Paulus sprach». Seigneurs et viilages ji. 70. nnto 1. 
Tauler, 386 (67). — *Bürnende miune got». Itütelvai«. Kurz. 203: «ein Fass, in welchem 
Tauler, 4 (1). Niv. v. Basel, 210. — «Die wile Würste aufbewahrt werden?» Es ist: 1. Sieb 
das lieht biirnft in der liircrncn . . .» Kön. zum beuteln des Kornes. 1291. 
249. Etc. — «Wenne es burnet . . .» (wenn 2. Da.s Gefäss, in dein in dir Mühle da* 
ein Feuer ausbricht). 16 Jh. Alte Ordn., B. Mehl gebeutelt wird S. liüteln. Von einer be- 
13. Etc. — «T'nilanirlM'rktMt ist ein büßender s;ondern Art Tuch gemachtes Sieb fürs Mi^hl. 
wint, der do dürre uiaclici den burnen der — Jedem, der es begehrt soll der Bäcker, bei 
gijttelichen gnodcn». Hclnr. v. Offcnb. | dem er backen läset, «die kÜUlfasz und miü- 

Bttmig, brennend. — «Ir sallent haben \ ten heim tragen . . ., und das mele in seinem 



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— 61 - 



\»t büteln». 15 Jh, Alte Ordji.^ B. 24. — . wie ein menschoiikopt' gewumlon, — der arme 
ciaeh ftiolit er m und sehuiieirt in b«n — nf I gowsk stimd daromb dnnden — nnd meint er 
^mem alten bütelfasjt, — wie das und dis alfl ' ncm ir eben war. — do was es ein tchühe- 
ItttUch sei». Murner, Lnth. Narr, lOö \hute gestellet dar. — Wenn sie imgefur er- 

NtolD, beuUdn (Kern oder Mehl). S. Beu- \ wacht, — den buttXH sie bawegen maeht, — 
tdn — «Ein sester rocken, den sol er hüleln». domit betrog sie in dio narht». Murnrr, 
1291. (S. Büielvas.) — «Die brotberker boUen \ Geuchm. x, 2^. — «Sie kan mit talscheit dich 
eime ieglichen sin meU* sutuloi bütehi». 1447. I eriCtttaen, — ein tdiüekbuUen in das fenster 
Alt< Ordn.. B. 1. - «Weissonbi nt wol nnd setzen, — wenn du wenst sie lieg- srlh di>, — 
rem gebutUlt' ««e bone cribrata ianua»). Mnr- so ist ein bulz gemacht usz 8tru*. Ibiil. t, 
Mr. Gayac, 426. — Dia InChariaelian Lehran 3». — «Ein schiühebut:^€n in das fenster sct- 
«wie man bütJe sacrament. — das wir knm 7.cn*. Mnrner, Mülc, A, 6 b. — s. auch Win- 
anderthalbs me hent». Id., Luth. Narr. Uö. — terbuU. — Fig., Der Teufel. «Aber der Butz 
Kurz, 2(1' - hutteln ; aa ist siohten, reinigen. kuiut und toset dise Pfand, wann sie sint sin. 

Büteltucii. von dem man die *^üUlfasse» ! er hat dir sie gegeben». Geiler, Bilg. 32»>. — 
luacbi. 1401. 1477, Tucherzuntt. 21 «; 92. «Gleich einem Unnfbutzen, ab dem die guten 

Bdten, erbentt n, die Beute vertheilcn. Scherz, fögelin erschrecke n>. Zell, V, 1 «. — «Sic ha- 
306. — Die Strasibnrger nahmen Pferde und | ben die heiligen für jreu gtUbnUsen gebraucht». 
Kühe, «nnd bi^eUitt nnd teiletent bü do nnder | Ibid. X. I i>. 

sich». Kön. 692, — Ein Raubritter schreibt 8. Am Kernobst, T'cbcrbleihstl «los Blutncn- 
fcinen Gesellen, «das sie im helfen &tUe»>. ikelohs. — «l^im t'ule üpffel und schneid das 
Xuner, Kb. 186. All von dem Oersd. 60 

Rfliachet. Petschaft. Ritschit, 1422. Scher?:, | 4. Kt im ciiiof? Samenkorns. — «Das BütsUn 
ItO, — «J>as erst Gieichnusz ist von eim i in dem Korn, das an dem ersten uffgat, daraus 
jratdinen IMKmIM; so man dasselb in ein | das Keim waebsan sol» OeUer, Bavm der 
WarJis/ truckt, es überkompf durumb nit die Sei. 2i^ ^. 

Gestalt des Wachsa, sonder das Waohss über- 1 5. Scirrus eines Qesohwürs, %. sittlicher 
kimpt die Gestalt des Sigols nnd BAUeheU». ISebaden. — «Eben als der Buit noch iu eim 

Geil' r. '•i-hiff der Pen. 44l>. Eissen strrkt, so Innir dor ButJS noch da ist, 

Battü, Ijagebutte. — Feldname : «iuxta i so lang schwirt der Eissen». Geiler. £v. mit 
httttm». Westhavaen. 19(t&. — «Daa fruMoucA». | üssl. 8B a. _ Fig. «Eine Uebe, der EiterbutSj 
Barr, 1388. — «Die ftttltenlkiarsl». Knrtaen- auss dem allo Gesi hwer und Eiter andt rer 
luusen, 1316. I Laster hei türschwereu» Geiler. Selenp 1Ö6«. 

Bnttel, kleine Bilito, Zuber, — Sie«aehat(eii ' — «Alleweil der Butz HofTart, Begird üppiger 
ilie büttlen mit den visehen ninb». Brant, Kre in dir steckt, m> Innrr rreot Neid in dir 
Bisch. Wilh. 291. j auf; thu cin.s, zuck den JiuUen dannen». Id., 

Bottich. Bottich. Heute: Stendel. — «Bü<- 1 7 Scheiden, H, 3 b. — «Geduld zuckt von 
tiche der Fischer». 14 Jh. Ahe Ordn., B. 12. ersten dannen den Butzen der Trurigkeit». 

— «Ein Tragebüttichin» , einen UUuu a euthal- ' Id , Bilg. 61». — «Es steckt noch in et- 
teud. Solzmatt. 15 Jh. Weisth. 4, 13&. — «an liehen heinilioher verburgner butz dahindcu». 
hvttichenslepen*. Silssolsheim, 1418. Ort wolBlindenf A. Ib. — Man hat BranfeU gebeten 
man Bütticli€ aufschlägt ? I vom Zchnden zu schreiben, «so niemants mit 

Bfitxe, masc , l'fiitzc, sumpfiger Ort. — «An i dem selbigen bvUen lierfUr vil». Bmnfels, 

— in dem hütztn, büse», bUtinen: Feldnamen Zehnden, a, 1 K 

an sehr nelen Orten, 18 Jh. n. f. — tEine j 6. Mucus, Rotz in der Nase. — «Unser 
Matte, der man sprichct 7?(/f^in». Eckbolshcini, Kiinii,' ist eben ein Men^cli wie wir seint. i i- 
18&9. Fessenbeim, 1303. Geodertheim. 1305. get auch ufT das Hüslin, er hat auch Butzm 
BBtse. 1. Maske. Seberz, 209. — «Als bitz- ' in der Nasen wie wir». Geiler, Ev. mit üssl. 
har grose persunen. sch&lere und amlt^r»', mit 150''. — Fig. «Das ist nit . . . dorumb das 
bmtsen gelooffcn sint . . .» (wird verboten). , du die Worheit seist, wir hörent die Worheit 
1406. — «In btUgenwis lonifen». 1466. — «Das gern ; es ist ein andere Ursaeh do, es steekt 
Volk ist nflf dist^n Tag gantz geneigt uss bö- uns ein ander Butz in der Nasen». Geiler, 
•er Gewonlieit zu grossen Sünden, als zu i Post. 2, 45 a j Has im PC A, 6 b ; Ev. mit UssL 
Freaaerei nnd an Hoebmnt . . ., «n ünkttseheit, 1 61 s. 

Narrheit, da.s ist Butzen udi^r ander Fastnacht- 7. Schunppr feines brennenden I/icbts. — 
ftpii zu machen». Gelier, Ev. mit Ussl. 34 b «Du meinst du habest das Licht der Anfcch- 
-~ «Wie ein iade sieb nflinatst, <- und sieht l tnng zn Sünden . . . gantz abgeblasen, darumb 
doch wie ein fasttiachtbuts*. Murner, Nh. 144. das du in das Kloster bist kninmen. der Butz 

— Gödeke, irrig: Vogelscheuche. — Schniid, des Lichts ist aber noch daran, das ist die 
«ebwib. W5rt. 110, III. Neigung an Sfinden». Geiler, Baum der Sei. 

2. Popanz, nianncquin. — «Wann man Hanf 19 
»egt, $o steckt man einen Butzen in Acker, I 8. Stumpf eines Baums. — «Ein Bauer kau 
den macht man in Gestair eines Menschen, nit den Butzen mit den Wurtsela hemas aer- 
und ist doch von Strow», Gf^ih r, Bilir. I6Ü«. ren». Geiler, 3 Marien, 12«. 

— tHauftnUß oder Vogclschöch». Ibid. 100"; { 9. Fig., der innerste Grund. — «Das ist dt r 
Ari>. hum. lOfl»; Schiff der Pen. 10»». — Es | recht Grund und Butz um welles willen wir 
^•"•ht i'iner vor dem Hmis seiner Geliebten, ' so frnndlo«^ sind>. Geiler. Post. 3, 19". 

«do hat sie sclilcicr zantmeubundcn — tind j sich Butzen, sich lurtmachen. wcggehn. — 



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— 62 - 



*Butz dich, mütticli, hinder die tür!» Muraer, 
Nb. ö. — »BmUe dich dennoi !» (von dannen). 

Ibid. 20?<. 

Butzenantlit, Larve. Maske. — «Zu dem 
ersten zögt er (der Tod) wer der ist der die 
Larven trcprt. fias liutzenaidlit ; -wir hüben 
alle Butztnantlit vur uns, über iii dem Tod 
thun wir sie hinweg». Geiler, Arb hum. I3l 
Splenp. 227b ; Narr. 193 a Etc. — «Larva, 
Butienantlit* . Gcmma. Eben.su Dasypodius und 
Göll, 296; bei letsterm: «Larva, Schönbart. 
ButgmanUiU*. 

Batzenkleid, Maskenkleid. — «Wenn etwan 
der Uerr ein schwurtz Beroiihut inler .'in 
BuUmMcid anthut und uff der Erden uff allen 
Vieren krficht gegen dem Hnnt, so volit denn 
der Uunt an zu lu llen». Geiler. Bilg 138 a. 

«BttweboltK», Bauholz. 14 Jh. Hanauer, 
Constit. 186. 

Bu\v«ni. 1. Bauen. — * .. . nbc jpman de- 
keine vestc buioen wolte in dem dorfe und in 
dem banne sft Tefrersheiro » 1812. Als. dipl. 
!?, 104. — «Sti vorhtond, ih\7. der Inschof eine 
bürg darul buicende würde». Cios. 73. — «Sü 
woltent einen hohen tarn buwen». Kdn. 344. 
Etc. 

2. Anbauen. — «Wir müzen dicke Ireimiiu 
lant. . . buwn». Gottfr. v. Str. 1, 132 Etc. — 

»Nof was der erste »lor die reben buicctr^. 
Kön, 'Hl. — «Ein g&t buwen» (ein Fehlgut). 
Sehr oft, 14 b. 16 Jn. 

Byseni. Bisam. — *Btfftem i'-t nit anders 
denn MüszUcck». Geiler, Bilg. 172 ^. 



C. Siehe K. 



D. 



Dach, plnr . die Dach. — «Von hausern und 
von holien dachen». Murner, Virg. F, 1 b, — 
Glocken «müssen hangen under den «fodken». 
Id., Luth. Narr. 10. i:tc. 

Dachlose, Antl.isiiii:;, Zerfall des Dachs. — 
«Zervellei ieiii lliilihot; von (adUott . . .> tfetse- 
rnl, l.T Jh. \Voi-<tli. 4, lyy. 

DächtnnHZ Gedüchtnias. — «Ein lügner 
mnsz vil düchtnun han». Monier, 4 Ketzer, 
B, 3-'' (iiRMHliiri^m oportet pssc memorem). 

«Dahc. muillii^. H.Ti-inJ, 18L 

Dalnietseh, iJolrnctscher. T^ebcrsetzer. Dol- 
metschen, Verdalmetsclien, übersetzen. — «So 
ich ein dolmetsch nnd kein dichter was . . .» 
Murner, Virg.. Vorrede. — «... dan ich seins 
buchs kein uiachor, sunder ein daimeUch ge- 
wesen bin». Id., Kön. v. Engl. 898. — «Vir- 
... in tütsche reimen.. . dalnwischct'. M.. 
Yir^.. Vorrede. — «Wiitu sie (die Bibel) dtU- 
metocAnt ...» Id . KÖn. r En^. 981. — «So 
nnu ich . . . von ctlirlii'ii eilM fteii uanl, solch 
Instituten zu verdalmctschen. . .» Id., Instit., 
Vorrede 



Dangnenle. Dankneme. Scber2, 224. 1 
Dankbar. - «I'iser grossen gnoden solle der 
mensche also doMfnme sin...» Taoler, 150 

{28). Etc. 

2. Mit Dank anzunehmen. — «Ein dangneme 
gobc von gotte». Nie. v. Laufen. Gotttsfi.. iO 

— «Ein danknemea wolgefallen und hober 
dienst». (Japito. Treger, L. 4 " 

Dan<^nem«keit, IJankbarkeit. — «... das 
man sich übe an dangnemekcü des grossen 
gftt.s». lauhr. 246 (43). Etc. 

Dapfer^ tapfer. 1. gravis, ernst. — Der 
GeiMtliehe, «in (dm gang sol er dapffer sin, das 
er nit ein fnnt;ist erschin» (gravis ini i-ssu). 
Brant, iioretus, a, 4 — Am Tisch <bi her- 
ren Big dop/er nnd stet» (gratis et stftbilis>. 
Til , Tliesni a, 4 b. — Von Buhlern « wiirt 
selten dap/er wort — glich wie von einem 
kind gehört» Id., Nseh. 15. — Die Bisehöfe 
sollten nie)n:!ii>l ordinieren, «es werent dann 
gantz dapjcr liil». Ibid. 72. 

2. Tüchtig, kräftig. — «Sie soUent aneh 
zwei redlifli tapfft'r mann orrlnen nn harncsrh 
mit guten helh.uparieu». Biant, iiiscli. Wilh. 
245. Etc. — «So iebt ein jeder dapfer sich». 
Mnrner, Nb 184. - «Frisch uff,... schlaig 
dapfer druff». Ibid. 231. — «Dann macht sie 
im ein krenzlein .schon, — darum will sie ein 
dapfcrn b»n». Ibid. Hfi. — Judas nahm «ein 
dapfern sold». Ibid. 234. — «Lügt dapfer ^ cs 
ist üwer art». Murner, Gcuchm. C, 1 «. — 
Dass die Glocken *dopffer inher brnmnipn» 
Id., Luüi. Narr, 49. — «Den orden niin ich 
dapfer an». Ibid. 18L — «Mit vileii and 
dapffem Worten». Murner, Adel. F. 3 a. — 
Fromme Leute «die den wunderzcichcn su 
dapffer kantsobafft geben». Ibid. S ». Etc. 
Eto. 

3, Wichtig. — Man sol! den Bann nnr «in 
dauern hendeln» bianrhen Murner, AtleL 
H, 4 b. — Alej^auder von Haies, «in dapffern 
leren wo! erlrant » fd., 4 Ketücr, D, 3 >». 

4 Iiiiiii.scli : tüclifiL; Ein Vaier, stolz auf 
das leichtsinnige Treiben seines ^Sohnes, sagt : 
«es stat im daf^ertidten an». Brant, Nseh. 8. 

— Ein lüderlirher Student li-inf dass er 
tdapferlkh kunt gut latinum, — von der 
stat zum galgclinom». Mnmer, Nb. 29. 

Dapft'rkcit, Kinst, irravifa*. - «Die dapfcr- 
Ixit schatti da.^ man liiit den iilter . . .» Brant, 
Morel US, b, 5 >>. 

Daphart, Art Mantel Tabardum, tapardnm. 
Ducango. 6, 47(i, .Scher/,, 225. — «Ein daphart»., 
dem Johann v m S. Amarin geraubt. 1300. 
Cod. dipl. 8. Thom. -- «2 lil>. H ^ hab ich 
geliiset abc eime swartzen dappliurt*. — «Ein • 
swnrtzer daphart mit witon ermelu und mit 
eime leberiin fftter». 1418. S Thomas-Fabrik. 

— «Der da/>pari olim kamerarii». — *Dappar- 
dus .Tohannis Swop». 1419. Ibid 

Darafter, hin und her, da und dort — «Da 
schwankeHt also darafter als ein torechtcr 
.Tugdhund», der die Spur verloren hat. Geiler. 
Geistl. Spinn. L, 4o. — «Da bleibst nit uff 
einer Betraehtung-. da schweifet darafter im 
ricniiit hin und h<'i> Tliid, X, 2 «Pio. 
Lerer zicbont darafter hinder sich und für sich« 
nit anders denn wie ein Kata ein Seigtneh 



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^ 68 



itrafter /ürht, S. Thomas. Scutus and die 
udern, nnd machent vil Geferts dorass>. 
ijfilt'r Po'^T. 3. '.»1 " Ktc. ^ 'Vic .Tiidi ii hatten 
unb uiiil umb daraßer äyiitig^ogea». Ihid 2, 
ItK — «Die Buthshcrrcu band eigne Metzeu 
isden Heiislin daraßer in den Wiukelasitcen». 
üciler, 7 Schwerter. G. ö « Ete. 

Dimis, von .ieiii friiiiz lei rasse. Verschan/.- 
aiii'. — Geiler. Post, ö, (59 ■". am liaiul «Val- 
Ulio. oin starck Uolweick oder ein Tarrasz». 
liemma uemiu — In einer würterab. Urkunde 
föD 144»: «bei 40 Klotz. Tarrnn and Uand- 
hiicb«en . . .» : hier also Art (icsehütz? Ist 
ibor nicht zu lesen : Tarrus- nnd Hnndbiichsen V 
is<kiuid, Schwab. Wort. 120.) Ü. uoteUf JJar- 

Darrassen, verschanzen. auch venlnr- 
mteiL — «Do der selb einest in eim ätrit 
ketnen Grand oder Wasen bsidomit er möcht 

4arra<-':ii \ui<\ l iti GeschuU machen . . .» Geiler, 

Poii. 3, 6y 0. 
DarresbleliM, Kanone. — «Also thut aneh 

■l-T Feiml, - r <chreckt die Kleinmütigen nnd 
KQupt sie an unbedacht, bringt sie iu einen 
Giüel, ab man aneb mit dem Ton der grosiien 

hoTTtuhüd^en thut, so man ein Stuttnniur be- 
Mbli&set». Geiler, Irrig Schaf, G öb. — «Wann 
der Teufel vor dem Schlot>s diner Selen lit, 
UDti Inriii sclifisst mit der i'ro»:<*<^n MÜsfen 
iMiTTt^^lju^itsen. tlas ist mit schentlichea wüsten 
''^denken dich anflehtet». Id.. liil*,'. 26 ij. — 
•L» i5.t nit loblich eim Tnrn das er steif stot, 
da aie kein Darresbüchs daran j^ericht ist 
Mili>. Id . Enieib. 61 ^. 

Dartsehe. Das Verbascum thapsas heisst 
•kiiüi^'skcrtz, darunib das sein st«ngel von 
^1' n iredort wurt. überzogen mit hartz, wachs 
öder liech, und stangkertzen oder darlschen 
daTon 1,'eniacht und gebrantfür »chonbfackoln». 
lirai.'^chw. Dist.. VÄ6^. — Tartschc. franz. 
urge, ist der Name einer Art kleinen ächil- 
im Sinn von Stangkeree habe ieh Tktrt- 



iii>t iiiii^ends gefunden. 



Datt,Tartar. Gödeke,iX): «Tatar, Zigeuner». 
- «Gott ist kein DBhem oder TkAt^ — fr 

»pmhen er doch \x<il v('istrit>. l'r.int, Nsch. 
i*. — «Weder Juden, Ueidcn, Datten, — iru 
gloiibeo als schentlieh bestatten — als wir, 

^if Kristfn wellen ^in». Ibid. 112. 

huüsa. Das», das franz. deux. Der Zweier 
des Würfels. — «Zwei onff anff dem w trITel, 
^«i*st ein tUiusz». Guldiu Spil, 48. (Aus^i^abo 
"ß 18«2: dus.) — «Ein Würfel der stot i;beii 
fest uff eim Ess als uff eim Zinken oder 
iff einem Sess ; also ein Mensch »dl stpif ston 
dem Ess und Vuss der Widerwertigkeit, 
'l5 uff dem Sess und Ziiilsni des (iliicks». 
' «ilcr, Brös. 2, 84'' , rn ii. über Maria, i:? ' . 

Dechmeu, Dechiuul, decima». speziell AI - 
.abefür Eckern. Scherz, 227. — Wer Schweine 
ia den Wald schickt, «sol 4 pfen geben zft 
JMimen . . ., und ist des iJechmen nieman lidig 
4«nne die schöffen un i des elosters ambaht- 
lui«».Maursmiinster, 14 Jh. Hanauer, Constit., 
W.— Wenn zu Bischweiler Eckern ist, «so 
H'l yedes swin geben 4 Jj z& dechmut*. 1458. 
^* c 3^. — Erinnert an den firüheru Schwein- 
»heudea. 



i Deeklachen, Stück Leinenzoug, um etwas 
zuzudecken oder einzuwickeln. — «So bededcet 

man in mit einer weissen Zwehel oder Ikdt- 
I lach» Geiler, Passion, 8 «. 

Deifern, scliwiu/en. — «Wann sie nut se 
thun haben, so faheu sie an schwetzen und ze 
' deffern*. Geiler, Emeis, 25 «. — Heute heisst 
deicem so viel als schelten. 

Deheiner. keiner. — «Vil nemen art/eny sich 
an, — der dJteiuer etwas domit kuu». lirant. 
Nsch. 56. — «Verlosz das ding zu dhetner frist 
— das du weist das dir eben ist». Id., Cato, 
b, 2 1». — «Wiewol der arm bedavft' vil, — 
schenckt uler Reiche) im nttt zn «fAet«Mr wil». 
I Id., Jloretus, b. 1 b. Etc 
' «I>eheeHn, ascia> (Beil). Herrad, 191. 

Deind, das fi anz diiule. — «Eine deind ztt 
4 <4». IJtöL Heiml. Buch, f • 44. — 15 Jh. Alte 
■ OrÄn.. B. 19. 

Dcinei lcl. \ un doiner .\rt. Von Lri. Art. — 
«Du hast ciu Kind . . es lebet und du lebst, 
nnd ist deinerlei. es ist ein Menseh. dn bist 
auch ein Moir-eh». «lOiler. Kv mit Fssl. 14 o. 

Deipel, mereirix; absichtliche Entstellung 
- von Teufel, nm den Sehein nieht zn haben, 
dies Wort auszusprechen. — «Ich m il sie ei- 
I nem Buben gleichen, der da hat ein eeliche 
Frawen, und er iiat auch ein Dirnen oder ein 
Deipel zu Basel oder zu Kolmar». Geiler, 3 
.Marien. 33 «. 

Deinem, Sauerteig. — "Deiseme, zinia» 
Herrad. — ^Tnfifem* 1478. Alte Ordn., 
B. 1. — «Nim lermentum. i. e. cfmam bei einem 
brotbecker». Gersd. 10'» — «i^ctsn» von eim 
brotbccken». Brunschw.. Pest, 26b. 
I>ei<«8cl, Deichsel S. Teisstl. 
Delben. graben; vergl talpa. — «Er*kan 
die Wurtzeln der Sünden nit gantz heruss 
delben». Geiler. 3 Marien, 12". — «Ein Hus- 
vater hat gepllantzt einen Rebacker . . . und 
durin gegraben oder geU^be» ein Wyher». 
Id , Post 2, 46 b. Ete. 

Dell«'. Teile. eiiL'l dell. Vertiefung, kleines 
Thal. — «In der ädUn, teilen^ — über die t«tie, 
! über ddle» Feldname, mehrmals. 1205 n f. 

Demmen. schlemmen, schwelgen — «Do 
. man brassen, schlemmen und demmen solt». 
i Geiler. Post. 8, 37 •. — «Ieh wil . . . sagen 
von schleiiinirii und demmen, {i\\\( u uiii! s.uiteii:.. 
I Id , SüDdcu des AI. 3 — <Ub ich schon 
Sehlem und dem bis Mitternacht». Id., Bilg-. 
*.n Etc. — «Schlemmen und demmm. taf' 
und nacht». Braut, Nsch. 19. - «Ich schlemm 
und demm. ich zere nnd brasz». Hnrner, Nb. 
Sl. — «Was vor ziten gstiftet was. — jetz 
hat die herschaüt alles das, — und schlemt 
und demt frölich <lovon. Ibid. 117. Ete. 

Demmen kommt fast durchgängig nur mit 
schlemmen verbunden \ ox; es scheini mu da- 
her nichts zu sein als Alliteration. Schmeller, 
1, 371, stellt mit nn^erm Dempes, Ilausch, 
zusammen, das auch m liaieni üblich ist; er 
erklärt Dempes durch Dampf, so du^s demintn 
i so viel wie dämpfen wäre. S. auch Zarnkc zu 
I Braut, 830. Dempes kann aber auch, umgekehrt, 
, von demmen kommen; die Verwandlung des 
zweiten m in 6 oder p ist eine hänßge Er* 
I seheinnn;. Naehdeni mau das Wort demmen gc- 



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— 64 



biltlei halte, war es leicht ein volksthiimliches 
SttbstaDliv davon abzaleitcn. 

Demmen, domare, zähmen; nicht za ver- 
wechseln mit dem vorhergehenden. — «Wan 
böse Neipuiifren in dir uftg'un. so hat dir dot 
ffeben die Kraft das da die mit deinem freien 
Willen ma^st dernmen». Geiler, Ev. mit üssL 
87 b. — «Soll das Fleisch getemmet werden ...» 
Id., Has im Pf. c, 6 — «Dieselben haben 
gedempt die Anfeehtong-». Id., Brot. 1, 10*. 
— Pferde, «so sie sieli 1 is-en rfemmc«, — in 
karren oder wägen zemmen . . .• Mamer, Virg. 

5 b. ~. «. . . ehe vU tider modttea ge^bnmH 
werden». Ibid. h, 4 b. — «Wan wir die hischöff 
hon gedempt,— nnd ir güter hou verschlempt ...» 
Hiurner, Lnth. Harr, 188. 

Demmer. subst. von demmen^ schwel^'pn 
«Schlemmer nnd Demmer». Geiler, Emeis -tö^. 
Etc. — «Schlemmer und demmer; Braut, 
Nsch. 71. 

Dempfen, ersticken. Schmeiler, 1, 511. -- 
Das Bvaii<:elium, «ob man es hat wollen an 
eim ort dempffen, an dem andern ort mit ge- 
walt flammet». Pollio, Predigt, B, 3 b. Etc. 

Dennin, adj. von Tanne. Zoll «von den 
denninen IVömciu. 1322. T'rk. 2, 208. 

Deprer. Gudeke. 61 : dobinäer, Bettler für 
Heiligthfimer and Ürohen. Botwelseh. —Brant, 
Nsch. 61. 

Dertsche, Tartsche, Schild. — Geiler, Arb. 
hum. 41 a ; 113 a. 

Dester, desto. «Ufif das er deeter ee solt vor- 
schnellen». Geiler, Post. 3, 104 ■. Etc. — «Uff 
das ein ^lensch desterhas nnd ?>icherlicher die- 
selben halten mög, und dester minder davon 
ahtrett». Td., Selenp. 141 b. Etc. Ete. — 2fit- 
destemiiuder, nichts destoweiiijk'cr. «I'nd do- 
mmb wart erkant das man niUdestermtndcr 
solt mit den Jfingem darsehieken die Kfinigs- 
knecht». Geiler, Post. 3, 104 «. — «üsz disen . . . 
sprachen . . . mag desterbaez verstanden wer- 
den .. .» Wnm, Trost» 92*. — Heiligenbilder, 
\vi-- 1, T'^^tlirli sie anch frcxiert sind, «seind nit 
desterminder göizm und nichtig». Ibid. II 
Etc. — Die Feiertage sind «anfengklich ufTge- 
satzt worden das gotts wort dtater ofFtcr zu 
verküuden». Ibid. 24 b. — Der Reichthnm 
hat niemand «(fester weiser gemacht». Wimph., 
Chrys. 10 f. Etc. — Dealer ee, dester minder, 
sehr häufig bei Braut und Murner. 

Demneln. S. Dümeln. 

DeatHchen, TUtschen, in dcutsdier Sprache 
ausdrücken — «Ich kan es dir nit bass 
tütschen*. Geiler, Oeistl. Spinn. 6 Er. mit 
IJssl. 3 b. Etc. 

Denwelich, tauglich. — «Dinge die zu einer 
reis/, karapff und streit zu Volbringen, nutz 
und deuwdieh genent werden». Wimph. 
Chrys. 6 b. 

Den wen. S Douicm. 

Deuwig. S. DöwUjf. 

Dich. «r. Tidi. 

Dioht. Tihte. Tlen. 3. 3ß. Gedicht. — «Der 
dis2 min dicht durchlesen hat». Murner, Schelm, 
c, 1 •. — «Daramb hab leh dis «fjdtt gemaoht». 
Murucr. Tind. O. 4 b. Etc. — Hie und da, bei 
Mnrner, Gedicht, Bad. P, 1 b; ^b. 2. 

Dichten. iSr. Dihteiu 



Dichter, Verfasser. — Gersdurf sagt er gebe 
sich «nit in rums wis usz ein buchdichter» za 
sein. Verso des Titels. — «Heinricus Süss» 
(Suso) «der Dichter des ZeitglÖcklins» (von der 
ewigen Weisheit). Geiler, Passion, 14 b. — «Der 
Dichter diss Bachs entladet und enlcdiget sich 
▼on dir. . » Id., Drefeckigt Spiegel. BB, 1 b. 

Dicke, Dick. Scherz/ 23li. 1. Adv., oft. — 
«Wir müzen dikk( fremdia lant . . . buwen». 
Oottfr. V. Str. 1, 19$, Ete. — «... des er began, 
da lanfj; im aller dikkest an». — Ibid. 1, 72. — 
«Was Wunders stot dicke in dir uf !> Taaler, 
261 (44). Ete. — Dem Papst Gregor X «kam 
die klegdo dicke für, wie ubel es in den landen 
stünde». CioB..41. Ete. — «Also dicke es in füge, 
so wellent wir mit in striten». Kön. 860. Et«. 

— Theodosius «was also ein heiliiC cristenman, 
das er sine vigende dicker übcrw ant nut bet- 
tende nnd vastende denne mit dem swerta». 
Ibid. 372. — «Oont vil und dick» zu dem saora- 
ment. Predigten Ingolts. 1435 — «. . . als bis- 
her vil nnd riuÄbeschcliii i t.. ! [iiningen. 15 Jh. 
Burckh. 74. Etc. — «Wer vil redt, der redt 
dick zu vil». Braut, Nsch. 22. — «Darusz ent- 
^ipringt euch oCTt und dick . . .» Ibid. 64. — 
«Wer nit <rern hört von wizheit saj^en, — der 
würt dest dicker von mir klagen». Ibid. 114. 
Etc. Etc. — «. . . das Hin würd gedacht offt und 
dick . .» Murner, Schelm, g, 6 » — «Ich hab 
selbs ofTt und dick geprediget». Id., Nb. 854. 

— «Die geistlichen und ordenslüt guckent ouch 
offt und dick in der kirchen». Id. Oeuchm. e, 
3 a. — «Wci.st du nit das man oft und ditk in 
di.ser landtscliafft sprechen ist, hüt dich vor 
demscberer ?» Brunschw., Pest. 34 a. — «Chris- 
tus selbs sieh dick errettet von den jnden». 
Pollio. Fred. A, 4 k 

2. A4i., wiederholt. — «. . . zum dickern 
mol ermanett. 147S. Molsheim. Weisth. 6, 428. 
Etc. — «zum dickern Mal», bei Geiler, öfter : 
Ev. mit Ussi. 7b; Geistl. Spinn. 0, 2 b. Etc. 
Ete. — «Als sie aom dickem mal hon gethon». 
5Iurner, Luth. Xarr, 92. — « . . als zum dickem 
mal gesehen und geschehen ist». Brunschw. 
Cbir. a, 2 b. — «. . .ich sag nit das sie ea 
zum diefom mal selbst sngeiieht haben». Zeil, 

M, 2 b. 

Das Wort kommt sehr häuüg in allen 
Schriften dieser Zeit vor. Es hat sich in einer 
ei gen thü milchen Redensart bis heute bei uns 
erhalten; wird einem etwas überdrüssig, so 
sagt er : «ich habs dick», es kommt mir sa oft. 

Noch im schweizer Dialekt. 

Diebe, Diech, neutr., Hüfte. Scher/.. 233. — 
«. . . biz daz er im durch das dtech sl&g». 
Gottfr. V. Str. 1, 97. — «Verrenkung des ^me» 
oder hüffte». Branschw., Chir. 116 ■>. — «Pie 
Fugen oder Gleichen (sind) etUoh knodecht, 
als die Ellenbogen nnd die JMseftsu*. 6«wd. 
2 b. ^ «Der Wolff (Sehmera) in den Dyeekem». 
Ibid. 64 b. 

Dienst, adj., demfiihig. — «Wis «NMItt» 
Hnttfr. V. Str. 1, 71. - Erhalten in Frauen- 
namen: Demut, Konue zu Hohenburg, 1180. 

— Dyemtii Eran des Job. Sehapeler, Strasab. 
14 Th. — DemÜdie de Ottenroden, Begine, 
1312. Ete. Ete. 

Dienst, Dienstbote. » «Wann die 



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— 65 — 



TOD einem Hans in ein ander Haus kunimen, 
« müssen sie erst leren». Geiler, Eniüi&, 69 «. 

- «Waher kanipt es das die Dienst in eim 
flu so seUo8 scint und unandechtig? . . . Die 
BerMhaft ist auch cttvann ein Ursach das ire 
ÜMi^^inen ungehorsam seint. wan sie scint 
iren Dientim hert mitiflachen aad ächelUn». | 
Iii , Narr. 165 •. 

Dienif t ha rk p it. i i ii s t i ■ i n - . — Wo i 
dum Andern in einer >uth zu Hülfe icommt. 
•dnz dieHgtborkeÜ wirt uszgcspreit». Brant, 
Famus. A, 6 sind bereit, «dem amlern 

Um all tUcmtbarkeit: Muraer, Virg. Ü, l ». 

- Se tniir«»n die Bahre. •fOrwar ein traurig 
'iienstbartra't ' (tri-:f" niinisteriuni '. Fbid. K. 7 «. 

Dieetal. 'l'heil eines Schweins. Von Utehe, 
Höfte, nnd Stal. Stelle; fthnlieli ireWIdet wiei 
Hirn«?a!. Stime. Nicrenstal, Fcu in doin die 
Nieren liegen. Schmelier, 2« 746, 746. — Ein 
vhwein gibt «duo tfiMal de iTt libriB . . . Pro 
dtatal 2 sch.» Libcr roquinie. 

Diet, fem., V.ilk Hoherz, 238. — «So waz 
«I aber der fremden dict . . . zc michlem leide | 
ma?et.. Gottfr. v. Str. 1, 99. — «Von k'ur- 
aewaiischer diete . .» Ibid. 1, 101. — «Der 
Unig und al din hovfdiet (Hofgesinde). Ibid. 
1, 46. ~ Dietweg, Voiksweg, Heerstrane. An 
"Orten, 1270 n. f. 

Wget. Diät. Murner hat dafür: Taghaltung; 
». dieitt Wort. — «Der ist ein narr der nit 
mstat — was im ein artzt in nötcn rat, — 
md wie er xecht halt sin ^tOKe». Braut, 

Mileii. IHcliten. verfaBsen. Sehers, 982. — l 

'Brif've . . . tihten*. Huttfr. v. Str. 1, 113. — 
tiela&ius *dHUet vil der ymnos». Cloe. 19. — i 
Bmüqb *tUkteie und maiite ein bftch de eon* ' 
JöUcionc philosophica». Kon. S79. Rtc. — «Da 

Gregorius seine Bücher dichtet . . .» Geiler, 
Sur. 991 1». — «Die Bfieher dtehteUf sie haben 
kein Gcv.'it/ (las sie liiridot; es maeht jete i 
Biicht-r wer da wil». ibid. 22*». t 

Dill Gersd. 98 e. Anethnm graveolens. : 
KirsfhI. 1. 328. 

DilUp, Tölpel. S. SteUen bei drimm, 2, 1151. 

- «Je, sprach sie, lieber diltap min. — din 
träw zQ mir iat gar dohin*. Mamer, Genehm. 
F. 4 «. 

Ding. S. Gedmg, Scherz. 240 u. f. 

Din!««>n, ziehen. — «Oer Teufel kumpt schli- 
dkeu \im 2U fohen uud uu^ mit im zu dimen 
m die Hell», (ieiler. Bilg. 74 ■. 

iHntenhörnelin, Dintenfass aus Horn ge* 
4f*l>t. — «Zum Dintenhömdin». Strassb. Haus- 

■ iilje. 1311. 

i>ippel, nach Grimm, 2, 1199, alberner 
Inueh: passt nieht zn vnserer Stelle; eher 
""ir-lc- "iudekc's Erkläruiiir. Unverstand, passen, 
"^tnn man Belege dafür hätte. Könnte nicht 
I^ppel für Tenfel gemeinl «ein? — Wenn 
'ir.rri Verliebten «der diffd gar besitit . . .» 
Uarner, Xb. 228. 

Diptam. Gend. 90 b. Dietammos Fraxinella. 
KiTschl. 1, 141. 

Dirne, Dienerin. Sehers, 246. — «Diener 
■ul Ünm 10 wenig Ira willen mfigent haben, 
Venne alle zit ir flis . . . gat aft irs harren 
»illeo.. Tauler, 401 (69). 



Di^chlai'Iifn, Tischtuch S. Ti-'^cMacken. 

Distelzwig, Distolfinck. — «.NiiiiÄt du für 
dich ein IHstelzwig, darin findest du diö .\1- 
roechtigkeit Gottes, der es so wunderlich, schön 
und hübsch gemacht hat. Sich an wie ein 
hübsches kleines Vögelin es ist, es kan singen 
und off einem kleinen Zwiglin eiteen, wie es 
so ein flnes kleines Sehneblin es het, darsn 
niancliLMici Farweu, gel, rot, schwartz und 
wisse federlin». Geiler. Bilg. 121 t>j Post. 2, 
23 Br«<. 1, 67 b. - Sohmid, Sehwäb. Wört. 
129 

Ditxeu, Botwelsch, üödeke, 114: sich 
krank stellen. — Ein Bettler «der dümid 

gat>. }5rant. Xsch. 62. 

Dobel. Abgrund. — «Do ward ein gcist- 
lieher Hensoh vercnekt nnd im Geist in die 

Hell gcfiirt ; ilo sach er wie das ein Leiter anf- 
gericht was iu einem irreiisslichen fcnreoden 
tiefen Dobel». Geiler. Trostsp L. n b. 

Döbig, Tübi;?, un.sinniir *7'iMg, forcns». 
Schmelier, 1. 580. — «l>ie duiehten döbigen 
menschen». Kulm. Mcrswin, 9 Felsen. 130. — 
«. , . das wir also gar dump dvbtg dorehte 
menschen werden sint». Nie. v Basel, Taul. 
Bek. 33. ~ «... der tobig Hunt . . .» Geiler, 
liilu. 144 — «Schcllig, blind. unsinnig, tö6»i;». 
Murner, Schelm, e, 1 «. — «Da ward er so 
töbig...* Id., Ulensp. 27. — «Meyblümliu- 
wnsser ist gut wenn ein dÖbiger hnnd einen 
gebissen hat». Brunschw.. Dist. 86*>. — Ein 
Versehn bei der Behandlung einer Hirnschiidol- 
wunde «machet den verwnndten dobig und 
wütend». Gersd. 90 

Docke. Puppe. — I'nsypodius: *Dock. piipa. 
pnpuln». — «Der Pfaw ist von vil Farben 
nnd Spiegeln, als die Lantsknecht seint nnd 
die DocAm». Geiler, Ev. mit L'ssl. 144 

Dodern. Dottern, beben vor Angst. — 
Herodes, «da er hört das die Wisen frogten 
noch eim nuwgeb.nen Künig, so geriet jm 
das hertz zu dottern». Geiler. Post 1, 17 i*. — 
«leh weise nit, aber es hatt lang in mir ge- 
dodert. man werfF etwan den gemeinen man 
über das seil». Karihans, bb, Ib. — Heute: 
verdattert sein. 

Döglich. 1. Tauglich, nützlich. — Lüdcr- 
liche Söhne «sind nit dögUch zu dem gut», 
ria^ der Vater mtthsam erworben hat Mnmer, 
Nb. 164. — Es «waT dögliclier mir erschossen». 
Id., Schelm, i, 4 «. — «. . das der aplao also 

fil dögUeh sei nnd ntttslieh». Id., KÖn. v. BngL 

897. 

2. Gültig. — «Wo jemans . . . einem andern 
. . liesz zehen gülden versprechen, der ver« 
sprnch ist döglich». Murner, Inetit, 96 — 
«. . . so ist das legat nit desterminder dög- 
ltch>. Ibid. 62^. 

Dolden, Gipfel. Krone einer Pflanze. Schere, 
364. 1647. — «Wenn der hflber den bonm 
Von dem stnirk le'liirct. so sol er den ilolden 
in die band ncmen und sol under sich schnei- 
den». Rixheim. Bnrckh. 90B. — «Wenne der 
mensche kummet uff den tdden aller volle- 
komenhcit . . .* Tanier, 240 (41). — «Ufklimmen 
nf den teHden einer . . . gotheit». Ibid. 9.<)7 (41). 
— Die Seele kommt «nf ircn obersten tblden 
der verstentnisse». Gebete, 14 Jh. — «Sie 



- 8Ö - 



habent uiidcti angefangen an dor Erden, bih doppen, das seltzam ist and suost niemaiitz 
sie kommen sint von den Wuitzleu in dem uiß hat». Id , Sünd. des M. 6*>; Bros. 1. 
Dolden des Zedcrbonms». Geiler, Bilg. 124 ». 54 b; 2, 60 b. — Wer im Sommer nicht ar- 
— Die S( linL-cken 'Stcigcut uff die Böm bis in beitet, muft im Winter «an dem dopen sagen 
den ToläeH>. Id., iiüud. des M. 62 a. — «Da- hert, — bisz er des hnngers sieh erweit*, 
mrob will S. Johaus uns ufferheben bis /.u jSiaiii, Xsch. 70. — «Vil stellen jetz nach edeln 
dem Höchsten, das wir nnd er den IMden er- woppen, - wie sie füren vil löwen dojppm^. 
wischen der Eeren und Glory». Id.,Ev.mitU88l. ' Ibid. 75. 
20 ft. Etc. — «Die gipfel, ddden und bletter». Doppol S. Düj.'i el. 

Brunschw . Dist. 65* * — «Die ober UMen oder , «Ein Doppelstein serge», 1446, S. Thoma*- 
gipflia» des Anis. Ibid. ö9 b. — «Ein kraut . . . | Aroh. «ein (/oppeZ«(etfi«i serge», 1449. Str. Bez.* 
mit eim weiBsen doÜm nif eim Stengel». Ibid. ! Arch. Unter Hausrath angeführt. 
77 b. I Dorebt, Dorecht, Torecbt, thoricht. — «Do 

Dolet, jemals. Vergl. Tofe. — «Derpftbst hettent dorthte kint eine inerbrt afgeleit». 
hat mit dem schwert des banns mer <rp- Clo?. 101. — «Bistu aber hie mit dinen kran- 
schafft weder doiel ein mechtiger kciser mit cken dorehten sinnen?» Nie. v. Basel, b4. Etc. 
eim grossen here». ZeU« 0, 8 *. ^ «Wie dnnekt , — «Wer ist dirre dorehte sun». Mftrlein. il. 
dich, ob nii die doctorat uff den stifften das — «Fünf wise und fünf donjhtr» .Tniig-franeTj. 
got» wort mer uudertruckt haben dan doUt et- Pred.Ingoli's.— «Geschwätz und Joi ecA/« Ked». 
was?» Ibid. S. 9 b. I Geiler. Holl. Lea, d, 5 ».— «.. . als dörecht 

Dölme. Dalm«', Dolot m«. cndlicli nun. hpnte Menschen davon reden». Id., Pred. von Ma- 
uoch. ächerz, 224. -- Bärbel von Zabern sagt na. 7 «. — «Die torechten Schaf». Id., Ir- 

Andreas Dritxehn: «wöUentir uitdofawgon rig Schaf. 8». — «Nit bisz tortdUer weder 
slaffen ? . . , Hiilffe got! was vertönt ir gros das K u hslin». Id., Holl. Tpu. a, 4b. 
geltes l es mochte cWwe über 10 -guldin haben <Diuijiiil) ist das ein tfwrechter Slcufech. der 
eostet». Frosess Gutenbergs Vind. typ., nummcn dieTodsünd meiden wil» Id., Sülid. 
docum 5. — «Nö stosz din biichelin in den des M B. 2«. Etc. Etc. — «Der ist ein 
sack, — Est (es ist) (io/me zit!» Conr v. Dankr., narr und gantz dorecht». Brant, Nsch. 13. — 

V. 6ä8. «Wolan, du hast der Welt lange ge- «. . . der hat worlich dorecht glust. — wen hie 

dienet, e> wer dolme Zeit, das du lugtest was da die leng za leben glust». Ibid. 45. — «O rfo- 
zu schalte u haltest» Geiler, Post. 1, 34 » - recht ist menschUch geniiet!» Brant, Tliesm. 
«Ich mein es solt diüme kein Muck me hei im c, 2^. Etc. — «Der ist türwar ein dorecht man. 
«ein». Td . 1>r<is. 2, 55 ». — Ein Kaufmann, der da wil gesuntheit han, — und sieht ein 
dor Wiiaitiu erwartet, denkt: «wolan. du sol- ' kranekbeit vor nit an». — Mumer,Bad. C, S 
test jctz uffden Markt farcn mit dem Gut. wer — «Holofcrne, ein dortuhtrr man>. Id., Genehm, 
es hie ; wenn wü es äoUne kummeu ?» Id., , x, 4 — «Ein gans hat einen dorechtm sinn». 
Post. 81 s». — Wan wil der Wechter <ia^ i Ibid. G. 9 — «... nerrisehe, dlorerJUe büeh- 
den Tag hirnen?» Id. . Marien. 33 u. — «Er lin inaehen>. Murner, Luth. Narr. 20, 101. Etc. 
ist gleich den Lütcu die da wollen uff einen i — «Keiner ist so toredU^ wo er säch das da^ 
Rohvagen sitzen; so si^ einer nmb den Wa< I fundament wich, das er nit den baw, der es 
gen /.u dreppeln und ist im die Zeit aD« lan<r hesehwerdl. zuvor !Tbbrärh.> Zell. e. 1 Ktc. 
und spricht zu dem Furmau: wann welien wir — *Toi€chte wcrck». Capito, Tregor, H, 2». 
dahne firen ?» Ibid. 98 *>. — «Des Schimpfs wer i Etc. — *Tore^. eitel gelübde.» Wnrra, Trost. 
dobii': trenuir». Geiler, Sünden desM. 5<i'. — 20 ^ Ktc. — »T>u thorechta voick!» Blindeiif 
«Du und der sint ddeme XX oder XXX Jor A, 41j. — «Was dorecht ist vor der weit. . .» 
geflossen und hfagangen». Id., Bilg. 196 , Butzer, Weiss, b, 2». — «Es reden etlieh ilo> 
l-^d- _ , Peius rirffciis wer d»)ch rfo/m»» gnug. — recht wnrt.» Ziegler, Bnchlin, A.4». — «Die 
hörtest ufl. du hellest fug». — Munier, Schelm, dorechtujt: weit. . . » «Welcher sult so dorechtig 
a, 7 a, _ «Der narrcnwis wer doimc <,'nug». sein!» Zell, 9, 3»i. E. 2b. — «r/koradkM^ in 
Id., Xb. 124. - «Wann ist der IniOart dobn iinsinnikeit ». Wimph., Chrys. 4-'^. 
ein end?» Ibid. 144. — «Wie iimg wiltu mur- DörUeu, Diiifeu. 1. Bedürfen, brauchen, 
mein? Bs ist <W«e IfttUg». Pinli, 71. - «Wie nöihig sein. — «Er darf nit alwegcn mit dem 
das ist, hastu (iof/-^ mee wol verstanden». Zell, Mund beten». Geiler, Has im Pf. b, 1 b, — 

T. 3 b.' Er wnrd nit do umbgeen . . . , man «Darumb das sie nit dörffen sorgen was sie 

het jn rfoW m^(f lengst vertrihen». Ibid. b, 2 ihun oder lassen sollen». Id., Geistl. Spinn. 

Uober die Etymologie dos Worts, das Dasy- L, 2 — «Nit also ist es mit den Geissen, 
podius nicht mehr hat. s. die Erklärung Grimm's, da dörfft icilich eins besundern Hirten». Id.. 
9, 698. V. IL,!. Jorwie. Irrig Schaf. A. Ii». - «rti>e Ding rför/««/ me 

Oonnerkiapf. S. Dunner^pf. ■ Wort und weiter Erklerung». Ibid., B, 3 Etc. 

«Donrewtrnle. catapulta». Horrad, 178; ei- Etc. — «Es darff da^ man gar eben Iftg — 
gentlieh Blitzstrahl. was man vor Uinden red und tft<r.. Brant, 

D«)p<' Doppe, masc, Tdpe, Pfote, Tatze, i ^'sch. 53. — «Es dur#^das man sich basz be- 
~ «Ei ;.;ebüt dir du solt die Katzen kässen, deckt». Ibid. 6. — «Wer meint, die kinder 
aber nit au die 7>o;.»» udtr ;ui die Zen». Geiler, dttrjffen stroffens nicht...» Ibid. 9. Etf - 
Emeis, 83^. — «Die Katzen grciffend mit den «Darzu ich darjf nit grosz Vernunft». Murner, 
Topcn darinn» (in den Spiegel). Id., Dreieck, i Schelm, a, 8 •■ — Du ehrest die Priester 
Spiegel. Aa. 4 — «Selt/.anie luh r ungewon- nicht, «al?: oh du ^elVi von dir hie \\ert. — 
liche^ Öpeiss essen als Biberschwentz, Beren- ^ und uiemauds dürjfteat hie uf erd>. Murner. 



Lioogle 



— 67 - 



M>. 39. — < Es darff nit wort wie irs hand nüt also . . . grcrüret sin». Tauler. 329 (56). — 
litxU. Id., 4 Ketzer, Vorrede. — «Wa» rfdr/- , «Diewil ich in dieser däMichMt lebe...» Ge- 
/« wir der guten werck!> Iii., Kon. v. Eng^l. bete, ir> J:i 
1^7». — «Was d/örfftn wir dea babst dromb , Oonber. 2>. Twhtr. 

fragen». Id., Lath. Narr, 88 Eto. Doitw«i.D8w6a, Den wen, verdauen. Sebers, 

2. Wagen. — «Waii ein Oberer in eim Clo- 251. — cVerslundcn und getowet*. Tju'i i. 12.1 
mr straft, so logeu sie das sie in lunbringen, (24). — Die Krebse «sint hcrt zu krachen und 
äe dörfm im ^tt m enen geben». Geiler. [ za denwen». Geiler. Bilg. 909 — Anf der 
kr. mit Fssl. 28". — «Wo findt man ietz ein selben Seite stellt auch vtrdout»en. — «Die 
Mlchen man, der mit ernst dörjt wider- mann starck mägen hant im land, — sie mö- 
%mh Mnnier, Nb. 71. — Solehe die «gott ; gen towe» gar ti1 aohand». Brant, Nseh. 86. 
den herren dörfent straffen». Id., Sclu lra. g, — Von dem was der Bif^chof den Rathsherren 
d*. — Orsiiochus, der t»elbigman, — den Ee- auiti^chen liess. sagte «ein guter gesell, es 
Mldw nit (2or#t rennen an». Id., Yirg. n, ü *. weren vilschauwessen, aber wenig tiaiiiMaieN». 
— «. . . und darf i n babst selbe grcilfan Brant. Bi.sch. Wilh. 24)1. — '^o er die spis 
u». Id. Luth. Narr. 74. £tc. £te. nit douicen kan>. Mumer, Nb. 155. — «Du 

Dörflin/i^er, Durfbewohner, Bauer. «Wer hast ein schwachen kalten magen, — der nit 
sich glaubt edel geboren. — so all >in fründ doutoen Ican die spis». Ibid. 264. — «Wer sich 
dör^inger waren». Horner, Nb. 33, 4ö. zu nacht lullet . . . , der hindert das natörliche 

Dürftig, kühn, audax. — Ist irgendwo ein | dottwen». Murner, Gnyne, 464, 490. ~ «Die 
riiklitiirer Schelm. «sr> so rlörßtig die ge- speisz wol döwen .. verdomren*. Fries, 20 A). 
tucui. — üaA bie es als darf vuo im cla^en». — «So die spcisz . . . übel geäowet . . . würt». 
Mnmer. Schelm, g, 6 — «Venua sich drumb Ädelphus. Fic, 13til>. — «Die weisen, nach 
mümet hct, — das Polchs die <idfj^ (nadmx) dem essen so sich die speisz abgedmcet het. 
föttin thet». Id., Virj^'. r, 2 1>, so thcten sie ein trunck». Fries, 42 — in- 

Dormenter. dormitorium. Schlafsaal im trabsitiv: «Wielanger pfeffer «fth«! In mngen». 
Kloster. Scherz, 249. — Der Keller «under dem • Mnrner, Luth. Narr. 13ö. 
iomenter» des Bmderhofls Clos. 88. — «Werel Donwnng, Verdauung. - «Ein feists ketzlin 
ich priol in disem kloi^tcr. so were min i,'e%\ alt ufF den magen gelcit, stercket die doutoung* 
uitem doriRCfUer nud in dem reventer». Nie. . Bninsohw., Peat. 12«. — «Kalbfleisch ist 
T. Straseb. 862. Geiler, Has im Vt. A. 8 ! leichter ädmmg*. Fried. 31 *». — «Die Mtramn^ 

Dom<'ht, Dornechtig, dornitr- «Sü sint des magens» .\ ' ^iihus, Fic. 139 
üh einen andern strengen ruhen domeltten weg Döwig, Den w ig, verdaulich. — «Krebs 
. . . gegangen». Nie. v. Baeel, ms. — «Bin dar- ' sint von Natur . . . mtdeuwiff .... damnib so 
n'fhiujtr M 111,'el». Brill -rlnv.. Dist. 73 b. — dunkt man sie gewonlieli etwan in, das sie 
•.Sachdeui dein dorneciuige meinnngen . . . mit 1 mürwe und deuwig werden». Geiler, Bilg. 
der siehel der venttnfftigen ursaob . . . werden i 800 — «Junge hennen aeind d&wig: Fries, 8a( • 
Ab^ehawen . . .» Wimph., Chrys. 3 f». «Draejen. tornare.» Hcrrad, 191. DrejVn, 

Üers, Stengel des Kohls. S. auch KoUorsg, Dregen, drehen ~ «Du «kaust dich dregen 
Beste: Dorsch. — «Bletter gestreift von den , nss dem gstauck». Mnrner, Schelm, d, 8 
donen* defi Kohls. Brunschw., Iiist. 104 a. — — Man mnss das Gayaoholz in kleine Stüeke. 
'Wasser das gemacht ist von des Kappes stie- zertheilen, «ctlich thund das mit trcym*, 
leo oderiiorMm». Oertd. 68b. Murner, Gayac, 417. 

DöNen, tosen, toben. — «Prassen, spilen, Drasen, Tressen. Franzen. — «.Mit siden 
Khleromen, dösen* Joh. Murner, a, 4 ». drasen an den orten, ^ und umb die drcisen 

Dötlich, Tötlich. 1. Sterblieh. Scherz, 250. guldin borten». Murner. Genehm. H, 8h.~. «Sie 
— «Du tötliche . . mensche». Tauler. macht mir ein schon facillct, — das an den 
202 (44). — «... wan er wüi wüste, das er ein ecken drasen het». Ibid. x, 4 8. 
(iiiüich mensche was». Kön. 836. — «.. . in Drat, Ctodrat, sclmell, rasch, eilig. Scherz, 
einie dötlichen Übe . . .» Mürlein, 27. — «Die- 252. — «Wol balde gat ze rate. — lu ratet 
^\ in dötlich bist, so &nch dötliche ding...» iuch wol draie*. Gottlr. v. Str. 1, bü. — 
ßrint, Cato, a, 8 «. — Bedenke «das du ein Nimm das Brot, «teil das mit dinera messer 
•easch und UiÜiek bist». Id., Nsoh. 55. — gedrot». Brant, Thesm. a, 5>>. — «Wann i<>df^r- 
•Seia leib der wirt nim dOHi^ sein». Ifnmer, man gcopffcrt hat. — so sing mir bald ^^c- 
B»d. k. Ib. — Die Sibylle schien «nit tödilichen schwind und drat». Murner, Nb. 126. — «Als 
<a leio». Id., Virg. IK — Die Glieder, | bald ein herr komt in die stat, — so bringt 
«Ae tn nns tödüith seind». Ibid. T, 7 l>. — «. . . , man im die seheodten «frol». Ibid. S18. — 
ichiff, die ein tOdÜkhc band machet . . .» Tbid. «Das wir von dünnen rtühen trat». Murner. 
i. 4*. ~ «Gott au sinem anbetten in dödt- ^\hg. D, 7 — Aeneas so seinem Vater: 
Mcn IIb hnt ein gefallen gehabt». Hvmer,-! «Komm her. mein lieber vatter, drat, — nnd 
XetijB. 3 a. Etc AVer bist du, das du dich sitz mir bald anfT meinen hals». Ibid. G, 1 i>. 
fSrehst vur eim tödtiidwn menschen i'» Wurm, — Den Brief «wil ich jetsund uemen gedrot^. 
Bai. f. 3 a. I Horner, 4 Ketzer, E, 6 b. _ «Dur knneii sie 

2. tiallich, Tod briujLrend. — <Es ist nid ein gegangen (icdrat*. IMd> J, 7«. 
so totluh wund ...» Brant, Nach. 56. I Drejen. ö. Draejen. 

DiUlichkeit, Sterblichkeit. — Maria Mag- Dreispitz. S. Drispits. 
<ialena wollte dem Herrn auch das Haupt Dreistet, dreimal — «Alle tag zwiret oder 
^beo, aber «noch sincr dötUthtü wolto ett idreiatei». Buta^r, Neuer, 0. Ib. 



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Dreppeln, trippeln. -< €So gat eiuer umb NarrenschifT, so wie ia Marner's 2iarrenbe- 
den Wegen zu drepplm und ist im die Zeit sehwdrang (Strassb 15t Jt, 4*, 9l>|, item 

also lang». Geiler, 3 Marien, 83 b. bei Geiler (NarrenschifF, 166 b, wo aber da» 

Dresenei. S. Trassenei. M,' ort I/reispUz nicht vorkommt), ist ein Holz- 

Driacker, Drioekeni, Triacker, Thcriak. schnitt, der einen Gegenstand zeigt, der drei 

— «Zum dritten muss er (der Biltrer) haben grössere Spitzen und eine vierte kleinere hat, 
Dryocktra, Spetzcry, etwas (ia> in sterck». und den Einer vergebens sich abmüht in einen 
Geiler. Bilg. 26 k Ete. ~ «Der erst bringt Sack zu stossen mit den Worten: «er mus» 
uns driackers her. von Alkira iiher mer». »Irin». Dnzu die Verse : «Dns ich das worlich 
ilurner, Nb. 169. — «... den lyb f^estercktst sagen mag. — der dryapits der musz in den 
mit dem df^jneler». Brunschw., Pest. 29b. — sack», ßrant, Nsch 80. «Der stosst dendiyqMto 
«Etliche spinnenfre.sser, verlauflfen hcnkers- in den sack — der nie wil thun dann er vermapr; 
hüben, kessclringniacher, zanbrecher, die — der drysptts hört nit iu den back, — daa 
rtchrycu hie gut bewerten «iredter«, wistea nit^lcdn im t t ivarsu korti». Hanter, Nb. 1518, 
was tyriac ist». Fries. 13 »>. 40, X, 2 » ; 2 i>. 

Drifus, Drifass, eiserner Dreifuss, Küchen- Dieses Instrument ist ohne Zweifel das. von 
gcräth um Pfannen etc. (iiiraiit' zu stellen. • - dem Dasypodius redet. Es hatte zu zwei ver- 
<Dno instrumenta dicta in vulgari zwcne schiedoncn sprOchwörtlichcn Redensarten An- 
2Vi/(3«w>. 130*. — «Ein I)rifu«g». — «Ein las» gegeben, zu der, auf die Brant und Murner 
grosser Drnfn:>. 1427. Tiieherzunft, 34. — ans|nclen. und /u der, die Geiler uns erliulreii 
«Zwen Trifüts». 1Ö16. Inventar eines Wirtbs- . liat. JbUne Sache auf einen DreiapiU setzen, 
havees. (Str. Stadt-Areh.) | hellst so viel als sie bttehst nnsieher maebea. 

Drispitz, dreibeiniger .'^chemel. Scherz, 253. Drum, Endstück, Ecke. Schmellor. 1, 663. 

— Zwei junge Leute werden aus Strassburg 1 «Was leyt bei der wend und hat weder drum 
verbannt, «omb dass si in einen sessel und in | noeb endt? Antwort, ein kagel». Bäthselb. b, 
ein trispitze hiewent und [ir trlient, es wer 4 

got, sie Woltem ime ein bein abeltuuwen». 1359. Drombei, Endstück. Von Drom, Trum. 
Heinil. Bacb, f> 18. — «4 seh. ewei bnebteii Waekera., 81. — <EindhMiMK8heiU^b5m6^ 

von den tischen und iJn'spitcen zft mac^r-n die ein drumbd in lieilicwort». Altenheini. 1333. 
man »ul bruchcn in eenn domini». 1436 S. Driipwin. trüber Wein, Rest im Fass. — 
Thomas-Fabrik. — «2 ^ch. 8 von TrispiU «Den drüpwin mögent sü «die Wirthe) in ein 
zfi niHchen und Stollen in die stüleimrefentai». : repsv» schütten». 14dH. Alte Ordn., P>. 2R. 
1450. Ibid. Driische, .Art Fisch, trau/., burbotte. Gnmm» 

Driapite. Dreispitz. — Christus «weit inen |8, 1460.— Kr «^ucht das best in alten stücken, 
do zoiiTPn. das sie irc such .satztcn u(F ein — karpen/.iiiLrly diit verschlucken, — kalbs- 
DretsptU*. Geiler, PokI.2, 97 b. — «Er (Chris- köpf, him, mid drusch<:iil£Üci» . Murner, Schelm, 
tos) stiess inen ire Bed umb, wan sie betten c, 2 «. 

es gesetzt uff einen fnlschen Grünt und uif Dnise, Renlo. - «Der dirte (Sierlitat;. Iioini 
ein Dreispitz». Id.. Ev. mit ü^sl. 14'J j*. schwuruen Tod. sint klein ^/r'J.se«. und w. rdent 

Was ist Dreitpüg? Dasypodius,». v. murex. den lüten under beiden armen und obcwendig^ 
redet von einem «dreispitxigen Eisen welches dem knie, in der grosse als ein liaselnnss». 
man im Krieg nmb die Statgraben ausspreitet, Glos. 117, 120. 

das die Feind darein tretlen». Frisch, 1, 206, Drüsen. Trüsen, Trestern der gekelterten 
liat einfach : «Fossaugci, murex». Nach einem Trauben, Hefe. — «Reifte alse der oloren 
von Grimm, 2, lfl99, angeführten Citat, wäre ten win neme und in dnreb Ur&sm Ueaae 
Dreispitz «ein Eisen da>, wie man es wirft, louffen . . . üwer vasz noch nüt reine ist, und 
aüweg ein äpitz ob sich hat». Hienach er- , klebent noch trium dinne». Nie. v. Basel. TanL 
klärt Grimm den Ansdraefc, «die Bede aof ei> Bek. 9. — Die Wirthe «sollent keinen trutt' 
nenDrewpi't^ stellet!., dnreli «sie so einrichten t^'n oder sark\\ in In iren kelren . . . lial)0!i>. 
dass sie immer abwehrt, nach allen Seiten ^ 14^. Alte Ordn., B. 1. — «Wir setud Trmen \ 
sieben». Das kann aber der Sinn nicht sein. : der Wein ist oben hinweg genummcn, er ist 
In beiden Steilen Geiler's, die zwei verschic- ;il;,'elassen, und seind nit mer dan noch Trüsen 
denen Predi;^-teu entnommen sind und die unden in dem Fass». Geiler, Ev. mit Ussi. 
Grimm nicht nach dem ( 'ontext gekannt zu '■ 208» . — «Aber leider es ist davon komen . . 
haben scheint, hiimlelt e?; sich um verfinglichc also dns vir (I'entsche) seint Trüsen aller 
Fragen, die die Pharisäer an Christum gerich- Welt worden, siderher das wir Trüw und 
tet hatten ; der Herr will ihnen nicht zeigen, ' Warhaftig verloren haben». M., Narr. 42 ». 
dass sie die Frai?en so gestellt haben, dass — «Du sollent lugent und gewarnet sein die 
sie nach allen Seiten hin gesichert sind; im zu iren alten Tagen kummen seind und Gott 
Gegenthcil, er will beweiaen, dass sie nicht dem Herren nüt anders zu geben hoitd weder 
gesichert sind, und darum satfi Geiler, sie ^Xxa Tnisriu iren Blumen in der Jugent in aller 
hätten «es auf einen Dreispitz gesetzt». Ein Üppiktii und Büberei verzert haben». Id., Post. 
Dreispitz ist also etwas, das dem, das darauf 1, 31 b. Etc. — Der Mensdl ist «ein frflMNMet». 
gesetzt wird, keine feste Gruudincrc j^ewährt Brant, Nscli. 55. 

und es der Gefahr des Lmtalleus ausseui. Drusi^^, voll I'rusen, Trestern. — «Da& 
Vergl. Murner : «Die ding hondt nymmer mer wüste trusige vasz». Nie. v.Basrt,T«al3dL,10. 
bestandt, und ist als sampt dryspilzen werk». DrUssel. S. Truste/. 

Nb. In den iltesten Ausgaben von Brant's ; Drutz, Truts. — •Drutt, das er do blib* 



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— 6» - 



al die «ile er noch iuag ifttl» Taaler, 8 (8). — Dfimeln, Deumeln, Dümen. 1. Die Daom- 
«Die Franwen lesen die Federlin ab, nnd fncftr! ( nehranbeii anlegen. Heute: dfitneln, quälen, 

Dil ein StÖbliu mnss an ircn Cleidern sein», peinigen. — Man foltorti' -lic Jinlon *mit dü» 
ikäiu, Brös. 2, 60*>. — «Man sprioht, sobald, mende*. Glos. 187. — «DunocU dümeiu men 
ener ein Hfinieh wfirt, no ist er ein Artxet, ' etUefae jaden». K5n. 760. — Di« Stnwsburger 

wi>sen also wol was inen ^'O'^niit oi1er iin- fieripen einen gp\\issen Zehes, «und dütnetent 
gesont ist ; trutM verbotteu, das inen ein Dingel , in gar sere». Ibid. 683. — Zwei «wurdeut ge- 
lbg^ngl» ld.,Selenp. 898 Etc. — «Luc iton, ; dimmt von des mordet wegen». 1400. Wintder- 
i;.' ich, du lecker, truts!» Murner. Nb. 91. — prozess, — «Der Dümdtum» m St; assbnrp^, 
Aa>mf: Trotz sei geboten dem der gegen etwa« Folterthurm. — «So üixtx gedumeit wirt und 
ledet oder handelt. «jm die glidor wider in einander grerieht sind, 

<Dabenkopf, fumus tcrrne». fiorsd. 91 — als liio henckor -wol künncn . . .» Rninschw.. 
Brunschw., Di»t. ö4 ». — Fumaria ofticinalis. C hir. 94 a. — cE» was ein böser kiiab in einer 

DabholE. S. Touhholz. stat, der ward olft gedömeli*. Pauli, 328. 

DarktMi, bücken. — «Und do sie also weint. 2 l>ru Onnmen mit Rin^ren schmücken. — 
'io duckt uder neigt sie sich und sähe /.um Eine schone Frau •gedeumiet und gelingerlet 
Thürlin hinin ins Grab», (ipilcr, Post. 3. 8 b. ^ mit grossen guldincn ringen». Zell, y, 1 ». 

Doft, Dunst. Nebel, gefrorener Nibel an Dünioling. der Daumen am Handschuh. — 
Baumen , etc. Scherz. 259. — «Were es das Wird ein Huber Holz hauend ergriffen, so 
da/t oder w ind kämen, das ein gefalle uff dem sollen die Förster ihn pfänden ; «gibet er jn 
«aide wiir<k^ . .» S. Johann. 1413. Weisth. 5, denne zue pfände sinen gegcnriehmen ab sime 
477. — «Mit nebels rouch. imt riien tuft». schuchc oder sinen tünuling an sinem handt- 
Altswert, 70. — «Etwas das in he.schirmt vor schuche», so sollen sie sich diuuit begAQgon. 
Schaden der bösen Dt^Un^ Winden . .» Geiler, SundUoffda. 15 Jh. Weisth. 4, löä. 
Bilg. 16 ». — Der Vnlkan warf «kolschwartze «Dnmler», Art Kriegsmaschine. 1869. 8tro- 
wolcken in den lufft, — mit schwartzem bech, bei. 2, 320. .^clicrz, 26U. 
mit donat und d^ffi** Kuruer, Virg. J. 6 b. — Ouoden, drunten. — cDas sie mieszen duiuku 
«D«r erste pfiail trang dnreh den lufft, -~ eer- ^ bliben*. Mnmer, Nb. tlS.~ «Verborgen in dem 
theilt ,iic wind und allen dufft*. Ibid. P, 4«. wü r /wj m' IL. Virt,^ d. 3 b. Etc. 

— *Dußt und dunst (ist) vergiftet». Haruer. i l>uud«r, Duuder, Donner. — QottCr. v. Str , 
(rayac, 404. Ete. ' KAnigsh. etc. haben Ihmre. — Giftige Tiiiere 

Pnge. Tnge, Tube. Fassdaube. — 'Dugni* «nlso übel crschrcckcnt ab dem duncUr, das sü 
zn einer Badbitte. Wasselnheim, i838. Weistb. , die gift von jn lont». Ucinr. v. Offeub. — «Bi 
1. 799. — «Bödeme, tugm, reilTe . . .» 1896. dem dmderwnm», bei einem vom Blitc ge> 
>^*.'iflt-.\rrhiv. — «Von eim fhdrr tuhen* im troffencn Baum, Feldname. Durlisheini, 1507. 
Waid geholt, zahlt man 8 ^. Grube, lö Jh. — «Am dunderslage* , Ori wo der Blitz einmal 
Wei.sth, 5, 406. I eingeschlagen. Kienheim, 1361. — «Das dM»Mi«r» 

Dul. Dohle — «Dornflf gncken und lugen ;/ocA». Wahlcuheini. VMA Rosheim, 1464. — 
ein JJul uff cm Nuss, wenn ein hübsche «Gott geb es fall doruft Duuder, Hagel oder 
Vnvr uff und nider got» Geiler, Post. 3, 83 «; Blitz». Geiler, Post. 1, 33 b. Etc. — «Bisz dan 
'^''lenp 201 ; Arb. huni. löQb. — «Als ein der h4«<ier kumbt mit für, — so wftrt verbrennt 
i/ul lift ein lilauss.. Geiler, Sünden des M. 7 «. dann korn und schür». Brant, N.«>ch. 70. — «. .. 

— «. t-in Kreig kein tirim macht.» Hnr- 1 den schlecht der tunder». Ibid. 84. — Braut hat 
ner, S^chelm. a. 3 t>. mucIi: Donner, Donnerschlag, Dcnmerstein, Ae- 

Dnidif;, Dnltig. geduldig, duldsam. - t'J ui- l olitli D. Ged. — «Hey. nun schlug der dunder 
tig in demöt er (< luistus) inreit». Brant. drein». Murner, Schelm, a, 3 — «Das dich 
Rosenkr. Wack. 2, 1099. — «Dins vathers der blix, der dunder achlag». Ibid. g, 7 — 
-traff lid dulteclich». Brant, Cato. c. 2 b. _ «Und solt der rfumi/r darzu schlagen». Murner, 
«Daran die eitern offt sind schuldig, — und Nb. 20. — «Der rfunrf«" gibt nit solchen thon». 
iren kindern zu vil dultUg». Mumer. .N'b. 146. Id, Virg. r, 6 b. j^tc. — «Huswurts oder dun- 

— Ich «wil !r sehalekheit duUig tragen». I derfror, dammb das es gepüantxt wnrt nfF 
Id.^ Bad. Ii, M - «... damit Nie den liunger die hüser für den dunder». Brunschw.. Dist 

. , deat duUiger leiden» Id.., Gayac, 4n6. — 70 b. — «Fnlniinieren, das i&t dondersehlagen». 
«Grosi; krieg nnd unglück gransamlieh — hond , Zell, bb, 2 - Noch vor etwa 60 Jahren {ge- 
wir "rliucn ditUifjkUch*. Id , Virg. s, 2 o. Etc. schrieben a. 18S31 \\ar fiudi bei Strassburg. 

— Zuw eilen hat ^lurner auch geduldig^ z. B. vor dem Wcissenthurmthor, ein jetzt zugewor- 
Oenettm. A. 4'> ; g. I b. ifenes Wnsserloch, das das Dunderlo^ hiess; 

Dnlsch. Tolsch, trüb, dunkel. — Das Herz nach alter San:»' ^^■;irp es durcli rinen Blitzstrahl 
«aurt fast verwund von tiem Streich der hervorgebracht worden und unergründlich tief 
Oeissel deiner Zangen, es ist von derselben gev escn. 

"^^ehüiittt n hlaw. titluth». Geiler. Narr. 138 ^. Dnndern, Dondern, dtniTiern. — «.*. .Tohan- 

— «Falb, bleich oder dülsch far». Brunsclnv.. nes hat das Evangelium Ijcschribcn und ge- 
Mst. 15 B. (hindert nlso das Sant Augustin spricht: hett 

Dttlt. Fest. Scher/, 26G. T'.i iit ckc, 1, 403. — der Johannes ht>li' r gcduudcrt, x» brt diegantz 
•Vellet das ding ul' üiuen äuUcäag, su sol es , "Welt in nit verstaml. ii>. lieiler, Kv. mit UssL 
•in ;in dem andern dage». Heimsbrunn, 14 Jh. ' 12 Etc. — «Es reg, es donder, l lix da- 
Wei^rli. 4, 90. — «N. F. ZhWf diT juncern . . . Tnit>. Mumer. F-ad. 1\ " • <'^lit dotuknr 
S. (fallen Dult». Siercnz, 15 Jh. Üurckh., lyji. und mit grossem thua». Id., \ irg. c, 1 ^. Kic. 



- 70 - 



Danke« lirodäciuutte iu der Suppe. — <Ir 
DwiAm mius ftUwegen olM»n auf der Suppen 

liegen». Geiler, 3 Marien, 18 — «Ir Sin 
uoü Fürnemcn ist alwegen das best, ir Dmk 
uff der Soppen ist der feisetest». Id^ Narr. 

36 i>. Etc. Dicsp sprüchwörtliche Redens- 
art erklärt sich dadurch, dass das gleichlau- 
tende Wort Dunken, dünken, denken bedeutet ; 
das Dunken, der Gedanke, die Meinung ; oft 
bei Geiler. — «Ir duncken uff der suppen ist 
die best». Pauli, 167. 

Dunkt'le. Dunkelheit. — «Was wir in einer 
Dunkele sehen, daä behen sie in einer Kiariieit». 
Geiler, 3 Marien, 13 b. 

Danken, tauchen. — «Welcher meint, das er 
witzig sy, — den duvck ich dicffiu narrciibry». 
Brant, Nsch. 15. — «Het die sonn nit ire 
pferd . . . unäergeduuket in das mer». Uamer, 
Virg. 0. 2 «. 

Dünne, Tunne, Tüne, Welle., - «Es ward 
ein grosse Bewegung in dem Mer, also das das 
Sehmlin 1»edeeket wart mit den Tünen des 
Meres». Geiler. Ev. mit Ussl 30 b. — «Die 
gewaltigen berg und dünnen des meres». 
Naolitig., Psalter 167. — «Die wasser werden 
erheben ir f:innen» (flnctus . Tlid. 2*^8. — 
«Der wasser dünnen seind gcstillet worden». 
Ibid. SSO. — «Do worden die türmen oder 
wallen nff dem mör grösser». Adelphiis, Rhn- 
dis, C, 5 b. — In den mir zugänglichen Glos- 
sarien habe ieli das Wort nicht gefunden. 

Danueiklapf. Dounerklapf, Punnerschlag : 
▼on kUiffen, ahd. daffön, stridere, tönen. Eng- 
liseh, tbanderelap. Dasypodios, Dmderklapf, 

— «Darumb ih\ Sünder, ob etwann ilich an- 
weygt discr Wint. entpfindcstu sins Blosts, 
hörst da disen DomderUapf, wfirsta also ge- 
troffen in dinem Hevtzen ...» Geiler, Bilg. 
11 a. — «Er (Christus) sagt inen Nomen uff, 
Sfin des Donnerklapfs». Maro. 8, 17. Geiler, Bv 
mit Ussl 12 n. Etc. — «Da erschlag in der 
dunnerkUtpff». Pauli, 272. 

Dnnster. dflster. — Der Sehein der Sonne 
«machet dnnkcl und dumter der kersen Uehter». 
Taoler, 206 (36). 

Bmuiteniira. Finstemiss. — Das Licht der 
Vernunft ist «ein dunstenUue» gegen dem gött- 
lichen. Tauler, 32 (7). 

Düppel, Düppelhirn. Düppelkopf, Narr, 
Tölpel. — «Wer aber zu seinem Bruder sprioht: 
oder Kopf, Düpptlhim oder Touberich . . . 
Wer do uss Zorn ni seinem uechstcn sprich : 
du Narr, du Eselskopf, du Düppel ...» Geiler, 
Post. 3. 57 a ; ft7 b, _ « W'as kumpt im darauss ? 
er wärt ein Düppelkopf». Id., Baum der Sei. 

37 «. 

Dnppel. Doppel, duppeli. — Narren iHc 
*düppdruck im summer tra^'en*. Muraer, Nb. 
62. — Ein Pferd «das duppel tarben an im 
treit». id., Virg. P. 5 b. — «Minotaurus . 
ont dupler form». Ibid. Q, 8 *>. — «Leber die 
duppel und fierfaltig beznlun<^». Murner, Instit. 
ISO «. — «So wolt ich geben düppel sohl» 
Id.. Lnth. Narr, 109. — «... der nimpt 
kein doppel sohl nit iii>. LI., Schelm, a, H 

— «Die jete doppel sind mit werten, — die 
setzt man hoch an allen orten». Ibid. 1 «. 



— «Kumm ich jetz zum herrengan» — so ist er 
als ein doppeiman, — das er sprioht : ja. den 

knecht .sieht an. -- der knecht des herren 
sinn verstat, — da ja ist nein». Marner, Nb. 
70. — « . . . den halt ich fBr ein dopptengontih». 

Id., Genehm D, 1 •. — «Wer sich i\i<^7. fnichs 
wolt überwinden, — der mocht wol doppel 
narren finden». Id., Lnth. Narr, 9. Etc. 

Doppeln, verdoppeln. — Er *duplet streiek 
mit rechter Hand». Murner, Virg. P, 2 

Darchehten, Durchehtigen, Dnrttchten, 
Dnrehächten, Durchächtigen,, ächten, in die 
Acht thnn, überhaupt verfolgen. Scherz, 261. 

— «Nero, der die cristeuheit durchehtet». Clo». 
27. — Die Hunnen •durchehtetent die cristen». 
Kön. 715. Etc. — «Mau üch dutxhehtet au 
allen dingen». Eis. Pred. 1, 238. - «Die fründe 
enander nmbe daz g&t durehtent». Jüngstes 
Gericht. — «Saal ist der sünder. der durch- 
ächt David, das ist ('hrisins>. (Juldin Spil. 38. 

— «Wie wol daz wir nit gedurefuiget werdeut 
nmb den glouben mit bHltvergiessen . . . » 
Villinirer. — «vSetig sind ir so euch die Leut 
hassen uad euch durchät^nt». Matth. 5, 11. 
Geiler» Pred. n. L. 100 K Etc. — « . . . es^ 
sind diefrösch gsin — und die hundsmucken. 
die do hant — geduredUet Egyptenland». 
Brant, Neeh. t9, nngewöhnliehe Form des par- 
tic. — Sie «mcinent ^'ott der hah nit recht, — 
das er sie mit straff durechi». Muruer, Schelm, 
g. 5 a. _ , . deshalb sie mich durchächten 
vil». Id., 4 Ketzi r, L. 7 b, _ Als Paulus «umb 
got durechtiget Avard». Id., Bad. H. 1 «. — 
Sie baten Jane, dass sie sie «aus hasz und 
bitterm grimme — hinfürbasz doch durcA- 
(ichtf.t nimm». Id.. Virg. S, l — «Bist da 
gebunden, gedurchechtiget und zu dem todge- 
fürt worden . ?» Winiph . Chrys. 17 ^ - 
Die Ueiiii^en sind «verfulj^t und durchcdUet» 
worden. Adelphus. Passion. A. 5 a — « . . . dar 
musz dich tUwchechten und mit dir kriegen». 
Pauli, 107. — «Erhalt mich vor denen so mich. 
durchächten». Nachtig., Psalter 18. — «Die 
warheit ... ist lange zeit . . . durdiädUet ge- 
wesen». Tröbel, Lob, b, 1 •. 

Dui*chehter, Durchecht er Durächter. 
Verfolger. — «Severus ... der fünft durchehUr 
der enstenheit». Clos. 96. Ete. — « . . . Das 
einer Gott mit Fleiss für sein Durchwehter 
bittet». Geiler, Selenp. 77 K Etc. - «Wer 
wil der warheit bigestan, — der mnse g%v 
vil durechter han». Brant. Nsch. 101. 

Durchehtnng, Darchttchtang, Durch- 
iichtignng, DarehKchtnnaB, Verfolgung. — 
Seliir sind die «die truckunge und durehtunge 
lideui». Tanlor, 428 (78). — «... die hie in 
zeit vil durchiichtigkeit ^^clitten haben von der 
weit, als die lieben beichtiger». Guldin Spil, 
42. — «Die l'urten der Hellen nit anders seint 
weder Durchechtigung der Tyrannen». Geiler, 
Post. 4. S - .Wie d. r und d.T Heilisr . . . 
sulliche Durchachtung und Miutor unib die 
Liebe Gottes gelitten hat» Id., Pred. u. L. 
6 ".Etc. — Domitian hat «die ander durc/^A- 
tigung verbracht in dem Christen glauben», 
i'auli, 116. — * Durchechtnusz iler j^laubigen . . » 
*Durcftehtigung*. Zell.m, 2"; 3 «. — «Die 
da wollen leben iu Christo Jesu, die wer- 



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— 71 — 



-icu JJurvhdchtuny leiilen». VVuriü, Balaani, der das gemein Volk». Geiler, Post. 2, -^6 *. 
?. 3 b. ^ 2. Aufrichtig. — «Also so levte minne 

DorchgJe8ti<c, durch und durch glänzend. durnehtekli< lu sinne - zc valsohe silt ver- 
- Xicolaui» :»ah in einer Vision tdurchglestig Hi/.zcn». (ioiifr. v. Str. l. 171. 

h. iie^ JuD^raaeD. Nie. v. Basel, 211. | Dnrnehe, Dorugebfiseh. S. Ach. (Dornach.) 
Dai-cl^jegede, noatr., Ort wo Jagd — «Zft durnehe*. Innnnhrim. 1306. — Eitler 

darcbzieht. — «In dem durcA;>(7«d«». Felduame, Anshelm von ächv eiulmiiu, dictus Durnech». 
Bischheim, Hönheim. 14 Jh. 1280. 

Durchlauf, schnelles Yoniberijchn. — « . . . Dnrnin, von Dornen Si-hcr/, 204. — Bi Uge 
M) werde nt wir. der Vater uml icl). zu iirh dein Haupt «uiidcr sin dornin kröne >. Tauler, 
kimmen, nit in einem schlechten DurcMauf, (44). — <I>iie iiatrcl und ein durNtn kro- 
«ander bliplih». Geiler, Post. 3, 30 b. — «Ich nen». Geisslerlied. Clos. 108. — «Kin teil von 
vill auf diss mal etwas obnen hin und in ei- unsers herren dumin kröne». Kon. 407. 
nem Durchlouf sagen.» Id., irrig Schaf, B, 3 Dürr, trocken. — Zu Sigolshcim folgen 

DarclineaKen, genau durchforschen Vergl. auf zwei Gedinge, wo man die üaber be- 
Bmeiten. — «Die theologen die ding al durch- wirthet, «zwei dürre gedinge», ohne Bewirth- 
LTündeii und by ciiu nftdoispiti dwtJmeuMni». ung 1407. Wcissth. i. 217. — «l'io Zybeln 
Sanüiaus, cc, 2 i wachsen und kymeu auf einer durreM Bünen». 

DvrehslieÄn, aet., dorohloklttpfeD. — ! Oeiter. Irrig Schaf, D. 1 b. 
«...die engen pfedelin <iiifdh«li^M»L Tauler, Dürre, fem., .las tiockciu' Lainl. — Jonas 
410 (71). , sprach (1.9): «ich bin ein Hebrcer. ein Jud, 

Dvehsnonen. mit SonnenHoht durolidrin* I und den Herren Gott des Himmels foreht 
^en. — Es wird «alln- der loit dMTChsvnnet icli. der do i,'t'niarlit hat das Mer und die 
Dil dem liebte». Tauler, 803 (6^. Dürre ... Do ragteut. die Mauti, das sie 

Duft, BedfirlUsB. Soherx, MS. — Dürft I widerkertent zu der Dfirre». Geiler, Post, 
idn, nÖtbig sein. Dürft habfn, bedürfen. — 2, 19 

«Swelre ander den bbberu dürft hat eines «Darremure, maceria». Uerrad, 19?. Dürr- 
hue« ...» 1279. Hist. de S. Thomas, 826. — I sneht, Sehwindsveht Sohmeller. 1. w.\\. 
•Da» gftt das er über dw^ hat ...» Nie. v. Dürsten, wagen, dürfen, von Tui at, Kiihn- 
Bssel, TanL Bek., 51. heit, abgeleitet von dem verb. turreu. S. dieses 

Darffti^, ontenehmend, von dürfen, wagen. Wort. Engl. I dnrst. — tSit das im schmeckt 

— «Derselbe was so eins freydigen, durffli- des schmürcs rouch, — er du r«t den esel schin- 
gen ^cmüts ...» Adelphus. Barb. 47 «. •— Sei- den ouch». Braut. Xsch. 54. — «... so getürst 
ten in dieser Bedeutung; gewöhnlich in der { man doch seiner geschwinden art ... nit son- 
heatigen. z. B. «Haben sie nicht ein dür/Ki^^M ders vcrtrewen» LI. Bis.ili. Willi. 295. — 
leben gelürt?» Wimph., ( hrys. 6 — j Wenn «ir euch das ^'eii osLcii äurslcn, ~ das 

-^clnvachedfirjt^i^satsiiagoa». Rotzer, Neaer. got im himel wer gestorlten und alles recht 
-X, 1 i». Etc. in grünt vrrd<<rbcn». Murner, Luth. Narr, Öt. 

Dürmeln, Dörmeln, Türmein, taumeln. — — « . . da uns al keiser und al fürsten — 
«Sie haben den Schwindel im Kopf, inen tür- nimermc angrcift'on dürsten*. Ibid. 99. 

Geiler, Bros. 1, 99 &. — «So stet . . . j DUr^teru. dürsten. — «Die t^ens band gar 
der Hausvater da . . . und schlecht in an ein schöne art. — obschon ein nit dürstret 
den Grind das er utubturmelt^. Id , Ev. mit hart, - so bald ein andre drancken hat. — 
l'SsL 119 b. — «Du gibst dem Kind einen , drinokt sie glich an der selben stat». Muruer, 
Schmetterling- an den Backen, das es umbäSr' ! Schelm, i. 3 » — Wer von dem Wasser Christi 
ndt'. Id.. I\ist 2. fi] 1); BiliT. 141 1'. Etc. trinkt, «ili in dürstert ninmi'-r mer utT rrdcn». 
«Die drei knecht dürmelten ander dem fea- Id.. Bad. L. 4 — Einer dessen Eals eut- 
«er US« nf die gaasen». Hnmer, Cl. 72. — r zündet ist, «in äürttert ser». Fries, 88 ■. — 
«... das rienspigel von der bar dünnelte». Bei (Jeiler findet man einmal diese Form: 
ibid. 1H6. — Schmid, schwäb. Wort. 149. — ^ «diso weltlichen Menschen, die allein ir Hertz 
S. aoeh Türmein. r tif die weltlichen Ding legen, nne ie me sie 

Dnrnuhto. Durnelitp.Durnehtekeit. Scher/., us/ disrn Bechen trinrlcen, ie nie sie d"r.«^rrt». 
263. Aufrichtigkeit, Wahrheit, integriiüa. -— Aber gleich darauf: «ie me sie von den 
«Sr ist allen herzen bereit, — ze durnehte ' Bechen trincken, ie me sie damooh dürgUt: 
■ad ze trageheit». Gottfr v. Str. 1. 2in. Etc Bilg. 171 i», nnd son^t immer -o. 

— « . . . den ich immer ^^erne bin - mit DUititig, von getlurren, kühn, keck, verwe- 
träweD und mit durnehtekeü — an allem gen. S. auch getüratig. — «On Zweifel, die 
(lien*->r. lereii». Iliid. 1.81. 255. Juden betten nit so durstig dorfcn handien 

Dui nahte, Duriiabtig, Duruvhto, Durnech- wider Christum». Geiler. Schiff der Pen. 97 a. 
tig, Durnehtoidieh. Etc. - «Die Latinischen die siihen das — wie 

i. Vollkommen, pcrfectus. streng, treu. — Tarchon also dürstig was». Mumer, Virg. n, 
•Die durnehte künigiu». Guttfi, v. Str. 1, 141. 5». 

— «Seligkeit ist ein leben daz durnechtig Dusam, aohfichtern. ~ «Er redt etu .is ihi- 
Qad vollekomeu ist». Bihteb. 4. — Die Stra- sam daher, es gect im nit ulsu geschliffen 
f« Gottes sind «noch nie eigentliche und heruss». Geiler, Geistl. Spinn. M. 3b, 
äurnehtiklicJie verkündet worden». Nie. v. Ba- Düsen, Dussen, sich bücken, sich gi\n/. -tili 
iüj 203 (vollständig). — «Als ob sie hefti- i und rahig verhalten. — «Dieweil er arm ist 
gerdamscAh^ Halter waren der Gebott we-lund krank, so duset er und iat demfithig*. 



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Geiler, Emeis, 60^, — «Sie sch>vigeu itill, 
dusseten UDd redent iiit>. Id., Post. 3, 88«; 
Süud. des M. 32 b. — «Christas sprach zu dem 
Mer: bcliweig, thusa, biss still». Id., Pöst. 1, 
28 b. — «Etwan schmucken sie sich in ein 
Winkel und du8$en». PaaU, 29. — Heute: sich 
dusseln. 
Boss. 5. (Iau88. 

Ihissen. Dnsz, da aufscn, draussen. — «Es 
wer umbsunst das einer die Feint wolt über- 
winden die duuen weren, und het den inner- 
lichen Fciut noch nie überwunden». Geiler, 
Arb. hura. 82 Etc. — «Wir hant vil brüder 
duaseti gelon». Braut, Nsch. 106. — «I'iiiu ist 
e» warm, dusz ist es kalt». Murner, Nb. 32. 

— «Das hörcnt die dinn und auui dun». 
T(l , Miil. A, <; ^ — «Und stot ein goaell äm*g 
uuch darvur». Id,, Ueachm. c, 2^. — «Sin 
meil von, uns, dun nft dem land» Id., Bad. 
P. 5^'. -- «."r^u lat er iin> nif dussen stan». 
Ibid. ö ^. — «Do ging Mnusz der alt, senat, 

— der in so Ülm^f dunm bat». Htinier, 
Genclim. c, 4 i : < 

IMItte^ DikUs, Dutteu, dim. DütUiu Brust. 
«So seint die Steider an dem Ruelcen aaes^e- 
schuittcn bis in ilcn Ruckin hinab, uiul ila 
vomea gond die Brüst kerfür, die JJüten, sie 
mdebten den frömeteii und küsehesteii Man 
rit/fii». Geiler, Narr. 127 a. — «Solig ist der 
Mensch der iiicht an dem DtUten der Sünden 
sauget». Id., Sund, des M. ^b. «Es hat 
sein Zeit nnd Ordnunir wie lan?; man ein Kind 
seigen sol, wann sie kunimeu und bringen ein 
Seliemel und spreehen : Mutet gib mir» IMtÜm; 
den Kinden sul man ein Raten geben». Id., 
Ev. mit Ussl. 106 *>. Etc. - «... nnd zwei 
kind darbei — nmb ire dutien hangen frei». 
Murncr, Virg. c, 4 — «Mnmnia. ein brüst 
oder dutt» Gcrsd. 84*». — «Fleisch das drus- 
eeht nnd klotzccht ist, als die hoden und 
düttcn>. Ibid. 1 1». — «Wirt einer ge.stochen 
bei Ul) lincken dutten ...» l!iu)ischw., Chir. 
17 «. 

Dntter. Kienlotter. — «Die Gotheit (rhristi) 
ist der duttem de» eves». (tfiler. Üilg. 218 ''. 

— «Hat sin hun ein ei t^eleit, — so weisz der 
pur ein solchen bscheid. — da? rr mir «oll 
den dutter geben. — vom eierklar soll niiu 
frow leben, — und es/, do der pur die schal 
darneben», ^fnruer, Nb. 110. 

Dutzet, iuu/.end. — «Ein dutzet nest^il». 
Munier. Nb. 164; Genehm, c. 2 

Üutzner, Art Heuler. - Murner, Nb. 61. 
Gödeke: «Genesende, die eine Wallfahrt zu 
einem Heiligen gelobt haben nnd sieh hin- 
betteln». 



E, Ke. I. Cies^etz überhaupt. - «Pas Ist 
liebe reht, das ist minnen c*. Gottfr. v. ;ätr. 
1, 168. 

2. Spozi»!ll (las t;ottliche Gesetz. Scherz. 265. 
— «Du kam ein meister von derr . . .* Chri- 



stus sprach zu ihm: «wie lise&i du in der e?> 
Taoler, 248 (44). — Die Juden hatten <ir ce- 
rimonie und die <,'cbot und <len etren und vil 
dinges». Ibid. 464 (80). E, gen. ewes, ist stet« 
fem.; es ist auffallend, dass es hier masc. ist. — 
Es kam zu Christus einer «der was gelert von 
der c». Eis. Pred. 2, 12. — «Weihes ist daz 
groste gebot an der e? . . . An disen zwein 
gebotten hanget die i nnd die wissagen». 
Ibid. 2, 17. — Gott spricht: «ich habe üch 
geben die e des heiligen toufes». Closener, 113. 

3. Die alte E, die nüwe E, das alte nnd das 
neue Testament. — «Die alte e, das alte ge- 
sclzodc ; die nüwc c, das nüwe ^^esctzede» . 
Tauler, 24i> (43). — «Von disem sprach unser 
herre in der nnwen I, an ewein Stetten in dem 
evangeliu». TbiJ. 61 (12). — Den .Tuden «hau 
iob geben die alten i uf deme berge Synai». 
Olos. IIS. — Ein MSneh «lerte Maehemet die 

alte und die nüwe /'». Kön. .531. — «T'ie ire- 
schrift der heiigen e». Guldin Spil, 24. — «Bi 
den eiten do gut die nfiwe i brediget». Bta. 
Pred. 2. II - «Die alte Ee», das alte Testa- 
ment. Geiler, Ev. mit Ussl. 192 Selenp. 210 «. 

— «fiin Meister der alten Ee»^ ein Schriftge- 
lehrti r. Maltli. 22, 35. Geiler, Bilg. 45 ». — 
«Die nuwu Ee», das neue Testament. Geiler, 
Ev. mit UssL 68»; Bilg. 45*. ~ «Gesehrillfc 
. . . von alter und nuwer ee*. Brant. Nsch. 
14. — «So sie doch iu der alten ee — hoch 
sind gestigen vor und e». Munter, Nb. 115. 
Lobcriswcrthc Frauen «find ich in büchern weit 
und breit, zo voran in der alten ee», Adelphus, 
Mörin, 55 a. 

Die reformatorischen Schriftsteller gebrau- 
chen das Wort nicht mehr in diesem Sinn 

4. Religion überhaupt. — «Die heidenische 
c». Gottfr. V. Str. 1, 229 (das Hcidcntlmm). 

Eben, bequem, passlich, recht, ariiremesscn, 
adv. und a4). — «Verlosz das dintj zu 
dheiner frist, -■ das du weist das dir eben 
ist». Braut, Catu, b. 2 b. — «Jeder redt was 
im eben ist, — und klagt sich do in dmokt der 
.seluicli». Id.. Nsch. 1()8. — «So ist <'v nn« 
ein eben man. — das spil mit im zu taliLkt un». 
Hnmer, 4 Ketaer, G, 3 — «Ich \n as mim 
h^TTw ein ch>}> man, — do ich die bchelmen- 
»tück hab taan>. Ul., Schelm, c. 1 *. — Gott 
«wer uns i^antz ein eben man, — truwt 
er uns wul uml sclnibs nit an». Id., Nb. 10. — 
«O das is-t mir ein tbcn ding, — und zo 
halten pu' U'-riii-.. Id . Luth. Narr, 131. — 
«Lasz mich dich asz dem nest erheben, — 
ob dirs. min lieber gouch, ist eben». Id., 
Gcuchm, k, 1 ». — «Das was der statt voB 
Bern nit eben*. Id , 4 Ketzer, N, 4 b. Etc. 

Ellenbild. Vorbild. Beispiel. — «Ler von 
vil lüten ebenbild — was? du tön oder lassen 
wilt*. Brant, Cato, b. 4^ (multorum discc 
exemplo). — Die Priester sollen den Layen 
«rorlragen f,'Ut ebenbild». Id , Laycnisp. 168«. 

— «Ein ebenbild Uszt mich üeki sein^ — ir 
nden srhebnen allgemein». Mnmer, Sehelm. 
k, 4 — «.Samp.«ii<n sy ein ebettbild. — "v\ 
unsinnig und ouch wie wild — ein boler 
wurd . . .» Id., Genehm, m, 2 *>. 

Ebenholie, subst. — Unter den im Vertrag: 
ätrassbargik mit dem Bischof, 13ö9, angeführ- 



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- 7» — 



wa Jüieg»iua&chitieu, sind auch •£befüwhgr» ' vou Hugesgerüte können ihre Schweine <iu den 
frfBSBDt Sehens, 867, bat: «eftmAofte Katsen»: walt Iftn ^an bA den ziten so eckeren anefat». 

»Istt u alirscheinlioh eine Maisrhine eben so 1279. Hist. dr S. ThoiTia>. 3'ifi. — «Wirt ein 
lach als eine Stadt- oder J3orgmaaer, ätrobel eckem und gerette vuu gottis gnaden nffe den 
1385. «üf der «ftenMM»», Feldname. Kien- 1 velden . . ^ so stlent die bürgere <m{t dem 
beim. 1351. T^t Iii r Name von ik-r Kriegs- Abt) werden zt rote ninhe daz e<kirn>. Selz, 
WKhinc entlchni, Ulier bedeutet er eine ebene, • 19iü. Weisth. 1, 761. — In den Wäldern von 
taebe Hdbe, oder ist er nur eine Bntstellan^ Ebenbeimrafliieter «sot nleman nemen wedir 
von Ebenotc^ In l/ nvch ackeran. nn 'ohne dos .Ahts) urloup: 

£b«Bkri8ty Hitchrist. Scherx, 267. — «i)en üsei aber iemen drinnc dekeincu ackcran,..» 
Ekukriwi mi&nen». Jfingstes Gerieht. — «Sinen \ 1880. Weisth. 1, 670. — «Würdt ein edter in 
Ebtnkristen . . . böse bilde» vorhalten (bdtes den weiden, wer das uffezet. das soll den 
Beispiel geben). Eis. Pred. 2, 6. £to. schwinen niemaitd weren>. Bergheini, l'ätyd. 

ED«iimeBseh,Mitmensoh,NSeh8ter, das franz. Weisth. 4, 24^. <Z(^ eckeren faren» mit den 
'pnibt;iMc. Scherz, 267. — «... das er sinen Scliweiiipu. Xifderluirnliiiuivt. 1382. Iliid. 4, 75. 
titenmenachen nüt verurteile». Tauler, 428 (73). — «l.<r es das» es ecker gibt auf dem wald. ..» 
Sie. — «Er gewann grose minne zft ^otte und S. Johann, 141ä. Ibid. 5, 477. — «Wan aetern 
zi siiume e6«tim«i«cÄ«n». R. Mcrsv in M Felsen, ist», schickt der Abt von .Schwarzarh 40 
24. £tc. — «Die nünno des ebcnmcnscJien und Schweine in den Wald von DruscnheiuL 15 
de» Bobsten». Hugo v. Ehenh. — «Heimlich Jh. Ibid. 1, 784 — «Dann bringet uns übe 
P*i^nnc^ wider min Ehenmemchen. oder \ er dem ecker die swin — Andreas der zwölfbotte 
kiapperii». Geiler. Bilg. 201 b. — «Stich heimlich vin». Conr. v. Dankr., v. 851. S. Andreas ist 
ut an keiner zeit — din ebenmensch dnreb der 80 Nov.. es »cheint nach dieser Stelle dass 
hasz und ncid». Braut, Facetus. A, b^. bis dahin die Schweine im Walde blieben; 

Ebenote, bald fem., bald neutr.. Ebene, daher : «Der Eckermonat», November. 15 Jh. 
Otfried. I, 9. 36: Ebonoti — «uf dem — nf (8tadt-Areh., Liber vitae.) 
der tbenoU*, Feldname, in 86 Bannen, 18 Jh. Edeling, Sohn eines Adelirren. — Ein Bür- 
u. f. ger «meint er &i in adels biat, — wan »ein 

Bhoi, Ebbei. Ebbow, Ephcu. — *Eboi he- kint (Toebter) ein eümg bat». Mnmer, Kb. 
dera». Herrad, 192. — «Weltlich Wisheit in- 123. 
verwickelt sich mit zeitlichen Dingen, als ein Eehaftig. S. Kliatt. 
ännn in einer Spinnenwepp oder ein Hun in Eehalt. >. Khalt. 

Ehkou». Geiler, Post. 3, 65 ». — «Es henckt Eer. Art weibliches Kleidungsstfick. — «Die 
idcb wie ebheutc an mur*. Mnrncr. Genehm. Frawen hatten wisse Schleier uffgcsctzt und 
E, 1 *. — *Ebhei, ein stud wachsend an eim wisse Eeren angcicil». Geiler. Post. A, 46«. 
bäum, an der muren oder erden». Brunschw., j — «W^ann du heim knmpst /n deinem Mann. 
Dist. 60«. — «Hedera, 2!,/)j>ÄeM?». Gersd. 91 ' so wilrfetn dein Ziert hinweg.... und leist 
Echt, compar. <rc7i/«r, beides nur, wenn nur. ein zerhudelt Eer an>. Id.. Narr 184 1>. — 

— «Das ist im genug, will er echter nit ver> cZeitliche Güter die geben nns nit nie denn 
irret werden». Geiler, Scienp. lOO*». — «Ein 'ein alt eenehliseen Etr oder Gi)i]i*-n>. Td., 
Mensch der echter von Gott erhört will wer- .^. Icnp. 198». — «Gefeltclt enn tunt an». 

den Id., Post. 8, 71 *. £to. Etc. — Murner, Nb. 269. — «Kleider, mcntel, rock 

Er läset sieb einer selunKben. «eeM er dar* ' nnd sehnb, — «ren. bembder, beltz danm». 
von hett zins und t,'ült». Brant, Nseli. (>8. — Id..neuchm. g. 4 -- TMe Nonnen wollen ihre 
«Man loszt es über die seien gau, — edU mau Kutten ablegen und zum Tanz gehn, «in 
eine dinge in9g knmen ab». Ibid.'OT. — «Dar-i weissen «rengettricbenfln». Id., Lntb. Narr. 46. 
um list man im tcgiich messen, - ja wiird Ker ahsehneiden, verläumden. - »Eer ah- 
sin eeltter nit vergessen». Murner, Nb. III. — «cAnfüien ist schwerer Sünd weder Diebstal 
«Wiltn ee?bler rein nnd schon — für got nnd ... Da dn einem seinen Lümbden stilest, im 
«ibere mpnsclien o-on ...» Id., Bad i ». 2 b. sein F.vr ahsichneiduHl, so sfliciÜL'st ii in mer, 

— «Wolau, sie mögeus wol verautworten, weder stülest im Gell». Geiler, Sünden des M. 
Icinnen sie eeftl». Zell. T. 4 b. — Er hätte 88*. Eto. Bte. 

jTute Wt rke tretlian, «die weil er etht den Eerabschneider. S. F.rabschneidcr 
glauben gehalten hett». Ibid. i, 3». Etc. Etc. Eerer, ehrgeiziger 31ensch. - «Die üppigen 
Noeh im allmanisohen IHalekt. Hebel 8, 858. JS'rer, die von dem Wind üppiger Eer nimmer 

— S. auch Schmid. 8. , erfüllt werden». Geiler, Emcis.29b. 
Echter. S. Ahtcr. J Eergeitikeit, Ehrgeiz. — Reichthum ge- 
Bdter, Aeeker, Aeekert, Frücht der Eiobe biert «nnniitzeblaternderesr^eitdkeil'.Wimph., 

und der Buclic. Eckern. Zeit wo diese Früchte Chrys. 11 b. 

von den Bäumen ialleu, Schweinemast im Eergrit, Ehrgeiz, — «Der Herr wolt unter- 
Walde. An einigen Orten worden die Früchte trocken den Eergnt und die Hocbfibrt der 
; •:• '. '■!; ;ind nach Hause gehrarht. Scherz, zweier Jünger». Orilcr. Post. 2. 41 ^. 

— «Kumet oder wachset aeAart oder atz- Eergritig. elirKei/i;? — «Ir die ir also 
■Bg in demselben bnchwald. die man nfheben fleischlich seind, eei-gnti,/ and bochfertig und 
tnöge . , . 80 soll von icdem huse , . . ein man al^^o wellent h< rfiir dringen ZU Hocheit . . .» 
do in, uud soll (man; denen, die do «fhaln iid (ii iler. Post. -41 ^, Eic. 
Äe eichli oder büchli, ein hnshri i i,' lit n>. Eerlich. S. Erlich. 

Pfellhigen, 1344. Weisth. 6« 878. — DieUnber. Eersamkeit. 1. Ehrfnroht. — «Die Jndea 



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Icbcats nit (ilas Wort Jehovahi stmdcrn über- «hu ehaftiije not». Bihtcb. 48 — «Werc es* 
hupfeiiis, uiub ErsamkeU willen Ootts*. Geiler, das urlugc. krieg oder ander ehaftige not in 
Post. 2. 109 a. Etc. das laut kerne . . .» Gntlcute-Ürdn., 190 — 

2. EUrbarkeit. — «... uotdürftige Ding t'»ii IHc Jiubei von Heimsbiuiui sollen «ze der 
dich und die dir empfohlen sint ; für dich, i fronemülen malen darch das iar, es endete 
das ist für deine eigne Person, der Ersam- den eheftige not. das die raüle von früste ge- 
kfit nach, deinem Stat und Anipt nach ...» stunde». 15 Jh. Weisth. 4, 93. — Wer Nachts 
Qeilcr. Schiff der Pen. 101 mit Waffen geht, «von dem sol man rihteu. 

Evern, wiederholen. Sehers, 17, aefifem. I er mügo sich dcnne rehte und eheßekUch ent- 
Benecke, 1, 73, avem. — Wer eine Sünde ge- ' reden». 1270. Strobel, 1. 328. Eto. — «. . .usz 
beichtet hat «und si nienuTiuo wuh^r cvert . . . viUn andern eehafftigen Ursachen...» Murner, 
So er die Sünde wider everl . . .» Bihteb. 12. Adel, 1, 2'>. — tEs erfordert min notturffc 

Bfi^de, Egge. — Der Stadeler des Bisehofs und /wingent mich eehafftige Ursachen . . ■» 
liefert «Ion i'llus; «und die egedai*. U"^ Stadt- Id. Bricto, 80, 83. — Wiewohl ich das Ver- 
recht. Grand 2, 81. — «Der wec der berc- bot der lutherischen Bücher kenne, «so bat 
gassen sol also wtt sin . . ., da« ein egide mich doch diinokt, da« es mieli nit bind, vss 
vollen wit han mhge ns und in ze YKrttÄ!b: \e€hafftigcr m n In . Zell, c, 3 a, 
Sigolsbeim, 1330. Weisth. 1, 665. | Ehalt, Eehalt, Dienerschaft, Gesinde. Scherz, 

Egedea, Eidecbse. Sehens, 876. — «Ln Egtd- ' 974. — Der Heier von Seherweiler «sol geben 
rssd/ilatulc». Berstett, 1319. — tUtt JB^edmen- seinem ehhait alle tag zwiercnt ein .stück 
bühd*. Dingsheim, ISöl. , fleisch», lö Jh. Weisth. l, 676. — Was die 

Eg«l. Aegel, Blutigel. — «JES^, sangni- . Spieler verspielen, vergönnen sie ihren «fron- 
suga». Herrad, I9ö. — «Der ^^flfrfp/«/. £'<;^e/«<'>. wen. kinden und ehaUeH>. Galdin .Spil. 55. 
An vielen Orten, 16 Jh. u. f — «Sie seind - Hie kumen köoh, eehaUen, — all die dea 
auoh gleieh einem Btvtsanger, eint Egd die ' hnses sorg dnnt walten». Brant, Nsoh. 78. 
das Blut nit von ir i^ibt man reih sie dann Ehrllcheit. Ehrcrbietunq-. - «Sie biiniren 
mit ^essien in derSuanen*. Geiler. Schitf der dir zu ehrlicheit — von denen die du hast. 
Pen. 109 b. « «Bs hangt an jm ein egd nnd erleit — iren harnisoh und ire wehr». Mnrner, 
rill blutsiisrer' . Wimph., Synod. 7'». — «Kum Virg. 1, 4 t^, 

im Cdem Kranken) zu liilff mit sugen der Ebrwoit,üöflichkeitstormel.— «So schlechst 
egdn*. Bmnsohw., Pest. S4 i>>. — «Ein egel an da mir ein sehnelling dran. — und spriohst 

die Stirnen setzen». Fries, 175 b. _ «Sangui- es sind erwort j^s'm». Hamer, Nb. 261, 

suga, ein ägel». Gersd. 94 «. — «Der ägä i Ebssen. S. Ätzen. 

tdohter gesang : trag här, trag h&r». (Prov. | Eierklar. S. Eigerklar. 

30, 15.) Wnrm, Trost, p 2 Eigen, zeigen, offenbaren. S. auch oigen. — 

Egelkrnt. Lysimachianumniularia. Kirschl. «Ein jeder fründ sin truw dir zeigt, — wann 
1, S67. — «Centimorbium, JSS^düml». Gersd. widerwertikeit sich eigt». Brant, .Aloretns, b« 
90 b. 1 «. — «Ein bös frow stiits ir bosheit etigt». 

Egene, Spreu. — «Zur Egenen*. Strassb. Id.. Nsch. 63. — Es kommt ein neuer Pruphct, 
Hausname, 1416. der wird «in frummem schein sich zeigen, 

K^'-rdf, niclit mehr bebautes Feld ; unfrucht- — bis er sein falschcit recht thut eigen*. 
barer Acker. .Scherz, 275. — «Lif dem i.><fr«/«, Id., D. Oed 27. — Ihr schlechte Pfaffen 
in dem Eperd^n». Feldname, in etwa nO Bannen, «tunt den nid oft schedlich eiffen^ ^ das Ir 
13 .rh. u. f. ~ Der Hof von ftrusenlieim «so! i>i uf der kanzel zeigen». .Uurner, Xb. 22: — 
haben ahte rinder, die suUent guu utV die <\\ ann ir euch demütig erzeigten, — uud 
egerdm aft weide». 1320 Weisth. 1, 674 — cnwer bSses maul nit etilen». Id., 4 Ketzer, 
Alle Äcker zu Eekbolsli. im, »sü wereut in Vorrede. — Wenn sie «jm di(» if^nchery 
holtze. Velde uUer ui eycrden . » 1403 Hist. nit zeigten, — olTenlich die bulbchati cig- 
de S. Thomas. 415. — «Solliche Schwammen ten» Id.. Geuchm. C, 8l>. — «Man seit 
hörent uff solUche £pmten», fig, von der Strafft die geuchery nit eigen — und vor jungen 
die den Bosen zugehört, (»eiler, Post .% 41 «. kinden /eitren». Ibid. E. 4«. — «Wann sich der 

Egeslich. schrecklicli. .Scherz, 275. — «Er guldin asi hii^ zeigt. — in disem grossen wald 
gesaoh...den egealichen traohen». Gottfr. v. sich eigt». .Muncr, Virg B, 6 — <\Va sie 
Str. 1, 124. — «. . . daz er den walt erfolte sich mit cim wort me eigen, — vri\ ich in basr. 
— mit egesliciter stimme». Ibid. t, 125. den kolben zeigen». Id., Luth. Narr, 1. Eto. 

£|;le», Eidechse. — «Die Kind legen etwan — «Wo das hertz vol andacht . . . oder 
Jüglesen in ire Geren nnd schimpfen darmit». rcwc ist, do wärt es sich auch mit ausser- 
Geiler, Arb. hum 110 — Dasypodius: «La- liehen geperden «ji^M». Bntser, Neuer. H« 4 * f 
certa, ein Schlang in Italien der grösser ist A, 1 ^. 

denn bei nns ein Egtess oder Egdess». Im t Eigenrichtigkeit. S. Einriehtighat. 

deutschen Thcil : *Eglcss, stellio», — GoU, Eigenschaft. Leibeigenschaft. — «Der dienst- 
376: «Laoertus, Eydechs, Egies». barkeit nnd ei^eiiMA«i|fianderworffen>.Wimpb.« 

Ehaft. Bhaftig. Eebaftig, anf J?, Oesetz. Ohrvs. fib. 

Iit iri iiiidet. Iet:itinius, rechtniiissiLr. iii*erhanpt: Ki:;enschaff er, F.iirenfliiimbesitzer. — «Die 
begründet. Scherz, 277. — «Die not ist eliaft». gritigen eigenschafUr. die hochvartigen her> 
Gottfr. V. Str. 1. 114. — «Irret herren Diet> aeher ...» Clans v. Blov. 
riehen dehcim ehaft not . . ,> 1262. I'rk.-Kuch. Ei;,'erUlar, Eierklar. Eiweiss. — Wein 
1, S75. — Mao soll die Fasten nicht brechen , «mit eigerkhr artzeu». o. 1311. Urk., 2, 32. 



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- Tä - 



- «Von dem -weissen Eyerdar wiiit geboreu 
in Hilltin». Geiler, Narr. 217". — *. . . darin 

•ebjf.-lit mau eyrrkhir» Biant Xscli 7 in das 
(MBeag mit dem mau die Haare büät,;. 
Diu Hur «gepraktfanen mit HerKbsr — vnd 
^'cfcäffet bi dvm für». Murncr, Nb. 27fi. — I»»- 
fiaar, daa Aeneaa «mit myrrhen und mit eyer- 
tir — nls ein weib hat gstrelet vor». Id., 
Virg 0. 6 — «Vom eierklar soll min fi a w 
leben* Id., Sb. 110. — Sohaom vou eineiu 
cekiopffken Etierdat». Fries. 86«. — «Roseti- 
v«!»i>er and Eyerklor». G* rsil 23'' — «Er hat 
wa von dem weia«ea Eyerklar geschickt». 
Fkvli, S39. — 8. l^iitttr. 

Eineothalb, eines Theils, einerseits. Geiler, 
pA^t. 3. 10 «. S. die Stelle bei anderthalb. 

£iue«»t, ein Mal. Scherz. 2-^9. Zuweilen 
aii6h im jetzigen Sinn von einst — «In der 
»ochen einest oder zMüreiit zftgon* (/.iiin Sa- 
crament). Tanlcr. 181 (,25). — *Eincst oder 
cwftrent /am ta^e». 1396. Hist. de S. Thomas, 
395. — Kr liatto «me ilenno einest vpist-lu ilicn 
iku kriiicd». Kiin. 055. — «Ercii mit cime 
pflat;e einest in dem jare». Logelnlieim. 1 104. 
Wei'sth. 4, I4fi. Eic Etc. - «ETteliche ffont 
/.am Sacramenh ih ahtc ta-jcu, und etteliche 
th dem monut eynest». Hn^o v. Ehcnh. Etc. 
— Am Frj'tag soll er Waaser and Brut ei/nest 
brachen» ' Geiler, Bilg. 102«. — «Einest bin 
ich versteinigt worden». Ibid. 20 — «Du 
»chirest all acht Tug eimtt den Bart ab». 
<ieiler. Bros. 2, ?>6 ^. ~ «Du knmpst einest, 
11 Mal, X Mal, hundert Mal darvon, es kunipt 
die Stand das da ea einsmals besalst». Id , 
Narr. 78 * ; Selenp. 219 — Etc. — «6*r 
kam ein wund wider gi iiist — die mc dan 
emgt af^ebrochen ist». Braat, ^'soh. Bl. — 
«Wievol er mer dann emett mit werten sieh 
mercktn Iir>;z ,. LI. Bisrli. Willi 295. - 
«Einest oder eiu mal in der wochcn». Adei- 
phns, Fie. \49K — «Noeh eAiiti oder ander- 
werb». Ibid. 138 a. 

Einfalt. Einfaltig. Scherz, 289. 1. Eins, 
dnig. — «Si wurden ein undc einvalt, — Die 
zwei ande zwivalt waren o». Gottfr. v. Str. 

1. 161. — «Die baren etn/o^ ettwanu worcn». 
Brant, Nsch. 79. — «Dtt hast verachtet und 
verspott — mich und min einfdtig» diehl». 
Jfarner, Schelm, k, 5 J>. 

2. Uugctheilt. — «Der schin der sunnen ist 
gar «mvaUig an iroe selber, aber der selbe 
hchin wurt ungelicti 'nitfangen in il< rii irlnso». 
Taulcr. 437. — M :i < ij,'ebe sich «iu den ein- 
Mkigm grünt «irs . . . willen gottes». Ibid. 
180. — «Do ich iiho in discme einteiligen ge- 
bette . . . was . . .» Nie. v. Jiabcl. ras — «Gott 
ist ein lauterer, einfältiger Geist». Geiler, Brös. 

2. Ho^. «Die Seel ist unteilhaffcig und . . . 
ein etnjmtiger Geist». Id , Selenp. 178 'J. 

8. Ohne Falseh. — «Oer getrttweste and 

der hoste. . . . der einmiUe marke». Gottfr. v. 
Str. 1, 187. — Ein Kloster «do gar erbere 
nnfaltig« frowen inae vorent». Nie. v. Basel. 
tü». — Bischof Johann von Ligiiy 'W.is ein- 
fattia and semtmütitr». Kön. ß7ü. — «ir sol- 
loid fllnichtig >cui als die Schlangen, and 
iinftÜiff als die Taoben*. aeiier, Öelenp. 16*2 ». 



— «Job waa ein einfältiger and gerechter 
Man». Ibid. 161 i>. Etc. 

4. Unwissend, uugeloliri. — «... ein ein- 
fait achatiin . . . da« uit verstal^ das es ioa 
seil gefallen ist . ..» Brant. Nseh. 68. — «Luther 
ist ein vt rfiorer der etV<tt^9«i»christ6n». Harner, 
Adel, Titel. 

J &. Damm. — Papst Celestinas «der wax ein 

nnveltig man . . . Er wunde, er were der hei- 
^ hgc gciöt». Closeuer, 6G. — ^EinveUui iüte 

wondent es wer also». Ibid. 119. — «wie ist 

dine frogo noch so s^at etii feltif)>'. R. Merswin, 
I 9 Felsen, 84. ~ «Man spricht etwen : ach wie 
' ist das also gar ein einfaltig Henseh, er v^r- 

stat »ich koinor Vni'j;' lii-iler. Ss^Ir-np. 162 

— Die Schweizer, sagt man. «sind einfeUigt 
gafc tn betriegen». Uamer, 4 Ketser, B, 3 ». 

— «Er wa-< ein einfältiger tropff» Ibid. i\ 9 1». 

— Die Dominikaner «duren mich, die armen 
kind| — das sie so reeht einfäUig sind». Ibid. 
B, 4« 

Einfalt. Einfulti^^keit. 1. Einfachheit. — 
«Kein einfalt ist nie in der weit». Brant, Xsch. 
79. - «Dem wisen übt einfiütikeit*. Ibid. 21 
«Schlechte einfaltigkeit ist ein freundiii der 
warheit». Brant, Layensp. C, 5 

2. Ingelehrtheit. — «... grob einfeUigkeil 
schlechter layen , . .» Braut, Layensp. 104 b. 

3. OttmmheiC ^ «Der brudcr us/. einfaUig' 
keit — was ims /.a sagen als bereit». Marner. 
4 Ketzer. E, .^a. 

Einhellig, einstimmig, übereinstimmend — 
«Mit einhäUiger stimm ist erwplt . ..» Braut. 
Bisch Wilh. 249. — «Da waix etnhelligklich 
crkant . . .» Ibid. 253. — Die Frau «würd ein- 
hellig mit dirsatrtMi». ^[umer, < !i»uchin. y. 3«. 
1 — « Wiewol sie dann aü cuJieUg uberkumnien». 
Id., Gayac, 40.3. — «Von dem essen und 
trinclceu dieser artzney ist noch nit eitUteUge 
red». Ibid. 426. 

■ Binhelligkeit, Eintracht, (ibereinstimmung. 
' — «EitUieUi^keit mit dem Ncchsten» ; *Ei$t' 

lielligkeit Kwisohen Gott und dem Menschen». 

Geiler, Selenp. 78» ; 81 « Etc. — *EinliälUkeit 
j recht lieb ernert», Brant, Cato, a, 7 ». — «£«n- 
I hetKkeit in der gemein, — ufTwachsen die bald 

HÜ ding madii». M. Xsili. 95. — Cber die 
. Ursache der Blatterakr&iikheit «ist under den 
I ertöten noeh kein einhdigieit: Hnmcr, (luvac, 

Eiuiuhei*, irgend einer. — «Wo eindier das 
leim mensehen seit». Mnrner, 4 Ketzer, J, 4b. 
Einicherlei, ir::« n I ein. ir>,'. nd einer Art. 

— «One einicherlet iutrcgc, inrede . . .» 14Ö1. 
i Hist. de S. Thomas. 1S8. — «Ob es gesehee, 

das sich einühfrl'i ; Iiogeben wür- 

deut». Mulsheim, 1472. Weisth. ö, 425. Etc. 

— «Das niemans nt ab im hat «n klagen noeh 
einidierleig li<'is Wmt von im rang ^^«•Mii;on». 
Geiler, Selenp. 81 2(i8 l> ; Pater .Nost, C. 

j 6«. ^ «... ob jemandts in seinem hnase oder 
uff den gassen einicherleg widdt i itricsz begeg- 
net . . .» Brant, Bisch. Wilh. 2(i5. — Murner 

I sagt, er habe ' nieht die Absieht, die Hiss> 
briiiiehe «in einicJierley weg . . . «u beschonen». 
Adel. A, 3« ; Luth. Narr, 2. — «... das uns 
... niemans .schuldigen knn noch mag «Mt* 

I eA«rj«yft'evels>. Momer, Porg. ms. — «...singen 



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— TO — 



mir die koiben nur eiu stückliu nier eiuicher- ' Einrichti^, cig^enwiliig. — «JU&s du nit ge- 
M 1f«dlin8 . . Mumer. Kalender. 806. Ete. | halten werdest für ein besonderwisigea und 

Kingehibm. Einhorn. — «I'io Hörner der einrichiigen Menschen, der etwas besuuders 
iungehürn*. (Ps. 21.) Nächtig, Psalter 62. suche weder ander i:emeine Menschen». Geiler, 

Einig. Sehers, 901. 1. Einzig. — <Si ist Ir Post. 2, 6 b. £tc. 
einiges kint.. Gottfr. v. Str. 1, 118. — «Dis Einrichtiffkeit, 'Eigentichtigkeit, Eigen- 
wa8 inin etnig kint>. Kön. 845. — Sie «er- wille, Bechthaberci. — «Das Xi Laster ist 
knnnent einen einigen gedang von gotte n^t Eiwiehtigkeit, es ist so ein Mensch uffseinean 
«rodi iirken». Taulcr, 449 (78). - «Wer ein Sinn bleiben müI, er ist nit zu berichten, man 
€in%g wort dowider spreche. . .» Ibid. 449. — sag im was man wöli, des achtet er nit». 
«Immerwerende Trinitat, — einich in deiner Geiler, Scienp., Vorrede. 31*; 3 Marien, 9 *> ; 
majestat». Rrant, Layensp. 164 — «Sie hiesz Fred u. Ler. 143 ». — Brant, Nsch. S8 : 'Eigen' 
all weit du von ir gon, — und bleib gantz richtigkeii» , Kapitelüberschrift. Dies ist offen- 
bi im einig ston». 31 urner, Genehm, d., 2^. ~- bar die richtige ursprfingtiehe Form. 
«Das Christus der herr ein r.utlueht sei ond, Einsatr-. Kinset/unc:. — «Nun so "«nr von 
egnige krafft . . .» Nachtig., Psalter 115. ' solchem eiusau Christi (der Meshc) nicliu» 

2. Allein — «Dovon schlagest sll in on; können wissen...» lJutzer. Neuer. D. Ii», 
alle wrre, do er eitiig mit in was crevarn». Einsidel. Kinsiodh r. Scher/.. 2'J4. — DiL-trich 
Cioseiior. (U. — «Solliche Meascheu sind auch von Jicru «cracheiu oijue heiligen emsidel*. 

5em allein und hant die EinMe lieb and Clos. 31; Kön, 880. — Ich habe gehört «ein 
arnnili begeren sie einig zu sein, das sie nit einsidel sitze hie nohe Iii in dem walde>. Nie. 
von andern Menschen gehindert werden», v. Basel. 224. Etc. — Es *kum ein heiliger 
Geiler. Schiff der Pen 42 a. _ «Es ist nicht eimidel «6 einre kirwihe gangen». Eis. Prcd. 
Hllen Menschen zu raten das sie sich zu einem 2, 27. — «Es be,zab sich cinist das ein Ein- 
soUichen Leben gebeut darin sie vast müs- sxdel besucht den andern». Geiler, Sünden de» 
scnt eifiiV; sein». Id.. Pred. u. L. 9 b. — Ein M. 10 i'; Pred. u. L. 6 b. Etc. «Vil grösser 
Glücklicher hat viele Freunde, ein Unglück- arbeit hat ein narr — wie das sin sei xar 
licher «blibt einig alle stund». Brant, Moretus, hellen far, — dann kein einsydd vor ie hatt 
a. Hb. — Ein .liinixlinir «ilon sie irant/, einig — in aller wüst...» Bninl, N'xh. 80. — Hie 
ketten fanden». Muruer. Virg. D« 4 — £^ , und da kommt auch schon die Form Ein- 
«wolt ee sterben mit seim weih — Ee das er ' Siedler vor, von der die ftitere nach nnd nach 
einig on sie bleib». Adclphus, Mörin, 67 -K - \ ordriingt Wiivil. 

«Ich bin worden wie ein spatr. der a^ftM ist £intwedera, entweder. — tEinttceders unser 
ander dem taeh>. Nächtig.« Fialter iSo. — , Frawen lernen von den Hetzen in Klefdang, 

«r>a.'^ kreutz .. ilurch wcliehs eyn^ der weg oder aber ilic Metzen lernen von unsern 
gen himel ist». Zeil, 1 K Fraweu in Kleidung». Geiler, Bros. 2» 46 a. 

8. Bios. — «Und erzitterte ich von sime | Ete. Stc. 
einigen werte». Kön. 502. Eintzeht, einzeln. Prliorz, 298. — «Du 

Einigkeit, das Alleinsein. Einsamkeit! — i kertent von dem keiscr das merre teil dc& 
«Die g5ttlieh Binspreohnng allweg den Hen- | riehes dienstman, demooh die IHrsten alle 
seilen ab/euclit von M cltliolicn Dingen, nnd \ emtzehte» . Clos. 144. — «Die schicket er alle 
in reizt zu Einfaltigkcit und Eimghsit seines j . . . eweehet von imc». Ibid. 148. — «Ich wil 
Hertzen». Geiler, Sehiff der Pen. 49«. —! dir sagen von siben staffoln...; nnd weler 
'Einigkeit oder ein einiges T.nhon ... Denn men^elu sü alle eiUehte ufget, der knnunet zft 
niug er sich geben zu steigen ufl den andern sime nchcstcn». Nir. v. Basel, 248. 
Bühel der Einikeit, oder ein Einsidelieben zn ' Einnng. Scherz, 295. 1. Einigvng., Einheit, 
ftiri'u». Til-, Proil. ti. T,. S*>. — «Nft spricht S. Panlns : sint 5:or£::valtif;r zft 

Eiukiiegig. tigeiibinnig und zänkisch. — behalieiuie die etnunge de» gei&tcs*. Tauler, 
«. . . obc du einkriegig were an dtnem snnder- ■ 807 (51). — Das Concil von Pisa ist der Mein« 
lieben sinn«'». Biliteb. 40. niiir «das einungr äcr kircben nüt nitilite sin 

Eialif, Eilif. oilf. Scherz, 292. — «In di&en denue nüt abseizunge der zweyer bebeste», 
dinghof gehoreiit tmbf gantze h&ben» Mittel- Kön. 6Ii^. Etc..^ 

w ihr. 15 Jh Weisth. 4, 229. - Es .siillent 2. Vertrag, Cbereinkunit . — . oh yemans 
von rittern und von knehieii ci/lifr yok«>>en undoj uns in zit derselben eynvnge mit dem 
werden». 134Ü. Ktui.. Beil. O-'iB. andern spenne gewfinnet . . .» 147^. Als. dipl. 

Einöte, Einöde, Einsanikeir, Alleinsein 'wie 2, 407. 
Ebenoie gebildet). Scherz, 2yH. — «... unde 3, Durch Vertrag erAvorbenes Recht. — Die 
was aleine belibcn. — uiidc saget in allen unde {strassb. Bürger, die eigene Backöfen hatteo, 
jtteh — einöte wäre sin gemach». Gottfr. v. war-M- mit den I'äckern öbereinkdmMieii, ihnen 
Str. 1, 20. — «Wie vil zitcs ich gotte voran eine juiu liehe Entschädigung /,u geben; 12t>4 
der einöte geben bette, do gap ich ime 'iar- ward vom Bath hesehlossen dnss der Bürger, 
noch rehte noch also vil». Nie. v Basel, 230. der «pi>trino -»uo integrum ius qnod dicitur 
— «Du feine Closnerinj solt do an der ctnote cuntng luijuirere voluerit», den Bäckern jähr- 
dines gespuntzcn warten». Id. ms. - Die Schafe lieh iü ^cli. sa zahlen hätte. Stadt»Areh. Str 
halten »ich zusammen, «wenn Einöde zu der Urk.. 417. 

Zeit des Tonders in schedlich ist». Geiler, Irrig 4. Recht einer Zunft anzugehören. Zunft 
Schal. A. 7 b. — Sonst oft, bei Geiler, im g*- | und Stubenrccbt; in diesem Sinn ist das Wort 
wohnlichen Sinn. imase. — «Wer becher in dem bnrcban feile 



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77 — 



imi and dos einuugfs nit eiili<'t : lüe suUciit Einzignng, Voreinzrluiii,'. — Zur nc-irhte 
ii aemea» uud ia dcä Baregrafeu Uuf trageu. gehört »eimigunge», das ist «das iiiau dicke 
14 Jh. Utk., 9. 914. — Ein Ooldsehmied der i und einiseUehe bihle». Itthteb., 19. 
fr.T «ich arbeiT«"'!! ohm- Meister zu sein, Einzlingcn. vfrfiinzelt, einzeln. — «Alles 
tiul sinen balbeu etnung kouffen . . .; woltc das Gutt iu den andern (reschupt'en etntdituieH 
«r aber meisMr werden, SO fiol er 8{n«n Mdern /erteilt und gewirkt het> (feiler, Bilg.mh. 
halben einung koufFen» nf>3. Golschni Zunft, Eise, Eisseo, (ieschwür. Scherz, 299. Hcnfo 
i. — «Eins yegUchen dt^chscherers kiut sol Aisse. — •Kisce, ulcera». Herrad, 18.3, — tDie 
m. balbeii eynung vorabe haben». 1862. Tneher- hande lecketcn ime ;dem Lazarus) sine eisun». 
rr.nfx. B. — «Kin yegeliclu r. lirr ir inT" orck Eis. Pred 1. 24f1. — Die 6'« Plage war «das 
and eynuHge entpfohon wii . . .» I46ü. Ibiil. 75. die liito in Egiptcnlande vol egsae und blättern 

— «Doch hottent die gDltsmidc ire sundore wnrdent>. Kön 968. — «Wann der Butz uss 
«tobe uud irensiuideni4!yillM{9». 1438. Golsebm. dem Eissen knmpt, so kan mnn in darnach 
Zu&ft. 11. heilen ; wan dieweil der But/. in dem Emen 

5. Übereinkunft, die Feldarbeit nur zu ge- ist, so heilt er nit*. Geiler, Emeis, 50b; .<t 
wissen Zeiten zu machen oder den Wald zu Marien, 8 Selenp. 217 b. Etc. «. . .Davon 
»chonen, wahrend welcher Zeit Feld und Wald die hut verbrennet und eissen oder geschwer 
gebannt wareu. Hie und da geschah die Einung entpfahet». Marner, Gayac, 404,410. — <Eyueu 
nicht in Folge einer Übereinkunft, sondern oder gesrhwpr». Brunschw., Dist. 27 a. _ 
sie wurde vom Herrn oder seiueiu Beamten *Ey$sen iiic übel stinken». Gersd. 7.'J - «Ein 
verordnet. » «Quando üieta fuerit . ..qnodrft«« der lungon bediit den tod». Fries. 65 
'licitor eynunge vultruritpr. ordinatii» super — Scluni<l. schuiib, Wort, 161. — Fii^iiiiich: 
>ilvas . . .» Weissenburi^j, 1272. AU. dipl. 2, H. «Sie mügeii uii leiden das man jaeu ^tneyssen 
~ <Ein meicr sol auch eynung über holz und anriir». Zell, B. 3 — «Hie habieb den eMMn 
Teld machen» Oberhagenthal. 15 Jh Burckh. troffen». PoUio. Pred. B, 4 b. 

84. — cDicwilen die einunge wehrt, so hat Eitelig, eitel, kommt selten vor. — «Ks ist 
via frowc (die Äbtissin von Erstein) die etn- als «7f/<7<' Ifochfart, es ist Narrenwerk». Geiler, 
mgem xft banueu, und der das gebot bricht, Has im Vi. B, ö b. — Daaypodias : *Eüd^% 
der wettet 2 seh.» RomanswiÜcr, 15 Jh. nns-alis, nugatorius». 

Weisth. 5, 435. KUe, Eime, Ulme Feldiiam« ii: «Z& ttUn*. 

6. BezeiobniiDg der Theile des Banns, wo Wittisheim, 1321. — «Bi äifritz eUtnbotm». 
die Arbeit wfthrend der Einung der Reihe Nordheim. 1461. — «Üfe/wi^». Lochwiller. 1411. 
nach zu maclien war. Die eniiVrntcrn Acker Elle, Einbogen. — «Wenn wir essen das 
blieben gebauat. bis die Ernte auf den nähern i uns glust, so setzen wir unsere Ougen doruff, 
▼eüendet war. damit man über letztere, ohne ' legen vns darbt« nfP die Ettm. someben ein 
ne zu scluidiyen, fahren kuuiite. - Felder mit liedeu Hernien*. Geiler, Selenp. 153«. 
gslegen: «In der aftem einung». Dorüshcim, Ellen, Kraft. Sehers, 800. — «... da wuehs 
1396. Konigshofsn. 1867. — «In der uuem ! im mftt und eUen*. Oottfr. v. Str. 1, 99. 
eiiuin'j^. Krauter^crsheim, 1333. — In iler ersten Ellende, neutr. 1. Verl»annung, Exil. S^ehrr/.. 
wtung*. Erstein, 1351. Westhofen, 1328. —'300. — Payet Pontianus «wart verschicket in 
«In der md»tn einmg: Landersheim, 1346. i das EUende in ein insele. die heisset Sardinia». 

— Alle diese Einnni:ren setzen andere voraus. Glos. 17. — Der Kaiser srhickte Tajist 3Iar- 

— Zu SchilUgbeim M aren * 6 Einungen*. 1321. i tinl «iu das ElktuU gen Crisone*. Jv.ou. 53ö. 

— Die Zebnder des Kapitels snm Alten S. I Etc. — Ein König- hatte einen fibermüthigen 
Peter «sint nit schuldig den zehenden zft Knecht, «er fiirtreih in in daz eilende, nft Iictte 
aemen in der ersten einunge oder sich losseu i der künig einen lieben sun, der sprach ; herre, 
rerviaennoeh in der aiuKsmetfMiM^e, sie wollen 'Sende nieh. ieb will in sfteben. Domitte fftr 
'lan e^ gern tftn, aber in der dirtftt einutuje er mit dez vater willo in daz eilende und 
•^ol man sie uswiseu in dem vclde». ittenheim, sAebte den kneht vil niiinig jar>. Eis. Pred. 1, 
15 Jh. Weisth. 1, 734. — «Der eohvithcdss f 76. — - Der Sünder «hat sich gesencket in daz 
>iat das recht, wanne man die frste einung ewige eilende, daz ist in die ewige helle», 
düt. so hat er 14 nacht die emunge; wer die Ibid. 1, 68. — «In der eUendt verwisen und 
tinung brichet . . ., der ist 30 sch. schuldig», i vertriben». Wimph., Chrys. ö — Dt den 
Marl' Till im, 1.338. Weisth. 1. 723. nieisten Fallen hat, von dieser Zeit an, £lend 

7. «rciiibusse für Brach einer Einung. — nur noch den heutigen Sinn. 

«Die geswornen d s Ijrffs haut die egnung 2. Fig., das irdisohe Leben. — «Arm &t Avas 
rö schetzen>. Niederspechbach, 16 Jh. Bnrekh. sin (Christi) anevanc zcm erste — do in diu 
89. — «Wer frefelt in holz, in velt, in säten süze niuier sin — g^ebar in diz eilende». 
oder in der atmende, des eynung stet in ge- Gottfr. v. Sir. 2. 116. — ( hri-stus «ist zu uns 
walte der gemeinde . . , nnd die einnnge %mt komen in <X\z eilende . .> Nie. v. Stra5->b. 296. 
den hftbern und der gemeinde». Hiiniagen, i Ellende, adj. Scherz, 300. 1. Verbannt, 
15 Jh. Burckh., 68. — «Wer sclinidot mer fremd. — «Der trostlose eilende — der viel 
sin phinc reichet, den treibet der keller uf sine hendt ». Guttfr. v. Str. 1,37. Etc. -- 
abe und niniet die einung j der cmungc isiut «Ein schaltcuer der sieclicu uud der eilenden 
swene sch.» Bösenbiesen, 14 Jh. Weisth. 1, ... in dem spital». 1315. Spit.-Arch. — «Das 
690. — «^Vo der far liineiT^at in matten oder sehste wer£^ der erberiiiede : mcn sol den cWtf/i- 
jQ isorne, du sul er gan ane etnunge». Dett* ti«» herbergen; nä ist die sele eilende, wanne 
wifler, 16 Jli. Weisth. 6, 488. Ete. I sü ist nsgegangan ob der ewigen berbergen 



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und heiiDÜte». Euliu. Merswin, ms. — «Der 
dienden herberge, hospiUmn panpermn pere» 

j2:rinoniin et cxulum». Strassb . IbÖO u. f. 

' 2. Eleud, im heutigen Sinn. — Maternus 

s]praoh: «ieli vas^ also ir vroi wissent, von 

discm eilenden leben geschciden». Kon 711. 

— Otto IV starb «in sime lande zü Sahscn 
also ein dleader verhasteter man». Ibid. 445. 

— Sic tluiten «von bctiirpnissp swartze und 
eilende cleider au» Ibid. Ü28. — «Jemerlich 
nnd dlnMle und licbelos». Nic.y.BaBel, ms. Etc. 

— «Al?:o wir allein müssen farcn . . . nackende 
und ellendf! . . » Predigt Peters v. Gengenbach, 
14^. — «Die eilende angesiht» einas 6e- 
hSpgten. 1461. Alte Orrin.. B 14. Etc. 

Elte. fem., vctnstas. auch Alter übeihaui)t. 
— ' «Die Achten die Anden ein Schatz ver- 
borgen, und die Besitzer . . . des selbitron Guts 
haben nichts darvon gewisset von Elte ileb 
Zeit»». Geiler. Narr, .^7 «. — «So gat hinweg 
die Elte der Sümien um! fohen dif Tlortzen 
au sich gantz er^'cbcu Gott». Id.. IJilg. 69». 

— S. ilalte. — Bei Dasypodius schon mehr 
im Sinn von hohem Alter : •Aelte. aevitas, 
annositas». Item bei Göll, 132: «Canities, 
KUe*. 

Emborlingen, kopfüber. — «. . . als da man 
einen emborlinffen die .Stegen über abwirft». 
Gcili r. 7 Schwerter, (i, H ^. 

£mei9. Onmeia, Ouieis, Ameise. — «Der 
Kmeisbühel» Barr, 1889. Weyersheim, 1441. 

— «Das Kmeisloch, Emesaenloch». Bossels- 
Jiauseu, 133ä. — «Der Emciatenrein». Gugen- 
heim, 1875. — «Thi tre^r mensab, gang tzi'i 
der onweyssen und Iimh von ir». flnhliii ^\ü\, 
96. — «Die Emeis, Das ist das buch von der 
Omeinen*. Geiler, Titel. — «Ler narr, vndwfird 
der otueit» grU^'> — guter zit vers*ir^^ «In 
dich». Brant. Nseh. 70. — «. . . gleich als on- 
meissen band gemacht, — ein grossen banffen 
zamen bracht ». Mnmer, Virg.8,6 b. — « EmeisHen 
eiger». Bruuschw., Dtst. QK)h. — tOmeyuen 
eyer*. Gersd. 98 b. — «Bin Oemeis* hnffen». 
Brunschw.. Dist Ol' -- «I'if ow^-kw». so sich 
fürseheu und intragen, so ncmeut sie Heissig 
war der ftasastapffen in vorgenirers». Adel- 
phns, ühodis, L. 4 *. 

Emsig, EoMlLlich, tortdauernd, ununter- 
brochen. — «Kloppc mit^nt^^ vollehertnngc». 
Tanlcr, 52(11),— So sich derkranck nuhet di ni 
dott, so soll die dotfcl geschlagen werden mit 
schleiiren». Gebete, Ib Jh. Tafel. Brett 
an (las in einem Kloster bei solchen Gelegen- 
heiten i:.>schhii;( u Murde, statt die Glocke zu 
iftuten. — 'Ks äol sin ein empUkliches un- 
wandelbar vuUeherten». Taulcr. 338 (bü). 

Enhiesen, speisen, einen Imbiss halten. 
Scherz, 30ö. — «So der abbet nnde der voget 
zü gerihte sizzent. 'jo sol icnrlich nii ifj^er «ienie 
vogute ein vierteil «iucs undc /.weuc kappen 
nnde zwei wissfi brot ; unde wellent si mit 
imp nfit mhixnm, «^n £ffb<»nt si imc des brotos 
nüi . .» l'eui liüticl soll mau geben «ze tn- 
biasendc*. Ebersheimmünster, 1320. Weisth. 1, 
071, 068. — Der Küster der Abtei Münster 
soll «den kirwarten geben ze nibistende ze 
allen hochgeziten». 1339. Als. dipl. 2, 167. — 
Man soll zu einem Annen sprechen : «da mfist 



bi mir etd>izm». Nie. v. Basel, 303. — «Er 
enbti* do swiselien nie maasea no^ trankes». 

Ibid. 130. 

Endahen, Eadaclien, des Dachs berauben. 

— Im Jahr 1868 icam ein so heftiger Wind, 

«das er vil tum nnd büser und schüren en- 
dahte» Clos. 186. — im Glossar, 1091, wird 
endahte fälschlich von endeeken abgeleitet. 
S. auch Colmarcr Cbroniki p. lü; die Seile 
s. w. iiouwetürin. 

EndchriHt, Antidirist. MEndkrist», Brant, 
Nsch. ^8, Titel. — Es ist dazu kommen, 
«das man vom bapst sagt, er sei der endt- 
eArwt» Wnnn, Trost, ö t> — «Der endtdtritt 
herrscht mit fcnr und fart mit gewalt». t'a- 
pitü, Treger, 1\ 4 — «Drntz dem eiuichrisl». 
Appell, a, 3 ». Etc. 

Kndchristelen. dem Endchrist. Antichrist, 
gemabb sein. — Wer ftber den Bann wegen 
Geldschuld nachdenkt, der möchte wohl «a*^ 
gen, es endtchristeleh. Wurm, Balaam. 
1 i>; e, 2 b. - .... hie endtchnatekt es». Zell. 
0, 1 D. 

Endchristisch, was zum Antichrist trehorr. 
~ «Die e»u/fc/iri4<i«cAffn Widersacher». Brunt.. 
An.sioss, 4 », — «Man soll christlicher weisz 
tänffen. und uit endtthrittlicher wcisz». Zieg^« 
ler, Niessung. D, 3 b. _ «Tyrannisch und etuH- 
chri$tüch*. Zell. m. 4 X. 4 ». — «0 ir «iMit- 
dkrüt/tcAen baochvätter!» Ibid. T, / 

Endelich, xnverlassig. Scherz, 307. — «Er 
hette etwa/ vernomen — endelichrr mare, — 
wa sin junkenre wäre». Gottfr. v. Sur. 1, 54. 

— « . . . das er die waren gcschiht — als 
endelichm weste». Ibid 1, 187. - «Do di- 
zwene holten ... Ire Sachen endeliche würben t 
...» Clos. 91. — «Er i?ab «fme Kweie edel« 
endeliche knehtc» als Be),'leiter. Nie. v. Rasol. 
Ißii. — «Sende einen gerittenen enäeUicbe» 
betten noch ine». Ibid., ms. — Der Johanniter- 
Orden «ist ein l uddicher erlicher leigen orden». 
Mio. V. Laufen. Gottcsfr. 40. — «Der schür- 
neiger» von S. Thomae soll auf dem KailEt 
Prescher dinfren «die oulelichestcn die er denne 
ban mag». 1396. Uist. de S. Thomas, 396. — 
Die Zeit naht wo «den efMisi»tilai snittem nnd 
«jfetruMen arbcifem . . . trolonet würt.» (^lan> 
V. Blov. — Der Eath von Mülhausen bezeugt 
dass Bern hart von Bebeinheim wttrend er 
Schultheiss war, sich «from, endelich und bi- 
derbe» erwiesen. 1395. Cart. de Holh. 873. 

Endich, Indigo. — 'Endieh ist eine blewe 
färb, bruchen die maier». Gersd. 68 ". 

Engellich, Engelisch, adj. von Kugel. — 
«Es ist über engelsche verstentniss» . Tanler, 
116 (23). — «Ein «i^c/äc/j leben». Ibid. 243 (48). 
Etc. — «Sie ist glich^n^^dm/wrligur». Altswert, 
99. — Den S. Niclaustag begehen die Schüler 
«und tfint sich und zierent sich — in engel- 
scher wüL uud lont sich schowcn». Conr v. 
Dankr. v. 367 (Sie kleiden sich wie Engel.) — 
'floit liat uns freben englische Hilf and Hat 
aul das die Engel Beistand üiucut». Geüer, 
HölliKch Low, A. 2 b. Etc. — <En§li$eke 
Spracli.. Pauli, ^0 a. — »Kein englisthe ver- 
nunni, kein mcuächlich sinn . . . solichs be- 
griffen mag». Brant, Heiligenl. 196 a. — «Die 
engelKh xierd mäat hindeigen, — seit Bm 



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sie zu den yrihen glieben». Murner, Genehm, i 12. — «Zuin Knker». Srrn«i Hansnamc, 1398. 
g, 2 ». — *hnk€rrü8en»t an Anker bcfcbti^tti Reusen 

Bagelsüss. Brunsrhw., Dist. 57 ^, Polypo- I för den Salmenfang. 1447. Alte Ordn., B. 18. 
#ua vulgare. Kirschl. 2, SbS. Enkerti :irkorn. — «... da snlen wir — 

Bauen, beeugeu. — Sitzest du nebeu einer Hie enkcm und lieliben» Gottfr. v. Str. 1,103. 
Jvftgfrau, *mg »ie nit, niek nit i&a iioli».BTMt, l — «Were din sehif . hene geenkert an den 
Thcsm. c, 3 »>. hcrten stein ...» Tauler. 200 (35;. 

Enger. S. Anger. Enruchen, sich eiuci .Sache enrudien. sich 

Enger, lat. angaria, Frondienst mit Wagen ihr entschlagen, sich nicht dATnin küninieni. 
am Wein oder Frucht /u fiihiiMi ; die Fuhr- Scherz, Hl 2. — * Enrnche d'wh*. -v^enn dich T,ei- 
l«ate erhielten Entschädigung. l)uä Glubüar den befällt, «lit dich und la dich> Taulcr, 3 
za Hegels strassb. Chroniken, 1091, erklärt dM ' (1). — «Wes du wider in (Gott) niinnest oder 
Wort mit T'nrcrht durch biladener Bauern- meinest .... des enrwcA dich». Ibid. 368 (63). 
vuL- n. Scher/.. 3i)y. iiiigaeur» ci villa^tb, ßb. | Enserlin ? — «Möcht man inen da<» h. Sa- 
.it der Haber toh Branschwickersheim ist crament in einem l^nserUn^ das wer inen Ueb». 
schuldig «oinen enger von Bersz oder von Geiler, 3 Marien, 41 

Kosheim nach Strassburg) oder 4 Pf. pfen. EntKdern, entnerven, «ohwHchen «Wie 
darfur . . . l>ie hftber ... die ir enger ihiit . . , I Trunkenheit einen Menschen i^iuü/ Ptitaderet 
«tdiewyl sie auf der verte sind, soUent friede das er onmiichtig, sehwaoh würt*. Geiler, 7 
haben vor alier maniglichcm*. 15 Jh. Weisth. Scheiden. L, 1 

1.714. I Wein nach Strassburg führen für das Entbiisten. von ^.a^«t. Ritido. Haut ; die Haut 
I'omkapitel.) ~ Das Frauenhaas soll jedem abziehen. — «Mau muss den Hasen schinden, 
der drei Ptieger «alle jare drie engere tftn>. im die Haut fiber die Oren abziehen, epeoben 
1377. Alsatia, 1873, p. 417. — Den PHegern ein Theil; man inuss in streifen oder cnt- 
des Spitals soU dieser jährlich «einen enger \ bä$te», als die Jäger thund; spricht einer zu 
iftn». 15. Jh Alte Ordn.. B. u. — Im Jahre i einem Jäger, man seit in senhiden, er hetgar 
141Ö waren von vielem Regen die Strassen so übel gcredt». Geiler, Has imPlC, Ib; Pest, 
sehlecht, «daz 12 pfert vor eime wagen kumc 2, 118 «. 

nehtent ein ftder vrines gefQren, and gap fintblnden, losbinden. — Da die Jünger «das 

raeu 1 ff -t); von eime enffff, 8 mylen eder Fülly nitbumhut. so siirucht'nt zu jnen die 
viere*. Kon., 774. i Herreu des Füllins . . .: was machend jr du und 

Eni^lfseta. S. EngdH^ entbituUnt das Ffillly?» Geiler. Post. 1, 3 

Enickel. Eninkcl, Enkel. — f . . . die er Entblocken, entblössen. - «Sein brüst thet 
ia seime tesument — seim etmtckel het zu. er öfflich cntblccken». Muruer, Virg. h, 7 »>. — 
gesendt». Homer, Virg. e, 4 — « . . . das Er . . . «sein wanden deckt. — damit sie nit 
ich doch moin?: ctttckels seel — mit solchen ga würden entbleckt». Ibid. s., 8 b. Etc. 
ben auszerwel». Ibid., V, 4 b. — Es mag einer , Entbor, Enbor, empor. — Die Vögel 
«einen enickel an statt eines snns» adoptiren. ' «schweben entbor». Geiler. Brös. 1, 44 b. — 
. ^turnor, Tnstit. 12 — t . . so fahent an die «Damit er (der Teufel) dich entbor halt» 
intckei, wibli oder menli, an sin statt £n kum- ; Id., Irrig Schaf, I),8b. Etc. — «. . .Nabacho- 
men». Ibid. 47 h. Ete. uosor — erhnb in hoebfart sich entbor». Brant, 

EniHS. Brnnschw., Dist. 59 Anis. Heute: Xsch 17. -- 'I>as dischfueli heb rntbor». 
Aenes — «Ver/ehenden die niüntv., e««« und id.. Thesm. b. 4 - «(niechtigkeit hebt uff 
kümich». Zell, Y, 2 b. entbor als volck ...» Id., Epigr. Copie, HÜ, 

Enke, Knecht. Scherz, 306. — Den Frönern Etc. Etc, — «Ich truw in allen nit ein bor. — 
/u (Jhneaheim 5oll man «geben zwo trachten wenn sie gott triegcnt schon enbor». Murner. 
mit fleische .., und »olkut die schusseln also i Schelm, a, 4 _ Beim Tanz «wan er zu 
«in da?: der enke sol essen obwendig des por- springen fahet an, — so hebt sie in hoch uf 
ics das er gnug habe; und sol das brot sin, entb^^r». Id.. Nb. 156. — *l)as griene gifft . . . 
(las der enke darabe schnide obwcniiii; des .Ncliwiun idi entbor*. Id.. 4 Ketzer, L, 1 «. — 
knüwes, das er gnng habe*. 16 Jh. Weisth. i «Ein guldin rock bis/, auff* die füsz — entbor 
4, 239. [ er da mit tragen liesz». Id.. Virg. L, 4 ». — 

Enkel. Aakel, Fassknöchel. Scherz. 306. — Das Banner haben wir «getragen hoch cmhar*. 
• Die trucren an ir schenkokn — Linlmsen. die M.. I/«th Narr, 80, reimt mit jar. Etc. Etc. 
öb ir enketett — VVul einrc Ii ende crwundt u». Enthrii^ten ; kommt blos in der Form ent- 
QoVtr. V. Str. 1, 89. — «Mit lilegenden sehen- brosten sein vor, einer Sache entledigt sein, 
telen, — Mit «poren und niii enkelen — Nam — «So findet man anderswo Böses und Wi- 
cr daz ors zen siten». Ibid. I. 95. — «Daa derwertiges, das ist gewiss, deren mein Stat 
Wasser gat mir bis an die Knoden oder bis entbrosten ist und ledig.» Geiler, Holl. Low, 
an den Enckel». Geiler, Post. 4, 40 i*; 3 Ma- D, 1 ». - «Er möcht des wol entbrosten «ein», 
rien. 53 — Zur Ader lassen an dem <EnkeU Id . 7 Schwerter, (t, Ib. — «Wan aber einer 
«incs Fusses. Brunschw., Pest. 26 a, — «Knie, , «Hein widerkert (zurückerstattet), so seint 
Atdehi oder zehcn». Brunschw., Chir. 67 die andern entbrosien»<t der Sache überhoben. 

Knker. Anker. — Ist ein Schiff in Noth, , Id.. Narr. 164 b. 
•so ^v urtVet man den enker in den Hin», Tauler, Entbnndenlieit, Losgebundensein, Freiheit. 
157 (29). — «Der «w*er an dem merschif». — «Er ist uienen angebunden, er hat sein Hertz 
Heiar. v. Offenb. — «Wer es aber das der , und Gemüt uff kein Ding geheftet . . Das 
«wbr alsQ tief läge ...» 1447. Alte Ordn., B. I heisset EnÜtmadaikeUi nit bass mag das Wert 



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dissoluüo i£«teauclict werden*. Geiler, Selenp. 

Sich Eutfremden, ^.ich von seinen Land- 
leateu absondern, itinen fremd werden« sich i 
andere zeigen, sieh verändern. — GMIer, Post. I 
3. 78 s. die Stolle bei Tilotteircht. — «Hctt 
nit entfrembt sich Nicanor — und anders gsteit . 
dann er thet vor, — Jadas hett nit gmerokt i 
sin gemüt». Brant, Nsch. 4! 

Bntfriden, des Friedens betäuben Srhersc, 
814. — cKeine creature miige (ihn) entfriden*. 
Tauler, 466 (81). — Ihr sollt «dehein ilin^r 
(thunj das ücli aüfrukn mag». Ibid. 23ö (4l>. 
— tEntfriiknt ii üwern nelisten, ir verlle- . 
ront goi». Ibid. 301 (52). - tAIles das dir 
diu Ucrtz . . . enlfrtäcn möclu». Geiler, Bils. 
61 a. — «Die andern betrüben ... nie allein ; 
sich selber, mer ouch sie «nt/rMie» ein gantse | 
CTemeind>. Id., Selcnp. ' 

BntfHeren, anfthauen. Heute bei uns: auf« i 
l^efrieren. Es war 13n3 so kalt, »das ?s nie 
entvfror mihi s. (ircgoiicn la^e». Kon. 86ä. 

Bntn^lt, compensatio. — Die Pfaffheit will I 
«aller weit reichtumb on entgeh besitaen and I 
uiesscn». Caitito, l'tatih. a, 3 ^. 

Entgeltniss, Lüsei^eld. — Der Biscliof 
verlangt von der Stadt, einen riefunpfenen «on 
entgeltnüsz der gefengniiäz ledig zu /.elcn>. 
Brant, Bisch. Wiih. 241. 

EntgUnden, ent^ünnen, vergönnen. — «Im 
Himmel «keiner wirt dem andern eiUgünden 
seiner Eer, ob er schon über jn ist». Qeiler, 
«chiff der Pen. 118 b 

Enthalt. Stntxe. Sehens, 314. — «Dsk honbet I 
ist ein entluiU der andern gelider>. Nie. v. Str. 
290. — Der Mensch «bedarf grosser helffe und. 
enthalte«». Taulcr, 233 (41). — «Oot ir teil 
und ir enthalt ist». Ibid. 10(4). — Christi «hou- 
bet was one allen enthaU», Ibid., 406 (70). Etc. 
, Enthalten, unterhalten, nnterstütKen. Seherz, 
314. — Zwei Ritler •enthieltent uff di r vrstc 
(Homburg) etwie dicke Symuut von 8chon- 
eeke . . .» Kön. 809. Etc. — cDer kiing wirt 

enthalten duicli die ritterschaft. und die riller- 
schaft wird enthaitcn durch iren sold». Guidin 
Spil, 14. j 

Eilt li('iss»Mi. .'^(ber/, '\\Ty. !. Absprechen. — 
Üiiristus «vcrsagcte and enthies ir (dem ca- 
nanäisohen Weib) mensehlieh wesen». Täufer, > 
29 (6). 

2. Versprechen. — Die Meister der Stadt 
sehworen, das» Ihnen von niemand Lehen 

etc. «gelobt iioeh t'nthri.'ist^ii sint*. I-Hl. Ki'm., 
Beil. 940. — i;er Teufel *enthies den Juden, 
er weite sfi mit drueken fassen dureh das I 
roto mer füren». Kon 

Entladen, abladen. Sich entladen, sich ent- 
ledigen. — «VVolt ich entladen dise bärd . . .> 
Murncr. Nb. t?47. — «Nun raten zft, H^'t und 
bedenckt, — das wir der narren uns entheiknt». 
Ibid. 4. 

Entnafftzen. Mtyend anfan^rcn einzuschlafen. 
Vergl. tfergnajfzen und die Bemerkungen dazu. 
" «Nun spriehstu : ich entschlaf nit also. | 
aber ich entnaffts ; das heisst entnafftzen wenn ' 
eins anfacht zu schlafen und zuckt doch wi- 
der . . . Hüt dich vor dem entnafftzen, wann 1 
wariioh wilt du das vil treiben, du entsohla* | 



i^t hindeunach das dir der Kopf zu der 
Erden feit». Qdler, Geistl. Spinn. M, 5 •. — 

Das einfache naffzen finde ich nur einmal : 
«etwan so singt sie, ctwan so mattet sie, et- 
wan so mU6ttiäft sie». Ibid. II, 9«. 

RntnUchtern, das wörtliche dejeüner. — 
«Wir cntniechtern ans am morgen». Murner. 
Nb. 15S. 

Entpflntlich. sinnlich. — «Das (geistliche) 
Gut ... ist vil ... grösser weder alleü ent- 
pfinttith Ont>. Geiler, Sehiff der Pen. I b. Etc. 

EntpfintlichtMt, Sinnlichkeit; dann Fähig- 
keit der Kmptindaag, Sinn des Fiihleus, sinn- 
lieh und geistig ^ «Sensnalitas. die Ent' 
pfintlicheit; was ist die EntpfinUichett'f alUs 
das ist es das du gemein hast mit den Thicr- 
lin, Augen. Nas, Hnnd, Oren, gon, ston, . . . 
schlafen, ^^.lchen. essen, trinken-. Geiler, Ev. 
mit Ussi. 218 a. — Der Teufel kann die Men- 
schen «nit betriegen nooh erblinden, dann 
durch das Fleisch und dio EmpfindUgheit' . 
Id., Narr. 109 b, — Der Glaube gibt dem 
Hensehen ^EntpfitiÜiehtü und Bewegung zu 
den Dingen die erglonbt.. Id . llilg. 12b. Etc. 

Entreden, entscholdigen. Heute : sich au<>- 
reden. Scherz, 317. - «Sich eheheftiklich 
entreden» 1270. Strubel, I, 386. 

Entreinen, Entreinigen, vprunreinigcn. 
Scherz, 817. — Die Seele «ist also entreinet 
und entsüfert . . » Tauler. 177 (32). — «. . . 
das diivun der lull eiäreittet wart» Ki'm 
528. Eic, — «... das die spise davon nit 
entreiniget werde . . .» Gutleute-Ordn. 164. Etc. 
— «Uff das er unbemasset bleib von allem 
dem damit die weltlichen Menschen ire Selen 
entreinigen*. Geiler, Selenp. 147 «. 

Entrichten, aus der Richtung,', der Ordntiny:. 
der Fassung bringen, tuibare. Schmellei. 2. 
36. — «Geben das Exempel in einer Lutea 
die wol gericht ist, die feit einem in den Dreck 
. . ., sie zerbricht nit, sie lutet aber nit mer 
als wol als vor, sie ist entricht ; also die na- 
nirlichcn Machten (Kräfte) werden nit zcr?;ti">rt, 
aber entricht». Geiler, Arb. hum. 113 »«. — 
«Ein \\ aror tugenthafter Mensch, wenn dem 
etwas Widerwertikeit zustat, so er gescholten, 
geschmehct . . wiirt, d;u on w iirt er im Ge- 
mfit nit entrichtet*. Id., .^el. ii|> !»9 i>. — 
seind entriclUet ül'er mich nss Nid und TTa-is» 
Id., Post. 2. 24^. Etc. — «Mein sei ist gar 
fast entricht». Nachtig.. Psalter 16. — «Es 
sollen entridUet werden alle meine feind». 
Ibid. 17. 

Bntriohnng, Aufregung. Sehen, 817. — 

«ward ein ^Trosse rntrichurrf und zwe.V« 
ung durch das ganiz bistum vuu Strosburg». 
J Meyer, ms. — «Desgleichen ist es vom 
Huni^er. Tnrsi. Schlefrigkeit und andern Eni- 
ndUungen der Sinnlichkeit*. Geiler, Irrig Schaf, 
D, 6 e. — «Wenn die BkUitichtungen der An- 
fechtungen deines Hertzen wider gestillent». 
Id., 7 Scheiden, I, 4 — «Da* ander ist 
dein unvernünftig EnItriiMung die in dir ufT* 
gangen ist, die dir mer zu Leid tut und ein 
grösser Last . . . ist, dann die Person oder 
der Schad, den aie gcthon hat*. Id., Prod. u. 
L. 125 b. 



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— 81 — 



Eotriateii, Eniribteu, hefiig bewegen, in wechszt unverordneter stat, entschopfft es 
phyBisehem sowie mormliselieiii Sinn, eommo* ' den mensehen übel; i«t besiinderUeh ein miss- 

vere, coatarb.'irc. — IHo FrtMindc- die zu Hieb form den fr Iii:» Fries, 1U8 \ 
kamen, •sind bewegt worden in zn etUrutcn fiatochiitteu. Scherz, 820. 1. Ausschütten, 
«ad sa erafinien». Wiraph., Chrn. 6 ■. — ' — Im Diiijrhof von Bergrheim «sol eine bütte 
«Mein hcm ist etitrisM, mein krafft hat mich -t Im, darin man den zinsz .Wciiil 8oliiittPt>. 
rerlasfien». NackUg.« Psalter y^. — «Der herr W»jr solchen bringt, «sol drei öLuui ruetVen. Ist 
vfin sie in seinem sorn entrüitm*. Ibid. 49. die bfltte nit de. er sol entschütten und sol 

— »5ip «oinil cntrüst und bewccrt worden, die danncn q-fhn». 15 Jh. Wcisth. 4, 246. 

forcbt hat sie begriffen». Ibid. üb. — «Die 2. Vertheidigen, befreien. — <Fürt man ei- 
^ag seind entrist worden und bewegt». Ibid. nen gefangen durch das dorf Pfeffingen . . ., 
40. - «l»u ha^t das ordtreich erschüt und so ni»'>gent «ii«^ BiirL'tr» in nifftchüftcn* . 1311. 
intn&t*. Ibid. 147. — «l'arumb werden wir Weisth. ö, a7ö. — W . Ilto .leuiand eiutMi zum 
on forcht sein, so das erdtreieli enCHM vSrd». i Tod verurtheilten «nemon oder cntsihütten ob- 
Ibid. ll.ö. wetidij? dem margkstein zu Nüfar. so sol dor 

Kntrnwen ! Wahrlich! Scherz, 318. — *Ent- bischof ze Basel . . . oder die so das geld» t iu- 
fiwe^ daz erblante mich!» Gottfir. v. Sir. I, hant. das weren». I3«3, Kembs. ]Uir< l Ii. 144 
IT. — vKntrutoen: volgetcnt die verniiiitti::pn — «lU r der do Ruh sucht und sii h entschüttet 
and liessent sich irae (Gott) alleine, sü iieiin ut von aller geistlicher und welllicher (»ber- 
Tü edeler in». Tauler, 4 (1). Etc. — »Entrutoen, keit ...» Geiler, Post. 4, 27 a. — «Du sollest 
ich kan c? Tiiit gelossen». Hugo v. Ehenh. Etc. dich der Welt entschütten nnd dich ir abthun». 

— «iWruMoi. sprichst du, was got mich das Id., Br»is. 1, l.ö — «Ks ist ein Eer einem 
an wns er ihut ?» Geiler, Post. 2. 59 b. Etc. Menschen das er sich abscheidot mul etUschüttet 
Etc. — «Ja «itmimi.'» .Murnor. Lutli. Narr, 2U. von TT idnrn». Id.. Sünden des M. 42 «. Etc. 

£nt»ajgen. Scher/,, 318. 1. Entschuldigen , — Gallier, die sich Casar ergeben, begehren 
(vergl. eninden). — «Do begandent sfi sieh ihre Waffen zu behalten, sonst «möchten sie 
alle entsagen*. Eis. Pred. 2. 1. sich gegen» ihre feindseligen Nachbarn «nit 

2. Weigern lim (irunde ist es auch ent- etttschütten* (se defendere). Ringni., Ciisar, 
schuldigen). — Wir «süllcnt nns des mit keinen 2d — «Sie begerten hilft, uff das sie sidi vor 
dingen entsagen», lall. Kön., Beil. ^41. — der feind voick deüter leicbtlieher aUschütUn 
•Er entsette sich gegen ir so er lengeste möhte». möchten» Ibid. 5a b. 

Kön. ».its. — r>ie BIuktM sollen vor den Bc- KntMchiittuni:. Befreiung. — Der Kranke 
tebauern «kein brol nit verbergen noch «iit- { «bilff nnd entschüttung begert». Fries, ai 
maem». 16 Jb. Alte Ordn., B 13. Ent^etxen Scherz, B20. I.Heist mit setzen 

Entschi'lfen, mIiüIou «Ein Nuss die sich verbunden: einsetzen nnd absetzen. «Dor 
tmUcheift (Druckf. ent«chleift) vor der Zeit*. > mever der setzet und tntut»ei einen vurstcr». 
Geiler, Narr. 184 •. ' 1279. Hiet. de S. Thomas. «»27. — «Seteen nnd 

Eutscbickcn, aus der Schickung, d. h. aus entsetzen . . . einen meigor . . .» 1385 ll 'rscli. 
der &cbönen, nohtitj;cu Ordnung bringen, ent- Str. Bez.-Arch. Etc. Etc. — «Constantiuus 
stellen, verderben. — tWenn ir fasten, sprach "... wart vom leyen «fk bobste gesetzt und 
<'wv TTt-rr. so sollont ir nil \v«'rdL':i tiuriu als wart oucli in(sti:':h. ("los. 22. — 'Htn 1\ 
die ülisscner, wenn dieselben , . . entsduskent «der entsetzet was». Kon. 445. — üiob wurde 
oder migerent ire Angesiehter, uff das sie I seiner Guter «enIseM nnd beranbt». Wimph., 
gesehen Averdent». Geiler, Post. 2, 2 •'. — «So Chrys. Ü ». — - . . Dos/.halb hat sich der 
ein üeusch kein Uugeu hat, so würt er gantz bapst «Heessen seiner macht». Adelphus, 
entsdWdH». Tbid. S, 86 b. — «Das erst das ein ; Barb. 44 b. 

Pilif« r tliut. das ist er entschiekt sich in 2. Die r.ür-rer von Siriissburg sollen «ir 
sclüechte Kleider». Geiler, Ev. mit Ussi. 64 b. | almeuden besetzen und entsetsen: 12U3. l'rk. 

— «Wie empfind er mer das er geschlagen Buch. 1, 885. (Sie können sie vorlehnen nnd 
t-t mit Hphi Srh-« crr des Neids? Er wird zum durch Entfemang des Lehners wieder an sich 
andern entschtckt das er anfacht inwendig ein , ziehen.) 

Bti«n und Oesrhwollenheit empfinden». Id., 3. Von der Stelle bewegen, in Unruhe vcr- 
7 Srb-n-ertrr. F. .') ». — « I MV Htt tig furcht der setzen - Die (rottliebendcn Menschen sind 
pestilfiitz ctittithickt das geblüt». Braunschw., i «in einen göttelichen friden gesät, das sü 
Pest. 2 ^ 'weder liep noch leit. noch bette noch weiehf 

EntechlMfcn, einschlafon machen. Bcn. cko. mtxrt-en nir^c». Tnuler, 418 [12). — «Hun- 
2, 2, 3*)4. — «Was thut die Amme der ein Kind den todc mohicnt dise nüt bewegen noch 
verdingt ist ? sie senget es, sie entselUäfet es». ' entsetgen». L. o. 

heiler, Sünden des M. 32 — «.\dnm ... Entsitzen. 1. Fürrhten. Scherz, 321. — 
uitclideni jn der licir im paradeisz entsclUafft «Gewalt entsite ich kUiiu ». (rottfr. v. Str. 
heti ...» Wurm, Trost, 1 «. Ii, lö3. — «Wclre herre uiel i-t und zornig, 

Ent8chlag«'n. S. Entsfarfni. den entsitzent die lüii ». Kl~- l'n d. 1, 242. — 

Ent8t*hlii»ft?i n. enibchlupten. — Die Güter «Ist es das sich der lu in (l'rubai von Oelcn- 
der Welt «entwischen und entschiipffem» uns 'berg) aUsUzet», so sollen die Huber ihn scliir- 
ans den Bünden «als ein schatten». Wimph.. rncn. 8. Lnk n t, ]ih4. Weisth. 4,22. — Wird 
Chrjs. 6 zu Odern i'iu},' gehalten, so stellt man oinc 

AltBehSpfen, ungeschaffen, hässlich nia- Wache ans um an warnen «ob ieinand kerne 
eben, — Senecke, 2, 2, 71. » <Wa bar ' d^r zu eHtittsm were«. Weisth. 5, aöü. — 



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— 82 - 



Köuig Eudolph •eutsas Uie \ cnctcuisse des , Eutsütern, verunreinigen. Scherz, 312. — 
laotvolkes». Clos. 44. — «Do enttoMtent sü ' Die Seele ist 4so entreinet und entsüfert . . .» 

sich, w dw sü iiiiN^i-tMii li.ntetit». \h\d. IG. - - Tanlcr, 177 {'-52). — <^I;ui ziech sü (die Juden) 
«Du geriet sich der bubest entsiUen und vörh- f.ü hettent buraen and andere wasser etttm/art 
ten». Kön. 609. Etc. — «Es ist das er weder, mit vergift». Clos. IM. 

Hiitt förchtet noch den Meii'^chtMi entsiteet». Entv<>r. voraus. — «Die iibprtrpttr>r rlrs 
Lieiicr, Pred. u. L. 55 «. — «Das vcrhengt gesai/,, — die suchen dem endkrist sin schau, 
noch Gott oft über ttnm gute Menschen, das — das er hab etwas vil enhwr». Braut, Nach. 99. 
sio rntf^it:cn nntl schlichen kleine l>iii<:. ilif Entwalti^uren. 1. Eiticm rüc Gewalt, das 
dodi Vor giuMfseu Diu? uit entsessen hani». Hcclit zu etwa« nehmen. Sciierz, ä22. — Ihrer 
Id.. Bil^^. i96 »>. — «Da Joseph hört das Rechte «werden si e«<«?a/<«<7rt oud werden in 
Arrhrlaii- im Jüdisclicn Lnnd rr^rii^rt . . . tlr. ItotinMieii». 1279. Ilist. lie S. Thomas. 32.v — 
hat er sich entsessen und getoichu i Juhin /.u Eiiien seines Rcchi.s tentueUtgen». 14 Jh. Alte 

gon». Id.. Post, l, 16 l>. — «Sie eutsossen i\cn t)rdn., B 13, 
[erm unti durften nit zu im if d Ibid. 2. Au- Im Gewalt oder dem Kccht eines 
2, 59 *. Etc. — «Diuen gewiilt entsttiend die .^Ii ii-i ln-ii in hmen. — «So dir deine hab und 
vo^cl in dem Ivfft». Brant. lloilii^'enl. 196 & /l itlii ho iiarunsr und mttedUgt 

(pcrlioTTosrunt). — «... das d«i nir ab der seind . . .» Wimph.. Chrys. 7 «. 
diensiluuivt'it . . entsiUest und m^cUi eckest». Entweiiken, entweichen. Scherz. 323. — 
Wimph., Chry«. 6 b. — «Gott entsitet man «Dioke besazt er sinen müt . . — wie er ir 
Iciilt 1 yo!/o minder wodcr die M elt>. Ade!- m(thtc enfwenke»». Gottfr. v. Srr 1, 160. Etc. 
phub, raur Nosier, A. 4 «. — «Man sol sich Entweiden. Scherz, 324. 1. Na ht zu Thcil 
en^ÄiY^cn vor seinem ansresiclit». Naclitig., Psal- werden. — Sie verirrten sich «also dasinder 
tri 162. — «Sic eutsasseu und besorfrten das hirz entwart», (iottfr. v. Str. l, 237. 
graulich schwert ...» Adclphus, Rhodis. E. j 2. Aufhören zu sein was etwas ist, die Na- 
2'' — Dasypodins kennt nnr noeh sich eni* tur ändern. — «So! die »pise in des menschen 
tetsen^ stupere. lip verwandelt w erden, so nifis sü von not ir 

2. In ÜHrahe versetzen. S. Entsetzen. — selbes tntutrdcn* Taulcr. 123 (24). 
«Betrübe noeh ttOteUe nöt dinen nehsten». Entwerfting. Bild. Scherz. 324. — In den 
Tauler. ♦ ; 10 Geboten steht: «du solt keine fnttetfr/fuiwe 

Entsltznng, Farcht. — «Liebe üben^indet machen». 1400. Winklcr-Prozess. Röhrich, 
die Entsitsung*. Geiler, Post, 1, 9i b; Sünden 1. 40. 

des M. 26 a. : Eutweaen einer £>a«he, ohne sie sein, ihr 

Entsla^en.Enta1aheii.Eiit8cIi1agen.Seh(»TZ. Medig werden, sie entbehren. Seherz, 324. — 

319. 1. X'Nitr.. hl Cili. ii, >irli entzweien. — «Ich wil mich gcrrn- i u itiiri u — In allen minen 
Der Männer und der Frauen «sin daran entlug^ dingen, — Daz ich min und sin entwe$eK 

— Das fron wen srent den widerspan — Das Gottfr. v. Str. 1, 254'. — Der natüriiclie Schlaf 
sü vil lich r haut die man — Dan -ü kein «ist uns mgeboren . . .. also daz wir sin nüt 
man gehaben kan». Gottfr. v. Hagenau, ms. entweseu mügent». Eis. Pred. 1, 63, — 

— Kaiser Haurieins ««titsliV mit dem bobeste ' mQstent wir sterben des ewigen dodee und 
S. Orcijorion». K<3n 3^0, Et. mü'^t n; 'Httcescti des himclriohes». Ibid. 1.65. 

2. Frei lassen. — Bischof Friedrich von Eutweateru. — Was dem Lentpriester von 
Blankenheim leerte Stenern anf die Stifter nnd S. Thom» bezahlt wird «von kintbetten in- 
Kirchrii ; »du kerto sich der rot zü Strosburj,' zftfüronde und von kinden zft etUwcstcru . . .» 
dran und schüüent mit dem bischove. das er 15 Jh. Hist. de S. Thomas, 408. — Bei der 
den stiften m&steir guter «ittstoAen». Kön. 978. Taufe wurde dem Kind ein g«wethtes Hemd. 

3. Nicht tfelinjreii. .ihiif» Erfoli,' bleiben. — Wc-tet lienul, aiiL;(Vt.i;( n, das 8 Tage nachher 
«Disen krieg künde nieman verrihten . ... voii tkia Priester wieder abgenommen wurde; 
und wurdent vil tage und stunden g^ehal- dies nannte man entweaUm. — «Viele haben 
ten .... Ax'i^ entslugent ViWo». Kön.. S.'i'V <\\- ^^\(■ kinitlin nit Imdoii di'irffen, der pfafif hatte 
nun der keiser (Ciisar) nit wult, das die be- sie dann vor unib ein pfennig oder crentzer 
redun;; etlicher Ursachen halben tfntseMwjr ...» I «Miwesteif, das ist, den crisam und Öl abge- 
Eingm.. r,i>;ar, 16 1*. waschen». Bntzer. Neuer. M. 2l=. — <nie wer 

4. Sicii ciitslaheu. P sich entschuldi«ren. — noch vil zu schreiben, als von dem entwestem 
Ein Tuchsclierer <k r für Jemand arbeitet der und von dem uss; und insegnen». Ziegler. 
einem andern Tuchscherer noch Geld schuldis? Niessuntr, l>, 5«. 

ist. «der Itessert 5 sch . es m olte sich danne Entwiirkeu, zu nichtc machen, das franx. 
derselbe entshüten . . . daz er sin nit onwuste». defaire. Sehens, 324. — Der Rauch «MstMorAt 
1362. Tuchcrznnft. 9. — 2". sich einer Sache in uarwe — an krefte nnd an der varwe». 
eni&chlaircn . sich derscl)>on entledigen, — Gottfr. v. Str. 1, 126. — Sie «entworhteui 
«Lidigcht üch und intslahent üch der liite». künii^ Fridcriches here». Clos. 68. — Sie «<Mt- 
Nic. v. H.'isel. Taul. Bek. 20. tcorhtent dor stettc her» Kön 840. 

Entsliefen, entschlüpfen. — «... das diese Eutwuiteii. S. antwurten. 
niinneeliche übnnge nüt abeneme noch etU- , Entsnokeii, entziehen, entreissen. — Bal- 
aließ'c . . Tauler, 393 (68). thasar «was zu licht an dem gewicht. - 

Entstiicken, auflösen. — «Ich were des darunib wart im cutzuckt sin licht». Lraiu, 
nihc w irdiß, das ich sine schftchricmen ent- '-. Nsch. 84. — «. . so der herr weisstdas das sin 
$tneke>. Bihteb. bO. : (sein Gut ihm) enUucket ist . . .> Harner, Instit. 



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Jll — «... das in der lufft lebendig eut- 
jMdU werd». Ibid. 138 1». — «So alle ding der- 

roassf ii Ix loit scind, so entzückt man im ^e- 
»echlich die speisz». Slurncr, Gayac, 420. — 
4. . . varumb der babst aitsucket dir — des 
leibs Christi beid jrc<stalt». Id., Lofh. Xarr, 
2k — «Alle sein hab . . . ist im . . . out/.ogen 
nnd etUnidü worden«. Wimph., Chrys. 6*.— 
« . atiff das nit der wolf und tcufel im etwas 
«niraul .», und entzücke». Adclphns, Pat. Nost. 
A. ■j ". I 
EptV. riniiisfliw., Dist. 60 «i. — .AiniiiTi, 
Epfich». liersil. Ö9 a. — Apium £rra\ c oh ns. 
KirseU. 8, 815. — «Wild Epffe». <i. rs l H't ^ 

— Peucedanum palustre. Kirsehl 1, 831. 
Er. Era? eheroer Stempell:* — Die Gc- 

viehie und Hasse von Drosettheim soll man 
«Segen mit dem ere von Sebwarxaell». 15 Jh. i 
Weisüi. 1, 73Ö. ä. Oer, ' 
Erabschneider, Verlänmder. — «Die gaist- j 

«iticlmeyderin» . Guldln bpil, 81. — Ucrn- 1 
bftrd hat Böses von Hünehen (^reHohriben : die ^ 
«ehalten in r •• t ein Hintorrcder und ein | 
Ikraimchneulti * . GcUer, Süudeu des M. 27^ ; \ 
>'arr. 821». fite. | 
Erarmen, act.. arm mnchen. — «Icli \\t'i</ 
der geaohin noch ein zal, — die ein guuch 

SitXt fibarall — berapffet hatten nnderaruMt». , 
nnieri Oenehm. i, 2 b. 
Ernnipn, erkaufen. erAverben, erlösen, 
^cbti/.. a2ü. — «Wie bilterliche surc du die 
cristenheit erarnet best . . .» Rulm. Mcrswin, 
9 Felsen, 63. -- «So miistont es doch die . . . 
»underlicben iViiuüe gottes gar snre eramen*. 
Kii. V. Laufen. Gottcsfr 173. — «Ir w öltet 
mir nrit ein wenig gewalte» güunen, den ich ; 
doch . . . verdienet und emtnet hcttc». Kftn. 
332. — «Tcur erkauft und hüit emniet mit 
seinem unschuldigen Leiden uud blLlorn Tod». ; 
Geiler, Selcnp. 127». — «Er hat dich saur 
erarnet mit seinem bittoni T.oidoi»». Id.. Has 
im Pf. 0, 4». — «Herr, vatter, ich bin din 
ereatar, — die dn eranUut also sw». Hur- 
ner, .Schelm, k, 21» ; h. 1 a. — «Gedenck, wie 
rar eramtest mich». Id., Bad. C, 4 «. — ! 
«... die er selbs damoeh also snr — mit ; 
seinem blat erartiH bat». Id.. I K» t/i r. 
Vorrede. — Der Mentich, den Christas «so 
theiir mit seim blat erarnet hat». Zelt, n, 4 ». 

— «Den zorn des vatters, den wir vrrilifiif 
hatten, den hat er (Christus) eraniet». i3utzcr, < 
Daas Niem. b, 3 I 

Irbären, part. erboren. 1. Geboren. — Ich 
«hatt ein schaick binder min oren, — do ich i 
erst kurtzlicb was erboren*. Momer, Schelm. | 
2'>. — «Ich ward uff dise weit erhören, 

— do nit vil edel liit do woreu». Id., 
Gcuchm. A, 2^. — «Tch bin die aller sebönst 
uff erden — die jciin r mag erboren werden». 
Ibid. n, 3 a. — «Ein frier ist, der sobald er { 
erboreti ist, fri ist». Mttrner, Instit. 5 ». — j 
Heinrich VITT »als nh . i uns Deutschen . . . f 
za bescliirmen erbaren wer». Id., &ön. v. Engl. 1 
696. I 

8. Entsprossen. — «. . . als all Adams kind, 

— die von im noch er&orm sind». Muruer, 4 . 



Ketzer, D. 2 ^. — Acueas . . . cvon Jappiten 
gescbleeht er&orm». Id., Virg. B, 6 h. 

3. Angeboren. — «Das thut wiblich erbomer 
list, — doran den wibern nit gcbrist*. Muruer, 
Geuchm. t, 4 

4. Durch Cidnirl cr-worbm — Vie TTrldcn, 
die «uns dises laud haben erboien, — dariu 
■wir vor kein herren waren». Murner, Virg. Ic, 
8«. Gott verhüte dass ich «wider mein 
erboten reich — im kriege solt erbeben meich». 
Id.. Luth Narr, (>2 (das Beieh, dem ioh doroh 
meine Geburt angehöre). 

Erbärmde. .S. Erbermede. 

Erbarmen, cleml. erbärmlich werden. — 
«Do nani fs der l i* h und licsz den armen — 
sich im eilend guii erhartncn* Murner, Luth. 
Narr. 28. 

Erbarmhertzifr, bannhcrzitr. — «Wir hant 
einen g&ten crbantüterUtyen goi». .Nii*., v. Ba- 
sel. Taul. Bek. 41. 

Erbärung, Erzeugung. — «J'oher kumpt 
der kinder erbenmg». 5luriicr, Iiiatit. A, 3 a. 

Erbeit. S. Arbeit. 

Erbeitcn, warten. S. Beilen. — «Das lang 
erbeiteu (Pcnclope's) zeigt wol an, — was ein 
küsches bertzli kan>. Murner, Geuchm. c, 
3 n. — «... wo du wördst zu lang erbaten*» 
Ibid, q, 4 ». 

Krbt'i-mede, Erbarraede, Erbärmde, Er- 
barmen. Scherz, 335. — «Diu erbermde», Qottfr. 
V. Str. 3, 106. — «Die sehs werg der er- 
bermde Iv Itaiit LTfüb-t». .Jüngstes Gericht. — 
«Von erbermede woltcnt sü das kint nüt dö- 
ten*. RSn. 429. Ete. — .Tndas «vensvifelt an 
der rrhcnnriJe t^i)tfos>. !I>diir v. Uflfcnb. Etc, 
— <Nicmanlw ilmitjmer6erm2i< hun». Eäthsel« 
buch, a, 3 h. — «Ton denen ist er beschirmet 
wdrdrn von göttlicher Erhrrnuh * Gvil.T. Aib. 
buiu. 75 <>. Etc. — «Dan sie mit im erbärmbde 
het». Mnrner, Virg. i, 8 >. — «Dooh het sie 
ein ohrnnbil mit in». Ibid. C, 5b. ~ -S'oiii 
erbermd wert in cwigkeit». Nächtig., l'äaltcr 
354. Bte. — Gottes •erbärmde und grosse 
gnade». Btitzpr. Xciior. A. 1 

Erbermig. barmherzig. — Tiieodosius «was 
milte und gftt und erbermig*. Kön. 879. Etc. 

Erbezul, Erbtheil Scherz. 334. — «Die an- 
spräche, die wir möchteut han off den zehen- 
den zü Hulze, von . . . unser brüder . . . Erbe- 
raJ>. 1312. AN. di|d, 2, 100. — Constantin ge- 
bot »daa vüii kiinigticher erbezal den kirchen 
solto /.eilenden gefallen». Kön 363. — «Gib 
mir min erbezal, daz mich xft rehi angehöreti. 
Eis. Pred. 1. 68. 

Erbg(>brest. erbliche, ansteckende Krank- 
heit. — *Erbgebreal. morbus contagiosus. wie 
Qh\ Erbgebrest M^l die I'cstileutz oder BloUern 
oder so einer lungig ist; vann was der (ic- 
bresten seind, die von inen »sslossen Dempf, 
die selben erbt man gern». < n iL r, Post, 3, 78 ». 

Erbiben, erbeben. In rze «r5äW« und 

alle ir Uder», (nittfr. \ . .^ir. 1, ITH. — » , . von 
dem alle njenschen erbibcn anUcut*. Tauler. 
449 (78). 

Erbidemen, erbolion — «Er cr6trfctHc/€ und 
crschrack». Märleiu, Ij, — «So erbidmet und 
erzittert die erde». Eis. Pred. I, 71. — «Die 
bösen Geist gloubent es ouch und erbidmenU, 



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- 84 



Tic, 2, 10. Geiler, 5!olonp. lOß ; Bili;. 70^. nxt nnd der Krflge Zal, — Da verfiel Efi>el 
Kto. — cSo ich isüliclis under dem schreiben . liberal, — das ist da man zalt 3ICCCLX1». 
bedenck, eibideme ich in mir selbs, also das \ Geiler, Arb. hum. 118 *; Ev. mit Ussl. 21 
ich der ledern kaum kan fieren». Adelphus ; — Göll, 30: «Terrae motas. Erilbidem*. — 
Türk. C, 6 b. — «Das erdreich erbidemt». .BrAnt, D. Ged. £6. — «Der hagel, der Iditz, 
Nächtig., Psalter 41». — *Erbidme in dir sei- 1 die erdbidem. Fries, 16». — PnÄession am S. 
bcr, besser dirh>. Hcdiu, Zclm if>n, B, H^. i Lucastair «der grnstinien und ersc hrucklirht>n 
Erbidemlich, dats erbeben iu»tclii, schreck- erdhydme halb hie /.u Siras/.burg, zu J^asel 
lieh. — «Er liielt inen für ein gar grusenliche . . .» (». 1866). I'lacnrd, Anf. des 16 Jh. — 
niiehniss, die do nit allein ist ein Glichiiiss, Im Traum <Erdbidung sehen oder hören», 
siimier auch ein erschrockenliche erbidemhcht Traumbuch, A, 3 

warhaftige HistOTfe oder Oeeehieht». Oeiler, ' Erdbrust, Ort m o die Erde bristet, Erdspalte. 
Post. 3, .-(9 b. I Scherz, H36.— «An bi der erdbruti: Feldname» 

Erblsz. S. Erweis i in 6 Bannen, 13 Jh. u. f. 

Brbleitken. erscheinen, sich zeigen. S. Ble- Erdie^sen, erschallen. (Gottfr. v. Str. hat 
eken. — Wacherer können ihr Treiben «mit Jterrrt.) — Die Vö^el sangen «das das gebirge 
eini hntlin decken, — das nit die wucherzän serc erdojs — mit so sGezem richem don». 
erhkchn». 3Itirner, Nli. lyö. 'Altswert. 7ö 

Erbleigen,erblähea, aufblähen. — «So der, Erdkimeling, junger, aufkeimender Baum* 
magcn also erfult und erpleigt ist . . .» Adel- { — Der Abt von Vtfiiuiter toll im Wald keine 
phufs, Fie. 14-2 trrdhimdn\f)r* hanen lassen. TOrkheim, UJh. 

Krblenden, blenden, blind machen. Scherz, [ Weisth. 4, 2U9. 
83o. — «Entrftwe, da« erblante mich, — Dar. ^ ErdriAtsen, verdriessen. Seher«, 337. — 
was daz znubiM-, davun ich — Min selber sus «Tlube ieb /ii vil geret . . ., daz ist mir leit. 
vergessen han>. Uuttfr. v. Str. 1, 17. — «Na- j wanne o« mag üch wol ettewas erdrowe» ha- 
tftrüch lieb hat sie erNandt*. Uarner, Nb. 146. 1 ben». Nie. v. Basel. 96. 

— Za viel essen cerMsNÜet das gemiet». Id., Ki e, oft mit unnötbi<r verdopp<'1tem r, erre, 
Gayac, 4Ö8. 1 couipar. von ehe, eher, triiher, ächcrz, 349. — 

Erboren, partie. von erberen, gebären. — I «... in allen dingen, sy stgint in disem biief 
r»iir;;er, die «von jren vordem erzogen und uilor in dem rrot begriffen, den si (die Lehn- 
erboren» sind. 1S3Ü. Münster. Weisth. 4, 191. leutc) oach gc»woren hant ze behalten». At- 

— «Giler und betteler, die nit von unser etat ' tenschwiller, 14. Jh. Weisth. 4, 10. «Lieber 
eraogen and trberen siut». 15 Jh. Alte Ordn., frünt, üch wart <!ie ene fart geschriben . . .» 
B. 13, I Nie. V. Basel, Ü27. — «Unser frowen lag der 

Brbnlen, durch Buhlerei erwerben. — «Ich ' «rrew» (Mariie ffimmelfahrt). Sigolsheim, 1407. 
hnb erbidt ab das ich hab», Hamer, Sehelm. Weisth. 4, 217. — Aehenheim, 141)9. Ibid. 
g, 8 ». 1 4S7. Etc. £to. 

Erbfinen, wie hünen. — «Gleich als ein j Eren. Brren, masc, HausHur. Scberx, 366. 
kültzin Geschirr, ertrenkt und erbütiet mit Heute bei uns : Husere, — Findet man auf 
köstlichem Wein». Geiler, Pred. u. L, 101 einem Habhof keinen Ort für die Pferde de* 

Erbutzen. 1. Ausputzen. — «Oott verhengt Vogts, so soll der Knecht «das fever löschen 
es dr ill T<Mift ! darumb über dich, da«« er dieli und die rosz an den «mm stellen*, Rixheim^ 
erbuUtH und erbcitzen wil, das er dich dadurch , 15 Jh. Burkh. 206. 

ussberciten und schön machen wiU. Geiler, | Eren, Erren, altd. cr&n, arare, ptlügcn. 

Geistl. .Spinn. N, 2 ". Scherz, H38, — Die Iliilier von \'ol^'elsheim 

2. Schelten — «Er verwiset im alle sine sollen der Äbtissin vüji Erstein «dri lai: t rca 
Laster, und alles das er uff in weis.s da^ er in dem jar ufT irme gftt». 14 Jh Weislb. 4, 
geton hat und das im übe! anstot, das ribet 157. — \Ver zu Gressweiler «ziehend vieh hat, 
er im in die Nas und erbuUt in wol». Geiler, sol (der Äbtissin von Erstein) drei tag eren 
Post, i, 23 — Heute sagen wir in letaterm alle jar». in Jh. Weisth. 1, 704. Etc. — ("eres, 

Sinn al'bnt/en. ^ «die vanf zfim ersten . . . wie men die ackcr 

Ei'dUertelling, Art Apfel. — «Kleine (.»pffel, solte trt«». ivoii. Etc. — «ö seh. von 

als ertbertetUng». Gersd. Kl i'. ~ «Ei« Erther- dritren ackern zft eren*. 1423. S Thomas-Fa- 
töMing ist wol als gnl als hundert HolzöplVI». brik. — «Zwürent im jar, ze lenzen und ze 
Geiler, l?rös. 2, ;i2t' ; Kv. mit Ussl. KM) ' herl>sten, sol man dem mej-er zu Hüningen . . 
Erdhidvme, masc , Erdbidemung, Erdbeben, helffen erren». 14ijy. Burckh. 68. — Will der 

— «Do kam zft Struüzburg ein also grosser Hof herr von Riespach sein .Salgut selber bau- 
eribidant». Clos. 63. — «Es ist- in kurtzcn en, «so sol ein fursier alle wnchen zwürent 
joren vil joniers geschehen, »Tf^K/emMui;«, liun- z& des herren pflüg gan und sol in wisen «la* 
ger ...» Ibid. 112. — «Ein grosser erl6üieiii«>. er den crbem lüten nützit obent*, 14 Jh. 
Kön. 861. — Der Oottesfround im Oberland Weisth. 4, 5. — «Der Baaer ... ertt den 
hatte eine «Offenbarung» «in der kristnaht in Acker mit dem Plug». Geiler. Ev. mit Ussl. 
den ziten do die grossen erschröckenlichen • 103 b. — «Das sie sullent . . . dren und bawen 
ertlbideme alle koment». Nie. v. Basel, 187. — ' den Acker». Id. Post. 9, 47h. — « . . , den 
«W.'iD in diitscben Landen da von ilcin Frd- (taitrn erm . . .» Id. Eschenjrr. D, 1 — «Kiii 
hidem die Stat Basel verfiel, da ist die Zal in hübsch frow die ein narrin ist, — ist glich 
Vers gesagt . . Ein Bing^ mit seinem Dorn, eim reiz dem oren gebrist; — wer mit der- 

— Drei Bosseisea nsserkom, — Ein Zimmer- \ selben erm will, — der maehet kmmber fkir- 



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- 85 - 



chen vü». Braut. XscIl 84. — cMau ert den . Erfolgnng, Erlangung. — •Erfdlgung und 
▼eirjetz ZV der itareh». Ibid. 97 (man eignet' erlang-un^ der -nreisxheit». Adclphus, Ficl36i>. 
»ich zu, was einem nicht ^^rehort). — « , . . ich — BrantV NarrenscliitT ist ^^o.schrieben (l. llft) 
]i«t» geackert und geert*. Murner. Virg. L, 7 I <za trvcigung der wi&heii, vernuufft und guter 
Pflsmeeti 'welehe «vaehsend off den geerten aitten». 

Ickern» Brnnschw., Dist. 52 a. — Nach der Erfrischnng, Krhctlun«:. I\a>t. — «Suchen 
Zerstörong Mailands lieas der Kaiser tdarinn < and fragen, welobes der recht Weg sei, wand» 
■it dem pflng erm und zu adier goii». Adel- | len denselben, so werdet! ir Erfria^mM and 
phu6. Barl), h:-^ b. — «Zion wärt wie eili aeker ' Ku finden (Mnvern Selen». Jerem. 6^ 16. G«Uer, 
gearet>. Branfels, Anstoss, b^. Kmai& 22 b. 

Breren, dnreli Pflfigen erwerben. — «Sie Srgnlicn, von gaeh, dareb Nacheilen fangen, 
ver-pilent iiml vorzercn -- mcr dann ir pflng ereilen, einholen. Scherz. 339. — Der Hirsch 
in mag ereren*. Murner, Nb. 261. j «lies sich ergalten». Guttlr. v. Str. 1, 40. — 

Brfaren. 1 . Kennen lernen durch Brfiihrnng. i «Ich mnsc ein aehnlek subtil «inpttAen» — schelek 
— ' «Feist : . n)ch grausamlirh stein — hond mm?, ich non mit soheleken fahen». Httiner, 
ir erfaren »il geniein». Murner, Virg. ß, l « Nb. 186. 

icjclopea saxa experti). Engangen. — «Also ist onch einem ohris- 

2. Erprnhen. — «Bald wollen sie nll schleck t n i !UI;^er Not . . . das er hab btarke wol 
trfaren». Murner, Genehm, i, 2 i>. — loli »ergab eiyanj^em öchu». Geiler, Bilg. 90". Schuhe in 
mich das holt/, zu erfaren: Murner. Gayac. 419. denen man bereits gegangen ist, die got nue* 

Rrfarnheit. RrfarnUMZ, Ert'Hi liclieit, Er- getreten siml. so iUish sie nicht mehr drftekeiL 
fahrung — «Als uub des die JL^rJarnas^ >^eug Ergern. S. Argern. 

ist» Geiler, Pater Nosi. I;, t b. — Alles Ur- Ergla»t<>n, Kr;;I»'sten. glänzen. — «Darnmb 
theilen «stat uff kntist und erfirltrheit». Hranf. ist er liliiid i^elnoen «las die Wunderwerck 
Xlagsp., letztes Blatt. — «tiehuiupt ich mich tnitn > in uu eii^/t^it« und erscheinen». Geiler, 
Bit nss geistlicheit, — ich redte usz erfaren- Kv. mit Ussl. (Jl b. — t . . das sein (Christi) 
hnt — wie ein solch geucherv würd leit». Angesicht rrnIrstH und getzwitzert als die 
iiaruer. Genehm. E, Ib. — Murner ist ins heitere Sonn». Id., Post. 2, 28b. Etc. — 
Welschland gezogen, am «von den gelehrtesten I — Maria «die erp/^^fefid also starcke schin des 
der rechten weiter erfarenheit zu ergründen», tages übertrifft» Brant. Kosenkr. D. Ged. 9, 
äiatrecht, Vunede. — Der Arzt Stromer — «Das erglest die sunu der eren». L r, — 
«spricht er hab das usz erfarenheU: Mnrner, | Jemand, dessen Tugenden «teglich «ler er- 
Oayac. 428. — Luthers Unternehninnsren «willer schinen und rrgkstcn*. Adelphus, Fic. 131a. 
alle recht, cronicke» und erfurmhed waren». — «Do erschyn und erylestet sein (Christi) 
Id., Lnth.Narr. 2. Etc. — «l'ie rr/amAeit zeigt ewige gotheii». Adelphus, Pat. Nost. X, 7«. 
.«iüdf rs an» Zell. Q. 2 ». — «Die Heissige sorg — «Er wiiri sein schwort umbgeeu und er- 
uu(i cr/ttrMti<f^ der artzet». Adelphus, Fic. IAO'', glasten lassen». Nachtig., Psalter 19. 
— «Secret kunststückmeiner ffr/rtri««^». tiersd., Ergretschen. ertappen. Scherz, 341. — Dar 
verso des Titels. — «... das doch am tag i Fuchs lauert auf die Hühner «avo er sie er- 
und durch erfamusz erkundet*. Barb. 25 gretschen mag». Zell, v, 2 ». — Sic haben alles 

«Ei'viachelen, cxpiseari>. Herrad, 199. Einen ' gesucht «bei dem sie mich hätten mügen er- 
Weiher ausüschcn. \grtt»dien». Ibid. Ib. 

Erflammen. entbrennen, entzünden. — «So Erhelligen, abschwächen,, entkräften. — Die 
du erjlammeüt und entzünt bist mit dem Soldaten waren durch ilirc Strapatzen «uszgc- 
Schwert des Teufels der Unkeuscheit». Geiler, mergelt und »hdligt». Eingm«, Casar 117 b. 
7 Sehwerter, 0, 5 ■> : Irrig Schaf. H, 3 b. _ i ErhettMtt, ermutigen. — loh bin «wider 
I<as Holz «von dem iVwr erßiimp(>. Murner. erliertzet worden*. Uurner, Statrechtt Vor- 
Yirg. M, 5 «Glich dünoket mich da» ■ rede. 

tUes sampt>-in ftsehen lag und wer «r^Iommf». Brhertsigen, sich ein Hers fassen, er- 

Ihid F. 7 a. — «Wenn ir der m;\>/. ein man niuthigen. — «Hintennach erlterUiget er und 

erfiampt, den ir domit gefesslct band . . .» gedacht: du musst dessen ein End kommen». 

Ifiumer, Genehm. 0, S — Gott hat sie «so ' Geiler, Geistl Spinn N. S «. 

itn angezündt, — in seine liebe er/(am/>t .. .» Erlüt/.en. Erhitzii;t n. 1. Trans., erhitzen. 

Id.. Bad. H, 2 — Capido «mit lieb die i — «Disc Lerer sind erhitziget ge«iu» ^vuu 

königin erfiamt». Id., Virg C, 7«. — «Dido, Liebe za Gott entbrannt) Geiler, Brös. 

die unselige fraw. — o fhimmt ic mer. . .» Ib. • Die Thiere eilen zum Wa-sri. »rrhitzigt 

C, 8b. — «Damit das hertz er in erjlampi». , wird der mag — von viic der spcisz . . .» 

Humer. Lnth. Narr 105. Bie. ' Brant. Thesm. a. 2 b. 

Ervoltf«'», erlangen. Scherz, H39. - «In 2 Intrun-.. In i^-s werden. — «Wanu wir bi 
discme erw/^et der mensche alle Vülkomcnheit». den wibcu sitzen — und von dem guten win 
Tanler, \M (29). — «Das «ir daz alle müs- erhitzen » Humer, Genehm. E, 8 b. — tWer in 
5ent ervolgen, des helfe uns :::nt». n>iil. 91 (81). disc bad-^tiili sitzt — und mir ein wenig din 
Etc. — Gebete, die man sprechen sull «ztt erhitzt. — das er nur deine tropften schwitzt». 
«rfoiqen ein selig ende » Gebete, 16 Jh. — Sie Id.. Bad. E. 8 

«verlossend sich ii ff eigne Ivun^r. — das sie Erholen ] Erwerben. — «Grosz Alexander 
<icolgie$U röm nnd gunst.» Braut, Nsch. 'AK. lob trhuiii-. Brant. Nsch. 97, — «Socrates und 
— Was wir wünschen, «so wirs erfolgen, uit all die durch ir ler — hant ewig rftin erkott 
onwe, begeren wir nit minders me». Ibid. 108« , und er». Ibid. 104. — Mau soll die Frauen 



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— 86 — 



ehren «von einer wegen 



den cwigeu begen». Murncr, Nb. 42. 



die uns erhoH wir darzft erkosen haut». 1262. Urk. Buch, 1, 



369. — «... daz ick viir si nie kein i»'ip er- 



B. einbringen, wieder gut machen. — Sie ; koi». Reinmftr v. Ha^. 8. — *Er1tie$ait naser 
gingen unter, «do sie zu in nit nomen das | üch etiich fürstrn . . Kön,, 424. Etc. 
— doniit sie criiolten schuld und hasz». Brant, - - 
Thosni. c, 2 ». 

Eriu, Orin, chorn, von Erz. — tErin liafcn, 
lebcs». Herrad, 186. — «. . . ein Mir erauu .. .» 
Gottfr. V. Str. 1, 229. Etc. — *Erin hafen». 



Ei'kimen, l:eimcn. — Das Eckern dauerir 
«untz das die eichein «Hfemieni; dnrnaek soll 

ilarrin niemand fareu, wann die houm darus«. 
w;u l!>-< n». liergheini, 1369. Wcistli. 4, 245. 
Eikii-nen, den Kern suchen, ergründen. 



1300, Cm] Jipl. S. Thoni. (Joh. v. S. Aniarin). «Pas alles iuisszulegcn und zu erkimen. Aver 



— Babylon halte «hundert erin porten». Kön 
246. — «Fünf eren hefen>. 1427. Tucher/.unft 



uflfdisMal vil /,c lang>. Geiler, Sclenp. H'^.Etc. 
ErklütHchen, zerdrücken. — «... das 



M. — «Ein crin giehzt!!»^/' . 1432. — «Die «iirn nndcrstund er(Milo) mit den Henden re «]ialfen. 

uaii II cnn». Altswcn, 'M. — Der König der und das HolU schnallet zu und crklutschet im 

Griechen führt «in seinem wappen drey crin die Hend darswischen>. Geiler, Sünden des^ 

schellen». Guldin Spil, G. Eic — <Sollichen M. 5 1>. 



Menschen i.st der Himmel ürm und das Erdt- 
rich eisnin». Geiler, Pred. u. L. b. — 



Erkoberu. ^rhcrz. 344. — 1. Erlangen, recu- 
perare, recuuvrei. ^'« Winnen. — «Er truwetc 



«Zuhant ward der Künig zornig und hiess noch zft erkobertide das er wider an das rieh 
Rostpfannen und erin Hafen entzünden». Id., kerne». Kön. 39ii. — «Hette der bischof die 
Selenp. 82 b; Narr. 79 b. Etc. — «Er hat reht und frihcit erkobert, die er meinde zrt 
die erinen thor zcrtruckt». Nachtig., Psalter, Strasburg zft habende . . .» TItld. ('.():'.. — «So 
279. — «Vier örine oder gloekenspeisine rosz» weiss der Tcutel wan er in da» am U tstcu 
auf dem Portal von S. Marcus zu Venedig, erkobcrt und gewint das er in uit me verlieren 
Adeiphus, Barb. 51 a. — Bäder «von örinen mag». Geiler, Arb. huni. 181 «. - «Der Künig 
wassern.» Fries, 57 *. — «Ezccbias hat aer- 1 von Cilitien» sucht wie er sein Land «widcr- 
brocben den drm schlangen>. Wurm, Bai. | um i> m. cbt t-rA-o&em nnd gewinnen». Adelphns, 



n. 4 

Hiiftta;;, Dinstag. — Geiler behauptet, das» 



die 



Villi 



Rhodis, E, r> ". 
2, In Beschlag nehmen. — Der Rath erklärt. 



und die Beyern» den das Thomasstift habe «vor uns erkobert 



Diubiag iimfü^? nennen, «dies eris, kuiupt bar pfaf Bilgerins und sincr erben hus», wegen 
von es, erw», weil man an diesem Tag die einer Schuld. 1323. Reg. ('. 07. — Der Schaff- 



Zii. 



sc Ii Urs 



t.-,v..]il.'. Post. 3, 10.^ l>. 



Erjackcn, jucken machen. — Ich will «sei- 
nen rilekon wol eriucken* mit Sehläcren. Mnr- 
ner, 4 Ketzer, i\ «. 



ner von S. Thomae «bei crkoljert» zwei Hiiuser. 
auf die der Eigenthümer dem Kapitel 25 S 
schnldig war. 1380. Reg. A, 16. Etc. 

A. Sich erkubern. sich entschädigen, sich 



Erkickeu, Erkncken, Erquikcn, wieder i erholen. — Ist etwas «dem mensoheu ieit, 
keck, querk, d.i. lebendig machen. Scberr,, 348. , men mohte sich wol erkabem des nchsten 

,{)hp ,.i„ regen keme, duv u'.les crtrich (au - . T.niler. 14.t (27i. 
tr/. tcÄcMvurde .. .» Tauler, 92 (19). — Lazarus, , Erkommeu. erschrecken. Scherz, 344. — 
«den er von dem tode erquiket het». Eis. ; «Sie erschraken unde erkamen - Vil innek« 
Pred. 2, 9. — Christus «Lazaruu) crkikkcte'. liehe seri - . f . ttfr, v Str. 1, 47. — »Si erschrak 
Kön. .002. — «Also wart saut, Materue zwüreul so sere und crAuß), — Daz ex, ir alle kralt 
erkicket». Ii)id. 713. — «Disen jnngcling «r- 1 benam». Ibid. 1, ISl. 

gwicÄ^/f s. Ai Uw-rist von d'Mii t ulr . Ildd. G28. Erkrir^^en. erlangen. Scherv-, — Man 

— ii. Agnca den heidnischen Präfekien «er- , mu.ss «nüi ahelos.sen bitze mau das erkriemt 
hiekeU von dem tode». Verse. Briefb. — das man meinet». Tanler, 51 (11). — «Weier 



1(1 dt III 



Irin i!.-is er Inr 'vellen Lasaruni mensche gol tT/inV^/c/» wil . . Iliid. 205 (.%}. 



erkickcit v ..m Tud».(feiler, i'nst. 2. 90 



Lo- Krkript'eu, ergreifen, ischerz, 345. — «Do 



iigent disen Tempel, und in dreien Tilgen I erkripfete in der tflfel». Märlein, 8. — «Der 
würd i< Ii in , rquichen>. Id., Ev. niii r>-s!. 150 ritter vertnf und erkriphete ir die hant>. Ibid. 
— «Nit allein dif Sei . . . sundtT aueli den 2ü. 

armen Leib . . . akickt er am jüngsten Tag». Erkrttnimcn, krümm werden. — «Wer in 
Id., Baum der Si l. l.ö Etc. -- lln ri;rsicn di>-"n -pital kuinpt, — und derscib nit gar 
«laszi euch crtiuicke» aus dem schl.u». lirant erkrumpt . . .» 31ui nt-r, {icucbm. m. 1 h. 
Layensp. — Quacksalber ■verhei>>eu die tod- 
t*'n /ti ^rqfttH-en- , Jlnrner. (Jayac. 441. — Vir- 
gil isi *vuii latinscliem todt in tütsrbcs bdien 
cnjuicket worden». Id., Virg,, Vorrede. — Der 
Stab ilerciirs «damit er todteii anf''rquickt 



Erlaben, befriedigen. - Ein Kranker, der 

nur diirauf sitdit «das er sin \\\-\. irhil'. — 
bis/, man in hin treit zu dem yiab». Urant, 
Xsch. 40. 

Erlaiibern. vom Laub entblössen. — 



ibid. L. 4 '. — «I'ietodten erlickcv*. Wimph., die lielien geschnitten. g< hackt jfohcftct 



(luv- 18 b. — «... heiletit die kranken, «T' 
kitckcnt die t»)dtcii». Dial. a, 4 — «Die poni- 
peianisrli legion crlcfckH wider ab der . . . 
iidfinnng der liilff». liingni., e';isar. 105 •'. — 



«Da wurden sie all erkecket und wiliigiich ge-elicn. gehört.. 



^Jöuhtrt». (Jeiler. Po-.!. 2, 47 b, 
Rrlunfen. S Erlouffen. 

Erlebt, der viel erlebt und erfahren hat. 
-- «Ein alter erlebter .Mensch bot sin Tag vil 



bereit». Ibid. 1 11 b. 
Erkiesen« erwählen. — Schiedsrichter «die 



(feiler. Hilg. 72 — 



«Ein erlebter erfaruer iicusch». Ibid. 87 f. 
Erlechen, leck werden, austrocknen, ver* 



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- 87 — 



»TMcknen. versie'jtni. Scher/, ^-Ifi. — F.s ist ire- «ruckt bis in lia- ^rab. ~ uiul laszt öligen 

»fhehri «Uas trUchtK. niiriemle ho^x^ bütien %chn uimI jyrcsoliu ». 3Iunier, (ieuolini. jf, 3 

eft etlichem füre gefiirt wurdent». 1495. Alte — <Wce. jenier wec, \vi> schäm crlyt». Ibid. 

Ordn.. B. 13. — *In den Hiisern tl.i -i im di.' c, 2' . — «Nun ist jct/.uiid fruun- srliaiu er- 

ireweicliic Kcssclin (Weichkcssel) erkcht. altei üfjcu'. Ibid. c, 4 b. — <Wert die zunffi schon 

nit die Weinkessel, die erlechen uit>. <ieiler. lun<;c /Jt, — os kumpt ein stum! das sie er- 

Eiücis, 50 Etc. — «Sit du über föichtest der h/t*. 3Iurncr, Schelm. K. 3 '\ — l>er Ti ufol, 

Stab deiner Hoffnung ^WecA, zeispalt . . .» Id., in seinen Versuchen Hiob /.um Muneu zu 

Btlg. 27 i>. — «All wil ich dise tleschen hon. brini,'cn, «was erUgm gar». Id., Genehm. A, 

— hah ich kein tropfen wins geton — in 4 i\ Pii Ärzto sagen «das niemans darnmb 
essigkrug, ins cssi^fuüz, — daä es mir schier iu schwifhc ciitgc wie weniger esse». Id., 
criechet was». Murner, Nb. 66. — Beate-: ver- Gayac. 422. — «All weil der mensch nit gar 
luhcn. crleit •- und iebet bich in diser zeit». Id., Bad 

Erlegen, ermüdet. — «Die Schift'knecht J, 5 Etc. Etc. 

ftereken die müden crlegcneu Menschen und i Erlonireu. Erlaufen, ereilen. Scherz, 34(). 

machen sie wacker», tieiler« ächiff der Pen. — «Do erliefen in die hnnde». (Jottfr. v. Str. 

^ ; Bilg. 197 •>. Etc. 1 1, 50. — Es soll kein Fi>cher. «der vor ein 

Erlengern. 1. Verlängern. — <l)io prae- stat (Steile auf dem Markt) hat, keine stat 

cepta ... zu erlengern das leben». Adeiphus. nie er2bti#tf»)» (eilig in Besitz, nehmen). 14 Jh. 

Fic. 151 «. ' Alte Ordn., B. 12. — «Wenn ein Wolff alt 

2, hl die Lriii-c /ii !i> ii, \ . rzöi;ern. — «Herr. Avnrt . . und mag das (.iewild nit me er- 
weilesi, dein hüff uit vuu mir erletigem». 2vach- , laufen». Oeiier, Emeis, 41 — Sie «hant 

tigr., Psalter 62. die berenhtit verkouft, — e das ir einer in 

Erlich, Eerlith, Ebriit-b. der Ehre werth, crioujt». Murner, Xb. 226. — »Ein geschwinder 

eiirwurdig, ansehnlich, stattlich. Öcher%, 34Ü. hai> den niemans kan erioujfen . . .» Id., 

«Es ist hüte der würdige «rlidte tag der Oeuehm. b. 8 «Ich bab in mir manlichen 

heiligen engele». Tauler, 414(72). - «L>osnmilt mut. — der <Vi>/ lubcn vii n Iu mi ihnt. — 

lüei or ein erlich erhebet grab». 2sic. v. Laui'cu, und meint er hab gar wol gekaufti. — so er 

ms. — «Des morgende« sol man jrae (dem ' den tod vinb ehr «rtetrjft». Id., Virg. d. 7 b. — 

Prob>t VMi < '1« aberg uins Inen liiton erltclien lUores < i r ,iii('h ein gab erlojf'en het», im 

imbiiiz bereiten». Uukeurüdcru, 1354. Weisth. VVettlauf gewonnen. Ibid. U, 7 ^. Etc 
4. 113. — Conrad III «dette eine erliche mcr- ' ErlQpfen, in die Höhe hoben. S. litpfm. — 

fart». (!'!o^ r^H. — Uischof Johann «mahl «Es \\ as ein wncher* r i^i'Siorf'r n, itt t w :i - also 

einen eW(c/iai spital /.U Mulleöheim mit (;W<c/i«i( schwer, das in uicmait crln0cn mocht». 

pfrnnden». Ibid. 92. — Alexander Hess Philipp Pauli. 139. 

terlich- ! _rabcn» Kön. 304. — Der Kranke Ei-lu!*tigen, Erln.steu. Lustigen, orfrenen, 

«bah woi das er (Christus) ein erUvh Pers«»» ergot/en. - «Da würt (iot . . erlaben und 

wa«». (heiler, Post. 2,27««. — «Wie man sie eiiustitjen alle geistlichen Sinn und Krefft». 

^0 erltch \xnrX rntjif'nlirn». Id.. Hilg. 213 1>. - (iL-ilor. Schift' ilrr ?eii. l'.ili:. 22ö — 

tl>u Sült ciicli llei.Hscu /ticlitigcr und erliclur « . . das er sicli nach si inem ^Intwillen et' 

Wort». Id.. Schiö der Pen. 22" - Die Ton- ?u«f/^f.» Id., Il*illiscli Leu. d. 8 ■'. — <8pu- 

sur ist ein ^'ni<h zeichen» Braut. Mor *n<. rina, der war der aller hiip.-clicst und sclumest 

a, S**. — «WiHu einer alt ist und erinh» Jnngliiig, in den alle Franweii ire Augen 

(tenerabilist Ibid. a, 4 ». — Das <o.rln:h in- wurlVen ui.d in seiner Hübsche sich cWn. »». 

reiten iles bischofts». Id . 272. — Id.. .Narr. 37 '■. — «... das er sich iu solHcher 

«Die nlt'Mi in eehrlicher Kleidung», Ibid. .'^ü'^se litstigc*. Id.. ILdl. Leu, c. 3 — «Die 

— «Ein hafner usz eim erdklotz macht — Natur hat i:,.in ein iisserlichen Tiust. in dem 
ein crUch gcschirr, sun^^t vi! verfehl — als sie sich nach der Sinnlicfacit ^U8tijre». Id., Pred. 
kanten . . > Id., Noch. ÖH. — «Der noi «Ion u L. ö3 '. Etc. 

dn. erliches weib i Marift) — nün numal irngst E 

in deinem leib» Mnrncr. Bad. P, 4^. — «i » Ermördeii. erninnlen. Vergl. Ben. 2, 1. 223 

konig. du erliclier man». Id. Viry. x, ö 'i. — (Zuweilen kommt auch ermoriien vor, Lc- 

«lias hoillich erlich kleid. — das man nnr znr ><oiJers bei ^lurner.) — «Einer schrigt . , . und 

hochzeit ilrcit». Id , Bad. K. 1''. - «lletstu Idöri. -- als ob er jel/efid würd ertnört». 

mich an crttchan ort — gcwiszt. du het>t i;e- Braut, Nsch, 61. — <I'en>ell>en frnmnien crCtt- 

Sachet dort». Id., Schelm. K, 2-'. — •^\"a ein man — liub ich bösziich «■n»öi<hn lau». Mnr- 

erhch gesclischalft ist . . .» Ibid. h, 2 '. ~ , ner, i<eucbm. A, 1 — I'er Schacher, dem 

«Wer züchtig kau sich erlich drai^en. — iler Christus verzieh, «... zuliaiid waitl al-o rein 

selb mag Seligkeit erjagen». Id.. Bad. L. 1 l>. - als er ermörJet hetre kein». Id., Bad. l". 

— Der Papst wird euch «entpfahen erlichen | 3 i». — «... als ob sie mit einer a\t ein Hoch 
schon» ld„ 4 Ketzer, F. 8*». Etc. ermorden wollen ...» Id.. Adel, H, 3 

Eflie;5?en, müde werden, zu <lrunde gclin. Erniörsehen. S. Zermöfidien. 

oaterliegcu. ^. erlegat. — «Von Kleinmütig- Eru. A'mf. 

keit wegen erligent sie und hörent anflf gntcs Brnarren, altd. IrnaiTcn, desipei e, «iraff. 2, 

ze rhun». Geiler, Irrig Schaf. B, 1*^'. — Die 1094, zum Narren \M rden. — «In stattcr kranck- 

Hölle «du nit Pyuiger «Wi^a/ oder in üd werden, iieit er verhart, — in unsinn, bliutheit gatitz 

noch die gequetscht and gepynigt werden». emarH*, Brant, Nseh. 41. 
Id» Pater Nester, 4 >. Etc. — «Mancher ' Erne, Ern, Ernte. — •Mmimoml^ au* 



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gttstus». Herrad, 179. — Drei Frontage, «in 
der vasten. ze herbeste und ze emen». Türk- 
hcini, 14 Jh. Weistli. 4. 2i>S. Etc. — «Von 
des tages über aht tage noch ernen^ so sol das 
erste ding sin». Bläsheim, 15 Jh. Hanauer, 
Constit. 26'^. Etc. — Friciicn «unt/e nach 
emen». Glos. 76. — Herzog Philipp «verher« 
g'ete dte eme». Kön. 648. Etc. — «Wetine die 
emc inkunt . .> 1396. Hist. de S. Thomas, 



han». Murner, Schelm, k, 6 — «Ein jeder 
wiser da verstat — das ich oii scliüupf uuch 
ernsten kan». Mumer, Nb. 281. — «... wie 
fast der vater ernsten tut*. Ibid. 154. — Ein 
Thor ist, der «wo man ernsten sol wil schim- 
pfen». Murncr, Xiile, A. 2 l>. 

Brobern. 1. Gewinnen. — AU Saul «daroff 
die Bchlaelifc ero6ert>. Mumer, Geuchm. D. 1 
2. Erwerben. — «f'ch -ward erobert das 
39b. — Juli «bringet uns die erno. Conr. v. , üweren eigen iüten gegeben, worde» (vobis 
Dankr., v, «OB. — «Es seint die die im Herbst I adqniritnr). Ifnmen Inetit. 41 «. Et«. 
Wein kaufen nnd in der Ern Korn, das sie 'S. Besiegen. — «Wan wir den fiml erobert 
es darnach thürcr geben». Geiler, Narr. I8ö «phant« — dan nimpt erst unser bunt bestaut*. 
Post a, 78 Et. mit Ussl. 89 • ; 68 -> «Nit i Mumer. Lnth. Narr 11». 
wellest in eins andern ern — mit diner sicheln Erorten. S. Ortern. 

schniden kern». Braut. Facetus, A, 6 b. — , Erösen, ausschöpfen, verwüsten^ zerstören. 



«Am jüngsten ta^ so ist die «m». Mumer, | — «Man seh&pft das Wasser alles ans nnd tat 

Nb. 175. — E? 'koint die ern, — den kernen nit mercklichs in dem Schiff, wiewol man das 
zscheiden von der kligen». Ibid. 189. — 3Ian , nit gar mag eröaen, es beleibt doch etwas da», 
soll niclit erst «in der ern anfahen seyen.» I Geiler. SohilF der Pen. 28 b. — «G-ottes Er» 
Murner, Bad. J. ! — «Wir sind versehen bermd nieman erschöpfen noch erÖsen mag», 
mit fürbitter — als iu der am mit fulen Id., Bilg. 31 — Gottes Lästerung «kompt 
Schnitter». Id., Sehelm. e. 4 — «Die {etwa daher das das Hirn des Menschen zn 
arbeit der ernen und des trcschcns». Wimph., vil cröH ist und liir <;:cmacht durch Vasten, 
Chrys. ii b. — «Es was noch nit zeit des iStudiren ...» Id., Schiff der Pen. 64 b. — 
solinidtB der srnen». AdelpliQB, Rhodis, B, 1 b. i — Maria hat des Teufels «grim eröst*. Brant^ 
— «Das Unkraut lassen waclisen bitz an die , Ave praecl Zarncke, IfiS. — Mezentius hat 



ernen». Zell. p. 3 



*erost manche schone stat, — die er ailsampt 



EmeisHen, erforschen. Vergl. Durchneusen, verheeret hat». Murner. Virg. c. 3 ». — «Die 



— «Scrutari». (iciicr, Bros. 1, 60 b. 



«Sag 



pfaffenirasz wöllen M'ir erösen». Id., Lnth. 



an, wo gebcnt die Geschriften Zügniss von Nau. dl. — -Da hat ich weder rast noch r&g 
dir? Ersuchent sie, sprach der Herr. crnö»scn< — 5Iit prassen, spileii. sciilemmen, dösen, — 
sie, kcrent die BIctfor nnil<.. Id., Post. Als rnochi mich niemands thon erösen». Job 
2, 45 0. — «Also eriifistcnt sie alle Ort, wa Muiiicr, a, S*». — «Das gantz welschlaud war 
sie etwas fänden, das sie in möchten ver- eröset mit gelt wegen kri^IeulT». Adelphns, 
klagen». Id., Ev. mit Ussl. 62 — «Dise Türk C, 5 b. 

Dinar allesammen ersuchent, ernöisent und er- Erösuug. Entleerung. — Busc Gedanken 
lonl i ut die Heiden», Matth. 6, H2. Geiler, ' «kunimcn etwan ans Erösung des Hirns und 
Post. 3, 82 Etc. — «Wen man /u iingc- vcrwü.steter Feuohtikeit.» Geiler, Esohengr. 
wonlicher Zit in den Rat lütet, so hörstn es, C, 5 

ein Hund hört es auch, aber du verstost das ErÖngen, erzeigen. S. Eigen. — Ehfrauen, 
es etwas bedütet; du sprich.<»t: man wil frei- die «jre lieb und stete truw «yiä«!jr(». Adelpbui, 
lieh hiit über das Blut richten: das sucht dein Mörin, .öfi o, 

Veiniinfr aus dem Lüten, das kan der Hund Erper. seltener Ertber, Erdbeere. Heute: 
nicht, er hyrt das Gethön wol, er bleibt da Erbeer. — Gremper die «trübel. erper und 
gäton; waramb? er hat die Verannfk nit, die , hntteber» verkaufen. 15 Jh. Alte Ordn., B. 1.3. 
ein Emeiserin und ein Ersucherin ist» Id 
Bros. 1, 44 — «£r wult alle ding erneissen», [ heim « 1404. 
Pauli, 150. — «So kan ich mir nit emiessen i beim, 1.S85. 
das ioh Cummentiuios Julii Oaesaris» jemnidt n Erpleti^^en. 
besser widmen solle als Kaiser Maximilian 



- «Der eriterbüftel*. Achenheim, 1351. Kien- 
— «Der erperretii». Waiden« 



vcni idong, plug, furchtsam; 
erblugeu, furchtsam werden; hier furchtsam 



Bingm . Cäsar. 2 ». — Batriscli : g'neisgen^ et- machen. — Dnreh Drohungen *erpleugt man 

was merken, w ahriii lun.^n. SVhnif'iler, 2, 707. kindisch rät». T'rant, Lavenfcp. 168 •. 



Erneis.Hi^, neugierig, nachforschend — «Die 
emeissiff (Druekf. eraeiffig) seind und wollen 

allr TriiiL-- wissen und erfaren» die werden ge- 
lcrt>. Geiler, Bros. 1. 13 ». 



Ei'quickeu. 6. Erkicken. 
Ersauem, eaner machen. Spriohw., die Nase 

orsauern. frzünu-ii. — «Alsu nnicht gemeiner 
frid erhalten werden, und den zarten berrn 



Sich Bmiet«D. sieh bemfihen. sieh GenQge wärden die nasen deatem-eniger erwuret». Oa> 

thun. sich rri,'->it/i^n. - «Weltliche Firnt! i.st piti». Tre«,''er. f. ^\ 

nit bliblichcn. sie ver^ühwindet ee man sich Erschallen, praet. erscbul. — Der Vögel 
ir ernietei». Geiler, Selenp. 229 •. — «Wann • Gesang «erscA«/ in dem walde». Altswert, 14. 

i. Ii uiioli dann ernietet hat — mit l- 'i^i^r und ErstduMU^n. zi ii:- n «Des Irlich ir narr- 
uukiischer dat ...» Muruer, Geuchm. B, 1 «. heit oucli erscheinen — die umb ein dotteu 
— «.Uhanasius, der sich \i\ mit im (Arins) j trnren, weinen». Brant, Nsch. 88. — «Wer sie 

ernietet hat». Zell, e, M ». >eind. da- hat >ifh newUeh Wol eTMMltefl». 

Ernsten, mit Ernst verfahren, sich ernst Murner, Ga,vac, 482, 

benehnioii. Krn-t machen. — «Dorln du tindst ErsehicsMit, erspriessen. gerathen, zu Theil 

das ich ouch kan - ern»teM. wo es fftg niajr werden, gedeihen, nutzen, helfen. Scherz. :<8I. 



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~ 89 - 



— «f*o mag dir heil effichietsen. AltSAvert. B. — 
«ich trawe, dir silUe erschU$9en. — Alles das 
tm htn begmrk». Ibid. 9. — Das« die 8p«ite 

«mir erschüsz zft kraft tind gesuntheit». Ge- 
bete, 15 Jh. — Einer der Jünger spraoh: «es 
iit Iii« «in Kind das hat fAnf g^nttM Brot 

OD'! /wen Fisch, aber was klockt oder er- 
»chusst nnder su vil Volles ?> Geiler, Fost. 2, 
76 — «Alle straffen mö^ent nicht «neMeMmi 
tn eim bösen wicht». Mnrncr, Schelm, f, 2 

— «Oren melcken iu ein kiibel — erscheusget 
aaaehem Mentohen ftbel». Ibid. c. 5^. — 
«... das in erschenszt zu grosser ehr». Mar- 
ner, Virg. k, 8 «. — «Das bad ertcfioHZ in also 
»ül, — das sie noeh hüt sind fiouden fol». 
Id.. Bad. A, 2». — «Das bad ist in so 
w'ol er$chossen ...» Ibid. k, 1 b. — «Es ist 
mir nit übel erach'^^ru > . Murner, Gayac, 424. 
Kt€. — «Ein Haur hat ein Uennon die le- 
fcCt im alle Tag ein Ky. Der Baur gedacht, 
nt hat freitiefa ein hundert oder zwoy in ir. 
hettcgtn sie nü eins ^lal-«, so nKiclitest du 
etwas mit Ächüfleu, ein Ey uia^' dir nit er- 
»dUMsen ; du wilt sie erstechen . . . > Pauli, 12*. 

— Eine gute Ehfrau macht dass den Mann 
«der arbeit nit verdrüszt — und im drei mal 
i^o wol erschüsjt — als wer er einig und 
allein». Adelphus, Mörin, n5 — «Es ist zu 
tesorg^en das mein nachfolgende stück nit 
aJlenthalben erschieasen werden». Fries. 118''. 

— «Es würt euch ou zweifel za gutem er- 
«dUeMtfH». Bmnf, Anstoss, 15 «. — «Daa hat 
mir allweg uMr wol erachoi.-;i^ii>. (lorsd. 43 l> 

— «Daa selb ist im offi wol eraduMun». 
Panü^ t9i. — «Es i»t viimals «n jnitam er- 
cttMsen». Karstlians. rc\ "> ^ - «DiL' rcich- 
tkamer zu den tugeudeu der seien nütz (nichts) 
enddetwm: Wimph.. Chrys. 10 b • S. auch 
Beispiele boi Schmeller, 409. - Allemanisch: 
keeknesae, zareichen, gedeihen. Hebel, 2, 2ö2. 

EracbiMalleh, crspri esslieh — * ... et' 
*(huszlieh und nüt/lich ...» Murner, Gaj'ac. 
4^. — «... ob der stat (der Mönche und 
Pftffisn) der ehristenheit nit not noeh erteMuw- 
ikh sei . . * Id , Adf^l. II 1 " — K> wird 
<dir in das ewig leben erschmclieh dienen». 
Md. AK Ete. — Sie thun nichts «das 
tröitÜch oder er^chieftzlich sei>. Butzer. W^i'^'^., 
f. l — «Warumb mit scbrifft gegen uns nit 
möge eraekiee^eh gehandelt werden«. Id., 
Treger, C. 3 a 

«ErtM^bismug, deliberntio». Herrad. Hin. 

Brschlngen, niederschlagen. — «Beschwert. 
€ncMagen und trorig^. H, ilcr, Bilg. 5!» a. Etc. 

En^chlagenheit, Nicditgeschlagenheit. — 
«Er widerstreit solichcr Plcigheit. HrsrhUigen- 
brtt seins (iiMinito. Geiler, 7 Scheiden, 1, 3 i. 

— «Zorn.Er&i ljliigenheit, Zancken ...» Wimph., 
Chrys. 2 K 

Enichmarotxen, durch schmarotzen, sdinioi- 
fhein, erlangen. — «Ir vermeinen villicht 
oach fünfThnndert dueaten sn endtmarolgen». 
Karsihan.s, aa. 4 «. 

Erschneicken. crgrübcln, neugierig unter- 
.^achen. - «Dn hast nit Ruh, du habest dr-nii 
mchnekkt was man an allen Enden tut». 
<uMler, Selenp. 5^>*. — «Es wer ein gut 
dekedekerci. das wir die Din^ erecknöckteu die 



uns die heilig Kirrh fürhalt . . . ; sunst er- 
neisen nnd erwhnöcketi wir all Sachen die uns 
nit angon>. Id.. Bv. mit Ussl. 165 «. — Heute : 

schtieicken. 

Erschrockenlich, Eracbrocklich. 1. Er- 
schrocken. — «Ir herze erbibte .. .. — er- 
schroeixiüUhc -si uf8arh>. (iottfr. v. Str 1, 176. 
— «Ich sprach gar ertchrockcnUchc ih lue ...» 
Nie. r. Basel. 2t9. — Die Hirten, bei einem 
ITn weiter, < er schrecke ulichen darzu schweifTLii». 
Murncr, Virg. £,4^. — «Alle müttor ver- 
wunderten sich, — nnd sahen« an er$<^roeken- 
lieh*. Ibid. Z, sr.. 

2. Erschreckend, Schrecken erregend. — «i>ie 
ere^trMtenUe^ plogen des gegenwertigen 
stiMliiiftos». Nie. V. Ba.scl, 202. — «Ein grosses 
ungehüres erschröckenlich«» weiter». Nie. v. 
Laufen, ms. — «... nnd was sine Koknnft 
alse erschröckenlich, das die beiden alle er- 
schrokent*. Kon. 672. — «Ist das nit ein 
ere^rodkenlieh ding?» Predigt Peter'» von 
Gengcnb.K'h, M^O. — «Der I-pw ist ein Knniir 
under allen Thieren, er ist inen ersvhrodcen- 
iicA». Oeiler. Brde. 1, 60 «. — «Das emchrocken- 
liche Saoranient. ((!ic Messe). Id.. Irrig Fcliaf, 
G. 3 - «O ir Richter, Gott würt erschrocktn- 
lich wider euch sein, ja ench nnd denen die 
jetz grimm und hert soind armen Lüten» Id.. 
Narr. 24 b. Etc. Etc. — «Von guites urteil so 1 
er im sagen, — erschroeketUich dem goneh ver- 
kündon». Miirner. (Jeuchm V, 3". — «Wie 
der Rein erschntckhch ist». Id., Bad. 3 ». — 
«Das ist ein erschreckliche gl cichnusa». Mächtig.« 
Psalter, (i. — «Ein erschrocken! iihr L'rjinsame 
miszgclnirt». Zell. a. 3 b, — •Erschröckenlich 
unchristlich frücht». Capito, Treger. B, 4 «. — 
«Ein erschrocklich gdttsicstcrung». Ibid. » >, 4 b. 

Erschroekcnlicheit, Schrecken. — «Dhs ist 
das leidig verHiichr. Land des Tods on Sterben, 
da ist ewige Emchrockenlicheit» Geiler, £v. 
mit Ussl. 110«; Seleup. öS 

Brschndem. schandern. — «Dis alles be- 
wegt ein sollich Hertz nit dns es sich von den 
Sünden keren wöll, es erschmierl noch er- 
schrickt nit>. Geiler. Prcd. u L. 56 b, 

Eriichüi>Hlich S. Erschiesslich. 

Ersvhütteu, 1. Act , schütteln. — «Da hub 
muM an sehlahen, die lantaen brechen, spicsz 
ersvhüffni. und mit schwertem fechten». Adel- 
phus, Harb. 37 b. 

3. Neutr., ersohiitiert werden, schiittern, be- 
ben. - «Das Ertltrich crschiitt sich» bei dem 
Tode Christi. Geiler, Schiff der Pen 79 — 
^ OQ dem Sehiessen der Türken «alle gebew 
der stat erschütten, als von einem erdbidem*. 
Adelphus, lihudis. B, 4 ». 

Erechfittnnfr. das Schütteln. — «... das 
man unser mir '■rsclu/ltiniri de^^ hanhts spottet» 
(commotiü capitis). .Nachtig., i'saiur 110. 

Emeigen, sättigen. — «. . . die Weiber wer- 
di ii .ilii» nit erseiget . Sprichei Snlomon: 
es St int drei ding die nieniants erseigen mag, 
und das vierd seit: niemer me hör nff». Prov. 
30. In. Geiler. Narr. 77 ^ 

Eraenttern, bcsauftigeu. — «äo wer inen 
not etwas das inen tröstlieh wer* da« sie ge* 
gen discn Dingen nit vcrrAvifoltcn nnd gantis 



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— 90 — 



vcrzag-tcu in ireni Gemüt, suniler ilu-^ incu das 
iiiiltcrt und ersenftert». Geiler, liil^. 70 ^. 

Er»ieehen, Ersigeii. versiegen. — «AU -wil 
es trüft itniuft, rinnt) erstecht es iiit». Murner, 
Xb. 81. — «... das dein <jlaub nit gar zer- 
ganir und ersigc*. Murner, Adel. E, 8 

Ersitzen, sitzen bleiben, ruhen. — «Duch 
ist ein zeit lang die »ach (ein Prozess) also 
ersessen». Supjilic. 11, 1 •'. 

Ersprecben. — Eine gcpatete Dirne geht 
in die Kirche, «und setzt gfcli an ein ort 
allein. — als got rrsj/n rh,' : >i( hst mich nit, 
wie ich so schön zu kirclicn Lrit*. Hurner, 



Erstinken, stinkend werden. — «Het er den 
wüsi geweschei» ab. — so wer er uil eratuitckeu 
drab — und vun dem dreek also verdorben». 
Murner. Bad. O, 2 K 

Erntociien. vcrstocken, — Der Prophet 
«spriclit das jr hertz erstocktt ist, also das sy 
seilende uit sehen». Zell. e. 2 ; r, 2 . <li'' 
niiralichc Stelle, mit dem Wort erstctkt hiait 
er stockt. 

Er«tatzen, über etwas stutzen, stutzi«^ 
werden. — «Ob dem seind sie erstützt und 
1 1 x lirocken». (ieilcr. Post. 3, 4 — «Und sie 
erHtuUttn aUesammen and verwunderten sich». 



i# «v««vsB jxam vjtv>aa ita^w* ji^uau^^a^ i ««r owH*>«Hfr* TfTll.vfFlTrflfliv-it usits i vs «i ui 

Nb. 148. — Die Redensart wird noch hente I Tbid. 3, 28 h; Jm; Schaf. E, 2 b 
zuweilen in Strassburg gehört; in Sinn i<\ . Ersuchen, untersachen. H> die Stellen bei 
alfi wolite mau sageu. l>er Ursprung i»t mir erMisen, 

nicht klar. i Eivllren, Ersflrtzen, ersävern. — «Er hat 

.Sich Ersprechen. sich besprechen. Benecke, dich ein wenig erzürnt und hat dir die Nas 
2, 2| Ö29. — «. . . ich musz mich ye mit dem ; ersürt». Geiler. Post. 3, 102 — «Jederman 
zarten rölekiin ein wenig erspreehen». Zell, i ti-oltci^tn sein Nas ertüren*, ihn tadeln. Id , 
P, 8 '1. Ür.^. 2, 24**. — t:!i) i-Mi- 'liat inen vor di<^ 

Erspi'ingeu. 1. Kutüpriessen. — •Uhu erste >taseu ersürt^t und sie hcltiglich gestochen und 
ris . . .davon sint este Ursprüngen*. Gottfr. v. \ i^epfetxt». Id., Post. 2, 21 **. 
Str. 1. 67. Krtanzen — Ich meine ni.Iit mit meinem 

2. .Sich freuen, exuitare. — «Ir Gerechten, Büchlein «den hauen zu erdantccn, versteci 
ergpringent ench in Gott». Geiler. Selenp. 58 vor der weit wollen gesehen sein». Blindcnf. 
— I»avid sa"_'t ■ «mein Zung !iar ^^Ich ersprun- A, I ' 

gen und Irolockci». Id., Pater .No.sl. I>. 4 — Ei tauben, Ertonben. 1. Bclciubcu. — «. ..U& 
«Hab ein ersprtngendt (fröhliche) Hoffnung i das ich dein . . . oren nit mit Innger red cr- 

gegen G<itt.. Id., Bilg. 40 ■'. Etc iathc^. Adelphns, Khodis. K. 3 

Ersteckcn. 1. Eraticken machen. Ben. 2,2, 2. Taub werden. — Von zu viel Haar 



628. — Der Samen «so er uflgegangen ist mit 
den I>onioii, habent sii' jn erstecki'. (ieiler. 
J'ost. \, H2 ''. — Kr «ladt noch uff j>o vil der 
Seck. — bis/, er den esel gants ertUck: Braut, 
Nsch. 32 — «I'arnni m) mies>ont w'w uns 
strecken — also lang ist unser decken. — 
lias wir niis selber nit rrstcche»*. — Murnor, 
Nb. 246. - Ej' hurt't dasN «das grusz gONclirci 
von im zu Bern . . . mit sweigen (winde ; gant/- 
lich crnteckt: Id., 4 Ketzer, L, 6 — Einen 
<boi ficr gurgel hebou. das sie jn crsteckcu. 
ilas er uil zu laut schreiiro». Zdl, S. H - 
<l»urch iibertlusz des weins \\ iirt dii ^t l übor- 
Scliüt. erstrtkt und gct«ultp. Winiph., (,'lirvs. 10 ^. 

2. Ersticken, — -Ein urteil über juauchen 
gat. di-r sich iiocli jiie verantutirt bat — 
um! sin utischuld noch uil endcckt. — d:is 
Schaft;. »T ist im sack er-ilccl-t». Bratit, Nsrh. 
'.•7. — Herren, die G(;schenke auiii'liuu'U. «da- 
mit sie werden oitt bewegt — das mir Uaa 
recht bi in ersteckt». Murncr. Schelm, d. 8 • 
— Sie i;i«.st «kein liigcu im hals erst' ihn, ■•- 



«gar 

maaeher ist ertonbt». Brant, 3(oretus, a, 7«. 

-- «Dorumb ist der blind und crtouht — dor 
nit höri wisheit und ir gloubt». Itl., Xf>ch 
14. — «|iie unnützen ding in denen wir er- 
blindent uui\ ertaubt seind» Ziegler. Ni( --tinLr. 
('. 2 1'. - € . . . \\an lias sjIiz ertonbt u.id un- 
tüchtig Wirt . . . > Karst ii. cc. 1 

3. Toll Mcrden. - 'In uarrheit ist all weit 
ertonbt. — eim jeden narren man jetz gloubt». 
Braut. Nsch. 65. 

Sich Erteln, arten, eine Art annehmen, sich 
bilden. -- «Ir w ib^rbeii tri'uch .sult üch des 
schamiufii. — das ir utf ciedtsche berd üch 
nlleu*. .Murner, (ii ucbui. ni, 4 ^. 

Ertzfiirwesen. .lairus «derselli wart ge- 
nant Archis\ uagugus. riu Ertzfunrctier, eia 
Fürst». 3Iarc. 5, 32. Gcili r. Post. 3, lOö». 

Er\vu< k<'rn. erwecki-u. inuuuiern, — «Wir 
süllt ut uns rehte ennukcrn und waeker Sin 
und nüchtern». Tauler, (Ib). 
Erwägen, erschüttert werden, schManken. 



- «Wer kau der aller schauipeisi sin — dem 

sie mudz es ültich als entdecken», id., .\b. 64. büttet man ein gia.s mit win, — und lacht 

— 3rurner hat auch ersticken, k. B. Xh. 215, Hin das das hii5 erwatf, Brant. Nsch. 71. 
260. Ktc. Erwanen. aufboren, vom alten irunrn, «b- 

Erbt einen, zu Stein werden. Vergl. ctrstei- nehmen, sich vermindern. — Utfried, V\ 254, 
«CM. — «... da waz ir herze ersteimt*. Gottfr. ' 61: sich uuan&n., sich verringern — «Uoeh «r- 

V. "II !.26. iiuoiie die irei>clieliari <!«»» < l.>s. 73, — «Der 

Kr>*terckeu, starken. — «Wann dich der krieg ertcaiU*. ibid. 13^. Etc. — «In Elaks« 

jnncbran dnt erstercken»^ Murner, Bad. L, 4 K gflsi»e erwanie (die Fcnersbrnnst von 134ä) an 

— «Im ward rrstcrckt mein hertz und gemiit». Ii 'ilmans hus.. Kon. 752. E*< . Im Glossar 
Id.. Luth. Narr, Ii. zu ilcgels Ausgabe, p. 1093, wird erwanU von 

Rratlften. stiften. — «Die pfaffen, den man crwendcn abgeleitet nnd durch anf hören er- 

beichtet hu-, ilie hat doch i:ut ersff/ic^ ni« » kl irt: ich halte erwaui ii für richtiger; er- 

Blurner, Luih. Narr, 146. - «Die me»»z ... ist wi udcu i!»t etwas anderes, 

allein von Christo . . . erstifft». Id., Mess, Erwatten. act., überstehn, darch Waten 

A, i den Koth überwinden, sich \vieder herans- 



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— 91 ~ 



Oichen. — <Wil er »1er frowcn rlas gestalten, 

- so l&g er wie ers mag erwattcn, — ich 
L-u Dit alzit bi im Kin. — das ich im sagte: 
<1(* war hin>. Murncr, Nb. 247. 

£rw«geii, erregen. — «Von der Hitze vrird 
(fwyef ein gros tnrst». Tauler, 8^. — cDa^ 
m (Ticege sich l* Nachtig.. Tsalicr 245. — 
lÄe Welt beklagt sich «das wort gottcs . . . 
ffic«? Icrieg nx\A todtsehl&gr». Capito, Troger, 
i; 

Erweiz. Erbisz, Erbse. ::>chor/.f ^5. — «Der 
muidtMd», in 7 Bannen, 1S40 u. £ «Dan 

rTm:lanti. in H Tiiiiinon, 12l:>0 u. 1". — «Zu 
iftck und er weissen.* Straäsb. Hausoarae, 1257. 
^ek und Erbsen, noch jetzt eine im Elsam 

■■.l;fliti^ .Spi-i-^r. - Im .Tnhr 13G2 M'hi't/tiMi A]r 
:tJi»»burgcr Korukaafer «daz die crwcisscn 
ms helbelinj^s besser woreiit wan die figen». 

- 135; Koii. 800. *V.\n malterviertcl 
arvem*. BüUl. 15 Jh. Weisth. 4, 126. — «Dem 
■•j«r des dinirhofs einen sester TPisser er- 
fi\te»t. (»Vf^rJii^rgheini. 14X7. Weisth. 4, 141. 

- «Iiic enceistonOe» zu Slrassb , 14 Jh. u. f. 
Gassen- u. Haasernamen, 166. — «Ein Meiiscli 
^y.: . . . allezeit enil>orscli\viinmet, zu gloiclier 
W U> als bits Erheisaen in einem Hafen mir 
'i^'ij'.irTi. (ieiler, Selenp. 92''. — 'Log ein 
hvHi Oller JUm auf Wen Tisch uml sclircnck 
r.i vij Finger iiliercinander, und rier (rühr; sie 
i.« ' an. so nienest dn es se;4-cnt iwo>. *1(|.. 
Irr:. Schaf. 1>, 5 — *J'Jrbisc mit tleisclihriio 
-ikjolit». Fries. IGÖ — Erbsde. kleine Krlise. 
'i'li (Ilt Krbse ahnliohe Frucht. «Suroncli 
f r ' ^.V.. Pauli, 166. Göll, 487: «Pisum, 

Erwenden, abwenden, abwehren Scherz, i 

— «S«a ich iiiwer arebeit — mit mineni 
trictnilen kaji . » Gottfr. v. Str. 1,20. Etc. 
Erwimli'ii, alila-v-n, aufhören. Scherz,3&6. : 

- «... Litihosen. die ob ir enkelon — W<il einer 
hvth mcundcn* . (iotlfr. v. Str. 1.H9. ( Jluson. 
iii» ine Handbreit über dem Knöchel ;iul'- 
iwnen, uicht länger waren). — Trli <\\il 
»»«er erwinden, ich Avil mit dieser helfe allen 
ttr uL:eiulon leren sterben», Xic. v. IJasel, ins. 

Erfii'ünschlich, dem Wunsch gemäss, voU- 
koininen. herrlich. Bonecke. 3. 821. 
i''-:. — l)as Br'se wird von Manchem <h(dt- 
OBÜ ertoinschlich gcacht». Wimph . 
'Vi 9 «. , 

Erwurtzelii. erwaelison — «Zu be> »rgen 
^ etuas miszbruch . . . berusz trwurtzein 
mSehi». Fries. 178 b 

Erzippern ? «Du soll rlln Kind /imlich 
""t Veruaut't »troffen und mit der Kuiea er- 
iifptrn*. Geiler, r5ilg. 74 b. 

Erzögen, erzeigen. — tL)ie andern zwo 
^^ht;a hüben im [Chrii>tu) auch Prünlschalfi 
>a iiiam Leben ertögt». Geiler. 8 Marien, 8 ». 
~ '"tt. «der dir somliclie Zeichen crzont hat 



durch Zeugen etwas beweisen. Sclierz, 857. — 
Wird ein Angeklagter «uüt erzüget . sosoL 
er sine nnsohulde tftn mit dem eide». 1814. 
Kon., Beil., 969. — «Do las man in vor die 
stücke die uf sU wol erzüget worent». Kön. 
784. Etc. 

Esche, Asi'lii . — «Wie tönt wir armen 
wurmelin, die hie noch kriechent in der er- 
den, in der e»ehen?» Tanler, 825 (66). — «Zft 
eschen müsseuT wir wider werden>. Jungst. 
Gericht. — Haben die Uubor gegessen, «so 
sol der meiicrer die brende und etchen nfl8den>. 



Smiilliiiii^i n, 15 .Th. Wcistli. 5. 



Tu lith 



Id., Narr. 52 ^. Etc. Auder&wo 
jii Ueiior erzei'^en, z. B. 3 Marien, 5 b. — 



I8"*t ich mich in dem hanilel gern weisz- 
tili tnügt het . . .» Murncr, Luth. Narr, 3. 
inügmg. Erzeigung. — <In EreöQung der 
ereutz und -Icr Ecr Gottes*. Geiler« Ev. 
Uäsl. 26 ü. Etc. 
^i'Kligeii, durch Zeugen einen überführen, 



«nam escbe ufir hüupt». I'etcr v. Gcugcabacb, 
1486. — «Ein tonn mit esdk«n» (um Lauge 

/II machen für dio Wa'-rhe). 1499. Iiivoiitar 
des Ludw. v. (UlraL;dteim. — J>as Feuer «würt 
zu Nacht bedeckt mit Eseh». Geiler, Irrig 
Schaf, B, .^'v — «In dci" /,',sr/t griindlen». Id . 
Eächeitgr. a, 2 — «Was ist den Mund 
in Badien stossen, denn sich selber demüti- 
gen ?» Id.. Bros. 2. 79 «. Ktc Etc. — Du 
bist «uüt daun Iciui, ä$ch. erd uimI niisi». 
Brant, Nsch. öö. — In der Eastcn «wenig sich 
zu der äschcn nahen, das sie mit andachi die 
enipfahciu. lind. 112. — «...dann du bald 
\Mirst zu staab und eschui--. J;i:uit, Epigr. 
Copie, 222. ~ Es ist eine Thorheit prii<'litige 
tiraber m ichcn «do man wiirfi^'et hin — 
(Ion uschsurl und die sclielnä' iil ' mi>. Brant, 
Nsch. ^'.'i. - Eine Magd <ilie mir vcrkoufl't 
heimlich «he f.<tc/i». Munier. Nb. fJH. — «... die 
ejich für heilt umb lassen ston». Id., 4 Ketzer, 
0. 1 ^ — «Dt) Troy irantz viel in rschni hin». 
Id., Schelm, h, .H -k — «. . so icli doch selb 
lieg in der eschen*. Id., Bad. A. 2 '. — 
«. . . und sasscii nider in die eschen^. Ibid. 
1 a. — ^ Esch i^scoria) von gebrautem blev». 
Mnrner. <ia\ ac, 4(?8 Etc. — Ein Gefass warmen 
■■in der eschen oder in dem sand». Brunschw., 
Dist. 14 1*^. — «Eine starke lauere von Boncn- 
slengek^fAf» iremacht». Fries. !()()''. - Der 
Kaiser lie&s «die stat Iconinm zu eschen vor- 
brennen>, Adclpns, I>iub .^7 ''. «Wasser 
(las durcli eschen lanfft». I'auli, 415. — «. . wie 
man das brot otwau hat in dem äsehen gc- 
bachcn, also das es den tischen an sich hat 
genumen>. Niichfig., I'salter 2.iH. - ■^l'ii bist 
eschen und must widcrkcren in die eschen». 
Wnmi, Balaam. g, 2 *». 

Ksch«'loucb, jUchloHch. Bniuschw., Dist. 
ÖÖ a. — Allium ascalonicum, bchalotic. Kirächl. 
2, 182. — «Do die Orte verhönct wurt durch 
surc Soss, Eschlouch oder Knobelouch oder 
durch verpleherten rieftcr . . .» Geiler, Post. 
4, 12«. — «üZbcA^mcA, der soll uiemermerin 
dei pestilentzon gcbrucht werden». Brunschw., 

Pobt. 9 

Escheneriid«!, mase. 1. Magd die die ge- 
rinn i i' zu thun hat. - «Eiu'cnschaft 
des EschcngrüdeU. Zu dem ersioa, 6o bangt 
er vol Eschen, und alles das an im ist, Xns, 

Augen. Kleider, Schlei r. eind beronn. Zu 
dem andern, so muss er das Feuer macheu 
und gat im der bitter Rauch etwan dick in 
die Nasen. Zu dem dritten, - iimss er wisclion, 
Geschirr reiben, Kessel, Plannen, Schüsseln, 
und ctwann so reibt er es durch. Zu dem 



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Vierden, so mass er brateu; die Junckfrawen | Mitwocbeu zu Nacht füUeu» (AecberioiUwooh). 
in dem Haus die braten nicht, ja vol. der | Geiler, Oeied Spinn. P* 4 
Escht rigriidcl 1J1U8S es als thon. Zum V so 1 Eseleth, eselhaft. — Ein «egcMbfaraieiiaelie*. 
musä er den Katzen weren, u an sie beechlecken 1 Fred. Ingoita. 

was man neben sieh setct. Za dem VI so \ EmIb, fSr einen Esel hallen. «Wenn die 

muss er vil in dem Haus Icidoii. Zu dem prosspr. T r-nr i>clniii etwanii feien, so so! mau 
sibenden, so ist der £td»engrüdel dem Haus- sie nit uarreu oder esadn: Geiler, E\\ mit 
vatter an dem allerliebsten, er nimpt in etvann I Ussl. 116 

sn der £c». Heüor, }5rns 1-. 79 " ; Eschen^'r. Eser, Proviantbeutel. Scherz, ^nP. — «Ein 
A, B B. — Die Frau soll nicht das *Äschen- eser . . mit siden genejet und edeistein darin 
gryddd* des Hanns sein. Uurner« Genehm, e, gewürket». Glos. 64. — <Ir hant gar einen 
1 1'. — Eine Klosterfrau «die was ein eschen- hübeschen eser». Kön. 453. — Ein aus>at7:iir<^r. 
gruäel». Pauli, H85. — Als Schimpfwort: «du ! der über Feld geht, soll unter auderm «einen 
Eachengrydel, da wnrm, du kot,dtt fonls aas», j eser» haben. Gotleote— Ordn., I<t9. 
Blindenf B, 1 ^. Ess, neutr.. Ass der Karten und Würfel. — 

2. Kind das man weniger lieb hat als die «Auff dem wirftel tstat ein aug. der heist ein 
andern nnd das bcrumgestupft wird. — «Du | essz». Guldin Spil, 48. — «Es gat denen gleleh 
hast sechs odor siben Kinder, und ist etwan wie einem Bretspiler. der beririrfct das er spart 
ein Eschengrudeltn auch darunter, dem bist und Tauss und Fm würf. so w iii it er secbü 
da feind, es ist nit also hübsch nnd fein als undZinck, spricht er dui i : i reich Herbst 
die andern; es legt etwan den rechten Schuh wil mich verderben>. Geiler, E\ . mit Ussl. 
an den liukea Fuss: die Mutcr sieht es, so > H6 Brös. 2, H4 b; I'rcd. über Muria. 13 t>. 
schlecht sie das Kino an ein Baoken . . .» Oei-| Emend. 1. Zum essen bestimmt. - «Alle 
ier, BrÖs. 2. Hl h. andere getre-rede nnd essende ding . . , kleider, 

3. «Ein ai iner Esvfn:>it/rn(lcl, ein armer elen- hubral, essoKlc diug uder anders>. Gntleute — 
der Mensch». Geiler, Selenp 7» ». Ordn., 15*^. etc. — «Fleisch oder Tjrseh, oder 

Eschor. I. Das bei einer Kli'iilt rw ascho über was öas ist desi^lirben von essender spiscn». 
die aus Asche bereitete Lange ye^paiinie Tuch; 14.5«. Golschni. Zunli, 41. — «Verlin oder de» 
oder aneh die Asche die zur Bereitung der glich essende spise». 1482. Alte Ordn., B. 1. 
Lauge gedient hat. — «Gcdcnck du bist ... 2 Essend, fressend. Scherz, H.ö9. — «Ein 
ein ussge!schütter Esclier nach der Bauch>. li^cud pfand das sol ligcn 14 tage in dem... 
Geiler. Arb. hum. 9 i'. gericht. und ein essend pfand 8 tage ; auch so 

2. Der mit Asche vermischte ungelöschte sol der meier kein essemt pfand nemen. er tinde 
Kalk, dessen »ich die Lohgerber bedienen. — dankein ligend pfand». Molkirch, 1.5 Jh.Wcisth. 
«Will man gut Lcder machen, so ist Not das 1, fi95. — «Sind es tragende pfand, so soll er 
man die Haut in einen guten «tcharfen Äscher (der Meier) .^ie lassen 14 tag liegen ; sind es 
leg». Geiler, Um im Pf. C, 6 — «0 Paule, ' abere»sm^ ]itand, so soll man sie 8 tag hindcr 
du bist gar bereit, diu Hut ist wol geschlagen, dem vogt lassen stan und nit lenger» Kni/.- 
aie ist weich worden im Wasser, wersta nur heim. löJh. Weisth. 5,4.54. — Essende Pfander 
oneh im JSsoher gcsin, im Lo der lUnden». t sind Ktthe, Pferde, etc. ; liegende oder tragende 
Id., Bilg. IM — <I'lin Gerber bedarf nier 7,c (tragbare» sind MuUel, Arker^'t riith. etc. 
essen dann ein Schneider, er muss essen das | Eäshaftig. essbar. — *EsshafUg« oder trank- 
er die Hut in dem £!MrAer mög umhher werfen», haftige Dinge». 1478. Alte Ordn., B. 
Id.. I5ros. 2. *;Si'. Ehsiu. S, Aessig 

Eacheröaebuum, sorbus domestica. — «An i EäHij^en, nach Essig schmecken, sauer sein, 
den escAer&ie&dmen». An mehreren Orten. 1806 ~ «Wenn man gen Sant Magdalenen gat. da 
u. f — «Ein stuck rehrn di^ d.» heisset der ich gesin bin, in den L.mden ist CfMutiht it 
escherosebmtm», 1.H51. Weiterswcilcr. das man dir iu eim Wirtzhaus Wasser und 

EMberosel, die Fmeht des ebengenannten ! Wein auf den Tiseh setzt, und sei keine nit : 
Baums. — «Ein karrich mit cscfuxösil zit 2 <las Wasser sol nicht. < > w ;irhseu Frösclt d<irin, 
(Zoll), lö Jh. Alte Ordn , B. 1'6. i der Wein essigt und ist verbrant; wenn uiaa 

«K^ebertnch». 1499. Inventar des Ludw. v. ' aber das Wasser nnder den Wein thut, so 
Odrat/heim - T.iin.Mios Tuch, das man auf ninipte^ im das Ami'c/ic« undist pit ze trinken», 
eine Bütte iBnchbuitJ breitet und auf duü mau Geiler, Bros. 1, 07 <*. — <U Weinschenck, waa 
die Asche thuc. die, mit Wasser begossen, die • glorierest da in dem Reif vor dem Haas, das er 
Lauge abgibt mit (Iriin^m bf«rrrkt ist. und der Wrin -l- ri 

Escheschwiugung, das Schwingen debivoi US du vui kautest ist seiger, gcbrochner W ein, 
nach dem Dresehen. von dem alten Wurt essichet». Id., Narr. A9 «. — Zixim, bei deo 
Ezzisch, E/./ig is. unten) ScImm/. 'Mi^. — Der Uhoilisern essend, «w:"- süesz was das ver- 
Schürmeier von S. Thomae so.l «von der esc^te' schmaeht er. aber was da csbtyct, das aase er». 
sicinguiuje nenten ein viertel weissen». 139H Adelphus, Bhodis. G. 2 ». 
Ilist. de S. Thom. iKM. — •EMwingMug»^ ib. Es^nun^ Nahrung. — 2 sch. einem Knecht 
Hy.^. «pro salario und für essung einen tag». 1435. 

EHchrioh. in der Asche gerostet. — «Do 8. Thum. Fabrik, 
kfim der Kti;:rl fi.itfe.s und bracht im (dem Enterich. Fussbodm - «Tristanes cunipa- 
Elias) eschrtch Ür ilin». 1 Kon. 19. (j. ueiler, , niuue — Die saxen ut den csterich». GottlV. v. 
3 Marien, HH t». l; I.:. 197 « stclu Eschenbrot. Str. 1. 154. — « . . . und was der esthci» iu doi 
— «Es scind diu die sieh ander esdierigeu stat und die biiuo.. . von golde». Nie. v.8iraaaU 



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— Ö3 



g6Ä. - «Peil rstrkh er besäte» mit Mehl), striiiren. In Twingers Vucabulariu<: steht: 
i^ttfr. V. Sir. 1, 20ti. — •Vtd^mesieridt», Feld- , *£tt€kum, eitica», d. i. heotioa. la dem Vocab. 
»]De;trro!!s«Stredlr«i;wiBohen Adelshofen, 13St9, ' r<m 14B2 : *Ettkum. Swttitsncht, ethiea». Dasy- 

hl: ileirhsiiitt. l.iöJ. poilius kennt ilas Wort niclit, abor es crsrlioint: 

Eitrichen, den Fussbodeu mit Steinen be- wieder bei Güll, 3'dO: «Febris hectica, der 
bltn« die Strafen pflastern. Scherz, B60. — ' Etieken eder«£ltjhMim>. Sehen Cto8ener(Heirel. 
»iktstriehit, >tr.uum.» Hcrrad, 1^8. — In der 1, öb) hat: «der Sicchiage iler du Iiei^set 
Lrcke der Johauuiter ist «der hert noch rM £tica>. Bei Diefenbach, 24, üudct sich die Er- 
mtnAende*. Xio.v. Basel, 887. - DerEstrieher kiftnintr: «der swinend Sieehta^». Am Geiler« 
fvl besorcT-n . . das <7'•«^''■/(7l^■^ werde >^tell( ri c^oht hervor. da>> den An-^diMirk 
RJkWB ziiea und g&t wcttcr ist». «Esterich- tigurlich nimmt and iiin einem Kraukhcits- 
«M«». 15. Jh. Alte Ordn. B. Itf. snetand entlehnt; man denke nnr an die Hitse 

EstÖT. Aussteuer 7tir Khe, Mitifift. SrhiMz dio l inen Schmerz crzcujrt. ii"*^ welchem ein 
~ 2UU Mark, die Junker Claus Bömoliu Kinmasern und Kinfaulcn entspringt. Mau sehe 
m MQlhaaaea «so rehter Ettür lobte zh ' femer die Vert^leichnn^ des etkümt^ Men- 
!^einer Toehter. 1345. Cart, de Mnlh., sehen mit einem Hnnd, der ein hit/iirf^s, cnt- 
lÄ Elfi. branntes Thier ist. was herkömmt «von Hitz 

ttkui, ffitse. Eifer. — «Ein gvter flttiim ; seines HonptM und Hirns», und der, wenn er 
ißd Iferen eins bescheidonon ir<'tlichen ent- in Wnth geriith, die ^fensrhcn anfüllt und 
tränten Ernst», der dir entspringt aus dem verwundet, Eikum ist also ursprüniy:lich eine 
Brint gotticher und christenlicher lieb». Gei- krankhafte Hit/e. ein Fieber, und die ein- 
l-r. Bilf. l.lti «. — «Zu dem ersten, wenn er faehste Erklärung für das Wort wird wohl 
rtTa, sieht das wider Oott ist, an im selber die sein, es für eine popnlare Kntitollun;^ von 
mi an andern Menschen, so gai von Hits Ettike zu halten, \mis selber eine Corruption 
äjl lübrnn'-t stracks in im uff- ein ATüirfn; von hectiea ist. — Nie Manui l sact satirisch 
»?nQ lia.s wenig wert, so würd daruss ein von der Messe, s>i« habe «Htikaiu, den schwy- 
Sr.imertK; nss dem Schmerzen entspring dann nenden siechtag überkunmien». Bei Orüneisen, 
iiD Ethim. *>in Iniferen, ein Inmaseron, das Xfc. M., f^tuti«;. 1837, p. -Ii;»;. — Bei Mosche- 
ifl J<nn antobest in dinem Gemüt in/.uiultii rosch. 1, liy, liest man : «ich war warhafftig 
B dich selber». Ibid. 137 u. so müde, dass ich weder obren noch aug-en 

Ktknmen, verbum. — «Discr entbrant f?ött- mehr mochi auffthun zn boren oiler /n «t h.>n, 
!:^'> bescheiden Ernst, der . . . anfohet müglich und offt so eckkümmich als ein lansz im kind- 
^(iuwcn uml eiferen zu werden über das l)bel bett». In der Anmerknnj^ ist eckkiunmich er- 
Viii rnrofht das wider (iott den Herrn pe- klärt durch «nbi l iri I.uint ». Ist < s aber nicht 
Khicht...» (Jcilcr, Bilitf. 1.-j7 '». - Ich muss verdorben aus etkuiiiiy, und hat dm niinilichen 
flach entschuldigen, dass ich hier Grimm zu .*^inn? 

iiiiersprechen wage. Wimphclintr, in der Pe- «Ettekuchen» sollen die Biicker dreimal 
fe»tionsepistel seiner Schrift de inepta et wöchentlich backen 145);i. .\lte Ordn.. B. 1. — 

''i- ■.•t'.'j.i \t rlMirum resolutione in cancellis .Scherz, 3(iü 

;i. L et a , i'^*), berichtet, die Schwaben und Ktter, der das Dorf umgebende Zaun. Scher/,, 
te«ondcrs die schwäbischen Prediger hätten .SGu. - Es «engit dekein sincr (dos Abt« von 
'tewohnheit gehabt zusagen: «der Herre Ebersheimnninsicr"; lüte, die innorhalp sincs 
»4« »prccheu, er was gon, er was wandcleu, eiheren gesessen sint, gewerff», 13jäÜ. Weisth. 

ercsnnd machen, er was lehren», statt: 1, l72. — Wer nicht «innewendig 9tUn ge- 
'■r sprach, er ging. u. s. w. (so auch Brun- sesscn ist des dorfcs. sol nit niessen an wunno 
^^bwij^i. Wimpheling tadelt diese «barbaries» . noch an weide noch an der almende». H2il, 
nd fiigt bei, auch Geiler habe sie verworfen. Hüning-en. Bnrckh., 68. 

''i'' Bestand darin, darin den Infinitiv mit dem In f(di,'<'iidom ist Eiter Zaun überhaupt: Der 
tüifizeitwort sein zu verbinden; ähnlich, und Hof von üildwiller «soll i^ein umbgangeu mit 
<wh barhariseher, ward er mit werden ver- ; siben Hiem, nnd ein well krütxweiss Ober und 
^Q'ien; WMraii> alit^r nii lit Tdi^'t, da>s er für über und m i-; ! i li:ii>ro». i;39-t. W-'isf h. 4, 69, 
AiiJ^iv galt. Geiler, obgleich er dagegen Etterzehenden, Zehcudeu von Gemüse und 
^^r, hat doch noch hie nnd da einmal in Obst, die in den Hansgftrten innerhalb des 
■lieber Wei=^'"* ^'r'r(''di"f, es sei driin. das> sid< br IKu f/.auns oder derKingniau* r w ai-li^^ri). <ilii-r/, 
^llen nicht ihm, »oudern seiueu >achschrci- 3t>l. — «Der etUreehetukn inncwcndig der 
Wrn oder Herausgebern angehSron. I ringmnren». Buffach, 1949. Weisth. 6, il8ä. 

Ktkämig S EUekdmif. Etwar. 1. Irgend ii m ind — «Darnmb spricht 

EWe. S. Atte. i der Herr : get etvcar durch mich ein, der würt 

Bttekömi^, EtkUmii^. hektisch. Sehens, 860. , seli?». Geiler, Schiff der Pen. 41 «. 
- Sic waren «alse gar liebelos. mager, dürre i?. Irji^endwo. — «Tut mir ein brirf rtrrar 
^fii ftteÄröfni^ anczAseheude worden . . . Lo dich, zu not, — so houf ich in um ein i»tück brot». 
sät wander haben das wir ettekömig worden > Hiimer. Nb.:i53. — «Hab ich aber ettMT troffen*. 
«It.. N'ic. V. r.asf l. ms. — «Er würd etkimig, Ibid. 279. 

ifert und nuLTf in.. Geiler. Bilg. liJö -- Eussern, äussern, entfernen. — «Pas ist 
'rimm, 3. 1174, sa^'i etkum sei «ein dnnkles, zftmal unrecht nnd ctpaserf von got». Guldin 
»tliwieriges Wort, das nur in der Schweiz nnd J^in"!, 1!). — «. . von wf^lchrr art und ci^-on 
a EJ&ass vorkommt». Er versucht, ol>wohl schafft sich die gemeinen menschen solten mo- 
»cifelad, eine altdeutsche Etymologie zu oon" • gen ongefärlieheiteOMvm». Zell, CoUationUL,Sb. 



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— 94 — 



£3U&iäCh. Ezzic, Saat. Srhiueller, 1, 167. — 
«JSSemeft, Sat, scges». Herrad, 181. — *Ez- 
zinesiiag*. Truchtersheiiu. 14. .Th , ilcr das Saat- 
feld uiugebeode Uag. — Essisczun, scliou in der 
Lex Bajnv., tk. X, cap. 16. 



F und V. 



Fach, Abtheiluiii,'. spccicU ; Tlieil eines 
Bachs, den man das Kocht hat /.um Fischeit 
s»ltzu<pcrren. — »Fttch, heisset oin wasscr- 
gui>. Ebershciumiiiiist<;r. 1381. — Während 
einer ik'cwissen Zeit des Jahres sollen die 
Ktrabsb. Fi^eher «kein fach noch slellonge 
machen». 1449. Alte Or'dn.. Ii. 2. — «Ein 
vachrecht* in der III. Ilh\ ickenheim, 1618. 

Fueiletlin. .S FaUeUÜin. 

Vackelu, Hackern. — Bs ersehien ^em 
ein Geist «in einer liebten tlamiuen ...alzü- 
moie vackände*. Taaler, 148 (27). 

Vadem, Faden. — Christna «kam blos an 
das crüj^e das imc ein vadein an sinic übe niit 
bleip*. Taoi«r, 403 (70). — Die Haut i&t «ein 
deckel des leibs, usz den Fädemen der sennen 
III I I i andern zu>.nrinicnyesetzt>. ner>d. 1 ^. 

Fadvnscliein, fadenöchciuiif. — «Eiucr der 
ein besehabenes Mentelin an liat oder ein 
Kuck der fadenidiem ist». Geiler, Bros. S, 
Ö4 K 

Yatal. — Der Meier von Nothalden soll 

geben jedem rro^^ter nnd seinem KnecliT. am 
Suuntag nach Martini, <%e esstiudä drie Vah- 
ien, der snllent sin zwo gesotten und ein ge- 
braten.» lö ,Tli. Wctsth. 1, 683. 

Vaha, Haupthaar, Scherz, 367, 1687. — 
*Vätu, eaesaries». Herrad, 

Valunt. Teufel. — «l)er veipo Vakmd«» 
mau. . .» Guittr. v, Str. 1, 96. Etc. 

«Falewische, favilla». Herrad, 181. Fal- 
Ktsch, Ft7tr(.v( /i, luicli lipute in Baieru, b> son- 
dert» die Kussiiocken die aus der Flamme aut- 
fliefren. Sehmeiler, 1, 707; 2, 1042. Seherz, 98b: 

JT/^J irisch. 

Fuli.Hcn, ThürluUe, Klinke diu üa> ^»clilos.s 
niederdrückt. — «5 ^} umb ein fabjsen und 
etil blatte an die 8chii]türe>. 142i). & Thom. 
Fabrik. 

F«ll, Todfall. Scherz. 367. Seigneurs et 
rillaL'f's. H9. Morluarium, das beim Tod eines 
Eigennmnnes an den Herruabzug^ebende Vieh. — 
Die Herren «im lod wentsieouch hon den fall, 

— zu Nürenber;^ liesz man in (den Bauern) 
die \\al, — hie liesz man sie den ritten hon, 

— t man gel» den fal darvon>. Murner, 
Nb. \0^. Darvongebeo, aufgeben, darauf ver- 
ziehten. 

Faller. Scherz. 368, führt die folgende 
Stelle an, erklärt sie aber nicht. FaUer scheint 
ein geringerer Wein gewesen zn sein, warum 
hiess er aber so ? — l'er Hauptkanno der 
Tucherxuufl soll schwören «daz er den besten 
win sol holen umb gelt ; wer es oneh das 
man eiiicn gfttcn fallrr geln.' ungcverliche. den 
sol er ouoh den gesellen hole»». 1400. Tücher« 



zunfi, 26. — Die Wirthe, wenn sie ein Fa>? 
anstecken, sollen «am dirten tage voller geben», 
in den Vorstädten erst am 5. Tag. 14^ Alte 
Urdn.. B. 28. 

Kals( h. masc. Falschheit. — «.\n der prob 
wirt der falsch bald vernierckr>. Capito, 
I Treger. n, 4°. — «Die Kliisznerin ward in 
; irem Fahih begriffen» (ertappt). Geiler, Holl. 
"Leu, d. 1 fc. - €lch sih üwern Falsch». Id. 
Post.2. 20' . Etc. — *Yon falsch und beschisz» 
Braut, Nsch. 97. Kap. rberschrift — «Seilig 
. . .der sich vor falsch jetz hüten kan». Ibid. 
98. Etc. — «...durch dineu falsch, durch 
diu glosiercn - iii:> armen bi der nasen 
füren» Murner, Nb 78. — «. .das er nit 
merckt den falsch un«l list». Id., 4 K«'tzer. 
G. 4l>. Etc. — Das trojanisch «pferd «;e- 
üffnet hat den falsch. . .» Id., Virg. E, 5 Etc. 

Fälteln, in Falten legen. — «Das felllcti 
oder Hechten des hars». Blindenf. A. 4*1. - 
«Ein fiantzösisch liembd, ün gefeltelt». Mumer, 
Geuchm. D. 3 ». 

' Faltzen, um oder über etwas legen. 
•- Verdammte im Tartarus, «gebunden und 
gefaltzen — hin an die grossen reder (Raden 
sind». Murnn. Virg. T. 4» 

Valwen, fahl, ivelk werden. Scherz. 1689. 
— «Knit das «dlwefe». Tanler, 212. (37). — - 
Im Winter die Blumen «alle «aZweit». Alta- 
wen, 70. 

Fan. masc.. nentr. bei SInmer. Fahne 

.Scli'T/. 3(!7. Heiitr-. lic^ iui>. m.i^c «I'n/ 
I ich uucb mit luiu selbes haut — Den hervanen 
! in Irlant. . . möze ufgestozen>. Gottfr. v. Str. 

I, 89. — «Die juden roarlirnt den rancn» (die 
, Stadtfahne). 2. Stadtrecht, Grand., 0. ined. 
' 2. 214. — Stephanns trug «den ersten martder- 
fan*. Verse, Rriofli, — .\iin.'iiifoi:. etc.. 

soll der Wächter auf dem Jlünster «uszstrecken 
ein grosz vane wisz und rot». 16. Jh. Alte 
Ordn.. T'.. ;?0. — «2 scL. 10 tinib wis siden- 
dftch dtit />iH zt\ bkizeii». U17. S. Thom. 
Fabrik. — «Zum roten fanen». Hausnaine, 
Strassb. Inifi. ( oliiun 1429. - ^Ilic fliigt das 
evangelische fun». Murin r. l.iiih. Narr, 75. — 
«Cristliche freihcit i>i d-A- fan». Ibid. 76. — » 
f!'pr /<7rt des (Ordens» der .Tohanniter. Ade!]ihus. 
Türk. 1 , 3 Etc. — «So einer iu ein dorflf 
\ und den fan uff der Idrohan sieht. . .» Eäth- 
' selb, a, 8 

Far, Färb, gen. Fances, farbig. Scherz. 
1690. «i'risti baner, die ist hlatvar rot 
gemalet». Kulm. Merswin, ms. — Das Meer 
«nohe bi dem strite wart rot und blutvar». 
Kön. 377. Etc. — *Einfar dftch», einfarbig. 
1401. Tucherzunft, 21». — *Fsehfar>, asch- 
farbig. Personenname : «der Eschevartcin 
hofstat». Strassb.. 1328. — •Eschfar d&ch». 
1516. Tucherzunft. 126. — «Ein e^/or blftme». 
violett. Villinger. — «Und waz sin antÜt filr- 
far glenzende». Nie. v. Basel. 316. — «Der 
gotvar schin» der in die Seele Hiesst. Taulcr, 70 
(14). — «Blit irnie gotverwen liehte». Ibid. 419 
(72). — «Ein Uehtvar schönes blickendes schos». 
Nie. V. Basel. 237. — «Diso menschen aUo 
gar roinnenkitche lihifar «rhöne sint. . .» Bulm. 
Mers\^ iti. :i V-A^ru. Hil>. Tiiul.T, 419 (72). — «Ir 
rostvarvicr muut». GoUfr. v. Str. 2, 108. — 



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- 95 — 



'Rosinvar*. Alts wert. 39. — «Er was also ^ar Scher/. KiOl. — «Nicnian sol dchcin verlud 
\Atxch. totfar aneztiscndc, alsc werc er usser in der stai liaben. er entftn ez (>io) für den 
lÜBe grabe genainmen». Nie. v. Basel, 181. swcinhirtcn». 1, Stadtrecht Grand. 8, 77. — 

— •Erdum»*, erdfarbig, iionnerst. Braut.. Wenn Eckern ist in den W;il<lern von Sei«, 
P. Ged 24. — »hleichfar ward ir roter so sollen des Klosters •vircre \urjfan, und 
aond». Murncr, Vir^. n. 7 a. — «Ein hlutfar darnach solnt pan der burgare und der habere 
ptntzer». Ibid. c, 4«», — Charong cschiff ist. verere». 1310. Wcisth. 1, 761. — Nach Auf- 
emtifar». Ibid. S, 2». — «Lilienblanten pur- lesen der Eicheln soll der Herr «seine /«rA^r 
)mrfar». Ibid. V, 4 b. — ,lr har war « i neu (in den Wald) triben ahtag». Pfeffingen, 1344. 
bkäfarb ganU». Ibid. E, 1 ^. ~ »Figelfarb \ Weisth. 6, 37 . — «Z& winterzit so man verher 
nA*, violett. Mnnier, Mülc, F, 2b, «...und hartribet» anf den Markt. 143ö. Alte Urdn., 
«relci ir das gdtfarh li;ir». M.. CJeuchm. B. 24. — Die Bäcker »ollen ilin- ^vercftfr nüt 
J. l ». — «Ir gotlich har war gdtfarh ganU». ; uaser unser »tat vejrlcoo6en>. 1440. Ibid , B. 2(». 
Id, Virsr. B, 71». — VeniiB «sprach na« «Gewend do die «»rÄ«r ligent». Ittenhcim, 
roienfarbem innml>. Ibid. F, C Krc - 141^. ^ «Die mirhoue». Gries. 1290. — «Der 
•(rrimfar... Motjar. .,SchwarU/ar».Bruu&ch\v.i Verlurberg». Localitut y.u Strassburg, 1306. — 
Dist 34 1>; 44 ft; 33 b. — «Bleich und todten- \ «Das wrftmMeft». Zellweiler, 15 Jh. — «In 
far». A>t Iplins. Pater Nost.. A, 4 i>. dem MrAerdredte». Feldname, Bernhardsweiler, 

Far, Fbar, Ffar, Pl'or, 6lier. Scherz, 1116, 1444. 
ISOt. — «Der Vogt sol dem dorfe geben einen I Vardel, das fhtns. fardeaa. Waarenballen. 
far». Dettweiler. 13K0. Weisth. n, 4S'J. — Der Srh r/, Ifi!!]. — »Von dem vardel in den ab- 
Abt VQQ Murbach soll «der gcbur&ciiaft geben gandeu schilTen 4. pfen.» Zoll. 1322. AU. dipl. 
ciaen eber und ein iwrr>. Bühl, Ib Jh. Weisth. 2, 128. — «Ballen, secka oder mmbfe*. 1^1. 
4.126 Vpt \ht von Münster «sul hahon Tnr]>.cr/runft, 21. — «£in /anirf* Papier. 15 Jh. 
la siucm hui einen pharren». 1339. Als. dipl. Ivauthaus-Ürdn. 

i, 167. Derselbe sol geben «in den stal der Fareit, mit einem verfohren. Ben. 3, 245. — 

g^ebnrsainini einen pJuirren und einen eber^. «^ran sai^t das sie unrcrhf lioli liant an euch 
Turkheiin, 14 Jh. Weisth. 4, 209. — «Ein ycjartn . . .» Murner. 4 Ketzer. Vorrede, 
fkorren». Ameisikwihr. 16 Jh. Hanauer. I ons- Fürlich, gefahrlich. «Es ist /drlielb einen 
lit.. 344. — Der Meier von Ohnenheini soll so leicht urteilen^. Zell, f, ] i. 
haben «einen pharren*. lö Jh Weisth. 4, 240. j Färlicheit, Ferlicheit, Uoiahr. — «Wie 

— «Einen pfarren*. Boftzheim, 15 Jh. Ibid. i briDg6tasogroBs/«rUeAeir>. Murner, Vii|f.S.3b. 
i. 6iJ0. — Aus dem Hof Piilt <b.il i^^^Ti - <. . . nit on irrnf^s «scliailcn und fnriirhnt». 
«ui p/ar und ein eber». lo Jli. \Vci.^lli. ä, 392. Zell, b, 2 — « terUcheit von falschen briideru 
«Fleisch das von rindern and von pj'ören ko- nit die geringst i.st». ('apito, Carlst. A. 4b. 
met», sollen die Jletzger verkaufen das Pfund Fart. 1. Wallfahrt. — *Färt und Klostcr- 
«amb 3 heibeliug». 14 Jh. Alte Drdn., B. 19. [ werk und der glcichcn>. Zell, K, i^. 1 

— «Rinder. ju/orrwi,kiige». 15 Jh. Alte Ordn., — Kirchen «dohin man fert thot». Batzer, 
B. 14. — «Die earrm««<r>. Weyershi im. 1382. | Neuer., M. 4" 

— «Die pkorrmattc». Sundhausen. 14 .Iii. — 2. Jlal. — «Eine nachtguli, die kam ein /art 
•Sie ist nit dorumb din Fraw . . . das ir mit zu Winterszeit zu einer ameissen». BUndenf. 
einander sollcnt leben als Aber und Morcn, B, 2 h. — «Loth siindt ilurcli win zur andern 
Pforen und KSg, süwisch und vihisch». Geiler, fari». Brant, Nsch. 18, zum andern Mal. — 
Post. 3.47 a. — «Und wie ein jedes dorff ein «Vor zeiten geschähe es uff ein /or^ — das 
pfar, — also hab ein jedes dorff ein /ar». ein flow ein bapst wart». Murner, Bad. E. 
Momer, Luth. Narr., 52. — «Und hab so vil 5 b. — «Er wirts uns bieten also wol — uff 
in mir der narren, — me dann alle dörffer ein fart, ein einlzigs mol». Ibid. L, 2 b. — 
iiaben farren*. Ibid. 16. Etc. . «Ich bin auch dick und manig fart — gelegen 

Far^'Gefahr. Beneeke, 3, 267. — «Wol weisz l also starck und hart». Alurner, 4 Ketzer, M, 
ich das* euwer vil seind, die bei ('hri>to und 2«. - «Nit ein mal, wol tusent /ar( . . . > 
•eiaem wort gern alle jfar bestanden hetten». ild., Bad. Ii. 1 u, 4 

Botxer. Weiss. K, 2b. — «. . . f^emeine statt in, Parweg. Verwieg, der schiffbare Teil im 
far ffirrn . Iltiil. K, 2 ö. Fluss, oder Arm <I'>s Flusses, der der Schiff- 

V^ar, fem., die Fahrt auf dem Fluss. Scherz, fahrt diente. — «Fluviom commune, vulgo die- 
let: JOS naTienlarinm. — Bischof Walther ] tnm verweg*. 1400. — «Ein Kiegrelofen bi den 

klagt , 'lif Sir;isslairgi-r «wcrlon m\< unsers bcdrckrtrii {»rucken ... zwischent dem fmcej^e 
rotshoäej) eigene mr uudc die uffcuo straze». und dem mülgiessen dem bcrren v. H.Thoman». 



Var, neuir , Fähre. — «Xieman sol kein I nf den /«rjrc/; der Brüsche» 1466. — Wenn 
nur Uber Bin haben twischen der Matren (Ho» > die Fischer 2(Bt/.e stellen, sollen sie «das dirteil 
der) und derSelse wand ein abbet des closters \ des besten fenwege»» offen lassen. 14 Jh. Alte 

r\i .Sel';>: ; an demc scilben tvirc suint drie man Ordn , B. T3. 

sin die daz var verriohtent». 1310. Weiäth. Vas, Vasa, Fass, üefass. 8oher%. 1693. — 
1. 788. — «nebent dem weffe «5 dem «w». | «Ein ^awva**. Oottfr. v. Str. 1, 173. Etc. — 
'^rnfhtersheim. 1306. — «an dorn var bi S. «Sibi^rin triiicl:ra<> 'V-MÜt^r. J4i. (27), — «Die 

Arbogast». 1369. — «in dem mre». Feldname, guldin vas* des Tempels. Ibid. 3ö0 (61). 

Innenheim, 1293. I Sehr oft: Fass für Wein oder Waaron. — «Das 

VardL pltur. Vartaar, Verber, Schwein. \ Schilf . . . wiewol es ein gemein Vom and Anf« 





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_ 116 — 



enthaltUDf ist aller Güter..., doch so sind i Vatten, plar.Beaeoke, 3, 201, hat esah plor. 
Bit BÜe Din^ sreschiekt gleich darein tat geeii». I von Vöde, Zann ; im foliT' für Fetseln. 

Geiler, Schiff dfr Pfn. lu n. — «Chore das Vor^l. rli. rnrl. fetter, Fessel. — Ein Rittcr 
wihroaoli/M^rürt an, — und starb . . Braut, , sagt zu lineiii üefangenea. der ihn bittet aach 
Nsoh. IS. — cAndrontcQs nam irnlden wus*. I einem seiner Freunde sn senden, er wolle ee 
H)i(l. A% — Chorineus «die bein fiontr zamoii tliiin. «alär diu gesellt- mfts dich in andern 
lesen an, — und thet sie in ein kapferin fasjs». vatten ligendc vinden, wanne dn nft tüst». Mc. 
Hnmer, Yirgr. B, 7l>. I v. Basel, 142. 

Vasant, Fasnn Scherz, 1698. — Die Vogler Fatzeletlin. Faciletlin. Facillet. Halstuch, 
sollen geben «einen vMauthan uinb 16 Schnupftuch. Scherz, 376. — «Ein fatzeletlin». 
ein «osoNtÜSn umb 14 .^». löäl. Heiml. Buch, Inventar des Lndw. v Odratxheim. — 

r I I. — Ttrni, läjh. AlteOrdn.,B. 12. — «Zum «Die FacihHlin, die Rotzthüchlin». rjpilcr. Km. 
casaiuie». Sirassb. Uaasnanie, UMS. — *Fa- j l, 06 ^. — «... die etwann den W eibern lieb- 
aant, rephiener und die reier*. Hnmer, Liith. kosen und schmeicheln und über Tisch fSr- 
Narr, ;^4. legen, Maylen oder Faciletleu scheucken um! 

Fasel. niänuiichcsTllier, das zni Ziu lit dient, dergleichen». Id., Schilf der Pen. 19^ ; Baum 
Scherz, 874. — «Die sehendhcrren sollen den der Sei. 6 — «Dann gibt sie im ein /Bolbi, 
von Breinsheim vasel genug geben, nemblich — das vier schwarzer trasen het». Slurner, 
vuii und eher, under ir vihe». Printzheim, lö Nb. 86. — «... was sie gesoheackct het: — 
Jh. Weissh. 5, 475. — Auf dem Hof von Grusen- zwei, dr}'. fier, fünff faeiUiet^ — Rwei hat er 
heim sollen sein «» in pliaadrint und ein fbor». an die knÜM' gebundm. — und eins nmb sinea 
132U. Weisth. i, 674. — «Ein vasdnnt*. lio- hals gewunden. — am h in den latzeii eins ge- 
niansweiler, 1844; Ingweiler, 16 Jh. Weisth. ; stossen .., das tünft tmir er in einen henden..., 
5, 465. 491. der gouch, der facilküm man>. Td., Genehm. 

«Vasen, vel zosen. iimbriac». Horrad. V^\. x, i i». Etc. — Mittellai. laciurgiuni ^>ucan^'^e. 
Seherz, 1Ö93. — Cuscuta epithymuni. KirsrhI. 180); ital. fazzolcttc. Dasypodins : ^J acdet- 
1, 021. — Franzc am Rucksaum: Die Frau ftn, sndarium». Göll, 264 «Strophiolnni, Fai/r- 
«gieng hindenan hinzu und beriirt den Soum netlitf. Heute noch im obern Schwarzwald, 
oder die Fasten seines Kleides . . . Die .luden FaUenetli, Hebel, 2, 2ö7 ; und in Baiern, Fatte- 
iiaiteat besundcre Soom anden an den Kleidern, 1 netl, Schindler, 1, 597. S. auch 3chmid, schwäb. 
welche Sönm gewesen seind wie die Söum an ' Wort., 188. 

den Stolen, als Sidetifusaen» Geiler, Post. 8, Fatxen. vexare, plagen, belästigen. — «Der 
106 K — «Mit /dlsfM«» eine Salbe in eine Wunde Teufel fatset dich und ücbt dich an>« Ueiler. 
thnn. Gersd. 21 *. — «Epitimnm, die faszen ufF Emeis 58 ^. — «Wir lesen von einem Hensehen 
dem Kle». Ibid. 91 a. iti dem Evangelium den der Tiifel fatztt*. 

Fütier, fem. — Auf der First im Münster- 1 Ibid. 57 — «S. Paulus der wart a^atset von 
thal «sollent die hftber han eine trockene hfitte ; dem Teufel». Ibid. 6i Etc. — Der Haupt- 
und eiiii'u l)o>Int/.igen stnl dem vihe. und eine mann von Capernaum sprai-li zu Christ o : «Herr, 
beslagen /dsere^ da sollent sie (das Vieh^ sin | uit wellest umbgetriben oder gefaUft werden», 
nff den winter». Metseral. 16 Jh. Weisth. 4, Luc. 7, tf. Vnlg. : «domine, noU vexarf». Oeiler. 
l 'O. Post. 1, 27«. — «Der ist ein Narr, der i:«") 

Fassen, bekleiden. — cDer lütpriester . . . veracht . . — und meint er sy den menschen 
sol sin (beim Dinir) gefattet «e Aichseme werke glich — das er schwig, und losis fatgen sieh», 
oder zc Iviiiiii,'« lnK'>. P-ühl, 14 Jh. Wrivih. 4, Ürant, Xsch. **4. -- «... dit^ sint nit würdii: 
12b. — «Der lütpriester . . . gefataet in wilt- , der gesatz, — oder das man sie 1er und fatz, 
werke». Heimsbrnnn, 14 Jh. Weisth. 4, 91. 1 — doch gehdren sie in narren aal». Ibid. 98. 

Vnste, sf lir. comp. Vaster. Scher/., inoi. — — Wir wollen den Jlurner «zu dot falten». 
Christo «bevalch si harte vaste — mit gcbctc Murner, Latb. Narr, bö. -- Die Lutherischeu 
und mit vaste — al ir engest und ir not», i wollen alle ev Narren machen und «mit solchem 
Gottfr. V. Str. 1,218. — «S.! r r Imrter dannen fntzen bornmtroiboiu. Ibid. 15 — Cäsar wirft 
Üoch — so minne ic vmttr wider zoch». Ibid. den Hclvctieru vor dass sie «die Allobroges 
1, 16. — Eine Frau «M az vastt belfimrt für beschwert und gefalzt betten». Ringm., Oäsar, 
unvertig». 1858. Heiml. Bnrh. f <>. 6. — Eine 12 », — Tiisars Feinde ihn «iindcisiundon zu 
Frau «wart n\<^p s:ar vaste weinende, das sii vor fatscnmui betricgen». Ibid. Iü6 **. In Schwalten ; 
weinende ein \m i tnüt me mühte haben». Nie. spotten. Schmid, \h'6. Im Bairisehen ist ftttztn 
V.Basel, Bek Taul.,4I.Ktc — «Das hündclin nur noch üblich im Sinn von zum Boston liabf-n. 
... bal gar vaste». Nie. v. Laufen, ms, — «Er ärgern durch scherzhafte Reden oder Hand- 
det also orschlicfTe und russete gar vaste». Inugen, Schmeller 1, 579, SO wie wir sagen 
Märlcin, 2U. — «Nn hrrnuido or vil va<^te voxirrii S'o haben es Dasypodins: *FaUen, 
siechen». Eis. Pred. 1. iy2. — W lirtembergisclie aridere», und Brant (s. ubeni. Zarncke. 481, 
Grafen «staltent sich wider den knnig' Rudolph) meint das Wort «häng« wohl mit fitoetas su- 
wie sü ihn mohtent vertribcn . . und riistent sammen». 

sich dernf vaste». ('los. 46. Etc — «Do schrey Fatznng. vexatio. — «Vcxatio dat intcllec- 
eine gans ho mstc uf dem capitoUum, das der tum, Fatzcn gibt Verstentniss, und was ist 
houbtman crwachete». Kön. 322. Etc. — «Es die Straf dann ein Fatzung die machi t dem 
geriet sii gar taste betrüben». Villinger. Etc. Menschen Verstentniss ? Ja, wenn die FaUung 
Etc. — «Ein /Mt schön« und gftt gebet». Ob- /.imlich und massig ist». Geiler, Ev. mit Ussl. 
bete, 15 Jh« i 23 >w 



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Vech, Veh, Vehe, bunt, besonders von 
baotem Pelzwerk. Scher«, 877. — «FecÄ. 
p^ynitom (palliui)*. Harrmd, 189. — «Tnni- 

cae snfTaratae cum vario, vulgo utif vehe- 
fitem». 1408. Hist. de S. Thomas, 130. — 
«Ein arrasmantel mit einer vdien Tedem». 
1450. S. Thomas - Fabrik. — «Zum vehen 
kUi^üLhüt». Siraseib. Huu^uaiuie, 1331. — «Zum 
rdien m&ntel». Id. 1429 — «Neurent war wie 
die jnnkfrawen fech und seydin tragetit». 
iToldüi Spil, 68. — «Ich trag Vech uuU habe 
rdu Federn undcr den MenteUi fefftttert». 
Geiler, Bilg. 172 b. 

Tech. Vehe, Fech. Hermelin. — «Ich trag 
Vech'. <Teiler, Bilg. 172b. _ «Etlich hetten 
«ich bekleidet mit Fech als die Thnmherren». 
Id., Ev. mit Ussl. 158 — Die Geisterinnen, 
«wenn man goj^cn in geet so bchlahen sie den 
Mantel auf, das die ^id ond das Ftch bar- 
tiirgeet. und wem sie in treu Hlmem ifnd, so 
thant sie die seiden Schauben an und hencken 
üe Ketten für und sprechen denn: ey es 
idiadt Bit, es ist nit Sftiid, m sfebts nieman». 
Id., Has im Pf. A, 4 ^. 

Fechten, präf^ facht, — Ein i^child «mit 
ertz ^maeht, — damit Abantes vomials 
facht*. Murncr, Virg. H, 6 ». — «Eryx dein 
bradcr damit /ocAt, — als er mit Alcides 
tketein seUidit». Id. P, Ib. — Ete. 

FeddermnsB, Fledermaus. — «Wie ein 
Feddcrmus9t die ein dunokel blöd Gesicht hat 
ond «Uwegen nssifiebt in der Dunkle am 
itbcn spot. . .» Geiler, Post. B, 21 ^. 

Feden. Vergl. Gefäde. — Kiucn übelthäter 
soll man dem Oerieht überliefern «als gefeset 
und gefedet als er wirt beglito». Kembs, 
13^. Burckh. 148. 

Yeder, flaumiges Pelzwerk, nls UnterAitter 
in Kleidern, das altfranz. penne. — «Ein 
ärrasmantel mit einer vehen vedem». 1420. 
S Thom. Fabr. 

Federklnber. Brant, Xsch. 61. S. Federleser. 

Federlesen, schmeiehein. — «Er muss 
jsdcomui den Eutzen streichen und die 
Federn von dem Ermel lesen, ihm schmeicheln». 
Geiler, Ev. mit Ussl. 148 b ; Post 3, 43 a, — 
Wenn du eine Frau «anlachest und Gauckel- 
werk treibest oder ir Federlin ahJisest. . » 
Id., Sünden dets M. 32 — «Muss jcderman 
iren federlescn und adulieren>. Id., Narr. 24 ^ ; 
Sund. d. 2lj; 31 a, nebst dem das Wort 
erkläreudeu Hokschnitt, wo einer einem vor- 
nehmen Herrn die Federn seines Falken vom 
.Irmel abUeit, am sieb ibm uigmebm va 
machen. 

Federleser, Schmeichler. — Die Schmeichler 
«habent vil Namen, sie heissen die FalMen- 
hen^tschreieher, Kntzenstreicher, Kreiden- 
-treichcr, Fedtrleser». Geiler, Narr. 196 b; 
ümd, d. IL 31 0. Et«. — Steinböwel, 182, 
bat I^eierüub*!r. 

Feder8pil, zum Vogelfang abgerichteter 
Yoeelt xahmer Falke. Seherz, 378. 1711. — 
Fanm «und ander sebone vmmpih. Qottfr. 
V. Str. 1. 32. Etc. — Will der Vogt nicht 



«band od^r /edenpü darbringen, mag er das 
ladenrcfeB ]Mfl«B». Kiedmaoapacn, 1449. 
Bukk. 189. »WfthreiiddnerfewiBtenJabrea' 



zeit soll man «dehein vekhun noch vasant 
vohen. .. uue mit federaptl». I<iö9. Alte Ordn., 
B. 1. — «Man spricht gemeinlich, einem 
girigcn Federspü ist gut locken». Geiler, 
Post. 2, 36 — «Die ptlegcn im Leibi» uud 
warten sein als einer seini» Feda^ü»», Id., 
Sclenp. 228 «. Etc. — Ein Narr «wenn er 
wiäheit ptlogcn Avill. — so ist ein gouch siu 
federspü*. Braut, Nsch. 11. — «Hund, vogel, 
vederspil. . .» Ibid. 73. — Der Adel solle «keim 
federspü ein schell anhencken*. Munter, Luth. 
Narr. öO. 
Federwat. S. Wat. 

Veget, Vegot, Kehricht. Schere, 879. — 
Mau soll «kein tegotu us/. in die Strasse 
schütten», c. 1311. Urk. B. 4. 2, 35. — «Zwen 
kerriche mit veffotten*. 1416. — «6 ^ die 
fegote bi der Kirchentüren us/fttTnende». 1417. 
— <4 ^ den knehten sb vertrinken, den 
wfiBt und wgott« nlcftbaben ttnd enweg zft 
füren>. 1423. S. Thom. Fabr. < Vegel (aus 
den Häusern) in die Gassen geschüt». 15 Jh. 
Alte Ordn., B. 28. — «Wir seint gleich als 
der Wust und die Fegeten Iiinder der Thür, 
die man osshin würft, peripsima». Geiler, 
Emeis, 69 b. — «BrKebt dir ebier einen Saek 
der vol Feget und rnflates wer. . .» Id., 
Selenp. 120 i»; Bilg, 78 b. — .Deren {dQi 
Welt) wir ein fäged seind». Hedio, Ablehnung, 
h, 21*. — Dasypodius : »Feget, rejectamenta, 
peripsemata». Schmid, schwäb. Wort. 187. 

Fegtenfel. Plaggeist. Ein Hann der eine 
böse Frau hat, — «hell und vlUjtüfel hat 
genug>. Brant, Nsch. 64. — S. Zanicke, 405, 
andre Stellen. 

Vehen, hassen, anfeinden. Scherz, 1711. — 
«Ist ouch dchein scheffel gerthet, den sol er 
(der Vogt) geleiten drie uiilen dar und 
dannen». Haslach, 1336. Weist h 1, 700. (Hat 
ein Schöffe Feinde xu belürchtcn.) 

Feiel. Fio], eigentlich viola. aber iipmer 
Bauernfeiel, stercus. — Eine Sau, die in einen 
Garten kommt, «findet sie ein Bauren-f'eid, 
und Kegel, denn stosset sie das 3Iaul darein 
und hat nie Lust in dem Banren-Kegel dann 
in Vieloteu oder in andern Blumen». Geiler, 
Selenp. 228 ». — «Wenn man ein Snw frog^c, 
ob sie lieber wolt den Ranss in einen Sack 
mit Negliii ^tossen oder . . . lieber in eia 
Boreii'J^ . . sie sprScb sie wolt in lieber 
Stessen in den Buren -Fyof». Id.. Post. 8, 
79 b, — «Ein Baureu Vetoi gehört in die Pri- 
vet oder Sprachbaus». Id., Trostsp. L, 8 «. 
Pauli 100»^. 

Feifei. Art Pferdekrankheit — «Grose 
feifei und die hindschen». Murner, Luth. Xarr, 
46. — «Got gebe im die FeifeU ! Fries, 16 a. 

Feifelterlin, Schmetterling. — «Diese FW- 
felierlin fliegen tiberal darafter, sie wuchsen 
überal ; wenn man fert oder auf einem Boll- 
wagen sitzt, so sieht man wol das etwann 
hundert einsmals aus einer Lachen fliegen». 
Geiler, 3 3Iarien, 21b; GeistL Spinn. £1, 4 b. 
~ Altd. Fif Ohara, mhd. VeiwOUr. Spftter 
ging die erste Sylbe verloren und es blieb 
nur Falter zurück, aus dem man dann Zwei- 
fblter, Naebtfiilter ete. maehta. I7«b«n 
^«^«tterüii enebeint in den GeilenebMi Pre- 

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digten aach eine, offenbar mehr populäre 
Form, die das Anfangs F in Pf, und das T 
zuweilen in I) verwandet: ffdfhoUer, Ffiff- 
hnidrr — Der Seidenwurm «g-c"« int Fettich 
und wurt eini2f(Mffco/t«r». Ev. mitUssl. 19 » — 
«Lauf den PfigwUrUn noch umb irer Färb 
willen, und wan du sie ergriflfst. so ist mit 
do, es ist /.u Esch worden». Btlg 54 «. — «Die 
Frawen g^leich als ein jy^^^MMerltn, die ze 
Xaclit umb ein Li*^cht flicg'en. und meinen es 
bei etwas, und verbrennen sich selber». Bros, 
1,36 b; Post. 3, 26 a; Arb. hum. 68»>, — 
Oemmn : <Papilio, ein Summerrogcl. oder 
Pfyffolter, ~ Dasypodius : jy«jfÄ<rfter,papilio». 
— Ebenso Göll, 878. — Noch heute wird hie 
und da im Elsass, auf dem Lande, Pfiffhoider 
gesagt (zu Barr and in der Ümgegend) ; in 
der Schweiz life das Woit nooli ftUgMneni im 
Gebranch. 

Fei^r, veraehtHehe G^eberde. — «Gewon- 
heit der Wallum . . . den dauiiicn durch /wen 
finger stossen, das heisst ein Jeig». Pauli, 262. 

Veig. 1. Gefährlich. Scherz. 880. — «An 
dirre xmgen lautwer» ward er erschlagen. 
Oottfr. V. Str. L, i26b — «Mio veigez schach- 
cftbelepil, — Das ieh immer hasset» vil». Ibid. 
1,38. Etc. 

2. Geil, uiuäohtig. — «Bist du ein Weib, 
80 gesell dich m andeni erbern mid heiligen, 

rn f nit 7.u den veiyen und unkuschen». Geiler. 
Öchiff der Pen. mK — «Der Lost den du 
hast ans den feigen Worten and ans der Geil- 
ung». Id.. Sünd. d. M. 63 - «Wenn ein 
Pferd so feig würi das es den der daruff sitzet 
abwarft, so hat es cn vil Fvtters». Id., 
.*^.>lcnp 201 Etc. — ^Faiij nur! irail Studen- 
ten» Adclphus, Pat. Nost. Ä. 4 b. — «. . . dar- 
dnreh die irdisehen glider zu feyg oder zu 
froy! werden». Zell, K. 1 — per Prälaten 
«prachtiges, gemachsames, faiges, mutwilliges 
leben». BiitEer, Nener. B. 1 b. — «Ewer eigner 
feyger. mutwilliger . . . leib». Ibid. D, 8 s. 
Feige. S. Fige. 

Feigel, Feiel, Feile. — «Eerabschneider 
eeind die Feigel mit ilenen man den Rost 
dannen feigelt, sie feig^eln den Kost ab der 
Sünden von den guten Hensohen». Geiler, 
.'^iind d. M. 33 ■ Narr. 89 ». — «P<'r Weisr- 
mau spricht : die Wort sollen vorhin ivuniinen 
ZU den Feu-hn, ee dann sie aus?,gond von 
f!.>ineme Mund.. Id.. Sünd. d. .M. 81 ö. — (JoU, 
221; «Lima, Fetgel»; so noch heute. 

Feigein, feilen. — S. die obige Stelle aus 
Geiler. — Einige, das Holz 'feigJden. und was 
ahgefeiglei war, mit \^ asser niischeieu». Mnr- 
ner, Gayac, 417. 

Velgen, tödtcn. Scherz, 380. — «Ei. waz 
da gftter knehtc — Gevellet wwAgeveiget wart». 
Gottfr. V. Str. 1. 25. 

Feigkeit, Feigheit, Geilheit, Unzucht. — 
«Weiche, zarte und hübsche Kleider ingebe- 
rcnd Ueppigkeit des Gemüts und FcifjUeit de? 
Fleisches». Geiler, Selenp. 39 »; 220 «<; 8ünd. 
des M. 69b. Etc. — «. . . rn Üppigkeit und 
iiygkcit ursach !,'eben». Zell, ni, 4 ». — <. .. das 
nit unser aUaosz ein ursach sei vilca txyxfeig- 
heit*. Brunfels, Zehnden, c, l b. 

reist. Sehers, 382. 1. Fett — «In dar allen 



6 was den priestern verbotten das sn dn.s 
feis$ete von dem geopferten fleische nüt bukent 
I essen». Tavlff. 4/M (71), — Jeder Bäcker «mag 
' 19 magere und 12 veiste swine haben>. 1440. 
Alte Urdn,, B. 20. — *Veissei fleisch». ]43ö. 
Alte Ordn., B. 24. — «Ein Theil der Menseh«n 
difnent Crott fils die Hund irem Herren sitzcp 
uiiil i;ünJ uff den hindern Füssen umb ein 
feiist Bein, alleweil da.s Fleiseh daran ist». 
Geiler. Baum der Sei. 11 — «Dem Schaf 
ist gesund dürre Weid, und femte Weid un- 
gesund». Id , Irrig Schaf, A, ö*>. — «Die 
I Teller . . seint schmatzig und feUst und wüst». 
Id., Bil? 206«. — «So die Hend feisstig 
. oder schmutzig werden, .so wüschen sie sie 
an die Kleider». Id.. Narr. 50 Etc. — «£a 
macht sein Hertz feiest in Andacht». Id., 
8 Marien, 31 b. _ Seli zu dagü du nicht «friseest 
alles ftmi allein*. Braut. Thesm. c, 9b. — 
«Wer wins und feiszt dings Hisset sich ...» 
Id., Nsch. 19. - «Wer hie /.nht ein feiseten 
I wangst . . .» Ibid. 83. — «Der sehriber masz 
I ein boren han der twitst sig ...» Ibid. 77. — 
«Ein fdsrter, schlechter, btlrscher Uan». L. c. 
(ein reicher, einfacher Bauer). — «Desselben 
knw ist jetsttnd fHttt^ der allen fhnd wid 
schalkheit weiszt». Mnrner, Bad. E, 5 «. — 
«Dammb lob ich doch sant Martin, — der 
gibt uns fmnte gens zum win». Id.. Lnth. 
Narr, 57. — Eine *feiszle suppe>. Id.. 
Uiensp. 9. — «... and schüttet das feiut öl 
aoff sie*. Id. Yirg. B, 8«. » «Den grottd 
hat er da feiset gemacht mit des selbigen 
vihes blut». Ibid. L, 2 b. — «... da tmfeiszter 
aitar stat» (von Fett getränkt). Ibid. Z, 7 «. 
«GN^ich wie der friszte Nil — das feld alles 
begeusset vil». Ibid. d, 2 ^. — Ein Bundschuh 
*fei»H geschmicret wol». Murner. Luth. Narr 
108. — »Feiss't'fr lufft» (coelum densunty T l., 
Gayac. 488. — Ein Advokat schwel gi mit 
dem was er von einem «/nssfen puren» be» 
kommen, um dessen Sache zu vertheidigen. 
Id.. Nb. 81. — «Das ist das best uff discn 
Sachen — das sie den ptarrherr/m«<er machen» . 
Ibid. 12ö. Etc. — Thiere «von feisztcr snb- 
stantz». Brunschw.. Dist. 18 — «Ettlich leut 
seind grosz und dick aber nit feiest». Friea, 
27 b — «Bior macht fet<izt lüt> Ibid. 45 ^. — 
«Ifetdas schaff fciszt oder lua^cr?» Pauli, 64. 
— «Ire rinder seind fagsst». Nachtig., Psalter. 
371. — «Mein alter sol bei fauatem öl sein». 
Ibid 236. 

2. Fruchtbar. — Joseph träumte «wie syben 
veitste aber vol korneiH binander standent». 
K5n. 258. — «Der bcrj,' tcottes ist faitit, es 
ist ein hcr^ wie ein kcsy. zanien ijcriinnen». 
(3Ions pingois, nions coagolatos. Ps, (>3, 16. 17.) 
Nachtig., Psalter. 168. 

Feiste, Feissikoit, Feisstlieit. fem. Fettiir- 
keit, Fett, Fruchtbarkeit. — Gou gebe dir 
«von der w<9$ete der erden &berflftNWdt der 
friihte». Kön. 254. — Pie gebratene Tanbe 
«muss mit der Feiute blossen we«^den»» Gei- 
ler, Arb. hmn. 96 — •& ist ein ITadersdliatd 
fwischen Schmaltz und Feiste; das Schmaltx 
macht man aus den Netzen die inwendw seiad 
im Leib, aber die Mste ist am VUlaA». 
Id., Haa im F& D, 4 «. Iko. — «BiMi dea 



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Oot, so Wirt »ieh eoer Sei erlnstigen In Feitti- 
inl». Jes. 56. 2: Geiler, Schiff der Pen. 46 
SVftrlen, 54 b. Ete. — tn«ii»p4e^l «tetid nler* 
ffxszte in dem schrank». Marner. ülcnsp. 
65; tö. — «... aneh sei die speiu oa feitzte». 
U., Gayac, 488. — > «Dt» ftittte (des Oayac) 
-ehmackt als terpentin». Ibid. 4 in. — «IHe 
/eugtin oder schiBaitz** Fries« 08 *. — «Deine 
ftM«r ▼«rdtn mit /Mifto erfSllet*. Na«htig., 
Psalter, löT. — Tnnn ein Thier dißtillicren, 
«• BoU man «alle fenttkett darvon thun». 
Breatelnr., Dbt. 15 V — «Du neehtt nnder 

«f*r hm ist rlie feistigkeit». ncr^'l. 1 — 
•Gesalbt mit Öle oder anderer fasctikeit». 
im, 74 b. 

Feisten, pctlcrc. Schmeller, 1. H? — Kleine 
Uande «sein niener tu gut, dan zq feisten 
Uader dem oltai». Paali, }8(>. — «Ein frag : 
wölrhs das best und geeönd'^t «^ciftf^nspil sei. 
Aniwurt : feisten, das Kompt von den dermen 
darasz man die selten maeht». Bäthtelb., a. 7 t>. 

Fei, Fe'!. Tliut. Scher«, 1718 — «Wirt ein 
maa gefangen umbsehuld . . so sol man jnie 
aekttMen zwo gassen . . . durch das hoapt, 
Me nnd fleische». Berghfllm, 1860. Weittli. 4, 
246. — Vergl. viUen. 

Felb«r, Weide. SchmeBer, 1, ?10. — Felbe, 
>3lix alba. Kirschl. 2, 66. — «Weisse wilgen, 
Icn man fdber spricht». Brunschw.. Dist. 121 b, 

— <Wir haben an die^(!i6«r6d«t«« unsere saiten- 
«pil auff^'chenckt». > achtig., Psalter, 366. 

Velbonm, Fall bäum, Schlagbaam an Bann- 
«eksidai. — «Bi velboume». Westhanson. 1266. 

— »Wenne eines bischofs (\'on Basel) jeg"er 
kunt nfi die hochstrasse, so sul er die hundc 
«fbiaden und ntib fürab Ion lonffen. Were aber 
da*« er fürab kenie, and kome danne des lant- 
^rui'eu jeger, der mag des bischofs jegcr fan 
aad mag ime den rehten tumcn absehlan an 
dem cdtoNMC. da« ist sin reoiit». Kembe. Bar«kh. 
148. 

«Feldryw, oder leM-enzan. dens leonis». 
Gersd. 90*. ^ Taraxacum officinale. Kirschl. 
1. 396. 

Velletor, Fallthor, so viel wie TeJJmm. — 
< Via qnae velktor dicitur». Königshoffea, 1220; 
der Weg hiess so, weil er vom Fallthor ans- 
gintr. ~ «Zu Velletor^ T'ienlieim, 1393. 

Tellig machen^ zum fall bringen. — «Wenti 
der Tevftl einen geUtllelien Hensohen felUg 
macht, so fallent fi! in im die sich laran er- 
gerent». Geiler, HÖU. Low, A 6^. Etc. 

Velm, Stupor. SeInneUer, 1, 71*. — «Dte dvcht 
mirh wtiti'lor nirv (Mühr). — Es bracht 
mir wunderlichen veim». Altswcrt, 21. 

FeMit, adj. Ton Fela. — Bin *Ulukter 
hoher berg». R. Merswin, 9 Felsen, 65. 

«Velwe, Salix». Herrad, 18H. 

▼e«de, FMrd, naae., «m. /endo, Fssflglnffer, 
«.pezicll: Bauer im Schachspiel Scherz, 385. 
1716. — Kön. 2t«. — Auf dem Schach sind 
«seilt ßenden, dfe tins bedeuten die dienstlent 
L.der amptlent». Guldin Spil, 37. Ftc. — Per- 
sonenname: «Johann Vende». liausbergen, 
1909, Ete. — Junker «Nielaus Vende» von Wi- 
hPTsheim, 1311. — Es ist das Wort fmt, 
Kjieelit, woher aneh fantasein. 

Ttmi, 9itari«k, BnnnertrilgBr. Sehen. 1717. 



— *Venre. signifer». Herrn 1 191 — Rudolph 
von.Habsbnrg «was eia leiter und ein «mre 
der stete cft strothmg*. Cloeener, 49. K9ii. 

4{!', — Ott I V m Ochsenstein, «der hertzog 
Obrehtes venre was». Clos. 61. — «In dem 
Velde 1»f den eenre*^ INltlelnhelm, 14 Jh. Bei 

Äckprti «Iii' einem Bannerträger gehörten. 

Vor, Vur, Vor. Verkürzung von Fronet^ als 
ehrendee Pfttdflcat dem Namen vomdiBer 
Frauen oder Jungfrauen vorgebct/t «Fer#i 
Uitzeliakelre». Strassb., 184U. — • f em Bergen 
otzhos». lUd. 19B5. — «Fer Ph^en 8|^ttel>, 
as von Julirfrnn Pliyna, Schwester des Ritters 
Johann in K.albeägai»se gestiftete Snital. Kdn. 
7B9. — «Sil Mttent fSr esflCetsen nnaCoatBen». 
Tauler, 90 'WV — In einer Pabol: «do sprach 
der ftths: ver katze, uaz könnent ir?» Nie. r. 
Strassb.» 908^ — «Für Luegart». Frau des 
H inrirlt von Snlrmatt, Burggraf von Str.. 
1270. — « Vur Knnelin von Pforzheim Ulin 
aptes frowe». 14C*9. Kön., Beil., 1096. — Der 
Gottesfreund, der seiner sin nlichen Natur den 
Abschied geben vill. sagt: «Für nature, n6 
gehabent üch wol». Nie. v. Basel, 908. — «Hug 
der Spillcr und vor Kllin sin wurtin». 1294. 

— «KorDemtit and Vor Junta von Hermoltz- 
heim», Schwestern. 1296. 

Fer, fern. — Es i^t fer bisz zu sant Peter». 
Geiler, 3 Marien, Ic «. ~ Die Seele «in ferren 
Landen wonet, zu End der Welt, deszhalh das 
s!p frrr von Gott ist». Id., riiri>tl, Kün., 
aa, 2 ^\ Ete. — Eis will einer crmesben «wie 
dicff und rtfrr sich zieh das mer». Brant. 
Nsch. 65. — «Ob du «rost Avnndlen verr und 
vvii . . .» Id., Facetus, A, 5 Q. — «Wiiff sie 
tferr von dir hindan*. Id., Thesm b, 1 «. — 
«... in nohen und in ferren landen». Id , 
Nsch. 75. — «ein ferrer weg». Id.. Biseh, 
Wilh., 279. — «Darumb so sprich ich ferrsr. 
wie hernach volgt». Id., Layensp. C, bK 
Etc. — Alle Schleck «die fer und die nebe 
waren>. Manier, (ieuchiu. i, 2 — «Wo du 
hin kumst in die lender fere ...» Id., Bad. 
P. 3 b. — «Da sie nun schifften auff dem mer, 

— und gar kein ordtrich salion /irr . . .» Muruer, 
Virg. N, ä — «Wan got im nit entrunnen 
wer. — in himel ges'tigen also fer . . .* Id.. 
Luth. Narr. 75. — t^jo manlichen porsonen 
sollen zu der wiber erb gelassen werden, ob 
sie sehon eins ser fetten oder wtten grads 
wereii» II, Inslit. (K) Etc. 

Ferchfeind, Erzfeind, TodfeindjFtfrcft, Ferc/«, 
Seele als Sitz des Lehens ; also Feind der an 
die Seele, an das Leben will. — «Noeh best 
du dich vor einem Gesellen zu hüten, das ist 
dein eigen Btnt nnd Fleiseh .... er ist din 
Ferchvyevd, was du wilt 6(» wil er ein ander«». 
Geiler, Bilg. 134 — «Het ich einen Ferg^ 
femA, ieh weit ima nit wünschen». Id., So- 

leiip. Post. 2, 10,'> a. 

Ferge, Schiffer. — «Von Stund an schickt 
der Apt . . . dem Sohühnann oder Fergen ein 
Pfenni«,». Geiler, Sfinden dee KL 66b; Irrig 
Schal. A, 2 k 

Ferlin, Ferkel. Scherz, 886. — «Zwo moren, 
und die ferlin die von in koment». Fegersheim. 
16 Jh. Weisth. 1, 709. — Man soll «deheia 
» am Sonnte« fetl hnhen. 1488. Alte 



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— 100 — 



Orfin, B. 1, Etc. — «So T\ir die Schwin, 
tiie J^eritH und die Morcu vertribcn wollen, 
und das des da gewont hast mid dir liebt, 
so sollcnt wir Predigfcr nüt me and seind 
weder brotea uoch zu siedcu». Geiler, 
Post 3, 98 a. — «Maneher BeUer, wenn da 
im 7.0 essen gibst, wenn er gisset, so fcrt er 
darvüu angedankt, nit audcrü wie ein Ferlin 
von dem Trog lauft». Id., Emeis, 40J>>. 
Etc. — Eine San mit ihren Jangen. «and 
seind die fertetn alle weis«». Uarner, Virg. 
J, 1 i ~ <EiQ suw mit X langen ferUn». 
Id^ Ulensp. 34; 186. — «Es fügt sich 
dM er (ein Priester) ein ferlin het abge- 
numen». Pauli, 164. Yac IL utc Färel. 

Vernent, Vert, ifern, E^rmx, im vorigen 
Jalir. Sehens, 1700. — cEs ist hvre, and was 
oaeh vert». Gottft-. V. Sir. 1, 163. — (Ich) 
«bin doch hüre niohtes wiser d&nne eer<». 
Beinmer ▼. Hag., 4. — «Diie Terblibetit und 
sint rehte hüre also venient and cnwurt 
nüt drns». Taoler, 146, (27). — «An die 
ttKt de ieh «emeiri wu, do eolte ieh noeh 
hiire». Nie. v. Basel, 880: 888. — Beson- 
ders in der sprUflbwQitlielieii Bedensart: 
hnur wk f«m^ jetst wie vermale ; so sehen 
bei Tanler (s. oben); so auch bei Geiler: 
«Wir seind eben Joluumes heuer als fem, und 
ist nit gut in uns». Brös. 1. 82 o. Ete. — 
«Da bist hmar tita/erd». Geiler, Geht] Spinn. 
I, 6 b ; N, 6 — <Umb der Materien willen 
der femigen Jars». Id.. Emeis, 6 a. — 
«Manchen dunckt, er yypr wii-n-j grern, — 
und ist ein gans doch hür als fern*. Brant, 
Nsch. 3(5. — «Ea ist, dann vämig, böser hür». 
Ibid. 89 (es ist schlimmer dies Jahr als das 
vorige). — « . . .Und blib ein narr ich hür als 
fem». Marner, Nb. 7. — «Und biibst ein 
esel hür als fem*. Ibid. 40. — «So er doch 
lachtet hür aU fem — als ein dreck in der 
Ineeni». Uiimer, Schelm, e, 3 •. — «So bald 
er nan vom priester prct, — so tot er was er 
femig tet». Id., Nb. 170. — «Schirest du 
in (den Bauer), so geb er me ~ als er femig 
t*'t nn(i r-.. Ibi;!. III. Etc. — Aaoh noch 
bei Luther, Tiscliieden, 221 ^. 

von Femiss. von ferne* — «...Das er im von 
femiss entgegen lief. . .» Geiler, Pest 3, 39 
Arb. hom. 2'6 ^. Etc. 

Fei*8<:he, Fersen, fem., Ferse. — Gen. 8, 
16 : «Da würst aufCsetxig sein irer Fersenen. 
Die Fersen ist das anssrest and nidrest Teil 
im Leib». Geiler, Holl. Leu, a, 3i>, — «Von 
den Ferschen biss sar seheitel...» Batzer, 
Neuer. B, 1 b. 

Fertzeu. Kurtz, 217: rüsten. Grimm, 3, 
la54 : pcdere. Keine der beiden Erklärungen 
scheint passend zn sein: «Wir frSwen uns 
von gantzem hertzen — das ir erledi{,'t sein 
der schmertzeui — Jetz mögen ir oach woi 
ton blav ferUett, — und mögen jetz mit guter 
ruwen — zu euch setzen und mitfii!.,'on — 
gretlin. ketterUn. . .» Kamer, Luth Narr, 54. 

Fesen. Yergl. die Stelle bei Uef uie, wo 
statt gefeset, gefasset steht. — Einen übel- 
thäter soll man dem Gericht überliefern, «ab 
dfefetst und gefedel als «r wt begxiiSta». 
Kembe, 1888. Bnrekh, 118. leb venniithe 



dass Fassem, J^nm, hier Jdeideo bedeutet. 

S. Fassen. 

Fesen. Pa.sem, dünne Spreu. — «Sprfiwer* 
klien, fesen, kern». Murner, Nb. 175. 
Fe»8elot, Büschel Fasern, charpie. 6. Fase. 

— •Fesselot» in eine Wunde «gelegt». — Eine 
Salbe «auff Fessekt gestriehen». Brmuiehw.,, 
Chir. 88 a ; 121 b. 

Festenen. 1. Befestigen. — «Da giengeu 
sie hinweg und festeneten das Grab und 
zeichneten den Stein». Geiler, Ev. mit Ussl. 
78 b. — «Die Eunst sol mit Stanthaftigkeit 

g'fesinet ein». Id., BUg. 144b. _ «Der 
err het sein Angesieht gefestnet und stUT 
i^cst Ii i !er geilehtet gon Hienualem». Id., 
Post, a» 78 «. 

9. GrQnden. — «. . .Der sein Steh gefestnet 
hat uff Lasier». Geiler, Selenp. n'2 ^ 

Festeniing, Befestigung, Beetätiguhg. Scherz, 
889. — «... dnr ein gevar nrkirade nnd ee 
einer reliten festeiiunge dirre vorgeschribea 
dinge». 1297. Als. dipi. 2, 67. — «Dez z& einer 
Stetten eesCsrnni^ imd bestettnng . . . hast 
w ir . . unser iny^csif,^el, . .» 1405. Ibi l 2, 313. 

Fettig, Fittig, Flügel. Seherz, 1800. — 
Hevsehreeken, «die hettent sehe ceMidte nnd 
schs fiissc». Kon. 412. — Der fcilcT'^hotcnr t> 
Enten «sol man beide fetUche abehoweu». 
16 Jh. Alte Ordn., R IS. ~ An dem Mfins- 
liuf 11 man am Sonntag vor Ifittag nicht 
mehr «utttuu dann ein düre oder veitich (Thür- 
flügel) by der Stegen». 14 Jh. Urk.4, 9, 947. 

— «Ein dischelin mit zwein fetgin», mit zwei 
Enden die man herablassen konnte. 1432. 
Inventar der HeCza von Lichtenberg. — «Ein 
Hahn, so er kreyet, so schlecht er sich mit 
deu Fettiehen». Geiler, Narr. Ö9^. — «Wenn 
ein Mensch ein Siechtagen hat gehabt . 
um! das im Hrr Artzet .schon geholfen hat. 
so gut er denoucht ein gantz halb Jor Fettich 
hencken eb er gantz gcsunt wiirt». Id.» 
Post 1, 281'; Eraeis, 13»'; Bilg. 121 t Etc. 

— Schmid, 186. Heute noch im Suudgau ge- 
bräuchliche Redensart ; bei nns sagt man : 
«er losst d'Flejcl lapple». — «Ich bin docli 
weder gaus auch vogcl, so hon ich keiu 
fettich». Mumer, Ulen.sp. 18. — «Erbsen, da- 
rin wuchszcn würmlin mit fettig&n*. Id., 
Gayac, 405. — Ein Herz «mit zweu tiiegeudeii 
vettichen*. Id. , Geuchm. f , 1 ». — Dem 
Hahn den man auf eine Pestbeule setzt «zwingt 
man den schnabel under den vettich, das er 
dester ec bliblich ist». Brunschw., Pest. 33 

Vetzer, Kotwelsch, Art Bettler. Brant, Nsch. 
62. Zarncke, 403, weiss es nicht zu erklären, 
(jodcke, 115, nimmt zusammen Klantvetzer, 
«Arbeiter, die aal dem Klant, £irchweih, ihrer 
Nahrung nachgehn». 

Fenerbla.M, hölzernes Kohr durch das nntt 
das Feuer anbläst. — «Wem sol ich die (hm- 
blaser engleiehea? einer FeuertHasen, wann 
der Teufel blähet durch M' » Geiler. Narr. 
197 b. — «Wann eim ein TuohterUn stirbt, so 
spricht man: wolan, wie sol man im thnn ? 
es i.st doch kein Knab gewesen; man spricht: 
es ist ein Fe^Uas; es ist also ein Sprich* 
wort». Id., £v, mit UseL 68 b, ^ Orimiii, 
8^ 1888, meint dieser Yergleieh ainea Ifidclinna 



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— 101 - 



mit einer i'eucrifia* kumnie daher, weil letztere 
ein Bolr ist, da« b«ld senpringt ; »in der Pa- 

— '1. :-r Ile Post, 8, 84 ist aber zo schliessen 
^l^i»mall durch das Sprüchwort bedeaten wollte, 
UeiB« Mftdelien tuen faSelisteiis kleine 

I>ienste zu verrichten, wie Foticr anblasen und 
dergi.; es heiast nemÜch : «Wer es ein Tochter- 
fin fMiB, 80 wer nit tU daran greleg^n g«" 
TTp5en, wenn ein Töchterlin kan nammon ein 
Feuer holen oder ein wenig köcheln». 

Fe«erli«alf, SeheiterliaafiBii. — «Siesohlngen 
jfrossp bäum zur erden, — das solt der todtcn 
Jeurrhauff werden». Mumer. Virg. 1, 3 »>. — 
ApoUo, «dem wir ein emg fevfrhauff machen, 

— and dienen in isröttlichen saehen». Ibid. n, 
6 « («ewig» iüt nicht im laL Text). 

Feiier8pieg4>!l, Brennspiegel. — «Du nimmst 
*int n Spiegel der hol ist, als Fmerspiegel »eint, 
und wann da dieselben an den Sonnenschein 
haltest, so gibt es einen andern Sehein von im, 
<I:t selbig Wi[lcri,'lant7; mit dem ersten Schein 
äff dem äpiegel eutzündet Papyr oder ein 
Tneli». Geiler, Ev. mit üssl. 96 «. 

Feurcndig, feurig (v?!. hlutendig). — «Ein 
Jturcndiger ttusz . . . genant . . . Phlegeton». 
Ummer, Virg. T, 9 

Feustling, Fau>.thanJ>chuh. - «Ir ^chliii,'en 
mir mit dem FeuiÜM^t den Docretalcn, emsig 
meine seiften». Wnnn. Bai. AI*. 

Viant, Vient. Figeiit, Figend, Feind. Scherz, 
1^3. IHt^T — Ihren tvianden ze falle ...» «Von 
Sinei» vundcs haai». Gottfr. v. Str. 1, 9ö. 75. 
fito; — «... do er unserrc stctte offen vient 
was . . .> 1261. Urk. Buch. 1, 856. — «Der 
tigent ist durch (die Menschen) govain». TauK r, 
222 (39) (der Teufel). — «Bekorunge von der 
weite und von dem Heische und von dem 
tiande>. Ibid. 74 (lö) (dem Teufel). Etc. — 
Wemher von Hiineburt: ar «ein rigtnt dirre 
steile zh Strossburg». Nie. v. Laufen, Gottesfr., 
;^6. — «Vergip luterlich allen dinen vigenden*. 
Gebete. 14 Jh. — Er «streit wider sin/yetuie». 
Closener, 30. — «Davides vigtnde soltent an 
ime gesigeu». KÖn. 870. Eto. — «Bs dftt dem 
menschen not ilas er starck sige. der stritten 
soL wider sine üg^de». Meinr. v. Uffenb. — 
Etc. — «S. Felix der hat die Stat (Nola) lan^^ 
Zeit beschirmet M ider ireFignU*. r«ciler, Eniei>. 
38 b. ~. «Du bist eim Vigend und wilt dich 
reellen». Id., Post. 4, 40 Eto. — «Die iin> 
sern bestritten den fyqrnt». Adelphus, Türk. 

1 — *Fig<nde der gelerten». Adelphns, Fic. 
139 — Die gewdhnfiehe Form ist von nun 
aa Feind. 

— Auch als adj.. mit dem seltenen Compara- 
tiv : *£s ist nichts dem sie feinder seind und 
das sie mer hassen dann Armut». Geiler, 7 
äoheiden, K, 1 b. — «... das der Vjfgent uns 
nit letz». Brant, Rosenkr. D. Ged., 7. — «Wer 
uff der \s ih it blibt. — liald der all viijmt 
von im txibt». Id., Nach. 100. — Brant und 
Mumer haben gewShnlieh jFVmi. 

Ficken. fricare, reiben. Zu geziemender 
Haltung gehört dass einer, «so er steet. nit 
fiek an den Füssen». Geiler, ScIiilY der Pen. 
30 — Hat ein an der Leiranithe gefangener 
Tegel Leim an den Federn^ «man ficket mit 



Eschen, und hilfet dannooht etwau nit». Id., 
Ev. mit üssl. 40 ». 

Fickmüle, besondere Stellung der Steine bei 
dem Miihlenspieljdas heate bei uns der Neuner- 
steln heisst. — Der Teufel frftgt einen Ster- 
bendi^n. «ob er da? und gyenes gloubt; do 
antwurt er im: ich gloub wie die kristenlich 
Kireh glonbt; so fraget in der Vigend und 
sprnrh: M'as gloiibt -üp rhristcuHch Kirch? 
utl dieselbiiT Frag aatwurtet er im nüt anders 
denn : sie i^laubt als ich glaub, und ab dlser 
Fichnülen Hess er sich den Vigend nit trei- 
ben». Geiler. Selenp. 101 — «iju hast dir 
ein fickmülin in demsolbii^^en Bnoh gemaoht». 
Mumer, Kön. v. Enirl. 913. 

Fidem. 1. Mit Federn versehn, befiedern. 

— «Der vil verlieisKt an ein Kerbholtz. — 
zuletst dir /iderf einen boltz». Murner, Schelm, 
b, 2 ». (Das Kerbholz wird mit »o viel Ein- 
schnitten versehn, dass es einem gelederten 
Bolz irleicht.) 

2. Lügen. Ben. 3, 288. — Die Alchimisten 
«brietent usz die fünft gubstanz, — und Ist 
abamt gefidert gantz » Mumer, Nb. 26, — 
«3Iit Worten bral denselben wider. — mit 
liegen, triegen, Iftg du, fider*. Ibid. 64. — 
Ein Liigner muss «behutsam halten seinen 
mund, — man merekt sonst das er ßäem 
kund». Murner. 4 Ketzer, B, 3 ». — < . . des 
lüg er in sein halsz, und fider als ein böser 
sathan. als er noch nie gelogen hat». Id., 
Adel, K 1 

Viehtin, adj. von Flehte, Fichte. Ben, 3, 306. 

— Schreiber «die vMiHn sint». 14 Jh. Urk. 

2, 267. 

Fielbmn. Art Zeng. Woher der Name 't — 
«JFVel&nm wol zwentzi? elen — des besten 

liesz icli t; /i^rwelen>. M ;T n ; rfcnchm. X. 4 «. 

Vientlivh, Vigeutlicb, FieutlicheB.l. Feind- 
lich. ~ « Vigenmciie sehalkeit». Tauler, 416 (72). 
In der Krntenau wurden Häuser abi,''ebrochen. 
«der viaenUiehen li)uffe des hertzogeu vou 
Burgnnde halp». 1477. Stadt^AroMv. 

2. Feind^elic:. nbcitresinnt. — «Wer es . . 
das der iehensmau so t;uend<i»cAen werc, und den 
lehenberren kein boteohaft wissen Hesse . . . 

Ist es sach da? . . . die franw 50 rucndtlichtii 
gewesen ist, das sit nit grspunuen hädi . . .» 
Printxheim, 15 Jh. Weisth. 5, 476. (Der Heraus- 
geber, dem das allerdings schlerht rreschrie- 
bene Wort unbekannt war, vermuthct es könne 
abwesend, ausländiseh, bedeuten.) 

3. Ft indlicli, ira Sinn von sehr stark, ausser- 
ordentlich, wie sonst noch iu der heutigen 
Yolksspracho grausam, mörderlich, wüthend, 
etc. — «Ein Dieb am Galgen sieht übersieh 
und ligent im die Ougen wit vor dem Kopf 
und glotteren im vientlicheti und ist vientlichen 
zersehwollen und zerbleigt». Geiler, Post. 4. 
39. Der selbe Satz aus 3 Marien, 51 wo das 
erste Mal fyntUchen steht, das zweite Mal 
f entlichen. — Ein «mächtiger Hund , der 
vigentlichen fast gebolleu hat, das was Chri- 
stus unser Herr». Geiler, Bilg. 139 — «Wo 
siehst du jetznndan ^lenst-lion also fli^siir, 
ernsthaftig sein und nyenthih l'ccUteu uocli 
eAvigeu Gütern ?» Id., Post. 3. 64 b. — 
«. . r deren (den Armen) feind vil kummeu 



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- 10» - 



086 Iiilea Landen». Id.. Bros. 2, 47 >», Etc. 

— Im 18. Jahrhundert ward das Wort oft 
in diesem Sinn j^cbrauclit. uoter An^MTJl AOeh 
vua Lutker. S. Grimm, ö, 1461. 

Fiess, Fiesslich, klug, listig. — «Die welt- 
liehen Menschen. . . scind klu^. listig and^M 
zeitlich Gut, Lust und £er zu überkommen». 
Geiler, Post. 3, 65 •. — «Do der Herr hört 
mit seinen fügdichen Orcn. . .» Ibid. 2* 88 *. 

Fiessheit. VersUnd. .Schlauheit. — «Dabin 
ker dein i'iessheit und dein Besclieidigkeit 
oder dein angebome Vernunft» Geller. Selenp. 
46 « -~ «(jK>tt der Herr hat der Natnren der 
Thierc frcbcn ein Fiessheit und Gescheidigkeit, 
die heiss ich ir Yernttoit*. Id., £meis, 18 1>. 

FiHtm, EjbitB. — ^Fifitge» von den Voglern 
gefangen und verkaaft. 1425. Alte Ordn , B. 1. 
«Im ßfits; Feldname, IttelAheim« 14 Jh. 

— <Zft den fi/Uten». Ffirdenliefm, I&18. 
Fige, Feige. 1. Eatlsfige, toelsche Fige, Esels- 

exorement. Sprüohwörtlich : nichtswärdigee 
Zeng. Einem eine v. F. l>{eten« ihn verft^t- 
lich verspotten. Pen Namen welsche Fige 
erklärte man durch folgende Anekdote : «vol* 
gnriter Esebflgen, qnales Frideriene Barbn> 
roBM MedioIanensILu^ civibus dcdit mandu- 
eftndaa propter contumeliam imperatrici eoniugi 
f aae illatam». De flde eoneubinnnun« Zameke, 
die deutschen Univ.. 102. S. anch das Bild in 
der Schrift Lochers gegen Wimpheling, f» A, 
•H «, mit den Worten: «ieh hab die feygen 
fressen». — Er tmcint der himc! hini'- vol 
gigen, — da wareuts kum der t»eUJigen*. 
Murner, 4 Ketzer, C, 2 b ; Nseh. 47. — «Wa 
ich ein klai,'t der narheit an, — der wolts 
für ein grosz eren han, — und bot mir ein 
velsehe fgm dran», Hnmer, Genehm, b. 2 <>. 

— £r verspottet uns «und büt uns dran ein 
welsche feigen: Id., Luth. Narr, 113. 

2. « Kt^ei» epitcen», unter den Arbeiten der 
Buchdrucker ang-cfiihrt. Brant, Xscli. 61. — 
Strobel, 162, erklärt Vtger. durch ordnen, 
xnsammensetzen, er nimmt es für fugen. W&re 
es nicht unwahrscheinlich dass Brant statt 
fügen mgen get'ch rieben, so schiene diese Er- 
klärung besser als die ahM^uerlichc Ver- 
mnthuncr Zarncke s, 384, man habe Feigen 
zur Bereitung der Schwärze irebrauchi. Nur 
müsste man anch, nach Strobel, vigen von 
spitzen trennen. Gödeke, 89, sagt: «Spatien 
schneiden», aber ohne Beleg. 

Figelot. Feilspäne. ^ «Eisen^i^e^*. Brnn- 
sehwig , Chir. 6& *. — *F}ßffati von isen». 
Oend. Ol 

Figent S Viant. 

Vigentselutft, Feindschaft. — Er sah dass 
man ev «dnreli vigentschaft hette gcton». 
Märlein, 36. Etc. — «Nüt trag vigentschaft 
in dinem hertzeu». Pred. Ingolts. — «8o 
habent ir kein FigenUekaft gegen der Welt, 
das i^t ^'e<;on weltlichen Menschen, wenn ir 
seind als sie seiud». Geiler, Post. 105 ^. Etc. 

Plgol. 8. VuHaU, 

Vilo. Figel, Feile. Heute bei uns : FcieL 

— *VHe, liuia; viZ«», limare». Herrad, 189. — 
Die StTMibnrger «Aindent die ßftU* mit denen 
ihre GefaM£;encn ihre Ketten •Mrfigdt* hatten. 
Closener, b7. 



Villüii, öcliiuiicii Scherz, 392. 1808. — - 
cWcr das verbchuldet daz man schern oder 
Villen sol, daz sei der stoewerter tön». 1. 
SiädLr. Grand.« 2, ül. vLat Text: dampuatio 
pellis et pili). 

Filtz, gemeiner, angezogener, grober Mensch. 
-~ <Wan einer vil spritzet« oder roubset und 
Kengel in der Nasen hat und sie hinintupfet. 
und dergleichen, die Ding stont übel das einer 
also ein Kegel ist und ein Füte*. Geiler, Eir. 
mit Tssl. 22 Post. 2, 110 b. — «Ob er schan 
zu dem Keiserthum kummen wer, und hette 
gelerte Lüt und Knnst gehasset. so wer er 
deunocht ein Bauer gewesen und ein Filt2». 
Id.. Narr. 23«'. — Zarncke, 414, sagt, die 
Entstehnng der Bedeutung grober Xensdi lei 
ihm nicht gnn/. klar. Sie scheint mir von dem 
groben Filz entlohnt zu sein, den man für ge- 
meine, besonders Banerabfite branebte. Vergl. 
Brant: «Die Tcrtz ist von sant Grobian, llut- 
macherkuecht singen die Sext, von groben 
Fätsm ist der Text». Nsch. Heute bei uns nvr 
irn ^'iiiii von Geizhals. 

Filtzen, walken. — «grosz gefilUfte doren» 
Muner, Latb. Narr 66. 

FInantz. Finantzerel, Wucherei. Schmeller 
1, 722. Financia, Ducauge 3, 29Ö. — «Wucher- 
zittss und was solieher . . . ungSttlieben fjf 
nantzen scind. . .> «Zeitlich gev it n . .. fynan- 
tsery*. Brunfcls, Anstoss, 14^^; 8".— Di& 
Pfaffen bringen die Armen in Noth «durch ir 
geschwinde revnntzen* . Capito. Trc^-'er. I, 1 

— Die Kaufleute «können nit als heimlich mit 
der finantz nmbgen «als die Oeisttichen 
Blindenf. B., 2 — Es werden «mancherhandt 
finanteen mit den armen dorechten gcwisseu 
gebraucht». Zell. 0 , 1 Q. 2 b, 8 b; x, 3«. 

— Geistliche «die auflf der finantzerei sitzen,, 
uff der Kauffmannschafft umbreiten». Zell, P, 
1 *. S, 2 «>. 

Finuntzen, Wucher treiben. — «Des dings 
ist on xal, damit man finantxet hat». Zell, R, 

Findling, erfinderischer Mensch, -- •Lii.t 
fand list und findling fund». Murner, Nb 200, 

Fingerlen, die Finger mit Ringen, Fingerli» 
schmücken. — EiM Fr km tgeßngerlet mit gtW- 
sen jj'uldineu ringen». Zell. y. 1 

Vingerlin, Ring. Scherz, 398. — Er bot 
ihm «ein vingerlin an sine hant». Gottfried v. 
Str. 1. 61. — Dem Johann von 8. Amarin 
wurde geraubt: «ein guldin vingerlin, d»^ 
schätzte er umb 2 pfunt». 1800. Cod. dipl. 
8. Thom. — »FingerUn und ander kiel- 
noter >. ISHS. ( toldschniieds/unft, 5. — Si.^ 
«nam ein gar schönes vingerlin aber irre 
hcndc». Niclaus Basel, tflS. — Phnrao 
«zoch Bin vingerlin abe und stics es Josepe 
an sine hant». Kön. 258. — «Das fingerUu. 
das trügt niemnn denn der in besunderhayt 
und in hnimliehayt verbunden ist». Guldin 
Sj)il, 64. — «sint ouch verboten schote- 
mngeriin. hrwtenngeHm. ...» 9. Btadtr. Grand. 
0. ined., 2, 208. — Schauringe, nach dem lat. 
Text, anuuU viaitaies, Besuohringe, die man 
sieh bei Besuchen tum Oesehenk maehte?* 
oder Schnuringe, weil sie an sich von pre- 
ringem Werth, nur zur Schau gemacht waren f 



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Brüteringe, tolcbe die beiBrilt6ii,Hooli£eitfeäien, 
üe jungen Leute den IßUlelieit anboten. — 

•Stosst iiT im (ilern verlornen Sohn] ein goldin 
Fmferitn au ein Hand». Geiler. Post. 2, öO 
Er. Mit Uesl 59 108 «; Emeit 19 «. — TrSn- 

■Ml Ton *Fingerlin geben». IVannihüch A 
3 HAunibal hat «eins tags bo vil Kümer 
eiMlilnipen, du mui ire fiȤa'l m mit sesteru 

hat riiri--f*n U5>/.niesj.eu». Rinirm., Cäsar, 124b. 
— «Ein h(Uueaeä ßngerlm das vergüldet ist, 
«d4 doeh inwendig holtz». Fries 81 K 

Fing'erzeipeB, mit den Fingcm zeiefcn — 
Chubtui. !<prach : Johannes der Täufer «hat 
inieh getöutt und gefingereöigt und gesprochen: 
Mhet das ist das Lamp Gottet». GeiUr, Post. 
1, 6 2, 44 *. 

Vinstere, Finsterniss Scher?., 1809. — «Da« 
für hat die tug-ent daz •MÜihtPt i!ie vinater'. 
Eis. Fred. 1. 247. — «i>ü iucii er, dasc er 
Ander not niit hette, wennc das er in der 
riiMi^ ■was>. Tl)id '2 . Hi. — cEtteliche spracbent^ 
si sin in einer cititiiri». Mio. v. btr., — 
'In mit der vinster lescht das liecht». Brant, 
\sch 86. - Ich zünde dem Teufel zwei Lich- 
ter au «und lasz guit in der fimtre ston». 
Uamer, Nb. 187. — »Vom liecht die fin$tre 
Hannen wich». Id , Virp b. 1 ». — «Als 
uiemans nichts in der ftustere gesach ...» 
Ringm., Cäs. 63 k — «In der finster gantz 
sonnen, das ist in dem keller». Käthaelb. 
4. 2,". — «Das finstre endet die färb». Fries 
1^4 a. — «Er hat ^ich verborgen in die fbutere». 
Xaehtigall, Psalter 40. 

Timsterlingen, im Finstern. — Jhr «hant 
oageu und gesehen t niit, und harumb so gont 
ir oack viauUrUHgeu». Kiol. v. Dasei, ms. — 
Man muBSte df« Lichter ISseben «nnd «««tster- 
Itngen ston». Kon. 755. — «On ein Lieeht . . . 
geetu fmgterUngea hin und weist nit wohin*. 
Geiler, Bilg. 161 — «So sfireelten sie: meins- 
(Q nit ich künn nit/in«ter/inj^ ku dem TTi incl 
kämmen ?> Id., Arb. hum. 181 h. _ ütc — 
Er schlug ihm tfinsterling mit denlsnsten naoh 
dem knpft'». 3Iuruer, Ulensp. 11. 

Fi£ol, S. Violate. 

Firmeln, Flrkeln. ansforschen, quälcrisch 

\u*.fra;4:en. «Also ist es auch mit etliclien die 
also ein enge Conscientz habend und so fil dic- 
selb vnderstond zu fegen dnreh beiehten, so 
fil Axerdcnt si meo verwii.stet ond nrme- 
subert dessbalb, das aus so vil Firglens ie 
mee und mee harfur knmmet» Geiler, Irrig 
^"chaf Ct. 4 b. — «Aber du soll nit firckrin 
und tragen wie das ntüg 6in, da^ tiolt du Got 
lassen und gang du des müssig*. Id , Bilg. 
309 ■'. - Zar Erkliiruntr kann der schwiibische 
Ansdrack dienen : &üi'a Virgcle, kleinlich, 
ponktlich ; Virgele, das Düpflcin auf dem I, 
von virgnla, feiner Strich. Schmid, 19H. 

Firkelecbt, zum neagierigen Ausforschen 
geneigt. — «Isauc . Hess es am nechstcn 
bliben, er war nit firkelecht, (Druckfehler sir- 
keleciu), er gloubt im kurtz». Geiler, Bilg. 110 

Vinn, vorjährig. Scherz, 393. — Wein nnd 
Frucht, die nicht im laufenden Jahr gewach- 
sen sind. — Dem Vogt von Ebersheimmünster 
gibt [man «einen halben amen niiwes wines 
and einen hmiben etmcs wines». 1320. Weisth. 



1., 671. — 2simmt der Propst von Üelenberg 
seine Herberge an S. Lnkart vor Weihnaebten. 

«so sol man sy jme geben mit nihvcni und 
mit vimem uiue». 1354. Weisth. 4, 24. Etc. 

— Der Wein gerieCh 1415 so seUeoht« «das 
mcn lieber rmicn win drar:: dr nnr len nilwen*« 
Kön. 774. — »a ^. uuo servu das fime korti 
z& tragene in eine käste». 1406. S. Thom * 
Fabrik. — «Virnekom», strassb. Familienname. 
1200 u. f. — «Firner, alter starcker wein». 
Adelphns, Fic. 162 

Fimig, vornyähri^'. — Den Bannherren 
soll mau geben «einen fimtgen hamel oder 
zween hnr^>. Wataelnheim, 1499. Weisth. 
5, 443, 

Fischentze, Fischerei, Fischrecht. Scherz, 
894 — «Wunne und weide, holtz und velt 
und die fischentze». Rappuhsweilcr, 13l6. Als. 
dipL 2, 118 — Zu 8. Morand gehurt «dio 
halb iMsMlse*. BudwiUer, 1490. Weisth. 4, 
39. - 

Fischgrub, pi.scina, Weiher. — «Zu Jcru 
saiem was ein Fischgruh, die nennt man in 
hebreipcher Sprach Bethsaida*. (falsch für 
Betliesda.) Geiler. Ev. mit Ussl. 451». — Dasy- 
po<liiis und Göll, 75, haben: «piseina« Fisoli' 
grub, Weyer, Teich». 

Fischhnnd. Seehund. — «Doch sahen wir 
von weitem wol, — ein grosses, finsters, grau - 
sams ho). — und dasselbig der vUchhwtid voi». 
Murner, Virg. J, 9*». 

Fitzen, mit der Ruthe schlagen. — «Oc 
denk das die Mei<.schen sint unsers Herrgotts 
Ruten domit er dich/i><e<». Geiler, Bilg. BS*". 
.S auch SchmcUer 1. 580. 

Fiaclcen, Flackeln, Flackern« leuchten. — 
Mensehen, «die in grosser Hitz der Liebe 
M ac]nMi und Gott dienen und flackern sils die 
Sonn und briunen in der Liebe Gottes». Geiler, 
7 Schwerter. F, rtb. — Das «das Feuer. ... 
also anff tri enu' un^l flockt und du werest gantz 
feurin». Geiler, Ev. mit Ussl. 26. ». — Paolos 
ist in gSttlieher Liebe entbrannt, «und also 
uff und uff grflackd bisz in den Himel». Id.. 
3 Marien 8 ». - «Es ist nit not, das das 
Für ^dt«r«>. Ibid. 16*. — «So sie )bidbert in 
der Liebe Gottes». Geiler. Bros. 1, 14 ». 

Fladen, placcnta. — «Der Tenfel . . . stiesz 
aus ee ein Fladen ins Maul . . . Die Eint . . . 
essen morn Fladni». Geiler. 3 ^Tarien 15 

— «Ein Fladen über den Zun, den andern 
herwider ober«. Id., Post. 8, 43 «». — «Dn 
sprichst: was würt syn unser Si>ys/, ? werli^n 
wir ouch Fladen essen ? Ich »ntwurt umi 
sprich: ja. denn die fürnempste Spyss aller 
Heiliiren ist der Flad . . , Christus-. Td , 
Bilg. 218 i^; Narr. 217 o. — «Die gewichten 
(geweihten) fiaden uns nit schmeeken». Brant, 
Xsch. 112. — Den Kathsherren wurde unter 
anderai «ein dürrer fiaden» vorgesetzt. Id., 
Bisch. Wilh. 292. 

Fladern. flattern — «So min frauw (die 
Äbtissin von Massmünster) wit jr ding han 
gefiaderty so soll sie es gebietten vor S. 
Verenpn mess sibcn nacht; will sie es han 
bluit, so soll sie es sibeu nacht darnach ge- 
bietten». Gildwiller, 1394 Weisth. 4,.'i8. — 
Gefladeri, von /ladern, flattern i im Gegen 



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— 104 - 



sstz zu blutt. nackt, ist gefladert für befiedert 
zu nehmen. Aus dem was auf die Stelle folgt, 
geht hervor dass das aefladerte Ding ein 
solches war, zu dem die Äbtissin selber kam 
um Herberge bei den Ilubern zu nehmen. 
Figürlich lUeas ein Ding blutt, nackt, blos, 
wenn es von keiner Mahlzeit fnr die Äbtissin 
bcErleitet A\ ar; man nannte es gefladert , be- 
fiedert, wonn man ihr dabei aufwartete. Zur 
Erklftrungr keimte imm an «das Fliegende», 
das Geflüirel, denken, von dem so oft in den 
Dlnghofrödcln die Bede ist, wenn sie daigenige 
angeben, was die Hnber dem Hofherm saf- 
tischen sollen: «flic*,'endes und rtiesscndes>, 
Vögel und Fische. — «Die Feifelterlin /focfem 
uns umh den Kopf, sie Hadem uns mnb die 
Aufjeti». (}enor. 3 Marien 21 ^. — «Also ward 
gefangen der Absalon, der het ein schön Har 
and fioäeri über sich; er reit «der einen 
Eichhaiini. da bleib er ED dem Baum hMgen». 
Id., Bros. 2,yi *. 

Flam, masc. Flamme. — «loh Terbrlnnc 
jcmerliclie in disem Flammen». Xir. v. Sir,, 
264. — Auch fem., x. B. Tauler, 297 (51) : «die 
flammt tringet do dttreh». «Wann der 
Flamm an allen Orten zu dem Tach iiss- 
sohleoht und versuropt ist, so schreien sie 
dann Feario». Geiler, Narr. 86 — « .. .und 
ffiiig der Flamm von den Fingern gegen den 
Himmel». Id., Qeistl. Spinn, ^i. 6 b. — «Der 
flamm schlug aber das daeb». Hnmer. Virg. 
G.. 3«. — « . . uinl schlecht mir dann der 
flamm in kopfi». Id., ^'b. 242. — «Hin 
geuchin brent mit irem gsicbt — das mir der 
ßam das hertz durchsticht». Id., (Jenchm. 
t., 2 a-, Mhle A.« 51). — «Der Jlammen schlug 
zun ofFen ois». Id, 4 Ketcer, L. 8 — 
«... das man den ilammcn sieht so fere». 



Id., Bad. B, 5 K 



Ktc. 



(Der inbrünstig 



fiam». Adelpbos. HÖrin, 2 ». — «Rot als ein 

flam des feuers». Fries 65 

Fiemmtlin, kleine Fahne, Wimpel, das 
franz. flamme. — «Soll die tagend . . . des 

pferdes geachtet und ireurteilt \\ erden in den 
siiberin zeunen oder in hübschen Satteldecken 
und in seidin ßmmdin ?» Wimph., Ghrys. ö b. 

Flnnimeeht . Hammead. — « iPbrnmeelbls 
brend». iüngm., Cäsar 123 

Flechten, iniperf. yZacW. partic gefleckt, ge- 
flacht. — Sie «namen und flachten ein Krön von 
Dornen». Geiler, Ev. mit Ussl. 77 a. — <pas 
ist ein strocn hart gefleckt». Murner, Nb 43. 
— Des Acncas Schild war «nnt cisin dreifach 
gemacht, drei ochsenheuten /anicu gftacM». 
Id., Virg. K, 3 «. — «Sein Kleidung was ansz 
dorn gemilcht —and mit raten aiuamenj{;flaefc(». 

Ibid. J. 7 a. 

Flecklecht. gefleckt. — «Die uns noch- 
kumnicn. werden denn oach also )leeitfadU aad 
blencklccht». Geiler, Bilg IJ 

Flederin, adj. von Fladcr, Ahorn. Scherz, 
A9fr. — «Ciphus ligneos elronmdatas argento. 

in vnliTiiri ein flederin kene». l.Mn7. — "Ohrt 
lignca cum argeuto ornata, flederin kene mit 
Silber besbgcn». 1408. Hist. deS. Thom., IHO. 

FI«Ms*chbftnk. — 'fi irr i-r zu getre«' das 
er uns also utt den ftctschbank geh», Wurm, 



I Trost. 49 — Sprüchw. : einen avif die f?«tsrA- 
I bank geben, ihn verrathen« Mnraer, Sehelm. 
b, 2 >>., das Kapitel. 

I Sieh Fleissen, Füssen, sieh befleissen. 
' Sorgfalt oder Eifer an etwas wenden, getii>seii 
' sein. — *Fki$K dich ... zu dienen». Geiler, 
Irrig Schaf, C, 2 b. — «Auch kleine (Sünden) 
sol sich der Mensch fleissen an fliehen» 
{ Id., Pred. von Zaehäus, 4 >. — «Za dfiLin 
I sohaawenden Leben sellent geflistm sein alle 
I Geistliche». Id.. Bros. I, 14i>; Bilt:. 125 b. 
\^ «Wer off richtnmjlMM« sich, — der Itgt 
I oneb das er bald werd rieb». Brant. Nseh. M>. 

— «... der scliiffniMn . . , der tiff dem mor 
[fliazt Bchiofifes sich». Ibid. 96. — Füu dich 
Inierin, so gewinst dn eer*. Brant. Faeetos, 

A. 8 ^TTiit dich gar eben, znrlit dirl; Hieg», 
Id., Thesm. c, 3 — «Der rechten wlsheit 
thn dich fieisMm: Id., Epigr. Copie SSö. — Bto 

— «Ein jeder soll geflissen sein — wislich 
thnn in den gescheiten sein». Id., Moretub. 
a, 2 «Fantasten flnd ioh mer nf erd, — 
die _/ft'ssi?n sich der ncrschen gberd- Murner. 

; Xb. 49. — Die «sich des grossen mutwills 
fleissen, — die kirchen, klusen bie serrdssea». 
Id , Luth. Narr 108. — Etc. — «Hettestu 
dich darfür geflissen — das du nsz wiseu 

f narren mecht, — die selbig arbeit würd dir 
schlecht» (leicht I I . Nb. ö. — «Wercnf 
sie das tnsentst moi — des gottes dienst und 
ercn vol, — als sie dem tüfel sind geflissen». 
Ibid 185. — «Es sol ein joder gouch geßisitett 
bin über nndre gouch all usz zu gucken». 

I Hurner, Geuchm. e, 3 1^. — «Der wibschen 
art sind sie geflissen*. Ibid. n, 1 — «Wan 
denn der mensch des wer geflissen und leit 
sein kunst nit übel an . . .» Mnmer, Bad* L, 
Cy a. — «Wir reiniq-ten du nnser gewissen, — 
Uü'i waren mit auduchl geflissen — gen Jupiter 
dem höch>ton >,^ott.» Id., Virg. H, 6 — Etc. 

— «So ich nit für mich sehe gefisUtn» . . . Id., 
j Luth Xarr 78. 

I Flesche, Flasche, Krag, oft sehr gross. — 
«Ein einnin flesehe*, dem Joh. v S. Amarin 
geraubt. IHOO. Cod. dipl. S. Thom. — «unib 
eine flesche 3»'f sch.» 1395. S. Thom. Fabr. — 

iMan «sol geben die grosse flesche mit wine 
den stnbengesellen . . . Die grosse ße$ehe dtt 
18 mossen». 1400. Tuche r/ n nft, 27. — «Zehn 
messige fiescheu». 1427. Ibid. 34. — «Ein fietck 
mit win mag ooeh nit gfesebaden». Conr. v. 
Diuikr.. V. 13^1. — Personenname: Ritter Bur- 
kart Flesche von Bischovesheim, 1265. £tc. — 
«Nieman thnt nnwen Win ... in alte Flefchm*. 
Geiler. Post. 3. 105 i^. — «Gott lasset nichr 
Wei&äbrot an den Beumen wachsen und FUschen 
an den Reben». Id., Ev. mit Ustl. 69*; 
Narr. 31''; Brös. 1.42''.— Etc. — <Was 
der Tcut^ch uff crd anfacht, ~ so wurd doby 
der fltsdte» gdacht». Humer, Scbelm. i, Sit. 

— «iif der flesehen rienien treten». Id.. Xl. 

— Etc. — Fig, Trunkenbold: «Trunckene 
/fescAen». Hnmer. Sebelm. e, 4 «. — «Von 

^vibern sac icli nit nllein. — die \vr^\^ finch 
ßeschen letz gemein», id.. Nb Grt. — Etc. 

— «Ich raeint wer ein flesch mit wein» . . . 

«Ein liillt7inr ^'>v7<.. Panli 180. 301. -- S'iiiiron 
in der Kirche «usz vollem gcist, nit usz voller 



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— 105 — 



iksehen» Zell. F» 8 •Zwo grots blaeheu 

fUtehai'. 151G. 

Flete. Fletikeit. Saaberkeit, Schönheit. 
Flit, Gegentheil von Unflftt. — Am Kreuz 
i^t Christo ««inre fletikeit nütz nit btiben». 
th. Prcd 1, 230. 

nendera, Flodern, llittern, schimmern. — 
«... Lengold, das Fkudem (Druckf. tteuderet) 
weltlicher Weisheit», falsches GoUi ilas den 
ödiebeii Schimmer der weltlichen Weisheit 
Mentet. Geiler, Arb. hom. 139 <— «Lcngolt 
^ htrint klingelt. ,^od«r<. and fot ein »nn IMof 
4aramb>. Id., Brds. 1, 106 b. 

PlfeelitMi, fleohten. Dia Winden «jltecAten 
>ioh uff 'liMi /.üiien>. Bninschw . Iii-t. 122'*. 

— Bryoni» «i»t ein krat fließende nlT den 
zönen wie -winden». Ibid. lOt «. 

Fliehen, Fliciron fangen. — «Sie haben wul 
öas Mao! offen, al& weiten sießtehen». Geiler, 
Xarr. IB! b. Lat. Text, ^ Ji, 8 «: «quasi 
n. ;-r j - .M pturi». 

ilieö»«. Wasserriune. — BumefiiUKy von 
einem Peidbronnen ablliessend. An vielen 
♦>rien. 13 .Th. u. f. 

Fliete, fem., Flicten, masc, Sohermesser, 
Lanzette — «Ein Fhetm oder Sehennesfer». 
Geiler, >';irr. 11 »». — «So lidet ein MtMisoh tjo- 
dultiglicben den FUeten in dem Gschwer oder 
ES»»en, 90 er bekent dae im der Flieten ist 
•^in Mitwirkung der Gesunthcit». M., Bilg. 
68«: Pred. n L., 146«. — «l>a» apostem 
(öffoen) mit einer flieten». Brunschw., Pest. 
31 b. — .Tha (denSieB) alf mit einem J(«Mni>. 
Gersd. 61 

«Flindel, Flinder, oder Hammereohlag von 

5«iin». Brunschw., Dist. 8*>. 

«Flin», silex». Herrad. 186. Scherz, 398. 

Flitsih. Flix, I nrath in den Augen. — Eine 
Frau «hab Fltx in den Auirf'tt Karrcnsalb in 
den Oren, ein blow Ktinckeud Mal, gel oder 
«chwartz Zen, oder sig von schweren Sitten», 
ihr Mann darf sie dfsshalb nicht verlassen. 
Geiler, Post. 1, 29«; Ha& im Pf A, ß »>. _ 
«Hysopia, lippus. fiyt$ch in äugen». Gcrsd. 
^4 ^ — Heute sagt man Käs; ebenso Geiler. 
Lv. mit Ussl. 83": «dein Augen seind rot 
and triefen und «eiiid vol Kess». 

Floch. Floh. — «Wenn ein Floch einen 
beisset, so würt ein rot Flecklin da». Geiler. 
Dreieck. Spiegel, Aa. 4 h. — «Nit allein die 
Flöeh fechten dich an, sonder aach die Leosz 
Bnd die Wenteln». Id., Has im Pf. d. 2 «. 

— Etc. — «... als ob sie mit einer axt ein 
ßtxk ermorden weiten». Murner, Adel. 8 ^. 

— Sie «zogen mir ein kleinen floch, — nnd 
laaffen sie den oclisen nuch>. Id., Liith. 
Xarr 13U. — «... also wil ich die fiöch im 
Hiheiehen». Id., 4 Keteer. C, 6 a. ^ Ein 
'Makler «der pnivor für die fluch unibficrt». 
id., Lnüi. Narr 18. — «Uea&cbrecken und 

wann mit floh». Id.. Nb. 80. 

«Floden»yde», Flockseide, von ßodem, <l»i- 
^m, dattem. 1477. Tuoherzunft, 88. 

FlülieB, flflehten. — «Die die in die etat 
lih oder -rfit vlohtent'. 1261. I'rk.-Hnch. 1. .'ViH. 

— «Wer ouch das jcmau sin gtt vlohte in den 
«piul« ron Strassbarg . . . 1888. Als. dipL 2. 
•10. — tDie YOTStette and die klöster hattent 



' in die stat geßöhet Up nnd frftt». Kön. 817. Etc. 

I — «Fliehende uersoueu oder aejlochen gfit ...» 

! Niederspechbaen, 16 Jh. Barckh , 86. — Ihrfa 

I 'flöhet ihr Kint in grossen nöten». Oonr. v« 

I Dankr. v. 895. — Maria hat ihr Kiud »geflächt in 
manche statt». Murner. 4 Ketzer, A, i a. — 
Im Schloss «ist weder brot noch wein, — und 
nit ein har ffefiöhet drein». Id., Luth. Narr 110. 

Flohen, Flöhe fangen. — «So beissent eie 
die Flöck, aie kann vor inen nit spinnen, sie 

' rnnse anfliteen nnd mnss sich fioheii*^ Geiler, 
6ei ;l Spinn N. 4b; Frank. 2, 10b. 

Flom, Pergament. — «Glich wie ein Lieht 
in einer Laternen, de das Lieht sehinet dnrehs 
Glas oder Flomen, und der Flom oder das 
Glas von dem Licht erlüchtet wird». Geiler. 
Poit 9, 20 a. — Twingers Voeab. hat; ^Flom, 
nieinbrana. Fei. Birmente» : bei Geib r ist es 
demnach dünnes darchsichtiges Pergament. 
Nach Frisch 1, 879, heiest FIme, fem., im 
Niedersächsischen Schuppe. 

Florieren, Flogierea, oig. mit Blumen 
sehmfteken, flenronner. 

1. Handschriften mit l^finiaturen schmriekeii. 
— <lö sch. von 29 b&staben zb florieren in 
dem grosaen antiphener . «3 leh. 6 pf von 
7 bhstabeu f.^ florieeren in einem kalter». 1416. 
S. Thom. Fabr. — «Der maier hat in wol 

florieret». Alts wert. 80. — Anweisnngr «wn 
•florieren uff gold». Brunschw., Medic IHS » 
i. Preisen. — Gott loben «ist daz aller 
liepste spil, — Daz ich m oI wil — P8r alUn 
spil florieren». Gottfr. v. Str l 109 

H. Neotr., prahlen, grosstliun. — «Wol 
Irammet der mensche dercft das er die edel 
wesen verstet nnd floijeret mit den synnen 

i hie inne». Tauler, 24H (42;. — «So kninment 
SU mit irre vernunftiger wise und Jlnureni» 
iv&r., ßogi'TCiif . Ibid. 265 (46). — Sie «haiii 
geflogteiel iu hohem verstonde». Ibid. 160(291. 

I — Etc. — Das Erlangen der göttlichen Gnade 
«litniitaii flo<jirrendem fürnünfti'Jrem elafTendc». 

I R. Mcrswin, P'elsen, 83. — «Meutechen die 

I do ufgont in iren riehen sinnelichen /{o^i>rf«'/t 
Vernunft». Ibid., m.n {Flogiert isl wohl durch 
flogierend zu verbessern). 

Flos, ncutr.. Flösse, fem., kleiner Bach. 
Vergl. Flieste. — «In dem flösse», Feldname, 
Ittenheim. 1351. — «In der flösse», Gambs- 
heim, 1370. 

I Flo»chiff. Fischkasten, Fisohbehälter. Scherz, 

'400; nach Twingers Vocab. : scapha. — Die 
Fisclier sollen «kein floschiff . . . setzen in das 
gadem». U Jh. Alte Urd., B. 12. — «Wer 

I dem andern seine Fische nfmmet in sime . . 
näschilTf . . » 15 Jh. Ibid.. B. 1. 

. Flöaaeln, BotweUch, ertränken. — Braut, 

I Nseh. 69. 

Flottichen, ftattern. - Ein in> Wasser ge- 
fallener Vogel ist «mit sineu diigclu floUichemic 
nnd slahende». Nie. y. Basel, 820. 

Floiiwen. ntieh vlacjen. im Wasser hin und 
her bewegen, schwenken, waschen, reinigen. 
Sehmeller 1, 788. 

FliV Flnhe. Felsvnnd. Fels. S'cherz. 4»:'0. 
4Ü2. — «In der fluhe». Marlenheim, 13öl. — 
•Zt fimhe». Fürdenheim 1882. — Im Meer 
«seind gar viel sorcklieher Ort; Fluhen, Glnfen 



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and f ^eu». üeüer, Schiff der Pen. 4 — . Vohe, V ocke. fuchs. Scherz, 1861. — «Zu 
«Wann der Hirt fiber die .FTii mid Felsen gon j Vchenloch», an 7 Orten. 1279 n. f. — «Uf Vokm- 

wii und iibpr die scharpfcTi Eck der hohen weide*. Wiekersheim, 14 Jh. — Voclrn- 
Berg, eo fallen die Schaf se Tod über abhin». loch», Waldenheim, 1336. — «Der Vockemem», 
id., Bmeia 91 h. «Do ftiren ndr giutts uik \ Ingmarsheim, 1328. — «Der VockenwinkeU, 
hinznheu — PBchyni eq dem fislien /bttoM. Bicielnhcim. 13B1 , Weyersheim, 1460. cVia 
Mumer, Virg. K, i ^. , dicta zü focken*. Gertweiler. 1324. 

Flüchten, tuirare. in die Flnelit IrdbeB. — Vol, masc, Fohlen, junges Pferd. Schere. 
( "n]ni!o hat zwei Pfeile, «der erst maektwQnt, 403. — Der Probst von Oelenberg «sol haben 
lier ander flächt», Brant. Nsch. 15. , einen volen do louffent in dem banne*. S 

Flucken. flackmaehea, zum fliegen bereiten. ; Lukart, 1354. Weisth. 1. 24. — Im Mai soll 
Gewöhnlich ist es neutr. : flück werden. Be- 1 der Meier für die Huber «einen «okn haben» 
necke 3, Hb. — Ein Adler sagt zu seinen Giidwilior, 1394. Item, Balschwiller, I41ii; 
Jangen: €ir süllcut strecken xindßucken üwer ! Heimsbrunn. 16 Jh. Weisth. 4, 59. rO. 98. 
c:e>'idere und süllent leren mir nock Iiiegen». | Folant, Teufel. S. Volant. — sprach 
Nie. V. Basel, 320. einer zu dem Teulel: «du böser Foiout, wa:> 

FIfidern, vom Geräusch das eine Flüssig- machstn da?« Fanli 887. 
keit macht die man plötzlich in ein Gefäss Folge, spez. Leichenfolge. Leichenbegäng- 
giesst. Vergl. Phetteni. — «Wenn du ein uiss. — «Es sol ali weit und jedermann — 
Geschirr wut ffiUen, so must du nit den Win zu leid und zu der /ojlpieN gaii». ICnmer, Laib, 
oder (las Wasser einsmals darin schütten, aber Narr. 156. 157. 

du ma&t gemach ihuu . . w ih du darüber Volle, fem., die Fülle, das Genügende 
ßädeni und meinst es mus einn Mab vol werden, Scherz. 1888. — «Hievon kan nieoian die volle 
so verschüttest du den Win>. Geiler, Bilg. 157*. , gesprechen». Tauler 233 (41). 

— Schwäbisch: flodern, fludern. Schmid. 196. ! Volle, masc. dasselbe wie die Voüe. — «Sii 
Flnghart, Kotwclsch, Geflngei, bee. Hfilmer. türste sere. und man ^ap in den viüen*. 

— Brant, Nsch. 62, I Tauler, 40 (8). — «Vor der sintüftt heitenl die 
FInho, Vordertheil des Schiffs. — «Ein ' menschen und ein ieglich tier den voOm an 

Schiff hat zwei Tlieii; das da fornen das über spisen». Kön., 244. Etc. - «Welles ouch also 
sieb gat) heiüsi QiüFiu». Geiler. £v. mit Ussl. | arm were da« es nit den voUan kette und 
31 Seliiff der Pen. 7 b. «Wir nennente l heiaehen (betteln» mfiste . . .» Ontlente-Ordn.. 
hie das Flugend, wenn es flfiliet voran bin». 131. — «... untz daz in der voüe geschieht 
Id., Post. 1.28b. .von irer verseaeen sinse wegen» 1404. Heg. 

Flnhael, Flnhtaal. 1. Fliiehtong, Bergung > B, 40. — «Den voUen tftn* oder bieten, gennp 
eines Flüchtlinirs oder seiner Habe. Scherz, thnn, die Pflicht erfüllen. — Ein Huber «der 
401, JYucAtjo^ Benecke 8» 847. f— «Wasiairldem hof den volUn t&t*. Wolxkeini, lö Jb. 
front gehalten bant, es sie dnrc^ fiuh»ei oder | Weisth. I, 714. — Ete. das sie Inen 

swie es si, daz si ouch damito sulnt schaffen damit den vr^Urn t Mti nr». 1446. Goldschra. 
swaz si welleut». 1262. Urk. Buch. 1. 308. i zunft, 19. — £r «meinde danne das er domlttc 

9. Betrageriseke Uebergabe eines Gnts an f den «oBen giiten bette». 1400. Winklerproaeas. 
einen Andern. — Es soll Niemand «ein Tlint 39, — Dir Z< liMidcr sollen anf den Aeckern 
ziehen der xu ime dnrck fiuelual von ieman «iren voilen dbu, das sie ein benügen habent» 
gestellet wer». 1899. üric. 9, IflI. — Ifan I fdas völlig nebnea. wean sie berechtigt sind), 
soll kein nrliehenes Gut als Widem oder Ittenhcim. 16 Jh. Weisth, 1, 734, 
Schenkung bestimmen; solche Stiftungen sind Vollnist, fem.« vollständige Leistung. Fülle, 
niohtig, «wenne ans (dem Rath) danket, das Summe. Schere. 1863. — Von allem was 
solche gifte mit gcferden sint und durch Tristan that, «so was ie daz diu rolicist, - 

ntd geschehen sint', c. 1311. Urk- 2, 27. Diu ir herze allermeist — An Tribiaut» liebe 

Vocheze, Vochenze. Fochotze. jVrt Kuchen twanc», dat^s er ihr Lieder sang. Gottfr. v, 
oder Brod. Fochentz heisst in Baiern noch Str. 1, 265. — « . . daz ist allermeist — Hins 
heute eine Art Brod. Scfameller 1, 685. — selbes herzen volleiist*. Ibid 1, 17. — Gott 
«Kuchen vel vochetzen, torta». Herrad, 187. stärkt den Menschen «mit der folieist sinea 

— «Panis qui appellatur melvorhiuin. tnel- gcistes> Eis Pred. 1, 69. — ^hri^lus, «der 
rochenze», den Munster-Canonicib /u gewissen i ein voUeist ist aller gnaden*. Ibid. 2, 4. 
Zeiten ausgctheilt. Liber eoquinac — Die «Yolmonet», September. Kalender. 1484. 
Schwaben trinken ilcth «an S. Michelstag, Voppen, Kotwelsch, lügen. — Bettler dio 
.S. Gallen, b. Jacubbiag, gleich wie die paureu ^voppen, ferbcn . . .» Brant. Nsch. 62. 

im Elsass am S. Jacob.ntag knobloch fressend. Fopper, Rotwelsch, Art Bettler. Nach Gö- 
meinent welcher nit Met und Fochotzm Mz deke, 61: Rasende: wenn nber. nach Göd.. 
der lebt das iar nit usz». Fries 4ö ^\ I Brant 114, voppcu lügen bedeutet, so werden 

Vocke, S. Vohe. woh! Fopper Lügner sein. — «Grantner, Vopptr 

Fogeleht, vogelarti.;. — «3 sch. von dem und Vagiercr». Murner. Nb.. 61. — «Bttler, 
blowen fögelehten gcwuude und 3 cappeu und Fopper und Yagierer». Ibid. III. 
das widerschingcAvant zft bessern ... 1 sch. Fürchten, fürchten. — «Nit wollend üch 
von dem roten fögelehten gewando und von furchten* Geiler. Irrig Schaf, B. 1 ■. — Daa 
5 cappen zft bessern*. 1432. S. Thom. Fabr. Schaf «förchtet» den Wolf. Ibid.. A, 6 b. — 
Priestergewänder mit eingewirkten Fignren «l'er Low /örcÄtet ein weissen Hauen». Geiler 
von Vögeln, Adlern, etc. |üöil Lea, f, 4 e. — •Hitförcht dir, mein San. 



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4ä» vir ein arm Leben LAben», Id , TroftUp. | FraM«.lf>4»M, Scherz, 408, — o fraslteit . . 
OC 1 •. «^heeti ias mieh «Ue Thier I iet, das itt «ftnole ein unreine grop loch . . .» 
frchUti?^ Id.. Süadea des M.. 9b. — Etc — Tauler. 378. (R5). - EU. Prod. 1, 66. 188.— 
«Wer uff der erden Jit, — der darff vor vall 1 Jüngste« Gericht. ^ «Ich han geaündei .... 
fUk fMkttn nit*. Bnnt, 17aeh. 28 • - «FMf | mit «rotiM. mit gitekeit . . » Bihteb., 8. — 
im Icrmeistcr». Id , Cato, a, 21>. — Etc. — «Er «Adam nnd Eva n it frattheit haben gesündet». 
fmtU allein dammb die weit*. Mvmari Bad. \ Guldin SpU, bO. — «Dornas kompt denn Hoch- 
E. 9*. — «Aaeh fikf^kM sie Joiioiiis sora*. ^ fart, ÜDkaseUtait^ Fron and toder Laster». 
IJ., rirg. C, 7 «Dazir euch /örcÄ/iM dorffen Geiler. Post. 2, 61 a., Selepp. 39». Etc. — 
ut BLer». Id., Lnth. Narr, 43, — «Vor üX/^vl *Frauhtii oder Schleck». Id., Selenp. 181«., 
ipraeh man : förda dir iiit, — wen da den 149 *. — Ste. — «... in fräst, hoinrt, git». 
rechten trit» Id.. Schelm, b. 1 a. _ Etc Braut, Rosenkr. Wack. U, 1099. — «... das 

foren.^'areti, aut etwafi achten, wahrnehmen. I ich darKwUohen nit wol wüst — oh ffouheit 
— «Eia "Svrrfcret keiatr Zeit». Geiler, Selenp. oder disekes tneht — lolt billioh haben voma 
168 *>. — «Das seiud drei Aberzil, der ein Mcnsrh frticht>. Brant, Thesm. b 11». — «Bcdismus 
form sol>. Geiler, Fred u. L. 109 — Ein ist. eia liuudisoher Jross uder uuordeulich be- 
8«hüu •/ortfidaniaehdaserindasZiel sehless». grird der speiss». Oersd 87». 
IJ.. Selenp. 42*. — «Fleins dich sines Fm^*(<, Fresser. — »"^'if leitten im Clnisto* 
Wüieiia ze foren*. Ibid. öö 7 Schwerter, G. zo, er wer eiu Fro»s uiul lüi Gebell der Siiuden». 
Sb. — Ste. — Geiler hat anch schon das zq- Geiler Emeis 64 ». — <.kt/t sprechent ir(sagc 
sammpTigesetzte Verbum H^t7//ore/i, dit« ein/ige Christus) ich sey ein Fiiller und ein Frms* 
\mi\u in dci' /ar«n heute noch üblich iüi: «iJaä Id.. Post. 2, 48 b. - Noch bei GoU, 30&: 
da Gott dem Herren aieiie>t, im wüforest in «edax. ein JFVaast». — «Haltest du ere. sitt 
»llen E)ingen . . .». Post. 1. 34 •., Selenp. «. und raasz. — das man nIt sprech, du sicst ein 

Forhel, Forelle. Schraeller, 1, 7ö2. — «i-'or- Jmtz*. Brnnt, Thesm. C, ö — Eiu grober 
'<elen sein besser und leichtrer VMrdowQttg» Esber «der würt geheissen vol eiu fto$M*. 
titnn Salinen. Fries. 41 ». Id., Nsch 110. 

V'orhoubet, S. Furlutttbet. Frat, wund, entzündet. Schmeller 1, 829. — 

^'o^llt. Verebt, Furcht — <Ir sollent Stat «Do ein mensekseroder/pctf iat...»Brnnsekv., 
ij'eben der Forcht des ailerhuchsten». Geiler, 28'' 

>änd. d. M. 64 i. — «Kuechtlicbe Forcht . . . Fiatrigkeit, Frutte. Entzündung, — «Sere 
in der Forcht des Herren». Id.. Irr^ Sekaf oder fratrigkeit oder nihc im mund oder in 
A. — Etc. — Dass Gott «in vor rm-ckt der Icelen». Brunschw., Dist. 22 ». — Hat man 
4es todes bhüt». Brant, Nsch. 29. — «Lad uft ein l'llaster aul|,'elegt, «und ob ein fratte kcm 
die vorht des todes nüt.» Id.. Cato, a. 8e. under das pttaster umb den schaden, so werd 
~ £tc. — «Die /orcAt, der schrecken, grausam I dammb gestrichen oagaentum albom». Brun- 
was». Murncr, Virg. E, 6 1>. ■ schw., Pest. 82 1». 

Vorhtlich. tiirehterlich. Scherz, 1891. — Es Franenhnn», lupanar. — Dor zwulfjährige 
^«ichah da£s der Heister «au sime Ende gar ('hristns «kert nit in das Würtshus, nit in das 
grosse gruweliehe und gar vörhttiche geberde Frowenhu». do man Leckerei in tribt und spUt, 
habend'- wart>. Nie. v. Jiasel. lUk. Taul. 62. aber in das Hus .-ines Vaters». Geiler, Post. 

¥«f>hta«m. Forebteam. fürchterlich, furcht- 1 2, 79 \, Brös. 2, 58 , Ev. mit Ussl. 00 a.. 
bar. dekers, 1891. — «Er ist jung und vorht- ' 184 *. Etc. — «Bot ob besser wer das die m&l 
i(tm und ein frevel nian>. Kon. 390. Etc. — brenn oder das fratcenhaufz. .Antwort, es wer 
£in Teofel «dor was förhUam und grusselieh». ] besser das frawetthautz. do lieffen die seek 
MSrlein, 16. — Liesseman die Geningten am selbe heraus«.» R&tkselb. D, 1 a. — «Flfieh 
'-iilgen. «so brehte die eilende angosiht ein . . . hoffart und sjiil - und frauwnhus, würtz- 
forkiwn schreck». 1461. Alte Ordn., B. 24. — huser ...» Brant, Facetus A, 6 ». — «... sunst 
«Ein foreht$awier gott und ein erschreeklieher sitzt sie in dem froteenhMi. — nnd ist der ere 
. .;t, d> n l:r 'MipTLd ferchtcn». Geliete, 15 .Tli der Luden usz.» Murncr . Nb. 157 ; 5i' «offene 
<Dis Ist eilt jorctUsame Stat, die Sut des Todes, Jrautoefiheustr* Id.. AdeLK.. 2^. — Dasypodius: 
jo for^tum und grnseKek den Bosen». Geiler, ' «lupanar, ein gemein Frmeenhem§.» 
ßilg. — «Maria ist /o/t7//.sf(m, erschrocken- Iranisch, weiblich. — «Er har orkant die 
Uc£ nnüberwintlicb». Ibid. 34«. — Uanohmal Blödikeit des fröüchen Geschlechts». Cieiier, 
auek, bei Geiler, im gewohnUcken Sinn von ' Schiff der Pen. ^ a. ~- ^Freuwetehe. frewUcht 
torcht^am. — «Lig da. sprach er, forchtsamen Narren». Id.. Narr. 131 ». 
luan». (metuendus). Murner, Virg. 1, 4 — Frebte, Gefrehte. Feldmass und Feldname. 
•Schwer, gmsame und fordklscwie träum». 1 18 Jh. u. l Sehers. 416. 1901. — Seigneurs et 
Bmn-chw., Oist. 70 — Traumen «von er- villages. 171. 

scbrocklichen /orcÄtÄuwc« dingen». Gersd. 72 b. i Freidig. atrox. Lapicr, heftig, kühn, grimmig. 

▼orlSflkiV, S. Fürlöfftr. I zornig. — Es «werden uns ancfehten ... die 

Förscheln, subtil und anscheinend sanft freidigen wulfi » die Teufel) Eis. Prcd. 2. 109 
lürscheu uder fragen. — « . . . das er den bru- , — Wiire e> da&s *eiu hi^ber so freitUn oder so 
•kr hörte bicht — und försckkt Im sin eintalt | ge^ alii^' were. dass einer den andern an den 
»b». ."Nf'i'-T-r, 4 Ketzer E. 3 ^. landta^'^ lüde . . .► (statt S'icli mit dem Ding- 

Fran^pute, glücklicher Fortgang, von vram, hofirerieht /.n begnügen) Nicdermorsehw iiier. 
vorwärts, und SpuU, Eile. Benecke 2, 2, 654. 1364. Bcrnwiller, 148H. Weisth. 4. 94. 64. — 

Inakeit, FroAheit, gala, Oefräseigkeit, ; «Die frödigen wort die da gesckehent (beim 



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— 1Ö8 - 



Spiel), durch die manig zoru oud geväobt and 
todsehlag gesohehent». Guldin Spfl. 71. — «Der 

Lew hat ein freidiger Sei dann der HIrtz. da- 
i'Hmb 60 bat im Got und die ^'atu^ geben Ge- 
wer, Walfen, Zen, Klawen, die derselben Set 
die da /rci'Hij /iiLr' hören, und der Hirt/, hat 
nit als ein fr eidige äei>. Geiler, £v. mit Ussl. 
169 b. — Der von Christo geheilte Blinde «was 
gehertzt '« ordcn . . ., m ie freidig die Jnden 
worent wider den Herren, als freidig war er 
den Herren za besehimen, vnn sehnawet sie 
an wiewol er ein Bettler Avas». Id.. Post. 
2, 87 ^. — «Mancher der wil gar freidig sin, 

— wogt sieh an löwea, berea, sohwin». Brant, 
Nsch. 73. — Ein Eisenfresser «der crtitr nll^^in 
wol vir bestan — und usz der iläschen freudig 
ein». Ibid. 85. — «Wer gots marter flucht 
beim wein. ■will jet/.o der freidigist sein». 
Braut, Layensp. I6ö », — €,.. also freidig fftr 
Tumns dar». Mumcr, Virg p. 6 •* — «Derselb 
was so eines /rfyrfi^eM, durffiipren «retniits . . .». 
< . . . Damit ein yodQt freydiger mau ihm nach- 
volgte . . .» Adelphns, Barb. 47 öö b. — «Mit 
welchen wassern sige r.n überkomen ist und 
der mensch freidig zu machen». Brnnschw., 
Diet. dAK 59b. «Diewvl sie so freydig 
trut7.on und drawen . . .» BranfeUt Zehnden, 
a, 1 1>. 

Freidikeit. Heftigkeit, Wildheit, Kühnheit. 

— »Hi^r lycw hat atlwegen Fcbrcs. das Kaltwee. 
irott und die jNatut haben im da« /ngeschrempt 
znttmXMiawXi Freidikeit». Geiler. Bros. 1,&Ü i», 

— «Den weisen freidikeit gebrist» (andaoia). 
Braut Faoetiis. A, 8". 

Freien, S. Prien. 

Freihartifibnben, S. Freiheiter. 

Freiheiter, Freihartsbuben, Frelheitsbn- 
ben, Freiheitsknaben, Bettler, fahrendes Ge- 
sindel. Leute die an einigen Orten als Gauck- 
1er auftraten, an andern sich als Lastträger 
{jebranchen Hessen — «Die Edlen spilen mit 
den Stalkoechten und FregertJtln»beH». (Frei- 
hartsbnbcn). Oeiler. Narr. 169*. — «So er 
das I Hutzeiuintlit/ 1 ubtliut nml von ihm wirft, 
«0 scheint er als er in Warheit ist, in eim 
grindigen nnsehaifnen Antliit, und ist kein 
Junckfraw, sunder violloicht ein Frtihvitsbub'. 
Id., Seleup. 227 h. — «Da solt dich halten 
als ein FreüteiUknab; wie halt sieh der? wann 
man einen Freihrilslnabeu beladet mit P.nnlen 
die man im utleit. Bürden Golt, Silber, Duch. 
Gewfins, Parpar, Edelstein und Berlin, so neigt 
er sich, nnd je ine man im nfleit ki'istlirlifr 
Ding, je mo and me er sich darumb neigt; 
man leg im nff was man well nnd wie vil 
man well, so neigt er sioli und hütet darunder 
den Rücken oder die Achsel oder das Haupt». 
Id., Bilg. 189»; 190K — *Fryheit9hnaben, 
secknffdreger». Murner, Schelm., c, 4 — 
«Hüppenbuben oder Freyheiter». Butzer Ver- 
antw , e, 8 

Der Name FreH^eittlnnb kommt daher, dass 
die Beiiier und fahrenden Leute im Mittel- 
alter hie und da eigene Freiheiten besasscn, 
irleichsam al-' iCiitsctiiidi^un:: dafür, dass sie 
Überhaupt i'iir ehr- und rechtlos galten. In 
Basel, /,. B . hatt' ii sie gewisse Privilegien 
nebst einer besondern Freistätte auf dem so* 



genannten Koblenberge. In einer Urkunde 
von 1M9 (Grimm, WeisthUmer. 1, 819). über 
das Kohlenberger Gericht, heisst es: «das Ge- 
richt besitsen die Frietsknaben oder Seck- 
drager», Sie waren Saektriger im SflmtUeheii 
Kornhaus, hatten die Gefängnisse und Kloaken 
sn sänbem, nnd in Zeiten der Peatilena die 
Verstorbenen m beerdigen. S. den Anftats 
von Bnrckhardt in ^^tr^^Jber8 Basler Taschen- 
buch auf 18Ö1. Von einer ähnlichen Freistitte 
za Strassbnrg ist nichts bekannt; das Wert 
Freiheitsknab muss jedoch üblich gewesen sein, 
ebenso müssen diese Lente auch bei ans ati> 
Saektr&ger g^edient haben, sonst wiren Geilers 
Anspielungen nicht verstanden worden. 1463 
kommt in einem Mandat des Magistraten Fri- 
heUümeeht vor; in der Soharwichterordnaaf 
von 1473: Friheiten und Vas/.zieherknerhf^ 
Also gerade wie zu Basel. Der Name \\ ar 
überhaupt im Süddeutschland sehr verbreitet; 
im bairischen Land recht von 1568 ist Frei- 
hartshuh so viel wie Ganckler(Schmeller 1, 608); 
in der Schweiz sap-te man Freiheiter für lieder- 
liche Kerle, die sich den Herren als Tross 
anschlössen. Frisch, 1, 294. 

Freisam, 8. FreiiUdi. 

Freisame. Freisarokeit . W i 1 d h ei t . G ran^aiii- 
keit. — «Die Zung der bösen Menschen dii 
mit irer I-Veieamkeit übertreffen die Freisam* 

heit der grimmen Tier, spricht die Oesohrifit 

Geiler, Selenp. 167 a. 

Freisamkrut Brunschw , Dist. 63 •. Oersd. 
90 ti. — Yiola trirolor. Kirschl. 1, 85. 

Freise, iiiasc., Gefahr, Furcht. Angst vor 
Gefahr. Scherr.. 416. 1901. — Gott «beschir- 
met in vor vreise an sele und an übe». Bihtebn 
76. - Die Freunde Gottes «sint fri ir selbes 
und aller freisen». Tauler, 322 (56). Etc. - 
Er bekam «groz angest und freise*. Gottfir. v. 
Str. 1, 126. — Hat zu Gildwiller der Togt 
«einen frrijsc, die hftber sollent sein hüten 
überquer in die naht». 1394 Weisth. 4, 60. — 
«Hat unser herre der apt (von Lfitzel) dehdn 
/reise, SO sol der vogt füren die zinse, die 
pfert und die l&te mit sime geleite». Luuer- 
bach, Ift Jh. Weirth. 4, M». — Einer der 
Sclireckcn einflösst : «Der grimme hell heis^et 
freis'f und ist nur ein Prahler. Altswert, 53. 

Frelallch, Preinam, sehreekenerregend. wild, 
mathig. — Scher/, 417. «Ein eher der uz 
dem walde lief — Freislichen unde freisam . . 
Gottfr. r. Str. 1, 186. — «Die Sehlangen wa« 
reut trehorsam den Zonherern in dem Land 
Egiptcn und die freisamen Thier den Ein- 
sidelen». Oeiler, Sefenp. 19 K — «Anfechtungen 
der bösen Geister, de? freisamen Löwen d r 
da umbgat brummen». Id , Irrig 6chaf, .V. 
8 b. ~ «Bald kamen die giftigen Juden nnd 
rissen und zugen dem Herrn Jesu freieandivh 
. . . ab seiue Kleider». Id.. Schifif der Pen. 
04 a. — Ein Türke sehreibt, dass die Chri>t 
«/m/sfint nnd nit sogar untr*^ehirkt leiit seind». 
Ädeiphus, Türk. Ir, h ». — «Die /rysa»«;« nnd 
strytharcn Tornacliei.. Ringm., Gas, 112« 

Frcnhelin. kleine Franse. — «1 Hb. nmb 7 
lot sydeuer /rrnsttm 1418». S. Thom. Fabr. 

Fre!»sig. tiassig. — Ein * fressiger füller». 
Wimph., Chrys. 10». — «Des /««wj^en löwen 



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kjffel'. Räth<i Ib c. 1 — «Soind nit die 
i; iuii fresfi'i':i- und föllcf > auch Ohne Fleisch 

n ilrn Fa^u.i-eu? Z«]], K, 2». 

Fressliiig, Fresser, ponrmand. — ^fanche 
i}«iftlicbe sind «trewiose frtSMlinge^ geiuige 
aittlinge». Capito Tregttr, ^ 4 b. ~ BrnaCus 
ZtiindeD. c. 2 «. 
Frevel, Vravel, adj., nnbesonneu, daun fre- 
elliAft. Scherz, 419. — « V'rf tx"/« inisset«t6>. 
1261. Uri£..Buch, 1, 357. — .Wer aber so 
fmd würde . . .». Grusenheim, 1320. Weisth. 
I, Ö73. — Menschen «die in also grosen /r«- 
rW)! Sünden siiit» R. Merswiu, 9 Felsen, 58, 

- «£iu frevel man>. Küu. 390. — Ein junger 
Mensch, «der was so gar frevel sines m&tes . . .». 
U«. Pred., 1, 73. Etc — «Die amptleut (sind) 
iiherm gar wild und frevel*. Guldin, Spil, 46. 

- <[i r hcisst frevel der uubedacht in ein 
fich fällt>. Geiler. Brös. 1, öö — *Frevel 
Bod vermessen». Id.. Bilg. 162 h. Etc. — 
<£* bat mich selber groszes -wundor — da» 
ick M frevd bin gewesen». Mumer, Schelm. 
t<». — «Noch nah ich das von frevelem 
nt cefurdert . . .>. Ibid. K. 1''. — «Wie 
iuSaa non so frevel Uagen ?» (lügen). Murner, 
GeielBL 7, 4 ». Ete. 

Frevel, sowohl tcnierita , vi. lentia, als die 
ueUbossd daHur. Scherz 416. Seigneurs et 
Tllltgw, 106 Q. t 

Freveln, einen Frevel büssen. Scherz, 419 

- «Wer uuch, das ieman of ein verbofctcu 
<tt före, der frevtU 90 seht. Onuranlieiin, ItSSO. 
Weuth. 1, 674. Etc. 

Irewlich, froweiich, adj. von Frau, weib- 
üeL 8. PVawtacft. — clUtbosbeit wirt bewegt 

!I /it — das freicUch gemiit durch solichcn 
üu. Brant, Facetns, 3 ». — «Wiplichs ge- 
HUeelkt,>Vci0{idbir Mmmen». Homer, OeneluD. 

i,3>. 

Fride, Einfriedigung, Zaun. — Dem Vogt 
1*00 HofemiikMJieim soll man «des dorfs fride 
IQ (iem büt/e 17 schuhe weit ufthun, dass er 
-im pterde . . . getrenken und geweschen 
a'u.' in dem rore». 15. Jh. Weisth. 1, 748. 

Friden parificarc. Scherz, 428. — «So der 
ikn>ch ggjruieter und geordneter ... in allem 
i'm tbnde iil. . .» Tauler, 486. (74)« — «ESne 
volgeordnete gtfrideU coneiense». Nio. ▼. 
Btsel. 279. 

Fridigen, den Frieden geben, beruhigen. — 
«Do seind ire Hertzcn g^antz gefridiget worden 
▼on aller Betrübung». Geiler, Post. 3, 31 ». 

Frien, Frigen, Freien. 1. Frei ninchcn, 
twfreien. Scherz, 420. — «Sin andaht (Denken) 
»ig ein iegelich mau, Nach sinem willen 
leiten, . . . Frien oder twengen, — Sns oder 
»0, her oder hin». Gottfr. v. Str. 1, 233. — 
Die Seele «mfis blus sin und gefriget von 
dlea bilden». Tauler, 10 (8). Etc. — «. . . daz 
*it gefriget werdest von allem unarte der 
Mtnre». Gebete, 14. Jh. — «Der sin hertz 
lidiget . . . und gefriget von allen oreatu* 
ni.» Peter v. Gengenbaoh, 1436. — Die Stifts- 
Wren «begerten das, dieweil sie von päpsten 
S "i i^aysern , . . gefreyet, das sie keinen zoU 
itUü Sölten». Braut, Bisob. Wilh. 241. — 
*wcU mau nüdi iets sn eim ampt, — so 
liii nii vüdm «Ue Mmi — ▼orbin g^firit 



vor miner straf. — Was das bedüt, da nierek 
ein schaf». Murner, Nb. 70. — Luther will 
«das der bapst . . . alle kirchen gleich freien 
... sol , . das sol nit sein, als wenig ein 
keiser jcderman freien sol». Id., Adel, J, 3 «. — 
«Christus hat uns all gefreit, — das niemans 
gült dem andern geit». Id., Luth. Narr, 104. — 
«. . . . das gott allein die sünd verzeihe . . . 
(und unsi von iMtorn /reye . . . ». Capito, 
Treger, C. 1 b. 

2. Priviltigieren. — «. . da.s men alle Jqr 
sol haben aö Strosburif eine gefrigete messe», 
Kon., 7-14. — Alexander V. «die barfiissen 
vaüie erhüheto ünd frigete». Ibid., 616. — «Da- 
vor seind Pfaffen, Münch und Begj'nen nit oe- 
freiet». Geiler, Brös. 2, 64 b. — «Ye ein erden 
über den andern, ein closter über das ander 
. . . gefreyet ist». Wurm, Trost, 5 «. — «Nie- 
mant mag den andern von gopotten gottes 
freuen oder losschlagen». Capito, Pfaff. a. 2 

3. Sicher machen gegen Angriffe auf die 
Freiheit. — «JE^ ist worlich ein grosse schand 

— das man die stressen nit wil fryen. — das 
bilger, koufliit sicher sigen». Brani, Nsch. 77. 

— «Solt man die abraszen aUit /rien, — das 
bilger, konflfit eleber sien». Murner. Nb. 84. 

4. Um ein Weib werben, heirathen. Beneoke 
hat das Wort aoch nicht in diesem Siuu. — 
«Wer sich nit entbelten mag, der sol freyen*. 
Win Ml, Tn^M, -17 \ Etc. 

Frilich, bedeutet nicht »owohl fieiwiUig alt 
eigenwillig, miithwUUg. — Hau «sol nUfrüidt 
in das laut der beschouwungc varn>. Tanler, 
8 (2). — Sieh «mutwillecUchen und früichen 
au die ereatnron gewfibneii». Id. 182 (80), 

Frischinsf, Frischling, eiiijiUiriiTr^ Schwein 
oder Schaf. :Scherz, 431. — *Frutk*iigae üvinae>. 
Ende 10 Jh. Urk.-B., 1, 38. — «SSb jerig lamp, 
das do heissct ein frisching . . . Ein swin. 
heisset ein friishing». Kirchheim, 1329. Weisth. 
ö. 484. — «Bin Site eines jerigen frischiing«t». 
Marlenheim, 1838. Weisth. 1. 728. — Etc, 

Frist, Zeit — «Des hab ich gdacht ku 
diser friet*. Brant, Nsch. 2. — «Ein rinnend 
tach zu \\intcrs frisi». Ibid. f>4. — «Betracht 
... all fruit — als (alU si das ein jeder reden 
ist». Brant, Cato, c, 8 b. — «0 narr, gedenck 
z« aller frist. — das du ein mensch und töt- 
lich biBt>. id., Nach. 55, — Es ist ihnen 
verboten «kein spfl zu tun zu aller Atsi». 
Ibid. 7n. — <?otf verleihe Weisheit «den zu 
jeder frxat — du ii auzs gutem gruud begern*. 
Brant, Layensp. 164 t'. — «. . . , das du ^ets 
und rn diser frist — hcrwiderumb gesohaffet 
bist», urner. Virg. Ii, 2 ». Etc. 

Fron. 1. Gott geweiht, heilig. Seliera, 484 
u. f. — < Frone getougc, dominica sacrnmcnta». 
Herrad, 190. — «Das crütze fron», ücisslerlied. 
Glos. 108. — «... an dem fronen creutz da 
er sich selber seinem vatter auffgeopffert hat». 
Guldin Spil. 43. — Die Juden hatten «bosheit 
getriben mit unsera herren fronliehamen» 
(Hostie). Kön., 759. Et«. — Christus gab seinen 
Jüngern «seinen fronen leib zu essen». Guldin 
Spil. 43. — «Das heiige frone crütz». Gebete, 
15. Jh. — Fronaltar, Fronmesse. (Hauptaltar, 
Hauptmesse}. Braut, Bisch. Wilh.. 254, — 
«Von dem Meraiiieiite>hiiM>» Mumer, 4Keteer 



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E, 8 a. — «T>o »ach er vor Maria /ron». Ibid., 
J, 6«. — «l>as Evan^eli frone*. Murner. Lied. 

— Die Apostel «nffbrachten den glavbmi 
ftmt»» Id , Liitli. Xarr, 41. — «Send ans 
delii friden Jronc — and christlich eioigkeit». 
Id., Lied, 669. 

2. Dem Farsten oder dem Orundherrn 
hörend oder dienend. — «Der bischof sol aie- 
maa das fnneanibaki (olTiciam pnblicam) üben 
er ensi denne des u'c^inclcs sines goteshuses». 
1. Stadtr. Orand., ii, 44. — •Fronebotte» zu 
Wiedensohlen. 1364. Weisth, 4, 161. — Der 
Äbtissin von Hülienburp- Buttel, »dem man küt 
froiicbüttd». Eosheini, 14 Jb, Hanauer, Constit.. 
^54. — »Franefischer» des Abts von Ebers» 
heimmilnster, 1320. Wei«th., 1, 66S. — «Fron- 
!!0 viel wie Dingrhof. Andolsheim. 1431. 
Uerlisheim, 1454. Wicdensohlen, 1364 Hanauer. 
Constit , 196. Weisth. 4, 168. 159. Tarkheim, 
1354. Reg. A.. 271. Lutterbach, 15 Jh. Weisth. 
4,106. — *\)CT Fronfiof» zu Strassburir. Platz 
zwischen dem Münster and der biscböfliohea 
Pfalz. Gassen-Namen. 277.— «FVcmoeifr, Fhm- 
hole, Fronematie. Frotirehen* etc.. sehr Oft. 

Fronde, tiefrönde. Scherz, 486. 1. Dem 
Herrn reserriertes Out, die Bauern m 
fronen hatten «Des lantirruven frönde». 

BramaU 1855. — «Der von Müinheim frönde: 
Oendertlieim, 11)67. — > «DerSehorbeoher/fAfdie». 
Bernolsheim, 1372. — Des Abts von Mm li n Ii 
•gtfrönde» zuAchenheim, 14. Jh. — «An den 
/rAMfen*, FeUnsnie m SO Orten. 13 Jli n. 
f. — Der während der Zeit des Weinbanns 
zu Münster und zn Türkheim ausgeschenkte 
Wein, soU «gewachsen iln an des gotahviee 
frönde*. 1839. Als. dipl. r, U. Jh. Welsth. 
4, 207. — 

9. Frontair. «Tria «ervitia dieta vnlgariter 

drv fromh*. Appenwillcr. 1358. Burckh,, 152, 
Frönen, pfänden, mit Beschlag belegen, 
f3r den Herrn oder Beeitser ein Gut in Be- 
schlair nrhmi^n. arrestare — «Es sol in>mfin 
deheincn uatiern ingesessen burger fronun 
neeh bürgen heisohen, der in für die sehnlde 
wol iresessen Ist». 1928. Urk. 9, 110. ^ S. 
Fronung. 

VrVner. der der den Besehlag verlangt. 8. 

fröntn und Fronung. 

Frönling. Froner. Scherz, 440. — «Als 
menfges frönlinget nnser herre der Abt von 
Münster) bedarf . . . wenno man den frönlinffen 
gebietet an dem äunneutag, weis» taires hic 
koment in der wochen, ane dem 6anista;<^, so 
sint sie ledig». 1339- Als. dipl. 2, 163. 164. 

FronspUr? — «Da der keyscr innen ward 
des Drivels nnd fronepür seines suns Otten, 
ward er srhwerlich ftber ihn erzürnet». Adei- 
phus, Barb., 51 

Franteil, Sanctnarium einer Kirche. — 
«Das inner Teil de* Tempels, als wer es 
unser Cliur da der Fromütar ist . . das wart 
genant das Fronkü, saneta sanotomoi». Gei- 
ler. Post. 2, 17 b. 

Frooung. Beschlagnahme, arrestatio. Sehers, 
486. 437. — «Es sol niemaas . . . arreste oder 
fronung off der böigere . . . guter legen». 
1322. Urk. 2, 110. — «Wo iets dm man 
verdorben Ist, — den an Uh md gut gshrlat, 



! — SO frönt man bald den armen man, — da« 
er ait beraten kan . . . Wer die fröwm f hat 



gehört, — der selb oneh fröntm Von dir len 

— dann komt der fröner ein gros zal — nnd 
of ein il, so weat sie all — bezalet sin mit. 
groeeea gewalt». Momer, Nb. 140. 

Fro8, Fresser. Scher/. 40>*. 8. Fräse. — 
Bischof Johann v, Lützel bürg war «ein frot 
und as ein gans oder einen eappen z& eime 
mole». Kon. 676. — «Dirre ist obi triaker nad 
ein fros». Eis. Pred. 1, 229. 

Frvm. Scherz. 444. 1. Tapfer. — > «Wie/hone 
diser künig (End. v. Habsburg") waf. so ksni 
er doch nie gen Eorae, daz er were gekrouct 
z& keiser*. Glos., 56 Etc. — Hector «was der 

fr itmme$t e nnd küneste hdlt der ie geben 
wart». Köng. 293. Etc. 

2. Tugendhaft, ehrlich, ehrbar, bieder. — 
«Vespa^ianus was ein tngentlicher 
man, do übertraf doch Tjitus sinen vatter an 
tugenden», beide «worent /r«mc keyser». Kön.. 
846, — «Sa ist etiran ein Kaufinan ein /ruM* 
ifMr Man, aber die Kneeht seind Bnben>. Oei> 
1er, Brös. 1, 95. — «Der /rMW unschaldig .To- 

I senh». Ibid. 2, 62 b. Eu. — «Der hüt der hew- 
sehreelc an der snan ... — der hfitet das sin 
frow blib frvm». Brant, Nsch. 33. — «Kino 

Jromt frow sol habw gberd, — ir oogeu 

I schlagen an der erd». Ibid. S4. — «Wir batt 
nit thon als /rtfinmi' kiml., Mnrncr, Schehii- 
K. 8 b. — «Torheit der wiber hab ich taxiert. 

I — die f inm mm nie mit sehimpf berieft». Id , 
^'^ 280. — Man weiss dass Murner «\'on 

frummen eren wiben — weder idag noch 

I sehimpfF sei triben». Genehm, b, 9 •. — «.. . 
do<-h hab ich etlich frumer ertzt erkennet» 
□»robiores). Murner, Gayao, 483. Ktc 

I Pranekeit. 1. Tapferkeit, Tttehtigfceit. 
Scherz. 433. — «Wir liabon von siner frumekett 

— Märe und mftre vil veruomen». Gottfr. v. 
Str. 1, 58. Etc. — «Bittere nnd junge ISte, 
die durch frumkeit und ofentiire fftrent in 
*fröra«de lant». KÖn., 268. — Sie wollten «ire 
Ifrumekeit erzeugen». Ibid. 827. Etc. 

2. Ehrbarkeit. Biederkeit. — »Frumkeit Wrt 
Eer». Geilor, Bros. 2, 89 t>. Etc. — «Wer uff 
sin frttmkeit halt allein, - und ander urteilt 
bös und klein, — der stoszt sich ofFt an herte 
8tein>. Brant, Nsch. 31. — «Wer gerecht ur- 
teil spreehen wil, ~ sol im selbe nit trawen 
za vil. — hnb rat und volg den -weisen, — 
t>u maynian sein /romA«it breisen». Id.. Layensp. 
167 a. — * Ausz frombkeit wachset Würdigkeit» 
, Id., Epitrr. Zarncke XXXVIII — Man find. t 
I «wer ein herr ietz ist, — das im an fruvtJcat 
vil gebrist». Murner, Nb. 20;"). — «. . geistlich 
sein vor angesiclit, — und halten dennocht 
frumkeit nicht». Id , Schelm, g. 7 *>. — «.. . das 
ir nit von der /rum/reit wichen». Id., 4 Ketzer, 
8 b. — «Ulenspiegel gelopt im greeae tr&w 
und fnmkeit*. Id. Ulensp. 91. Etc. 

Frnmen, GefTnmen. Prümen, Fromen, verb. 
SoherSi 433. 1. Nützen. — «Die frechen Bri- 
tnne — Die erkunden im da mit gefrumen*. 
Tiuttfr. V. Str. 1. 77. — «I>a /rMm<en beiden 
samt, das iist — Wider tist geeetaet ist». 
Ibid. 1, 19a {FrmUm ist für fnmi im, ihnen). 

— «GelstUeho rfturo an« Uplieho eiMt niht 



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- III - 



ranit^ der selC". Bihteb. fi9 — «So trürd es Nsrh 51 — «Tn den oolerici« ist zo ril hits 
XU viel gutem kamen, — and alle eristoa- i and dürre, — und li&ben mangel an /ücAle». 
neasehen fnanen». Honittr, IiVth. Narr. 41. | Monier, Öajae 437. 

2. F>r ir rn Die Eig'enlf>nte der Äbtissin Fncker. Handel. — Marner, Adel, k, 2 b. 
von liuhcabarg schwören <ir ere and ir gefiire Fag, m&sc, vuoc. 1. Schickliolikeit, An- 
li/roMeiMle». 14. Jh. Hanauer. Constit, ^46.-- laOodifkeit. — Er halte mit Sleidiing «soloh 
«. . . also das anser dehein^r ii m "indem einig nifs/. und fuff, — das er sim ampt oneh tft? 
kiL ikuea soll noch frommen ze thaende». genäcr». Brant, Moretas, a, 2t>. — «So lang 
iJtl. Als. dipl. S, 17L — »Du sü gespittt | ich ilet mim unpt genüg. — hat ich vor gott 
imrdent und gtfromet von (if>r reinen lere». , glimpff. ere «ntl fi'^*. >furiier. Genehm , p, 
EU Pred. ^,22. — Ob da Jemanden «schaden i 3 — Em Prediger klagt über die Sünden 
pitete oder pg/Viwftil ta übe ««tor M ipftM*. I des Clerus «uff der kantzel, do es hat — weder 
Bihleb., 60. ' glimpff und weder fug». Ibid. g, 3». — «Wa- 

3. Etwas als Becht verleiben (oder einfach obstat ist alles kiuderspU. — das nocher kumpt 
^6t^an^f. — Blntgvrielit «mI dn geistliche das ist zu vil — and ist zn grob mit greten- 
j^ersone weder han noch /nimfn» 'bt Text: schinipff, — es hat aiichweder/ö^nodigliittpff». 
aec iiabere iiecdare). 1. Stadlr., üraiui., 2, 47. Murner. 4 Ketzer, E, 3». 

4. Bestellen, halten lassen, besonders dessen. 2. Das was passend ist, was sieh ziemt. 

— Hütte ich T'MiifiniJpn der «alle tage eine Ordnung. Recht. — tWoltc ein Schulmeister 
tae&äe amb mich jrumte . . .». Eis. Pred. 1, 6-4, , die letzte Stat halten in der Schul, das het nit 

— «Do ime sine husfrouwe .... selemesse Fug, war ein Thorheit». Geiler, 7 Schwerter. 
frömete . . .». Ibid. 2. 16. — Was dem Lent- j G, 6 — «Wortich sag ich es liat kein fiiy. 
priester gegeben wü-d, u. a. »vou messe fru- — es ist mit dünckeu nit geu6g» (nenilich beim 
mm: 16 Jh. Eist, de S. Thom., 40K. — Man , Rechtsprechen). Brant, Nsch. 5. — «Sitzen bim 
masB zahlen «hie oppfergelt, do messe «rAme»». i o£an ist sin {des Trügen) fna*. Ibid. 02. — 
l onr. V. Dankr., v. 470. ' Es «sacht ein jeder sinen /il^». Mumer, Genehm. 

5. Spenden. — Die vom S.Veitstanz be- T, l b. — «Wer hie sins/üjr« nit linden kau .». 
faUeaen sollen ca Zabern in die Kirche geführt Id., Nb. 32. — «Ist die dat (That) nit bos 
w CT d e w und da soll jeder «ein pfennig pfiymen, ' genäg. — so hab loh hie zn ston kein fuff»- 
'ic-sglielien dornach ouch opfern». ]418. Kön., Id. Geuchni. z. 3 » — «... So band wir eer 
Anmerk.. Scherz. 1210, meint: «p/f^fN«» j and gats genüg, — und unser sftchwguten/*(|r>- 
f«rte pro prime»; Prime ist die erste der eanon- ' Id., 4 Ketier, J. 5 a. 

^chen Huren, t) Uhr Morgens, was hier keinen 3. FügUche. passende Gelegenheit, günstiger 
^inn gäbe, tfrymen ist nichts anderes als das ^ Moment «Kan er sin fug damit erwarten, 
popnllr »Qsgesprocheae Frümttm, j — so tohtlft er im fin eigen gwin». Mnrner. 

f). Thon, begehn. — «Liebe an im wunder Schelm, d, 5 — «So bald den fug ein 
fnmet». Gottfr. v. Str. 1, 15. — «Als ich . . . wib ersieht, — das er sich also gschiekt er- 
lede «Tfeben sol aller miiire afindea die ieh zeigt . . Id., Geuehm.. i, 4 a. — . cJudith 
le gefritmete, wan ich /.{\ bihfce und cft UaiEe ' mit schäm ersucht ein /n^, — bisz sie znletst da» 
komeu bin». Gebete, 14 Jh. | hoapt abschlug — Eoloferne irem find». Ibid. 

7. Verkflndeii,pro«lamlereii.Vergrl. Sehmelier, | e. 4 — «Ich stand darren, wil es hat füg*. 
1, 810 Murner, 4 Ketzer .T. 2 a. 

Fmmen, Fromell,subst.,^'utzen. Scherz, 445. 4. Passendes Mittel. — «Als sie kein Ust noch 

— «... swer m sinem fnmen — 10t eines fug erftindait daa sie den bmder todttn 
früiido.s schaden wil komen, — Der trcit im künden....» Murncr. 4 Ketzer. L. 2b. — 
kleine minne». Gottfr. v. Str. 1, 2ö4. — «... in , Amicus «der zum jagen knndt allen fug*, 
ftmmoi vnd aehftden». Tbnler, (ft). — «Der I Id., Virg. 18«. ^ «... das ieh jets mit 
statte zö Straszburg zft nutze und zft /rumm». geschiitzes fug — das schedlieh weih hxjng 
J334. Kön., Beil, 932. — « . . . umb iren /mm umb ir leben». Ibid. n, 6 

«nd nmb iren snts . . .». Eis. Pred. 1, 947. — 5. Füglleher Grand. — «Die Ursach die du 
Ein Kaofer von G'ifcrn erklärt, sie seien in fürwendest . . hat kein i'^ury noch Kraft». Gei- 
seiAen<nutznnd/romm«ngentKlichen kummen». ler, Post. H, 79^. Eic. — «Des kriegs hond sie 
1437. Reqg.AA,S9.Ete. — «Sehwätzen me schad ursach und fug*. Mnrner, Virg. T. 8 
dann /romm«! brin !rt » Brant. Nsch. 28. — «Es 6. Das Verfügen über etwas, oder auch: was 
bring mir schaden oder frxmmen». Murner, einem zu Verfügung steht. — «Dock wer der 
Xb. 243. — «Doeh brmeht das glück ir keim ander mcchtig enüg, — und het der glider 
ein frommm, dass er zu land mocht wieder grossen fug*. Murner. Virg. V. 2 a. Etc 
küiuiuen». Id.. Virg. h, 8 b. — cDas wird dir! Fttgel, das von der Befrachtung durch das 
ewig bringen frumm». Id., Luth. Narr. 89. M&miehen im Vogelei befindliche Sameaklttmi^ 

Fröste, Grefrüste. Frost. Scherz, 445. — eben. — Das Eiweis «hat ein Flecklin, nennet 
Geschähe es «das die müle vuu /rita^f gestünde», ! man den Fügd». Geiler, Schiff der Pen. 112». 
so dass man nicht malen könnte. Heimsbrunn, — Die Sel& Christi «ist die Wisse des Eigs o« 
14 Jh. Weislh. 4, 93. — «E« kam ein also allen Füge}, nit gantz glich der Wisse eins 
srros gefruMte . . .». Glos., 39. — «1363 an S. liblicheu Eigs, wenn die WL-ise hat ein Flcck- 
tbomans tage . . . do ving ttt ttiae groestt kelte lin, nennt man den Fügd, aber diesen Fügel 
Bad gefräste*. Kön. 8Ö5. hat unser Wisse, die Sei Cliristi nit» Id , Bilg 

lüchte, Feuchtigkeit. — Lüdurlichen Ar- 218 ^. — Nach Jac. Grimm, bedeutet Fugtl 
Mm iet nur «wol. bi dir «Mttdhf;» Bnat, ) nrtprüiiglieli niAhtt «adm di Vo({«L Dm 



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— 112 — 



Wort gehört weder der elsässischen noch der 
schweizerischen Mundart an. Vrcrl. Grimm 4,382. 

Fügen. 1. Passen — «Wer reden Avil, so er 
nit sol, — der fügt ia nurren ordeu wol>. Brant, 
Nsch. 22. 

2. Sich verfügen. — tWir tlicten uns dann 
ftU heim fügm». Murner, Virg. X>, 8 ^. — «£r 
tat sie anreh den Ivilt eu IBegen — uod sn 
dem liii^tein loch zu fügen*. Ibid. R. 6 a. 

d.äich anschicken. — Daretes «ward gejag^et 
hin und her. . . , — dann Entellns der füget 
sich — in da zu üben L'oli lich». Ibid. P, 2 i>. 

4* (xanz allgemein : thim. — «Daum ich dir 
iets zn wissen fikg, — das dn mnst haben grau- 
sam krieg». Ibid. R, 3 «. Etc. 

¥M, fooi, morastig. Vergl. das engl. fonl. 
Sehers, 448. — «In der fiOm gewande». West- 
haascn, 1304. — «Die m:atc>, Kranfc-r- 
geraheim, 1266. Wicker&heim, 14 Jh. — «Das 
/ttOmeft». Oberehnheim, 1848. — «Die/Uoefcer», 
«der fuk bnme», an mehreren Orten. 18 Jh. 
n. f. — «Uf die ftUinffen»^ morastisohe Orte, 
Kersfeld« 1806. Lixhauen, 1817. 

Fnlen. 1. Faulen machen, vcrdf'rlien. 

2. Faai werden, faulen. — «Das korn fulei 
in der emen>. Glos., 133. — «Der win an den 
reben fuJete». Kön., 774. 

Fülerei, Fanlonzerei. — Der Trägen «/«te- 
rei ist mancherlei*. Mamer, Nb. 190. 

Fnleaen. Fnlzen, faulig schmecken. — 
'FuUiet (der Wein), man sol in uemen, das 
ist von der 7.it> (kommt ven der Zeit, ist nicht 
der Leute Schuld). Gemar, 14 Jh. Hanauer, 
Constit, 366. — «Noch herbeste der win daz 
mere teil kräng und seyger wart nndfiäueU». 
Kön.. 774. 

Folkcit. Faulheit, Trägheit. ~ *FuIkeü er- 
denckt ein werwort bald>. Brant, Ksch 93. 

— «Die cUor die ir (ihrer Torhter) futkeit 
wissen, — und dich mit ir hüut gar beschis- 
sen . . .». Murner, Nb. 204. 

Füllen, nicht blos.wie Ciidekc. 160 (Marnor) 
meint. Völlerei treiben, sondern überhaupt viel 
essen und trinken. «Von /üZ/ctn und prassen». 
Brant, Nsch. 18. — «öuffen. brassen, seUem« 
men, /tU^>. Murner. Nb. 160. 

Füllerei, Fälle, Fresserei. — «So du der 
JFüÜerei nachhengst und dem Schleck genug 
wilt sein, und wilt nit ein Benügen haben zu 
deiner Notturfl, .sunder allein nach Lust es- 
sen...*. Geiler, 7 Schwerter, G, 2 b. — «FtÜter«, 
l^essen und Sanfen». Id., Selenp. 208 <>. Etc. 

— «Ein strick am hals wer eim ^,'csundt — 
und Wäger, dann soliieh /üUery triben ...... 

Brant. Nsch. 19. — Wir «selten den sehaden 
ansehen der teglich u.sz solliclu i füllerei ent- 
Stadt» (cxapola). Mamer, Gayac, 4ö8. — « . . . 
bei den ttsehen sanfÜNi, fressen, — und keiner 
fuOerei vergessen». Id.. Wvg. n, 5 ». — «Got 
geb was langes betten thft, — nach der /«je 
(fülle) am bett ein rft». Id., Lvtli. Nur. 87. 

— «Die faUerei macht unsinnig». Adelphus, 
Ficinos, 138 b. _ «... aieb vor trunkenhcit 
hüten und anderer fOtteni». Fries, 108 — 
«... als ob fäUerei nachgelassen were, so man 
freiheit der speisen erlaubt, als obs nit zweierlei 
red werea, dn ningst dieh «llerhaBd speis?, 
braveheii, and raagst/BBerttf tnibea». Zell. i. 4 



FUtlerich, Füller, Fresser. — «Die fülkriche 
und trunckenbolte». Claus v. BIov. — Chris lub 
spricht : «jctz sprechent ir ich sei ein Füller 
und ein Fross». Geiler, Post. 2, 48^. — «Wer 
ist der Amasa, der des Schwertes nit ^ ar- 
ninipt, denn der Teufel /um Maul an da» 
Rinn greift und in zu Tod sticht? es ist ein 
FOBerich». Id., 7 Schwerter, G, 2 b — Ein 
Geiziger bedenkt nicht, i;iss er sein Gut «eim 
frörobden /iHkr spar». Brant, Nseb. 68. — 
«Die füUer wissen nit wie sie leben». Mnmer. 
Gayac, 466. — «Das podoui t \iciszlich tut. 
das 08 nur bei den reichen /ü^iem sein will» 
(crapulones, ebrii et delitlaru). Ibid 464. Etc. 

— Reichthum hat «nie keinen fressigen füüer 
und prasser gelert messigkeit*. Wimph., 
Chrys., 10 ». 

j Fnlment Fundament. Scherz, 1218. S. FfuJ- 
ment. — «Also ir sehent dise kilcbe . . . , daz 
I fkmdammit^ die innren, die steine . . Tanler^ 
456 (79), (var fvimcnt). 

Fand, Füudliug. Erhnduug, bes. trüse- 
risehe, KnnstgrilF, Kniff, Im plnr. Rteke. 
Scherz, 460. — «Und ist der behender fundt 
also vil . . ». Tauler, 27 (6). — üie brachten 
es dahin «mit iren listen «nd mit iren nawen 
funden, das...». Kön.. — «Das isr in 

der nüwe /and». Altswert, 5. — «Der Küiiig 
het gern einen JFVnd erdaeht, wie sie die 
Oiristcn möchten tödten» Geiler, 8 Marien, 
i44L. _ «Von nüwen /tifwfen». Brant» Ksch. 
1 7 (Moden). — fund kura dttn snd«m 
I wicht». Ibid. — «All beschisz jetz von (Jcii 
I buren kunt, all tag haut sie ein nuwen/uM<>. 
Ibid. 79. — «Jetz bringt uns der frantsoe ein 
fund, — das er schier gantz entblösset knmpt. 

— und dreit ein zart rein hembdliu an — 
das kum am hals beliben kan». Mumer, 
(TfMichm. n, 1 1» (3Iode). — Sie «band betracht 
so manchen futui — wie der gouch umb sin 

I federn kumpt». Ibid. h, 4 *. — «Er nit wiest 
ein nirlron fund — wie er doch m ir kum- 
men kunt». Ibid. q, 3 ■. — «Holoferues datten 
j zeigt uns an — was list nnd fünd ein wibli 
• kan», Ibid. r, 1 b. — «Noch sind vil tuserul 
I list und futul*. Ibid. B, 3 — «... dor mit 
I betrug, mit iist und fund — ein liebende be- 
triegen kundt». Mumer, Wrg. L, 6 — Sie 
«haben vil nüwer fünd und list». Id., 
Lnth. Narr 16. Etc. — «Sie machen andere 
kleidcr, nüwe /im?». Pauli, 121. — «Das abthun 
menschlicher fünd». Butzer, Neuer.. F, 2 b. — 
Messkleider sind «eitle fündlin». Ibid. G, 4^ ; 
L. 3 — «Es ist . . . der geschwinden bäpsb 
fündlin eins». Brunfels, Zehnden, b, 4 a. — 
«Heimliche und böse fündlitige». Appell, b, 1 b. 

Fündig, erflnderisch, listig. — «Welcher 
jetzund fündig ist, — und weiszt uf allen 
ranck ein list . . . ». Murncr, Nb. 205. — . 
«... so fündig wissent sie geferden». Id., 
Genehm, b, 8 b. ^ «Judith, ein findiges weib». 

r, 4 b. 

Fünfsig, Bosenkranz, wegen der 50 Kü- 
gelchen so genannt. «Unnm pater netter dle> 
tum ein korallen für^teig». l^^TH. f'^'. Thoni.- 
Arch.) — «Ein katzedonygen fü^fuig» (von 
Cheleedon). 1440. Str. Bez.,ArelL — «üb 
ftai^ig nit jatvlBsen». 1440. Ibid. ^ Stirbt 



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ciae Miuitzige Fna, lo bleiben von UurerlmuL streng nach dem Recht vorg:egan?en, 



Bhttt'lustMeiiftft den ftndern Kranen v. «. 

'liefünßiiffe». (lütleiiti Ordn. . 169. — Mancher 
B»chte «ein /ünfttig dM selber bettet». Fred. 

Für. oft für ver, wie in furbnmen = ver- 
barnen, färsünden = verslinden, fftnihea = 
renihen, etc. S. diese Wort«, 

Fnr. 1. Fuhre, FuJirwerk, Fahrzeae. — «Ein 
Nil (^ianrea) kein für hant überal, — die 
n*«Mn nber wie die ymmen, — vU under- 
stüiii /.^ «lam schifif schwimmen >. Krant, Nsch.2. 

t. fahrt. — Uan ontersncht «ob man hab 
mh die gantz weit /Ar» (ob man darnm 
fahren kann). Ibid, 65. - Die Schifflcute «ee 
sie Verden eins der für ...» Ibid. 96. 

FlrMetoM, vor Oerfdit laden. — «leli 
fvTcht es sie ein l!<>t[cnstab, der mir v> i\ für- 
butm zu dem äobttltbeissfoi an kommen*. 
GeUer, Bilg. 76 •. 
Pnrbnndi|t?. aus^rr/r irhnct. Beneckr, 1, 136. 



hiUe man naek dem Recht procedirt . — «ii;m 
kleine irrung im anfang, — wan die nimpt 
weiters ein fürgano, — so wärt ein grosse 
iming drais». — Ibid. G, 1 b. (wenn sie wei- 
ter fortschreitet, sich verbreitet). 

fttrufokot, Gebot vor Gericht au erscheinen. 
Sehere, 468. ~ «Zfi jungest renohribent die 
kurfursten dem künige Wcntrcslao mit fürge- 
bottent das er kerne geia Laynstein». Kön. 
4t7. — Wer Ton den StniBsbnrgem etwas «n 
fordern huT . Kr <o\t für gerihte laden 
mit füTffebotten und anlcitzbriefen». Ibid. 688. 

Fflrgeding, V«rbedingnng, Vorbehalt. — 
Ein gonch soll all sein ^ut mit den Aveibcm 
I versehren <on alles /Brj^in^ and verschriben». 
Hnmer, Oenelm. a, 1 

' Fttrgrlff. Vorgreifen, Vorbehalt — «Sunder 
Fürgr^, on allen Zasata». Geiler, Trostsp. 
^EE. 8 b. » «Dfser ümmIi ist nft lelrald^r 

ein Tfi!l. es sei -n flrhc« Pi< wöll, zu crwaien 



- «Ein ort das /ürbimdü was geiegenheit 1 on Zusatz SohleUs und Fwrgr^»^ sunder er 
lilbea nnd sonst ftneh mit fletos bawaret». — "* »j 

Hngm. Cäsar f. — In der ersten Cohorte 
uner Legion «muäxtcn /ÜrbümUot menner an 
<ie[u g^chleeht und an knattsem». Ibid. 7*. 

Färdenken , Verdenken, sich f^riTinem. 
Seherz, 1727. — *Dm Fürdcnkenj bouinum 
■euoria». Schmeller« 1, 746. Brhalten im Wort: 
uvordenklich. — «Die recht . . «intl L'^^\ o- 
Ms .. . von solcher zit die lucmau vurdetücet». 
Kiiebkeim, 1888. Weisth. 6, 484. - «Es ist 
niemand so alt, der die recht verdenken kan». 
Vendcnheim, 16 Jh. Weisth. ö, 466 (der sich 
*» den Ursprung der Rechte erinnern kann). 

- Das Thomaakapitel hat gewisse Zinse zu 
Eckboisheim genossen «so lauge daz das nie- 
BMJ terdehU». 1899. Reg. A, 140. — «Je und 
ie so lang das ieman furdeht ..... 14H0. 
Toeherzunft 1, 40. — «Ein alt harkummen, 
H> 1 a n e d az jemand/ttnicNM». 1488.0oldaohm.- 
Zuft. 18. 

Fnre, fem. Öchcrz, 460. 1. Nahrung, Unter- 
^t. — «... Sit ich als armer füre bin, — 
fiit,kerre got, waz ichgetft». Guttfr. v. Str. 1, 56. 

Ke Borger von Oberhergheim &ullen das 
Fronfohlaa «in gttiufSn hab«n». 14 Jb. Weittb. 
4, 138. 

S Auffuhruag, Betragen. ^ «Ower mau 
P%et mit andcvn wiben bVaw /Ar»». Mir- 

lein 19. 

Wrelter, Voralter, antipendium. — «Ein 

firdter 7.t ncgende». 1418. .'=:. Thom. Fabr. 

^firen, nähren, füttern? franz. fourrage 
~ «Spis die ein Mensch entpfocht, die seit 



^0 lan 



SU fürt oder nürt 



if,' sie in irer Art blibt 
m ein Menschen nüt^ sol sie /^ren, so muss 
■u si ii8t -werden verändert». Geiler« Post. 
2 (57 \ _ «Die /Orwnde Kraft», vis nniriUT». 
^>i-. öelenp. 67 a. 
ffirgaii]g. Seberz, 453, Fiirgang haben, pro- 
fitiere. Eines schlechten Rathsherni «urteil 
ju^ kein fürgang hau». Braut, Layensu. 167 b 
m kau nicht naeb deraaelben jnroMdut wer- 
aen, es bleibt kraftlos). — «Wo das r.-clit 



sol die Wal und Urteil läRioblahen». Id., 

Selenp. 209b ; riiristl. Kün. CC. 2 — Das 
mir unverständliche Wort SefUets führt Sehers, 
1417. auf das von Priieb, 8, 196, erwihnte 
niedersäehsische Schlrtr zurück, das Fnkosten 
bedeutet. Ich weiss nicht wie ein nieder- 
särbsiseber Anadmok naeh Strassburg sollte 
gekommen sein; auch paist Unkoeten niebt in 
den Zusammenhang. 

FUrheben, vorhalten, vorwerfen. — «Der 
hebt gott sin onmächtigkeit. — der ander im 
üin marter für». Braut, Nsch. 85. (nemiich 
Flocher). 

Fürhonbet, Vorhonbet. Scherz, 468. 1. Ober- 
haupt. — Ein Priester sollte predigen vor 
den «vorhoubelm nnd prelaten der wiitenbeites. 

Märlein, 81. 
2. Grasiger Kand am Ende eines Ackers. 

— Wer einen Acker pHiigt «und machet SB 
ieglichem ende ein fürfwupt . . » Olvisbcim, 
1498. Weisth. 6, 470. — «DLmidius ager and 
ein fürhoubet». Griesbach. 1344. — «Unus ager 
mit dem fürhoupt» Dctt\\ei]er 1609. — Die 
Äbtissin von Niedenuüuster hält zu iSermers- 
heiro 12 Rinder, «die sulnt gan umbe die 
fürhoubete ane schaden». Ebenda hat sie vor 
der Ernte ein Ross, «unde sol eiu banwart 
deme sniden an den fürhotibeten einfi bürde 
kornes, unde an den maten eiuä borde gra- 
ses». 1286. Hanauer, Constit., 88. 

Fürin, feurig. — cDie ßurine strale . . . > 
Gottfr. v. Str. 1, 70. — «Die fürinen pfile». 
Tauler, 466 (81). — «Ein kleines swartzes 
tierlin mit füriu ougeii>. Nie. v. Hasel, 179. 

— «Got het eine füriti muro darumb gemäht». 
Kön., 238. — «Ein /ttftn swert». Pred. Ingoita. 

— «Der fürine fliniel der Selikcil> (Em- 
pyraeum). Geiler, Pred. v. Maria, 5 — 
« . . . als in einem glfienden feurinen Eisen». 
Id., Ev. mit Ussl 26 - «Salve, u du füren 
Büle». Rosenkr. Brant, D. Ged., 9. - Man sah 
«am himel blAt nnd fü/rm sehüt». Donnerst. 
Brant. D. Ged . 23. — Der Vnlkan «epeiet 



>i^/ärpaty hatt, — nnd sie üch rechtlich feurin funeken ausz». Murner, Virg. J, «Tb. 



«mn thoii« — 
*^ . - . ». Mnn 



kein ander betteiu lanen 
Mnmer, 4 Ketaer, Vorrede (wXre 



FOirltaiif. — «Wneber vnd/BrioH^>. Brant, 
Neck. 89. — Man bandelt eehftdUeb «mit dem 

8 



fürkouf, mit den rentcn». ^furnrr, Nb. 195. 
— «Noch tackt er an ein fürkouf triben, — 
dobi der um. nura niiuB b«libMi> — and nÄekt 

ein tnrung in dem lancl>. Ibid. 195. 

Fttrkäufer, Voraaskäofer. — *FArke^fer, 
Wnoherer and in gl«iehen . . . Fürka^fm nnd 

Thürc machen ; es scint die die im Herbst 
Wein sanüen und in der £m Korn, das sie 
es darnach th&rer geben». G«Uw> Narr. 185 

Fttriasz. ilas Vorauslassen. — «Sit ich den 
fürhu hab gethon — von denen die mit 
falsch ninbgon, — so find leb noch die rechten 
Knaben, — die bi d»^m narrrn schiff ombtra- 
ben». Brant, Nsoh. HS. ^Im vurhergehenden 
Kapitel ist von den Filsebem und Betrügern 
die Rede; Brant sagt nun einfach, er habe 
dieselben voraas lassen g'ehen. Die subtile 
Erklärung Oödeke's, 211, ist überflüssig, eben 
»0 die im Wörterbuch von Grimm, 3, 1406; 4,764. 

Füriaaf 1. Su viel wie Vurläafcr, praecur- 
8or, Vorloufe, masc. Ben. 1, 1047. — Beim 
Tanzen eist hochfart und üppikcit, — und 
fürlouff iler uuiuterkeit>. Brant, Nsch. ÖQ. — 
«Falsch, uutruw, bschisz wiirt jet/, gspürt, — 
das ist dem cudkrist gnt fürlouff». Ibid. 98. — 
Warum (jödöke, HO, die erbte die«er Stellen 
erklärt dnroh: wm saeifl ▼om Fmb flieset, 
sieht man nicht ein. 

2. Schneller Lauf um einem auderu zuvor- 
zukommen. — «Die pferd ein fürla^f betten 
gmacht, — wie sie inen entgegenkemen — 
und aller Strassen weg einnemen». Mumer, 
Virg. e. 4 ^. 

Fttrlanfen, durch Laufen zuvorkommen; 
etwas fBrIaufen. es übereilt erreichen. — «Du 
fürlauffest die Anfechtung, und also hastu syn 
gewout». Qeüi>r, Brös. — «Mancher 

flMoujH^ imselbs sin tag, — dM gott in nim 
erhören mag>. Braut, Nseb. 47 (er eilt so 
sclmeU zum Lebensende). 

FtfartSiffer, VorlSfTer, Diener, Anslftafsr. — 
Ich «tet die hu'^tnii iif und gie üuch hinus 
nnd vaut den vorlöjfer do sitaeude». Nie. v. 
Basel, 883. — < . . . sft flrogete dit/Mä^enn 
in der rl ^en». Nie. y, Basel, ms. 

Fiirmuud, Vormund. — •Der Vogt, gwalt- ; 
baber nnd /ürmwtdt: Brant, Nseb. 70. — I 
«Vogt. gwnIthalnT uiiil funnund'. Murner, j 
Nb. öl. — «Die /ürmifmier oder vögt der 

Kinder Id., Instit. 16 b. Ete. I 

Filrschos. «per calamum resigna?- piod 
vulgaritcr dicitur fürschou». 12^6. :Siraä&b. '< 
Ürk.-B. 64. Vergl. FerscMssM». SeboUtio. I 
Für^cbutz, etwas das wie ein Schtiss schnell 
vorübergeht. — Die Verklarung Christi «waj> 
nit in bleibender Weiss, ennder in eim Durch- 1 
louf und in eim FürachtUtt rersobwand bald*. 
Geiler, Post. 2, 29 b. 

Fürsehen, vorherbestimmen. — «... meinen 
das Qot unrecht handelt mit denen die er nit I 
preüestiniert und füraicht zu ewigem Leben», i 
Geiler. Narr, i ' ; . Ete. 

Fürsehuiii?, Predestination. — «Also hastu ! 
was da ist Predestinatio, Gottes Fürsehung*. 1 
Geiler, Narr. 120 » , 
Fursichtig. klug. — «Ir eoUent sein für- 
sichlig als die Schlangen». Geiler, Selenp. 
16S Eto. 



j Fürsichtipkeit. 1. Vorsehung. — «Gotts 
gnad und fürHdUik^». Brant, Nseb. 30. 56. 

— «Oots ffnidOi^ttit^. Knmer, Adel 9 >. 

Etc. — «Wie grosz ist die sorg götlicher/ör- 
«icM^ifceit gewesen gegen dem volck der jaden!> 
Wimph , Cfcrys. 14 ». Ete. 

2. Vorsicht, Klugheit — tFärnehtikeit on 
Einfalt ist ein Betrügiiebeit oder Listigkeit». 
Geiler, Selenp. 162 Eto. — «All sterek und 
all fürttchtikeit — stot tu mir ein, spricht 
die wisheit». Brant, Nsch. 24. — «Glichsen 
dorheit noch gelegenheit — ist offt die grösst 
fünichtikeit» . Td. Cato. b, 1 _ «Durch 
deine (des Kaisers) fursichtikett» . Murner, Adel, 
A. 4 b. Etc. 

FUrspreche, Advokat. Scherz 455. — «Ist 
der fürspreehe nüt wise an sinen Worten z& 
! tedingende . . .». Bis. Pred^ 2, 118. — Wir 
hahf>n «einen vogt und einen füraprerhen», 
|JebUjn. Ibid. 1,237. — Es soll «niemant in daz 
! gericht reden dan durch sinen fürsprtdk*. 
Enschingen, 1420. Wpi«th. 4, 44. — Et«. — 
'Maria «ist cÄaQ fürsprechm und eine öiiaerin». 
Kon , 602. — «Wann die Zongenkremer, die 
Schelck, die Fürsprechen und Procnratores, dich 
an dem liechteu umbziehen, und Gelt von dir 
und deiner Widerpart nemen . . .». Geiler, Bv. 
mit üssl. Ö9 »>. — «Die XIX. Schar der Narren 
ist Sch wetznarren. Ich wil hie nit reden vou 
den Fürsprechen, die doch die ersten seind in 
diser Schar, die sioh berümen sie weiten ein 
Nass ab dem Baum reden und es sei kein 
Brief so gut. sie wolten ein Loch darein 
reden». Id., Narr. 66b. Eto. — «Vale (Maria) 
fürspreehtin*. (advocatrix). Brant, Bosenkr. 
1). Ged. 16. — Ungeschickte Liebhaber «raüg- 
sent ein förApr«cA<n haben*. Murtier, Geuchm. 
G, 1 «. — cDae ist ein ampt des fürsprechen, 
das er die richter b ri ht> Pauli. 85. — 
«Chnstns . . . allein unücr mitler und jfünprtdi 
ist vör gott». Wnrm, Trost, e, 4 •. — Dnsy- 
podius : *Fürsprech, advocatus, causiili< u s ». 

— Heute noch in der Schweiz gebräuciiiich. 
Tilratftnder, Vorsteber. — «leb wfird jncn 

Kinder zu fürstätuler geben». Zell, E, 3 a. — 
«Ich bin ein füratendery ein landsherr!» fledio, 
Zehoden, C, 1 «HSret jr /BrsfsmkrU 

Zieglcr, Register, a, 3 b. — <Die Vortttmätr 
des Worts». Brunfels, Zehnden, 8 «. 

Fartftch, Sebnrs. — «ZwUebe sft eeekea 
und 7.fi färdüchem*. 1416. S. Thom. Fab. — 
«. . . fürdücher und hemder . . .». Pauli 164. — 
«Het ein Frnn ein wttst Tneb, nim einen 
Hal.iilnmpen oder ein Fürtuch...» Geiler, 
rfcleup. 108 — «Die geistlichen Vättersuehea 
etwan den Beginen und Nunnen nndden jnn^n 
Witwen die Rosenkräntz an den Armen v^er 
in dem Busen oder under dem Fürtttch», 
Pauli, 29 — Dass die Frau «ir fürtüch nit 
uf borg hinweg lihe» (sich einem andern gebe' 
Murner, Geuchm., e, 2 «. — «Do lernt ich für 
studieren bulen — in dem unnützon irrigen 
bftch — zu latein der megt fürduch». Id , 
Schelm, b, 4 «. — Zu dieser Stelle, deren 
Witz er nicht verstanden hat. macht der 
Herausgeber der Rcholmenzuuft. 178H, p. 31, 
die merkwürdige 2sule: «luuchie doch ein 
Mbliognpbisober litterntor dieses Bneb näher 



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~ 116 > 



meinen, von dein ich allpr MiihA ung'eerhtet 
lueiitis liube aubljudijr niaciieu kuuiieu». — cMau 
Mt (ier geach notm mer uff «rden — die also 
fpofhisch ktinnen werden, — das sie das 
iunmelsch ewig leben — amb Qreden für- 
dMdörffec geben». Mnrner, Genehm., s, 8«. 
- (Wo firouw Venns fürduch ist. — do selbest 
?itz nnd sinne brist». Ibid. p, 2 — «Oot 
fei gelobt, . . . das wir nunuen, münch nnd 
pSta - das fürtwh mögen übergaffen, — 
ich m«in das selbig fSfrHUh schon, — das alle 
cicg nacht uridergon». ilurncr, Luth. Narr 
13& X>er figürliche Sinn aller dieser Stellen 
Ht Idar genng. Göll, 965: cPraednetoriniii, 
T\irtuAi.> . 

Fiiriui& ^ialumug. — <£iner der do ar- 
kitet, dem gehSrt ne leipHohM' V9inmg zu. 

denn ftinem der nit so vil oder schwer Arbeit 
tkM». Geiler, Selenp. ad >. — Schmid, 209. 
ftrweMT, Verweser. — 1. Verwalter, 

Migistrat. — Die Strafgerechtigkeit «st t alloin 
u den Fünoesem nnd denen den das Öohwert 
WbUen ist». 0eil«r, Pott 8, W b. — «Br Iwt 
wiMlmi dn Ler geben allen B^f6iit«n und 
firwuern». Ibid. 4« 6 b. 

% Statthalter, Vikar. — cDer Bftpet tot nit 
ein Haapt, er ist nit mrr drnn ein Venceser 
ud Statthalter dea Haupts, des Herren Jean». 
Geiler, £v. mit Ussl. 27 b. OeistUche, die I 
liel Pfründen hnbpn fbetriegen ireu Venoeser, 
(r het die Aibeu uud sie nemen den Lon». 
Id^ Narr. 76 «. 

Ffirwin, Vorwein. Von dem Wein, den sie 
toisciieaken wollen, haben die Wirihe ^uvor 
eise Quantität als Abgabe an den Herrn oder 
!«inett Vogt abzuliefern. Scherz, 448. 458. 
Stigneor» & villages, 75. — Zu Selz sollen die 
Wirihe dem Abt <fürwin geben>. 1810. Weisth. 
1, 762. — Wer zn Ebor^li immünster «win 
Teils hat, der sol geben von dem vodere einen 
wta ae füncine». 1320. Weisth. 1, 070. — 
«Der vogt hat das recht, von iedem vaszc das 
lüsn schenliet . . . ein vierteil furmns*, Dett- 
»eiler, 1380, Weisth. 5, 480. 

FKrwisseDbeit , Vorhornissoii , Allwissen- 
kit- «Daruiiib losz got» /urwis$enheit — 
Sud ordennng der flirsichtikait — SUn vie 
W stot». Brant, Nsch. 58. 

VBrziglin, eher Fürzüglin, kleines Vorzich- 
'«h, kleiner Vorhang. — «Sie muss ein Für- 
*Hi<m für dasselb Fensterlin haben, so sol 
mr dannocht ein Löchlin in demselben i^- 
^in sein, das man hinein gesehen mfig». 
ötilef, Geistl. Spinn. 0, Ib.' 

Wespor, Fnssspur, Fuszstapfe. Scherz, 459. 
*Vvt$por, vestiginm». Herrad, 181. — '^T iii 
ioU Hiebt «OS den fusspure» unsers herren 
■»w». Tnnler. 271 (47^ 

FBsstnch, Fnssteppicli; fig. niedriger Knecht 
<>4er Magd. — Die Frau soll nicht unter dem ' 
litticiii «ab ein füuiuch, aber in gleicheit». 
«nldin Spil, 15. — Gott hat Eva «nit gemacht 
denFiissen(Ädams),ds er sie nit verschmähen 
^olt and sie halten für ein JUistacA. Die Fran 
ein Ges-lHn sein, nit Meister, sie sol auch 
*jcia Fvsstuch sein». Geiler, Emeis 17. «. — 
^ Koisekweeteni veraehten die Ley- 
*ti*«t«ni nnd halten sie als .fWuMcfter nnd 



Esrhengrudel». Id. Eschengfr. A, 3 ». — «Nit 
das du sie (die Frau) alwegcn für Qin fMSMi&ck 
woltest haben». Hnmer, Genehm., e, II» . — 
«Wir Sölten nns den tilfel nit me lassen jreitsa 
noch sein /t4&9<ticA werden». Pauli, 216. 

Fnsttefelin, üebersetznng von pngiUaria, 
kleine Schreibtafel. — «Zacharias, da er merket 
was sie weiten, da begert er ein FustUfelm . . 
da schreib er darein und sprach: Johannes 
ist sein Nam*. Geiler, mit Ussl. 167 b. 

Fnete, Art Schiff. — «Vierhundert galeen, 
schiffe und fustcn». Adelphus, Türk. B, 2 b, — 
ItaL fosta, franz. faste. Dac&nge 3, 4M» — 
Brant, Nseh. 2. 

Fnsten, in die Faust nehmen Scherz, 469. 

— Sin Zeuge sah, dass der Schultheiss «siii 
messer /ksfsl». 1888. KSn., Anmerk., 790. — 
«Er bette sin lang nesser f^wM». liOB. 

1 Kön., Beil., 1028. 

I GsMlecbt, gegabelt, gabelfSrmig; flg.: 

; zweideutig:, vr i fiinglich — «Und dorumb gobent 
sie im (Cliristu) uff . . . ein gehürnte Frog, 
ein ^oMidWe Frog . . so venneinten sie. er 
mÜBSt sich vcrscnnellen und in die Gabel 
fallen». Geiler, Pots. 2. 74 h. — «Sie haben 
im ein gtgMete Frag fOr oder ein gehflrate 
Frag, wa er anss hin wolt, das er in ein 
fcitrick fiele». Id., Ev. mit Ussl. 58 Brös. 
1, 73 a. — «Der gelert Doetor verstund wol 
waru™b der Herr die gegahleU und geh irnte 
Frag an in legte». Pauli 19 b. — Quaestio 
cornuta, quaestio fürcata, wahrscheinUeh in 
den damaligen spitzfindigen Sebnldispatatlonein 
gebrauchte Ausdrücke. 

Gabeln, das Heu mit der Gabel umwenden 
und auf den Wagen laden. — «Wer nit gablet 

— so die Krem s^ablet, — der lauft im Winter 
um mit eim Seil — und spricht: hat jenians 
HiMi fi il "'. Geiler. Has im Pf. B, 2 b. Ktc. 

(iablijitt, freigebig. — «Bisz gahlwfft dim 
fründ all zit». Brant, Cato, b, 4 

Gach, Gehe, adj., rascli, pliUzlich. Scherz, 
462. — «Ein gcswiudes, gehes, clores lieht 
kam und umbefing mich». Bnlm. Merswin, 
Guttosfr., 58. — Fapst Gregor «satte uf den 
K.rut/,egang an s. ^larkes tag für den gd^en 
dot». Clus.. 20. — «ludiüL uns vor dem gehiUt 
tot». Geisslerlied, Glos., 109. — Attila «staxp 
zehant des gehen todes». Kön. 376. Etc. — 
Wer ein gewisses Gebet spricht «der stirbt 
keine (fshfn dodcs». Gebete, lö Jh. — «Die 
jungen sotten von den alten . . . leren, das sie 
nit so g(Kh \\ iiten . . .>. Murner. N'b. i}44. — 
«Den schum zu kilwen sind wir gach, — dem 
kernen deneken wir nit nach.» Id., Schelm, 
f. 4 a. — «I'if fraw was gach und i^elobt im 
die hundert duoaten». Id., Ulensp. 48. — 
Man sttebe einen weisen Anst, «der nit gehe 
oder frevel sei artznoi zu irebt'n», Id^ 
Gayao 431. — «Hitzig köpff uud gehe daten, — 
die hören warlieh in kein rat». Id., Lnth. 
Narr 98. — «Es möcht, ich flircht. erzürnen 
got, — das jüngst verbeugt würd geher todt». 
Brant, Layensp. 168 b. — Die Argumente, die 
die cvangcIiscli.Mi Schweizer gegen die Messe 
vorbringen, «diencnt darzu wie sackpfiffen 
zum gehen todt*. Hnmer, Mess, D, 8 b. 

Gaeh, gnbes, ndv. plötslieh; mir ist gach. 



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ich habe Sile. - «Du (die HdUe) ia denne 
fahm fflnUnde». Ms. PrM. 1, 7L — «Laxet 

m niht Bin ze gach, — Ritet schone einander 
ueh», Qoufr. v. Str. 1, 46. — <£■ war dea 
brUderi ftlso gaeh — Dm sie In (den Tttrken) 

iMmgten muzli und riftcli». Ai^flphus, Türk. F, 

6 — > £inein gaeh seia nach etwas, eifrig 
dMnMh T«rlaBg«ii: «Dmrlitlr not nnde gaeh, 

— Dtm gat si lagende naeli». 'TotTfr. v. Str. 1, 
IMX — «Dir ga ist nah des menschen riuwe* • 
lUd. fi, 106. — «Zft berfe mir gadt*. Atta- 
wert, 16. — tLasK dir zu sufffn nit sin (jach*. 
Brant, Thesm. b,6 — «Wann jeder wüszt was 
vol^t hanioeli, — In wer n nrtefln nil io 
fOCA». Id., Nsch 6 - ■ Wenn eure Srhne ^^oUen 
«■teilen znoht and eren nach^ — so ist in sn 
dem veeen poeft wie eie Yon jngent %aot 
gelert». Ibid. 9. — «Im was vw louffen also 
poeA . . .>. Ibid. 78. — «Zn dieser busx ist uns 
Bit gacH*. Mimer. Nb. 14. — Salomen «Hess 
nach bulen im sin goch*. Id , rTcuchm. m, 
2 — «Also ist got dem herren goch — über 
sein vcrlorni Md«». Id.. Bad. C, 5 >. — »Zn 
hilff den kindern was im gaeh». Td , Viry. E, 
Ib. — «Gen äioilien was in aacA>. Ibid. A. 
4 e. Ete. 

Gaeh, Goch, Oahe, OKhe. ralMt, Eile; in 
einer OtSAe, eilig, plötzlich. — «Die Vernonft 
bHekt danraf in dner ßUht . . .». Geiler, GeiefL 

Spin II 0. 6 b. P, 1 ». — «So wil ich eilent« mit 
der ga(h die kntten lassen und den orden». 
Munier» 4 Keteer, J. 9 b. — Br «trang im 
hefftiklichen nach — mit gschrei und zwifal- 
tiger goch*. Id., Virg. 0, 4 ». — «Mit 
grossem gsehrei nnd bhender ^odl — der Illia- 
CU8 herfiirher zoch . . .>. Tbi 1 D, 6 b. — cAls 
was dbr zom ergreifft in gack . . .». Ibid. A, 
7 — «... da er die zwen unwegsam sähe 

— von dannen lanffcn in der gahe*. Ibid. e, 
4 b. — «Mancher hat as% gälie getan, — hett 
ere noch zu fahen an, — do geh er nm wol 
tnsend pfund». Murner. Nb. 844. 

Gachen, S. gahen. 

Oachlingen, gelingen, gähelingen, jählings, 
plötzlich. — «Sihstn nit tc^'lich wie jetz diser, 
jetz jener gehdingen stirbt, die do wenent sie 
sient geRniJt?». Geiler, Bilg. 160 b. , post. 3, 16 «. 
Siind. des M. 20 a. — T 'mvi'isonde Kath-- 
herru. «Uio Valien gadüing in uiuut». iSraiit. 
Lajensp. 167»». — «Das ir nit gählich in der 
hitr. in dieser snch pfceilct hant». Hnrner, 4 
Ketzer, Vorrede. — «Gc/«:ijc/* Alexander starb». 
Id., Geochm. G, 2>). — «Mit seinen fltiglen 
gehdich — Mercurins da nider wich». Id.. 
Virg. L, 4 b. — Dido bittet das» Aeneas «nit 
so gehlich ziehe ab». Ibid. m. 2 b. — « . . dass 
sin hilff nie gehdich ist. sonder langsam». 
Murner, Gayac 476. Etc. — «Es ist gesehen 
Morden das die leiit vor frcuden guhUngen 
starben». Bronschw.. Pest IH » — «... sie 
meint er wer gelingen gestorben». Pauli 105. 

— «Wie seiiid sie tdleiid und verlassen, haben 
auch gählitigen abgenommen». Nächtig.. Psalter 

Gadom, Gaden, .'^cher/. 468. PInr. Gadme 
Chdaner. 1. Schlafkammer. — «Ich habe . . • 
Eft esaende und sft trinkende ind ein sdidnea 
mhkfyadem». Nie. r. Bes., 198. 



9. OengegadoH (S. Gartoen), Ankleidangs* 
simmer des Priesters, Sakristei. «So man 
den altar nz dem winkele getAt, denne se 
mag den selben winkel wol machen rft eime 
gerwgademe .... So dirrc winkel genummea 
Wort, nochdanne so wnrt ... die kirehe gröMCTi 
wanne do wnrt nzgonde der kor ud diu gtr* 
^oegadamn Nie. v. Bas., 317. 

3 Kiufladen, Bnde. — «Ein geicantgaden* 
am Hiinster. 1360. Ueber die für diese Buden 
erlaubte OrSsse, s. Gassen-nnd HKusemamen, 
2Sö — <Alle g^ültsmide. froowen ond man. 
die j^odemehaltent ,.». 1868 Goldschm.>Zanft. 6. 

— «Es sei nnhtet nieman klopfen in des 
gedemem». 1890. Ibid.. 8. — «IMe aademen of 
dem konfhuse», 1401. Tneherzunft, 91b. » 
«Wm die kremer in iren gaätmm verkonfBat 
. . .» M24 TMd , m. - «Du kunipst gar seUen 
in ein Gaden, da findest des Affenschmal tzes 
darin, kumpst dv in ein Twiigadm, so hebt 
man dir ein Tuch herfilr i^ehen lirlu r Herr, 
ab dem ist anch noch nie kein £Uen kommen; 
Aifeniebmalts ist dm». Geller. 8 Murioi. 18 b. 

— 'Es ist vernünftig v enii ^in KauAnann lot 
das Getiind. den Qxidenknecht auch Teil haben 
nn Gewerb, wann sie seint dester trfiwer». 
Id.. Bros 1. 92 b, _ pic mhd. Form hat 
sich bei Geiler 1) im Diminutiv erhalten: eis 
angehender Kanlmnnn «na dem ersten, so trdt 
er seinen KroTii in einnrn Wmlin hin nnd her, 
Streel und SDiegei \ wan er etwas ttberkumpt. 
so will er (Carnach ein QtäemU haben, nad 
würt damaeh ein Kaufmann», Geiler Pres 1. 
92 ft ; 2) im Plur. «Uss allen Gädemen moss 
man es tragen in ir Haus». Ibid. 1. 95 *- 
«Die hrutgaden» bei dem Münster Brant. Bisch. 
Wilh., 2ö4. — «Der tuchman kan sin bus ver« 
blenden. — das im das Hecht kein tücher 
sehenden — mög. das nieman ki nn den faHen, 

— darumb sind finster ire gmitn* Mamer. 
Nb. 203. — «Bim goltsehmidt sitzt er in den 
gaden>. Id.. Müle F, 6t>. — «Ein wnrttkiatt 
oder gaden*. Räthselb. c. Ib. 

4. Stockwerk. — Um 1366 wurden die Glocken 
der Tlioniaskirche «eines gaden oder einer bfinen 
hoher gehcnket». Kön. Arch. v. S. Thom , Beg. 
A. 377. — «Yil tilm dryer gaitn hoeli». Bingn.. 
Ciisiir, 67 >\ 

5. Kammer. — «Ir wein und speiszgaden sind 
voll». (Ps. 144. 13). Wurm, Trost. 65«. 

Gaffeln, sich mit leichtfertigen Dingen un- 
terhalten; auch gaffen — «Als un.ser Jongk- 
francn thund ... die ob dem Brunnen stond 
ein Stund oder zwo zu gaffelen, ein guten Ge- 
schwätz . . . do uflfrichten». Geiler, Post. 4. 8*. 
Eine ehrbare Frau soll nieht «jeden gßß» 
an». Brant, Nsch. 34. 

Davon : Gäßel. Gäffelsmul, Gaffer, Taugcnfehts. 

— «. . . die löffei, — die gassontreter um! di-" 
aöffd». Brant. Nsch 61. — «Du geßdtmult du 
nasts gelert — das man gott den mcken kert». 
Murner, Nb. 44 — «Schelmen, leek'r. böse 
künden, — göffdmvkr Xd , Schelm, g, 8 b. 

ChilTelttime. keelr, freeb, hemmgnlnndm 
Weib. Biililerin. Schnieller. 1 . 874. Scherz. 4r.4. 

— «Nun zierent die gaffeütirnm den tempei 
irs leibt mit den kntbdirdssen nnfdem banpt*. 
Gnidln Spll, 68. Der Hernnsgeber deeOoldenett 



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— 117 - 



plels, 1882, sagt hierüber, S. 92: «Das an- brunn, Galgbrunnm»» ^ 8* Mch S«luiMUer 8, 



kkre GaCfelstixneu ändere ich jetzt iiv Gaffel 
dimen, za Gaffel, Znnft (Lexer, Naohtr., 170), 
also Zuoftdinien. TTurcn». Die«e eigeomiehtige 
AeadexoAg war vulUg überffü^sig, am so mehr 



m, Schmid, 218. 

Galgen, Art Oewurz. Galanga. DttMagA, 
401. Galgan, Benecke, 1, 458. — «Galanga^ 
Oalgen». Gend. 91 b. — «OaUgen iat nütz denen 



(U Gaffel für Znnft im Elsass nie vorkommt, die da vil bläst befinden in dem magen nach» 
Meine Erklärung wird bestätigt durch das 1 dem sie geessen haben». Fries, 41 — Eis 

fleichbedeatende Wort Hnrenstirn, in einem ' Kranker «fand geschriben : nim galgen ; ver- 
raktat gegen Georg Maior (Bibl. Wilf., Vnria stundt galgen holtai Aau ein ipon von atn 
39. 8) : Vorrede wider die Hnrenstirn Maioris. i galgen». Id. HO 

— «Iat sie (die Fraa) leichtfertig, feig oder { «GallteenitolB oder Titadolm». 16 Jk. 

fL.-il. ein Gaffelstim, will einem jeden Red Kaufliaus-Ordn. — «Zflgitifl, €hiMici$luMH9. 
aad Antwort geben, will mit den Knechten 1 Gersd. 95 >>. 

feilen . . .» Geiler, Schiff der Pen. 80 — > | Gall. von geilen, lantes Geliehter. — 

<Wan hie. aber alle Gaffenstirtun soind und «Christ iis liat nit gelacht als die ein öaü uss- 



Atseln and ganckclechte nerrisohe Ueasohen*. 
Bt. mit Uisl 816 — Will Jemand tma 



lassen, man hört es vor der Kirchen doss». 
Geiler, Rr. mit üssl. 4S ». — «Bs s«iBt ▼!! 



Arzt schicken, so soll er dazu wählen «ein die das Antlit ungcstrilt in.ichen, als wan 

bescheidne peraon, weih oder man . . nit > einer lacht über ein Zan, ein bübisch Iiaohen, 
«Sa gaffeUUrHy kallwteeehefl . . .». Fries, 16 | ea laset etwa» einer ein Oal, man k8rt et a^ 

Gabeln, auseinander L;fljM oder stehn. — wan fcr». Id.. Arb. hum. 81 
«Die Schuh richten ... die Zehen ... das sie Heute bei uns : Gelkr. 



nit dort ttse hin gageln^ snnder das sie sieh 

rocht und schlcrht dem Sclinli naoh richten». 
GeÜer, Bilg., 90 ^ 



Onlr^S«, Oallrei, Galerte. Sehers, 466. —■ 

«Galreigm, pfoffer. fladen . . .> Conr. v. Dankr., 
V. 541. — «Der 8org ist zn vil und bringt 
i,9ohcMi,eUen,begieriar8treben. i keinen Nntz, er raaeht des Pfeffers zn vil an 
Scherz, 462, 464. — Er nahm den Helm «unde 1 die Gnllrei*. Geiler, Post. 3, 81 « ; Ev. mit 
hin aem orse gahte*. QoUir. v. Str. 1, 98. Etc. , Ussl. 2UU 219 7 Schwerter, G, 1 ». Etc. — 

— tVil gench nach diser gfencknise gohen». I «EtUeh oneh^so sie ob diseh — iss pfeffer goM^ 
Mumer. Geochm. h, 2". (in die Gefangenschaft] rev essen, visrh . . .» Brant, Thesm. b, 8»} 
der Weiber zu gerathftn). —-«... dkn nie mit i Bisch. W'ilh, 2Ü1. — Schmid, 218. 

schiffen werden gahen — dich zu verbrennen | Gamander, teucrinm chamacdrys. KlrsehL 
und zn fahen*. Id . Virg. M 7 '>. -- Es «wil ; 1, 625. — « Gamander oder bl uFtenderlin». 
dir gar nit gebfireu die zeit zu gafien. . . die ; Brunschw., Dist. 66 ». — «Canicdros, Ga- 
got . . verordnet hat«. Id., Adel, K, 2 — mänderUn». Gersd. 90 «. 

(■beschleunigen) — «Die herseliaft nach regieren G.nnimel, Geilheit. — «Also tödtet man den 
^jcÄ/». Id.,>»b. 58. — tWir guhUu last in unserni , Gammei oder Geile*. Geiler, Esohengr A,6 *. — 
gnjüt. — das macht dersorn der in ons wilt».! «On Füllen und Brassen geligt der OimhmI». 
hi , Virg E. 4»». Etc Id., Post. 2, 78 b, — «Feinem Wagpnross dem 

Galantler, lat. galeriia, franz. calaudro, geligt der Gimmel». Id., Bruü. Ü, 11 67». 
HaAbanlerehe. Scherz, 465. — «Der zisic und — Durch Krankheit etc., «wird üch der gam- 
der galander*. Gottfr. v. Str. I, 231. — «Die me/ bald gcleit>. Rrant, atn Sclilass des modus 
4jiiUatukr saug du zestuui». Altäwert, 76. — , praeJicandi von Host, ed. Winipheling, Strassb. 
«Die gdander und die nachtgal*. Ibid. SO. 1 1518, 4*. — « . . der karst und ptiug (i. e. 

Galee, altfr. ga!#c. Galie, Galeere. — «Der [ die Arbeit) legt jm wol den gammtL», Zell, K, 
Venediger aa/«n». Adelphus, Türk. B 2 b Etc. 2 

— Brant, Nsch 2. 96. i Bei Schmeller. 2, 46, nur Spass. Muthwille. 
Galgbrnnnen, Brunnen mit einer Vorrich- ! Ganester, Ganeister, Gneist, Funke. 

tang um Eimer hinabzulassen, Ziehbrunnen Scherz, 469. — «Gotfitester, scintilla». Herrad, 
Dag Wort kommt schon in den von Gries- 1 1Ö8. — «. . . also das von dem fiinkclin ein 
haber herausgegebenen altdeutschen Predigten \ vil kleines ganeisteHin farende würde». Nie 
vor, 1, 114. — «Do was der Galgbronn Jacobs 1 v. Basel, ras. — «. . . under den ganeistem des 
fiijteus . . . Die Samiiriterin bracht mir ein Ei- licUischon fiircs». ^liirlein, 16. — «Dis ist des 
j&er and ein Seil oder ein Strick« als denn , heiligen geistea minneglnnsenden gami9t9 rt m § 
«kwenn in ein Dorf jeglichs sin eigen Seil ' sehürebrant*. Titd dnes Trtictats. ClaM r. 
and Eimer hat, so Avas auch der Galgbronn ?>Iov. — Der h. Geist kam auf die Jünger «in 
lief». Geiler. Post. 2, 70 a. — «Ein Eimer an, tures gneist». Brant, Eosenkr. Wack. 8, 1099. 
«m Ofügbnmnm den man hinabsfleht so man | Gan^haftig, gswdhnlielt, nsnalis. Sehern, 
"Wasser schijpft. je nie der hinabgot, je mer 470. — «Zeiclien, die vor der zukunfi . . . 
der ander Eimer hinnigot*. Ibid. 6, 71 — | Christi, gamhajfftig sein sollen». Butzer, Weiss. 
Geiler braneht das wort anoh für (Msteme, | a„ 8 >. — Liither sagt «der ban sei jetz gang- 

Beweis, dass c.^ in tranz allgemeinem Sinn ge- hafflig umb daS seitlieh gnt»» Monar, Adel, 
nommen wurde: «Da namen sie den Jhoremiam H, 3 >>. 

and warfen in in ein QttgftMrvmm^ da was{ OaagntMge, Pfisd.'^ «Dein gesats ist dl« 
kein Wasser innen, aber Kat und Wnst*. heitere zw meinen gangtteigen* (semitis meilr 
Bros. 2. 36 b. _ Ps. 119, 105). Nachüg., Psalter, 81&. 



Dasypodlw: «Pateiie, ein Qtiigbrmn^ Schöpf» 
bman, Sod». — Göll, TO: «Pntens, ein Sehöpf- 



Ganaen, Jagd anf wilde Gftnae maehen. — 
«Wer do ^WMsl, do ein rehter ang ist, der 



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I 



— 118 — 



•ol äS» pMe die er gestclt, as^rnnini . . . 
Q tm $m , odftr mit den beiigen vogelu oder sus 
Booli TAg«!!! stelleiL . .» 14 Jh. Alte Ordn., 

B. IB. 

Gtti'neu, gearaen, verdienen, abbüssen. — 
Sla K&mpfenileT leUftgt einen nieder nnd 
Mgt: «dn gamost es». 1332. Kön.. Anmerk., 
791. — In der Hölle «der Bniidet gcarytet» seine 
Sttnden. Verse. Bricfb. — «Da IbU dir ein 
nchlichcr Qedank ein : sie mnss mir es frei- 
lidi gamen, ich Vertrags ir mmmor>. Geiler, 
Geisa. Spinn. N, 4 b. 

Gamer, Fischer der mit Oarneii fitohel. 14 
Jh. Alte Oxdn., B. 18. 

Gamleige, Stelle wo ein Vogler sein Garn 
ausleckt. — «Ks Rol kr'irire dem andern eine 
gandeige eniwereu». U Jh. Vogler-Orda, Alte 
Ordn., B. 12. 

Garren, ?wit?cliem. — »Die Schwalmen am 
Morgen so garrm sie and schwetzen, und ist 
on End>. Geiler, Ev. mit Uasl. 119 b, — In 
der folgrendcn Stelle ist gurren stat girren, 
kirreu, um eine Consoiianz hervorzubringen: 
«Er ist wol taub der das Oarren diss Karren 
nit hört; sein Gethön, sein Girren lat ein ze 
Nacht nit schlafen». Id.. Narr. 103 

Garst, ranzig. — •Garste heringe, die lide- 
lichen sint (mag man verkaufen), aber ein 
seichen daz6 setzen . . . Weiher bering zft A&er- 
garste ist», soll nicht Terkanft werden. 16 Jh. 
Alte Ordn., B» 18. 

OmrttM, ranisig sein. SchmeUer, 1, 944. — 
«Feiszte grüne fisch für dürr und garstet rindt- 
fleisch essen am freitag». Capito, Treger, N, 2 

Gart, raasc. stlmnlns, Treibstoek besonders 
für Ochsen zu treib* :l Scherz, 473. — Peru 
fröner der Frucht bringt <soll man geben 
eesen nnd trinkhen ; (wo nicht), so soll er 
seinen gart leinen an seinen wagen und soll 
nemen einen sackh uff den wagen . . und soll 
In tragen sft dem wein, nnd soll essen nnd 
trincken». Gildwiller, 1394. Woisth 4. 59. 

Gartisen^ Eiseuspiize wie deren an den 
«Garten» waren. — «Ein mole (siehe mde), 
der jedweder siten ein spitz gartitm hat». 
Sandhofen, 15 Jh. Weisth. 4, 155. 

Qtnam. Den Garute machen, ein Bnde 
machen (gar aus), tödten. Schmoll er, 1, 629 
— Dem Fürsten dieser Welt will das Evau- 
gelinm «den garuex raachen». Zell, 2 b. 

Garwen, Oerwen, bereiten, ausrüsten, bes. 
vom Ankleiden der Priester gebraucht. Scherz, 
474. — «So der prie.ster sich gerwet se der 
messe. . .» Bihteb. 77. — In einem Traum sah 
der Gottesfreund dast» <ä. Peter gerwetc mich 
«nd wihete mich, und ich sang messe». Nie. 
V. Basel, 212. — «Dü i,nng er (der Priester) 
und wolte sich gerwen it. der messe». Eis. 
Fred. 1, 200. — Der Priester «pmoste lioh und 
ginff dohin . . .» Märlpjn, 10. 

Garze. Garzün, das iianz gargon, Knappe, 
Knecht der nicht beritten ist. Scherz, 473. — 
Wie viel Speere man im Turnier zerbrach, 
«Daz ijuln die garsunc sagen, ~ Die hülfen 
es zesamene tragen». Gottfr. v. Str. I. 71. — 
Kommt der Abt von Lützel zum Ding von 
Lnttcrbaoh, «so boI der keller uusers herren 
fonm gebsn ne essende aae nnsets kosten ; 



den gerittenen knechten foI pt geben ze es- 
sende und sol das rechnen unserm herren*. 
15 Jh. Weisth. 4, 106. Garte ist hier was en 
S. Lackart cder lonffende kneeht, der dcit 
pferden hilft rat t&n und dem kodi oneh hilf- 
fet», und zn Hohenrodem <der lonfSanda kneeht 
mit den hnnden». Weisth, 4, 25, 112. 

Gastbar, gaetöreondlich. — «Bisz gastbar,, 
lad etwan . . . £e gnten IMInd». Brant, Cato, 
a, 7 b. 

Gastreilicheit, Gastfreiheit — «Es stet ye 
nit die gastreihlUheit in grossen kosten an- 
wenden». Brunfels, Zehnden, b, 3«. 

Gaterecht, einem Gatter ähnlich. — «Dar- 
nach wfirt er (der Weber) lassig, fanl oder 
unachtsam, davon machet er bös, ungleich 
uud gaterecht Tuch», schlecht gewebtes Tuch 
voll Lücken. Geiler, Selenp. 106 b. 

Gatter, masc . einfache, ans Holzstäbea 
oder Lattcu gemachte Thüre. Scherz, 477. — 
Zum Beweis dass sie frei ilnd, sollen die 
Gotteshausleute von Schwarzach zu Drusen- 
heim ihre Abgaben an den Vogt «dienen über 
iren gattem, und ensol sie nyeman darüber 
nötigen», lö Jh. Weisth. 1, 736. — Scheint 
ein Zinshnhn dem Schultheissen von Nieder- 
matJitall «ztt krank, so solle man iUmi gattem 
an deme haus zuthun und soll das bun lassen 
laufen und soll es jagen; flengt es Ober den. 
gattem, das es nit wider herein vallet, so s(»ll 
er es nemen; feilet es aber wider herein, so 
soll man es bessern». 16 Jh. Weisth. 5, 681. 
— Fliegt das Zinshuhn «über den husgatter^^ 
80 gilt e& für gut. Hofen, 14 Jh. Hanauer, 
Constit. 169. ^ «18 seh. nmb holtz sft dem- 

(la'At-r in Icm a!t i'ii !i'?hüvc. 8 seh. dem niurer 

z& lone den gattern inzümuren». 141S. S. Thom. 
Fabr. — «Zorn gatter*. Strassb. Hansname, 1810. 

Gatzgen. gaxen. Scherz, 478. — Wenn das 
Hahn «ein ey legt, so schrejt ea und gaiegot 
gar lang bis das es im gennmmen wirt». Gnl- 

diu Spil, 44. — «Ein TTrnn Hc ein Ey gelegt 
hat, die stot nnd gaxet». Geiler, Bilg. 181 *>; 
Post 8) 71b. — Schlechte Bedner «^oaem 
durcheinander, das niemand weiss was es ist». 
Id., Sund, des K. 76 — «Da gaaet er das 
heranss nnd sprach ...» Ibid. 66 b. — «Bin 
hcnnc, n nn -io ein er L'rlcgt hat, 80 Ihngt 
sie au zu oaucksen*. Pauli, 119. 
Ganch. S. Gouch. 

Gaoeherei, Liederlichkeit. — «Wüt du der 
Göucherie nochgen. das ist nit cbristeuUeh 
gelebt». Geiler, Post. 8, 88 Brds. 8, 46 b. 

Murner, Genehm., passim. 

Ganchhell, ancegallis phonicea. Kirschl. 
1, 669. — *Gacheil oder Kolmarkrut». Brun- 
schw., Dist. 65 «. — *G(mchheih. Gcrsd. 92 a^. 

Ganckul, Guukel, närrisches Zeuf^, Pos- 
sen. — «Mancher wfinseht hüser, frow and 
und kind, - oder rtn^ er %il pulden find, — 
des glich güuckels*. Braut, Nsch, 28. 

Gaackefecht, gankiich, schwankend, thö- 
rieht. — «Die selben sollen Fleschen haben 
gauckelechte Weibon ; alle ilcnschen sehen inen 
sn nnd sprechen: wie ist der Mensch trunekea. 
worden?» Geiler, Sünden der M. 0b. — 
«... leichtfertig, gouekelledU von Herrischen 
Welsen und Geberden». Id^ Selenp. 188 ^. — 



- 119 — 



*Dn soll uaeh nit ein kleio gmtekeUfht HÜBt- 
Ju haben, das da iemennedw mvtt trafen*. 

Id. WAg. 144 Etc. 

Gaackelman, Gauckler - David «der da 
fMpnmgen bat vor Jer Arch, wie ein ander 
Gaucidman*. Oeiler, Sünden de» M. 46 «. — 
«Wer anzeuy sieh niempt an - und doch kein 
presten heilen kan, ^ il> r ist ein gater 
■y-^trh/'jTnati* . Bfiint. Nsch ütl. — «Dem hört 
OL&Q &u &in würtcn an — wa^ er sy für ein 
fmekdmam». Ibid. 114. — «Sind ir der sdbig 
^kehnan — der sich des bschwerens nimmet 
ifl?» lluruer, Nb. 4. — «Das ich bin ein 
mmkdman^ — da mögt ir frilic]i n cht an 
han». Ibid. 6. — Ein politischer Kannegicsser, 
«der mag wul sin ein geuckelman» Mnmer, 
Schelm. El*. Etc. — «Elii »bcnithürer. ein 
gttuckelwum ...» Pauli, 16 — «... als ob er 
ein geuckelman were>. Trubel, Erman. 2^. 

Gaackeln. Spiel treiben, Bewegungen machen 
bei denen man das Gleichgewicht verliert. — 
•Man gaudcelt nit mit den Gaben Gottes». Ca- 
piiu, Tri-i,'pr. K, 1 Ij. — Abgauckelu. herab- 
Oörzen ; «loh hab ücli . . . geseit von siben 
StifFeln die «In Mensch wider abgauckUt*. 
ipnickf. al(gaacklet). Geiler. Bros. 1, 411». — 
Übergamkdiu 1 Überstürzen; «wenn sie wenen 
ne -wdllen gar endlieh den Berg' «nflnnfen 
UD<! uenen sie standen gar steif, so ührr- 
Muekeln sie denn und fallen». Id., im Pf 
B, 6 ^. — 9. AotiT, betragen, lallen meeben : 
.S dif Stelle s. V. Bogel. — 8. Leichtsinnig 
vergessen : «jetz schlechsta an du wollest das 
oder des thnn. gleich Übergöeiiut dn den An- 
^chIai: . . . tind w^eist nüt mer deromb». Gei-{ 
ier. £v. mit Ussl. 196 b. 

Oavckeen. S. Oatäom. 

GebSre, passend. Scher/., 482. - Er spähte 
«ob er iemeu funde da — Der im reht nnd 
fibän — Zft einer fra^re wire». Oottfr. v. 
Str I, 55. 

Gebaren, Geboren, sich gebärden, sich be- 
Hehaen Scherz, 481. S. Baren. — «Er gebaret 
din geliche wol». Gottfr. v Str. 1, 69. Etc. 
— Gott tgeboret rechte also obe er sloffe». 
Tanler. 40 (8). — «Unwissende lüte geborent . 
rechte also obe sü es richtr^ liirrhsehen ha- 
bent». Ibid. 110 (22). — «I>ü geboicte ich gar 
:ri :., he> Nie. V. Basel, SS3. 

Gebecht. — «Were onch das der herre 
gäteehi wer oder urluga hette, so sol er kö- 
rnen (zum Ding) mit fünf mannen». Metseral, 

16. .Th. Wcibth. 4, 198 ' 

Gebeiue (das), die Knochen. — Ursula war I 
so «mager worden, alse das ir kume die hut 
obe deni geheine blcip». Niv. v. Basel, ms. - 
Otto II brachte nach, Rom «baut Bartholo* 
meWes gebetne*. Kön. 422. 

Gebeiteam, abwartend. — «... in gebtÜ' 
»Omer langmütikeit». Tauler, 440 (76). 

Gebeiteamkeit, ruhiges Abwarten. — Dem 
Grund nachgehn «in warer ffebeüionüsot*. \ 
Tauler, 24 (5). ' 

Gebel, Giebel. Scherz, 482. Heute bei uns : ' 
Gäwel. — «Geschehe . . . schade an der schüre j 
Bnse, gebdn, mnren . . . >. 1884. Hi.st. de S. | 
Thouj. .^94. — Die Häuser «hettont stcyiion 
fe6<<>. Kon. 7M. — Feldnamen ; «uf gebü».^ 



j Dettweiler. 1<5H4. — «An dem gtbtle». Brumath, 
I 1866. — «Bi den drigen gebdin». LimerKhein, 
1403, — «Ein drügebelig hus». Rittershofen, 
: 1885. — «üf den kirchgebd». ächwindratzheim, 
1 1296 Nordhaneen, 1486. 
! Gebende, nentr.. Binde. Sc!ier7, 482. — «Si 
I hette, ane gebende, — Ein schapel ufe von 
I kle». Gottfr. Str. 1, 241. - «Das gebend 
I über dem brneh» (Beinbmoh). Branechv., 
' Chir. 97 

' Geberd S. Berd. 

Gebertecht, bärtip. — «AIho würt es un- 
serii gebertechten Narren gon, wan sie von 
Sunderheit dee Bartee glerieren». Geiler, Karr. 

! 27 b. 

I Gebietebrot, das den zu Münster gebote- 
I nen FrSnlingen zu gebende Brod. — <l>as 

' gehietebrot sol sin also gros das nian 30 mii|tre 

S' emachen von eime malter viertel*, lö&d. Als. 
ipL S, 168. 

Gebirge. - «T^nser fronwen tag al.s sä in 
das gebürge ging». Gutl.-Urdn. 198. — «Un> 
ser frenwen um über das oebürg* (Marine 
Heimsuchung. Lno. 1, 89). Liber vitae, Str. 
ätad^Arch., ms. 

Geblftst 8 mmt. Blasen, Wind. — «Etlieh 
stulg-eii^r gond anss mit grossem ivUdii*. 
Fries, 70«. 

OebSttiede, neutr., oolleetiy, Bilnme. — 
«Aller zohende . . . v.c velde. ze roben. in den 
huvcn an gebömede ... so der erste wuneban 
zitig wnrt ... an fsbOiteds nnd an allen fiüh- 
ten . . . > Rosb^m, 14 Jb. Hananer« Constit. 
268, 27b. 

Oebossel, Geräusch, Lärm. — «Ist es spä- 
ter, so stond die Ilandwcrcksleut uff und ar- 
beiten und machen ein Qebotsel^ ein Gerüm- 
mel». Geiler, Geistl. Spinn. 0, 4 ». 

Dasypodius: «tumultuaria, Bossdung, Auf- 
lauf». — Göll, 107: «tomaltOB, gross Gesohrey 
oder €M&88d, Gewttll wie in einer Aufhilir*. 

Gebotbrief, 'fjXttXTr^ptov (Matth. 23, 5); 
Luther: Denkzettel ; Gebetsriemen, Pergament- 
streifen mit Stellen aus dem Gesetz besehrie- 
ben. \v eiche die Juden an die Stirii and den 
linken Arm zu befestigen pflegten. — «Do 
thettent sie (die Priester) eins und lertent das 
Vülck das sie soltent Gebottbrtef niaclicn und 
soltent die selben an iren Hüten umbber tra- 
gen ; lasB dir eben sein als werent ee Bisehofe- 
hüt, doran die Gebull Goties geschriben stnn- 
dent». Geiler. Post. 2, 3ö ». — «Die Phariseer, 
wann sie rh Gast weiten gan, so bereiteten 
sie sich daheim in iren Hüsern, die Jiotbrief 
an ire Hcabter, und blauwe Seüm and In- 
Üeebten». Td., mit üssL 48^. 

Gebiadit. S. Bracht 

Gebreche. Gebmch, neu aufgebrochener, 
nrbargemaebter Boden. Sehers, 48S. — «In 
dem gebreche». Hancrenbieten, 1387 — «Der 
müniche gdtruth». Hüttenheim, 1444. — «No- 
dale heisset ein nnwer Gebrauch (Gebmeh), 
also nent man es itt Sehwaben*. Geiler, Ev. 
mit Ussl. 81 b. 

Gebreebetse. dnreh «vsammenbreeben ber- 

vi)rj,'ebraeht<>.s Getüse. -- 1374 siiir/te ein 
Theil dos Johanniterhauses ein «mit groeseme 



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— 1» — 



gebrochtse und erschr5okeBU«lieiiie 

tte». Nie. V. Laufen, ms. 
Gebreht, Geschrei. Sohen, 484. Yergl. 

Braclü. — Lass «dein ^türmen and din gro« 
gebrehte». Tauler, 463 (äüj. — «Stille swjgend 
an aebrecht». Altswert, 126. — «Die getnkt- 
holde*. Hangenbieten, 1497. — «... es -ward 
mit offaem gesohrei und gerecht gelobt». 
BiBgm., Cäsar, 188*. 

Gebreite, fem , i^rosses. onunterbroclicnes 
Herrengat. Scherz, -löd. — «Decem agri in 
itiio Bnlco, heissent die gehreite». Berstett, 14 
Jh. — «16 agri in alnx gehrdten* Oberhaos- 
bergcü, 14 Jh. — Der Aobtissin von Hohen- 
burg «pe&fMto* /u Saly;ba(t. ISOO. — «Des 
clostern widerae^'ftt, die do heisseut die ge- 
breite . . ., und sint der gebreiten drie». Fe- 
gersheim, 14 Jh. Weisth. 1, 708. — Die Vögte 
von Logeinheim «haut eine gebreite ackers». 
1404. Ibid. 4, 146. — «Herumb gap der kü- 
nig S. Floroncien die gebreite und die Btat, 
do er Inno wonende was». Kön. 632. 

Gebreet. sowohl leibliches al« geistiges 
Gebrechen. — «Ein Artzet derselb muss die 
Siechen nit versehmohen, er muss die Ge- 
'brettm besehowen» Geiler, Post. 3, 105 b. — 
«In der Schofmesch seind gesunt gemacht 
worden ... die Menschen von allen ireo Ge- 
bresten Libes halb, aber im Tonf werdent ge- 
sunt gcnuu-lit die fielen von allen Gebresten 
der Erbsüud halb*. Ibid. 2, 26 >>. — «Da lug 
jederman zu im selber, ob er entpflnd s&nd- 
It'h i Gfbresten'. Id.. Seleup. 162b. _ «Ge- 
denck das dich din Nechster ouch mit dinen 
Oebrttten liden moss». Id . Bilg. 60 • Eto. 

Gebresten, fehlen, mangclM ? Bimsten. — 
«Ich weis nit was im (einem Kranken) ae> 
MH». Fries, 18 b. — «joh kund nit finden des 
ir (jcbrast*. Ibid. 16 b. — «Die ding haben den 
dreien (im feurigen Ofen) nit gebrosten», \ 
Wimph., Chrys. 17 b. Et«. I 

Gfbrestlicheit. Mangolhafri^keit. Schwach- 
heit. — «NU lat got die lidunge der gebres- 
tenlicheit uf manigen menschen vallen». Tra- 
1er, 347 (61). — «. . , Welche göttliche Barni- 
hortT^igkeit genugsam mächtig und gross igt 
alle iinsore IJovollkommeabeit, Gebrestlicheit 
und Kleinheit /.u ci*setzen>. Gtoiler, Prad. n. 
L 95« ; Selenp. 14 a. Etc. 

Gebroehtse Geprassel. Vergl. bndiesen. — 
Das Haus stürzte ein «mit grosseme gebroch- 
tze». Nie. V. Laufen, ms. S. Oebredutse. 

Oebrokel. ncutr . eoUeettv, die Brocken. 
— Die Hunde werden «gespiset von dem ge- 
bröckele, daz do veüet von der herreu tische». 
Tau 1er, 30 (6). 

Gehrnrh .S Gebreche. 

Gebruchen. ^J. brnchen. 

Gebrust. Mangel. S. Brust. — «Uittelllies- 
sigkeic ist zu loben, doch die sich mer neig 
zu dem Gebrust weder zu Ueberduss». Geiler, 
Schiff der Pen. 101 ». — «Es ist not das man 
oft leibliche .Speiss widerumb nem, auf das 
der Gebrust widerumb ersetzt werd». Ibid. 
45 — «Ir mögent nit hören meine Red, und 
doromb mögent ir ouch mein Gcsprcch nit 
erkennen; der Gebrmt ist nit an mir . .. 
meine Wort sdnd nit schuldig daran, snnder 



uwcr hliH falsch Hertz Id , Post 2, ?4 ^. — 
*DeT gebrust und mangel aller giiter». Wimph.« 
ChrjTs. 18 ^ tOwMSi an fraeht». BlngnL, 

Cäsar, 25 

Gübriistig. mangelhaft. -~ «An dem stiek 
(Artikel) so die hftber gebrüitig werent gesiiit 
dass ol jr ieglicher bessern mit 8 seh.». Uokeii* 
rodern. 13o4. Weisth. 4, 114. 
Gebfl. S. Bü 

Gebiindniss. fem., Büii(!:ii^>. BiniL — 
«Huben wir nun die gebuntnüsz des aewen 
testaraents ...» Ziegler, Niessnng, 0, 1 b. 

Gebore, Bauer Scher», 487. — «Die geburen 
von Eschüwc». 1272. Hanauer. Constit. 200. 

— «... das sä under die nngelertcn Ifltei, 
die geburen, mögent gewiset werden». Tauler, 
369 (64). — Es «sol ime geschehen abo einie 
groben geburen». Id., 191 (34). — «Wie gar 
wunderliche die geburen in den dörfern in 
disen ziten lebent». R. Merswin, 9 Felsen, 
42. — Geld geben fcim aeburen, der brohte 
ein hasen». Conr. v. Dankr., v. 434. Etc — 
«Als man siht, daz sich ettewenne ein gebure 
uzer eime dorfe .schämet daz er izzet. so er 
ob eins herren tische sitzet». Nie. v. Strassb.. 
909. — «Wer ein gebure von dem lande herin- 
kummen . . .> Hußfo v. Ehenh. 

Ghsbüriaoh, Bürisch. bäurisch. Scherz, 487. 
1. Zum Bauernstand gehurend, demselben an- 
gemessen. — Starb einer, «was er gebüritek. 
so trugent in gebaren». Glos. 121. — Sie 
«hette gar erber sebfnende wite gdmnehe 
kleider an». Nie. v. Basel, 88. 

8. Grob, auch einfach. — Der sinnliohe 
Henseb «ist se b^rseh nnd zh grop». Tauler, 
287 (49). — Kr.niY' .Ml^reclit «was ein gebü- 
rische man au den persoueu». Glos. SA. Kön. 
46S. — «Die kleine lere ... Ist mit gebt^ 
sehen Worten geschribcn, ane rime und «^e- 
sierde» Bihteb. 6. — «Wiltu nun sin gehal- 
ten mer — dann ein grober gebmrittker man 
. . ... Brant. Tli • = :n b. 6 b 

Gebarsame, fem., die Bauerschaft, bes. im 
Oberelsass gebräuchlich. Scherz, 487. — Rembs. 
13S8; Rixheim, 15 Jh Burckh.. 142. 207. — 
Ohnenheim, Riespaeh, Turckhcim, 14 Jh. 
Weisth. 4, 240. 209. 
Gebarschaft Scherz, 487. 1. Bauerschaft. 

— «Die gebursdHift von Andelahe». 1200. Als, 
dipl. 9, 74. — «Die geburschaft kieset einen 
hirten . . » Bühl. 15 Jh Weisth 4. 125. — 

! «Geburschaft, adcl. arm uud rieh*. Jüngstes 
I Gericht. 

2. Genossenschaft, nach dem alten Sinn von 

fibüro, coliäbitator, municcp^. cuntribulis. 
ehmcllcr 1, 187. — Ein Fischer der einem 
' andt-rn Schaden zufiljrt «der sol sin rcht ver- 
loren hau uud sin geburschaft' . 14 Jh. Alte 
iOrdn. B. 12. 

Geburtlichpr Tag, Geburtstag. Scherz, 487. 

— «Do mau /.alte nach unscrs herren gebür- 
tdichen tag». 1310. Cart. do Mulh. 112. — 
«Das hochzit unser lieben firowen p«6ttrtiiieAei» 
tags». J. Meyer, 1471. 

Gebaweze, neutr., Gebäude Scher/.. 488. 

— «Das nuwe gebuweu» der Johanniterkirohe. 
Nie. v. Basel. 317. 

Geekensehnabd, Geok, thSrtehter Uenaeli. 



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- 121 - 



— «Sag an, lieber 



QedUrstigkeit. S. Gttürstekeit. 
Geehs, neutr., Lockspeise. Vergl. As, 
Za einer gewissen Zeit soll man cmit keime 



Friei, Oedörstig. S. ffeturstvj. 

Gedalt, maac, (ieduld. — «loh gloab, 
wann ers gedaltig litt, — um den fftduU be» 

Gedechtlich, zum Andenken, nim frcdricht- lonung bit, — das im das gotl versaget nit>. 
mu. — Die Messe ist «ein gedeehtltch upffer*. Murner, Nb. III. — «Dem geduU ist ietz der 
Muner, Kön. v. Engl. 948. bodcn us?.*. Id., Lath. Nut, 7. ISte. 

Gedeckt, Declcp — Man muss «strecken 
Sich uoch der gedeckt». Braut, Nah. 21. 

Gedemmer, (Tehämmer, Lärm. — «Das 
luguneliseke Jeru<^:i1rMn in dem man kein ' vogcigarn noch mit keime ^mAm vogeln». 14 
Himmerschlag hon und in wellem kein Ge* Jh. Alte Ordu., B. 12. 

immer ist». Geiler, B Marien, 39» — «Uff GeyKcht, Gefecht, Anfeehtang. — «Wir 
dem Ehrdtrich wiirt sein ein Trocken oder Ge- sollen tlyehan und verscbmehen des gttädü 
treng der Volcker, vuu der Zusammeiischüt- , des fleys>chüs>. Guldin Spil, S2. 
tong des Gefe5u, €htemmers. Üemödels oder ! Gefäde. Vcrgl Feden, — Die Bannwartea 
Wätens de« M'^rt^s nnd Im- Flüss». Id., Post, von Kembs sollen einen Missethäter dem Ge- 
1,3* — Öchimil, Schwab. Wort. 124, )iat riclit «als gpfiule und gevasset antwurlen, als 
Oethemmet. er denn irevangcn \virt>. 1383. Burokh. 144« 

CJedigene, neutr.. Volk. bes. Bürgerschaft Gefälle, das rnifillrii von [^iiumen. — 
Scherz. -UK). — 1308 war ein Streit «zwischeut «Were es dab dutc und wind kamen, daä ein 
dMi «dein nnd dem gediegenen zft Strosbai^, i ^(iKfe af dem wald würde», jcdt-r Einwohner 
and gcsicretent die edeln, dar. sü des gedigenen «mag es ofhewen». S. Johann, 1413. Weiith* 
16 erslfi^ent». Glos. 112. — «Das volg und 5, 477. 

gedigene zh Rom>. Kön. 320. — «Die edeln Gevftr. Geferd, Oefert sein einer Sache, 
and das ^i47«i« kriegotent amb den gewalt j ihr gefährlich sein, darauf versessen sein, 
zü Rome». Ibid., 329. Eto | Scherz, 493. — «An swelhem dinge or äicü 

Gedihen. gedeihen, vorwärts kommen, fab- versach — Dax sin fröude wäre, — Dos was 
ren. — «Wer daz gerne furkummen welU — er geväre — Uude leite sinen Üiz daran». 
Das er nut gedihe in die ewige helle ...» (lottfr. v. Str. 1. 216. Etc. — «Nu sind aaf 
Jüngstes Gericht. dem spil zway roch . . . und ist man in gar 

6«din|^. Scherz, 491. L Bald masc, bald gefär, wie man sy und den küng gfieng». 
fem., Zavemieht, Hoffnung. — «SU die weit | Guldin Spil, 33. — «Die Hand seind im (dem 
Tnd der richt&m so valsch siut, so manet uns Hasen) gefär*. Geiler, Ilas im Pf. A. ö^. — 
iuuer herre, daz wir niil groaso i^'m« dar^ü «Inen ist gleich als einer Katzen, die ist gar 
hant». Bis. Pred. 9, 14. «San, beb gbt gefärd MeTss tn fiaehen bei der Nacht». Id. 

^dingf. dir wetdent dlne sfiades färgebea». j Pred. n. L. 30 ». — «Die Hund wonin rn 
Ibid. 2, 18. ander dar Metzig, sie seind dem Blut ge/erd*, 

t. fem.^ Bedingung. — ^CkeUmge, eonditio». I Id.. Narr. 8Bb. — <Ieh red nit bie von den 

Ht^rrad. 199. — Ein Hans wird als Erbh^hn verlassnen l^Tilnohen und Pfaffen, die sein on 
vermiethet, «mit soiUoher ae(Unge ...» l;i37. , das dem Tutel utf den Schwante gebunden, 
Straseb. Stadt-Areb.« Ibiid. n. Ordn., B. 18. 1 den ist er nit geferd». Id., Br5s. I, SO — 

— «Mit alsolieher gedinge, das du mir sre «Die Ronber die . . . im on Tuderloss . . . aff- 
lobest ...» Nie. V. BaseU ms. Eto. — «Gott > setzig und qefert sint in umb sinen Schatz sa 
bat in Bwigkeit angeseblagen das er uns I bringen». Id.. Bilg. 176 K — «Die Juden . . . 
'*i>\W tr»'"ben cwij^e Selikeit . . . aber nit bloss die dem Herren ahvccfen aller geferest \vo- 
ita Zosatz, sunder mit Oeding durch das Ge-jren». Id., Post. 1, 7 — Die Handwerker 
bett ...» Geiler, Post. 2. 8 Brös. 1, 6bl»;| «sind dem pfennig also gferd» dass sie sogar 
Narr. 185 ^5. — Pauli, 93 a. - «Natur, ein muttcr an den Peicrtntrcn arbeiten. Brant, Xsch. 
aller ding, — cutpfocht and gebirt uff 8olich.91. — Die Weiber «bind den pfonning also 
ftimg — ir geschöpff, das sie on allen wanek 1 geferd, — das sie all sucht, ere hont Ter- 

— sich broehcn müssen spis und drank». gössen». Murner. Nb. 236. — Sie warfen die 
Brant, Theam. a, 2 — «UfF »ollich gedtng erbouteten Waffen «in das fewr geferdU». Id., 
«in jeder her — kunt, das er oneb voni Virg. o, ö «. (Welches ist hier wt Sinn?) — 



hinnan far» {??terl>eV [ 1 . Xsch. 83. 

3. neutr., V^eri»ammluüg, Zuüammeakunft. 
- «In dem gedingt, in oooventione». Herrad, 
— «Oach sint wir übereinkommen in 
«im otlea gedmge ...» 14 Jh. Alte Ordn., B. 



Listig: «Doch sind vil narren also gfert, — 
an den kein waatier hilft uf erd». id., .S'b. 267. 
— «Ir buren sind alereg den pfaffen gefmr», 
Karsthaus, bb, 3 
Geveugniss, Gefängkniss, fem., Gefangen« 



ISh Sie. — Oeding, Ding, speziell die Vcr- nehmung, Gefangenschaft — < . . umbe die 
Sammlung der Haber im Dinghof. Beispiele ^eoon^/tt.v sc. die mirrou jn geschehen ist .. >. 
uanöthig. 1302. Als. dii)l. 2, 77. — Wird ein Huber von 

4. Vertrag. — «... und so er ein Oeding \ Kirchheim gefangen, so soll der Vogt «deme 
?pmacht hat mit den Arhciturn nmb den Ta«f- noohvolf'en der die gevengnisae pctan het». 
t*!cuiiiff, do hat er sie gescudet lu sein Ro- 1 1329. Weisth. 5, 435. — «... von der ge- 
ken». Geiler, Post. 1, 29 fangnuse wegen so . . . Ullin von Iltzich tat 

5. Gericht. — «Die wiber machten ein gc- an . . . Hennin Wolleben, einem burger von 
dtng, — welch under in die beste wer*. Mur- Kolmer». 1383. Cart. de Mulh. 14ö. Etc. — 
•er, OeaebOB. D, 8 >. i Der Dekan von Rhinau Tersdbnt sieh mit dem 



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— 122 — 



Eaffr von Strassburg «von der [rptet? and gt' 
vengnüsse wegen, also ich Üurkancn von 



Hüfnheim 



iren billiger . . . vieng». 1364. ' Alte Ordn., B. 12 



haben . . . tt faren» auf den Fischfang (Ein 
mit Garnen etc. ausgerüsteter Nachen). 1447. 



Strassb. Stadt-Arch., ms. — « . . . das ir üch ' 2 Brtrairon Treiben, Thun, Gewohnlit it. 
nüt ... in dise aevengni»»e lossent wisen» i Haltung, urdnuug — «AI sin geverU daz w&s 
(OeflugeBteliaft). Nie. v. BbmI, ms. — «Hilf rieh > Oottfr. v. 8tr. 1, 154. — «Min geberd» 
mir von minre gefangnisz . . . Daz da hüte und min geverte». Ibid. 1, 122. — Er erzählte 
lidiff wirst von dinre gefengmsse ...» Eis. i «Von allem dem geverte — Da/, er under in 
Plred. 1, 888. — cDo hies derherre den ritter | begie». Ibid. 1. l H. — < .. . also ist dis geverte 
in gar swere get>engnis»e legen . . . Werest du ' do man nüt uf w il achten». Tauler, 38 8) 



gerne der gevengnisse Udig?» Nie v. Basel, 142. 
— Ein strassb. Beantdr hstt« einen bischöf- 



— Die Pharisäer «hatten besundere Ballungen 
und benui4ere Gefert in Geistgeberden und 



liehen Vogt gefangengenommen; der Bischof Klrifhingen». Geiler, Post. 3, 108 — Vor 

begehrt von der Stadt denselben «on entfielt- dem Essen «wuschen die Juden allwegen die 

näsE der gefengnüsz ledig zu geben» (Qe- Hend, das was ir Gefert». Ibid. 1, 26«. — 

fftngennehmung). Brant, Bisch. Wilh. 241. — TnhüTines der TUtifer «fing ein nnw Gefert 



<Vii geuch nach diser gfenckniss gehen, 



Uli, 



las vur nie gehört was worden». Ibid. I, 



wiewol gefengnisz ist ein leid». Mnrner, j 7 «. — «Sie wöllent in irem alten Gefert und 
Geuchm. h. 2 ». — «... krieg entstanden Leben bleiben». Id., Selenp. 219 * — «Du solt 
sind, und domach gefengknüz und zueigen diu Lib also offziehen, da« er allweg in eim 
-der menschen». Id., Instit. S <>. — «So i rechten Gefert sei, nit das er jetz /.u tei&st 
der henr abstellen würt die gefengknüeg seines si, damoch mager . . .Du sagst wor, du haltest 
Tolcks ...» Nachtig.. Psalter, 32. — «Die din Lib in eim Oefert. aber in eim 8chant> 
jaden, so usz der gefengkuüsz waren kum- liehen wüsten Gefert». Id. Bilg. 162 ^. — «Ufif 
snen ...» Bront, Anstoss, 14 — «igt das > einen tag ein wochenlon — verzeren, das i»t 
dann die freiheit der Christen? so bslt Ichs ' ir gefert*. Brant, Nsch. 51. — Eine der Ge- 
stalten, die Hercules bi\h. «liatt ou frend ein 
ernstlich gfert». Ibid. 103 - «Als er uff dem 



fxir die höch.ste gefünglnusz». Zell, v. 1 f. — 
Was den Körper gleichsam gefangen hält, zu 

enge Kleider : Die Franen seilen «nit me ' seil sase nnd inaeht sein gefert, da mft er 
schiirtzcn Jiiit iren brii.sten. weder mit hemo- Murner. UlenNp. 6. 
den noch mit gebrisen rocken noch mit keime > 3. Wesen, populär für Gerede, Geberde, etc. 
ander gevengnüsae*. 14 Jb. Alte Ordn., B. 81. i — «IMe Lerer raaebent tü 0^ert$ domas». 



Geferd, Geverd. GevHrde, AI Mcht 



Geiler. Post. 3. 91 » {Alinlirh iM ch heute bei 



«Oedenck das solliches nit on Geverd Gottes i uns : vil Gferts mache, beaucoup d'embarras.) 
gesebeben fet». Gdler. Selenp. 84 — «Wirl — «S. Tbomas legt es ose; Niealans de L3mi 

wenen alle Ding geschehen on Geverd», von macht sein (jc/pH auch darzo und sfin Pfennig- 
nngcfär. Ibid. 110 — «Ein Hess die du on, wert». Id., £v. mit Ussl 116 •. - «Ein Zaubrer 
O^ert, on Ffirsats dins Willens hast gebSrt». { der nacht ein weebsin Bild und besehwert 
Id. Bilg. 24 a. Etc. 'Ich sandt ein hotten j das und macht sein Gefert darüber». Id., Emeis, 
heim mit gferden». Muruer, Schelm, b, 4 — 44 b. — Wenn einer «ob eim Bach stot und 
«Der bader wird anm rtohter werden. — nnd I mit eim Besen das Wasser binder sieb schien« 

ckcrt. so n;nr!it der Tenfel in den WoUcea 
sein Gefert das es Kegen würt». Id., 3 Marien, 
28 i>. — Der Teufel «maeht dir ein Gefert vor 
dinen Ougen das da wcnest das doch nit ist». 
Id., Enieis, 88 «. — Man macht «des Geferts 
vil. und ist alles Narrenwerk». Id . Ev. nit 
Segen nit mit gferden. — du würdest von in Ussl. 118 L — «Der abentürer treib sein ge» 
gesohedigt werden». Id., Luth. Narr. 17. — fert und sprang uff dem seil» Pauli, 38. 
«I>ie kramer hant gtit reich zu werden, — 4. Trug, List. — «. . . dsc nüt zö wendende 
wo narren kouftVn nn q' fndi r,». Id.. Schelm, ist mit listigen geverden». .Jüngstes Gericht. 



urteil geben mit geferden*. Id. Bad. J. 1 ^. — 
Adam «darnmb uszsetzig ward — uszgesetzet, 
mit geferdt, — vom paradis ulT dise erd». 
Ibid. m, 4 1>. — «Ich dir hie schwere mit gt- 
ferd ...» Id., Virg. S. 7 «. — «Wa da sie 
oesehwercn woltst . . — und spreebst dein 



f, 2 ton geferd, uugejerä, aut unüberlegte 
Weise, ohne Absiebt, von nngeflLhr: Wer et- 



Die Käutier «suUent nieman durch geverde 
uf keinre hande wisen». 14 Jh. Alte Ordn., 



was «findet on geverd». soll es ztirückgcben. B. 19. — iJie Biicker sollen ihr Brod zu Markt 
Brant, Nsch. 28.) - «£t\\a geraiä eim on ge- tragen, und «nit durch geverde in iren hüsern 
ferden». Mnmer. Genehm. J, 1 °. - «Gott geb, ! lossen oder verbergen». 15 Jh. Ibid., B. 13. 
ich rief an ungefert. — ja das mir nun ge- — Das in den deutschen Urkunden so hSnfige 
holffen werd, — es si der tüfel oder gott». *onegeverde» entspricht dem latein. sine dolo. 
Id.. Kb. 238. — «Die seien wer sie wöllen f — Wenn «Icht herinn geirret wär, — su ist 
aufF erd. — frennd oder feind. recht unge- ef? doch on alles //p/är». Brant, Layensj» 170«. 
ferd». Id., Virg. k, 1 a. — «Und wer das ge- — «l'urumL bo halt dich un geferd». Id., 
sohehcn on geferden ...» Id., Geuchm. o, 1 « Thesm. a, 4 — «Es ist kein gloub noch 
— «Ich kam einsmols on als (alles) (/c/rrd/ ... truw uf erd, — je einer sucht den andern 
in doctor Steffans kamer ...» id., 4 Ketzer, mit gfert». Jlurner, Nb. 258, — «Als es stat 
m, 1 >>. — «An dem gestad war ung^ferd (forte) jctzund uf erden, — so brucht man also gross 
ein grab . . , » Id., virg. G, 6 ». geferden — wie einer gang dem andern für». 

Gefert, nentr. Scherz, 494. 1. Was zu einer Ibid. 73. — «. . . und sucht in also mit g«' 
Fahrt gehdrt. — «Es sol ein g^trte refat;/«rddt~ das er wolmnstersehlageB werden». 



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— 128 — 



Ibid. 216. — «Kein man so heilig ward uff 
erden, — den nit der täfel sucht mit gf erden». 
Id , Bad. H, 8 — «... wenn die wiber tund 

ß (erden. — so kan der tüfel basz geberden». 
Genehm, t, 3 >>. — «Sie snehent so mit 
^ssen geferden — das usz dem ey ein ^uueh 
inu5z werden». Ibid., i, 4 «. — «3Iit list und 
säberiiehen gefmim — sol ein aar geübet 
▼erden». Id., Lvtli. Narr. 1, Bt«. — Tregers 
Schrift eeigt «mer geferd ali linirietMilieit». 
Cej^to, Trcuger, Q, 1 «. 

6. Zenr,' Dinge. — tfiie belesen die Fliegen 
Bnd die Schnacken, und dassolbi^' Geferdt das 
iteabt ir ander die Aogen*. Geiler» GeisU. 
Spinn. N, 4 — «Dfe Hennen, wenn ile brüten 
wollen, so gewinnon sie den Klock und den 
Pfip£i and solohs G^Urt: Ibid.. N, 6 b. ~ 
«Ov- abwknraineBt tU Adcer nnd Hatten, Sent 
urd Gült nnd des Geferts». Id., Brös. 2, 17 

— «Ks sei Himmel and Erdtreioh, Sonn und 
Mon, Wae dee GtferU let». Ibid.. 1, 44^. 
Manchmal, besonders bei Mumer, scheint das 
Wort keinen bestimmten Sinn en haben, son* 
dem nur ein beqnemee Mittel za sein nm eine 
Lücke anszufiillen oder einen Reim zu bilden: 
«Ein tafel was dohin gestalt, — daran der 
Oberg was gemalt, ~ der gdet ergreilT die 
alt §tf erden - und warff sie grausam zu der 
erden». 4 Ketzer, D. 1 ^ — «Der nar ist wol 
so gross mit g^erden, — das wir al din Ter- 
borp^^n werden». Lutli. Narr, 100. Etc. 

6. ueffthr. ~ «Su au leib, eer und gut ge- 
ferd infallet ...» Capito, Treger, L, 7 

7. Schwierigkeit. Arbeit — «Wie man sol 
das verstLui, das hat sein Gefert». Geiler, Post. 
^72 *. — «Etlich haben zu vil UnglfiokS nnd 
60 vil Geferts*. Id., Brös. 2. 24 

8. Geräusch. — «Wenn ein Mensch ist an 
einem End da ein gross Oefert oder Geschrei 
de« Volkes ist. . .» Geiler. Selcnp. 173 ». — 
«Do er (der Altvatcr) zu der Zellen kani, da 
bort er ein OefeH in der Zell». Id.. Geistl. 
Spinn. P, 1 *. — «So kein Wyn ine in dem 
Trcchter ist, so machet er er^t ein Gepluder 
nnd ein Gefert . .» Id., Bilg. 150 «. Etc. 

Gefezde, neutr., Einfossnng. — «Daz gefeede 
(eines Brunnens) was wis marnielstein». Alts- 
wen. 20. 

Cleffelecht, von gaffeln, unüberlegt, thöricht. 

— «Sie Kämen ir Sünd nit dester mer, sie 
eeint eben als g^üedU tU vor». Geiler, 3 
Marien, di^. 

Ckflsten, pedere. — Wir wollen «gielrns 
pocku- i:i -ir gefisteii». Murner. Lutli. Narr. »1.5. 

Gefol^^if, folgsam. — Die Gallier sind der 
Draiden «nrtellen nnd erltantnüssen gefolgig». 
Eiiitrni.. Cäsar, 46 tt. — ^lancher Aussatzi^re 
Würde genesen, wenn «er einen guten artaiet 
btt nnd jm ge/ulgig wer». Oersd. 78*». 

Gefräsz, Gesicht. ~ «Sclilietr dich icmantz 
sn einen backen, du schliege&t in wider in 
des best gefreu das er bet». Mnmer, K5n. 
Engl. 916. 

GefreaerOf gefrieren.— «Ein lauffendt wasser, 
se das p«/V«wisert, so etat es still». Bätbselb. 

a. 8 ■ 

Gefriden, Frieden schliessen. Seherz, 495. 

— 4. . . dea wir ane si mit dem bisebofe von 



Strassburg . . . niemer sulnt gefriäm TOS noch 
gesunen». 1268. Uric-B. 1. 390. 

Gefrien. befreien. Vergl. frien. — «Wellst 
mich vor dem tod f^rym»; Brant, Boeenkr. 
D. G. 17. 

Oefrönde. S. JMnde, 

GefrUr, fem., Frost — «Er hat getödt . . . 
den feigenbaum mit der g^rür; Naohtig., 
Psalter, 197. 

Gefrüste, Frost. S. Frü^t'. — <V.i moss 
liden Hagel, Schnee and Begen, BÄä und Ge- 
frM*. OeUer, BUg. 67 « 

6ef5g, Geschicklichkeit. Fertigkeit. — Ge- 
bresten «die gebent grossen gefug and . . . 
neigunge die gnade tn verlierende». Tanler. 
143 (27). 

G^ge , schicklich , möglich , passend. 
Sebent, 41M. — «nnd were daz gefüge — Dos 

ich z-welf r.ung-en trüge . . » Gottfr. v. Str., 
1, 65. Etc. — Die Bettler saohen «ir gfüge 
narang dnreb die lant». Brant, Nteb. 114. 

GeTOgel. f i llrrt , Vögel. Scherz, 496. — 
•Ich wil Qch senden etliche tier und gefügel^ 
dae ir nie vor gesehen bant». Clos. 118. — 

«Under allen lieren und grfvgrfr . .» "Ron. 
242. — Vogler and Gremper «die do wiitprete 
and andere gefügel . . . kouffent and verkouf- 
fent». 1381. Heinil Buch, fo 41 — «Wer 
spiset daz gefügel 'i» Peter v. Gengenbach, 
1486 — «... ab gein dem sumer daz gefür 
gel tftt». Altswert, 21. — Von einem flüchti- 
gen Mörder heisst es, man weihe «ilen cörper 
dem g^ögi^ und die sele da sie hin geworben 
hat». Hattgau. 1490. Weist h. b. 503 (Den 
Körper dem Galgen und die Seele dem Teufet) 

— «Leiebt fleisMi von gefügel*. Gersd. 16l>. 

— «Das gefidert gefügel». Nachtig., Psalter, 
3K0. -~ «Alle thier und gefügel». Butzer, E>as8 
Niem. a. 8 a. 

Geffl^en. passen S. fügen. — «Kein hant- 
werck ist. liem nit gefüg — das es am fyrtag 
etN\ as diigi. Brant, Nach 91. 

Gefüll, so viel m ic Füllerei. — Sard anapal 
lebte <iu wullust, gfull und fäderwatt». Brant, 
Nsch. 29. 

Gefnre, Nutzen, Wohlfahrt. Scherz, 496.— 
«. . . daz er der siechen und der eilenden 
nutz und gefüre schafTe ...» 1815 Strassb 
Spitai-Arch., Brief-B, 1, 10 ». — Die Eigen- 
lente der Ibtissin von Hohenburg schwBren 
«ir ere und ir gefüre zft fronien(le>. 14 Jh. 
Banauer, Constit. 246. — Die Haber schwö- 
Ten «zü bantbaben des hofss nntz nnd gefüre*. 
Quatzenheim. i;^75, Weisth. n, 444. 

Gefürtze, Nauen, Profit. Für: Gefiire. — 
Der Sebfirmeier von 8. Anrelien bat «die ma- 
gesotscbalen m gefOfUe*, 1886. Eist, de 8. 
Thom. 894. 

Oe^abelt. S. getbdteht. — «läne gegabelte 

und L'^' liiM iite frag». Pauli, 78. 

Gegenkatx. Gegenstreit. — Will 

Jemand auf d«r Strasse Streit anfangen, fldem 
sol nieman gegenhat» geben». 1888. Urk. 8, 
163. 

Oegenkaffen , entgegenblieken. — «Die 
Sternen die hant ein gegeHke^en bQ der san- 
nen». Tauler, 415 (72). 

Gegenwnrf, objeetnm. 1. Gegenstand. — 



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— IM — 



«Ich red von naheu Ursaehen der äilnd. die 
da silieBt oder hSrest, die da heiHM objee* 

ta, Gf(je>iicürf* . Geiler, Narr. 99 a. — Dei- 
Selige im üiiumel «wirt seilen vü Qegenmirf 
als ob OB nur einer wer . . und ein jeglich 
Ding (liser Gegenufürf gantz undersohidüch». 
Id., Schüf der Pen. 114 «. Etc. — «... in 
weli^er malerlen oder gmamm^fAf^ begibt 
du niaii geletzt werd». Wimph., Chrys. 4^. 

— «I>er gegenumrß des glauben» oder das 
dinf das wir glanben». Capito, Tregor, B, 1 1>. 

— tSo an leib, ccr und gut geferd infallet, 
{allen sie auch ab, neigen sich dem wind 
naeb, vif ffejfmwürf des glficks». Ibid., L, 1 

— €Ä.U87.wpndi>6 gegenumrff bösz oder gttts» 
wol oder übel gefalien8>. Fries, 62 

2. Einwurf, was entgegensteht, Hinderniss. 

— «Die minne tftt versink n in den gemin- 
neten. Hie inne ist ein gegcnwurf, das ist die 
sfinde; danne Ist ein ander ^egmwurf. das 
sint grosse und swerc bekornngen». Tauler, 
3üiG (56). — <Xuu ab durch solch gopott, 
seins achtens, weg bereit ist un der gegen- 
iourff, das die hnrerei gelitten wurde, schon 
hinweg was ...» Appell, b, 1 — «Dise 
gtgenwürff bringst du für». Capito, Treger, 
O, 4^5. — «Ks ist 7,u glauben, das sich des 
armen unwisbcudeu gemüt geu disen gcfer- 
lichen gegttvmQrffen halt m Ic das wachs gen 
dem flammen». Blindenf. A, 3». — tSich uit 
lassen kümereu den gegenwurff de^ bapsts». 
~ Brunf.. Zehnd., b, 2*. 

Gegenwürflich, objectiv. — < Ge^wärfiiehe 
SeUgkoit» ist die. die «das guttlicbe Wesen 
selber zum Gegenwarf hat». Geiler, Fred. n. 
L. 86 •. 

Oegenwarte, fem. Gegenwart — Siegiengen 
«ze siner gegenwurte». Got t fr v. St r. 1, ö4. 
Etc. — «... in gegtnwüri aller thumherren». 
Braut, Biseh. Wilb 945. — «Die da waren 
erber liit ~ in gegrnwürt und lango zit». 
Murner« Schelm, e, 1 — «Die enge! die im 
Mmmel ston, — sein gegenutürt nimni«r ver- 
lon». LI.. Bad., J, 6 ». — «Er bol dixs alles in 
gegenwürt der wiber thuu» Id, Geuohm., C, 
4 ». — «b meine vatteis gegenwürt». Id., 7irg., 
H. 3 — <in gegenwüH der sögen». Id., In- 
stit. 109 ^. Etc. 

Gegenwärtig, gegenwärtig. — Wir «be- 
kenneut mit discr unser gegenvoürtigen gc- 
schrift . . .» Balschwiller. 141:5. Weistb. 4, 
61. Eto. — ' Beten «on gtgenmriige Warnem- 
nng, sunder mit Ansschw eiffuiiir (ks (..Mittits». 
Geiler, Irrig ächat, G, 6 ««. — «... das ay 
Got also on Underlasz gegenicürtigklichtn lieb 
haben». Id., Geiptl. S|)inii.. L. 2 ^. Etc. — «in 
nnserm gegenwertigen Gebe«». Id., Pater Kös- 
ter, N, 4 s. — «In gegenw&Higer zit». Mumer, 
Instit. 6 1>. — Virgil hat «ein gegenwirtigs 
ewigs lob erlanget» Id , Virg., Vorrede. Etc. 

CragenwUrtigkeit, Gegenwart. — «Das 
Fcur ir Liebe und Andacht ni**c pnfzüudt 
wtird weder verloscht von Geg>:>iivurtigkeAt 
der Anfechtung». Geiler, Irrig Schaf. I>. l «. 

— «Der Gedanck zum dicker JIiil i t reitz- 
licher weder Gegetiwürtigkett». Id., ilas- im 
Pf., 6 Etc — «In gegenwürtikeit sins 
beres . , .» Bingm., Cäsar, 17 «. — «Schlangen* 



hornlin ... in gegenwürtikeU der giffit, wom. 
stund an sehwitsen». Fries, 179 — «DeiD 

(Tregers) pegenwürtigheU hindert oder fürdert 
nit». Capito, Treger, L, 8 *. — - «Die rechte 
heilsame gegenwertigkeit gottM». Bnteer.Nener., 

G, 1 a 

Gegerwej Gegerwede, neutr-fKleidung« be- 
sonders Priesterldeidnng, von gerwen, gnnrea. 

Scherz, 498. — Ruhmsüchtige Leute «machen 
venster und elter und ffegerM»* und welleat 
das man es wisse» {sie stulen Klrdienfensler, 

Altäre, GewSudcr). Taulcr. 212 — «Eine 
schöne püi&oue, gekleidet rehte als ein ewan- 
gelier in gar schöneme snewisseme gegerweie; 
Nie V. Basel, 316. 

Gehaben (sich), sich betragen. Scher?:. 499. 
VergL bduben. — «. . . das er sehe, wie stell 
sine geste gehubetü* Eis. Pred. 1, 285. — 
«Das du anfahest dich bass gehaben dann da 
vor wasest» Geiler, 7 Schwerter, F, 2 «. — 
«Die die in den Betten logent und sieh nbdl 
gdmbent*. Id., Post. 2, 13 ». 

Gebarsten, verharschen. — Der Gottesfreund 
geisselte sich bis aufs Blut, rieb Salz in die 
Wanden und zog «ein herin hemmcde» dar- 
über, «das es in den wunden paAar«fen solte» , 
um den Schmerz zu vermehren. Nie. v. Basel, 210. 

Gebas, gehässig. Scherz, 499. — <Si was 
im dannoeh gehtu». Gottfr. v. Str. 1, 1Ö7. — 
«Der künig ime so viant wart und so gehas...* 
Eis. Fred. 1, 76. — «Ir süUen . . . wissen, daz 
üch alle lüte gehtu werdent». Ibid. 1, 938. 

Gebe. S. Goch. 

Gehebe. wasserdicht, verschlossen. Scherz, 
499. S belieb. — Der Küfer «sol die vasse gc 
hebe binden». Münster, 1386. Als. dipl. 3, 166. 

— «Die vaz gehebe machen. . .» 198t. ürk. 
2, 208. — Alexander «det machen eine glesin 
Stuben die ailambe geheb was, und lies sicli 
do inne an des mores grünt». E&n. 311. — 
Moses wurde «in ein geheb lade* gelegi auf 
den Nil. Ibid 261. — Die bei einer Feaere- 
brnnst zn branchenden «stendelin» aollen «wol 
gebunden und gehebe» sein 1-195. Alte Ordn., 
B. 13. — «Es ist ein sundere kunst zu liegen 
(lügen), das es ge^ sei nnd nit rin». Ifnmer, 
Lutli. \arr, 4U. — «Rat: ein fetzlein, das ist 
wol gebunden, fast gehebe on band und on 
band, hat aneh kein reUf. Antwort: ein ey». 
Räthselb . c, 1 ». 

Gehegede, neutr , dichtes Gebüsch. — «An 
dem gehegede». Hindishelm, 1417. 

Gehei, Damm, Weg am Wasser. Schmellsr, 
1, 1021. — «Bi nuMiengehei». Gertwiller, 1267, 

— «Oebehartz gehey*. Xiederschäffolsheim, 
1348. — Gehei könnte aber auch das elsiesisoh 
ausgesprochene Geliegede sein. 

Gebeide. S. Heide. 

Gchelingen. jählings, pliStzlich. — Eiu Bau- 
meisici «kunt .selten dar, danne gehelingen^ so 
git er in (den \\'t rkleuteu) ein regele». Tanler, 
iy2 (34). — Den Papst Johann XII «sl&g der 
tyfel, das er geheiingen starp one rüwe und 
bihte» Kön. 548. 

(iehelle, neutr., Übereinstimmung. Einwil- 
ligung. Scherz. öüO. — Man sull den Rath 
«mit unserme (des Bischofs) geheüe sezzen». 
1261. Urlc-B. 1, 8Ö&. — «... mit einer eptisain 



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TOD S. Stephan geheUe Wää wiUen». Oberentzen, 
IBia Bnrcklu 208. — <. . . mit der scheffele 
iriUen and gehOU». 1315. Brief-B. 1, 10 «. — 
dCt der fönten wille und gehelle». Glos. 44. 

— «Mit der aller gehdle and bestetonfe». 
KSn. 406. Ete. — c£in Mensch der die Sinn- 
Üekkeit l&sset Meister on Gehell seiner rechten 
TfiBVBft». Geiler, Selenp. 68 « ; Trost. EE, 
%\ — «yoincommene OiheUung der Hertzig- 
ungen mit dem Geist». Id., Pred. u. L 101 ». 

— «... mit willen und atikeü des ca- 
fftels». Braat. BftelL WUk. 9M. 

Gehellen. Scherz, 500. 1. Ühereinstiramen; 
niweilen mit dem gen., einverstanden sein 
Oer «twas. — «Er rant nlht stitee an in 
swain, — Si gehüUen so noch sas enein». 
Gottfr. T. Str. 1. 16. — «Alter and jo^ent — 
Bdten feMbiii einer tngent». Ibid. 1, 64» Ete. 

— Lucifer weite «an gotz stat sitzen und 
rette das mit den andern engein, daz sü ime 
te fifc si ift i solteat mid beholfini rin*. K5b. 
383. — Priam vcriangle «einen friden ein halp 
jorj des gehulknt die lorleehen». Ibid. S92. 

S. An etwas geMOm, darüber ainig werden. 

— Als die Kurffirsten Eudolphs Toa Habsburp 
Namen nennen hörten, «do ^eJMbnl sü alle 
an in die do zft|fefeB worant, und waletent 
in». Glos. 41, 28. 

8. Einstimmen, einwilligen. — Sie «sprechent 
aUejo mAgehuUent darin». lüNX Tvoberzanft, 
41. — «. . . das sü . . . dartza . . . eigentlich 
trewillet und gehoüen hettent». 1447. üoldschni.- 
Zanft, 23. — «Darzft peHoI oarh sin vatter». 
Hos. 70. Etc — «. . . mit gelielle Erlowins 
von Dambacb . . . der dis konffes uuch gehoüen 
het». 1867. Reg, A, 287. — «Wenn Jn nan 
die Stimm (Gottes) hörest, so log das du ge- 
heüest*. Geiler, Post. 2, 91 • — «Der Kunig 
ffAaä darin nnd folget irem Rat». Id., Solcnp. 
86 «. — «Jfaria die Mutter Gotts hat in die 
Wort des Engels gehollen». Id., Post. 4, 8 ». 

— «Doeh musz der man darin gehellen» (in 
das was die Frau thut). Murnor. GtMicliiu.. 
K. 1*». — «Die da verwilligcn und gehelkn*. 
Wimph., Mirand. 6. — «Iw wolt nit darjm 
gekauen: Pauli. 46. Etc. 

4. Act., bewilligen. — «Dis gehuüent jn die 
herren . .» 1402. Hist. de S. Thom. 412 — 
«Dis riet Pompeyos den Bömem nnd gehitUaU 
es ime die edeln». Kön. 881. 

Gehellesam, übereinstimmend. — «Hievon 
wart alter ande jugent — OeheUeaaim an einer 
tugent». OottAr. Str. 1, 64. Etc. 

Gehengen, geA\iilircn. Scherz, 501. Vergl. 
terhengen. — Der Kaiser «g^engete ime aUo 
et sin Wille were>. mrlein, 99. 

Geheng^nis.'i, Kin^villigun^' — «Ein gunst. 
eine minne and ein gehcngniut ... zu allem 
dem das gut nnd ffdttlieh ist». Tanler, 462 
(KOi. - Gute MensrTicn -iiul manchmal triig 
«wider alle Ire gehengniue». Ibid. 146 (2T). 

Ctoliertse, CMhartitkeit, Beberatheit, Math. 

— «Denn trab bcrnaeh Frevel oder Gelierte, 
das er wider keck wfirt». Geiler, Selenp. 204 

— «Van 8|nieht gemeinglich, den Geherteigen 
■leet das Glück bei ; da sprechen die heilitren 
Lerer das vil me die Gnad der UeherUikeit 
Bdbtand thne». Id., Pred. n. L. 97 k Etc. 



Gehertst, Clehertaig, bebent 8. dta oUg» 

Stelle, sowie den Artikel FreitUp. 

Gehenbiet. S. Gehübt. — «Wie meinsta, ob 
nit ein ungehetMeter lerer sich billiger be- 
klagte über den geheubieten doctor der nit 
jlerct, das er sich unbillioh des namens an- 
neme?» Zell, Q, 3 

Gehiggen? — «Eigennutz, gunst, verbonst 
und irelt, — die vier gehiggen Tetz alle weit». 
Brant, Epigr. Copie 21B. 

Gehimmel, TnighimmeL YergL MimmeUt» 
Biaehof Wilhelm wollte lieber mit BewaibeteK 
reiten, «dann das er andechtiglich unter den 
Qthimm^ gangen wer». Brant, Bisch. Willi. 



«Ein gehimmelt spanbett>, mit einem Bett- 
himmeL i4H9. Inventar des Ladw. v. Odratzheim. 

Gehlmaii, aar Buhe kommen, still wer- 
den. — «Do gchifmt Und gelag der Wind». 
Geiler, Post. 2, 18 — «Also das die An- 
feehtvng zn Zorn. Neid, Hass, Schlack . . . 
gehirmt und gcstillct sind». Id^ Saleiip. 70b. 

Gehohen. S. Miihtn. 

Gehllrd«, fran «. nentr., OeMr. — «Dia 

gehörde die höret». Nie v. Str. 272. Etc. — 
Ein Tauber «hat nüt gehörde». Tauler, 244 
(48). — Die Ohren ergötaen «mit fippiger oe- 
hörde». Heinr. v GfFcnb — «Der brestcn der 
gehörd seint mancherlei». Fries, 113 ». -— 
«Auditus. daz gehörd». Gersd. 88*. 

Gehörig, auf etwas hörend. — *6ehörig 
der minneclichen stimme». Tauler, 858 (62). 

Gehoraame. fem., Gehorsam. Scherz, 608. 
- «In der gehorsame der heiligen e». Nie. v. 
Basel, 262. Etc. — «... es wäre dann da» 
die Gehorsame das gäb>. Geiler, Gcistl. Spinn., 
L, 4 «. — «Umb der Gchortame willen»- Id., 
Irrig Schaf, G, 4 «. Etc — «Die uszlendischcn 
völcker, so Wfr onder unsere gehorsame brecht 
haben». Mumer, Instit 1 - Der Obrigkeit 
soll mau «underthenige gehormme beweisen». 
Id^ Add, D, 8 «. Etc. — «Gelübd der gehör' 
same*. Butzer, Terantw ., b, 1 b ; Wurm. Trost, 
6 «. Etc. — «Die Gehorsamkeit*. Wurm. 1. c, 7 

Gehoraamen, gehorehen. — «Man sol gott 
me gehorsamen dan den menschen». Zell, N, 
2 — «Das Wort gottes, dem wir schuldig 
scint alleiii av g^onamen». Warm, Balaam, 
e, 2 b. 

Gehugede, Hagede, Gohnbte, fem., Ge- 
däehtniss. Scherz. 504. — «Ob du ieratvn ze 
liep batest in dem herzen, das da von siner 
gehugede gebösert wnrdeit». Bihteb. 42» — 
«Darunib sullent ir die gehügde der Ii. hoclisit 
also hüte begon». Eis. Pred. 1. 189. — Der 
Fdrster von Wiedensohlen soll kommen «zft 
mitteme luTiiuiig-o in den dinghof und sol 
I bringen ein ackes und ein sehselin, ze sollicher 
I gchügede das es fdas Hola) der herren lidig 
eigen ist». 1864. Woisth. 4, 169. 
I Gehugniaa, Gedächtuiss. — «Die obersten 
|krefte, gehugnisse, veratentnisBe nnd wille». 
Tanlor, 115 — «Erklere min gehugnisse 

I mit diner fruiicheu gegenwertikeit». Gebete, 
1 14 Jh. 

Gehnlle. so viel ^vie Geliello — > clfitgllBSte, 
1 willen and gehuüe uusers capiteU ...» 19B6* 
iKön., BeiL WO. 



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^ 198 — 



Gebfire, angeuehiu. Scherz, 509. — «Dem 
bt din nftm alse gehüre — Das er 1>M«en 

nicTie g:ert», Gottfr. v. Str. 2, 101. — »Des 

«ehüren nammea Jhe^as 80l sich uiciuau be- 
eren». V«ne. Briefb. — «Daz sage mir, 
zarte gehüre>. Alt^'.vprt, :40. — Im Winter «ist 
ein warme stube gehür*. Conr. v. Dankr., t.312. 

«Z& Gehürwe, Gehtirbe», 1315, 1899, Ober- 
ehuht^im Küthige Stelle. Vergl. Hnr 

Gejägede, Gejogetze, Gejagt, Gejag, Jagd. 
Scherz, 5(B. — «Swer m\i gejägede . . .* 
Gottfr. V. Str 1, 197. — Er «leite sin gejeide 
nider». Ibid. 1, 241. — Geht «mit getult 
dnroh die geiegedt Ton gotte und von den 
ereaturen» (var. das gelegede). Tanlcr. 129 

gt). — König Ludwig «reit an eim gejegets 
eim Vidde». Clos. 70. — Esau «kam von 
dem geytgfzp V.iingrig und niiitle». Kön. 254. 

— «fii diseuiö iwiüge und bau sol unser hcrre 
han sin g^egede: Lutterbaoh, 15 Jh. Weisth. j 
4, 105. — «Das dritheil zins und gejägte* des 
Waldes ist der Äbtissin von S. Johauu. 1413. 
Weisth. 5, 477. — «Esau, der was dem Vatter 
lieb, der reit auf das Gejagt. Einsmals sprach , 
Isaac: mein Sun Esau, bereit mir ein Speissl 
von deim Gejagt». Geiler, Has im Pf., C, 2 « ;| 
Sünden des M. 16 b ; Bilg. 110 ». — Die wü- 1 
den Thiere saufen wenn es sie dürstet «noch 
irem geiag». Brant, Thesm., &, 2^. — Sie 
nährten tioh «des getägdes». Murner, Virg., 
b, 3 — «Bs sei ein starek und mechtig 
geiegde der römischen bischoffs . . .> Id., Kun. 
V. EngL 907. «Sie weiten mit dem hasen 
geieg haben». Id., ülenep. 81. — «Übung des 
gtiägs und fiscliens» Ringm., Ciisar, 2 a. Etc. 

— «Der zucht in krieg, der off das gUgt». 
Adelphus, H9rin, 57 b. — «Roes und mmd, 
Vögel und geyägts». Brunfels, Zehnden, b^db. 

GolL 283: «Venatio. Jagd, Ge/ägtK 

Ml, nnrater, lustig, mntbwUUg. Sehers, 606. 

— «Er was do geil unde fro>. Gottfr, v. Str. 
1, IIb. — «Wcllestu dort (im Bimmel) ein 
gtOe ...» Ibid. 9, 117. — «ZA gar Wl mftt- 
willig und zft geiU. Jüngstes Gericht. ~ «Da-i 
mmb soitu weseu geil, — Und laz alles truren i 
ein». Altewert, 18. — «Wir wallen geil und j 
g-emcHch sin — Ich und die gespiln min». 
Ibid. 42. Etc. — «Ein eiufalt schädn geil...» 
Braat, Nseh. 63^ -~ «Da was der apotbe- 
ker euch etwas gtU und gendielL». Munter, 
Clensp. 181. j 

Qeiieii, spielen; sieh geüen, sich erlustigen. | 

— «Do geilet und sprang die tochter des weibs 
Eerodis, also das es dem künig wul gctlel». 
Adel]ihae,BhDd., L, 8 — «Zizim . . . braucht 
Bich \ etro mit iagen . . .. ietzo in wolleben, i 
essen und trinken geüet er sich, nach art der| 
ivgent». Ibid., E, 1 ^ — Besonders vom Spielen I 
junger Thiere gebraucht: Die jungen Hunde 
^eäen mit einander und auch mit den alten 
Bonden, aber sobald >ie gross werden, btrei- : 
ten sie wider die alten». Geiler, Schiff der 
Pen. 106 Ij. — «Die Katzen greifent mit den 
Topen darin an den Spiegel) und wellcnt 
geihn mit dem Kätzlin da.«? sie darin 8chent>. 
Id., Ureieckigt Spiegel. AA, 4 «. — Die Maus 
sagt sum Löwen : «lieber Herr, verzcihcut mir 
das ich also nff euch gefallen bin ... , wir i 



haben da oben mit einander gegaki^ und bin 
ieh on Gevert nff dieh gefcilea». Id., Er. mil; 

üssl. 221 -\ — Fantasten tgetlent wie die 
jongen kelber». Murner, Nb. 47. — «Turnus 
der saeh mit frenden an — Die pferd mit 
geHen vor im stau». Id., Virg., 0, 5 b. — «Wie 
die katzen mit müssen geüm*. Id., Lnth. 
Nanr, 104. 

Einmal habe ich das Wort in der unzüch- 
tigen Bedeutung gefunden : «Ist aber (die 
Frau) leichtfertig, feig oder geil . . ., will mit 
den Knechten geüen^ und ir Bett mit Salts 
besprengen, Wecholterstengel darein legen, 
oder in die Deek absieben, so bald sie das 
anfarlit, so ist es geschehen umb sio. Geiler, 
Schill der Pen. äO ». — Schmid, 225. — Da- 
gegen ist mir bei Geiler geüen nie im Sinn 
von betteln vorgekomnien, ob^lpirh der Aus- 
druck in Strassburg längst gebrauchlich war; 
1403 wird ein Güer ans ver Stadt vcrwieseB, 
«umbe den Beschiss den er mit Qihccrk ge- 
triben». Heiml. 13ncb, 136». Braut sagt; «Der 
bettel hat euch narren vil, — all weit die 
rieht sich jetz uff giU. Nsch. 63; und Mur- 
ner: «Des heischens, güens ist kein eudt». 
Genehm., h, 4 

Dasypodius: *Geiim» betlen, mendicare», 
und •geyUn, lascivire» 

«Geilunge, luxuria». Herrad, 194. 

GeischeL Peitsche. Geiseel. — Ein Fröner 
«Bol nemen also vil nowes als er nnder siner 
geiaeftelen getragen mag». Marlenheim, 1338. 
Weisth. 1, 728. — Die Geissiei schlugen Bloh 
mit *gei$tMn von riemen ...» Clos. 107. — 
Sie «slüg sich mit iserin snidenden g/^scJu-- 
kn». Kic. v. Basel, ms. — Man sohlug Chri- 
stum «mit besemen und mit geü^dtt: Eis. 
Fred. 2, 3. 

Geischela, geissein. — Paulus ward «voa 
den Juden mxa werbe gegeüAdt: Nie. y. B»- 

sei, Bek. Taul. 55. - <T>az geiecheln dins 
göttelichen Ubes ...» Gebete, 14 Jh. — Die 
Juden, die Christum «viengenfc und jn geUehe^ 

lent . . » Oswald. Etc. 

Geischeler, Geissler. — «Do man zalta 
1349 . . . do tcoment gen Strosburg wol 900 

geischeler». Clos. 105. Etc. 

Geiscbelung, Geisslung. — Christus ver- 
goss Blut «in der gtiaeMumgeif. Gebete, 

14 Jh. » 

Geisaelmal. — Matthäus «nani den Herren 
mit im in sin lius und bereitet ein herrlich 
Mol, ein Ürten, ein grosse Würtschaft oder 
Gesellschaft, convivium magnum, eiu Gesellen- 
mol oder ein Gisselmol». Geiler, Post. 4, 88 s. 
— «Herodes Hess einist ein kostlich OiM^" 
mal zurichten». Id., Brös. 2, 53 ». 

Im Mittelalter, theilweise noch im 15 Jh., 
war im Elsass de r Gebrauch, dass ein Schuld- 
ner und dessen Bürgen sich vcrptlicUteu 
mussten, im Fall der Nichtbezahlung der 
Zinse, sich an einem bestimmten Ort iu einem 
Wirthshaus einzufinden und da auf Kufaten des 
Schuldners als Geisel zu bleiben. Erschienen 
die Bürgen allein, Hess der Gläubiger ihnen 
trefrtich aufwarten und der Schuldner hatte 
die Zociie zu bezahlen. Der Gebrauch hatte 
zum Zweck, letstem durch Furcht vor' be- 



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dentendcn Ausgaben lu pünktlicher Entrioh- 
nug seiner Zinsen sa bewegen. S. Stellen aas 
Sehoidbriefen tob 1867 und 1433, Bist, da 
Hiap. de S. Thom. 91^ nad Glimm, EmJxU- 
literthiimer, 620. 

El ist klar hiernach, wie Geisselmal gleich- 
Mentend mit köstlicher Malzeit werdenkonnte. 
Mehe aach folgende Stellen : «Einer laset das 
Bmktmai oder Seiffer und isset köstlich» . 
ftfilfr, Bros. 2, 18*. — Die Bischöfe «die 
ireit Sut alt mer halten mö^en als sie gern 
thetSB, dftramb so müsscnt in i!en Oeiuel 
tum, dem einen hie ein Hur lassen dem 
udem dort, und Qaben daromb nemen und 
»He Jar ein Collect v n <len Pfaffen uffuoinrn. 
Id , Ev. mit Ussl. 214 «. — In leuterer Steile 
kommt die Bedentang der Besteehnng dara: 
die Bischöfe müssen den Geis»el essen, d. h. 
die die gewisse YergänsUgungen von ihnen 
Twiangen, beateohen sie dtureh Geeelienke; 
I n Geiasel essen ist figürlich zu nehmen fiir 
iicb daroh eine Maiseit oder ähnliche Mittel 
(ffarafini lassen. Znr Zeit Oeilevf existirte, 
n StrassburiT weni^rnrns, iio Sitte des Geis- 
felmals nicht mehri nur das Wort war in 
mm 8pr9eliir9rtliehen SLtm sarftekgftblie- 
tea ; Geiler, der nicht mehr weiss, wa» es 
bedeutet, versucht es auf seine Weise an er- 
Uirea: «mn Oimtmol, aU man in den Leia- 
tangsbriefen das Mo! versieht und vorsorg-ct 
ud Bciuibt das einer i»oi essen ein GiMdtnol, 
das ist das er nit toi ein Zuoher sein und 
da? Pfcnnio;wert essen, sonder er sol convi- 
traüter leben and sol das Geselienmol essen. 
Du Wort 0i8»a, das wir in Brach haben, 
*ei«s ich nit wol wo es harknmpt noch was 
es sey. Ich weiss nit ob etwas sey das ff^s- 
id heisset. Doramb nenn ich ein CHsselmol 
«in Gesellenmol oder ein Wolleben, wie du 
es dann nennen wilt». Post. 4, 23 

I^eli dagegen hat noch die Erinnerung an 
<in richti^'en Sinn, -410: «l^as heisset Qi- 
teimal, das mau etwan auf ein Siiit oder auf 
ciiil Sdelmaan mit ein reidigen Hengst 
leistet, die essen kostliche Mal. damit das 
grosser Kosten au^ng, das mau sie dcster 
fürderliob bOEftl und Mtssriolit wftmmb man 
hm leistet». 

141» verbürgt sich Graf Friedrich von Zwei- 
Mdm, enstos des Iiumstiitä, für die Be- 
TaUaag von 4r>0 Gulden, die der Magistrat 
dem Bischof Wilhelm geliehen hat; im Fall 
von Verzögerung verpflichtet er sich «einen 
edlen Knecht mit /.wein reissigen Pferden 
?ein StTossburg in die Stat zu schicken nnd 
w stellen in eins offenen Würts Uns w elichs 
los dann von den vorgenanten Meister und 
ßate bescheiden und benant wmrl», Stadt- 
.\rchiv. 

Nach Scherz, d53, nannten noch zu seiner 
Zeit die Strassbnrger eine reiehliehe Halseit 
(ntultuppe 

Geist, Wind. — Als £lias auf dem Berg 
^*r, «do kam ein gmwoMeh geitt*. Tatüer, 

toi (66). 

spirare, aushauchen, wehen, aus- 
«ttön^. ~ Der Vator und dor Sohn «in ns- 
bUgeoder minne ^«Mmt d«n heiligen geist». 



Tauler, 329 (66), — «Der heiüg Geist, von 
beiden (dem vater nnd dem Sohn) gegeistet*. 
Geiler, Arb. hum. 115 ö. — «Der Geist geistet 
wo er will». Joh. 8, 8. Id^ Er. mit Ussl* 
114«. 

Geistgeberde, relipöse Ceremonie. — «Ce- 
rimonialia (des mosaischen Oesetaes), das ist 
die geeatz der geii^fdbmkm . . «'<9«ii^- 

f><:rde>t oder cerimonien . • . Eu.^erlichO ^isist- 
geberden: Zell, Ü, 2bj V, äb. Etc. 
G«üiCler, Gniflter, CMsterln, FrSrnmlw, 

der oder die vorgibt, sich einem geistlichen 
Leben an widmen. Sehers, 601, — «Begin, 
gayMtrm nnd gleissnerin». Gnidin Spil, 81. — 

«Devotarii et devotariae». Geiler, Navic. poe- 
nit. 8 — Der Pharisäer in der Parabel 
«was ein abgesoheidener (Tesifor, ein Apo- 

stützler und Gh'ssner>. Id., Post. 3, 71 a. — 
«Judas ... als er geuommen hett ein Bott 
oder Schar der Diener von den Bisohofl^n nnd 
Gleissnern oder Geistern der Juden . . .» Id., 
Passion, 29 b. — «Es seiud auch vil fuler 
Oeiiier nnd Q^sUrin, die do meinent sie sei- 
ent im schawenden Loben, und meinent sie 
sollen de&shalben nit herfiir^^on das sie den 
andern dienen». Id., Post. 4. 8h. — «Also 
thund auch unser Geiaterin, die gon alle Tag 
zu Predig, beichten, gon zu Kirchen, aber 
wan es daran kumpt, so ziehen sie den Spiess 
am Hasr ab>. Id., Emeis, 26». — »Das ist 
wider die^toitzeu Dumiue undstultzeu Frowen, 
Begynen und Geistern, in denen do kein De- 
mat ist». Id.. Post. 2, 32 a. — «Ob er schon 
ein ^liiuich ist und in seiueiu Gedancken ein 
grosser GtisÜer ist . . .» Id., Geistl. Spinn. 
N, 4 1>. — «Der phariseische hauff, die abt,'ot- 
tischen geitzigen geiaüer». Capito, Verwarn., 
A, 8«. — Capito's Vater war ein frommer 
Mann, «nit ein gemeiner geistkr*. Id., Tres^nr, 
I, 1 — «Wie kumpt es dann das yetzt die 
aller höchsten geistler die speisen für gemein 
achten?» Zoll, i, 4 b. (Gemein, s. v. als gering, 
nicht gut genug, anrein ) — Judas verkaufte 
Christum um Geld, «das thund unser geistler 
auch*. Blindenf., D, 1 «. — Geistgiyohsner. 
SteinhSwel, 339. 

Geistliehüit, Geistlichkeit. 1. Geistliches 
Leben. Frömmigkeit. Ben. 1, 497. — «Darumb 
hab sorg und grosse seht — mit geisükheü 
und mit uidacht». IMuriier. 4 Ketzer, E, 2 b. 
— «Hett ich mer geistlicheit im orden gehalten 
. . .» Ibid., E, 1 b. _ «Das in dnreh Ire 
(jeistUdieit - die himlisch krou werd bereit»« 
ibid., C, 8 — «Nach Cristos leren leben • . . 
in aller sucht nnd geitÜtMeeU»» Mnmer, Lath. 
Narr, im 

2. Geistliche, ascetische Uebungen. — «Wo- 
rumb der geist die erlogen geMielikeüut er- 
dichtet'. Murner. 4 Ket/er. C. 5 b. 

3. Religion, reU^öse Gebräuche und Ge- 
rathschaften. — < Waren ist es? was geUÜiük- 
dt'i» (religio). Murrier. Virg-., D, 7''. — «Pür- 
war zukünfftig geuthcheit . . . (religio) — er- 
schreckt sie dazumal weit nnd brmt». Ibid., 
b, 4 K Die WeilMT trngeu durcli die Stadt 
«irc geistlicheit» (duoebaut 6acra per urbem). 
Ibid., C, g e. Etc. 

4. Oieras. — «PfaHbn, manch, die geUOid^ 



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eit». Mnrner. Sehelm., 8 — «Ke mM> 
KtMit TOB I1118 n iau — sol «lle sat im 

bettol rr,,ri>. Td , Luth. Narr. 26. — «Haben 
wir ... die geittUckett alle refonniert . . .» 
Ibid. 61. Bte. 

Gelt, Geitigkeit. Geitz - Du bist einem 
Geld schuldig, aber «dn achtest sin nit, ge- 
denkst wenig* an shi Armut und Arbeftseligkeit, 
ond ob da schon etwan daran gedenkst, co 
get es dir doch nit lu Heitzen; das macht 
din Oeit». Geiler, Bilg. 1 Pred. n. L. 45 

— <Per Baaren Hochfart und d r Pfaffen 
Qeittgkeit: Qeistl. Spinn.« M, 2 Etc. — 
•OeUi^teU Ist ein wnrtEel aller laster». Adel- 
phne, Türk . C, 5 — «Es w erden mc men- 
tehen verdampt omb der gätikeU willen, dan 
nmb keiner snnd willen». Fnnli, 198. 

Geitig, g^eitzig. — Wäre es auch fßr einen 
ehrbaren Priester kein Unrecht *vil Beneficia 
in laben, so nemen dook die gettifm nnd 
Liebhaber diser zeitlichen Ding ein Excmpel 
der Geitigkeit davon». Geiler, Narr. 71 a. — 
«Je geiBtlieker, je geiHger». Id., 7 Schwerter, 
G, 1 8. Etc 'Geitige, die bald leidh wöllen 
werden». Pauli, 46. Etc. 

Geitae, Pflugsterze. Sehers, 6(fö. — Die 
Waldhüter von Pfeifin rrfn sollen den Bürgern 
«die geitze des pfluges und das feigeholz z& 
üren wägen dienen». 1844. Weisth. 6, 378. 

— «Ein Ackermann wan er zu Acker fert, so 
Igat er zu dem hindersten an dem Pflug in 
der Geitt, das er gerade schlechte Furclu n 
mach». Geiler, Arb. hum. 12 b. — Ein Bischof 
«sach einen bauersman, der verla^bcn hct 
die geite seines pflugs ... uff seinem ackcr 
ston». Wimph Synod. 9 b. — Schmid, 226. 

Geknöpfelt. \erniischt. — «Das heisset ein 
geknöpfelt Muss, do Erbsen und Gersten under 
cinan(fer gcrilrt scind ; das heisset ein ge- 
Imop/tU MuBü, da zweierlei innen ist; also 
keisset das auch ein geknöpfelt Conscientz, 
■w an es ist xweieriei in ir, sie ist veit und eng. 
uui] ibi eng und weit». Geiler, Brös. 1, 64 «. 
Bilg. 40 b. — «Sie habent vil Guts an inen, 
aber vi! Laster dameben, das ist ein geknöpfelt 
Leben». Id., Selenp. 228b; Holl. Low, C. Ib. 

— «Ein gehU'i'felt mftsz, da gersten, erbscn, 
linsen, honen und allerlei sasamen gesoten 
ist». Pauli, 184. 

Geknostecht. — «Hat er krumm Hend und 
geknostechte Finger, als weren sie im einmal 
abgeschnitten, so spricht man nit das es ein 
hObscli ^fensch 8ei>. Geiler, H Marion, 68«. 

Gekocht, etwas gekochtes, Brd, Speise. — 
In Schwaben macht man «manckerlef gdUfdii 
von hal ermfis/». Fries. 38 — «Ein ander 
gut gekocht in diser krankbeit». Ibid., 78 b. — 
«Symp oder dergleieken pdtdeMiv». Adelphns, 
Fic. I I" ' 

Gekämpft, gehäufL — «Ein gekumv/et 
Hess». Lue. 6. 88. Oeiler. Er. mit Usst. 1I4b. 

Gektirne, Korn niM>rliaunt. "Wai/en, Gor.sfo, 
etc — Die Müller sollen «das geküme uf die 
woge füren», das« ea amtlich gewogen werde. 
15. Jli. Alte Ordn., B. 18. — Man soll «die 
gense nit mit masotkuchen sunder mit gfttem 
gMme miaten». 16 Jk. Ibid., B. 14. 

Gel, gen. g«lwes, gelb. — «Das eine glaa 



dat ist swaru. das ander gti». Tauler, 487 (76). 

— «Die oppfele sdilnet also gd und also 
schöne». IMd. 215 '17). — Am Kreuz ward 
«aller sin lip gü», Hugo v. Ehcnh. — Bedaen, 
welche «ecMne osiwe göpfe» katten. me. 
Basel. 232. — •uehrer danne safran». Gottfr. 
V, Str* 1, S17. — £r ward vor Angat «fctoer 
denne ein wah»». Mirlein, 96. — «Die altsa 
Wiber mit den g^en Fclikii m sehen heross 
als ein gereüchet Stück iTleisoh nss eiasr 
Mini Me». Geiler, Narr. SSb* BrCf. 9, 71 

Post, 'l 69 H Ktc. — «Kalbfleisch in crtVr 
bry». Braut, Bisch. Wüh. 991. -> «Ein ^ 
brieg». Hnraer, Sekelra. i, 8 • ; Mb. 114. — 

Sie «sind so gel als saffrnn ißt». Id., Genehm., 
t, 3 b. ~. «So bin ich gd recht wie ein tot*. 
Id., Nb. 968. ^ Die Barpyen, <gel laasen sie 
ir antlitr srhawen. — das von dem huncrer 
ist so gei^. Id., Virg., H, 4 <». — Ein alter 
Ooveh «sei das kar laasm krfimmen, als 
ob -norh gel (blond) W!irp>. Id., Geucbn.. 
f, '6^. — Er stellt die Schiffe «auff ein gckn 
sand». Id., Virg., S, 6 b. «Ix haut ein sucht, 
die nent man ad» (Gelbsucht). Id , Nb. 268. 
Etc. — Em Heiliger der gut ist «fiir die gtA- 
sMcA<». Zell, R, 3 a. — < Wiltu pelkar maeken. . > 
Brunschw.. Medic. 184«. Etc. 

Gelangen, Verlangen. Scher/,, 508. — «Müh 
sol gdangm geitillen — Mit dem gewissen 
willen». Gottfr. v. Str 1, 226. Etc. — Solche 
die «den woUust nnd bösen geimtgen dienen». 
Wimph , Chrys. 3 b. 

Gelangen. Vorlangen haben nach etwas, 
gelüsten. — «Dich gelangt etwas zu beschauw^ 
das du wol nit sehen dörftest, es gdangt dich 
aber». Geiler, Selenp d'-^ « — «Das ist mein 
Spi» die ich zu eä»sen iiab, noch deren hungert 
mich, dornoch gelöst und gdamgt mich». Id., 
Post. 2, 72 b; prod. u L. 19:^»' Etc. — Eine 
Frau «wann sie hüt hat aiä das sie gelangt^ 

— so wird es bald wieder verkaiifU. Braut* 
Nsch. 79. 

Gelas, Betragen. Sehers, ö09. — «Er bette 
sine maze — An rede und an gdase . . .• 
Gottfr V. Str. 1, 40. Etc. — «Ir sittea, ir 
sinne, ir gdeu ...» Taulcr, 281 (40). — Man 
hat Wohlgefallen «an kleidem, an wandelfinge, 
an hohen werten, an geUsse, an wishcit, an 
fründen» Ibid. 6 (2). — «Swer urteil, awere 
w ort und gelos . . .» Ibid. 60 (19). 

Gelttofe S. Gdot^e. 

Gelden. — Es «aol nieman vam riddci 

noch gddeu in dem ban one des nieigers wis- 
sende». Vülgelsheim, 14 Jh. Weisth« 4, lb7* 

Gelecht, geöfi^et. eerspalten; Ton lodun. 
Vergl. erUchcn — Gott «hat gemacht das das 
Wasser, so her entsprang von den gdechUn 
Felsen, inen imermeder nockfelevfen ist». 
Geiler. Post. 2, 26 

Gelege, Gelp|r<'de, Vieklager. VergL Ltger- 

— «Bi dem gekge». Aebenkeim, 1808. — 
«Binder dem gelegede». Hohgöft. 1436. 

Gele^r, Lage. — «Das sohloss Ja>t/.ä, 
das von natnr i^nee geUgers wol beveatigi 
ist. . .» Adolphus, Türk., B, 4». — Von den 
Städten dor alten Grieeken kann man «vst^ 
kein anseid, ung irs gdegen nff erdboden icw>. 
Ibid., C, 4i>. 



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— 129 — 



Gelefterter Wagen, Leiterwagfen. — «Et- 
kci geintert wägen voi iügcn». Batzer, Weiss^ 
1.2». 

Gelende, neittr. Scherz, 510. 1. F<»ld, 
Ätkfirlaad. — •CMende, rus» Herriid, i8i. 

t Land, Gegend. — «Da» ist gebotten in 
iisem gdende*. Conr. v. Dankr., v. 197. 

8. Das Anlanden. — Ein Schiff das «sin ge- 
ladt do nam>. Oottfr. v. Str. 1. 82. — «Nu 
li zlrlande kamen, — Ir günä^t da nftmen. . .» 

m 1,120. 

6«lernig. gelehrig. Sohmeller, 1, 1602. — 
MofflOQ bat Oott «jrm xu geben ein gdtmig 
kfts*. Bvteer. DasB Niein., c, 1 ^. 

Geliehen tsich) za etwae, sich vergleichen 
iiiBüL Soherz. 611. — «... in gelicber wiaen 
jrfatgf sieh unser herre Jhetne KrittiiB efl 
fim trBten hirten». Eis. Pred 1, 2H3. 

Belichaea, Olicbsen, nachahmen, heucheln. 
Man, 568. — «Si gelichtet« groze ange> 
labe...» Gottfr. v. Str. 1, l"'. — cDer ist 
■ir M allen siten — Oltch$mde an der siten 

- Und altes smeiehende M». Ibid. l, 192. 

- Löpen «mit gelichsenne gegen ienianne». 
Bikteb. 52 — «CiicA««» (simnlare) dorheit 
mA gelegenheit, — ist ofll ^e grSeit fBr^ 
siehtikeit» Brant Cato, b, I b. 

Gelicheaer, üeliohaener, Gleissner, Heuch- 
ler Vergl. €fli§temr. — Hu soll nieht die 
ilmosen j^ehen «also die ^Uchsener tunt». 
Tiolcr, ai3 (ö7). - Der gieiehiner betet in 
tastempel» . Ovlden Spil, 91. — «Der sohriber, 
i^cWr klag wv groei». Bnuit, Boeenkr. 
WMk. 2, 109i». 

OeUdunnig. Heuchelei VergL GUicfunung. 
~ Man soll aufrichtig beiohten, nieht «durch 
9^unge: Bibteb. ItO. 

Geliebea, bdBebt naehen Scherz, 612. S 
Mfh lieben. — «Swamit er sich inknnde — 
Blieben ...» Oottfr. v. Str , 1. 1U7. — Man 
Bieint durch Fasten «lieli gegen goCI gdUbtn». 
Warm. Trost, 38 «. 

Geligen, erliegen. Seherz, 612. — Ist aber, 
er da gesiget - Und daz das nnreht ge- 
Ufti ■ • Gottfr. V. Sfr . I. 8b. 

Geliger, Lager, Bett. Scherz, 5 Iii. — «U 
>cli. omb grtiger in den keller». 1421. S. Thom. 
Fabr. Ver^'l. JLigerUnq. — «Man suchet Trost 
nit aenfteni Geligtr, mit zierlichen Kleidern». 
GeUer, Pred. n. L. 88 a ; Seleiip. 112«. Ktc. 
^ «Mein gdyger würt ich gantz erfeuchten» 
fnit meinen Thränen). Nachtig., Psalter 16. 

Oelimpf, Glimpf. 1. Anständigkeit, guter 
^ Seherz, 5ö6. — «So er mindert seins 
•iebiten glimpff und er ... > Guldin Spii, 80. 

- «Neig dich zu dem das machet schimpf, 
-doch halt mit Worten alkitp^tmp/». Brant, 
'fc*»»., e, 4 *. — «Der ist ein narr, der vis 
'in sin. — und weder glimpff noch mosz döt 
iclUB». Id., Mechu 11. — «Herr gUn^ßui ist 
hUer dot». Ibid. 71. Ete. — ESnen «mn sin 
^>mpf aud er betriegen». Murin i Nb. 140 

- *&o lan^ ich det mim ampt genug. — hat 
UTor gott glimpff, ere nnd fng*. Id.. Genehm., 
Pi3»,— tEin narr sin red schM't schon nnd 

— %o kan er weder gUmpf noch fug». 
S78u ~ «Bi ImC etMh wtM» tag neoh 
Id., 4 Xitoer, 1^ a Ele. 



2, Vom Ofirfe! hfrahhänirender Zierrat — 
«Da liunipt dau der Gimp/ an dem Gürtel in 
den Rücken*. Geller. Arn. hun , 24 Bros. 
!, 10! n. — «Die Frauen sprechen: raein 
Gitmpf kostet wol sechs oder acht Gulden, 
tund werfen in etwan über die Achseln und 
' hencken in an den Rücken». Id., BrÖs. 1, 101 h. 
Ganz ähnliche Stelle bei Pauli, 71 ». — Das 
Vocab. von 1419 hat: «GfÜMfl/en der Gürtel, 
pendiae» ; Ziemann, to2. — « . . . wiewol der 
gürtel hat kein glimpf». Brant, Nsoh. 71. 

Gelinpfen, sich anständig benehmen. Seherz, 
667. — «Diz begaode si ir geUmpfen — Ze 
bngenden . . » Qottfr. v. Str. 1. — <8e 
kan ich uuch nit «Usit gUmg^fm». MttTfter, 
Genehm , b, 2 b. 

Gelimpfli:, anstellig, idonens. Sehens, 619. 

— «Nft was ich von kind uf gar gelimpfig 
I und gar alsömole riche von sinnen». Balm. 
I Merswin. mt . 

Gelissen. laichen. Scherz, 938. — Mnn soll 
das Gras in einem Fisohwaaser nicht mähen, 
sonst «mdhtent sieh die Tieebe nfit fturbas 
in dem selben grnsr vrihrrgen und do inne 
gduien und den rogen gelossen». 1406. Bog. 

A, 807. 

Gell, hart <Or!!iQrr Frls>. S'chmeller, 1, 
891. — i:ane Klose «in eime herten ^e^^en stein 
uf eine bohai berge». Peter r. Gengenbneb, 
14H6. 

Gelle, harter Boden. — In der Steingeüe, 
Entzheim, 14 Jh , 1471. 

Gelle, fem. Nebenbuhlerin. Scharr. 511 con- 
cnbina. — Es sitzen Frauen in der Kirche, 
«die z6 dem ersten betent, daz sich ir geUm 
hüte selber hingent». Eis. Pred. 1, 240. 

Gelocben, von Uchen, auseinanderspalt^n. 

— «Dm ieb in (den Plnehs) sneaeh, sähe ich 
das er gantz laoter gdochen und gebAebelt 
was» Geiler, Oeistl. Spinn. I, 6 b. 

Gelot, Gevieht ni einer Wage. Scherz, 514. 
Lot, Blei. — «... als ouch einem ieglichen 
burger nüzlieh i^t in sinem huse die gekU 
der wagen zft habende*. (Lat. Text: pondera 
librarnni ) 1*- Stadtrecht. Grand. 2. 6^. — 
«Oleimasse, winmasse. elinmasfie. i^/oi«, sester- 
masse». Seht, 1310. Weisth. 1, 763. — «Der 
vogt soll mesz und gelotc. klein nnd groS| 
seien». Dettweiler, I8>0. Weisth. 5, 4h0. 

Gelonfe, Gelenfe, Geliinfe. 1. Eäne von 
einem Juden ermordete Jungfrau wurde in 
der S Andreaskirche begraben; man behaup' 
tete «Sil tete zeichen, und was grosses geleufe 
dar und hingent die nlten wip vil waasee if». 
Glos. 188. 

2. Zusammeniauf, Auflauf. — Wird «ein 
9^o*tf9 in der stat ...» lö Jb. Alte Ordn., 

B. 80. — «Das geloiffe uf den gassen ...» 
1496. Ibid.. B. i:i 

3. Hin- und herlaufen. — «Hiezu darffman... 
kefns geleüffs hin nnd här». Bntzer, Weise., 

! f , 4 a 

Gelte, fem., Krug. Seherz, 616. — «2 vp» 
der g^ttim sft mnoben do man den knebtin 
win mit git». 1416. S. Thom. Fab Doti 
Frenern gibt man «fleisch gen&g und roten 
win, in einer g^tim mil sween bedbem». 
HfUtfagea, Ib Jb. BQräkb. 09. ^ «Die kifw 



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~ lao - 



8ollent dheinen win . . . hinwegtragen, es sjr 
in göUen oder anderm gesehirre». ltB4L Alte 
ürdn., B. 13, — Bei der Hochzeit von Cana 
liess Christas cseohs giitm voll weins, die 
■flliaiiekt er den hoolu^tlMitML». Giü«Ub SpU, 
52. — «Ein kübcl oder gelte vol aaflka». 
Branschw.. Dist. öb \ 

Aaob, wie noeh beute Kmg hie vnd da in 
Dentschlatid, Schenke, Weinh aus: Die Äbtissin 
Ton Niedermüuster hat zu äermersheim «eine 
gelte : der die halten wil, höret er zft Hohen« 
l ui L , <;it er der ebtissin sehs phant phetl- 
Jiiuge». 12BÖ. Hanauer, Coustit. 99. 

Gelte, gelt, gelten, adv., nieht wahr? 
Scherz, öU 'Wer hat dich unsern rihfer 

Semahty Geile, du wiliest micli erslahen». 
[du. MI. — «Sich, gelt nie mnm mich ver- 
zeihen, bitten'» Geiler, Geistl. Spinn. P. 8 *. 

— • Gelten, der hat mich lieber dann da?» 
Id., Br3s. d. 80 b. Etc. — «Wie dankt dieh? 
Odt, sy kiinncus dem Lather und seinen ad- 
hengern sagen?» Zell, e, 1 b; Schmid, 227. 

GiNten. Ausser dem heutigen Sinn: kosten, 
auch: vcrf^elten, bezahlen. Scherz, ol5. — 
«Übel mit übelera gelten». Gottfr. v. Str. 1, 
6. Etc. — Kaufte ein Reicher etwas bei einem 
KaTifiTiann, «wolt er. so galt er ime die schuide, 
wult ers nüt gelten, »o getorste in der arme 
man nütderumbe bekumbern in gerihtcs wisc». 
fMos. 123. — Verliert ein Bürger im Dienst 
der Stadt ein Koss. «äu sul man ime »ia hengest 
oder Bin pfert gdten* 1395. Kon., Beil., 9r>o. 

— «Wenn wiltn den herren bemalen und im 
gelten '! du wilt ze aller zeit spilen au£f die 
taust». Ouldin Spil, 58. 

Gelübderer, ein durch Gelübde gebundener; 
irouisch. — «Münch uud aunnuu, auch alle 
torechte gelübderer». Wurm, Trost, h, 1 b. 

OelUppe. Vergiftung. Scherz. 517 -Diz 
gdüppe was also j^etau, — Dax bii mit uihte 
künden — Gescheiden von d«r wanden». 
Gottfr. V. Str. 1, 101. 

Gelnst, masc, Gelüste — «Unordenliche 
Lieb, Glinst. Tlasz. Neid . . .» Geiler. Pred. u. 
L, 45 b. - «Die Teil des Leibes, da der Qe- 
httt der Ünkeusoheit seinen Sit« hat». Id., 
Irrig Schaf, 1», B n. — «Von sülliohem Glust 
des Teafela nach dem Waldesel der Geist- 
liehen. . .» Id., fidll. Lea, a, 5 ». — «Wenn 
einer ein Diog in das Hertz und in Glust 
bringet, so gewont er da sein». Id., £rös. 1, 

a, — «Sins riet Vernonft, das ander Ghut». 
Brant, Thesm., b, 1 b. - «Aman hat nit so 

Sössen g^iui — das jederman in anbctt. . > 
Nseh. 66. — «Yil hant su spil so grossen 
glust. . .» Ibid. 76. — <I>cr hat worlich do- 
recht glmi — den hie die leng za leben lost». 
Ibid. 6. 

Gemach neutr,, Geniiichlichkeit, Beiurni 
lichkeit, £ahe, ungestörtes Leben. Scherz, 
618. — mGmetA das ist der eren tot». Gottfr. 
V. Str. 1, 63. — «Ach, gerndcr rfiwc citi 
aemaeh». Ibid. 2, III. — «Des Ubes gemach». 
Bihteb. 48. — «Lfite die in Ubes gemei^k 
pflcg'ent». Tauler, 357 - «Wie sü sich 

getröstent alles gemaches und g&tes and eren». 
Ibid. 47 (10). — «N& aol loh mit frttden leben 
«nd nit gfttem fSMwAe». JBk. Fired. 1, 886, 



— «... er gebe denne den Arrianen ire kirchen 
wider und uesse sfl mit gemache. . .» <in Rnhe 
lassen). Kon. 379. -- Der Bischof «mftste die 
Stifte mit gemaehe Ion one schetznnge» (in 
Bnhe lassen). Ibtd. «78. — «. . . Se das ^ 
Mensch dar/u kommi f las er die Welt ver- 
lasset und allen seitlichen Gemach übergibt. . .» 
Geiler, Pred n. L. 98 b ; Bilg. 17 a. — Der 
Wein ist «ein milt ergetslich süsz gemach» 
(mite refrigeriam). Brant. Thesm., b, 4 ». — 
«Wer lieber krieg hat dann gtmuK», der ist 
ein Narr. Id., Xsch. 77. — In Christo «ha- 
bent ir frideu und gut gmaich». Butzer, Weiss., 
a, 2 b. 

Gemach, Gemächlich, adv.. langsam be- 
hutsam. S. auch aUgemä4Mich. - «Dauu guat 
sie bald, dann vast geaiat^. Brant, Nseh. 
12. — «Der wis man d&t gemnrh all zit» 
Ibid 88. — Hatte «Icarus gemacher gton», 
er wäre nieht nrogekommen Ibid. 43. — «lex 
es (das Ei' g^rnrckUch US/, der schal». Brant. 
Thesm.. b. 1 ^. — Das Feuer «frasz die sobiff 
gemeehdüh*. Marner, Virg , Q, 1 b. Sie gehn 
tallgemechiich fusz für fusz». Id. Nb, 190. — 
Das Gayaoholz «nit gehelich sunder allge- 
mechlich gesnntheit bringt». Id., Gayac 437. 

— «Ferstu gemach, so kuraest da m'oI dar». 
Pauli, 168. — «Ha&tu lüt klare scbrifft, so 
far gemach» mit dem Abstellen der Miss- 
bräuche. Butzer, Neuer, L. 2b. — «Ich sag 
euch, thund gemach^. Dial., B, 2 *. 

Gemnehnnm. gemäehUek, bequem. — Der 
Prälaten «prachtiges . . . gemacnsames leben». 
Butzer, Neuer, B, l «. . . jr faul ge- 

machsam leben». Capito, Pfaif h , a, 3 «. 

GemKcht. S. Gemechede. das Gemachte. 

Gemilcht, neutr., genitalia. Schmeller, 1, 
1564. — Gegen Nasenbluten ist gut «das 
Gemächt in essig henken oder kalt wasser». 
Gcräd. üOb. — Krankheit «in der leber, dem 
hertzen, den gemechten». Fries, 59 b. 

Gemechede. Gemahl. Sehers, Ö18. «Wie 
getftt der got minnende mensehe mit sime 
gemechede?» Nie. v. Hasel. 262. - «Also be- 
schach es das dise zwei gemechede fier jor bi 
enander worent . .» Ibid. lOB. — «En worent 
zwei eliche gemechede. . » Märlein, 12 — «Die 
elichen gemechede». 1426. — «Ist das zwei 
gemechede einander widement . . . hnser oder 
liofe. . 1322. Urk 2,113. — Hans Röuchelin. 
Bürger, und Katharine, seine Fran, «meister 
Martin RÖvehelin, sehftlherre der stift tA dem 
jungen S. Peter, der egenanteu elichen ge- 
mechede sun». 1433. Beg. B, 296. — Aach 
Gatl. Ordn., 180. Ete. 

Gemechede, Gemächt, GemSch. nentr , las 
Gemachte, das Werk« auch das Machen, die 
Ansfuhning. — «Was silbern aemeeMk nHtn 
vergnlden wil . Goldschm. Zunft. 71. 

— «Da lobt er den Bau der Stein halb und 
des OmMchte halb». Geller, Gr mit UssL 4 

— Chri^tn> spricht : «sie (die Menschen) sind 
mein gemech». Alumer, Bad., H, 6 ~ «Mag 
des gemeeht» in die vorderig eintug ma- 
teri wider brecht werden, so ist der ein 
herr der der materi ein herr ist». Id.. Instit. 
88 b (ein rai ▼«rmhiedtnen Stoffeii kanMUoh 
snsnnune&gtMtotar Oegeufennd). ^ «... tlU 



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— 131 — 



ftmddU irem macher zu willen sein möfiseu*. 
Bitser. Dms Niein., t^, 2 k — «Der eltret 
mit honif:, der ipocrasz mit «uckf! macht 
werden, sonst in andern stücken ein aemedU». 
FMet, 44 b. — «Die wiTt feltehent den wein 
mit allerlei gemädU». Dial.. C. 1 h. 

Gemeebelich, gemächlich, beqnem, langsam, 
nrhii^. Sehens, 618. ^ «. . . das sanftegronde 
jf-Tt V , rr im vil gemecheUdter zt ritende über 
daz hohe gebiige wenne der vagen*. Hie. v 
laufen, ms. — «Es was ein Römer, der hett 
«in frouwen. die was aussfn gar sittig und 
femädiüeh^ aber in dem hausz was sye eyn 
«■sserill». Goldin Spiel, 17. — «Diewil er heim 
t«t . . 60 ist er gar gmeeHUtk und stiil». 
Ibid. 4H. 

Octneile, sahm. Sehers, M8. Heute bei uns : 

gemäh. — «Do ^ art das ros also gemtdtf das 
es gegen ime smeichelte». Kön. 3Üii. 
Gemebelieb, einem Gemahl geslemisnd — 

«Ich hiTi f^'^ zft dLMii du dich vertruwet best 
in gemeMtcher minue». Isic v Basel, ms. 

fTemeiner, Theilhaber, Theilnebmcr, associ^ 
2U irgend fineni Hoschäft oder Handel. Schern, 
äl9. — «Heinrich Lindenast und siu ^meiwtjr, 
die sich uszdhnt viir arczete». 1409. Kön 
Beil.. 1026.— Sehr oft in den Zunfr-Ordnangen 
des 15 Jh. — Gott hat «Mariam gemachet 

Ktieipem, ein Gemeimrin^ ich kan es lüt 
7. tütschen>. Geiler, Pred v. Maria, 3 
— «Daun seuea sich die gemeiner zemen, — 
fro<seii, suffen, brassen, sehlemmen». Mumer, 
Kb. 179. — «Damit wir nit der teufflen ge- 
meiner gcacht werden». Buuer, Neuer.. F, 
4*. — «Lntheis aahokger oder ^emeAwr». Zell, 
aa, 1 

Gemeinsame, Gemciiischaft — «Die^«n«i>i- 
tame der heiligen». Mumer, Mess, B, 2 b 

Gemeit, fröhlich, heiter. Scherz. 531. — 
«Er würt so fro und strag und gemeü* 
Tauler, 88 (18i — «Sie lachen alle und sint 
pmuü» Alt«wert, 52. Etc. — «Sie gingen 
^so weit und breit — in diser rcgion aemeit. 
~ und durchsahend da alle wlUd». Manier, 
Virg., V ö 

eanelldi. Seherz. 468, 691. S. CFconel. l. 

Vergnügt, lustig. - «Der was der aller schimpf- 
lichste und ^tnelicheate man bi den lüten». 
K&rlein, i6. — «Wir wollen gell und ffondtt^ 
«in». Altßw ert. 42, 

2. Mnthwillif. — «Da was der apotheker 
euch etwas gm nnd ^emijeh». Homer, Ulensp. 
131. 

3. Frech. — «Daran ist schuldig vater, 
noter, — was gahent so fleh kelberniterf — 
Jüvon ir sind so gernUch worden - und £erent 
jetz fantastenorden ?> Mumer, l<ib. 48. 

OenettM, GeMellt, Ctoirillde. Bild. Seherz, 

521. — Hrinrirh Blanglinrt v.olltc ein Denk- 
mal Stiften «mit zierliohemc gemeltte». Nie. v. 
Laofen, ms. — «Der heiligen gmdtMe: Bolro. 
Mer?T\ in, ms. 'Ein gemelUevon dem jüngcstcn 
gerihte*. ms. — Kaiser Piiilipp «was ein 
letier und hies alles cristenlich gemeltg abe- 
t^r.». Glos. 33. Kön :^9H — Die Winkler 
«hieltent oach, daz nieman kein gemelttde soite 
anebetlem». 1400. Winklerprozess, 40. ~ «. . . 
deeh Ireiit « lidi des st m O Uk sohnat» (üe 



Bilder auf dem Schild des Aeneas). Murner, 
Virg., e. 8 a. — «Wttrde jemans in ein fremde 
tafi In )nolen. so meinen etlich, die tafel musz 
dem gemeUs widen ; die andern bednnckt das 
das gmdt» les sy wie kostlieh es wötl) sol 
der tafel widon». Id.. Instit.. '^0 b. 

Gemerfce> Anänerken, ernstliche Prüfung. 
Beneeke. S. I, H8. — Der Mensch soU siä 
prüfen «mit tieffem gm«rte eins grondes». 
Tauler, i7 (4). 

eenliehkelt, Mnthwillen. — «Die laehten 

drr qrmliql-eit' . Murner, Ulensp. 104. 

Getiiudel, Geräusch, Lärm, Unruhe. — «Do 
der Blind hört die Sk»haren fargen nnd das 

Gerüsch oder (femödel der selben die voran 
hin giengent. do frogt er was das wer*. Geiler, 
Post. I, ö5 u. — «Wo vil Lüt seind, do ist aneh 
ein gross Geriiniel und Gemödel. eins rü^pTet 
sich, das ander hustet». Ibid. 2,6^. — «Was 
du durch die Oren oder Avgen von anssnen 
hineinsrluipfest, bewegt auf in dir inwendig 
ciu Geinödü und Strudel». Geiler, Pred. u. L. 
146 b. 

Gemöss. Gemose, Mos. Sumpf, stimpfigres, 
mosiges Erdreich — Ich «verbarg mich in 
das dicke gras. < in einem gmßut vcrboiqgea 
lag» Murner. Virg.. D, <j «. 

Gemülle, Staub. Scherz, ä22, Gemülbe. — • 
«M(*yses slllg sine rftte nf das pnnttls» Kön. 
26;i 

GemUnde. neutr . Breite der Handtläche 
mit der Lilnge des seitwärts ausgestreckten 

Daumens, als Mass. Spanne. — «Ein brot eins 
gemümks wii alumb». Lohr. 15 Jh. Wcisth. 
5. 4;'0. 

Gemürr. Schnieller, 1, 1642, hat: «Stein- 
gemorre, von Mnr, Kerstückclt. Gestein, das 
von den Höhen in die Thäler niederrollt». — 
«Wenn der walt denn (im Winter) stat türre, 
— 80 kompt es scbiilpen und gemürre». Alta- 
wert, 70. fDurch die Kälte verur>.aclites Zer- 
bröckeln aes Gesteins?; Lexer. 1, 848. zu 
dieser Stelle: Gemurmel. Kann kaum passen. 

Genaturt. vun Xatur beschaffen. — «Er 
Seite mir oach von gar vil krüter und steinen, 
ond wie iegliehes genaiuret wero» Nie 
Basel, 225. - «Das Antlit ist ein Zoignng 
was ein Mensch ist und wie er gctwturt ist». 
Geiler, Narr. 86 b. — «Also seint etlichen 
Mcnsciien genaturt*. Id.. Ev mit Ussl. 1 •> ; 
7 Scheiden, K, a a. — «... nach dem ein jeder 
genahtrt ist». Momer, Oayae, 476. — «. . . of 
das er dt st er basz vermerken möcht waruf 
er genaturt wer». Id., Ulensp 19. — «Wann 
der Infft . . . liohtUeh peiuitHrt ist . .» Adelphus, 
Fic ]M5b — «Sanguineus, ein genaturter 
nach dem blutj colericus, einer genaturt nach 
der eolMti». Fries, 20 h. 

Genegele, neutr., collectiv, Nägel — «16 
hnbysin und genegeU darzft». Haslach, 1336. 
Weisth. 1, 701. 

Genere. fem., Nahrung, Scherz, 524. — 
Eine Frau «die uff einen pfafi'en wartete der 
jr genere und gewere gebe, die bessert 6 ff». 
14B9. Alte Ordn., B 3. 

Genien. Scherz, ö24. 1. Errettet, befreit 
werden. — «Kein mensch noch thier Im Üftt 
^«Nosf», (in der Suidflath). Brant, Layensp. 



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168 b. — c£s soll in lieber sein gewesen — 
MM aie TOT Trd nil weren gnesen». Himer, 

Virg., g,4^. — «Er wer vor inen nit genesen, 

— wer Venns selb nit da gewesen». Ibid., 
b« 4 b. ^ «... sein wie alle gfiuigwi gtwesen, 

— hh? wir dnrch Luther sein genesen». Mur- 
uer, Luth. Narr, 76. — «Der bonUchnh sein 
Boch me gewesen, — man ist mllseit vor in 
genesen». Ibid. 9h Kfr - «Da ward von 
den feinden so licöughchcn gestritien als von 
redlichen maimeii in der hoAmnif und en* 
versieht ire« genesens*. Ringm., Cäsar, 23 «. — 
«Sie künden uit linden das ir heil und genesm 
äff solicher zwitraoht slfinds». Ibid. 30«. 

2. Niederkommen. — « . . ich trage ein 
kint, — Des entruwe ich niemer genesen*. 
Gottfr. V. Str. 1, 23. Etc. — Die Königin •ge- 
nas voo schreeken eines nnrätigen kindcs». 
K9ii. 444. tStc. — «Die schwängern fruwen 
Jiiii ken das (gefälschten Wein) das sie vor 
Sit genesen». Brant, Nsch., 97. — Mittel «das 
firftwen leichtlich genesen». Brunseh.. 
DisL 83 a. 

Btmg, ahd. gengi. ]. Leicht gehend, rüstig. 
Beneeke, 1, 477. ^ Alexander «sq lonffen vast 

geng was». Breul. Ii , 70 — Wenn der 
Wein «machet geng tut red die sang* Id., 
Thesin., c, 4 a. _ Wer «ist c« aHem bschisz 
der gengst, — der meint r.u hoff hin aller 
lengst». Id.. Nsch. 96. — Der dicke Zium. 
Bruder Bajaseta II, 'war niolit «daitar nhider 
^^csrhickt und geng zu springtn, rdten, jagen». 
Adelphus» Bhodis, G, 2*. 

2. Gangbar, begangen. Sehmeller, 1, 921. — 
Ein Ackermann «der sin frucht seigt in lere 
schantz, uff genge strosz und bösen grondt». 
J. Murner, b, 6 k 

3. Vorübergehend — <r»nnn warlich seind 
deine pfeil (Blit/.e) geng» (transeunt). Nachtig.. 
Psalter. 191. 

Genger, Reisender — fNun rs (irr 
Gallier gewonh^it, das sie die gtnger (via- 
tores) . . . still «tan aaeliMi*. Ringm. Cisar, 
89 1>. 

Genibele. neutr., Nebel. — Ich sah «ein 
«TOS genibele einer gar grosMn vinstaniisse». 

Sic. V. Baftel, ms. 

Geniess, mascEiukommen^Ertrag. Benecke. 
8, 2, 884. — «Oienstgeld, peasion, Ichcn oder 
anderer geniess . . .». «I.eibspcTnach und eigen 
geniess . . .» Capito, Treger, K, 4 : L, 1 «. 

Solcha die meinen «gotiseligkeit sei umb 
geniest willen. Wurm, Bai., b, 1 h; — Die 
Ablasskramer .suchen nur «iren gentess». Bu- 
tter. Weiss., i:., ^ ' - «Der §m€$t^ das ist 
eigner nutz». Zell, d, :i » 

Genieascu, mit dum Gen.. von etwas Nutzen 
haben. Ben., 2, 1, 891. — Hätte ich weniger ge- 
schwatzt, «ich hett sein warlich basz^oMfN — 
und wer döglicher mir erschossen». Hurner, 
Schelm., i, 4 — «Uag ich dan gar des nit 
geniesssn — das wir dodi beide vSiteni sind?» 
Id., Lnth. Narr, 86. 

Sehr uft mit lassen verbunden : Schlechte 
Weiber sagen zu Murner : «Mariam solt ir 
•allen an, — und ir uns lassen gnonvn han». 
JInrncr, Nb., 127 (uns wegen ihr versehont). 
. «Doch wil ieh sie (die ehrbaren Weiber) 



o«i»ftc««en Ion — Maria zart der eren krön». 
Id., Genehm., e, 2 a (wegen Maria versehem 

ich sie). — <So lasz mioh doch jrtznnd je- 
Ntes«m das alle deine fründ auch narren 
woren». Id., Lnth. Narr, 13. — «Der eer wO 
ich sie geniessen Ion». Ibid. ßb (sie mögen 
sie geniessen. ieb überlasse sie ihnen). — £tO. 
Genieten. S. Nteteri. 

Geniseh, Genüst, Staub. — »Als . der 
Sonnenschein voller Stöblin und Gem^di ist». 
Geiler, Emeis. 56 •. — «Also das du betrach- 
test das du £eoh and OmM hist*. Id., Pred. 

U. L. 89 b. 

Genote, Onote. genau, angelegentlich. 

«Da solt es alles vil g^nnie — bichten». 
Bihteb. 74. — Sie «bevalch ime daz gar 
genote». Märlein, 21. — «0 prophete, was ge> 
denkest du, das dn mich so genote bescho- 
we&t?» Eon. HOO. — Der Augen «solt du gar 
gnote wamemen». Geb^, 14 Jh. — «Wer 
der ist der einen grossen schätz het, der gar 
not t&t das er in gar vaste und gar gnote vor 
den dieben hüte . . .» Nie v. Basel, Bek. 
Tanl. 26. — «Kurtz ist die zit. lüg für diela 
gnoH». Brant, Varia oarm. 4, ö — «Wer Ja 
ansähe odi r umb in stunde, die dorchsab er 
genot ane*. Adelphus, Khodis. G. 2 b. 
Jegenote. Ingenole, IgnoU. Scherz, 696. 

1. Sogleich, sofort. — «Die selten iegenote 

— Der senenden Isote — Daz ir geselle wäre 
da». Gottfr. Y. Str. 1, 201 Ete. — «So wil 
ich ihgenote zt hin^nu lrichi fcircn». Märlein. 
18. — «Du finge an an dem hdhesten, und 
lost es wgfioten an dem nidersten». Pred. 
golts. — Ein Mönch, der das Kloster ver- 
lassen wollte, dachte: «möhtestn tngenal» 
eaw^^nmmen dae sin nieman inne wwde». 

Hugo v. Ehünh. 

2. Jetzt, dermalen. — Die Harksteine sollen 
bleiben «an den Stetten ibv a4 gesetset eist 

1402. Bist, de S.Thom.,41H. — 
«. . . do tgnote der brediger dosier ist*. Kdn. 76. 

— «Do BÖhtent Mte neimliehe . . . erdinnket 

werden, also iegcnotf cim br^^chehon ist» !4(X'», 
Winklerprozess, t>9. — «Also man tegnote daa 
lied singet von dem snider nnd einre geisae». 
140h. Kön., Beil. 1024 «Man sol die wel- 
len .. . nüt kleiner machen dcune sie iegenote 
sint». lifo^. Alte Ordn . B. 13. 

«Gensdistel, endtvia». Qered. 90 b. Sonohna. 
Kirschl. 1, 402. 

«Genserich, potensilla». Gersd. 98 b. Peten- 
tilla anserina. Kirs^chl. 1, 2H1. 

«Genakieas, lapistum». Gersd. 92 ^ Arabis. 
Kirschl. 1. 49. 

Genxleeht.^ransartig.— Der.^ussätzigenHant 
«würt gemziecht, als einer beropfften gansz . . .« 
sie erntebt sieh mit kMnen bdlen». Oerad. 

74 b. 

Gentaen, ganz machen, wiederherstellen» 

— «... Bin panrsman, der mit dreien krd» 
tem in wein ^'ekocht /erbrochene gttder gi^ 
genttet hat*. Murner, Gayac, 434. 

Genttbelt, von Nebel nmgeben, verdankeit. 

— «Jetz ist im sein Verstentnuss genübelt^ 
danokel». Geiler. Narr. 152 ». — «Der Tempel 
ist der genybelt Thum, wenn der Nebel la|p 
ie«enneder dammb». Id., Post. 8, 47 b. 



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~ 188 



G«Bflgede, Genüge. — Sie haben «in her- 
ttea gtnA^tdty wnnne . . .* «Zitüoher dinge 
ftmgede», Tftsler. 449. 460 (78). Ete. 

Granghabic, genug habend, /ufriekn 
(AgieiAll die Weiber den Gcuchen alles abaeh- 
■m, Mwffd doch keine «rieh, qmugliabig, damit» 
(sie verthun es wieder). Älurner, Geuchm.i, 2 «. 

Genqgtame, fem.. Hinl&ngUchkeit, wa« ge- 
Bf|^ — «üiuer genu^mm üit von gott, — 
ih in sant Paulas briefeo stot, — das ander 
ist begiaenwerk». tfarner, Nb. SSO. — «Die 
fomgsame dea dodts Chrieti». Id., Hess, D, 

4 a. 

öenuhte, Fülle, Qenuge. Sehers, 586, — 
bi Jftkr 1961 «do ir«rt grosse gwm jfc l s finskfte 

Qiid winoa. daz ein ome wines galt 2 ^ unde 
der beste ß 4» Clos. 136. — Im Jahr 1378 
«des salbSB kerbestes wmri slso gvosss fsmilU 

Ton wine, das man das gantze jor eine mosse 
veil vaat nmb 1 KÖn. H70. 
6«Bllkte,G«iiQbtig, OenOge schaffend, Fülle 

brnL'end. Scherz, ?)i6. • «Ein gcvühte zit 
y^ iuh» . . . «Ein geniÜUig zit>. Cioa. 6i, 44. — 
«Das ertrieh do gmähtig und firaolitber ist». 
Kon. 838. — «... wan es gar eine genühtige 
«lUte was». Ibid., 6ö5. — Die Stadt Troja war 
«die genühtiqute an spisen ...» Ibid. 298. — 
Man wänseht «das got g»b« §ttt(OhU^ gftte 
jor». Heinr. v. Offenb. 

Qeploder, Qer&useh das die Luft macht, 
wenn sie durch eine Flüssigkeit dring-f — 
«Wenn man ein Vass füllen wil, so niiupt man 
einen Trechter and gösset den Win dardurch, 
der laufet ieraermrdcr in das Yass, Tind wenn 
es an das hinderst kuiupt. so kein Win mc in 
dem Trechter ist, so machet er erst ein Ot- 
fHoder nnd Gefert . . . Wenn du stirbst, so 
maehestu denn erst ein Gebloder und Gefert, 
das ist, so dir diu Herts briekt». Geiler, Bilg. 
150 

6ep«peln, plappern; heute bei uns bable. 
— «Niit wenent daß das wor gebet si, das man 
Tilae]M)pe2et Diit dem munde». Tauler, 189 (34). 

Oir, mase., keilförmiges Feldstüek zwischen 
iwei andern oder zwischen zwei Wegen. — 
«unus ager, ist ein gir; Wittisheim, 1312. — 
«duo agri vulgariter dfeti der gere zwischen 
den zwein wegen». Dinsthal, 1 U>0. • «An 
dem gertn zwisoben den zwein wegen», 
fiekanfitt, 1996. — «Am ^ersn». häutiger Feld- 
name. 1240 u f. 

Oeregen, sich recken, steif werden. — 
«Wenn ein Henseb eise gestorben ist, so §€• 
ragt er, er lat sich nit mer biegen. Grilcr, 
JBv. mit UssL 146^. — «Wenn die See! von 
^«M Leib gnt, so ist der Leib kelt nnd ge- 
rojfa». Id., Brös 2. 33 o — Spricht ein Herr: 
«es ist kalt», so sagt sein Sehmeiohler: «ich 
bin eeUer geragt». Id., Et. mit üssl. 171 

Oere, masc, Schoos, vorderer Theil des 
Kleides von der Hüfte ab; franz. giron. Scherz, 
S19L — «Tft nf dinen und sekfittele dis 
bSneUn . . . Min gere vol der schönen bircn 
leg». NiOk Basel, 211. — David «nam eine 
eiuise und ftnf steine in sinen gerem und lief 
anden ryspn». Kön. 268. fTm O! ossär, 110!. 
«uiehtäg durch Tasehe erkläit.} — «Sie brach 
In Im ft m ß, Altswert, 18. «Lsg 



die Hend in den Geren und ruw nnd schlaf». 
Geiler, Ev. mit Ussl. H6 ^. — Eine Mutter 
kann ihr Kind «nit allwegen uff dem Oeren 
sit/cn haben». Id., Brös. 1. 21 ^. — «So andere 
orsame Frawen ze Predig, ze Mess und ze 
Vesper gond, so ligen die Menner iren Frawen 
im Geren mit dem Haupt und müssen inen 
die Leoss suchen». Id., Nerr. 77 — «Wenn 
dn einem Sud etwas geben witt, so sprldiestv 
zu im : wolan, heb den Geren uiT» (den untern 
vordem Theil des Kleides). Id., £v. mit üssL 
46 s. — «Es werent ewo Fronwen, die ein 
schalt die ander und beleidigt sie mit vil 
Sohmookworten; aber die ander hu b off iren 
Qwm Qod spreeb se ir ekio: sekUt redUok, 
es sint itel Berlin und Edel^'cstein». Id., Bilg. 
60 — Ein Schlaftrunkener «wüLrd den kopff 
sebtegen in ptfrm». Braut, Nseh. 76. — •wvt 
brennend kol inn gören leit . . » Ibid. 3ß. — 
«Die aglin usz dem schütten ...» llnr- 
ner. Genehm, e, 4 e. «Bin kind, des mftter 
CS am abentz uff irem schosz oder i;«rcn het». 
Brunschw., Chir. ö4^. — Einer «sehiitt (dem 
Pabst) 400 Dukaten in den germ*. Pauli, 218. 

— Gras das «kein geren vol dem garbea- 
samlcr» gibt. Nachtig., Psalter, 348. 

Gerech, gerade. SchmcUer, 18. Zu gertdki 
gerade, zurecht. - Christus machte «die la- 
men gerech». Bihteb. 81. — «Was zft unge« 
rech stot, das sol er zt gerech stellen uiiI 
setzen da yegeliehss denne hin gehört». Ont- 
ieute-Ordn. 

Oereht. Ausser der heutigen Bedeutung, 
auch; gerade, richtig. Scherz, 628. — «Wir 
üoh niit den sichersten gerehteeten weg wi- 
sende sint». Nie. v. Basel, Bek. Tanl. 87. 
Etc. — Man soll die Wagen besehen, «obe 
die gerfht sind». 1463. Tucherzauft, ö7. 

«Oereige, oder mtteb» der Fiseke. lifB. 
Alte Ordn., B. 28. 

Gereisig, reisend, wandernd. — Gott wird 
dich •geraifsig machen und auszreissen von 
deinem tabernackel» (Ps. 51« 7, emigrebit te). 
Nachtig., Psalter, 130. 

Gereisse. Streit, Händel. — Werden die 
Bürger vor das Münster berufen, so soll 
keiner mit einem andern «dehein gereisse an- 
fohen». 1H22. Urk. 2, 163. 

Gereit, bereit, gerüstet. Scherz, 528. — 
«künig unde hof die waren do — Ze sinem 
willen gereit». Gottfr. v. Str. 1, 116. — Adv., 
bereits. Schmeller, 2, 179. — «Wir müssen 
nns nit enders iMsen sein, denn als die wit 
gereid selig sein, wiewol das noch in der 
j hoffuang ist». Butzer, Dass Niem. 4 b. , 
I Oereite, nentr., Ansrftstnng, bes. was zur 
Ausrii-riiii^ des Pferdes gehört. Scherz, 528. 

— «(rereiie, phalerae». Herrad, 189. — «Das 
g«nU» (des nerdes) si befanden — Bemer* 
ken .... Gottfr. v. Str. 1, 129. — «98 ^ 
umb ein gerwU, darumb das der sattei dem 

¥ferde nit nf den belss riten solte». ItfS^ S. 
'hom. Fabr. — «Pferdedecken nnd §enÜK 
IJELingm., Cäsar, 29 

CMremtM, Getene, Gitter, TergitterterKe» 
' ptfn. «Durch eiiifn fngcn Spalt oder ein 
I dünne geremtte* blioken. Tanler, 2ä (ö). — 
t Ueifttr Henmaui dem Meier «von einem fS» 



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renue and drien liehten ze machende». \ i2i. 
Frauenhaas- Archiv. — Es war «ein Maim gen 
Strassbnrg kämmen uff die Hest, Gelt so 
samlen mit einem lebendigen Lewen in einem 
Gtremas». Geiler. Bros. 1, 49 — Man baut 
dMi Heillffe&bi 1 d e r n € henser, ^wwm and keflig». 
Btttzer, Neuer. 0, 2 b. 

Dasypodius: «Geremss der St^en, Gengen, 
Brekeren, lorioa». — Eente KremUt OdbnmUt 
Gitter. 

Geren, bef^ehreu. Scherz, 529. — «Gerent, 
BO wirt üch geben». Eis. Fred. 1, 23^. — Sie 
«gcrtent liarutnbe zft beden siten, das man ire 
briete hüreu solle». 139i. Tucherznnft. 16. - 
Je mehr man die Urtheile Güttes «zu gründen 
gärt — je minder man darvun erfärt». Brant. 
Nsch. 58. — Pfeile, mit denen Hercules «traff 
als (alles) das er geri». Ibid. 74. — «Der edel- 
man geri sin ein fry . . — der föret die krön 
des kiinigs geri». Ibid. 79. — «Der ablasz ist 
80 gantz anwert — das nieman darvon frogt 
noch gcrt: Ibid. lUO. Etc. — Hie and da 
auch, bei Brant. legeren, z. B. Nseh. ftSI. — 
4 , . Weichs doch die stett und zinneii ■\veren. 

— die wir irrenden solten geren*. Murner, 
"Virg.. G. 8 b. — Da das B3ttd «ftlseUieh «ins 
▼»tters lieb hat gert ...» Ibid.. C, S i>. Etc. 

Mit dem gen. der Sache: Sie »gertent da- 
mmbe der worheit» (in einer Streitsache). 
13^4. un.i. Hist. de S. Thom. 892, 416. - 
Julian *gerU des riches so ser«*. daz er cristen- 
glonben verlonkent». Clos. bO. Ete, — <Nft 
bist da körnen des wir hant tjrqeret nnd Unge 
gebeitet». Eis. Fred. 1, Etc. 

Ctorer. Sehntt. Seher«, nsfO. — Niemand 
soll *(jerere von tachen. von kellern oder wei- 
tere hande erde es sie, in die Briische . . . 
•ohfltten». e. IStl. Urk. 9, 35. — Bei dem 
Elnsturi^ eines Theils des Johanniterhauses 
waren einige der Brüder «in dem gerer und 
Wider dem getreme versanken» Nie. v. Lau- 
fen, ms. — «I sch, den grnnt und das i^e- 
Bteiae und das gerer von deu vier grebern 
z6 tragen». UIO. — «2 -| von A^m gerer usz- 
zpfiirfti». 1423. 8 'riioni. Fabr. — Wo man 
«griuit oder gerer von dechern in den gassen 
vindet ...» 15 Jh. Alir Ordn., B. 2^. - 
cBinder einem {^ras^en Haufen Holtz, Stein 
and Gerer». Geiler. Seicup. 2>>l ^. 

Oerette. — tWirtein eckern unigeretU,, . 
uf den weiden, so siilent di<' bnrirere . . 
werdeu zä rate uiub da/, eckern». Selz, 131( . 
Weislh. 1, 761. 

Gering, Gering?, im King, ringsumher. S. 
auch Bing. - »Mau sitzt /.a Gering darumb*. 
Geiler* Arb. hum 85 — «Die andern »essen 
all gerings umbhcr». Id.. Bilg. 22b «. — «Rit- 
ter, knccht und knaben . die zu gering 
unibstunden>. Brant, Bisch Wilh. 247. — 
«Was stond ir gering amb den tisch ?» Wimph. 
Synod. B ». 

Gerne, comp ijemer. siiporl. gcDiest. Sclu-r/.. 

532. — Gott «git uns gemer loa denne pine». 
Kic. V. Str. 278. - «lNu ir nft dester gemer 
erent don h. Martin . . .. Eis. Pred. 2, IHK 

— «Die huade, die doch aller gernett wonent 
bi den lutcn, die lieffent ch wnide». Eün. 

-n- «fttevM dns ir aUe? femett 



hettent . .» Nie. Basel, 156. — -Wennw 
sü denne aller gemeat bi irem richttUa werent^ 
so tribet •& der dot dovon». EU. Pred. I, SSO. 

Gemer, carnariam, franz. charnicr. Kf in 
haas. Sehers, 473. — • «Oeborschaft, adcl, arm 
und rieh, — Sint in dem gerner nlle glich»» 
Jüngstes Gericht — «Der näwe gemer i von 
S. Thomae) wart gemachet a. £ 1411, nnd 
koste 7ü Ub». Kdn « 8. Th. ArehiT, Reg. 
377. — «Wan der Tod kumpt, der macht das 
keiner an dem Leib den andern äbertrifft; 
das sichstu in dem Gemer, in dem Beinhnn 
wol». Geiler. Arb hum. 130 ; Bros. 1, 92 b; 
Bilg. 148 K — «... bisz er färt in das 
gemerhtti», Bmnt, Nseh. 82. — «Mancher fert 
in das gernerhtte» (er stirbt). Ibid '.>7. — Ein 
Bettler steckt «ein gemerbein in die schlacken»- 
(an nie Krfippel sn eftehefnea). Ibid. 62. 

Gerör. Röhricht. — «Die wilden thier dcg^ 
geröra» (Fs. 67, 31, ferae arandinis'. Nächtig^ 
Psalter, 165. 

Geronch, Geruch. — «Etlich ding seind 
eins scharpffen starcken gerouclie». Fries, 47 ». 

Geriehen, gerochen. Scherz. nH2, — 1, Ver- 
langen, suchen — *Gcruchet aber ir — Heim 
unde hinnen varn von mir . . .> Gottfr. v. Str. 
1, -..'4. — • «Swas ir darüber geruchet — Unde 
her z& mir geshehet, — Das ist alles getan». 
Ibid. !, 109. 

2. Das heutige geruhen, daigtier. — «Maria,, 
wanne da die mftter gotes bist. — so gerudie . . 
von uns keren dins kindes zorn». Jüngstes 
Gericht. — «Die minne die (Gott) uns hat 
erzöget, daz er sich uns gerächte glichen». 
Eis. Fred. 1, 228. — «Got hat grosse ding^ 
mit uns gerucht zu handeln». Nachtig, Psalter, 
338. — Wir «haben ansuchen lassen, das du 
(Treger) in beisein weniger personen ... an 
handeln geruchett*. Capito, Trcgcr, B, H b, — 
«E. G. geruchen keines anaogeben . . 
Suppei. C, 4 ». 

H. Seinen Sinn anf etwas richten, w6n> 
sehen, beachten. — «Ein narr ist, der ein 
artzet sftoht, — des wurt und 1er er nit g€- 
rwcM*. Brant. Nseh. 40. — «Wen da eia 
iTstlliu dir (jer'irhst. — odtT ein truwen friind 
uszsbchst, - solt du nit glück des selben maa 
— snnder sin leben sehen an» Id., Cato. e,. 
3 b. — «Bis/, j^erccht, wer ircrechtikeit ge- 
riueht, — des somen nicmer brol im sftchl»» 
Id., Faeetns, A« S «. 

Gerüfe. Genif. nentr., das Rufen, Gerücht^ 
Raf. fieputation. Scherz, - «Das grosse» 
t^esohrei nnd das gerüfe das ersehal in die» 
siat«. Miirlein, 27. — Falscht'n «lyniftt uder 
geruff machen* dass ein Gesunder aussätsig 
ist. Gntl. Ordn. 172. — Christas fhat do 
wollen ( in Lcr geben alb n Regenten . .. 
das sie sollen fechten nach eim guten Namen 
nnd Otmf*. Geiler, Poet. 4, 6b; Selenp.' 
12 0 Etc. «I ff das . . . sein Geruff, Rom 
und üuterlumbd uszbräoh durch das genta 
Syrien-Land». Id., Post 2, — die 
zu denen das gerieff kommen ist, das ich 
falscher leer ein fiirbringcr sei». Zell, b, 2 

QerlUieL Urm. Vergl. riM». - «Es Irar^ 
ein ^Qfs gerUM», Marner, UUni|». 17* -«^ 



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— 136 - 



'Pas was flin gtrühd ttber der gABtson »tet> 

Ibid. 84. 

0«ndi«t« Geraehet, von ruhen» nrah 

machen. 1. Gfmhrtes Zcnir, sammtartiges. — 
«£iB awartze geruheU kasukel». 1416. S.Thom. 
hb — «4-^ Ten einer roten gerühmten cap- 
7ft bletzpn». 1417. Ibit! — srh. 
8 von dem güten blowen geruheten gmvande 
£& bessern, vid. dem goltsmide und der ber- 
IcBu Orkerin» 1420. Ibid. — «Ein lang j{r«ru/i<>( 
sidin t&oh>. 1424. Tucherzanft, 99. — «Ein 
geruhet ßemit dfich». 1477. Ihid. 91. 

2. Geranzelt — «TMc -weib die in der ja- 
gend schöne aatlit band, die hand in dem alter 
gmcMA und gwniiin|»fen natlit». Oaldin Spü, 

Gernm, £auni. Wer einen Spruut; tliun 
will, tritt zuerst znröck, «dovon wart ime ein 
^}trufn und ein maht fürzfispringrende». Tau- 
ler, 407 (7U). — «das wir alle diaer edeler 
gebart gerüm in uns geben» Ibid. 8B8 (40). 

Gerfimmel. GerHascli, Unruhe — «... so 
■würi ciu michel yerümmel iu dem iiir nschen». 
Tauler, 390 (67). - Bei einfäliiprn Menschen 
«ist des leiden gerümmels also vii». Ibid. 147 
(27). — Ein Herz, da« «gar vol gerütneh 
stecket». Claus v. Blov — «Wenn ein Thür 
offen ist und ein und ausgeet wer da mü, so 
hört man nit das Gedön und Gerümmel des 
Klopfens, aber allein denn so sie beschlossen 
ist». Geiler, Pred. n. L. 194 i>. — Im Gemiith 
dM Menschen «ist ein solich Gerymmel, das 
es alles durch einander will und ziiblet». Ibid. 
10 «. — «Wir haben de« UtrymmeU und des 
Geferts ... nie mer gesehen». Geiler, Gelstl. 
Spinn m, 3 1'. 

Gerünipel, altes, hin und her geworfenes 
Oerith; tig., nnrahigee Denken. — «Alt 90- 

rümmeL das ni n f ii nihl /.ahlt«. 143if. Spit.- 

Arch., Teutschbuch, f». lütiK — «Das seint 
itel Oerümpa (Dmekf. Gerfimel), Sehfisseln 

und Deüer die noch in dem Hans afterw ei:en 
Ilgen., den Gast aus dem Haus vertreiben. Aber 
seUg ist der, der nft Fleiss das Oerümpd hin- 
weir thut» Geiler Baum der Sei 85'». — 
«£f ist noch vjI Qerümjiei der L'uru in im 
vnd ea mass ein jeglieher sein QerOmpd wis- 
sen». Ibid. i> ^. 

Dasypodius: «Alt Qerümpel von Kleidern, 
Geseliirr oder Hnerach». 

Gernmpel, Gerlimpel. von rumpeln, im 
Bämlichen Sinn wie Qerürorocl ~ «Ein Wolf, 
se er gnt und wil ein Sehnf holen und ein 
Gerumpel macht mit dem Fuss ...» Geiler, 
j^eis, 20 — «Drei oder vier Erbsen in 
einer »latter mnehen mer Gerumpel, dan wan 
sie vol Krbsftn wer». Id., Narr. III «Ich 
sich das der Herr Jesus mit grosser L ntr.ncht 
und mit grossem Gerumpel gefürt würt /u dem 
Bisehoff Caypha». Id.. Sohilf der Pen. 84 >>. _ 
Pauli, 17 b. S Bierren. 

Gerune. das Raunen, heimliche Beden. 
Flüstern Scherz, 532. — Ueber Tristan ward 
«manic gerune*. Gottfr. v. Str. 1, 166. — 
•Sonderliches nnd sttntliches gerune . . von 
der lütc gebrcsten». Bihteb. 51. *Sn|t du 
das . . . heimliche wort in dir hören das in 
dem heiligm ^stim« . . . vnrt geeproehen . . , > 



ITanler, 46S (fiOV — «Der viiront hat .sin gt- 
rune mit ime gehabet, und dem hat er geloset». 
I Ibid. 244 (48) 

Gerasamiich, ruhig, stil! — «Da vermeinet 
er sein Hertz aUergeruiamlidtest einzukeren». 
Geiler, Pred. u L. 9 «. 

Gerüte, Gerode, Rode, ausfrerentete Wa! !- 
stellc. Scherz, 638. Seign. et viliages, 140. An 
beinah l(Xi Orten, 18 Jh. u. f. Nach Beneeke, 
2, 1. 748. ist roden. Gerode, niederdeutsche 
Form ; im Elöa.ss ist sie so häutig wie rüien^ 
Otrüte. — «Der da ein nüwen Bruch uffbricht, 
der mncht ein nüw OeriU», Geiler, £v. mit 
Ussl. 81 b. 

Gerüwen, reuen. S. Büwen. 

Geriiwen, ruhen. S. Muwen. 

Uerüwig. ruhig, — «... So er stirbt und 
bringt die geruunge Conscient/ mit im ins 
Himmelreich*. Geiler, Selenp. 197 b. £te. — 
S. liuwtg. 

Gerwe. Sehers, 598. Adv., gnws und gnr, 

völlig. — «Hie kam das riebe gertrf nn die 
Tütschen». Clos. 34. Etc - «Vil güter 
frühte . . verdurbent geruf. Kun. 243. Etc. 
— «Der nuwe gebu (soll) gantz und gerwe für 
sich gon». Nie. v. Basel, 317. Etc — Wer den 
Zehnten von S.Thomae pachtet, soll ihn *gerwe 
iu unser schüre füren und dovun nütschet 
nemen ...» «rntzc wir gerwe bc/alet wer- 
den ...» IBÄ4 Hist. de S Hiom. 393. — «Sil 
Btont nüt gerwe stille, Duwent halber». Heinr. 
V. Offenb. 

Gerwegadem. 8. Gadern, 

tierwen. S. Qarwen. 

OeMBt. gesetzt, was noch hevte bei uns 
für rnliig gebraucht ^xird. — «Dan uerdcnt 

sü also wol getempert und alle gesagt » 

Taaler, 41 (8). — «Die menaehen "werdent 
denne die aller gegOMtaUH nnd geordensten». 
Ibid. 133 (2ö). 

Geaastekeit, ((Sesetetheit). Gemüthsmhe. — 
Wann der ^Tensch «in ein gesantekeit kommen 
ist an sine 40 ior . . » Tauler, 67 (13). - 
«... In einer rechter beMMiknt vnd g^tte- 
licher ordcnungo . . > Ibid. 81 (17). 

Gesatz S. GeseUede. 

Gescheffede. Scherz. B84. 1 BesehSftignng, 

.\rheit. — «Ir pMcAr/«/« and ir pHr£:e> Gottfr. 
V. 8tr 1, 236. ~ Sie «süllcnt in göteni friden 
ir geae^efie fvar. geseheffede). ein iegeliehei 
also es yme got fuget». Tauler. 'Mhi fr»2). — 
Mau meint der Well entsagt zu haben, «so 
blibet dennc tlis der kleider nnd soÜeh pe- 
scheffede*. Ibid. 387 (67). 

8. Treiben überhaupt. - «üulich geschefede 
iStr:i.ss(id;irui u. dergl.) kan nit vil wercn 
über eine halbe Stande». 15 Jh. Alte Ordn., 
B. Hü. 

3. Ding. Wesen, in veraehtliekem Sinn. ~ 

Der Mot/irerfhnrn» wnr tvorniols iredecket mit 
xicgi ln und w as ein ah ge>>dit:Jft^(k*. Kon. 721. 

«DasGesvheidc», Bannscheide. Mut/.ig, 1380. 

Geschele, Einfassung. Gifter. bes. eines 
Ofens Noch in Baiern : *Ofeugesthai. btangen- 
werk um den lündlichen Ofen». Schmcller, 2, 
394. — «8 .( dorn zinibermanne der da»» ge* 
schelle mähte umb den stubofen». 14HX). S. 
Thom. Fahr. — «1 sch. nmb die elammern 



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- 186 



an dem geschde nmb den refentorofen». 1418. 
Ibid. — Geschele ist hier richtiger als 9«- 
icheüe ; Schmeller leitet das Wort von Schüle ab 

Geachelle. Geschölle. Scherz^ 5H4, f. l.Sohall. 
Lärm. — Die Jäger kamen «mit miolielem 
geschelU*. Gottfr. v. Str. I, 40. — «Si nam 
groz wunder liberal — Wu des gescheüe» 
were>. Ibid. 1. 47. — «So dtt Almnsen gibst, 
so sült du nit ein Gescheü von dir nnkchcn das 
da darumb geeret wwdest». Geiler, Bils- 181 ^. 

9. LiniienderZaiik,StT»8Beiikampf, Aoflaaf, 
Aufruhr. — <Sw6lin6 der meister, ein geaehelle 
nider zt legenMf a«iidet noch den die imme 
rata liiit ...» 1949. Strobel, 1, 569. — In 
Jahre 1306 «geschach ein geschoüe zwisohent 
den edeln and dem gediegenen» Cios. 121. 

IM« R9mer hatten onter einander €▼§! oe- 
§ehölk' Kön. 328. Im Jahr 1833 <erh&p sich 
ein geschoUe in Branigasse». Ibid. 776. — 
«Was geBtMBe» vfttnnde in dem dinghove toh 
den hftbcrn . . fJ^s sollen sii nmlrr einan- 
der richten». Mölsheim, 1472. Wei&tb. ö, 424. 

— Wann ein Are ossginge oder ein gfchHIU 
uferstunde... » 1495. Alte Orln., B. 13. — 
Es soll <uf dem g&t ein Uusz btan, da der 
probst ond hftber sieher inne syen für ge- 
»eheUe, ob sy jemant ^^■nh^ überfallen*. Brinig- 
hofen, 1510. Weisth. 4, 42. — «Were auch... 
das . . . sieh ein pesdlelferliiebe». Brant, Biseh. 
Wilh. 265. 

3. Stelle eines Bachs, wo er ein stärkeres 
Bauschen hören lässt. — <Zfi Rancwiler ge$- 
ceile, BAUtwi-gescelle^, an der III bei Bbers- 
heimmüster. 1H20. Wciötb. 1. 6t>9. 

Go»«chiht. Scherz, 535. I. Neutr. u. fem., das 
Geschehene, das Ercigniss. die Oeschichte. 

— tDo noment sü die gedot des geschihtes für 
Bich und crförent was iederman bette geton». 
Kön. 779. — «Es stat geschribcn in dem ge- 
schickt der Römer ...» Guldin Spil, 28. — 
Sie «befrembd sich des seltsamen ge»ehieht$: 
Murnor. Virg . H, 7 a. — «Vor ir aller angesicht 

— vom iiimel kam ein grausam geschieht». 
Ibid.. 6, 1 •. — «Wer ich gestorben in der 
getdiicht ...» Murner, 4 Ketzer, m. 2 b. 

2. Fem.. That. — «Die getäter der bösen 
g$9tkicht . . » 15 Jh Alte Ordn . B. 30. - 
«... besserunge erkennen der geschickte noch». 
14S7. Tucherzunft, 67 — Ähnlich, Gutl -Ordn., 
149. 152. Etc. « . so ferro sollich ge- 
schieht af in brooht würde ...» 1479. Xacher- 
sunft. 94 (sofern er soloher That Überwiesen 
würde). — «Ein jeijflicher bur(.rer. so verre er 
■oUch böse geschieht g^yrar werde ...»!& Jb. 
Alte Ordn., B. 28, - So lan^ die bösen Neig- 
ungen «nit nssbrechen in die Werck und Oe- 
se^ieht^n». Geiler* Post. 3* Ö7 K — «Bedliohe 
Lttie, die den Adel dnreh Tog^enden nnd Kr- 
berkeit und herliche Oesc hi iAt m erfocli tc tt und 
erlangt iiabeot». Ibid. 1, 17 b. — Die die Un« 
fttf treiben soll man «darnmb stralTen naeh 
der geschieht* (je nach der Ttmt Braut. Bisoh. 
Wilh. 266. — «Solche werent nit menlioh 
MseUeMm». Xanier, Oeaehm, I>, 8 Sb — «Qott 
hie strafft die bfis gt$tkkikh. Id., 4 Ketaer, 
m, 8 ». 

3. SeUekoMr» ZvfeJl, Diiff. — «00 gieng 
die Toeliter Piiara»Bis vos GuckM Ctottet 



bei dem Wasser». Geiler, Seienp. Id9 ^. — 
«Dorinn wil ich dich underrichten — wie da 
dich iuiltst in gelben geaduehten». Horner, 4 
Ketzer, K, 8 b. £te. — «Ein schiff ... das 
sie von geuM^ fanden stoa an dem Staden* 
(von ungefähr. YeiyL aBg«B«UektX Adeli^n, 
Ehodi». F, 2 K 

4. Werk. — «Die heneker vartent ir gt- 
Schicht*. Muruer, 4 Kct/.er, N, 8«. 

Geadurre. 1. Werlueug. — «Swelhes g§' 
seMrrs er (der Bisehof) bedaif sft dem sesse 
der bnrge . .» l^s Stadtr. Grand. 2, 85. - 
«Fürehooken, füreleitern und alle andere gs' 
sdbMTt so man bedarf» (tnm LSseben) 16 Jb. 
Alte Ordn., B. 13. — «Schiff und geschtrrf> 
alles was zu einem Handwerk nöthjg ist. 1,4 
n. 16 Jlk. Ibid., B. 19. Bte ~ «XtUebe Werok 
verbringt sie (die Seele) oa leibliche Geschirr, 
etliche mit leiblichen Ges^intr^. Geiler. 
Inig Schal, D, 4 b. — «. . . Das er (Christas) 
zÖigt das sein Menschcit ^ver ein Geschirr 
Gottes, durch weiches Geschirr Gott wiiroken 
wolt solUeh Wnndeneiehen». Id., Post 8^ 
87 ». — «Dorumb so mag man dem Sper, 
den Negelen, dem Creut« und andern Woff^ 
Gottes, Hoehzeit machen und Beverenz oad 
Eer erzöigpn, als dem Werckzüg und Oesehirr 
unser Erlösung». Ibid. 3, 14 ^. — ^Spidge- 
mkirr, instrumenta lusoria . . . werden ge- 
meinlich missbruclit; darumb \'M es ?orv^licher 
znytrVaxAtn Spilgciclnn denn Waßengeschtrr*. 
Geiler, Bröo. 1. lOl 

2. Gefäes. — «Der Tod scheidet die Ge- 
schirr der Kren von den Geschirrm der Schan- 
den». Geiler, Arb. hum. I JO b 

Geschlacht. ir!fitt. sanft Schmeller, 2, bOO. 

— «Die evangelische warheit . . . würde 
uns geschlachter machen und undertheniger 
aller obcrkeit». Snpplic. r, 1 — « Alle^ mit 
senffi,eu geschiadUen Worten». Zeil, )l, 2 ». 

Gesehleifflich, sich naehaehltiiMi, nach- 
ziehen lassend, gehorsam. — Trotz der 
schweren Gebote, hat sich das Vuik «ge* 
schieiffiidi und willig erzeigt». Zell, K, 2 e. 

Geschmack, Geruch. S. auch Smaek — 
«Das gantz Hus ist erfüllet worden von dem 
Geschmack der Salben» Geiler, Post. 2, 114 b. 

— «Es glauben etlich Doctores das dem Men- 
schen in dem Paradyss, wan er wer bliben 
in dem Stat der Unschuld, so het er deu süs- 
sesten Oesehmack von im geben, das er alle 
Thier het zu im zogen, so dise Ding war 
sein». Id., Arb. hum. 140 ^. Etc. — «Do 
süsze blomen aoff dem feld — mit irem 
gsdmmek fHsten das leben». Hnrner. Virg.. C, 
8*. «iJa gewaiinrn sie (die mit Korh ^d- 
füllten Tünnen) iren natörliehea gesch ma ck». 
Id., Ulensp. 68. — «Ber b6se gasehmstek des 
munds und der zen». Fries, 118 ^ — Es 
hatte Jemand einen Athem dessen «gtudmack 
keiner erleiden moeht». Panli, 140. «Wir 
seind ein guter gtschmack göltet» (i Cor. % 
löK Brunf., Anstoss, 6 ^. 

Ctaaelinetter, lArm, ig. eitles anlMleadti 
2Seng. — tKatten, weilen, narrenkappen, 
Striae und dergleichen, als sie dann ein 
groeeen kanffMi des gntkittttm hnben». Wua» 
Trott. 4, 4 b. 



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- 137 — 



Geschmack. SohmaolL — «Der gfschmuck 
ui zi«rd AaroDis . . .» «Waramb wultea 
vir Til oaehmuek and ziorlicho oleidar brau- 
flien?> Butzer. Neuer , H. 2 b, 3 » = «Klein- 
«uea u«ler ander (reachmmk», Euthselb., d, 4 ». 

Geflchttpfede» fem. 1. Geschöpf — «Ich 
geloab- »n g^ot . . . der sohöpfer ist . . . 
tUer gtsuhopfede». Bibteb. 1. — <£ä spricht 
(ot in dem b&oh dier geschöpf» (Qenesis). 
GalJin Spil, 15. — «Nit als ctlich meincnt 
tad iprecheat, Qott h Andel dobnen bei Thiir- 
ui|^l6Q und bekümmer sich allein mit den 
löchsten Geschöpften, mit den heiligen Englen, 
lud ücmm sich der nidren Gewhöpften nit 
u. Du ist falsch*. Qeiler, Post 2, 47 «. — 
<\'\» (iesMpft seiad nit anders denn wie ein 
bjcli». Id., Ev, mit üssl. 18 «. — «Das Buch der 
(?0cAö/)/(> (die Genesis). Id , Selonp. 62 \ 176 *. 

- Die Natur «gebirt ... ir gesohöpffde» Brant, 
Tbesot. a,2 K — Maria zugleich *ge»chöpfde und 
mtter istgewesen» (des Schöpfers i Id.,Rosenkr.. 
D. Oed. 12. — «Das buch der guehöpff» 
(Genesis). Hurner, Adel, H, 2 — Das buch 
itr ^uchupfft* Üenesis ). Fries, 13 a. — «Oott 
hat ein iniüiden gehebt mcnsohlicher ge- 
tdepfde: Ad«Iphtts, Rhodis, D, 4 ». — «Oott 
Hine geschöpfft underhelt mit narunfr» Xach- 
Ug., Psalter, 356. — Uanobe juredigen nur 
«fw« den getehöpfften, wie nnd wenn sie gott 
ireordnet hat». Zell, Q. A ^. — «Anbeti n ein 
«•atar and ain gucMpfft» Ziegler, Büchiin, 

2. Gestalt. — <Sin gcschepfed» dio \rM her- 
lieb». Gottfr. V. Str. i, ö8. 
0eMhr«L Sehers, Wb. Vergl. Ji^«dhrsten. 

- Treffen die Bürger fbcItlKit^ir in den Gas- 
iia, so sollen sie ihnen wehren, und sind sie 
iMl sfthlreioh geniif^ um sie fMtsahftIten. 
«;o <!o!lent sie nachfolgen mit dem getchrei 
durch die gMsen ... Sie sollen naohilon und 
«ftolieh nit liit«r ttimiiie sehrejren : geriohijo 
und helfjo!» 15 Jh. Alto Ordn.. B. 30. — 
«Wer» es das sich in der nacht ein gescbelle 
«dir ein mgmgemiiini «rhube ...» 15 Jh. L. 
c - «Wirt ein man gevangen uf gemeinem 

Suchrei beider höfe . . .» Sierens, 14 Jb. 
arckh. 198. — Wenn ein Kaaflnaiu bei 
dem Preis seiner Wnarr^ bleibt, «so gwinnet 
«r «in gat Geschreis (Huf). Geiler, Brus., 
1, Wb; Fost. 1. 4 — «Böse werck ein 
bös ge$chrei». Marner, Schelm., g. 6 ^ (böse 
Werke verschaffen einen schlechten Ruf). 

— «Das gnckni wir einem thier vei^leiohen, 

— das ist so gesehwind und so behend >. 
Id, Virg., L. 1 >>. — «Dazwischen flog durch 
die gante stat — das gschreit dM wurlieh 
flige! bat>. Ibid., e, 7 Etc. 

tieschrift Scherz. &35. 1. Schrift, etwas 
Oseehriebenes überh., Schreiben. — «Baltha- 
tu sab eines molcs eine hant schriben ge- 
tdwift an sine want, das künde uiemau i^c- 
lasen denne Danyel». Kön. 284. — Der Kanaler 
mU alles was des Eöni(^s ist bewahren *m\tge- 
•cfcn/f, mit insigeln». Guldin Spil, ö^. — üoses 
Itu «sein G^atz in guchrifften geben, aber ich 
(Christas) hab mein Gesats, das Evangelium, 
m geben in ömdwiffte», sunder in Worten». 
Min, PMt i, 49 ». — «8ift iuHrrh«i» gibt 



er in geschrift». Brant, Nsch RO — «Ret nit 
Helen uff Paris glfft — ein dui«vurt geben ia 
gtehrifft ...» Ibid. 84. 

2. Buch, Urkunde. — «Und wart die g«- 
achrift gar voUebroht von diseme kriege an 
deme mendage noch dem üHterdage . . . 1590». 
Glos. 89. El- ist (in-^ Bellum walteriannm ge- 
meint.) — Titus ubertraf «sinen vatter an 
tagenden, daramb setzet man des sünes nanuM 
für den vatter in der geschrift und in der ge- 
meinen rede, das men spricht : Tytus und Vespa- 
sianus worent frume keyser». Kön. 847. — 
«Fünf jcr noch dattim diser geschrifi». 1449. 
Alle Ordn., B. 1. — Die Prediger beklagten 
sich «mit gttchrift and mit werten» J. MAyer. 

— «Die Juden verlicssen Barcoohba, wenm 
er hatt kein Geschrei, so wärckt er ovoh 
kein wanderzeichen». Geiler, Post. 2, 45 b. 

— «Als wir das in den gnchrifften lesen» 
(nt nobis carroina dioant). Brant, Cato, a, 3 

— «Bücher und gUhrifft man lesen soi, — • 
was da lisst da« behalt ouoh wol». Ibid., a, 
8 — «Frowen sint, als die getchrifft seit. — 
bös hüterin der heimlicheit». Brant. Nsch. 
öd. — «lUa fiadt gar manchen narren euch, 
— ' der ferbet asz der g$chrißt den goueh, — 
und dunckt sich siriffecht und Kcl<?rt- — so 
er die biicher hat umbkert». Ibid. ö6. — «Wer 
weltlich und geistliche geschrifft darchtnoht . . .» 
Muruer, Qeuchm., t, 1 f^. — «. . wiewol man 
desshalb kein sonder ^escfcni^t finden könd . . .» 
Brant. Bisch. Wilh. 982. - «Alle gueknfi 
und reeht Ulla snstiiiuiiM». Capito, FftiA., 
a, 6 h. 

a Die heilige Sehrift. — «Des seit alle die 

guchrift un 1 Ins ewangelium». Tauler. 376 
(65). — «Die heilige gesehrift ist kummen 
nsser dem heilige geiste». Balm. Kerswin, 
ms. Etc. — «Die geschrift seit da-s der bbstabe 
tötet und der geist machet lebende». Nie. v. 
Basel, Tenl. Bedk. 9. Et«. >- Pnpet Nieolevs 
«was ein barfusze und ein mci.ster der heiigen 
geschrift». Glos. 26. — Der ISj jährige Jesos 
dispotirte mit den Jaden «von der heilgen 
geschrift*. Kon. 600. — Gregor der grosse 
«der heilgcu geschrift ein hoher merer». Conr. 
V Dankr., v. 100. «Die gesthrift der heil* 
(rrn ». Guldin Spil, 24. — Die Juden haben 
«all wegen geert die Bücher, umb der heiligen 
Geschrift willen die dorin stund». Geiler, 
Post. ;ä, 67 «. Etc. — «Die geschrifftgelerten*. 
Ibid 2, &3 «. — «All land sind jetz voll 
heiiger ^eieftr(^». Brent, Nseh. S. — •Ge- 
schrifft . . . von alter nnd ntiwer ee». Ibid. 
14. — «Die heilig gschnffi krummen und 
biegen». Ibid. 98. — «Der geschrijß ein Besea 
machen». Marner, Nb. 9. ~ «Man ncnt uns 
meister der geschrift — die heilig ist und 
seel antrifft*. Ibid. — « . . und das es heb 
ein bestant — nsz der heiigen geschrifft zu- 
haut», ilarner, Bad., P, 1 b. Etc. — «Die 
heilig geschrifft». Zell, M, B •. BtO. 

Geschumpft, jjehäuft. — «Ein gekumpfet 
oder geschumpft Mcss». üeiler, Ev, mit Ussl. 
114 b. 

Gescbütt, Schutt. 1. Wall, Bollwerk — 
«Deine Vigent» die selben werden t dich umb> 
gebe» Biit eineni Omkm oder Bolwerck iliOi. 



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188 - 



19, 43 1; . . . man nimpt eichen Pfäl, die i halten, ist gut für geschwinden' TirnnFch-w. 
schiebt man in das Erdtrich and schüttet dor- ! Dist. 100 •. — «Lasz im die hauptader, bisa 
noch Grund darhinder und macht also ein im geachwindtt». Fries, 17& b 
GmcM«.. Geiler, Post H, 69 " ; Bilg. 175 «. | Oe»chwindigkeit. S. frr.^n imkkrit. 

— «Kin graben, hinder dem ein zäun gantz i Gesehwii'm, Geochwürtn, neutr, Schwärm, 
voll usz guehütt». Adelphas, Bhodii, B, 4». { Benecke, 3, 763, Geswerme. — Ooitt hat not 

2. Chaos. — «Abraham sprach tum riehen ' «von dem Geschtoirm so viler . . menschen- 
Mann . . . : so ist zwüschen üch und uns ge- < gebot und breuch, wider auff seinen weg . . . 
iBstet ein gross mechtig Geschütt, magnum i gef&rt*. Bvtaer. Neuer , C, 2 b — «. . . ander 
dlBOB, ein srross Gtschütt, ein Sumpf oder In- so grossem g^chmrm Apt Scheltwort» Tapito, 
Innieh. Hab Acht, wo man uumnien in das Treger B, 2 — •Kui gantz gucittcwm der 
Erdtlieh tülbt oder grebt, de kt es nit anders jezabelisohen dicner>. Zell, D, 4 I». — <l)as 
t^ oder als ob es alles ein zusammcngreschütt j ^«cÄträrm dor opfferer nnd mcszpfaffen». 
Iniig wer, als wenn man ein Bludernuies I Capito, Pfaffh . a, i>. — «Stifft, cioster, und 
oder ein Capitelmnss machi». Oeiler, Post i was des - ^meAipfinm ist». Bmnt, Ahnden, 
8, 41 ij; Schiff der Pen. 34 h. j b. Ib. 

Oeschwär, Geschwür. — *Ge8chu>er und | Gesege, Gesegede, neutr , Aussage. S. auch 
andere Siechtagen». Geiler, Arb. hum , 1 \ Besage. - Der Krieg der Strassburger mit 
Bilg. 211 b. — Wanden «es sigen ystodr, i Bischof Walther ward beschrieben «von bider- 
stich, brüch und schnit». Brant, Nsch. 56. — ber lüte gesege die bi disen dingen sögegene 
«Bissen oder geschtcer». Jlurner. Gayac, 404 worent . . ., und sunderliche von geie^ede des 

— «Der gantz mund mit einem getchteer be« grossen Einhartes . . .» Glos. 89. — «. . . noch 
hafft war». Ibid. 410. — «Gegehwer im Hals», gesegede des egenanten bftohs . . .» Gutl.-Ordn. 
Fries. IHi ^. Etc. — «Die hund die über die "i9<;. 

guchwere (des Lazarus) gefallen sind». Wimpb.. . Geaeig, Richtung S. Seifen, — Ein Schütze 
C%T7B. 18 — «Job gang sehloffim in allen I «lorat sich bringen nss dem geseig*. Brent, 

sinen platern «nd geschwrren» . Karsthaus. dd. Xsch, 71 

2 - «ZoleUt so das guchwär gebrochen, Ge»«eiigtf<le, Gesang. — Seelmessen feiern 
der ejter hSraese geflossen ist». Zell, a, 9 1». | «mit gcbette nnd gesengede; 147«'. Reg. AA, 

— «Wie man sagt im Sprichwort : da die hand ' 8.^. 

haben, da sy das geschvoer truoket». Hedio, , «Geserw«. procinctas». Herrad, 188. Rü&tp 
Zelinden, A, 4 b. ' ung, Kampfberettschaft. 

Ges^chwclgon, 1. Schweigen machen. — Genesae, nent r. ScberE, 698. 1« «^TmAWi eloi>* 
«Die ZuDg kau nieraan gudtuxigen» . Geiler. . cae». Uerrad. Ib9. 

Bilg. 71 •; Sonden dee H. 86*. ^ «Lüg und ' S. Ort isum Sitxen. — «In dem wnlt, de 

gnchxceig mit kunst dein mund» Brant, Face- waz ein gesesse bi einem schönen bnrnen». 
tus, A, 5 — Fantasten. Schwätzer, «die Nie. v. Basel, 826. - Die Aussätzigen «am 
nienwnds kan mit werten gMh¥>eiffe»: Mamer, I Snellinge süllent kein pesewe haben hj 8. 
Xb. 47. — Polrlie rfio nicht allein die evaii- Helenen». Gutl.-Ordn. 141. 
gelische Predigt «nit annemen, sondern mit , h. Wohnsitz, Wohnhaus. — Dagobert gab 
jrem mligliehsten fleiec nnderstoen zn getdnoei-] dem h. Florenz «sin selbes geeetee zAKiroheim». 
gen». Wurm. Bnlaam, a, 2 Kön.. 63'>. - Ein Garten «hinder der ttitschen 

2. Üchweigcn. S auch iSV/>tcefj;rm. — «... sie , herreu gsegse* zu Alülbausen. 131b. Cart de 
nrnTden lolcher gottslesterang vol geeekmei- ' Muhl.. 188. — «Ein hns nnd getme^ dts ge- 
gen». Butzcr. Weiss., b, 3 o. legen ist in der stat f» Unlnhosen». 1889. Ibid 

Geecbwefterig, Geschwisterkind. — «Die i 167. 
von swenen brfidem erboren sind, die man ' 4. tager. Vergl. See», — Die Bfirger von 
euch i^MCÄtt'M/mf^ nennet». Murner, Instif 60 ^. Brescia «gingcm in dn«; //r.c^.s'r für den knnig 

Geschwind, subtil, listig Vergl. Swtnde. und orgobent sich und die »tat>. CIos r6. 

— tGeschmnde und spitzfündige glossen». Gi>Metxede. Geeats, nentr 1. Gesetz, Statut 
Capiiü. Treger. 0. 8'». - «Hohe geschwinde — «Das gottelich<» gpr.'irfrrr/r. Tuul» r, (46V 
veriyiiibdungen». Ibid.. a, 2 ». — « . der ge-. — «Die alte e die hatte vil gesetiede». Ibid- 
evhwinden bapet fttndlin» Bmnf., Zehnden b, |444 (77). — Die geistlichen Orden «baut vil 
4«. Etr fje^rtztdc*. Ibid. 292 (50^ — «De» concilics 

Getiih winden, ohnmächtig worden. Vergl. yeseUtde» Clos. 50. - Bonifaz VITI «mähte 
Swinen. — «Cnküaoheit mag man nit I i in \il gesetzede in geistlichen rchten». Kön. 677. 
finden, - redt man darvon, in ^xiird geschwin- — (^hristn»^ ward ^-^etödtet «wider die pcÄ^-txcrfc 
de«». Murner, Genehm,, g, 2 «. — « . . Bisz der naturen». Hniro v. Ehenh. — «Das ist 
das ich sie im dodtbett lind, oder ouch das das Gesatzd dos Fleisches und das GeteAaA 
in snnst geschwindt». Ibid., v, 3 " - Wenn des Geistes». Geiler. Irrig Schaf. B, 4 — 
einem «am schniden schnell geswmdt eins «Man findet in weltlichen Gesatiden . . .» 
Schenkel oder ander gUed, so kan er das ent- Ihid. F. 8 » Pred u L IBM a. — «Nach dem 
pfiuden nit» (wenn man ihm ein crewisses als das 6'cs^f^ gehütet .. Geiler. Christi Kiin , 
Wasser gibt. Muriier. 4 Ket/er. ni, 2». — aa, 3 b. — cEs ist wider du» Gesatt und den 
«Wer das nur schmackt [den (irind)i das im ^'emeinen Niit/.». Id , Brös. 1, 96». Bio. — 
gesehunnt». Id., Luth. Narr, 148. — «. . . daz «Die gesatzd das wellen han», da?« man die 
im gar schier gesehtoand dorab». Id., 4 Ketzer, : Richter «rftff an». Brant, Cato. o, 1 <*. — 
a» 4 1>. — > «({aendelwassar, für die naaa ga- 1 «Darob mich (die Weisheit) aU^aot« mit ttbt 



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— 18» - 



aiiton*. Id., NsoIl 24. Eto. — «Das verscliri- 
bcB recht ist das gesats». Marner, Instit. 3 >>. 
-SAtorn liat tffestUs und ordoang inen geben». 
H. Virg., b, .'5 ~ «Was in fiinfFtzehen hun- 
dert joren — je ge»aU gemachet woren . . > 
ti, Lath. Narr, 102. — <2«aleneiis der ffesats- 
fkr der Locrensier*. Id., Gavnc, 447. Etc. 

- tDer Römer ae«af« ffebruohen*. Eiogm., 
ClMr, 17 «. — «Plato. in den bueli dM er 
iCB den gesaUten gemacht hat». Tbitl. 6 

- «fil waren die barger solicher auaU and 
irren gebot ungewon». Adelphos, Barb. SS 

- «Die ceremoniea des gesalzen» Bot /.er. 
lM«r^ Si 4 — «... von geistüohen und 
fdtlidieii fnaUm*. Zell. N, l >. 

2. Das alte Testament, die jüiHsche Rcliirion. 

- «Die alte e, da» alte guetude». Tauler, 
U0{4i). — Ein Jude tagt: «es sini vil in 
atMro f /' m \v:e8en, die ouch vil zeichen 
k&st getoa». Kvn. 364. — «Die priester des 
then tt$a»: Capito. PfafPb , a, 8« Ete. 

Gesetset. nüwe setze, nüwe setze, 
leour., neue üebuüanzuug An vielea Orten, 
18 Jh. n . 1 

n,-suhf. S. Oesiht. 

besieht, cig. CentcM, Gliederweh. — «Waa 
ciii XsB das Orfin oder das Gesicht Uai . 

ttnJ sich iiidot». Geiler, Ev mit T%sl. 21fi i) 

- Da»ypodius : *Gesücht, Zippi rK-, laorbub 
micala'rifi» ; item OolU 827. 

Oesiht, fem 1 Anblick. — «Wer sü al^p 
tot sacli. ileni wab rchtc wie er gnode von 
der gesthte enpßngc>. Nie, v Basel, ms - 
«Siu hertz möcht im allein von der gesteht 
icibröchen sin». Peter v Gcngenb. llüd. 

- Dia Aogen ergötzen «mit unnützer ^«lÄt». 
&inr V Offcnh. — <N;irrin vil situ also geil 

- das sie ir ffskht bald bielent feil . . . wor- 
lich, gesteht bringt bösz gedanck». Brant, 
.N'jcb. 8H. -- «Es Was inn ellenil ^'(^schicht 

- und ciii gaui/. khigeiilich gesteht». Murner. 
4 Ketzer, N, 7 «. — Es war «ein klügiichs 
fikht und niiirehcwr». Id., Virg.. F, 5 Etc 

1 Aussicht — «Do ist gar lusllich« gesihte 
Ton vonsteren die de gont über die mure us 
Ii «e^'e, T.h wassere und st walde». Nio. 
Basel, ms. 

•'.Vision. — «Do dirre mensche dise 
lesach . . und werte disc gesihte knmc alse 
fange alse meu ein messe niöhtc gesingcn». 
R Merswin. 9 Felsen, 4. Etc — «Mich wart 
^ eine stunde eine gar gruwcliche gesihte 
pIcsasB sehen, von der gesihte ich gar aaser 
ifMsen fibele erschraek*. Nie. Basel, 871. 
fte. 

Oeslbtekliciien. adr, sichtbar. — Der b. 

6fi$t kam ^gesihtekl^un in eins füres vise». 

Kl». Pred. I, 24« 
Oeslhlfir* 1- Siehtbar. — Van mnss «über- 

treffen die ding die gesihtiti sitit», will man 
üe «ungesihtigen» erkennen. Tauler. 81^1 (67). 

S Hiibseh ansosehn. ■ «Do Ich xA dem 
wst«)i n«!:^itifr, do was ich gar iong und was 
öach ettewas gesthtig». Nie. v. Basel, ms. 

Cksiide. GesoMeoht, Verwandtsebaft — 
«Ke «gebaren werden, die sclila^'cn des vat- 
ttrs und oit der rautex gaintU nach». Murncr, 



Gesippe. S. Sippe. 

Oesippt, verwandt — «Ir haben mich ge-^ 
sucht under meinen Verwanten, ander meinen 
gesippten Frönden». Geiler, Post. I, 22 «f 
Baum der Sel^ S4b; Arb. hum., 142«. — 
«Die getipte frontseliafta. Momer, Genehm , f. 
H — «Die nechsten gttifplm erben». Id.» 
Instit. 48 <*. Etc 

Oflflleder, nentr., sehlamm^^ Gewisser, 
das nur beim Hochwasser Hiösst. Lexer. 1, 
917. — «Gegen der alten Ganseowe Uber, 
hinder dem grien, das gantz gedtdtr . . . Da» 
ge^leder in Bomans grien». 1449. Alte Ordn.» 
.B. 1. 

I Oeelhiden. 8. SlmdM. 

I Gesmelie, Gesmehede, neatr., Schmach. 
I Das SaUnentragen der Fischer am Pfingsten» 

is' < rnt ein geam^ und der etat ein uncre». 

1466. Mand. n. Ordn , B. 8. ^ •Gtmeheäe» 
I den Stadtkneehten angethan. 15 Jh. Alte Ordn., 

B i'^ 

i Gebmide. ncuir , Schmiedearbeit ächers^ 
I 688. — «Von gesmide und von golde . . . — 
' Ein wunncklicnes hiiselin». Gottfr v. Str. 1, 
I 22^ — «. . ein kröne — Die was vil harte 
schone — Mit gesmide gezieret». Ibid. 1, 229. 

' Goldschmiede sulKn «kein kupfurin- 
gtschmyd vergulden». I4ä.'. Goldsohm.-Zanft, 
71. " Das Eisen ist das st&rkste «unter 
andenn geschmrid, also zwingt ee und semet 
alles gesihmegä», Guldin Spil, 6. 
Oenoet. geeetst, rnhig. 8. ^ast. — «Es ist 

von uns becfprt . . . gesost und kiel (kühl^- 
zn sein, kein bchcltwort gebrauchen» t'apito, 
Tregor, B. 3 

Gespan. S. Span. 

Gespenst, ucutr., win altd. spanan, reigen,. 
locken, Lockung. Verführung. 1. Trug. Sehers, 
I 6H8. — *Oespetiste, illecebrae». Ilorrad, 195. 
' — Träume kommen oft «von des tiifels ge- 

* spemU». Bihteb. 8h. - «Ist es denne das et- 
cin geifprmte von dem tüfel ist . » Nie. v. 
Basel, — «Ich wart dem tütel uucli allem 
sime geipmtte nie holt». Ibid., ms. — «Also 

j würde sü . . erlöset von dem tiifele und 

1 von sime gespenste». Märicin, 32. — «Das ist 
dos Tiifels Gespenst das wir unser Elend nit 
nicrcken». Geiler. Bilg., 204 b. «Du entsagst 
dem Teufel und aller seiner Gezicrd oder 
Gespenst*. Ib , Has im Pf. A. 2 o — «Der 
Teufel macht dir ein Gefert vor dinen Oogen. 

I das du menest das doch nit ist ; das ist des- 
Teufels Gespenst'. Id., F^iiiois, 3 t a. — «Ler 

' hie das nit bessers ist wider die Zauberei und 

* des Teufels Oespmst dann Got anrufen >. Ibid ^ 
'46 ''. Etc. — «Es ist des tt nfi Is 'le.-ipenst, alle» 
I das was zn nachteil dem gotzwurt dienet*. 
I Zell. 9. 8 • — «Wie solten got . . . solche 

gesprnst iiit . . * ein schniach sein?» But/er, 
j Neuer., H, 4 — «... die dem göUichen 
I wort mit jrem gesp/^nst nnd tandt . . . wider* 
I sprechen». Wurm. Rahiuni. d, .S «. 
' 2. Geisterhafte Erscheinung. — «Dieser 
I Segen (ein kurzes Gebet) ist gftt vor den 

gehen düt nnd alle Gespenst* Gebete, IT) Jh. 
Gespenst, Gerüst, ohne Zweifel von spannen, 

anftpannen, am gl^tehsam den Bogen einea 



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Gi'^ ülbs ?ii «paTin'cn. — «Weon man ein Ge- 
-woib iiiaclien, SO muss man vil Qernst 
4arii)ü iimch II, ein gante OespenM ilditet 
matj uff, und uff denselben bchilft man sich 
aatz das das Gewölb gemacht wirt, so thut 
man denn das Gerüst und dasselb O^tpmtt 
hinweg». Geiler, Oeißtl. Spinn., 0, 3 

Geapeustekeit. Trug. — «Die zoh im ougen 
ande sin — Mit ir ge»peiwUik$U liin». Oottfir. 
V Str. 1, 240. 

Gespenstig, trügerisch. — «Diu gcapen- 
ttigm trogenheit — Diu in so valscher süze 
swebet . . » Gottfr. v. Str. 1, 22. — «Da si 
den lim erkande — Der gespenstigen minne ...» 
Ibid. I, 162. Etc. 

Gesperre, neutr., Sparrwerk des Dachs. 
Scherz, n88. — «Die alte kirobe wart . . . 
mit eime nüwen tacbe und gesperre gebessert». 
Nie. V. Laufen. Gottesfr. 38. — «Das gesperre 
oben uf dem münster». Kön. 73b. — Die 
Gärtner können bich eines Theils des Zehent- 
hols von St. Thomae bedienen, doch so dass; 
«den wenden, dem dachgesperre und der mar» 
kein Schaden greschieht 1472. Reg. BB, 126.1 

GespiliBch, a4j. von Gespiele, Spielgenosse, 
Tnniid. — «Es leidet ein Menaeh den Mden 
aus geselliscliL r oder gespilitd^ lAÄt: Gei- 
ler. Geistl. äninn., P, 7 «■ 

OMpoos. S. Qۤmu49e. 

Gespor, nentr., Spur. — .Wmn die Hunde 
jLiunment auf das Oespore da der Hirtz ge- 
laufen ist». Geiler, Fred. n. L. 6 — Hunde 
der Ttirken, von denen man sagt «das sie 
die cristen am ffespor kennen». Adelphiu, 
Bhodia, A, 6 a. 

Gespnlg, Gev.-ohtihf'it, S Spulgen. — «Un- 
sere bürgere bant einen gesptäg . . . » c. 1311. 

üric. fi. ae. 

Clespnnst, fem , (rpspinst — «Es wirt nichts 
gut£ aus irer Gespumt, .sie dürfen nit ge- 
oencken das uss irer Gesput%st Samet werd 
oder das hochaeitlicli Kleid». Geiler, Oeiea 
Spinn., P, 6 ^. 

Gespantze, OesponH, maso. n. fem.. Ge> 
HebttT, Geliebte, Grinuhl. — «Wir müsFcnt 
ouck einen gespunUen haben*. Tauler, 4ä0 
(TU). — «Da tolt do m der einöte dines ge- 
spuntzen warten one aller Creatoren behelf». 
Nie. V. Basel, ms. — «Lieber got und lieber 
gespuntse nüner». Id. 20Bk — «I« ii vü mtner 
Beisohlichen gestinnften tirlop treben». Id. 207. 

— «Maria, ein <jrspomi des heiigen geistes». 
Gebete, 16 Jh. — «Dein Gespons, J. Christus». , 
Geiler. Fv mit üssl. 24 » — «Ein iipUeh | 
gespons und gemabel». Braut, Thesm., 8, 5 ! 

— «Ave, gu fO mt des höchsten worts>. Id., ' 
Verbum bonnm, D. Ged. 22. - Christus ist 
«der eiuig gesponU oder prütigam und kein 
ander, und die sponU oder brnd keinen an- 
dern man erkent, äunst wer sy . . . nit ein 
reine gesponie*. Karsth., bb, 4 — «Die edle 
gespons Christi». Zell, X, 2 b. Etc. 

Gest, von jesen, Gischt, Schaum. — «Wir j 
sehen wie in dem Herbst der nnw Wein den 
Wüst und den Gest oben zu dem Fnei naa- 
uriirft». Geiler, Arb. hum. 130 h. 

GetUadeii. erprobt, im Alter der Beife 
•telMBd. — «Der j ei te ii d ii u mftt». Gottfr. v. 



Str. 1, 128. — Büdolph von Hab^burg:, «der 
von alter ein gerehter gesUmdener man ge- 
wesen». Glos. 41. — «Ein f $tUm d en swert ist 
goldes wert». Altswert, 7 — « . . . Nit allein 
die unschuldigen Kind, auch die gestanden 
Leint ond Mensehen die zu iren Tagen knm- 
men seind . . .» Geiler. Narr. Hä« ; Ev. mit 
Ussi. 199. — «Schinipfwurt die einem jungen 
Gesellen wol anstond, die stond einem ge- 
standen Man übel an». Id., Sünden de« VL 
ü2 b. — *Geiitaiuien alte leul». Adelphua, 
Fic. 155 b 

Geutech. das Stechen, die Sohlacht. 
«... dann er zu Murten in dem gsUch ge- 
wesen sy, do im so not sn fliehen was ...» 
Brant, Nsch. V4. 

Gresten, als Gast behandeln, bewirthen. 
Sehers, 580. — Gott spricht: «ich gnU dinh 
mit wunnen ewecliche». Bihteh. iNV 

Gestellen. S. SUütn, 

€tost«nde. nentr.. das Znsaramenetehen einer 

Menge von Leuten. — « . . . ilamit rlas irrloiffr 
uf dön gassen und das gestende bi dem füre 
nit ne so groet . . . werden m6g« ...» im. 
Alte Ordn., B. 13. 
Gestielt. S. StuUn, 

GentOBse, nentr. Sehers. 540. 1. FeindUeber 

ZusammcD'^rtvss S. auch Stoss. — «An deme 
gesiosse wurdent . . . zwene erschlagen». Glos. 
122. Kon. 776. 

2. Windstoss — «Über eine wilc komet 
ein ungewitier and ein gestisse; £U. Pred. 
2, 214. Etc. 

Oestrack, strack, steif. — Da der Prophet 
zu Jeroboam «kam und in straft, da streckt 
er den Arm uss und wolt den Propheten 
schlagen, da blib im der Arm also gestrack 
und mocht in nit mee an im bringen». Gdler, 
Emeis, 64 a. 

Gestreift, j^estreifelt, bunt bekleidet. S. 
auch stnfTfuht. - «Du treist t-iü Par Hosen, 
do St lud i''ufOL>n in, sie seiud gcstriflet». Gei- 
ler, I i . 3, 92 — Fig. «Ein Samaritan, ein 
gestrißeter Jud, der do was weder Jud noch 
Heyd». Ibid .=i, 77 « ; 4, Hö •. — «Die an- 
fachenden Menschen, die habent an ein ge- 
atreifiet Kleid». Geiler, Bros. I, 10 ". — «Die 
gestreiften leien, welche sich gar leichtlich 
on wissenheit underwinden die krankheit sa 
artzneien». Fries, B, — «Den gestreifftem 
leyen mnsz man mer nszlegung machen dan 
den gelerten». Ibid. 2l ". — «Gcsütlcte doo* 
tores und gestretflete leyen». Pauli, 74. 

Gestricke, neutr., gestrickte Dinge, NetJte, 
Garne, etc. — Man «sol kein gestnch- uuiclion 
das enger sy daone der model». iAS5. Alte 
Ordn.. B, l. 

Oestttle, nentr., Stuhl, Sitz. Scherz, 540. 
— Vom Bischof eingeladene Dienstmana 
«süUent ersam gestüle haben». 1"* Stadtr. Grand. 
2, 78. — «Der linden gestüle — Daz was von 
blumen und von grase». Gottfr. v. Str. L, 836. 
«Ettlieh (standen) in den niedem getHieUm», 
Brant, Bisch. Wilh. 255. — «UikI s Letzten sie 
uff ein marmeln gstuU. Muraer, Vir|j^ m, 1 1», 

Gestnme, fem.» Bähe. «Dnwnrd oiberisok 
so ein grosse je i l fl ws und stille, du sie (jdto 



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— 141 — 



Schiffe) sieh nit von stet bewegra aio«ht«a». 
Bagm.. Cbar, 26 a. 

SestOmiglich, CtostOm, GeHtUmig, rahig, 
nll, «ig. Btamm. «Christas sprach za dem 
ier: sdiweig, thnss, biss still oder geiitüm». 
Geiler. Post. 1, 2K 1 . Geiler hat das Wort 
udi sU gleiehbedeatend von opportanus, et- 
vu iu tnr reehten Zeit gethan inTd t «Predig 
iii Wort. \ig an, gtitüm und uti?e6tüni». i2 
Üa 4, 2.) Seienp. 87 «. Die Vulgat» hat hier 
•inwrtmi« «t impOTtone*. Datypodiaa kennt 
Pstüm nicht, g-ibt aber importunus homo 
tod «aofestömer, anrawiger Menscht. — 
(Wild vnd aneli meer mlls war fwHtai, — das 
Eiü ir keins dß hörpt niin» MuriiPr. Virc" . 

0. 6*. — *Gutüm war bald das meer ge- 
idlt. Ibid. A, 7 «.— «.. . Du ir das neer 
ftttimi^ halt» Ibi l., A, 5 ». — «Man sol gC' 
ai miftiie h and uugastümigklich straffen». Zell, 

1, 3». (2 Tim. t, 2.) 

Gestßppe. StaiiVi. Staubkorn rhen. S. aach 
^tKppe. — «Was siiie^tu eiu Agel oder Ge- 
mfpin dem Ovg detiiet Bruders?» Geiler, 
P'i?t. '^, 51 h. _ ."Wann der Sonnenschein 
etvenn durch ein äpalt in ein Kammer . . . 
iMiteet, so sidit man in demselben Sehein 
nntzallich vil Oestüpp», Id., Seienp. l^'H 

- «Die bösen Geist in dem Luft, der also 
Til sind also Gestüb in der Sonnen*. Id., 
Bilg:. '•■ »Mrin Hertz ist ein Gasthaus, 
tiles Gestübt d&n da licugt das geet da aus 
nd ein». Id , GeistL Spinn., H, 1 

Gesturm, Sturm. — «... mit gewalt in 
eime gcstftrme». Tauler, 81 (17). ~ «In disem 
f K ih m werdent die velse noeh hober ge- 
krochen. Ibid. 268 (46). 

Gesuch, nentr.. das Suchen. Verlangen. 
Scherz, 540. — «Men vindet gar wenig men- 
»ehen in disen ziten. die sich alleinf got gent 
tu aller creaturen getuch*. Eulm., 3ierBwin. 
BS. £tc 

Gesuch. ZiTT: von anspeliehenem Geld. 
Sucher. — «Gar lidüch wer der Juden ge- 
i*th», im Vergleich mit dem der Christen. 
Brsst, Nsch. 90 - «Jüdscher gsuch, Juristen 
urner, Schelm., a, 6 — «0 
(f«ti, behüt vor jüdschem gsuch und Tor 
tospothekers buch». Id..'Nb.. 102. 

Gesficbt. jede Art rheumatischer Sehmerx. 

- «Das ge»ücht im rucken . . » «Das gefücht 
nd Podagra in den füssen» Brunschw.. Dist.. 
64 b;4jj B. — «Chiragra, Handgtsücht». Gersd 
I?' '. - «Hat einer das podagra oder snnst 
ifidu, frage jn ob er nicht ein alohimist 
Mi>. Prie«, 66 b. 

f^eswaslich. Gesweslicb, heimlich Ahd., 
keimlich. — Sie haben den Feinden ge- 
ttfesiltt •ffgmäM^ vnd ventolne». Oottfr. 
r Str. I, 267. - «Gam: gttwaUeht hin und 
^s . . > Und. 1, 148. 

fl eew ehtel it, heimliefe, ▼erhetmUebt. — 
•In disen hof hörtent sib< n hftben, der ist 
<iM kalbe jwsweAsdU». SttUbad, 18(X). Weisth. 
»,49. .i- wae-anderpwo ein «Tertle^en» oder 

«"T^tolr-ti. GnT. 

tieswih^, Schwägerin. — Scherz, h3ö. 
««te bei m: <}*sehw«l. «Johun Jndne 
. . .»-1400. X«n., Bett. U»6. - «Swe- 



her, sweger. ^ieimlbe . . .» 1466. Ooldsohm. 

Zunft, 42 

<Te8windekeit, Geschwindigkeit, HcfUg- 
keit| List. Vergl. Stoinde. Scherz, &H6 — 
«Hoehvart, guwindekeit, bitterkeit ...» Tanler. 
14 (4). — *Oeschwindigketten, uffsatz um! itlin- 
riseyisehe fündlin*. Brnnfels. Zehn den, c, l 

Oeswlttet^, Oenwlttri^de, Qesehwister. 
Die / l ir, Form setzt ein verbuni fifswi'?fri- 
gen, verschwistern, voraus. — «Mine geawis- 
ttmde ftigemeine . , .» 1967. Dentsehe Urk. 
12. — Sündf! «gegen dinem geswistride». Bihteb. 
2ö. «£rbo von Dämingen, Oertrat, Orede 
und Hane sine fsfwttstenfe*. Getteshnnt 
i'iir Krone. — «Nienian sol äcm andern sinn 

füter vortngen, es sy denn ein ges^uriiBterdg 
em endem oder ein vatter sim binde . . .» 
S. Lnkart, 1864. Wei rh i ?-2 - König 
Heinrieh «beeante herzogen Friderioh und 
•ine fsswftstords». Kan. 461. Etc. — «Din 
gnmiMerde und din zergesellen» Onnr. v. 
Dankr., v. '627, — «Eberhart von Lande^berg 
and Gtknrat der Barrer, sin brftder, für sich 
und irc geschieistrigdai*. 1'2P4 Ah. dipl. 2. 
HO. — £s «warenl drie gMckwistergit^ und 
ffing das ein sterben, nnd viel das erbe an 
die geschMritUrgH . . .» Kembs, 188&. 

Bnrckb. 141. 

Geewohi. vom ahd. gisnehhan, defieere, 
lanjrtierp. Auszehrung' Schmeller, 2, 623: die 
üti,nuht. - liulman Merswin «aneving mit 
geswuht z6 serwende und nft sieebende». Nie. 
V. Laufen. Gottesfr. b'd 

Getänn, von tanzen? Gefolg? — «Also das 
er ... uff alle Uetänse^ G«?preng oder Stoltz- 
heit diser Welt verzeicht: tas heisst Getäns, 
do eim ein grus>i> Gezotler anhanget und nach» 
got». Geiler, Seienp. 196 ». 
Geteidingen. S. Teidingen. 
Getelos, üppig, liederlich, lascivus, petulans. 
Sehers, 54K — «Diu smahe, diu bose — Dia 
böse getelose . . » Gottfr. v. Str. 1, 247. 

üetemtag, ilontag. — «Lere uns wie wir 
am andern Tag nach dem Sontag. das ist an 
Montag oder Oetemiag disen andern Partickel 
betten sollen». Geiler, Pater Noster. H, 2 

Getbat, Gedat, That. — «Die Gethat und 
der Nom die sollen einander entsprechen». 
Geiler. Ev. mit Ussl., 171 b. _ «Das Bneh der 
Oeihnten der heiligen Apostlcn», Actaaposto- 
lorum. Id.. Post. 3, 28 «. — «Das Buch der 
Thätm der Apostel». Id., Irrig Schaf, D, ö 
— «Wer sich bedenckt noch der ged<U, — 
des ansohlag gemeinklich kumbt zu spat». 
Brant. Nseh. 14. 

Getinsen. S. Tüisen. 

Getöne, neuir., das Tönen. — Hätte «das 
ore ein getöne, so gebort es niener enkein 
getßne*. Tauler, 229(40). -- Die Sterne «lauf- 
fent umb nnd maehent das süss gedön». GuL' 
din Spil, 79. Kte. 

Getonte. Oetongennng. Heimlichkeit, Ge* 
heimniss, mysterium. — «Frone gHottge^ demi* 
ttiea saeramenta». Herrad, 190. — *€Mmige- 
nunge. sarrnTrirn'-i » . H.'M. I!t4. 

Getragide. Getregede, neotr. Scherz, 642. 
Die llteate Bedeutung iel; *Getragid» vel 
eigen, poneieio». Hemd« 180l SehmaUbr, 1, 



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648. — Später: alle als Lebensmittel dienen- 
den Früchte: «Wir sint ouch dez überkomen, 
lant Straszbnrerer oder ire helfer dehcin ge- 
tregede uäser Iren Stetten , . . furea, daniittcn 
ist der friden nüt gebrochen . . .» «Was sie 
getregedts uf irme eipcnc od^r nf iniip gftte 
flndent . . .» Lrk. Buch, i, a67. 368. 

«Das kom and die bonen nnd was gedre- 
gede in der schüren ist . . .» 1897. Eist de 
S. Thom. 396. - «Rocken, weisseu, habern, 
gerste, senf, magesot, niisse oder welicher 
hande geiregede das ist . . .» 1456. Goldschm 
Znnft, 4». Aehnlich : Tncherznnft, 59. — «Brot, 
win, kom and alle ander getregede . . . Bie- 
ren, kirsen, and alles obs und alle andere 
getregede*. Ontlente-Ordn. 158. 

Wiihrt'iid das Wort noch in dieser allge- 
meinen Bedeutung üblich war. brauchte man 
et «noh sehon, wie lieate. speziell für Ge- 
treide : «Weissen, rocken, gerste. habern und 
ander ffttreyde», 1446. Alte Oidn., B. 1. — 
cWder hande kom oder getregedtw wdlle . . .» 
1460. L. c. 

Getrat, schnell. S. auch drai. — Der Sultan 
hat geechiekt «mit nenntsehen tegel ein ar- 
madt — von Alexandrien ^«Ifodf». Adelphns, 
Tiirk., 4^. 

Ofltrene. nevkr., GebUk. Von Tlram, Balken. 

— «Also s-artieffo . . worent sie in dem greror 
und under dem getreme versunJcen* (des einge- 
•tftrzten Hanaet). Nie. v. Laufen, ms. 

Getremmel, neräusch, Lärm. — «Andern 
hilft da ein (retremmel ist, da man iut ist, et- 
wann in eim Wald da das Waaser her m> 
■chet>. Geiler, Brös. 1, *2H^. 

Getrenge, Getrengede, neutr., Gedräng. 

— Sie «brechent sich ns dlseme ffetrenge». 
Tanlcr, 4 (1). — Die Aussätricren sollen sich 
nicht in «das getrengede der lüte» mischen 
Gutleutc-Ordn. 187. 

Getreppel, durch Trappen verursachter 
Lärm. — Das Schaf «förchtct das Getreppel 
seiner eignen Füss». Geiler, Irrig Schaf, A, 6 >». 

Getrorh1ingen,]ieiimlieh. Oeiler,£meis,70 
S. Vertruc/tridich. 

GetrÜsche Geirttst. Scherx, i Schaar. 

— «Gedrü^che, cohors mtlitnm». Herrad, 189. 

— Es «kam ein getrmt der viudc über in 
(Conradin) und woltent in vohen». Glos. 40. 

2. Gedräng. « Getrü^cA. tnmultus». Schmeller, 
1, 676. — liouig AI brecht ward geweiht um 
Mittemaeht, «das dcstc minrc getrüstes varde». 
Cloe., 63. ~ Hector hatte einen Oriochen ge- 
fangen, «und das er den möhte us dem ge- 
irüste bringen, do warf er den schilt an den 
rücken». Kon. 293. -- Die Juden nmstandcn 
Jesnm «mit grosseme getrüete*. Verse Bricfb. 

Getrüwen. S. Trüioen. 

Getter, ueutr., Gitter, meist von Eisen, wäh- 
rend der Gatter von Holz ist, — 1466 ward 
zu S. Thuniae «das iserin getter /.um heiligen 
grab* gemacht. S. Thom. Arch., Keg. A. ^. 
877. — «loh stand hinder dem getter und sich 
dich». Frei, In^'olts. 1436. — Frauenklöster 
«mit eiteren gutem und hohen morea». 
Zell, e, 1 •. 

f^Getunt; S Ttmg. 

Getürreu, tttrrea, dürfen, wagen. Sehers, 



642. — Man sollte «ein traben wassers nüt 
mit firihdt • . . g e lflrre w neromen». Tauler, 2U 

1*4). — «... da« wir getürrtnt sprechen: 
vatter unser ...» Ibid. 268 (46). — « , . , das 
wir die purtcn nüt getürent uftAn». Kön 297. 

— «Kum ich dich ansehm g'-tnr^ Guttfr. v. 
Str. 2, 103. — « . . und getar dock nut sprechen 
pater noster». Tauler* 868 (46). — «Ich eih 
getar nüt hefrern ...» Nie. v. Basel, 147. Ete. 

— «Den getar nieman Litten» Eis Fred. 1, 
242. — «... der es getörste bestan». Güttfr. 
V. Str. l, 87. — Wenn «sich der bürgen dn- 
heinre z& Strasburg niht getörete entwnr- 
ten ...» U64. Urk.-Buch. I, 424. — Der 
Zöllner ^gelurate sin ögen nüt erheben». Tau- 
ler, 240(41). — «In manigem jore»t^«(oriteieh 
nie gedenken das ich unsers vatters S. Do- 
minicas B&n were». Ibid. 301 (52). — «Dil 
selbe getorete er nüt gesagen». Nie. Baad. 
149. — «Daran getorste sü nieman geschedi- 
gen». Glos. 56. — «Ein zü über das sü nüt 
9«f6ri««Nl wandeln». Ibid. — «Siu kämest 
wul 4(KX) man in die stat, die vor nüt ^^ 
turstent darin kamen». Kön. dSß, — Varia 
tgeduret das eart Idndelfn nit anrfirea». Pred. 
Inirolt. rn'i — Die Fenden *getürrent nit 
hinder bich sieben». Onldin Spü, 46. Etc. — 
«So getar Im der Wolf nit genohen». Geiler, 
I' IlT- 2n &. — «So sie irem Zorn ... nit ge- 
lürren oder mögeu genug tun». Id., Selenp. 
81 1». — «Die armen Bnren, die ^«MrfeR nit 
witer gucken, denn ir Junckh» rr will». Id., 
Post. 2, 23 K — «S. Paulus pe<or«t sprechen . . » 
Id., Pred. n. L. 185 — «Ire eigne geschworne 
Gesat7.t dörend sie iilx^rtretten» Id , Holl 
Leu, a, 7 b _ cN'iemau ist . . . der worlieh 
sprechen tar, — das er si wie nnd nit eia 
narr» Brant, Nsch. 2. — «Wer vor frowen 
und km der wil — von bulschafft, bosheit, 
reden vi], — der wart das von in widerfar 

— desglich er vor in triben tar». Ibid. 52. 

— «Ein narr ist wer gesprechen dar, — 
das er sig rein Ton snoden gar». Ibid. 81. 

— « . nieman grtar — zu in sprechen: was 
tustu narr?» Ibid. iT. — «Der ist ein narr, 
der riimen gtar, das im vil glücks zu banden 
far». Ibid. ü.i. - «Er gdar weder got noch 
der wcU iruwen». ibid. IUI, — Dienstbarkeit 
ist der menschlichen Natur sQWider, «so sie 
nichts thiiTi noch lassen fjthar — dann das 
ein .iutier will ...» Brant, Freih. Tafel, 
Etc. — «... Ich das aneh reden tar, — nfit 
schedlichers dann ein ßrlerten narr». Humer, 
Nb. 19. — «Dem wcilf kein gans nit truwen 
tar». Ibid. 130. — «Noch hab ich mer denn 
tusend par — die ich ietxund nit sagen dar*. 
Ibid. 11. — «Der ist ein arme gans fürwar, 

— der sin gut nit bruchen dar». Ibid. 64. 

— «Ich setzte Abraham ouch har, — so weist 
ich nit ob ich das dar». Horner, Genehm., r, 
;{ b. — «Hin csel sich beriemen dar. — wie 
im vü glücke sohaaden fiur». Id^ Nh. 41. — 
«Wiewol es hoeh ▼erbotton war, — das da ek 
knecht nit kriepen thar». II, Vir-; . f l *. — 
«leh weiss nit ob ichs sagen lAor, — oder 
▼ersehweigcn gante nnd gar». Ibid., G, 6 b. 

Etc. — «Use was gclst gdurrcn Jr sagen , ..- 

Zell, B, 2 b. cEs wurden weni^ ... in der 



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- 148 



vek straffen pedämm oder mögen». Ibid.,y, ä ». 

— Die Saeven •gedören, wann ir schon wenig 
»find, ein anzal rütter . . . anwenden». Ringm., 
Ciiu, 29 a. — « Oedürat ich mich nennen 
(ioea nffseher. warumb nit aach episcopos?» 
M. 0. 2 t>. — Cäsar «den gallischen rytern 
»10 leben nit vertrawen gedorai*. Ringm.. 
Oisar, 16 — «Bs dortt kein mensch ein 
¥ort nit reden oder lachen mit eitlem an- 
im». Adelpbas, TUrk., H, 6 — «... das 
■M die wmrbeit gar nit sagmi tdrtU ...» 
Zrll X. 3 a. — «Es haben ein theil thürrtr 
fprechea. da« kein goU sei*. BruoL, Aast. 9 t>. 

Getflralekeit. CTedfirtttirkeit« Kihnheit, 
Terwoironlioit — «Mit friheit und vermesse- 
ner getoraUktit». Xauler, 253 (44). — «Do der 
legale geaaeh des bisehoft« getüntekeit ...» 
' ■){. Etc. — «Was das nit ein grosse 
(kiüraUgkeU und ein mächtiger Frefel?» Üei- 
kr. Pred. n. L. 97«. Eto. — «Desshalbeti . . 
Trni:ler der gedüratigkeit Hercalis gar wol zo 
rergUeheu ist». Brant, Layensp., C, 5 — 
«Mudielift krallt geJ^HniigMt» Rinfiii., Ctoar. 

112 a. 

öetnrstig, OeUUrätig, Türbtig, verwegen, 
kiUuL Sehers. 499. 549. Vergl. OctOrren. — 

♦Wie kante dirre konfman so geturatig sin, 
iu er dir soite heischen das er dir nüt be- 
tlieh?» Clos. Ö4. Et«. — «Nb was Alexander 
^Hürstig worden und starg» Kon. WH. — 
«Ich bin so starck, so bestentig und so ge- 
imtiff Ith getar im sagen under sein antiTee 
vaz mir gen im gebrist». Ouldin Spit, 44. — 
«Petrus . . . der vor der Magt verleugnet 
kt, der gien^ darnach getüratiglichen für die 
Fijr:ten and öbristen Bischoff und sprach : 
vir mössen Oot mer gehorsam sein dann den 
Ibnaehen». Geiler, Has im Pf., B. 5 i>. — 
•Ein innerer Mensch ist nit also aedüratig die 
&Q(ieru zu strofen». Id., Biig , 71 d. — «Mann- 
bftig ttad ffedöratig». Brnnsehw., Diet. dO b. 
«Es waren kecke und gedörstige mpnner» 
jut, Casar, 7 ». — «Er var eiub kecken 
gemftfces». Adelphns; Rod.. LI*. 

— «. . . weichen (Gesetzen) oh yemand aus?. 
gtdüntiger frevelheit uudcrhUt zu wjderstun, 
der sei schuldig der Ungnaden gofctes». Id.. 
Bwb. H4 l>. — «Wie dörffen wir so gedurstig 
nie. das wir den heiligen leib Christi also 
dörffen schmehen». Ziegler, Büchlein, D. 3 ». 

— Man wird ttüratiger zu manlicher verieh- 
niig». Capito, Verwarn , A. H «. — «Sie seind 
(ürstig, achten hoch von jnselb, und sittem 
ait*. Butzer. Neuer., B, 2 b, 

Oetwang. S. Twang. 

Getwerg. S. Quereh. 

GetwiBsen. 8. Twingeii. 

OenrMMei. S. OVmtam. 

Gevettern, sicli benehmen wie Qeratters- 
jente mit einem Kind, liebkosen. — «Es 
kwen nff einmal fier innekfiravea sneamen, 
und gefttUret n einander und schimpfftcn mit 
«iMider». Pauli, 17. — Das Josuskind er- 
MlwiBt «iiier nosteiftan «und gevetteim und 
«•himpfft mit ir». Ibid 313. — «Die fraw 
^Mitn mit .dMü- kind, käuets und halsets». 

<l«lli0h%:Wa«l|illuuBi, 8t»tv. -r «2Mhoiu 



was kleine fiewedke». Qeiler, Ev. mit UmL 

IGÖ a. 

Gewalt, masc. I. Gewalt, Macht. — «Daz 
doch vil manik man — In michelem gewaUe 
kam». Gottfr. v. Str. 1, 7. Etc. — «Gelonbent 
ir das der heilige geist noch den selben ge- 
waU habe?» Nie. v. Basel, Bek Tau.. 16. Etc. 

— Rom ist das m&ehtigste Reieh. «noch den 
nanuiten z& nemene und nüt noch dem ge- 
totUte . , .» Kön. 317. — «Die Börner betten 
den gewaät von alten dingen». Gnldin Spil. 

Ktc. — «. . . so valle ich in den gewult 
jre bonde». Oswald. — «Ein torccbter Begent, ■ 
der da etat aoff dem Taeh des ChteaHt». Geiler, 
Holl, Leu, a, 6 b _ «Mit dem Horn des Ge- 
weUta stossent die gewaltigen Uerren*. Id.» 
Irrig Sohaf, a. 8 >. — «Von dem Brammen 
seine.s irotlichen GetocUta orbidemet das ganta 
Ertreich». Id., Baom der Seligk. b. — . Der 
Deetortitel «welehen Namen oder OeunU einer 
musz erlani^cn vom Babsf>. Td , Post. 2, 38 a. 

— Ein Richter soll «den gijUiohen gewalt sehen 
an». Brant, Uoretns, b, 3 a, — Sie «btraehten 
nit das hidier gewaU — dest höher wider ab- 
her falt». id.. Nsch. 28. — «Den jfwaU man 
nit lang sit behalt — den man mnn tehir^ 
men mit geicalt» Thid. 'i'J. Etc — «^Tins 
gwaUs kan bich kein man erweren». Murner, 
Genehm., n, i «. — «Er hat mir allen gwaU 
gegeben». Ibid . z, 4 — Dass er «des jfros* 
sen gevHiUa miszbruch sich nit». Murner. Bad., 
G, 1 — «Halt glanben mir mit deim ge- 
toalt». Id.. Virg., D, 7 «. — «Von keinem ge- 
walt entsetzt werden». Id., Luth Narr, 72. 
Etc. — «Bischoff haben nit grössern fneoll 
\\ eder andere priester». Zell, E, 2 — «Wer 
bich wider den gewalt setzt, der widerstrebt 
gottcs Ordnung». Gapito, PfafflL, a, 1 1>. 

2 Vollmacht. — Der König von Böhmen 
hatte eiueui andern Fürsten «siueti gcwiUl ge- 
geben an der walonge» des Kaisers. Cios. 
58. Ähnlich: Kon. 4fi9. — «Der getoaltsbrief 
und stinin). so der biachuff von Bamberg uff 
den von Hanstein gesetzt, ward angelassen 
aber der gwdlt des bischoffs von TJtrich . . . 
ward uufurmlich aberkaut». Brant, Bisch. 
Wilh. 248. — «... so hant sie keiserlichen 
gwalt». Murner. Nb. 112. 

Gewalten, mit Gen., bewältigen. Scherz, 
544. S. anch gevocdtigeti. — Findet der Förster 
von Sundhausou Jemanden Hola hauen, «den 
sol er pfendcn ; ma;^' er aber sin nit gemaüen, 
so sol er in rügen miner frowen* (der Äbtis- 
sin von Hohenburg). 15 Jh. Weisth. 1, 678. 

Gewalthaber, Bevollmächtigter. — Brant, 
Nhcli 7 ) — Murner, Nh 81. 

Gewaltig, ausser der gewöhnlichen Be- 
deutung anoh: mit Vollmacht ▼ersehen. Sehers, 
" U - Per Abt von Sehwarzach hat zu 
Druseoheim «einen gewaUige» sobaltheissen». 
15 Jh Weisth. I, 734. — Der Abt von Nen- 
weücr hat «zu dreien zeiten getoaltigen bau» 
«privilegierten Wein verkauf), lö Jh. Weisth. 
1, 764. 

G(>wnUigen, Gewalt anthnil, fiberwUtigen, 
violare. Sehers, ö44 — «Lneieeia ward ge- 
toaUiget TOB de« kUnigs 8«n». Gnldia SnU, 
1,9. «Abo seit du . . . mil V«iiiniillt diek 



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144 



fetoeltigm». Geiler, Sünd. de» M. 54 — 
clir einer kam herfürhar gan — und wolt 
den brnder getccdtiget han. — stiesz im das 
sacrameut in hals . . .» Mumer, 4 Ketzer, L, 
2 «. — «Wir narren stecken kein ander zil 

— dem der uns narren gewdtigm wil>. Id , 
Luth. Narr, 22. — «So dn (Lnther). . . die 
heilig geschrifft . . . wider iren verstand ge- 
toaltigeat . . .» Id.. Adel, C, 4 ». £tc. - «Weli- 
eher die geschrifft mer gewaltige^ Luther oder 
die jn ein Ketzer schelten». Zell, f, 3 ^. 

Gewände, fem. Seherz, &44. Schmeller, Ii, 
948: «Aekerbeet, terra versa et aggesta inter 
duos sulcoe, ver8ura>. Bei uns nicht in diesem 
engen Sinn, sondern immer eine grössere Ab« 
theilnng eines Btnns; jeder dieser letetem 
bestand aus mehreren Ötwmäen: «die hohe 
— , knrtze — I lange — , mittele ussere 
Otmmäe*. 1^ Jh. n. f. 

Gewar^anikeit, Vi reicht. — «Mit gvoarsam- 
keü (caute) sah er an vor — vas die zeit 
i^ordeit und die jor>. Bnnt, Möretus, b, 4 «. 

GewHrtig, warteru] da man begehrt werde, 
zum Dienst bereit. Schmeller, 2, 1U06. — Der 
Meier von Snndhatuen «eil einen «Beeken» 
]wl»eii «domit er dem dorf lol MMdrtfjf ein». 
16 Jh. Weisth. 5, 5S4. 

Geweffea, Wnffiin. Sehers, 646. — «Beeken« 
hüben oder ander geweffen*. 1249. Pfrobrl, i, 
Ö5i. — «Sin hamesch und sin geweffetu*. 16 
Jh. Ibid. 1, 887. «Hamieeh und gtwefene». 
1270. ^ 'Gexvrffine*. 127G. Trk. 2, H. 10 

(jpwege, Gewicht. Scherz, 64Ö. 1. Normales 
Gewicht der Mfinse. — «Iit es das si (die 
Pfennige) in eimc lihteren grwege geslagen 
werdent . . .» (lat. Text: pondus). le» Stadtr. 
Qrand. 72. — «22 mark silbens atrasbQr- 
ger getoeges». 1297. S. Joh. Arch. 

Gewehsede, Gewächs, bes. das der Reben, 
Ertrag der Weinleee. — c6 omen wines, die 
der meier mag nemen an getcehsede oder an 
oinsen». Salzbad, IHCO. Weisth. 5, 430. — 
Rein Oeistlieher »oll Wein feil haben in seinem 
Haus, «es enwere denne das einre sin getoeh- 
$ede verkoufen wolte». 1314. Kön., Beil. 970. 

— «So sol min herre han sinen winban . . . 
■ins gewechsedes». Bühl, 15 Jh. Weisth. 4, 126. 

Gewell. Welle. S. auch Gweik. — «Die 
J>eck beschirmt Tor der Ungestümigkelt der 
GeietRefi, das sj' nit in das Schiff «rangen». 
Geiler. Schiff der Pen. 2^ b, _ «Das meerge- 
10«// in hoch anffzoeh». Uimeir, Virg, A, 6«. 

— «Da» groPT getcell uns gar verstreut». Ibid. 
H. 3 _ «Drei ander schiff zuckt er (der 
Wind) mit im. — und >varffs in sandgewell 
(sjrrtes) schedlich hin> Ibid., Ä, 6«. Etc. 

Gewell, vomitus, vom Verb, willen, wiillcn. 

— «Ein narr loufft wider zu sinr schell, — 
als wie ein hundt zu sim gewell». Braut, Nsch. 
88. — Ein Presser «der bi der Stegen leid ge- 
weU». Ibid 7^. 

Gewen, genon, gähnen. Scherz, 547. — 
Während einer Pest «wenne ein mensche ge- 
WtU,SO viel er nydcr und was dot. iJovon kam 
die gewonbeit, das men ein orütae für den 
ninnt maehet so men geiKt». K9n. 771. — 
«Pie Menschen werden Drang und Zwang 
leiden und göwen vor Engsten», (sperren den 



Mund auf). Geiler, Ev, mit Ußsl. 4 b. — «Die 
Beloben gynen und gewm ewiglieh und hant 
Angst Qüd Not noch Gut». Id . Post. 2, 51». 

— Krähen; «So dick alB der Han gewt». Id., 
Selenp. 213". Etc. — Gemma: «Oscitare, gt* 
fren». Ebenso Das3^odiu8 und OoU, 316. 

Gewende, neutr. 1. Das Fischen mit Kör- 
ben die man nach einer gewissen Strecke der 
Fahrt umwendet. — Die Fischer sollen «bi 
nacht für geioende faren, wie fröge man wil 
vor tage vor ein gevmtde iu der wochen». 14 
Jh. Alte Ordn . B 18. — e. IBll. ürk. 2» 
38. — Zu einer gewissen Zeit soll man nioht 
«mit getcenden faren». 1449. Alte Ordn., B. I. 

2. Theil des Bachs wo man mit Gtweudm 
fbbren konnte — Die Ahtiirin von AttdlM 
hat im Breusohüial «drie MfoUfnüMl*». 16 J3l 
Weisth. 5, 414. 

€leweF. 1. Wehr, VMrtbeidigung. — •fSm 
Low. wenn man mit im streiten will, er stel- 
let sich aach sa Gewre^ so hat das Häslin 
kein ander ffeuwre, dann es wneeht airfP vnd 
laufft hinweg». Geiler, Has im Pf., a, 5 ^. — 
«Vil stett sich brecht han in ^eicer, - nnd 
aehtent jeta keine keiaeri mer». Brant, Neeh. 
95. 

2. Waffen. — «Waffen oder Geioer, anna». 
Geiler, Br6s. 1, 66 l>. — «fibnd^mpcr». Brant, 

Bisch. Wilh. 244. — «Zwri spinsrlin erliche 
mit in namen^ oder sunst gewer», llumert 
Virg., 41». 

Gewerbe, nrntr das Werben. — Eine Jnng- 
Irau «die waa gar schöne und was vi! ge- 
werbes umbe sn». Märlein, 9. 

Gewerde. Gewpre 1 Fiirenthnm, Besitz. 
Scherz, 546. — «Ailerleige klütterotte nnd 
gewerde daz junge l(ite gerne hant». Claus v. 
Blov. Nie. V.Basel, 70. — Eine Fran. der ein 
Pfaffe «genere und getvere» gibt l-itifc». Alto 
Ordn., B> S. 

2. Getrairi ^ i^rgl Getregede. — «Kom und 
gewerde. . .» «Die secke mit der ßewerde . . .» 
Die Müller sollen «schaffen das jederman sin 
gewerde trucken heim knmme». 1462 Alte 
Ordn.. B. 13. — «Die irdenschen zergengli- 
chen gefelle, es sige burschaft oder getcerde*, 
Clans V Blov. (Zinse in Geld {oder in Frucht). 

Gewerf. 1. Art Abgabe. Scherz, 547. Seig- 
nenrs et villages, 60. — «Doben im Land 
heisst es Gew^/*. Geiler, Post, 3, 103 ^ — 
«Stür, Gewer/, fründtlicbe Hilf, üngelt, Froii- 
tag,Herre&wevek»8diinngelt, Schätzung, Keet- 
vogtv. Pflpper . » Id., Irrig Sehaf, A, B»} 
Prcd. über Maria, 11 b. 

2. Wnrfigeschciss. — «Wider das Glas daff 
man nit . . . Gewerf schlenokem und bölrea 
wie in einem Feld». Geiler, Narr. 74 b, — 

- tOewerff ein jeder zuber bracht. — das 
wir als von den thürnen brachen» (Stein cum 
werfen). Murner, Virg., F, 1 b. — «So sich 
einer mit geschütz oder gewerf nebet» (dum 
jaculis ludit et exercitatnr). Id., Instit. IIB ^. 

Geworren, mit Dativ, einem Sebaden. üb- . 
ruhe verursachen. Scherz, 647. — Du bättest 
i*Yieden und Freude «und gewv.rre dir oiemer 
nät, do dir nft steteoliohen mfts peMMfren, und 
in trucke sin und liden». Tauler, 15*2 (78). 

QewUde, nentr., das WUd Scherz, 548. — 



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-> 146 — 



«Geschehe daz die jeper beider herren l^c rntnt 
üit dem getcüde uf ein geDieiiiea bckrei, »u 
sut ii das gtwüde uf derselben Strasse tei- 
len. Kembs, 16 Jh. Bnrckh. 149. — Die 
Börger von Pfeffingen «mögen jagen mit hun- 
den, mit gm, «Uet «mpAI»». U Jk. W«dith. 
6,366. 

Oewill von Wü, velnm. verschleiert — 
<Sü mag die Leyschwester mit kochen, Schüs- 
mIa weseheo, fegen and andere Werde eben 
ali Tü Terdienen als die gewiUe Sehweiter», 
L die eingekleidete Noine, Gelier, Bilg. 

«flewteni^ gyit9, bona ecqnieita, die Mann 

oid Frau «mit riiia]i[!' r ^'t woimeB haut», 
m Urk. 3, 122. ScJiers. 54Ö. 

Gewiaaede, Oewteara«, hm^ das Gewis- 
sen. — cGftte mcinungc mit lutcrre gemsscne*. 
Ji^tes Gericht. — <£in enge aweMelhatttige 
OnRMfie and Oonaeleiiti». Geiler, BöU. Leu, 
e, 1 •. — «Pein AwsMM stralEk diok*. Id., 
Im. 1, 7 b. £tc 

flewon, adj., gewVknt. — «. . . vnbeswelre* 
hAade ding der rat zfi Strti/burj^ geufon ist 
ift hhtende . . > 1283. Kon., Beil 960. - 
Eie Frau «wai sin gHPome» dasa ikr Mann 
ür immer f-tuas brachte. Mürlcin, IB. — «In 
kllcme gewerbe sol ans Jhesus namme sin gt- 
wm». Verse. Bri^ •— «Was da gewm m 
••kltcn bist, — dft nit dasselb . . .> Brant, 
(m, a, 6 — Vor dem Trinken wische man 
den Mond ab, «. . . dann es getoon — ob 
disch ist. nnd onch recht gethon > Td . Thesm., 
b, 6 b. — Die Kanfleate «sind getcm zu ban 
lU dt — waa man dür oder wolfeil git». Id., 
Xsretas, a, ö — «Alle herrm "jind uns gv-on 

— das sie ir oren melckef> luii>. Murner, 
8dttlii.y e, 8 ^. — «Wenn das were bi ans 
mrrm . . ., das die wiber {in der Kirche) sun- 
<ier Bton ...» Id., Geuchm.. c, 8 1>. — «Eneas. 
all aan war gettxm^ - liesz mit der trnmmen 
niffen schon», fd.. Vjrg., C, 4 l>. Etc «Tu 
tiOäexn landen kein grüsbcrer niihzbrucii gcxcoii 
in dann baden». Fries, £6 — «Ich war nit 
^rem zu pssen milch». Ibid. 34 b. _ «...das 
lüBiisch ^ nll■k wer geicoti den überwuudeaen 
ut nach eiiu« andern erkantnüsz, sunder nach 
*«in »elbs willen rn gebiPttent Kingm., Cäsar. 
16 — «Was gewon ist, acht mau dcstmin- 
der». Zell, e, 4 — «Es ist nit gewon das 
atn einander anszbiete, als länffer die nmb 
•h klejnodt lanffen wollen». Capito, Treger, 

K, 1 b. 

Gewonen. 1. Einer Sache aewonen^ sich an 
(10 gewöhnen. — «Manig Mensch hat des 
Sehiradcrns gewont*. Geiler. 3 Marien, 10 ». 

- «Wenn ay gemeiner Speisz gewontn . . 

to irt es gleich um sy alt um einen Bsel der 
gtvonet hat einen Pflug zu ziehen, der ge- 
vonet es also das es jm nichtz mer za schaf- 
fea gibt». Id., Has im Pf., o, 4 — cWann 

des büszen getoonett, so gond denn andere 
Werck heraasz«. Id., Sünd. d. M. 68 J^. Etc. 

Wer Sitter werden will, mnse snerst als 
^--hil Iknappe dienen, «das er der hertikeit z;? - 
»cn». Braut« Moretas, a, 5 — «Ich förcht, 
ne gvm des ftils sn Hl, — das aia einmal 
Uibt Ugea still». Mvner, IHi. 81, Ete. — 



*Dio Int in der hellen gewonen der tüfel, als 
wir einander Int gewonen». Pauli, 63. — 
«... wie die vogel anek dee kanlTbiitcen 
gewonen». Zell, V, 2 b. 

2. Eine Sache gewont haben, an sie gewöhnt 
sein. — «Ich hab nit vil knnkeln und spinnen 
aewonet: Geiler, Geistl. Spinn., L, 3 «. — «Ich 
nah es nit gewont also gantz mich mit Gott 
za bekümeren ». Id., Has im Pf., b, 2 — 
«Swer ist recht than, ders nit hat gewoiU». 
Brant, Nach. 8. — Die Lftuse «der wenn ^ 
wonet hant» Murnor, Nb 113. 

Gewort, Baf, Bepatation. ~ Ein Verl&am- 
der hat einem «gestohlen sein gut Geworf, 
das da ander allen andern leiblichen Gütern 
dieser Welt gar köstliek ist». Geiler, Klapperm., 
B, »a. 

Gowoi'teil, mit Worten ausdrücken. » «Daa 
get über . . . alle verstentnisse und das man 
gewortm oder godenken mag». Tanler, 17ft 

(31). 

Gewfllk, Gewölk. — «Der dunst sich in 
dem gewfUd» arbeitet». Adelphus, T&rk., D, 
Ib. — Das Begenwat^Ber wird «gesigea dvreh 
das gewOck», Jmes, 44 

Ckfwttte, nentr., heftiger LIrm. — «BeeUn 
slahen oder desglichen nngcwonlich gewüU 
machen». 1322, ürk. 2, 158. — Die Aas- 
sitzigen «snllent keinerley pfiffen, hörnen, 
trnmmen noch andpejrwfr marhen». Gutl.-Ordn. 
153. — Verboten Nachtb auf den Strassen 
taewüte zh machen», mit Sekreien, et«. 148A. 
llaand. u. Ordn., B. 8. 

Geseog. S. Guüg. 

Oesimber, nentr., was von Balken und 

Brettern gezimmert i^t Scherz, 649. 1. Ge- 
bäude, Bau. -~ «Demuiekcit sol unser grünt 
sin, und minne sol nnser gesimber sin» Tauler, 
160 (29). — «Der grünt do alles das gtzimmer 
des menschen leben . . . uf masz gebuwen 
sin». Ibid. 164 (29). ~ «So vil ist des wondera 
an kleidem, an spisen, an ses M iis Mrg ». Ibid* 

309 (53). 

9. Gerfist. — «Man maohte ein hoch gegim^ 

her .... deruff fürte man des küniges brRder 
und zuch in nackend us . . .» Märlein, iJ6. 
Gezög. S. Geeüg. 

Gesogenlieh, anständig. Scherz, 650. — 
Beichten «mit bchüuea uuU geJsogenUchen wot^ 
ten ia> man VMStan mfige, was da sagiat»» 

Bihteb. 19. 

Geaotter, unordentliches Gefolge. — Geiler» 
Selenp. 196 b. S. die Stelle s. v. Getäns und 
das Wort Jtotttm. — Mancher bedenkt nickt 
dass er sterben mues, «das er mase dantsen 
an dem gzottcr — den westerwelder und dea 
trotter». Brant. Nsch. 83 (das Bild ist dem. 
Todtentane entlehnt). Zarnkc, 430. derStrobeL 
vorwirft es mit diesem Wurt sich zu leicht 
gemacht za haben, indem er es durch «sprin» 
gen. tanzen» erklftrt. macht es sieh nickt 
minder leicht, wenn er sagt: ^geölter i.st die 
Heike der am Tanz hinter einander Treten- 
den». Er fahrt selber folgvMide Stelle ans 
3Iurnerß Narrenbeschwömng an: «Trcit man 
das heilig saorament ... — So louff der 
piiester nnn all^n . . ~ Do aber jnncker 
juas her aoek, ~ Der hett ein gantzes satter 

10 



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^ 146 - 



noch». Diese Stelle, so wie die zahlreichen ' 
Steilen wo Geiler sich des Ausdrucks sottern 
bedient, die indess Zarnke nicht gekannt zu 
haben scheint, hätten ihm beweisen können, dass 
der vun ihm angegebene Siun nicht der erste 
und richtige ist, sondern dass Oezotter im | 
Gpfjenteil ein unordentliches, wie wir heute ' 
sagen, verzottelte« Gefolge bedeutet. | 

Gexowe, neutr., Oerftth, Werkseng. — «Der | 
mensche ist niit d'^nnc ein gezotet durch das 
got würket». Tauier, 128 (25). — «Sist du ein 
armes gezöwelin durch das er (Oott) w&rken 
wiU. R. Merswin, 9 Felsen, 6. : 

Gezüg, Gezog. Geceng Scherz, f>50. 1. 1 
Neutr , Gefolge, Zug. — *Oezüge, magnus sump- 
tus». Herrad, 194. — «Ir gejw^ hiesen si do : 
— Stätliche wider riten» Gottfr" v. Str. 1,1 
75. - «Wa si riten mit ir gezoge ...» 
Ibid. 1, 257. — «Ussziehen mit reisigem ge- \ 
säge ...» 1419 Kön , Anmerk. MB. — cDer ! 
bischoff mit seim gezeug*. Brant, Bisch. Wilh. 

«Der ammeistcr reit mit seim ge- 
Meng . . . Der statt gezeug hattaff 140 pferd». i 
Ibid. 284 285. 

2. Neutr., Kriegszetig. - «Mitgraben, muren, j 
turnen« woffen und grzuge». K5n. 875. Bte. | 

3. Maße. Reitzeut,', bes. Pferdedecke, üeber- 
zug. — «Der geJtiuc (eine» Pferdee) was aller 
sere rieh». Gettfr Str. 1. — «Svebeieb 
gezüge mit /ügel und houbetschidel. LedergO" 
füge, Düchen gezüg: 1451. S. Thum. Areh. 

4. Nentr., Jagd- und PisehereigerKth. Die 
Schwei t |"L^-er «solcnt ouch vegen dp.s jasjore 
Mtuc» (des Bischofs i lat. Text: venabula). i 
l«e Stedtr. Grund. 9, 87. «Watten, garne, | 
iHirueri körbe oder vischegezog». 15 .Th. Alte 
Ordu., B, 12. — Fährt ein Fischer aus, «es si 
mit ireLre bände gezoa er welle ...» 14 Jh. i 
Ibid, B. i:^. — «Die ligenden gezoge (sollen) 
den ganden gezogen ruroen und entwichen». 
L, 0. — «Landgonde gezöge». 1449. Ibid. B. 
2. «Ligen de gezögt:» sind Garne, die man an i 
einem gewissen Ort festlegt; «gande», solche 
die den Fluss lünauf gesogen werden; «laad« 
gonde>, solche die man, nicht in Nachen, son* 
dern vom Ufer aus zieht. 

1^ Neutr., Handwerkszeug. — t. . . swas er ' 

fezuges bedarf zü sime antwerke . . > 1275. | 
)ent8che Urk. 21. Aehnlich 1322. Urk -J, 
90B. ^ Hau fand «die tigele und die seile 
und anders gezüges vil». Olos. h7. - «Medcr 
mit iren scuöüeu und mit irme gczüge das dar- 
zu gehörte». Kön. 887. 

6. Neutr.. Gespann. — Jeder Huber vonSund- 
hufen hat das Redit in den Wald zu fahren 
«mit solchem gezoge all er sft aekem IBIur». 
16 Jh. Weisth. 4, 1^4. 

7. Masc, freier Zug. — «Wir sprechent 
oueh von eim frigen gezoge, das ein ieglich 
man sol faren war er will». Marlenheim. I3i8. , 
Weisth. 1, 729. — Die Bauern von Bisch wei- ' 
1er (suUent iren frien gezog^^ haben». Ur8. 
Hanauer, Constit. H.S7. — Ihnliohp Heinu* 
brunn, 14 Jh Woisth. 4, 94. 

8 Appell. S. Zug 

Gezüge, masc, Zeuge ^ tEr wil sh disen 
dingen — Helfe und gezüge brin^^en» Oottfr. 
Str. 1, 260. — «Hie tftilent wir oueh gols 



gezüge sin» Tauler, 74 (16) — «Die gezüge, 
die ime es helfent jehen ...» RufPach, 1849. 
Weisth. 6, 883. — «Dos wil ich mit gezügen 
bewisen». Kön 421. Vtr - 1322. ürk. 2, 
III. Etc. — «Zu exuem Gericht gehören 
vier Personen, der judex, Blchter, der rens, 
Schuldig, der accnsator. Vcrkläger, der testis. 
Uezug» Geiler, Ev. mit Ussl. 6^; Selenp. 
ft b. Etc. — «Ich nim got zu einem gezü- 
gen>. Wimph., Mirand. 7. Etc. — «Zwei oder 
drei gezeugen». Wurm, Balaam, b, 1 

GesfigniMS, Zeugniss. — «Unser gezügiüste 
hant ir nüt genununen». Tauler, 116 
Etc. — «Nach der geteugn&sz Galieni». Gersd. 
68 — «Ich beger nit überflüssige ge^ug- 
nüsz». Zell, c. 2 ». — «Zeig du an das ^egen* 
teil mit satter gezeugnüaz, so werden wir der 
warheit statt geben». Capito, Treger, F. 3^. 
Etc. — «Selig seindt die da erforschen seine 
gezeugknunen: Wurm. Bai., 4 ». 

Gezüng. neutr , lin^ua. Sprache. — «Es 
erfordert ein iedlich gezüng und sftraeh ir«i 
eigenen louff und fürgang . . .» ubenetMr 
«der ein gezüng durch das Uttder Utsl^». 
Bü^m.« Cäsar, 2 K 

«Geswinelin, gemini», Zwillinge. Hemd, 
193 

Gibtg, ergiebig, zum Geben bereit. — «Man 
wfirt SU vil aibigy alee das man gibt do imn 
nit geben solt. den Btib m und Spilleutnir 
Geiler, Seelenp. 102 — «... das sie davon 
reieh werden und das die Gülten gürig seien». 
Tbid i>?7 ^ 

Gichtig, gihtig. eingeständig. Scherz, 561. 

— RfickstäniUge Zinse, der ein Lehner *g^^ 
ist. 13H7. Reg. A. 139. — «Es sol nveraant 
den andern pf enden, es sige denn umb gichtig 
schuld*. INsehweiler, 1468. Hauaner, Conitit 

HH7 

Gickeuheintz, Giclcenschweiss, Schimpf- 
namen um einen schlechten Menschen zu be* 

zeichnen. Vergl. Guckis gackis. eitles dummes 
Zeug. — «Du musL mir wol ein gickenheinUi 
sein .... oder ein leuriquack». Mumer, Kön. 
V. Engl., 959. — 'Wenn ichs (ich sie) narren 
heisz, — Schelme, geuch miAgicktnschweizs...* 
Murner, Geuchra., J, 1 

Oiel, masc. Kehle, Rachen. Scherz, 5M. — 
Tristan dem Drachen «daz sper zem giele in- 
stach ...» Der Drache stiess «uz sinem \ m, n 
gteJf ein Geschrei. Gottfr. v. Str. 1, 124, 125. 

- Ein Bär «wit uf sotet er sinen giel» Alt- 
swert, 15. 

GieBse, fem., Binne. — Er «leite si in die 
giezen, — Unde lie si hine fliezen». Gottfr. r. 
Str. 1, 200. 

Glessen, masc. Arm eines Flusses, natür- 
licher oder abgeleiteter Kanal, Seilers, 661. — 
An sehr vielen (»rtcn, bez Mühgiesnen, 13 Jh. 
u. f. — Die strassburger Gieatm, s. Gassen a. 
Häusemamen, 12H. 

Gie8sfjiss. mit einem Hahnen versehenes Ge- 
fäss, nebst einem Becken, das sich in den Zimmern 
befhnd. snm Wnselien der Hinde, ete. — «Bin 
orin giessfaan anf dri^'on beiuen». 1432. Inventar 
der Metze von Lichtenberg. — «Andre die bet- 
ten in irem Hns, und muss gante still umb sie 
sein, sie irret wnnn nur «in Wurm in ein 



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— 147 — 



Holte naget oder nur das Giessfas» tropft», 
etiler, BröB. 1, 88 ^; 80 ». - «Selig ist der 
lensch der das Wasser (der Beue) bat in 
it'm Gie8sfass>. Geiler, Narr. 2(® b. — In 
«isem Testament aas dem Jahre 1484 (Pr&t 
Archiv) : «zwei mösehin Oieaafeus, der ist eins 
fehsniessig, das ander ist mit zweien (3ren 
bangenden», — «Ein liecbt^ ein gies^atSf ein 
Mken und ein linndsvel». PmU, JtAI. 

OiifeD, begierig verlangen. - Eine Fraa, 
ftstt SU arb^ieni «so atund aie in dem hanaa 
ttßf^ Ab ir«lt sie ni den dantse 
plÜKD». J. Homer, b, 8 a — «Wer recht 
tknt... dem seligt der Tlonger der Seien, 
nit tngvtet mi noeh jij'et nit nflP Stellen 
domit die "Welt nmbgot». Geiler, Post, 2, 
Ol K — «£r bleibt ewiglich giffen und hong- 
Id. Selenp. 164 b- Paadon, 13 b. — «go 
ilr dä<; Hertz na«1i Qnt po^». Oeller, 7 
ssehetden, 1 K 

OMn, snlwt.^ Begierde — «Wie vU sind 
deren die . . . ein soUioh Giffen haben nach 
der geistlichen Speiss?» Geiler, Selenp. Ihb^. 

- «Ais lang du noch ein Giffen hast noch 
den schnöden Ergetzlichkeiten diser gigftn- 
wBrtigen Zeit...» ibid. 118^^. Etc. 

Gift, fem., Gabe, Schenkung. Scherz, 551. 

- Berthold von Fürstenberg gibt einen Theil 
•einer Güter <ze rehter gift Bertholde dem 
HhUtr . . .» 1S77. 8. Thom. Areh., Beg. A, 1 13 *. 

- «Ginre dem man dis reht lihet oder die gift 
«it, »ol von der lihaiige oder von der gift 
«iMiB Teht haben». 1279. Hitt. de S. Thom. 
8dti — «... das ich die gift getan habe als 
doTor geschriben stot». laiö. Briefb., B. 1, fo . 
10«. — «Die vorgenante gift .... stete / i 
Ittbende ...» Nie. v. Laufen. Gottcsfr. 47. 

- Einem Kloster geschenkte Güter «in selge- 
rctes oder in giftes wise». KÖn., Beil. 072. — 
«Het nit Helen uff Paris gift — ein antwnrt 
gtbcn in geschrifft ...» Brant, Nach. 34. 

Giftbrief, Schenkungsarkunde. — «Güter 
ttdgelt die in dem ^/(6rt'«/e geschribeii stont.» 
1390. Gotteshans der Sehsselsheira. 

«Gihei caunia», Herrad, 179. Gewöhnlicher 
fidkei, Scherz, öOl, aestus. Nach Schmeller, 1, 
IQM): trockner Dampf oder Nebel im Sommer. 

«Gikkelvecb, opus polvmituni» *Gikkelmch- 
nek>, Herrad. 184. Ib»,' SchmeUer. 1, 701: 
«ftUweft, mnltieolor». 

6il, ma^c . [I, I. cAll weh die rieht 
Hclt jetz 11& jml— und will mit bättlen neren 
•idi>. Brant, Nseh. 61. » «AU weit die rieht 
sich acr den qil — das jedemum jets hetlen 
will». Murner, Nb. 87. 

Oflea, betteln.- Sehen, KMI. S. aneh ffeUm. 

- Einer *v,\\ miissig gon und gilen* 14 Jh. 
m. — «Wann ein frömder bettler . . . lenger 
liier ^» alfl erlaubt ist . . . 1478. Alte Ordn. 
B 28. Ptr. - Itjc Mönche gehen «heischen. 

fordern ...» Murner, Nb. »7. — «Des 
beischens.^ttnwist kein end>. Hnrner, Qenehni., 

6Uer, Bettler, bcherz. 606. — «Wo es sieh 
«Hönde das die gyler jemane kinde leben...» 

15 Jh. A!fr Ordn, E. '^"8 «Anne Triererin, 
gUerm*. wird ausgewiesen. 1356. Heiml. 
BlA, MaEte. 



' 6il^, Lilie. Scherz, 5ö3 ; ward ohne Zwei- 
fel, wie heute noch, Jüje ansgesproohen. — 
«Da rosenblöt, da gäijenblat». Gottfr. v. Str. 
2, 102. — Maria «ein gUge der drivaltikcit». 
Oebete, ]4 Jh. — «Pfenninge gemünsset mit 
den engein oder mit den gi^en». 1398. K5n., 
Beil. 997. — «2 sch. 10 .1 umb bin sv.leii ilfich 
zft den gäif«» die uff den lettenerdüoiieni 
Stent». 1418. S. Thom. Fab. — «Maria, ein 
edele gilg». Gebete. 15 Jh. — Strassb. Hans- 
laamenf 1801; «cor gügen; mehrere; «znr 
I roten fftÜm». 14W. ~ «Sie trug ein gilgm- 
' Stengel*. Altswcrt, 24 — «Er (der auferstan- 
dene Cbristua) ist mitten ander inen (den Jüng- 
ern) gestanden de ein sdifoe Bot vnder den 
Giliini in eim Acker». Geiler, Post, m, 10 a; 
8k 82 8. Bros. 2, 11 ». Narr. 86 ». Etc. — 
lUito, ein in dornen ninneklieh». Brant, 
Verbum bonnm T\ Go 1 21. — «Die gUgen 
des feldes». Adelpiiub, Bassion, T, ö «. — «Ein 
sehdne blnn, ein gUgen», 
gUgen». Brnnschw., Dist. 39 BtC. 
Göll, 482: «Liliom. OUgt; 
Olllen, gellen, sehreien. — Ein Zorniger 
«rftffet und güht als ob er icninn S iahen oder 
stechen welle*. Taoler. 381 ((it)). 

Gim, gemma, Pfropfreis. — «So man pflan- 
t«en wil, 80 hauwet man ein Zweig, heisset 
in etlichen Landen ein Gim^ vuu einem gnten 
Baum, und spaltet man den Stock der vor ab-' 
gescgt ist und stosst das Zweig darin und 
bibdt man Miess und Let darüber». Geiler, 
Arb. hnm. 28 b. 

Gimpetmarkt. Vergl. Grempehnarkt. Grüm- 
pclmarkt, Kathsmandat 1485. Hand. n. Ordn., 
i', 2. — «Der &ümpAmarckt darauf man feil 
hat alt Lumpen untl alt Hader» firiler, Prcd. 
u. L. 45 a. — «Kin irimpelmarckt ist zu Strass- 
burg». Id., Brös. 1, 82 b, — Ungclohrte 
Acrzte (h> sich «mit dem nnmmen eins doc- 
lors urt dtin gimpdmarckt verkoufien». Murner, 
: Gayac, 419. 

i Ginen. gähnen, den Mund aufsperren vor 
Verlangen nach etwas. Scherz, 558. — «Mit 
I allen unsern sinnen .... nnd ginender beger- 
I unge». Tauler. 138 |2ti). — «Dise verkerten 
' menschen ginent also obe sü mit dem winde 
wenent geleitet werden». Ibid. 164 (30). — 
Ein Hund, dem man Fleisch zuwirft, «lüget 
obe man ime me welle gen und ginet ; also 
tftnt die gritigen nientschcn ; Avievil den gut 
gütes dut, so benüget sü nüt, sü ginetU aUe- 
wegent noeh me gQtes». Heiiur. Oifenb. ~ 
«Sclnveii^en und ginen^ dem I^oraffen zusehen, 
Gina£t samei dein Herta». Geiler, Narr. 181 

— «Das er den ganteen tag ufl gient, — als 
ob er fliegen vollen wült» Bi uil. N'sch. 75. 

— «...80 man dem roraffen zugtent* Ibid. 87. 

— «Er jiMl nnd gafft here nnd oneh wider, 

— und schlecht sin ungen eben nidcr — wie 
der hund zu der metzig stat». Murner. Nb. 44. 

— «Was gedaehtesto, da dn mit ginenäm 
mund . . . mich mit vcrwundorn ansähest ?» 
Wimph., Synod. 9 b. — Ein Bauer stand vor 
seinem Berrn mit anfgcsperrtem Mnnd; der 
Herr fragt: <^M'e gitiestu also? du hast es 
do^Tor nie gethon?» Pauli, 298. — «Welche 
ding, als ere and gat, an venehlaflken 



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— 14Ö - 



itic Btetiizrs ir ginimden SflUud oftllQII». Adel- 
phan, üiiodis, a, 4 a. 

Oiner, Ginre, dat. CttMme, jener. Scherz, 
553. — *Ginre dem man dis reht lihet . . .» 
1279. BiBt. de S. Thom., 326. — *Wilta das 
dich got begnod« in ginre Trtlte «der in dirre?» 
Kövi. 38^ — « . . . vU tDsent stunt ist dir 
baas in gtner weite». Pred. Ingolts. Etc. — 
Bb Hensch legt sich Bnssäbnngen auf, ein 
anderer will sie nachahmen, cda möhte es 
gar wol besohehen, akeg&tsu p^miß« menschen 
"wvnmbt ^ diseme alse schedelich der- 
gegene werent». Nie. v Basel, Taul. Pi k 11. 

— «Etteliche lüte weilent dis aud das tön, 
ind weUe&t die and gim Ionen». B. Hers- 
Win. ms, 

Gippe, lern., das iranz. jupe, Kittel, Rock, 
bee. der inneren Iiente. Seherz, 553. S. auch 
Jvppe. — Sig-elin von Mülnheim «stach in 
einen de het ein gippe an». I'dd2. Jvön., An- 
merk. 790. — cZur gippen*. Strmssb. Hans- 
name, 1460. — «Kerne ein grosser herre zft 
dir . . . nnd bette ein sohenzelin. ein giplm^ 
angeleit . . .> Nie. v. Strassb. 262. — Der 
Oerechte «sieht den Tod an als ein Usszieher 
einer zerrissenen Gippen». Geiler, Arb. hnm. 
133 ■•. — «Zeitliche Güter, die geben uns nit 
me denn ein alt zerschlissen Eer oder Gippen». 
Id., Selenp. 19»». — Bei der Verklärung 
Christi «hat herfürgestochcu der rot Samiiict 
oder Parpar der Gothfiit uss dem Zwilchen 
Sehante oder Güppen der Henidieit». Id., 
Pu St. '2, 109 b. — .Die hurott went kein 
gwpen me». Brant, Nsoh. 79, 

Dasypodins: Jüppe. Unea tnniea». 

Civ plur. Giren. Giier. — Man fängt 
*Qiren mit abgezogenen Xatcen*. Geiler, Narr. 
184 •(, — «... wie sQ den treiben der gyr 
ÄÜcht». Brant. Epigr Znnicke, XXXVTT 

6irlen,nnrahig begehren, sich heftig sehnen. 

— «Wer diaen dnrst (naeh Oott) rehte bestot, 
der qnelet und girht gar vil me no<di ^tte- 
licher minnen». K Merswin, ms. 

Girren, Stridore. VergL iiirmi. — «WUtn 
das dein ihilr nit girren., — so soltn sie wol 
vor beschmieren». Uurner, Schelm, f, 1 b. 

GIfStiB, von Oente. — «Wraestn das ich 
dias mebe ^itiIhw brot uSge ONon?» Hngo 
T* Shenh. 

Otehttbel. Geiehfibel, Geisbühl, Hügel wo 

Geisen weiden. — «An dem gishübeU, an 7 
Orten, 14 Jh. u. f. — Der Guhübd bei Scher- 
weiler, 1318, 1339, ist 1819 Geisbühd genannt. 

Git, Geiz. Habsucht S auch Geit. — «Die 
vätter uuäer zit, — durunib daä sie verbient 
der git», nehmen für ihre Kinder schleifte 
Lehrer. Brant. Nsch. 9. — «Der gü tribt 
manchen über see». Ibid. 86. — «... das 
dn nit samlest hie mit gilt». Brant. Facetus. 
A, 3 a. — lUff erden ist kein niaisterschafft 

— die mit gtt m«» si bchafft — dann die kunst 
der aneni>. Hnmcr, Xb. lOl. — «... ist os 
aber nsz geit g'escheheu. das dadurch reichtum 
erfisohet werde». Id., Gayac, 401. — «Der 
pfaffcn geit und Wucherei — die hon die ding 
erstifftet frei». Id.. Luth. Narr, 146. — Kirchen- 
gat rauben, «ist daö nit ein gidt^ — so kan 
ie^ nit erkennen». Id., Meee. ft, IK 



Gitig, habsüchtig, geizig. Scherz, 554. S. 
auch geHdg, — «TVie rieh ein herre ist, und 
iet er btoe und gitig, so bittet Man in an- 
geme. wanne die gitigen jrent nieman nüt». 
Eis. Fred. 1, 842. — «Jede fraw (die gefront 
hat) soll nemmen jr kftllen vol komes; ist 
aber dekeine fraw so gütig, daz sif^ i=o vil 
nimmet, daz die hülle brichet ehe sie kumbt 
zft hosz, sie sol ez bessern mit 80 eek.» Sand- 
hofen, 15 Jh. Weist., 4, 154. — «Den naminen 
eins gittigen fluch». Brant, Cato, c, 3 b. — 
« . . . do fing man an oueh gittig sin, — do 
stund ouch uff: wer min da? diu». Id., 
Nsch. 80. — «Wen schon die pfafttu . . . gitig 
weren». Mnmer, Mess, £, 1 b. Etc. 

Gitikeit, Habetieht Scherz, 554. S. aaeh 
Gett, — «Ich han gesundet . . . mit gitekeü, 
mit zorne ...» Bihteb. 2. — «Hochfart und 
gitikeit und tintriiwe . . .» Eis. Pred. 1, 188. 

— •Geittkeit, aller sünd ein wnrtz». Galdin 
Spil, 58. — «Der gittheit laster». Brant, Cato, 
b. 1 b. — «Usz gittikeit als (alles) laster 
kunt». Id., Nsch. 91. — •Geitikeit: Mnmer, 
Ulensp. 134. 

Gilten. Jetten, jäten. — Er «besnidet sin 
bdme nnd gittet sin krat ob». lavier, 86 (18). 

— «... das sol man dUci abehowen und zft- 
mole utietteH». Ibid. 86 (18). - «Solle man 
das nnkrat (in den ge^tlidien Orden) tuietttn^ 
so müste man vU arbeit haben». Nie. 
Basel, 294. 

Oiainme, fem., Spalte. Hohlweg. Sehers, 664> 

Anderswo: Klcm. »i f die glamme^ bi der 
glommen», häufiger feidname, 13 Jh. n. t 
«Br tmgr ee in ein« Meens fiem». Alts> 

wert, 1fr, 

Glan, masc. Engl., glen, Thal (?). Schmeller, 
1,974 hat: Me mam, ab Name einiger kleiner 

Flüsse in Baiern, eine Glon, im bair Rhein- 
kreis (?)• — *^ dem ffim», Hohatzenheim^ 
16 Jh. 

Glantz. mit dem nicht mehr üblichen plur. 
GUntee. — Ich träumte «wie das ich eine also^ 
gar sehöne frowe eehe^ das ich die eeköiten. 
glentze die von ir gingen t in minen ongOtt 
Kume erliden möhte». B. Merbwin, ms. 

Glantse, Lange. Sehers, 654. — BischSft^ 
die yscnhüt und ffianttm getrtgen haben». 
Wimph., Svn. 6 b. 

Gläsin. 8. gksin. 

Glast, masc . Glanz, plur. Gleste. Scherz, 
554. — «Von sinie hclme giong ein gUui»» 
Gottfr. V. Str. 1, 180. — Ihre Augen «hast- 
mir in daz herze min — Ir gltste dicke ge- 
sant». Ibid. 1, 235. — «Under disen dingen 
kam vorgondc ein schöne lieht und gkui . . . 
Dis ist der glast der alle lieht het bcschafFen». 
Kon. 508. — «Sil ich den glast han ge- 
sehen. .. .» Altswert, 106. — «Der ^^iost» der 
Sonne. Taulcr. 135 (26). — «Die reben haut 
die cigeuöchal'i daz sü wahsent gegen dem 
glast der sunnen». Oswald. — «Uss des Herrn 
Angesicht ging ein Glast, welcher Glast maoht 
das sie iu entsosseu». Geiler, Post. 2, 18 ». 

— «Dise Feifelterlin fliegen gern in ein 
Liecht . . ., und je me Glast es gibt je me sie 
herzu fliegen . . . and verbrennen si^ darin*. 
Id., 8 Marien, M a. Ete. der rannen 



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— 149 — 



<r//Mf». Braut, Nach. 30. — Wein «du glast 
des antüts». Id , Thesm., b, 3 b. — «In dem 
«ehein und alott . . . von der aonnen glantz». 
Ädelphus, Fic. 148 ^. — «Verblendet durch 
4ka gkist des goldeH». Adeiphos, Passion, T. b >. 

«Umb mitternacht . . . erschein im (Cä«ar) 
m» ^cut -wie ein Mer». Rittg'in.. Cäsar, 118 a. 

Glasten, glänzen. — «So die hut glastet 
«nd wui erscheinet ...» Oersd. 74*. 

Glatt, ^änKÜch, absolut. — cDer herr seinen 
jSngem den weltlichen gewalt fflait abgeschla- 
gen hat». Zell, p. 4 a. — «Die kirch, wie 
bewert ist, glatt nichts sa gebieten hat*. Ca- 
pito, Treger, 0, 8 b. 

Glatzeht, kahl. - Ein Oreis hat eine 
•gkUtelU Stirn». Brant, Nsch. 28.— «Diekiad 
irardent toh bMVB gdöt, — die glaUM nehth 
tm den prophet». Inid. 44. 

GJattbenbriicUg. dea Glauben brechend, 
wvm OlMben »Millend. — Benm di» «glau- 
benbrüchig werden*, solt man aach keinen 
€^lauben halten. Murner, Adel, K, 8*. 

OUnufWi, Olaren, dto Aagaa Terdrehen. 

— «Er gkturet mit den Aagen über sich». 
Geiler, £v. mit Ussl. 191 «. — «£r glurti aUt 
dm AQgwi ob deh und lidit den ffimmel 
tt>. Id., Post. 4, 28 K 

Glefe, Gleve. Sdiera, 656. 1. Lanze, Spiess. 
Hebt fsm., selten mese. — «Do kom os des 
feischoves here einre mit einr gleven frerant», 
Cios. 88. — «In der fluht sohos im Peusania 
neek eine ^efen in den nicken». Kön. 804. 
— > «Do steckete er eine glefe für das hus mit 
eine hftte*. Ibid. 828. — «Donoch brohte 
man Her aokernfe gbfm und satzete im eine 
Tomen an sin herze nnd die ander an den 
Tfieken . . .> Mirlein, m. — Der Stall des 
Dinghofe von Hohfrankenheim soll weit genug 
sein dass der Vogt «sieh of sincm pferdo mit 
siner gleven 14 schuh weit umb und umb ge- 
wenden kan». 16 Jk. Weisth. 1. 748. — «Der 
Bütter der nimt es öffentlich, der Schreiber 
keimlieh ; der Eütter mit der Gleven, der 
fiebreiber mit der Vedem«. Geiler, Narr. 162 

8. Lanzenreiter — «Der rehte huffe (des 
Heers) . . . uf /.wci tusent glefen*. Kön. 688. 

— Die Schweizer «erslögent des lier.'< iren 
Tolkes andffhalp hundert glefen und 500 fAs- 
geoger». Ibid. 820. — 1401 bedurfte Strass- 
Mlg«illgelt8, von der zwantzig glefen wegen» 
die man König Ruprecht mitgab, am «Uber 
herg z& farende». Heg. E. 

Glefen. S. Anglefjien. 

Glefener, Lanzenreiter. Scherz, öö6. — 
«Vinea dicta zt dem glefimer». Ergersheim, 
14a4. 

Gleffen, klaffen. « «Gleich eis umb einen 
dir flfo Eissen . . . hat der da glefet, so zer- 
etOMt man Krat oder Blmurn, nu t macht ein 
Platter daruss nnd legt es im darüber». Gei- 
ler, Br5fl. 9. 84 K 

der Gleiebea thun. äich den Anschein geben. 

— cDa erkeaaet Gott woL da thast aber ge- 
gen Oolt nlfe der <W i < e> « i dae dm in kenaeet». 
Geikr, Has im Pf„ B, 5 «. 

6ie ichig, gelenkig. — «Du wärst ainuner 
ttia guiet Feektari wann d« ait • . . baarlnf 
«d Bit gUUkiß btot». Qellir, Br«e. 1, 13 «. 



Gleich«nnng, Nachahmung, Heuchelei. S. 
üeltchtung. — cWenn dem menschen die wer- 
kelt abget, so nempt er sich an einer gleydm- 
nung uad einer laieekea keilikeit». Galdia 

Spil, 8. 

Glencker (?). — «Welcher altgew ander 
frowenunderröck machen wil von glmckem, 
der sol unden umb scchsthald eleu \vit sin». 
16 Jh. Alte Ordn B 18. 

Glene, Lanze, Spiess. Nach Ben. 1, 647, zu- 
sammengezogen ans Glevene. «Sarissa (langer 
Spiess) ein glän>. Gol, 283. ~ Die Stadt Strass- 
burg soll «fünf mit gleiten ein gantz jor» für 
den HuBsitenkrieg unterhalten. 1422. Cod. 
dipl. S. Thom — «Nach discr red zuckt er 
geschwind sein glenen (haste) gegen seinen 
iliid». Mnmer, Virg., K, 6 l». — «IHi etundents 
mit den langen glenen^ — und theten sich an 
die selült lenen». Ibid., d, 8 — «Da schosa 
er in en meke nooh fimea . . .» Ibid., f, 7 b. 
Etc. - I'eii Johannitern zu Rhodis er- 
schien «eine schöne iunokfraw, ein schilt und 
gleen kaltende». Adeipbns, Tirk., F. 8 b. 

Glenta, Frühling. — «Summer, Winter, 
Herbst und OlentM, das sint die Ziten dee 
Jore». Geiler, Bilg. 174 b. - «Die diitt KÜek- 
weih ... die was in dem Qlent*, in dem 
Mertzen». Id.. Ev. mit Ussl. 67 — «Diso 
geiatliehe Plantiening sol geeekehn in dem 

Glente der Jupond». Id . Arb. hum. 26 — 
Pauli, 40«: «der Gläntz». — «. . . nun so der 
glents herfülirer etiebt». Murner, Vii^., F, 9 e. 

— Hippocrates sagt «das der glentz und herbst 
I geschidcte zeiuen seind, zu öfoen (Aderlässen) 

und arCsaei an entpfahen». Id., Gayac, 44ft. 

Gemma : «Ver, das glentB oder der meje, 
I est unnm de quatuor temporibns anni. quod 
incipit in martie*. — Dasypodius : «Der Glänts 
oder Frühliag»« — GoU, 88: «Ver, FrüUag, 
Olents». 

Glesin, von Glas. — «Ein pleMti vingerlin». 
Gottfr V. Str. 1, 281. — «Alles das K'eschirre 
das /.üm alter höret solte gksin sin*. Cloa. 
17. Kun. 512. Etc. — «Ein glenn lutzera». 
1499. Inventar des Lndw, v Odratzheim. — 
Vor deinen Feinden beacliirmL dich nichts «den 
ein glesin wand, das ist dein Leib», und dar 
ist noch «blöder und krencker den ein Glasz». 
Geiler, Narr. 74 b. — .Eia gläsin kolben». 
Gersd. 27 — * Glesin heim mit lang^en rörea« 

enant alembick». Brunsehw., Dist, 8 — 
war ein Wahnsinniger, des «bildet im in 
er het glesin fÜ8z>. Fries, 52 b. — «Wir tra- 
gen ein grossen schata ia einem glumim ge- 
sehir». Pauli, 141. 

Glestig, glän/oiid. — «Ire antlic worent 
also gar diestig iulitende ecJlöae anezftsehende». 
Nie. V. Baeel, 809. — «Das der Lyb also glestig 
ist worden als die Sonn». Geiler. Post 2, 

— «Das ist der weise fßMÜa flachs der da 
ganu fein, glatt nnd aait ttt». Id.« GatotL 
Spinn., L. H 3 vXa\ 

Glett, Bleischlaeken« Utharge. 1888. Urk. 
8, 919. — 16 Jh., Kanfbaoa-Orda. «^M«, 
lithargyrum > . ücrsd. 92 

GUeiuriaa, ÄhniichkeiL — Wenn einer dae 
Bild alMe HflUigen malea lieet^ «eo miM 
(ea) eine taleia 0d m MtM kaa»; lat ee elaa 



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— lao - 



Heilige, «so moas sinr frowen gÜehnüsM drio». 
Manier, Nb. 918. — Gott b«! iinB«r» Seelm- 
kräfie «zq seiner gI MM B t gefonniret». Id., 
Bftd., F, 

OlicluMii. 8. Oäk^eiL 

Glich s«n er Gelicheier. 

QUdmads. Beoecke, 2. 208, hat OeUdemäse 
im gewdlmHehen Sinn, die einzelnen Glieder 
des mensclilichen Leibs. In folgender Stelle 
ist der Aasdrack mehr wörtlich genommen 
für Maee, PropoiHoii der Glieder: Si ist «nil 
lieblichers za schauen wan des menschen 
leib vun reehter glidmau and proportion ge- 
macht». Fries, 32 h. 

Glimpf. S. Gelimph. 

Glimpfen. S. Gelimpfen. 

Glintz, Glanz. — *An dem glinU^ an dem 
»tein^Z»nt«».Balbronn,Bergbietenhüim.l.S Jh.u.f. 

Glisen, glisaen. glit^&en, gleisen, glänzen, 
achimmern ; engl, to glister, to glitter. Seherz, 
667, F»n8. — I»ns Gn]f\ «ist o gepollieret und 
glisset, das mun vun biner kiurbeit es käme 
mag angeeeben». Tanler, 96B (46). — «Fliegen 
in d«r sannen glisent». Altsw^rt 71. — «Du 
siehst das bciu Kleid weder giitzt noch w übt 
ist». Geiler, Schiflf der Pen. MQb — «. , . so 
mnss der Eschengrudel . . . Geschirr reiben, 
Kessel und Schüssclu, es muss als gliUen*. 
Id., Brös. 2, 80 ». — «S. Thomas hat sie 
(die Schellen) geger\i-et und gpcfeilct das sie 
güUen». Id., Narr. 43 b. — «Es ist fürwar 
nit alles golt das an dem sattel ott\van 
^lisgt.* Brant, Nsch. 72. — Ein Trinker «glisst 
in sim angesicht, — glich als vor tag ein 
Bchinidtknecht ticht» Ilud. 7'. — «Wer nit 
mit hertz ist trüwer ü-ünd, - sonder mit 
fÜMgutort dir ereeMiit . . . > Brsnt, Cato, », 8 >. 

— 8ie «meinten, "was do gU'tzen tet, — es wer 
als goid on widerred», liurner, Kb. 214. — 
«... edelgstein, die do BeUneii und ooeh 
glitten*. Ibid. 113. — Gott will die Menschen 
reinigen, «das sie gliUten wie die snnn». 
Xiinier. Bad., A, 2 ^ «Von gold die BehSneii 
tfiehcr fj!i(::c>i>. Id. Virg., C, 8 ». — «Man 
ibidt jetz meister die dich leren. — wie da 
dfai Wörter mnb tolt keren — eeblfffend glat, 
und glitcrnd f-rrben». Id., Schnlm , <■. 8 ^. 

— «So kiinnent sie die Wörter ferbeu, — ein 
dttseben text gente gUHmid gerben». Id., m». 
S8. Etc. 

Gliseener, Gleissner, Heuchler. Vergl. Ge- 
Kekatf. — «l>er gUtsmar, der do frogete noeh 

dem grösten gebot . . » Heinr. v. Offenb. 

Glit«chen, ausgleiten. — «Zu irer zeit solle 
ixe ftisz glütschen»» (Deut. 8V, 88.) Ziegler, 
Büchlin, F, 8 b. 

Gütz, Glanz, Schimmer, bes. des polirten 
Metalls. — «Ist aber . . . das KupfBr der Laster 
verborgen nnder dem QUtt der guten GestAlt, 
80 sticht es doch binden nach herfiir». Geiler, 
Selenp. S»7b. — «Sie setzent ire Sach uflf 
den GUU; Geiler, Post. 9. 87 7 Scheiden, 
I, öb 

'Glitzen S. Gli$en. 

Glitzig, glänzend, sohimmornd. — «Ein 
rostig Schwert gat nit als gern uss der Scheid 
eis ein g^itziga*. Geiler, Arb. hnm. 66 k 

CHoekeanpeinla, von Otoekenepeiae oder 



Erz gemaeht Ben. 2, 2, 511. — «Vier drin» 
oder^2oci(:m«p«miMro8s». Adelpbvs, Bnrb.SS 

Glorieren, gloriari, sich rühmen. — Der 
böse Geiet «will dich erheben in HofiEart, als 
er bat getbon dem Gleissner, der da guritrt 
nss seinem Verdienen > Geiler, Arb. bUL 
i 176b; Emeis, 27 Narr. 14 1^. £te. — «Pi- 
I latns gloriert, als noch vil mer tbttn*. BUndeaf.« 
C, 2^. - «Ich weisz wol das sy yetrt gross 
gloryierm*. Butzer, Weiss., i, 8*. 
I Glorierlicb. rühmlich, ehrmvoU. — > «Ste 
, würt glorierlich für den Kfinig getragsB». Gei* 
1er. Arb. hura. 130 h. 
Ölosieren, auslegen, dettteln, snbtUisierea. 

— GlÖsüin, dim., snbtile Deutnns' Trh 
sollte «ettlich ding etwas glmteren». Brant, 
Nsch. 101. — «... der ge chrift ein nasea 
machen, — glosieren auch zu nüf^n sachcn». 
Mnrner, Nb. 9. — «... und künts glosieren 
alles fin>. Ibid. 20. «Das sie kein sachen 

' (Pro7P':se) nit verlieren. — da.«* komt als samt 
, von dem glosieren». Ibid. 99. — Er «gloabt 
' was im das wib ghtiertK Ibid. 89. — «Dan 
fahents an glosieren schon, — wie man ir reden 
I Sül verbtun». Murner, Scheku., i. 4 b. — Sie 
; «wolten sich mit vil gUmeren nszreden ...» 

■ Id., 4 Ketzer, L, 3 •. — Sie wollen «alled eine 
glider beschreiben, — es müsst keins ongHo- 
Stert bleiben». Id., Lath. Narr, 19. — ^ne 
Weohselbank errichten ist, nach Mnrner, Wncher 
anter einem andern Namen, es ist «ein giöstUn^ 

■ ein nuwer ranck». Xb 

I Glotter echt, weit aufgesperrt (von den 
! Angen). — «Als die Aogeu der Mass oder der 
I Ratten die under der Fallen lit gross «iid 
glotterecht seind». Geiler, Post, ft, 41 

Oflotteni. 1. Die Angen anftperren. grosse 
Aogen machen. — «Er glottertmU di ii Augen 
and sperrt sie eben uff als ein Dieb am Oal* 
gen». Geiler, 8 Marien, 51 b ; Pest. 4, 80 ». — 
■Da wo Geiler sich entschuldigt, dass er üb-T 
Brants Narrenschiff predigt, sagt er : «ich 
weiss Aber wol wer die seind die es verkeren, 
I es seind die die glottern und sich berümen 
I ja ieb predig nit aus tütschen Büehern als 
I der nnd der». Narr. ISb. 

2 Ein Fell das nicht hinreichend jrccrerbt 
ist *glottert noch, es ist noeh Fleisch». Geiler, 
Has Im Pf, C. 8 a. — Ist ghUem hier wwä 
dem v i in liehen Aussehen eines solch«i Fells 
zu versielin ? 

Glotaechi, glotcig, stier blickend. — «In 
leiblicher Bewegung wirst n in sehen nit mit 
einem aasgestr^ten Hals, nit mit den Augen 
wincken oder yMMdUen Angen ...» OeUer, 
Schiff dr>r Pen 30 b. 
Glückhaft, glflckhaftig. 1. Gldck bringend. 

— Die Spieler meinen «es sey ein stat, d» 
: hausz, ein wiirffel, ein zeyt glüekhaffter dann 

I die ander». Galdia Spil, 64. — «. die glüde- 
I h^lfUffm (gflnstigen) winde». Murner, virg.^ 
' H. 1 ». — Aeneas kam «zn den glücUiM0i§m 
wälden des Elysinms». Ibid., T, 6 ». 

2. Glück habend, fortnnatos. — «Kein lebe» 
ufF erd so glücktiafft, — so selig als ritter- 
schafft». Brant, Moretas, b, 4^. — «Kein 
I mensch mag werden also Tol (rsieb), — daa 
|im sein reiohtom dttg so wol, ~ wa er nit> 



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— 161 — 



{•I fiAckhafftig (fortonatus) damit. — er werd 
hald arm in knrtzer üt». Id., Facetos, A, 
7 ». — «Die Römer hatten ein haaptmtn, der 
Tai gantz glütkhaffiiff». Pauli, BOt». 

Glfickaal, Glück. Saltenes Wort — «(?ltidbo< 
der ußn^ohdt eio saiekeii ist...» Bnmt, 

OÜMidi^. 8. OlÜgtndig. 

Glnfe, Kli]!] t - Im Meer sind «gar vil 
Mra;iieher Ort, l'iahen, GUt/en uud Velsen». 
OeiTer, Sebiff der Pen. 4 «. 

Glii-en. glüjen, glühen. Scherz. 568. — 
«Die kraft de» füre» gat in den stein, daz 
er rehte glügtnde wirt». Nie. Str. 996. — 
Man mag «vergoldet silVi r »//»//( »f mul in bicr 
oder in harne löschen*. 1363, l'öW). Uulschiu.- 
Ordn. 7. — «Es Ist not das das Kdlin gliege». 
Geiler. 3 Marien. 16». (Sprich ^'Heje.) 

GlttH^endig, ^Ittendig, glüUeud. — «Daniel 
Bad sine gellen wnrdant gttstossen in den 
olügntdigen offen». Oswald. - «Ein kolen 
giniendig zu behalten*. Brunschw., DisL 3b ». 

— «Hb Mendig ud rotAur gold». Adelphos, 
Fic. 138 b. 

Glanken, tönen, läuten, klirren. S. auch 
Kkmkem. — Eine Gloeks dis man angezogen 

hat tönt noch fort wenn man aufhört zu zie- 
hen; «soll es aber ein Wil Meren, das man 
sie also losst glunddnt so vergot der Ton*. 
Geiler, Bilt,'. 11)9 ^' — «Da sie die Hend 
heross zoch, da aluncketm ir die Bein fomcn 
Süd was kein Flduish daran» Id., Brös. 2, 61 b. 

Glan!<en. glimmen. — «Wau das Hortz nit 
anders iüt weder ein heisse Glat, dann Ugt 
dis Idf bo in dim Hertzen Ttglumen» Geiler, 
Er. mit Ussl. 88 — «Die jun^ren Menschen 
III denen die ünkenscbeit leit ewiglichen zu 
jfcnMgi aLs Feur im Eissen leit vorbor- 
gen». Id., J^elenp. 203 I'faffen nnd 
Mönche «die dort her kuninu n m acklen und 
tehnufen mit gtun$enden Ougen und Backen 
und geben einen Dampf von inen wie ein 
I>achoien>. Id . Bilg. 114 ». — ChrisLus will 
«das zerbrochen ror nit gar zerkni.schen, noch 
iMAglünsend toelitaassleMJienv.Batzer, Neuer., 
F, Ib. 

Gloren. schielen. — «Hans Boek, der 
nnde*. 1874. Kön.. Anmerk. 802. 

Gliit, masc, Kohle. Heute bei uns nur für 
brennende Kohle. — «Es mag niengclieh . . . 
is den weiden glüte dingen und kouffen . . . 
vaz glute man fttrte zft verkonfFende . . * 
1365. Gulschm -Zunft, 1. «AUo nam er einen 
boruenden gliU und warf den in siueu munt*. 
KSn. 961. 

Glnte. fem., Art Wasservogel, tcttanus glottis. 
nicht Glucke wie im Glossar zu Hegels Kön. 
UM. — Man soll TOrkanflsn «ein glute zft 
4 ^*. 1381 Heiml. Buch, f 44. — 1496. 
Alte Ordn B. 1. — 146». Brueker. 230. 

Oliivt ig giabend. — «Ein kalter Kol so 
man dm ]€i:t zu zweirn gliiwigm Kolcn, so 

Kt er liederlich (?) au». Geiler, Schiff der 
■. 98l>. 

Gnaben. pappen, wanken, unsicher gehn. 

— «Swaz fliege, fliege und trabe, — krieche 
tad amäbe». soll Gott loben. Gott&r. t. Str. 
I; 106. — «Dn kindkest und gnappest «IT bo- 



den Siten*. Geiler, Bilg. 41 >. — «Dan ist 
das gnappen ir erlonbt — mit dem ars und 
mit dem huupt. — and anipt und gnapt die 
zart und rein». Murner. Nb. 143. — Schlechte 
Weiber «wellent zu der kirchen gon, — den 
gnipper gnapper triben schon». Ibid. 204. — 
. Sduneichler «müssen vor dem tisch (des 
I Herrn) ston gmppev gnappen». Ibid. 188.— 
«Das biu r.i^ii und gmippen. über und under 
sich sehen» (bei der Messe). Butzer, Neuer.. 
H, 4b. ^ 
Gemma: «varicare, schrankelen. hinken, 
gnappm». — Dasvpodius: «vacillo, iok 
sekwanke, moppe mit den FSssen*. 

Gnade. Grazie. — «Vor ir (Venns) stunden 
drei nackende Töebtern, die Messen drei 
Qmden». Oeller, Narr. 44 t^. 

Gnaden, gratias agere. Dank sagen, Lebe- 
t wohl sagen. Scherz, 523. Ziemann, 106. — 
\ «Nnn gnad dir got. nrt baderln, — wenn 
aller unflat ist dahin -- in I aVgowa^chen in 
dem bad, — so zimpt sich dai» ich dir genad». 
iMuraer, Bad.. P. 9 b. — «Domit. ir frnmmen 
Basler gmein, — sy üch genndet grosz und 
klein». Id., Geuchm., J, 4 — «Darurob ich 
freundlich dir genaien» ijamque vale). Id., 
Virg.. n. 4 8. 
Gueist. S. Oanesttr. 

Gnippen. gnipfttn, dasselbe wie gnaiwen^ 
I meist mit gTinppen verbunden. — «Bnefc dich 
da, gntpff da . . » Zell, v, 3 

Gt>ckli<«eh «ganklisch). thSriebt. — «Daist 
I göcklisch Volrk das mit Narronwerek nmbgot». 
' Geiler, Emeis, 36 

j Güldstein, ProbicTstein, — Die h. Sekrift 
I ist «der golilslein an dein man ein yegklichen 
^ geist beweren musz*. Capiio. Tregcr, G, 4 

«Goldtworts. afodillDs» Gersd. 89 — 
Lilium martagon. Kirschl. 2, 171. 

Oölle. V Gödeke macht gleichfalls ein ? — 
«Wie sind ir als ein böser mau! — nf min 
göüen red ich das itie kein man SO gemlieh 
was». Murner, Nb. ül. 
Goller. lat. collare. franz. collier, Kragen. 
'8. auch Koller.— ' «Die Öoifer die die Franwen 
jetz tragen, das sol wol ston und tregi Nntz, 
wann sie decken inen die Hels und geben 
warm». Geiler. Brös. 1. 9ba. — «Uff der 
Gassen haben sie verdecirte Goüer an ; als- 
, bald sie heim kiinunen, so werfen sie das 
hinweg und zeigen iren Hals hin und Arm 
dem Knecht in dem Hns». Id., Ev. mit 
Ussl. ]40 - «Dil sist wie man jetz die 
kleinen Kind« fünf oder seh^jährig mutzt mit 
Sehleiem, Halsbaney. <?o0em, mit aller Leiebt- 
fertigkeit als weren sie XX Tar alt> Id , 
Emeis, 82 — «Die firawen tragen samattin 
verbrämte gtAler*. Pauli. 969. 

Göll. 2»)5 : «Amirulum. ^rnpulare, Goller». 
Golter, Bettdecke. Schmeller, 1, 908. S. 
aneb Kidler. — «Ir (Pfisffen) hond den ^otttsr 
so hart xon uti-^ (Bauern) übergezogen, das 
. wir schier erfroren seind*. Dial . C, 4 (Eure 
1 Habsuebt bat uns selbst das nicht ge- 

Gorgsen, goi tzen, gurgeln. Ein Trunken- 
bold und Fresser «Utsst aristo Benbsen und 
fofysstvndkotset». Gefler, Sttnden d. IL 10 



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— « Wir hören nit uff essen nnd trinoken, bis 
dm wir M mit dem Finger greifen und nit 
me nkSgen oder görcksen». Id , Selenp. 182*. 

— Km muss trinken damit «nit die drucken- 
t|iii » ani gorttm mach in schintlleli wis» 
(rnctns . Brant, Thesm , b, 3 b. 

Götlerin, Frömmlerin. — «Begincn und 
ander GStterin, die die Patern oster-Kingie an 
den Helsen tragen». Geiler. Narr, 156 ». — 
*E& scint etliche Gt^leritu Begincn und Gleiss- 
aerin die allein darumb r.o gont (um Abend- 
mahl) das sie sehent ander Leut -/utT'^n» Ibid., 
211^. — «Eb was ein frawe, eiu votiert»...» 

Gotspgren. Ausruf der Verwanderang. — 
• GoUegciif wie eint ir aber also angesaat!» 
Tanler. 40 (8). Eto. 

Gotsgabe. S. Gotxgobe 

Gött«, fem. Qöttel, Pathe. — «Den Lerem 
. . . and den (MUm und 7a(er und Hnlermeg 
kein Kind genagsam bci!anckcn>. Geiler. Ev. 
mit Uoal. 195 — «Es geloben für ans unser 
iSHfOm nnd Pfetlera bis 'wir sn Vernunft kom- 
men».. Id., Bilg. 128 - «T'nRcr götte bi dem 
tonf — leroent offt den narrenlouf — die- 
selben Icindli die sie heben». Morner. Nb. 16. 

— *GöUel GnttrUrau, Tanf^d**lit^\WM».Z, 
GoU, 14: «prümater, Götte». 
Ckittospfennig, Draafgeld. - «Das er den 

Chtteapfennig dir uffgab, als einer der etwan ein 
Kauf that, der gibt ein Pfennig darof». Geiler, 
Ev. mit Uesl. 90Bb . Selenp., 190 

Gotzfart, Wallfahrt. Scherz, nn2 — Papst 
Cletas «verbannet die die pilgeria beronbent 
of der gotinerte: Kdn., fi07. 

Gotz^dbe, Gotsgabe, Gottesgabe, bcne- 
ficiom, Pfründe. Scherz, 562. — Ein Legat 
«▼erkonfce nnd vergrempete ffotsffobm olFen- 
liehen». Glos., öO. — «Pfaffen, die goUgoben 
hettent ...» Ibid. 186. — Wir stiften «eine 
ewige priesterpfrQnde nnd gottgobe ...» Bin 
Tri I- « l.^r kein ander pfründc noch goti- 
gobe hei>. Gutl -Ordn., 184. — «Pfründen, grosse 
gotegäbm ...» Dfal.. A, 9 b. 

Gutshns, jedes Gott geweihte Haus. 1. 
Jürohe. «Der bisobof sol nienian das frone- 
ambaht liben, er enei danne des gmindes (de 
familia) sines goU$hMe$*. 1'"^ StEidtr. Grand , 
a, 44. — Gott will nns nirgends lieber «er- 
hdren denne in dem gat^mm; Nie. Str., 
2fi8 — Sollen die Frauen gehn «zft g-ota- 
dienst gotskUum^ so sind sy bald müd». 
Gnldin Spil. 79. 

8. Klost r, — «... die guter sins goU- 
kiuie** (des Probsts von ölenberg). 1864. 
Wcisth., 4, 96. — «Dts^oMkM» TonMiluter. 
1H89. Als. (lipl., 2, 163. - «Das gttOm sft 
S. Morand». 1420. Weistb., 4» 39. 

8. Beginenhaos. — «Yen Burgen gotshui». 
1996. — «Der gotxhus von Hohcnloch». 1800. 

— «Des Siekelins joUküitre». 1838. — «Der 
Bildin ^otiAits». 1867. Bte. 

Goach, Oftvoh, plur Gench. Fem. Oeuehin. 

— Geucherei. — Geuchisch, 1. Kukuk. Seherz, 
479. — «Ich hörte den gouth gucken». Här- 
lein, 18. — «Der ist gelich einem gouck». 
▲Itswert, 69. — «Bi dem gmteh», Feldname, 



an mehreren Orten, 13 Jh. xl t — «Der 
gomhberg*. Eienheim, 1875. KOttoLsheim, 1478. 

— <Ein Gauch leit seine Eier dem Grass- 
mückie in sein Nest». Geiler, Narr., 169 *. — 
«Wie Bol man »ir m rscböchen die Oeutkf 
Ich pprich, mit der Hand>. Ibid., 169 b. _ 
«Es was ein nerrisch alt Weib, das meint sie 
solt noch XX Jar U ben, wan der Outgetmit 
het ir XX mal im Wald geguckt». Ibid., «. 

— «Wir Prediger thunt eben wie ein Guck- 
gaueh^. Geiler, Ev. mit üssl., 78 b. «Bin 
gouch singt g:uokguek dick and lang, — wie 
jeder vogel sin gesang», Brant, Nsch., 43. 46. 

— «Welch im feld gatch fahen wellen. — die 
müssend geuch zu locken stellen» Mnmcr. 
Geuchm., b, 4 — «Die predicantcu liaben 
gethon wie die geuch in den dörffern thun, 
do guckt ein oaucA einmal .. » Pauli, 272. Etc. 

2. Thor, Narr. — «Es tftt manigcr oohc^ 
nis öberhere ...» Gottfr. v, Str., 2, 117. — 
«... han ich tumber goch so veriehen ...» 
Beinmar v. Hag., 8. — «Dovond seind sie in 
irem Alter Göuch i liederliche, schlechte Men- 
schen), lär und wan von aller Erberkeit». 
Geiler, Post., 2, 46 », — « . . der ist ein 
narr, ^uch, esel, thor». Brant, Nsek., 77. — 
« ... ich goudi und thor». Ibid., 68- — «Wem 
nit der gmein nntx ist als werd als eigen 
nutz . . — den halt ich für ein närschen 
gtaiA». n^d., 13. — Bin Narr «was er siebt 
wiU er han oveb, — dns man nerek das er 
sy ein gouch». Ibid., 86. < . . Ii imsen 
ziten ... ist ufi^estanden mancher goudi^ 
der Tor ein burger, kenfhnan was, — wiO 
ede! sin . • Ibid., 79. Etc. 

3. Verliebter Karr, Buhler. — Venus sa^: 
«ieb maeb ein gemth nss wen iek wil». Braut, 
Nsch., 1^. — Fa^t auf jeder Seite der Geuch- 
mat Murners; «Er weiss wol wie die geuchm 
singen». Ii, 1 e. — «Wer vii weiss ven g em dier vt 

— dem g'ibt man billich die cantzly» b, 4». 

— «Die wiber manchen geuA9chen tropffen — 
dennasK entbifeseii nnd beropffen . . . » h, 
3''. - «Ein geudiin was in unser statt, — 
^ie BohedUchen geffuekethat*. Morner, Nb., 246. 

GrA, grau.. Scherz. 664^ — «Swars nnde 
grä . » Gottfr. v. Str.. I, 151. — «Vor sor- 
gen mocht ich sin worden gra». Altswert^ 1^ 

— Personennamen: « C^aA^SMe«matte».W6ym- 
heim, 1994. — . «fifnriodfcss boom». MiTsnC» 
heim. 1329. 

Grabefet, von Gräben durchzogen. — *DSlb 
grabehU matte» KiiiTweiler, 1831. 

Grackeln, kraeken, quacken wie die 
Frösche. — « . . , wenn die Frösche grackdn». 
Geiler, Sünden des M., 35 «. — I>ie Schmeich- 
ler «seind Frosch die krimken aliwegen und 
sitzen in dem Treck». Ibi l , X\K 

Graft, fem., plur. Gi*efte, Graben, meist als 
Bann — oder Gütcrgreuzo. — «Terra diota 
Woiflereftc*. Xeuweiler, 1167. — «üf diepn^». 
Enzheim, 14 Jh. Grafenstaden, 1431 — «An 

— zwischen den greftm*. Oft. 1290 u. f. — 
«unus ager mit grtften*. Gimbrett, 1304. 

Grammatell. Grammatiker. — «Ich wolt 
dir gar vil in Tutsch können sagen, das kein 
OrammaUU in Latin ssfMi könde». Geiler, 
Post., 3, 106 b. — « . . . «Is gemeialidi die 



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— 168 — 



UrtT rhribent und die reohton Oramma- 
bfk»». Ibid., 4, 4 b. 
QiMHelMft. FeindMhftft. — D«r Stadt Con- 

tuadjiopel «haben, von irer wurdikcit und 
v«iitAads wegen, die Torkea neid uad ffra$n- 
tAtfl getragen». AdelphiiB, Tark., C, 4 •. ^ 

Onumeii, brammen. — «Der tüfel ans wart 
laegrinen and grannen». Verse. Briefb. — 
«Dk Harmelthiw gnunmt nnd grannt und 
mamlet allwegen in im selber», i! r, Hil^'., 
144». — «Da verachtest Gott, du (frannat 
«{4er in». Ibid. 87 b. — «Kein hofferti^r Mensch 
trt ?ednlti<r. sie ^nmn«n, sie beiss^n iif> srhau- 
nea »Uwegeu umb sich wie ein Haut», ibid. 
nk. _ «Dieselben Menschen gewinnen weder 
Raw noch Rast in irer Con^cientzien . . . , 
im sie leit La inen sn ratzen und zu gönnen 
ab lang als ito lebent». Geiler, Seleap.« 86 «. 
Re. — Eine alte Begine »srr^Mnet, grannft 
wie die sehweia, — dio gern am jjatter werent 
dl». Hemer, Lath. Narr, Ibb. 

Graasi. Rnssel des Schweins S. auch Ban»8. 
- «Eiü Sttw . . . die naschet iu den Eicheln... , 
nd aber richtet den Qratui nimmer ob sich 
fegen den Bonm». Geiler, Selenp., 48^. 

Grantner. fem., Granerin. Art Bettler. 
Sotvelsch. Zamcke, 403: sich krank.stelleudc. 
6«deke: Epileptische. — *(jh'a$itner». Brant, 
XmIl, 62; Mumer. Nb., 61. — «Öraiimn». 
Ibid., 61. 

Grappen, grappeln, tappen. — Die Juden 
«ntehtent nnd grafttent naoh einer Handhabt 
»b er (Christusi inen wolt schnellen mit eim 
Wörtlin das sie in möchtant begriffen (er- 
rmfen) Geiler, Post., 2. 106*. — tin dem 
K bi / in ein doch . . . , iumIi dem §rappeU 
ttt. Momer, Ulensp., 49. 

Gnwerta, die aas ab^cmihte Gras an- 
«immenthuonde Prau «Sich freuet, hertz- 
üebe graserimf — mein herts ...» Brant, 
FMttafel, 811. 

Gras^pn, tobpn wüthen, zornig sein. — 
«So da meinest einen christlichen Ernst haben, 
M kssta einen gra$ an » d m Hont». Geller, Silg., 

Qraaabeit. Oberlin, 80: tracnlentia. — «Su 
dl Menieli und einderlieli die Kloeterl&t die 

in einer Gemein hoi einander woneu, so der- 
selben eins ist geneigt zu Grm$iteit oder Un* 
'' ertreglioheift gegen den andern ...» Getier, 
90 «. 

wassmol, Gastmal, Banket im Freien, auf 
dem Basen. — «Sie gfengea ainist mit ein- 
ander als die irros^en Herren thun, die ett- 
vun ein Orassmoi wollen esseo, und kamen 
n einem Brunnen nnd sassen da nider». Gei- 
ler. Brös., 2, 51 k — «Die Ftlrsten and grossen 
Herren, so sie . . . die Wyher Üschen und 
die Wiber onoh do seind und die Fisch uff- 
Itsea, so ligen sie zu Tisch wie Mader nff 
den Hatten; das heisst ein Grasamol, hab ich 
Tom römischen König Haximlllatto gehSrt m 
Fiesshcim». Id., Post.. 2. 76 ^ 

ift&logisch nennt Geiler die Speisung der 
MOO ein Oraasmol. Post., 9, 77 

Noch im 17«» Jh. war der Ausdruck in 
B«iem bei den Jägern gebräuchlich. Schmeiier, 



Gratlen, steigen. — «Sie ^raffen uff alle 
Ort». Geiler, 7 Scheiden, I, 6 t>, — Vierfüssig 
gehn : «Ein Mor die aieh in ein, Trog sperret 
and uff allen Fieran iroHH ...» Id., BrSa., 
l, 84 b. 

Grra«, fbm.. graues Saar, Alter. — «Wider 

die grouwe oder das alter kunst brauchen». 
Adelphas, Fic, 186 K — «Mancher wurt von 
gräwe wlder wels». Paoli, 191. 

Grauen, ergrauen. — «Vermeiden«,' des 
alters und des bald graufoena». Adelphus, Fic, 
153 a. 

Grebniss. 1. BrL-riVni-; Scherz, 668. — 
«Sei du der mein grebmss zier — und opffer 
den göttern darfiir». Murner, Virg., d, 8 «. — 
« . . wie die grehnis i-^f, — also ist auch das 
gesaug gerist». Id., Laih. Narr, 160. — 
«Wer hie nit wil zur grebnis gon». IUld.«UT. 

2. Grabdenkmal — «Manch grosr, narr ist 
jetz dühin, — der sorg hatt uff die grebnis» 
sin, — nnd leit daran so grosses gut, — das 
es noch manchen wundern dut». Brant, Nsch., 
88. — «Mancher hat vil grosser acht — wie 
er im ein grebniae macht » Murner, Nb., 138. 

Gredenwerck. weibische Thorheit. S. gre- 
tisch — «Das ist ein Affenspil und ist Narren- 
werck. Grredmwerck* . Geiler, Post., 4,14 a, 

Greibenschinder. S. Chi€ben$eh»ndn', 

Greinen. S. Orinen. 

Gremp, masc. u. fem., fem. auch Gremplerin, 
I kleiner Krämer, Kleinhändler, in Strassbnrg 
I bes. kleiner YietmiHenhtndler — «Die Kan^ 
lout und die Grempen und andre derijleichen 
die liegen den gantzen Tag zu »chwadem». 
Geiler, Br. mit üssl , lOB a. ~ «B« ist kein 
alte hur am Riu, — sie welleiit alle grempm 
sin». Murner. Nb., 196. — «Hett sie am hals 
ein m&lenstein — nnd leg doek mitten in dem 
Bin, — 80 gseheke ir rMkt der gremfihrim»» 
L. 0. 

OMmpel, Grempelm«rkt, CHwpolmnrkt, 

Markt .Uleil-'i Dinge feil!::t''Viotcn werden, 
— Die Verkaufer beim Tempel von Jerusalem 
«kaben gemaekt nee eim Tempel ein Ormpd». 
GpWpt. Post , 2, 18 — «Die Juden hatten in 
den Yorhöfen des Tempels einen (?rempd- 

I fNordfcf nfl^eriehtet». Ibid.. 2, 80 •. — «Der 
gimpel oder grempdmtwckt, do man alt holtz- 

I schhch. schhchlümel, jung hund und katzen .. . 

{feil findet». Trübel, Ermen., i «. — Mit den 

i Blut Christi «ein solichen schandtlichen grem' 
pelmarck treiben ...» Zell, H, 2 b. — Man hat 
«nss dem zeichen des tauffs ein grempelmarckt 
gemacht». Ziegler. Nie^^^nns^, C, 4 — In je- 
der Stadt ist «ein ggmpdmarckt uffgericht mit 
ablasz». Branfels, Zehnden, d, 8 
Grempeln, kramen, Kleinhandel treiben. — 

, «Es were alles leidlich, wie sie es grempletat*, 
wenn sie nur das Gesetz Gottes niont om- 
stiessen. Zell, 0, l «. — Grempeln das schon 

; im mhd. vorkommt für Handel treiben, be- 
deutet nach Dasypodius «nondinari et nnndi- 
nare». also Handel treiben auf einer Messe, 
nundinae, oder auf einem Jahrmarkt. Grem- 
pdmarkt ist demnaoh soviel wie Jahrmarkt 
und nicht das nemliche vnt GimpeJmarkt. 
Geiler unterscheidet deutlich zwischen beiden ; 
auf den OimfärnrnM, der su Straaabiuf , etn- 



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mal wöchentlich, stattfindet, wurde damals, 
vid j«tst noeh. meist alter Tr5del vericanft, 

während auf dem Grrmyelmarkt, wie Geiler 
den bei dem Tempel beschreibt, die Opfer- 
tUere« Ochsen, Sehafe. Tauben (Post. S, 8U *) 

feilgeboten wurden; Geiler vergtcht n]$o einen 
wirklichen Jahrmarkt daranter. (rrmj^ ist 
daher nicht dasselbe wieTrSdel. Zamke. 448, 

ist im Trrthuni. 'wenn er sagt tans dem Wortf 
Grewpel habe sich die jetzige Form Oerümpel 
gebildet, die die Bedentnngr alter nnbraneh- 
bsrer Erichen angenommen hat. weil die 
Grempler aach viel mit alten Sachen handel- 
ten». Gerumpel ist nicht blos eine «jetzige» 
Form ; wir nahen sie bereits oben nachg-e- 
wieüeu ; si kömmt nicht von Orempel, sondern 
von rnmpeln, von dem Geriusch, das die alten 
Sachen machen, wenn man sie iiV r einander 
und hin und her wirft; so sagt juan auch 
Bnmpelkammer. 

Es scheint iiidossrn, flaps man 7\\ Strassburg 
anch maDchiJiai Grempeiomrkt at&tt Gimpd- 
Morl* sagte; bei Dasjrpodiüs findet sieh: 
• Grewfehuarkt, fornm frrutarinm» ; unter scni- 
ta versteht er «aii (Jerümvel»; so dürfte bei 
las das Wort ßrmpetmarU in dieser Bedeut- 
ung: eine Zosammenziehting von Gerumpel- 
markt sein. — Auch Frank sagt irgenüwu 
(Sprüchw. 2, 90 «under don alten Eisen 
auf dem Grempetmarkt». 

Grempelwerk, Gremper^'erk, Handel wie 
ihn die Grempen treiben. — «Die Jaden 
worent so verrucht nit das sie sollich Grem- 
pdwerk übtent im rechten Tempel». Geiler, 
Fost., 2, 17 k — «Ist es . . . ein freie Gab 
einer Guttat, so gibs reichlicher umb Liebe 
willen der Tugent, und nit in der Meinung 
eines ■\Vidergeltens ; es ist anders Grctnpel- 
werck und ein Kauf». Id.« 7 Seheiden, K, 
9 >. — •Grempenoertk triben ichaMMdEt gar 
wol, - firn und nfiw nan vennftttkeln kan». 
Brant, Ksch., OK. 

Orcnperic, Kleinhandel, bes. mit Eniraa- 
reti. - 15 Jh. Alte Ordn , B. 14. — Die Aus- 
sätzigen sollen «keinerlei gremj^ige triben*. 
Gvtlente^Ordn., IfiO. Ete. 

Gr» inpler, kleiner Krämer. S auch Grevi]>- 

— «Die geistlichen Wechsler und grempUr; 
Zell, Q, » ». 

Gremplerei, Klcir.handel. — «Die mcsz ist 
an einem grewel worden durch solicbe gremp- 
Itni die man mit bnraeht hat». Zell, t, 9 >>. 

— «Sich mit gremplerei ern rfn, aJs mit ab- 
laSE . . ■» Brunf. Aiibtub?., 8*. — «Die 
grempiereien des ablasz». Wurm, Trost, 89 

rrrendfl. Grindel Scherz, 669. 1. Riegel. 

— *(jriudel, petssolus». lierrad. 193. — «Wan 
der Dorfrocicr kumpt. das ist der Dodt, der 
die S^chliissel hat zu dem fulen Grendel dines 
Leips den er uffthut . . > Geiler, Arb. hum. 
166 K — «Und wan nun der Holtgmeier 
kumpt und im den Grämet afitkat ...» Id, 
8 Marien, 38 K 

2. HölBMses Gitterthor an einer Bannscheide, 
Schlagbaum. — «An den Brendeln». Iftenheim, 
127y. — «Der ^CTMid uf S. Arbogasts brücke». 
16 Jh. Alte Ordn., B. »0. — «Am ubertor 
awisobent den sweien gnadän^» fi«sheim, 16 



Jh. — In mehrern Theüen Strassbnrgs, um 
die Strassen abavsperren. Brant, Biteh. Wilh., 
«81. Etc. 

Gretiaob, bnhleriseh, ein von ünxner ge- 
sehaffenea Wort Ifnmer braneht sehr oft 4«i 

Namen Gret, Grede (Marcrnrotha) um eine 
schlechte Dirne zu bezeichnen, z. B. Genchiii.f 
f, 1 1»; 1, ! b; y, 4»; C, 8«; eic« nnd be- 
sonders Gred Müllerin. Der Name, in diesem 
Sinn, scheint überhaupt bei dem Volk äblich 
gewesen an sein ; anch Geller hat sieh des- 
selben bedient. 3Inrner bildpte davon das adj, 
gretisch, aredisch. für buhlerisch, weibisch. — 
«Weibische und gnUidk« lettte». Zell, i, 8«. 

— «Wenn ein Mann ein f'j'rrd i-^t' und Wei- 
berarbeit tbut. Geiler, Bros. 2, 49«. — S. 
auch Hederlütieut u. GredentoerA, — «Als 
weitend ir mit gredtschen bor lrn frant? nvA 
gar zu wiber werden . . .». «jüas ir uf greät- 
sehe berd iich ertlen». Humer, Oevelmi., n, 
4 b. — Wir •greditcher sind den nnsr'-e T*i 
her». Ibid. n. 2 «. — «Alle grcdt sehen, 
schcn man . . .» Ibid. b, kb. 

Oricken, ? - «Die mausz mitiremj^im 
sich selbs genug verraten und anzeigt hat». 
Bntcer, Treger, E, 1 ». 

Griebe, fem., nicht essbares Fett. Scherz. 
569. — «Ein rint, das so g&t ist das es uu- 
geverlichen by 60 oder 70 pfund unslitz oder 
grieben hat». 15 Jh Alte Hrdn , V,. 14 — «Ks 
stot in dem salter : juiii giibem ih mir dürre 
und ich bin uszgesnieltzet als ein grübe*. 
Villinger Ps. 102, 4: sicut cremium — tEr 
verkauft Schmaltz und was er hei, und nam 
die Grieben in den Seckel». Geiler, Ev. mit 
Ussl.. 62 b. — Die Verschwender •schmeltzent 
die Güter, Acker und Matten und liüser, und 
alles das si habent, dasselb verkoufeot sie 
und legent die Gr^tm in den Seckel». Id., 
Post., 2. 49 b 

Griebenschinder, der das Fett des gefal!- 
nen Viehs ansschmilzt. - «Die Greiben- and 
Sehetmensdiinder dMe leiden den Gestank auch, 
unib des Gewinns >villen, das inen der Nutz 
werd». Geiler, Ev. mit Ussi, 140 K — «Das 
dann der weinsepfer irSU kvnnnea alle mer> 
gen drei tag lang, der schenck zu dem ersten, 
der gretbcntchinder darnach • , .» Haiaer. 
ülensj).. 86. 

Grien, nentr.. 1. Sand, Kies. Sandbank, 
sandiges Ufer. Scherz, 669. — Der Perser 
«also vil ist also des grtMe$ in dem ners». 
KÖn., 3(;6. — Im Himmel sind mehr Freuden 
«als griene» an dem mer». ^'^o. v. Str., iTO» 

— «An dem ^'eit», Feldname, an 16 Orten, 
18 Jh. n. f — «I^ir gnenr:* des ELeins Kön., 
689. — • Vogeigriem» am Khein, Stellen far 
das Vögeln. 14 Jh. Alte Ordn , B. 12. — «An 
dem grien». Strassb. Hansname, 1371. — 
«Wemi mau einen Brunnen gräbt, so kömmt 
man zuletzt «uff ein Grim, da quillt dun 
der Brunn uff». Geiler, Narr., III a. — «Taiiia- 
riscen . . . wachsen vil in den grünen des 
Beins» Brunschw. Kist., 119 b. 

2. Calculus in der Blase oder den Nieren 

— «Morbus calculi. das grien». 1836. Cart- 
häuser-Catalog — «Ziemliche Krankheiten 
die einen Menschen nit sobeUig naelianty als 



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- 1» — 



iat Grien thut, aber massige Wee». Geiler, 

Tnwtsp., M, 2 1>. — «Es sei das Grün, 
Biabtwee, das Febres, oder andre Krankheit, 
TU das aei>. Id. Selenp., 909 — «Findst 
da (in dem Blut eines Kranken) schwarte 
»der sandig^ körnlin als das grien, so ist er 
Bakxig». öersd., 77 — «Bas grün in den 
koden». Bmnschw., Dist.. 85 b ; 41 b. — <Wan 
e r. Man das (Jrüti oder das Gesicht hat, oder 
eiiFiaw ein Kind macht and sich windet, 
iu iat nit ungeduldig 8e1n>. Geiler. Ev. nit 
iV«I.. 21fi ^. Weil in letzterer Stelle Grün 
««ht statt Orient erklärt Scherz, 569« durch 
fciaaa« vnd rieht da« dnrehans fklaeh von 
iliiD verstandene Älbergrien herbei. Nach 
Dirrpodiii». s. v. Uchiai^ and nach QoU, 327. 
iit ^MN «Iieliiaw, sdatiea, Hfiftweh, Oesfielit». 
In einem von Schnieller. 2, 112. anfrcführten 
Vocabnl, von 1618, heisst es dagegen: «das 
fiM, ealenli. morbiu». SoiMioa und ealenU 
lind zwei verschiedene Krankheitszastilnde; 
4» iadesaen der erste oft ganx ähnliche 
SduMiien vonmaolii wie der sweiie. so 
lofiDten beide von der alten Medi/.in in ihren 
isHera jsSrsoheinangen leicht verwechselt 
nrdei. Ofim ist soviel wie Sand. Kies, | 
»rena, ealculus; daram dürfen wir hier /.ti- 1 
Dächst, nicht au dat» «Uiifiweh», sondern an j 
iie von Nierensteinen hervorgebrachten Selmier- ! 
HD denken S. auch Frisch, 1, 87*2 I 

Gries, Grus, niasc., Sand, Uferäand. ^c-herz, 
M9. — Dus Schiff «lag an dem griexe». Gott- , 
&. V. Str, 1. iS'd. Etc. - «Zft grim*. Feld-, 
Mme, Gertweiler, 1277. — «üf gries». Scliaf- 
kimea. 1299. — «An dem ^nw». Harienheim. 
1369 Oberehnheim, 1348. 

tiriemteo. za Gries malen. — «Den weis- 
Ks iWtitsen) ariecmi». Ift Jh. Alt« Ordn.. 
B. 24. 

<6riffeling>, Art kleiner Kamm. 15 , 
Saiiijn.-Ordn. 

GriiTig, 'Tirreifen könnend. - Die Seele 
i^t «goiz yiij)tg aud eiipfenglich*. Taulcr, 

Grim, adj.. grimmig. — « . . der vertribet 
iniiiiii«!« smertzen». Gottfr. v. Str., 2, 106. — 
Werner von Hüneburg wurde «usser eime 
jn wi in wolife ein senftmütig schoff». Nie. v. 
I*«fen. Gottesfr.. 36. — «. . . so siht er denne 

grimmen tüfel». Eis. Pred., 1, 71. - «Vor 1 
iLongar was er grimme». Altswert, 15. — 
«vrnMwtliier». Gebete, 16. Jh. — «Wie 
JieJtnIi i: niit (lfm Herrn Jesu umbt^ien;^en . . » 
G«aer, Öcüifl; der Pen., 97 «j Karr., 132 
«e. — Das« Gott «ablöset siAen grimmen • 
tm>. Rrant, Rosenkr. D Gcd., 18. — «Per 
jnrai vind*. Id^ Faeetus, A, 3b. — «Hau. 
Mdit um ein jedes thier, — wie hert. j 

wild, wie grimm da« ist. 11., Nsch., 22- 
- »önm zornig geuch*. Muruer, Geuchra., 
«,3 b. — «Der grimme Vars». Id . Virg. Z, 

— «.4.t^ i Ii die wort ao-z (jn7nr7iem sinn 
~- in 2oreo6 weis warff her uud hin». Ibid., : 
F,lb. . «Wwffent dM eehilf in mewee üai, 1 
Wo es am c^rimmsten wüten thut». Ibid., i, 
i \ «Ein grtmen zan den tempelkneohten» 
^K«a. Mnmer, Luth. Narr, 66. Etc. — «Der 

bugw». WimiilL, Clury»., IS a. — cDor { 



grimme tyran Machomet». Adelphus, Türk., D. 
a b. _ «Unmilt und grym». — Fries, 28 b. 

Orimekeit, Grimm. — «Also gros ist sin 
zorn und sine grtmekeit . . .» Eis. Fred., 1, 
242. — «In forhten sin uf die grmmdxit des 
gemeinen dodes». Ibid., 1, 66 — «Diser man 
wärt gestraft von seiner grimmigkeit». Pauli, 
160. «Heiner widersecher ^mm^jfcnl». Zell, 
r. Ib. 

fieoecko, 1, 574: Grimecheit. 

Grimmett, wüthen, in Zorn entbrennen. — 

«Die jugend grimpt in waffcn ^ar» ilurner, 
Virg., m, 5 — «Encas mooht das leiden nit 
-> das« sie su grimpten ber damit». Ibid. i. 4 b. 

Grimmen, kneipen, dni l.i n — «Denn 
schwindelt dir im Hirn, den grimimet dich im 
Baneb*. Geiler. Hat im Pf., d 1 b. 
Heute noch bei uns fiir Leibschroeraeil» 
Gnnmen, sahst., Leibsehmeraen. — Er 
b9rt es nient gern «wen man im: da narr, 
spricht. ~ und sein im sicher gifftig stimmen, 

— das er darvon gewint das krimen». Momer. 
Lnth. Narr, 66. 

Grind. J. Kopfprätze Heiler. Narr . 196«. 

— «Du vörchst die rud, und findst den grtnd». 
Braut, Nseh., 6. — «Laset eneb den w€at und 
auch den grind — biszin üwcr ou^tü zirhrn...» 
Mumer, Bad., 0. 3 — «Lügen nur das ir 
behutsam sind, — kein (Frau! nemen, die da 
hal» den grind». Id.. T.iitli N:irr, 51. »Schlich 
nit drab, icli liab den grtnd ... du grindbuttl. , .» 
Ibid., 142. Etc. — «Ein ungent f8r grini lud 
leusx». Brunschw., Chir., 126 a. 

2. Kopf. — «Der Hausvatter . . . schlecht in 
an den Grtnd das er nmtünnelt». Geiler, Ev. 
mit Ussl.. 119 b — cirh weiss nit welches 
schier das best wer. ein Tochter in ein sem- 
lioh Kloster thnn oder in ein Frauwenhant. 
Wann warumb, im Kloster ist sie ein Hur, 
ist sie dennocht ein Gnadfraw, aber wer 
sie in dem Frauwenhaus, so schlug man sie 
umb den Grind und niübst übel essen und 
triiicken, man w ürf sie ein Steg auf die ander 
ab> Id.. Bros., 2. l«'b. — Wer f<ich beim 
Essen «kratzet in dem grind — und lög ob er 
kein wildpret find . . .> Brant, Nach., 110. — 
«Der stein der falt im uff den grind». Ibid., 
6. — «So sie nun in jaren sind, — dan kratr.en 
sie sieh in dem grind . . .> dass sie «alle kunst 
nnd 1er vergessen» haben. Mumer. Nb.. 183. 

— «loh las im oben ab im grind*. Id., Bad., 
E. 8 «. — Im Orhtd Inten. Id.. Nb. 145 ; 
Müle, A. 31» Etc. 

Noch jetzt sagt das schweizer Landvolk 
sehr oft Orind statt Kopf; aneb in Baiem 
und n, Mri ir!i ; Schmäl. 243. 

Griudbaub«, der über die ganze Koppiaat 
verbreitete KriUce'TJeberang. — «Die Rnben 
mu.st du zucken; waii cim Kind drr Grind 
obnen dannen thut and im obenhin lost nnd 
man Heyanoken damlF salbet, der waebsset 
über Nacht wider ... Es thut srin nit. du 
must die Gri$idhMU> gar dannen zucken, das 
ist die Wnrtslen baross tbtttt». Geiler, Bt. 
mit T'.--sI , Hl ^. 

Grindig, Krätzig. — «Es heiszt eben pre- 
diget, wie man eim grimdigeH Iftusatt obenUn». 



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— IM — 



QriBdkolben, die in das Fleisoh eindringen- 
den Wnrzeln der Kraue. — «Alio tief seind 
die OrindMm ingmmrtelet tob der ISrb- 

fiiind, davon mfltf man ps nit «rantr zucken, 
wachsscn für oich mt desierminder». Geiler, 
Bv. mit UsbI., 87 «. 

«Grindtkrat, scabiosa», Gersd», 94^. Knau- 
tia arvensis. Kirschl., 1, 870. 

Grinen, greinen, knarren, brummen, heolen ; 
wird von verschiedenen thierisohen Stimmen 
und andern Tanen gebraucht. Scherz, 568. 
674. — Das Hündlein «wlIlt 
«nbal». Gottfr. v. Str., 1, 28. — «Zwene 
hundc gegcnnander grinent und billent». Tan 



habon annätz Ding gedacht?» Ps. 2, 1, qaare 
fjremaerant gentes . . ? Geiler, £v. mit Ussl. 
9b. — Fig.: «Jesas grissgraumet in dem 
Geist and betrübt sich selber», Job. 11. 38. 
Geiler, Ev. mit üssL, 64«. — «We den bi- 
sohdifen die da ietz gritgramen und zenklapfen 
in der hellen». Wimph., Synod., 5 b. — «Mit 
den zenen gri»agra$iuneH*. Bransohw., Di»L, 
19 

Steinhöwel. 86. 

Grit, masc, Gritakeit, Geiz, Habgier. Scherz, 
n^Mfi noch I 571. — «Mit hochvart, mit grite ...» Taoler. 

138 (d5). — «Der cristenheite grit nnd der 
jaden heimeliehe sfinden, die zwei erschl&geot 



ler, 319 (55). — «r>er vigent get umbe also die Juden». R. Merswin, 9 Felsen. 61. Etc — 
ein grinender löwe*. Ibid., 88 (18). — «Las« i OaU du einer «in grü«§ wiee ofhoffete». Mir« 
die I^el greinen*. Geiler, Narr., 89 ». — Wenn I lein. 80. — «Dee bobeetei und der cardinal 
der Sauhirt «(lle Schwein /ii^ammen wii grit > Glos.. 70. — Pilatus «das volg . . . be- 
bringeot so machet er ein San grattent ae | ronbete, von ^nitef wegen*. Kön., 840. — «Die 
lanfen efe alle barzn». Tbid . !^b. — «Eine' ■Oben konbtsonde . . ., boehvart, . . . gritdxit. 



Tür die verrückt ist ii'^.s ir<M- Ai 



die kirret 



zornikeit . . .» Tauler, 85 (18). 



Kai- 



und greinet», (heiler, Selenp , 61^. — «Sie. Leo «begert von gritekeü eiare lorone die in 
und grannen fiber äUee das, das eie | einie kireben bfng». Olo«., 8.4. — «Von griU- 



eebent nnd hörent, das gefeit inen nit». ld.,\keit dis bnlie- r> > >. Kon . 601. Etc — «Es stot 
Bilg.« 144 >. Etc. — Er «Ueez in schrigen, 1 in ans nf grüikeit noch zitlichem g&te*. Hngo 



weinen». Braut Neeb., 105. -^e T. Bhenb. Bto. — «EId Woriel ^ler Boihlit 

enchin sriL't /nm Gouch : «stand von dinem ist der (?n7» Geiler, Po§t.«S^ 61 JBniCia, 74b; 
zaneken, grinen, — vor dem gatter mit den . 8 Marien, 24 ». Etc. 

«ebwinen». Homer, OenebUL, 4b. cWiel Oritig, gierig, habgierig; engl, greedjr. 



die Schwein um mitternacht greiy\rnt 
Id., Virg., V, 7 «. — «Sie greinet^ grannet wie 
die Behweitt». Id., Lath. Narr., «55. ^ Die 
Elephanten «förchten das sü-wgreinen*. Pauli, 
303. — «Der rap hat auch sein gesang, eben 
«Ii wol als die eehwanen etwau Ir gnnen». 
Kareth . cc. 4 i>. — «Ein pfaffenmagt . . . hat 
den piaüen geschlagen das er grynn». Zeil, 
M, 4 b 

«Gi iriun:?, jrannitara». Herrad, 193. 
Grie, trän/., gris; grau, greis, alt. Seherz, 
570- — «Die getageten and die griem^. Oottfr. 



Scher/, 571. — «Zornige ond hessige and 
grittgc» Menschen. Taoler, 20 (5i. — König 
Albreebt «was gar gräig ueeb gtte». des., 

61. — Octavianns «was osser «k s cn gritig 
noch ghte». Kön . 338. Etc — «AUo tftnt die 
gritigen raeueoben ; wie vil den got gAiee dit, 
so benügct sü nüt, sä ginent allewegent noch 
me g&te8>. Ueinr. v. OfFenb Etc. — «Abo 
habent die Qritigen ein Hanger noeb xitUebea 
Gat». Geiler. Post.. 2. 51 «. Etc. 

Gritten. ? — Dido nam «so vil land daan 
die rienten möchten gritten — ansz einer bilffeli» 



y. Str., 1, 40 — «Die fürsten worent etwann haut geschnitten» Marner, Virg., B. 6*». 
•wis, — hatteot alt rat, gelert and grie». 
Brant. Nsch , 48. — «Min narrheit loszt mich 



Groi. plar. Grollen, Groll. Fehlt bei Benedce. 
— I cr Teufel gibt einem ein «gransenliehe 
nit sin gris, — ich hin fast alt. doch gantz nnschaffne Gedenck Grollens, üppiger Er, and 
unwiä» Ibid., 8 (sin Ss'ris, sich eines Greises . Besonderheiten, die vast bösz sind». Geiler, 



wftrdig betragen). — 



— wie bisto also wor(i eil tul. Munier, Schelm . 
g, 8 — «Also kent ijfis (kü gromen wul». 
Id., Nb., 7Ä (der laltc Km 1 den jungen». 

Grisen, grau werden Scherz, ö7l. — «Ez 
luuchet mauigen alten grieen». Gottfr. v. Str.. 
2, 117. - Im Winter «berg und tal grtteni». 
Altswert, 70. 



du alter gul, IHÖll. Lea, d, 3 — «Wenn du das nit thost 



usz Unwillen oder nsz einem GroIUn' Ii. 
Bilg, 43*. — in den folgenden Stellen Mur- 
ners kann das Wort tehwerlich etwas anderes 
bedeuten als Ursache znm Groll, Ursache 3ber 
etwas aufgebracht üu sein oder darüber «n 
klagen, Beschwerde. Im mhd. hatte man das 
Verhorn grille, gral. grollen, ich gebe eines 



Griegrammen, mit den Zähnen knirschen, raohen Ton von mir, schreie vor Zorn, wovon 
klappern; äg. erbeben. Scherz, 571. «(^rts-idaa Subst. Grel. Gral, Zomsehrei. Ben., 1« 
grointnen, fremere». Herrad, 189. — «Do wart I 578. — «Doch wil ichs in der snm als sagen. .m 
ein marmeln nnd ein mnen aber den legeten, dan das wir noch im hertzen tragen, — > des 

und grisgrametent alle über in». Glos., ÖO. — ist der recht groi». .Mnrner, Loth. Narr, 12S. 
«Der tQfel der get üoh noch alse ein yrit- 1 — «Ich wil üch geben nwem Ion, — ^ 



g rmme nder löwe». Nie. t. Basel. 188. 

wirt weinen nnd grisgramen der zene 



«Do groOen hab ich nf der teeeben». Nb., 270. — 

Nft «Wo sie ir rede nit underlassen. so wel er 



bitten got . . . daz wir dez weinendes nnd des , die rechten groUen sagen». Genehm., f, 4 •. 
grisgrammende» liberig werdent». Eis. Pred., • — «Wir kuninent {«t> nff andre Stollen, — 



2, 20. — «Da dann ^\ ilrf Weinen der 

Angen ond grieegrammen der Zän». Geiler, 
Bv. fldt UuL, lOM; Post., 3, 97«^ ^ «Wa- 
ramb gßriug^rmmttm die Heidou und VMeker 



und bringen här die rechten grollen. — 
obstat das ist kinderspü». 4 Ketser, £, 8 
— «Solebeu argwon eroMMOu wkr dmH du 
d« diM 0nttm{ElMin Iber diu lÜHbiSi^) 



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— 167 



erst Dszgeschüttet hast, nachdem du in des 
Ii|i4 BBgBAden kommen bist». Adel, b, 1 ^. 
'tUnm die reehten ^rvllni bringen, — die 
doiüicb »ein ym. un^iTn liinrcTi», Luth., Narr, 
0. — «£r bat oroUen in dem l^opff steelten». 
hiH, 108. 

Gromen, Graumann, ein Pferden nnd Eseln 
Itgtbeaer l^ame. — «Also kennt gm den 
fmm vd». Mnner, Nb , 79. ~ «Das Man 

L'i wil dilcken ab, — mein ^ntar gfOKUn 
aub darab». Id., Lntb. iSarr, 3ö. 

Ihappa, Alt Fiaob. — «SeUelnehge fisch, 
ilf frcprrn . » Fries, 41 ». — cDein Ding 
ja wie eiQ Uroppen. da iat der Kopf (grösser; 
bn der Fiseh». Oeiler, Aib, hmn ,16^. — 
MuTUffr, Ulensp , 49. 

dlö: «gübio capitatus, Urop*. 

On^lpen, greifen, tappen. — «Der Api . . . 
n-A isff nnd gieng dem Jüngling noch 
KüwaQcken, ^ie drnnckene Qenss, wenn sie 
vrt Wias seind. so sie gon aa den Wanden 
jmpen*. Geiler, Post, 3, Ö7 b. 

«6ro8 Kinde«* sein, schwanger äein. ^'ic. 
T. Basal, Bek. Taul., 4& 

Grossen, das franz. grossir. dick, schwanger 
Wilden. Scherz, 571. — «Do oft die künigin 
Ton den enpfengnysse geriet grossen . . .> Kön.. 
301.— In Nero «wfihs ein frosch, und grössete 
in« der Up also einie wibc*. Ibid., 363. 

sich Gr^saen, sich vergrössern, zunehmen. 

- «Well goit das du (das römische Beioh) 
»och ßTüssest dich». Brant, Nach,, 96. 

Grossen, magnificare. preisen. — «Min sele 
föuet got in allen dingen». Taaler,a99 (69). 

Orosagehaltenbeit, Achtang, Ehre — «Ein 
iioffertiger Mensch . . . alsbald er hii Iii das ein 
aidrer mer nffgeet weder er, anracks truret 
e dtrvon. wan er sieht das dnreb des Gnms- 
jthaäenhnt sein Eer gemindert würt, ia^ n ag 
<r lit erleiden». Geiler, 1 Sehwerter, Jb\ 4 «. 
& wahrscheinlich von Geiler geschaffenes 
^ jh, um ein lateinisches zu übersetzen, et- 
«A magnipendium i ich kann diesen Ausdruck 
nrir nTebt naobweisen, altein er würde dem 
tittelalterlichen parvipendium, Verachtung, 
Sprechen (Ducange b, 118); daas dies m6g- 
Kak ist, beweist daa Ton Dneaaga 1« 184, mit- 
ntheilte magnipendissimns, «illaatllBaiinaa et 
aspipeadissimae personae». 

weistlisgig, üebersetsvng von magnificus. 

- «Prr u itijrlich Lew, magnificus non solum 
lil>«rahs, ein reichlich grosithugig thier . . 
aiUeiUg.. Getier, BrSa., 1, 49 >. 

Growen, gr.lwen grau werden; hier: grau 
Dwhen. - Was sie auch voo mir gesagt 
^ben «das gröwt midi nit nmb ein bor». 
Monier, Luth. Narr, 22. 

Oribelecht, nachgrübelnd, grüblerisch. — 
•J« me sie beichten und sagen, je grübelechUr 
Bitseniwigar sie werden». Gdlar, Baum der 

OrSdekMlit, Gridlicb, grüblerisch. — «Sol- 

K«he Qbgeruwige griidleehie Menschen . . .» 
'jeücr. Irrig Schaf. F, 1 — «Eü i&t soHichen 
fiiäliehen Menschen nütz das sie nit haben 
«ü» M vil enge Conscientz> Ibi l, G, 2 a. 

Grideln, wühlen. — c. . . was die Esch sei 
wia lia^rtkUki . . .» Gdlsi, Bsehaagr., A, 9 a. 



Daher Eschengrüdcl I I , Bilg-, 16^; Selenp., 
»7 — «yU sorglicher stUoJ^ dann laaäet 
mau ^rWlen». Karstb., oe, 4 b. 

Grummen, brummen. — «Munaffen, das seind 
die Neidigen und Hsaaigen, und iat nät denn 
gnm m m mid graansii wann sia kaim knin- 
men». Geiler, Bz9s^ 1* fiBb- Bilg. 871»; Arb. 
bom , 64 to. 

GrOn, fri^eb. — Fleisch, «^HIn oder ge- 
saltzen». 16 Jh. Alte Ordn.. B. 12. - Fleiorl,, 
«halbs bdehins und halbs grüns». Biotzheim. 
16 Jb. Weisth., 6, 371. — «Feisate ^rOna flaoh». 
Capitü, Tregor, N. S a. ~ .«Qaanndo pHhl* 
wannen». Appell., a* 8^* 
Gründen, «rgrfinden. — «Ja ma man dia 
rnlh il* (Rottes) zu gründen gärt, — je min- 
der man darvon erfiirt». Brant. Hwk., 66. 
GrnndflB«tlg«n. S, Orundfetien. 
Grundfeetnng, Fundament. — Astrologie 
ist «wurtzel nnd grundfetttuig der meiatar- 

I schafft» der Aerzte. Fries, 14 b, — «län^rwMM* 

\jestigung im Inf r Verantwortung». Zell. c. 8 *. 

I Grondror. Btrandung. -> «Die Fürsten nnd 
Herren . . . me da berauben die erbem Lüt 
in eini Schiffbruch odi r Grundrur* . Heiler, 
Narr., 67 — Ehe die ächiffer unter einander 
eine efnd, «10 nimbt die galea ein grvmMIt; 
Bratit, N^cli., ^'0. — <T>pr narr ver-^t^t Pirh 
nit Uli für, — darumb er offt nimbt ein grttnt- 
riir». Ibid., 107. — «Wan das waiaer wieh, 
so wurden die schiff an den gruntrüren be- 
sobedigt». Bingm., Cttaar, 86 b. — Sollte das 
Wort hier niebt den Kid bedanten, den Theil 
der Schiffe, inr den Grund berührt? 

Grondrüren, stranden, den Grund des Flus- 
sea oder Heerea berttliren. — «Wenn ein Schiff 
grundrürt. so nomcn die Herren daa Ont; ist 
rapina» Geiler, Arb. harn., 3UK 

Das barbarische Recht dar €hnm^brihre, das 
heisst sich der Ladung der gestrandeten Schiffe 
/.u bemächtigen, ward mehrmals durch kaiser- 
liche und päpstliche Befehle aufgehoben, unter 

j Andern von Friedrich IL im Jahre 1236, zu 
Gunsten der strassburger Kauiieute (Strobel 

1 1, 611); es branebta aber langa Zdt nin a» 

I ganz zu vertilgen. 

Grünebt. grün, grasig. — «Der grünehte 

\ weg». Bindembdm 1844. 

GrünliuK, niasc , Art Rebe. — «An den 
griinlituien*, Zeinheim, 1321. — «Am j^nmiif^». 
Dinabaim, 1366. 

GrnntTeaten, grundfestigen, fest gründen. 
— «Die minne die ist gegrüntvestent in den 
menschen». Tanler, l&D(2y). — Eine Minna 
«die do nit ist gegruulvcstet in das vulkuman 
leben Jesu CMsti». Predigt Ingolta. 1435. — 
«Hit Freuden des gantaen Srtreieba wart ^ 
gruntfesiiqet der Berg Syon». Geiler, Pred. 
V. Maria, 6 ». — Gott der «das erdtrich ge- 
grundfestet bat». Wurm, Balaam, f, d«. — 
Wer die christliche Freilicit predigt, «und mit 
götlicher geschrifft auszbreitet und getrew- 
lieh grundtfestet . . .» Ibid., g, 1 K 

Grüntzecht.? — Von Speisen ist zu ver- 
meiden «was teiszt ist, ^ränlMc^fSchlymig...» 
Adelphus, Fic, 140 b. 
Grnntndit, aun grontaan, bramman geneigt» 



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— Alte Leute sind oft lieblos, «i 
und urteUechte». Tauler, 287(49). 

OiiUal, Gmsel, Grauen, Schrecken. — cDie ' 
ander Ursadi das wir nit den Tod betrachten, 
ist der Uriisal &o wir darob entpfohen» Geiler, 
Bilg.. 150 b. — «Es ist ein Grusel zu Utbb». I 
Id., Post . 8. 63 b: Irrig Schaf, Q. 6 b. | 

Grnsam. 1. Grausen erregend. — «Es ist j 
worlich ein grusam band, — welcher gott ; 
fallet in sin hanr^. Rrant, Nsoh., 84. — Es 
«gescliAcli ein ffrusam donner6chlaf,r>. Id.. 
Domi«!«! D. 23. — <Do geschach jm 

gnuam grosser schad». Morncr, Geuchm., v, ; 
4 >. — «Die forcht, der schrecken grauacm' 
WM». Id., Virg., £, 6b. - «Felsen, Mth] 
graunamlifh stein — hond ir erfarpn nü jtp. 
mem». Ibid , B, 1 ■ — Der Aubsat^igc 'hat 
ein jjfrtMatnAttieft uagesicht». Omd., 71 - Der 
Aussätzigen «gesicht sit gramam». Fries, 183 

2. Erstaunlich. — «Das ist ein grmam gros- , 
ses wunder>. Murner, Geachm , p. 4 — «Ein j 
grauaamet werck zu underston, ich geschweig 
zu vollenbringen>. Id., Statrecht, Vorrede. 

— «Das grausam werck zeigt üch wol an — 
das ich nit vil gesohlaffen han>. Ibid, A, 1 a. 

8. Von Grausen ergriffen. — «Volg nach 
dem Herren am Oelberg, dem nach seiner 
Sinolicheit grumm was vom Tod», es graute 
fhiit Geiler. Trostsp., 1, 2 «. — «Da weisz ! 
ich nit wie es mir gieng, — das ich ein 
anmmm gmüt empfieog. — hin und her miiv 
forolitsain was». Marner. Virg., b, 9b. [ 

Cfartlsel. — «Do sah er (riiii>ti.i.- l.ici der 
Tochter des Jairas) die Todtenpfiffer hiiruen» 
wie manMe den (9ryael hfinit nad den Jaden- 
blott*. Geiler. Post., 8. 107 a. , 

Der Gebrauch zo ätrassburg den Grüad \ 
und den Jodenbloet (Blost, Blasen) zn blasen, \ 

scheint aus dr'rn 14. Jh. zu stnmnirii . die ' 
erste Veranlassung ward frühe vergeäsen, so i 
deas eioh eine MuUldete, die man in i 
Sebilters Anmerkungen zu Königshofen, p. 
1113^ nachlesen mag. Schilter macht die rieh- 1 
tig« Bemerkiing dMO, diese Eraftbliuig 8ei{ 
«nicht allerdings gewiss >. Zum ersten Mal 
wird der Sitte erwähnt anno 1389, wo Kd- 
nigshofen, 3ö9, engt: «man hürnete öch keinen | 
JudenbloH den jran/rn Winter». Man ersieht i 
hieraus dass damals der Judenblost nichts 
neues war. Nach Schilter wäre er schon 1349 
eingeführt worden: ich halte für wahrschein- 
licher dass sein Ursprung einer spätem Zeit 
angehört. Im Jahre ISitö wurden wieder, unter 
gewissen Bedit)<jrungen, Juden in die Stadt 
auigenomnieu (Strobel 2, 4:{4) ; so wie sie 
eine besondere Kleidung tragen mussten, so 
mnssten sie ohne Zweifel auch Abends zu 
einer besitimniten Zeit in ihren Häubern sein,; 
und da/.u wurde ihnen durch das Blasen das| 
Zeicheil ^^egeboii. Als sie dann 13H8 für immer 
wieder verbannt wurden, erhielt sich das 
Hürnen, an dem die Stnssburger sich er« 
götzten und das sozusasren als ein Wahr-' 
zeichen der Stadt iibriix blieb. Noch im vorigen 
Jahrhundert wurde das Orüselhom von dea [ 
Wächtern auf dem llünstir jeden Abend i 
nwischeu 8 und 9 und dann auch einmal am 
MitteniMbt geblMen. I 



Scherz, 574, IritPt Gn'isrl ziemlich sonderbar 
von Krause, Krag ab, «quod navicellae for- 
mam habet», die Form eines Hnmpene. Bi ii( 
offenbar dasselbe Wort wie Griha! und ward 
zuerst vom Volke gebraucht, das sich vor- 
stellte der Judenblost habe zum Zweck im 
Juden einen Sebreeken, ein beiliamea Gmuei 
einznflössen. 

GifiMlich« grneamlich, grntenitellt giMh 
senerregend. — «Die grüseliehe angeslht der 
bösen geiste». Oswald. Etc — Personenname: 
Henselin GrüsenUt^ Layenbruder zu S. Marg., 
1884. — «Die grusenlieh Pin der TTrll n. 
Geiler, Sterb. Mensch, a, 1 b. — *(jrtu6ctdk<:he 
Oedenck und Infeil». Ibid., a, 7b. — «Die 
gruszlich Pin des F. trfeuer^;» Ibid., a, 2 Etc. 

— «Unter allen grauttsmiütchen Dingen ist das 
aller graussamlichen der Tod«. Geiler, Schiff 
der Pen., 112'' — Xcrxes griff Athen «^r?;»- 
lidi au». Brant. Nsch., 57. — «Der gruseitch 
tod ist dir nahe». Wiaq^h.» Chrjs., 7 b. — 
«Eine gemeine fraw, deren angesicht heszlich 
. . . und grüazlich ist». Ibid., Ü — iGrautz- 
licher groner mieebraeh». Ziegler, Nieeinng 
A, 3 •. 

Grnama. Grausen Ist es ein Druckfehler, 
oder ein Nachklang des ahd. Verb, grüwisom? 
Ben., 1, 585. — «So mus ich solchen gruma 
han, — dasz mir mein har zu berge stan». 

Munirr, Ba.I . E, 1 a. 

GrüKsbar, menscheufreandlich Schmid, 245. 

— «Der Meneeb ist gr&gi^xxr bei den Leutea, 
tut sich umb bei i'ederman» G^eTt 7 Sebei« 
den. K, 6 b ; Steinhöwel, 69, 

Qrttrabarkeit, «sibbilites oder FrttnClieb* 
eit». Gciloi. 7 Scheiden. 

Grüäseln, Grausen empfinden. — <£r be- 
wegete ir bertze xn groBser ▼erbte und cft 
eime grüsaelnde». Märlcin 31. 

Grawel, Gmel, Grauen, Furcht. Qräuel. - 
«Lue dir leid sein das kein Rnwen (Bene) 
noch Oruwel in dich will» n ilrr, Prits., 2, 
80 a, — «Die andern Schwestern hetten ein 
Oruei nb ir». Id., Biehengr., a, 6 b. — 
Wäre die Mp'^^p von den Menschen erdichtet, 
so wäre es «ein gewisse abgöttery. ein aru' 
toel und vorer ban vor gott». Mnmer, HeM, 
A. 1 b. 

Grnwelich, gräulich, grauseuerregend. ^ 
«Die verborgenen grutodichen urtel gotz». 
Tauler. 387 (87). — Etc. — «Ich w il über 
üch senden ein gruweUch volk». Clos., 113. 

— «... vil andere ding, dne ^nnodUdke weve 
zft sagende». K5n . 434. 

Gmwelicheit, Grauen, Schrecken. — <Si 
zerstäbent alte Yon fruweUdieit • Tniiler. 174 
(31). 

Grnweln, grrauen. — «Do ime vor grutctUe, 
das gelust im nft». Taoler, ih). — Ein Ge- 
töse «abe dem mir gar ^ex^ gniwelnde wart». 
Nie. V. Ba&el, 25H. Etc. — «Do geriet dem 
Künige . . . sere gruweln». Kön , 468. 

Gucken. 1. Wie der Kukuk rnfen. — «Ich 
hörte den gouch guckm» Marlein, 18. — 
«Ein Gauch sitzt uff (Einern Haum und gucket 
einist; einer uff dem andern Baum der guek^ 
zwei Mal». Geiler, E». mit Ussl., 78 b. — 
Die Prediger «tebiyen etwana wider 



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- IW - 



der Cantzel, der sagt das, der sagt das 
■Migr und das Widerspil, aad schryeu wider 
innder nit anders dan wie zwen 08eh vif 
zweien Bcomen wider einander gucken». 
Ii, fSneifi, 87 — «Die Kntea schnattero, 
Cb Vilich ^Hcim». Id.. Nftrr., 89*. — 
Fig locken, bohlen. «Welcher gouch bringt 
üwea fand, — der fdr ander geaoh hin 
tnl» — ao ffudbntf «f« als gucket er», llvr^ 
Hf. Nb^ 245. I Pfiff sie, gud-ouck hpnsli 
taa, — so bald gutkt er ir wideramb, — 
nd laset rom gvdtm ntner ab — ■ Ura er sin 
hnipt an bettoJstab. — Mancher oitckt hhz 
vk du grab». Id., Oeuohm.. g. 8o. — £tc. 

— <D«r guckgaueh hat flnfT in»l geffudbh. 
Paoli. 189. 

i Schaaeuj sehn, bücken. — «Wan er sich 
te wil boeken, — so beginnen die fironwen 

fjctwi». Altswert, 62. «l^nrnfF gudeen und 
lagen als ein JDaL uff ein ^iuss». Qeiier, Post.. 
iffSlK — «Die armen Boren, die getörren 
lit witer gucken denn ir Junckherr will » 
Mi.. 2, 28 — £to. — Ist ein© schune 
Jiagfrau am Hsoli, «SO guek und lag dir eben 
fär, — hüt dich gar eben, zucht dich flisz». 
Brut, Thesm.. o. 8 «. — Junge Leute machen 
Mmik auf der Siras^^e, «ob gußkm well die 
iDäte herfiir». f I , N.sch., 61. — Geistliche 
•die in den chor aliein dunt auekcn.» Ibid., 
ff. — «Es hcisst: guek für dim, liobor min, 

— j» wilrii Mit betrogen sin». Horner, Nb.. 
197. — «Kumm hieher, narr, und iasz mich 
S'^kfn». Ibid ,86. — «In disen Spiegel knm 
Bad guck. — guck har, gttck dar, guck eben 
tia. — ibt die ge^talt im spiegol din». Mur- 
•er, Oeuehm. L, I ». — Etc. ~ «Darob 'dis 

tx gucken» . Snpplic , B. 3 t>. 
lekler, Hanrei, — Geiler will nicht, daas 
«in Ehemann zu oft männliche Gäste einlade, 
ins Fnrcht seine Frau möchte ihm untreu 
Verden ; der vermuthlichen Einwendung des 
Hannes : «ja man Sprech ich wer ein Schmürtz- 
kr oder ein Schmorotzer, wan ich nit etwan 
0«t Ifide», entgegnet er folgendennassen : 
«e« ist besser o Brnder man hoiss dich ein 
Sebii&rtzler dan ein Otickgler, es ist weger 
«is Sehmfirtsler sein in seinem Hns, dan brü- 
ten fremde Eyer u>.. Narr.. 78 a. — Das 
Wort kömmt vom Kukuk, der seine Eier in 
ftsnde Nester legt; den Vogel, der sie ans- 
fc'ütet nannt Geiler einen Guckier. 

Saden, vergenden, prahlen. — «So der 
Wsseb sieb ramet nnd gddet Ton dem das 
€r doch nit vermag und nit hat . . .> Ouldin 
Sfii^ 46. — «Der Bich will allwegen güden 
IM «Ktregen nnd toU sin», heiler, Bilg. 
132 b. ^ ^ 

Oüder, Gender, fem. Güderin. Vergeuder, 
Venebwender, PrnMer. Sehers, m8, Gender. 

— «So mftsz ich sin mins g&ts ein güder, — 
Do heischet der goidsmid, do der snidor». 
Conr. T. Dnokr., 481. — «Die geuder und 
<tie rümer ir gftten werck» Guldin Spil, 50. 
~- «Straft man ein Geitigen, so freuwt sich 
ter Güder \ straft man den Güder, so frewet 
sich der Geitig». Geiler, Narr., löO a. — «Ju- 
du verklagt die Haria sie wer ein Giiderin», 
3eh. t2, 6. QeUer, Sv. mit Viel., 179 k - 



Ein Chirurg soll «nit sein ein pikier oder ein 
weinschluoh». Bransohw. Chir., 9 — «Ai- 
wegen mftss ein Sparer ein gSdtr haben der 
es kün verthun». Pauli. 123. 

Gttdi|P, verschwenderisch. — «Der ander 
Gesell vor dem dn dieb büten solt, das ist 
der güdig Gesell». Geil r, Rilg., 132 b. _ 
«Die sohelUgen und die gudigm^ wie wol sie 
elter sind denn XXV jür, noeb sind sie in 
Versorgung der i^pten manfr&nd». Knmer, 
Instit., 21 *. 

CHIdlkelt, CHIdonif. Verschwendung, Ver- 
gcuduntr — «Sie machent aus dem Wucher 
ein Interesse . . aus Frass ein Notdarfti 
nns QüäiMi Herrtlkeit». GeOer, Dreteek. 
Spiegel, A, 5 ^ — «Es ist nit zu kostlich, es 
ist keiu Crüdung da and ist nit über dein 
Gut». Id., Brös., 1, 97 — • Sebilf der Pen., 
109 steht Hilschlich Oeidilcit 

Gnffe, 8teckuadel. — «Die tiujfen mit den 
grossen Knöpfen ... die balten inen die Ding 
/.esamen». nrilrr, Brös., 1, 9'" ^ — «Sie 
kiomen et\v;ui rm Heller wert Gußen». Ibid., 
1, 92 . mit giildin qufen kntpllbt». 

Murner, Virg., K, 8 ^. — «Ir kleidung an den 
achseln fein — mit gülden gi^ffen banden ein». 
Ibid , 2, 8 b. — Göll, 878: «ftTienlse, Hftttle, 

(tM^CTI». 

Gnft, roaso., Prahlerei, üebermuth. Scherz, 
575. — «Also lebt sie im gufte — Für iftber) 
alle wip uf erden». Altswert, 12+ 

Gagel, Kaputze. Ougelbub, Gugelfnts, Spott- 
name für Mönche: «Frantz Schatzer von Bot* 
wil Doctor, .^lauricii GugelfritTen intimns . . » 
Wimph., Contra turpem labeilum Philomusi, 
D, 6 K S. auch Kugelhui. — «Der Altvatter 
nam die Gugd die er uff het und warf sie 
au die Erd». Geiler, Geistl. Spinn, N, 6 b. — 
Die Lutherischen sagen, sie wollen «ein gri< 
men zan den tempel knechten, gu/^ddfmbiHit 
gleiszner, zeigen». Murner, Luth. Narr, 66. — 
«Die Kesbettler und die gugdfriizen, — die 
ir Kappen dahinden spitzen, — und allent- 
halben tanffen, blitzen». Ibid., 82. «MQnchs- 
kleider und gugleii*. Blindenf , D, 1 h. 

Guldin, golaen. Scherz, 576. — «Min arm- 
brost nnd min pwÜt» bom». Gottfr. Str., 
1, 53. — «Die guldin vas. des Tempels. Tau- 
ler. — «Das gesohirre, daz it dem alter huret 
(soll) gOidin oder sÜberin sin». Clos., 17. Bte. 

— Das erste Zeitalter «was guldin, wann im 
anfang der weit, da waren die mensohen 
gvldin in minn nnd liebe». Gnldin Spil, 6. " 
<S. Crisostimns der guldin mnnd». Ibid., 16., 

— Bte. — «Aureum, gutdin». Geiler, BrÖs.. 
9, 21 K — «Ein gmäin Kopff», Beoher. Id. 
Ev. mit üssl., ir>0 a. — *Quldine Blatten». 
Id., Has im FL, e, 6 b. — £to. — «Das 
guidm Kalb». Bmnt^ Nseb., 80. — Jeder will 
jetzt haben ein Wappen, «ein krönten heim 
und guldin feld». Ibid., 75. — •Diaguidin 
weit*, das goldene Zeitalter. Brant, Tnesm., 
b, 4 — «Armut . . . was gcnem der gülden 
weit». Id., NscL, 80. — «Freiheit wont in 
der gBUen weit». Id., Freih. taf , 303. — 
Etc. — «.Topas , . . ein guldin harpffen vor 
im trug.» Mumer, Virg., D, 1 b. — «Als sich 
der gääm net bie seigt». Ibid., B, 6«. ~ 



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«Ein ^ttUin pfeil ausz Tbraoier land». Ibid., Gualike, Stolz, Hocbmath. Sehers, 578: 

B. 8 ~ Et«. *guinlich, fkTor. gloria». Sclnneller, 1, nO: 

Giiltgebig, synon. von ziiitViar. — I'ie 'Gujilicheit f^lorin.. — T^ic erste HaupUttftdd 

Bömi r n achten «Britaaniam ziuszbar und «heizzet upigiu gütüichu». fiihteb., 31. 



ftätg< big*. Ringm., Ciaar, 6 



GVimeii, gönnen, — cEs Mind etlieh Mimier 



Gum, Zorn. — «So du flnchrst. ivütest und die ffünnen iren Weibern alle Freud>. Geiler 
bochest, ... das ist nicht gestraft snnder i Narr.. 77 Ete. — Sehr oft bei Brant und 
geneht, du fhvtt allein diiiein &im* und Wüten | Mimier ; ieh pam, prXs. indieat. — Tantalu 



genag"». Geiler, Ev. mit Ussl., 18y ^. Frisch, 1, 
882, bringt das Wort mit gumpen zusanimen, 
ieli weiss nieht ob mit Onind oder niebt. 

Gumpen, ausschlagen, springen. — «Der 
jonge Esei blitzet and mmpet». Geiler, Ev. 
mit Ussl., 8 b. ~. «Welches Kalb der Bauer 
metzgen 'ti il. di^s lasst er blitzen nnd (7umj}en 
uff den JUatteu>. Id., Sünd. des M., 18 

— Bcsdittdigte Bosse «wenn man sie anrürt, 
so blitzen ond gumpen sie». Id., Has im 
Ä, D, 6»; Narr . 216. — «On Underlass gon 
irir an dem Tod, und wir tantzen, springen, 
gumpen on t'nderloPF» Id. Narr., 128 b. 

— «Sollich blitzen, gumpen und füllen (wie es 
bei den Eirchweihen Gebranoh ist^ gehört in 
die Hurenhiiscr». Id. Post., 1, 24 — 



leidet HTinprcr und Durst, «das schafft, das er 
im selbs nit aan*. Bran^ Nsch., W. — «loh 
lioff ieh sy «n erenman, so Iftng mir gott 
derselben gan*. MTirner, Schelm , a, 3*. — 
«Soliche reden nimmet an — der den Schwitsem 
fibels gan*. Id. 4 Ketaer, Vorrade. — Bt& 
Günner. Gönner. — Er snchtc «-wo er ir 
gute güiiner wi&te>. Mnmer, 4 Ketzer, L,iK 
— Etc. 

Gttns. — Ein Priester stiess eine Frau «nn- 
der Bintburgetor abe dem gümxc in die 
treneke». 1849. Heiml. Bndi, fi». 8. Aneli KSi., 

Beil., 1019. 

Im Glossar zu Kön., 1104, btcht: *GünMt, 
dasselbe wie giesse, d. i. fliessendes Wasser, 

Bach?» I>ap kann es nicht sein ; wäre so 



«Das gabclfüHz \vürd gumpen^ blitzen. — bis [ viel wie Bach, so hätte der Priester die Frau 
zu dem für in grossen hitzen». Humer, Nb., | vom Bach in die Tränke gestossen; die Tränke 
289, (die Gabel auf der die Hexen reiten). — | ist aber nichts anderes als einr Stelle de» 
Ein Liebhaber «musz ^um^en und ouch blitzen». Bachs; also: vom Bach in den Bach! Ueb- 
Ibid., 227 ; Geuolim.. m« 1«* Wenn man den rigena ist hier vom Kotafttargraben die B«d«^ 
Esel «stupfFt. 50 gumpet er>. Mtirnpr. >frss, K. ' den man nie Glessen nannte. 
2*». — «... er bpraiig uud gumpet». Pauli, j Guusel, ajuga reptans. Kirschl., 1, 623. — 
160. — «. . . wie sie das almusen gumpen \ «Guldin fmuel*. Brunschw., Dlat., 66b. — 



lassen und den armen das ir vorbalten». 

Hedio, Zchnden, B, 4b. 

Gnmpost, Gnmbs. Compoat, compositum, 
franz. compote, Eingemachtes, bes. Gemüse 
für den Winter, Sauerkraut, zuweilen auch 
Kraut überhaupt. Scherz, 57B. - Den Frönern 
von Ohnenbeim gibt man im Homung u. a. 
•gumpost und zwei gerichte von müse». 15 Jh. 
Weisth., 4, 239. — Der Klinglcr des Gutleutc- 
banses soll «belfea den gumpost sieden». 
Giitl.*Ordn., 178 — «Ein gumpeaistang mit 
gumpst*. 1499. Inventar des Ludw v. Odr. — 
«Brod. gumbs und käs». Eichhoffen, 15 Jh. 
W^BtiL, 1, 686. — «Oleieli als do man Com- 
poat in einem Fass hat, ist es das der nit mit 
steinen beschwert würt, so schwimt es alles 
dnreh einander embor, also verdirbt er, wfirt 
obncn schimllg und mag in die Leng nit gut 
bleiben». Geiler Selenp., 114<^ — «Sie machen 
ans rotem Oumpott ein Muss, und mass jeder- 
man raten, was es 6ei>. Id. Sünden des 
11, 6 b. — «Es ist ein Sprichwort^ wer sein 
Fran lobt und sein Chmpett, der yrer ir bei- 
der gern ab». Id. Narr 77 «. — Wahr- 
sager «die- uff dem Nagel äehen und Gumpest 



«Golden guntzeh. Gcrsd.. 90 «. 

Giinsteln, Gunst cr"tteiseü, schmeicheln. — 
«So haben sie jnen erst darzu gtinstelet, lii 
angericht, sie gelobt» ... Zell, z. 8 ^. 

Gurgeln, durch die Gurgel fliessen mit gur- 
gelndem Ton. ~ Es sind der Pfaffen «Keller 
al vol wein, — der würt unsz gurfßm süss 
hinin». Mumer, Luth. Narr, 97. 

Gurre, fem., geringes Pferd, fig. schlechtes 
Weib. — «Do starp die alte gurre: Uärlein, 
18. — «Anders ist es mit den seUeeliten 
Achergurreti. mit den magern Bösslin». Geiler. 
Schiff der Pen., 10 «. — «Es ist gewonlioh 
das man die A^ergurrm lasst weiden on eia 
Zaum, die andcrri k -tlii licn Pferd, die haben 
Zäum an». Id., Narr., 112 — «Es ist der 
lierr wie der kneebt, gaul als gurr». BrnnC, 
Zehnd , c, 4 

GoU, 849: «equa, merre, Struth, Gtwr». — 
Sehmeller, 2, 68, fSlirt ans einem voeab. von 
1429 an *Gurr, rnncinus, vidis eqaus». In 
Baiem wird das Wort auch für liederliche 
Weibsperson gebranobt, ebenso snwdlai bei 
uns. — Schmid, 260. 
Gnsel, geil. — «Schrepfft hindan da^ buso 



Bletter domff legen und Oel daruff schütten, < blut, — das Qdi so gutd maehen duu. Mur 

und ein junger Knab, der muss darin sehen ; ner, Bad., F, 1 l>. — Sic halten Jeu Teufel 



und sagen was er sieht», Id. Brös.. 1, 18». 

— «Boter pwmpse». Unmer, Lvth. Narr., M 

— «Kappcs, krant do man den gumpest usz 
machet». Gersd., i^. — •Gumpest iöt weder 
kranken noch gesunden gut». Fries, 40". — 
«Ein gumpatbütt». 1516. Invantar MBea WirtJia- 
hauses. Str. Stadt-Arch. 

Göll, 407: «Vu olitoiivu» Knnfftaa. Gmn- 

JMStMtt». 



«für den besten frünt, — darnmb sie al^o 
gusel seind». Id., LnÜL Narr, 44. 

Güteier. — Es war «eine gar riebe, schöne, 
wolgcfründete jungArowe in derselben stat, 
die was eine ^AMrrtn, und ging vil gft bre- 
dien und /.fi messen». Nie. v. Basel, ms. 

Guten, w ohl thun. Scherz, 580. — «Kuii 
rede von gftten minnen — Die §üUt gftM» 
sinnen». Ootti^. v. Str., 1» 868. 



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— 161 — 



Gatsrhc franz. coucho. Ruhebett. — «Er 
lict am Obent noch dem Essen uff der Om- 
'fte» und rawet». Geiler, Ev. mit Ü8sl., 106 

6Htt(il«t'ht. ein wenig gut. — «Wenn ein 
Sidcher schlofen mag, so spricht man, es ist 
^ia wcDi<r giitteleeht amb in worden». Onler« 

6itt«rl1ii. kleiner Ontter. Krng mit tüwm 

"j!>, rUisi'lu'lion. — «Ein nuiijol. ein jütter- 
iui oder ein krose, oder was trittkgc«oliirre 
tfirt . . .». 1466. <3oldRe1im.-Znnft. H6. — 
«Die Salb thut es wnch nit, ^^nn^^( wan sie 
M Hexe) ein Güiterlin salbeto, dasselb für 
imIi darvon». Geiler, Eroeis, 54 — Noeh 
rrhein üblich. 

(ittlUsrolf.Gefass mit engem Hals. Schmeller, 
I. 96'i — «Ein ffftUerolf glasz, den gemeinen 
\nm wol liekant». 'nnitischw., Dist . l.H 

Gottbat, Wohlthat. — «Es sol ein dauck- 
tar Mensch sieli erkennen das er Gutthet 
empfangen hct». Geiler, Narr., 122 ''. — «. . . 
^ er gedenckt der Gutthaten die im Qott 
Uli bewisen». Id., Pest., 9, 7 b. — Eto. 

Gnttbäter, Wohlthäter. — «Die Thier er- 
keanea ire Gutth^er». Geiler, Narr., 128 b. Etc. 

Mhai^ff, woblthfttigr. — «Beni^tas, gut- 
Otugig . . .; wer den andern lieb hat . . er 
thut aach guts dem den er lieb hat, darumb so 
kan ich es nit bus tütsehen denn mUttmgig» 
'Ii. Bros., 2, 38 «. 

Gütz. Ontzerei, Bettel. Vcrgl. Sehers, 583. 
< . das die armen pfefMn nit vfif dem 
9^^t^, uff der finantz, uflf dem raub durflten 
sitzen . . .». fWer meinsta der anders cr- 
'lacht hat die vil stempeneyen die guteereyen, 
^ 'l'THlloin diehungrigcn prediger?»Zt'II,.S,2i, 

Gutseo. betteln. — Keichc Abteien sollten 
MS BflttelmSnehen von ihrem Ueberflnst ^t- 
theilen, «das sy des gfOttm nit mer bedttrff- 
t^n». Zell. H, 3 ■. 

Gwello. Welle. ~ «. . . Etlieh Gweüen und 
»assprtropfen die da kommen in das Schiff 
"0 wir die Löcher nit verstopfen. Nimm zum 
finstcii die Giodlen der Todsünden». Geiler» 
J^lüff der Pen., 17 b _ , . , die Gwellen des 
unjcstumeu Merea . . .». Id., Bilg., 80 a. 



H 



Habe, fem . Hafen, Scherz. ^85. — «Sus kert 
^ Wider zt der habe — Da er Moroldes schif 
Tint». Gottfr. 8tr , 1, 99, Etc. 

Habpn, halten. Scherz, 585. — Welcher 
Fischer «fürbasscr bevohen wii, der sol haben 
Ml lern Teltwerde». 14 Jh. Alte Ordn.. B, Vi. 
- I>ie Feinde kamen von Stras;*biir^' timd 
iu^ent ginesite der ketzergruben». Kon., 817. 

Bftbergeis. hohler brttmmender Kreisel. 
Wer Gott «flicht ein ströin hart — und spilt 
im der habtrgtut . . .• Murner, Müle, A. 2 
»prüchwortUehe Bedeasurt Brkiftrnngr mir 
■sbekannt, obgleich man deren Sinn i i ht. 

Bebem, Hafer, Scher^j 686. — «Ein vier- 
m kobero». Dossenh^m, 1983. Weisth., 5, 
— cJede hftbe eol geben swene aestere 



hahem* Sigolsheim 1320. Ibid., 1, nGä - 
«Howe, hohem und ander föter was tiirc». 
Kön., 694. Etc. — «Niemans der weder hengst 
noch pferde hat oder zühct, soll hohem in 
diser stat kouffeu wider zö verkouffen>. 1491. 
Alte Ordn , B, 28. Etc. — «Avena, Hohem», 
Gersd., 89 — *Haber ... ist ein speisz der 
thiere vnd nit der menschen». Fries, 38 b. 
Häberin. S. Hcbrm. 

Uabereock — «Wenn sie dem gouch bereit 
den disch — nnd hat im hertzspis druff be- 
reit — ist es dann als man mir das seit, — 
denn ich sin hab gar kein bcscheid, — so hat 
die selbig spis ein gesehmaek, — nnd Ist wit 
über den htUM^eusack». ^fnrnor, Geuchm., k, 4 f . 

— «Wil es dan je beschworen sin, — nnd 
hiUft aneh weder gnek noeh gack. — so sing 
ich nit den hahersacl:». Td,, Luth. Narr, 22. 

Man sieht aus JTischart, Garg., 38, dass der 
Häbenadt ein obsoSnes Lied war. Wenn Hnr> 
ner auch iii I i Stelle der Geuchmatt auf 
dieses Lied anspielt, wie wohl anzunehmen 
ist, so ist dieselbe noeh obseSner. 

Hllbiff S. ITchig. 

Häbigkeit, Kargheit. — •Kargheit, ZÄha 
und HähiqMi, die ist wider die Geidikeit». 

Geiler. ^iff Irr Pen., 109 l>. 

Häcker, Köbmann, vom Hacken des Wein> 
berge. Sohmeller, I. 1048. Göll, Onomaat. 68. 

— Der Munche Fasten ist «allein ein luter 
nasenspielj das das sie fisoh für fleisch, und 
ufif einmal fressen, ein hädur haekt swen tag 

wcin<^'arten darhei, heissen sie s-efastet». Nutzer, 
Weiss., d, 2^. — Schwere Speisen sind nur 
gut «den tröschern and haekem: Pries, 83 b. 

Uader, Trödel, Lumppn. - 0 eiler, Pred u. 
L , 46 a. S. die Stelle s. v. Gimpelmarkt. — 
(An demselben Gunkel spinst du zimlich, lin- 
glückhaftig Hadem und KuehilUompen». Gei- 
ler, Geistl. Spin., I, 3 b. 

Uadermetz, s&nldsehe Fran. S. He<hrlittiiu$* 

— «Es feit selten wenn man zu einer Frauwen 
spricht, sie sei ein Hadermetz, es ist etwas 
daran das sie zenckig ist». Geiler, Br. mit 
Ussl.. 16 a ; Sünden d. M., 40 h 

Göll, 312. nimmt es auch ab niasc: «Vitili- 
gator, Hadermetx, der gern zanket und hadert». 
Ebenso schon bei Frank. Spricliw., l. H.t 1j. 

Hafeu, Topf «Erin Isafen lebes». Herrad, 
186. — «Fünf eren htfen*. 1427. Tucherzunft, 
34. — Der Koch sass «obc eimc hafene mit 
mftse in der küchiu bi dem füre». Nie. v. Ba- 
sel, 129. — «Der löcherehte Äa/e durch den 
die louge gegossen wurt». Heinr. v. OffeMb. 

— Der Meier soll haben «schüssele und lotfcl 
und einen Äa/(fn». Metzerai, Ih Jh. Weisth., 4, 
198. Etc. — «Von cime wagene mit hefenen, 
do git ein wagen ein hafen*. (Zoll). 14 Jh. 
ürk . 2, 210. — «Häfen, kessel darin man 
kocht». Räthselb., c, 2 «. — «Ein hafen ge- 
dolben ... in cim ömeiszhuffen». Brunschw., 
Pist.. nO i>. — «Conficior dise stück under 
einander in einem newcn hafen». Gersd., 29 «. 

— «Der haf mag den hafner nicht fördern 
zum verstun oder reden . ,» »Der hafher ver- 
kaufft sein hafm». Butzer, Dass Niem., a, 2 

8 b. c. . . di« gessea band dae fleisch meines 
volela. . . und band xerbroeheajr gebein nnd 

11 



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— 168 — 



semhlAgMi wie in etm Sren hafm und wie 

fleisch in mitte des hafen* (Hicha 8, '^). "Wunn, 
Balaam, b, 3 ». — «Die fkiidthäfm bei den 
B^grptiern». Suppl., 8 «. 

Uafenreff, Hafenkorb. Gestell /um Aüfbc- 
wahren der Töpfe. — «Als ob mau da& iuaii 
in ein Hafenreff hieng>. Geiler, Navie. fkt., 
ß, 7 a. — Ein Glas <in ein hafenrejf» setzen 
an die Sonne. Brunschw., Dist., 12 b. — «Ver- 
dempffle haffenreff» (ironisch). Fries, 16 

Haft, verpflichtet. Scherz, 688. — Ein 
Schuldner erklärt, er sei für das empfangene 
Kapital *haft worden rcht wer zft sinae gegen 
mengelichen». 1319. Eeg. C. 42. Etc. 

Haftung, so viel wie Bifan?. Scherz, 589. 
Seignenrs et viUages, 11. — «Ein matte, heisset 
die haftunge* Weyersheim, 13 Jh. — cla der 
hojjtuiiQe». Gcispülsheiui, 1430. 

Hagelecbt, dem Hagel ausgesetzt. — cSSn 
hagelechter Wegf». Geiler, Bilir . 59 a. 

Hagelkocherin, Hexo tiie Hagel macht. — 
Geiler. Qeistl. Spinn., 0, 6 a. — Vergl. Eraei», 
44 Ii; 55 sowie den ITolzschnitt 36 i>, wo 
drei Hexen Tupfe in die Hohe halten, aub de- 
nen Regen und Ha^el emporsteigt Merkwürdig 
ist der Ausdruck Ha^'ol kochen • bei Grimm, 
Hythol , 6lä, hndct sich nichii?, das ihn er- 
klären könnte — Murner, Nb., hat Hagelgieder, 
und : «Alte Weiber sind so blind — das sie 
Hertzenleid und Schmerzen — fügent zu eim 
gantzen Laad — dem «ie den Htiffd ^eottm 
band». 

Hagelecblechtig, vom Hagel zerschlagen ; 
fig. unbrauchbar. — <Da6 allcmnglückhaftigst 
(Kind) das wir nummen haben, das do hagel- 
adhlechtig ist, knoderechtig und hofTerig, das 
selb gebeut wir Gott dem Herrn heim», thun 
es in ein Kloster. Geiler, Post., 4, dO 
Obet das «Uein, steinig, faul, hageUehiechHg* 

ist. Dial., B. 4 a. 

Dahvpodius: * HagdidtU^ig,^ vomHagel 
geschlagen ist. grandfnatns* . In der Schweiz 
heisst hageLichlächtirfes Obst solches, das hart 
und angeniessbar ist, und ein hcMclscMädUiger 
Mensch ein roher, grober Mensen. Bei Geiler 
ist e- 1111 Sinn von unbrauchbar. 

Hagen, masc. Stier. Scherz, Ö90. — «Ein 
vasetrlnt und ein vaselsehwin, das ist ein hagen 
und ein ebcr> H* rli hrini. 1348. Burckh , 213, 

Hagen, Verbageu, hegen. — Ein Jäger 
dnrehsjeht alle Orte «do man verhag, wart< 
und versteck; — mancher verschcicht me dann 
er jagt, — das schafft er hat nit recht gehagt*. . 
Brant, Nseh., 79. 

Hahol, Hohel, masc, Hacken an dem der ' 
Kessel über dem Feuer hängt. Lexer., 1, 1144. | 

— «Ein htthd». 1490. Inventar der Küche des i 
Ludw. V. Odratzh. — «Ein hoheU. 1432. In- 
ventar der Küche der Metza v. Lichtenberg. 

— «Ein Ju)hel» in der Küche der Tucherstnbe. ; 
1427. Tucliorzunft, 34 (Im Druckfehlerver- 
zeichiiiäi» wird q& durch Hobel verbessert!). 

Häl, Hchlüpirig, nicht trocken, blos, nackt. 
Scherz. 504. — *Hade, lubricus». Hcrrad. 193. i 

— «Ein üüwtj geboren kiul i&t litl uad krank» j 
Nie. V. Basel, 268. — «Under der Men haut ; 
(ist man) reht als ain geschnnden kautz». I 
Gttldin Spil, 63. — «Ir weg sol werden finster \ 



I und m*. Naobtijgall, Psalter, 8». — «Welche 

solch demütigkeit und armut nit erzeifren.. , 
würts hol umb sie steen». Wurm, Trost, 6 b. 

Halber, halb. — «Es ist kein bösers Ey, 
dann das Jiulber gebrütet ist». Geiler, Ras im 
Pf., a, 4 ä. — «Du sprichst ... ich ker aach 
! alle mal mein Hertz zu Gott Ja, halber, ein 
Handt hast du doben, und die ander Handt 
hieniedcn». Id.. 3 Marien 15 *. — «Mancher 
' der licsz sich halber schinden — und im alle 
I viere mit seilen binden, — das im allein ging 
gelt darusz*. Brant, Xsch., 68. — Euem 
schlechten Vater Wim ^li n die Kinder den 
Tod, «doch im geschieht wol halber recht». 
Ibid , 86. — «Der brnder wa» schier halber 
tot». Murner, 4 Ketzer, c, 4 b. Eine Frei, 
die ihre Ehre vcrgisst «i>;t raer dann halber 
tot». Id., Nb., 236. — «Als ich . . . müsst schon 
halber b eitlen gon». Id.« Oenchm., y, 1 b, 

Halbpferd. Maulthicr. — c?TfTu:s* ift-nl' 
oder haiöpf erde». 1322. Urk.. 2, 166. — in liou 
c-sässisehen W< i h iimem beisstes oft. der Herr 
oder sein Yogi komme ru einem Ding mit 
drilthalb, siebenthalb, achthalb, etc. Ro»6. 
Zöpfl (die Dinghöfe, Heidelb. I86Ü, S. 141} 
nimmt Halbross für equus castratus ; es i»t 
aber ein Maulthier. Im Weisthum von Brcusch« 
wickersheim wird ausdrücklich gesagt, der 
Vogt komme «mit nünthalp ross, das ist mit 
acht rossen und eim mule». Grimm, Weistb.. 
1, 713. 

Halde, fem., Abhang eines Berges oder 
Hügels. Scherz, 595. — *HoHde, clivus». Hcr- 
rad, IHO. 'Fin holden stapft er hin zetal». 
Gottfr. v. ätx. U 126. — «Do ich liam die 
holde abe . . .» Nie. v. Basel, 2SS. — «An der 
holde*. Feldname, sehr oft, 13 Jli. u. f. 

Halde, für Halt, Hinterhalt. Scherz, 601 : 
Insidiae. Sehmelter, 1, 1100. — Der Herzog 
flüh nur dass «er dem kmig ein Jlalde abge- 
wan». Clos. 61. 

Haie, fem., die Innere Hfilte der Nass. 
ßenecke, I, 676: Yorheimliehang'. — 8ehmel- 
1er, 1, 1074. 

Haller, Heller. Sehen;, d06. — «Von dem 

geladen karriche h ir -rliilling haller» (Zoll). 
1322. Als. dipL 2, 12^. — Man gibt einem 
Armen «vier haßer oder sehsse». Tanler, 454 
(79). — «Nüt eins huUcrs wrif» Nie. v. Ba- 
sel, ms. — «Kaltau ist ein Arm von dem 
Rein nnd ianfot ob der 8tat hin geen Sant 
Arbogast, da man ein Haller gibt über zu 
faren und wider herüber». Geiler, £v. mit 
ÜRsl. 819 ft. — Oft aveh EOkr, t. B. Id., 
Narr. 52 b. — «... ob man uns nimmer 
litükr git». Mnrncr. Schelm., b, 3 — «So 
wolt ich nit ein haller geben — um die wal...» 
Id., Nb 174. — «Wenn jeder nur ein haüer 
leit, — bo wolt ich ein vermiegen han». Id., 
Müle, F, 1 «. Eke. — An andern SteUen hat 
Id.. Heller. 

Halm. Scherz, 598. — «After halme und 
howe», nach der Korn- und Heu -Ernte. Gru- 
senheim. 1320. Weisth. 1.074. — Können die 
Mönche meine Gründe widerlegen, so «will 
ich jncn den haltnen geben». Warm, Trost, 34 *. 

Halmen, Korn bauen nnd ernten. Scher«. 
5U8. — Lehnsleute, die ein Gut «vormola be- 



— 163 — 



sesscn, srcsnittcti, gehowet and gekalmet het- 
K&g. A, 19. — «Wer ein 
ftt howet und halmet, das in den dinghof 
mm ...» Dantsenlieim, Weiftth. 6, 

4a. Eic 

HflM » r«, maso., PaMcr. Scher/,. 599, ßOO. 

- Eiueni Verwundeten «daz fleisch und daz 
kin — durch ho&cji und durch Aai«öfrc schein». 
Oottfr. V. Str. 1, 97. Etc. — Ritter Joh. Hau- 
vart vermacht dem Ritter Conrad Hoycr sei- 
nen «meliorcni halUberg». 1304. S. Thom Arch. 

- «Vasten oder wachen . . . oder fuüsbeiffe 
trafen» (als Bnssübttng auf der blossen Haut), 
laoler, 129 {2b). — «SA habeot herinhemde 
iDgetragen and hahberge^ und «Ue Til gevM* 
tei>. Ibid. 465 (80). 

Halsen. Heileen, umlialBeii, nmarmeii. 
Scherz, 600, 64H — Sie «küssete mich uml 
ktüteU mich». Mic v. Basel, 232. — «So wurt 
dM menschen sele ein keihen vnd ein nnibe 
TiDg von dem vattcr» Id., ras. — «Darias . . 
litb Alexandnun*. Kön. äU9. — AnssäUigc 
MUeo Geannde nicht «ambeTohen. heäsen noch 
küssen». Gutl. Ordn. 151. — Eine Mutter hat 
ein Kind, «sie haUeU, truckt es an irlirast». 
Geiler, i^eis, n, 6 — Sie «wolt in nnbfe- 
I n nnd halsen*. Pauli, 107. Etc. 

Ualsherr, der Habgerechtigkeit über seine 
Elgenlente hnt — «Bin eigen Hann mDSs fhnn 
»as sein Baisherr w lW». Geiler, Post. 2, 23 «». 
-- «Vor allen Dingen sol er . . . Gott er- 
kennen als seinen Schöpfer nnd H<Mterrm*, 
Ibid. 3. 81 t». — «Ein edelinan oder ein andrer 
baaptman oder halssherr». Ädeiphu», Barb. 
Jfl 1». 

Halsslaben,, act , einen an den Hals schla- 
fen. — «. . . also das er (der Teufel) mich 
kaUslahe in »nvehtender bekemngen». Nie. 

Basel, 87. 

Hals.«»tarck, aus halsstarrig zu.sammcnge- 
logen — Wer so «mutwillig und halsHarck* 
iräre, dass er einem Gebot zuwider handelte.. . 
15 Jh. Alte Ordn., B. 28 — « ... in seinem 
tnatM-ilien halsestarck machen». Murncr, Adel, 
B, 3 b. — Liebe macht *hal88tarcl». Adelphua, 
Mürin,2 » — «Beiden halssstarktn hilüci keine 
Verantwortung . . . Sie werden ye mer und 
lenger halsestärcker». Branfels, Anstoss, 13 ». 

Halaatärktiu, haUütarri^ machen. — Sor- 
get dais die <nit gehalsaterckt werden, welche 
vermeinen das Evangelium mit dem echwert 
nffznrichten». Brunf., Austusb, a, t ♦» 

Halsstreich, Schlag an den Hals, Backe n- 
Hreich. Scherz, 600. — «Die backen- und hals- 
xtretcA» die Christus empfing. Gebete, 15 Jh. 

- <Der Ualsitreich wärt binden zar&ck ge- 
ben, ober den Nack her». Geiler, Passion, 
19 b. _ «Die mit dem Mund bekennen Christum 
...nnd doch mit den Wcrcken verleugnen . . ., 
die geben dem Herren die HaUstreich» . Id., 
Schiff der Pen. 88 b ; Narr. 93»; Arb. hum. 
51 b. _ «Von halsstreich. spüwen, gcschach 
im we». Brant. Bosenkr. Wack. 2, 1C99. 

Hal^Hncht, ^Isweh. — «... ob dich die 
äaUsucht oder Keleiigeswulst des Frass und 
^erei bekümmert». Geiier, Passion, 11 b. 

lattnig, etWM das gehalten wird, Sitte, 
Oebiittdi. — «Donimb hatten tie besondere 



Gebot ui'd HaUunigm* Geiler, Pont. 8, 106 b. 

Etc. 

Ham, Hamiii, nasc, Schinken. Scherz, 601; 

ox\g\.ham.— Am zerlerrtcn Wiscschwcin lässt 
mau <dic/uii»6*»i an den äiten». Sulzmatt, 15 Jh. 
Weisth. 4, 136. — «Ein rückgrot durchein wilde 
SU, — und nmh die hrnsf n-nd umb die hammen, 
— so schrib mir achthalb Schilling zfisam 
mcn». Conr. v. Dankr.. v. 43V. — «Wie ein 
Metz|^cr ein Schwein bei dem Hamen zu der 
Metzige füret». Geiler, Selenp. 88 «. — «Die 
Ilatnmen henckt man in den Rauch». Id., Arb. 
hum 131 ». — «Sie werden gon gecu Rn- 
prechtaanv oder gen Schilcken oder anderswo 
uff die grünen Heiden, Hammen zerlegen und 
SchweiMhammen essen, disem Hochzeit ze 
eren» (Auflfehrtstag). Id , Narr. 109 b. _ «Es 
lügen die Bnben das man Havimcu darbci 
sengt». Id., Kmeis. 34 — «Auff den auffarts* 
lag zerlegt man die hammm*. Bntxer. Nener., 
(t. 1 — «Sie haml ^'elogen, das man möeht 
hammen darboi sengen». Zell, E, d 

Göll, 424: «Ferna, der vorderscbweinene 
Hamm*, Nooh beute in der Sehwels gebrftneh- 
lich. 

Ham, raasc, ein Feldname. Niederdenteeb 

ist der Hamm ein nm/iiuntes Stück Feld. 
Sohmeller, 1, 1105. Ist dies auch aufs Elsass 
anwendbar? ~ «In dem ham: HindiBheim, 
1318. Limcrsheim. 14 .Th. — «In dem hamme». 
Nordhausen, 1808. Dicbolsheim, 1322. — «Pra- 
tnm dietnm der hamme». Sermersheim, 1418. 

Hamen, Fischernetz. — «Ein Fisch/iammen 
oder garn». Bäthselb., b. 2 <*. — «Du wilt 
Fiseh voben mit einem gnldenen Bereu oder 
Hammen», n eil er, Bilg. 196*. 

S. Frisch, 1. 407. 

Httmmcn. mit dem Hammen fangen. — 

« Wen der Tiifol also hemmet mit dem Ham- 
men, der kumpt kum darvon, er greinet, er 
grampt, wintslet, thnt selten got». Geiler, 

Arb hnm. 04 b. 

Ilämmen, eig. einem Thier den Fuss (den 
Hamm) anfbinden, um es am entlaufen zu 
hindern; dann überhaupt am Gehen verliin- 
dern. — «Wenn ein Pferd ledig irt von 
dem Barn . ., nichts destminder k> gt im 
die ITalfter hintonnach. und mag leicht hämen, 
80 fachet man es wider», (ieiler, Geisil. Spinn., 
H. 3 b 

llandelbar. Handsam, das franz. maniable, 
et WH!» das sich leicht behandeln, gebrauchen 
la^^t. — «Was ist es nun das diso Liebe in 
dem Menschen kreflii^et . . . und handelbar 
machet? . . . Wiltu nun eine sulichc . . . 
hantHoine au^bereit Lieb überkommen zu Got 
deinem Herren, so behalt seine Oebott ge- 
truwlichcn». Geiler. Selenp. 10 ; Ii ». 

Handeln, mit den Händen betasten. — Die 
Aussätzigen sollen die von den Leuten von 
Schiltigheim nach Strassburg getragenen Ess- 
waaren «nit beknotzcn, handeln noch anrüren». 
Gutl. Ordn. Iö8. — Es nahm einer ein glü- 
hcndcs Eisen, «er h&p es uf und handelte es 
wie er wolte>. arlein, 28. 

Handfan. S. Hantfane. 

Handlich arbeiten, Handarbeit treiben. — 
«Wolt Gott das dies wol waruemen etliche 



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— 184 - 



Personen, die under der Gpstnlt Hott und der 
Andacht anzuhangen, nüi liandtkch würcken 
wollen». Geiler, Eschengfr., D, 1 ». — *IIandt- 
liclie Arbeit». Id , Pred. a. Ler. 81 b Etc. 

IIandwirkon;g:, Uebersctzung des Wortes 
Chirurgie. — «Chirurgia, das ist Hantmrckung 
in der Wnndertznie». Briuuiehw., Chir., a|2i>. 

— Gersd.. ly u. 
Handxvvehel. S Zwehel 

UatiL'krot, masc . da'; Krähfn des Hahns. 
Scherz, 602. — «Zum hanekrot». Strassb. Haus- 
nama, 18ft8. 

Hangisen, Hen^isen. SchtTz, 050. 1. Wage. 

— «Ein AoA^Men». anter dem Kücbcugeräthe 
der H«tsft v. Liehtenberg, 1^. — •Znm 
hangisen*. Strassb. Hausnaine, 140.^. 

2. Hangisen, Hengiael, der Beamte der die 
Wftgen^ Gewichte etc. überwacht, was an- 
derswo der Ueimburge. — Der Abt von ^Tiinster 
hat das fiecht «in der statt Türekhcim zh 
seteen . . . seinen )iengeisen». 1318. Als. dipl. 
2, 107. — cDor Schultheis sul setzen weibel 
und liengitd*, Türkheim, 14 Jh. Weisth. 4, 
207. — «Der hmgysel hat das reeht, das er 
alle kornmesse und winmesse seigen und 
zeichenen sol». Münster, 13Ö9. Als. dipl. 2, 1Ü4. 

Haatfane, niasc, IJandtuch, bes. das Tuch 
dessen sirh der Priester bei der Messe lii> 
dient um liir Hände ab/.utruckncn. ScUer/-, 
Olö. — tliimtfane. roantile». Herrad, 185. — 
«3 umb ciii sobindelladen die stolen und 
die hnndfanen darin zft legende» 141Ö. S. 
T l. I'alir. — Claus Koehersberg vermacht 
der Kapelle der Gutleute u. a. «alb, humeral, 
ßtol uiul Jiantfan». Gotl. Ordn. — «Der Prie- 
ster, angethon mit der alben, stolcn und bant- 
ian*. Gebete, 16 Jh. — «Ein riemcn, des end 
haben sollen zusamen gehcflFt sein, hat er ider 
Priester) an den linken arm müssen henken, 
und hat irellci^^seu der mauipcl oder das 
handifan*. Buizer. Neuer., G, 3 ». 

«HantTesta, chirographum. Privilegium». 
Herrad, 188, 10 T'rkiinde Scherz, 605. 610. 

— Bischof Bertliuld licfes ein neues Siegel 
machen und verbot den Gehranch des alten; 
da wurden «rtlich lütezwivelhaft, under wclem 
ingesigclc man solle Aa«<i»«(cM vcrsigeln; des 
kam die stet Qberein, under velem ingesigel 
hntvlvesten gemacht wftrdent» SO solient sü 
kraft hau». Clos. 139. 

Hantfeeten. 1. Bvroh Handfeste, eisren- 
händige I'titer^rhrift, be^tätiirm. ■ l'ie Sfr.is»-- 
burger Bürger, «versehen und gehantfesiet mit 
friheit ...» 15 Jh. Brfefb. B. 

2. Festhnltrn. handlialien. — Die Schöffen 
von Greudclbruch schworen «die recht , . . zft 
behalten nnd sft handfeHm». 15 Jh. Weisth. 
f>. 4lö. — I>or Ordd-^elimicdemeister «»dl 
schwören, «was stück nnd artickel in disem 
bAeh stont. zft halten nnd sft hemtfeHm». 
W \ ' ! I f ehm -Zunft, 30. 

Uautger, adj. — In dem Memorial des 
Orönen-Wörths sind Bflder «nmbe dae das 
bAch de.ste hantgertr ei*. Brief b. (Oottesfir , 
Copio.) 

Hantgif i. fem., Geschenk. Scherz, 607. — 
Zn Weihnachten wird jedem Pfleger des Spitals 



' für sein Gesinde gegeben c5 sch. sft haiägift». 

, 1466. Alte Ordn., B. 28. 

I Hantlangen. Handreichung thon. Heute bei 
uns erhalten im Wort Handlanger. - Der 
Kaplan der Gutenleuto soll einen Schüler 
haben «der ime diene, hat^enge . . .» Ontl.- 
Ordn. 196. 

Hantqnehel, Hantzwehel.Handtuch. Scherz, 

610 S. auch Zwehel. — «Ein haniqueM* dem 
I Joh. V. Amarin ircstohlen, 1300, Cod. dipl. S. 
; Thom. - \^2. Urk. 2. 164 — «7 clen 
j halpdüches zft einre hantweheln» . 1415. — 

«Hifj sch. 3 4 umb ein haudqweM». 1420. - 
I «Zwo hantqicehlen zft wcschen». 1482. S. Th m. 

Fabr. Etc. — «Wiss hantzwelen*. S. Lukart, 
I 1354. Uohenrodern, 15 Jh. Weisth. 4, 85. 

113. Etc. 

Huntzeln, mit der Hand bnrfihren, streicheln. 

— «Mansuetus, quasi mann assuctns, der zu 
der Hand gcwenct ist und lasset sich hantzdn 
nndanrüren als ein /.am 'V'n x* Geiler, Sclcup. 
97 a. — ,()b du dich selbst an deinem Cic- 
burtglid unzüclitiglich angcriert oder ge- 

\hantdrt liettest ...» Id., Dreieekigt Spiegelt 
FF. 1 Arb. hum 9b 

Ilar. Hör. neutr , Flachs Scherz, fil4. — 
»Hör, linum». Herrad. 181. — «Der hargartcn*. 
Meistrazheim, 1299. Nordheim, 13 Jh. Ergcrs- 
heim, 1351. — «An dem guldin W». Kunhcim, 
1404. 

Hären ? — « , . wie ein hären vol vögel 
; ist» (Jerem. 5, 27). Würm, Ba!., b, 3 h, (Luther : 
Vügi-Iiia ucr.i 

Harfen, Uurpfcn, die Harfe spielen. — Sie 
kennen «Inten, harfen, gigcn. singen». Mnrner, 
Nb. 28. — «Sie luirpfft mir von dem krieg 
einmol». Id., Genehm., p, 1 Etc. 

Hamafieli, Hamesch, Hämisch. Seherz. 61 5. 

— «Si gewunnen AarntucA und ^'owant». rintifr. 
V. Str. 1, 64. Etc. — Jeder Bürger «sol haben 
einen g&ten kanM»eft». 14 Jh. Alte Ordn., B. 
13. - .Teder Zunftgenosse ..■^ol haben sinen 
gantzen hametch: 1395. Id, Etc. — Ein trä- 
ger Bürger «wü sein BameaA nnd Rantjter 
herfürsuchrti. da.s leit hiiider dem Offen und 
ist rostig worden». Geiler, 3 Mariea, 35 » : 
Narr. 160 b; Bilg 165 b: igsb. - «Ein hoffer- 
ti^f^»- nnd nridiirfr Mi n. sch ist bald in dem 
Harihesch*, ist bald erzürnt. Id., Brö». 1, Ö3 » ; 
Narr. 137 — Es war ein Köni^ «nnd auff 
ein Mal was er und sein Voick im lfant{:^ch*, 
7Mm Krieg bereit. Id.. Emeis, m. ö Ev. mit 
l'^^i 100 u. — «ClingÄcntieseftundderbiichseB 
werck». Brant, Donnerst D. Ged. 26. — .Tede 

' Zunft hat zu liefern eine Anzahl Männer «rin 
irera hamesch*. Id., Biseh. Wilh. 244. Etc. — 

; Sie «tont den luintmicfi nn lu'ni win». Mnrncr. 

I Nb. 106. — Ich «zuckt niinen harHOSch ab der 
wend». Id . Geuchm,, p, 1 '. — Aneh: JTar- 
nisch. Id., Schelm., g, 4 »; Viri:.. F. 2 Ktr 

I Harnsehar, fem , cig. Hunnschar (Harm* 

I iM -cherung). Scherz. 613. 1, Plage. — cH«ins« 

Ischare. calamitas» Herrad, IH2. 

I 2. Speziell Strafe für verweigerte Lehns- 

. pflicht. Tragen eines Sattels, eines Hundes, 
etc. — Graf Friedrich von Plirt. der don 
Bischof von Basel gefangen hatte, wurde mit 
seinen Kindern nnd Dienstmannen vernrtheilt 



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m Strafe <que vulgo hamescar dicitur . . ., 
tssnmentes dictam poen&ni ot per chitatem 
via pabUea . . . deferentes». 1132, Als. dipl. 

«Der riter mit der roten, — Der berre mit 

(kt harnschar . . .» Gyttfr. v. Str. 1, 181. — 
ßeUt alt£r. rote, da« spätere vicllc, ein Saiten* 
iBstroRient. Was Hanurhar hier bedeuten muf;, 
ne;>s icli [liclit. Kitter CJaiKliii isst uinl trinkt 
mit dcui Xunig und biiigft ciacn Leich; er er- 
fcheint weder als geplagt nooh als bestraft. 

Harr, Harre, fem . tlas Warten, der Verzug. 
In die Uarr, in die Län^^e. Schmeller, 1, 1147. 

— Der ist ein Narr, «der stttts nlfhimbt afP 
lK>rs? und harr». Braut, Nsch., 27. — Wenn 
üoti dich lange lüclit straft, «verlosz dich uit 
Bff solche harr*. Ib. 84. — «All hilif und rot 
kt uns vrrlon, — wir wrrrlen in die harr 
uadergon*. Ib. lOü. — «So bistu selbs ein 
liroser nar, — der dn iets bist und bleibst es 
iu die har». Murner, Luth. Narr, Ki. — Ge- 
schwüre «sich üit wül in die harr berj^en 
mü<:en>. Zell, a, 4t>. 

H:irst. maBc, Kopf des Baren uml des 
Wildschweins. Scherz, 617. — «Von dem her 
nd von dem sehwiu roI man nnserm herren 
im abbas (von 3Iünster) den harat geben», 
im Als. dipl. 2, 164. 

BUurst, mase.« Abtheilung, Schaar, bes. Ton 
FuÄisoldaten Scherz. G17. — «Ein Jiarst . 
ijerttntc uf inetzigerouwe . . . Vud kam deuue 
■ein imli r . . luirst von di in hülfen». Kön. 
CSvS. — «Do kam ein kartet von Siciüen nnd 
vingcnt . . . Couradinum*. Ib. 707. — Wenn 
von des Bischofs Seite «grosse harst fuBz- 
lineht kommen», soll man sie rieht in die 
2Udl einlassen. Brant, Bisch. Wilh. 271. — 
El kamen «die von Kentxingcn mit ircn 
frommcnschlagcrn vor mit irem harst». Ib. 278. 

Barster, Krieger. Scher/,, G17. — Wernher 
von iiilneburg. der «gar ein wunderlicher 
Irrster und wiiterich was». Nie. v. Lauf., ms. 

Harstrang, peucedannm officiualc. Kirschl. 
I. 328. — «Peucedanum, Hcrttrung oder 
Schwcbelwurtzcl». ßcrsd. 93b. 

Hart, meist fem., selten raasc, gen. Herde, 
Wald, bes. Rest eines alten grossen Waldes 
(Scherz, 617), steiniger, unfruchtbarer Boden. 

— «.^n der hart». An 10 Orten, 13 Jh. n. f. 

— Die Hart im Obcr-Elsass. — «Die nidere 
karlt». Düttelnheim, 1306; «in der nidem herde». 
H. 1323. — €Die Lüsehart: Id. 14 Jh. — 
•I '^ ."'necken /*ari«. Dinsheim, 1351. — «Rehcrs 
hart*. Flobsheim, 1420> — «Der niühthart». 
Sek, 1310. — «Von der rechten guten weyd 
uff 1^11 (liirrc lutrt abgefrirt>. Zell, q. 4''. 

Harte, sehr» comp, harter. Scherz, C18. — 
«Vir ist zh disemo dinge — Hin gemfito harte 
rir.-Y.. fldttfr. V. Ftr. T , 95. — *So er ie 
harter daaueu Hoch — Su luiane ie vasicr wi- 
der zoeh>. Ibid. 1. 15. — «Do er sinen hört 
ersach, do wart er fiarte fro» Eis Preil. 'J. 
14. — «Diser gaben bedarf der mcuüchc harte 
woU. Tanler, 102 (^0). 

Hartli.'il)];?. C'L'cii.'-iiiiiiL:. — Die Au.^siitzi^'rn 
«seist geitig and bartluibig oder uuuiilt». 
Geml. 73 b. _ «. . . do einer off seinem sinn 
Möft^ ston blibt». Zell, f, 1 b. 



«Haithttbigkeit oder eigensinnigkeit, poril- 
nacia». Zell, f, 2 •. 

Hartlialsi;;, hartnäckig. — «Daher kumpt 
die Erstarraug. das wir so harthalsig bleiben». 
Geiler, Snnd. des M., m, 50 » ; Ev. mit Ussl. 
4 b. 

Uarthalsaigkeit, Hartnäckigkeit. — «Die 
Harihatstigkeit der Juden . . . die umb irer 

Siind willen leiden t;ro.sst Trnck und Peinig- 
ung». Geiler, Seleup., 84 ; 3 Marien, 9 K 

fiartternig, der schwer lernt. — «Die 
Menschen die hart Köpf band, die kaum ein 
Ding verston . . . und die also hartlernig 
sein, die band nit vil bSser Fantaseien, mit 
den het (!er bös Heist nit gem SC schaffen», 
(ieilcr, Emeis, 46 

Uartmre, fem.; Bure, Spur des Wildes; 
Hetze, Hctzjaird, in ilie Hart? SchntoUer. 2, 
136. — «Die hartrure von S. £ickart undBi- 
dig ist eigen des elosters von Andelahe ; nnd 
wer in der bart vcrt, . , . den sol nioman 
pfeaden». Marienheim. 1338. Weisth. 1, 729. 

Hartstirnig, gefühllos. — «Die erst Vr» 
s:uh . . das ein Mensch ein hartstimig, hart, 
uiiaiilt Hertz gewinnt . . .» Geiler, Prod. a. 
L 57 b. 

llasehart, masc, das franz. hasard. Loos. 

— Der Fromme muss verspottet werden, sein 
Thun muss «vor sinen ougen verspilt werden 

also unserme herren geschtich, . man mass 
den hasehart doruff wcrffeii». 'i amer, 405 (70). 
•- *Zi\ ha$dutrt». Feldname, (ue\\\ iiier, 1132. 
-- Personenname: «curia dieta Ilasehardes 
hof». Dossenheim, 1333. — <IJaschait, dcrbrot- 
becke». Ehcnhcim, 1275. — «Johannes dictns 
Hasehart». Sii^^sMl^lieim, 1366. — «Henselin 
Hasehart» . Wa&sehiljeiiu, 1387. 

Haspelei, Hübe und Arbeit mit Kleinig- 
keiten. ~ «Vil Uaspelien, do mit Federwot 
umbzugon, die Bett usszuschütten . . .» Gei- 
ler, Post 3, HO 

Hilsäig. 1. Gchiissig, voll Hass, feindselig. 

— «Du bist hüffcrtig gcscin, manchen verach- 
tet, neidig und hessig». Geiler, Ev. mit Ussl. 
131 Etc. — Solche die einem Freund 
«sehr hässig und undankbar 8eind>. Murncr, 
Virg., T, 3 Ih anees «der Tnrno allr,eit 
hiw9ig was». Ibid. 1, 3 «. 

2. Verhasst. — «0 dn bittrer hesaigcr tod !» 
(Mors invisa.) Murner Virg , s, 7 

3. H&ssUch. — Alecto «das litssig heiliseh 
wnnder^ng*. Hurner, Virg.. x, 8 b. 

Hä8.Hlich, verhasst. — «Wir sehen das die 
Juden bei irem Glouben bleiben, wiewoi sie 
darum verschmähet und h&sBlidi sind in aller 
Welt». Geiler. Scherz, 619. führt die-e .Stelle 
an, angeblich ans i^ioup. 186; da fehlt sie 
aber; wo sie stehn mag, weiss ieh nicht; es 
ist eine derer, die mir entgaui^en sinil, liier 
ist übrigens eine andre: die Luge «macht den 
Lügner hesslidt allen Menschen». S0nd. des 

Uateln, sich leichtfertig benehmen, sich ge- 
dankenlos ergöteen. — «Gar wenig äbergond 
das sie inen selber /ii hart seiend ; ir sind 
vil mer die dem Uatlcn und Leichtfertigkei- 
ten anhangen». Geiler, Selenp. 186 — «Da 
ist kein Lachen, Kittern oder flatjftt, aber 



I 



grosser Ern6t>. Id., Fred. u. L. 119 _ 
«Alles ir Leben ist nüt anders dan HaUe» 

uml HatUnwerck*. , Sünd. des M. 51 a. 

Uätt»t'hen, einen schleppenden Gang haben, 
sehwanken. — «Dasselb bewegt denn etwen 
ein soiichcn frommen Mann das er noch 
häUcht; was die andern verwerfen das ver- 
irirft er onch, nnd was sie loben dM lobt er 
ourh.. Geiler, Post. 2, HO«. 

Noch in Baiern üblich. Schmeller, 2, 269. 

Hats. 1. Hetze, Jagdausdruck. — «Wer 
stctslsmael will sein glich, — stahn im schmn- 



— «HusUch and A«&ettcA in der unce siUen». 
X4ß9. Hand. n. Ordn., B. 8. — «Die bnrgrer 

von HasfcnoMC ... die in der stat Hagenowc 
huslich und hebeli(A sitzent». 1477. Tachcr- 
zunft, 93. 

Hebiff. von haben, der was er hat behalten 
will, sparsam, geizig, karg. — «Wo metnsta 
das es berkomme das wir also hddg nnd also 
gnaw und zach sind gegen den armen Men- 
schen ?» Geiler, Post. 2, 87 »> ; Schiff der Pen. 
75 b — cSio seind nit s&eh oder häbig, sie ge- 



bend aus . . ., aber sie suchen ilariii ^vid^:'r 
fiaU und im stich . . .> Brant, Epigr., Copie, j Nutz einznnemcu>. Id., 7 Schcidon. K. 2 ". 
222. — Um Schälke zu jagen «hab ich ein i — Fig. «Ein starcke, zebe, hebige (iedächt- 



/M^r bctraclit. — wie sie würden aober bracht» 
Muruer, Nb. IHö. 

8. Streit, Kampf. — Für die Freiheit «hiel- 
ten sie (die Miiccabäcr) manchen wild< n haf^> 
Brant, Ficih.-Tafel, 305. — Er «ficng ein hau 
zu Frankfurt an . . .» «Sie betten einen gros- 
sen hate». Blurner, 4 Ketzer, m, Hb. — . . 
ein wybschcr man — der sich der wyber 
Aa</nimptan>. Id., Geuchm., D, 3 — «...den 
Areunden helffen in dem haU». Id., Virg., F, 
Ib. — «... des kampffes geben ein gesatz, 
— wie sieh aolt «ndea diser haU», Ibid., o, 
6 ^. Eto. 

3. Eifer. — «Allweil er aber ist im katt — 
und acht sie für den gröSStOü SOliatS . . .» 
Murner, Genehm. , E, 1 

HKtee, Haber. » «Mancher Terlaszt sich 
uff sin scliuatzcu, dass er ein nusz redt 
von einer hätten». JBrant, Nsch. 22 (dass er 
einem Häher eine Nass absohwatet). — «Mn 
frow ist worden bald ein hätz, ~- wenn in 



niss». Id , Post GO o. — «Bisz hebig, und nit 
verthu das dein üppikliclu. Adelphns, Paüüion, 
T. 5 b. 

I >as)-po Jins : •Hebig, tenace». 
Helirin, Häberin, vuu Ilabern. — «Ein 
hebrin garbe». Heimsbrunn, 14 Jh. Weisth. 
4, 92 - Reblcutc verianj^en häberin brot . . 
Jas macht starck». Pauli, 325. — •Ilabcrim 
brot». Fries, 33 ". 

«Heckellcrnt». Brunsebw., Dist. 78 b. _ 
Ononis. Kirschl. 2, 583. 

«Hederich, rapistrum * Gersd. 94 K — Rapli»* 
nietrom segetnm. Kirschl. 1, 71. 

Heder!i89leiit, Uederlissman, Haderer, 
Zänker. — «Also thunt auch die lledcrlissleut 
und HadermeUen; wie man es mit inon an- 
fahet, was man sagt, darwider feehten sie . . . 
Es ist ein weibisch Ding TTadorn. Zancken ; 
RederlistPMn, es seind gemeinlich, anvoikam» 
ne Hensehe». Oeiler, Sflnd. des M. 40 b ; 42 
So wie Metz die Abkürzung Namens 



sunst wol ist mit gcschwäts». Ibid. 63. Etc. i Mechtild ist (Ziemann, 248), so wird wohl jLm« 
Hauen. 8. Himwm. das abgelrönste lisbeth sein ; im SIsass ist 

Uanffecht, haufenweis. — «Der Teufel ■ diese Form noch im Gebrauch. Da Geiler be- 
wirft dise Menschen hav^tchl in die Salb*. ; hauptet, Hadern sei «ein weibisch Ding», ao 
Geiler, 8 Marien, 18 ». — «Do cogent die Jn- ist leielit erklilrlieli wie man an Yerbindnn^en 

den kußecht wider lieini». Id. Post. 2, 81 b, j wie Hadertnetx, Haderliis hatte kommen kön- 



«Uud ist des Biunders kein Eud, alles 
fttfjffsdke mit einander». Id , Bilg. 166 ». — 

Als AiicTustus «den zepter an sieh nam. — 
bin sorg und angst im hußeht kam». Brant, 
Nsch. 56. — «Gott . . . begabt dich hauffetM 
und rilicli mit gnaden». Adelphus, TEhodis. 
H. 4 »J. — «Die Türken ... die sich ander 
dif unMM ii ^M^ecM vermischet hatten». Adel- 
phus, Türk., E, 1 a. — .,ha^ff^edU wie die 
schncegüus». Zell, H, 3 

Uaosgesess. 1. Hauseigentiifimer. — «Octa- 
vianu^ Hess ein Gebot ussgon das alle Welt 
wiiiU bebchnben, ein jcglichs Hausgeeesä» . 
Geiler, Ev, mit Ussl. 197 b ; Post. 1, 8 b. _ 
«Jeglichs huszgesraz (solll in i'"^ -liirr. . . voll 
wabsers> liL-roit halten. Braut, hisch, Wilh 
267. 

2. Haus. Wohnung. — «In allen huszgesessen 
des gantzcn jüdi.schen lands asz menigklich 
ein osterlemblin», 3Inrner, Hess, D, B *. 

Hausrat. S. Husrat. 

«Ilebecb,» Babicht. Goittr. v. Str. 1, 33. 
— Scherz, 630. — Gewöhnlich : Habich. 

Hohclirb, Ki;;euthum habend, namentlich 
ciu iittus. Schct <i. t>3U. — Wer *hebdich oder 
haselieh hie gesessen wcrc, (soll) kein lang- 



oder aa 
87 «. 
— Der 



uen. Ueberhannt nahm man damals gern das 
weibliche Geschieeht com T^os von allerlei 

ilän^'cln und Tborheitcn ; so £ribt einmal Gei- 
ler «Gredenwcrk» geradezu für synonym mit 
«Affenspil and Narrenwerk». Post 4, 14 ». 

S. Gretiseh. 

Hefel, Sauerteig. — Chribius sprach: «hü- 
ten enoh vor dem Hefü der Abgescheidenen». 

Matth. 16, 6. Geiler, Pred. u. L. 79 ». 
! Heft, fem., Halfter. — Der Teufel hat «die 
I Seel gebunden mit sieben Halftern 
siben Eselheften». Geiler, Pred. u. L. 

Hegecbt. mit Hecken bestanden 
grüne WSrfh «was ein wilder hegechter wert, 
Vülhursten und wilgböme». Nie. v. Laufen, ms. 

Hegen, Heien, mit einem Hag umgeben, 
i nmzännen, hegen, schützen. Sehen, 633. — . 
Niemand «sol dchcin omüt hegen noch detuc 
ersten howe. unde sol eine gemeine weide 
üin». Maurbniiinbtcr 14 Jh. Hanauer, Constit. 

• I*ir .\bfi--«in von Erstein soll «den 
brügcl iicien »iben naht vor S. .Kuf^iti ta«?, 
und sol vor S. Johans ta? ledig sein, das ir 
vichc darnf giengc». Romansweiler, 1344. 
Weisth. 5, 455. — «Etlich herreu . . hcieteu 
, in. kunig liudolf zft leide*. Glos. 45. — "Em 



messer . . . tragen». 1452. Alte Ordn., B. 2. j •he^etent in etliche herren uf». K4n. 450, 



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HehL — Wer von BaUchweiler wegziehen 
will, €d«8 maß «r wol tftn mit disen vier 

«fnirkon. mit einem stampf, einem eyb- oinem 
hehl und mit einem hauen». 1413. Wcisth 4, 
49. — Za QÜdwiller, 1894, und sn Snlsbaeh, 
1507. war es statt eines MM$ eine Wanne. 
Id. 4, 61. 78. 

Heidaclu Heldehe, Oehöle auf einer Haide 
- *rf dem h^idach» Itterswüter, 1318. — «Im 
,^i£ukhe». Kestenhols. 1297. 

Heideiischwerk« Stickerei, franz. tapisserie. 
Scherz, 633. — «Pic grosse heidenachwerle 
ierge die indem chor hanget». 1418. S. Thom. 
Fabr. — «Ein lotterbett stallachen mit 
hfideschwerklisten'. MGo. Stadt-Arch. — «Ein 
Jungfrouw die würckt heidensch Werck, die 
ander spint». Geiler, Bilg . 9 «. — «Dazu hab 
ich in minem Has hübsch Jicidmsch Wcrck 
Tücher». Ib. 172 — «Ein Jungfrow die vor 
einem Bildner sitzt und heidensch Werck 
wnrckt». Tb. 159 — <Ein fjutor Hildnor ist 
nüt wert einem das die Kunst des Heidena- 
wercks uit hat» Id. Selcnp. 104 

Seit dorn frühesten Mittelalter hoTog man 
im i)ccideut gewirkte Tcppiclie .und gestickte 
RleidorstoiffiB aus dem Morgenland und von 
den Sarazenen in Sicilien. Lateinisch nannte 
man diese Dinge opus saraeenicum. franz. 
sairasinois (Ducange, 6, 66). In Deutschland, 
wo das Volk die Araber für Heiden hielt, 
tag^te man heidnisches Werk; der Ausdruck 
kommt schon vor im 14 J!i ; er findet sich 
bei Dasypodius: «aolaea vel aulacnm, ein ge- 
wnrcket oder heidnisch Tnoh, Deoke oder 
Sergen»; selbst Göll hat ihn noeh, 404: «au- 
ieam, türkisoher Tepnichi Aeidnüc^ Werk». 

«HeidettMh wimalunit». ^nsdiw, Dist. 
74 Ger^d 91 >>. — Senecio saraoeniene. 
Kirschi. 1, 477. 
Heiev. S. Seffen. 

Hei'^erleiss, eine Art Tanz. — <Heigpr- 
kiss, ein schübelecht Däntzlin, das ist corus, 
a eoTona, do man nmbliergat in Rings weis». 
Geiler, Post. 2, 50 — «Ir mciiieiit ir kün- 
nent zu beiden Uenden, als do man ein Mei- 
geHeUt macht, nnd Icdnnent Gott ein &nd 
biott'n und dem Richtumb die ander ^nd, und 
also umbher danUcen». Ib. 3, 80 

Hei^erUi», HaierteB, Beneeke, I, 981. Gin 
Tau/, /n dem ursprünglich sresnniren wnrde; 
Lets, Kirchengesang und Uesang überhaupt. 
Was bedeutet alwr Heiger? Ich glaube He*^«*- 
ieiss ist zurückzuführen an( Hileich, Heiraths- 
geauch. S. Wackcrnagcl, Basler Dienstmannen» 
recht, 34. 

Heilbertig, hcilgebärend , heilbringend 
«... das er ... zu diser heilbertigen zeit, 
die erkant warheit . . . widerfeehtet». Hedio, 
Ablenong, b, 2 «. 

Heilen, castrare. Heute bei uns: verheilen, — 
<Kin geheüter hwg». SaUmatt, 16 Jh. Weisth. 
4, 136. 

Heilfertig, /.um Heil bereit. — «Alles din 
▼olek wollest dn beschirmen, heßfkt^ noiohen, 
erlösen». Gebete. 15 .Iii. 

Heiligen, beilig werden, heilig gesprochen 
werden. — «Hest du üt vil bebeste gesehen...! 
die in disen siten oder in vil ioren gehe^et sint | 



also hievor vil gesohaoh?» . . . Wie kommt 
es «das in disen siten also gar lütsel bebeste 

geheiUqenff * Rnlm. Mcrswin, 9 Felsen, 19, Etc. 

Ueiligenvart, Wallfahrt. — «JiUn heilgen- 
vart . . . gen Borne, zft 8. Jacob dem verrem, 
oder gen Oche». Ittenheim, 15 Jh. Weisth l 
734. — *Fart su den heiligen». 1472. Gotzhub 
zum Rebstock, ms. 

Heili^that, wörtliche T^ bersptrunt:^ von 
sacriticium. — «Es warent üacriticium, das 
sint H«iii0häte)i*. Geiler, Selenp. 108b. 

Sonst sagt Geiler immer Opfer. 

Ucillant, Salband. Scherz, 636, Haillende. 

— «Nim ein fteiüant von einem tuch», nnd 
binde es um dio Wunde, Gersd, 38 b 

Heilmachnng, tsanctiticatiu wörtlich über- 
setzt. — «Darnach sihestu in an in sua sancti- 
flcatione, das ist in siner iEnftnodlMNi^». Geiler, 
Ev. mit Ussl. 168 b. 

HeiloMdier, Heilmacher, Heiland. — «Jesns 
Gristus unser lieihnecher*. Oswald. — «Uff dem 
Ülborg, do unser lieilmacher uifgofaren ist zu 
Himmel ...» Geiler, Schiff der Pen. 187 b« 
Bilsr 4 Ev. mit Ussl. 143 « 

lleiUam. — «Wer da glaubt und getauüt 
wärt, der wftrt keHtam», Geiier, Bt. mit Ussl. 
108 «. 

Heilsame, fem., Heilmittel. — «Darumb ich 
ein bad begcre — das mir zn to üft wwn diend 
were». Murner. Bad., C, 3 o. — « , . . zuAe»/- 
S(MW (remedinm) solcher kranckheit». Id., 
Gayac, 402. 

Ueilsen. 8, Holsen 

Heilti&m, Heiligthnm, Beliqnie. Scberz, 686. 

— «Iliemit was onch das heiltüm komen, — 
Uf dem sie sworen solde». Gottfr. v. Str. 1, 
215. — Der Kirebwart von Iffinster «sol des 
heiltumea hüten». 1339. Als. dipl. 2, 167. — 
Die Äbtissin von Eschau 8oU «lihen einen 
kneht nnd ein pfert, das keSUtm nmbe den 
bat! v.h fürende». Ruifach, 1349, Weisth. ö, 
383. — «... vil grosses wolgeaiertes heü- 
tumeB ...» Nie. v. Laufen. Gottesfr. 88. ^ 
Papst Felix « ift uf das men nf der heiigen 
heiUum sol messe sprechen». Kön. 616. — 
«Die Oeher heiUünufarh, 1489. Vind. typ., 
docnm., 22 — «Man weicht kein AUnr. man 
macht ein Loch darein und setzt HeiUum da- 
rein nnd vermurt es darin*. Geiler, Bv. mit 

üssl. 223«; Narr 130 b. Etc. — ^Heiltum- 
furer». Brant, Ksch. 62. — «Der wihebischoff 
blib mit . . . einer monstrantzen mit heUfmiA 
vor dem münster ^ten». Id.. Bisch, W;|]t !}8'i 
Etc — Statzionierer «die falsch heütum um- 
her fdren». Unrner, Nb. 62. — Man that in 
die Zelle .Tetzers «weyhwasser.. ., heiltumb ...» 
Id., 4 Ketzer, C, 4 «. Etc. — «Das würdige 
heiltumb» des h. Beeks. Adclphus. H Rock, 
B, 3 b. — «Schwören uff das heiltumb». Id., 
Barb. 64 — Hütte Fries Überreste von 
Aviccnna, er würde sie «in grossen eren lial- 
ten, als wer es heiltumb*. Fries, 64 b. Etc. 

Heilwertig. — «Stee uff und gee, wan dein 
Glanb hat dich heilwertig gemaoht». Geiler, 
Ev. mit üssl. 139 b 

Heiijse. Uhne Zweifel Heize, capulus. Griff 
eines Schwerts, Scherz, 648 ; hier wohl : Schloss. 
•~ Übeith&ter soll man «in iserne Aeäfin oder 



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plöcher» legen. GciBpgUheim. U Jb. Weisth, 
1, 707. — Vergl. «oompedes ferrei vel lignei». 
Börech. Weisth. 1, nm. 

Heim, Heimat, Haus. — «Maa spricht, ein 
heim gezogen kiDt, das ist asse als ein rint. 
Das ist hl disem war. Avan die menschen die 
nüt siüt uägangca irä kennen (neml. der Na- 
tor) . . die sint rehte als rinder . . . su deo 
göttelichen dingen». Tauler, 230 (40) 

Ueimburge. 12 Jh. u. f. Scherz. 637. Scig- 
nenn et villages. 114 u. t 

Ueimesuehe, fem , Einfall in eine Wohn- 
ung. Scherz, 641. — Johann von S. Amariu 
«bdiftp und bezügete den frevel uad die Heime' 
suche*. 13(10. Cotl. dipl. S. Thom. - Wer 
Jemaadeu in seinem üauü überfällt und «bür- 
net er in (verbrennt er .nein Haus) mit der 
heimesüche», wird auf 10 J ilir • verbannt. 18 
Jh. Strobel, 1, 325. 1270. Utk. 2, 7. 

Keimet S. Heimut. 

Heimi<<cb, einheimisch, zum Hause gehörig, 
eigen. Scherz, 638. Sehr oft in den Alten Ordn. 
und den Weisth. — Ich kümmere mich nicht 
um fremde Sünden, «mit den Aammc^ hab 
ich zu vil». Murner, Nb 27ö. 

Heimlich. 1, Vertraulich. — «Mit dem Ein- 
falUgen hat der Herr sein Gespräch, £r ist 
heimNdt den Einfeltigen». Geiler, Selenp. 
163 0. Etc. — Man soll seiner Frau gönnen 
daes sie habe «ein hnmUdim mithelffer». 
Hnrner, Geuchm., e, 2 b. 

2. Heimlich, leise — «Hiet vor heimlich 
rnnen dich». Braut» Theem-, b, 6 — «Der 
Uselioff aalt ... mit AdiiiKeher etimm ge- 
lungen haben». Brant. Bisch. Wilh, 290. 

ä. Geheim. — «Was du dnst heimlich (se- 
erete), das sag nit dlner frowen». Brant, Fa- 
cetus, .\, 3 n. — «Gib heimlich als das du 
gibesi usz». Ibid., A, 7 b, — «Mancher der 
lacht didi an in schMta, — der dir doch 
heimlich äsz din hcrtz» Brant, Nsch. 69. — 
«Das sint die urteil gotts heimliclK — der ur< 
saeh weiss niemen gentaUeb». Ibid. 69. — 
«Der p-onch ist heimlich*, er kann geheim thun. 
Murncr, öeuchm., f, l ». — «Wer hat noh 
doch bevolben das, — das A^imlidk und versebwi» 
f;:pn M-as ?. Td., Schelm., ir. 7 ». — DieTailfegibt 
«heimliche genad». Id , Bad, 6*. 

i. Verborgen. — «Von den Blatem am 
heimlichen Ort». Geiler, Bros. 2, 7 a. Etc. — 
«Der jud hat auch sein sacrament, — be- 
sclmeidnng am hemiuAm end». Mnrner, Bad., 
B, 1 ». — «Es bleibent auch den "oclben in 
den heimlichen orten eisenli . . .» Id., Gayac, 
406. 

Heimlicheft. GoheimnipR. — <Encli int ge- 
ben ze erkennen die Heiiiüidicit dcü Richs 
Gottes». Geiler, Post. I, 32 l>. — «Ein Freund 
offenbart dem andern sein HcimUcIuit, ilas 
man dem knecht nit ihut». Id., Brub. 2, 25 'K 
Etc. — «Der ist ein narr, der heimlicheit 

— sinr fro^\ cn oder jeman? scitf. Brant, Nsch. 
53. — «Ein armer bhalt wol heimlicimt, — 
eins riehen sach würt wit gespreit». Ibid. 42 
(von der Sache des Armen redVt man nicht). 

— Der Qouch «sol glich ir alle sine heim- 
KeheU entdecken». Mumer, Geuchni., f, 2 ^. 
— ^ «. . . seit es sein ein heiiiUicheU — sie 



hetten es dem narren nit gcsett». Murncr, 
Luth. Narr, äd. Ete. 

Heimstor, Aussteuer, Mitgift einer Frau. 
Scherz, 641. — Zu Pfeffingen haben die Töcb* 
ter, wenn ein Sohn auf dem Hof bleibt, keinen 
Theil am Erlje, ^r>^ sig danne an irer mftter 
heimsiw*. 15 Jh. Weisth. 6, .S73. 

Heimsuchen, einem ins Haus einfallen, be- 
suchen, visitare. — «Swcr den andere dalteime 
suchet», wird verbannt auf ein .Jahr 1276. 
Urk. 2, 10. — «Die Waiszen und die Wit- 
wen heimsuchen». Geiler, Sünd. des M. 89«; 
Post 2, 16 n. — «Maria ... ist gangen über 
das Gebirg -m ir Mumen Elisabeth, und hat 
sie bcschaw ei oder heimgesucht». Id., Ev. ndt 
Ussl 174 t*. Etc. — Gott wendet sich vou 
dem ab «den er zu ziten nit heimsucht*. 
Brant. Nsch 2h (durch PrüfuiiL-en) — Der 
j Kaiser ling an zn tJunnsuchen und zu berich- 
tigen alle die stet in Lombardien». Adelphus, 
Barb 22 ^. — Ein Arzt soll seine Kranken 
«offt heimsuchen» . Fries, 17 ^. — «Witwen 
und Waisen f^eimsuchen», Blindenf., C, l 

Helmut, Heimet, fem., Heimat. Scherz, 
643. — Er Hess sie «wider zb ir }ieimuten 
keren». Gottfr. v. Str. 1, 8. — Sich trösten 
«libes, gemaches und fieimüUi». Tauler, 7H 
(lf>). — «Sin geselle in sinrB heimute do oben« 
an». Nie. v. Laufen, ms. — Der Bischof war 
I «verre von sinre heim&te». Kön. 659. £te. — 
I «Ein ebristener Bilger . . . der sieh gekert 
! het zu suchen sin vetterlich Ileimut der ew i- 
I gen Seli^eit . . .» Geiler, Bilg. 21 1L6 
i 170 b ; 906 m. — Bei Mnrner, nentr. : «leb 
wciöz kein heimct das wir band, — dan ob 
I ansz unser vatterland*. Bad , k, 3 t>. — dch 
mein die lieben hcilgen zwor, — die ieta in 
irem Jieimet siind«. 11 id. k, 4». 

fieimwise, Heimat, — «Do ich keinen 
FrSnd noch kein Seimmite habe, neeb kein 
blibende Stat». Geiler. Bilg. 168 

Heisere, fem., Heiserkeit. — •Jieisere der 
stimm». Oersd., 73 b. 

Heiserig. heiser, dumpf. — «... das was- 
ser stund, — das es uit weiter tiiessen kund, 
— nnd gab ein heiaeriffen thon». Hnrner, Virg., 

d, 5 a. 

Heismütikeit, hitziges, aufbrausendes We- 
sen. — «Lflte die de wttrkenl ms htitmStikeU 
und US bitterkeitnnd spreebent swere wort . . .» 
Tauler, 301 (59). 

Heitere, fem-, Heiterkeit, Lldit — «Dein 
gcsatz ist die AsAsiv meines voges». Naebtig.« 
l'salter, 315. 

Hei. S. Hol. 

Ilelbeling, Art kleiner Münze. — «Nit tilt 
ein .Spctzlin uff dab Erdirich, deren ntau luut 
umb einen einen Helbeling kooft, das Gott 
nit wisse». Geiler, Post. 2, 47 «. — «Wer 
Gut hat der hat Eer, sprach einst ein Frosch 
da er sass uff eim H^Uttimg: Geiler, Ev. mit 

Ussl. 144 a. Etc. 

Helbewert, \\ a& einen Helbling, einen hal- 
ben IMennig. werth ist. — «Ein hübewert mat- 
ten». Westhoften, 1205. — «Ein helbwort bro- 
des». 141Ü. Alte Ordn., B. 20. Etc. 
I Heide, fem., Gestell von Pfosten nnd Lat- 
1 ten, in einem Garten oder an einer Maaer, 



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— 169 — 



indem Heben ^epflan7.t sind Noch hcnto: 
Mhelde. — «Ein schelböm za den Helden 
m gürten». 1480. S. Tlunn. Fabr. — «6 ^ 
umb zwo BtGtzen zft den helden im rcfcntAl- 
jarten». 1441. Ibid. — «An dem gehelde». Nord- 
hrim, 1350. 

Oelen. part. gehoUeti. i:ohc\\n halten, ver- 
khlen. — «Man soll ciu roi ^\uth) heimlichen 
kaln». Brant, Cato, b, 2 «. — «Vil narren 
haben in mich f/choUen». Munu r. Luth. Narr, 
l'i (haben sich in mich ver:iiccki . 

HfUkuit. Uelfentier, KIcphant. Scherz., 
fiU. — «Tusent gerittene mit 20 helfanden». 
Kött. 324. — «Zum helfande* Strassb. Haus- 
uoe, 1803. — «Nim ein kleines Mücklin, 
>ifh wi»! es Fettich het und so wit kan llie- 
jeo, and wie der j^ro-ss Helfant kein Fettich 
hiU. Geiler. Biig. 121 Kv. mit U.ssl 92 ^. 
fik. — «Das schäflin schwimt oft osz an- 
ttid. — da der kdffant ertrinkt mit sehad». 
Brant, Epigr., Cupie, 211. — «Elcphanten oder 
MfoNlm». Pauli, 357. — «. . . glich wie 

b«in des elephanten oder M^anto». Gersd. 

UeUenbein, Elfenboin. — «Ein rotes keifen- 
km». Oottfr. v. Str. 9« 108. — «. . . edler 

throne, — den mit helffenbein so schone - 
- got hat selber zabereit*. Braut, Kosenkr. 
D. Oed. 19. — Er «weseht den mensehen 
lUo rein, — als wer er nur den hclfenbein», 
Noner, Bad., in, 3 ^. — «. . . gleich aU die 
^«iteehiiiid gefemet hand eehSn helffen- 
htin aos Morenlatid — in piirpnrfarb und 
tmk gold». Id., Vurg., 0. 5 «. Etc. -- «Die 
trtge (eines Brannen) warent wie ht^tvlMn». 
ilts^cn. 20 — *B^«iMn der leber gut 
ist». Fnes, 48 a. 

Helfenbeinin, von Elfenbein. — «... and 
was der cincz cederin, — Dax ander Mfen- 
ifiniu». Uüttir v. Str. 1, 283. — «. . . als 
trtcht man ein silberin becken und einen 
hlffmbeinen strel . . » liraut, Bisch. Wilh. 
ibX). — «. . . von tteii itelffenbat/ncn heuscrn 
• .» ( Ps. 46, 9). Nachtig , Psalter, 112. 

Helle, Hölle. — .Vusserdem : 1. Esse. — 
Was vergoldet werden soll, «daH .sol mit 
blaer goltfarben ofll^cloäscn noch in der 
Ubigeferbt Verden*. 1489. QoldBchin.-ZuDft, 
71. 

2. Enger, dunkler Ort — «Uf die Iwlk. in 
itthdien». häufiger Feldname. 13 Jh. u. f. 
~ «Apud infcrnum». Wilshausen, 1276. — 
««In der helien». Revier Strassburgs. 1330. — 
•Zar heUen», «de ittf(emo». Straaeb. Familien- 
Dame, 1257 u. f. 

Uellebrant, der das höllische Feuer nährt. 
üMta d'enfer. — «... so du von tötlichen 
•ÖBden ein heUebrant worden bist». Nie. v. 
Str. 278. — «Ich enweis anders nüt wanne 
<Uz ich ein ewiger hellebrant müste sin». 
Ke. V. Basel, 97. — R. MersMin meinte «daz 
" oiii t W itwer heUebrant mflite Bin». Nie. v. 
iMkn, Gottesfr. 187. 

Hellen, lauten (hallen). — «. . . als die 
Wort blohs nach irer Ei<:t;nschaft ... an 
iBCD selber heUen». Geiler, Selenp. 28 

Bellewise, Höllenstrafe. Seherz, 646. — 
fingel iUhrte einen Bischof «sft den hdle- 



witen, dar. er gesehe die grosse not der armen 

seien». Eis. Pred. 2, 107. 

Heilig, schwaeh, entkräftet. — «Do kam 
Jesus hin nnd was iniitl utul heilig worden 
von dem Weg». Geiler, Vot>i. 2, 70 b, _ i)er 
Pilger «muss ouch ctwan me haben das in 
wider sterck virul krrftitr. so er müd und 
heilig gerot wcidcu«. Geiler, Bilg. 18 u; Schiff 
der Pen. 93 b; «rös. l. 18 «. 

Ilolliffon, abmatten, srhwüchon Srhrnollcr, 
1, 1UÖ2, hcl^'en. — Kiiieiu icur Ader lassen 
«also das jn der Hus dos bluts hdti^ nnd 
blod machet». Brnnschw., t^liir. 25 ■. 

Uelmen, eine Axt mit einem Helm oder 
Stiel versehen. — «Ich gedenck vil. Jo woran? 
etwen an (ein) lleppenax, wie sio gelielmt 
ward». Geiler, Bilg. 66 «. — Wir wollen 
unterlassen was die Pfaffen gethan haben, 
«und etwas beesera thnn dan das wie heppen 
axt geheknet was». Mnmer, Lath. Narr, 49. 
Scheint ein Sprilcliwort j^ewcsiMi zu ^tiii 

«Uelwe, Helewe, palea». Herrad, 191. Au> 
dere Form flir Rate. 

Hendelin;?, Art kleiner Münze, bes. in 
Schwaben und Baieru gebräuchlich. — «In 
Sehwoben lot sieh einer ee bezalen mit eim 
TTeudflinffs Helbpling denn mit eim Strasslmr- 
ger Pfennig; ürsaoh ist, er kennt in nit». 
Geiler, Post. 8, 48 a. 

In der.'^oll)en Stelle, Ev. mit rs>l 51 b, 
hcisst es UendeUngs Haller und Strassbnrger 
Haller. ~ Naeh Senmeller, % 206 Handmttnxe, 
kleine ScheidcmüuKe. 

Uengisel. S. Hangisen. 

Henfflin. — «Die winteer soUent vier heng» 
lin lirin^jen mit jnen. daz nians jencMi ze dan- 
ken hab». Sennheini, l^iü4 Weibih. 4, 118. 

Nach .Mono bedeutet Henglin zwei oder 
mehrere Trauben, die mit ilein Rebholz abge- 
schnitten werden, dass man sie daran auf- 
hängen kann: nach Wackemagel, einen klei- 
nen Korb zum aufhüncren Benecke, l, 619. 
Mouü konnte wohl Recht haben. 

HengniäH, das Aufhängen. — Hiob sprach: 
«min >r!e hat crwclet ein hengnisse . . » 
Tuulcr,aböi,6b). iHiob, 7, 15. Vulgata : üuspen- 
dium.) Zwei Zeilen weiter steht bei Taaler 
Erhengniss. 

Hoppe, Hippe, Hau Ibeil — Geiler, Bilg. 
66»; 3Iurner Lutli. Narr, 49. 8, Hdmen. 

Herbsten, Wtinle>e lialten — *.Tpt7 muss 
mau lurbäten, jet/.uud t>o muss man ernen», 
Geiler, Ev. mit Ussl. 63 ». 

Göll, öS: c ViiKioniiiHor, Herbster». 

Herheit. Herrlich Ivcit, Hoheit. Scherz, 655. 
— «Du (König) kummcst hergeritten mit 
grosser litrhciU. Tauler, 897 (69). 

llerhorn. Horn das beim Heer gebla.scn 
wird, Kriegshorn, tuba — «Er würt senden 
sein© Eugel mit einer Trummeten, Herhorn 
oder Schalmcigen und mit einer grossen 
Stimm». Geiler, Post. 1, 4 

Heringmunji^fer, Häringverkäufer, Manger, 
.Mängor. lat. mango, engl, monger, Händler, 
15 Jh. Znnitverord. 216. 

Uerköniling, advena. Fremder. — «David 
spricht: Herr, ich bin ein EerköttUing and 
ein Bilgert. Geiler, Pred. a. L. 37 



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Uerächaug, Beherrschang. — Die Götter 
«CO land und leot in herschung betten». Mar- 

ner, Virg., G, 6 (sie beherrschen). 

Hert, hart. Scherz, G(J3. — «Was machet 
dise hertm herlze, daz sii dem menschen also 
dürre and also kalt siiu?» Tauler, 08 (12). 
Etc. ■— «Ir herten heruea, ir ^uUent weinen». 
CloB. HO.— «So wil ich... dise staroken fuarten 
rintrc von minen beiiien entliessen». Nie. v. 
Basel, Iba. — Es «were üch nüt g&t einen 
Itertm weg zu gonde». Ibid. 9t. Etc. — «Do 
mahtc er buriion entspringen m leerten stey- 
nen». Köii, 2Ö4. — «... dirrc was ciu herUr 
man». Ibid. 588. Etc. — Ein Klose «in eime 
hertten gellen stein . . .» Peter v. Gcngcnb., 
1436. Etc. — «Das cysen ist hert . . .» «Der 
artzat der nie siech ward, der ist htrt und 
namilt gea den sieohea*. Quldia Spil, $, 38. 
Etc. 

Uert. iiiasc, der harte Erdboden, Fussbo- 
den. Erde. Scherz, 6ö8. — «In dem harde (der 
Jobanniterkirche) gros lielltflm verborgen lit.. . 
Der hert ist noch z& estrichende». Nie. v. Ba- 
seit 317. 3S7. — «Wenn ein probst (von S. 
Morand) wil, to mair er einen pblog of 8. 
Jorgentag in cirii fimt stusbCii. und sin gfiter 
selbs buwen» Karspach, 1120. Wetsth. ^86. 

Plar ., die ITerde», an* und Kies be- 
stehend r !;r ) Ti, mit wenig Erde bederkt 
■In den herden». Altorf. 12)^9. — «Binder den 
herdm». Hodiftlden, 1351. 

Hieher auch das foIf;fcn(ic? «Der leit in 
aUez hinewart — lieber mauic ungeverte, — 
Ueber veUe und über herte, — Ucber dürre 
und über wn^: Gottfr. v. Str. 1, 237. 

Von der Hagen, im Giut>sar, sagt : die HerU, 
sing., steiniger Boden. 

Herte, fem., Schulterblatt. Schmcller, 1, 
1170. — «Zfthant schlug in ciu tüfsl zwischent 
die hertm, das gott«^ lichome von einem 
munde . . . vil» Eis. Pred. 1, l92. 

Hertekeit l. Härte. — «In dem steyn ist 
liertikcit, kclt und fewr». Gnldin Spiel, 8. 
(1882: schwaro statt fcwr.) — Der Mensch 
«Wirt hert und ungtschlaclit und feit mit 
hcrUkcyt auft" die lewt». Ibid 8. 

2. Härtigkeit, Verstocktheit — «Unser hcrre 
stroffet sü umb die hertekeit irre hertzen». 
Tauler, 58 (12). — «S. Maternc stroffctc die 
bürgere nmb iren nnglonben and htriikeü*. 
K8n. 710. 

«llertemonat. dcccmbcr». Herrad. 179. 
Scherz, 618: UarimoMt. Wegen des h&rtge- 
fromen Bodens f 

Hert<Mi, harnn — «Discr hertet lange 
kloppfcnde das discr uCstat . . .» Tanler, 51 
(11). 

Hertmiitelieit, narllu'r7.i<rkeit. — «Eii;en- 
willekeit, herimütekeü, swcr urteil, swerc 
wort . . .» Tanler, 59 (12). 

Uertzflnger, di r vierte Fini,'er. «PeM 
King tregt der Meoscb au dem lierdcu li'iager, 
der beisst der Herttfinffer». Gk^iler. Ev. mit 
Tssl. 102 ' : Enieis. :m a. _ ,7u ,i,.ni dritten 
so greift er die FüU mit dem Goldfinger oder 
Herizfinger: Id., Arb. bnm. 68 >». 

Güll. 129 : «Digitus anntüarie, der OoldÜn- 
ger, UerUßngtr», 



Uertxigen, behertzt machen, aufmantern, 
afiBderen, rtthren. — «Das Wort Gottes Aerl- 
eiget uns nit». Geiler, Selenp. 1.53 Etc. — 
Arnold von Breücia hat die Römer «wider 
den bapst und keyser /.u thun gdttrtßiftt und 
gesterckt». .\delphus, Harb. 12 ». 

Hei-tzi^un;B;, Hertzung, Affekt — «Der 
Gedanck i;chin ein Hertzigung . . . ; hcrwi- 
derunil' die selbipf Jlcrtzigung, wie sie ist, 
demnacii bringt siü ein Bedunckcn». Geiler, 
Selenp. 95 a. — «Das Vierde worin diser vol- 
kommen Frid stat. das ist Gleichhellung der 
HerUigungen mit dem Geist». Id., Schiff der 
Pen. 101 a. — «Der Mensch sol herlzlich bet- 
ten mit Begirden und Uertsigungen*. Id., Post. 
2, 7 — «Du sprichst: kau man nit wissen 
wie Vit der HerUungen seind und der Hing 
die eim das Herta aJso berären?» Id., BrÖa. 
I. 28 

Hesch, Schluchzer. HescTien, scliluchzcii. 
Schmelier, 1, 1184. S. anob Je*t. — «Der hcsch 
oder klugken». Fries, 140 K 

Heidin, adj. von IlaseL — «Da.s ich in 
raög die lenden schmieren — mit zwölf guter 
Aesbnstee&m». Mvmer, Nb. 86. 

Hesin. adj. von Hase. S. Kurz, 228. — 
«Ein IteMin kesz wü ieb dir schenken». Uar* 
ner, Lnth. Narr, 72. — «Ein haumm kMz 
.\il ich dir geben». Ibid. 132. Sprilchw5rtlieh 
für etwas das nicht existirt» 

Hesse. Km, 826: 00»r, Kleidong. Eher, 
nach Grimm, 4, 2, 1267, das Bein. — Dio 
kleinen Narren, «. . . dem grossen narrea 
sessen — in den hosen, in den heuen: Mnr« 
ner, Luth. Narr, 93. 

Ueesig, gehässig. S. anch hämg. — «Zor- 
nige und hessige . . . mensehen». Tanler» 20 
(5). — «Nidige, hessige menschen». Hugo 
Ebenh. — «Die uachätelligc hessige Veaus». 
Adelphus, Fic. IBl b. — Die Türken sind 
dftn Christen' «fcind und fiessig gewesen», 
id., Türk.. D,3 — «Das volck, das zu\ urbui 
den geistUcben hang ist». Zell, A, 1 >. 

Ketsch, masc. Lexer, 1. 1279, mit einem? 
— «Es äui der pfarherr ein Itelselten halten., 
der ist pfründen frei». Zntsendert 15 Jh* 
Weisth. 1, 758. 
Schmeller, 1, 1192: «da^ Mötsch, Kalb». 
Helschen, schleppend, schwerfällig gehn. 
S auch hiUschen — «Sobrib ich dann wie es 
ingefeit, — und hetsch recht mit in wie sie 
wellen, — mit grossen >priin<reu zu der hei* 
len . . . » Murncr, Geuohni., J, 2 K 
Henr nie fern. S. Hüte. 
Henstftff, HeuschrLcke. Noch in der Schweiz : 
HeostüffeL — «Die heusiö^fff dio kein küni^ 
hant, — und zieben docb zv veld aUs&nt». 
Erant, Nsch. IOl'. — Tb. 38: Hcuschrook 

Uieditwet, dicäseit«. — «Gott der Üerr ist 
so milt . . . das er alles das das hiedUtet sein 
i>( uns /.u Nut/ und Gebrui'h ^'fben het» 
Geiler, Bilg. 122 — «Was hicdmtt (jkittes 
ist, das ist üppi|:». Id., 3 ]farieiit_21 a. 

«Hipffnlte 
Hagebutten. 



Uirffnlter, lliereii, tribnlas». Bermd, 199. 



Hfeffeii, Hipfen, HagebntCen. Beneeke, I, 

674. Schmeller. 1, 1057. — «Butten oder h&g^en 
oder hjft^en genant». Brunschw., Dist. 44 *. 



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- X71 - 



«TVftj. hat soincn buscn vol stein und würt 
^efandeiL selteu alleüi, hat auch ein rotes 
rieklin mn, tbett ]B&iiek«iii niehts Umb nwD 
es ston. Aatvart: hbgax odw kggfm», Bäth> 
selb., c, 1 «. 

Hj«l«B<Uc} des liieiigeii Lande«. ^ «Unsere 
hieUndige oberkeiten*. Wurm, , i 3 « 

UUlen. Scherz, 670. S. aach heUen. — 1. 
Hatlea, lauten. ~ Yen einer bildUeh ansge- 
dräfkteu JJcc sacrt Tauler, «das di?; grobc- 
lichen kiUet; Taoler, 126 (25). — <So hiüet 
mi IQtet mir ... in meinen oren die . . . 
»timmc». Eis. Prcd. 1, 70. 

2. £iahclü^ behaupten. — Ein Dominikaner 
^anbt an die nnbefleckte BmvCLngaiu^ «nrie 
>\ä.^ ilan hillet ^ein gaatMT orden». Munier, 4 
Keuer, D, 4 ». 

«Himelm, laqaear» Herrad, 196. Zimmer* 
decke, an^nrcspanntesTuch.Traghimnu 1 Sfh«rz, 
6?0. — «loh bin der gouch, nun seliL mich 
aa, — der ich so adlich gucken kan, — das 
man billicli mir zii lob — ein siden himmeUs 
draget üb» ilurner, Gcuchm, B, 3». — S. 
das Bild, Genehm., B, 2^. 

Hinderkhifft'n. Hinderkosen, vcrhiumden. 
Scherz, ~ <Hinderiilaffen, das leg er hin». 
Altswert. 61. — Man «schadet simo nchcsten 
mit hinderkosen». Eis. Pred. 2, 5. Etc. — 
«... so er seinen nächsten hinderclafft und 
lagt und slaht anff in das nit war ist». Onl- 
din Sinl, 80. 

Hinderrede. VerlSomdung. Scherz. 678. — 
Von Neid kommt »hnuierredc». liilitcb. M. — 
«HoSfkTt, zorp, . . . hinderredCt vientschaft ...» 
Nio. V. Basel. 803. — Ein Bdser, «mit hmder- 
red and lictrcn irrosz — ^ribt »ir gar manchem 
einen stosz». Brant, Nach. K'. — € ... das 
dnt jetff triben jederman — mit hinderred, 
abs(-!i i ! der crc». Ib. 97. 

Uinderreden, verlänmden. — «Mit . . . 
fmselieit und kinderreden». Tanler, 848 (42). 
^ «Pie zangc die gerni' hindennh't^ . T.h. 
Fred. 1, 194. — Der Ncidige •htnderredet sei- 
nem nächsten». Oaldin Spil, 80. *Hiiidtr- 
rrJr-n i t nüt anders weder ein Versolnvetzuncr 
der treiubdcn Sunden des Menschen durch 
heimliehe Wort». Geiler, SSnden des Jt. 26 ». 
- «Wenn du einen hör' t I ilten», so macht 
icr Teafel «das da in hinäer redest». Id., Bros. 
1. <-Er «AifMlnTsdsf alle frist — manchen 
der nit zugegen ist». Brant, Nsch. 110. 

Hinderredig, verläuaiderisch. — «Der hinder- 
redig neid». Brant, Layensp., C, ob 

Hinderst, hünderst - iperl. von hindcr. 1. 
Der letKte. — «Dirrc Uunäcrst Otte». CHos. 35. 
Otto III, der letzte der drei Otto. — 1848 
war zweimal zn Stra^isburg hohes Wasspr; 
tJaz vorder . . . wa» . . . hoher . . . Man das 
hünderste». Id. 138. — «Der dirte Liidewi;;. 
der der hijnderste wa«i von des grossen Karle 
gesiebte*. Köa, 421. Etc. — R. Merswin wa- 
ren «die iissern sinne . . . die hündersten sehs 
tage z&raoie vergangen». Nie v. Laufen. 
Oottesfr. 52. Etc. — «In disen hindersten sorg- 
lichen ziten». Id. 190. — Der Moier von Itten- 
heim soll drei Mal zam Ding lauten, «und 
waa er das Mnderti mol geliitet, so sol er 
do aoeh beiten». 15 Jb. Weistii. 1, Ii», 



2. Äusserst Papst Urban bannte die 
Cardinälo «and Iren hobest Clemens uf das 
hyndente». KSa. 69ft. «Wett si ingent, den 
pinigetent und Bohetselent sft «f das kün d e nU»* 
Id. 846. 

Hillderstellig, widerspenstig, rückgängig. 
'Das macht sie hititerstdlig. das sie f dreh- 
ten sie werden verachtet». Geiler. Schiff der 
Pen. 18*. — «Wie sieh doeh geben alle 
saclien — nichts so! m'rh hitidersteUig machen, 

— min will soll nimmer anders sein». Morner, 
Virg , p, 1 a. — «Also mSgen vil lent hmder- 
atellig werden . . . . Zell. P, 2 «. 

Hinderstiebig, heimlich verletzend. (Heate 
bei uns: sticheln). — * Hinderstichige sohalk- 
hafftii' rf rien.. 1400. Tucherzunft, 19. 

iiinderwich, das Hinter- Zurückweichen. 

— Die Berner Dominikaner versprechen dem 
Teufel «zu wesen sein on hindcrwick». Mar* 
ner, 4 Ketzer, C, 1 ». (Unbedingt.) 

Uinfart, fem., das Sterben, der Tod. — 
Stirbt eine Begine so f?oHen «in den nestcn 
14 tagen noch der hinefart oder todö die 
überigen swestern ... ein amderewelen». 1330. 
Der Sehssehhcim Gotzlins. ms. — «Du solt 
wisseu . . . das ich dei» hiiiigcn tages . . . 
sterben sol, und wellent zb miner hinverte die 
heiligen engele kommen». Nio. v. Basel, ms. 

Hinlcen, partic gehunken. — «Die eristen- 
lieit hat mc fif;/m}it:kfn». Marnor, Luth. Narr, 83. 

Hinlessig. hinlttss. hinlesslich, nachlässig. 

— «Ein hinktsiger und treger mensch». Wimph., 
Chrys 14 u. — «Wenn ein Mensch also an« 
facht hinleuig and versamlioh werdea ...» 
Geiler, Brdi. 1, 40 >.—«.. . das sie ir Vater 
Hell hintes8lich gestraft hat» Td., Narr. 31 b, 
£to. — « . . . das er sunst so hinlätz ist — > 
das er nit gdenolit was im gebrist». Brant, 
Nsch 69. — «... so er es hinUsaig ver- 
warlasset bot». Morner, Instit. 92 — «Die 
Tfirlcen waren nit tref^. Amlsst^ oder ver* 
zagt». Adelphus, Rhodis, B, 6 «. 

Uinlossigkeit, Nachlässigkeit. — Man soll 
sein Amt verrichten, «on all hudeasikeU». 
Brant, Morctus, a, 6 «. - « . . so er usz 
schuld und versumnisz oder hinlesstgkett etwas 
verwarloset». Mnmer, Instit. 103 b. — Das 
jitdi.sehe Volk hatte sich «usz eigner hinlesaig- 
k^it verraten und nidergeworffen». Wimph., 
Chrys. 17 — «... das, so unsern eitern 
väter und vorfaren durch hinleasikeit und un- 
sorgsamkeit verloren haben». Adelphus, llho- 
dis, H, ob. — «|)i,> papistcn schreiben, er 
(Kiniii,' Wenzel) habe die boeinisch ketzorei 
durch hinlessigkeit lassen iubreiten». Capito, 
Treger, L, 2 o. 

Hinnaht. Ifinaht, heute Nacht. Scherz, 674. 
1. in der vergangenen >iacht — Die Sterne 
«die stont n& also schone an dem himmcl also 
sü hinaht taten». Tauler. 387 (58). — «Gotcs 
sun hinaht geborn ist». Id. 2:^0 (40). — «Do 
ich hintMht gedohto ...» Nie. v. Basel, 221. 

— «Myn sele hat hinnadU in der nacht z& 
dir begcrt». Gebete. 15 Jh. — « . , . was hab 
ich — liDinachi gehört so wunderlich?» Mur- 
ner. 4 Ketzer, C, 6 ». — «Wie haben ir A»n- 
nachi geschiaffen?» Pauli, UO. 

3. In der kommenden Naobt. — <8i nekomen 



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- 178 - 



noch hinalU böiüe dar». GoUfr. v. Str., i,2U0. 

— «Wenne wir hitmäht mettia geiin^enC*. 

Nie V. Basel, ms — Personenname: Hans 
Kttnwochhinmht, Schuhmacher zu Strassborg, 
1427. — cHoni so mfisten wir fasten ; bermt 

uns hinnncht am Abent etwas mc dann sunst». 
Geiier, Narr. 1Ü4 — «Wenn du des gewiss 
wcrcst das du heinnaeht sterben müsstest...» 
Id., l'red. u. L. 2ü«'. Etc. — «Ir sollen iWn- 
midU mein gast sein*. Pauli, 149. 

Heute: Hinnicht. 

Hinsch. 8 Hünsch. 

Uinterhut (von Huote, Bewachung, Hut), 
Zaflneht — «.So er das schlosz verlassen hat, 

— wo finden wir ein hinderh&tif» Manier, 
Virg., E, ö ö. 

Hinterschlegig mnehen, abwendig, rück- 
päiiirif: niachon — «Sie hat auch nit hinter- 
sdäeyiy tfcmacht die FiiiöLere, w an es was vur 
Mitternacht . . ., die Grösse des Steins hat 
sie auch nit hmtendUegig gemacht*. Öeiier, 
2) Marien, 4 ». 

Hinterwertigliih , hinterwärts, hinterm 
Küclien. ~ «J>a mau einem Guts uudcr sein 
Angesicht sagt and hmtenBertiglich böses nach- 
redet ... * Geiler, Sünd. des M. 3 «; 38 

— « . . . das die ketzer hant bescbissen, — 
AAMiBr«wr<|jdlhant verlogen». Hamer,4 Ketzer, 

Hiuwurf, das weggeworfene, verachtete. — 
«Ein gespött der menschen nnd himmrf des 
Volks» (abjectio). Nachtig., Psalter, 51. 

Uinsag, das Hinziehen, Verscheiden. — 
«Knra bald, mein Dochter leit jetznnden am 
Hiturugk*. Goilor, Post. I, 27 ». — «Er ist 
am Mtneug gelegen und hat augefaugcn zu 
sterben». Ib. S, W ■. ^ «Ein Brnder Prediger- 
Ordens lag in seinen letateu HiMttgm». Id., 
Ev. mit. Us&l, 132 

HiBsttchcn, hinziehen, sterben. — «Ein gu- 
ter artzt darunib nit tlürht, — ob jocli der 
krank halber hinzüdU». Brant, Is'sch. 40. — 
«Ich förcht du hcngst sehon an AMUMMdke»». 

l;r;!nt Nsch. 88 k 

Hipye, leichtes, dünnes Gebück; HoUttpp^, 
dasselbe gerollt. Sehmelier, 1. 1189. — «Der 

Wanncukremer trctrt auch Hippenrörliu feil, 
das seind Oflateuroriin, dis ist ein aime War, 
es ist ein wenig Mcl nnd ein wenig Honig». 
Geiler, Urüs. 1, 10!) '». — «Ks ist Hippen- 
wtixk ; aic seind w ul siiaa in dem Anfang, aber 
du darfst dich nit ufi' sie lenen, wan es ist 
lud und wan nnd ist nät darhinder». Id., 8 
ilaricii, 3 

Göll, 422: «Itria, Hyi>pen*. 

Hippen, Hushippen, holhippen, bpsrhirnpfcn. 
lästern. — Capito, sich über «die .■^chclLv^ orle» 
in Trcgcrs Schrift beklagend, fügt bei: «ich 
wil geschweigen so leichtfertig ausihippen». 
Tregor, A, l b. — «/ »u bestccst allein auf deiner 
gewecr. das ist auff smehen und AotflnlpiieiM. 
Ib., B, 2 i>. — Vcrgl Ilipitenhub. 

Hippenbub. Ilippenbuben, Htppenmänner, die 
welche die Hippen in Körben oder sonstigen 
Gefasscn, Uippenfuse, auf der Strasse feil bo- 
ten ; sie galten für liiderliche. zänkische Tauge- 
nichtse; daher lfippe/i/>u6. Schimpfname .M in - 
ner macht das ac^. hippenbübtschf schmählich, 



schändlich, and das verb hippettbuben, be- 
schimpfen. — «Der hippewhuben orden». Mamer, 

Schelm, e, 4'>. - «^^ ie sie einander richtent 
asz — als hippaiOubcn vor dem hus». Ib., 
5 a. ^ «Nie Icein hippenbub schentlicber iat 
us.«!gericffet wordon dan der bapst». Id , Adel, 
G, 2 -- < . . . Martin Luthers groüe sachen 
— zum hüppenfau und gaukcl machen*. Id., 
Luth. Narr, 5. — «So beschirmet auch also 
ein iüdcr hippenbub sin fasz». Id., Protest. 
602. — «Er meint fillicht man sol sin antwart 
als eins hiffenbuben allweg verlarlun- Id. 
Briefe, 97. — «Der Luther, unser iuppcuman». 
Id . Kün. V. Engt 990. 

«Nun hastu doch den frumen künig wol 
uszgcricht und gehipenbubt». Ib., 9U2. — «Wer 
uff lutherisch predigen sol, - der schelt die 
Ulli ach nnd pfaffen wol, — und hüppenÖHÖ 
auch icdcrmau». Id , Luth. Narr, 127. — 
«... das er mich aber in so ofl'enliolieiii 
druck hiffenbubet ...» Id. Briefe, 100. 

«Schmcheliche Wörter \xnAhipp€iü>ieb8che . . . » 
Id., Adel. B. 21'. - 

«Als üb sich einer mit hüppcHbuben in h»der 
Hesse !» Butzer, Treger, B, 4 », 

Hirtz. S Eirz. 

«Uirtzuns». Branschw«, Dist. 70 «. Scolo- 
pendriun ofleinaram, Eireehl. 3. 897. 

Hirz, UirtS,fiilUh. Seher/, 67 G. — *Hirze, 
cervus». Herrad, 188. — Sie hatten «einea 
zitigen hir» gejaget». Gottfir. v. Str. 1, 40. 
Etc. — «Also n& der MrU sich der grossen 
hftnde hat erwert ...» Taulcr, 3Ö (8). — 
«... de begeret der Atrtr sft dem Domeb 
der Walser». Hugo V. Ehenh. — «Zft dem 
Air«». Strassb. Haasname, 1334. — Personen- 
name zn Strassb. : Joh. HitMf Maler, 1460. — 
«Aristoteles fract waruinli ein IJirts andere 
Gebein und b'üss hab und Zen denn ein Lew». 
Geiler, Ev. mit mwl. 159 K Etc. — •HirUem- 
icildprct*. Brant, Biscli. Wilh. 291. «Ge- 
lauttcn kamen ausz den weiden — die hirUen ...» 
ilurner, Tirg., L, 1 — «JSiftfmimarei, nn- 
schlit von cim bock oder hirtzen . . . > Id , 
iiü>ac, 40b. — «Ein hirtz^ gebissen von eim 
wolff ...» Bmnschw., Dist. 68 ^. — «Es hiet 
einmal ein edelman ein hirtzen, der was /am». 
Pauli, 160. — 'Hirtzenßeisch . . . gibt böse 
narnng». Fries, 31 

Hitzen, Hitzigen. 1. Activ, erhitzen, er- 
wärmen. — «... das er danne das fünkeliu 
in der seien nüt me hiteete». Nie. v. Basel, 
ms. — Der Wein «krefiftiget da.s licrcz und 
hiiziget da.s blüt». Guldin Spil, 4ü. — «Zum 
leisten so trinckcnt sie Hippocras, oder Mal- 
niasier, oder sunst eiM Lilien Trunck der do 
hitziriet*. Geiler, rost. i, 25 — Weiui der 
^\ eiii •hitziget der Backen blied» (Blüthe;. 
Jiiani, Thesm , c, 4 o. — «I>cr wein hitsiget 
m vil». Murner, Gayac. 4'J2. — «Der ofeii sol 
gehitziget werden». Brunschw., Dist. 9 >». — 
«Zorn, lieb, fründtschafft und fröd des men- 
schen lyb wcrmen und /ut^iV/en». Id., Pest. 13 «. 

2. Sich crlui/.en, heiss werden. — «Der un- 
gele&cht kalk von natnr hittiget; Mamer, 
Gayac, 412. 

Hocherecht. höckerig, bucklig. S. auch 
MogtrfciUi e« ist dasselbe Wort, hocherecM 



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— 173 — 



mag Drn(*kfohlor srin. — «Etlich sinf nriro- 
sdiaffen in der Gestalu als ciucr hat ein krum 
AngMieht, der and«r ht hoehredtt, lam oder 

run»/!tc»it Goiler. Bilp. 220»'. 

Uocbfertigt bofifärtig, — «Der tiuvel ist 
iotkvertig». Bihteb. 10. — «OsUa . . , VM 

»n der erste bidcrbo, aber an simo alter vart 

hochfertig». Kön. 27B. Etc. 

»ich Uocbfertigon. sich überheben. hofTärtiff 
keaehmen. Scherz, 67H. — «Sitcr es dir fiir- 
lihen ist, waramb hockfertigett du diob?» £l8. 
Fred. 1, 242. 

Uoehgezit, Hochxit. l<st. Festlichkeit. 
Scherz, 680. — Bri df s l!iM lit)i> ' Hochgcziten, 
10 er sine lütc tjcladeL z& tische . . . > l»'^ 
Sladtr. Grand. 2. 78. - König llarke gab 
sviner Bitterschaft eine grrosse »Hochzit*. 
tiwttfr. V. Str. 1, 10. — «Wir lesen da/, ein 
ifidkgtrit w.iA der judt ri». Tauler, 19 (5). — 
«Wu ?rvt ist, do ist in der M orhcit äoc//«/' -i/« . 
Id. 441 (77). — «Dis grosen frodom i« In ii 
kochgezites des wart ich ettewenne zft alnr 
dagen oder /.& fierzcn dagen . . . gcwnr». K. 
Morswin. Gultesfr. B9. Etc. — Ein Köni^'lud 
*th Cime grouen hochgezit . . . vil herrcn». 
M&rleio, 25. — «Ein man der ein gros hochitt 
trei» ...» Eis. Fred. 1, 86. Etc. — Wer zm 
Kembs Wein iius-.i licnkt «/.ft den vier Jtoch- 
hUn, der git dem rneiger se jedem hocJtcU 
1 seil». 15 Jh Bnrekli. 149. (Weihnachten, 
('►«itern, Ptingf-f fii, Marim riiinniolfalirtl. - 
«Daa Mochtett der 0.stern, u(t' welches Mocft- 
teU er seit und wolt gun gen Hierasalem». 
Geiler, Post. 2, 79»^ Ktc. M;in darf sich 
freaen «wann es ist JuKfuit» (tempore fcstivo). 
Brant, Moretns, a, 6>>. — «Wann do knnipt 
das Hochzeit har — als Jesus Christ M.iria 
kind — von Gabriel ir ward verkindt*. Mur- 
ner, 4 Ketxer, E, S b. — «... das kleid — 
das man iinr znr hoch-nt drcit». Id., Bad , K, 
1 i». — Hcrodias bcwog ihre Tochter zu tanzen, 
«so min herr wurd hochzit halten». Id., Genehm., 
a 2 ^. - »Bereiten Hochzeit hio damit, — das 
uir zu disch mit fretden essen». Id., Luth. 
Narr, 134. 

HochiJt'zif lieh. llorhzeit lieh, festlich. Scherz, 
681, — «Ein hochgezitlich £roUch selig leben». 
Tanler. 448 (77). — tHochseiÜiehe tag Bind 
worden fraszhcit». Guldin 3(5. «. . da- 
mit mau im sag waramb die hochzeitlichen 
Tag in dem Jar uQ^etxt sind». Oeiler. Selenp. 
104 8 Etc. — «Da fing man im mfinster an 
snn mal zn klencken, wie an cim hochzeitlichen 
tag». Brant, Bisoh. Wilh. 245. - «Hunt die 
hochzeitlich klcidnnfr nn. — das ir zu bruloufft 
mögt be.stan.» Murner, Bad„D, 2 — Aeneas 
«ill dem Apollo anfriehten «Aoe^i^l»eAe tag». 
Id., Virg.. R, 2 «. — «Ein gute speisz, die 
man zu hochzeitlichen tagen esften sol». Fries. 
34 — «Die joden haben jn gesucht an dem 
hochzeitlichen tag ... » (Job. 7, II). Brunfels, 
Aastoss, 10 b. Etc. 

HeebgUItlg, viel geltend, kostbar. — «IHser 
feniurio hatt ein l.-nvhf, ,l,.r was im 1:o<;tIirh 
und vast wert and liOi hguitig und Lieb». Geiler, 
Post. 1, 86 b ; Sünd. des M. 48 «w Etc. 

HochieitlScbttit, Festliehkoit — cFeyrtage, 



fnsttngc nnd andere . . . AocftMälidMtMi». 

Wui ju, Trost, 28 K 

Hockecbt, mit Hacken versehen. — «... 
hockenpfil . . .. die sint scharpff* Aodfcsey, 
spitz». Brant, Nsch. \ö. 

Hofeht. der Hofsittc gemlis. — Der Moisch 
soll alles Gott überlassen und ihm folgen, 
«er sol CS t&n hofeht» (wie einer am llof 
eines Ki'tnigs diesem letatern folgt). Tanler, 
H32 (57). 

Ilofelicb. hübsch, amnuihig, uii.suindig, ele- 
gant und witzig in Kodon und Gebordcn, 
facetns — «Ein höfliche Vra.w crwelt sich ein 
guten gerechten Spiegel, in den sieht sie». 
Geiler. Narr. 107 ». — «Die JNatnr sucht 
Hofeliche Ding ze haben, es nmss alles fein 
und ausbündig bereitet sein». Id.. Prcd u. L. 
52 1>. — «Der Koch gab dem Fürsten ein 
Hoflicltc Antwnrt nnd sprach . . » Id., Narr. 
165 •. — «Welcher begert sin Höfelich, — an 
loboii und an sittrii rieh. — di r ii's iiiicli, so 
wurd er beriebt — was ich hio icr in mim 
ircdicbt». Brant, Moretus, a, 1 b. _ «Zum 
ersfon ist rs nütz und fin — den die dO bgO« 
ren höß$ch siu, — zu brücken sieb . . . ade> 
lichs gmilts». Ibid., a. 1 b. — Sjeh vor dem 
Trinki'ii ilt ii Muu'l aLwischen, ist «recht gc- 
thon, besonder ist es hoßich ere». Id., Thesm., 
b, tt b. Etc. — «Berd hagdieh* (geberde 
dich). Miirnor. Luth. Narr, 18:1. — «Zieren 
MJfUdi seinen leib». Id.. 4 Ketfcer, L, 7 a. — 
«Ir backen gleiten, JUI/efidk — sebmaeken, 
irlit/^ni als ein glas . . .» Id.. Nl) 2nv. — 
• Frouw Venus mit hoßichen Sachen — ist 
gantz nnd gar en lUs gebachen». Id., Hchelm,, 
i. 2 — fWo K-finnfipI hnfflich liegen 
(lügen) — subtiligklich die niauu bctriegen ..» 
Id., Gcuchm., I, 4 >. ~ «Das hofflich crlich 
kleid — das man nnr an hoeheeit dreiU. Id., 
Bad., k, 1 b. 

Dasypodins vereinigt die verschiedenen Be- 
deutungen : •Höflich^ civilis, lepidas, faeetas, 
urbanus». 

Hofeliobelt, Hflbsofaheit, Zicrliclikeit. — 
Christus «was nit in sammaten Schüben und 
kostlichen Kleidern, aber in aller Demut und 
Einfalt, schlecht in einem ungeneigicn (unge* 
nähten) Hock den er an hatt, oder villichter 
zwen. und nciswcnn ungcrUst und on alle 
Hoflicheit». Geiler, Post. 1, 28 *. 

Höfotn, wohl leben, schmanscn wie an den 
Höfen — Der reiche Mann in der Parabel 
«was gesellig, h/iflet und lebt wol alle Tftg». 
Geiler, Post., 3. 40 «. 

Hdfehing, Oattmal. — «Es Ing aber ein 
jeglicher für >\ch . . das er nit niP Fest und 
tiö/elung treib uff disen Tag dann uff den 
hoehseitUeben Tag derWeihenaobten». Oeiler, 
Ev. mit Ussl. r^f) 1. 

«Uover, gibtus». Herrad, 190. Hocker. — 
«Wir macben uns ^n Hüfer nnd ein hoben 
Rucken als ein Kcmmelthicr durch Reieh- 
tumb». Geiler, Narr. 168 K — «Hett Dyna 
kroplf nnd Hafer ghan« — Siehem hett sie ge> 
Io>s( n gan>. Brant, Nseb. 28. — «Gibbns, ein 
Mofer». Gersd. 8i 

Dasypodins: «Oibbns.Hogerf JSK^«r».*- Göll, 
118: «Oibbvs, ifqfer, Buekel». - Sobmid,ai68. 



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— 174 - 



Hoveroht, gibbosus*. Herrad. ItiU. Buck- 1 Hoviscb. Hoviaeblich, hofgeuäss, höftich. 



lig. — cErmmne und Isnme, kofferte, zwerge 

...» Frips, 60 » 
Uoferecht, hoferig. bucklig. — «Er ist 



ein hoferig oder gebogeiurüeki|r». G«iler, Schiff gfit». Id., 1, 10. 



frans, eoortois. Sehers, 68«. Tritten sms 

«80 schone nnd so hn?j schlich*' . . .» G rtfr. 
V. Str. 1, 31. — «Sin leben ist hovisch und 



der 1'27 ö; Post. 4, 8Ü a. - «Einer hat 



Hoflecker. Schmarotzer. — <J)ic parasitici, 



ein krmiiiii Angesicht, der ander ist hofrecht, aulici, die Hoflecker und Kut^enstricker». 

'"'il...« r, ^, . ' Ge««'' Po«*- 2, 78 - «Lui mit dem tisch 

Hoffel, Hefen. — «Brod ohne Höfel und benügen dich — so Avürst nit eira Jtoßeck^r 
SalU . . » «Zu vil Höffei macht daa Brot zu gUoh». Braut, i'acetus, 139. — Der Tiscli des 
snor». Fries, 88 b. I reichen HanneB «der so ▼!! hoffkcker und 

Hofleren. Scherz, G83. Vcrbnm. 1. Ehro prasscr . . . speiset». Wimph., Chrvs. 13 a. 
erweisen, durch hüriichc Manieren, durch iU- ■ Uotred, Uofwort, höfliche fieden, faceUa. 
lik. - «Er erbot «rar wol und hofierU\ ^ gin wohl Ereogener «einer sehfnipir und 
in gröshch mit erlieher Koste». Nie. v. Lau- hofred nie ver<;a^/v ■Prant. The^m , .\ 2 b. 
len, ms. — «VU ander hofieren und crbietcu _ j^ne ehrbare i<'rau soll «nit hoffioort mit 
geeehach do». Kön. 483. — «David, da man jederman triben " " " 



die Arch trug ... da tnntzct er vor der Arch 
anhiu und schlug die Uarpfcu und hofiert 
Qott dem Herren vor der Arch Also die an- 
dechtigen Christcnmensehcn die hofiitrm der 
Arch Christo Jesu und haben grosse Liebe . . . 
zu im». Geilor, JJrus. 2, 42 '>. — Frauen soll 
man am Tisch unterhalten «mit schimpfred 
nnd hofieren schon». Brant, Thesm., c, 3 «. — 
«Die riehen ladt man zu dem tisch — und 
bringt in wütpret, vogel, viscb, — und düt 



• Id., Nseh. S4. 

nofzutht, feiner Anstand. — Durch trrobe 
Manieren «die kofsudU würt geachant*. Brant, 
Nscb. 109. — Schon frühe hat man «allein 
bi hofzucht gesworen». Td , Thosm , a. f. 

Uogerebt, Uogerich, höckerig, uneben, 
bucklig. Sehens. iH^. — £in Tenh »das sehor- 
nechtig und hogcrcht ist» Taulcr. 1<3 (31). 
— «Ein Steinmetz der ein Stein soll in ein 
Mnr legen, so Ist er hogreekt und nng^eloh, 
so hoNvet er in vor in ein TVinckelmess and 



on end mit In kofierm. die nile der arm ^^^^^ gleich». Geiler, Eraeis, öH b. - .Ein 
8tat vor turen». Id.. Nsch. üü. j^j^j das nur ein aag het. MnH hoffeHch 

ist», thnt man in.s Kloster. Pauli, l-'8. 



2. Den Hof machen, nächtliche Ständchen 
bringen. — «Es ist denn so dn einer Frau- 

wen ob Tisch hofierst und ir fiirle^'^st Spciss, 
sie damit au bewegen dich unordcnlich lieb 
an haben». Geiler, Selenp. 813 — *Hofieren 

in Saitcnspil. uff der Lauten und r!ci<rcn, 
pfiffen, singen, schrien ze Nacht vor den Hü 



HÖhede, liöhte, fem, Höhe. Benecke, 1, 
697, hat es nur einmal. — Der Heraasgeber 

der cUäsä Pred sagrt, 2, 4, es sei eine nieder- 
deutsche Bildung. Im Elsass war es die g^e- 
wöhnliehe Form, viel hftnflger als H5he. — 

«Uf die Höhede». Fcldnam in 2" I'inn n 



sem, gleich als die Hund hülen uff der Gas-, , ^ , „ . „ ^ 

sen.dasheisst eigentlich hofieren in Teut^ch». Id.. i I^J^lJ' ^ j / ^^'^ "^^Z 

Narr. U9 b. _%Vou uachtes hoficrcn>. Brau^ ! ^« *?r/T ^f^"* % 

mr^^u Qt _T« j-.- \.4. x^L^^ w.^^r « . . von der ftoliede des berges zfl Hohen- 



Kseh. 61. — «In der nacht kofimn». Hnmer, . 

Goiirl m H, 4 «. — «Den mcgdcn vor dem 
hus hofxfTcn*. Id., Nb. Iö3. — «Wellent sie 



Id. 636. Etc. — «Die Stege was alae 
gar . . . hohe . . das ioh ir MA«de nfit 

übersehen möchte». Nie. v. Basel, ms. — Ich 



hoffieren, singen, - so raüssents einen pfiffer übersehen mochte», ^ic. v üasel ms. - ich 
diigen». Id.. Geuchm.. G, 1 a. _ Manche j;!» .^^J» Vogel «go^^^^ 
brauchen Haret und Hippucras «schlecks ^d"' .""o 'i'®"*^^ ^ schif uf die ÄMt«.. 
halben, das sie dem schnabd damit hofUren P«"*^«* 2, 4. - «Tunt an die AvafTotn 
wellend». Fries. 44 b. — Trinker «in hose 
feber falicut, so sie also dem raul lujfi^rcnt». 
L. c. — Kalbsaugen sind «ein guter schleck. 



gottcs, das ir miigent widcrsioa wider die 
höhede des tüfels». Tauler, 317 (55). Eph. 6, 
II; die Vnlgata hat insidiee diaboU; wanun 



ich hab alweg gesehen das die liit einander' ' V hS**«"»^"''^'' überzetzt 
mit hofieren, waii man ein kalbskopff issct». i S-S - kT*^* n *» j- j » h 
Ibid -ST b. .Man lioffiert zu nacht vor ' . ""^T" u " ''^««»»^ 

den. hncr.raifsingen, pfeifen, lautenschlagen», i gdidheret hat». Brant, Nsch., 89. 
Pauli, 14Ö. -* Studenten sind geneigt «mer ' Hohe, nentr., Hose. Kleid. Sehers, 696; Hose 
anff Ao/Ssren weder studieren». Adelphus, Pa '^f aber sonst immer fem. — Lftsst Jemand 
tcr Noster, A. 4 b. — *Ho^ren und wolge- , kein Vieh zunick das als Fall dienen kann, 
fallen denen sie uff crdtrich dienen». Zell, p. 1 b. i so nimmt der Herr «one ein das bette hohgm, 
3. Die Nothdurft verrichten. - «Wenn das üischweiler, 1458. Hanauer, Gonttit, 887, 
Kind in das Bett ffehofiert hat» Geiler, Sün- , (Anderswo ist es ein Kleid.) 
den des M. 82 b ; Emcis, 81 b. (g. die Stelle Hol, nentr.. Hole, fem., HShIe. Sehers, 
s. V. abenthüren.'] - Ein in eintnn Wirtlishaus S. auch Ilüle. — «Pa \\ i^te Tristan langre c 
schlecht beherbergter Gast, *hofficrt ufi' ein , wol — In einem wilden berge ein hol, — Da« 
tisch», ehe er morgens Aveggeht. Panli, 238. \ het er . . . von aventture fanden». GottIV. 
— «Her lueder mag uff sein stümpff hoffieren ^\r., 1, 22«. — «Uf die klin>^ der holen die do 
oder sein noturfft thun». Eäthselb., d, 1 «. zühct durch Northeim bar herab». KiittoLa- 



Hoflerer, Hofmaeher, Unterhalter. ~ Der 

Gouch «iMus/. hoffirer sin, wo wihor sitsen hi 
dem Witt» 11 urner. Genehm., D, S b. 



heim, 1392. — «Ein grosses, finstere, grav- 

sams litiU. Murner. Vire:., J. 2^^. — «Sie fand 
den köuig (Eolus) auff eim hol». Ib., a, 4 



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t 



— Es «lag mit frischem blut das hol — zu 
Aller zeit befipreuget vol*. Ib., a, 7 ^. Etc. 

Holder, Hollonaer. — «Zam holdere», an 8 
Orten, 13 Jh. a. f. — «Locus qui dicitar hol- 
dir». S. Johann, 1279. — «Zft dem holdere*. 
Strassb. Hausname, 14 Jh. — «Bi dem heMer' 
'tc<ke». an 6 Orten, IHOO u f. — Strassl. 
Haiunaine, 133tf. — <£i der kolderhurtte»^ bei 
IV Kai, 1968 D. f. — «Der Bdderitt fdn und 
CTÜn wann ov M i t und schmeckt wol. wann 
«r aber zeitig würt so stinckt er und bringt 
sehwartse melit». Oeiler, Bröl., 2, 90 »; 
Arb. hum , 153 a. — *IIol(kr ist ein stad, nit 
ein krut». Brunschw., Dist, 6^ ^. — Jemand 
«Mit ander den holäerthtäen in aeiiiem gar- 
ten irraben», nach einem Schatz. Pauli, HOO 
~ «Wa waohssen vil nuszbäom and holder' 
tUdty da ist nit gater Inift». Friea, 99: — 
.^chmid, 285. 

Uoltscbafl, Freundschaft. Scherz, 690- — 
« ... ob da das tete dnroli keUechaft oder 
durch v: nr r-haft», Bihteb., 45. 

Uoltxbuck, dummer, grober Mensch — 
«Wenn eine hübsch ist von Antlit, und ein 
gut Gestalt und gute CJcberden hat, nit das 
sie ein Munck ist, ein Holtzbotk . . > Geiler, 
Br&s , 2, 49 — «das man der holMdt diok 
■rasz lachen*. Mnrner, Nb . 204. 

Boltzmeier, "Waldaufsehcr ; fig. der Tod, 
der die Menschen wie Bäume fallt. Geiler, 
Arb. hum., 8 • 0. 1; 3 Marien, 31 38 b. 8. 
Grendel. 

*Rumi Holwnrtz, aristolochia rotunda». 
Gorsd., 8'.) :v Corydalis cava. Kirschl., 1, 3R. 

Hüude, dasfranz hunte. — «i/o/wie de de cus». 
Herrad, 198. 

Höne, Hön, übermüthig. zornig. Scherz, 
692. — «Ez ist doch war ein wortclin: — 
Sdlöne daz ist höne*. Gottfr. v. Str., 1, 244. 
— ^ Lass Gott «wittern, losz machen schön, 

— dann ob da ioch darumb bist hön, — so 
gschicht es doeh nit deeter ee». Braittt 
Nseh., 30.^ 

H3ne, ÜbennntiL — «Tale, Judith starek 
nnd schöne, döt des tudo!^ fursten Mne». 
Brant, Bosenkr., D. Ged., 16. 

Honi^elten, Honigknehen. Lebknehen. — 
«Heat wWrl begaiiiren der Pfaffen Fa.stnacht, 
an welcher sie backen Küchlin oder süsse 
BomspedU» und Lebkneken gewonlieh pflegen 
m teilen ander ire FrAnd and ffvten GfittDer». 
Geiler, Fassion, 18 

Hör, nentr., gen. Horwe», Horb, masc, 
Hurwp, fem , Koth. Schcrr, 6^»:i Veifrl. Ge- 
hurtpe. — •Hör, coenum». Herrad, Ibl. — 
«An dem höre». Feldname, Wolfisheim, 1357. 

— «ZuÄortre». FliTuHshcim. 1322. — Zu Strass- 
burg geboten «den ftorb» auszuführen. 15 Jh. 

— «Zn horbe». MoUhrfm, 1482. — Einer sah 
«hem Hctzelmarx (verwundet) sitzen in der 
htrtee». 1332. Kön., Anmerk., 792. 

Hordlg, adj. von Hort, Schatz, theuer. — 
«Du bißt min huher /wrrf»^ schätz». Altswert. 73. 

Uorecht, haarig — tEsau was horecht an 
den Henden and uff dem Nack als ehi wildes 
Thier». Geiler. Bily:., lio . ■ 21« — «Ein 
korechUr sumen» einer i'ilanze. Brunächw., 
Bist, 49 b. 



«Horgans, fnlix». Herrad, 180. Scherz, 694. 

Uomach, Art Nachon — Brant, Nsch., 2. 
— Zarncke, 297: «hom na>h, Schiff dessen 
Schnabel vorn in Gestalt eines Horns in die 
Höhe ragte». Gödecke, von Hör. Schmutz^, 
«etwa Baggerscbiff?» Wahrscheinlich von Hör, 
abr 1 l icht Bafj^'erschiff. sondern Nachen auf 
dem mau den Strassenkoth zar Stadt hinaas 
fKhrte. 

Hornblftsen, das Blasen des Hirten Murgrens 
und Abends. — Zu Behlenheim wird hing 
gehalten an S. Job. Bapt «ewisohen den sweien 
hombloaen, das ist diewil das vih inne lit». 
15 Jh. Weisth., 5, 450. — «Zwischen den 
zweien hornblasen oder bi snnnensehein». 
Griesheim, 1462. Weisth., 4, 257. — Niederhaus- 
bergen, Schwindratzheim, 15 Jh. iüst. de S. 
Thom., 8H0. Weisth., 1, 739. 

HornlUto, Rotwelsch, Begleiterin. — «Jeder 
i>tab>l sein tumUuten hat». Brant, Nsch., 6X. 

«Eine Honolmvel», Kotbsohanfel, auf dem 
Hof zu lassen wenn der Lehner abgeht. 1S91. 
Stadt-Arch. 

Hort, masc, Sehats. Seherz, 694. — Ich 
«habe des alles vollen hört». Gutttr v Str., 
i, 69. — «Du, der lebenden miaue ein hört». 
Id., 2, 108. — «Do er sinen hört ersach. do 
wart er harte fro». Eis. Pred., 2, 14. — «Des 
achtent sü für riehen }uirt>. AlLswert, Ö4. — 
«In dem h. eacrament lit der hört aller seli- 
keit». Hnpro v. Ehenh. - «Von büchcrn hab 
ich grosbcu hört» Brant, Nsoh., 4. — «Alles 
was vor was ein Äort, — da.s ward zu einem 
grossen mort». Murner, Geucli in., m, 2 1j — Mir 
schriben treib er grossen hört. — und kiuii 
doch reden nit ein Wort». Ib., x, 2 — «Aoh 
Grcdlin. du min höchster hört». Ib., y, 4 n. 

Uornn^, Herrschaft der man hörig, unter- 
than ist Scherz, ()96. — Ein Einwohner von 
Ebersheim, der nicht zu den Ootteshaosleuteu 
der Abtei gehSrt, ist den Pall sehnldig «in 
die honmge er denne hSret». 13S0. Weisth., 
1, 669. 

HostijE^. -~ «Was guter grosser hotHger 
Werck ein Mensch thut, diu Sellien "Werck 
geben einen Glast*. Geiler, B Marien, 22 — 
Hostig kann nieht dasselbe sein irie hastig sein ; 
die.s letztere "Wort gäbe hier keinen Sinn. Im 
Mhd. erscheint hoh^, host als Superlativ von 
hoch. Hat rielldoht Geiler diese Form in 
altern Schriften r^efunden. and da er nieht 
mehr wusste was sie bedeutet, sein hottig 
daraas gebildet? Man hat gesehn dass der 
Sinn von Geissei ihm nnbckannt war; ebenso 
kann er auch übcrsebn haben, dass hoet an 
hoch gehdrt; den Sinn jedoeh hatte er an- 
näherungsweise aus dem Context errathen ; 
sein hastig steht jedenfalls für hoch, ausge- 
zeichnet Mler etwas der Art. 

Hot, masc, plur. Heden, Altwasser. — 
«Der beste hot». — Zu gewissen Zeiten soll 
man nicht fischen «in dchcincm hole; — «Die 
heilen sint <:r>'^<^ichnet z& laiehwassem». 1449. 
Alte Ordn., B. 1. 

Hotten, Hetzen, schwerfällig gehn, fort- 
kommen Schmid, 282. — «Wenn du nnn die 
Stimme (Gottes) hörest, so lug da» du du gc- 
hellest und hinnoeh hotteet und noohvolgest». 



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- 176 — 



Geiler, Post., 2. 91 a. — «Die Sinoliclieit die 
ftlvegon bereit ist und hineeh hottet dem 

frasz». Id., Sünd des M , A. ß '» — «Hat pinr-r 
weder Gewalt, Fründ noch Gonst, do will es 
Dit hotten». Id.. Post.. 8, 102 — «Seit nun 



im heotigen Sinn, oft bei Gottfr. v. Str., Cio- 
sener, Königshofen. — «Da hug im der mit 
einem schwert micli Jer scliultern». Ring^m , 
Cäsar, 93 i>. — Die Kömer *hiegen bänm ab». 
Ibid, 118 «. — «So 1>ald man jr (der Hvdra) 



Zacharias erst gehoUet haben viprmal gen , einen kopff nhhieg, so wuchsen jm siben an 

Jeriisalam». Id , Ev. mit Ussl , 174 a, — Ein die stat». Zell, y. 4 «. — «... dem huge» sie 

Greis «maipr nlm hotten oder ^on>. Murner, ab sein haubt*. Adelphuf^, Ivhodis, B, 9 1>. — 

Seliolm.. «r, 8 h. — püs Wort koinmt hIiih' Eine Frau kam aus il( m Wirthshaus und 

Zweifel Von hott\ Anruf der Fuhrleute au Jio «t^injtT cb(»n wi<» oin i,mii!>/. der man den kopff 

Pferde wenn sie rechts gehn sollen : «Heintzlin ab het liawm». Fries, 16 

Iwlla, hasta Hcintzlin». sairt dor Koller zu 2. Mit Auslassuu^^ des Gegenstandes: 



seinem Pferd. Geiler. Sünd. des M., H5 — 
In unserer hiesigen Kinderspraehe heisst e 
Hottet ein kleines Pferd. 



a) Hol/, hauen. - «Die Stift von S. Tho- 
mane mag Iwuwen in dem waldc» von Hu^es- 
geriite». 127SK TTist. dp S. Thom., 325. 



Hotzeln, schütteln. Schmeller, l, 1195. — «Wer es, das einer zh vil hieae ...» (im 
«Er üengan 7.U laehendaserAoCsM». Paali,292. Wald). Osthaasen, 15 Jh Wcisth., 1. 710. 

Hotxenblotz, eine Speise, was man franz, I b") Steine hauen — Der Werkmeister dos 
viuaigretto nennt. — «Wenn dir ein kaltes ! Münsters und seine Gesellen »uüeu «nücxit 
Hünlin überbleibt, su seh neidest du es in iemanne liowen nooh maehen». 1383. Kdn.« 



ein Schüssel und schneidest radccUt Zwibol 
daran, und Kssich darüber und machest es 



Beil.. 1017. 

c) Das Heu mähen, henen. — Einer der 



undereinander, das hcisset dann ein Hoteen- F ron tage zu Ebersheim ist «se AmsciMk». 18S0. 
bloU*. Geiler, Uas im Pf., £, 6 Pat. Nost., Weisth.. i^ Odd. £to 



C, 2 V 

Honbeten, sich an etwas hängen als an 
ein Haupt. Scherz, ti2l. «Alle die Bünde, 
die man ir deneken kan, die houbetent alle an 



d) «Ein häufendes schwein», Wildschwein. 
Odem, lö Jh Weisth., 5, 383. — «Ein wild«fl 
lutwetide» sohwiu». Qersd., 37 «. 
3. Ein Ont hmnoen, dessen Matten und deren 



die siheu houbetsiinden». Bihteli.. 29, -- Hanil- Hon beniitzen, — «Wer der ist, der ein g-ftt 
werker, die an einen fiitter •houbetent und j howet und halmet, das iu den dinghof höret 
helfia von ime hettent». K9n , 77d. — «Dovon ! . . .> Dnntvenheim, 1438. Weisth., 5, 471. Bte. 
brolifent sii in dem rote dnrcli Avas sii wol- Ilower. IDiiwer. Knecht der das vom .M.i- 
teut. und darumb so houbete meuglich an sii», | der gemähte Ueu zu Uaafen macht. — Der 
Idid.. 7^ j Bfiiger von Selz *haneere, snittere, . . .» 1310. 

Houbetloch, Öffnung des Kleides durch die Weisth., 1, 7B3. — Man soll gebieten «den 
man den Kopf steckt. Scherz, 623. 699. — . lufuwem das iy machen das hoawa z& gros- 
Houb^heh, eapitiam dalmatiese». Herrad, 107. ' sen hnfFen». Hetzeral, Ib Jh. Weisth., 4, 198. 

— «Das )wubetloch. an der carsiikcl, . . an Honvketürin. Hciithenrnng. — 1373 «\va> 
dem evangelierrocke». 1418. S. Thom. Fab. — ein houwf.türm, daz man die häaser endachtc, 
Verordnet, das« an den Franenkleidern «das | und warf man salz daruf. daz es das vfhe 
houptlnch so] sin daz man ir dif irehrüf^te nit essen möhte.» Cohn. Chronik. 19. 

gesehen müge. wanne die houpüöcher suUcnt Hube. Huber, Hubrecht, Hubwin. Scherz, 
sin untze an die ahsseln, bi 6. ff pf .» 14 Jh. ' 700 u. f. Seigneurs et villages, 239 n. f. 
Alte Ordn. T!, 21 - An den Frauenkleidern Hübel, Scherz, 704. I. Hfiget. — «OtsMi- 
«die hmiptlOt lu r t>h\i aUu wil, — Das in die j bei». S. dies Wort. 

ahsel lius lit> Altswert. 50. ~ Stirbt der 8. Helm. — «Z& dem iserin hBM: Feld* 
-Mann voT der Frau, so nimmt du-sv vor aller name. Dorlisheim, 1298. 
Theilung mit Erben «ir gewani, das zu irem 1 Hüben, häuben, Ausdruck der Falknerei, 
lilie luirt. and was gehovjModut ist». 18:32. | einem Falken die Haube oder Sappe aufretsea 

Urk . 2, 122. wenn er nicht stosson foll. — «Der nenn mol 

Houbetschidel, Kopfbedeckung des Pferds ein Kappeu hübt, wird doch kein FaK k Uo- 

— «Swebesch gezSge mit AonftetseftMfei». 14öl. |mss>. Geiler, Navic. fac. B, 1 <>. Nurr.. 23 », 
Arch. V S. Thnni. heisst es in derselben Stelle : «der IX mal 

Uouächrikel. Heuschrecke. — «3Iat>chrc- cini Kappen eins Sperwcr:? oder eines Fal- 
ken oder houschHkeU . Goldin 8pil, 72. rken Uuhm iitT>etzt ...» ~ eine 

Honwe, Howe, Heu — <Howe. habern Haube tragend, Haube im Sinn von Barett, 
und ander fftter was türe». Kön.. HiU. Etc. j Doctorshut : •Gehübt Narren, Büchernarren, 

— Zins von einer Matte zu Hohfrankenheim ; i Hüblinsnarren, Baretlinsnarren ; es seint Doe> 
«5 Pfennig und ein seil vol houwu das do tores die hohe Huben ufftragen, und seint 
heisset ein stricke». 1447. — «Swenne man ! doch nngelcrt». Id., Narr,. 14 — «... so 
das howe machen sol an der matten . . .> uiusz man huibe» dann die hllsena« Braat« 
Nothaldeu, 15 Jh. Weisth., 1, 68 i - Etc — , Msoh , 44. 

«After howe und halme>. Adelshofen, 15 Jh. , Hobfsen, Hufeisen, Sehers. 899. — «Die 

Hist. de s Tin III . Ktc. — S. Halm. — smide in der v^ irt tii;e vun TTalslach) suHent 
«Noch dem or&ten hoMX»^ nach der ersten den forstern geben 16 Imbjfsin . . .» 1338. 
Hen<»mte. Ifanrttmfmster, 14 Jh. Hanauer, 1 Weisth., 1, 701. 

Ci) : 1 "^3. ' Hübsch»', nüliseliheit. — «Du nimpst war 

Houwen, priet. iiiewc, Uüwe. I. Hauen, j der grossen Jiüpsche . . . der Creatur». Oei- 



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— 177 - V 



!«r, Geistl. Spinn., M, B b. — cDavon spricht i gesind, LampengdBindel. — Die Geistlichen 
die Geschrifft : pulchritndo domini exaltata nennen die Layen «nachgüitige leat and Au* 
Ht saper sydera, die Kübsehe des Herren ist deltnansgetind». Supplio., B, 3 a. ' 
erhöcht über die Sternen». Id., Sand, dee H., { Hadleeht. zerlumpt. — «Er hct an einen 
86 *. £te. ' eerriasenen hudlechten Mantel». Geiler, £v. mit 

Hnche. Hohe, neutr., Anhöbe, Hügel. — ' Fssl , 213 »; Bilg , H7 
«Uinior den ÄuÄ^n». Bornolslieim, 13 Jh. Ilten- «IlnfTe, tViiiur>. H* rrad, 187. Scherz, 708. 
heim, 14d7. — <ln dem huthen*' GeispolskeiiUf i Haffe, masc. 1 Haufen, imffen howes». 
1844. Wtdilenheim, 1824. — tAn dem kudb». 1 14 Jh., sehr eft in den Wefeth. — «94 wetter- 
im. 1400. hußen (TT cas) als man uf Stangen treit>. Balscli- 

Uacheht, aa&teigend. — «Ein hucheJU halb willer, Weisth., 4, 51. — «Ein funff- 

acker». Dorlieheira. 1296. ' meni^er — ein sSbenmeniger Hüffen» Eeni. 

Hachen, aufsteigen. — «Ei» hajinuier GiMwillör. 1^94. Weistli., 4,60. — «Erhctte^ttcn 
acker*. Wittersheim, 1329. — tilin huckender \hu^m erden uf einer aJi8seln>. Maricin, !t2. 
itnng». Utweiler, 1883. — «^n vierdezel, I — «In den fBnIf SehSpffon lag ein gantxer 
^w</ie< nebent des kempfen gftt». Wiekerehelm, Huf . . . der Siechon>. Geiler, Post., 2,26». 

14 Jh. {Etc. — Ein Bettler «lehnet andern ir kinder 
Hnckea, bocken, sitsen. — ihr «lasz es i ab, — das er ein grossen huffm bab». Brant» 

hucken (liegen) und nem sich anders Dings Nsch., 6? ~ Du, Bcttrimönch. «bist zn not- 
an». Geiler, Siind. des M, 19«. i turfft nfferdocht. — und hast gross huffen 

Hncker, neutr. und masc. verniathlieh ^uniiMibroebt». ib., 61. — «Terlorner Au^, du 
Stuhl oder Schenicl, von liiirkfii. sitzen. — sein Inienrott». 3Iurner, Schelm., k, 5 — «Der 
'Ist das er dekeln vihe vorlabson li.it, num \ orloreu huff hat dis(> art, das sie keins 
sol den berren geben (als Fall dii^ bosti h^cljwerens von mir wart ...» Id., Nb., 
Hücker, so er g^cHsten möhte». Heimsbrunii, 59. — Es «ward mir in eiin schnrhuf hn^'x^T* . 

15 Jh. Wei&tli., 4,98. — «Hat er viehcs niht, , Id , Genehm., J, 3 b. _ «Der grösser A«^ d r 
M> sol man nemen ein vierortecht ding, ein i cristenheit». M , Luth. Narr, — « . und 
b<>tte oder ein huckcr odor ein tbür». Sierena, wttrff es uff einen hufen rusamen». Ib., 81. 
ib Jh Burckh., Iü2. 199. I — «Got legen ein barmliertzig gemüt, und 

Hude!. 1. Kleid. — «Die ander Ecr die sie nit den huffen oder gfrösse des gelts». Wimph., 
dem Herrn anthctent ist das sie ire Hudlen, Chry», 8h ~ »Riu prcdicant sol blind ^cin, 
ire Kleider, Rocke uud 3k'iiiel dem Herren und sol nit. in den huffen werflfcn und sul 
auf die Esel legten». Geiler, Ev. mit Ussl., nicmans schonen». Pauli, 2Ö8. 
70 b. — «Nun ist der Leib nüt anders denn 2. Heerhaufen. — «Nft kam . . . der hitfe 
ein Hudel oder Mcntel über die Scel>. Id , dargedrungen>. Gottfr. v. Str., 1, 63. Etc. — 
Post , 4, 40 *. — «Also lernt uns Paulus das «Der rehte huffe» des Heers. Kön., 688. Etc 
wir die Uudlen sollen uffischürtzen nnd sollcnt — «Der statt volck (soll werden) in sechs 
gegürtet sein über die Lenden». Id., Brös., huffen geteilt, . . der ein huf bei bischoiEs 
j, 100 i^. - «Die Blumen bekleidet er ba>s burgtor ...» Brant, Bisch. Wilh., 271. — 
denn Salamon bekleidet was; meinen ir nit < «... als ofFt unser huffen einer fürgelieff . . . » 
das er enob Äidlm mög rnsoltioken damit ir | Ringm , Cäsar, 39 b. (Cohors, durchgängig von 
euo!i bekleiden?» Id., Enieis*. 71 ^. — «i^b im Ringniann durch Hüffen übersetzt). 
Vattcr und Matter oder die Geswister zu vil i 3. Herde. — « Were es das ein brest in einen 
Hudlen an den Hals biengen and in fiberret- h^ffen vihes keme ...» 1485. Alte Ordn., B. 
t«n das er mo Kleidung anthet . . . denn er 24. Zunft ordn., 346. — «Ein hufm sdkolf»* 
bedurft . . .» Id.. Bilg., III ». ifiäthselb., b, 3 ». 

9. Lampen. ~ «Ich bin an allen Enden zn ' 4. Getraidemass, so viel als Viertel. — «Dem 
Hudlen zerfallen». Geiler, Bilg., 73 a. — «... der do C Fiertel od<'r Hufen Weissen schuldig 
da gieng dcrselb und liess im ein Seil hinab was ...» Geiler, Post., 3, 64 a. — YergL 
vnd warf im HudBlm^ Lampen nnd alte Warn- i Sebmeller, 2, 154. 
mesch hinab, und sprach er solt die Lumpen Ilnffpht. S. Hauffecht. 
umb das Seil schlahen . . .» Id.. Brüs., 2, HuÜ'el, Wange. — < . . . daz glast ir uf 
38 1». — Die Weiber «wiekten vil hudlen in ir hüffclin, — Uf ir kinne aod of ir mont». 
die zöpff». Brant, Nsch , 4. — Man füllt einem Gottfr. v. Str., 1, 211. 

ütntzer «die spitzen sin, — vil hudein musz : HuiTen. hüuffen, sammeln. Scherz, 704. — 
man darin stoszen». Ibid., 91. (Spitzen, spitze i «Die zhgctruckcte gehüffeU mosse*. Tanler, 
"^rlinabelschuhe.) — «Sie Ic^en dernach hn- IHü (33). — «Vier sumbern habern gehuffel». 
ddn ^ctutoncs) darufi' (auf ein hölzernes Boll- Meizcral, 15 Jh. Weisth., 4, IHi). — «Wer 
werk), damit das geschütz so von d( n plyden ! einem arm^ anreebt dnt, — und domit huffen 
daher kern, das getäfel nit zerbrÄob», Ringm.. ^vil sin irnt ...» Brant, Nsch., si. — «Surh 
Cäsar. 89 b. Schmid, 389. i\x diner nuiurfft; doch wellst nii mit mii^ 

3. Unruhiger, unordentliober Mensch. — ^M^en» (cumnlare). Id., Facetus, A. 3 ». — 
«Nun wolan. der Hudel (die unruhige Nonne) «... ob etwas fu-zvolk zu Stutzhi im od- r 
hat noch nit genug geschneicket». Geiler, anderswo sich huffen weit ...» Id., Biscb. 
Geistl. Spinn., M, 5 i>. — «Die trunken Hüdel^ Wilh., 280. 

and die vollen Krii^,' laufent noch after Wegs Hügelich, erfreulich, froh. Scherz, 705. — 
sch/eien und geiieu». Ibid., 0, 4 «. «In hugelicher w olgctruwender zftversicht ...» 

Badelauui, Lumpensaininler. Hndelmtiu- 1 Claas r. Bior. ^ Der Meiiseh «in kogdkkgr 

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— 178 — 



s&yersichi gloubet ime werde gnode besehe» 
hende». Verse. Briefb. — «Sante Francisco 
"was der namme Jhesu also hüglich ...» Ib. 

Httlchen, ausholen. — Das Grab Christi 
war «ein usagehüicMes Hnslin in dem Felsra». 
Geiler, Post., 8, 8 a. — <'\Vcr nahe Lei dem 
, . . Staden des £eins gon will, der fallt gern 
darein . • . wenn so er wenet Grand haben, 
80 hat der Bein under im gehiUchet». Id., Se- 
lenn., 22i h, _ «... ein hüpschen apfel. den 
hüBM er inwendig uss». Mnner, Ulensp., 
124. — «Ein gehülchkr 5pfel, brot den in dem 
Ofen». Gersd., ö8 

Hille, fem., HüMe. Sdiera, 706. — «Zft 
Markolfes Äüte». Kleinfrankenkeim. 1296. — 
«Bi der hükn*, Brumat, 1368. — «Ein Mie 
der mördere». Tanler, 450 (78). — «Soliohe 
geflühcn in die weide, in die hülen». Id.. 421 
(73/. — ... dass fiie «sich wider in ire hüle 
leitent». Cios., .ö2. — «So rtühont die liite uz 
den hiUen». Eis Pr 1 1, 71. — «Der wolf 
mfts dan rumen sin hui». Altswert, 70. — 
Christas sprach: «die fuhsse hant ire hülen». 
Villinger. — «Ich verbirg mich . . in die 
hüte diner wunden». Gebete, lo Jh — «Nun 
was das Grab (des Lasarna) ein Hüli, ein 
.rro«s Tjoch in ein Felsen gegraben, dorin man 
cm gani/ Geschlecht mucht leiten, aU gemeinck- 
lieh noch hütbeitag die groBseu Herren aolohe 
grosse Grober haben. . . . Ich hab ir wol ge- 
sehen die also gemacht worent, wenn man 
den Stein uffhub und dannen thet, so mocht 
man hinab gon». Geiler, Post., 2, 95 b. — 
«Wenn der Lew ein Thier sieht, so weicht er 
behend uss der Hülin». Id., Bros, 1, 52"; 
Bilg.. 21 a. — Die Wanden Christi «das sint 
die Halen in denen wir nns rersohliefen sollen». 
Id.. Sclenp., 171 Etc. — «Die fuchsz haben 
ir hüUn». Wünph., Syuod., Ü k — «In Aphrica 
ist es gewonheit das sie iSeher und hlÜeH 
under dem crtrich haben, darinn sie . . . das 
gctrait verbargen». Ringm., Cäsar, 116 — 
«By nacht Hoben sie in n&dm nnder die erd». 
Adelphus. Türk., E, 5 — «Die dempff die 
sich erhebent in den IwUnen des erdtreiohs*. 
Fries, S9 *. — «loh bin gewesen in Arabta 
in Morenland in einer hüh'n'. Pauli. 70. — 
«Ein hülin, die gieng ferr in das erdtreich 
hinein». Id., 884. — Der Löwe der «in den 
knien wonet». .Vachtig., Psalter, 37. 

Hülen, hiuleii. heulen. — < . . . domit sie 
(die Bettler) künden schrigen, hüJm», Brant, 
Nsch.. 62. — «Geistlich preisten jagen wellen, 
— blasen, hukn, hochgwild feilen ...» Wenn 
«die hund die nictten singen, — mit hülen den 
got/dienst Volbringen ...» Uarner, Schelm, 

i, 2 

H&lle. li in.. Scli!i?ier, um den Kopf gewun- 
denes Tuch der Bäuerin ncn. Scherz, 707. — 
Jede Schnitterin soll «ueuieu an ir huUen so 
vil korncä so sie getragen mag . . . Brichct 
ir die hülle, so bessert sie ... 30 6ch » 
Wicdcnsohlen. 1364; Weisth . 4, 160. — Ähn- 
licli. SiiiidliuKn, 15 Jh. Weisth., 4, 154. 

Hüitzin, Uültzen, von Holz. — «Ein hültzen 
bilde . . . übcrguldct». Tauler, 2G:^ (4«i). — 
«Das hüitzin marlerbild». Nie v, Basel, 82. 
Papst Sixtus «satte ui; daz man die messe 



solte singen uf eim steinin alter, und nüt nf 
eime MHtiime*. Clos., 18. — «Hanasses . . . 

dct den propheten Ysaias . . . mit einre hültsin 
sogen in zwei segen». £ön., 277. Etc. — 1270 
wnrde die Tliomas-Kirohe nen gebaut «nüt 
hültzen bünen und sfilen». Kön S. Thom. Arch. 
Reg. A, f»>,377. — «Ein hülUen gabel» (Heu- 
gabel) 1418. — €9 ^ nmb ein hSUtm sehibe 
in da- bloch uff drm turnp», 1417. — «Ein 
hundert hülUen nagei». 1441. S. Thom. Fab 
«Ligneum. MUttin*. Geiler, Brös., 9, 81 K — 
«Pi'-i wo!hr-ni Knnimcrlin me verstanden soll 
werden das ivemmerliu des Hertzens . . . weder 
die Mttwfie Karamer und die MUtame Thür». 
Id., Post, 2, 6 b ; Bilg., 74 b ; Schiff der Pen., 
120 o. Etc. — Ihr schlechte Bichter, «urthei 
zn sprechen sind ir hüllten». Brant, Epigr. 
Zamke, XXXVII. — «Wann man die hültsen 
tafßen lüt, — so vocht man dan den ruwen 
an». Id., Nsch., 112. Bekanntlich werden wäh- 
rend drei Tagen vor Ostern die Glocken nicht 
geläutet; an manchen Orten berief man das 
Volk zur Kirche durob Zusammenschlagen 
von Brettern, auf einem Karren mit dem man 
durch die Stadt fuhr. S. auch Zarncke, 467. 

— «... in einem hiÜUnen geschir das auch 
noch new was» Mnrncr. Gayac, 411. — Man 
«. setzt in auff ein hüitzin thron». Id., Virt:., a, 
7 «, — •Hüitzin brctter». Brunschw,, Bist., 
7 a. — «Ein ÄtÜ<«/i« brück». Adelphus. Türk., 
E, 6 — «Steinen. hüUzen tenipcl mit henden 
gemacht». Wurm, Trost, 26 

Humbel. Hummel. — «Z& den Aatm&elii». 
Feldname. Scherwciler, 13öl. 

Humbelt. — «Ein humbelt salz und ein hunt' 
bell erweiss». Neuweiier, lo Jh. Weisth., 1, 754. 

Hümpelvolk, gemeines Volk. — «Ganpo 
heisset schlecht ein Würt, der das Pfennig- 
wert gibt und die Fusggenger haltet . . . und 
ander des»glichen Hüu^dooüt*. Geiler, Post., 
3, 77 a. 

HümpeiwerlL, gemeine Arheit, Pfuscharbeit. 

— «Es ist etwan gut Gold und ist dennocht 
. Hümpeltcerk» . Geiler, Ev. mit Ussl., 4 

HUmpler, Pfuscher, Stümper. — «Ein je^- 
lieh Werek seinen Heister lobt; wan es ab«r 
ein Hümpler geniucht hat. so schilt auch das 
Werck in». Geiler, Ev, mit Ussl., 115 «. — 
«Der muBc ein »chmttrtsler, Mmpder sin, — 
wer nit wil aiteen bi dem wIn». Brant, Naolt., 

,91. 

Hümplerei. elendes Wesen, Armuth. — 
Die Geistlichen besorgen, durch Vermindernng 
I ihres Einkommens, «in soiiche hümpUrey wie 
es zu der apostetn zeit gewesen ist, au kom- 
men». Zell, X, 8 a. 

Httndin, hündisch. — «Du hünden mensche ! • 
Tauler. 2.Vi (44). Var. : hündm. 

* Hnnd»kürbs» . Qerad., 89 b. Bryonia divioa. 
Kirschl., 1, S84. 

«Ilunenbrnt. mit eime ringelin geseielinet». 

1370. Stadt-Arch. 

Hünersedel. Stange auf der die Hühner 
I sitzen. — «Etwan hiengcn die Degen am 
! Gürtel, jetz bindt man sie uff die Erss übor- 
' zwerck . . .. und sieht gcleichcr eim Hüner- 
sedel denn eim Degen». Geiler, Narr, 28 K 
\ «Hiineraerb», Gersd., 92 Brunsohw., 



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- 179 — 



Dist.. 73 SfeellMia (ftlnoe) iMdift. Jürnhl., 
1. 103. 

Unngerberg, im Unter*£Ua.ss 17 mal; 
Sumg€^ühel 1 mal, Hungerbume 1 mal, Hun- 
^trfdi 9 mal, Hungtrgraben 1 mtü, Sttngertal 
1 mal. S. die JDeUila «nd dto Brklirwigeo, 
PeAdnameii. i 

Hnoirerlseb, Iton^ig. — «Solstn mir ein 
*iUi k Ir Ulli ;:t l)rn. — du liessest mich e 
Amngeritch sterbea». Mtirner« Nb., 250. 06- 
deke: «die Form ist tonst nielit nachgewie- 
i-en>. Sie ist eb'"'ii inr!its als oin Momerisches 
Wortspiel: hungern, Hua^er baben, uiid flau» 
^em, Ungam. Hau sagt Boeh m Strusbnrg 
von einem der sehr hungrig ist, er seileine 
aas dem Uungerland za kommen. 

UaBg:ertÄcli, das vom Volle so genannte 
schwarze Tuch, womit man in der Advent- 
aad Fastenzeit die Altarbilder bedeckte. 
Scherz, 711. — «3 sch. amb seil zü dem 
hungerduch* . 1417. S. Thnni Fabr. — «Dich 
»olt lereu das Hungertuck das mau uffüpannt; 
im selben 1er 7.u dt m miristen Abstinentz und 
Fasten>. Crcilcr, Narr., 153 1>. — Sctnderbarer 
Wuihc bezcichucf Id., mit diesem Namen auch 
den Vorhang im Tempel von Jemselem : «das 
Erdrich rrbiilnjet und die Stein rerspicUonl 
Qbd das Hungertuch im Tempel zerritii»». robU, 
% 95 b. 

niinisch, Hönsch. Scherz, 713. — «Du best 
mir bitteru Aviu brucht, sureu Irnnschen wiu». 
Taoler, 61 (12). — «Der hünesche acker». 
Balbronn, 12^8. — 1384: Reben im Bann von 
Zellweiler, «dovon git man zwene onicn wins 
einen edel und den andern hüniseh . . ., ein 
omen Jmne$die* wioes». — 1356 verlehnt Hea- 
sei Zaehenson Ton Weitersweiler an Janker 
Cuno von Lupfenstein zwei Acker Rolx-n für 
Tier «amen wiAgeltes, zwene edel und zwcnc 
JUbiedle». Bes. Areh., Capit. NotIII.) — , 
«Gond hin in die gantzc Welt und predigent 
dms firangeliam aller oder jegUober Geschöpft, i 
da« ist aUen Hensehea unTerseheideiilieheii, 
Armen nnd Richen, Edlen und H>hischen>.\ 
Geiler, Post, 3, 23** — «Du sihst niemantsj 
Person an, weder Metien neeli Glansen, Bebst ] 
Bader nnrh Bischof, Künig noch Keiser. edel 
noch hünach». Ibid., 3, 105 — «... ob er ■ 
AöMfcA oder edel sei von Oesehleeht». Geiler. I 
Setenp . T'9 ». 

Münsch ist ein dem linken Rheinufer, zumal 
dem Weinlande, angehöhriges Wort. «Die I 
Franken am Mittclrhein und der Mosel hütten 
im Mittelalter zweierlei Wein, gewöhnlichen 
Landwein und ^ten Franzwein; jener hiess f 
fn'num hunicum, wahrscheinlich weil er an- 
fänglich von Pannoniea, dem Uiinenlande, an 
die Mosel verplanst wurde, dieser vinum fran- 
cirum» f>foT5o, Schauspiele des Mittelalters, 2, 
176, V. u lu der Note die Belegstellen.) Die 
Benennung kam auf zu Ende des 4^«!" Jh. Graf, 
Sprachschatz, 4, HGO, hat hunisc druho. ein 
hünischer Traubeu. Au einigen Orten hiess 
▼inum hunicum zu deutsch Huntewin, nach 
Taaler hünacher win, hie und da heute norh 
Heuniach, Heituch, Henscft, Das Wort ward dann 
überhaupt für synonym von gering, gemein ge« | 
AOBPunen, and so wie man dem hünadken Wein den , 



Edelwein entgegensetzte (ein noch im Elsass 
gebrauchter Ausdruck so setzte man den 
Adeligen die IfAnedtai, dne ist dne gemeine 
Volk entgegen. 

Hflnrewaseer. — Als Rnlmann Herswin 
krank war, gab man ihm «ein kleines zucker- 
Un und ein wenig gebrautes künrawuaan: 
Nie. Lanfen. ms. 

HiinHCh. Hinsch. {•ir-t.irtiu'c K i anklirit, 

Krankheit der Pferde, ächmeiler, 1, 1U9. 
11H6. — Einem B&ses w&nsoben, als «Goi gfeb 
dir den Ritten oder die Beulen odfr lie 
Hünach^ als dan die Baaern einem wün»ohen, 
siebstn des ist Uneben». Geiler, Sfind des 
38 b. — «Das dich die bül erwürgen müsz, 

— die hiimach und ouoh domit die driesz*. 
Murner. Qenebm., y, 2 •. — «Die bU und 
hinsch mnsz auch herusz». Id , N'b.. 272. — 
«Grosse feifei und die hiHducluH». Id., Lotb, 
Narr, 46. — Die aristeleebia helsst auefei 
*Hinachkrut, darumb das man den rossen die 
hinach mit vertriben ist*. Brunsehw., Dist., 
72 b. 

Ilüre, adv., heuer, in diesem Jahr. Scherz, 
712. — «Hüte daz und morgen daz, — Müre 
wol, ze jare baz». Gottfr. v. Str., 1, 81* — 
Ich 'hin doch hüre nihtes wiser danne vert». 
lioiniiiiir V. Hag., 4. — Bischof Conrad ver- 
spricht den Herron von Landsberg eine ge- 
wisse Summe in den nächsten ö Jahren zn 
bezahlen, «unde fahent dieselbe jar au noch 
hüre zb S Michaheles mesz». l'2H4.Als. dipl., 
2, 29. — «Dise verblibent und sint rehte hüre 
also verneni». Tauler, 14B (27). — «An die 
stat do ich vernent was, do solle ich nook 
hüre kummeu». 14ie. v. Basel, &30. Kte. — • 
«Wir bleiben nnverftndert . . . Aflr als fem». 
Geiler, Irriir Schaf, II, 3'-; Bros., 2, 
Post., 3, lU «i Bilg., 51 a; GeistL äpinn., L, 
6 b. — «Wir sind Jobannes üeiir als fem». 
Id.. Briis.. 1. 32 i». — «Manchen dunkt er wer 
witzig gern, nnd ist ein gans doch kür als 
vom». Brant, Nseh , 34, Üborsebrifit. — «Hui 
singt dem ]' i iiem heur als fern». Zell, F. 
4 a (dieses Jahr wie voriges Jalir). — S. auch 

Haren. «Die im Hurhus die hat ein Buben 
oder zwen, die sie übel schlagen, und huren 
sie und sneken sie, und muss darbei übel 

fressen und hat keinen guten Ti^q^ 1 rbei, die 
schlecht in sich selber und erkeut ir Mend 
nnd bessert sieh». Geiler, Ev. mit Ussl., 147 >. 

— Zwei rraurn «haderten mit einander « • . 
und huerlen einander». Pauli, 96. 

Huren ist 1. violare. 2. eine Person eine 
Hure schelten. In beiden oben angeführten 
Stellen Uurtie diese zweite Bedeutung an- 
zunehmen sein; ähnlich wird das Wort noch 
im Schwiihischen gebraucht (Schmid. 292), 
Hält mau iudüäficn das Gciier'sche Citat mit 
einem ganz ähnlichen zusammen, das ich s. 
v. Grind angofi'ihrt habe, und wo es heisst, 
das im Fraueahaua sich aufhaltende Weib be- 
komme sehlöchi zu essen und werde oft ge- 
sclUagen und die Treppen hinabgeworfon, so 
kuunie mau unter huren und sacken körper- 
liohc Misshandlungen vcrstchn, und bei huren 
an das alte hurten denken, das stossen bo- 



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— 180 — 



dentet und sich im engl, to hart, und im frans, 
hewrter erhalten hat. Ich halte jedoeh die 

erstere Erklärung für wahrscheinlicher. S. 
auch Saekem. — Uurcn^ im Sinn von sitzen, 
hoehen: Er MhausrH fiher den hafen». Mnrner, 

TTlcnsp., 12. — Es tsoin auch vil ■^rhwanger 
baren — die jetz aft' Ostereier huren: Ibid., 
Lnth. Narr, 33. 

HUrenbeisB, Huwerenbeiss. primiti T . Erst- 
linge der Feldfrüchte, pritneur, von heuer und 
Ei^tiu^ Imbiss, die erste .Mahlseft TOn etwas 
in diesem Jahr, — Die Jaden sprachen: «wir 
suUent g^eben die Opfer und den Zchcnden 
und die UUrenbeisSy primitias, das ist von den 
ersten Früchten». Geiler. Post., 3, 103 «. — 
Die drei Weisen cseint priniitiee gentium ge- 
sin, dM Hweeratbeut oder Nnwerath wie wir 
ta dann nennen», Td., Kv. mit Ussl.. 25 

— cDise ersten Wenk »eiud Hinenbetss die 
der Teufel Gutt beg'eret abzuleckern». Id, 
Baum der Sei,, 5 ". — «Es neind droi Hueren- 
beiss Ina zu ätrassbnrg da man das Fcbcr an 
iäset, das erst ist die uuzcitigen Rettich, das 
ander ist die unzeitigen Gens, das dritt seind 
die unzeitigen MeidtTin», Id., Bros., 2, 12 ^. 

HUrig, diesjährig. — Man soll verkaufen 
«eine junge Aür^henne umb 1 ^> 1381. UcimL 
Buch, f> 44. — «Bin firniger hamcl oder zwen 
hürif)c». Wasselnheim, 1499. Weisth, 5, 44H. 

ilarlebasx, volksthömlicher Aoadruck für 
Kanone. Burten, das franz. hnrler; bus^, 
wahrecheinlicli für Büchse. S. auch Kurz, 
895. Heute heisst bei uns Hariebu»z ein an- 
mkiger, leioht aufführender Meneoh. — «Dm 
thut die biichs der hurlebusz». Murnor, Lnth, 
Narr, 7. — «Nun sum dich nit und sags her« 
nez, ee das ich kum mit hwMntu». Ibid,, 86. 

HUrling, von fteuer, junger, dirsjühricrer 
Fisch. — Die Fischer «dnt übereinkommen, 
das nieman ktinen k&Hing rohen sol». 14 Jh. 
Alte Ordn,, B, 13 — 1449. Zunft-Ordn., 225. 

— «Sylt er nit dio ersten Hürling oder die 
hübschen Selmling haben, er raeint, er thet 
ein Sünd im heiligen (iri r« ' ^ iler, Bilg.. 125 a. 

Hurnanss, Hn^•IUl^^^, liuiuissel, Hornisse. 

— «... hn seh>>t ein Uuniaussen Nest, da 
allerhand wii^^ter Hreinen. Mucken und Fliegen. 
80 man tindcu mag, /.usameu gesamlet weren 
. . .» Geiler, Pred. u. L, 128 u. — «Ein un- 
gernw ii,' Jnnj? in einem Han?? ... ist gleich 
als ein Hurnuss in einer Kaujnier, vor deren 
niemans kein Kuw haben mag*. Iii . äelcnp., 
1&8 a. Schmid. 293 — «Wan dich die hurnis- 
icn i3ieclieu>. Murncr, Kon. v. Engl., 910. — 
«Manch hurnws und manch In nicnstich — 
hab heimelich erlitten ich». Id., Kb., 1. — 
«Hunig von dem humUsel». Brunsohw., DIst, 
70 b. — «Die gro.sS' U hurnüssel under die 
zarten bynlin» gcmieeht- Zell, A, sj — «Käfer, 
hümüsseln, wespcn». Wurm, Trost, 4 1». 

HUrnen. 1. I>as Horn blasen, .^cher/,. 713. 

— «Swenne ich anhebe, so höreut mir, — 
Und alu ich hAme, so Mment ir». GottfV. y. 
Str.. 1, ■Ii). — «Pfiffen, hürnen, tniinineti . . » 
Gatl. Ordn , lö3. — Nachts bis Tagosaubrach 
die Stunden dnreh Homblasen verkfinden: 
«.\m dirton t;ii;c n.ach S. Veltins tage z6 naht, 
also mau die dirte gehürnet hette*, brach zu 



Strassbnrg ein Feuer aas. £ön ,764. — «...untz» 
das man den tag hümet . . .» «üntze znm 

tagehorne». 14. Jh, Alte Ordn., B 13. — «Man 
sol die gemeine stabe wermen im winter »<► 
man den tag hümet*. 1465. Beginenhans rnm. 
OfTenburg, — 'K« wnrrii Ila-rn in . inom 
Wald, dio horten den Jager hürnen». Geiler, 
Hae im Pf., B, 6 *. — vor d«ii Haus des 



.Tairns sah Christas «die Todtenpfiffer 
wie man hie den GrQsel hümU. Id-, PoBt.. 9. 
107 0. _ «Sie hat sieh verfiehlofen und hat 

überhört das Hürnen des Wüchters uff dem 
Turn». Ibid., 2, 74 — Es steht einer früh 
auf, «sitzt uff den Gaul und reit hin an dem 
Dor, und ist im die Weil gar lang, und i«t 
so zornig das der Portener nit kummen wii. 
und spricht: wan wil der Wechter dalme den 
Ta<^ hürnfn?» Id , 3 3Iarien, 33 a. 

iJ. Uurnen, die Gestalt vdü zwei Hiirnern 
geben, 6g. doppehiinnig machen. ~ «Ein ge- 
gabelte oder ein gchürntc Frag., Geiler, Ev, 
mit Ussl , 58 aj Brus., 1, 73**. 

UBmig. gehörnt, störrig wie HomWeh. — 

Manche behaupten von den Schweizern «wie 
das sie sein hürnig leat, — allein mit gwalt 
und auch mit aträt — jr Sachen behavptea 
fibcrall». Murner, 4 Ketzer, Vorrede. 

Uurnigeln, regnen oder schneien mit Ha- 
gel vermischt, graupeln. — «Ein Fögelin . . . 
lidet lieber Hunger und Durst, Kolto nn 1 Fr i ■ , 
Sehne und Regen im Winter, so es huremglct^ 
umb das es frei sei, weder das es gefangen 
sei in dem Koficr», Geiler, Post., 2, 22 ^. — 
Spriclit ein Herr: «es ist kalt», so spricht 
der Knecht : «68 kmrmfß/U; Ibid., 4, ^. — 
Schmid, 2H7. 

Heute bei uns liomigtd». 
Hurnisa. S. Hunumss. 

Hnrst, fem.. Gebüscli. Scherz, 714. — «Zh 
der hurnh. Feldname au vielen Orten, Id Jh. 
u. f. — «Das er hunte vil . . . abebrande». 

noiffr V. Str , 1, 225. — «S. Florencic . . . 
dalp die bouiue und dio hursten ns». Kön., 
631. — «Alle die huntm und bonina ...» 

^liirloin. l.H. — Der grüne Wörrh war «ein 
Milder hcgehter wert, vol hursten und wilg- 
böme.» Nie. v. Laafen, ms. — «Ein Atir^ hol- 
zes». S. Lnckart, 1:^54, Epfig, 1432. — «Ein 
blclz mit humtat*. Vcudeulieim, 15 Jh. — «t» 
ackcr/iur«< sollen gen 1 ^ ze zinse». Sturbachf 
15 Jh. — Er «schoss in ein hurst, und maint 
er wolt ain tier treffen». Guldin Spil, 76. — 
Die Dornehurst, Eiclihurst, Hagelnhurst, Hol- 

I derhurst, Massoltirliurst. sehr nft, .Th. u f. 

! — «... iiiL audeiö wedtr ala Jagdhund die. 

' umb ein Hurst louffen dorunder ein Repphun 
ist, do einer den Kopf do hinin sfosst. d.^r 
ander dori hiniu, und der Jager uff die ilursn 
schleelit. ob es ineahenisa'w&Ulonfon». OeUer^ 
Vv-i , y, 87 1j. 

iiuiäteht, mit Gebüsch bestanden. — «Die 
, ImniekU matte». Wfttisbeiiii, 187S. 

Hürt, Hürde, fem. Scherz. 714. I.Aus Rei- 
sig gemachter Zaan der ächäfer, Schafhürde. 
— Die Äbtissin von Andian «sol haben da» 
dritteil der hürten uf Geissbühel . . . und hat 
I oach die eptissin ein hwti hinter der idrchey 



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— 181 — 



die sol ein mdier 1wMt6ii». SelMnreller, 16 Jli. 
Weisth., 1, 676. 
3. Flaehes Oefleoht, um Obstdaranf sa legen. 

— «Ein hürd und öpffel druff»« 1499. Inventar 
^c» Ludw. V. OdraUhdim. 

3. *Hürde», Art Bdagwongunaseliine. 1850. 
^robeU 2, 325. 
Hürwe. S. Hör, 

Hus^re, fem., Hanehaltang. Seil«», 6a&. — 

Zu Logelnheim mtUon die Vögte sorprcn. dass 
der I^Qtpriester *liusere do h;ibe>. 1404. 
Weisth., 4, 145. — Hat eiucr «kein husere 
i^eJer für noch rooch . . .> 1434. Tuoherzunft, 
2 ' — Es boll «ein yegeliclier oappelon (der 
Aussätzigen) tegeliohen mit siner hustere uff 
dt m ))ofe gesessen sin in eime hose daa eime 
«appelon rftgehört». üuü.-Ordu., 190. 

Haseren, Hausflur. — «... ettwenn ein 
gftntzer Tag in den Scherhmeren ligen und 
den Kopf zu dem Fenster hinusstossen . . .» 
Ccilcr. Post.. 8, 90 a. _ Ordcnsleut, 
Keiduvetter and Predicanten, wa sie bei den 
Itten seintt so sefnt sie emsthaftig, und heim- 
lich gantz leichtfertig, ^ie habent zwei Ant- 
üttar, mit eim uff der Gassen seint sie Catbo, 
im Ammtmi seint sie Kebnio». Geiler, Narr., 
135 b. — Schmid, 169: schwabiflcll, Eren. 

Unsgesess. S. HauMeatss. 

tatOm, Abtlitt. — «Wissest ir nit daa alles 
das do in den Mnnd got, das selb got in den 
Bach hinab, nnd ff<ot donoch sin Strossen liia> 
▼«er nff dem flüm». Geiler. Post., 2, 66 a. 

— «Der Künig ist eben ein Mensch wie wir 
Mini, er get auch oft' das Büslin . . . Avie 
vir». Geiler, Ev. mit ÜsaU 169 b. Eto. 

Hasrat, Hausj^eräth, was zur Haushaltung 
gehurt. — «1 t>ch. dem sohriber den hturol 
aaz&achriboQ» (eines Gepfftadeten). 1419. S. 
Thom. Fabr. — «Des antwercks husrat und 
geschirre, es sigcnt dischlachen, hantqueheln, 
kannen, pfannen, fleschen und anders». 1437. 
Tni'herzunft. G4. — «Dis ist der husrat den 
eins haben ni&sz» (Hobel, Tisch- und Bettzeug, 
ek. Lines Anssfttcigen). Gatl -Ordn. 127. — Ein 
Ootteühaasmann zu Bofzhelm «ffitzwen velle 
(Fall) von sinem husrate». lö Jh. Weisth., 1, 
681. — «Begird zeitlicher Güter, Bcichtumb, Gut, 
vil Cieider, Hauazrats. Acker, blatten . . .» 
Oeiler, Trostsp., m, 2 — «Du hast X oder 
Xn Bett und so vil Huserott, das irret dich 
gar fast an dem Weg Gottes». Id . Bilg., 112 &. 

— «Wol Kleidung dem gar wol zustot, — 
wem in sim husz ist vil huszrot», Brant, Mo- 
fetas, a, 2 h. ~ £ine Ehefrau kann «den huss- 
«odt lielten sammen». Mnrncr, Oenchm., K, 
l^. — Die schlechten Weiber «den huszradt 
aemmens mit der eaolien». Ibid., B, 3 — 
«Maniger armer . . . leln hamtradt oder Ira 
im stall verkauffen musz», um den Priester 
zu beaahlen. Diai., B, 1 a. — «... mit meinem 
amen hanumnUlin, wie aelunal der ist . . .» 
Äell, a, 2 3. Fig., Vorrath an Gelehrsamkeit 

Busse, Hnaeen. draussen. — Ein Beioht> 
Vater rathet einer Frau ihre aneheliehe Tochter 

'"^n Kl« s-fnr /n thnii. « wanne wissoiit blibet 
iii huue^ was SU dcnne erbet das ist alles 
nitanrehto. Nie. v. Basel, Bek. Tnul., 42. 

— «Der ftiiis bleib nUeine Aimm atende and 



wartete, wanne die tier? Iinrwider us gingent». 
Glos., 66. Kün., 452. — «Do doteat ir frönde 
Aimm se lande b& saohen». Kdn., 856. — «Bar^ 
schafft . . . soll hussen sin, — nit kllinen SB 
dem disch binin». Brant, Thesm., c, 4 a. 

Hmie^e, Mantel, langer Bock. «Be 
vorent etwan Schüben, jetz seind es Huss- 
Mte»». Geiler, Narr., 28 b. — «Welcher Wind 
kat den Layen . . . ire Hussöcken vornen zer- 
rissen, also das man in sich das die Natur 
understat zu verbergen». Id., 8chiffderPen , 
40 

Nach Tschudi. Chron. helv.. 1,468 «, sei 
die Mode der Husäcketi, d. i. langer Röcke, 
im Jahre 1865 doroh die Banden der soge- 
nannten Engländer ins Elsass und in die 
Schweiz gebracht wurden. — «Husei^'iren, ch- 
mals ein Kleidungsstück des augsburgischen 
Frauenzimmers». Schmid, 268 — Frisch, 1, 
478, sieht die Erklärung bald in dem mittel- 
alt llousia, Jloucia, franz. housse, sowohl 
Pferdedecke als Mantel für Menschen, bes. für 
Geistliche (Ducange, 3, 721); bald in dem 
Theil der Frauentracht, der Casncti, franz. 
casaqae, hiess (Ducange, 2, 211). Die Gemma 
Gemm. vnd Daaypodins haben den Ausdruck 
nicht; -\ iJüdius sagt bloss: «Palla. ein 
langer Frawenmantel». Unter dem nämlichen 
Wort Palla hat aber Göll wieder, 966 : cSehanb, 
Hüsede, Frawenmantel». Da es demnach ein 
I Mantel war, so wird der Ursprang nicht ao- 
I wohl auf die viel klirsere Cataea, als anf die 
lanj^c und weile 7fo>ma zurückzuführen sein ; 
, und da Housia im engl, housiog heisst, so 
mag Tsohudi nieht Unreoht haben, wenn er 
die Einführung den Engländern zuschreibt; 
aus einem schlecht ausgesproebenen bousing 
konnte in nnaern Gegenden leieht HuaMol 
entstehn. 

Hnssnche, Haussuchung. — Hat Jemand 
zu Ebersheim heimlich Eckern aufgelesen, eo 
Nüllen «der büttel und mines herren hotte 

I hussüche darnach dftn». J320. Weisth.. 1, 670. 
Hnsang, Behunng, Behanaitttg, Wohnung. 

I — Der Narr «verdirbt und musz sin husung 
han — in ewigkeit iu äiucm grab». Braut, 
Nach., 1Q9. — «Diogenes . . . wiewol ein Mb«- 
sung was ein fa?z>. ](>id . 2R. — «. . , die 
weder laiul noch husung han». Murner, Virg., 
C, 5 b. 

Htttbitag, heutzutag. — Ein Armbrufster 
erklärt, er sei zur Zunft der (Toldschmicde 
gekommen und dass er «noch hüibUage bi 
inen were». 1447. Goldschm.-Zunft, 24. — 
Christus will «ouch noch hütehetag» die Sünder 
trösten. PrediiTl Peters v Gengenbach. 1486. 
— «lob mein es solt noch hütbitag ans Pre- 
digern etwenn dick geschehen ...» Geiler, 
Post . 3, 93 0. Etc. — «Wen v ir . lesehen 
und erfarcn betten, dass disz hoitz vil gesund 
het gemacht, so sotten wir es noeh mmtStag 
mit unserem schaden erfaren» Murncr. Gayac, 
|489. — «leb hab mich allezit and noch Awt- 
I d«fm erbotten . . .» Id., Briefe, 99. 

Iiutteber. — Oremper, die «trübel, erper 
und hutUber» verkaufen. 15 Jb. Alte Orda., 
B 18. 

Hvtsen, Hntsiseii, Haehtsen, onainntep., 



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von dam Ton, den die Yög-el von sieh geben, 
▼emi sie zornig sind ; fig. angreifen, schelten. 

— «Wenn ein Kutz ist undcr den Vögeln, so 
kuUcn sie »U über ia». Qeiier, Emeis, 13 b. 

— «. . . dM die Welt widor sie pfiset und 
pftitzt und uff sie hütet . . .> Id , Bilg , 119 b. 

— «Jedermaa hutsiget über in». Ibid., 106 », 

— «Alle CreatOTfii «ton wider den Sftnder . . ., 
sie pf i> n und hudiUm wider in». Id^ Arb. 
bam., 112 «. 

Biw«, Htwel, fem., Nnehtenle. Sehers« 717. 

— »Zur hüwen». Strassb. Hansname, 1404.— 
«Ze hüweU», feldname, Kiederhausbergen, 
13 Jb. 

Häwel, Lippe. Hiufel, Hüffel, altd. Hiutlla, 
heisst eigentlich Wange. Wackemagel, Wür- 
terbach, 186. — «... and |krümment das 
Maol und henckcnt den Hüwel über die Hit- 
sehwester in Bitterkeit». Geiler« Ha« im Pf., 
D, 1 a. — «Dann wärst dn den J3iRlMi heaeken 
«nd tmng sin». Id., BUg., 181 •. 



I. J. 

Jagehorn, Jagdhorn. — «Zun Jagthom», 

Strassb. HauBname, 1348. 

Janehant, JaLr lliund. — «Unser herre hat 
sine jagehunde liberal». Tauler, 128 (25). 

Jiigerie, Jägerei, Jagd. Beuecke, 1, 767. — 
Die Germanen «legen ir leben gentsUeh uff 
jegefig*. Ringra., Cäsar, 47 b. 

Jägermesse, kurze, schnell abgefertigte 
Messe, wie sie den Fürsten und Herren von 
ihren Kaplänen gelesen werden rousste, wenn 
sie früh morgens auf die Jagd ritten. — «In 
den Fürstenhöfen gat es fast auch also zn ; 
wolan Pfaff, mach es kortz« Uss ein Jegermest 
das wir zu essen kämmen». Geiler, Brös., 2, 

68 ^ 

Jaracht. S. Akte. 

JTnraelt, Jargeztt, atuifTersarliim, jedes Jahr 

am Todestag irgend Jemandes zu feiernde 
Hesse. — «Stift PA-unden and Spend ... das 
man aneli etwa« von dir bab, da ein Jarttit 
stiften, und des Gofertcs vil . . . Wie es dir 
werden mag mit Eeoht and Unrecht, damit 
dn das gat Werek affriehtest, das /orseif, die 
Spend . . .» Orilf^r, Brös., 1, 68 b. — Der Bauer 
«das jarggU will er han gar flissig». Murner, 
Nb., III. — Aenens will seines Vaters «;ar- 
MtU begon, — nnd ' pf^rrn auff die altar schon». 
Id., Virg., N, 6 i», - Ironisch : «üred Mül- 
lerin jargeeiU. Id., Müle, Titel. Etc. 

Ibescb, Ibisch, Eibisch. — «Zft Yhrp-hc», 
Feldname, Westhaasen, ISöl. — «Aithca, 
ThUch». Gersd.« 88«. 

lebt. S. Iht, 

Jegenote, Ingenote. S. Qenote. 

Jehen, ich /O«, /«fte, prftt jach, gach, sagen, 

behaupten, bezeugen. Scherz. 728. — «Wir 
hörten von ir schöne jehen*. Guttfr. v. Str., 
I. 11. Bte. — Bischof Walther klagt dass 
seine Geg'ner tjehent das wir -wenen unsere 
bürgere triben uzer irme rehte>. 12(31. Urk. 
Bnch, 1, ;^54. — «8o MhMl alle Mei.ster . . .» 
Tanler, 116 (88). — «... die tagende^ der 



man von im jaeh». Gottfr. v. Str , 1, 17. — 
Commodas war so bös «daz man jach er were 
ein üent menschliches könne». Glos , 28. ~» 
König Adolph war ein Held, «dez jokent im 
die besten an dem strite». Ibid , 61. — «Er 
ist iuwer sun doch, als er jiht». Gottfr. v. Str., 
1, 69. — > «Herre, ich giht daz ir min herre 
sfnt». Bis. Pred., 2, 7. — «Die gezQge, die 
inio PS helfent jehen». KufTu h, 1349. Weisth.» 
5, BÜA. — «Die müssen in das beste /dWn». 
Altswert« 8. — « . . . and mBet man in nimme 
du jfhen, sunder .Tunckher». Geiler, Ev. mit 
I Ussl., 19Ö b. _ «Hans Jetcer begande wider 
lydksN*. Hnmer« 4 Ketser, C, 1 b. -. #80 wfU 
ich euch die worheit jehen». Ibid , J, G ^ _ 
«Wenn ichs dörffi, so wolt ich >e^». Momer^ 
Sehelm., i, 9 — «Man nnss in (den NettneD> 
gncdig frouwcn jehen*. Id., Genehm , H, ! b. 

— «Fileicht möcbt ich in warheit jdken , . .» 
Id., Bad., F, 6 «. - «Was Dido wttrd n inen 
jehen . . .». Id., Virg. C, 8 « — «Im sprnch- 
wort man genieinlich giecht ...» Brant, 
Nsch., 25. — «Aristoteles, der gieht^ — di» 
gstalt der ding wandeln sich nicht». Ibid , 98. 

— «Wa ist gotts ütiaff, das jungst gericht,. 

— dovon er (der Prediger) selten etwas ^^?». 
; Murncr, Nb., 146. — «Gar bald ich zu dem 
träger jah — lasz ston die »upp . . .» Id., 
4 Ketzer, M, 8 q. — «So bald er seine geeilen 
sähe, — stehnt ab dem krieg, er jahe». Id , 
Virg., h, 8 — «Von stund ich zu mir selber 
jahe . . .» Ibid , k, 1 «. — «... Jnppiter das 
sprach, — es solt gesohehen das er sadk». 
Ibid , d, 4 b. Etc. 

Jelen, schreien. S. auch jßen. — «So wir 
denn uff erden Ilgen, — weinen, jeUn, hfilen, 
schrien ...» Karner, Genehm., V, 2 b 

Jemertol, immer. Eigentbfimliches • Wort. 
Simrodc hat es nicht verstanden ; in den Stellen 
von Brants Narrenschiff, wo es vorkommt, 
übersetzt er es durch : wie toll I — «Ave, tal 
oud bruoa der garten, — naeh dem darstet 
and dnt warten — das mwig herts yemertd». 
Brant ^^ s. nl r. D. Ged , 8. — «In spiegel 
sieht er yemertot». Id., lisch., 60. — «Manchem 
ist nit mit nnglfiek wol« — und ringt dnmoeh 
doch y f71^r^ '> Ibid., 106. — «l>as tribt man 
on end tfcmerdol». Ibid.* 91. 

Jenen, JendMt, irgendwo. — «Ein gnt,. 
vernünftig, witzig nar>, - des glich man nit 
mocbt lenen han, — in aller weit, als Socrates». 
Brant, Nseh«, Iii. — «Teh hab dttrehsndiet 
und durchlesen — ob ievdrrt ^y^r rin man ge- 
wesen . . .» Mnrner, Nb., 1. — «Ob ieiuieft ich 
ein örtlein find ...» Ibid., 20. — «Wes er 
sich yendm schnidig wist». Id.« i Keiner,. 
E, 8 

Jenne? — Einen treuen Sbmann nennen 
die Ebbte eher «ein seilbrer nnd ein 
Adelphuti, Murin, 57 b. 

Jerling, einjfthrifes Pferd. — «Acht pferA 
und zTi en jerling, angeslagen för 38 goldM». 
1619. Stadt-Arch. 

Jesen, gähren, sehiomen. — Der Wein 
«würd heiss in im selber und fochet an im 
Vass zu jeten und südet und thut vigentlichen». 
Geiler, Bilg., 87 b, 

Jestk Schlnohaer. Sehers, 787, jesehen fin- 



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— 188 — 



rnltire. S. aaoli Heach. — «lUax oder>e«(>. 

J* tten S. Gilten. 
Jeachen. S. Jödwu 

Jeweltoa, tibenll und iiiiin«r. — cC^lMlinisre 

und Gelfc sint ieweltm wider einander». Kün , 



Stieben zuher wie die ivmen». Braut, Nsch., 2 

— «... als lolt man tMCfifftSsen». Ibid., 119. 

— «Ein kindlin vor ein, ime}>h:)rhi. Brant, 
Freiheitstafel. 309. — «Der immen oder bieuen 
natnr Ist wild». Hnrner, Instit, 97 ^ ülea* 

MML'cl (fand in dem hof ein hufi^n imen ston . . . 



ti^. — «Die müUer hettent iewelten geweget : Imttmtock . . .» Id.» Ul., 10. — Auch Bienen* 
dfts gras» in den Fftebwasaern. «wie verre | Mhwarm : «Wer da findet ein /mmmw in einem 

und vie vil sä das notdürftig bedohtr> 1406. Baum, der sei wes er w öll. des ist er . . . 
Regr. A, 307. — «... do man solichs ycwdten Ncm einer ein Immen n&s in einem Banm, der 



feil gehapt hat». 14916. Alte Ordn.. B. 29 



thut kein Diebstal». Geiler, Narr., r>6 — Im 



Ijereln. stechen wie die Borsten eines Tg:els; Tratini «iinm*n nnib ein fliegen» sehn. Trüiui b., 



von einem zu ling^stlichen Gewissen gebraucht. 
— Leute, die gebeichtet haben, «nftt deater- 



a, 4 b. — «Der beste hnnig ist von den x/minen*. 
Bninsebw., Dist., 7<i ^. — <I)ie liyenen oder 



minder haben sie kein Beniej^ren snnder ymmfn». Adelphus, Türk. A, 3t>. — Zehnden 



haben alwcg ein Iglen. sie haben noch nit 
recht gebeiebtet». Geiler, Irrig Schaf. G, 2 ». 

ll>t, Icht, Hv,'&9. Scherz, 728. Die gcv iUm- 
Uchste li'orm i&i üt. — «£r sach si spate und Schniid. 
frQ, — Swan es mit ihte mohte sin» (mit et- 
was, irf^endwie). Gotifr. v. Str , 1,2(51. - 



von ikelber. fjmmen, schaff . . .» Dial., a, 4 — 
«Fischzehenden, ymmeneehenden . , .» Brnnf, 
Zehn den, c, 3 h. — Aucb im Oeskreioliisoben. 



Inblntcn. innerliob verblvteD, Hg. Gedanken 

oder Gefühle innerlich entweder gewaltsam 
«KaiistQ ihtes iht daiiutc':'» (irgend etwas), unterdrücken udir sclinicrzlich he^jen. Im 
Ibid., 1, 41. — «Ist das sü iht überbruchent, ersten Sinn bei Geiler: «Er hat die Red mit 
das sont sä bexalen; wurt iht über, das sol man der er seinen Nächsten treffen möcht bereitet 
in widergeben» 14 Jh. Hanauer, Constit., 270. und bar im Mund, die verschluckt er und blutet 
-- «Wann des g&tes, das in den dinckhof ee- in». Pred. u. L., 116 «. — «Ich sag dir das nit 
böret, tcht feil würd . . .» Limer«heim, lö Jh. i bessers ist denn also inblutm und in im selber 
Weistb., 6, 413. Etc. — Frage nicht «von j absterben». Selenp., 24 b. Etc. — Im zweiten 



dorn ihte in dem nihte». Tauler, 49 (10) 



Sinn bei Brant: Die Narren erwartet ewige 



«Das sprach Judas nit das im von den Armen I Strafe, «das sie ittblutend und selbst sieh — 



iehi Kng«b9ret. ennder er was ein Dieb» 

f;. iler, Ev mit üssl ,7! >>. — «Der kan nie- 
mandt icJU davon gesagen». Id., Pred. n. Lw, 
17 Eke. -» «... ob von imgesehiebt — 



in jamer nagent ewikliob». Nseh., 85. 

Inbnich. 1 Mi'^-brauch. — « . . Nit wie 
unser Winschiuchen und Zatrinker thund, die 
Ir Anmnten allein am Win vnd Znsnlfen sn* 



rher. drinckge. schirr vellet icht — das > kummen, das ein teufelischer unmenschlicher 



da den win nit sufer lost ...» Brant, Tbesm., 
a^ 8 b. — Wenn «tdtt hierinn geirrel wiv. — 
so ist es doch on alles goftr». Id., Lajensp., 
170 » 



lnbru€h.»i in disem Land». Geiler, Post., 4, 
14 b. 

Scherz, 288, 0ht das Wort unter Finbruch 
und übersetzt es durch consnetudo; sagte man 



lljgem, sebmarsen, von dem tmangenehmen I aber damals eine Gewohnheit brioht ein, wie 

Gefühl, das man in den Zähnen empfindet man heute sag:t sie dringt ein oder reisst ein? 
wenn man saures Obst isst. — «Es ist ein : Ich halte eher dafür dass an Einbruch im 
Frucht die nit seitig ist. bissestn darein, die I Sinn von infraotio, violatio legnm. zu denken 
Zin würden dir ilgem das du ninime essen i ist, das Srherz gleichfalls gibt; Einbruch in 



mochtest». Geiler, Baum der Sei., 21 «. — 
«Wann dn menseh das ander sieht smr essen, 
jn sein zen ilgtm, das ist allein Ton go- 
deucken*. Brunschw., Pest., 13 b. 

8. Frisch, 1, 487, wo auch aus dem Voeab. 
Ton 1482 angeführt ist: «zen illgem, i listupcs- 



die Ordnnng, in die gute Sitte, also Missbrauch. 

2. Einfall, Invasion. — Die Türken «dnnt 
ein inbruch '\\ nnn sie went>. — Brant, Nsch., 
94. — «Narrheit ist ein schedlich ding, — das 
gar bald nnd anch gar ring — ein grossen 
witen inbrttch tut», llumer, Nb., 4. — «Ich 



cere». — Bei Dasypodius kommt der Aus- ; förcht der armen Christenheit, — das uns eiu 
druck nicht mehr vor. war aneh in Sehwaben ' tn2>rueA möcht geschehen». Ibid., 259. 



üblich. Schmid, 2*)8. 



Inbruch 



«Chaos, (in jrross Gcschütt, 



Imi, neutr., hükcrnes Gefäss als Mass für > ein Sumpf oder Inbruch». Geiler, Post., 3, 41 b. 



Korn, Salz, etc. - Dem Vogt gibt jeder Huber 
n. a. «ein ymen vol fftters». Artolsheim, V^'2ü. 
Weisth.. 1, 699. — «31 Ymin habern». Mün- 
ster, 13;^9 Als. dipl., 2, 166. — «Jeder hub- 
bof sol dem meiger ein immi vol fftters, der 
dr5 ein sestertAnt, geben». Sundhausen, lö Jh. 
Weisth., 5, 53r^. — «Ein malten/min saleies». 
Bükl, lö Jh. Ibid., 4. 128. 

Imnie. Inbe, Biene. — Der kleine Zehnten 
«an schaffen, an lenibern, an Jensen, an i/mhen». 



Hier ist nnter Inbruch eingebrochenes, ein- 
gestürztes Gemäuer oder Erdreich zu verstehn, 
das einen grossen Schutthaufen bildet ; ebenso 
ist Sumpf nicht sowohl in der Bedeutung von 
Morast zu verstehn, als in der mit versumpfen, 
versinken zusammenhängenden, von etwas 
versunkenem. 

Indenkig, Ingedecbtig, Indechtig, memor, 
eingedenk. — «Eneas sprach : jr gseflen mein, 
— wie kündt jr nit ind-chtig sein — da? 



Volgekbeim, 14 Jh. Weistb , 4, 156. — «Die<vil sohwerers hond erlitten ?» Murner, Virg., 
iMneii. Binlin, Apes, der ist auch vil bei ein- 1 B, 1 — > «Biss indmde^ das . . .» Adelpbns, 



ander, sie haben ein künig». Geiler, Emcis, Fic, 148 b. Etc. — «Herr, bisa tfi^Miedkitj^ .» 
lä«i 29 b. Brös., 1, S9». Etc. ~ «Die 1 BlindenC, B, 1 h. 



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- 184 - 



Infel. 1 «Ein jn/el habern». Siereuz, 15 Jli. 
Borckh.. 193. 

2. Infula. Bischofsmütze. — «Da sahen sie 
ein ersamen Man, geziert mit einer bisclioff- 
lichen YnfeU. Geiler, Pred. v. Maria, 16 ». — 
Die Bischöfe kamen «in iren infulen für den 
fronaltar». Braut, Biscli. Wilh., 254. — «Die 
bischöfflich tnfeü». Ibid., 256. — .... das 
der fürsten kinder all — die infd tragen went 
mit schalU. Marner, Nb., 118. — Der öberst 
priester fiel damit, — Panthus, Jca auch sein 
infel nit — , . . beschirmen moohl». Id., Virg., 
E, 8 b. 

Infeltig, inncrlicli. — «Ire iuveltig gebet tct 
sü tM^eii und nahte«». Nie. v. Basel« ms. 

InflMbt, Eingefloehtene«, Stiekeref. — «Die 
Juden liaftent ürablönf oder Söum undcn an 
den vier Orten der Hentei, aU die Mentel ne- 
benteliär gescbUtzt worent, das «ie vier Ort 
hatten, an m eichen vier Orten betten sie blowe 
InßeclUen: Geiler, Post., 2, 70 K Etc. 

infelstniig. inspiratio. — «Eine nfiwe t»* 
geistung Je.> heilif^en Geistes.. Tauler. 80 (17). 
— «Die ^ertzen viler menschen sein innerlich 
durch die ingeittung grottes gelert». CapIfeOt 
Verwarn, f', 1 t>. 

«logrüu». Brunschvr., Dist., 76 K — «Bera- 
vinca, Inffrym; Oersd., 89 b. Tinea minor. 
Kirschl, 1, 522. 

Inleiben, einverleiben. — «Alle Menschen 
die dem Herreu ingeleibt werden durch ein 
rechten Glauben, durch die Sacrament». Geiler, 
Brös., 2, 64 t>: Holl. Leu, a, 8 «. 

Inmasern. - «. . . ase dem Schmertzen 
entspringt dann ein Eikum, ein Tnifern, ein 
Iimasem, das du deita aatolie&i iu dinem Ge- 
mit ininfnlen*. Geiler, Bilg., 137 ». 

Inmaxcrn hcisst wohl innerÜrh. tleckigrt, faul, 
d. i. krank werden; mau vergi. maae und 
mansechty nnd halte mmofam zusammen mit 
infulen. 

Insasz, Einwohner. — Der Kaiser berief 
«etlich erfaren Mwew des lands*. AdelphoSi 
Barb., 14 a. 

Instrapfen, einschrumpfen. — «Wan ein 

Glid etwan au eini Menschen erkaltet, so strupft 
es i»; wau wenn ein Ding gefrürt, so sihesta 
wol das es isesammen sirupß: Geiler, Ev. mit 
Ussl., 151 — «Dise Liebe heis.st darum ein 
kalte Liebe, wau »ie maobt das ein Hen»ob 
instrupft, macht ein Ingezogenheit and Ein- 
trocken /n im 8elbs>. Ibid , 87 «. 

lOMupfou, einschliirfen, etaziehen». — «Wir 
haben also in ans geaupft Eer, Gut und Lnst, 
das uns nieman me ilarvon bringen mag». 
Geiler, Ev. mit UssL, 165 a. 

Joch, aooh, wenn aaoh. — «Wie Obel sie 
mich joch stech, und wie wee sie mir joeh 
thete, das wolt ich liden». Geiler, Bilg., Ö3b. 
Etc. — «Verlosz, ob es »o^A dir behag. — das 
ding das dir schaden brinifn inajr». Brant. 
Cato. a, 4 a. — Ein Schwätzer «redt keim 
menM'ln M üt guts noch, — er si ioch nider 
cj lor lioch». Id, Xsch., 22. — «Ob dir ioch 
wul^'- iall die spis, — die dir entpfalt in sol- 
lich ^vise, — leg si oit wider iu die blatt». 
Id., Th» sm., b, 1 a Etc. — Gott will «kein 
eusserliüh optfer, es sey ioch brennopffer, fette, 



oder blut ...» Wurm, Trost, 28 ». — Manche 
haben die Irrthüraer «angenommen, oder ioch 
zugelassen, on verstandt und gnngsame er- 
kantnisz». Capito, Treger, H, 3 ». — «Die 
wort gottes, die müssen wor sein, wie toch 
ans die saoh ansieht». Butzer, Dass Niem., a, 
8 b. Etc. — Niemand kann dem Frommen 
schaden, «es seien ioch vertohter, TOrspotter.. .» 
Wimph., Chry».. 2 ». 

Jdchen, Jeoehen, act. : jagen, nentr. : eUen. 
Scherz, 727. — «Ein Struss ist gar ein thorecht 
Thier . . waa maus jöcAt« so spant ee die 
Fettieh nff». Geiler, Emeis, 18 b. — «Alles das 
darzu dich dein Will mit einem gehen Jöchen 
oder Treiben neigt». Id.. Irrig Schaf, C, 4 

— «Was Andacht wir Geistlichen habent stellt 
man wol, wir ilent und jöichen das wir ntim- 
men bald darvon kommen, hurr, hurr, und 
stond im Chor zn schwitzen». Id.. Post., 2, 5 

— cAn meinem seil ich draffter jeich vil nar- 
ren ...» Brant, Nsch., lö. — «Wann da die 
geisz gesetzet hast, — so hant wir weder rft 
noch ra'it — bi<?7 wir sie werfent M-ider um 

— und jeudient dich, zu ziehen drom». Murner, 
Nb., 80. — «Er jeumt in vSt dem felde her». 
Id., Virg., i, 8 b. — Cleopatra war «hin der 
sich zu ruck g^eucht». Ibid., c, 7 — Hat 
einer ein Thier tgeieuchet, das es sich zu todt 
het ge-yir Hilgen ...» LI., Instit., 116 

Dasypodiu.s : *jeuc}ien, fugare». 

«S. Johanskrnt». Brunschw., Dist.. 109 ^: 
Gersd , 93 b. Hvperieum perforatnm. Kirschl.« 
1, 138. 

Jttlea, schreien. — «Pfaffen, ^lüuich and 
N'nnnen, die nachdem sie. wol oder übel ge- 
trunken haben, öingeu hoch oder nider, schreien 
und jölen*. Geiler, Selenp 186 b. — .Sie 
schrien und gölcn*. Geiler, Emeis, 13 b, — 
Schmid, 300. — ä. auch jelen. 

Jolich, von ja gebildetes adj , affirmativ. 

— «Sag uns doch etwas, ein jolicht und ein 
bestimptes, affirmative». Geiler, Post., 1, 7 i>, 

Joraerig, jammernd, klagend. — «Die »ome- 
rige begirde zalete S. Dyonisius für einen ge- 
bresten». Nie. v. Basel, Bek. Taul, 58. 

Jorme, jetzt. — «Dazugeben uns Anzeigung 
die Propheten das . . .jorme die Zit hie ist 
das der Messias kämmen sol». Geiler, Post., 
7 0. 

Jortne ist wie dalme, dolme gebüdet. In 
letzterm gehSrt da zn dag, tag ; das 1 weist auf 
das alte Adverb, tülä hin. das eine Abkürznng^ 
von takme^ dalang ist und «den heutigen Tag: 
lang», d. i. heute bedeutet; durch BeifQgang- 
der Sylbe me entstand der Sinn heute iiuch 
endlich. Ähnlich wie tälanc gab es ein Jarianc^ 
das Jahr hindurch: forme heisst demnach: in 
diesem Jahr noch, und überhaupt: jetzt. 

Iren, einen mit ihr anreden. — «Sie wollen 
die andern Edlen nit iren, und ddren (dürfen) 
sie auch nit dutzen». Geiler, Narr., 137 b. 

Mittclalt. Vosare: «Ilnum vosamus falso, 
vereque tuamus». Juh. de Jauna. 

Irrsal, Irrihuni, bes. religiöser. — «. . . wie 
sie sollcni midea und flihen die Irrsal oder 
Irrung der Heiden». Geiler, Post., 8, 7 ». — 
Das Xurenschiff ist geschrieben «zu Verach- 
tung und strofif der narrhoit, blintheit, irrsal 



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185 - 



Qad dorheit». Braut, Nsch. 1, 115. — Mahomet 
Iwt die Religion «mit sim imai gesehft&t». 

riii.l., 9J. 

Irrsam, irrig, in die Irre führend. — «Dfts 
btt der tmoM weg gethon, — dann fr kein 

andern uisst zu yon». Jlurrier, Virj^., o, 6 

IrsttUgkelt, Irrsal. — ^Irsäligkett oder lüii» 
4emiss». Tranmb., a, 3I». 

Irren, mit itir anreden. Vcrg-1. iren. — Von 
einem armen hochniuthigen Adeligen: «die lüs 
hont in vor hnnger ümsen, — noeh irtt er 
sich so adeUch>. Murner, Nb , 211. 

Iseabeisser, Eisenfresser. — •her ysenbisier 
kenn ieh mere — die krciftiglich ein gantsea 
Y'Te — bi ciiu r irten hant erschlagen, — 
sad ward kein todter nie hin tragen». Mar- 
ler. Schelm., a, 8 Der Barf&sserprovin- 
rlal war «mit etlichen ysenbeiasern gon Weis- 
senburg kommen». Butzer. Weiss , i. 1 «. 

iMsebnMrren. Ismarren, Eiszapfen — 1408 
«erbrachen viele Brücken über liou Rhein 
«von dem ysmarren». Golm. Chron., 17. — 
«Die Sonn zerschnieltxt Jauchmarren Bit Was- 
5?r; al.so wart Wasser «u Isasehmarren und 
hert, war die Suuu nit scheint». Geiler, Arb. 
kam, 108 b; Post.. 2, 7 b: Bröa , 1, 25 a. 
Etc. — Eine Frnu sa<,'t : «ich hab ein iaz- 
ichmarren von dem dacii da herub gcuumen*. 
Pauli. 139. 

Istlich, essentialis, wesentlich. — « . . . 
nit das die Forcht Gottes wesenlichen und 
istlic?i£n Haltung der Gebott Gottes >f i. Im suu- 
der sachlichen». Geiler, Sclenp., III b. Etc. 

Itel. Scherz, 743. 1, Adj., leer. — «Der ist 
der g"nndc ein üal vaz». Gottfr. v. Str.. 2, 114. 

— «Wir enlazen itel hende — 2iinuaer wider 
gekeren». Ibid , 1, 99. — «WeUek ding en- 
pliahon sol, das mos itd ltdig und van ain>. 
Taaler, 2^ (40j. 

S. Bio«, laater, niehts als. — «Die benke 
und stüle worent itel golt». Kön., 272. — «Es 
resente z& disen ziten z& Italia iiel blut*. 
Ibid.« 412. — Ken boII kq Strassborg die 
Bächer nicht mthr mit .Struli decken, sondern 
«mit iteUn siegeln». 1894. Heg. A, 357. — 
«Gonfeete ... sol man maehen von itM% 
zncker one ammclung». 147(\ .\lte Ordn . 2. 

Mit Personennauen verbunden, bezeichnet 
CS ein Familienglied das keinen andern Za> 
namen hat : Johannes Jtflmanssc. znm Unter- 
schied von Johannes Schönmansse, 1405. 

Iteln, leeren. — «Also vil also der mensche 
g-itdt ist, so vil me ist er eapfenglicheii*. 

Tan 1 er, 93 (19). 

Itewize, masc, Schiimch. Scher/.. H'l. — 
«So Wirt mir mein her Tristan — Mit itewize 
lind mit arkeit — DikUo uikder ougen geleit». 
Oottfr. v. Str., l, 194. — «Der künic min 
brftdfr niolite — Dc^ iteiri^r.i iinde min — 
mit eroü ledic und auc i>in». Ibid.. 1, 23. Eic. 

Ittewissen, schmähen. Scherz, 743. — Beim 
Leiden Chri$ri «alle erbermde wutge*t€wis9et». 
Gebete, 14 Jh. 

.Jut'h. neutr. Scherz, 744. 1. Ackormass, 
Jachart. — «Der fronde sint &) juch, der git 
iegliches dric sester roeken und dric scster 
hab»rn>. r.utterbach, 15 Jh. Weisth., 4, 106. 

— Der Meier von Logelnheim «het von sime 



ambahte ein juch^ Ut ze l{a<renen, und ein 
juck, lit übers dorf, und ein ji(ch, lit in Dien* 
tal, und ein halp morgen darunib» ]404. Ibid . 

4, 146. — Die Aebtissiu von Erstein gibt «ein 
iiidk holtzes nf die barg». Heiliglcrenz, 15 Jh. 
Ibid., 4. 144. — «Ein achteil eines juches . , , 
Ein halb juch». l'S2d. Gart, de Maih., 137. — 
«Eia juA hottaes» so HQIhaasen. 1972. 0. e., 
285. Etc. 

2, Fem., Fronarbeit auf einem Juch. — «Das 
nftnthalp dorf sol tftn swo fHche, eine th 

hrrbste und eine zfl merzen». Marlenhcim, 
13i8. Weisth., 1, 72ö. — Gewisse Lehnsleute 
zu Lohr waren «schnldtg drige fudie tA tlln, 
eine zft lenzen, eine zft berb.ste nnd eine z& 
brochmoüde». Um sie abitulu&cu, ward liber- 
einkommen, dass «die lüto für die juch hiil- 
lent geben 6 4 zft iren ziusen». 15 Jli \\ ei.sth , 

5, 489. «Wer zft Eckeboltzheiiu uder zh 
Wolfesheim het einen plläg r.h ackcr gande, 
der git den herren Hu scli . das hei8sent;/<cÄ- 
pfennige*. 15 Jli Hist. de S. Thoui., 329. 
(Vermulhlich weil ^iell die Bauern damit von 
der JulK dem Frondienst, losgekauft hatten, 
wie /.u Lohr ) 

Juchzen, jauchzen. — «Dorumb so iuchsz, 
seliry oder bill, - so hilfft es nit and ist 
umbsunst». J. Muraer. ü, 3 b, 

Judenblflitt S Gi-üsel. 

Jndenschnl, Synagoge. — «Do ist er (Chris- 
tus) dornoch kummen in die Judemchid und 
hat seine Junger . , . giert». Geiler, Post., 3, 
37 b. Etc. 

JUdischeit, die Jndensehaft, das jüdische 
Volk. — «. . . und solt also erlösen die Jü- 
diacktU und sie frei machen*. Geiler, Post., 
4. 18 b. Etc. — «Opffer, zehend, Heissig bet 

— die jiullsclmi vor Seiten det», Harner. 
Bad., B, 1 a. 

jQfr. Leiohtsinn. — «Was nar der Lather 
sagt nnd schreibt, — sein «respütt und jufi 
darusz treibt . . .» Murncr, Luth. Narr, 111. 

Julfbab, leiohtfertiger, liederlicher Oeselle. 
Schmeller, 1, 1203. ■ «Du schilte.st uns jauff- 
buben^ trosser, die aller leichtfertigsten». 
Bntzer, Treger, C, 1 b. 

Jnffen. leichtsinnig reden oder mit etwas 
umgehn. — «Darnach wfftitu mit den h. t>a- 
cramenten». Horner. Adel, C, 2 *. — «Da tu/» 
festu: hie stand ich, hie trnts ieh». Id., 
V. Engl., 967. 

JUffiäch, leichtsinnig. — «Was du also 
iuffisch und spotlich dem christlichen künig 
widcrredest . . .» Jlurner. KÖn. v. Engl., 945. 

Juffkind. Vergl. Juffbub. Zarnoke, 406, 
führt an: »Jußkind, adolcscens perditiis et 
dissolutus. Picior». — «Silerus der verlag sich 
nit, — im uarrenschiff fftr er ouch mit, — und 
juftkind und itietzen vil». Brant, Nsch., ß6. 

Juiriudiug. leichtfertige Thai — «Ein Narr 
. . . wäut — er si witzig, so mau sin laoh 

— und ein jujftäding usz im mach». (Gpt,'cn- 
stand des leichtsinnigen Treibens). Biaui, 
Nsch , 67. — Luthers Unternehmen ist «im^?- 
sdeding von einem gei:»tlichcn man». Murncr, 
Adel, B, 2 a. — «Diso dein jujftäding belangt 
midi alle in» Caintn, Treger, P, 3». 

Jugert, Jacharl, Aokermass. — «Titjron 



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- 186 — 



desselben leib gestrecket was, — neun jttgert 
felds iresogen basz». Mnrner, Virg., T, 8 o. 

Jnnen, Rotwelsch, spielen. — «Mit rfibUng 
jtnien ist sin kouff*- Braut, Nßch, 62. 

Jangeii, veijfiagen. Sehers, 746. — «... 
Liebe soll «iimpm and ninirett*. Oottfir. t. 
Str.. 1. 179. 

Jüngern, verjüngen. — Der Meiuell loll 
sein altes Kleid ab/.iehen, aaf dass er •iüngert 
6ick mit zncht und eren*. Murner. Bad , D, 
1 a. — «Der schlufiT Mdk hat geiikngeH sidi». 
Id., Virg , F, 2 *. 

Janggesch äffen, jugendlich ausseiu-tid. — 
<B3n wunderbarliche artznoi, -m reinigen das 
angesicht und die hat allenthalben, behalt aaeh 
die leot iunggtichaffen*. Fries, 116 b, 

Jnnkhern, verb., einen einen Janker nennen. 
' «Ich hab es dick gehört, M enn die Kanf- 
liit bi einander seind. so nennen sie etlich mit 
Namen, (.'untz, Clans. Huns etc.. und Junkhcr 
Osswald i«t ein hoffertiger Scbisser, and spot- 
ten sein das sie in /•tiumem, aber er verstot 
es nit». Geiler, Bros., 1, 8M «. 

Joppe, Kittel S. auch Gippe. — J etzer 
klagt dass er den Hdnchen Seidenzeug gege- 
ben : «hett ich ein zwilchen iupp dorfiir. — 
ach gott, doselb gesohnitteu mir». 31unier. 
4 Ketzer, L, 6 b. ■ «Er hielt sein wilprcd 
under der juppen verbor^'cn.> Id.. Ulensp , 81. 

Jüssel, jusoalam. franz. jus, Brühe. — 
«Gedeon legt das Fleisch in ein Korb und 
den Jüsiel des Fleisches schütt er in einen 
Hafen». Geiler, Fred u L., 86 b. 

Jnat. Scherz, 74H. S. aneh S^tt. 1. Augen- 
blicklich,mit besondrer Be?on'i;iir des plötzlichen 
Eintretens oder des raschen Vorübergehns; 
dann auch plötzliche Aufregang. — Einer be- 
nimmt sich «also das er in den just und in 
die rifiere kummen ist». Nie. v. Basel, ms. 
(Jiusti Tjost, bedeutet oft Zweikampf; hier ist 
es vielleicht für Kampflust. F]ifer Was Bi- 
fien sein mag, weiss ich nicht} ein bei Tar- 
nieren iibUcher Ausdruck?) — t. . . so einem 
Menschen solliche Hertzigungen einfallen in 
einem Jmt, und er nit darein verwilliget . . .» 
Geiler, Selenp., 212 «>. — «Wann ein Fraw 
^'eht in ir Stab, die zu fast warm ist. so -« iirt 
sie im ersten Just betriebt, rümpft die Nas 
...» Id , Trostsp , AA, 4«. — « . . so 
laufen wir darüber hin wie ein Han über 
Glut, der wüschet in eim Just hinüber, auf 
das er die Flügel nicht verbrenn». Id., Se- 
lenp., 206 K — «Als S. Paulus verzuckt 
ward . . . was er dornmb nit selig, wenn 
dieselbe Seliijkeit was allein in eini Durch- 
lauf und Just, lief durch in hinweg und ver« 
schwand stracks». Id., Post.. 2, 29*. — 
«Bistn zu heftii,' in Ilaiidhabuni; dor Gerech- 
tigkeit . . .f al&o das du di^rch gehe« Treiben 
oder Jiwf des Qeistes Qber und über ansfarest, 
80 milder und inässige dich*. Id., Irrig 
Schaf. C, 2 b. — Die Obern «sollen an sich 
halten nnd nit straeks Im Ju9t der Bewegung 
strafen». Id , 7 Scheiden, I. 1 ». 

Wir sagen noch just für so eben: er ist 
jrMsi komme, wie im frans , il est venu tont 
juste . . . 

2, — *. . , nach der just — was irsiinneo* 



lieber lip». Aitswert, 26. — «Das ist oft der 
gemein futt». Ibid., 62. fDie Just, der Just. 
das was f&r recht» gut, jutt, giltf Die Kode?) 

K. 

Kabes, K«biis, Kohl, Kraut Heute noch: 
Kappes. — «Kmtmerket, ruben, kabus, oley, 
rettich ...» Rappoltsweiler. 1.S02. Als. dipl.,, 
2, 78. — «Ein viertel Mbeskrut galt... 

sch.» im Jahr 1326. Clos., 135 — «In den 
kabusgarten» . Westhoffen, 1H36. Bebeinheim. 
1851. — «Das kaheslant». Truchtershciol, 14 
Jh. — *Kabuslmt». Krautergersheim. U Jh. 

— «Der kabeiiehenden». Ruffach, 1349. Weisth.. 
5, 386. — S. auch Käppis. 

«Kaböbeb, Axt SpecereL 16 Jh. Kaolhaas» 
Ordu. 

Kachel, irdener Topf von geringem Werth. 

— «Kadüenf häfen» wasserkrng». Braat, 

Nsch.. 68. 

Kaf. masc. — «Wir sprechent ouch daz sü 
den ko^f zwüsehent dem wert und der be- 
deeketen hmeken mit gemeinem kosten sSHest 
wider macheu er vor alter harkomnien 
ist, und üui ouch enkcinre obewendig des 
obem kaffes graben one den andern». iStf» 
Entscheid wegen eines Streits in Betreff ciier 
Mühle. Hist. de S. Thom , 363 

KatfSsn, Kapben, Kapfen, gaffen, sohanen. 
Scherz, 749. — «Dane wart ouch ougrcn niht 

gespart, — Da kap/ete vU maniger dar», 
ottflr. r. Str., 1, 68. — Sie «ftop/en nlwa» 
Irlant an, — Da nemen ir ontren wnnnC'. 
Id., 1, 115. Etc. — «Daz Instlich ankapht» 
daz si hat». Nie. v. Str., 892. — Die Seele 
«het ein ewig: widemeitren und tciderkapfot 
in den grünt irs Ursprunges». Tauler, M)2 [hi). 

— «Die mit demfitdidt herüikc^em wottent*. 
Id , 44 (9). 

Kaffetze, Kaftce, fem., Kapsel. Schrein. 
Schera, 749. — «Die firowe, die in der kaffetum 

uf dem sessel saz . . » (Ein Marienbild in 
einem Schrein). Marlein, 27. — Adeloch ist 
«zft S Thoman begraben in dem erhebeten 
holen steine der do stet in der kafzer nebent 
dem fronalicr». Kon,, 729. (Das Glossar, 1108. 
erklärt das Wort durch Sarkophaf^ ; schon der 
Context zeigt dass dies nicht richtig ist; die 
Kafte ist der Wandschrank, der Schrein, wo 
noch nicht lang der steinerne Sarg siidi be- 
fand). 

Kai, Kaiwe, kahl. — «Karolus der eeäm», 

Clos., 84 Kön., 890. — «Heintznian mit dem 
hüwsn köpfe», Todtengxäber sa S. Thomit 
1418. 

«Ch«lewe« calvitinm». Herrad, 196. Sehars, 
754. 

Kallea. singen, schwatzen. Sehers, 76S. — 

Das Votrelein «daz kaUetr . . . mit solcher 
überm&te ...» Gottfr. v. Str., 1, 11. — «Dia 
meit wart sieh wider den man — So rehte 
liepliche machende, — Smierendeunde lachende, 

— KalUnde unde kosende ...» Id., 1, 263. 

— «Ich hab offi nnder rotan rosen — ge- 
kl n ff r lekollm und gekosen». Himer, St^batOn 
i, 4 



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- 187 - 



Kalätat, Golgatha. — «Sie ha!n-';i in hinus- 1 
fefirt gen Golgatha, das aui^gelcgt würt diej 
Jbbtat oder Haii|ititat, OalTarie ; nit nnb der | 
ffirnscbalcn willen des Haupt Ade. Jeu ctlicli 
ugen da begraben ligend, aber nmb der Ent- ' 
laaptvB? intlen und üffheneken der vei^l 
i«npt!"n >Trn<;rhen. deren Gebein da lag blos 
Süd eotdeckot». Geiler, Passion, 8ö ^. . 

la der lateinisohen Ausgabe der Passion | 
'', 4 i^t calvaria im Sinn von Schädel prc- 
lommen: calvaria capitis Adae.damnatiquorum i 
iki eimnt calvariae. Die Oemma Gemm er- j 
klirt calvaria durch KallT^it und fügt bei: 
«ctiam est locns in quo dccapitabantur la- 
trones. sie dietna propter oma ealva, ein Ent- 
bonptstat». Dies stimmt so genau mit der 
Geiierschen Stelle, dass es die Verrauthung 
begründet, entweder er selbst oder doch der 
f'bersetzer des lateinischen Textes ins Deutsche, 
Job. Adelphus, habe sich der Gennna bedient. 

Kalten. 1. Kalt machen. — «Liebe armet 
und k<ütet». Gottfr. v. Str., 1, 180. — «Forcht, 
irnren. ha&% kellen den lib> des Menschen. 
Bnmschw., Pest., 13 ». 

2. Kalt werden, erkalten. — «Nft bcgunde 
ir herze kalten». OoUfr. y, Str.. 1, 1H9. — > 
f . . . das ir herts« dorren und keUm mag». 
Tauler, 84 (7). 

KAltsinnig, kaHblfltlg. — wich eihe ... da« 
In zornig bist, Iiiriiiii mir gcbiiren wil, kalt- 
ttimig in sein*. Marner, Adel, k, 1 

SAltwve, kaltes Fieber. — «Wenn dich der 
P.iJt schüttet nur ein Tag und das Kaltwee 
hast, so ist alle Hübsche hinweg». Geiler, 
Brite., 1, 106 ». Ete. 

Vnoh r ri Ooll. m 

Kalweu, kahl werden. — «Von frost mäz 
die beide haiwen*. Altswert, 70. 

KMmelthier. S. Kevyelthier. 

Käne, Rinne. — «Wenn es (das Bfetall) von 
dem Feuer zerschmoltzeo, ist, so louft es durch 
Ii.' Känen oder Rinnen her OBS in die Formen*. 
Gtiler, Post , 2, 3 b. 

KAnte, Kanne. - «Thast du den Wein in 
ein Kanten, die Kant ist villeicht unden [ 
bancbecht obncn spitz, so hat er di.eselb Furm». ! 
Geiler. Ev. mit Ussl., 16«. — »Wenn vier j 
odf r fünf Menschen kommen 7.n »^inpri vollen I 
Vass mit Win, eins hat ein iialbiuassigen 
Kanten, das ander hat ein Kanten die zwü ' 
Mass fasset oder drei, und alle fiillent sie ir ' 
Kanten vul». Fred. u. L., 3ü b. — Der 
Bisehof schirkti den Rathsherren *Acht kanten 
mit wein». Brant, Bisch. Wiih., 261. — «Wenn ' 
der dunder blix zerschlieg — alle hefen, kan- 
ten. krieg.. Murner, Nb., 66, 264. — Ulen- 
■piegel «nam zwo kwten*. Id., Ul.. 83. 134. 

— «Wir fejren uff den stnben, in den hantm, 
1 dem bret, und an dem dantz>. Id.. Adel, 
H, Ib. ^ Sie «leesent nider za dem tisch. 

— e «le fr kerUBm betten gwisebt». Id., Nb., 
220. — «Ein kante mit gutem wein>. Pauli, 
139. — Sornehwort: < Wan man unsern hergot 
rieht in der ifconlm am boden, so ist der wein 
ansz». Räthscib., b, 3 1^, — «Grosse zinnene 
tonten». Bronschw., Chir., 124 ». — «Ein kaaät 
▼oU weiiw»* im Travm eebn. Tmumb., Id, 6 «. 

«Ein b»lbmettlg kmUm». PauK» lOft. 



Knntengiesser. Kannengiesser, die zinnene 
Kannen etc. verfertigten. — «Da sott thon 
als die Kemtengiesier^ die seblaben «wei Zeiehea 

nff fh\s rrCKi iiirr». Geiler, Narr., 105b. 

Kuphut, Jvapntze an der Kappe, S. Muk 
Kappe, — «Zft dem KofMt». Straatb. Hmii« 
name, 1307. 

Kappe, fem^ eapa, f^anz. chape, Mantel 
der OeistUohen, Kutte. Schern, 7ö9. — Si& 
trugen ^linkappm nnd solhc wat», wie Wall- 
fahrern geziemt Uottfr. v. Str., 1,38. — «Einre 
det unrehtc und det ein kappe an und bibilte 
unreht ; der tüfel kam und nam den mau 
. . . und lies die kutte gantz». Tauler, 450 (78). 

— «Die weltlichen stifte vohent ane swnrCs» 
kaopen zft tragende, z&m zeichen eines ane- 
vunendeu rüwen». Kön., 511. — «Ein rote gc- 
nihele kappe». 1417. «1 ff 6 sch umb zw» 
uneen güldes zft der cappen». 1418. .S. Tlioni. 
Fabr. — «Ein Miiuichskutt hat da hindcu an 
der Kappen die Gestalt eines Schiltes» . Geiler^ 
Has im Pf, A, 6 b; Schiff der Pen , 40»). Etc. 

— «Wir went kein kutten tragen — noch 
kapp, sie hab dann schellen euch». Brant, 
Nsch., 101. — «Die kesbettier und die gngel- 
fritzen, — die ir kappen dahinden spitzen . . .* 
Murnor, Luth Narr, 32. 

Kappe, Kappon, Kope, masc, Kapaun,. 
Seherz, 700. — Im Elsass. sowohl auf dem 
Land als zu Strassburg, Colmar. Mülhausen, 
etc., wurden sehr häufig den Zinsen in Geld 
Kapaunen beigefügt; sie gehörten niebt zu 
den, dem Herrn zukommenden Rechthühnern, 
den sogenannten Garten- oder Rauohhühnern, 
sie waren ein eigentUeher Zins in natnra ent- 
Aveder von Häusern oder von Feldstücken, 
und waren an Martini zu liefern. — «15 nutzen 
Pfennige und fOnf kappen» als Zins für eine 
«Hofestat» neben der ilartins Kirche. 1237. 
Siadt-Arch. Mand. u. Ordn.. B. IH. fo. _ 
Heinrieb Babensnn vermaebt dem Elisabethen- 
kloster u. a. «56 cappen geltes». 1271. Cod. 
dipl. präd. Etc. — «7 sch. und zwene cappen 
ewiges geltes». 1300, Cart. de Mulh , 102. Etc 

— Jede Hube von Kleinfrankenheim gibt jähr- 
lich «acht quart gfttes rocken und 3 cappen». 
1807. Weistb. Ö.46I. Etc. 

Kapannen als Geschenk : Dom Zunftmeister 
der bchusler üüU man «zft S ^lartinsnaht einen 
kappen geben». 1877; dem der Goldschmiede 
«zwene cappen und ein viertel wins». 1466. 
Stadt-Arch. Goldschm.-Zonft, 81. 

Bischof Johann von Lützelburg «asz einen 
cappen au eime mole». Kön.. 676. — «Darumbe 
neme ich nüt fünf Schillinge ald (oder) ein 
kappen, als ich einen (Schillingl an 'lese: ald) 
ein han>. Nie. v. Str., 265. {Kappe ist hier 
nicht pallium, wie S. 476 gesagt ist, sondern 
Kapaun). — «Ich wil euch bereiten das Reich 
Gottes . . . das ir mit mir essen und trinoken, . . . 
nit das Kappen da ze essen seind, aber da. 
wirf ri:: iT-rtti^^ung sein». Geiler, Emeis, 72 K 

— (i<an Kiostermensch mag sich mer verder- 
ben an sebleebter Speiss, dan einer an JKapon- 
und Wildpret». Id., 7 Scheiden, K, 4^. — 
«Einen Koven bempft man oben uff dem Kopf». 
Id., Oeisti. Spinn.» 0, 1 — ' «Der ft«q», von 
den lateinlaciieD eopo genant». Bninsobw.r 



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- 188 - 



DisU, 81 — *Capponm eines iars alt, seindj 
. . . leielitar downngt. Fries, 88 «. «Ein ! 

gebratener kappen». Pauli, 49 

Fig, Schimpfwort: «Soll ich nit am Freitag; 
gon mit den öesellen In das Fraweahns, man 
Sprech, ich wer ein Kapp». Geiler, Brös,, 2, 
58 Siind. des H. 45 a. — «Ein gesottner 
iufpm». Bnnt, Biaeh. Wilh., 891. — Bleich I 
"wie «an sant Martins tag — nmh ilen kamp 
die feiszten cappen». Murner, 4 Ketzer, C, 7 «. 

— «Des glich dett oneh gyr (jener) cardinal, 

— do er die kappon asx in zal — all tag drei 
das nit beleih*. Id., Müle, D,6 a. — «Wilpret, 
«apuft, ist alles do». Id., Genehm., 4 • ; 
Gaync, 425. 

Käppis, Art Kohl S. auch Kabea. — tKap- 
pi^entt ist ... ein base speist» nndenwig». 
Fries, 40 ». 

Kar, uoutr., Art irdeues Küchengeschirr. 
Seherz, 7öO. — *Binehar, alvear». Herrad, 
180. — «Ein hundert kar git 2 kar» (Zoll). 
1322. Urk., 2, 210. — «Ein groz nüwe kar 
in die Küchen» 1117. S. Thoni. Fab. — «Ein 
sohüsselkorb mit karen und Schüsseln» . 1432. | 
Spital-Areh. Tentsehbuoh, 108 h. — mKerlin* 
der Fischer, kleiner, hölzerner Trog, 14 .Jh. 
Alte Ordn., B, 13. — «3 hültzeu kerlin*, im^ 
Havsrafh eines Wfrtlis. 1816. — «Ein Haflier \ 
. . . macht ein Geschirr ilas man bruchen sol 
zu Wust und zu Undot und das mau darin 
Feget thn . . . kern dann einer nnd Sprech an 
im; warunib machstu nss dem einen Leimen« 
klotz ein Fegetkar ?» Geiler, Biig., 78 i». — 
Die Fresser «heisa ieh rnmdenhag, — lärs' 
kärli, sch-ninrwanst, fülldenma?». Kraut, Xsch., 
110. — Er «ächnit jn ein molkenitar von herten 
rinden des brots». Horner, Ulensp., 9. (Eine 
Schiissel Molken). 

Dasjpodius: «JCsar, Napf, catinuä». Göll, 
400: «Qabata, tiefe Sohfissel, JCsuir». Sehmid, 
:{05. 

Raracter. auf einen Zettel gcschiiebeuer 
Zauberspruch. — «Etwan hencken sie gut« 
Wort oder Caracter an die Kols, das ist für 
das, das da für, uud ibt üb Ganckelwerck; 
was Krafft wolt das Brictlin oder die Wort 
am Prieflin liabrn?» Geiler, Brvis.. 1, 63 - - 
«... ungluub allerlei . . mit caracter, JiCg'Cu, 
treumerbuch». Brant, Nsch., 64. — Ein kranker 
Narr, der «volfret alter wiber rot, — und loszt 
sich sc^'eu in den doi — iiiii kracter nud mii 
narTenwurt7.>. Ibid., 40. — «Lr habt uns bisz- 
her mit cwcra kmraektore» . . . ersciureckt». 
Dial.. B, 2 b. 

Karch. S Kam' eh. 

üarcber. S. Karrer. 

Karg, nicht freigebig. Scherz, 701. — «Were 
ich ein bihter, ich w er der aller kargeste . . . 
gottes licbame z& gebende ... loh were karc 
gc^'en allen weltlichen menschen, ... ich gebe ] 

in al/amule nüt». Nie. v. Basel, 265. — Die 
Amtleute sollen «nit karg sein da der herr 
milt ist». Onldin Spil, 89. 

Kärlin, dimin. vnn Kar, Geschirr, Cefa««. 
S. auch Kar, — liurkärlm, ironisch für Bier- 
trinker, ähnlich wie Weinschlaueh. — «Th8- 
ririLr'*'n, Mvs?>-n. S'axen und anderwo, ^^ o die 
rechten *tnerkärlin scint». Fries, 4ö K — «L>ry ^ 



hültsin ^wr&'n»,in einer ÜLüohe. 1516. Stadt-Arclu 
K«rmesier«r, Art Beider, naoh Oddeke, 
solche die aogabUeli Ton Rom kommen. Mar- 

ner, Xb., 61. 

Kamttffeln, Karnttffelspiel, Art Karten- 
spiel. — «Also einfach und schlecht kartet 
mau nit mer; man hat erdacht Karnöfelspüj 
da stechen die mindern die merem und die 
undern die obern, und macht man einerlei 
Keiser, die schlecht man umb, als da die zwei 
stechen ein Künig, nnd die seehss die zwei 
den Oberman, und das Kanwffel .sticht es al»- 
samen. Also gat es in dem Rc^^imcut auch 
zu>. Geiler, Brös., J, 109 i»; Arb. hum., 140 «. 

— «Die andern Spil das seind die. die da nit 
gantz uff dem Glück stund, bunder sie heischen 
auch ctwann Vernanft, als im Thum spielen, 
oder Kamöfßm ufif der Karten». Id . Bros , 1. 
103 l>; Narr. 159 — Über dieses *^piel und 
dessen politische satirische Bedeutung im 16. 
Jh , s. den Aufsatz von Voigt in Baamers Hiau 
Taschenbuch. 1838, 402 u. f. 

Karpe. Karpfen.. — «Zwene karpen und ein 
sligen*. Conr. v. Dankr., v, 42b. — «Ein halp 
hundert hetrpm^. 1489. Alte Ordn., B. 1. 

Karren? — «... an der Fürsten und Her- 
ren Hof. do man die Karre» und geleu Sappen 
isst». Geiler, Post . 1, 6 h. 

Karren, in einem Karren fahren. — Es 
«schilt ein narr den andern narren, — der 
doch nlf sinem weg dnt ftorren». Brant, Nach., 
42. — Die Lutherischen, die «nmbgefaren mit 
dem narren, — in der keiten umher karren . . .• 
Murner, Lnth. Narr. 166. 

Karror. Katcher. Fuhrmann. — «Es ist 
ein arm eilend Ding, das einer . . . wil lieber 
des Königs Karrer sein oder der Ross warten 
im Stall und misten, dann bi dem Küni^ in 
seiner Kammer sein». Qeiler, Brös., 1, 16 
Panli, 77 h. ^ «JCsrdlwr». Brant, Biseh. Wilh.. 
292. 

Karrich, Karch, masc , lat. carruca, /wci- 
riideri<:er Karren, unterschieden vom Wa^en, 
der vier Räder hat. — «Wagen, karriche oder 
bürden» (Holzes). WiedensoliTcn, 1361. Weisth., 
4, lrt2. — «JegLieh wagen oder karich, der 
uin zft Sulzmatt kouffct, git von jedem rnde 
einen heilblincr zb zolle, hcisset der rädurzoll». 
15 Jh. Weisih., 4, 137. 1322. Urk., 2, 8ia 
Etc. — «Der faren wolte uf eime karricfie . . .» 
Tauler. — Die Kautieute Hessen «ire karrtch 
und ire wegene stan wo sü benahteteut». 
Clos., &6. Kön., 778. — «Die karriche süllent 
. . . laden und füren 60 garben». 1402. Uist 
de S. Thum., 396. -- «4 .j /.wen kerricfw mir 
vegotten von der kirche z& f5rcn>. 1416. 
Thom. Fabr. — «Ein Ibarrieh mit sende». 142d. 
Ibid. — «Die brotkarriche hinder dem münster», 
12d8, 1506, wo die vom Land kommenden 
BAcker ihr Brod feil boten. — «Der iarrieh- 
pfat* Gressw eiler. IH Jl — »Karrtchweg . 
Karrichtal». ^^ citbruch, 13hl. — «Wau du in 
den Karch gcspannen wOrst, so seit dn nit 
blitzen wider iii)tt>. Geiler. 3 3farien, 19 -i. 

— «Vil Bettler scind die do hie uud dort 
mussent nngluokhaft Lent sein, den Kartk hi« 
ziehr-n. und dort den Wagen». Id., Post., 
3, 40 K Etc. — «Ein karch und auch dareo 



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— 189 — 



nrei pferd». Mumer, Virg., z, 7 b. — «Es hat 
kein kardi nie so gerant». Ibid , 0, 1 — 
•Aettille» karch im ^llen hat». Ibid., p, 5 b. 

- iMan findt ein goach uff dhcn tncr, — der 
toeg den esel mit dem s^ack — uttd darzu 
tiRot kerch mit stein». .Miiirni, Ocuchm.. Q, 
3«.- Zuweilen auch bei Murner iTio rfM, i. B. 
Xb. 141; Virg., p, 5 *>. Etc. — «Was ein kurch 
vier ein wagen ziehe» Rütlmeib., c, 3 «. — 
<[m bricht sanst bald der karch und pflüg». 
l MuiBcr, b, 8 a. — «... wa knecht Laweln 
Iff isneft über das bein gangen». Fri«s. 13 b. 
-Ein enger Weg «dardurch man trar knvn 
tjitzige kerch füren luocht». Ringm., Casar, 
10 b. — «Viertnsent, die uf reisekerdte» strit- 
ren». Ibid, 37 b, {Kriegswagen). — «... wie 
rin joDgs kindt, das sich nit zu weit von der 
uek oder von dem stoaektrchlin, daran es 

S»B lernet, iMSt abfären, damit es nit fialle». 
Ml r. 4 b. 

Karspülc, Karspeien, was aus den Karen 
«4ei Kucbeogeschirren aasgespiilt wird. 
Sdmeller. 1, 1805 ; 2, 6M. Orimm. 6, 931. — 
<Ti!! ,1» ilbor Tiscli <;i>n wilt. fal nit darin 
il5 em Hund in KanjpeUn falt». Geiler, Hrös., 
1. 88 fc. — «... als ein Hund der Karspeien 
ra sich schwaplet». Tbiil.. 2. 84 - - «Jiii- suw 
wl m muscat c«sen diowU sie Karspüle llndt». 
Pries, 81b. 

Karat, Hacke. — «T>er arm mann im fcld. 
wald, am pHug, am karst sein arbeit ge* 
trewlieh vollbringend». Worro, Trost, i. Ib. 

- "Per karst und pfluy lc'<,'t wol di'^u 
,'iiümel», Zell, K, 2 «. — Nepmas «dreicck- 

kamt (Dieizaek). Adelphas, Fieinos, 

Kart, lat. Carduus, Distel zum kämmen der 
W 1 — «Die scharpf kart ma«ht ein weich 

Tuch». <n-!lLM-. Arl). hnm., 8H a. 

Kart«u, iiui Kaitou spielen. — «Der meint 
dtr fritag 81 erdacht — das kl«itirr uilxMt 
Bit acht, — als das mnn-^ liidtz im .>|>iel- 
krett schlag — und karten sitzt ein gaiilÄou 
U?.. Brant, Nsch., 91. 

«Kartenkrnt odor Biil>oii<trel>. Brunschw. . 
Kit, T7 ». Dipbacus fuüüuum. KirscIiL, 1, 
^" - Kart. 

^iUrtig, schmutzig; fig. geizig. — «Dein 
^\ wüschcstu so si kartig sein». Geiler, 
■'rb hnm., 128 — Geizig : Geiler, Brös., 1, 
böW S. die Stelle s. v. Kawetscher. 

Kamng, Schadenersatz. Scherz, 763, Kenmg, 
»tnendatio danini. — «Claudius . . . ^^cr der 
'i^t ein karwtg und straff za gelten scholdig». 
Siapi., CSsar, 109 ». 

Klsorif^e, Gefiiss mit Liiclicrn im Boden. 
^ die überflüssige Milch des Käses ausriescu 
lassen. — «Zwo heur^m*, in einer Knehe. 
StaJt-.lrch. 

Käsmässii;, wie Käse schmeckend. — Die 
^P«isang der 9000 «was ein reeht Grasmol 
Königs alter Konige nnd ein wunderbare 
^'^aiig. Du sprichst: wo was dsr Win und 
w Käs (die ein Herr gewöhnlieh seinen 
WQten gab)? Ich antwurt: das Brot was 
^'^'^ämg, ffliob als wenn ein Rüter gut How 
n^t, so spnoht er, es ist futermiBsig; wenn 
Spis« was also bereitet und gemacht ron 



Gott, das es inen schmackt als sie wollen. 
Wenn ein Muter den Kinden gut Wissbrod 
gibt, und das die Kind Kiss dazu beischen, 
so spricht sie, der Käss Steckt indemBrod». 
Geiler. Post., 2, 76 »>. 

Kaslvogtei. — Geiler, lirrlg Schaf, A, 3 a; 
s die Stelle s. V. Gewerf. — Der Kaste^i, 
Küi ukastcn eines Herrn oder einer geistlicheu 
Anstalt, war der Speicher zur Aufbewahrung 
dos (;i;lf und Zehnt-Getreides; Kastenvnrjt. 
der Veru alter dieses Speichers und der dahin 
gehörenden Gefälle ; Kcistvofftei liezeichnete 
sowohl dieses Amt als die .•Vbijabe, die die 
UutcrtLanen zur Bcsolduuj^ des Vogts zu cut- 
richten hatten. 

Kasukel, Karsukel, fem., casnla, franz. 
chasublc, Messgewand. Scherz, 212. — «Die 
kasukel ist michel und alumbc ganz, und ist 
geschaffen als ein slcgkc». Bihteb., 77. — 
Liebe «ist gotte werder denne alle die glocken 
und die orgelcn und das hochgcsengo und die 
kasückeln»* Tauler, 298 (öl). — «Ein swartzo 
gernhete hmM: 1415. S. Thom. Fabr. — 
«16 umb syde die ianuM aft negende». 
U18. Ibid. 

Kat^ masc. n. nenfcr.. Kotb. — «Wenn er 

dem Ross den Zaum uff die Oren legt, so muss 
es wa das Ross hin wil und feit als bald über 
ab in den Kot*. Oeiler. Bmeis, 48 b. Etc. 

— «Dein Mnul steckt vol Lugen und Lecke- 
reien, und ligst ganz und gar in der Kat- 
lachen». Id.. Brös, 1, 10b. Etc. — Heirathet 
einer nur um de? Oeldes willen, «so findt er 
nit dann mist und kat». Brant, Nsch., 54. — 
«Ein jeder redt das er verstat, — es sei körn, 
strow, niist oder k<it> Id., Epigr., Cnpie, 93 l 

— « . . . das er die suw selbs fressen müsst 

— usz dem kat recht also wüst». Murnor, 
Schelm,. Ii, *>. - Wollte ich widerschelten, 
«ich wüsche mich mit aaderm kat*. Td , Nb.. 
8. — Wer tkat mit kat will dannen trihen, — 
der musz von not dreckig hüben». Ibid., 171. 

— «... so von wftst und ouch von luit — 
jung und alt beschissen ist». Id., Bad., A« Ib.. 
Etc. — Den Qeitzigen «lustet sich zu er- 
wüleu ... in ircra mist, gerad wie die »ew» 
und iren kat und unilat zu rittein». Wimph, 
Chrys., 10 «». — «Der fra^^ eiL kloidcr, die sie 
uff der erden in dem kat usz huttart nach- 
schleiffen». Räthsclb., c, 8 b. — «Der pricstcr 
gieng durch allen dreck und kat». Pauli, 66. 

— «... also fallen sie wider in den kcU». 
Wurm. Trost, 53 b. — «Wie das kat der gasscn 
wüxd ich sie ausatilgen». Nachtig., Psalter, 
43. — «Die irdisob kaüach*. Adelphus, MÖrin, 
2 «. — 'Ist iTitt in der kathtchcii' f' I'auli. III. 

Gemma; «Merda, ein Dreck oder Kat». 
Dasypodins md Göll, 116: Kaat. 

Katelle, masc , lat. catollus. Hund. — «Wo 
kampt dann der Kateüe hin, das ist der 
Hnnt?» Geiler, Bilg., 199 b. 

Katig, kothig. — «Die Geititjen i^ond ein 
dornigen Weg, die Unküschen ein katigen 
Weg». Geiler, Narr., 178 Bto. — «... er 
bleib recht kekig oder rein». Miirner, Bad.» 

E, 3 a. 

Katzbalgen, sich zanken wie Katzen. — 
«Sie ittgent fieh beiden an wie ir einander 



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IteisBent and katäMgaU», Geiler, Pred. u. L.« 
144 1>. — «. « . du bJst imwmeder fiberBweveh 
zn kaUbalga» vnd Maolmi mit im». Id^ Sünd. 
de3 M., 48 

Katae, Beiagernn^masehine. Seliers, 766. 

— «Hie wurt rehte die katxe an die niure 

Sdr&ngen». Tauler, 341 (59). — fiei der Be- 
j^niDg TOB Sehwanan braveliteinan «fentoen». 
i/loi., 98. — Die Strassburger zogen vor Ge- 
mar «mit werken, kaUen und andenue gezüge». 
£ön , 789. 

KaUengeschmeiss, Art ragoüt von übri- 

fem Fleisch. — «Es ist noch Fleisch, man 
aokt es ttoeb vol, man maohet noc)i wol 

etwas darauss, als man etwan ein Katten- 
jf8chmei*$ machet». Geiler, Has im Pf., C, 6 

Katzenjfeschrei, dasselbe. — «Von den 
gestrigen 01f>ibtcn des Nachtraals macht man 
darnach am andern Morgen ein geröstet oder 
gegrettct oder vergattert Byessen oder KatitM' 
aeschrei». Geiler. Pat. Xost., C, 5 a. — «Dein 
Leib ist zusammengesetzt von widerwertigen 
Dingen, das ist von den vier Elementen, das 
ist Hitz, Kelle, truckcn und feucht, so must 
du dich leiden, es macht ein gautz Katzen' 
^eschrei in dir». Id„ Has im Pf,D, 2». 

Aach bairisch bedeutet Katsei^feiehrei «in 
kleine Würfel geschnittene Braten- lud andere 
Überbleibsel, in einer gelken Sauce aufge* 
kocht». Schmeller, 2, 346. — In der zweiten 
der Qeilcrscbcn Stellen haben die Fortsetzer 
von Grimms Wörterbuch, f), 294, das Wort 
für anharmonisches Zuammenuinea von 
Stimmen genommen, wie man hentssntag 
Katzii nriiiiMk sagt; aus dem Context geht 
aber deutlich hervor, dass die Bedeutung die 
nftmliehe ist wie im ersten Citat, nvr figmrlieh 
genommen. In der Küchcnsprache gcliraucht, 
war das Wort selber figürlich; die zusammen- 
geworfenen Broeken moehten oft ao gnt ansam- 
menstimmen wie das G- rhrei mehrerer Katzen. 

Kataeoritter. — «Da«» Urit Jagen ist Jagen 
im Sand (in der Arena), da etwan die Mensehen 
mossten mit den Thleren fechten, mit Beren, 
Lewen und aadern ungezemten Thieren ; das 
ist aneh verbotten ; die ist von Götz Qenaden 
nit me in Bruch, dan das noch Kaf^rnritter 
scind, da man etwan mit dem >iarrcu\verck 
4imb gat». Geiler, Narr , 146a. -. «£g geint 
vilerlei Bitter . . . Katzenntter die seint die 
liesten ; da bindet man ein Katzen uff einen Ti±>ch 
und lat ir alle vier ledig, uud bind dem die 
Heiid ai! Hf>n Rücken, und mit dem Mol muss 
er die Kau erwiirgeu». Id., Kmeis, b. 

Katm»&lt«r worden spottweiso überhaupt 
diejenigen genannt, die öffentliche Vurstell- 
ungen vun Thiergcfechtcu gaben. 1419 gab 
ein KaUenritter zu Regensburg ein solches 
Schauspiel. Schmcllcr, 2, 84(1. Diese Leute 
^varen für ebenso ehrlos gehalten wie die 
Gaucklcr. Ficiheitsbuben, etc. Nocli zu Anfang 
des 16. Jh. wurde bestimmt dass der Vater 
den Sohn enterben könne, «so er ein KaUen- 
ritter were der desglichcn sich unterstanden 
hette mit andern Tieren zu bissen und zu 
fechten». Scherz, 766; Sehmeller, 1. e. Die 
Stelle aus der Emeis aeigt worin der Kataen* 
kämpf bestand. 



Kataenwadel, Eqnisetom amMse; noch 
honte zn Straseborg anm Pntson metaltnoa 

Geschirrs gebraucht. — «WmiB man ein zinuen 
Sohüssei . . . ze fast wU roibon mit Schafthew 
odor mit KatMenmuUI, so reibets man «twen 
durch». Geiler, Bros., 1, 62 h; 2, 80». 

«Kutsenxagelkraat*. Bronaohw., Diat., 
79 h. Dasselbe wie KatärnwadO. 

Käufflg. S. Koufßg. 

Käaüer, Krämer. ~ Was ein Mann seiner 
eiteln Frau von Kleidern anschafft, «gar bald 
es vor dem Köufßer hangt». Brant, Nsch., 
80. — «Wann ich kleider bulen will, — der 
find ich bi den kouflem vil». Murner, Nb^ 
144. — Ironisch, die Geistlichen: «Dise wort 
band die keufler nit angesehen, die einen 
underkauff hand gemacht nss dom tattff». 
Ziegler. Niessung, D. 1 

Kanfmanechatz. Koufscitatz 

Kuufschlag, Abscbluss eines Handoto darch 
Handschlag; Handel überhaupt. — «Durch 
das Gebot du solt nit t»tel&Q, wärt streng* 
liehen verbotten aller unrechter Gewerb and 
Kaufsehiag; Oeiler, Dreieokigt Spiegel, OC. 
3». 

Kanwe, fem., Seil an dem man ein Riad 
zu Markt führt. — «Koufet ein man ein riat^ 
ist nit ouch daz binlseil oder die ioiMMt sin 
am rinde"'» .M;iiiein, 8. 

Kewotacher, Geizhals. — «Da gibst ein 
Allmnien, das man dich nit f&r ein kartiirra 
Kawetscher hab». Geiler, Brös , 1. GO^' 

Vielleicht Local-Auttprache für Qutttcher'i 
Oeiler hat ^««toelat (s. dies Wort) f&r preasea« 
arme f.r"'i.iri' l)r?i) rücken. 

Kebes, Kebsfrau, fem., Kebsweib Sehers. 
769. 770. — «Keieer Fritoioli lleai ehMa 
kfbessün, der was geheisscn Menfrit». Glos., 
149. - «Usz Angebung und Gesohefft der 
KebMfnwen Herodiadie». Geiler, Poat.. 1» 4 

— «Ich Iis von Alexander das ... er am hoff 
ein Köpufrouv hat». Murner, Genehm., e, 8 

Kebeauebi nnehlich. Scherz, 769. — «Die 
märe sagent, ich habe ein kint — Erworben 
kebesliche». Gottfr. v. Str., 1, 23. — Dur be- 
hauptet «min m&ter, die mich trfte, — Die 
trüge mich kebesliche». Ibid , 1, 76. 

Keflg, Kefflch, fem u. neuir. 1. Käfig. — 
«Zum keffich». Strassb. Hausname, 14M. — 
«Alle die weil das Vöglin in einer Kefßg ge- 
faugeu i^t, äo ist kein Kug da». Geiler, Pred. 
V. Maria, 10 ». — cWan da das Mrfßg nfthuat, 
so wischt fts {das Yögelein) herusx». Id . 
Bros, 2, 40t>. — «... ich jelz in der keffig 
han — den fogel, der nit weichen kaa». 
Murner, Luth Narr. 114*116. — «Ein wein- 
schcuck het ein atzel in einer keffig». Pauli, 
371. — «Ein atzel in einer keffin». Ibid., 19 

— Es ist da «kein keffig die da 1er stodt, 
sonder auch fögel darin gesetzt seind». PoUio, 
Pred., H, l 

2. Vergitterte Zelle, e. B., im Gefangnias. 

— Die Tnambfiter sollen die Gefangenen «in 

andere h:fiy legen, f^o dicke das not ist, . .» 
Sie erhalten «von einem käßg z& rbmende, 
1 seh.» 15 Jh. Alte Ordn, B. 19,91. — «I>en 
bruder licssents murren in — in eine ke/tlj 
mitten in». Murner, 4 Ketzer, 0, 2 a. _ 



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— lyi — 



macht fnr die Heiligenbilder «hcuser, gerems 
uikejng». Butzer, Neuer., 0, 2 *. 

Kegel. 1. Grober Mensch. — «Die Ding 
stond übel das einer abo ein Kegel ist and 
m Filtx». Geiler, Ev. mit üssl . 22 b. — 
«Thomas was ein grober FUtS und ein grober 
Kt^ ünJ bat ein dicken tollen Kopf». Td, 
Po«., 3, 10 i>. — «Du findest manchen groben 
Ur^en Kegd, der nicman nüt ^^ibt». Id , Bros., 
- «E- ^piml vil Kegd im Gewalt, 
UM deren iluuii koia pat Wurt pat, als ist 
«5 wtt, wü, w». wa>. ibid., 2, 7-i ». — «Das 
iihest da wol in den foilen Kegtln, die stets 
h\ aeind und haben die Pieschen stets an dem 
Maul hangen>. Ibid. 2, 68 >. — Ein Bauer, 
4er «was ein grober Kegel». Pauli, 205. 

2. Stereos (von der conischen Form:. — 
Kommt ein Sau in einen Garten und findet 
«dl Baurea Feiel and Kegeln denn so stosset 
lie iu Maul oder Baau d&reia ooil hat me 
Lost an dem Bauren-Ä'e^W dann in I >tcn 
«derio andren Blumen». Geilert Selenn.. 226 b. 

legelrim, Kegelbahn. — €, . . ob aom Spil, 
im Wurt/.hus, oder am DMits oder Kegelriu». 
üeilcr, i'ost., 1, 21 b. 

Im Bairlsolieii ist Ri$»m eine Linie, Roihe; 
im illcrau s&gi man noch jetzt statt Kegel- 
bahn das Ke^elrüs. Scbmeller, 3, 134. 

Regen. — «Woan ein Pferd ledig wirt von 
J<m Bann . . ., niclitsdest minder keget im die 
flalfter hinten nach». Geiler, GeistL-Spinn., 

lab. 

In der ähnlichen Stelle, Arb. hum , 11 ». 
steht statt kegt, Khleift. Kegen sclieitit mir 
dasselbe zu sein wie unser heute noch üb* 
iiches kejen. fallen, das sich ebenfalls im 
allemaQdisehen Dialekt erhalten hat, wo es 
«Q»ser fallen nneh werfen bedeutet. Hebel, 
2. m. 

Keib. 1. Aass. — «Die Mucken fliegen dem 
fianig noch, die Wolf den Keiben». Geiler, 
>arT., 8ö «. — «Der Wey flügt liuch, schreit 
pfei pfei pfei, glich alä achtele er gauiz nüt 
der gantzen Welt, aber wan er ein Keiben 
lieht, 80 falt er daruff und raubet>. Ibid., 1h7 b. 
~ Es war «ein jomcrlich Angesicht das der 
Xörper solcher grosser Adclicheit (Christi) 
gebändelt wart als etwa ein schnöder Keib 
wd Schelm, wie wol es in Warhcit kein Ca- 
(laver oder Keib gewesen ist, umb der Qot- 
luit willen die noch darin verborgenliob was». 
Id, ^sion, 107 >. — «0 dotlichM Fei und 
ninckender Keib, was erhcbstu dielt, wir Lla- 
*e&t und bleieata dich also uff in Hoffart!» 
Ibid., 11 a. Etc. — «... wie zn dem heibm 
i r £ryr flöcht». Brant, Epii4r., Zarncke, 
XXXViL — £s lässt eich einer ein kostbares 
Grabmal errichten, «do er sin fteiften graben 
!&t», Murner. Xh., 13^^. — Man hat mich zer- 
nssen «grusamer dann nie fihe ein todeu 
inben». Id., Protest., 600; Adel, b, 2 «. — 
Man behaaptct, Mnrner habe zu Freibnr^' ^c- 
predigt «das man den leib christi lubesau — 
als er von dem orfits was abgestigen, — hin- 

r (lern runn solt lassen liitren, — als ein 
andern doten keiben». Id., Luth. Narr, 18 - 
loll Lntber begraben «da andere heäten 
Ugvn vergraben». Ibid., 147. — «IHe groeeen 



thicr. als Ip-wph. b^r^ri, reissen grosz stöck 
asz einem keiben». i'auli. Hü. — «Uwer (Mur- 
ner«) red ist nit dan von gensen, ganehen, 
Schelmen, ketben» Karsthans, bb, I 

2. Schimpfwort. — «Seind wir Keiben, so 
seind ir Schelmen». Geiler, Ev. mit Ussl . 
213b; Bros.. 2. IG ». — «Simmerbotzwunden ! 
Singen mir die keiben nur ein stücklin mer 
einicherlei liedlina . . .» Mnrner, Kalender. 
Kloster. 10. 206. 

Keibeln, zum Aass werden, stinken. — 
«Wan ein Mensch in das Keibnibett kunipt, 
das er anfahet zu keibeien, dann als bald als 
die Seel ir Einflüss nit me hat in den Leib, 
so fahet er an an stineken». Geiler, 3 Marlen, 
42 b. 

Keidel, Keil. — cThn als einer der Holti 

howet, der muss je über ein Weil den KeitM 
I oder den Wecken, den er in das Holls mnee 
I sehlagen, spitzen, wü er änderst das Holtx 
von einander spalten». Geiler, Baun der 8eL, 

|2' b. 

I Keller, Kelller, Keller. Sehens, 789. (Sehr 

i oft auch Keller ~ Wein kaufen, «iif Inn 
M'inmerkte oder uf dem wasser oder in keiiern». 
16 Jh. Ordn. des Strassb. Hofb der guten Leute 
Stadt-Arch. — tKeiler», durchgängig in den 
Almendbüohern von 1427 u. 146«. — «Die 
KeUermeuterin» des Beginenhauses zum Offen- 
bürg. 1465 — «Man steckt ein Strowwnseh 
, für ein Uns, und das betütet das man Bier 
I do sobenekt im Keyler, und nit das man Strow 
do schenckt». Geil'r. l'ost., 2, 26 i'. — «Wenn 
I ein llus gut ist, und aber einen buseti Keiller 
oder OffSon hat. so spricht man : es wer ein 
I gut Hu«;, -wenn der KeiUer und der Off gut 
wer». Ibid , 11 ^. Etc 

Kele, Kelle, fem.. Kehle. Schlacht. Hohl- 
; weg. - *7A kelen, uf die l-dle», an etwa 3i» 
j Orten, 1270 u. f. — «Der kelwig», Kohlewcg, 
I Hohlweg. Mölsheim, K-i53. 

«Chelgite» gula». Herrad, 195. Gier der 
Kehle. 

I Kellei'in. celleraria, Magd überhaupt. — 
; «Die Kellerinnen» des Gutleutehauscs. QntL- 
'. Ordn., 1»0 u f. - Die Hftnner sagen en den 
Frauen: «wir scyent herren und ir seyent 
keUerin . . . Aagastinas spricht : die frow ist 
nit gemaoht nsser den flissen das eye soll 
dcyn kellerin seyn». Gulden Spiel. IS. — 
«Wer gesach ie das die keUerin köstlicher 
gieng denn die fraw» ? Ibid., 65. — «Fflr ein 
Gesellin sol ein jeglicher vernünftiger Eonian 
sein Fraw halten, und nit als ein Kellertn 
sehttdd nnd ring». Geiler, Post, 8, 6 >>. 
«Maria hat sich genant ein Kellerin des 
I Herren». Luc. 1, 48 Id., Ev. mit Ussl., 180 K 
\ Etc. — «Die hierin und kleine kind — die 
geben jm (dem Geistlichen) er.st rcclite büff». 
Brant, Nsch., ''2. — «i>er lueiöier mit der 
■ kellerin schimpffl». Pauli, 140. Etc. 

KeiiK'll ier. Käinrlthiei", Kanicel. — «Zum 
Kemeitter». ötrashb ilausnamc, 16 Jh. — «Wir 
machen uns ein Hofer und ein hohen Rucken 
als ein Äe/Hf/w/^Äier durch Reichtuinb». (leilor, 
Narr.. 168 b. — «Die Kiraigin Saba ist mit iren 
i Kämmelthieren, die da SpetKOrei, nnendtUeh 
I Gold und Edelgestein tragen, sn Jhemsalem 



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192 — 



eingefarcn». 1(1 , Schiff <ler Pen,. 125 K Etc. — ; — Was die Ratlishcrren «oss^eßsen durcTi 
«Gefärbt als die hör von den Kwnelthieren». hcix Muad oder durch die Fcderu ala durcli 
Gersd., 72 b. — Im Traum *Kemdtkier BBlätn». ein Kenel . . .> Geiler, Ari l um, 24«. 
Traumb., a, 4 >>. Kener, Kanal Scherz, 775. — «Per bihtcr 

Kernen, Remmin, KeiuUt, Kernet, neutr., ist ein kener durch dcu das sacraraeiit flüzct 
Kamin. — Ein Erdbeben warf «gar vil zier- 1 uf uns». Nie. v. Str., 284. — «Von dem bumen 
Jeemmin and wüpfele abe den hüsern*. CIos.. (Christas) entspringet ein Aener, das ist der 
186. (Kunstreich gebaute Kamine). — Ein h. Geist». (?) 

Erdbeben «warf vil lamn abe». Kön., 862. — Kenerlin, kleiner Kanal. Binne. — «Wenn 
«4 ^ das k»mei% zt fegen». 1412. — «7 ^ von du das Feuer hellest und die £rts darein 
dem Jcemmm eft fegen». 14^. — «Das alte legtest . . ., so wfirt es herausfliessen darch 
kemüt uf dem refeiitur». 1121. S Thoni. Fabr. die Künssli oder Kcnnerlm». Geiler, Ev. mit 

— «Wenn die Kemmet nit gefegt seind, so ist Uasl., 86 b. — «Die Hend der Armen sein die 
kein Koch so gut der snber kan kochen, es Kenertin doreli die das SUberertzIataft». Geiler, 
feit allwegen Russ oben herab in die ncfen>. 'v ' liun , Mi ■•. 

Geiler, Ev. mit Ussl., ^23 b; GeistL Spiuu.O,. Keugei, Kiel. Scherz, 775. — Maria mö|^o 
4 a. Ete. — «Ein hol ror oder kernet, darin ' verleihen «den seien der Übe hie sint begraben. 

that num kolen>. Bninsrhw.. ^reJic, 172 b. — "Das sü glichent eime lihtcn vederUcngelc^ . 
Üestaudtheil eines Ofen.« in einem Laborato- Jüngstes Gericht. — «Wann einer Kengel in 
rium. — Eine Hatte «kam in ein hemmet, da j der Nasen hat und sie hinin sapfet ...» 
hieng vil specks». Pauli. 1H4. — «Ein bett. Geiler, Kr. mit Ussl., 22 h. _ <Iian;rt dem 
bei einem kemmet da mau ein feur macht, als . Kind ein Kengel zu der Nasen nss, man spottet 
in den landen da etwan kein stnben sein», sein und spricht: 0 KeitgdhaM, wo kompst 
Ibid., 41. ~ * Kernet feger». Ibid., 140. 'du har'» Id., Bros., 2, 46«. Etc — «Meisscl 

Noch bei Göll, 892: «Caminus, Kamiula, i von wachs oder /»fer^en^«^». Brunschw., Cbir.» 
Kemnet: 58 K 

Kemenate, fem., heizlmres Zimmer mit ei-i Tm mhd. kommt Kftujel für Stengel vor : 
nem Kamin, bes. SchUfziuiiner. Scherz, 778. Liljeiilvcii<;el. iieueckc, 1, 796. — Göll, 203, 

— Der König liess ihn «füren ze kemenaten». Ml, liat : «Gaulis pcnnae, Keil oder Feder- 
Gntttr. V. Sh . 1, 58. Etc. - Zu einer Frau | Irn^e/». Hieraus schliefst Frisch, 1. 509, «der 
kam »ir uiielioh md^xx in ir kemenate». Märlein, Rotz so den Kindern aus der Nase hiing-t» 
18. — Das Hofgesinde des Abts von Ebers- werde Kengel genannt wegen der Ähnlichkeit 
heimmiinster kann nur vor Gericht gezogen mit einem Federkiel; das W r' -elber, meint 
werden ia des Abis •kemenate*. 13:dO. Weisth , j er, komme übcrcin mit Oanalis. Käncl. lu 
J. 672. — Wenn der Hofherr kommt, soll der Baiern wird in der That Kanal wie Kettffl^ 
Meier die Gefälle «besclilies?en ... in eine Kendl anp£r<'8prochen ; Schraellcr, 2, 303. Pic^ 
kemenate, und soll davur hitzcu und soll alsu kauu nun WL'dcr auf einen Blumenstengel noch 
wol behüten, das nütz nüt verloren werde», auf einen Federkiel passen, während die Form 
Bofeheina, 14 Jh. Weisth., 1, 680. — «Zar j des aus der Nase heraushängenden Rotzes 
kemenaten». Strassb. Hausname, 1424. i sich leicht mit der eines Kiels vcrgleichea 

Kempfe, der für einen andern einen Kampf lässt. Vergl. Schmid, 809. 
aasficht, franz. chanipion. Scherz, 774. — Kenaterlin, canistrum. Schrank. — «Uaam 
«Krmp/g.agonista». Herrad, 190. — «Sus wurden I /.vrMstcrZinum». Iö76. S. Thom.-Arch — «Nim 
darLreschalten — Den Kempfen zwein zwei I den slüssel und gang über das h-nsterlin . . » 
schiifeiin*. Gottfr. v. Str., 1, 04. — Die 7 Höfe | Nie. v. Basel. — E. Merwins Handschrift faud 
der Waldmark von Sigotsheim sollen «umbe ' man naeli seinem Tod «in dme beslosnen 
den eins sibm l^impfm geben, ist das jcnian kenstcrlin*. Nie. v. Laufen, Gidtcsfr.. 5.^. — 
dekeiner slahie unreht oder dekeiiier slahtej«20 A umb ein slosa aa d&s kenaterlin*. 1417. 
gewalt an der gemeinen waltmareke tftta.1-~ «2^ um die kolen in das ken^erUn zft 
1320. Wcisfh , 1, Cnn. — «Wi. ..in der hof tragen». 1423. S. Thom. Fabr. Etc. — Das 
(von Mittclwihr) bedarff zwüschcnt dem Bine | Grab Christi «was gemacht als ein Kmsterlin 
und der First, so soI der vogt den herren von | da man Kleider in thnt, das man den Herren 
Saut Diedolt (S. TMe) einen kevxpfen über/.werch hinein leit, el^en als man ein Rock 

one jreu schaden, der ja jre rcht helfle be- 1 in ein Keusterlin leit». Geiler, 3 Marien, 11 b. 
haben». 15 Jh. Weisth., 4, 283. ~ «Zft dem' — «Er mnss sie (die Biieher) in sein Mm bc- 
Icmpfen*. Strassb. irausname, 13.*)0. - Strassb. scbliessen. nit in das KensterU», sunst so wer 
Porsoneananic: Jakob A:em|)/(i;, Rathsherr, 1259. , ein Trog oder Kensterltn da vi! Bücher ia 

— Bitter Johannes Kmffe von Boehswilre^ weren, eerUoher denn dn>. Geiler, Nnrr.^ 16 a. 
1300. — Bitter Volmar Kmgfe Eft Nawilre, Etc. - Ein Bauer hatte einen Käs -in einem 
1856. kctisterlin». Pauli, 36. Etc. — «Zwei keu^tcrliti» 

Keiie, Kanne. Seherz, 775. — «Was die in einer Kttche. 1516. Stadt-Areh. 
goltsmidc wirkent von kenen, schalen ...» Ker, masc, das Umkehren. Scherz. 775. — 
1363. Gold.schm.-Znnft, ö. — «Znr JEenen», 1 1. In geistigem Sinn. — Willst da «hochger.it 
Strassb. Hausnamc, l'2db. — «Ein flederin haben eines innerlichen keres, so siarh das 
kene». 1357. 1408. S. Flederin. ' usscwendige künlich abe». Tauler, 185 (33). 

Kenel. Kanal. Vergl. Käne, — «Liebe ist Etc. — Ich will «einen gantzcn ker von allen 
der Kenel oder das Nüschlin dardureli der dingen nemen». Nie v. Basel, SB6. Etc. — Gott 
Sehmertz flässt». Geiler, £v. mit Ussi., S23 b. | gab Wernher von Hünebnrg «einen kreftigpen 



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- 198 — 



in- vun allen aundeo*. Nie, v. Laaleu, Got- 

ItsU.. 06. 

2. Pas Umkehren des PAu^h. — Wer auf 
rin ihni entxugenes (iut fahrt, zahlt «von 
idm kere 30 sch», Dettwcilcr, 1380. Weisth., 
i, 4». Ktc. 

Kfrb«, KerbhoU. — Ich «hab offt an ein 
urlj utfcdt, — do niemans kein bozalung^ 
ikt» Marnt r. S( lu Im., b, I l>. — «Mit mineu 
kmn xall ioh das — was au der kerben 
mthnd. W«S». Ibid., b, 2 ■. — «An ein Kerb- 
hoUi reden». Ibid., b, 1 K Etc. 

Kere^ fem., da» Umkeliren, die Wendang. 

- «Er naiB oiieh eine ker« . . ., — Wol bald« 
«lüi lim! I'.'iMo wiilor». Gottfr. v, Str.. 1,1*0. Etr. 

Rerlich, M as sich leicht uiu- oder verkehrt. 

- «Hoffkrt ist . . . walteend und kerUeh, wann 
•ti' pl1i*rt sich in ninnchcrlpi Weiss zu v.Man- 
4tn, zü verkeru». Geiler, 7 Schwerter, i\ 4 ». 

Ken. 1. 0«treid6. Sehers, 778, Dinknl. Für 
I>inkp| kommt da*; Wort selten im Elsass vor; 
ts kann auch Waizen gemeint kciq. — «^2 
fieitel koms, halp ro|rke nnd halp teme». 
r-'A. ( >bcr-El8as8. \h. tlipl., 2, 101). — «Nit 
wellest in eins andern cm — mit dincr sicheln 
selMiden kern*. Brant, Faoetos, A, ft b. — Dnreh 
iicSrhiiM der Vorkäufer jjoscliieht e.s, dass der 
Wein, der r.ehu Pfunil jjalt, «jctz giltct dris- 
g«m — als ir<»cl^cht mit weissen, rocken, 
iffM». P-ont. Nsch.. 89. Weil hier Kern neben 
Wcitzen und Bocken steht, meint Zarncke, 
436, es hadeate Spelt oder Dinkel, in der Pfalz, 
frine Kerne (genannt; let/tprer Ausdruck war 
iUr aud ist im Elsas» luul d»r .Schweiz nicht 
l^krinehKeh -, Kern ist hier nur als rcmplis- 
foj^e, am einen Reim au haben an dem vor- 
herjrehenden gem. 

2. l)as Korn des Qetreides. — «... und 
Ifiren uff kernen so vil — das es nit trasrn 
mi^ die myl> (Mühle). Braut, Thei>ia , a, ö 

3. Fig., das Innerste, Beste, der das Mehl 
übende Theil der Körner. — Es «komt die 
oa, — den kernen zscheideu von der kli- 
pa». Hurner, Nb., 189. — «Sprftut cr, klien, 
ÜMea, kern». Ibid. 175. — €. . . ob sie ob- 
Mrranzer sien, — oder Am« g'emiseht mit 
klicn». L. c. (oder Afiinche eines nicht refor- 
nirten Ordens). Gödeke denkt hier, nnnöthiger- 
»die, an Spelt. 

Kenrlin. I. Kleiner Kanon. Cciler, Arb. 
liin , 16 •. S. die Steile s. v. Beum, 

2. Torriehtnn? anf vier kleinen Bftdern, in 
'f'i' iiiati die klciiifiii Kinder stellt, um sie j^fhi» 
/.a lehren. — <Uie jungen Kinder gebrachen 
die Serrfi«, daran sie leren eon ; wann der 
Karrrn im 11 cntweieht. So &uen sie». Oefler, 
Ürös., 1, 29 a, 

Eine Abbildung findet sieh bei Fanli, 73 b, 
^ • « inc Kinderstube dargestellt ist. Anch 
Marner, Genehm., 3 a. 

Kenettal, candelabram, Leaehter. Seherz, 
778. - <. . fßter der keneiUBrnK Itet Stadt- 
refht. Grand., 2, 85. 

Kesseler, sohwanse Seeechwalbe, 1881, AN 
JHia 1868, :-^00. — 1150, Brucker, 230. 

Keste, Kastanie. — «ICin ackcr mit kesten- 
f'imen». Kionheiro, 1320. — «Ein kestenuxüt* . 
AsiUaa, 1415. — Das Dorf XesMoIf. 11 Jh. 



u. f. — nie Mcnsclicn «Icbctcnt vor also vihc 
und otsiücul ^x&ii Uiid eichuln und kesUsn in den 
waldcn». Kon., 903. Etc. - «Ein vierteil 
legten jfit 2 4» Zoll. 1.') Jh. Alte (»r.in., B. 13. 

- Im Winter «triebet man kesUn in ihis tiir>. 
Oonr. V. Dankr., v. 316. Etc. - «Ein hcstcn- 
pfa$m»t nm Kastanien zu braten. 1499. Inventar 
des Lndw. v. Odratzhoim. — «Gott hat wollen 
das Marin wer als ein Kesten under den .Juden. 
Ein Ke9t die ist usson ii^anz ruch und inwendig 
wnch.HCt sie darin ; also das jüdisch G(;sehleeht 
was riu'li von ."^iiinlon, aber ilic jjlat Kesten 
Maria ist iu inen gewachsen». Geiler, Fred, 
über Maria, 16 — «... eine nnsa naeh 
>,'es(aU tlor kesten*. ilurner, Gayac, 415. — 
«Castaneas, ein keatenboum», Gerad., 90 >. — 
•KetUn . , . geben grobe stareke narnng nnd 
seind bös zu döwen». Fries, 37 l>. 

Kesteifiiug. i>cher£, 780. 1. Kasteiuog. — 
•Bs sei ein iegelieh mensehe sterben nnwent 
in «liM- kt'sicfiunge sines libcs>. Eis. Prcd.. 2, 
112. — «Ein iieosch muss Bescheidenheit 
branehen in der Kestigung des Fleisehes». 
Geiler, Solrnp.. y(»l «. Fite. — «Fasten ist ein 
keatigung des tleischs». Butler, Weiss., m, I b. 

— «Ob ir aber selbs frei fasten wiHlen, xn 
kestigung d' S Heischs . . .» Wurm, Trost. '.W «. 

2. Casti^atio, 8trufe. Pein. — «... das er 
die gants form der schuld mit ieatigung and 
pccn bfzulfo». Wimph., Thry.'' , 12 «T'nih 
keine schwacheit oder streit oder anderlei 
kestigung . . . den hcrrn lostern». Ibid , 8 b. 

KeHtigen, castigare. 1 Strafen. Scherz, 779. 

— «Wen irot minnet den kestiget er». Nie. v. 
Hasel, Kis. — Gott spricht: «die ich licp hau, 
die strofTe idi und kestige su>. Claus v. Blov. 
~ «Weier uil wolt gehorsam sin, den mag 
der meiger doniit wol kestigen mit der besser^ 
1!!, :. S. Lukart, 1354. Weisth., 4,23. 

2. iA iuigen, foltern. — «Wenne ein meister 
einen kestigen wil uff dem thurno. . .» 1322, 
Urk., 2, 106. Etc. — Man •keHrgel sä (die 
.luden) scre mit dümende». C!los . 127. 

3. Kasteien. — «I)on lib üben und kestigen». 
Gebete, lö Jh. — «Darumb so brichestu dem 
Leib ab nnd kestigest iu das du in mögest be- 
halten». Geiler. Ev. mit Ussl., 35 b. Etc. — 
Man lobt uns «als die den leib gekestigt hant». 
Murncr, 4 Ketzer, C. 6 ». — Der Arzt Ritius 
liai «einen vollen und teis/.tcn zehentag weiter 
denn diso artznei uszmissct geköstiget» (crnci- 
avit) llnmer, Gayac, 440. — «Sich zu einem 
bri'unopfer kastigen», durch das Gelübde des 
CöUbat«. Appell., a, 2 b. — «Das ist nit ein 
festen die gott erwftlt hat, das man den 
•,'ant/ni ta;; die seel kcsti'g oder das luulbt 
hart zubind». Warm. Trost, 37 ». 

Ketneliemnntel, Mantel mit einer SeUeppc, 
die m m ii.n ■likett.clit. — «Zft dem kets^tC' 
mantd», Feldname, Waidenheim, 1357. 1410. 

Ketsebea. 1. Act . sehleppen, mühsam tragen 
oder ziehen, .''chrrz. 780. — «. . . do wart der 
hobest US der kirchcn geketscket und gesla- 
gen . . .» Kön., 587. — Einige AdeUge •hd" 
schfnt mit Gewalt» eine Frau in ihre Trink- 
stube. 1418. Kiiu., Anmerk., 822. — Die Korn- 
sftdfe sollen die UfiUer «abo den hfisem 
tragen, nit die st^ kerabe MU^en noeh 



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werften». 1468. Alto Ordn.. ß. 13. — «Ein ! man X»U froncbnttel». 14 Jh. Hanauer, Constit., 
Kate keUM ettwan ein junges Ketelin bi | 264. (Hier sc eint das Wort einem tübm 
dem Or.. Geiler, Post,, 3, 91 " — «Es ket- Text e.itnommcn, der vielleicht bis MfH^d 
sehet o< «wann ein Omeiaa ein grössere La<«t , lunaafreioht). 

▼eder sie ist». Id., Emeis, 8 «Ziehe viid I KteiiMt, Ffelitenasi SelierK, 789. — Der 

ketsche die Hoffnung: nach dir» Id.. Bilfr., Förster von SiVolsheim soll u. a. in den Hof 
96 — Tanlas sagt: <ir essen oder trinckcn. i britii^cn «ein bürdelin keincute»; lUO. Weisth., 



so thvn es tn der Eer Gotles. So knmmen 

unRcre Dortores und ketschen inul /ifhcn das 



1, 66ß. (Fielitenftste, mn Kiensp&ne davon co 

machen, die, entweder an die Wände <2:chcftet 



Wort zu allen gaten Wercken und za allen j oder auf eiserne Träger gestellt, zu Beleucht- 
Dingen, das doeh 8. Paulus aUein zu essen liat { ung der Stuben dienten). Unser bentiges Wort 

geredt». Id . "Rriis., 2, 39 «. Etc. — tDas tribent ' Kienholz. — «Sapina, ein lytiasi». Gersd., 



si verr in die nacht. — mit ketachen, schleiffen, 
grossem bracht». Brant, Rosenkr. Waek., 2. 

1099. — Das Sacrament *Jcetschen oder tragen 
uff der gassen». Ziegler, Niessung, B, 2 

9. Neutr., mitslehen, nachziehen, sich schlep- 
pen. — «Es mochten die Kind gon ctitwcders 
mit dem Vatter oder aber mit der Mutter, 
als dann sollich Völcklin alwegen mitketschet». 
Geiler, Post , ]. ?0 h. — «Sic ziehen den Mantel 
irer Lieb meiner äff zu Gott, sie iossen in 



4fi — «Was der Bischof mer bruclil weder 
Nottnrft und das er stosset in diu die im 
muihkettehen und in die Huren, das ist alles 
sammen DiebstaU. Id , Kv. mit Ussl 212 b. 

— «Sollt nun Zacharias erst aeketschet haben 
vir Milen gen Jerusalem», idf., Post», 4, 9 >. 

— Schmid, 303. 

Ketterecht, — «Alle kleinen Ding seiut nit 
zu verachten, wann also ketterecht sein und 
leichtfertig" in g^ei«t1irlien Dingen, das mafr 
nit beston, es iiinipL ub». Geiler, Süiid. des 
M., 51 b. 

In Grimms Wörterbuch. 5, f>38, hcisst es: 
«Was ist das? von Kater, mhd. Keteriht?* 
Ich bin nicht im Stande zu sagen was es 
Ist, nur glaube ich schwerlich, dass der Kater 
etwas dabei zu thun habe. 

Ketzern, Jemanden einen Ketzer schelten, 
verketzern. — Man hat uns cgelestert, ge- 



94 b. — «Fesser vol kienest nnd hartz», von 
einer Hauer herabgeworfen nnd angezSadet 
Rinf::m.. Cäsar, 89 b. 

«Chienbonm, pinus». Herrad, 194. Scherz, 
783. JTmm, Faekel. — •Xmibmm^ piuns». 
Gersd., 93 b. 
«Kienhartz, torpentina». Gersd., 95 a. 
Kienen, prät. ko«, knn. wählen. Sehen, 
783 — «Derselbe rat einen andern rat kmtn 
.sol.. 12Ö3. Urk.-Buch, 1, 394. — Id , 13ä4, 



UV A^iw ujvjji«.! Uta MdVk vavvv« 0AV a V90vst isi ^\Jk' , AMV*.'* Kt « ■«»^A.'iavaaf « • ww* ' ^ 9 « v«^^. 

immer wider im Dreck ketBchen*. Id., Bilg., Kön., Beil., 932. «Onch sollent die geburca 



diesen einen banwarten». Kuf^enheim, 14 Jb. 
Areh. v. Nied.-£ls. — «Ich solle den tot dofür 
kiesen obe ich es mir Hesse ncmen>. Tauler, 
410 (71). — « . . . und kö8 man der alle jor 24 
in den rut>. ("los., 123. — Eiu Vurnmnd «den 
sie vor gcrihte kuMnt». 1279. Deutsche Urk, 
22. — Die Bürger «sattent einen nöwen rat 
und kusent darin erbere bürgere». Clos., 123. 
— «. . . w er also gekosen wirt • . .» 1834. Kön.. 
Beil, Ktr. — «Wann man den liischoff 

gekiesct uud utt den altar geseL/.l . . .» Braut, 
Bisch. Wllh-, 849. — «Dem csel helffen klagen 
die — man zu prclaten MfiMl hie». Ifnmer, 
Müle, D, 6 b. 

Riffel, Kinnlade. — «Wan man eim ein 
Zan uss wil ziehen, so dnt es eim gar we 
wan man es oinsmals hcrussznhet, so zert 
man im den Kiffd und denselben Blunder 
darmit hinweg». Geiler, 3 Marien, 11 — 



buht, geketzert». Appell., a, 8 b. — Man HoUte ! «Samson . . . mit einem Kiffd eines Essels 
«mein predig und mich ungeletzert lassen, ersclilu<j tauscnt Mann». Id. Selenp , .^0 
oder aber mich durch schrifft der kotzery | £to. — c£s gesohwalent die K\ffd. waekleten 
tberzengon». Butzer, Weiss., i, 1 «. die zen . . .» Mumer, Gayac, 409. — «Der 

Kib, Ktp, Eifer, Leidenschaft. Scherz, 78fi fressigen Unvcn kiffeh. Kätlisi 11. , r, 1 l'. — 
— «Der lust und ouch der fröuden kib: i Den Aussätzigen bluten, von geringer Ursach. 
Oottflr. V. Hagenau, ms. — «Es ist die zung | «die nas, der kifd, zanfleiseh . . .» Oend, 



ein klein gelid. — brinj^t doch vil xmrh und 
unfirtd . . . t und macht vil zanken, krieg und 
Mb*. Brant, Nseh., 98. — Rath für böse 
Weiber: «lugt das ir uff dem kih beharren, 
— bisz ir in (den Hann) machon zu ein 
narren». Humer, Geuelim., C, 1 

Kibekeit, Zanksucht. ~ «Biliche Kibc- 
k^ ... zt zankende und zh kriegende». Claus 
r. Blov. 

Kiblg, Irilrn-rhaftlich, zänkisch. — ... das 
«man nit widorstriiig und kibig si». Tauler. 
89Ö (68). 

Kfcher, af?trar?alns cicer. Kirp^hl., 1, 1R6. 



74 a — «... so eim der küffel oder UnbAck 
zerbrochen ist». Brunschw., Chir., 100*, 
Ktffliln, Kifeln, Kipeln, von Kißd, die 

Kinnlade bewegen. .Scherz, 7B4. 1. Keifen, 
zanken. — «Das diso gctat (eine £rblehnung) 
nit von kyiffdn der nodikomen» möge be- 
zweifelt werden. 1237. Stadt-Arch. Mand. a. 
Ordn.. B. 13. — «Je ein Thier kiffet mit dem 
andern und kifiet, on die Omeisi». Qeiler, 
Emcis, 16 b. — «So strofen und kifflen sie, 
und meinen jederman solt thun noch irem 
Gefallen». Id., Bilg., 140 b. «Das fSnft 
Zeichen ist Zorn; sie fahen mit einander an 



— «Zizania, rot kychcren oder Wicken». Gersd., zu kipeln . . ., und ist nichts il.nin zipeln». Id., 
9.T i>. j Baum der Sei., 6 «. — Kin Mann nicht «iti/el 

Klden, ahd. quedan, on^'l. quoth, sprechen, nacht und tr>.<7' mit seiner Frau. Braut, Nscli , 
Scherz, 790. Einige Formen des alten Wort.» 35 — «L'n- ander kißet an il(>m bett, — der 
hatten sich bei uns bis ins 12 Jh. erhalten. 1 ceman selten frid do het». Ibid., 63. — «Nid 

— Der Äbtissin von Hohenburg Büttel, «dem j ki/ßa» nagt lang zit». Ibid., 65, — «Sie gien- 



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~ 196 - 



. . . XU Isiffm ander einander*. Mamer, 

ÜlenMi., 11. 

i QDälen (mit sich selber zanken). — Tritt 
frommen Menschen ein Himlorniss entgegen, 
io «eablibeot sü mit derut' luii laiigcnie kyfe- 
laufe». Tanler, 146 (27). — «Ich bin in mir 
selber in «rrosseme lidende, und ist nciswas 
dis liiicii tag und uaht kifeü und in mir selber 
eagende ist, ich solle mich von der weite 
kercn». Nie. v. Basel, 262. — Habt ihr Ge- 
iroscnszweifel, so tbiibent nül darnffc mit 
Ittgcme swermütigen /»/«W''». ( laus v. Blov 

— «Sie seind inen selber also schwer daa sie 
ireder Fröid noch Mut mögen baben, nnd 
siuen über inon selber zu nagen und zu kyf- 
/de» und mögen weder Qott nocli der Weit 
dienen nnd mögen nienen bliben». Qeiler, 
Post., 4, 40 Etc. 

Uente: Kippeln. 

KifAlgr, sftttkiteb. — «Sie (die Fmn) iet 

ki/Hig. sie it>t /onckecht nnd kiffelt dir den 
Hais ab». Geiler, Biig., 21S *, 

Kilche, Kirebe. — «Dae Fundament iet das 
erst das mw- ni.icht an einer A'i7cÄ^». Geiler. 

, 2, 20 K Etc. — Öfter als Kikhe, kommt 
bei Geiler Kirohe vor: das erstere iet aber 
inndisch und nach itt der Sohweis gebranohi. 
i'avon : 

Kilwih, Kirebwefhe. — «Die Juden band 

{rehabcn dri Ki'hcijh \m T-mpel zu Hierusa- 
1cm». Geiler, Post , 2, lüti ». — «Sie laden 
ander Lent aneb darea se gron vff die JTfitoy». 

M., N irr . U»"? Krc. 

Ktiu< . J\itb, V ird noch oft bei uns auf dem 
Lande t^chört. 

Eindbiir, der Kindheit gemäss. — «. . . wie 
ich nuiuchen in mein kindtbaren jaren reden 
gehört hab». Capito, Treger. H, 1 " 

Kineo, aufbrechen, keim in. Vergl. Uffkinen 

— tDie Zibeln wachsen und kienen uff einer 
dörren BUnen». Geiler, Irrig Schaf, D. 1 b. 

Kin^lin, Kaninchen. — «Wilde Thier, die 
Stint zaiu gemacht . . als Hirtzen, Kinglin 
and dergleichen». Geiler, Narr., 67 

Gcmma: «Cniiiculus, animal est, ein Küttig- 
/•n». -- Duäypudius : »Kungek». - Göll, 851: 
»Küniglin». — Hevta Kit^de. 

Kippen, beifsen. — «Wer da spottet seines 
Vatter», des Augen müssen die Rappen auss- 
iippen». Geiler, Sünd. des M., 4i ^. — «Als 
nun die hünor hie nnd dort kipten und 
schluckten die bissen brot» ...» Murner, 
r].n>p., 1(1. 

Kirren, stridere, einen scliarfen Ton von 
lieh geben, besonders von TbSrangeln nnd 
Rädern die nicht i^eschmiert sind. — «Wenn 
m die Schlüssel hören klingeln nnd das Thor 
tinm*. Qeiler. Bilg. 9 ■. — «Kin Tiir die ver- 
rnckt ist auss irem An;xel, die Jdlrret und 
greinet». Id.« Selenp., 61 ^, — <£ia geechmier- 
ter Kareb gat sann, der snnet Hrret so er nit 
?esalbet wer>. Id.. Brüs., 2, 47 — «Der Low 
förcbiet ein kirrenden Wagen». Id., Hüll. Low, 
F, 6 •. — «Disei ist der Wind der da bewegt 
und kirren macht auf den hohen Thürnen die 
Uän, die Fcnlin, die Engel und Kreutzüu; 
•0 diar Wind wftet, so kerent sie sieh nmb 
ud kkrmt*. Id., SebilT der Pen., 87 b. ^ «Die 



armen Menschen sint die Rolhvejren die nit 
gesalbt sini mit isitlichem Gut^ aber sie Atrren 
vor Hunger». Id.. Bilg., 118 — cEin dfiren- 
ang-pl g-ar bald kiert, — -wann man in nit 
mit lil oueli schmiert». Brant. X^ch., 59. — 
«Die hustbUren zu nacht ufflieben, das sie nit 
kirren*. Pauli, 136. — S. auch girren. 

Kirse, Kirsche. — «3 sch. umb win und 
nmb kirsen». 1406. S. Thom.-Fabr. — «Bircn, 
kinen und alles obs». Gutl.-Ordn.. 158. — «Bi 
dem kirseboum», Feldname an 12 Orten, 1240 
u. f. — «Bi dem swartzen kirseboum». Want- 
zenau, 15 Jh. — «Der ibtr«^ar<«n». Imbsheimt 
1412. Molsheim, 1441. — «Zum kirseboum; 
Strai>8b. Hausname, 2 mal. 1403. 1404. — 
«Schwartze lUrsen», ^ Bruuschw., Dist., 109 

sein xweierlei, ettlioh snsc, ettlieh 

SUi 1 ' l'ries. 'W 1'. 

Kiree, eig. KUrse, Pel/. S. auch Kürss. — 
Eine Strassb. Wittve verpfändet den Carme» 
litcrn u. a. «ein jWrsifi». 14fiO. Spit.'Are]|., B. 
144, f> 43 a. 

Kirwart, Kirobwart, Sigrist. Sebers, 790. 
— Der Küster von Münster soll «den kirwarten 
geben zft enbissende zö allen horb<r(''''iten . . .» 
cDer tirufenrt ... so! des bciliihnä hüten.» 
1339. Als. dipl., 2. IGT. — Die .'Vbtissin von 
Esohaa gibt «jerlich ein vierteil weissen eime 
kirwart aft Ruffiieb. das er dovon geben sei 



ofelotteu». 1H49. Weisth., 5. 3M. 



■Das 



kirtDartbUUg» , dem Kirwart angewiesenes Feld- 
stück. Baldenheim, 1369. 

Kissi^t, kiesig. — «Wenn n'n l'nmn riii 
guten Grund hat, ein kissigen Grund ...» 
Geiler, Brös., 1, 24 «. 

Wir sagen noch Ki$8 statt Kies. 

Ki^HÜng, Kiesel. — «Ein Stahel ist hart 
nnd der KistUng ist auch hart; was ist her- 
ters und kelter.s weder ein Kissling? Wan der 
Stahel hie lieget und der Kissling dort, so 
gibet es kein Flamen, wan man aber den 
Stahel und den Kissling uff einander schlecht, 
so gibet CS ein Feuer». Geiler, 8 Marien, 6 b; 
Post, 8, 66 a ; Selenp., 822 b. — «Eebrechen 
wiirt man als «^''erin«» ~ als ob man schnellt 
ein kiseliitg > . IJrant, N»eh., M. — «lob wolt 
vil e . . . zwölf k-isUngstan verdonwent. Hur« 
ner. Nb., 178; Adel, J, 4 b — .. . . da er ein 
harten kisdtng fand». Id., Virg., A, 8 •». 
Etc. — Eine Anzahl «guter kissling». Pauli, 
98. — «Grosse wisse waoken oder kys^imge; 
Gersd., 30 l>. 

Kittem, kichern, lachen. — «Als bald si 
heim kummen, so soll das Wort Gottes nüt 
mec, kittem nnd lachen nnd seind gönchclecht 
« ie vor». Geiler, l\ist , 1 , 33 ». — «. , . das 
er mit thorechteu Freuden ausbricht, Lachen, 
kittem, bababa, ist guter Ding, gaueketeebt, 
Herrisch». Id., 7 Schwerter. O, 2 — «Das 
Kittem und Lachen wird sich wenden in 
Weinen». Id., Post , 8, 69 Ete. 

Kitz, neutr., daz junge der TÜetre, Ziej^e, 
Bock. Sehers, 791, — *Kisein, hocdus». 
Herrad, 186. — cHedns befsst in dem Dütoeb 
ein Bdck oder Kitzh'n*. Geiler. Post., 4, 16 1». 
— «Als der Hirt die Schaf thcilt von den 
Kitämf aa der Undcem vir! er die Jßftwft 
■telleik, das Ist in die ewige Terdaaunniss». 



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Id.. £v. mit Ussl., 177 >>. — Isak «der ftOMfi- 
/leM fBr wilpret asE». Mnrner, Gevehin., K. 

4 •. — «Die lemli, kiU and kelber . , .» Id.. 
iMtit, 31 «. — *KiUinfieisdi ist gesaud». 
Fries, 3t — cEi ist kein besser essen dann 
ein alte henn gebraten in einem litsin*. Ibid., 
32 B. — «£än woUF het ein feisst läUlin ge- 
fknfiftttt». Panli, 119. 

Kitzen, kitzeln. — Kin Soliwäl/er 'litst 
sich und lacht wenn er wil>. Braut, Nsch. 22. 

— SpruehwdrtUelie Bedensut: sieh kUtein. 
sich loben, sieli schiiieiohelB. Beispiele, Zarn- 
cke, S35. 

KM, KI6, sren Rlowes, nnse., dim. KUIHb, 

Klaue. Scherz, 701. — tWir Avelloiit iiiit einen 
Klowen eines fftsses hie luäscu». Kun., 268. — 
Bi «wnhssent dem köni^e Hinmii an den fin- 
*rern». Ibid., 282. — «Kr ist in den Kloen der 
Teufel». Geiler, Schiff der Pen., 110«.— «Da 
sehln^ im der Low den Klowen uff den Kopff». 
Id.. Baum der Sei., '21 b. — «Dem Vopler ist 
tjenuf,' (las er das Voijclliii auff dem Klubeu 
or\vii.>^ch bey eim KhtcUn*. Id., Holl. Leu, b, 
Ib. — «Ein innp Kalb, dem ietz die Ilornlin 
wachsen und die CUmdin*. Jd., Brös., 2, 76 *>. 

— Oanimedes. «da in der adler znrkot het. 

— mit schnellem flui; nnd krnmmen kMten . . .» 
Murner, Virg., C), 5 •'. — Ein Adler hat einen 
Draehen erwiseht, «nnd hat in under sieii irc- 
r.ohen, — fjar hart pefassct in den klohen». 
Ibid., n, ö ». — «Kin M cibc ... so er ein 
tauben facht . . ., mit seinen klowm fasset 
sie». Ibid., n, 4 t». — Ein Adler «der einen 
schwanen f.iickt, — mit seinen klawni /.ammen- 
trückt». Ibid.. f, 1 b. Etc. — •Ktunmhmaltz 
von den füszen der rindern». Gersd., 37 _ 
«Kin jun^^H kälblin, dem die hörner herfur 
Stessen und die kUde» (nngnae. Pi. 68, 92), 
Machtii;., PsalU, 171. 

Klaffen, sehwatzen. Scherx, 791. — Yen 
der ersten Ilanptsiindo kommt •klaffen oder 
kleffiger krieg». Bihteb.. 82. ~ «So klaffet 
man euch gerne, und ^esehiht dicke dar. man 
weni<r war nimet Ma/, man seit». Nie. v. 
Strassb., 26^ — «Lont üwer kU\ffe» und üwer 
«liegen nnd fiwer dispvtiren». Tanler. 187 
(86). — «Si kertent sich nüt an der wilie 
Ht^mi9, Hie V. Basel, 140. Etc. — «Warumb 
firoweh ine läafetit denne man». Kön., 88&. — 
Einer sacft, «was die pfaffen durch den dap 
geklaff ent von der helle», sei nicht wahr. Kls. 
Pred., 1, 78. — Beim Tancen silndigt man 
«mit sinken nnd klaffen*, ntildin Spil, 71. — 
«Nit das ich unnützUch viel schwcU und 
Uojfe». Oebete, IS Jb. — «Bs etat nit in nn- 
serm pwalt — was jeder narr red, klaff . . .» 
Brant, Nsch., 43. — «Usz eim holen hafen 
Ub#«ii». Minier, Sehdn., e, 4 «. — «In selber 
schcdlich sind die äffen, — die ir eignen laster 
klaffen». Id., Nb.. 56. — «Darumb ir miinch 
und aneh ir pfaffen, — lassen ab das gebet 
und euwer Maffen*. Id, Lnth. Narr, 3i3. — 
«Wer gern klafft und naehred, der ist keinem 
nensehen hold». Id.. Lnth. Leren, B, 1 b. Etc. 

— 3Tancher Prediß"er «vermeint er wöl mit 
seinem klaffen uns all erschrecken». l>ial., B, 

Klalfer, Sehwfttaer. — «Da wellest jedem 



IMa^er nit — glonben sin sag an aller zit». 
I Brant, Cato, b. 2 

Klagbar, klaghaftig. zum kla^'en :::eiieigt, 
I klagend. — «£r ist nit klagber. er nimt Lieb 
I nnd Leid, snss nnd sanr gleich ven Oott». 
' (loiler, Pred. u. L., 99 h. - «Der lieisset ein 
Ikiagiutftiger Mensch der da nüt leiden will 
von den andern . . und hat ewigliehen je» 
derman zu klagen: der thut mir dis, der jhen.s>. 
Id.. Selenp.. 226 «. — «laebe macht uns dtM' 
hafftig*. Adelphvs. M8rin, 8e. — «Ich bitt 
ausz clagJiaffti'fjem {,'emict, als der mit dem 
gewaltiglich gehandelt». Supplic, A, 4 ^. 

Klaghaftijgk«!!; Neigong kwh klagen. 
Die klaghaftigcn Menschen «betrüben ein «rantz 
Gemeind mit iror Ktaghaftigkeit». Geiler, Sc- 
lenp., 226 

Kl«nt Kotwelsch. 09deke,116: Kirehweih. 

— Brant. N»ch , 62. 

Klapf, Geräusch, Gekrach. Schlai^, DottBOr« 
schlag. S- ancli Donnerklapf. — Pas ganr.p 
Land «hiirt den klapff». Brant, Donnerst.. IK 
Ged., 24. — «Ye höher der bogen wärt uff- 
«^etzngen oder gespannen. ro vil Miirt der 
schütz und Hapff schneller». Adelphns, Pater 
NoKter, X, 8 b. _ «t»cn hmek$enklapf (einer 
türkischen Kanone) hat man gehört . . . by 
hundert welsch meilen» von Rhodis. Adelphus, 
Rhodis, B, 4 «. 

Klapperecht, klapperig, schwat/haft. — 
«Darnach ist er (der well liehe Mensch ) ver- 
bosus, iäapperecht». Geiler, Brös., 1, 53^ — 

— «Item, die Weiber seint anoh Üappar^». 
Id.. Narr, 132 » 

Klapperei, Geschwätz, Schwatzhaftigkeit. 

— «Also macht das nnnQtz Geschwetz nnd 
Klapperei einen Menschen hessicklich nnd 
fcintseli^ seinem Neehsten». Qfliler, Sfind. des 
M., 75 «. £to. 

Noeh bei Göll, 561: «Garmlitas, Klapperei». 

Klapperer, Klappei^ann, Schwätzer. — 
Eine B^ine, die «all vil swetzerehte oder ein 
klappererin were». 1880, Gotteshans der Sehe- 
selsheim. ~ «Der Klapprrrr sagt böses von 
eim nnd thut es dann heimlich». Geiler, Sund, 
des H , 46 b. _ «Lng. Msr mit red sittigge- 
mäsz, — das nit ein klappr er man acht dich». 
Brant, Cato, c, 1 a. — «Ein klapperer bald vil 
Ifit vertreit». Id., Nseb., 96. — «Ir Idappererem 
(fem.), kakatressen». ^fnmer, Schelm, d, 7 ». 

— «Er hiesz ein klapperer^ ein schwctzer . . .» 
«Bin Uaipptrmm eider ein sehweliser». Pavii, 
85. 181. 

Klappermaal, geschwätziger Mensch. — 
«Bs ist Bit gang, sprich ieh, es sey dann Amm 

er auch seiner Zangen Gewalt hab nnd nit 
ein Klappermaid sey, das da nit ein klein 
Arbeit ist. snnder ein gross YolUnumnenheit». 

Geiler. Klapperm., A. 2 — Geiler nimmt 
das Wort auch abstrakt: «Vcrbosius, Klap- 
^.permul». Brös , 1, 68b. 

! Klappern, kleppern. 1. Geräusch raachen 
durch aneinanderschlagen tönender Dinge. — 
«Da schrei alle nong» nnd U^^ptrUm mit d^n 
j Waffen». Ringm , Cäsar, 55 K 
1 2. Schwatzen. — Eine Begine, die den an- 
I dem lästig würde, «also das sil se vil hkip' 
i jMfie». 1339. Qotteshans aar Krone. ^ «Mainta 



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- 197 — 



daramb das da wol klappern nnd ^ hv itzon 
hml, so üol dich d»rajnb alle Wuk horna» 
^n* (?). Geiler, » Marien, 61 Bto. — «Dise 
■ lv:i, (fic klappert, die lüf^'t». ßrant, Nsoh., 63. 

- io der Kirche «ist cia kkmper» and eio 
HlivfttsEen . . .> Ibfd.« 46. — Fflr einen, der 
ja die Kirche j^eht um f.a schwatzen, wäre 
« be««er «er blib ganu überall doheiiii, — 
nd rieht das UapperbencHi m — nnd «inen 
s'moierckt in ! rM\ o». Ibid., 87. — «Die weit 
mn jolz yckki[iitcrt han, — and triegen, lie- 
fen jeden »n>. Marner, Nb., 254. — Narren 
«dif ktappern in lit m gotteäh08>. Ibid., 44. — 
•Das kUipperlKiüdi'. Id., Schelm, d, Gb, (Zu- 
iMmenkunft schwatzhafter Weiber.) — Zu 
xhwat/.haftcn Priestern «da-^ Tiinl solt ir mit 
klea wcschen, — und richi das kLupperbenklin 
n, — du^.scn oder «nderMliwo». Id., Nb. 44. 
Vor vicloti Häusern war eine IJank, wo 
.\beudä die ^iachbaru zusammcnsassen.) — 
^Ver «mit kUtpperwort vil triegen dut>. Brant, 
Moretns, a, 1 — <I?indet zu die klapper- 
lachen», (Klappcnuaul). Murner, Nb., 11. — 
tlüappern und 8chwetzcn>. Pauli, IHl. 

Klapperrede, Geschwätz. — Sich nicht 
kümmern um «etlicher unnützer schwatzmoUler 
idapperrede». Branfels. Anstoss, a, 1 b. 

Klebereht, an etwas klebend. ~ *Klebtrehtc 
IttC', die an den weltlichen Dingen kleben. 
Taulcr, 168 (30). 

Klecken, ausreichen, genügen, nüteen. — 
t. . . Bs ist hie ein Kind das hat ISnf gers» 
tcne Krot und zwen Fisch, aber was klcckt 
oder erschüsst das ander so vil Volcks?» 
Qsiler, Post , 3. 76 b. 

Akt lieh nur im Adj. erldecMich erhalten. 

•Der Kleü'eltMtcli», Andlaa, ia48. Von kl^- 
fdn, klappern, ransehen. Sehen, 794. 

KielTer, Schwätzer. S. auch Klaffer. — «Sago 
MS, Ursela, du rebte A^/«r»» . . .» Nie. v. Basel, niK. 

Kitffig, gesehwfttsiiT» «. • • ob da ze 
'dah] unil ze lütprche werc . . .» «Xlaflfon oder 
ü«/^er krieg». Bihteb., 4U, 32. 

Kjegede, titoklegede, Klage. Sehen, 704. 

- <Ist aber die klegede von erst f ir fcn vogt 
tuat . . .» 1279. Hist. de S. Thoui,, 326. — 
DsB Kaiser «kam grosse kUseät f&r von Pi- 
latus . . .» Kön , H40 Etc. Sic .siiilcnt also 
beseheidenliche farcn das keine geklegede von 
in kome . . . Oesehehe aber keinre hande 
kUgeäe . . 1402. Hi t de S. Thom., 3?^7. — 
«Nach dem das diu kkgede wisot . . .» 1413. 
Köu., Anmerk , 817. 

Klei, Klet|!:o. fem , engl, clay, Lehmboden. 
Scherz, 7dQ. — «Z& kleien»^ Feldname, Wiutzen- 
heim, 1977. — «Lt der jUsiaen», an 15 Orten, 
Ii Jh. u f. 

Kleiben. 1. Hit Lehm verwerfen. — «33 
Kk. 4 .4 sft kleibeitäe die schiiro. 1387. S. 
Thom. Fabr. — «Also worcn in der Wü.stc 
der .\ltvetter Zellen, und kernen drie oder 
vier zusamon, die halfen einander, einer huw 
Widcn ab, der ander Heselliurst, d;is etwnn 
*^in Zell in eimTag gant/. assbcrcit wart, uuil 
«fhleipfent die dnren einander und kkibtent 
die mit Leimen zu, und das Tach w;is Si beu- 
^a; also was os ussgcrichtot». Geiler, Biig , 
ittl>iBrds, 2, Stb. 



2. Mit Lehm aasflicken. — «20 ^ die Kasten 
zft kleibcMde», 1388. — «1 seh. die casten aft 
verHleibm*. 1436. S. Thom. Fabr. 

3. Das Wetsszeufj mit Srärl i nirhl steifen. 

— Die Magd soll sorgen «dai» bu buchet und 
MeiU; OnU. Ordn., 184. — «Do ist Angst und 
Xot ... die T^ctt u<^s zuschütten . . ., dornoch 
die za lUeiben*. Geiler, Post., 3, 63 b. Kto. 

4. Kleben. — «Gedcnksiu nit, wie sie dir 
han — so manches briellinjUn6€t an?» Mnrneri 
Luth. Narr, 17. 

Kleinfüge, Hain, snbtil Scherz, 794 — Nack 
>ler Auferstehung war Christi Körper «also 
kleinjnge, er bedorftc enkeiner stat me, er 
were linreli ein stchclin mure wol gcvnrn». 
•Nie. V. Str., 304. — tiott «der ist alsu cin- 
veltig und also kleinfügcs das er sich in dem 
abgescheidenen hertzcn wol enthalten mag». 
Myst. Traktat. Altd Pred , 19<). 

Kloinot, Kleinster, Kleiuat, Kleiuet, 
neutr , Kleinod. Scherz, 795. — «... da 
miniu kkinote inne sin». Gottfr. v. Str., 1, 148. 
Etc. — «l)ie tiichcre, die kieider, die it/^rtnot«». 
Tauler, 38 (8^. — «Dene mensohen git . . . 
got ein solich kleinster, das ist alsoliohe 
fröide ...» Id., 201 (35). Etc. — Der Bräoti- 
gam «hcisset der brut ein cteinöter sehenkt n». 
Nie. v. Basel, Bek. Taul , 29. — Dem König 
gelüstete nach dem Esor eines Bürgers, «wand 
es ein also schöne fdeinoter were». ("los , 54. 

— «Sper und kröne gottes, das ein gros 
UeüMUr ist des riehcs*. Kon., 438. — Die 
Goldsekmiedc moiren «i^antz cleimt . . . kouf- 
fen . . . , oder gebrochen cleinöter». 1466. 
Goldsehm.-Znnft, 61. — «Ein gros« elnndter». 
l'etor V. Gengenbach 1 13f). — «Das beste köst- 
liche kkitwtw. Uugo V. £hcnh. ~ «Da kam 
ein Jnd tn ir (sn der Toebter des Kaisers 
Theudusius) und ßcbanckt ir für ein ^'ross 
Kleinatf als es auch was, zwo Ketten damit 
S. Peter gebunden was von Herodes». Oeiler, 
Ev. mit llssl., 211 T. Etc - «Ein köstliches 
Idainat*. Horner, Kön. v. Engl., 896. — «Wenn 
wir nnn das UsÄui bringen, — gott geh wie 
es uns ^'ani,' in andern Dingen». Id , Genehm., 
C. 1 b. — «Möcht ich das kleinet überkamen». 
Id , Lnth. Narr, Ifö. — « . . . wenn sie das 
cleinot nimmer haben». Tii., Nb.. 90. 

Cleiselin, t'leusoün, Abtall, Splitter, kleine 
Stacke. Sehmeiler, 1, 1341: *Kleuseln, Kols 
spalten». — *^ seh. umbo 2'|« korp mit kolen; 
3 die cleiseim darvon einzutragen». 1432. 
S. Thom. Fabr. — «5 -f, cleuselin von den 
kolen, 10 cleuselin von den zicgeln inze- 
trageu». Ibid. — •Cleisselin von 7 hundert 
wefien zft hoowen». 1485. Ibid. 

Klenken, klingen maehen, Idingen, läuten. 
S. auch ylunken. Scherz, 79ti. — Manches Herz 
•klenket dir süze manigon klanc». Gottfr. v. 
Str.. ?, 1'^'2. — «Die ^rosz glock des miinsti rs 
klenkm* (»lurniou;. lö Jh. Alto Ordn., Ii. 3U. 

— «Es kummct etwan das einer ein (Hocken 
leutet ein halbe Stuml oder minder, die Glock 
kummct in den Schwanck. und darnach .so 
lasset er sie laufen und gat darvon; nicht 
ilesterniindcr «lic Glock lütct und klencket das 
man wcnet c» sei einer daran». Geiler, Brös., 
3, 84 s. — «Da fing man im minster an IX 



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mal zu Uencken m I^ an einem hoolizeitlichen ! 
tag». Brant, Bisob. Wilh., 245. ~ «Der brader I 
Ifit seiii gl9ekliB «ohon . . domit er inen ! 

all zeit hlenckt». "^furnnr, 4 Ketzer, E. 7 ^ 
Klenker, EotwcUcli, nach Gödeke verstellt . 

Gebrecblidie. Solche die mit einer flohelie; 

gehn? — Murncr. Nb., 61. ' 
Klepfen. klopfen, die Glocke anschlagen. 

— Um die Haber zusammenznbeniftii, soll i 
man «ein glocke klepfen». Bösenbiesen, 15 Jh. | 
Weisth., 1, 690. — Man beruft sie, indem ' 
man «ein zeiehen lAtoff». Stetsbtfin, 1412. 
Id., 1, 687. 

Kleppern, klappern wie die Storchen. — 
«Wöllent ir nit glouben dem Han das er krägt 
und dem Storcken dai er Ueppetif» Geiler, 
Toßt . 2, 108 b. 

Rüben, kleben. — «Ob die minno niocht an 
mir diben, — 8o wer min hera freudearich». 
Altswert, 63. 

Kligen, Klien, plnr«, Kleien — Wenn die 
Pfleger der Pfründen znni h. Geist Fracht 
malen lassen, so bleiben ihnen «die kiiffen». 
1958. Spit.-Aroh. — Den Müllern ist verboten 
*Uig9H z& malen*. 15 Jh. Alte Ordn , B 13 
(ans Kleien Mehl zn machen). — «Spräger 
und Uigeu». 1424. S. Thom. Fabr. — «Die 
kligen die man den swynen git». Oswald. — 
«Kern gemiseht mit men*. Mnmer, Nb.. 175. 

— <So hiet uns Anthonius der schwcin, — 
bisz sie gemestet werden fein — und uns feist 
werden on die Wien — tII Ims« dan sie im 
stal Ilgen». Id., Luth. Narr, 58. — « . . . den 
kernen atsoheiden von den kUgen». Id., Nb., 188. 

— «Oben mel und nnden i^en: Ibid , 804. ~ 
«Furfur, Uygen». Clersd 91 — «Das roch 
brot da noch vil klyen in seind . . . gibt nicht 
gnte narang». Friea, 83 a. 

Klimse, Spalte. — « Da anhanget bös 
£rdtreich zwischen den KUaum der Wurtzeln». 
Geiler, Arb. hnm. 94 b. — «Wann die Tdchtern 
liq-cnt ze stopfen mit dem Messer oder mit 1 i 
Spindeln in dem Fenster oder in den KUmpsen, 
d&i, ist ein gewar Zeichen das sie bös Fan« 
ta^ien in inen hon>. Id., Brös., 1, 171». — «Die 
feigen Weiber, wann sie luiestiig gon . . ., 
stopfen dan mit dem Messer in ein Klimsen, 
nnd kamt dan ander Leekerie hernaeh». Id., 
Emeis, 25 K Etc. 

Was Geiler hiemit meint, ist nie it I cht sa 
Saiden. Vielleicht will er nur dadurch andeu- 
ten, dasä solche scheinbar gedankenlose Hand- 
lungen Zeichen eines zerstreuten Gemüthes 
sind. Oder war es ein danialh übliches un- 
züchtiges Symbol? Mau konnte dies aus dem 
ö/tern Wiederholen der Bemerkung schlicssen. 

Chlimse, allemanisch für Spalte Hebel. 2, 
864. Auch noch in der Schweiz ; k. B. das 
Klimsenhorn am Pilatus. Item in Seliwaben, 
ächmid, 317. 

Klinge, Schlacht. Scherz, 797. — «Uf die 
kling der holen die do zühet durch Houthcim- 
ban». Kübtolshcim, 1392. — <Uf der Miniem». 
Morsbmnn. VAU. Ohlungen, 1304. 

Klingolcr, Diener des Gutlcutt liauscs, der 
mit einer Klingel durch die Stadt geht um 
Almosen sa sammeln. Gatl.->Ordn., 174 u. 1 

Ktingeln, klingen wie Metall, oder aneb 



ransehen wie eine refne, ungetrübte Flfissig- 
keit ~ Ans Gottes Herzen «flieasent vier 
kUngdnä« beebe*. Gebete, 14 Jb. — > «0er 

klingr'J' ich- Birk'-'. 1:574. — «f'cr klingelburne, 
die A^»/(iae//t»««M>. iieitweiler, 1280 — «Beinisch 
Gold Minglti wol, e« ist aber nät dest besser; 
Ducaten wann man sie klinglet oder schlecht, 
sie tonen nit». Geiler, Brös., 1, 8 *. — «Wenn 
ein Brunn ein guten Grand hat, ein kiss igten 
Grund, so quillt und springt das Wasser uff 
das es recht ^inj^^t und ein Lust ist*. Ibid., 1, 
24 a. — «Bier lind Wein soll man hoch ein- 
ächeneken, das 08 UingUt nnd sehnmet». Id., 
Narr , 20Kb. 

Klingelsoren, mit SebeUeii veraehene Ohren 
der Narrenkappe. ~ «Da wirfst mir nu dcMi 
kalben für, — die uarreukapp, als ander toren, 

— und strecket hoxfilr die mngAanm*. Mar- 
ner, Nb., 264 

Klingtili^tein, motallner Küchenmörscr, t^o 
genannt weil er beim Anstosseu des Stössers 
klingelt. — «Ein messin klingeUtein» . 1499. 
Inventar des Ludw. v. Odratzh. — «. . . schiitt 
das in ein subern klingelstein ...» «Rib diae 
stück in eim klingdetem: Gersd., 26 b; 53 b. 
«ClinjBrnnfce, assnltos». Herrad, 188 (?). 
Klo. S. Kla. 

Klobeloacb, Knoblauch« — 1147, Personen- 
name. Ete. 

Kloben, Falle um Y'o^c.l zu fanden. — Der 
Tenfel «vöglet auch mit dem Kloben. Ir wissen 
wol was ein Khb ist; es ist ein gespalt&er 
Stecken, da gat ein Schnur durch; und sitT'.cn 
[ die Vögel darnfl^ so züoht er dann die Schnur 
nnd erwisehet etwan ein Vdgelin bei dem 
' Fetichlin, oder bei dem KopHln, etwann bei 
i dem Kieuwelin*. Geiler, Brös,, 2, 91 ». — Eine 
I sehdne Fran «ist das ktttclin nnd der Xloft, 
dodUTch der tüfel sucht f^rosz lob». Bratjt, 
I Nsch., 88. — Wer «sitzen will aliein vast 
I oben, den setzt der tfifel uff sin JUtribM*. 
Und., 87.— «"-'ii ier tüfel vogel facht, — dftS 
\Mb er zu eim katzcu macht — und setzt sie äff 
den kloben har>. Mnrner, Geuchm., t, 4». 

Kluder. I. Schleim aus Mund und Nase. — 
Maria äah dass Christus «verspeit was und 
sein Angesicht foUen Klod^ was, nnd moobt 
CS im nit triicknen». Geiler, Ev. m. Ussl. 96 b, 

— «Wann du nun die Süsse aUwegcn hetteat 
in dem schawcnden Leben, and dem Kbider 
US der Nasen allwegon anhicngcst, ich muss 
es eben ein Kioder nennen, wann senilicho 
Menschen etwann Rotz and Wasser Meinen, 

' so würder^t du versaamen viel Guts». Id., 
Brös., 1, 20 ^. 

2. Wüster Flecken. — «Wann man off 
Perifamen schreiben soll, no mn?s es i^lat sein, 
I nit runt/.lccht. es muss auch suber seiu, waun 
so Kioder daruff Iciron, so Sprech der Schrei- 
ber : was soll ich daruft schreiben? . . . Also 
wann in deim Ucrtzcn so vil wüster Kiöder 
Ilgen. wQste Begird, w&ste Gedenek . . .* Q«i- 
, ler, Brös , 1, 17 K 

I KlöflTelut, fem , von klciTcln, klepfen, höl> 
' zcrne Klapper. amCharfreita^ st^tt der Glocken 
j gebraucht. Man sieht ars folgenden Stellen, 
I dasR sie auf dem Thnrme angebiaoht war. 
IVergl. dohinetler, 1, 13S7. Sohweiaerisoli : 



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Klefde. — «6 ^ von der kJdfelotten nf dem 
mierUune zt bessern. 3 amb swen klobon 
i& der UöfdoUen vi dem dnme». 1416. 8. 
II«Dl. Fabr. — «3 soh. von der düjfelotten ih 
aechwde off dem turne in die parascheve». 
!tlT. nrfd. 

Klöppel, KlÖpfel. TTrimmor? Art ^[:'rtor- 
verkzeag. — «iJie töde, ... die kioopele, die 
kolben, die wanden» (der ersten lUrfeyrer). 
Ttnler, 313 (Ö4). 

iiloHO, Kiaose. Scherz, 798. — Eine *elo8a» 
bei dem Schloss Landsberg. 1200. — Kloaen, 
bei vielen Dörfern, 13. Jh. u. f. — «In klosen, 
ia klöatem.. Tauler, 128 (26). — «In der 
cktMN do ist eine alte closenerin». Kic. v. 
Basel, ms. Etc. — «r>ie clote» von S. Gallen. 
Ktio., 746. — Kr liess «eine cto^ buwen 
udbleip darinne». Eis. Prcd , 1, 73. — «Eine 
ü^iiMcJiUehe ctoe». Peter v. Gengeab. 1486. 
ße. 

Closenerin, Klansnerin. — «Dis ist von 
Urselen, cinre lieiligen t^Mtmrm; Nie. v. Basel, 
ms. Et«. 

Klotz. Scherz, 799. 1. KInmpen. — *GIok, 
majsa*. Herrad, 182. — Qott nahm «einen 
Uoti ieymen oder erde also gros er einen 
menschen weite machen». Kön , 235. — Der 
iL ^iicolaus warf einem Edelmann «zu einem 
Tenster in einen gro.ssen kUAz ifi:oldes>. Eis. 
Pred. 1, 202. «Als wir von tiocrates dem 
Hejrdea lesen, der einen grossen KloUen Gol- 
des ins Her irarf, nff das er davon ungeirret 
wer». Geiler, Selcnp. 197 a. — «0 Narr, meins- 
M, das da von einem andern KloUcn Erden 
ud von einem andeni Adam gemaohet seiest 
flin ijer T'iulertUon?» Id., Narr., 118 a. _ 
•Ir seid gesohöpfft Ten dem verfluchten Lei- 
maUoUm menseUioher An*. Id., Post, 2, 
33 ' - «Ein hafner nz» cim erdklotz macht 

- ein erUch gsehirr, sunst vU veracht . . . .» 
Brant, Nsoh., 68. — «Wie kan ... der arm 
kmetdlotz wider seinen schöpffer so trut/.lich 
baadein V> Wurm, Balaam, Q, 2 b. — «Lohe 
UiUe von elm gerver». Brnnsehw., Dist., 14 b. 
iHeutc Löhkäs). 

2. KngeL — Walen, Kegeln «und des gleich 
was mit dem Hotz zagot». Gnldin Spil, 8. — 
'läiilotz*, FIintenkui,'el S. das Wort. — «Es 
moss ein Büchä lang geladen sein eo sie uss- 
ta^ da hl Pulver and der Kktä, er blib all- 
w^n in der BüchHen wenn man sie nit an- 
ÜBdet». Geiler, Brös.» 1, 62 i>. — *Bleiklötz 
ir flüidi warffcn hin». Mamer, Virg., Z, 4 

— *Cbt^, glubus genant». Adclphus, fic. 
b. — du gcschüsscu bist mit eini 

BddmMots; Brnnschw., Chir.. 81 Gersd , 
38 «. — Sic warfen «heisse i/ö(^ (glamlcs) us/, 
gegossenem ietten ... off die hiitten». liiugiii., 
^äsar. iQK ^ Kinderspiel: «ein klot» wird 
tlarch lanire crewclb und Schwibbogen un-l 
kramnie weg umbgütricbcii». Wu-ph., Crys., 
9 *. Etc. 

3. Kreisel. — «Ein Klotc der lauft s^ar wol, 

er undcu spitzig und üben breit und 
?ros8». Geiler, Narr., 206 \^). — «Spiel mit 
iem klotz, das ist min rot, — würffcl, spiel* 
WeU, fliich wie den dot». Brant, Cato, a, 3 o.. 
(trselio lade). — «Oleieh aU die kind ein 



klo»» behend — werffen, der sifdl vniblier 
wend. . .» Morner, Virg., j, 2 b. 

4. Oewftelis. — «Hettest da ein Kktgm ofP 

der Achseln, der dem gantzen Leib schedlich 
wer, and aüg an sieh davon andere Glider 
leben selten, da sehittest in hinweg». Geiler, 

Bros , 1, 95 f. 

5. Euges Zusammenhalten, Bund. — «Was 
verderbt das gantz Tütschland ? nüt anders 
weder das es nit gestückt und zerhüwen i.st; 
dm thut allein die gross Macht so die Fürs- 
ten habend ; das thut auch der gross Klots 
der Stett, als der schwchisch Bunt, und der 
Klotz der Schwitzer die sich zusammen halten». 
Geiler, Post., 3, 97 l>. 

Möglich dass Geiler hier das Wort fit^iirlich 
in dem Sinn gebraucht, in dem es später auch 
bei Göll, 877, ersolieint : <Uva apom» ein 
Klotzen Immen so an einander hang-en»; es 
iüt indessen vici wahrscheinlicher, daä3 er den 
Verglelldl Ton dem Zusammenklotzen der 
Milch gMiommen bat; siehe das folgende 
Wort. 

Klotzen, ooagulari, von der Milch ; fig. sioh 
Zusammenthun, vereinen. — «Die Pharisei 
und Saducei klotgten sich zusammen als Milch 
in die do Essig, Lüpp oder Renn geschütt 
würt». Geiler, Post., 3, 88 b. — «Wenn ein 
Obrer ein gantx Gemein einsmols wil an- 
griffen, so schafft er weulj; oder |,^ar nüt, w enn 
sieiUotMn siok «asammeu und seind einhellig 
and widerstend im». Ibid., 3, 97 b. 

Kluckerin, Gluckhenne. — «Dio jungen 
Hünlin, so sie die Kluckerin . . . ertzogon hat, 
so bald sie grösser werden- so xandcen sie 
mit der Muter umb ein Qenienkarnlin». Geiler, 
Schiff der Pen , lü6 b. 

Kluff, Kluft, Spalte, Fnrehe. — «Bas do 

wänest das am Herbst ^ Iii nt Safranblumen 
im Acker tti|gon, do kein Klug im Acker . . . 
gewesen fst dareh das gania Jor, das ist ein 
lero, wanc und hole Hoffnung . . . Aber wenn 
Kkiffen fin im Erdtrioh zilct soind und von 
einander seerteilt und das da zu rechten Zeiten 
gehacket ha.^t, so marht du Hoffnung hnhen 
das Salranblumcn do wachsen». Geiler, Pust., 
3, 61 i». 

KliiiTt. fem , Feuerzange. — «Ein Uufft*^ 
14liU, unter dem Küchengcräth des Ludwig v. 
OdratsheiLi. — In ein Laboratorium gehören 
auch «yserin clufften*. Brnnschw., Dist., 8 *. 

Kiftfogel. — «l'f den klufogel*, Feldname, 
Ergcrsheim, 1461. 

Kliigel. Knfluel Heute bei uns Klüuel. — 
In einem Küilisel über die Garnwinde i^t die 
Rede von «dem klügel» den man in der einen 
Hand hält, und der sich durch das nüt der 
aiidcrit abgewundene Garn bildet. Kailiäelb., 
a, 3 a. 

Kliiuse, Spalte, — «Wir verstreichen die 
Kiufmm mii Dreck und Kat, da die Sonn 
iren Schein hinein seit senden*. Geiler., Bv. 

mit Ussl 10 

Dasyjiudiu.s und Gull. 387 : «iiinia, Spalt, 
klunse». 

Klüpfel, KlÖpfel der Glocke. — «Ein glock 
ou kiüpfct gibt nit ton». Braut, Nsch., 43. — 
«Wer raeint das im gants n&ta gebrest — 



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und or glück hab uffs aller best, — den trifft 
der klüpfel doch xulest». Ibid., 25 (es trifft 
ihn ein Uiiglücksschla^). 

KIÜSf'l<>r. Schmciclitpr. — <r>rt;i vinmi« m ;ird 
genant AogUBtus ; so scint kumiut'n diu Sclirci- 
ber, AitZwdüsler und nenucnt die andern auch 
Mercr des Beidu». OeiloTp £v. mit UmI., 
211 b 

KlüHoln, kloMli. S. auch ftrOMlii. Eigent- 
lich mit den Finjrcrn im Haar spielen, "wahr- 
scheinlich das uihtl. Jvliuzcü, spalicu, speziell 
die Haare ordnen Fig. schmeicheln, liebkosen. 
— <l>as Schmeicheln, Klüslen und Liebkosen 
der Welt, die da einen Menschen anlechlet 
und im klüskt wie ein Mater tut gegen irem 
Kind>. Geiler, Solenp., 199»». — «Christus hat 
niemandt den Kutzen gestrichen noch Federlin 
abgelesen oder gtllüsslet». Id., Post., 2, 
117 a. _ cWenn die Frauw dem Man feind 
ist, so ist verloren »lies das der Han Ihnt, 
er Idüsel ir wie faBt er wöl, so ist es nüt». 
Id., firös., 2, 29 — «Mau muss in hübsch- 
lieh thnn . . . nnd meinen man sol in Uetuein». 
Id., Has im Pf, C, 4 — Ein Nnrr «mit 
Worten im loszt lUtuen, — des soll man im 
mit Kolben Insen». Brant» Nsoh., 86. 

Klliselung. Schmeichelei. — <Kiii semlichor 
der mag nit Penitcnts wircken . . . umb der Klü- 
»elung (verdrnokt ^iasUng) willen, sie (seine 
Geliebte) kan im schmeicheln and im wol 
dienen». Geiler, Bros., 8. 12 K 

Oberlin, 36, hat den Drsekfehler nicht be- 
merkt : er niartit aus ClüüUng adulator, ana- 
sius, was gar keinen Sinn gibt. 

Kltttschen, /.erbrechen. — «Der dritt Spross 
ist klützschen oder brechen oder lihcrijehen 
den Willen». Geiler, Schiff der Pen. 75 *», 

KIfitterer, Grübler. — Nieolana von Laufen 
weiss nicht was er thnn soll; er bittet den 
Gottesfreund ihm rathen, «also das ich 
nit in der klüUerer walt knmme». Nie. v. Basel, 
291. — «In der klüUerer walt knmmen» scheint 
eine sprüchwürtliclie Redensart r.u sein. Klüt- 
tern, pfuschen; fig.B])i[ziindigoüntersQchungen 
anstellen über kleinliche Dintre, gjübeln. — 
Ucinricas üicius Clutterer, von AilenM'iller, 
1287. 

KHittern, nachlässig schreiben, viel aus- 
lüöcliei», iJintenrtecke machen. — «Es ist gar 
gut zu schreiben nff ein Papier, da vor nit 
uffgeschriben ist, und noch sauber ist. Es ist 
bös darnff zu schreiben wenn vor daruff klüt- 
tert ist und Item daruff stond. Also in ein 
lautere Seel ist gut zu schreiben, dann wenn 
sie mit Todsünden beschissen seind». Geiler, 
Briis., 2, 77 b. 

Frisch, 1, 524, fuhrt ans Stettiers Annal. 
helvet., 88, die Worte an: «sie bdäüttertm 
iiieii selbst <Ias \cst». I>er erste Sinn scheint 
daher betieekoa zu sein, so dass das Wort 
auf Kloder KurSekxvfBhrett ist; dies kann 
Ivauin zweifelhaft sein, wlmui man die Geilor- 
scbc Stelle nüt der älui liehen zusammenhält, 
die ieh onter Khder gegeben habe. Der spe- 
ziellere Sinn rindet sieli in f ni .\usi1ruck Ä/i/- 
terbuelt, dessen sich, nach Frisch, die Kauäeute 
bedienten für das was sie beute bei uns Bronil- 
Ion nennen. 



Kltttterot, Kleinigkeit v. geringem Werth. — 
«Gürtele oder messere, büchclin oder hciigelin, 
oder des geUob von aller leige Ubtta otte und 
'.^cwerde daz junge lüte gerne hant». Claus v 
lilüveltlen. Nie. v. Basel, 7ü. — «Ein hüL und 
sas allt rhau Ic kiutterotte» wurden einem ge- 
raubt. 1401. — «Dem t^lascr, allerlei UmUmroi 
zft bessern». 14äü. S. Thom. Fabr. 

KlUtterzettel, auf den man flüchtig etwas 
aufschreibt, brouilloii. S Klütlern. — Der 
Spitalschrciber soll, für Einnahmen und Aus- 
gaben, einen <Kliutermid»«m9M» haben. 1& 
Jh. Alte Ürdn., B. 14. 

Kinx, Klnck^ Schluchzer. — «Das ist gc- 
wonlich wan die Frowen . . . den Klux band, 
so künnen sie nirgeu bliben». Geiler, Bil^., 
Ö7 b. — «Es ist, sTehstu, wenn sie der Khtek 
ankompt, als die Hennen wenn sie briitcu 
wollen, so gewinen sie den KUtck und den 
Pfipfs». Id , Geistl. Spinn., N, 5 b, — ^KhuB 
oder jest». fi iHi., 32 b. — «Singnltns, der 
hesch oder lUuglcen*, Fries, 140 — •Olux 
oder gebt, singultus genant». Bnineehw., 
Dist,, 28 a. 

Göll, 829: «Singultus, der Klugs». — Ueutc; 
JEhidbwr. 

Klnxeii, das Verbum davon. — «Im Ae- 
schach eben als einer Uenuen. di do umbaut 
mit lOuxen nnd gaxen Uta eie ire Bier ver- 
n :Tt lind (Irnmb ktimpt». (Joiler,Po8t.. 3. 71 ^. 

K.iias»eln, prasseln. — «Der Weohter ufl 
dem Thnm, dieweii es brint nnd hmtkt, so 
hört er nit ufT zu schreim nnd itfimien». 
Geiler, Arb. huni , 103 i», 

Knechtbeit, Knechticbkeit, Knechtlicheit, 
Knechtschaft. — «Wabei mag ich wissen ob 
ich gefan^^Mi aci mit der Knechtlichett der 
Sünden ?» Geiler, Selenp., 14d b. — «Es iat 
ein gross Knechthcit in weltlichen Gcschefften; 
der KmchUicU kumpt der Mensch ab der in 
diser Welt nüt lagert». Geiler, Holl. Low, A, 
5«. — Gott schickte die .Inden *in knechtich- 
keit — und in tias joch der dienstbarkeit». 
Brant, Freih. tafol, 308. — «Wan schon kein 
gwall wer, aucli kein herr. — kein kmxht- 
Ucheit uff erden mehr . . , mücht ich nach nicht 
frei achten recht, — so ioh noeh wer der ajln> 
den knecht». Jbiil , 309. 

Knechtisch, dieustbar,sklavjsch, — I >ic J u Jen 
«noch leben wie das knechtisch vieh>(sio ent- 
behren der Freiheit). Brant, Freih. tafel, 409. 

Knollen, Knüllen, zerdrücken, zerspringen. 

— Der Frosch «bläet sich so hoch nff das er 

von einander knütet und zerspielt» J>ie 

Hoffärtigen «bläen sich so lang bis sie emf- 
knelUn». (ieiler, 7 .Schwerter, F. 3 ». — Will 
man einen alten Zweig biegen, «so ktuMt er 
cntiswei». Brant, Nseh., 9. — Ea ertappt einer, 
während des Essens eine Laus, «die er dann 
uff dem teller hmiU», Ibid., lia — »KneU, 
judcnspislin, nnd eerbrieh*. Mnmer. Nb., 1^. 

— Eine Frau «truckl b» i Ir >!umen zosamen, 
als wolt sie lüsz kncileu». Pauli, S3ä. — 
«. . . . das einer nnsx 1tn6tU nnd uEMhlng». 
Ibid . 64. 

Iknichei, Knöchel? Beule. — »Die Sebmid 
nnd Ziromerliit liaben Bülen und JEMdbai an 
den Hendan». Geiler, Bv. mit OssL, 91 K 



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— aoi — 



Kniewelin^^. Scherz, 804, nach Twingfers iler i^rand der stat ^e-rraberi ward», man 
Vocftb.: *KHüiweiing,o<ito^tLoderhob%aüeM». *rosenknüpffiiH udcr aluck* du land. Adclpkus, 
^ <Zft miiceni meyen hat cm vogt »ft mbi | Bhodis, A, 4 «. 

zwei hi\nceli)ige und Ji brot und eiuea 6illl6r 4. Schwertknopf, pomincau. — Das Schwert 
vua». iicriifihcim, 1313. Burokli., * des Tttraiu Kerbraoh, er «den kmpjf in nuiiior 

band — allein mit halbem Schwerte fand». 



KaleelM«, serdrfieken. 8. aneh 

— «Je mer das pfcffcrkornlin knischt whl. Miirncr, Virg , r, l 
je mer es seiu kraftt jfibt». rolliu, Prcd., 

ünltti ). Kiiüchel der Haiul. — <Do zuckt 



KnOpfelecht , /^asaniiuoiigckuüpft. Vergl. 
Oeknöp/eU. — «Seit uns ein Oriien i lilon« 
so müäät OS oin knöpjlectUcr Oitlou sein, das 
er die hami widor zu im, da waren im die ist uss allen Orden etwas da» uns füglich 



bäUel besudelt», ^luruor, l Icusp., 124. 



Knöchel, Knüchel, liol/klut/.. — €ln Iiarfe mit l'ssl., 2^1 ^. 



wer, es müsst in dem Orden sein*. Geiler, £v. 



knuehei und q^sL gcUurcu harte schwäre axt, 
dann aneh mit harten streichen gfürt ...» 

«Wann auch hyo vil hortor knuchcl und lu-r- 
um sinilt, wider die ich i,'crcdl hab . . . .» 
Zell, Y, 1 «. 

Knodecht, Kuodorechtig, kiiuti;;. voll Kno- 
uu, Uiib.>^;<<'StalLig. — Geiler, rost., -4, 30 



Knoppein, Uinipt'cu. — Es tbot ciocr «/.wen 
Bantsehn au . . . und knoppdi die bort (hart« 

fest) 7.U». CJcilcr. ßil^'., 'J7 «. 

Knorrueht, knurrig. — Ein junger l'.auni der 
<knorre^ gewaebson ist, nnd sich uimer an- 
ders ziehen laszt^ r;.nier, Has im l'l"., *-V^.^' 
Knü, Ivuüvv, Iviiei, gen. KnUwes. Knie. 



8. die Stelle s. v. HagehchUchtig. — «Die Scherz, 8U(». — Ich lag «uf rainen ktMwcn'. 
Fugen oder Gleichen . . . sind otlich knodedit, Nie. v. Basol. 94. — «Kr viel nider af sine 
\li die cUenbogeu und die diecher». Ciersd., ifcnä». Id.. Ü8. Eic. — «Ein Knüw ist der Ln»t 
2 b. _ <Uie finger werden krumm and Aned- ^ in der Ocdechtnass des büsen Werks; das 



tcht». Id., 73 i». 



ander Knüto ist das Werk der Unkensohoit. 



Knoden, Fussknöchol. — «In das Wasser Samson, der arm Mensch, lag etwan off beiden 

•les zeitlichen Uutes watten ein Theil menschen Knüwen*. Geiler, Narr., 10^ ^. — «... do er 

iUs an den Ktude»; Geiler, PosU, 4, 40 b; am Ölberg uff den Xnuiocn hat gebettet». Id«, 

8 Harfen, ö3 — «... gescUwiilst iuweu- ?ust, 8, 2 »». — «Wann du got dienst, beid 



tilg des knodm» dee Unken fOM». Hnmer, bmw im buck>. Brant, Facetus, A, 1 >>. — Er 
Uayao, 406. 
KBoUen, Sehimpfwort: roher Mensch. — 

«Zu diser Zeit (Fastnuchtj sprcclieu die gro- 



«lit uff den kt^umn*. Id., Nsob., 101. — Zwei 
Facillctlin «bat er an die XmAw gebnnden*. 
Murner, Geuchm., x, H , c, l b. — Einigen 
iita JuioUen: wir hon nit gern lang Predigen, Gcuchcn «bindt mau iro Imy mit sideu binden», 
▼il Ubw lange Bratwflrst». Geiler, Er. mit Ibi«i., h, 2 b. — Im Blut «zu gou bis über dio 
r^sl.. 35 

Knopf, üchcrz, 8Ü5. 1. Kuuieu. — Kin gros- 
m Seu «das vol ibnep/e • was». Clos., 8t«. — 
«Geischcln von riemcn, die hcticnt knöi>fe 



knei. — das wer ein sioltse latherei». Id«, 
Lutb. ^arr, 12S. 
Knüllen. 8. KnOen. 

«KnülliH», Art Vuj,'i 1. Machotes pugnax, von 
vornan». Id., 107. — •Knöpf an den Kiemen . den Voglciu auf den Markt gebracht. 15 Jb. 
der Geissei». Geiler, Sehiff der Pen., 72 — Alto Ordn., B. 



«Der Flachs ist lauter on alle Knöpf». Id., Kniitschen, erdrücken. Vertrl. Kliitschen. — 
tietstL Spinn., L, '6 k — «Wo der recht Weg . «Das Liden wii ... dir das ilertz ortrucken 
ist, stont etwen Widenbdnm, do bindet etwan ! nnd fctOtoeAeM». Geiler, Bilg., 909 b. Die 

ein Bilger die Vm zusammen unden an nnd ' Felsen *kmU:schli'n (das SchilT) si^t^ar zu tryin- 
aiacbet ein Knopf daran, uud der bediit dann l meu ...» iirant, NscU., lUo. — «Wann mau 
das oneh Bilger darfttr sint gefaren». Id., Bilg., ein narren ibnttewW klein, — als mau den 

116". Aniatha «macht ein und hieng i pfeffer dnt im stein, — und sticsz in <tariu 

^ich dran — an einem balckeu oben an». ' Joch lang jur, — so blib er doch ein narr 



Murncr, Virg , 6 ». — «Der pfeil het knöpf». 
ibid., M, 7 b. — Laocoon «wolt auflo.sen ire (der 
Schlange) knöpff». Ibid., E, 1 — Der Faden 



all vor». Ibid., 68. 

Dasypodius : «tundo, ich ibnölsc/t«». 
Kniiwel, Js^näuel. — «... wie man ein 



Ktni licftcn der Wunden «soll geizwimet sein, ,knüwet garns sol lallen*. Hnrner, Genehm., 



on alle knöpff'». Brnii'^chw ., Cliir.,21 — «l>as 
I'aicr Nostvr (Euseukraa/,) hat körner oder 



D. 1 ». 

Knnwen, kueuwen. knien. — «Also bc- 



knöpß» an der Schnur. Adclphus, Tat. Nüst., schach es . . . dos er für ein ornoiflx 



15. ;i ». 



I'ie Bibel ist ein Schwert durch Nie. v. Basel, 81. Etc. 



«Wenn man das 



liaa äul usxgeledi^t werden dieser iviojii^, evangclium in der messe liset, sol man stuu 



ob er schon vuii Jlercule selbs knüpfft wcre» 
lledio, Zol)iiden, A, 4 «. - <Wii' ein herten 



und nit knuwen oder siteen». Kon., 521. Etc. 

- «Die Wei^s lialtet irrm<'iiilieli die Christen- 



faw;»^ haöiu nvir auff «rethuu !» Zioglei, Büchlin, hcit, da» die wi&ou ThiiäUn A/tuuvn utl beide 

Knie für (lOtt den Herren; aber nit die nerri- 

schen Christen die sich beschammen ufF beide 



t Knauf 



1353 warf der Wind «alie den 



ürclien uud i,'lockenhiiscrn vil kiwpjv und Knie ze ktiuuen und knuwen nit mer dann »Ii 
kratze». Clos., 13(J. — «3 sch. 1 j die inöp/« | ein Knie und gat der Degen neben uss hin 



an dem stoupfeile z^ tre.schelnde und zft mo' 
Icadü». 1418. S. Thom. Fabr. 



und !*perret ieli das iiiemands vor im gon 
kau». Geiler, Bros., 1, 30 ». Etc. — «Ein vor- 



3. Knospe. Bhodis heilst so, weil «do [ stnl . . . darnff der biseboff . . . Anflipen mddit 



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- »02 - 



... Da knuetet er für den fronaltar». Brant, 
fiisoh. Wilh., — <Do sab er vor Maria 
fron — Qnsem bnider ineuwen sehon». Ifnr- 

ner. 4 Ket/.er. J, 6 «. — «... und kneuwten 
beide nidcr». Ibid., E, 8 ^. — Christas cder 
hnQiWt da vor ein beschissen fasz». Id., Bad., 
E, I — Wir «innii^klich für dich kmmen*. 
Ibid., P, 3 Etc. — «.. . da knütoel ernider . . . » 
Pauli, 51. Ete. 

Köcheln, etwas kochfn In g-eringer Quan- 
tität. — Kine Mutt(>r kiim ihrem iiimi «das 
Haapt recht legen, die Trchcn und denSchweiss 
abwischen, küchien und dossjxleichen». Geiler, 
Ev. mit Ubsl , 96 b. — «Ein^ Tochterlin kan 
nummen ein Feuer holen oder «in wanig 
köcJiehi*. U . Post., 3, 84 b 

Kuder, zäher öchleiin. Speichel, Schnupfen. 
Ködern, solchen Speichel auswerfen. Vergl. 
Kloder. Schmid, 822. — «Mit grossen Süftzen 
sterben wir, so das Köderlin in der Kcien 
rühclet, und in unserm Rat nnd Köder er- 
sticken müssen». Oeiler, Arb. hum., 122 ». Etc. 

— «Ob zwischen essen dich anstosz — der 
hasten oder hoder ...» Brant, Thcsm., b, 
2 — «Der zcbe schlym, rotx und kod«r». 
AdelpliQs, Fic, 147 b. — Ein alter Mann «fleng 
An /.n husten und zu hxlern'. Pauli, 148. 

Kofel, FeU. Bcrgsuitze. — Schmeller, i, 
1929. Ich habe das Wort in keinem andern 
c'Isiiiisischeii Sclrriftstück gefunden. — *. . . der 
den felsen (petram) verwandelt hat zu einem 
see viter waner, nnd den kofd (rapemj in die 
\va>s( rl<ronnen> (Ft. 11^ 8)1 Naohtig., Psal- 
ter, 2dü. 

Kog«, hSlxemer SeblSgel. — «ffin Kiefer 

der mit der Kogen uff dem Fass, so er Reif 
antreibt, bumberübumb machet*. Geiler, Sünd. 
des M.« 69 K 

Koke, fem., grosses, breites Schiff, franz. 
coque. Scherz, ^7. — «Zur koken*. Strassb. 
Hausname, 1466. 

Kol. ni.isc, Kohle. Scherz, 808. — Schwarz 
€als ein kol». Gottfr. v. Str., 1, 92. — «Keht 
als ein glünder kol». Id., I, 1Ö3. — Die Seele 
«eiipliuliot do ein minncn für, cinon minnen 
koien». Tauler, 37 (8). — «Wau man einen 
kalten holen hebet an einen bürnendtMi, so 
wurt er ouch buriKMi». Heinr. v. Offonb. - 
«Man wcrmt sich bald bi grossem kol». Braut, 
Nsch. 21. — « . . . sich bcrämen wie ein kol». 
Ibid., 112 — «Schwartz als der />o/>. Räthsclb., 
b, 1 b. — tEiü gliionUer kui». liruubchw., Dist., 

m ». Etc. 

Kolbe, masc. I. Keule. — <^Utkolben luscn 
in dem hör». J. Munier, d, 7 b. Sprüchwort. 

— «Wan einer ein Hun»l wil zu Tod schlahcn, 
so warnet er in nit vor, aber er tregt dm 
Kolben uff dem Haupt, und da der liuud ligi, 
■0 schlecht er in». Geiler, Narr., 85 «. 

2. bchenkel eines Vogels. ~ «Geben mir 
ein kalben von dem (gebratenen) kranich». 
Pauli. 18. 

a. SlreiLkolben, cestus. QolL 334 : •ätnüMb». 

— «fiwen korben (cestus) warff er in die mit, — 
die waren starck, grosz . . .» .Murner, Virg.. P, 
1 — Er «erschlug ein grosse schar — mit 
einem stareken kolben gar*. Ibid.« h^ ^ Etc. 

4. Narrenkotben, kurzer, an einem Ende mit 



einem Narrenkopf versehener Stock, eines der 
Zeichen der Hofnarren. S. das Bild, Brant. 
Nsoh., f» h, « b; d, 1 ä; d, 4 b. Etc. — «De- 
rumb werden die Narren mit dem Narren- 
t^ben um die Köpf geschlahen». Geiler, Narr., 
96 b. — «Der Narren wurt Qot mit dem Kol^ 
ben ew^rcr Verdampniss lasen». Ibid , 26 ^. — 
«Der narr der trug den kolben hein». Brant. 
Nsch., 101. — «Du soh darfiir den psaltar 
singen, — nit amb den narrenkolben ring'en». 
Marner, Nb., ö. — «Da zeigt er mir den kal- 
ben glich. — sin narrenkappen, sine oren». 
Ibid.. 7. Etc. 

5. Grindkolben. S. diesen Aasdruck üben. 

6. Rot^t^ben, so viel wie KengeL — cSpricht 
S. llieronj'mus in einer Epistel rn einer Witt- 
wen mit Nammen Furia: du fürchtest vilieicht 
das dein farianisoh Geschlecht abgang, nnd 
deinen Vatter nit einen Itotzkolben werd haben 
der im uff der Brust kriech ...» Geiler, 
Selenp , 132 b. 

7. Festliches 6ela|^. — «Binest het der Ab- 
salon einen Kolben oder WirtsohafI nnd lad 
seinen Bruder Anion darzu, und der Wirt der 
den Kolbat gab der lad iren Vater David 
anoh darsn». Geller, Oetstl. Spinn., P, 7 — 
Sie «fahen an uniblaufen als ein Garnwind, 
da stt dem Tautz, da r.n den Höfen da man 
denn den KoBteti pbt». Ibid., P, 1 ». 

Diese cigcnthümliche Anwendung desWurlcs 
Kolben scheint nur in Strassburg üblich ge« 
wesen en sein. Sehers, 806. AUitC eine am- 
gistrats- Verordnung von 1535 an, wo es unter 
andenu heisHt : < . . . wie allenthalben auf den 
Stäben mä Würtshenssem von den Bargem 
Kunigreich. Kolben und ander Zornng, Zechen 
and Prassen getrieben wirt* ; den Wirthen 
Ett Strassburg, so wie denen <in Bnpreehtaaw, 
Schildicken, Ilkirch oder zu S. Osswald», wird 
verboten solche «Kunigreich noch Kolben oder 
dergleichen angelegt Gesellschaft zn !ialt«n». 
JMü erläpst das Oapitel von S. Tlioniä. in 
seiner Qualität als Herrschaft des Dorfes Kck- 
boisheim, ein fthnliohes Verbot ; es hcisst 
darin: «nachdem uns «jrlanblich anp:elanf?t. wie 
ir 7,n Ecki liülzheim mit andern hechten, ouoh 
Ilirssoti oder Kdben, wie maus nennet, mit 
einander zu Wuchen und Wuohon ttngeverlioh 
halten ...» Scherz, 103. 

Königreich war ohne Zweifel ein Gelag wo 
einer zum König oder Vorsitzer irf"^v!ihlt wurde 
und als solcher, wie heute uoch bei den deut- 
schen Stndenten-Commerscn. über die (^lan- 
tit;it des Trinken« zu cfebietcn hatte. Der 
Umstund, daäs dabei wühl meist za viel ge- 
trunken wurde, mag Teranlassnng anm Ver> 
bot geworden sein. 

Kolben ist viel schwieriger zu erklären. 
Dasypodiuä hat: «oompotatio, ein Schlegel 
oder Kolbfm. das ist wann man ein Gaatnai^ 
lasst umbgchen», also eine Gesellsehaft deren 
Mitglieder sich der Reihe nach bewirthen. lu 
Grimms Wörterbuch, 5, 1009, wird star Kr- 
klirung angenommen, dass «ein in derB^he 
umgoheiidt r Kolben die Meldung oder Mahiiun;^ 
verrichtete, wie in Dorfgemeinden ein heram< 
gehender Klöppel, Hammer oder Pfeil oder 
dergt. nur Veisammlang lad». Ks liasi lioh 



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li4«Men keine Spur dSetes Geb raoclu in Stm8> f ner, Nb , 21?. — «... die in heimlich hat 
borg and der l'mgeprpml naclnveisen ; und malon Ion — n»d crmtrafecten wie er was», 
hätte man wohl zu Eckbulsheiiu etwas so Iii, üeuclun.. il, 2 a. — «Ein bildung . . . von 
kicht zerstörbares wie einen Hirsekolben r,u Enea abcoiUtrfet». Id., Virg., M, 5 — «Hans 
diesem Zweck hcramgeschickt ? So lang uns Wächtlin hat recht bei eim hör contrafaü 
die alten Gebräuche nicht besser bekannt kunstlich und wul> die innere Anatomie des 
sind, ist es rmÜuam Bioh jeder Hypotheie xa ' menschlichen Körpers. Gt rsil., Holzschnitt. 
eitliAltesu ) — «Ein conirafact anatomy dor inneren gli- 

leh bemerke nnr noch, dass fn Grimms ' dem des menschen». Id. — «IMe eoMtnt/betur 
Wörterliuch, 5. 1601. die oliigo Stelle, (rciler, der instramcnioii» M . 21 — «Ein bapst, 
GeüU. äpinn.j P, 1 zu Kolben im Sinn von bisohoff, wo der nil mer batt dan allein den 
JUMolf-spieleii. d. i. Ballen mit einem Kolben titel der oberkeit, so Ist er nit ander« dan 
schlagen, gczni^en wird. Vom Ci-ntoxt nach oiii :!iiri nnd kunl'- frr». Karstlians, n:, 8 f. 
fBbört aie aber offenbar zu dem Sinn Gelag: Koi>f. diniin. Kupitiin, mittclalt. cupa. coj^a, 
aeek iat es nieht denkbar, dass Geiler in avei fr. eoupc, Beeber. Scherz, 814. — «Oneh hies 
aiisnittelbar aufeinander folgenden Predigten er einen köpf dar tragen, — Von rotem :jolde 
das Wort in zwei verschiedenen Bedeutungen gcslagcn». Gottfr. v. Str., 1, 121. — «Sic 
and Euelcieh in «wei gvitr. fthnUehen Besieh« | nament im den kopff darnnss er tntnk». Gut- 

: ' lIlL'c^^ anJt hiitte. ' din Spil, 38 — « Ein ^tipÄ^m vol salzcs« (ktfli- 

Koleu, zn Kohlen verbrennen. — «Wen sü uesGefäss überhaupt).Kiespaeh, i4Jh. Weisih., 
(die Fdratcr) vittdent grOn holte kotmdi ...» I 4, 4. — «. . . wie der Goldsehmid das Gold 
1 ; rschwihr, 15 .Th. Hananer, Constit , 347. hemmcret und schlecht, daruss er wil ein 

Koller, Koler, Thcil der Rüstung, Koller, schönen Kopf oder ein Klcinat machen». (ici> 
Kragen S. auch GoOer. Scherz, 809. — Dem Jo- ' 1er. Nnrr., 176 — «Wenn man gen Baden 
Hann von S. Amarin ward <einJtofi>r> geraubt, wil faren, so ncmcn sie silberin Becher, Scha- 
1300. — Kein Geistlicher soll zu iJuaösburg len und Köpf mit inen, das sie dort Hoffart 
• beekelhuben, coler», u. s. w, tragen. 1314. und Kurtzwcil mit treiben». Id., Brös , 2, 35 
Kön., Beil , 970 — Es kauft einer für eine — «Ein Köpflin Malfasier das in ein Vass mit 
I>irne «für das kolier rotes wat». Muriier, Wein gelösten würt . . .» Id., Post., 2, 67 
M91«. P, 8 a. — Die Läuse haben «keiser liehen — «Ob jemans ... dir firoUeh büt ein kopff 
rwalt, — das sie stigen durch die falt (des mit win. . . . enfpfnch den ...» T^rant, Faee- 
Htjndcä^ — of das goller oben sitzen». Id., tus. A, 4 '\ — «Em hübscher silberiu kopj)*. 
Nb., 112. Panli, 287. — «Gleich als ein vatter ein 

«KiHli8<-h, Kiissintftch». 1401. TiichefTiinft. f,'uliliii kopff sein süncn 7U letz gelassen hette 
21«. — «Ao/scAc zicchcn*. 1440. d. Job»» «m- uiui befolhen, so offt sie drau>>z drinken, das sie 
Arch. — Art Barchent, ursprünglich zu Kölln sein sultengedencketi» Butzer, Neuer , K, 8 ^J. 
rerfertigt und besonders zn Kissenüberzügen | Heute nur noch in dem Wort ToMtnkäpfd, 
bestimmt. Noch heute bei uns; Kclsch. Obertasse. 

Koltorat, masc. Kohl< oder Krautstrank. | Koppen, einem nachschlagen — «Hast du 
Noch bei uns : Krütdorsche. — «Wer ein Kind die . . . dir nochschlagcn oder in die 
^'arten hat da vier koltorssen innc gcston, ... Art koppen . . .» Geiler, Post., 8, 88 ». ~- «H, 
der sol geben ein gartenhnn». Wolfawiler, | sprich.st du, es (das Kind) kopt in die Art und 
14S9. Burckh , 84. würt ein recht Gesell». Ibid. 1, i2 K — «Es 

Comeile, Messerklinge? — «Brotmesser oder ! ^i^t gcmcingltch alles in sein Alt». Frank, 

wdiiiifli schciileincsser, do eins mit dem "i, &ö o. — 3iein Sohll «lK>pt jtts mir noeh». 
heffte und mit der oomtllt nit über einen iBrantt Nach., 8. 

spannen lang». 1382. Urk., 2, 160. | KSppeleknab. Scherz. 815, leitet es ab von 

Koinplieren, Complere, altt'r. complir, ver- Kuppeln, lenoiiein ai.^i're : daniael» erklärt es 
nohten, vollenden. Ducango, 2, 4Ua. Scheint , Strobcl, 1 16. durch Sohn eines Kupplers ; es 
ein Ausdruck, nieht der Stntxer wie Gödekc I kann aber einfaoh Kuppler bedenten : Knab 

meint, SOI). lern der Pari-er Stii.lontcn gewesen ist nicht immer dasselbe wie Solm. IMe Kr- 
xu sein: dem liturgischen Uebraoch entlehnt: klärung Zarncke's, und Gödcke's, lö3, 

• ^ .... >. J___l> .-t... «_.. tt. \.^—,..^:m\^ U^l 



eompicta, compictorium, fran«. complics, die 
!i u h der Vesper /u .siiiLrende letzte der hnrao 
canonicao. Demnach ironisch: die l«acht mit 
Sehwelgerei ▼erbringen. — Lndertiehe Stn- 
denten thun nichts ;inders «dann /it kirn- 
pUeren». Murncr, Nb., 48. (,Zit, die kanonische 
Zeit, Stande) — «Lassen sie (die No..nen) 
d rh cin.nal Mimpliercn, — das posteriorum 



durch Badekneoht, ist an weit hergeholt Bei 

•Murncr ver^risst übrigens Gödeke was er bei 
Braut gesagt, er nimmt die KÖppelsk nahen 
für anfriihrerisehe Untergebene. Es sind im 

Allireineinen irenieine, lüdcrlichc Gesellen dar- 
unter zu verstehen — Hat einer nur (ield, 
«ob er jooh si ein koppehhMh*. Brant, Nsch.. 
20. — «E'^ ist jctz dar/.ii knmen — d;is pfaf- 



aach. tomplieren* . Id., Luth. Narr, Sd. (Postc- fen, adcl, burger, frui..men, — setzen an köp- 
riomm, obscön). pehknaben sieh, — die In nit sint an cren 

Contrafnit«n, Kontrafectcn contrnfacerc, glich». Ibid 7ß -- « Böse naekent Aw|i|i«faribia- 
franx contrefaire, imitari. lJucange, 2, 573. , 6<n>. Muruer, Nb., 105. 
Abmalen, besonders das Portait machen. Gbfi« > Koren, kfiren. wfthlen. — «... in alten 
trafact. abgebildet. Contrafttctur, K.iutrrfee, joren, — w:i ui ma i »volt ein hcrren f:nrm, 
Abbildung, Bild. — Ein itittcr liess seine ver- 1 — so lugten sie uu'i 7M eim frummcn». Mur* 
storbene Fram «an taflen koiUrofeäm*. Hur- ] ner, Nb., 806. 



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— 204 — 



Kürpel, todter Korper. Benecke, 1, Sfi;}. — 
«Do holte inau gcächcn drei gam/.e laj; ^ai 
vil körpel der Türken um Staden lici;en . . .* 
«Vienllialljtansent. kürpit in «icr stat, uff Jen 
mureit... wurden geiundea». Adclphun/iurk., 

E, ü j P, 3 i>. An aadern ätellen hat Adel- 
phos kör per. 

Kosper, kostbar. — Maria Magdalena schüt- 
lelc Christo «ein kosper salbe uf sin houbct». 
Nie. V. 8tr., 282. — Gedenke, Herr, daiss du 
unK «kÖft best mit dimc kospern bl&te». K, 
Mcrswin, l» Felsen, Ö2. — «Ein kosperer napf». 
Nie. V. Ba»el, — Karl IV machte t.ü 
Prag «einen kotpem alt<;r in S. Florencien 
cre>. Kon., 484. — Kelch und Blonstranz, von 
dem. Uoldaoliiaied •kosoertichm gemacht» ■ 
Onldin Spil, 3». 

Kotlleisth, iripii, heute bei uns Kutteln. 

— «Da einer ... an dorn Morgen frü ein 
Soppen isst oder Kotßeiith hie sa Strasebmrg 
. . > (Jeiler, Sünd. lle.•^ 31., 4". — «An dem 
Morgen früe ee das du dich errü»pert und der 
Köder noch in dir ligt, so mnatn Kntlen und 
KoljUiseh zu Morgen essen». Id, Bros., 1, 
42 t>. ^ Es «schinaokt »o wol — als kolßeüch 
thnt». Hnmer, Lntb. Narr, 188. — «Hfil dich 
vor linsen und vur kotfleisch und IcberwilWt». 
liruQschw.. Dist.» bö — Pauli, 1Ö4. 

Kdtse« Büekkorb, Korb der Paekeeel. — 
«Unser Herr liat uff Binem heiligen Ilockea 
unsem Mist der iSüudea ussgetragen ... in 
eweien Köttrent nit Mdert weder wie einer 
mit eiui Esel Mist OMfürt itt die Beben». Gei- 
ler, Post., 2, 42 to. 

KotiBf meretrix. Orimm, 6, 1901. — «Die 
falsche kotz Ing't mich jctz an». Muroer, Nb. 
102). — «Wil die kote und falsche lang — 
ist gesund, oach friseh und jnng . . .> Ibid. 
230. — Sie «sind bürg worden unge/.wunpcn 

— für die falschen kotzen lungen». Id., Muic, 

F, 2K 

Kotzen, sich erbrechen. — «Du stost am 
31orgeu frü uff ze kotzen, du bist am Abent 
volgewescn das du es nli magst behalten*. 
Geiler, Ev. mit Ussl., 201 o ; Sünd. des M., 
10 " ; Emcis, 71 a. — «Bisz guter ding und 
kotz domeben*. Momer, Schelm , e, 2 a. — 
Sollt« man glauben was «ein jeder on alle 
beweruug wider den andern uszkotzet oder 
•penwet, so wer nicmans mer seiner eren 
»icher». Id., Adel, k, i «. — «Sic trinken \':.<z 
und uaeliL, das sie kotzen uff den tisch*, riu^, 
tW — «Wan sie trunken sein, so spfiwen 
sie und hjtsen». Pauli, 162. — «Wan katzrn- 
h.ir eim menschen inkompt, macht es s]ieien 
uuil kotzen». Karsth., aa. 2'». —«Ein mücklin 
uszkolzen. und ein camel TerscUadten*. ZeU, 
A, 3 « ; p, A i>. 

«Kotzenduch», 1477. Tucherzunife, 98. Gro- 
bes Tuch, aus dem nian die Kotzen genannten 
Köckü maciitti. .Soiierz, S2i. 

Konifig, käiiirig, leicht cn verkaaftn. ver- 
käuflich, von d'Mi Kiiufern iresiicht. — Auf 
den Jahrmiirkieu kehren sich die wei.Hca Kauf- 
Icutc *y.fi den koulTigettm geworden*. Claus 
\ . I'düv. — Die Kosstiinsrher, «wan ein pfcrd 
kein sohwantx hat, so binden sie im einen 
in, der maeht es dnn hevi^; Pauli, SöS. 



Koufscbatc, Konfman^chatz, Konfman- 
Hchtft't. Scherz, 7(iü. 1. W iiarc. — «Swer siui»u 
kAfaehatz us cimc schiffe in das ander legt 
. . .» !•■ Stadtr. Grand., 2, 62. — «. . . also 
diujmau win und kuru und uuder kouffmanschaft 
in die »tat fürte»« Clos., 87. — < Aller kattjf- 
manscluifft, den man in der statt zu Str. voilo 
liat*. ia22. Urk.. 2, 219. — «Die kouHütc die 
win oder ander kouftnanscIuUz den Ryu übe 
fürtent». Ron., 481. Etc. — «Der wise kuufiuan 
kouffet . . . amb ein kleines gftt einen grossen 
koufschaez . . .» «Er lUssct sich ouch wie er 
sinen koufuuuuclMcz gcwere*. Eis. Fred., 
118. 119. — Die Bürger von Odem sollen 
«keinen zoll geben von allem A'((M/mait«cAat«». 
lö Jh. Weisth., 5, 383. — «i£Ou, stahel, zia, 
. . . saltz, gesaltzen risehe oder was ktmf- 
manachatz das ist . . .> lö Jh. Alto Urdu., B. 
13. — <Do was gros koufmantdu^ft». Altawert, 
120. — «Ein fkroniroer Kanftnan . . . sol f«il 
haben gute Kaufmunschalz». ücilcr. Bros., 1, 

«. — «Er felsohet sein . . . Kai^mantchaU 
und menget Gutes und Böses unter einnnder». 
Id., Ev. mit Ussl., 66 b; Bilg., J7üb. Etc. — 
Saiomon cling an kouJf»amchatz ussle^ea». 
Ifuraer, Genehm., d. 8 «leb nehts den 
höchsten kouffman9(itaJU — wenn si mir redt 
fruadlichen schwatz». Ibid., U, l — «. ..das 
alle saerament der klrehen f Ar ein kaniffmem- 
sdMtz feil «^'etragen w i r im*. Id., Luth. l.ercn, 
U, 1 — «. . . aU in kaußwumtcftaizen ge> 
sehM ward, das etwas hie wolffler ist d«nn 
ander<»wo». Id., Inst-, 122 Etc. 

2j. Handel, üeschäft. — Der Sohn sollte 
hmfimoHtdiaU leren». Nie. v. Basel, 79. — 
'[•i^r eine gieng in sin dorf, der ander in sin 
kötscIuUz». Tauler, 3ÜÖ (öö). — «Der Kaof- 
man treibet sein Kaufnumiehatz und seinen 
Handel, so lang der Marckt oder die Mess 
wert». Geiler, Schiff der Pen., 59 ». — «Do ein 
Mensch nit lasset das Gewerb nilrr Knttfmam 
»cluUZy das nit mit Gutt und on Sünd gctrt( 
ben mag werden, ab su eiuer iu äoiuum Kuuj- 
man$ch(Uz ombgat mit Wucher». Id., Selenp.» 
218 a. Ktc. — «Ich kenn vü ilic irh nit w ül 
nennen, ~ die triben doch wiiii houffmunsduUSf 

— und Kchwigt darzu all recht und gsatz». 
Brant, Nsoh., yO. — «Welcher In q^ert zn han 
die 1er — wie er uff kouffmansduUi sich kcr, 

— der 1er die pfennig kennen wol». Id., 
Horctus, R, ö n — »Ks i-t ein armer .ibou/ntaN- 
schaiz, — der m lue r:i [I jii'iMnuiiLj bringt, — durch 
den er in die heüeii suikt» Mumer, Nb.,l96. — 

'udL'u in der Wüste «hatten kein ursach 
LitijinansdMtz zu treiben». Wimph., Uhrys., 
Hb, — Türken, die eine Stadt fllknehmen 
Wüllen, heliaupten iltMi Einwohnern «sie wol- 
len in uudurü nit ihuu, allein sie woitca 
kaufmatuthotB darin treiben». Adelphan, Tüwk^ 
B, 2 b. 

Göll, 285, hat noch: «Mercaturani faccrc, 
kaufmanschatz treiben». 

Krachen. — Kam der Herr oder sein Vogt 
iu ein Dorf, so war man ihuea schuldig «irute 
betten niui krachende linlachen*. Jlolienrodern, 
i;K>4; Brinighoffen, löJh. ; oder •kradu-nt 
bette und wisse linlachen». S. Lukart, 1364 : 
GildwUIer, 1394. WeisÜi., 4, 113. 4S. 35. 60. 



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— 905 — 



- Scherr, 822. — Das in den Dörfern ffc- 
knochte Weiss/.eu^' war srlnverlich sehr fein: 
■ei gewaschen uml •getrocknet, war es steif 
nnd krachte ; dieses kraolieii gali »la Beweis 
ieiaer Reinheit. 

KnMpen, Hals, Schlund. — «Da/, houbot 
Ums Hirsrhs) lost er al/ehant — Mit dem 
fehiirne von dem kragen». (Jottfr. v. Str , 1. 
43b BtCw — StntBer tra^ren Häte wie «einer 
gern kniffen*. .Mtswert, r>2. - Der Fiirhs 
ttft: «ich iiab ilt n (il;ihii) Iii dem kragen 
Mhon*. Brant, Zanimeftii^un^. D. Oed « S6. — 
•V.->i(l und ffeitz richten ir schraj^en, — wie 
ji-iler füll seinen kragen*. Id., liayensp., 
167^.— «Der cran.s berupfft man iren kragen* 
Iwmer, Nb. 63. — Wir «fiillent iinsern knigeu 
rider». Ibid , 152. — «Je einer den andern 
fartor bit — das ers mit küblin in hin schit, 

- (iea weinboeh durch den kragen rieht, — 
domit er im sein leben bricht». Mnrner. 
Scielai, i. 4 — <I>as gütlin und die farend 
kal^ — das must durch iren kragen ab». 
Ii, 4 Ketzer, L. 7 b. — «Also begcrcn M ir 
m kranigskragcn, das uns der wein lang; 
duis woi dieg*. Id., Gayac, — «Oot 
91h dodl ITM die pfafFen sa^en, — sie rieh» 
tou all in iren kragen-. Id. Lnth. Narr, 
Uff. ~ cffie liegent (lügen) in iren gelen 
trayn» Id . Oenehm.. e« 9 b. Etc. — «Den 
ingen herfiirstrecken» wie die Gänse .\del- 
phnt, PaU Nost., A, 4 b. — £in bei einem 
Udaann essender MSneli sehneidet einem 
trfbrati'nen Kapaun «den kragrn ab nnd lept 
ia der frawcn für»; dem Herrn gibt er den 
Koff nnd sagt: «die gnedigo fraw ist die 
nffhst nach onch. nnd das nechnt nach dem 
köpf, and hat ihr billig den kragen zugehört». 
PmH. 4». 

Rra^k, Art Schiff Weder Zarncke noch 
<'>»lekc wissen es ku erklären. — Brant, 
V^h., 2. 

Kralle, Koralle, niasperlo. -- «^'f^ srh. von 
kxLkraümUekUiöcken ku übcrsilberu und übcr- 
pliea». M8t. S. Thom. Fiibr. — «Bin patcr- 
Bi^<ter von . . . krallen». 1451. 

Kram, Krom. 1. Waaro, besonders kleine. 

- Geiler, Brte., 1, 98 < 8. aneh das Wort 

(j^i^en . 

'■i. Etwas das man *gckramt», d. h. gekauft 
k«t um ein Geschenk damit zu maehen. — 
•Wn Vatter. der uflf ein KirrhAvej ist s,'an<ren. 
der bringt seinem Son ein Kirdncrtkrom». 
fieiler, Arb. Iium., 58 Eto. 

In meiner Jugend sagte nan noch Baälanm^ 
mmkrom. 

Knunantzen. 1. Nu^^e, eitle Geberden, 
Cerimonien. nöflichkcitsbezeH{::nn£ren,Verbeng- 
«1i:en, Umstände. — Die Aeltcrn lehren ihre 
Kinder «AVamoMlsai maehen, sie geben inen 
uekt zu essen sie milssen inen vor Bossen 
wd KramatUzen machen und sicli krümmen 
nnl liic^n n als wolten sie den morischgen 
Tabu tantzen». Geiler. Brös., 2. 7G ». — 
«AI» Md dir ein Kind wört, so richtestu es 
''^Mn, und ^vcnn es sich letz gestellen kan, 
«0 «prechen sie denn : der kan Kramanietn 
■ichtB, da w8rt atwat qm, es wfirt ein ge- 
leit Khib». Id, 8r. mit UhI., 148 — 



«S. Ludwifj, der da was ein küniir in Franken- 
reich, der het die (Jewonheit wa er für ein 
Kirchen rit oder gicnfj, so zoch er sein Hnt 
gar ab und iiiucht nit ein Krnmantsen als 
wir jetzund ihunt». Id.. 3 Marien, 81) ». — 
«Die alten erbern Liii, die do nit vi] Kraman- 
tsen machen». Id., Uilpr., 102 b. _ Dem 
Papst «vil cramantzens machen, vil cer an- 
thnn». Zell, 0, 1 b. _ «Was darffs vil kraman- 
tces? wer ist der do nit wissens linb, wie 
ewer schöner handel hie an^'efiin;,'t seyV» 
Capitn. Treger, K. 4 

2. Eitler Zierrath. — «Wir sehn wo! das 
die -wisen Biijjor Schnür tn den Hüten band 
al>(i ilio Kpt haben, aber nit also von Siden 
unil KraiHantze» gemacht, wie jetz Sitt ist». 
«Jeiler, Bilg . 61 •. 

Hente: KranumtzieB mache. ririnu»nieii, 
uiiüuthige limslände machen. Frisch, 1. 3<jG, 
hat: Qrammatten. — In Grimms Wörterb., 2. 
ÜH7, wird anf nitrroniantia, alti'ranz. iny^re- 
mance (woher grimace) hingewiesen ; warum 
nicht eher nnd natttrlieher anf rerimonic? 

Kramantzpn, verb., Kraniant/.en machen. 

— Das Uündlin geht «herum zu kramantTen 
nnd f.n wedeln vnd fIrSIfch sin». Geiler, r.ilir , 
I U\ t\ 

Kramen. 1. Handeln, feilsehen. — «Er be- 
zalt in mit der MBntz nmb die er gekromet 

hat». Geiler, Tost . 2, 22 •'. 

2. Auf der Messe oder dem Jahrmarkt je- 
manden ein Gesehenk (Kram) kaufen — 
«W arnnib kromestu jetz in der Hess des Maus 
Frowen ein Krömliu? allein das du sie dir 
geneigt maehest xn der Unkensebeit; nnd 
knmrxt dem Man auch . . . Das Krnmen ist 
als ein Totlsünd». (iciler, Bros., 1, 92 ». •— 
«Darnach von Frankftart knmt die 
/a iTomen keiner nit verj^es/,». Murner,n<Michni., 
15, 3 b. — «Ach lieber horr, nun kroment mir, 

— komt nüt dem fruten jer berf&r». Id , Nb., 
55 (Ncujahrsfje'ichrnk). Ktc. 

Krummen, krat/.en. S. auch kriteen. — 
«Du bedarf, st der Katz nit die Klowen kOs- 
sen damit sie dich krammrt» Geiler. Kmeis, 
b. _ «Krat/.en, kratnmen». Murncr, Geuchni., 
B, 4 I». 

Kriin-, Kronftngolin, nux voniica, — Zu 
einem irewissen rulver gegen die Pest thuc 
man «XX frerstenkörncr sclnver kraenögelin ge- 
pulvert». Bninschw.. Pest., 24 b. — Wenn ein 
Pulver gegen die Pest schwitzen machen soll, 
so thut man dazu *krotcenöglin» . Ihid.. 2() », 

— Das folgende ist ohne Zweifel dasselbe : 
*kronöuglin» sind gut gejjen Gift. Fries. 179 «. 

— «Doronici — granicnli — nux contra pes« 
tcm, kronöngelin». Gcrsd., 90 b, 91 b, 93 «, 

Krank, Scherz, 825. — l. Schwach. — 
«Wo! her. bistu ze jtranX; derzft . . wir hel- 
fen dir». Gottfr. v. Str., 1, 41. Ktc. — «Das 
waz ein Jkran^ fundamente». Tauler, 74 (15). 

— «Ir kranken an dem glouben»! Eis. Pred., 
1, 83. — Die Feinde «bcsoszent Lingolfcsheim, 
das doch krank was». Glos., 74. — «Der Geist 
ist bereit. uIm r il;is Flei>rli ist /rrnttil'». Geiler, 
Bros., 2, 66 a. £to. — «Als nun die Sequa- 
nisehen ao in aalbss die krtudtttm waren». 
Bingm, GIsar, 46 e. 



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- 806 — 



S. Gering, scUeebt. — < . . . wer aber das oft in den Finckerordnongeo. — «Zftm Krebia*^ 
das ^1t. . krenker wOrde. . .» 1271. Cod. dipL strassb. Hansname, JH80. 

priiil — Der KiiiuL: iribf tkranken soh> . Kön., 2. Brustliarniscli. Scherz, 827. — «Ein 
475. Ktc. — «Viernau keiu gok verwirken sol, , krebi»» ward erbeutet. 1451. — «Qewer die 
das krenker sy, den hienoeh gesehriben «tot». ' allein sein «u besehirmen und nit zu aeliedi- 
I3t"3 Guldsriim. -Zunft. 5. — «... noch dem ^^ou. als da sein ein Bimtzer, Ki^^x. Isinhut, 
die vdt wol oder kräng stout . . .* l'düi. lüst. de . Schiit, ein gantzer Küriw, Armscbinea». (iti- 
. S. Thom., 898. — «Seind die gäter sft tronft, das 1er, Brüs., i , 99 ^ ; S, 65 >. — tOb einer aehon 
sie (die Geldstrafen) uit getragen mSgent . . .» hat Bant/.or, Kragen, Kreb» and Harnasch an 
Bibelobeiin. 15 Jb. Weiath., 1, 7S6. — «Drie und gantz wol gewäpnet ist, noch ao ist es 
aeker« weder die betten noch die imäuUen: • nit genug, er ransa aaeli haben ein Sehwert». 
Ittpnhoim. J5 .Th. Wristh.. !, 7;^!. — Wu^ Td.. 7 Schwerter, F. 2 

Gärtner sollen den Zehnten liefern «wie die Das auch von Luther gebrauchte Wort 
fraohfc nf Iren aekern, weder die beste noob I (Eph. 6, 14) findet sieh noch bd Onll, 981 : 

hrengste, nnp^pvcrlich wehs.sot». 1467. Ree:. «Thora\ f- ' rpiis, Krefm, Brustharntsch». 
£B, 12Ö. — «Die Bernarder die bolteit auch Kreclielen, so viel wie kraekeln. gazen. 
ir Begel hrank schlecht Kleider tragen». Gel- — «Do voheat etwenn an an krecMm nnd na 
Icr, Büir.. 42 n. «Lauter gold, das wirt nit singen wie ein Teil flennen, und krechltst und 
fein ilurch den /usatz, sundcr yc schwecher hredUest je so lang bis man das Ey findet», 
und krenckef. Blindenf, B, 3*''. — «Wann Geiler, Bilg., 181 b. 

dein hruder schwacher hab ist iint} Ärnnc^'s Krege. Krey, Krej«*. Kreige, Krähe. Schprz, 
vcrinügen» . . so nimm uii wucher vou }m*. Sil. — «Wennc uh niese so vert nur u.'^ der 
Wann, Balaam, b. 1 Etc. Inasen ^e swart/c krege». Eis Pred.. l. 240. 

Kranken, ffhwach werden. — «Do sfprict j — «Locus qui dicitur Ireyenhwhn». Triioh- 
ich cltewas faüLe kranken». E. Morswia. Got- tcrsheim, 1293 — *I)eT kicgmwinkrl». Achen- 
iesfr.. heim. 1312. Gamlisheim, 1432. — «Der Arr<r^«i- 

«Crapcl Crappel. lat. crappella, Art fic hührU. Zellweilcr, 1393. Lixhausen, 1472. — 
bück worauf die Münstcrcauouici ein Hecht kreij(jculoch*. Sermersheini, 1303. — «Do 

hatten. Libercoqninae. Scherst 826. Heute bei liist ein Velt.samer Vogler, du hast ein weisse 
uns: Krapf. Kieun irofan^^cn». Gcilfr. Narr., (i2 b; 94 

Krapfe. Kropfo. niasc, Haken. Sclierz. Arb. I»um.. 7U iJ. Etc. — Du wirst «gczelt der 
826 — «Croe/j/e/in, uncititius.. Iii rrad. IK"). — kreigm glich, — die selber gern bort singen 
«Der lonherre sol machen scbs kröpfen in sich. — domit sie bald den kes verlor». Brant, 
das howe». 15 .Th. AlteUrdn., B 13, (Haken, Thesm , a, U ». — «Des Sprichworts hab ich 
um bei einer Feuersbrunst das Heu aus den ofTt gelacht, — daseini-ret^ kein tuleo macht». 
^Scheunen oder von den «Heubühnen» /.n reis- Murner, Schelm., a, 3 b. ^ «Galgensehwcnckcl, 
scn ) — «Die hcncker betten nit so tieft' mit krejenspis» Ibid., f , 8 • — tEin schwartze 
Inipjfirn in seine Seiten gegraben ...» Wimph, At«^ ...» «Kapjun und knUm». I^auli, 241. 



Rrüpflg, mit einem Haken yersehen. — gern by der andern». Karsth., aa, 3 b. — 

Der strassb. Rath kommt mit Berlhcld Erlin * Krengenaugen oder aplei>tcraijgen oder w^rt- 
Qberein. dass dieaer der ätadt jährlich «fünf r.en an den banden oder füsaeB». firnnaoliw., 
gute AT«fi^^ armbrnst» liefern soll. 1975. ^ Dist., 28 b. 

Deusche Urk , 21. (Armbrust, die auf einen Krejen, Krei;;en, Kräjjen. Krähen. — 
Stock gestützt uud mit einem Uakeu gcapaunt. «Waua ein Hau Arc^i, so hörstu wol das ea 
wurde) Ikein Senn ist». Geiler, Et. mit Dssl., 67 

Kratte, Korb? Ben., 1. 877 'flT, «Was BrÖs,. I, 57 Narr., 59 b. — «Im Haukreiffru' 
sie dem ersten ab hat gcnummeu, — das tarn Morgen). Id., Post., 1, b ^. — Der Üahn 
mnsB dann nit den dritten kummen, — der ' sagt ; «ich hnp und weis nit wie ich ston*. 
schlecht ir fol den kratten dran, - das niusz Braut, ZamnicnfüuMing. D. Ged.. 25. T'eiiii 
sie für den wucher hau». Murner, Genehm., . Wein sitzen die gantze Nacht «bisz die katzcu 

1, 2 *. ^kreigt*. Id., Nseh., 91. — Bin Hahn «der dm 
Krause, AVusc, Krug. — «So dein Hertz nit krutrf > «Die hauen die zu nacht ktrictm». 

vor Gott stat, so States in den Häfen, Küchen Pauli, 304. 2V. — «Er höret die hän kreigm». 
und Kachle.., in den Krwitiip Kennlin nnd Ziegler, Buehlin, B, 2 >>. 
Flcschcn». Oeiler, Inrig Sehaf. H,' 9 «. — Kremo, fem., Krambude, Laube mit Buden. 
Pauli, 18 0. «Die Kreme vor S. Martin». 1298. — «Under 

Göll, 3<J6,- «Curchesium, Kopf, Kraus, Cul- den kremen firowe Metselin hus nnd die Areas« 
ullus, KräussUn'. Allemannisch l'hruse. Ifebel, lii. drunder stot». 131.'». — Sic «knmntcn ct- 

2, iSA. — Bei uns nur noch JSlumtki usil, wuua vor dou iCr«m£ti zusamcn ; und so mnfia 
BInmenvase. er ir ein Blnsbnlek knafen ...» Qeilnr, Brta., 

Krnwchi. kn \v«vn, krabbelti. 1. Kriechen. ^ I, 95 b. 
— «Wenn die Krebs gegen dir kriechen und Krenglich, schwach, elend. — «Lieben 
gegen dir krtwden ...» Geiler, üil^^,, 209 >. kint. m stot krenglicke nmb nna». Nie. Ba* 

2. Krauen. — «E<» tut im Miem Ferkel) wol -rl. Taul T.ek., 37. 
du» er (der Habe) im abo Irawlet». (leiler, Kreukeu, Kienkern, Bekrenken. Scherz, 
Gcistl. Spinn , P, 7 ». 828. 1. Schwächen. — Traurigkeit *hrenket in 

KrebesB, Krebia. 1. Krebs. 14 u. 15 Jh., , (den Uenschen) sft gftten werken». Bihieb.» 





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- 807 - 



dar Imbestum vaste vcrhergct von Basel die Äbtissin. 15 Jh. Wcisth., 4, 84. 



liüd gckreiü^ct \vart>. Kön., 5'.>3. — Sie wurden 
^gthenktrt, wan sii ire rittcre ... in doni 
>trite verloren hettcnt». IJ., 411. — «Per 
lüfel g'ewalt vo» unsers herrcn ^cburL gc- 
krenket wurde». EU. Pred., 1, 76 — «Der 



KrieiMie, KirBohe. — «Jctx «o kund er (der 
Teuliil) JGrteiiii biiDgen» er maeht sio aber 
nit, er weiss aber wo sie in loiitden Keitig 
siud». Geiler, Em«»!8, 65». 
ehrtest sa^rt man noch heute im badisohen 



schlaf hat die art, daz er dem menschen, die Oberland und in der Schweiz. 



Krimme, Krümme, gekrümmter Haken. — > 
Eine Frau «steckt dio kuiikelin die lyiiMmeit*. 



vile er sloffet, bekrenket allen sinen sin 
^o der mensche in tötiichen sünden lebet, du 

imdxt im die sünde sine sinne». Id, 1, 64. , Braut, Epigr. Copie, 222. 

Krimmen, Leibschmerzen. S. auch ^rttmiMH. 
— n»'ilii,'e, welche KrankhcitiMi heilen, vater 
»clureckt . . . krcndd inen ire gUder». üingm., . andern «das krimmen». Zell, t, 2 
Oiaar, 118*. — • «Heine engen bebend sieh' KritOTOgel, Ravbyogel. — •Zum trim- 



— «Do vast (fastest) zu vil und krenekst din 

.lilor» 3Iurner, 4 Ket/er, L, 1 - «Iter 



vo<}fU, f^trassb. TTaiisnamo. 1300. - PersDiieii- 
tt&mc : Cuno Krimvogd, strassb. Bürger, 1300. 

— Junker Krimvogel, 1859. 
Kripfo, Krippe. - Den Pferden des Iloirti 

soll man geben «warmen stal und ein dürre 
kripfen», Mittelwihr. \b Jh. Weisth., 4, 231. 
Etc. — <lr wi'ident finden . . . das kint go- 
ieit in die Artofe». Hugo v. Ehenb. — Mari» 
«leite dee Idncfelio !n die krippfe». Vidinger. 

— Jcsn.s «der liebe krippfrhnabf* . Nie. v. Ha- 
sel, ms. — «Jbesus der krippfeknabe». Verse. 
Briefb. — «Herta . . . wend in in TQehlin 
und Icfft in in die Kripfen*. Geiler, Ev. mit 
Ussl., U l»; Sünd. des M , 8& b. — üeu aus 
«der kripff zu Bettiehein* (fahche Kcliquicl. 
Brant, X^ l .. f5'2 I li.sst man das Pferd «in 
lerer knpffe» naj^chen», so wird es mager. 
Hurnor, Liith. Narr, 8S. — Naoh der fiin- 
nahnic von Constantinopel verwüsten die 

Geilsr, Ev. mit Türken «die Altära, so sie nit alsbald moch- 
ten zerstören, sie für brip/en braneliend». 
AdpIphTi'^, Türk., (', 6 b. 

Kripten, er^Tcifen Scherz, 83*2.— «Ist daz 
ein krieg oder ein mi^M'hd ufcrstat undcr 
Kribis«, kraliisH, kindische, unverständliche den bnrcrern und ein /Aloiif (hi wirf , niemand 
Wormeln. — 3Ian hat das Volk glauben kripjje dehciue waßen». äirobcl, 1, 



jtkrenckt nach deinem heil». Xachtit:., Psal 
ter,3l6 (Ps. 11t), 133, defecernnt Luther: seh- 
MO sieh). 

2. Verschlechtern. — Ich «habe daz eririch 
gekrenkett den es nnfruchtbcr worden ist» 
Clos, IIS. — «Dm golt in eilen lendea ge- 
hrnket wurt» (duroli Züfletn). 1472« Ooldeemn.- 

Zuoft, 54. 

Eft», kleiner Fiseh, Orflndling. — «Eben 

all etwa eim ^-^r rliicht der am Fischmarkt 
lel Seletkresscn kuufeu und bringt der Fisch- 
lin die ooeli 2>eMm heiesent». Geiler, Post., 
2, 101 « ; 3, 59 

Kreeeig» Kresse. — Eine Frau «bracht den 
illerhübeten salat, krutigt Inttieh Pauli, 89. 

Kretze, dasselbe wie Kotze. «('lui>tiis 
. . . bat uü&ern Mi&t ui»sgefürt, das ist unser 
Siid, and in zweien Kretmt. Wann mnn Mist 
»n einen Berg wil füren, so legt man eim 
Esel zweu KörbkreUen uff>. 
lisl, 50 a ; Arb. hrnu., 91 o. 

«KrentKwnrtz, aronicnm« d'i r'; ! . 89 b. 
•Saponaria, Kreutswurtz, oder madcigcr». Id., 
% >. ~ Gentiarta cruciata. Kirwbl., 1. 515. 



■aahen, die Taufe sei nicht g&ltig, «es wer 
itnn vor kryhiss krabysz darüber getproehen 

Zie^ler. Nieäüung, D, 4 »- 



Urk . 2, 8. 

Kri>*ani. Kri>«!iem, Chrisma. — «Dio ander 
.... ncweruii^' am tauff ist, das wir de.n cri- 
Krid, fem., ital. la grida, franz. Ic cri, .'«im.«, ole, saltz ... nit achton noch brauchen». 



Kreide, Kriegsgeschrei, überhaupt Signal 
Schmeller, 1, 363. — «Die Krid oder da.s ge 



Butzer, Neuer., M. 2 b.— «Man hat das volck 
beredt, der tauff hab kein gcnad so nit krisaem 



mein zeichen das die feind angriffen, wcret da sei». Ziegler, Nicssung, D, 4". 



lit mer durch gebott des keiscrs, das man 
fnron war rcrston und mercken by anzünduu^^ 

der hiiser». Rin^'-in., Oiisar, ßG 



Oristell. — «Das h. Sacramcnt, . . . das da 
;;ofaR8et ist in ein monstrantz oder cristaU». 
15 ,Th Libcr vitao, ms. Stadt-Arch. Dasinder 



Krieche, Zwetsche, Pflaume. Scherz, 831, Monstranz befindliche dnrehsiehtige Kristall 



cereaa. ~ «üf Mdken», Feldname, Waseeln 

heim. 14 Jh. — «Prunus, ein kryecJtbaum». 
ßersd., d& b. «Pmna damascena, welsch 
hryaAm*. f bid. «Die sehwarUen oder Möwen 
hriechen, die sicli von dem Stein acheUnt». 
Brunschw., Post , 10 b. 
Kriegbar, kriegerisch. Dasypodins: krieg- 



glas mit der Hostie. 

Kritzen, Kritzeln. 1. Krat/.oii. «Ein 
lutenschleher mit sim kriUen». Hurucr, Nb., 
997. — «... an alle end — sehreib der goneh 
irn nammen an, — kritH ttad kramt das alles 
dran». Id., Genehm., 8a. — Es *krUzkt 
uns im leib der magen» vor Hunger. Id., 



bar, 1 ( UV ^ «Hannibal, der itn'e^fcar Luth. Narr, 1^4 — Du «hast din j,'ant/C8 leben 
nan». Murner, ^b., 186. — <ü Minerva, ein | sitsen — ein würmlin, das din hortx tut 
joeckfraw eehon, — hriegbmr^ wollest uns hie • kriUm*. Id.. Nh., 947. 

b'i^ti.n». Id., Virg.. m, 5 b. _ «Tliu'-Iu dein 2 Kitzeln - «Das Iti/cith kramen in der hend, 
manhcit bei dir tragen, — und hast was j — das winckel luufcn, heimlich fragen . . .». 
Mcytorv in dem leib, — den kamplF doch Hnmer, Nb., 166. — «Sie criast mir in der 



••Iber mit im treibt». Ibid. m, 2 « 
Krieghnft, streitig, uneius. — «Wirdt die 



hcnd ir jifrics?>. (tirii.sse.) Id.. rieuchm., 
t, 3 b. — «Es kiiUlel selber mich im sinn — 



Abtei (roll Masmünstcr) ledig, nnd wirdt die das ich so hoch dran kumnicn bin». Ibid , e, 
liBsnnnge kne§k^t»f so ernennt der Bischof Ii'»— «Hör wie oridsM sich der sohalck 



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— 208 - 



wer sioli Bolber kiiäUt fil . . .» Id., Seli«l]n, 

Krö;?«'!-. — Im obcrn Thoil des Wappen- 
schilcli s ilcH Woriihcr v. ITiimlHircr war «ein 
kröq^r mit eiiue wissen sw aiienlialse». Nie. 
V. Lauloti. ms. (Bs war oin {,'elm]Ercner Sohwa- 
ncnlials, der TOm cbero TheiL der Bmet ans- 

Kromatbeere, Wcchtholilcr. Krametsbeere, 
Jnniperiis comTnnuis. Kirsclil., 2,588. — «Pfeile 
voiiVVegkoUerlioli/, o«Jer Kromnlheeren> Näch- 
tig.. Psalter. 880. 

«Kronen, garrire». Herrad, 183. - Scher?:, 

«Oroner, ^arrnlus». Herrad, IS&. 

Kronö^olin. S. Kreiqenaugen. 

Kropc, Hacken S. Krapfe. — «Ich kan nit 
eim jeden i]en nnprlanhen mit eitii misikropen 
HS/, dem berUen reissen». Ziegler, Büohlin, 
P, 4 «. 

Kröpfe S. Krapfe. 

Kropfecht, mit einem Kropf behaftet. - 
«Zar hrojifehten tanneti*. "Berirheini, 13ß9. S. 
Pfilt, 15 Jh. Tanne, mit ein n I • opnilinliclion 
Aaewuchfi am Stamm. — «Sic liabeii einen 
nniireseliaffenen kropfechtm Könii; . . . erweit». 
Geiler. IJilj?., 10". - «Tm Allirechtztal. irele<rftn 
in dem obern Elsas/, (»ind) vil krOpffechter iüt». 
Pauli. 296. 

Kruse, Gekrö.se. — Man liiilf Gott vor «sin 
milte, sin hirn, sin krösz . . .» Brant, Nach.. 
9^ (Fluehe). — «Es ?ilt dir sele, lib, bnt nnd 
krösz» Miirnor. !^c1iolni, ir. Ha. — «So flucht 
er lichnam, hut und krösz». Id.. Nb. 131. 

KrSsen, pla<;ett, Kanken. Orlmm, 5, S410. — 
«Das wiirt ein bälgen and ein fträwnU Hor- 
ner, Luth. Narr, 97. 

KrSas. nentr.. GekrSse, die Innern Thelle 
eines Thiers — «Nun ziorr-nt dio pfafFnlslirnon 
den tenipei ircs leibs mit den hübskrossen auf 
dem hanpt». Qnldin Spiel, 68. (Spöttieehe fie- 
/eirhnting eines mehr oder weniger monströsen 
chicfnons.) 

Kroüseinr, Gekröse in Eiern {rebacken. — 
«S. Iterhart straft sriii ^Trniirli und andre vnn 
dcu Eiern, das man «lic also martern mm», 
jetsnnd »o siedet man sie weich, dann hart, 
jetz gebachen, dann gebraten, jet/nnd lioss- 
rtcr». Geiler, Narr., 49 Sünd des M., 4 t\ — 
Folgende Stelle ^^ibt die Brklirunir : Abends 
«wenn es XI schlecht, so muss man inni (lit ii 
Betrunkenen) ein Speclisuppen niachi u, und 
Eier in Ancken schlahen nnd steckt denn et- 
wan Kopf und Kröss im Hafen darzn, das 
essen sie». Id.. Brös . 2, 41 l>. 

Krostol, KrBstelin, Knorpel. Schmeller, 1. 
1385. — «Ein knorbel oder krostelbein das die 
naslöcher teilet». Gersd. 3 *. — «Carthilajfo, 
das sind die krüstelin der nasen oder oren». 
Brnnschw., Chir , 18 »>. 

Krott, fem., Kröte. Scher/,, — Gasscn- 
und Hänsernammen, 2<1. — «Ein Krot man 
nit f^leii (ierach leiden». Qeiler, Sünd. de» 
M., 45 n. — «Sie »eint i^leleh einer Kroiten, 
iV\c \vht von drin Ertrcich, und wan dor TJ^-b- 
gartcn blüji;et so tiücht sie daruss, sie mag 
denselben Oesehraaek nit leiden». Id.,Kafr., 
180 e. — «Also tragen sie (die VerULnmdeil 



das Gift in dem Maul, wie die Slorcken die 
Schlangen und KroUen tragen». Id., Sünd. 
des M., 29 ». Etc. — < ein dottenbein, 

— daran würm, schlang, krotten nagen». 
Brant, Nsch., 83. — Im Traum *krotttn sehen». 
Tranmb., a, 4 •. — «Ein krott hct einer seblan- 
gen ir nest ingenumen». Panli. 357. 

Krotton8tein, versteinerter Fischzahn, dem 
damaligen Volksglanben zufolge im Kopf der 
Kröte gebildet, als Schmuck nnd Zanbermittel 
gebraucht. — «Du ha.st einen Krottmnt^n in 
einem Ring gefasset . . . Wan einem ein Ross, 
ein Ku geschwilt, so sprechen sie: lauf nnd 
heiss dir den Krottenstein geben oder leihen». 
Geiler, Ev. mit UsbI., 122 ». 

Göll, JK): «Chelonites, Krottenstein*. 

Crowel, Klane. Haken. Gabel. — •Crowrl 
vel misfirable, tridens». Herrad, 182. — Die 
Märtyrer liOKsen sich «den iip mit knwdn 
senserren». Clans r. Blov. 

Krucho. fem., das franz. cniclio. Krufr- — 
« . . . . rollt als der ein klciu kriitheli niahte 
an eine grose krwAen*. Nie. Strauxh., 305. 

— T'<T-<onenname : Conrad. Niclans. .Iohat\Tii>!? 
KrudxCf Hausgenossen, 1266. — «Curia dicti 
Kruthe*. 1876. 

Krnckelecht, kriickenai fiL:. — TU»s T'iintu- 
chen «were kramui und kruckeUdU und knor- 
reeht gewaebsen». Geiler, Has Im PC, 0, b b. 

Kniff. Gruft, fem. 1. Holil.v — «üf die 
gruft». Feldname, Lipshcim. 1268. 

9. Krypte. *Krufft, erypta». Herrad. 190. 

— In der S Aurelienkirche zn Strassbnrsr 
hat mau «das grab (der Heiligen) binM Cgthou 
nnd die hrujß versehlagen». Bntser, Nener., 
P, 1 

3. Katakombe. — «Bapst GajMis . . . floch 
des keysers Pyoeleeiani darehehtange nnd 
Insr verborgen nntcr der erden in der krt^t tA 

Kume». Kön.« 516. 

Kmftlos. Grimm, 5, 2430, macht oin ? Güdckc, 
zu ^rnrncrs Narrenb , 27.^, schlägt untiiclifig 
vtti. aber crieichfalls mit einem ? Ziemann, lii8, 
hat Kruft. Höht, Kmft ist aber so viel -n ie 
Clifift. IliUile. spelunca, crj'pta fs. das Worl 
Kruft); dies kann nicht zur Erklärung dienen. 
Kurz, /n >rurners Lnth. Narren, 2?0. frä4ft: 
sollte Kruft nicht viclnu-tir oino NolM^nform 
von Kraft sein, krufilos somit sehwach, 
schwächlich bedeuten ? Von einer solchen 
Xrlicnfurni ist aber nichts bekannt. Da indes» 
sen krufnos bald mit seellos, bald mit on- 
mächtig /usainmrngestellt ist, so wird wohl 
schwach, besonders schwach am Gewissen, 
gewissenlos, die Bedentnng scfn. KKme das 
Wort nur einmal vor, so könnte man an einen 
Druckfehler für kraftlos denken; Mamer hat 
dieses letztere: «wie sehwach nnd kraflftlos 
ist dos teuffcls . . . list». 4 Ketzer. B, 4 i. ~- 
Der Pfaffe «ist ein so gar krMfUos man, — 
nnd lachet unser wiber an». Mnmer, Nb., 
273. — «Der kruffttos babst Calixtas». T.I.. 
Lnth. Narr, 136. — «Der seeiosz und der 
/.ru/z/o« man 1» Ibid., 112. — «Per Inifflltiir 
nnd (iiiieclitit,' iiian>. Ibid., III. (?>o im Original; 
Kurz hat einen Druckfehler: der krafftlos.) 

«Knimlieltng, Kmmbnl», gekrBmmtnr 
Aeker. In vielen Binnen, 1240 n. t 



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- 90» - 



KnuBm. — Leo IX gab der Kirche eam 
ioogen S. Peter «grossen jerlichen aplos uf 
die krumbe mitwnchc». Kön., 567. — «Der 
knmm Hitwoch», der Mittwoch in der Char> 
vo^e. Geiler, Ev. mit Ussl., 2 « — leh habe 
Tergebcns nach dem Ursprung dieMT Milder» 
ktfen Beseichnang geforscht. 

Krmmltwnche. Hittwoeh der Chanroebe. 
Scher/. 8:^5. S Krumm. — «Als man sitzet 
M der krommitwuche zum jaogen S. Peter 
nd mMst do den nnetsigeii einen ymbis n^it . » 
Gotlcntc-Ordn., 187. Etc. — Keine der von 
Scherz vorgeachlageueu Etymologien ist an- 
vendbar. 

Knne, Becher, Schale. Krug. Scherz, 83ß. 
S. Krmm. — «Der ein kleine kruse stiesae in 
4u irrftndelose mer, das würde balde toI*. 
Tanler, 181 (32). - «27 ^ dem becherer von 
den scbaaselen und knum». 1467. S. Tbom. 
Mr. «Ein silberin krMin» 1446. SUt- 
hoch, f <^ 94 1j. — Wir «geben da gar manchen 
üou — der kannen, knuen, fleseben gross». 
BrtBt, Nseh., 78. — «Selben lollent gäelten 
•^<rd«^n in krusf^ und irdincn gefiiszen». 
(iersd , 60 ^. — Ein Heiliger «woU asz einer 
bnMi trinken, da was der tüfel vor in die 
husfn geschloffen». Pauli. 69 — «Zwcntzig 
knuen». Inventar eines Wirthshaoaes, 1516. 
fttdt-Areh. 

Krusecht, kraus. - .Rund, itfutfedkl blit- 
tir». Branschw., Dist, 34 «. 

Kfiselecht. gekräoselt. — Das Haar ist 
^knudeeht um hölzlin bunden>. Murncr. Nb., 
276 — «Knebelbart und krtulecht har». Ibid., 48. 

Krvselii, krttnseln. Vergl. Klüsen. — Die 
K'-rhin «dio wol zweinzig gant/cr jar - mir 
krüaUt hat in minem har>. Marner, Nb.. 72. 

Kröten, «herbeteere, tn Krant werden, 
frönen». Dasypodius. — «Wenn das Korn 
vachset, Ton* erst krutM es». Geiler, Bilg., 

Knitzefart, Ktützegang, Prozession mit 
Kreatzen. Scherz, — Die Priester sollen 
•setzen hrÜtJKvaie, Tasten nnd betten». Clos., 
113. — Gregor der grosse «satte uf den 
knUmmg an S Uarkes tag». Id , 20. Kön., 
GW. Ete. — Am Pfingsten war jährlich en 
Slrassb. «ein criit:e(jang>. 1 !(>(!. Alte Onln . 
B. B. — Die Dominikauer zogen aus «mit 
tiaer erliehen proeessio in erutzganges wie». 
J. Xeyer. 

KriUelblum, Polygala. Noch im Elsass 
fiblieh. — «Zft MuelBlMiMii». Feldname, Kolbe- 

heim. 1374. 

Küchel, kleiner Kuchen, wie sie noch im 
Elsass enr Pastnacht gebacken werden. Sprüch- 
wörtlich: einem Küchlen backen, ihm schmei- 
dieln. — In der ITastnaoht •käthien reicht man 
iaaaaobem bns». Brant, Nseh , III. — «Strau- 
fcet eder kiir?Uiti bachen». Murner. Luth. Narr, 
91. — «Sie wurUent warlich jetzund lachen 
— wen iebiniMe/lslbettgebaeben». Id., Sehelm., 
f. 4 a. _ ,Kr kan villicht in kein McMe 
bachen». Id.. Geuchm., b, 8 h. Etc. 

Kflehen, keuchen, hauchen. — Der h. Geist 
ist «8ichtbarlich erschinen ... in dem Atham, 
^ der Herr sprach nach seiner Urstende sa 



seinen Jfingcrn und küchet in ir Antlit: ent- 
pfahen den heiligen Geist». Geiler, Bros., 2, 88 

Kader, schlechter Hanf, Werg. — «Ich hab 
bisher itel Kuder gesponnen, nit gut«, lere 
mich gut Flachs und woll spinnen». Geiler, 
Kik'., 4;tb; Goi.stl. Spinn, L, 3b. Etc. — 
•Kudtr. Üachs, hanfT». Murner, Geuchm., D, 8 

Kngelebt, kugelförmig. — Zu einem Brand 
soll man «kein kugckhte biitten darfüren, dann 
es solient lange biitten sin, durch deswillen, 
das deate me eymer in die biitten mSgent». 
1495. Alte Ordn., B. 13. — «Der drit guldin 
Knopf ist kugdedU als ein Kugel, als die Welt 
ist; was htgtledki ist das ist beweflieh». 
Geiler, Narr., 224 «; Bilg., m b Etc. — «Ein 
kugtUht blat» (Tonsur). Brant, MuretOS, a, 8 ^. 

Kogelhnt, KnlhAt, Kaputze, mit oder ohne 
Zipfel, sewühl von Geistlichen als von Welt- 
lichen, von Männern und Frauen getragen. 
Sehers. 889 Vergl. Ougtl. — «Ein roter kugel- 
hut mit schincvche». 1300, dem. Joh. v. S. 
Amarin genommen. — «Duo capucia, vulgu 
zweige kugMUe». 1408. — Bei der Prozession 
am S T/Hcastag sollen ilio Uatbsherren gehn 
«barfus in grouwcQ meuteln und kxigeU^üten». 
Clos., 117. — Die Mahometancr tragen «wite 
rocke also kuttcn one kugcUiüte». Kön., 582. 

— Ein Stutzer «hat einen gensekragen — ge- 
macht uz äincm kugdhut». Altswert. 52. — 
«An dem kugelhutzipfel», Feldname, Königs- 
hofen, 1413, — «Ich dei miMü kulhüt für miue 
ougen>. K. Merswin. Gottesfr., 66. — Die An- 
führer der Engländer trugen *htihüte mit 
stumpfen zipfeln». Kön.. 817. — «Junker Wer- 
lin Schöpfelins kulhüt*. 1418. S. Thom. Fabr. 

— Die aussätigen Weiber sollen tragen «einen 
growen hUhSt one zipfel». Gntlente-Ordn.. 
167. — Stirbt ein Aussätziger, so bleiben den 
andern u. a. «sine kuUuUe», Id., 169. — «Einer 
het gar bald dea Beek, den Mantel angeleit 
und den Kt^idhiU aageebreuft». Geiler, Bilg., 

109 a. 

Kihelln? — «Wen ein lause beisst, so 

wärt ein blatter da, ein kühelin» Pauli. 74. 

Kttüe, Kaninchen. — «Känglin ober hülUn 
fleisoh ist gnt*. Fries, 81 b. 

Kulter, Bettdecke S. auch Kuter. — «AiMsr 
und lilachen». GottCr. v. Str., 1, 248. 

KAm, adv., comp. iMMsr, aiit Mfthe. Sehens, 
840. — Alte Leute «werdent vil kumer bekert 
denne die jungen». M&rlein, 11. — «So man 
ie verrer gat, so man ie hmm wider kernet». 
Bihteb., 9. 

Kumber. masc , Mühe. Scherz, 840. — Gott 
sprach zu Adam : «da solt dine narange mit 
kumber und arbeiten gewinnen». Kön., 238. 
Man btiftete «mit grossem kumber einen ftiden». 
Id., 860. — «Die sonne schinet durch das 
glascvenster on allen kumber*. Villinger — 
«Von dem kumber den die saltzherrcn von des 
saltzhuses wegen band, geben wir jeglichem 
zh wihenachten . . . vier Bester seitMS». 15 
Jh. Alte Urdn., B. 13. 

Kumherlich, kttnunerlich, mflbsam, be- 
schwerlich. — «... were das grap hertc 
gefroren oder anders zil vil kumberlicJu: zü 
machende ...» 1412. Eist, de S. Thum., 109. 
«loh sage üoh das der Bich schwerlich oder 

14 



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- MO — 



hOmmerUeh wurt ingon in das Bicli der Him- 
mel». Geiler, Post, 1, 29 >>, _ «Soliche ilen- 
Bchen werden herter verstriclct in iren Sänden 
nnd Hebrosten, und mDgen kümmerlicher darvon 
bracht werden . . . > Id., SchiflF der Pen., 42 «. 
Sie. — cSoUch uszziehen (einer Kup:el) mag 
kümmerlich geschehen on ein weitmaehung» 
(der Wunde). Oersd., 37 b. — «Dan ob ir be- 
weisen die Schlüssel des reichs zu li ibi n, da- 
doch kümmeHidi sein mag ...» Wurm. Bai., 
d, 3 — «Die weit weiss das nieman leichter 
feindtschafiß. annimbt und kümmerU'cher nach- 
last» als die GeisUiohen. Hohenl.« B, 1 >>. 

Kftmiefe, Euninel. — «Wee eneh die d» 
Zehenden gi Voij vi)ii l^ichmintz, Kümich und 
DiUen». Geiler, Schiff der Pen., 83 «. — <B9- 
mfsolier Mm*A ...» ciroOMmtdl». Fries. 
86 b ; 80 b. — «Müntz, ealii ttnd kBmkk^ 
verzehnden. Zell, T, 2 K 

KQmleli, Kamin. wenn ieh ▼!! 

Komm et oder Kümich in eim Kloster sieh». 
Geiler, Geistl. Spinn., 0, 4 

Kimlfeli, annrathig, bequem. — «Beehtthnn 
zu hsmliclier Zeit und Statt». Geiler, CSurist. 
KüQ., bb, 2 a. — «Die Gnad nimpt nit war 
was ir nStce oder temlAieft ist, sunder . . . 
WM vilen nütze sein m^g». Id., Pred. u. L., 
6£ *». — «In widerwertigea l>ingen (soll der 
Mensch) etwas des seinen oder von im sel- 
ber l^rznlegcn, aber in anmutigen und kum 
liciten Sachen nüt von im selber behalten, da^ 
isl mit eim Wort, Anmutige ungern und Wi^rigs 
gern thnn», Id , Selonp JH b. Etc. 

Kumlicheit, Bequemlichkeit, Behagen. — 
«Das vierd Ztieken warer Mcssigkeit, dasselb 
ist Messigang in aller fleischlicher Ä't/m/iVÄ^if, 
also das er messii^lichen brauch was dem 
Fleiseil Jramlieh ist, baden, lassen, reine Kleid- 
ung ...» Geiler. Selenp , 61 ». Etc. 

Ooll, 89: «Opportanitas, Kummlichkeit der 
Zeit und Ort». 
Kümmerlich. S. Kumberlich. 
Knmpf, stumpf, breit. — « . . . das ich nit 
so dum, stumpf und kumpf sig als ein Pferd». 
Geiler, Biig., äoa b. — «Die kumpf en Bantoflen ; 
die Sehueh waren etwan zu spitz, jeUsnnd so 
seint sie stumpf wie Kulb.'^miiler» Id., Narr., 
28 ^. — «Die Frawen sprechen: die kumpf e 
SÄoli wSIIen zn gemein werden, ieli wil an- 
laben spitze Schuh tragen > T l Brös , 1, 52 " 
— Diß Neger «seind klein und kurtz leibs, 
hmpfer nasen ...» Friee, 53 — «Jetzt 
kau iii in II schftch nit iirumpjf gnug machen 
nnd me einem kalbsmanl gleich dan einem i 
•ehfteh». Fnnli, 115. i 

Kundschaft. 1. Zeugnis«, Kvnde. — «War 
man Zügen hört und KimUe^ßt». Geiler, 
Pred Binria, S b. _ Die Eltern Christi ha- 1 
bcn ihn «ouch gesucht under den Erkanten. ' 
das ist under denen deren sie Kuntschqfft 
hatlend». Id., Poet., 1, 21 b. — «Sit icli solch 
kuntschaft von in weisz, — so geb ich umb 
narren ein bcltweiüz». Braut, Nsch., 3. Gödeke, i 
5, irrig: Zustimmung. — Ich könnte «noch 
manche kunt$chafft fürbcr bringen». Murner, 
Geuchm., d, 4 — «Jjas maus ewigklichen 



hat — für ein wor kmtschafft diser that». 
Id., 4 Keteer, F. 8 — «Die dfteher und des 



blutes krafft — gib ich dir zu worer kunt- 
»chaffU. Ibid.. F, 2 *. — Maria «will jetznnd 
min kunitchajß sin, — das iehe gemeint von 
hertzen gut». Id., Nb., 280. — « . . . desz gibt 
uns kuntschafft weih und man». Id . Bad , P. 
3 a — «Der musz ein luter kuntschajft hon . . .. 
das er kein nar wöl nimer sin» (er muss da- 
für bekannt sein). Id., Luth. Narr., 157. Bte. 

2. Die Kunden eines Kuiifnuknn.s oder Wirths. 
— Den Gästen «treit der wirt nach kunUchqfft 
nn». Brant. Nseh, 19. — «Wir tre^ all uff 
noch kuntschafft: Ibid., 78. (Je nnehdem die 
Knuden sind.) 

Kraft, Ankunft. Seben, 846. — « . « . J* 
bistu von der kunfte min — Werder, daa do 
wandest sin». Gottfr. v. Str., 1, 62. 

KmiflEeigung, Voneiehea der Znknnft. — 
Christus sprach: «Es sei demi das ir schient 
Zeichen und KunfUmgunge» . . . Zeichen die 
do etwas mik&nftiges betfiten . . . beissent 
Prodigia, Kunftzöigungent knnftcdigmtdo Dinip»* 
Geiler, Post.. 3, 99 ». 

KÜnifTol, Kttnigelin, Kilnglin. 1 . Kaninchen. 
Scherz. 845. Heute: Kinjele. — «Ist das min 
herre 7,e hofe ritet, bedarff er des lutpriesters, 
so sol er mit jm riten, und sol sin gefasset 
ze fuchscme werke oder ze Mnigelme und nit 
niderer». (Werk, Wildwerk, Pelz). Bühl, lö 
Jh. Weisth., 4, 125. — «Kin kunigdine kursenc». 
rq8. Str. Urk.-Buch, a, 260. — *Kanigeh, 
Kaninchenfeli. 15 Jh. Kaufh.-Ordn. — «Kin 
blawer kursat gefiltert mit wemminen und 
küngelin», dem Joh v, S. Amarin gestohlen, 
1800. — Wenn der Schulihciss von Ammer- 
schwihr mit dem Abt von Murbach über Oe- 
birg reist, soll er drei Kleider haben, wovon 
«das schwächest sol kungeHn*. 14 Jh. Ha- 
nauer, Constit., 346. — *Kuiiglm oder KoUen- 
fleisch ist gut». Fries, 81 b. 

2. Zaunkönig. — «Ein klein Vögclin, beisset 
ein Künglin oder ZaunschlumpHin». Geiler, 
Narr., 61 *. — «Ein KOmglin ist das nller 
kleinen VSgeün das man flndt». Goiler, OeisÜ. 
Spinn , 0, 1 — «Das Künijßm oder wan- 
schlipflin». Pauli, 189. 

Dasypodim: mKünglin, Vogel, regnBolmn« 
regulus». 

Knnkelat, fem.« der für die Kunkel bereitete 
Bändet Flaehs, Wolle, ete. — «So ist etwui 

der Flachs under die Wollen vermeischr, al.^. 
das die WoU nnd der Flachs ein Ku>äiti*u 
wärt ... So bint man duin die Kunkdat mit 
einer Schnur m die Knnkel». Qeilor, Büg,, 
49 bj öO «. 

Kvnkelnilrisch, einem albernen MärcliMi 

ähnlich, wie die Weiber sich solche beim 
Spinnen in der Kunkelstobe erzählen. — 
Manche predigen von den Heiligen «so kin- 
disch und so kuHkebiUin$ek das ein eeband int*. 
Zell, Q, 4 a 

Kiinmütigkeit, Kühnheit. «0 Petre. wo ist 
din KünmiUigkeit do 'In ^^prachsl: und ob sie 
all geergert würden an dir, so will ich nit 
gccrgert werden». Oeüer, Sobiff d^r Pen., 
83 b. 

Künne, ucutr. .Scherz, 84ö. I. Geschlecht, 
Art überhaupt. — «Oeboni Ton wibes l^wnae». 
Gottfk'. V. Str., 2, 113. — « . . . ee si weliaher 



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— 211 — 



tinne liden das si . .> Taaler. 2 (1). — cAlle 
hochgezit . . . Weier kunne die sint». Id., 
114 (28). — «Oot ans siner gnoden gunne — 
anifii sprecluMit alle glöiibijre kunne'. Memorial 
(Qoüesfr., Cm>ie). — «Das Sluok getar aach 
ir!derAiT«ii Personen die einer ISmi sind; 
il.irurnb soHriir] sich junj^ Tochter nit allein 
kietea vor Knaben, sunder auch vor jangoD 
Tielitem*. Geiler. L5w. 6 

2. Das Menschfngeschlecht. — <Dn bist so 
gftt — ob alle ztnctuchenkunne». Üottfr. v. Str., 
t, 106. — Man amgte Ton Commodiie, «er were 
riü vieiit menschliches Clos , 28. — 

«Wie unser herre orteilet alle kunne der men- 
lehen». J8«gstce Oeriehl. — «Die vientMliftft 
nvi^chtMU i\(ttn tfifel und dem menBeblielien 
CHHiie*. Eis Fred.. 2, 26. 

Kamt. KeniitBiss; aneh in dem hevte ftllein 
nhri^ <rcblicbencn Sinn. — Durch den «geist 
da kumt . .. wurt der mensche kundig». Tau- 
ler. 247 (43). — Christus wies einen Pharisäer 
«uf sin oif^cne l-un-^t. Id., 281 (46) — «Joni- 
tos vaiul die kunat von dem gestirne». Kön., 
241 — Benedikt Zn ward soeret «appet in 
eime kloster von sinre kunate ^\>^<rfn». Id., 
084. Etc. — «Wer in die helle kninniftt. der 
het nit kunat noch noch wisheit». Marlein, 
ÜO. — Die Seligen «tesent in dem n(i;r--ol der 
gotheit allen wiäd&ro und alle kunsi». Eis. 
Pred., 1, 75. — «Wenn ich hett alle Kunst 
f^-zm-T', 1 Cor. 13, 2), Qiid wer als witzig' das 
ich hürt das Gras wachsen, ou die Gnad 
Gottes ist es nüt» Geiler, Brös.. 2, 30 — 
Der h. Geist «erfüllt sie (die Jünjrer) foller 
Kmisi and Yerstendtniss. das sie die heilige 
Oeschrift verstunden». Ibid., 2, 86 ». Etc — 
Za reehtenoi Urtheilcn gehört *kunst, Übung 
«od rinn». Brant. Layensp.. letztes Blatt. — 
«...die kunst kein erc me hat. Id.. Nsch , 
luü. — Hetzer «verlossendsich uff eigne iewut» 
Ibid., 98. — «Wo man von kOnäm reden dit>. 
Ibid, 4. Etc. - «Die kunst nnd uriseenheit 
gottes». Warm, BaL, g, 4 K 

Kutlent, Beltannte. — «Job spraeh: mein 
Brider hat er weit gemacht von mir und 
wAnKtmtieiU sind weit von mir abgezogen». 
Oeiler, SehiiT der Pen., 88 i>. 

Küpflin. S. Kopf. 

Kappel. Koppel, fr. une coaple, Gruppe, 
besonders von BAmnen. — «Uf xWppelMfiw». 

Feldname. Kiinheim. Iijy4. ~ «Zft Kuppel- 
haäen». Localität zu Strassborg, 14U5. — «Z& 
Kopptlwilgen* Eerzfeld, 1478. 

Kur, Wahl. ~ tAls nun der tasr der bischÖfT- 
liflier chur sich nähert . . .» Brant, Bischof 
Wilh. 24Ü. 

Kärbelin, KÖrbeHn. kleiner Korb, bes. für 
den Fischfang. — «Wolre wil bevoheu mit 
den kürhelin . Wer dem andern sine . 
kürbdin oder sine riise enwcgwurffet . . > 14 
Jh. Alte Ordn., B. 12. — In dcni Baiuiwasscr 
roB Tärltheim kann «icglich bidcrman einem 
siechen vtsrhen i^rcifTende, Mit {ohnii ieörbdm» ■ 
14 Jh. Weist h. 4. 209. 

Knrduan, Kordewon, Corduan, oder Bocks- 
ledcr — Die Knecht des Abts von Münster 
erhalten jeder drei Hai im Jahr «zweu kur- 
dwHtieh&lie». 1888. Ais. dipl., 8, 163. In einem 



spätem Text steht fkhunceen schöbe». Weisth., 
4, 184, — «Böckhin oder cordewonisdia echae». 
Selierweiler, 15 Jli. Weieth., 1, 676. 

Kiirfecht? — «Ist d i;- wis/ fleisch» eines 
Aussätzigen *kürfecht als sand», so ist e« ein 
^clilimmeB Zeiehen. Oend., 74 b. 

Kürts, Kürass. — Ein Ritter «rüstet sieh 
und thut den Küris an». Geiler, 8 Marien, 
85 a. — «Bin gantaer Küm»*. Id., Brös., 1, 
9t» b. 

KUrisser, geharnischter Reiter. — Dem 
Biseltof «tliet bat« das er mitten nnder den 
kierisser reit, dann das er andcchtiglieh under 
dem gohimmel gangen wer*. Brant, Bisoh. 
Willi.. 281. — «5000 reisiger AMmt». Adel- 

Shus, Barb.. 10 ». — «JtdrilMr n roM». 
;ingm., Cäsar, 7 «. Etc. 
BuirMt, maie., Art Mannirook. Ducange, 

2, 719: cursetn«!, tunica. Scherz. 848: Kursot. 

— «Ein blawer kursat gefütert mit womminen 
und küngelin». 1800, dem Joh. 8. Amarin 
geraubt. 

Kursen, Korss, dimin. KUrssliu, Felz, 
Pclzrock. — «Eine kursene, pellis». i3l6b 
«Una pellis, in vulgari dicendo ein kunifriline 
werabine kursene». 1318. Strasüb. Urk.-Buch, 

3. 2Ö8. 268. — «... sieht er eines Pfafftn 
Kutzhai oder ein Kürssen einer Frawcn, so 
spricht er: wer mein Baitt/.er also leicht gsein». 
Geiler, Narr., 80 — «Wenn ir also kom- 
men und bringen euweren Kinden (Töchtern 
im Kloster) etwas und sprechen: diss Beltz- 
lin oder Kürsslin oder was es ist, i^ehört 
meinem Kind zu, es ist weiolt . . ., zart, es 
mag kein hartes erleiden ...» Geiler, Has 
im Pf.. B. '6 b. — 3 Marien, 37 steht A'irsc/* 
statt Kür$9 : «hctten sie so vil vehincr Kir- ^ 
sehen amb als sie letzer BeltK nmb haben». 

— «Zu .Strassburg sein vill" ::iiion, die trafjen 
gewoulich mentel and kärsen von beltz dar- 
nnder». Panli, 181. 

Kurtz ah. In /um. franz. brcf, mit einem 
Wort. Sehr hauüg bei Murner ; fehlt bei Brant. 

— 'KurUtab^ ieh hon gethon ein eid». Mnmer, 
Scbelm.. <r, 5 a. — <kurtz ah, ich mnsz sie 
ouch beschweren». Id., üb. Du. — * Kurts ab, 
sie hetteats engerist ...» Id., 4 Ketser, J, 
j b _ «Das wil ich kurtt ab glanben nit». 
Id., Lnth. Narr, 119. Etc 

ICnrtseling. mase., kurzes Feldstftck. ^ 
«An dem fttirlicIA«^», in vielen Binnen, 1278 
0. f. 

Kurtxwilen, sioh unterhalten, sich amu- 

sircn. Ben., 8, 671. — Will einer «riten für 
dieringmure, da die frowen by einander werent 
nnd by einander kurtzwileient, das sol er tun 
one swert». 1322. Urk., 2, 160 

Kürzner, llotwelsch, Art Bettler. Nicht er- 
klärt. — Murner, Nb., 61. 

KU»ch('. Ktischektnt. Keaschheit. Scherz, 
849 — «l'ie t/uMJic/u uuscrs herren». Bihtcb., 
77. — ']>is siiit die wege der tugende, als 
küschekeit des lichamen, arm&te und gehor- 
samckeit». Tauler, 991 (50). — Christus «ist 
ein zeichen der küschekeit*. Hugo v. Ehenh. — 
«Die Klostcrfrowen ich jetz mein, — die in 
küsch und ouch in rein — gott dem herren 
sind ergeben». Miiraer, Genehm., H, 1 h. 



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•Küsche des leibs». Id., (Hyao» 446, — «JCtifcft- 
eü*. Id., Adel, b, 4 a. 

Kater, Kntter, Küte, Decke. 1. Bei fest- 
lichen Gelegenheiten in den Kirchen aufge- 
hängt. — <2 J von einre gabeln z& machen 
domitte man die kuttem ufhencket». 1414. S. 
Thom. Fabr. — «:■! sch. von zwein roten 
Biden kutem zb anderziehende nnd zft biet- 
sendß». 1417. - «Die grüne kuiere». 14IH. Ibid. 

2. Bettdecke. — «Tegomentom dictum ein 
grüne kuler*. Strusb. Urk.*Bach, 3, 69. 

— Ein Bett «mit eiui pfiilwcn und zwei li- 
lacben und biuhUer». Pfeffingen, 1344. Weiath., 
6^ 874. — Sardanapal «negete selber sine 
JnUem und küssin». Kön., 275 (nicht Polster, 
wie im Glossar, S. IUI, steht). — <6 sergen 
«nd drie kutUm: 1440. Inventar der Hetea 
V. Lichtenberg. — Der Löwe f ürchtet sich 
«weaa mau im ein Kuter oder Sergen über 
die Angea wttrft*. Geiler, Bröl.« 1, 67 b. ^ 
«Wenn die KcMcrin uns das Bett sol machen, 
80 mass sie gar eben lugen das sie das uudcr 
Lylaoh reehts leg, das die Nät gegen dem 
Bett sein, und das ober Lylacli liit/ mit den 
JNät gegen der Küten oder Sergen», id., Post., 
S, 40 — «So mui nit zu bzalen hett« — 
kie nement iMter toa dem b«tt>. Bnnt, Nsch . 
27. 

Kfitt, Schaar. — «Die Taub fliegt in eira 
Kütt, in aim Haufen, das hciss ich ein .^üf2>. 
Oeiler, Bros., 2, 89«. — «Der Mensch ist ein 
geseilig Thier, als Tuben semdi die mitein- 
ander in einer KiUt'^n fliegvn». Id., Post., 3, 
83 ^ ; Narr., 44 ; 2i>l a. 

Dasypodins : »KfUt, Herd, grex>. 

Kütte, Quitte. — «Citonia, KüUenboutn». 
Gersd , 90 a. — •KütUn oder quidichen>. 
Brunschw., Dist., 77 _ * Kütten» mit Zucker 
beteitet. Adelphus, Fic, 142 «. — «Gelb als 
ein schöne KütUn». Fries. 65 •. — 'Kütiinen 
Btcrckcn den magen». Ibid., 87 ^. 

Kattei, Eingeweide. — Sohlechte Weiber 
zeigen gern ihren Leib, «und Kt doeh dinn 
der kttttelicanst » Brant, Nsch., 55. 

Kntx, Kautz, Eule. S. die folgenden. 

Katsenttrelohen, tebmeielieln, Indem mau. 
um sich einem von. i Innen Herrn angeiiehni 
tu machen, dessen ILautz streichelt. — «lieb- 
kosen, htttttutreichm, sebmefelieln. federlesen, 
den falsscn Hengst tri if^li* n, oder wie du es 
nennen wilt». Ueiler, Sünden des M., 31 — 
«Amentiri ist da man allein mit Worten 
kutzenatreicht \ adulari ist da man mit Worten 
und Werckcn hUzetatreicfU». Ibid., 31 K Etc. 

— tMaiielier daroh liegen vrürt ein her, — 
dan er den kutten strichen kan>. Brant, Nsch., 
08. — Sohmeioheln «das heisst den kuUen gc- 
•triobea». BnmfelB, ZelmdMi, b, 4 a. _ 
«Schmeichlung, Jhitowwftitftd b iy . . Wimph., 
ChlTB ,11t». 

Katzenetreieher, Schmeichler. — «Die pa- 
rasitier aulici, die Hoflocker und Kutzenstrei- 
cher: Geiler, Post., 2, 78 «. Etc. — Murner. 
in».« 6t. — «. . . also geschieht allen Schmeich- 
lern und kutzenttreichern» Pauli, HH. — Es 
ist mir unbegreiflich wie eiu so };rüudlicher 
Kenner Oeilers nnd überhaupt der ältern 
deatsoben Sprache wie Ang. ätöber, in der 



Alsatia von 1862, 149, den AuKdnick «ei- 
nem den Kutten streichen» vuu «kotze, 
kötzc, kut/c, kutte, eine Art Rock» herleiten 
konnte. Er brauchte nur den Holzhchnitt, 
Sünd. des M., 31 anzusehn, um den Sinn 
des Worts zu erfassen ; rechts liest einer 
einem vornehmen, den Falken auf der Faast 
tragenden Herrn die Federn vom Rock ab ; 
links sitzen auf dem Fenstersims /.^vei Küutze 
oder Eulen, die ein andrer «parasiticos* su 
streicheln sich bemüht. 

Kutzhüt, calicndrum, almutium. Kopfbe- 
deckung der Canonici. Seherz, 81^1. — Probst 
Wiedrieb Bobart vennacbt der 8. TbomM» 
Fabrik u. a «melius caliendrnm, fiinea betleil 
kuUhuU. 1406. Eist, de 8. Tbom., UM). — 
«EfebbemeUn teCsftäl». 1414. Ibid., 126. — 
«Ein fchen ktUzhut». 1499. Inventar des Ludw. 
v. Odratch. — «Die Ffisffbn . . . sitsen da und 
baben hOAM von Mfisen gwmaebt off den 
Köpfen». Geiler, Brr>s., 2, 59«; Narr. 30*; 
Schiff der Pen.. 40 ^ ^ £v. mit Ussl. 222 ». — 
«Die weichen httätUt die sie in dem wintar 
unib das maul schlagen >. Pauli, 185 — Es 
ist besser Christo dienen in seinem Wort 
«weder dem tenffel im kuUhut». Zell, S, 4 •. 

Küwel. Kübel. — Wer in der ^if liinchmied- 
titube «ein kütoel zerwirffet, zcrhouwet oder 
verbürnet . . .» 14M. Goldschmied.-Zunft, H6. 

Ktiwen, kauen. — «Die spise ... die kuwet 
man zft dem ersten». Tauler. 182 (24). Etc. 

— «So vil ein Speisa baia ftMiwet ist, so vil 
leichtlicher sie zu vcrdöwen ist». Geiler, Nnrr., 
50 Etc. — «Etlich die küufen in dem muuU, 

— und werffen das zu stund — uff disohlaob, 
Schüssel oder erd> Prant. Nsch , 109 — « 
bisz du verschlucket habest vor — alles das du 
kütDend bist». Id., Thesm., o, 9 a. i— Wir kü* 
loent alle Wörter do — als nnser kü das ha- 
berstro». Murner, Schelm., c, 4 -- «Der 
heiligen geschrifPt seind wir so fro. — ftla 
wenn du küwtest bonenstro». Id., Nb., 9. — 
Ich «niju das froizwort von im an, — als 
wenn ich küwit entzian» Id., Schelm., a. 5 

— Gott bereitet den seligen eine Speise «die 
ich ... nit kütoen mies als ich thu hie». Id.. 
Bad., L, 2 «. — Die Weiber behandelten eineD 
so, «das er noch dran zu küwe» hat». Xd^ 
Gcuchm., i. 1 — Das Pfiird •kevft den sanm 
au.s/, frechem m&t» Id., Virg , k. 8 ^. Etc. --- 
«. . . gib im linde kost zn essen, auf das er 
nit vUcaNpen dnrff«. Bnuisebw., Obir., 60 Eto. 

KUwuu;?, das Kauen. — «Ich weiss wol 
das du nit redst von der leiblichen Küumng 
der Speiaa».* Oeiler, Narr., tld b. 



L 



La, Leb, Lewe, Liiw. luu Scherz, 922. — 
Sie «bitbent Uwe und kalt. Tauler, 125 (24). 

— «Eine leioe kalte ininiic. I*redigt Ingolts. 

- «I>az t^nt sQ alsu kwekiichen, blintlichen 
uud irei^dicheu». Taulcr, 20 (6). — «Wer ez 
müglich daz er alle tage abneme an minnen 
. . . und ie iewsr nnd jMosr wnrda . . » Nie. 



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— W8 - 



r Stra<!sb , 27H. — cSn ein Mrnsrh ist eines 
Idtem Geiälö«, was er luu uUer au^Tcift^n sol 
. dM tat «r alte täwUeh, er grmM sich nit 
heftiulichen an . . ., und wolt doch dabei un- 
gtn merklicii wider Oot tun; die Leat sind 
Wider heisB noch kalt^ sunder täw. Geiler, 
:^Ienp., Vorr., 3 Etc. — cOott spricht: ich 
Tolt . . . das da werst warm oder gantz kalt, 
~ »her die wile du Idw wilt sin . . .» ßrant, 
Nsch.. 82. — »Leb . . lebwarm^ . . . läioUdU*. 
Brunschw., Dist., 8 i»; 84 ». — *Levib wasser 
■übt nnwilien». Id.. Pest., 11 «Mit 
kuom w«Mor begoasen*. Adelphus, Bhodis, 
0, y b. — €Dw kftit leiM gemomel» der Ge- 
bete. Zell, n, 2 _ Eilte «gar UM«p«begird>. 
Rntzpr. Weiss . h, 1 

li«helus, uliue Labung. — «Die labdose 
döntige sele». B. Mersw., ms. 

Laben, säuern, flg beschädigen, kränken, 
s*;liwichea — «Ach gütt, rufft er iJetier), nun 
Uszt mich al> (vun der Folter). -~ ieb bin so 
schwach, das ich miob lab*, Jtiurner, 4 Eetaer, 
L, 6«. 

LadiM, nentr. Sehers, 858; vom ahd. Loh- 

hau. nifflordpatsch noch Lacken. — l. Zeug 
überhaupt. Mantel, Decke. ~ Ein Pferd «ge- 
atrt mit giildin spangen vnd dedku^». 
Adelphus. Rhodis. F, 5 b. 

2. »ÄUarlaciieH, vestes altaris». Herrad, L^Q 

3. «Bette und beUdmUm* (Leiatfteher). OoUfr. 
V. Str.. 1. 209 

4. Zhichtachenf Tischtuch. S. DitdUaehen. — 
«Zwo dittMaehm*, dem Job. v. 8. Amarfn 

^ ranbt, 1300. - 1888, Urft.. 2, 164. — Zur 
Z«tt des Banuweini sa Bieepach, «sol der hof- 
Wrre der frowea die den win schenket drige 

eilen thischlachen geben». 14 Jh. Weisth., 4, 
4. — 'IHschlachen*, als Todtfall. S. Lackart, 
läM. Weisth , 4, 99. — «Wiss ti$chUuhen», für 
Jen Herrn, ■^vonn er ins I>orf kommt. L. c 
Etc. -■ «Eiu dischiuchen, Ib eilen lang», 1422 
dem grünen W<hib vermaobt — Jede neu 
ins Beginenhiius r.xim Offpnburg aufgenommene 
Schwester soll <2U elien dischlachen» mitbrin- 
gtn. 14BH. — * IHgehlathen» , 149U unter dem 
Hau-rn'h des LuJu*. V. Odratzh. -~ «Liiiisr 
dticiuacJieu», lülb, Inventar eines Wirthshause«. 
8udt-Amh. 

b. Linlachm^ Lüachen. Leüachen. cii,'. Lein- 
lachen. Schen^ i)<i6. — 1) Leinwand überhaupt. 
- «2 seh. nmb Ukuhen sft fBtern die listen 
an den lettenenliichorn . . . Ein linlach^n. die 
carsakel drin zft windende». 1418 Ö. Thoro. 
Febr. — «Wenn jung Frau wen alte Haas- 
greiner habc^nt, die hinder dem Ofen sitzen, 
deaen müt>]>eut sie die Küssen wärmen und 
LtkUadien». Geiler, Ev. mit Ussl., 19» >>. Wenn 
hticMadien nicht ein Druckfehler ist, so dient 
es, wie so manche andre Ausdrücke, zum Be- 
weis das Geiler sich am Etymologisiren zn 
ergötzen pflegte: LrUachen schien ihm ein 
Lachen für den Leichnam^ den Leib zu »ein. 
~ «In geistes weis er nmb sich nam — ein 
lüachen umb sich geschlatron». ^riiriior, 4 
Ketzer, C, 4 ». — «... das uns von allem 
?ul uff erden — nit mer mag dan ein kihichen 
werden, — darin man nuern leib bedeckt*. 



Id., Bad., I, 1 «. - «Bdek, MOoeAM, eeUejer 
. . » Fries, 16^. 

2> Leintuch, so viel wie Bettiaohen. — 
«Kalter und lilad^en». GottJ'r. v. Str., 1, 248. 

— «12 liUiehen», geschätzt anf 1 pf. 6 seh.. 
laOü dem Joh v. S. Amarin geraubt. - »lAn- 
taehm»r als TodtfsU. S.Luokart, ldö4. Weisth , 
4. 22. — «Kraehend» oder «wiss Kntaehm*, 
für den Herrn, wenn er ins Dorf kommt. (S. 
Krachen.) — «7 lüachen»^ 14^2. «16 jüacAen», 
1446. 8. Tbom. Areh. — Spit Areh., Tentseb- 
buch. 108 b. — «9 lilachenK n » ', Inventar 
des Lad. r. Odratsb. — «So man an dem 
Morgen su Predig Itttet, so ist es kalt nnd 

III ui xücht das Lcilachrn ui (leiler, 
Enieis, 7 b; Selenp. lUtf ». Etc. — «Man soll 
ofll frisehe l^kAm sn den betten ton». 
Bnin.schw., Pest., 12i>. — cSein die MocMll 
nie saber gewesen?» Paoli, 160. 

6. «Jlnetadhe», eortiaa». Herrad, IM. 8ebmi, 
1827. 

7. StuUaclwn (s. das Wort), wollene, von 
Frauen gewirkte Stuhlüberzüge. Scherz, 1680. 

— «Ei» stulhichen, umbe 4 sch ». lÜOO, dem 
Joh. V. S. Auiariu geraubt. — «Tepecnm, in 
viilgari ein heidonschwerk sttiUacheti». 1867. 
.^tr..-lie5' - Areh. ~ Jode die ^ich ins Heginen- 
haus /um uffcuburg v^iil aufnehmen lassen, 
soll «18 BtuUaehen* mitbringen. 1486. 

LacheHn. Lache ncrin. Hexe, Schorn., 8f>(V 

— « . . . ub du ie geloubetost an hcxsc und 
an lachenerin*. Bihteb., 46. — «Dovon so hüte 
hich mon^^elich vor bösen alten wiben, wanne 
CS £iut allessament lacherinnc» . . «Do gehörte 
es ein unselige lat;henerin». Märlein, 10. 

Lachern, besprechen mit' Zauberformeln, 
besonders in Krankheit. Scherz, K6Ü. — Beich- 
ten «ob du ie gesegent und petoritowt würde». 
Bihteb , 46. 

Lachter. Geltebter, engl, laughter. Sehers, 
860. — «nie wart ein niirhel lachter van». 
Uottfir. V. Str., 1, 48. £to. — Aus Frassbeit 
folgt n. a. «nnmeesig laeUer». Bibteb., 84. 

Lage, Loge, fem u. neutr., Hinterhalt, 
Falle. Sehers, 868. — Die Jäger bereiteten <ir 
warte nnd ir loffe*. Gottfr. v. Str., 1. 164. — 
Man soll «die tage und Jaz nohe warnemon 
die der vigent dem menschen anleit». Tauler, 
B5 (19). ~ Der Tenfel «in allen einen tagm 
. . .» Ibid , 40^^ (7(;). — «Daz ist der schedo- 
liohen k^en eine, do der böse goist einen 
mensehen dozft bringet», dass er dem Beieht- 
vator seine Sünden verschweigt \'inin'_'er. — 
Kättber «die im noohschlicheu und nu on 
Vnderlais lüF allen Orten Logm legen». Geiler, 
Bilg., 175 b. 

Lttgel, Loge], Leglin. Sohcrz, ^2. — 1. 
Kleines, tragbares Fässchen, aus dem man 
trinken kann. ^Lagel. lasfena». Herrad, 187. 

— Jedem Huber von Breuschwickersheim, der 
für das Mttnsterkapitel Wein nach Strasslk 
fiilirt, «Avcnn er gelcdet sin fftder wins, so 
äoll aiuu iiuc gcbeu ein viertel wins in sin 
lageU. Ib Jh. Weisth., 1, 714. - «Lühentmir 
ein legelin, daz ich dis gftten wines darin ge- 
dete». Miirlcin, 12, — «Die winmesser oder 
vorlogcU. 1468. Alte Ordu,. B. 28 (sogenannt, 
weil sie Ton jedem fase ein Logd vorans 



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- «4 — 



nthmen?) — «Conradas diotos WasaerlagO, 
miles de Rodesheim». 1815. — «In dem legde*, 

IHSn. «in dem Ivgch, 1358. Feldname zu Wil- 
gothoim. — «Waun die SohijfHeat sehen diss 
Thier (dfe Sirene) iieh dem Schiff nähern, so 
werfen sie im cn^Ofren ein lere Lägel, dieselbe 
nimpt es und gauckelt und spUt damit». 
Geifer, Sehiff der Pen , 11 b. ~ «Wann denn 
uflf dem Meer süss Wn^^rr brist . . ., so ma- 
chen sie ein Leglin oder ein ^'aBS von Wachs 
. . . mid lassen es in das Heer abUnt. Geiler, 
Ev. mit Ussl., 92 a. - «. , . mit den cimcrn, 
logdn and fleschen». Marner, Ulensp., 103. 

2. Zuber. — «Er nam dn Uigel uf sinen 
hals und malk die rinder». Märlein, 9, — «Ein 
logel tisch». 15 Jh. Kaufhaus-Ordn. 

L agea, IiO^iii naelistellen, aiiflanem. Seherz, 
862. — «. . . dem g'at si lagende nach». Gottfr. 
V. Str., 1, 190. — «Der vigent lag^ dir an 
attderlos». Tauler, 96 (19). — «Disen sol man 
lagen mit allem flissc, und so man es vint, so 
sol mau 08 überwinden >. Ibid., 307 (53). — 
Die Feinde die dem Menschen «so wunder- 
lichen logfnt'. Tbi'! , 416 79\ — »Der bösen 
geiste schalkt iiu.s ungehuies vieailiches /ö«;«»». 
B. Merswin, ms. 

Laich, Leich, Gesang, Lied. Scherz. 905. 
— - «Er losete . . . einem leidie, den ein har- 
pfäre tete». Gottfr. v. Str., 1, 50. Etc. 

«Lakerita», Süssholz. 15 Jh. Kanfhaus- 
Ordn. Scherz, 860. Liqniritia, Dncange, 4, 126. 

Läme. 8. Lemme. 

Lander, fem., Geländer. — <Z& den landem>y 
Feldname, Seherweüer, 181i>. — Die Tncher 
sollen «kein thch anslabcn an kein lander an 
keim sonnendag». Tttchersanft, 27. — «Die 
tflehe besehen an den stftlen, an den kmiem 
. . .» 1483. Ibid . 42. — Die Tücher soller 
«dehein tftoh an der lander denen noch strecken 
. . . anders dann sin rehte messe». 16 Jh. 
Ii i ! 100. (Die Tucher, so wie die Färber, 
halten längs der Stockwerke angebrachte Gänge 
mit Gelindem, auf denen sie das Zeug enni 
Trocknen mfliingen.) 

Landf^Tj Fahrt über Land, Reise — «Wer 
jeta soleh reiss nnd Umifar iHt — das er zu- 
näm in Weisheit stät . . .» Brant, Nsrh., 67. 

Laudfarer. 1. Reisender. — «Ala das be- 
sehriben die Landfarer, die die Gelegenheit 
desselben I>ands erfaren Iiabcnt» Geiler. Post., 
1, 8 — «Es seint Landfarer, die darafter 
vagieren die Land besehen umb weldidier 
Ber win< n>. Id., Narr Ml 183». 

2. Laudäireicber, (^uaKsaibor, Gaukler. — 
«Es seint etlieh Personen ungeschickt zu 
Arteten . . ., als da seint Empirici, die Land- 
farer, Landbescheisser». Ibid., 117 ». — «Ein 
landfarer . . . was mit dem lotterholts omb* 
geloufen . . .> Murner. Ulensp., 96. 

1628 ward ihnen verboten auf den siiaää- 
burger Jahrmärkten sa ersoheSnen. Polizei- 
Ordn., 76. 

Landläufig, gewöhnlich. — «Es ist nit 
lantleuffig das einer seinen Sun Herr nennet». 
Geiler, Kv. mit Ussl., löC «. — «Es ist Ge- 
wonbeit nnd lantUiufig bei euch». Id., Post., 
8, 9 «; Brös., 1, 97 a. 

Landrttamig. S. LeaUmmig* 



Landsaaa, ein im Lande angesessener. — 
«Fürsten nnd herren so mit ime (dem Bischof) 
geritten als ImdtäiM . . .» Brnnt. Bisoh. Wüh., 

294. 

Langen, reichen. — «Ich hab so grosse 
sorg und angst, — wo du mir nit dein hendn 
la7ig.st. — das ich fileicht m&chtgai verlailen». 
^uruor, Bad.. L, 3 a. 

Langschweillg, einen Inngen Schweif ha* 

bcnd. — «Vile und lat^wweiffige vorte» 

machen. Zell, r, 1 a, 
Langwid, verdorben Lnndwid. Landwlf. 

fem. Scherz, 875: lon;^^alc. Dulange, 4, 14K: 
«longale, longum lignum qnod est inter rotaa 
priores et posteriores». — Fährt Jemand xn 
unrechter Zeit mit einem Wag'cn in den WaM 
um Holz zu bauen, «so sol der förster die 
langtoit ergrifen oder das karriebgestelle». S. 
Pült, 15 Jh. Weisth., 6, .m - Die im Wnld 
Holz hanen, «koroment si domitte über den 
sehaehweg, man sol st niht mc pfenden; habe 
man si aber mit der langwide ufif dem wege, 
sie süllent pfant geben». Ohncnheim. 15 Jii. 
Ibid., 4, 241. — Kommt einer so weit «das 
der förster die landwide nit erpreiffct», so Ist 
er frei Bergheim, 15 Jh. Ibid.. 4, 248. — 
Fährt ein Huber ins Holz, so soll er «den 
banwart mit im füren, nnd den an die land- 
wyd binden, im geben ein brut l pf., daz er 
sin damit hüte diewil er das holz howct». 
Rixheim. 15 Jh. Burckh., 205. - Will einer 
von Kembs wü^'zichen, so soll der Meier dem 
Wagen nahgehn «und sol den minsten vinger 
in die lantwig stossen ; map: er in behan, so 
sol er widerkeren and belibeu, mag er in aber 
mit behun, so mag er varott wa er will». 

\-^m. Ibid., 144 

I Langwirig, Langweris, lang dauernd. — 
I «Da bist noch starck, noch gesont und einer 
Uingtcerigeti Natur, du magst noch gar lang 
leben» Geiler, Bilg., 36 «. — «Ecr deinen 
Vatter und Muter auf das du langwtrig seiest 
uff disem Ertreich». Id., Ev. mit Ussi . 195». 
— <Langwertg beiii», durare. Muruer, Gayac, 
416. — *L(mgmriift und tieff ingcwnrtzelte 
freiheit . . .» * Langtcirtger brauch» ZlII, s, 
3 b ; k, 3 l*. — «Er würt ein lungwürigen baiuen 
sehen» (.Tes., 63, 10). Butzer, Neuer., D. 31». 

Langwirige, lange Dauer. — «Du hast im 
geben Langwirige der tag» (longitado dierum, 
Ps. 20, 5). Nachtig., Psalter. 49. 

Langwirigkeit, lange Dauer. — «Der Palm 
hat Langwirigkeit, er würt fast alt». Geiler, 
Ev. mit Ussl.. 216 i>. _ «. . . Das noch Lang- 
toirigkeit der Sünd sei auch Langunugkeil der 
Pen». Id., Selenp., üiTt'i Schiff der Pen., 7»». 

liantnunig, Landräami^, das l4nd r&n> 
mend, verbannt, flüchtig ~ «Gienge» ein 
Hausbesitzer «abe nngctirbct oder wurde latU- 
rumig. . .» 1415. Reg. A, 375. — «Wo sie dich 
bennig hielten, so mustu Umdrumig werden». 
Murner, Kön. v. Engl., 906. — «Sie wurden 
verjagt nnd landrömig gemacht». Adelphus, 
Barb., 19 ». — «Der genanten geistlichen hetr 
ten etlieh langest müssen lamdtnumig werden t. 
Butzer, Neuer., B, -4 & 

i Lapiiaftig, was man läppen oder scMappem 



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~ 9» - 



bnn. — Speisen cweieh liifika0a§t »Ift snp* 
pen». Kalhselb., a, 8 

Lapp«, dammer Mensch, Laffe ; davon : 
lippiBch — «Wer do tribt txvL lappentand . . .» 
Horner. Nb., 194. — «0 gickenheintzen, lieben 
hfpen !> Id., Luth. Narr, 94. 

Lappecht, mit Lappen verseliea. — Die 
jaulen Oeistliehcn kommen emn Examinator 
«f:;n t-rbarlich gekleidet, nit mit eim lapecJUen 
bjrret und asz^eschnitteneu Schüben wie sonst» 
Zell. D. 4*. — PfaffiBii die «daher gondt mit 
ias/^ei>chnittcn schlichen und lappetm hmtien 
Tie die lantzknecht». Dial., A, ö K 

LurlMb, TerlftTTt) Fhlaches unter einem 
fii'.en Schein verbergend. — «Der falsch, larf- 
ptdk aud HochriaUieh bann*. Wurm, BaL, i. 
1>. Ete. — Sin fklaeher Bieehof «ander der 
lareitchien gestalt». Zell. T, 4 b. 

Lu, Las». Laaz, lassus. Scherz, 876. — i. 
ICide. — «Sin lib iit tat». Gottfr. v. Str . 2, 
114. — «Der Has macht den Wolf also müd 
Bad Uu*, das er nicht mer mocht». Geiler, 
Arb. kam.. 64 b. _ «Narren müssen ein hotten 
hiin, . . . der sig nit lasz*. iJrant, Nsch . 77. 

5J. Träg. — «Er ist von naturcn so ^ar 
tnge nnalof». Jüngstes Gericht. — «Ful, lass, 
Uif, nnbestenilich . . . Geiler, Narr., 37" 
JtA, — <Din wiU ist aUo latM erlogen . . .> 
Homer, Bad., E, 5«. — «So gott Utti stats 
that und das nnser natnr angenem ist, 
io werden wir la&z*. Butzer, Weiss., c, 8 

LMbeit, Listigkeit, Trä<,^heit. Scherz, 877. 

— «Böser Wille oder Uuheit. . .» Bitheb., 33. 

- «Einem Biigcr . . . das er nit darnidcr gelig 
von Hüde, so in angestosset die Lastheü, dem 
ist Not ... das er bab Hoffnung in Got». 
Geiler, Bilg., 25 — «Wiltu nun mercken wo 
das Denipfen der Lasslieit und Lewigkeit in 
dir wachset, nss dem der geiatUch Schnee and 
Hagel kuropt. . .» Ibid.. 81 «. Ete. 

La»Hen, zur Ader lassen. Sehen, 878. — 
Sin Gebet, «ao da totse» wiU** ... «so du 
oAmen hnst». Gebete, t6 Jh. — «Wie Nero 
hat -sim nieister ^Seneca) ton, — der mit 
faufoi schied darvon». Uarner, Nb., 243. — 
«Ln gimUt und sommer soll man Iomcn off 
der rechten siten und im herbst und wintcr 
off der lincken». Gerbd., 17 «. £to. — «Der 
fatttof soll klor nnd Ueeht sein». L. e. 

Lassen, Lan. Lon. er lat. er lot, wir - 
»e lond, i^elon. Durcbgiingig bei Brant und 
Vnrner. Beispiele sind überflüssig. 

lASter, Schande, Schmach. Lä.sterung. Scherz, 
879. — Wer «sin selbes lasier nihi. . .> CiutHr. 
r. 9tr., 1, All. — Christus hat viel »lasters 
nnd smochheit gelitten». Taukr, 169 (29). — 
«Dil ist ein groz Uuter, das dts ein beiden . . . 
TCffttant*. Ibid, 887 (68). Etc. — «Er wolte 
lieber sterben wan solich lasier liden». C!os., 
^ — «Gott lasse uns das laater uymc gu- 
»-heilen, das ein wip über uns riohse». Kon.. 
5!74 Etc. — «Üwer /«."'''r und tiwcr Icit (ich) 
au im mag vertragen». Marlein, ID. — Auf 
sie «velt ^osz schand, /(M<er und uner». Gul- 
dui .Spil, 82. Etc. — «Dins fründcs lasier nit 
Qsx ticLrig». Brant, Caio, b, 3 b. — «In selber 
schedlicb sind die äffen, — die ir eigen Uuter 
klaffen*. MoraoTi Hb., 68. — «... die er nb- 



7. ng sein altes kleid, — das er mit sehend 
und lastet treit». Id., Bad., D, 1 *. — «Mir 
ists kein Uuter oder sehend, — wann ich 
im streit sehen nit bestand». Id., Virg , k, 
6 *. — Lnther hat Paulus «in das halsisen 
und uff den lasterbanck (Pranger) gestellt». 
Id., Adel, B, 4 b. — Der JLaiser «rüstet sieb 
das Uuter nnd eehmneh nn reohen». Adelphos, 
Barb., 16 ». — «Btoe teheltirort und ftuler». 
Ibid, 19 b. 

LntfniedieB, ins Lateinisehe ttbersetsen. 
«S« ^:in^ der tütschen Wörter so vil, — der 
sich keins UUituschen lassen wil — wie künten 
wir Mnrmavw iolAM'icAai? Hnmer, Lnth. Nwrr, 
43. 

Lata, Brustlatz. — Man trägt die Böcke 
offsn. «das man sech die schuidUehen lote, — 

der crberkcit zu Schmach und drat/.». Brant, 
Layensp., 168 «. — Hat ein Gouch kein reines 
Hemd, «so etoei er ein faciUet vornan in den 
latM und lasz es ein teil dusz, so wenet jeder- 
man es sei da.s hembd». Murncr, Geuchm., e, 
4 b. Etc. 

Lanbertag, Lonbertag, Ijöwertag. 1. Lau- 
borhüttenfcst. ~ «Dry Mol im Jor müsstent 
(die Jnden) darkummcn %n den drien Hoeh- 

ziten, niiniUch zu M'^t'^rn. zu Pfingsten und 
zu den Laubertagen am iierbst». Geiler, l'ost., 
2, 17 y. Etc. 

2. Feiertag überhaupt — «An etlicht^n Or- 
ten da haben die Kellerin ein Laubertag uö 

8. Vincentii Tag, aber in unsern Landen da 
haben sie das gant/ Jar Fassnacht». Geiler, 
Narr., 183 b. — Die Disciplin iu den Klöstern 
«ist nun in ein Kurtzweil und Läwertag ver- 
wandelt» Id , Selcnp., 185 b. 

Laucher, ein chirurgisohes Instrument. — 
«Ein hol eiserin Instrument, genant ein laucher, 
wie ein storckenschnabel. . .» um die Wunden 
•anffendennen . .», das Fleiseh anseinander 
zu halten. Brunschw . Chir , 19 ^ ; 271); 28 b. 

Lttttff, plur., Vorgänge, Ereignisse, 2^ten. 
Sehmeller, 1, 1440. — *KHegslmffe: Bingm., 
Cäsar, 56 b. _ . in den geschwinden Icüffen 
so dazamal vor augeo waren . . .• «... sobald 
die gesehwinden leü(f sich stiften ...» Botser« 
Weiss , m, 3 « — «Als nachgeends kriegs und 
ander seltsam Zet^ und irruugen ingefalien 
eeind ...» Wnrm. Trost, 4 — «Jeder be- 
denk dise geschwinde leuff . . .» Pnüiu, Pred., 
D, ü «. — «Seltzam scind yetzuud die küff», 
Brnnl, Anetoss, 16 b. 

Lanm, Loni, Dampf. — Man musz das Holz 
kochen «mit wenig Unn* (vapor), . . . «den hafen 
wul verstopffen, das kein km darusz gang». 
Murner, Gayac, 417, 418. — «Der Laum des 
warmen Wassers». Jirunschw., Dist., lö — 
«Vapor, Immi». Gcrsd., ^^0 

Luusenwerk. Die Heiligen «habend alle 
äundgeuiitten und haben es nicht aUu gunuuw 
ausgeziffert das sie allein wolton meiden 
Todsünd ; des Laussentcercks scind sie müsaig 
gangen». Geiler, Sünd. des M., 8 

überlin, 87, sagt: <Latusenwerck, peccatum 
veniale». Welch sonderbarer MissgriffI Der 
Satz. i.st klar genug; die Heiligen, die über- 
haupt alle SQndcn meiden wollten, haben 
nicht müheam nnlersocht was Xodaönde sei 



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and was tägliche oder lässlielie Sünde: dieses 
Untennelieii, Aunllnni veig^ltticht Geller vor- 
ftchtlich mit dem Laasen. 

Lanütern, laiuohen, lauern. Sehmeller, 1, 
16M Htnte : Instern. — Hanehe «bfieher od«r 
predig (werden) nur obenhin gelesen oder mit 
toaben oren gehört, biss das etwas herausz 
viadtl das «na gefeilt, darnff wir gdemttert 
haben, dann so richten wir die oren uff» 
Zell, b, 2 — «Wie ein fuchs uff die liunliu 
hmitri . . .• «... wie genau sie uff mich ge- 
läutert haben . . .> Ibid.. v, 2 « ; X, H b. 

Lansterer, Auflauerer. — «Es seind gefun- 
den ia aeiin Tolck gotlose latutrer^ wie die 
Vogler». (Jerem. 5, Wurm, Bai, b, 3 b, 

Lantbrecht. S. LutpreelU. 

Lantenist, Laatensplelnr. — ' «leh liab ein 
Lautenisten kant rn Ancfspnr^, der was ein 
köstlicher Meister*, treilcr, Briis., 2, 77 *>. 

Lavander, Lavendel. — «Die badhembder 
sollen stettes by lavander ligen>. 51 urner, 
Geuchra., f, 1 — «Mit baUam und lamHdtr 
rouch». Ibid., 4 Bts. 

Law. 8. La. 

Läwheit, Lttwin, Lanwikeit. Lauheit. — 
• Lauwikeit unsers Geistes». Geiler, Pred. u. 
L., 102 a. — «Uff das sein Läntheit nit merek- 

lioh erscheine . . Der sein Zeit on 

Forcht in solicher Laivin veneret...» Id., 
Selenp., Vorr., H «. £to. 

L%, suweilen Lm, Lehe, neutr., gen. Tjewes, 
pl. Lewer, natürlicher Hügel oder kim t!'cher 
Erdaufnurf als Gränamarke. Sokera, Öö6. 893. 

— «Vf das II, bi dam Um, nf die Inoer», sebr 
oft als Feldname« 18 Jb. a. t — S. aaeh 
Bniokar. 274. 

Leb, Lewe. 8. La, 

Lebart, Liebart, Lcopnr I S'chcr/:, 886. - 
«Zum kttnrden»t strassb. üausname, 12iS9. — 
Felle Ton «leftoirfeR». 15 Jb. Kavfhana-Ordn. 

Lcbersnl, Art Speise; Lcbrrsalat? was man 
in der Schweis saure Leber nennt ? — «Jetz 
se w9ll«it rie . . . gebaehens. jetz geüottens, 
dann frebratens, ietzund Galrey, jetz ge- 
pfeffert, jetxuud Leöersal». Geiler, Narr., 4y b. 

Lebnlicheit. Lebendjgkeit. Scherz, 887. — 
lebelicheit der varwen, vivacitas colorom». 
Hugo V. Ehenh. — «Zu Andacht gehört M'- 
UdteU des Leibs>. (ioiler. Arb. hum., 17:^ <'. 

— «Es ward nie kein Meister so kostlich und 
kunstreich, das er luöcht der Natur glichen 
in Farben oder Leblicheit» . Id., Post., 3,82 

Lebenig, lebendig. — Ein Geräderter der 
noch •lehenig» ist. — *Lebemg vihe». c. 1340. 
Urk , 2, 199. 

Lebertin, von lieopardenfell. — «Ein dap- 
hart mit eimc lebcrtin föter». 1418. S. Thom. 
Fabr. 

Lebig, lebend, lebendig. — «In mittel der 
trübnisz wirst du mich Ubig machen». Wurm, 
Bai , a, 4 b. — «Sie haben verlassen dieJSb^ipm 
wasaer». Ibid., i, 4 K 

Lebkocbener, Lebkuohenh&ndler. — Chris* 
tus ist gestanden unter seinen JiiiiLreru «als 
ein Lebkiukentr under den Dorf knaben, die 
suringB nm in atond und ir jeprlicher gern 
Lfbi u :i II V in im hett». Geiler, l^)^t., 3, Id ■'. 

Leblich, lebendig, lebhaft. — «Ich bin noch 



lebUchy geaond and brist mir nichts». Geiler, 
Narr., 7« a. — «Die innerliobe IsNieft« Wirk- 
ung», die das Leben wirkende Kraft. Id., 
ächiff der Pen., 115 — «Eine gesuutlicbe, 
Isbjydto frowe . . ., Ton einer kftliebm färb». 
Bruii>c!i\\ , Pest., 12 ». 

Lebzelten, Lebkuchen. — «Was Vergleich- 
ung end Einigung ist diaer LA$dUn eder 
Kuchen mit dem Sserament». Geiler, Pasiiee, 
7 K Etc. 

Lecker, gulosns, laaeiviis, nebolo, lüder* 

lieber 3fensch, Lump, — «Ein Muter bat ein 
Sun, er i.st ein Uub, ein Lecker, noch su günt 
sie im das er ^^esund wer*. Osiler. Emeis,76 a. 

— Der Herr des Aesop «ward bös und sprach 
(zu ihm): Lfxker, sag aa, ii>t das ein Mensch?» 
Id , Brös., 2, 89 b Etc. — «Schelmen, lecker ...» 
Manier, Sebelm., ^, 8 — «Das if5t der bösoti 
lecker Ion» id., Nb., 146. — «Du bub, du 
lecker \* Paeli, 98. «liectersfoAeR». fMei, 
104 b. 

Auch Feinschmecker, gouruiaud. Geüer, 
Post , 3, 101 b. S. die Stelle s. v. Buffoik. 

Leckerei, schändliches Thun, besonden 
Hurerei. — Ein Pfaff kam ins Haus einer 
Jungfrau «und nam sich an es wer in aller 
Krberkeit, als man denn die Leckerei verdeckt». 
Geiler, Emeis, 16 — «Du bist alles Mut- 
willens und Leckerei foU». LI , Bros., 1. 41 «. 
Etc. — <Waa man anfacht^ leck^rei oder bü- 
berei, so will der mfincb der ander dann 

sein». Tauli. 47. • 
Lecker iecb, lüdorlicb. gemein. — «Sie 

blibent in den alten joren — wie sie in jugend 

sind erzogen. — kckersch, diebsch .. .» Murner, 

Schelm., f, 8^. — ^Leckermhe and bübische». 

wert». Mnner, Kdn. ▼. Bngel , ^K)4. 

Leckermttrsel, Lcberbissen. — «0 wie 

smackent die leckefmürtü so wol!» Tanter, 

86 (18). 

«Lodde, arprilla» Horrad, 182. 
Lefs, Leftze, Lippe. — «Dis voick lobet 
mieh mit den lefjen». Pred. Ingolts. — «Thv 

uff rayn hertz und myne kftscn*. Gebete, 
15 Jh. — «Dis Volck ecret mich mit den 
Ijcftsen, aber ir Hertz ist wit von mir*. 
(Matth. 15, 8). Geiler, Post., 9, 84 «. Etc. 

— Halte das Trinkgcschir mit "ieii Hünden, 
«mit zenen, lefftzen, halt es nit». Bnint, Fa- 
cetus, A, 5 a. — Es «werden mein leffteen in 
(Gott) allzeit loben». Id., Epigr. Copie, 228. 

— «Die lefUen zamenbiegen, — die zenli uff 
einander lieireii» Mumer, Nb.. 134. — «Ein 
kucbel zvs is.clieu die lefzen füy^en». Ibid., 85. 
(Die alten Ausgaben und Gödeke haben Uer* 
per Druckfehler, befzem. — «Do legt er einen 
liuger ufl sein beide lefftzen». Id.. 4 Ketzer, 
n, 4 «. — «Mit den lefftzen solt din zen be- 
schliessen». Id., Genehm, o, 1 b. — «Die 
lefftzen entpfingent eyssen davon:. Id., Oayac, 
409. — ]»i'r Ti'ufi-i hat nit erlangt «das .Tob 
mit einen lefftaen sündete». Wimph., Chrys., 
R •. — «Knollen inwendig der ie^ÜMN». Oersd. 
71 1'. — Ich will «nit irer namen gedenekcn 
mit meinen l^tJten», Nachtig., Psalter, ^^.'>. Etc 

— «Ir betten mit den t^ßmtU Capito, Tregcr, 
n, 4 b. Etc. -- «Füg die kfflzen der wunden 

' zosamen mit deiner haut». Brunsobw., Ckir., 



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— 217 - 



•31 Et«. - Ist Jemand von einem wilthentlen ' 
Hoad ^«Msften, «so i«t gut das da die i^Uen 
iM Mis ItraiiiMt mit einem efMii>. Fiiee. 
180 •. 

I>&sjrpodiuA, Göll, 122: «Labiam, LefUe». 
LegiiB. er leü, geleit. Dorohfängiisr bei 

Braat un.l V er. 
Leg^r, lueiät ueutr., zuweilen maec. Sehers, 
894. — t. 6rt wo maa liegt. — «Sein leger 

war nit linde bitt> Räthselb., a, 2 a. 

2. Das Liegen im Bett. — «... daz nieman 
geaime — ein b§ef na miner eiten». Gottfr 

V. Str , 1, 214. ' . in einem leger nnd 
^ie«hta£r(%n» i Krankenlager). 1446. S. Thum | 
Arch. 

3. Feldlager. — Bischof .Udiann zoir 1:560 ! 
vor Schlettfttadt «and hett ein leger du». (.'lüt>., , 
iOOi — «Der Griechen leger bringt eoell leid». 
Mnrncr, Virg., R. 3 a. «Er riefft uns allen 
tieffug zsamea, — und gibt der legerstat kein 

uiann» (Lngnntitte) Id.. Luth. Narr, 6i. 
Etc. — *L,egtr». fQweilen «Lüger», bei Ringm.. 

1 diiir, und bei Adephus, Türk. Chron. and 
Rbodis, fast auf jeder Seite. 

4. Einlagerang, Quartier. — «Also logcnt 
der herren volg zh leger in dem lande, z.ft 
Velde und in den Stetten». Kön., «itK). — I*er 
Herzog von Ostreich verbrannte alle Dörfer, 
«das ehto das volg (die Engländer) Iceinen 
leger noch möehte hnbtn in eimelnnde». 

5. Binlager. Herberge. — «Die bnnherren 

haut macht zft 9 joren eins einen leger /ft 
ßiscboveswiler zt haben». 14ött. Hanauer, 
Coost, ÜSO. 

0 Belagerung. — « Daz /ff^er (vom Girsbergi 
werte von S. Adolfestage untz s& der liht- 
neise». Ci<w.. 66. — «... diewile der kger 
W der bürge werte . .» Kön , 799. 

7. Ort wo das Vieh lagert. — «Bi dem 
kftr»^ mehrainls, 1986 n. f. — «Dnt reese- 
leger*, Geispolshcim. 13 Jh. 

Legerherr, Kautmaun der ein grosses 
Wutrenlairer hat. — «Cliristiis der Herr ist 
d«r gemein Kaufman, gesetzt für das gantz 
menschlich Geschleoht, er ist unser J^erlterr, 
die war Onsd hnt er dare erknnft». Geiler, 
.\rb hum , AH a. 

Legern, lagern. — «Narriicit hat gar ©in 
grosz gezclt. - bi ir Ugert die gnntxe weit». 
Brant, N.sch . 47. 

Lei, Art. Mau soll die Tüdtjüiidcu bciclUen. 
jede «nach irer leg». Geiler. Irrig Schaf, G, 

2 b. — «S. Valentins Siechtag ist auch der 
lei». Id.. Briiü., 2, 42 — Kein Thier frisst 
«du nnder das Reiner Lei ist. aber wol das 
einer ander Lei ist». Id., Klapperm., B. 8«. 
«Diser was wol gemacht von got in seiner 

Pauli, 249. — «Es ward ein nenwe un- 
phörte leg der pein erfanden». Wimpli., 
Chrys.. 17 «. 

Änderlei, andre Art, etwas linderes. «Es 
UMsent sich auch etlioii yetzund hören, wann | 
schon das Evangclinm ein fürgang habe, so ' 
werds doch iiber fiinfTtzig jar ein anderlei 
vwden». Brunf.. Anstoss, Ib 

Emekerki^ von irgend einer Art — Gott 
kat verlMtea «bildev m maohen emAeriejf 



cestalt». Ziesrler, Reg. a, 2 •. — Ob »eimihfr- 
Ui ursaoh . . . uffbraeht möcht werden, daramb 
man etwas . . . ordnnng gottee rerwandlen 

möge, kan ich nit «glauben». Zol! ■<:, Ij. 

VergL dcinerlei, meinerlei, seineriei. 

Leiben, übriglaaeen. Sebera, 901. — «Wae 
sü dovor geleibet hetten, das nonient sü du für 
sich und verwüsteteut die laut» Kon., 614. — 
Bei dem Heamaeben gebdrt dem Keiler «was 
die gabele leibet» {\\n% die Heugabel auf der 
Matte übrig lüsst). Bosenbiesen, 15 Jh. Weisth.. 
I, ({90. -- «So dein Nechstcr dir nnmmcn ein 
wenii,' schnldi«; ist. kum hundert Pfennig, 
düni uiit du nit die i<Iäch uff dem Herd leiben». 
Geiler, Post , 3, 102 a. 

lieiben — Ein weltlicher Mensch «setzt 
.sein .Saeh durutY: wenn es sich nummou ge- 
libet, es geseelet sich ettwenn». Geiler, Post., 
3, Hl "; 4, 27^. — ^rcnschen die nur nach 
sinnlicher Lust streben und der Seele uioht 
wahrnelimen. sagen: «der Pfaff sag was er 
wöll, het es sich o«/«<6ct, es geseiet sich etwan». 
Id., Ev. mit Ussl., 18 «. — In eben diesem 
Sinn : «hat es sich geliebt, es geseiet sich ct^ 
wan». Id., Narr, 54 — «Leiden möchten sie, 
es leibte sich, wie es sich loch selete» Hedio, 
Zehndon, B., 41'. 

Stöber, Alsatia 1869, I4d, schreibt : «hat es 
sich geliebt^ es gesellt sieh etwan». Ana den 
angeführten Stellen ersieht man, dass diese 
Aaffiassaag nicht die richtige ist; es steht 
«war einmal geliebt, ein ander Mal pelk'ftef ; das 
erste kann alicr nur einer der besoTulers in 
den Predigten über das Narrensohilf so hau- 
ügcn Draekfebler sein ; das «Eweite ist Loeal« 
Ansprache für irelt-ibet. Ferner lieisst es ge- 
seekt oder gegeUt, und nie geselt oder geadU. 
Der Sinn ist: hat man den Leib gepHegt^ so 
wird Gott schon für die Seele sorgen. 

Guselen, mit einer Seele versehn, beseelen. 
Bcnccke, 3, 244. 

Leichen. Schmelli r. 1, 1418 : mit einem lai- 
chen, colludere, conspiraro. — «Wann die ver- 
banner nit mit den verbaoten leicheten. so 
giencr es anders zu». flMo die Andere in den 
Baun iliuu, begehn die nämlichen Sünden wie 
die gebannten, sind nieht besser als sie.) Zell, 
H, n 

Leichen, lauschen. — «Vil narren, äffen, 
esel, geaeh. — die ich verffir, betrüg nnd 
leych» Brant, Nsch.. 15. 

Leichnam. S Licluimen 

Leichtfertigkeit, Kleinigkeit. Vergl. LicIU' 
fertigkeit — Uni « <ildtM!inM«Mi und andre 
leichtfertigkeiten» in den llauu ihuu». Wurui, 
Bai., d, 4 b. 

Leiden, Lt^idi^cn, betrüben. Scherz, 'JOB. 
- «Diz leidete si beide». Guttfr. v. Str., 1, 
171. — «Als ein geleidageter man» legt er sieb 
nieder. Ibid., 1, 187. 

Sich leiden, sich gedulden, sich in ein Schick- 
sal fügen. — «Drum, liebs Weckerlin, litte 
dich, — dn komst ia der baad himelreiob». 
Mamer. Nb , 104. 

Leidenhiift. leidend, geduldi-;.^' "'.Kein 
letdenfiaßter ding mau findt — dann das papier 
und pcrgament». Brant. Enigr. Copie, 218. 

Leidenbftftig, kriaUieh. — «Die gemein- 



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- 918 — 



lieh leidenhaftigm Menschen . . . mögcnt leicht- < 
lieber . . . weder andre ge8UU(ie . . . vom bösen 
Feinil geflust werdttn». Qtitor, Irriff Schaf, 
D, 7 b. 

Leidigen. Leid, Schmerz verursachen. — 
Die Krankheit «peiniget uns ie heflftiger lei- 
diget ie bitterlicher. . . .» Murner, Gayac. 403. 

Xeldlich. I. Klftglieh. «Cyclop and Pan nit 
UidUch pfiff.. Brant, Nach., 16. 

2. Erträglich. — «Gar lidii<^ wer der Juden 
gefoelk ...» Brant, Nsch., 90. — «Tat er 
ilw 1 I iiii; als sin vater dat, — so wer er in 
(den Judeu) doch leidlich nit». KurAer, 
Hb., m, 

Leidwende, Znwendung von Leid, Absicht 
Schaden zu than. Scherx, ^Vd, Beneeke, .H, bäb. 
— Einen iSUsehUeh anklagen «diireli Mwcmfe» 
1322. ürk , 2, 100 

Leilachen. S. Lachen. 

Leinen, lehnen, stützen. — «... als einer 
der sich uff ein Stab oder uff ein Stecken 
leinet i dich nit leinen uff deiueu Fleiss, auch 
nit allein bloss nnd blut uff den Willen Got- 
tes ... ; darum!) so solt da Gott wol getrawen 
und dich ufi in leinen, and dannocht des dei- 
nen nit anderwegen Ion». Geiler, 1, 29». Btc. 

Zuweilen cfohf auch lenen bei Geiler. 

Leinwut. Leinwand. — «Da kauft Joseph 
ein rein Leinwattueh, den Körper Christi darin 
zu verwickeln >. Geiler, Passion, 107 ». -- «Wir 
hont die criucl uffgc&chnitten, — do hiaden, 
vornan, in der mitten, — do sieht man dann 
das rein lintoat — das sie dohin gcncget hat. 
Murner, Nb,, 142, — «Wie komt Unwat uud 
sammat zamen ?» Ibid., 144. — Sardanapal gab 
den Weibern «an spinnen, — das im nit lin- 
wdt möeht eerrinnen>. Murner, Geuchm., m, 
4 — « . . der fünft bringt har ein schön 
lintfiot» (am einen za bestechen). Id., Nb., 1^. 
— «Kleider von klMUdier le^mwat». Traumb., 
a. ö 8. 

Dasjrpodins, und GoU, 278: •Leinu/at, Ün- 
tenm». 

Leip, Laib Brod. Scherz, 862. — «Sigulus 
qtti vulgo dioitar leip ...» «Unus midkip» 
(kleiner Laib). Uber eoqoinae. 

Leis, masc.. Lied. Scher?., 'JIO. — DieGeiss- 
1er «sungent einen leis . . Der Uis was alsns . . > 
Glos., 

Leistnngsbrief, Urkunde durch die man 
sich verpflichtet für Jemand Bürgschaft zu 
leisten. ^ Oeller. Post., 4, 88 — S. <7ett* 
$timal. 

Leitig. — «Die schoider tant gar wite stich, 
da würt die nat gw leUif von». Brant, 

Usch.. 51. 

Zaritcke, A8i, weiss das Wort nicht zu er- 
klären. Gudeke, 89, sagt: •weitstiohig, willig*. 
Warum? Das nihd geleiter, bedeutet leicht zu 
lenken, Ben,, 1,977; Bruni wollte Wühl&ugen: 
wenn mau weite Stiche macht, so ist es leicht 
die Naht durchziifiihren Mehren' sjuitere .Aus- 
gttbtiu de& Iti Jh- habe« leäty. wiä eine Kr- 
kltirung des nicht verstundenea Worts sein soll, 
es abir if! 'J'-niuh' nitlit besser erkliirt. Oder 
Ware es nur vin L'ruckfehler tut iadty ? Die 
Naht leidet Mangel, sie wird fehlerhaft? 

Lelien, die Zunge herausstreoken. — Der 



Fuchs «do er so lanir jrelicf, do ward er möd 
. . uud Mtrccköt die Zuuge heruss uud fieag 

an zu Wien und SU kenehen». Qeiier, OeiaU. 

Spinn., N, 1 ^. 
Im Bairischon ist heute noch Leller ein Yer- 

äehtlicher Ausdruck für Zunge. Schineller, 2, 

164. Man denke auch an den basier LeUth 

künni 

Lembelin, Lämmicin, Lamm. — Christas, 
der das «senflmüUgestetan^» was». Tanler. 
m (81). — «Die Ist das hmbeUn gottea ...» 

Kön . 5i'r! -~ Zu Stra.-feburg mehrere Hiliaer 
»zam heiligen lembelin>. 14 Jh. u. f. 

Lemberfii, von Larnnfell oder Lanmwolle. 
<Ein ^.vart7Pr daphart mit einie swartzen 
lemberin füter». 1418. S. Thom. Fabr. — 
•Lmimen tfleb». 1498» Tuehensanft. 44. 

Lomme, Lame, Lämi^keit, Lahmh it, Lftil» 
mung. Scherz, 918. — «Wo wir iam sint . . », 
daa er uns dieselb lemme nemo». Bit. Pred.« 
I 7J - «Die lern gcschach in zeiten vor, — 
do du btruchtest in dem tor». Murner, Nb., 
S1. (Da du bei deinem Eintritt in die Welt, 
deiner Gebart, einen Unfall hattest.) — «. 
dir sol nit wol sein das du bei solicher ^mm« 
begcre.^it zu leben». Id., Gayae, 488. — 9Lämi 
der glider». Oersd., 40 b — *Lämigkeit der 
glider ...» »hemme*. Bruuüchw., Diät., 29 a > 

Lenden, Geienden, landen. Scherz, 914 — 
• Du guaden f>h ~ do man mit fröuden lenäet». 
Gottfr. v. Str . 8; 103. — «Wo blibent oder 
wo gdendent dise menschen, den die nnsprechen- 
Uchc froide . . . endecket ist ?» Tanler, ;i84 
(HB). - Pharaos Tochter *lendete das ledeiin 
und vantdas kint (Moses) do innc». Kön., 261. 

— Wir treffen nicht «den Staden do man lan- 
den sol . . . denn keiner wei«z wo er eulend». 
Brant. Nsch., 104. — «Den anfang man ab« 
wend, — man weiszt nit wo der uszgang tend», 
Ibid, 106. — «. . . und wil ^llL^ ,]u[>piter SO 
hau, — in welschem iand in ienden an». » 
Mnmer, Virg., ro, H b. ~ «Sie lendtem an dem» 
selben ort — di lii'se statt stund an dem 
port». Ibid., A, ö^, — «Do lendeten an den 
Staden. . derfeind galeea». Adelphns.Rhodi», 
B, 5 1'. — «Die gantz summ seiner disputation 
lendet dabin ...» (geht darauf hinaus). Capito. 
Verwarn., C, 4 b. 

Leudlich, landlich, im Land üblich. — «Wie 
Undlicli ist, hab ich geschworen». Murner, 
Nb., 979. 

Lenegolt, Lengold, falsches Gold. Scherz, 
i)4U. — «Bs sol kein goltschraid me kein 
tenegaU nibtriehen, sonder es sol von finem 

goll . . . gemacht» sein. 1482. Guldschni. -Zunft, 
lO. — tJjengoid, das scheint als ob es Uuld 
sei. und ist es aber nicht». Qeiier, Brös.« I, 
106 a ; Arb. hom , IHO <. 
Lengen, in die Lange ziehen. Scherz, 940. 

— «. . . daz aber ich niht lengen wil, — Der 
rede wurde al zo vil». (iottfr. v. Str., l, 92. 
Etc. ~ «Do sich dii>e ding gerietcnt lengen . . .» 
U. Merswin, Gottesfr., &k 

Leren, lehren, für lernen. — «Wer sich 
recht spiegelt, der Icrt wol — das er uil wis 
sich achten sol». Brant. Nsch., 2. — «Ich mag 
doch sonst woi sin ein her, — nnd Ionen «in 



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- 219 - 



der für mich ler». Ibid., ö. — «Jetzt han die 
«ibschen maa gelert. ...» Ibid., 7. — «Ir 
nmen, wellen von mir leren — anfang der 
vhhdt . . .» Ibifi , ii Etc. — «Dabi ein uiser 
mi^Vioileren — wanachein jeder selber riugt*. 
Vimer, Sebelm., g, 6 ». — «L6gt das ir den 
»ef wol lernt, — fra^'t dcster mcr, so irt 
u nit». Id., Bad., K. H i'. - «Er es Uüzweudi^f 
hat gtlert*. Id.. Goiichm , h, 2 ». — «Min 
ihe kunst wii ich wider leren — wie man 
die narren sol beschweren». Id., Luth. Narr, 8. 

Zuweilen auch lernen: Braat^ Naeliui 49. Etc. 
Mvroer, Schelm., g, 4 >. Etc. 

Lerfrowe. Lehrerin einer Kinderschulo. — 
Zq Slrussburjx, mehrere Huuscr wo *LcrfroHcn 
«tun* 1427. Almeudbuch. — «So kromet 
dcBB der Unde Ifi/foiM — Den lawben ein 
tesche, der tohter eine Jiabe>. Conr. v. Dankr., 

T. lÖi. 

L«rielte, Lerche. » «Im Uridtemange», 

Feldname, an 7 Orten, 1296 u. f. — <J. ' i hm- 
ben, Leriehenöühd^^ mehrmals, 1265 u. L 
Leilleh, belehrend. — «Nit allein die Leer 

des Herren nnd sein Wort seint nns lerlich, 
iuider auch das er gcthon hat und »eis Werck 
teint BD» lerUeh'. Geiler, Bv. mitUnlM 169 
Narr., 11 b. Etc. 

Lernen, ifir lehren. — «Nun will ich, aller- 
liebster snn, dieh lernen was du sollest 
thnn». Brant, Cato, a, 2 . . . das ich 

üick jetz kan Unten schon*. Muraer, Schelm., 
a, 4* — «Sic lement mich vil biebcrci». Ibid., 
iß». — «Mit discn Worten solche wcisz - - 
lenu m der doctor do mit deisz». Murner, 4 
Ketser, 0, 8 Johannes *lemt den men- 
schen vorhin wol, — wie er sich darzu rich- 
tin sol. Id., Uud., L, 4l». — Ich habe «sie 
ffknU züchtig leben«. Id., Geuehm , C, 3 ». 
- Die Apostel haben nns «vil diii^' . . , gdernet, 
die nit in den gütlichen geÄchriffieii sLon». 
W., Adel, D, 1 1> — «... die cristcnhcit, — 
VM sie von Criato lernt nnd seit», id., Lnth. 
Jftrr, 82. Etc. 

Hiß and da: leren, n. B. Sebelm., d, 6 »; 
e, 3». 

Lerung, Lernnn^. 1. üntenrioht, Lehre. — 

•Jeder wult iiu lerming geben, — wie er doch 
soll prelatisch leben». Mnrner, Nb.,58. <-> <Ir 
itnung und ir prophecy» (von Hose* nnd den 
Propheten! Li , liad., nj, 5 ; Instit., 2^. — 
«Ichwü in lerung^ regeln, geben». Id.. Geuehm., 
Ol 3 *. — «Zn Pavy, wo die knnst der artsnei 
in hober lerung hi> (ubi mazinm floret hoc 
Stadium). Id., Gayac. 441. 

8: Oelehmarokeit, Kenntnisse. — Studenten. 
Jie schlecht gelebt haben, 'srhnniPii sich dann 
der lere — and meinen ierttung sei nnere». 
Xsner, Hb , 181. 

I-esse, Adcrlass — Gefren Pestilenz «ist 
wissen das die lesse fast gut ist, besunder 

nreehtersitTolbraeht». Bmns6hw.,Peat,26 a 

Ete 

Let, Lotticb, Lehm. — Hat man einen 
Baom gepfropft, so «bindt man Miess und Lei 
darüber». Geiler, Ärb. hura., 28 l>. - Die 
hivn in Egypten «mussten Ziegel machen 
Qss Leimen oder LetÜdk». Id.. Post.. 4, :il 

Uttera, das Waaser mit den Händen be- 



wegen, plätschern S. auch Tflettern. — «Wer 
do touft ein Kind, in dem so er das Wasser 
ufflettret und spricht . . . 0<eJler, Post., 2, 
26 b. _ «Du siehst and hörest auch wol das 
Weschcn und Lettern des Wassers, das er do 
thiit mit den Henden, indem er ein Kind tooft». 
Ibid., 3. ;iü ^. 

Lettner, Lccturium, Querbühne in den 
.Stifts- und Klosterkirchen zwischen Chor und 
Schiff, franz. jub6. — Der Strassbnrprer Ruth 
beauftragte einige buincr Mitgliedtsr, da&b bid 
«uff dem lettner stünden bei den messen». 
Brant, Bisch. Wilh , 242. — «Und warent disz 
die verordneten herren uf dem letner ...» 
Ibid.. 246. Etc. 

Letx, (eig. links) verkehrt : in verschiedenen 
Begehungen. Auch im Schwäbischen, Schmid, 
;?.)4. Seher/, 918. — Man hat jetzt «die orde- 
nunge also £ar UUe umbgekerct». E.Mer8win, 
9 Felsen. 91. — «Er leit das Hemd 2<rtr an». 
Geiler. Selenp.. 201 b «Wa.s er tliut^oder 
lässt, das ist alles kU». Id^ Sund, d^ IL, 
4H*. ~ «Bin recht Menseb, wan es im lete 
und übel g:at. so erkent er Got den Herrn 
darin». Id., Brös., 1, 38 *. — «... und ge- 
sebieht denselben Henseben als dem Vatter 
und dem San mit dem Esel fe'eschach ... wie 
sie es autiengcn so was es letz». Id., Bilg..20Ö K 
— «Du findest wol Mensehen die so letze E9pf 
habent das kein brüderliche Straf noch ^^fauunj 
nüt hilft». Id , Ev. mitüssl.jjia — «Ein letzer 
Mensch, \vas er anfaeht das gat leU naher; 
fiel er uff ilen Rücken, er fiel die Nas entzwei». 
Id , Bros , 2, 88 «. — «Wenn ein Arzet zu eim 
Kranken gat und wil im Artzny geben . . ., 
so sol er es darumb nit underwegen Ion das 
er wild w ürt und sich lets stelt». Ibid., 2,4U ». 
^ «In das Hochzeit da warent vil hinein 
gangen, die nit das Briükloi l hettcn, wann 
etlicli hellen sich bekleidet mit Fech als die 
Thumherren in Crntnow mit ktteti Belt/.cn in 
der Vorstat.. . Sic kumnien wie (iin Chor- 
herren unter den Gärtnern ujjl den lctj:cn 
Beltzen ; es seind die die nsswendig erberlich 
erscheinen, aber inwendig seind sie zuckend 
Wölf. Ich mein nit die armeu Leut mit dein 
letzen Beltzen. ich mein die usswendig zögen 
grosse Heilikeit in der Kleidung, in Weis 
nnd Oeberd, nnd ist aber nüt darhinder». Id., 
Ev mit Us.sl.. 153 B. — «Die armen haben 
kein Fründj hetten sie so vüfehiner Kirschen 
ttmb ab sie hteer Beltz nmbhaben, so hing 
man inen auch an». Id., 3 Marien, 37 

LeUer BeUe, verkehrter, falscher Pelz, das 
Gegentheil von Fels, ohne Zweifel populäre 
spöttische Bezeichnung für die gerin^'c Klei- 
dung ärmerer Leute. Auch bei Fischart kommt 
ironiseh Ifttcer Bei« vor (S. Waekemagel, Job. 
Fischart« Basel, 1870; 25, Nide). Wa.s (ieiler 
unter den Domherren in der Krautenau versteht» 
ist mir nicht gans klar; in diesem damals 
i mi ist von Gärtnern bewohnten Quartier ^'ab 
es kein Chorherrenstift } die Domherren sind 
vielleicht die Gärtner selber; warum aber 
werden sie so genaunt? 

«Die schenken (Geschenke) machens alles 
schlecht (gerade), — wer es fett, so vilrd es 
reobt*. Marner, üb,, 139. — Es «gilt Im gUeh, 



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— 220 - 



letz oder rpcht» Ibiil , 90. — «Darum!) so ist 
e« bubenvverk, — und >:ot oft letz und über- 
Kwerg». Ibid., 132. — Dii Weiber kleiden sich 
80 «das ich offt os nit hab gewisi^t — welcher 
tuffel sie doch Icret, — das sie sich als ieU 
vcrkeret». Id , Geuchm., v, 1 ». — Es hatte 
einer «so ein ietJten KopfT, das er niemans 
nichts liesK kq lieb werden» Pauli, — 
«Recht und letz machen». Karsth., cc, 4 ^ — 
«Wol SU erfaren ist> wer die schrifft recht 
oäw Mm iisxlegt». Bntiser. Tregcr, P, 6 a. 

Letze. I . LrcdO, /.u T.oseii vorgeschriebcTies 
Bibelslück oder Gebet. Scherz» — «Also 
man hinnabt las in der leimt». Tattier, 468 
(ÖU). — Da «siillont wir fünf h-<<ini lorLMi» 
(▼ar. leUigen). Id., 'Mb (öS). — «Man leset hüte 
Itt der leisen von der dt . . .• Nie. Strassb., 
275. - «Daz bftch dn die htzrn inne stont» 
Hugo V. Ehenh. (Lectionarium>. — «Du suchest 
ein Collect oder Letten in eim Bveh». Qeiler, 
Baum der Sei.. 15 b. 

2. Lection, Schulaufgabe, Lehre. — «Ne- 
Dient dise kintliche letee ron gotte*. Nie. 
Basel, Bek. Tanl., 18. — «Dis ist gar eine 
g&(e tetze aitsc ȟ eime iuagen brftder in eime 
Orden von sime eltcr gegeben wart» Id , 
ms. — «Die Schüler in der Schul, welche ir 
Letten wol gelert haben». Oeiler, Arb. hum., 
ISb. ^ €. . . Denelb vnser Meister hat uns 
LeUen gegeben zu leren» Id., Bilg , 108 b. 

— «Juristen ... die cttwauii gute Ciesellen 
haben, die jnen lang gedient haben. Leteigen 
▼on jnen gehöret hahen.. Id.. Brog,, 1, 109«. 

— «Die leUen gab er uus uff crdeu, — ub wir 
tu zeit benötigt werden — dass wir in hiniel 
ermanen in, — das er wel onser vatter sin*. 
Murner, Bad , c, 5 

3. Geschenk, besonders Abschiedsgeschenk. 
Scherz. 91^. Schniid, 355. — «Gip (das Geld) 
dem comendare und den brodem sA letee daz 
bü unser •rcdcakrut ». Nie. v. Basel, 337. — 
«Der tüfcl f&r cnweg und lies mir die leUe», 
nftmlieb einen absenenliehen Oestank. Ibid., 
90. — «Der in frimide laut wil, dor lot ein 
leUe hünder sieh, darumb daa, man sin gc- 
dencke». TilUng«r. — ChristQS bat uns «das 
kloinntes sines ]\. froiiliehams zh letze tr»^- 
losseu». Hago v. Ehenh. — Christus «hat uns 
gethon als ein getmwer Frdnd, der so er will 
abschpidon von soinen Fninden, so issct er 
mit iucn die Letse». UcUcr, Post., 28». — 
«Er wolt inen die Lete lossen. als einer tbut 
d«M- x'heiden will» Ihid 4, 2Sb — «Bchalts 
als die Letsen deines liebsten Freundes, wann 
unser lieber Herr hat die Wort sa dem aller- 
letsten ^nredt». Id., Schiff der Pen. 97b. — 
«Die Suad lii&öi allweg hinter ir ein böse 
Lete». Id., Arb hum., II ». — «Der löblichen 
statt P.asi'l in fri vdf ii /u finer leU bcschriben 
und verlasben» Muriu r, liouchm,, Titel. — 
«DisK buch, ir Basier mcrckt mich eben, — 
das hab ich iidi /ii Utzrn Lrt'ben». Ibid., J, 
4 ». (Ohne Zwt'itel hii r ironisch doppelsinnig, 
Lection und Abschied) — Das I^stamcnt, 
«das i'hrisfiis hat zti ktz jrclon. - nm narht- 
mal mit dt^n Jüngern ihun». Id , Lulh. Narr, 
106. — «Oleieh als ein vatter ein guldin kopIT 
«ein s0nen an Ute gelassen hette . . .> Bnlsor, 



Neuer , k. 3 — Das Abendmahl hat uns 
t'hristuä zu einer «frenndtlichen ieLz gelu!^scn>. 
Id., Weise., g, — Ein Student bntte eine 
Buhlerin ; «zu dem letzten da weit er die LeLi 
mit ir essen». Pauli, 21. 

4. Schutzwehr, Befestigungswerk, von letzen, 
abhalten. Scherz, 918. — Die Bürger zogen 
«uf die muren und an die letzen, do in hin be- 
scheiden Avas». Kon.. (iHi! ; .ihn lieh. Hl 7. — 
«Es sol jeder ziehen an die iure oder Mmm> 
wohin er beordert ist. 1496. Alte Ordn., B. 
13. — «Jederman uff dieselbe stund an sein 
leite beseheiden was» . ■ . Zwei Herren «ritten 
an die porfen und Itieen, nnd besehen ob 
jederman mit seiner an/il i i weren». Brant, 
Biseh. Wilh., Wi. — Sie zogen «gegen dem 
pfennigtbnm sn ir IHeen*. Ibid., Wü. — «Wie- 
wol vi! Icut im hnrnrsch und an den letzrn 
was, so lagcnt doch durch use und usz all 
bttaser und fenster toI lent». Ibid., 886. — 
Die Feinde «wercten den unbcrn das sie nit 
in ire letee and basty kernen». Biagm., Cä- 
sar. 96«. 

BoTicrko, I. 943, Knde 

Letzen. Scherz. 911).— 1. Verhindern. — Kö- 
nig Konrad «wolt den bof zfl FrankeAirt 

letzen und irren» CIoh,, 38. — «... so leiztt 
in der dot so sere, daz er weder sinne noch 
kraft bat». Eis Pred., 1, 66. 

2. VfMletzen, verwunden. — Ei worden 
«et wie menig hengest geletzet» KÖn., 690. — 
Die Sch&tsen «soitent nuwent abten, wie sS 
des bischoves volg mit gesebfitze letzeinü* 
Id., 659. — « . . . Das dtt nit UUeti an dem 
Stein deinen Fuss». Geiler, Bv. mit Ussl., 
40 »» ; Emeis, 8t »»; Selenp , lOÜ ».— «... das 
der vigend uns nit letz» I^rant, Rosenkr. 1>. 
Ged., 7. — Mancher wini *grletzt von hitziger 
speisz». Fries, 20b. «Wer einen schaden 
thun will oder jemand letzen ...» Adelphas. 
Barb., 54 ^. - Kämen alle Menschen zusammen 
um .Tnmanden «zu letzen*, könnten sie doch 
dem nicht schaden, «der von im »ulbs nit ge- 
letet wart» Wimph., Chryt., t : Eto. 

3. Beleidigen. - «Hett ich nit ji^csündet, 
hctt ioh nit geietzt Gott meinen Herren». Gei* 
1er, Schilf der Pen., 21 b. — Ob sie «auch grob 
und ungezogen sind. sint sie doch nit so 
gänt/.lich blind — das i rbcrkcit von in werd 
geletzt». Brant, Nsch., 109. — Die Frauen «ich 
mit willen letzet nie». Murner, Geuchm., J. 
3 t). - - «Hab ich die frummen drin . 
Id., 4 Ketaer, 0, ä h. — David wollte Sani 
«nie letzen, so lang in got im ampt dnidet*. 
Id., Adel, k. 1 b. Etc. 

I^etagelt, Absebiedsgeschenk. cDie Ün- 
treu, die die WcU den iren zu Letzgelt lässt». 
Geiler, Selenp., iyöi>; Ucistl. Spinn., II, 3»»; 
7 Seheiden, H. 6 b. 

fjetzung. Vlj lit/uiii^. — Man muss leiden 
«Schmach der Wort, Schaden aeiiiiohs Gita 
und LeUumg des Leibt». Geiler, Arb. hum.. 
1 13 0 ; Bilt.' . (! <>. Etc. — «Niemane an MMay» 
Murner, Liiih. Narr, 4. 

Lenblin, kleine Laube, Abtritt. — «Die 
hübschen Frewlin, die so ein gross üffisohen 
haben off iren Leib» nnd sie gon dennooht 



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— ttl — 



lach off das LeubUn. uff das httinilidi 6e* 
ntA . . .» Qeiler. Brös, S, 79 K 

Leaflg. S. Louffig. 

Lenken. S. Laugen. 

Leutel, die äo&sere grüne Schale der Nass 

— «Die Leu$M ist snr . . . und zühet im den 
Mond zasaniint n. lenn Avfirft er di6 NQss 
Ilioweg». Geiler, Büg^ 308 ». £te. 

Lemteln. NOtsfl tehUeii. — cEin Nora die 
sich h-ustlet eb nie recht zeitig ist, ist ein 
Zitieheo das sie wurmesaig ist». Geiler, Brös., 
I, 96 ~ «Sb einer . . . grfine Nöss . . . is- 
set on^esohclct oder geleustlet, so verhönt er 
da Uond daran». Geiler, BUg.« 208 a. 

Aiieb Sohwlbfseh, Sehmid, 844. 

I rnmbilen. S Lumetit. 

Leutsch, LÖtscti, eine Art Hund. — «Ein 
Mar Terlegener . . . Uuicer Leuttdt oder Dorf- 
tuiii!». (Iciler. Bilg., 140 o. _ SprQchwörtHch : 
iSie hant nit den christenlichen Ernst, sie 
dit weder Hand noch LOttdt». Ibid., 144 a. 

— Per Samariter «(Jor was ein lUid und cifi 
Heid and weder Jud nuch Ueid, er was weder 
lud noch Leulsch, und halb Hund und halb 
Leutsih». Geiler, Kv. mit Ussl,, 187 h _ Fau- 
ler Tagdieb : «Wem scind die fulen Leutsch 
lütx? was BoUent sie die dft müssig gond 
uff der Gap^cn nnd den Huren nneblAttfen?» 
Id„ Brös, 1, 92 i>. 

Lew.fi. Lä. 

Lewe, fiowe. Fischheckp. Lexcr, 1, IKOl. 

— «Es äol dcheiii vischer . . in diseni bürg- 
buD dehein letcen machen . . . Von jeder le- 
•«bessert er 3<) p ch • I45I. Alte Onlii , F.. 
3, — «Ob einer lewtn machte in sime ei{,'en 
v«i.ser, dem mag ein vischer wol helffcn die 
BUbrechen». 15 Jh. Ibid., B. 18. — Die Fischer 
«ollen «kein rüder, noch keinen lowen, noch 
kein floschiff, noch keinen fnlen ibeb letBen 
in das gadem» 14 Jh Ibid., B. 12. 

Lewdceit, Lauheit. Scherz, 922. — «SO 
stoDt in lautoekeü, in kaltheit> Tauler, 14 (4) 
iw. iew(dmt). — Kaa soll •Uwihtii leren mit 
knft überwinden». Nie. t. Basel, Tnnl. Bck., 
18. 

Liben? — Wenn man den Wein im Fass 
«vU üben nnd den Fanten (Snnndloelil offni 
lassen . . ., so foebt er an sn sennmen*. Geiler. 

fiilg., 87 K 

LIberei, libraria, Bibliotbek. — «Ftolomens 

Philadelphus der in der Stat Älexandria ein 
liiere» het ufigericht*. Geiler, Narr., 15 — 
ÜB nnwiuender Biiobemarr saift : «nlf min 

lihrft icli mich Verlan» l^rant, Nsch.. 4. — 
<Li6fv». Murner. Schelm.,^, B ». — «... bücher 
die ich gesellen liab In ethehen alten Ubttitn*. 
Brunschw., Di;^r . t? ''. — Jakub von Flecken- 
itein bat der Geschichtbücher «ein gantze /»• 
Kingin., Cäsar, 8 «. — «Anff buberey 
geneigt, nit 9.xxflliherey. Adelphus. Piii X sr, 
K. 4 ^ — «Hund, federspil, das i.st jr UUrcy». 
l'isl., a, 2 8. 

Göll. 205: «Hibliotheca, Libtrei». 

Liberet, Liverig, Livröe. — «Die Diener 
Christi tragen seine Farben in ircn Kleidern, 
«in Lieherei». Geiler, Narr., 20:? h. -. «Es Ut 
buser Diener der sich bexchumt die Ltverig 
Mine Herren nn tragen». Id., Selenp.« 84 «. 



LibtTH, Erleichterung verschaffen. — « . . . 
als den brotbeckern mit disem ratslahen gdi- 
bert würt . . .» 1467, Alte Ordn., B. 24. 

Liberang, Erleichterung. Scherz, 926. — 
Die Bäcker danken dem Rath für die neue 
Ordnung, «darinno ir uns etlich Uberung geton 
hant.. 1467. Alto Ordn.. B. 24 — «Kr .suchet 
Schlüpf äff alle Ort, wie er mag, das im 
Lnft nnd Leerung werden mög». Geiler, 
Solenp.. 118 •'. — «Bleib hi dir sellier, such 
kein Liberung, wann Libtrung macJit das du 
darnach mer ungeschiekter würst dann vor». 
Id., Br< . 1. 84 b. 

LiblüvUliu. — Wein, der gut werden soll, 
thnt man in ein etarkee Fass «da» wol ver- 
schlagen i»t und lot im kein XsblMtMi'N». Gei- 
ler, Bilg., 87 b. 

liiblos. S. Ltploe. 

Lieh, Liehe, fem. Scherz, 906. 927. — 1. 
Leib. — «Ir rosevarwcr mnnt wart bleich. 

— Ir Utk din kom vil i^rwe Von der vil 
lichten varwe». Gottfr. v. Str., I, 20. — Der 
Rock «tet sich nahe zfi der lieh». Ibid., 1, 
läO. Htc 

2 Der tuJtc Leib, Leiche. — «Die lirhr zfi 
grabe tragen». 14(H!. Tucherzunft. 25. — «Von 
einer liehe zt [an», erhält ein Triger6<J. 
1472. Alte Ordn., W. l'H, 

B. Leichcubegung^nisü Heute bei uns: Licht. 

— 1^52 starben zu Strassburg so viel Men- 
schen, dass täglich «in ie^relichem kirspel 
liehe worent 7 oder 8». Clus., 12C. Etc. — 
«Wurt eine geboten z& cinre liehe die das 
an t werk angat . . .» 1362. Tnoherxonft, 26. 
Etc. 

Liehamen, LirhenHiiieii . Liehnmen, Leicll* 
nam, Leib Scherz, »00. — «Der lichame nös- 
set die liplicho spisc». Tanler, 4.3 (8). — Pau- 
lus sagt, ihr sollt sein «ein licham und ein 
gcist». Ibid., 29f> (f*)). — Ich «minen liehomen 
gar strenge . . . anegriffcnde wart» R. Mera- 
win. (n)ttesfr., ."^8 Etc. — Chri.stus «nam die 
raenscheit an sich von dem reinen Udwmm 
unser frowen». Eis. Pred., 1. 86 — Das Sa- 
erainent «unser.s herren lichaincw. Tauler, 
458 (79). — «Do vergab im (gab ihm Uift) 
der priester mit gottes 7teftaiN«N». Clos., 96. 
Etc. — «Darum <,'-lurificiercnt und tragent 
Got in eurem Leichnam», l Cor. H, 20. Geiler, 
Selenp.. 88 b. — «Allein mit dem Litknam 
sollen wir hio wandeln, aber nnser Gedanck 
and Bcgirden sollen sein in dem ewigen Vatter- 
land». Id , Post , 9, 78 ■. — «Die sehanenden 
Menschen sind die Augen an dem Leichnam der 
heiligen Christenheit». Id., Pred. u. L., 28 
Ete. — Es kam eine Pest, von der alle Mensehen 
«krfiTi r ':<» ?^jfAnf7m haben ».Murner, Virg ,H, 2 

«Lichkar. localuf>» (Sarg). Herrad, 188. Ge- 
fäss für den Leib. S. Kar. Scherz. 907. 

Lichnani, Leichnam, adv , sehr, ansseror- 
dentlich. Wahrscheinlich dem Scli\v(uen bei 
Gottes Lichnam entnommen. Im Karsthans 
<K«r7. Ijijth Narr. 189) ist der .\us(lruck ohne 
Zweiiol nur eine spöttische Anspielung auf den 
Missbrauch, den Murncr damit getrieben: 
«I>ieber Murner. nim dich selb an disem ort 
bei der nasen, wil achten, dir Htinck der atiem 
liehnam iibel». — Studenten die «off eehnlen 



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. . . Uchnam vil verzeren kdnnen>. Mnrncr, 
Mb., — Es «kumt mioh Uehnam bitter an*, 
lud.. 19. — «Dm rSralin lonft gtir Vt^mm 
"wit». Ibid., 186. — «So manrhor /j- Vn-im Lrnter 
^6ll>. Ibid.. 74. — Er «bat ein Uchnam guten 
magen*. Ibid., 179. Ete. — Sie lebren «mich 
vil biebery, — die selber kau ich Uchnam 
fry». Marner, Schelm., ti, 6 — «iJo ist auch 
leidmam guter wdn» Id., 4 Ketzer, F, 4 <>. 

— «Es verdrüszt uns lichnam übel». Murnor. 
Genehm., D, 1 — «Ich trüwt ir alsu Uch- 
nam wol». Ibid . y, l 1j. — «So sind der gbot 
80 lichnam fil». Ibid., k, S*». — «Desglpichen 
ritter Peter frei — wer leichnam gut zur iu- 
therei». Id., Lulh. Narr, 56. Etc. — Bia«r 
meint er sei hübsch, «ond ist ineAam nnge- 
Bchaffcn» Pauli, 327. 

Lichof, Leichhof. Begräbnissplatz. Scherz, 
907. — 1360 «Tnaht man einen nnwon Uchof 
bi der steinhütien» des Münsters. Clus., 121.' 

— Nachdem die Dominikaner Strassbnrg ver- 
lassen hatten, wuchs «gras und nesseln in 
ire kirchen und lichofe*. KÖn., 734. — «Iti 
geh. umib liültz zfi dem gattor in dem alten 
Üehovt>. Ulb. S. Thora. Fabr. — cDeriieAc/» 
hinter dem Münster, l^iK) n f. 

Lichtern, erleichtern. — <Soltii christlich 
leren predigen, — du wiazteat bas« eu leren 
mfeli — va dine esel KdUern sieh». Mnrner, 
Nb.. i;!7 

Licbternng, Erleichterung. — «In pein ist 
mir ein Uehtruna worden». Mnmer, 4 Ketzer. 

D, 1 b. 

Lichiferig, leicht lahrend, leichtfertig, nn- 
sicher. — «. . . wenn dn hast Zeichen die do 

lichtferig seind, non evidentia si^na» Geiler, 
PosU, 3, 02^. — «Das gibt ein im zeig und 
nnneh — das sie hant era Uefufcnrj t^emSt» 
Brant, Nseh., 12. 

Lichtferikeit, Lichtfertigkeit, Eigenschaft 
leleht Ktt fahren, sieh leicht von einem Ort an 
den andern zu bewcp:en, Leichtigkeit. Leicht- 
sinn. — *LidüfaUgk€ü des Leibs», eine der 
Eigenschaften der Seligen. Geiler, Schilf der 
Pen.. IIB 1' ; Bi!<r . l'i^3 «. — Sehr oft hat 
Geiler auch das Wort als gleichbedeutend mit 
Leiehtsinn. — «Es ist ein Uchtferikeü — wo 
man von solchen dingen seit. — als ob man 
gutt wolt zwingen mit». Brant. Nsch., 65. — 
«. . lft<,' wol für dich — das du usk schuld 
lichtteriheit — nit w ider sigst sA scheiten be- 
reit». Brant, Cato. c, 4 

Lid. S. Lit. 

Liderin, von Leder. — Der Pilger «bestel- 
let jm einen liderin Sack». Geiler. Pred. u. L., 
F, 1 

Lidern, ad|., von Leder — « I>ül«rn« eimer», 
hei Fenersbruttsten zu gebrauchen. 1495. Alte 
Ordn , B. 13. — «Ein Udern Kcllu n» eines 
Narren. Pauli, 41. — «Ein Udem sack*. Ibid.. 

Lidern, gerben. (JdiJert sein, fl^-., in etwas 
bewandert, beschlagen sein. — «Ich spricb 
das es gut wer das man die Hant des Hulins 
gerbet und in ein Wasser h^vL das sie auch 
gdidert würde*. Geiler, Uas im Pf., C, ö ^. 

— «Nnn Wirt Zeit dns dn nneh in dM Low 
(Lange) gelegt werdMt nnd genta gdtütrt , . . 



Dieselben wenent sy seyen wol geUdert . . . 
Selig ist das Häslin, dem sein Haat also g^e- 
gerbt und getidert ist worden». Ibid., e, 0 ; 
d, 1 ». — «Oft und dick seind nieistcr wor- 
den — (solche) die nit also (felidert waren — 
das sie doch künten eins erfaren — ob logfie» 
nach rechter lere — gretmüllerin geschwiger 
were». Murner, Nb., 27. — Jeder merkt es 
einem Unwissenden an, «das er nit gnntc fe- 
lidert ist». Ibid., 1^2. 

Lidi^. I. Lcdig. — «Welich ding enphahen 
sol, das inu.s Itel, jMii^ nnd waa sin». Tanler, 

225» (m- Etc 

2. Leidend, passiv. — «Er sol sich liden in 
. . . lidiger t,'Llt>sseüheit». Ibid., 82 (17). 

Lidlon, Lohn des Gesindes. — «Knecht 
dingen uinb ein schnöden Lon, und den lAdUtn 
vorhalten oder verziehen». Geiler, Arb. hum., 
32 b. — «Er sich furter des miest schämen, 
— das sin lidlon hett kein namen». Mumcr, 
Schelm., d, 3 «. (Durch Schlechtigkeit erwor- 
bener Lohn). — «Was ich gennmmen hab von 
dir, — för minen Kdlon gabstu es mir». Mur- 
ner. Gcuchni., z, 1 ». 

Daaypodius: tlAdimt mcroes». — Schmeller, 
2, 43». 

Lidma^sren, VrTwanJter. Scher/, 1)29. — 
Wird ein Lchngut vakant, «so soll mans lihea 
den nehsten Kdmagcn» des frühem Tjohnera. 
Siercnz. 15 Jh. Burckh , 200. - Ist ein Got- 
teshausmann von Neawcilcr durch Armath 
genöthigt sein Gnt sn verkanfMi so aoU er 
«es bieten sinem Udmagm oder ttevea Toa 
erst». 15 Jh. Wcisth., I, 7ött. 

Lie, Liehe, Lanbe. — «Ohe IM». Feld- 
name, Wintzenheim. 1277. <— «Zft den Uem*. 
Melsheim, 1.^15. 

LIebekeseTer. Liebkoser, Sebneiehler. — 
Die falschen Lehrer, «die Uebekeselcr uf-^tit::*' nt > 
und verkehren die Wahrheit. R. Herswin, 9 
Felsen, 59. 

Liebelos. — I. *Aho sii vormoKs hies die 
schöne Ursela, also mühte man sü nh wol 
heissen die Ktbeloie, magere, bleiche, wann« 
wer sü anesach.so schein sü rehte also were 
sü US eimc grabe genummen». Nie v. Basel, 
ms. — 2. Eine Stimme sprach : «ich bin die arme 
ellnndo liebelose lidende sele, die dir in Jer 
zit nüt volgen wolte». Nie. v, Basel, di^ti. — 
8. «Jemmcriich und eilende und liehelo$*. Ibid*. 
ras. — 4. «Das aller licbelosestc iemerlichestK 
marterbilde». Ibid., ms. — 5. «Ach ir armen 
Uebdosen holfertigen frerelen wipl» Id.» B«k. 
Taul.. 46. 

Benecke, 1, 1015, hat das Wort aus dem 
Erec Hartmanns von der Aue. v. 5323 : dmn 
iiebdose wip: er schlägt vor, liplou zn lesen. 
Käme der Ausdruck nur dieses einzige Mai 
vor, so könnte man allerdings an ein ver- 
scbriebenes liplos denken; in den Traktaten 
des Oottesfrenndcs findet er sieh aber, wie 
man .sieht, öfter; auch d;i ist man, heim ersten 
Anblick, versucbt ihn für lifilo» zn nehmen, 
denn Ursnla wird dargestellt alt wire sie ans 
einem Grab genommen, um! in !< r zwciifu 
der angefiiliTten Steilen ist es ein Todler, der 
sprieht. Allein der Sehreiber bat dm Vater« 
sehied von Up (Leib) nnd Ktb sehr woM ge. 



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_ 2Ä3 — 



linnt ; Up ist immer richtig geschripbcn ; ' fügig. — «Wie man Gott sol dienen und die 
einige Zeilea schon nach der ersten Stelle 1 Sund meiden, seint wir versamlich nnd lU' 
kdnt et: «eie nwh mit fren UpUAm oagen». lifarKdl*.,. Geiler, Narr., IM — Es gibt ge< 
Zn der Stelle n' 5 würde übrigens liebelo» . \ohrle Är/t»', din ibi r 'Uedrrlich seint den 

Siechen tu behüten». Ibid., U7«; Brös., 1, 
10 Bte. ^ «I«b wtimt das mloh nfemandto 
... 80 liederiieh verbannen ma«,'.. Warm, 
Baiaam, f. 3 — «Sappen and brieff gar 
UftMk^ an des liMRiit erworben eefnd». Zell, 

r-, i Etc. «üm frrltsrliiil;! rdr-r amler 
/lecleriicAe Ursachen wiUon» einen bannen. 
Wnmt, Bat., e» 4 b. 

Liederlicheit, Nucliliissigkeit. — •Lieder- 
lichätt Yersaumniss und Farlessigkeit». Geiler, 
Arb. bnm, 168 b. Bto. 

Lie;;en. er leit, Ht, er liegt. Stets SO b«i 



in Sinn von Ugloe nicht passen. Das Wort 
sdMini ntlr iuilieli geUldet wlo freudlos, 

trcstlos, der Freude, dp? Trostes entbehrend; 
lieblos wäre: der Liebe entbehrend, nicht ge- 
fieM, und swar wdl man wiliobUell, niebt 
liebenswürdig ist, entweder wegen eines häss- 
lichen Aussehens oder wegen eines bösen 
Charsktors. Loxer, 1, 1003, führt mebrere 
.Stellen an, wo es «ohne Liebe» bedeutet. 

Liebea. — 1. Mit dem Dativ, behagen, ge- 
bUea. Seben, 981. — So wie man dujenige 
T?rachtet was nicht zur Ehre gereicht, «als«? 
ueUt d%z. daz crc hat — Unde sines lobei> i Brant'~und Marner. 



niht irre gat» Gottfr. v. Str , 1,3. — «Et 
liehen liebet die bruderschaft also wol . .» 
Cloi., 118. — Ich lebte «abu da.s mir die weit 
lit vU Uebete». Nie. v. Basel. 221. - «Was 
mir mine mftter dirre dini^o tot. so liehete es 
uur düch uiit». Id., ms. — «Su dir uUerbascst 
lubt zn vasten». Geiler, Pred. u. L., 91 — 
«Dem wisen liebt einfaltikeit». Brant, Nsch., 
n. — «Jedem liebt sein weist gantz wol». 



Liene, Lehne. Oellnder — «Uf die Ueno». 

Feldname, Gcuderthi im, !:)06. Bramat, iSfiO, 
«Liere». Art Wilduret Odern, 15 Jb. 
Weiatb. 5. 388. 

Lieech, Liehst. Riedgras, carex, Schilf. 
Scherz, 934. — «Uf das lietch». Waldolfisheim, 
1817. HQrtigheim. 1334. — «Ztt Baldeman 
liesch». Zchnacker, 130:i — Wann T>\ng ist, 
T .«7 T "T- 7?'". «soUent die banwarte bringen in den hol se- 

id, Layensp., 167 a. - «Em fner herr schenckt ^edeB nnd Uadk, das dorappetnnd diebnbor 



wem er will, wie im geliebt». Id., Nsch.. 58. 
— «Er sprach: nun hören was ir solt — 
tbun, in discn Sachen leben (üben). — wil 
euch das von mir feUdtm». Murner, 4 Ketzer, 

B, 4 k. — cDie amen -wiber nieb erbarmen, 
" das man sir ziit kt also die armen, - ich 
veiss das e« inen gantz nit Uebt». Id., Oeachm., 

C, iK — Bs was Inen frei . . . alles an 
Tersnchen was inm gditbt*. Id., Gayac, 410. 

2. Sich liebreich einem nahen. — «Wenn 
da Krieeb (Grfeehe) snin Tsnpel kam, so 



sufir gesitzont» CrrusonKeim, '320. Woisth.. l, 
674. — •U»Alieh»tebrueh». Bietlenheim, 14^7. 
— «Der U^iHenbrügeh Olvbbelm, 1619. — 
«Er nara ein zerbrochenen Korb, was aus 
Lie$eh gemachet, man nennt Binssen, darauss 
man die Fefg«nli9rb iiiaeht». Oeiler, Sfind. des 

Liet, Liethem, Letten. Scherz, 984 — «Ledde, 
qnod qaidam nominant Ket» Herrad, 182. — 

Ist ein Grund, auf dem man ein «Provey» er- 



liebten sich die Vü^-el zu im». Oeiler, Emeis, j "^^^J!» ^i"» *S.^±??tJ® *,*iL"^? J^o '.^^ 



4ä ^ — «Wollen ir dan feintschafft zu im 
eben. — so er sieb gern wolt s« «neb tMien» ? 

Murnor, Luth. Narr. 44. 
Liebgehaben, Liebgehabt, geliebt. - «Das 



I gutem Uefesi ▼erslahen». 1882. IJrk., 2, 148. 
I — < . . Leiniccht und Hend beschissen mit 
\ Liethem . . .» Geiler, Bros., 1. 29 b. 

Lfffenuff, Erleiebtemng. Yergl. Liberwuf. 



i«mei! Uebgehabener Sun. A dem' ieh ein I «Künd ich im nit ein Uferuug ^<>ben. - das 

L-L. «r_..i. .» i-i..-t._ I Kch Witzen brecht in umb sin leben». Mnruer. 



I schwitzen brecht in umb sin leben». Murner, 
Bad., 0, 9; — «leb bit . . . unb eine arme 
kurtze zeit, die meiner lieb ein Ufferung 
geit». Id., Virg., M, 2 h. — ich hab «den 
sobmertsen damit Uferung geben». Id., Oayae» 
413 — «So weisz ich noch ein wasser mer 



Wolgcfallen habe». Matth, ü, 17. Geiler, Post , 
2. 13^. — «Wann heut der Maitag ist, an 
den mm spiilget Maien und Bäume aufzu- 
riehtfii und stecken für die Heuser der 
<}(h<ü)Un». Id., Pred. u. L., 14.2 b. 

Liebhart, UebUag. — «Wenn du (iottes , • i • ^ ^ 

lAtbhart wercst. so wer im lieb was du thcH ~ A*^ .^if j^'^.'^,..''"*^",®. 



ttsU. Geiler, Brös., 2, 32 «. - Wa.s da« 
li^mgrädel thut wird für unrecht gehalten ; 
«aber ein ander Kind das ist der Liebhart, das 
tknt eben das hclLtg auch, da^ gcfalt dir wul*. 
Ibid.. 2, 31 b. 
Lieblellen, liebkosen, schmeicheln. - •Lieb- 



diser so peinlichen saehen». Id., 4 Ketsor, 6, 

4 n. — «Wann hie Turno bcperet würt — nur 
noch em weil zu leben fiirt (fiirderj, — seine 
lebens ein Itffenmg blein . . .» Id , Virg., 1, 

6 i' (Auf-rlillli). 

Ligeling, Ligerin^, Balken auf den die 



Wen, kutzenstreichen. schmeicheln». Geiler, i Dielen einer Bröeke etc. gelegt werden. Sober«, 
Siind. d. M., 3aJ b; Post., 3, 104 «. 

Liebleller, Schmeichler. — «Wenn die 
ftenen Herren fallen in grosse schwere Sünd, 
'•■^ machcnt die Liebleller ein SprUDg daraus», 
(ieiier, Siind. d. iL, 39 b. 
flteinbSwel. 182, hat LiebkaHer. 
Uebtat. Liebesthat. Ge.Ächenk. Scherz, 932. 
- «Daniel kein liebdat nemen weit». Brant. 
^Mh, 100. 

UedorUoh, nMblissig, Istsbtsinnig, gering- 



9-i4. — «4 sch. umb XJ, schuhig holtz z6 
eime UgeliM uf die brücke iuxta moleadinam*. 
8. Tbom. mr. — «Wer dielen naebte vss 
brücken zügc, ligeringe abhübe . . bSSSSft 
50 pf. 1322. Urk., 2. 161. 

Ligerlinff. Kellerlager. Geb&lk auf den die 
Fässer [i<^L ii Ver^'l. Oeliger. — Ks ist ver- 
boten neuen Wein auszuschenken, «er sy 
danno 1 4 tag uf daim^erling gelegen». 14M. 
Alto Orda., B. 3t. — wami des Probsts von 



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— 224 — 



Neaucilcr Bannwein <af den ligertimg komt 
. . .» 15 Jh. WeiBth., 1, 754 

LilitmUtikeit, Leichtsinn. — «Fröide und 
trnrikcit, . . . sorgveitilceit und lHUmiUikeit». 
(Gei^cubiitze). TauTer, (40), 

Lihtsenft, alles leicht nehmend und sanft 
gehn lassend, leichtsinnig. — <Din vatter und 
mftter also Witsenfte menschen sint und got 
nit vil ciivorhteitt . . . NiOb Bw., nui. 

Lilachen. S. Lachen. 

LimmeK Liinbel, Stfiek Sehuhleder (für 
welchen TUcil des Schuhs?). Zu S( lu i \\ eilt r 
gibt jeder neue Uaber dem Ochsner der Äb- 
tissin TOD AndlAQ «vier Ummd und der magd 
zwo sol(^n.. 15 Jh. Wci>.lli.. 1. 675. — Zu 
Oberbergheim gibt er cdem wcibcl 4 limltd*. 
15 Jh. Ibid., 4, 142. — Zn Bicrtert innren, «dem 
meier 2 soI(Mi und dem w eiln'l \ limbeU. 14 
Jh. L. c. - Kiu Lchrjungo der Weber erhält 
jährtieb vom Heister n. a «swey par sehfihe 
und nf yedes par schalle -1 hjmhcU. I4S'I Tii- 
ehersauh, V)7. — «Upfennige umb UmbeUeder». 
Conr. V. Duakr., v. 464. — «Was sint die 
Blofzcn wnAjAmmel domit man die Schuh also 
bletzen muss?» Geiler, Bilg., Uö ». .s. Mar- 
cos kam gen Alexandria nnd weit da Christen* 
glauben predigen ; da was im ein Limmel, ein 
Biets ab einem Schuh oder ab dem Solen, 
was es den was, gefallen, und kam /.u . . . 
Aman und wolt den Linmel widerumb lassen 
aufsetzen», id , Ev. mit üssL, TA ». - tSdiucl^ 
iOmel», auf dem Oimpelmarkc fefl. Trfibel, Er* 
man.. 2 

Frihch, 1. 165, litit Limbel^ «Diminutiv von 
2>tm&, Ittn&u5, wclclies noch im ObordenUchen 
Dialect «jf^wöhnlich für Saum». 

Limmelu. — «Wol qcUmmeUe Schuh». Gei- 
ler, Bilg., 90 a. 

Lin, linum. Lein, Flachs. — Der lingm-tm'. 
Marlenheim, 1:;74. — «Die Unlande. Lipj> 
heim, 1324. Fcgersheiin. 1,H46. 

Lind, weich, Kart, sanft. — «Was seit ii 
ussgangen sehen ? einen Menschen bekleidet 
mit lindem Gewand? ncmen war, die da sein 
bekleidet mit Imdem tiewand, die sein in der 
KBnig Höft. Matth. 11. 8. Geiler, Ev. mit 
l'ssl , 7 l>. «Pas ist diT lind gering,' AVi-y 
hinaach za farcn in ewige Seligkeit*, (ieiler. 
SGnd. des M , 8» 

Lingron, gelingen Scherz. 93r. < Alles 
des, das er began, — Da lang im alicrdickcst 
an». Oottfir. v. Str.. 1, 7i. — «Ich sprach: 
min heil, nu Unge\* Alt=:\vprt. 14. 96. 

«Sie lassent inen nit lingen, algemach das 
sie das Hilts nit steeh ; es seint die die ein 
gut "VVerck anfahr-n. iil>rr es gat als Irinir- 
sam naber, als da einer uft Ucbsen reiten wil 
oder ilen. Nit also, Brnder, lass dir lingen. 
hifs wol endlich, die Zeit ist kurtz». Ocilor. 
Narr., Ittü «. — In der lau inischen Ausgabe, 
kk. 2 a. ist die Stelle deutsch gegeben ohne 
lateinisch fikliiit z.u sein Mhd. hat litnjen di. 
Bedeutung von gelingen, enton Fortgang haben \ 
hier mnss es aber in • nuin andern Sinn ge- 
nommen sein, etwa in dem von: etwas sich 
angelegen sein lassen. 

Lingig, leicht, beqaem, anm Gelingen führ- 
end. <-> «Das Sehweifen . . . iat gar ein Unff- 



»^«r vcrfan tri icher Weg rn einem waren geist- 
lichen Li'btn» Geiler, Selenp., 158 ■' ; Post., 
I, 4 b; 70 0. 
Linsot, Leinsamen. — «LimoCsMi»- Qerad., 

51 

Lintwons, Drache. — «Zum IMmirm«». 

Strafisb. Hansnamo, 1898. 
Linwat. S LeinuxU n. Wat. 
Lipbevil, Lipgefll, Lipfel, Lcibfall. nt utr. 
Scherx.902. 9H7. ~ 1 . Begräbniss, bes. die kirch- 
lichen Cerimonien dabei. — Ein gewaltiger 
Römer war so arm, duss man i)t'i .scint'iii Tod 
nichts bei ihm fand «domitte men in begraben 
mohte nnd sin Upbevü begon». Kon., Mfi. — 
«. . do begingent die cardiriMl- -in liphevtUie*. 
Ibid.. 605. — Begraben «mit selmesse, Up/el, 
wahskertxen ...» 16 Jh. Alte Ordn., B* SK>. 
Etc. — Was dem Kaplan der Gutenleutc «von 
Uehter und wahs geben wiirt, es sy bv Up' 
beviUten und an andern enden ...» Gntl.-OrdD., 
18.0. - «So bald das Lcibfall und Gcliint aus 
scind, gedenokt dein Niemandt mcr>. Geiler, 
Schiff der Pen., lffi>». — «Am Samstag do 
begot man das Lüpfel und Bcgrebnuss nnscrs 
Herren». Id.. Post.. 2, 117 >>. — «Wie dem 
Luther seitt MZ/nl begangen wfirt». Horner, 
Luth. Narr., 148. 

2. Anniversarium, Jargezit. — «Bo^at ouch 
einer iemiuis der einen Upgefil, so irant \»ir 
mit im 7.t opfer» 15 Jh. Tuclierzuiift. 10'> _ 
Der Bürger Feter Miige schenkt dem 1 Uomas- 
stift 4t flf um »ein nnd seinM Sohnes *lipfel 
ih begon» ; weiter nntcn : «jorgczit» I4Ö3. 
Reg. AA. 104. — «Hu richtest inen uflf ein 
Jarzcit und be^'ast inßn ir Leipfel» GeilOT, 
Emeis. 8Jj. - »Uff mitwoch friio hielt man 
das leibfaU (Biseb. Albrechts) im Miiu&ter» 
Brant. Bisch. Wilh., 251. 

Lil>fi'l ist aus LipbrfUde entstanden, das 
Ht stattunt: des Leibs bedeutet, vom ahd.yi/Ao«. 
mild hefelhen. commen<iiire. der Erde übcr- 
•reben. Am Ende des Mittelalters war »itcb 
der Ursprung dieses Ausdrucks in Vergcsaen- 
heit geraten, so dass Geiler, seiner Gewohnheit 
gemäss, ihn zu deuten versucht nnd litib/aU 
daraus macht. 

Im 15 Jh. nannte man in Strassl)urj: Lii>fel 
Hecht das Becht der Geistlichen der Ftarr 
kirehen, von dem was bei den Leiebenbegäng- 
Missen s(d*'hor die aiiderswi) als auf dem Kirch- 
hof iiirer Pfarrei begraben sein wollten, ge- 
geben oder geopfert ward, den vierten Theil 
als Portio canonica oder ultimum vale zu hc- 
ziehen. S. Schiller, Anmerk. «u ivönigshofen, 
1181. Im vorigen Jh. sagte mau bei uls 
«einem das Lipfd halten» für den LeuheB» 
schmaus halten. 

Liplep sehnattem, sehnattem wie die Gänae, 
S. die von Giidcke, 117. ancrcfiihrtcn Stollen 

— Den Weibern «wol ist mit geschwat« — 
und liplep sehnKdem, tag und naeht«. Brmnt, 
Nscli , 63. 

LipIftK, Liblos, leblos; einen Uplos than, 
ihn tödten. Sehen, 986. - «Were es das ein 
man einen liplos tele ddi r eine andro misse- 
tat hctte getan . . .» Kemli>. lä^ä. Burckh . 14.^, 

— «So ein(!r vom lebLii zum tod gericht wiit t 
oder sioh selbs Uplms thet . . .» üftiet, 1& Jh. 



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- 226 — 



TVeisth.. 5, 494. — Urk.. 2. 161. - V.r^ 
üdM luult ir fanffUig man — in einer naoht 
Wm K«th«n«. Mnmer, Oenelim., 8, 4 — 

iDo grimmer und nnmiltor man, — der mei- 
oen san hat Uil^ou gethan». Id., Viig., 

Lire, Leier. Ben., 1, 1005. — «. . . dem ist 
eben als f>im esel der ein liren hört, er hört 
v«I den klang der selten, v^st aber ait die 
' r",-:]v. Fn>?, 15 b. 

Lii'k, link, verkehrt. — Ich bin «dea lirketi 
«gmhtei weg . . . gangen». Nie. v. Basel. 
iOn. — «Die verdüTncten %t der Urken aiten .. . > 
Jüngstes Gericht. — «. . . z& der rehten oder 
zS der Urken hend». Märlein, 26. — «. . . zft 
der rehten hant da-^ rrnrv und sft der Urken 
titen einen han. . .» Kuu , .■i'äl. 

Itte, Fiselilaich. Scherx. 938. — Han soll so 
fi!i"hen, »dass die Hase und rogen nit umbge- 
zagea werdent» durch die Garne. 1449. Alte 
OrdB., B. 1. 

Lisstnen, weben, stricken — « . . T)or pe- 
iumet Kock Christi der kein Nut hat», liiei» 
lar, Brta^ 2, 46 *. — «Es iras aber noch da 
eil ons^eneiter Rock, oben gar durchwcbct, 
OD eia Nut, sunder giUsemeU. Id.. Passiou, 
96 Sünd. des M., 48 1>; Narr.. 83 b. _ «Nit 
Ith ond meins gleichen zertrennen den gA$9' 
maten rock Christi». Zell, B, 4 a. 

Heute noch in der Schweiz gebriimehUelt für 
Uricken. S. auch Schmid, 369. 

Usanen, lispeln — «. . . Der ligt ir stetigs 
in den Oren /.o lisinen vnd se Uaaea». Geiler, 
£t. mit Ussl., 109 b. 

Lfit, Kunst, Arger List, Arglist Seherz. 
939. — «Ere und 1 ip die schepfent Ust, — 
Ds Jisl se lobe geschaffen ist». Uottfr. v. Str., 
1, S. — Bin Hanher, «ein nieiiter einer Kate». 
Ibil, t. ro Etc Es kommt «der vigent mit 
iinen behenden iiaten». Tauler, Ü8 (6). Etc. — 
« ... de sie ein Bden bBsen fiif, — ein Msen 
fnod erdichtet han» Murrirr, 4 Ketzer. A, 1 b. 

- <£in wib sol brachen bsunderen Uet». Id., 
Qeashm., E, 1 — Ve^ns «die mir bat ingen 
disen !iFt> Tbid , fl, 2 — «Hie ist kein 
»oleher Uet noch tand>. Id., Virg., S, 6 *. — 
«Der taifol mit sim argen Ksf». Id., 4 Ketcer, 
A, 3 a.— «In disem hübschen argen list . . .» 
n>id , F, 4 B. «... das niemans merck den 
ugen list». Id., Lnth. Narr, 16. Eto 

Listmacher, artifex, Künstler. — «Dergftte 
liUmachare». Gottfr. v, Str., 1, 70. 

Lit, gen. Lides, Lid, neutr. Deckel. Stdiers, 
92«, 940. — «6 .f von eime silberin kennelin 
%Ui lide 7.h bessern*. 1420. S. Thom. Fabr. — 
•3 seh. nmb zwei slos und ein hanthabe an 
das douflit* (Deckel des Taufbckens). 1415. 
Ibid. — «Ist der Deckel uff dem Hafen und 
du Lid ob der Kannen, so verrAebt nit das 
dtrin ist». Geiler, Narr., III b. 

Lite, Abhang. — 1. Uüfte.— Die Seiten ihres 
Rocks «sittkent itf ir Ulm: Gottfr. v. Str., 
1, 150. 

2. Bergabhang. — «An der^t^». Feldname 
14 Orten, 1298 tt. £ — «Zft /dbmiile». 8. 
Ltoohard, 1812. 
UbeUn. kleine Laube. Abtriu. Scherz, 941. 

- Die Wirthe aolleft «nlle niMititge Tegra dei 



hl-rliovcslobelin». les.Stadtr. GrnTid., 2, 90. — 
«ti sch. eime raurer . . . das löbelin ih decken 
mid den gang aft dem WbeUn: 1419. S. Thom. 

Fabr. — «Ein frcniein lahflm dtt drige ttfild 
hat», am Weinuurkt. 1440. 

Lobeew, lobenswürdig. — «Noch iit ein 
kOni^ lobesan, - des ich doch schier ver- 

S essen han». Morner. Geuohm., S, 8 b. — «... 
er leib Christi tobeean». Id., Lath. Nur» 18. 
— <r>ie geschrifften lobeean, — die Uli die 
evangelisten schreiben». Ibid., 80. 

Lm«*,— l.Leeatiie,procurator. Dncange, 4, 
139. — «Chrysostomus spricht: das Triitz ist 
. . . ein Locai der Jungen, ein Uffeniiialt der 
Arni ii» Geiler, Arb. hum., 46 b. 

2. Helfer eines Schullchrers, meist fin bac- 
calanrens; Geiler, Bi\^., 108 », wird er Pro- 
viscr genannt. — «Gestert was einer ein Jjh 
tat, in der Schul ein Tiachant, hüt 90 Ui er 
ein Pfarrer». Geiler, iNarr., 104 «. 
Bei Pauli 68 Ut Locat ein Schnllehrer. 
Loch. Lohe, nentr., Gehölz. Scherz, 942. 
946. — «Lt dttä loch, bi dem lohe». Sehr häu- 
fig, 13 Jh. n. f. — «Ein hurst holz, heimefe 
das ameissenloch». Sennersheim, 1297. — 
. «Uua Silva dicta göUentohe» Auenheim. 1368. 
I — «Ein bösch der das löhel heisset» Kindwei- 
ler, 18Ö1. — «Ager lignifer in dem IMm», 
Kolbshetm. 1861. 

Loch, Hintern. ~ Fluchen etc. sollKt du 
deinen Kindern «nit gestatten, sonder solt sie 
strofen mit der Buten nnd inen das Loch vol 
howen». Geiler. Post., 1, 14«; Ev mit I'-^^l., 
181 •. — «Also lupft sich Uienspigel binden 
uf mit dem loch». Murner, ülensp , 4. 

LÖcluM'elit, ir.clicrifr. — Einer «schütte 
Wasser in ein iöchereiu vas». llärlein, 8. 
Christi «bende eint MeA«r0eM» Yon den Wnnd- 
mal n P ti r V G iur Ubach. - Christus «ist 
der iöchereiu« hafe durch den die longe mgoa- 
sen wurt der gStteHeben geieebtikeit». Hm. 
V. Offenb. «Pie MelemdUm Sebnb ...» 
GeUer, Bilg , 2ü0 K 

Loekeeht, geloekt. — «Yen gStlieliea wun- 
dem da ist « in !oeJ:e''hter Stern enolliMien* 
(ein Komet). Kingm., Cäsar, 124 *. 

Iiod«1n, vaekun. — Bin SSabn «wnn man 
in nls hnp: liipft bis er lodlei, so feit er denn 
selber uss*. Geiler, 8 Marien, 11 *. — «Etlieh 
betten... lange Kleider an, sotterlen inen 
nach und hicn^jen inen über die Achseln ab, 
und kameu eben iodien ungegürt und unge- 
schürtzet wie die lfmn ven Baden». Id., Bt. 
: mit Ussl., 163 ' 

I Lodlecht, wacklig. — «Du sihest das die 
I berürt seint (vem Sehlage getroffiMi). seint 
' weich, IcdUcht ...» Oeilei, Br. nit üaaL, 

i 152 K 

I Lttffel, Löffelholtz, Jaffe, leichtsinniger 
I Mensch , fem. lAßin; LöfDerei, leichtsinniges 
I Treiben. — «... Als ein Löffel ein Närrin lieb 
I hat . . .» Geiler, Geistl. Spinn., N, 6 ». — «Dtt 
hast g-ewont hi dem Knecht in dem Hans, 
mit einem LöffelhoUe*. Ibid., M, 3 >. — «So 
findt man VIffd mancherlei, — gn''osz und klein, 
ouch junp: und alt, — die lößny ist manipr- 
falt». Muruer, Nb., '66. — «Der^^el sint noch 
▼Uvirerden — die ent Im alter it^' 

16 



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- 226 — 



— und tnnt wie sie in jtürpnt taten — wie 
das die löfiin hat geraten». Ibid., 38. — «Die 
jungen löffei vrent ngitKtn». Ibid., 93. — «Der 
strafet Ont in ■spinen sachcn — der nie kein 
löffdhdte kuiit machen». Murner, Schelm., g, 
1 ». — Das Kapitel <Löffel schniden» Id. 
Nb., 32. Das Bilil, ibid., 3'^, x.cig't einen Narren 
der hölzerne Löffel, Kochlöffel sduiitzt; wenn 
also Murner, Nb.. sagt, ein thöriohter Mensch 
sei «zu löffelhottz geschickt», so heisst es wohl, 
er sei so hölzern und so dumm, dass man 
Kochlöffel aus ihm schnitzen könnte. — « . . . 
die löffä^ — die gaisentretter ...» Brant, 
Nseh.. 61. 

Loge, nasse Stelle, Sumpfwiese. Schmeller, 
1, 1466. — > «Ein löge an der steinsfnrt, 2 logen 
an Baitswerdel, 1 hge an gensewerde, ein 
Mittelhg am brftch». WibolsheilP, 1600. 

Loge, Lage. S* Lage, 

Logel. 8. LSgd 

Logen. S. Lagen, 

Lom. S. Zrftum, 

Lösel, LumI. fraiiK. lerne, Klinge. Ben., 1, 

929. — «Frag: warnmb rin mes.ser ein messer 
heisz. Antwort*, das es ein hefft hat, den on 
deeielbig so Uesn es ein IommH und nit ein 
nesser». Riithselb., C, 3 «. 

Lottbttre, belohnend. Scherz. U46. — «So 
gftt, eo IpiiMre— Trinwe nnder frQnden w&re, 

— Warumbe lieben wir sie niht?» Oottfr. v. 
Str., 1, 170 — «Es ist eine gobe von gotte 
nnd gur ttbemlle Bioeeen loNftsr». Nie. tr. 
Basel, ras. 

Lorbaam, Lorbeerbaum. — «Ich bab gc- 
•eben einen gotÜoeen der was greulich, und 
hat sich herusz gemacht wie ein grünender 
lorbaum». (Ps. 37, 3ö). Butzer. Weiss , e, 4 ». 

Lorboae, Lorbeere — «Er ist ein poet, der 
mit einem hrbouMknmU gekrönt isi». Kkrst- 
bans, aa, B «. 

Lormann, Qavekler. — «Zu Basel und dn- 
selbst oben nennet man ein solchen ein Xar- 
mann». Geiler, Sünd. des M., 53 ^. 

Bei Pauli, lOüh finde ich: «der gut Herr 
glaubt dem Lauren*; es ist von einem diebi- 
schen Abcuteurer die Eede. so das:« Laure und 
Lorman synonym sind. Ebenso bei Frank. 1, 
169 b : «Burger nnd Bauern macht Oelt zu Lau- 
ten». Fischart, z. B. in der Vorrede zum Eulen- 
spiegel, hat gleichfalls das Wort, so wie auch 
das Verb. Untren Was mag aber die Wurzel 
sein? Loren, schreien (Ziemann, 226), oder 
luren iS. weiter unten)? Marktschreier oder 
Taugenichts ? — Dae Wort ward auoh Name ; 
1687, Christoph Lorman, Sattler xn 8traig< 
bürg; 13ö7, Lorman. Gerber zu TTafreuau ; 

Adam LormcMt von Wittersheim j 1506, 
Wendelin Lormtm^ Ton Sehwindretsbeim. 

Lose, porca. Voc. opt 88. — «Drum blibe 
er ein grobiaa, — daa beisst an gutem tüteob 
ein logt, — and bUbent im ein oren gross». 
Murner, Nb., 41. — Der t unser los:e so adlich 
•ebetst, — das er si off ein küssen setzt». 
Id., Sebelm., e, f b. — «Da wttrdst ein weien 
lo»g mOren finden — an dem r< "^^'^'^ • • •» 
Id., Vb'g., e, 8 >. — «Ein weisse losz mit 
dräfrig lebwein». Ibid. a, 4 

LoMa, bfoea, hofeheiu Sebent, M8. — Br 



^lotete sere . . . einem leiehe». Gottfr v. Str., 
1.50. Etc. — Man soll 'losen zft» Gottes Stimme. 
Tauler, 463 (80), — Die Jünger sagen: «Herre, 
dis wip rftffet uns nach, lose». Taulcr, 25 (6). 
Etc. — Sie tloseten ob sü ützit hurten». 1418. 
Kön., Anmerk.. 831. — «Dtrun prediget man 
1 dir, das du I/uest was man sag und dein Gemüt 



da bleib». Geiler, Ev. mit Ussl., 126 «. 



>Da 



wilt losen, zuhören, es sei SeitenspU, Pfeifen, 
Sprechen». Id., Selenp., 43 ». Etc. — * 
warnmb er nit als billich der ^antzen kirchen 
loset, als dieeantz kiroh im Umn sol». Murner, 
Kön V. Engl, 92H. — «Sie loset, was sie mit 
einander retten» Pauli. 364. Etc. — * Losen, 
wer klopfft so an der thür ?» Karsth., aa, 8 b. 

— «Nit alle menschen losen dem evangelio» 
Brunf., Anstoss, 7 «. — > «Vennaledeyet isi ein 
yeder, der dem menschen mebr ififwMt weder 
gott». Id., Zebnden, d. 4 

Noeb bevte in der Sebweiz nnd In Sebwa* 
ben. Schmid. 362. 

Loser, Hörer. — Maria «menschenloiirvmt»^ 
die anf die Ifenseben b6rt Hyst. Oed., 14 Jh. 

T^osiment? — «I wer Fraw . . get /.u dem 
also und also, sie stat auch oft und dick bei 
im ee reden ali ob sie eis beimlieben Anschlag 
oder Losiment mit einuder UMdlten». Geiler, 
Sünd. des M., 47 «. 

Vielleiebt dasselbe wie Losoag, Pnrole (mal 
d'ordre), die den Soldaten eneb nur in Qe- 
ihoimen gegeben wird. 

I LVteeEe, Hütte. — «Das Pest der Lnnberw 

tüsr in dem die Juden vor Iren Hänsern LfH- 
' sehen oder Hütten von Laub machten». Geiler, 
! Post , 2, 104 « ; 2. 26 b. 

Lotter. liederlicher Mensch. — <T.nr tirxs 

du dem Lotterbetlin nit entsprechest, das da 

nit ein LotUr seiest«. Qeilert Br. mit UssA., 

48 b. 

Dasypudius: *Lotter, nebulo». 

Lotterbett, Ruhbett. Scherz, 954 — «Eän 
lotterbette». 1442. Str Bez. -.Arch. — 1499. Ludw. 
V. Odratzheim. — *Lotterbett pfulwen». 1440. 

— «An ettliohen Orten ist Gewonhelt, de das 
Lotterbett stot. das ist ebnen doran am Tisch ; 
ettliche aber haltent das Teil bei dem Ofen 
ebnen doran am Tisch». Geiler, Post., 8. 48 b. 

— «Dorumb so suchent sie Eer in ir Kleid- 
ung . . . und hoch am Tisch und lugent 

sie uSs Lotterbettli kumment». Ibid., 2, 87 b. 
Etc. — «Ein edelman lag uff dem latttrbatiHn» . 
Pauli, 117. 

Lotterbnb. nebulo. Vcrgl Lottcr. — «Wie 
kan ein Iderbub . , . anders reden» ? ttamer, 
K5n. Y. Engl, 910. 

Lotterholtz. — «Als die Buben thun mit 
dem LoUerhoUz ; da machet einer ein Heilbad 
an nnd wettet mit einem, nnd wie «r wettet 
so gewinnet er allwegen, er kan machen das 
es daran bleibt oder herab gat : dammb ist 
ein SpriebiroTtt bfit dieh vor den Holend». 
Geiler. Ev. mit Ussl., 58 " ; T'ost , 2, 74 '\ — 
«Es ist gleich als die Gau ekler, da uimpt einer 
ein HeHent an ein Hftitclin, nnd gibt dir es 
in beide Bend und wettet mit dir es gang 
hemb, und welches du wilt, so verlüntn alU 
wegen». Id., BrSs., 1, 78 «. — «Ein Inndlbrar 
mit diu hMtrhdtM unbgeloi^toaa. 



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— M7 - 



ifurner, Tlensp., 96. — «Wenn du (Luther' 
to^cbes ort mer treiben wilt^ so etot dir 
dl btttrMts b«n in den hendeii dtn ein 

feder». Id., Kön v. Engl . 967. 

Gnvin, Dentcehe Mythologie, 642. sagt: 
•tdi Temmthe das Umlaaflm des LotUrkoua, 

Tielfhps >frnch8prechpr fLotterbubcn, Frei- 
Urte) tragen (H. Sachs, IV, H, ö6 «), geschah 
tidi om ra weissagen ; Fragin. Ift heftat 
> soliou : «loaf nnibe lottrrhoU. louf unibe 
gedrate*. Aas den Qeiterschen i>telien. die 
wtan aneb In der V^«» Aasgabe der Mytho- 
Irsne, I0H8, nicht anführt, lässt sich nicht auf 
Weissagen schlicssen, sondern nur auf ein. 
fimUtelst eines besondern Meehanismns, 
kiTorjcrebrachtes Gaukelspiel. Man sieht anch 
au Oeiter, dass das Haoptstück des Lotter- 
bolcef eine Fiismr Christi des Heilands war. 

Lottprlirh. nnzüohtig. Sr^iT? 954. — «Spot- 
üche und iotteritche wort und geberde». Bihtb., 

ao. 

Lonffel, Löffel. 1. Läufer. — «Derwagen- 
msn und der löffd», unter den Dienstleuten 

des Königs, ftuldin Spil. 37. 

2. Wettlauf. Rennbahn? — Manche cloof- 
(eai aUu in eime loufffk über 20 oder 3ü ior». 
Taoler, 316 (64i. — Sie «t'ont lange ior umb 
r?rhtc also in eime löfftU und imniinent nftt 
turbas». Ibid , 32 (öi. 

Lönffig, Leaffig. Sehers, 883. — 1 . Oeläufig, 
«1 sUem geschickt Scherz, 944. — Sic «wo- 
rest garwise und löufftg noch der wette louf». 
Kön., 78:^. — «Wer do ist ein leufig man, — 
der solt das gat und bös reratan», Mnmer, 
M., 187. 

2. Läufig werden, davon laufen, — «Wer 
<s das eim ein huffen vihea Umffig w&rde ...» 
1486. Alte Ordn., B. 24. 

Longe. Louwe, Lauge. Heute bei uns: 
Lsab. Aach im folg.? <Z& ^^e». Hörth, 1H04. 
Sdehsatt. 1844. — «In der feu^en». Venden- 
heim, 1290. <T^tT Iou<jhnr, Melsheini, 14 Jh. 

«Mit louwn machent ir ücb glitaen . . . 
■ü leharfisr ioww beatriehen». Mnmer, Nb., 
142. — «Mit solcher Umgm wweli er tioh». 
Hj Bad., C. l «. Etc. 

Longen, Losken, LökM, Lenken, Lenk- 
nen. läugncn, Widerreden. — «Diu n'de ist 
sne lou^.. öottfr. v. Str., 1, III. Etc — 
•Du wir dia iiiht MUttenf. darnmbe henken 
wir unser ingesigele an disen brief». 1265. 
DeutÄche Urk., 8. — «Der barger leukeU . . . 
mit sime eide» Cloa., 64. — «Der wllrt was 
fach do und loukente es». Kon., 4.'i2. — «Ich 
mag dis dinges nüt wol gelocken». Nie. 
r. Baael« 87. £to. — «Nun nag niemant 
htdcen unsere kirchengötzen und bilder wer- 
den . . . anbettet». Butzer, Neuer., 0, 8 >. 
Etc. - «Gott ist getrew, mag aieh lelbi nit 

'f^flcnrn». Zell, O, 4 
Luugen. S. Lügm. 
liOcerne. S. Lutzeme. 

Lock. lock-nr f^cherz, 956 — «So der sne 
wellet, so ist er iucke». Märlein. 11. — «Der 
Oarten werd denn wol gebauwen und geget- 
tet, das der Grünt luck und feisst und weich 
werd». Geiler. Selenp., 223 — «... die 
•NiMt hiefe tu die glM« gelegt werden». 



P.T nti'^rlixr.. Dist., 16 — «Dein ?uc^- und ge« 
ring büchlin . . .» Capito, Treger, B. 2 ^. — 
«Der Ivel sudt nraac Unweg gerannbdt wer- 
den». Id.. Carlst., B. 1 — «Lug wie gar 
luck stot der weltlich gewalt der geistiicben». 
Zell. f. 4 b. ~ «Welehe ding aller lOekest und 
dünn seind . .» Adelphus. Fic . 164)» 
Lncke. Lücke, spea. offene Steile im Wald. 

— «Wenn wir aehelek iets fiihen wellen. — 
rhrlik mieszent wir fürd luekm stellen». 

Murner, Nb. Ö4 186. — «Ich weisz das ich 
min hteJt verstand — wo bitae wib an sehaflfen 
haut». Murncr, Genehm., z, 4 a. — Die Lücke 
verstehn, Jagdausdruck : sie so besetzen dass 
das Wild nieht dnrehkommen kann. VergL 

Ben . 9. 9, 5H7. 

Lackang, Lockerung. — «Pferdsdreck ge- 
schlagen mit einen hültzin gertlin bise an der 
luckung . . .» Bmnschw.. Dist., 8 

Lnrfer. — Der Meier von Sierenz soll geben 
«einen Inchs. ein lüdem^ se 8. Gallen meiK». 
16 Jh Burckh., 192. 

Lnder, Schlemmerei, Lockspeise, frans. 
Icurre, dann: Bosheit, Lüderliohkeit — «£Ue 
liessent niemant zn dem bruder. — ilas man 
nit merckt das üppig luder». Muruer, 4 Ketzer, 
O, 8 — «Der bruder wiest vorhin das 
bider». Ibid.. L. 1 a (das bose Vorhaben). 

— «Sonst wolt ich nit ein schnell drum fre- 
gen, — wenn sie schon all im Inder legen». 
Id., Luth, Narr, 36. — «Der tausentkünstler, der 
teufel, wol kan itider legen, under denen gei- 
tigkeit das kaufüHdtr ist». Wnnn, Trott, q, 
4* , 

Luderen, liederlich leben, schlemmen. Scherz, 
966. — «Spilen und lüdem . . .» Gebete, 14 Jh. 

Lnderer, Sohlemmer. Seherz« 9bl. — * Lü- 
tterer, spiler . . .» 1411. KÖn.. Beil., 1029. 

Lüdorige (Luderei), liederliches Leben, 
Schlemmerei. Scherz, ^7. 8. auch Luder, — 
«Weier prleater in Hiderige oder in einem 
unkiischen lebende Mandelnde ist . . .» Nie. 
v. Basel. Bek. Taol., 38. — «IrtUien^, sweren, 
sehelten . . .» Jdngstea Oerieht. — Lente 
die, statt zu arbeiten, «gihverk. spilwerk, 
aipfelwerk und luderige» nachgehn. 15 Jh. 
Kdn., BeiU KM). 

Ludern, betrüglich reizen, lockrti, '"ranj^. 
leurrcr. — «Ich sol mit spielen und Ivdem: 
OeQer, Bllg., 120 «. 

LnTetscn, Heuchler. Scherz. 95fi: LuMf- 
«cA«», oonvioii genas. — «Do sprach man . . 
er were aft eime rehten toren nnd att eime 
luveteihe worden» Nie. v. Basel, 82. — «Sie 
nennen sie Pastützier, Gleissner, Lufetechen»» 
Geiler, Narr., 203 b. 

Lttffe, Hüfte. «Die .\lten seind alweg zu 
Tisch gelegen uff den Lüß'en*. Geiler, Post., 
2, 7H ; 69 a, — «Sie sint ze Tisch gelegen 
als die ^ladcr thun die in dem Gras liegen 
uff den Lieffeni* (Druckfehler für LQffen,). 
Id., Ev. mit Ussl.. .^9 <v — «Es beschiohtaneh 
ettwcn das du lieber uff den Lüßcn ligst wenn 
du Preces machest . . ., also verbirgest du 
dein Faulheit». Id., Selenp., 89 b. — «Ein 
Mensch kan betrachten fsich der fontemplation 
ergeben), so er uff den Lüffen ligt, der ander 
•0 er aioh mit dam BAeken hindennn leinet». 



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— 228 — 



Id., Brös , 1, 10 b. Ev. mitUssl., 175 t, steht: 
«... 80 die uff lier Matten uff den Hüffen ligen 
80 sie essen >. Huf ist die ächte altd. Form 
Frisch. 1, 613, der nur das obige Lieffent ge- 
kannt zu haben scheint, glaubt es durch 
LeibS'End erklären zu können; es ist aber 
offenbar Druckfehler für das hanfiger vorkom- 
mende Lüffen. Dieses selber, nicht nur weil 
es mehrmals erscheint, sondern gerade weil es 
in JÄeffmlL enUtellt werden konnte, ist seiner* 
Mite nicht Draekfehler fiir Hüffen. Hängt es 
mit laufen zusammen ? 

XiOft, masc Scherz, 958. — «Der lufi wurt 
dUY«1iftttBBet». Taoler, H03 (52). — «Alles das 
dp itbpt fai dem wasser und in dem lüfte*. 
K9ll.» S86i — Eine Stadt war «gar nngcsunt 
▼om bSsem hift«*. Eli. Pred., 2, 108. - 
«Er hörte linr siirnmo in dem lufU rö- 
fende». Märlein, 28. — «Der Utft was edel 
md EUt». Altowert, 19. — «Die wölken stont 
«wüschent dem lufl ini l dem hinimel». Oswald. 

— Die Vögel schweben «entbor in dem Luft», 
Oailer, Br6s.. 1, 44 ^. — «Bs ist ein Zeieli«ii 
des Ungewitters wenn der Tjuft in der Höhe 
ist dick». Id., Emeis, 83 K Etc. — «Wann 
ia dem ein adler Httlit...» Braut. Nseh., 
64. — «Es sind gesehen wunder v\\ im lufft 
. . .» Id., Donnerst. D. Oed., 23. — «... so 
ist der luffi ancli hie zu starok.» Mvnier, 4 
Ketzer, N. 4 «. — «Wasser, für, der lufft und 
erden — die müssent im verbotten werden». 
Id., Oeuchm . k, 3 — «Wenn schon der 
Itt/K mit murmeln wüt , > Id.. Virg..L, 3". 

— Eine Stube «vor allem lufft beschlossen». 
Id., Gayae, 480. Etc. — «Die vögel des Ix^ts 
haben ir nester». Wimith., Syuod , 6 •, — 
*Luffi der dar ist», iraumb., a, 5 b. — «Als 
das feur den htfft reiniget, also reiniget euch 
die sonn den lufft». Brunschw , Pest,. 7 a. — 
«So die son uffgat, so bewegt sich der luffU. 
Adelphus, Fic, 139 >. — cDer htfft umbgibt 
das crdtr^ich nnd das wasser». Fries, 28 b. 

— Ein .Suiltaazer «will in dem lufft gon» 
PauU. 8». — «Die woleken dsa im^». Näch- 
tig., Psalter, 40 Etc 

Lnftisch, zu Luft gehörend. — Gott hat 
dem Menschen «macht geben über alle an- 
der irdische und wässerische und laotische 
geschöpft». Butzer, Dass Niem., a. 3 «. 

Lfigen, LUogen, Lagen, brüllen. Scher/, 
967: luen, — «Der löwe. wcnne er lüget mit 
sfner stimme, so erschreckent die tiere also 
serc das sii nidcrvallciu . . . Also kummet 
der vitfsnt {ti^ende». Taoier. 15ß (29). — «Dar 
▼iant lofflrt mute also «fn logenge 19we». IMd., 
89 riHi, — Die Thierc «hftbent /Mi uit an und 
lÜgetetU: Märlein, 29. — «Ein £.tt die Umget 
und es blent dii Seliof». Geiler, Post., 2, 
108 a. — Polyphem «bröllen det und lügen 
glich wie ein ochs . . .» Brant, ^'sch., 105. 

LAgeii. sehn, enselin, sehauen. Seliers, 968 

— •Luge zft dir scU « r. Tl. Herswin, 9 Felsen. 
5. £tG. — War irgendwo Streit« so tlügele \ 
er das es gerihtet wBrde also das kein krieg | 
drns wurde» Nie. v. T^n^^cl, 99. — «Nft luge, , 
und besieh das diu bihter wider kumme». I 
Id., IM. Bte. — Er «weit lügen ob es wor 
'wera». Olo«.« 47. — «Do sehiekcte Jaoop 



I sinen snn Joseph us das er lugen solte, 
' wie es stunde». Kön., 266. Etc. — Die Haber 
sollen •lügen das es (die Zeche des Vogts) 
bezalt werde» nbermirhplbarh, 1 4,">7. Burckh., 
I 174. — «Sehen und iiigen das alle ding ge- 
halten werden». 15 Jh. Alte Ordn., B. 14. Etc 

— «Der Tufel lugt das er dein gute Werck 
Verderb im Anfang». Geiler, Brös., 1. 60 b. 

— Christus sprach: 'lugent das ir nit ver- 
achten eins uss disen kleinen». Id., Post., 
2. 69 b. — «. . . Wan die Frauwen vor dem 
Spiegel ston und sich mutzen und die Leftzen 
nn einander bissen und betten vor dem Sme* 
gel, und lugen das sie in der Kirchen das Mul 
nit ze weit uffthugen . . .» Id., Emeis. 74 

— «Also thont unser Pfaften auch ; ir grösste 
Sorg und Fieiss den de ankeren, ist das sie 
teglichs an dem Fischmarckt uff und abgond 
and lugen wa die allerbesten Fiscti feil seien, 
das nemen sie ilelsslieben -war, und higm 
daruff als ein Du! iiff i iü '^Tnus>. I I., Sünd. 
des IL, 7 Etc. — Er soll »lugen das er der 
bieht sieh noli». Brant, Nsolt, 41. — «Wann 
man im recht lugt tu der wunden, — so sah 
man wie er wer gebunden». Ibid., 62. — *lAig 
jeder was er andern ttig». Ibid., 60. — «Xsy 
und sich für dich genow». Brant, Thesm., a, 
4 b.— «jLtt|7, straff dich selb . . .» Id., 
Cato, 0, 5 b. — «• • • die waehten und lugten 
urab sich tag nnd nacht». Id., Bisch. Wilh., 
269. Etc. — «Nun raten zu, lugt und bedcnckt». 
Hnmer. Nb., 4. — «So lugeia das ir kro- 
ment mir». Ibid., 38. — «Darum so <n\\ ein 
wiser man — vor lugen, was er usz weil gaa*. 
Ibid., 948. — «Wen jeder litgt wer er de 
were . . .» Id , Schelm., a, 6 — »Lug nur 
dm ein solehs geschee». Id , 4 Ketzer, C, 6". 

— «Ein jeder gouoh sei alle zit lugen, das 
er reine hembder antrag» Id., Gcuchm., e, 
4 ■. — «Die lugen zu und nemen war das sie 
in urteiln nit verfam». Id., Instit., a. 2 Etc. 

— *Lug und besichtig die wunden wol». 
Gersd., 19 h. — *Lug das nit etwas zu vil 
sei». Adelphus, Fic, 162". — «Lugen zu, 
lieben herren !» Zell, B. 1 a _ «Einer lug 
selbs was er zu schaffen hab». Pauli, 85. — 
Zwei die einander hassten, «lügten einander 
uff die ysen». Ibid., 95. — «üseiugen durch 
die offenen fenster». Brunschw , Dist., 88 •. 

— Sprichwort: Einem auf die Eisen lugeii, 
ihn genau beobachten. Die Juden haben 
Christo «nff die Isen gelttgt ob sie in m9eh- 
tent begriffen». Geiler, Post, 3, 72 ; 2. 6:^ 
104 b ; 3, 86 b ; Ev. mit Ussl., 148 « ; Arb. 
hnm., 64 " ; Narr , 142 b : BrÖs., 1, 18 ■ ; 32 b; 
70 a. Kommt von der Gewohnheit der Reiter 
auf die Eisen der Pferde zu sehn, um ihren 
Gang zn beobaehten. 

Lugend, Lüge. — Der Teufel ist « in vater 
aller Utgend; Murner, Nb., 888. — «So biebsch 
ist jetsnnd alle jngent, — das de nSt kfin* 
nent dann die higend> Ibid., 135. — «Wer 
von gott sohribt und von tugend, — der tribt 
kein spottred oder hiffend». Ibid., ttf. 

Lügenhaft. Lttgenhaftig. lilgnerisch. — 
«Der lügenkafft Mond tödtet die SeeU. Geiler. 
Sünd. des M., 94 b. — Qott «hasset die lüfen- 
hagUgm Zniffan». L. «. Ete. — *LiifmJu^H§» 



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VnrnPT, Schelm., d, 1 «. - Sie kla- 
gen «er &i eiu iuyenhafftig man». Id., Nb., 
&S. — «Ich red nit von den lügetütafftigen 
erttten nnd den ungelerten». Id., Gayao, il)). — 
•Ich weifiz das enwer zung lügenhafftig ist». 
Wimph., Synod.. 6 — «Ein yeder mensch 
. . . iugenhafftig ist». Hedio, Abien., a, 4 

— «Falsche Propheten . . . und lugenhafftige 
jeist». Zoll, i, Ä _ iiit «ablasz uini gna- 
iHM. kigmhafi^klich be^b(». Wurm, Trost, 

Lallen, saugen an der Jluttorbrust. — «Wir 
siten Menaohen sogen noch DütUn wie die 
.uQgea Kind und ueg«ii daran an Ic'^ ^ 
iuit an der Pieschen, der luU an Unküscheit, 
der an dem zeitliohen Gat . . .* Geiler, Brös.« 
S, 8Sb; Narr., 146 b. 

Lnm. Lueme, schlaff, schlapp. — Die Blat- 
tern «sieh etwan erstreeken und hm werden» 
(lud fimit). M aner, Oayae, 40(f. 

Lombern, Lnmcrn, so viel wie lumeln. 

— «S. Martinas hat die Gewonheit . . . das 
•r sein« Hand nnd aaine Angan ewiglich ge- 
zin den Himmel nffhub nn i bcttrt, und bleib 
luubdr wunden im Qemüt, wann er hat seinen 
Geist nit entlidiget oder Umbtm lossen von 
dem Gebeu». Geiler, Post., 4, 28 b; Ev. mit 
üs«L, m a. — Lumem, irhg Schaf, 3i>. 

LomeJ, Lende. — «LiimM, die lendMi, der 
bmä». Oersd., 84 b. 
Lnmeln, ljummen, schlaff sein, schlottern. 

— «Die Frawen haben grosse Sorg das die 
Baut die man sieht, das die strack sei und 
l^iatt, so sie von ir äelbcr lumlet, 1er aud wolck 
ilt». Geiler, Bv. mit UssL, 120 — 4 Welcher 
hng gTo.'<>< Dren hat die da hmlen, ist ein 
Zeichen eins stumpfen üemüta». Id., Bros., 1, 
12^. Etc. — «Ein jeder alter gonch sol die 
ior nit ansehen, das im die hnt lumlet ...» 
Horner, Geuchm., f, 3 b. — «Das fleisch ist 
In, M htmment hüt» (die Häute). Ibid., n, 4 ». 
^ «. . . das nit dann die haut da lummet». 
II, Gayao, 484. — «... die bein allein die 
hmümd hut hat bedecket» (lana cutiä). Ibid., 
W. — «Und wenn sie sich absiehen gar, — 
Mbnnptdie hnt in hin und har». Id., Genehm., 
vi-', (larnjit, JJi uckf. fiir lumpt, htu,!]. 

Lnment, Lomet, Lymut, Leumbdeii, Lümb- 
den, Lenaint, Leumund, Bnf, Qerfieht, Sehens, 
iJau.— «S a h,' in den liumet wirt gezogen . . .» 
öottlr. ¥. dir., 1, 211. Eto. — Ob man geneigt 
iit dai Hitthtten cbOaen Imudem ae meronde». 
Rihteb., M. — < . . . umb waz biisen lümnts 
du wer» . . .» 138Ü. Gottesh. der äehssels- 
ktiii. «Die bnrfliflaen koment in einen bd- 
?en lymut und rftf». KÖn., 7M. Etc. — Ein 
l'riester «eins g&ten ^ymwlt». 6atl.-0rdn., 184. 

— «Sie lugent nommen daa sie einen guten 
Leumbden und Namen haben vor den Welt- 
hchea*. Geiler, äelenp., 22? — «Es ist we- 
fßt er komm au Sebanden und an Spott und 
gar jimb seinen Lümbdm, weder das er Ver- 
derb an seiner äeel>. Id., PosU, 2, öl Etc. 

— ffine Fmn, die keinem «bdeen tymut uff 
ir hat» Brant, Cato, e, tfb. _ «Es ist wider 
<iia iymui, ere». Ibid., b, 1 — «... das 
vider ir ere, glimpf, fug und guten Ij/märn 
IM*. Jlnmer, Oenebm., 4 tt'^* ~ <• . . dna 



sie böses lümden» xvercn», Id , lasüt., 129 b. 

— «Es sey ein geiuem gcrücbt, gesohrey und 
lumbd ...» Zell, B, 4 b. — •Lymut oder hoch- 
achtnng der menschen». Wimph,, Chrys , 5^. 

— «Geferlioheit seines leibs, seines leymuts, 
seins guts», Zell, c, 1 b. «Wenn einer die 
worheit nnd seius nächsten Intmut nit mar 
acht . . .» Bnteer, Verantw., e, 4 u. 

Lnmlecht, schlapp, welk. — «Die Siind 
macht den Menschen hutM^L daa er niit 
steifli noch dapfers anfaeht». Geiler, Er. mit 

Ussl., lÖÜ Si'hiuiJ, Hhli. 

Lamperie»cli, gemeine Person. — «Die 
lumpertetch gieng vor In daa wurtshauia . 
Fries, Ib «. 

LIinde. — Wenn im Miinsterkapitel keine 
Gräpel anagetheilt werden, «tun« dnntur naiori 
ministro (portarii) dno Vknim et minori i|t 
MftdeH». Liber oo^uinae. 

Lftudineb, Lflnach, von London. — «Die 
Bernarder die sotten nach ir Hege! kranck, 
schlecht kleider tragen, aber nnn ist es dozu 
kommen daa sie ISmduck und meehelsoh Tnob 
tragen». Geiler, Bilg , VI v - «Einer der ein 
beschabens Mentelin anhat oder ein Rock der 
fadenschein ist, der mag eben als m uI darin 
üppige Eer suchen als einer der da ein lün- 
ducken nuwen Bock oder ^lantel antregt». 
Id., BrSs., a, 64 b. — «Die nn reformierten 
Miinich, die da gond als steiff ausy^estrichen 
in itnschen Röcken». Id., lias im Pf., e, ö 

— «Ein lünsch Tuch das gat nit also nss ein- 
ander, f^'^ bli^ibt steif ston». Id., Hrns , 1, lUl 

— «Die buren weot kein gippen nie, — es 
mnsz sin lündtch und mechelscb kleit». Brant, 
Xsch., 79, — «Ein grün Uindisch turlu Mur- 
ncr, lUensp,, lüU. — Sie «lat ir lindait, iurisoh 
sehneiden*. Id., Schelm., i, 9 ■ (ebne Zweifel 
für Uindisch ; hier : vornehm). 

Das zu London fabrizirte Tuch war damals 
wegen seiner Feinheit und Solidität ganz bei 
j^onders geschätzt; seit dem 16^Q Jh. kamen 
grosso Quantitäten davon nach Deutschland. 
Vcrgl. Schraeller, 2, 4fO, und Schmid, 366. 
Das aus Hecheln und überhaupt aus den 
niederländischen Provinzen hatte gleichfalls 
einen bedeutenden Ruf. Zarncke, 4ü7, erklärt 
daher lündach durch «ans Leiden». Scbmellors 
Angaben lassen aber Aber London keinen 
Zweifel übrig. 

Lwnghc. lungenkrank. — Geiler, Posk, 3, 
78 «. 8. Erbgebrett. 

Lungch, Luntrtcli, ti i^^- - Weib. — «Das 
ist wider die faulen LunUehen und faulen 
feigen Weiber die tbunt nfit». Geiler, SSnd. 
des M., 11 — «Martha sprach, Maria wer 
ein foler XunscA, sie sei imermeder müssig 
nnd wolt nnt thun». Id., 8 Marien, 4 »; Et, 
mi? I'-l , 179». 

ijiipfen, in die Hohe heben, £ig. entheben. 
— > «Da sie ein Stein weiten nffheben den 
drei Man wol hetten mijgcn ufflüpfen*. Gki- 
1er, Arb. hum., 1U9 b; 3 Marien, 11 Ev. mit 
Ussl.. 108 0. Bte. - «Alto U^pM sieh ülen- 
spigcl binden nflf». Murncr, Ulensp., 4. — 
«Kan schon ein herr regieren wol. — so findt 
man doch so manchen list — bisa er vom 
unpt f«ftif>/et itt». Id., Nb., 6& — Dem Paptt 



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- i80 — 



Adriaa «kam ein flieg oder maokea in deü 
halM . , und hltng sieh also hart an aefn 

kelen . . , das sio mit keiner kunst . . . ge- 
lupffet oder von daanea bracht werden mocht». 
Adelphng, Barb , liN b. 
Liipp, Lab das die Milch gerinnen macht- 

— «Die Pharisei und äadncei klotzten sich 
zusammen als Mileh ia die do Essig. Lüpp 
oder Benn gcschutt wärt». Geiler. Post, A, 
8^ i>. — Die Menschheit Christi ist gemacht 
€]tit durch menlichen Somen. aber durch das 
Lüi> des heiligen Geistes* Id.. Bilg^.. 21Hb. 

Dasypodius: «coagulum, Rennen. Lüppe». 

LUppe.Vorgiftun^^ Zauberei Scher/,, 9ii2. Im 
folg wahrscheinlich bildlich : « Waz die liite do- 
tentmit spotte und mit lüppe...» EU.Prcd., 1, 76. 

LUppeo. salben, verzaubern.vergiften. Scherz, 
962. — Verwundet mit einem Schwert «das 
tödig und geluppet it»l*. GuLtfr. v. Str , l, 97. 

— «Pyeris hat vtt jungen gmaht, — den ist 
gdüpt die rung so wo! — das sie dich bren- 
net wie ein kül» Brant, Nsch,. 63. 

Lnppen, lüpfen. Der Flasche luppen, ihr 
zusprechen. S. die Citate bei Gödeke, iö9. — 
Dem boten «geben wir versaltzen suppen, — 
das er dem fläsfihlin wol möeht liipj»Mi». Brant, 
Nsch., 7h. 

Lnpperige, Giffcmiselierei. Es irard einer 
gestraft <umb da/, er mit {»jgiinbfe nmbegillg». 
Iä6i» Ueiml. Buch, fo 7. 

Lflr. S. Lunv. 

Lure. Schurke. SchmcUer, 2, 48^. Vergl. 
Lormmn. — «Dise evangelisolien lurm . . .» 
linnier, Hess., B, 2 a ; E, 8 «. — «0 ir lurm/» 
Id., Kalender. Kloster, iO, 207. — «Slich er- 
barmeut die . . Berner, das sie durch dises 
turmwsrdfe in den . . . Ab&U kommen sind». 
Id., Mess. D, 4 b. — Wahrscheinlich gehört 
auch hieher: «da must mir wol ein gieken> 
heints «ein . . . oder ein Uuriftaek*. Ia.,K5B. 
V. Engl., 953 (schurkischer Quacksalber) 

Loren« schläfrig blinzeln. — «Da bist noch 
Bit ab dem Bett gestigen^ du sitaest iiooh 
SU luren*. Geiler, Bilg., 153 <i. 

LUriach, scharkisch — Eine Bahlerin lässt 
sieh ihre Kleider «^yriteh sehneidea». Mnmer, 
Schelm, i, 3 » 

Lurken, stottern. Scherz, 962. — «Daz ime 
sine zunge verbrante und damooh allevegen 
lurkHe*. Kön., 261. 

LUrlistand, eitler Tand. Vergl. Lormann. — 
«Der roiszbrueh ist so manigfalt — das man 
ietz in manchem land — den bann halt für 
eiu lurU&tatid». Murner, Nb., 75. — «Lesen, 
betten on verstand, — als die nunnen gsungen 
band, — das mag wol sin ein lüHittand» . Id., 
Schelm., c, 4 — Ein Berner Priester, der 
die folsehen Wunder der Dominikaner sah, 
sprach: »es ist ein hjrksUmd*. Id., 4 Ketzer, 
k, 2 <*. — «Das lurlesbad* Id., Nb., 18.i, cap.ti^. 

«Liires, Lire^s, Leres*, kindischer Ausdruck 
für dummes Zou^' Wenn ein Thor lang 
schwatzt, <bu iäi Cä Luris, Lins, Leres». Gei- 
ler, Sund, des M., 77 a ; Post^ 8, 41 • ; Selenp., 
225 a. — •Lyres, Leres saj^ren». Id., Post., 2, 
99 a. — «Du ga&t mii Narreuwerck umb. da- 
rumb bistu blind, und gist mit IhIm Idii« nmb». 
Id., Brös., 1, 54 K 



Lnrre, Liir, Misohnng von Wasser uid 
Wein; geringer Wein; ei|r* Naehwein. — 
«Lurrc, acinns». Herrad, 187. — ^SVhittr ein 
Becher vol Win ander ein Becher vul Walser, 
so blibt es weder Win noch Wasser, sonder 
es würt das dritt damss, das ist £Ar». Qeiler, 
Bilg., 50 a. 

Graf, 2, 914: Lura. Wein ans Trestem. — 

l>a vpodius: «Loro. Leurentrcmk, vinum se- 
cundarium. 80 man Waaser an die aasge- 
truckten Trester schüttet oder halb gatrotle 
Treubel>. -- Göll, 480: *Lora, posca, ein 
Leurtrank für das Gesind». — Wir nennen, 
noch heute einen geringen, wisserigen Wein 
Lappelier. 

Lnrtsch. Ist es dasselbe wie lerz, iurz, 
link? Oder von lur/en, betrügen ? Nach Sehers» 
H62, ist es trag, faul. — Sucht man in der h. 
Schrift die Stellen auf die Luther sich beruft, 
«so ist es lurtseh und nit also wie er sagt». 
Marner. Adel, B, 4 _ ,Trh mcrck das kein 
pfeil mer in dem köcher bein, und wür^t bald 
lurtseh werden». Id , Kön v Engl., 

Las, Loos. Seigneurs et villages, 17. — 1. Art 
Feldstück. — «Die lüsse, in den lüs$en»^ sehr 
oft, 13 Jh. u f. 

2 Mass, bes. für Matten. — «Unum lus prati». 
Ingenheim, 1271. - «Dnae partes prati qnae 
dicuntur iui'w> Truchterbhoini, Ii Jli — «Hütt 
Im. ist ein mannesmatte». Homraenheim, 1861. 

Lnabtthel, hKuflg im BIsass als Ftnreaine. 
S. die von Aug. Stöber vorge?chlat:eiic Er- 
klärung, Bevue d'Aisace, 1872. p. 516. Mumer 
maeht ein Wortspiel damit: Laubnht, Ku^}! : 
«Der Imhühd i t bedeckt mit haben ...» 
(der Kopf der Stutzer). Nb., 277. 

LnwlB. Lllmeln, lispeln. Vergi. L i is »s a i. 

— '7m dem ersten understrl er ilas etwan 
heimlich mit inbla»en und eim ltt$den in das 
Or». Geiler. 7 Sehwerter, F, 4 b. — «Wenn 
sie dein Refraw ist, so lijrt ^ie dir in den 
Oren zu Imalen, und wii dis und jbens haben, 
da ein beriinen Mantel, da «in Kranta« da «in 
Agnus Dei, etc.» Id . Bros , 1, 100 

Lossam, angenehm, iieblieh. Scherz, ^tiS. 

— «Lassame stete, amoena loea». Herrnd, 
18(). — «Sind wort sint /tM<ain . . .» «Do waz 
das bilde /u^soin». Gottfr. v Str., 1, 66. 94. Eto. 

Lassen, Lozen, im Verborgenen laasoheo, 
auf dem Anstand liegen. — Die Priester wol- 
len «beitzen, reitzen. Imsen, jagen*. Murner, 
Nb , 124. 

<Ltts«jBf«fügel»,Sampfv8gct, von Li«, Sumpf, 
Morast (Sohmeüer. l. iö20). 14 Jh. Alte Ordn., 
B. 12. 

Liiaaling, Rotwelsch. Nach rTnr1cki\ !15: 
«Ühr, Kragen des üeliugoLs, Hai»». — iiiaut, 
Nscb , 62. 

Lasten, gelnsten, «ich freuen. — «Der hat 
vvurlich dorecht giuat, — wen hie die leng 
zu leben lu$t». Brant, Nsch., 46. — Eine San 
•lustet .sich zn erwulen . • « in irem mist». 
Wimph., Chrys., 10 «. 

Lästig, Lust habend, begierig. — «Wer 
lustig ist das zu snohen . . .» Marner, &&n. 
v. Engl., 954. 

Lnstüch, Lust erregend, lieblich, anmathig. 

— «£Un Mater, wann sie sieht ir Kind weiJMn, 



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so "wil sie es trösten, so zeigt sie im etwas 
lustlidu». Geiler, Narr., 76 — «Du guten 
gelen Suppen und Schleckessen, und andre 
lustliehe Trachten». Id., Selenp., 199 cDie 
Sünden ... da sie etwas lusllich und begir- 
lieh gewesen sind» Id., Pred. u. L., 46 1>. — 
«Wie kompt das, das mau die Unküsoheit 
mer flieheB sol dann die andern 86nd? . . . 
Darumb das sy nier lu8tlicher ist in ir selber 
dann all andei Laster*. Id., Has im Pf., a, 
« ■ ; Bilg-, 151 *. Cte. 

Lnstlinsspirl I^nstelsspiel, mit Würfeln 
und ILarten. bcherz, d3^. Lexez, 1, l^dli 
LittOm. ^ «Bin spU da« bdstt huOmB, ond 
i t LTar ein hccziges und reichsondes (var. 
hitzi^eb und reyssendes) spil, damit man ver- 
giatt Mtens ond trinkens und aeUafenB, und 
ist gar ein kur/weiligcs spil . , . (Es gehört 
dazu) das erst, das der spiler vor im vü gjbts 
nnd gelts i ol haben ligen ; das ander, das nian 
geren da gilt und bezalt; das drit, das man da 
nit topt nnd schilt und flucht; das fierd, das 
muk g«ren beyt oder bargt ; das fflnilfc, das 
man nieman betrevgt noch vernntrent ; das 
sechst, das man vil forteyls git nud den vor- 
varff Torann ; da« libend, ao man geren halt 
was darein geschlagen wirf». Guldin Spü. 
56. — Wie ausführlich auch diese Beschreib- 
ung sn sein scheint, so sieht man doch nioht 
klar worin das Spil bestand Der neue Heraus- 
geber sagt, S. 90: •Lüatlitis ist die Bezeich- 
nnngr eines Brettspiels, sicher nicht des Wür- 
feins, obwohl es Ingolt hier einreiht». Hätte 
er genauer zugesehen, so hiitte er gefunden 
daas er auch hier zu voreilig M'ar. Ingolt 
lässt ans, allcgorisirend, das Spiel mit Christo 
spielen, und ^war «mit dreyeu würfeln, das 
seind drey krefft der sei». Auch in einer 
Münchner Rathsverordnung von circa 1440 
wird Lüstkiru zum Wülfelspiel gerechnet, 
Sehmelier, 1, 1525. Ebenso bei uns: «dehei- 
nerley lüaUlins spUe mit würffein . . .> 1484. 
Alte Ordn., B 3. — Ausser den Würfeln ge- 
hörten zum Spiel auch Karten. Es scheint 
das8 es dabei nicht so harmlos sogicg, wie 
man nach Ingolt soUittMen konnte, denn nnter 
den zu Strassburg verbotenen Spielen wird 
mehrmals erwähnt; •iMiUlSy böckels oder an- 
dern». 1441. Alte Ordn., B. 9; 1468. 1484 ; o. c, 
B. H. Auch zu München war es verboten ; 
SeluneUdr, 1. o. — €. . . Es were dann das 
m»n ... des IMUnupUl pflegen, und eins 
luilt- u. las ander lossen möchte, wie sieh die 
Karten je zutrüge». Supplio.« c, 9 Der Text 
hst irrig Hüflirusptd 

Lutbrecht. — 1. öffentlich bekannt, ruchbar. 
Soberz, 964. — «£r vorhte daz es httbrccht 
wnurde, dammbe treip er die eache beimlieiie». 
1400. Witiklerprozess, 72. — «Alle diso Wort 
sind erschollen, lutprechi worden, ussgobreitet 
oder ussgemft». Oeiler, Post., 4, 2l>. — «Solt 
ieh das Wunderzcichen jetz thnn, so würd es 
nit klor, luipredU und offenbar werden». Ibid., 
1, 24 b, Ebb^ «... als sein ratsehläg tut- 
brecht warttB». Ringm., Cäsar, 99 n. — lEr 
besorgt . > . das die sach lutbrcchtig würd*. 
lUd.« litt b. — Das Wort Gottes «ist 'lautbrecht 
wnin und «nobollen». Warm, Troet^ 67 b. 



2. Laut, hörbar. — «Gleich so der finsz an 
die stein schlecht (schlägt), — und macht ein 
mnrmelBgetön lautbrecht ...» Murner, Virg., 
I, 8 — Cäsar Hess einen TheU des Heers 
«umb mitternaoht UMredU (magno tumuitn) 
mit allem troszdMWMMrnffettiiehen». Bingm., 
Cäsar, 60 «. 

8. Prablerfseh. — «. . . obe du ee Mpr^ 
werest an allen dingen». Bihteb., 62. 40. 

Laten, die Laute schlagen. — Sie können 
«IvteM, barfen, g-igen, singen». Mumer, Nb., 98. 

Lntenlei Kur/., 'iS2, macht ein? Viell'iclit 
zasammengesetzt ans L%U^ Laute, und Let, 
Leieh, Ton, Gesang; daber Oeleier. JedenCaUa 
bi (]i iirct es etwas wie geschmacklosen, lang- 
weiligen Tand. — «Meint ir also ins musz sa 
dappen, daa ir mir soleben hitmlM* — nnd 

I nngesaltzcncn haberbrei — wollen eim ver- 

j dienten man — sein baretUn greifen an?» 

I Hnmer, Luth Narr, 94. (Seilte man alebt, statt 

! mir aolchen, lesen mit tckhem ?) 

, Loteilrank, gewürzter und mit Zucker 

|versÜ88ter Wein Scherz, 966. — Zu Faat* 
nacht erhült jeder der drei Pfleger des Frauen- 

, hauses u. a, «ein vierteil lutertrankes*. 1363. 

i Heimi. Buch, f<> 19. ISti, wäre «zu S. Martina- 
tfltr» Urk., 2, 170. — cQent dar lutertrang 
und wiu!» Eis. Pred., l, 234. — 'Lut^rtran' 
kes 18 mossen». Conr. v. Dankr.. v. 544. — 
«Wenn der Wärt im vilerhand Win fiirsctzt, 
Malvasier, Lutertrank ...» Oeiler, Bilg., 
lH5b. — «Entziich dir Spis und Trank . . . 
die hitziger Natur seint . . ., als da seint starck 
Wein, Galrei, Pfeffer, LtUerlrank*. Id., Narr., 
44 b. — Gott macht «ein rein lustlich Trink- 
geschirr darin man Malvasier und Lutertrank 
der ewigen Seligkeit in sol thun». Id., Bilg., 
78 1». 

Überhaupt jedes starke Getränk hiesB Lit. 
Ziemann, 224. — «Claretum, Lutertrank». Vo- 
cab. opt, 29. 

Lütt ? (Laute ?) — «Man spricht von einem 
knrtsweiligen Menschen, er ist vil besser denn 
ein Lütt oder ein MeienpÜfl». Oeilw, Bilg., 
218 l>. 

Lfltsel. Seherz, 966. — 1. Klein. — «Also gar 

lüisel also ein tropfe wassers wider lern 
gantzeu mer». JSic. v. Basel, 120. £to. — Der 
zum Kaiser wwftblte Fürst, «ie lütwder der 
ist, ie minre missehelle und krieg under in 
ufstot». (Kleiner Macht). Kön., 424. Etc. 

9. Wenig. — mLusü, paulnhin». Herrad, 
187 — «... wie Juzzil ich getni-vm v, nltr . • 
Beiomar v. Hag., 15. — Denen die während 
der Messe ans der Kirebe gehn, «den wirt 
der messe nüt oder aber vil lüseh. Bihteb., 
84. — «Ir ist vil geladen und lützel erwelet». 
Eis. Pred., I, 84. Bto. — «Nieman Ican vor 
inen genesen; es mnss sich alles liden; do 
farcn sie über diss, do über gins; do hctt das 
sn UUul und dort gins zu vil gethon ; korta 
sie beraffleii jedcrman». Geiler, Bilg., 140b. 
— «Zu lüUel und zu vil verderbet alles Spil». 
Id., Pred. u. L., 30 a. Eto — «Es sei doob III 
recht oder lützel». Murncr, Bad., H, 3 o. 

Lutzeruc, lucerua, Laterne. ~ Die Fran 
«enzünte eine lucemen und suchte den Pfen- 
nig». Tanler, 170 (81). — Jeder Tbvmwftebter 



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«soll ein lutxem haben, and wann nftiites ein 
fare aszgeht, ... ein bürnend lielit in die 

hitzfi-n ttin. 15 Jh. Alto Onln., B. 13. — «Ein 
giesin htUem», 1499. Inventar des Ludw. v. 
Odrateheim. — David tprioht: «herre, diu 
wort ist mir oin ?HJ'(TJif nünen füssen». Vil- 
Ungar. — «Znr ItUsemcn», strassb. Hansname, 
18B1. — «Wenn dn ein Liehtlin in der Lutser- 
nen t reist zündt dir echt eines Sesters 
yrit». Geiler, Bilg., IHb- 8 Marien, lä a. — 
«Jesu spraeh en eeinea J9ng«m: ewer Len- 
den »ollen seiii hnsg^ürtet, und brinnend Ln- 
eemcn in enwern Henden*. Luc IV, ^5. Geiler, 
Br. mit üsel., filS >. — «Sy sind gleieh einer 
brinnenden Lucern». Id.. Pred u. L., 79 ». — 
Aber aucti : «Ich bin der euch ein Laternen 
Iftfftreit» Id., Narr., 59 >>. ~. «Die snni^ zar 
luUemen*. Brant, Bisch. Wilh., 244. - «So 
er doch lachtet hür als fern - wie ein dreck 
in der /«cffM». Mnmer, Schelm., e, — 
«(Traulich warff er . . . ein lucem^ die er auch 
brach gar». Id., 4 Ketzer, D, 2 «. — ^Lucerne, 
in der die ftamme also zu dem wiechen ist 
£rf»tpmpf>riert and gemischt, das sie nit usz- 
driack das öle, sunder allein versucht und 
■npflft . . ■» Adelphus, Fic, löl 

LIitzle, Wenig-kcit «Dia erste Stütze ißt 
Yile der Guteu, die ander LuUle der Bosen*. 
Geiler, Pred. u. L., 88 

Iivsern. S. LiOtmu, 



Mncikelon, Lohn für gwnaelite Arbeit ISM. 

tirk , 2. 161. S. auch Matüierlon 

Haeher, antor, YerfiMeer. — Dem Bischof 
von Stmiebnrg nt «der nam des modkm (des 
Blielis) hekant» Murner, AdrI, k. 4 — 
«. . . dan ich seins buchs kein macker sunder 
ein dnimetsoh geweeen bin». Id., K9n. v. Engl., 

89H. 

Macherlon, Macherlan, Freiü einer Arbeit 

— «Der Ooldsehniid neu den Oirtel nit fär 

den Mach'rhn*. Geiler, Nav. fat., B, 7 — 
«Mancher sack ist also gar — zerhudlet 
sebentüeli hin und har, — lleng ieh in sn 
biesscn an, — d^ ieh verlAr dae nMeftevioM». 

Murner. Nb., 51. 

HMbt, unter andeini aveh focultas, Ver- 
mögen. — «Wir haben drü Machten der Seelen, 
die Memori und Verütentnuss und den Willen». 
Geiler. Narr., 152 «. 

Macken, scheint fdr sich kein selbstständiges 
Wort zu sein, sondern nichts anders als das 
Verbuni Mengen, volksthüinlich, nm es mit 
Macken reimen zu lassen, in üfacAim verwandelt. 

— «... wan sie es gar wild durcheinander 
hacken und machen». Zell, Collat , C, 1 b. 

Madecht, voll Maden. — «ifiiufeicAl wunden». 
BrLHischw., Dist., 30 ». 

^Madelger, gentiana erudata. Kirsohl., 1, 
515. Schmeller, 1, 1568. — «KrontswortK oder 
madelger». Gersd., % 

Mftder. S. Meder. 

Mag«, Mogo, Verwandter. Sehers, 973. — 



«Vater, m&ter, möge» man . . .» Oottft*. v. Str., 
1, ö6. Eto — «... und eint diz die möge : 
brudere utn! bruderkint un 1 swestcrkint, 
öheims kint, momenkint, vetternkint, baaen- 
kint. und alle die naher eint danne die*. 1840. 
Strobel, 1. 553. — «Wolt aber unserre möge 
deheiner ans nngevolgie ein . . .» UftS. Urk., 

1, 877. — «Yertmehte anner magin und armar 
lüte». Bihteb., ^2. - Wohlgefallen «an kleidem, 
, . . an fründen, an mögen». Tauler, 6 — 
«So eS gfttes gnag hant, heraebail, fHlnt und 
möge . . .» Id., 449 (78). — «Leien, die da 
Kirchen und Kanellanien haben zu verleihen, 
nnd ettwaan oi« Pfrfinden verleiboa de» 
Vettern, irem öhen und Magen, der vor drei 
oder vier Pfründen hat, und nit einer wert 
ist». Geiler, Brös., 1, 8ß b. — «Das seind ge- 
wesen seine Nefen, Möge» (Druckfehler Afodboa), 
Vettern. Oheim». Id., Post., 2, 104 a 

Hligiom, mager machen. — «Die Gleissner 
die megem ir Antlitz». Matth, fi, 16. Geiler, 
Ev. mit Usfl., b. — «Die Wacht der Erber- 
keit megert das Fleisch». Siraeh 81, 1. Id., 
Selenp., 200 >>. Daojrpodine : mägem, nacnure. 
cniacrare». 

MKgemng. Subst. von mägem. — «. . . wie 
vil mer dann wir allerschnödsten >If>ngchen 
unsere Körper Megeruna und Kesciguug umb 
Christus willen gern ooUon aanemaa». QoUer, 
Passion, 11 b. 

Mageschaft, Verwandtschaft. Scherz, 973. 

— Niemand erkannte es, «wan eine von der 
magechaft*, Gottfr. v. Str , 1, 179. — «Frünt- 
schaft, geselleschaft, mogeechafi». Tanler, 269 
(47). — «Die die Christo verwandt scint ge- 
wesen der Menscheit halb, Mogsehaft oder 
Gesippeeliaft halb . . .» Geiler. Post, 2, lOA 
Ev. mit üssl., 6B — «Verwandtiohaill» sMy* ■ 
tch^ . . .» Zell, N, 3 b. 

MagetomeD, Magesut, Masot, Magsamen, 
Magsaat {Mage, Mohn), zur Oelfabrikation be^ 
nützt. — Darias acbicJct an Aleunder «oinea 
sag mit ma geaei . . . Dn best mir vil m<ige$<jmem 
geseriik t. Kön., 307. — \?>12. I'ik , i37. 

— Der Schürmeier von S. Thomii hat für aich 
«die mageteHteheHm nnd swene lehster ma§§ 
8ot2». H7(;. Hj^t. de S. Thom., :iit4 - «Eilf 
vierteil mmiMotei zft oley z& machen». 1423. 
S. Thom. Fabr. — Man soll die Gänse nieht 
mästen «mit masotkuchen* . 15 Jh. Alte Ordn.. 
B. 14. (Viereckige, aus den nach dem Aus- 
preaaon des Gels übrigbleibenden Mageamea" 
Resten verfertigten Kuchen, noch heute znm 
Mästen des Viehs gebraucht). — «Ein Fögelin 
... das gnug zu essen hat, MasotkwAtnt 
Nusskemen und Han&ot . . .» Geiler, Post, 

2, 22 B. — «Ein sack vol staysosMii». Panli, 
293. — tMügtoUanU^ p^Miirer». AniiiMhw., 

Dist , 87 b. 

^inKötlich, jungfräulich. Scherz, 974. — 
«Durch minen m ageU Uit m namen. . .» Gottfr. 
V. Str., I, 17. — «... so wart sä widor reiaa 
und tnagüich». Tauler, 231 (40) 

Magetdm« Jnngfransohaft, virginitas. Sehers, 
976. — «Niwan der eine, dem da wart — 
Dererste rosenbl&mc — Von minemmtij^tume*. 
Gottfr. V. Str., 1, 203. — «Das w a f iifl i Ist 
ein Itostbar leben». Gebete, 14 Jh. 



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— 233 — 



Magezoge, Erzieher. Sehers, 976. — «JC(^^ 
Mogt, paedagogos». Herrad, 182. 
1fai«mt«Mteta, Hagraet — •Dw da nempt 

ein maynatenstein nf die "wag, so zficht er die 
Wae auff. und der ia ]&gt ander die wag, &o 
«cht er sy hcrabe*. Guldin Spil, 85. 

Maheln. sich vorloben. Scher/ 075 — «Sü 
hAite sich gotto verlobet and gemeheit». Nie. 
T. B«m1. ms. 

Mahelschatz, Branti^abe. Scher«, 976. — 
Meheischaz, arrhabo». Herrad, 193. — «Da« 
makiUchatz fingerlin er sties — m minen 
innrer». Myst Gedichte, U Jh. 

Maie. S. Metge. 

M»Utri«, MalaUei, Maletzic, Bfalacie, 
Maltcerei, Aassatz. Scher r., i)82. — «Der 
sieohtage der maiatrie*. Gutl. Ürd., 131. — 
«Von Stund an ... ist abgewichen von im 
die Maiiattei und ist gereinigt oder gesund 
worden». Geiler, Post. I. 26"; 2, 56». — 
Ein Bciclitvuter, der nicht weiss «was ander 
j«dpr maletiij — und gschleoht der Sünden 
nittels sy» Hrant, Nsch., 66. — «Das solt für 
assatz Morden j,'ut, — heilt mcnschlichs blut 
üe nuUacjf». Muiner, Bad., i b. — <£r 
witKt die rechte aitsenei — die uns vertrib 
die malterrdy Ibid., m, 5 o. — Krankheiten 
«ab da seint g^chwalts, maUs€y . . .» Id., 
Oayac, 404. — «Man vennelnt das die blättern 
und maUtty verfrind<?t oder nachpuren 
sein». Ibid.. 406. — «Lepra, das ist die malt- 
My oder osesetzigkeit». Gersd , 70 l». 

Malaz aialoz Malozi/?, Maitz. MnltziK, 
aoasäuig, altlranz maladeax, mittelalt. mala- 
taa. Franz. maladrerie lAproserie. — Wäre 
es Gottes Wille gewesen «das er mich maUoc 
heUe gelui^seu werden ...» R. Herswin, 
Oottesfr., 61. — «Der maUue mensche von den 
gesunden ist bescheiden». Eis. Pred , 1. 82 

— «Üö kam ein mensche zft im, der wa/. 
wuüotig: L. c. — «Der malaUen-, malotten- 
huB». Bei Ii? Dörfern. 13 Jh. u. f. — «Ein 
maUaUiger Maixh, der do nit schlecht ihallatsig 
was, sondern was vol nuUlatzig . . do er 
den Herren sah . .» Matth. 8, 2. — «... do 
ist (liser Maitz ussgaugcn and hat augcfangeu 
lo predifl^a». Geiler. Post.. 1. 26 «; 2. 55 b. 

— « . .in dem Hus Simons des Malatgen, 
der maitzig was ^'csin . . .» Ibid., 4, H) — 
«Es seind vil darvon (von den Blättern ] maliHg 
worden». Marner, Gayac, 406. — «Die zehen 
wtoUtsigtH za denen Christas sagt ...» Id., 
Luthers Leren, B, 4 ". — «Geb dir gott den 
ritten darza off die tnaletng nas». Id., Mess, 
B, 8 b. — Das Nirgengut soll man «zu dem 
ersten in den spittal geben. — AtVLtnaltsen auch 
daDebea». Id., Luth. Narr, 27. — «Erkundung 
ol> einer modttig sei oder nit*. Gersd.. 71 «. 

— «Kranke, blaterige, maUzige brüder Christi». 
Wvim, Trost , 3]t b. — «Lame, blinde. maUun 
. . .» Pauli, M4. 

Dasypodius : *maltzig, Icprosus». Gull kennt 
das Wort nicht mehr. MaUng hat sich jedoch 
fn miserer Sprache erhalten; ein meUtiger 
h i<r ein au^edonseaer, mit krankhaft* 
bleicher Gesiohteforbe. 

MnMt. fleekig. — «Dn (Qeisiger) darftet 
nfit Fritebee aeien, es wti daim verdorben 



öpfel; die male€ht is^n^^tu, bis die andern 
aneh Flecken Oberkuiumeu». Geiler, Brös., 2, 
4(1 b. — In einer ganz ähnliehen Stelle findet 
sich maaeeht (S dies Wort) statt maUcht. Man 
braucht letzteres nicht für einen Druckfehler 
za halten ; es ist das Adj. von Mal, iu;^ ufern 
dieses die niiniliche Bedeutang wie Mase hat; 
S. z. B. Aberiual, Muttermal. 

Maledien, maledicere, verwünschen. — 
Mancher «loszt sich jung zu pricster wihen — 
der dann sich selb dut maledien — da^ cv nie 
lenger gcbeitet hat». Brnnt, Nach , 22. 

MalesloH, MnlHrhln-sVorlegeschloss, Scherz, 
983. — «Ein maUsios an die alte lichoflüre». 
1414. S. Thom. Fabr. — «10 *f umb ein mal- 
Bchlos an die büoher in der treskammer». 1417. 
Ibid Etc. — «Lcit man ein malsclüoss schon 
darfür — und blüsst all rlgel. tor und tür 
Brant, Nsch., 34. — < . . malscMösser an die 
ketten . . .» Id., Bisch. Wilh.. 282. — Im 
folgenden nur Schliesse : Bücher «kt)stlich ge- 
bunden mit malschlossen beschlossen*. Pauli, 3dl. 

Maletatt, Gcrichtstätte, Vereamminngsort. 

— Die Vasaüi II Ii's Bischofs sollen .sicli rüsten, 
und warten «ufl: weiter verkünduog der mal- 
ttatt und herbergen». Braut, Biseh. Wilh., 
260. — Der Bischof ward gebeten «das tü 
uns seit und moUtat hie zu Straszburg . . . 
benante». Appell., b, S b. — Der Stratsbnrger 
Magistrat hat Treger für eine Disputation 
«zeit und maiskU heim gesetzt». Capilo, Vor- 
warn , 0, 9 

Maltzei. S. Malatrie. 
Maltzic. S. Mala*. 

Mandelrels, eine, wie es scheint, besonders 
beliebte süsse, aus Mandeln und Reis zabe« 
reitete Speise. — «Gottes gegenwürt würt 
sein sein speis, — für die es (iisse) er kein 
mandelras». Murner, Bad., L, 1 - «Friint- 
lich wort sind der geucli spis, — die er annem 
für manMrtHt. Id., Genehm., K, 3 • ; B, 4 b. 
Schelm , h, 3 » ; Luth. Narr, 137. 

Miiue, Mone, masc, Mond. Scherz, 985. — 
«Ouch schein der mane an der alt». Oottfr. v. 
Str., I. 18j. Etc. - «Der mane verwandelte 
ämeu schin». Bihteb , 84. — «Die sunue und 
der mane und die Sternen». Tanler, 32 (7). — 
«So ir f.eiclien sehent, da?, die sunne. der man 
sich fürwaudclt . . .» Eis. Pred., l, 70. — 
«Nach dem vollen monen des abrellen». Glos., 
17. Kön , 512. - Man sah «drige suunen und 
drigewo»«». Kun., 267. Etc. — «Do derwoM« wart 
schinende . . .» Marlein, 29. — «Zum Afone». 
Hausname, Strassb , 1329. Colmar, 1494. — 
«Wann ein grosser Klotz Blei bei dem Mm 
were, wan er herab tiel. so behielt in das 
Ertreioh». Geiler. Art hum., lU9b- Bilg., 
136 b. Ete. — «tinder dir (Maria) dernion dAt 
stan». Brant. Rosenkr., D. Gcd., IH. — «Dar- 
au hilfft euch der unstet mon». Id., Zamefugong, 
D. Oed., 27. — «. . . domit dn sieit dem mon 
; mtz glich». Td., Nsch.. 5?"). - «Wie die sunn 
und oach der nton — nach un&crm willen 
soUent gon». Hurner, Sdlielm., g, 1 *. — «Mit 
Sternen, sunne und dem mon». Id., Nb., 213. 

— «Mit mones schein». Id., Virg^ E, 2 b. — 
«In der naeht bei hellem mom». Id., Luth. 
Nair, 181. Ete. — Im Traum die «sonn bei 



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dem man sehen*. Traamb., 5 b. — «Wan 
der mm vol etadt . . .* Adelpbiis« Fio., 164 — 

«So der mon nihv wiirt ...» Frie«, 28 Et«. 

Dasypodius hat nar Moni VoUmon^ Bing 
nrnb den JbN» eto. Ebenso Ooll« iS; «Lnna, 

Mon ' 

Manigvalten, Manigvaltigen. I. Bant zq- 
satnmen setzen. — Minne «treit von lästerlichen 
eiten — GemanOevaUet einen eak». Oottfr. t. 

Str., 1, 169. 
2. Verraeliren, mnltiplicaro. — «6ot hat 

die heilige e . . . iif^'csat, das sich die men- 
schen . gülleut tnanigvaltigen». Nie. v. üascl, 
Bek. Taul., 44. — Die Schmerzen des Lazarus 
sind «ß:chuffct und manigfaUiget worden». 
Wimph., Chrjs., 13 ^. — <\Venneüie ir gebett 
manigfaltigen, 60 will er sie nit erhören». Pollio, 
Pred , B, 1 b, — *Kin schrifftlich ermanunj», 
durch den druck gcmanujjaUigt». Hulieulohc, 
A. 2 u. 

Manmechtig, nnbilis, mannbar. — Die 
Töchter sollen «nach zwel£f erfüllten jor man- 
viechtig geloubt werden». Hurner, Instit., 20 

Mannen, einen Mann nehmen, sich verhei- 
rathen. Scherz, 987. - Die Bürger von Pfef- 
Dngeii «iu()j,a'n uf einander wiben und mannen 
noch recht harkumen» under welchem herren 
M inen wolgefalle» 1844. Weisth , ö, 373. — 
Ahnlich, Kembs, 13^3. Eurckh., 144. -- «Es 
was ein Wittweu die w^olf nit widcrtimb 
iMMNiMi». Oetler, Narr., 118 >. — «Der jüngst 
Tag wüit kummen unbedocht . . ., so man 
weibt und mannet und sich vermähelet*. Id., 
Poit., 4, 2B i>; Arb. hnm., 100 ^ «Si« wei> 
ben und mannen ander den adel». Pauli, 121. 

— Auch in der Schweis. 

Manot, Monat. Sehers, 99&. Seit dem 14 Jh. 
ist Monat bei uns die gewöhnlicher o Form. 

— *Manoi». Herrad, 179. — «In dem ueUäien 
manote no^ dem oogeste». Xirehhdn, 1H29. 
Weisth , 5, 434. — «Innowcndig einem manode 
nach minem tode>« 133Ö. Beginenhaus zum 
Wolf. — «In dem nehaten mtmode». Hist de 
S. Thom., 95. — «... über ein jar und einen 
manod». Att«nschwiller, 14 Jh. Weisth , 4, 10. 
fite 

Munslaht, Man^<chIag, Mansch lach tnng, 

honiicidiuro, Mord Scherz, 998. — «... Daz 
ir zc manslahte — Immer gewinnet ahie». 
Güttfr V. Str , ], 143. — Beichten ob man 
bef^'aiigeu ^mamlalu». Bihteb., 23. — «I^ han 
vil nianigen mort und mansehlag gestiftet*. 
Eis. i're<l , 1, 220. ~ «Von dem Hertzen geen 
U!>ä die bu6cu Gedencken, MansdUachtung^ 
Eebrechung, et«.». Geiler, Ev. mit üssl., 5ö « 

Miinstegig, Manachlochtig, mörderisch, 
zum Mord geneigt. Scherz, 9d4. — «Do spro- 
chent vil lütes : dis were ein mamUgiger ho- 
best und ein blfttvergiesscr». Kön , 5 C. 
«In der alton e geholten ist: du soll uit mau- 
schleek werden». Eis. Pred., 2, 5. — «Das es 
nit werd zu einem Hass, der die Sele macht 
mansehiechtig». Geiler, Bilg., 1, 87b. 

M<iiislelit«>r, Mans^chlechter, Mannschlttch- 
tiger, Mörder. — «Do Kayin uszging, do wart 
er ein manslehter an sinem eigenen brAder*. 
Pred. In;4:'dts — «Ha das der Kiini^-- hiin da 
vard er erzürnt und »andt sein Uer und tödtet 



die MamcMechUr and zündet an Ir .Stat». 
Matth. 23, 7. Geiler, Ev. mit üssL, 158 «. - 

«Welcher opffert ein ochsen, ist als ein mann' 
$€hlächtiger*. Jer. (>ti, 3. Wurm, Trost, i&K 

Mmumatte, Matte die ein Mann in eittMB 
T&g abmähen kann. Sehen, 981. Seignenre et 

viliagcs, 178. 

Manwerk, Feidmass, was ein Mann in 
einem Tag bearbeiten kann, jnnialc. Bnsonden 
im Ober-EUass üblich — «N in )nanu^rii;reben». 
Sierenz, 15 Jh Burckh . ]9o. - «MmoiNNrl 
matten». Diespach, 14 Jh. Weisth.. 4, 5. — 
«Ein halbe vumnewere matten . . . zc Wal- 
prechtswiler». i-iH). CarU de Mu!li iil. 

Mnnzelkorn, Manzcrkorn, Mulzerkom 
(heute Mül/.cr), Mischung von zwei verschie- 
denen Komarten, die ein mamu$t eine Hube, 
als Zins 7,u liefern hat. Scherz, 990, 1073 — 
«Anuona manäurnalis, vulgo dicta matueUcom». 
1314. Hi8t.de S.Thom.. 66.— «Ein malter Korn 
von manJtalkorne». 1841. Hanauer, Constit ,208. 

— «2 malter manjialkome*». Kirchheini, 1329. 
Weisth , 5, 434. — tManralkom (wovon) das 
drittel! si weisse nnd die zwozai wicke». 
Sundhausen, 15 Jh. Weisth, 1, 677. — Jede 
Hube vou Breuschwickersheim liefert u. a 
«vier viertel manizerkom*. 15 Jh. Weisth., 1, 
711. — MwMteiicom,, das Itt dM sweitel wmt- 
sen and das dirtoil rocken». Adelshoffeti, lö Jb. 
Hist. de S. Tkom, 338. — Jede Eube ven 
Eckbolsheim •gii 15 Hertel muk iwl bmm u; 
15 II I , :^29. — «Ein malter mM/t«erAoniM>. 
Achenheim. 1429. Weisth , 6, 485. Eto. 

Hnrderdreek. Nooh jetzt gilt er im Bliass 
für wohlriechend — «Balsam oder marder- 
dreck, der schmeckt onoh wol und kost atit». 
Murner, Genehm , D, 4 b. 

Märe, Mere, Erzählung, Mähre. Xeuigkcit. 
Scherz, 998. — «Dem warent die märe — 
Sorglich und angestbäre». Gottfr. Str. 1, 
90. Etc. — «Do die mere kunig Rudolf fürkam, 
do duhte ez in ein gesputte». Glos., 45. Eto. 

— «Do diso men David horte, do lief er von 
dem vihe das er hftte» Kön., 26ö. Etc. — 
«Ich wil dir zt dem ersten s^^en g&te Mer«^ 
die dich wol erfrowen mng, das ist dnt dn 
bist uf L'imc gerchten goworen ancvangc eines 
gro&äcn Icbeudes*. Nie. v. Basel, äij«. — «Dise 
mere habe ich... gerne gehöret». Nie.v. Bnael, 
Bek. Taul , 25 — «Alle die stat wart sin vol 
mere» ^voli Gerede über ihn). Ibid., liT. Etc. — 
Sic «sitzent doheimc und sagent alle die meren 
und wissent alles das in der stat bcschiht» 
Hugo v. Eheuh. — Eine Frau fragt ihre 
Mägde: «was sind nüer mär in der statt 
So sprachen sy: wir hören nichtz fremds, 
wenu das jederman von euch redet». Gnldin 
Spil, 81. — «Es ist nit eine mere^ es ist 
wor, M'anne ich befant es f<elber> Nie. v 
Basel, Bek. Taul , 41. — «Dis ducht mich eiu 
wunder mer». Altswert, 21. — Nachdem einer 
fünf Predigten gehört, «do er w&ste und sach 
waz der mere was, do gedochte er es were 
gen&g». Tauler, 242 (42). (Was der Mere ist, 
was an der Saohe ist*. — «Neawe Mer sagen, 
das genta Gemfit beflecket ... Du meinst es 
.soll dir wol dienen das du der nüwen Merni 
so vü weist». Geiler, Sünd. des M.» 68 b; 70 •. 



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— 985 — 



Etc. — «T^-h vorrht, es kumen bald die tae crelitten . . .» Taaler, 44 (9). — «Das für und 



— ua» maa me nuwcr mär werd inn — dau 
US gefall ...» Brant, Nsoh., 14. - Er sacht 
wie er «bring vil niiwcr mtr harfür». Ibid., 
87. — Em schlechter Prediger sagt ceia fasz- 
aaeittta»d — und all näw mere im tütschen 
land». Murncr, Schelm., a, 5 o. — «Wie dacht 
das ücb Sü fxembde mere, — ob der tüfel apt 
»ehon were*. Ibid., i, 2 — «Daruinb so 
Ural dise mär . . .» Id., 4 Ketzer, B, 2 l> 

— «Hett«nt sie gewiszt die mere — wo doch der 



martei der hellen». Hugo v. Ehcnh. — «Do 
gieng diser dar . . . und klagt sich wie di« 
in der Stat im solche Ifortef betten angelon». 
Geiler, Bilg., 77 

Martelbild, Crnciüx, — Man sagte «daz ein 
martdbilde zt Offenburp f^eswitzet hette». Glos., 
UM. — «. . . so »ibt er wie das hüluiu mar- 
tdbilde neh gegen ime neiget». Nie. v. fiteel, 

82. Etc. 

Marteler, Marterer, Märtyrer. Scherz, 1006. 



jnngbrun were . . .» Id., Bad., L, 4 a. — «Aber ! — «Hettestu alle die martei gelitten die alle 
sag dn mir hie die mer — dnrch welchen wind martder ic gelitten». Tauler, 44 (9). Etc. — 
dn kommest her». Id., Virg., H, 7 b. — «Als Schwören «bi den krönen aller marMer». Clos., 



BD« die alte landmer sagt». Ibid , z. 6 ^ Id., 
GenchnL. y, 4 • : Nb, 7a»} Luth. Narr, 90. Etc. 
Versal, Zihlnng naoh dem Terhältniss. 

Scher? 9 Zu Strassbnrg «starp miure 



116. — Papst «Euticianus süohte der heilf^cii 
martiler übe». Kön., Ö16. — «Der heilig mar- 
teler Nicomedis». Conr. v. Dankr , 172. Bte. 

— Die Dominikaner b lie vier zu 



löte« nooh margsaie, alse man sprach, wanden 1 Bern verbrannten «seien marterer all vor gott». 
innaderneteten». (Mos., Iii. — Das baare Geld | Mvmer, 4 Ketzer, Vorrede — «Der tfiffisl hat 

der Jaden iheiltc der Strassb Rath «under die , also wol seine marteler als unser her got». 



antwerg noch maraal». Ibid., 130. ~ Sie wur- 
den «f eteheteet l^feher noeh margsal, also 
er sin 2*^11 hottr ^osr.hriV.en gen». Kön , x\l. 
— Führen die Knechte «minre denne 60 gar- 
beo, to aol mu in neek mar§MH abeelalien» 
Ton dem FUiriobn. 1401. Hkt de 8. Tbom., 
397. JBte. 

Mftrtodbt, nirehenhaft — «Das dnlbltig 

v^\rk ver!fi£.si sich) uff die vngegmadten 
marlcchUH ding». Zell, 3 • 
lUWflMl 



ileiein, Hamer. Sehen. 

1004. — «. . . von grünem marmd». Gottfr. 
r. Str., 1, 229. — «Daä gefezde was wiz 
■amseMcin». Altswert, 20. — «Wann hie vor 

czevtten die Römer ein kunig machtent, so 



Id., Luth. Leren, C. 4 « ; Uayac, 488. Etc. 
Martelieh, marterfthnlieb. Sehers, 1006. — 

«Do dirre gevangene ritter wol uf ein halbes 
jor in grosser martelUcher viuQ in der geveng- 
niiBo gelag . . .» Nie. Basel, 148. 

Marteln. I. Zum Märtyrer machen, als 
solchen töden. ■— Papst Cyhacus «ffir mit 
11.000 meyden gen Köln nnd ward mit in 
gemartelt». Clos., 17. — «S. Jocop der minre... 
wart gemartät». Kon., 387. Etc. — «Die heiligen 
die do gemarkU wurdent . . .» Hngo Ehenh. 

2 Peinigen. — «Vorraoles marteltent die 
heiligen Juden und beiden: n& süilent dich 
martelen die och vil heilig sehinent». Tlioler, 
AOb (52). - In der Ilölle «r.errcnt und mar- 



bracht man im cyn mannelslem, darausz er I ttkut die tül'elc die arme üelc». Eis. Pred., 1, 
im ein grab machte, darnmb das er ge* 1 67. Etc. 

dächtnusz hett seins tod><> (ialdin Spil, 9. — Marteche. 8. MmiUfd. Ben,y8, 1, $1, madit 
«M&ria Magdalena hat auch innerlich ein kost- : dazu ein? 



Salb getragen, in dem steinin Marmel \ Mas. Masz. Speise, Mahlzeit, engt, mesa. 
ircs . . . Hertzen» Geiler, 3 Marien, 57 ' Graft" 2 .Ifoj Scherz, 1008.— «Er enbeis 

Etc. — «Die ttel hilfft niit ein köstlich grab, dozwisoheut nie muases uuch tranke-s». ^'ic. v. 
— oder das man grosz marmd hab>. Brant, Basel, 180. — «Mit grosser zucht nimbt er 
N'sch , 83. — «. . . das ich ward safer und so das malt^*. Br<uit, Thesm., a, 2 — «So man 
rein — als ein weisser marmeiäUm». Muroer, , genomen hat das masz, — so sag man deo 
Bad., m. 6 b. — Ein Tempel_ «aus« grossem | gratias». Id , Nsch., III. 

Mase, Mose, fem., Flecken. Scherz, lOlO. 

— «... das wir die moaen mit worer rüwen 
abgeweschen». Eis Pred., 2, 20. — «Alle sünt- 
liehen mosen und gebresten». Claas v. Blov. 

— « Wan ein weis Mensch stot vor eim Spiegel, 
sieht er ein Mosen in dem Antlit, er v - Ii t 
sie ab». Geiler, Narr.. 13 «. — «Diser weit- 



schönen marmeletein». Id , Virg., m, 3 i». — 
«Ein krug von marmelstein». Pauli, 208. 

Marmelin, Marmelstelnin, von Marmor — 
Der Estrich, «swie herte iikiritt«/m er si . . .» 
Qottfr. y. Str., 1, 236. — «Ein marmelateynen 
grap*. Kön., 508. 
ILurteLmartyrinm Sehers. 1006. 1. Die Pas- 



sion (%riiti. — «Staat nfdnreh der reinen martei' lieh Lenw oder weltlich Menseh wnrt erkant 

ere». Gcisslerlied. Clos., 100 — Christi «martei in etlichen Spreckleii und Masen die er an 



and arstende». Kön., 339. — Christus, «do er 
noliete slnre mmlü ...» Eis Pred . 1, 65. 

2. Blutige Verfolgung - «Dcrjuden marld». 



im hat». Id, Bros., l, 52 0. — «So bald ein 
Menseh ein Stnd thnt, so bald entpfaeht sein 

Seel ein }fa<ise*. Id.. Selenp.. J 7 — «Paulus 



Clos., 106 — «Dorchehtang und marUl diel sprach: ich trag die Mosnen meines Herren 
der kejser DyoeletianaB nnd sine noehknmen 1 Jesn Christi in meinem Leichnam». Oal. 6, 



den cristen dotcnt*. Kön., 3^49. 



17. Id.. Selenp, 6^ ^. Etc. ~ «Blum 



1 i'Mi 



anlz 



3. Pein, Harter. — «Dis mäste er alles in j on mosen». Brant, Kosenkranz. l). Ged., 6. — 
grosser . . . «orM der . . . belUHningen vs* Iforia die «kein »ündenma» yerseret». Ibid., 

iiden>. Nie. v. Laufen. Qottesfr., 188. — Cato ' 14. — «Wesoh uns von dem mos dersünden». 



sprach : «e ich weite das . . . Jalins . . . mir 
gnMB mttrtd uiedette, e wtt i<di mieli selber 
dAten». KSn.| 888. — «Hettesta alle die MarM 



Ibid., 8. — Die Dominikaner trachten «das sie 
lUrte striehen an ein meamm und ein fleok 
der albtdeii»* Mitfaer, 4 Setaer, 1 ^< — <8o 



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wir dir (Gott) unser maten klagea». Id., Bad., 
0, 8 >». — «<jN»tt hftt uns selbst ins bmd ge- 
blasen, — abzaweschen unser tnasen*. Ibid., 
B» 2 ^ Etc. — «Die tnaaen and Üeckea der 
hat». Branseh., Bist, lOB K — «Was mosen 
und ma rcl er au im hat . . .» Adelphus, 
Bhodis, Vorrede. — «Man soi ffot kein tiiier- 
lin oprarm, das ein gebresten net noch mos- 
gen». Paali t>0. — «Die tnaat solt du nit 
uoderfiton abzuweschea». Ibid., 270. — «Kein 
nmokel und kein mm» darin stot» (im N. Test.). 
Zieglor, Niessung, C, 2 a. Narbe : Bonecke, 
2, 1. 85. — Wunde die «on masen oder zeichen 
geheilt werden mag». Brunschw., Chir., 17 

Das Wort ist noch im Allemannischen,. Schwä- 
bischen und Bairischen üblich. Hebel, 2, 268- 
Schmeller. 2, 623. Schmid, 376. 

Masecht, fleckig. — «Kein guten Opfel isset 
er tder Geizige), man getarf keinen aus dem 
KeUer bringen, allewegen muss man auslesen 
die masechten und die anfahen zu faulen». 
Geiler, Ev. mit Ueel, 66". — «Blaw und 
mogecht umb die angen». Pauli, SBl. 

Masot. S, Mages'jmen 

Massen. 1. Mit dem Gen., mit etwas Hasz 
halten, sich dessen enthalten : 

1" intransitiv: «Darumb wir jetzund, vatter, 
"went der schelmenznnfft uff erden massen», 
Hnrner. Schelm., k, ö a. 

2» reflexiv: «Der wirt geheissen wol ein 
frosz, — der sich mit solcher nnzucht most, 
— 80 im gut essen bschert das heil». Braut, 
Nsch., IIU. — «AUwil ir üch der stück nit 
masieny — so müssent ir mich sehriben lassen». 
Murner, Schelm , K, 7 t'. — «Wölici umb j^ottcs 
wiUen euch moMtn umb gelt also xu me&sen*. 
Eohenl., C, 2 b. Wortspiel: «wfwn, Hesse 
lesen. — Du magst dich «usz, brüderlicher 
lieb deiner freiheit und dich noch ein 

seitlang derselben enthalten». Zell, m, 1 >. 

2. Activ, beschränken, aufliören machen. 
Ben. 2, 2, 211. — «Wenn ir die Sachen werdent 
ma»Hn, — so wil ieh von mim bsehweren 
la----rriJ. Miirner, Nb. 44. 

Mattsgenosi», Tischgenoss, von ifoss. — «£r 
weit nneh reden sn seinen Ma$$9em>ueH und 
nam war wie jeglicher gern obenan gesessen 
wer». Qeilerj Ev. mit (Jssi., 14ti *. — «Do fieu- 
gent an die Maaggenonm die mit im sn Tisoh 
Bassen, zu sprechen>. Ibid., 176 b. — Ein grober 
Esser «ist ein böser ma$ggen(m». Braut, Nsch., 
110. 

Massleidig, verdrossen, überdrüssig, Eckel 
vom Essen empfindend. — «Als die Juden, da 
sie in der WBste waren und waren des Ulm» 
melbrots matsleidig, sie hetten ^^ri\ Fleisch 

f essen». Geiler, Sünd. de» M., 4 ^. — «Du 
ist masaleidig worden ob der Kunkel». Id., 
CfeisM Spinn., M, ÖU; Bilg., 54 b; Bros., 1, 
öy a. — «ijie hungerigen, so sie ire gewon- 
liehe speise nnterlassen, iiuudeidig werden» 
(vilcsctTf?) Murncr, Gayac, 42i. — «Da ein 
mensch mas^ieniig ist in dem magen ...» 
Brunschw., Dist., 34 ^. — «Der sehwanlz (der 
Thiprei macht »»iü t»iffv/^iJ/^en magen». Fries, 
.HB <■. — Messen «mit magiietdigem magen und 
durchs geito und gelts willen gehalten». Zell, 
H, 2 «. 



MMsleidi^keit, Verdrossenheit, EoksL — 
«Tor diser müden enehlagenen MatdeUU^Mt 

hüt du dich mit allem Fleisi». Geiler. Bilg., 
Id Etc. — Kranke «die mit matsieuitgkeU 
nnd verdmsB beladen «eind». Wimph., Chrys., 
11 '. < Mmsleidigkeit zu essen». Fries b2 

Müsxlich, mäsöig. — «ich lob wermöMitcft 
sagen kan« eines andern Lob (modenteii 
Brant, Moretus, a, 2 a. — «Hab üepdtefoiBl 
des gelts mäsjslich». Id., Cato, e* 9 a, 

Miuswerk, Kaust dei Maaaw«rka. mes- 
sende Knnst, Geometrie. — «Man liest von 
einem der was ein grosser Meister in der 
Knnst des Maaswerk» mit dem Zirkel». -Cleller, 
Pred. ti. L , 11 _ «ich lies von einem der 
lag in der meMcnKUn Kunst . . . das er ver- 
gass das Essen». Id., Sünden des M., II ^ 

Materlich, Materisch, materiatis, materielL 

— «Zwei materliche ding mügent nüt an einer 
stat gesin». Tauler, »8 (19). — «DieiMlfrlM 
sach (Ursache) des spils. das ist armut». Gn!- 
din 8pil, 2. — «Dise tnaieriachm Teiupei bma 
gemaeht . . . umb der Selen willen». Geiler, 
Ev. mit Ussl., I20 — «Sie haben in mit 
maicrltclier oder irdischer Salben gesalbet». 
Id , ö Marien, 5 b. £tc. — «Regen und wind, 
die an die mßU0rlif'h''n h» nsf^r Stessen» Wimph-, 
Chrys., 14 «. — Mauli. üo, ol redet Christos 
nicht «vom materlichen tempel, sunder von 
dem tempel seines cörpers». Zell C, 2 — 
«Der materUehe tempel». Warm, Irost, 46 1». 

Matschreck, masc, Heuschrecke Sehers, 
1018. — Plagen durch «kever, matschrecken.. .» 
Glos., 118. — «Die abteste ploge : du koment 
grosse mateehrecketi». Kön., 268. — Golm. 
Chronik, 11. — «Zum matsehrecken.» Strassb. 
Hausname, 1404. — «Ich sach ansa einem 
loch springen maMreoiWH Oder hdwt^rikil». 
Goldin SpU, 72. 

Matsen, maee. n. fm. Seherz, 1013. 1. 
Strohmatte. — «Ir cleider worent usscr loube 
und grase gemäht also questen und mataea». 
Kön., ai7. — «94 seh. nmbe die matsen in den 
chor». 1886. — «30 sch 6 von dcu malzen 
ah machen in den chor.». 1442. S. Thom. Fabr. 

— «Alt motom» nnd anderes «gerünniel». 
1432 Spit. Arch., Teutschh., 108 ^. — . Sollest 
du uff einer IdtUeen iigen, si wer dir zu hart*. 
Geiler, Brös , 1, IU7 »; Emeis, 29 b, Bilg.. 67 b. 
Etc. — Schlechte Weiber gehn in die Klöster, 
wo sie «iiuUjm sohütteUt in den seilen». 
Mumer, 0«aehm., k, l b. — cAUa «Urtseii «ad 
bretter, die er in der kirehen Ibad. . . .» 
Pauli. 48. 

2. Grobes Gefleoht überhaupt. — •Motam.. . 

so lang als des turns wend, usz ankeiacilen 
gemacht. . .» Bingm., Cäsar, 89 \ 

Dasypodins: «Jtfalfe, matte». Göll, 4M: 
«Store», matta, matsen». Bei Göll ist das Wort 
schon maäo. wie auch heute noch. 

Matzkachen, ungesäoertee Brod der Juden. 

— «Wie sie sieben Tag solten essen, un^ 
teissmet Broi und Matzkuchen». Geiler Narr., 
2!12 «. — «Also ist heimgegangen Gedeon . . . 
und hat gemaohet Mattkuckm^», Id., Prad. i. 

L., 8H b. 

Der Strassb. Name ISr diese E^^aa ist 
noch immer Mattm, 



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- 2B7 - 



Maulwerf. Bfaulwurf. "Wir sri^oti noch Müh 
laoitr. — «Wie die waatlMotxßm in den garten 
ud in des witen oi«r msttom ev ▼erbraibMi 
Mlod» Bithselb , d, 8 a. — ^Mulwölff* Ibid . 
b, 4 b. ~ Die Geitzigen «haaffen als off ein- 
ftfider gleich «ineni blindea wuudimfftnB. 
AdeiphOB, PassiuQ, T, 6 >. 

MaaweR, miaaen. — «Setx ein Katz in ein 
YsgdbAU . . sie bleibt ein KaU und lum- 
wet alwegen». Geiler, Has im Pf., B, 2 

Heder, fem. Mederin, Bläher. Scherr, 1017. 
— Der Bürger von Seltjt «hoiwcro, snitterc, 
medire». laiO. Weisth., 1, 768. — Jede Hube 
Ton Artolxheim gibt «dem appete, ein meder 
lad swcnc snitter». 1990. Ibid.. 1, 698 - «Ein 
jeder sol ein tap tftn der meder mit siner 
»egen». S, Peter, lö Jb. Ibid , 1, böti. — Der 
HMsofir von Owtrtioh batte «bi ime uf 900 
meder mit ircn sensjien». Kmi , H27. — «Do 
heischet der iro&cli, do gip dein meder». Conr. 
r. Dnkr* w. 4ß4. Et«. — «Do nun das Volck 
nider was crelepcn . . . und also /ii Tisch 
lagen uflf den Lüffen, wie Müder uff deu MuL- 
tCB. . .» Geiler, Post . 59 • ; Arb. hiui., 7 *. 
Ete. — Brant, Freih. tafcl, 811. 
Göll, 69 : «messor, mäder». 
Meei-stern, das den Seefahrern Norden an- 
zeigende Gestirn, der grosse Bär. — «Maria 
tpnchct z& tüsche ein mertteme». Eis. Prcd.. 
2, 214. (In alten Kirchenliedern ist Maria Stella 
maxi« genannt). — «Zu dem andern so weisen 
fi« Sternen die Inigen und besunder die 
Sehiffleot ; und das thut der Mörstem oder 
der Wagen oder die Uenn mit den Hünlin, 
▼ie ir ee heiisen. gegen Aquilo». Geiler, Ev. 
mit üul.. 206 a. — (tewisse Lehrer meinen 
«da« der Tron Christi and Marie seiner Muter 
«nd die Woanng der ütierwelten lei gegen 
dem "Wagen und g-cgen dem 3Ieer$temen. ge- 
gen Aqoilo, gen &Ö1 abhin.» Id., P^ed. üb. 
Mnris, 6 h. ~. «Sie feren on ein Gonpnei nnd 
den jÜersterneri * T L, Narr., 216 a 

Me«rinibei, getrocknete Tranben, die man 
damals aas den grieebfteben Inaein besog. — 
«Wir jetz -wenn wir fastrn sn ist unser Col- 
lation ein gut Stück Fi^ch und so vil Figen 
und MeHrÜM, Handel nndd etgleioben bits das 
dir der Magen foU würt». Geiler. Bilg.. lao n 

— Die Verkäufer bei dem Tempel von Jeru- 
•nlMB nahmen von den Käufern kein Geld, 
««undcr sust kleine Schenken und Qöblin, als 
Mortrübel, Figen, öpfel und Biren, Nuss und 
s< liehe Dinp». Id., Post., 2, 17»; 80 «. — 
«Zehn wertrühel. zwey lot afiaabolli . . .» Adel- 
phuB, Fic, 144 )^ 

Meerwnnder. 1. Fabelhafte, angeblich das 
Meer bewohnende Ungeheuer, deren Existenz 
noch im 16. Jh. von Niemand bezweifelt war. 

— Am dritten Tag vor dem jüngsten «erha- 
bttit Bich die fische in dem wasser und in 
dem mero und alle merwundtr». EU. Prcd., 
1, 70. — Sü (die Sirenen) sint glich eime 
mtrwunder^ wen sü sint weder fleischen noch 
fliehen.» Pred. Ingolts. — Siren ist ein sol- 
cher Fisch oder Menounder im Meer, das hat 
ein MeasebenantUtz wie ein Fraw». Geiler, 
SflUff dar Pen., 11 b. — «Ein Mt^nmmder, 
Miset Lalligo, daa hat etwan Oeeelleobaft 



mit den Vögeln, rtwan mit den Visehen». Id., 
Narr.> 167 ^\ Arb. iium., Iii b. 

t. Ungeheuer überhaupt. — Benedüct IX 
erschien nacli srini^m Tod «Cime crbern manne 
alse ein mertcuitoer, das obenan bette eines 
etels köpf nnd was nndenan ein bere*. K9n.» 
55 n. — «Zum merwunder* , Strassb Hausname, 
1373. — «Ein Ungebort, Zweithierung. ein 
Metrwunder daa da cwen Köpf hat» Geiler, 
Silnd. d. M., 68 «. — «Item das die fraw et- 
wan frembde inbildung hat, als dan ufft bch- 
zame wurwunder geboren werden davon». 
Fries, 60 ». - Gleich wie ein menounder bin 
ich vilen worden». (Ps. 70, 7, prodigium). 
Nachtig.» Psalter, 17H. 

Der Ausdruck ist noch in Strassburg ge- 
I bräuchlich um etwas auffallendes, unglaublichea 
zu bezeichnen. 

Megen, Mejen. mähen. Scher/, 1019. — 
«Wir miigen sniden unde mäjen — Da/, selbe 
daz \Mr I ir geeijen.» Guttfr. v. Str., t, 168. 

— *b ^ den cappitelgarten zfl megende». 
1417. — «11 tech. vuu den matten zö megen.» 
446. 8. Tbom. Fabr. — »ileiet mcn die 
matte ...» Nothalden, 15 Jh. Weisth., 1, 683. 

— «... werent die matten gemegt ...» Ries» 
paoh. lö Jh. Ibid., 4, 6. — Man braucht 
«meder ze meigende*. Metzerai, 15 Jh. Ibid., 
4. 198. — «Sehir die lember — und mege 
omet». Conr. v. Dankr,, v. :i57. Etc. — «Ich 
bin abgemeyet worden als Hcw ; . . . das Gras 
das man abmeyet, das dorret gleich». Geiler, 
Bros., 1, 27 ». — «Jet/, so liawet oder meu^ 
er (der Todj ab das Gras, die Kind, mit äer 
Sichten oder Scgessen». Id, Arb. hnm , 19 

— «... mein körn in dem samen megen». 
Brant. Epigr, Copie, 237. — - Ich glaube es 
ist Feiertag oder es regnet, «dv betteat aonat 
darfitr genügt ...» Er «irrt mich nit so vil 
der regen, — als das ich offt on lust must 
jM^en». Id., Freih. tafel, 811, 81«. — «Do leb 
jetzund narren ■ nion ^il, — wil ich für ein 
dri tusend meten». Murner, Nb., 12. — «Eva 
bat ein aomen geaeyet, — daran man noeb 
uff erden meyet* Id., Genehm., t, 4 b, — «AU 
glory und auch geistlich freud. — die Tho- 
mas von Aquiuas getneyt (gemäht, geemtet) 

— hat für sein Ion im himmelrich . . > Id., 4 
Ketzer, F. 4 b, — Ein Mäder, «do er also 
meüt ...» Pauli, 238, — «Das graa meyet 
man ab». Nachtig., Psalter, 262. — «Nicht 
mäyen da sie nit gesäet haben . . » Brunfels, 
Zehnden, b, S — «Er far zu ucker. oder 
m«0 anff der matten . . .» Ziegier, BüchUn, 
D, « •. 

Megre, Magerkeit. — «... der tut als ob er 
hiiner spickt, — die Ton Bind eratiekt*. 

, Muruer, Nb , 216. 

I Mehelvingerlin, Ehering. — Naeb dem 
Tod des Mannes bleibt der Frau ihr «Mdlel- 
vmgerlm». 142;i. Urk., 2, 122. 
Mehelicb, chlich, Vermählten geziemend. 

— «Er verbindet sü in . . . mehelidier minne 
züsamene». Nie. v. Basel, Bek. Taul., 32. 

Mehelung, Vermählung. — Juno «hett alle 
mehelung ;^ubereit» (vincuia jugaliaj. Morner, 
Virg., k, 6 a ; 6 b. 

Meld«! niMO., Hengit Sehen» 1010. — «Der 



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Jrobest von S. Arbogaste der lihet ein meidtn, 
en der sehiiUheisse ritet nach dem wagene» 

(der Stadt Heerwagen). 2es Stadtr.. Grand., 0. 
inid-t 2, 214. — £in strassb. Rathsherr soll 
«ein ron haben oder einen guten meyden von 

10 marken wert», c. 1311 Urk., 2, v2. — Wor 
zu Strassburg «2000 pfunde wert hat, der sei 
einen meyden haben nmb SO pfant». VSUki, Kön , 
Til i! , '.töH. — .TcJor der vier Mei.ster und der 
Auunei&ter soUcu haben «einen meiden ambe 
KO gülden». 1871. Tbid, 911. — *8o ich sfi 
(die Johanniter') sihc vor mir gonde und ritende 
uffe hohen meiden^ abe gar weitliche . . . 
mit knrtsen kleidern und mit langen messem 
. . » Nie V. Biisel, '-'87 — Der Vogt von 
if'egerälieim «sol haben einen meiden Stande 
in den dinghove», während seeht Woehen. 
«Der banwart sol denselben meiden all- tage 
. . . amb den ban riten, den ban z& behütende». 
16 Jh. Wcisth., 1. 700. 

Meien. S. Meige. 

Meien, Maibaum. — «So man der genohin 
ein meien stecken aol, fig er sich zwentzig 
nii uff den Schwartzwald, und snch die höch- 
sten dannen zu (>tecken>. Murner, Geuchm., 
e. 3 b 

Meienpflff? Geiler, Bilg., SIS b. 8. die 

Steile s. V Lütt. 
MeicnHch, MeÜMli, snm Hni gehSrig. — 

«, . . eines knien meyentdien tonwes . . .» Nie. 
V. Basel, ras. - «Grüner als ein metwcAgras». 
Qottfr. V. Str., 1. M. 

Meieren, Meioran, Majoran, Orirranam vul- 
gare. Kirschl., 1, HiJJ. — «Mciorana, meyeron*. 
Gersd., 92 _ .Salbei, meieronen, rauten ...» 
Panii, 9ti. — «Der heher fraijt nit nach der 
geigen, und die auw nit nach mewran*. Fries, 

11 \ 

Meietag, Bleigetag, der erste Mai. — «An 
dem dunrestage nach dem meyetage». 1819. 
Reg. C, 42. — «Den nechsten samestag nach 
demMoyeta^*. 1401. Als. dipl , 2, B12. — «14 
tage vor dem meygetage und 14 tage» darnach 
eoll man diis Gras in den Fischwassern nicht 
mHhen. 1406. Reg. A, 307. ~ Reinbolt Buman, 
«j^enant meigetag», stnuMb Bürger, 1400. — 
Der Meier von (.)hnenheini «sol der trebursame 
geben an dem meygetag einen scheien». 15 Jh. 
weisth , 4, S40 — «An dem ilritage naeh dem 
meyfn.r*. 1371. Cart. de Mulh., 2^4 

Meige, Meien, Maie, dimin Meielin,ätrauss. 

— «SU nrobe die dedieationieeeeleiiae 
nostrac J HS. S.Tlunn. Fahr — Vor Fnipfanfir 
des äacraments «magstu (eine Monne) dem 
herren machen ein roeenerentslfn oder ein 
roeenmeielin* . Gebete, 15 Jh. — «Sic srhicken 
einander Meylt, Blumen, Brief und Eoaen- 
krentsl^ Ringle». Geiler, Narr.. ISO >. — Die 
Bnhlerinnen locken «mit ringlin, krentTien. 
meytn». Mumer, Geuchm., g, 4 ^. — Sie hat 
«ein grfines meyiin mir gcmaeht . . . Domit den 
meifm ich verjralt» Ibid., x, 4 " — «Ein geist- 
lichen meyen zu stecken geistlichen iüten uff 
den raeytag». Panli, 321. — «Ir sollend ein 
hochzeitlichen ta^' mit mayen Mlftiehten» 
(Ps. 118, 27). Nächtig., rsalter, 805. 

Meigem, handeln wie ein Bleier, regieren. 

— «Ist es Saeh das wir in also lond mtiftm 



und das Volek an sich ziehen, so werdest 
kommen der Keiser und die Römer». Geiler, 
Po.st., 2, 4M % 111h. 

Meigerecbaft, Meieramt, Verwaltung. 
«Der mensch mos antworte geben von seiner 
meiger Schaft*. Tauler, 2l9 (BH). 

Meigevogel, kleine Schwalbe, stema nigra. 
146». Brucker. «HO 

Meigrau88. Art Muss — 'Schicket dir einer 
nommeu ein Meigmuu oder saust etwas kleines, 
dn spriehst: danek dir Oott». Geiler. Post., 

3, Ö9 a. 

Mein, maso., Falschheit, Frevel, Verbrechen. 
Sehers, ti77 — «. . . wol hehftt — vor allen 

valschen meine». Gottfr. v ^^tr., 2, lin. — 
«Also ist es auch umb einen lidoich; was sie 
thvn sollen ist Inen en vil, und -wenn sie sv 
Capitel sollen faren, so ht Mü und Arbeit, 
Metn und Mord in allen Gassen, wann sie 
giengen lieher anderm Narrenwerek nneh». 
Geiler, Has im Pf,, A. 4 ». 

Mein und Mord ist eine, aus Vorliebe für 
Aliiteration gebildete Redensart, die sdion im 
Mittelalter gebräuchlich war (Ziemann, 243), 
und die nach Schmeller, 2, 586. noch in Nnrn> 
berg vorkommen soll Mein und Mord in allen 
Gassen, spHkehwftrtlieb für viel lAnn, Notih 
und Müh, 

Meinerlei, von meiner Art. — «Wann ich 
het einen Sun der da wer von mir, ich leb. 
er lebt auch, er wer meinerki». Geiler, £v. 
mit ÜSSl.. 18«. 

Meinswerer, Mf^iTT^idiefer. Scherz, 1021. — 
«Ir lüg^ener, ir meimwerere . . .» Geisslerlie4. 

Clos . lOH 

Meintat. Ve rbrechen, bes. sacrilegiura. Scherr. 
978. — «iMucr seito von stcleu, einer von 
rouben . . ., einer von meindat» . Märlein, 18. 

«MeintiLti^, sacrile^us». Herrad, 199. — 
«Der meindetigt bilgenn . . . wart do geben* 
ket ... an den galgen». Märlein, 23. 

Meissel, charpie. — Ein Pflaster streichen 
«an den meissd». Brunsehw , Pest.. 8S — 
«Du solt ein meissel in die wunde stossen .. .» 
«Die Mstssel soUent gebunden werden mit 
eim faden, das dn sie wider hemsi nSgsi 
ziehen». Gersd., 40 » ; 62 — «Lineamentom, 
ein Meissel von Schleissen gemacht, so msu» 
in eine Wunden stosst». Göll, 848. 

MeiBselin, In^fi iment des Wnndarzte.s, 
Sonde. - Der Kranke muss leiden dass man 
seine Wnnde «nffhreeh oder mit mei$din dnri« 
siech». Brant. Nsch., 40. 

Melsseln, mit der Sonde untersuchen. ~ 
«Ein seherer «Missslt. sehnid die wnnd». Bmat, 
Nsch 

Meisseltretig. eigentlich m eisseid rätig, von 
Meissel nnd drehen. — «Wnnn innn ae wU 

klein spint wärt der Faden meisseltretiff 
und da» (iarn bricht». Geiler, Ev. mit Ussl.« 
18 b. 

«Maisei ist eine Stelle an einem Flachs- oder 
Wollen-Faden, wo sich dieser, wegen zu äta.r- 
ken Drehens beim Spinnen, zusammengerollt 
hat. Maiseidrat, maiseldratiges Garn. Oam nait 
diesem Fehler». Schmeller, 2, 628. 

Meisselwnnde, Wunde in die man charpie 
thnt. fiohmelier, 1, 1664. ^ «Sleeht oder 



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— 2öy — 



sdebeteinre dem andern eine wujfueilwtmdt . . .» 
139». Als. dipl., 2, m. 

■dllMliM» Äbermüthig, unbändig. — «Ein 
Haasvater, so er sieht das das Gesind za feig 
ist ond ni€isleTla$ wil werden . . .» Geiler, 
Sind. d. H . 40 b. 

«Meisterwurtz» . Gersd., SU K AstTMItift 
major. Kirschl., 1, 467. 

Meit, Müt, kleine Münze, geringer als der 
Heller. Scherz, 1019. 104H. Nit ein meit, v.kht^. 

— «Die 8ck genü&t des nit ein mütt». iiruiit, 
Bpigr. Copie, 816. «Das aohadet dem mel 
nit ein meit». Mnrner. ülensp,, 26. — Gott 
«wird sie alles machen loa, — und in wercn 
Dit ein meit». Id., Luth. Nanr, K4. — «Und 
geben nit ein bar, — ja nit ein weit nff erden, 

— nmb alle oberkeit». Id., Nenes Lied. Kloster, 
8^ 668. Etc 

MeiUin, Uädcben. — «Einer der ein Meü- 
Um lieb bat und also darin ertrunoken ist, 
alles (las er dem MextUn ze Heb thut. das 
hanget als an derselben Liebe». Geiler, Emeis, 
911 a. _ «Ea «eind bfibsebe MeHOm die Flam- 
mpn an den Kleidern haben, die undenan bis 
obeoosz gemutzt sein*. Id., Brös., 1, 59 Etc. 

Strmsibnrgiseh : MtHtM, Maidde i oberlln- 

disch : Maidli. 

Mel, Meib, gen. Melwes. Mebl. — «2 sester 
rt^^n in mäwe «e brot». 15 Jh. BerentKwiller. 
}ii:rL-kli.. 1"". «Eine grozc (?i vol ,>/»i<7. 
vteitoes». Bihteb., 76. — «Mit mäb umbgeeu». 
Travmb.. a, 6 ^ Am 8. Laoastag soll «man 
bacben lassen xc viertel melwes und das brot 
za einer spenden armen liiten und gotahäBern 
vssteiten». Plaeard, Anf. 16 Jh. 

M*^Tbi!:r staubig, beschmutzt. — «Mancher 
knmbt melbig zu der bicht, ~ der gantz wisz 
werden meint». Brant, Nsch., 37. 

Meie, Mole, masc. u. fem , Stock mit einer 
eisernen Spitze, zum Treiben des Viehs — Der 
Kneeht der das Vieh hütet tsot tragen einen 
mden, der sol hau an iewederme ende ein isin. 
das 8oI er setzen , . . nnder sin kinne und uf 
•inen f&z, ob er slaffen wOlle, das in daz isin 
steche, daz er erwache». Leberau. 13 Jh. 
Weistb., 4, 263. — Der Knecht der die Ochsen 
dea Meien von Wiedensohlen hütet <sal haben 
eine mele nnder simc kinne stände und uf sinem 
f&ä gaudc, daz er nüt cn.slaffc». 1364. Ibid , 4, 
IfiO. — Zu Sundhofen soll der Knecht haben 
«einen molen, der iedweder siten ein spitz 
gartisen habe», etc. 15 Jh. Ibid., 4. 15.^. 

Meilsen, eiserne Spitze des »Meie». — Der 
Knecht «sol haben einen Stab der zwei melisen 
habe, eins nnden nnd eins oben, und sol den 
itab uf sinen fäs setzen und under sein kiinne. 
4aa er mitentschlafe». Dettweiier.lSBO. Weisth., 
5, 4fV. — «üf das mifw»». Faldnama, Hatten- 
heim, 13B5. — Personenname: QotlHed JlfilUen, 
Zatzeodorf, 1320. 

IMm, SUnb. Sehers, lOSIK — «Uf dem 
mdme». Feldname, Betnobheim, 18 Jh. 8ehaf> 
hassen, 1342. 

Meodten Mlneken? Fehler fBr weneken, 
wincken? S. diesen Artikel. «l>ie kindli 
tribent affenspU . . , des hoftierens mencken 
■iiwdtfii, — nnd kfinnenfcweder eiaen, drlneken». 
Itanor, Qovehrn., B, 4 a. 



Mene, vectnra, Fuhr, Frondienst mit fahren. 

— Für den Weibei von Herlisheim soll man 
«alle jar von dem holz eine mene mit vier 
pferden füren». 1343. Burckh.. 214. — Wer 
zu überhcrshcim «einen Ttlug hat, der sol» 
dem Abt vun Murbach «zwo mene tftn». 14 
Jh. Weisth., 4, 137. — Zwei Huben sollen 
«t&n eine mene. und &ü1 die mene sin nun 
viertel roggen oder zwelf viertel habrensvere>. 
Ileinisbrnnn. 16 .Th. Ibid., 4, 93. 

Meneweg, Fuhrweg. Nach Mone, 1, 395: 
Kam^nweg in den Weinbergen ; nach Benecke, 
3. t>.'^9: Weg auf dem das Zugvieh getrieben 
wird. — «Der menetoeg». Gambsheim, 1322. 
Bläsheim. 1437. Barr. i44n. Ktc 

Mengen, glätten, heute mangen. — «Ein 
langes hembd was sehön gemengt, — daa im 
sin liebe geaehSn sdienekt». Mnrner, Genelim., 
V, 4 ». 

Menig, Menge, Hennig. — «Ifm^, domife 

man die öfen ferbt». iSertd.« 68 b> — «Hininm, 
mtnge». Ibid , 93 
Henige, Mennige. Sehen, 1027. 1. Menge. 

— €. . . [in der menige und tintor lüten». 
Gottfr. V. Str., 1, 173. — «Do lag eine grosse 
wentoe der siechen». Tanter, 19 ib). — tSfl 
woTident daz er mit in trin jn in der ment'ge* 
EU. Fred., l, W. — Edelsteine, «wer die 
sebanwet in der wsn^m». Aitswert, 46. Ete. 

— «Alexander Aurelins . . wart von der 
menig keiser geheissen». Ülos., 2ti. — «... Da 
meinest zu striten mit der menige von Persa». 
Kön., 30ß. - Man sitrrn «es keme ein gross 
vülk in das lant, die menige tet inen türen 
und tor nif». 1420. Kdn.. Anmerk., 82H. — 
«I>a feitret im nac-li ein grosse Mennige des 
Volcks*. Geiler, Ev. mit Ussl., 35»; Post., 
8. 88 Etc — Der Rath beorderte «rsehn 
mann, die dem Überfall der menig wercn Söl- 
ten». Brant, Bisch. Wiih , 241. 271. — Kennt- 
nisse werden durch «die edel knnst dea bnoh« 
druckens in die mfntjr alles volks auszgesprcit». 
Id., Layensp., C, ö «. — «Die menig der hasel 
oder rephüner». Wimph.. Chrys.. 15 «. — «Der 
find mmtQe». Ringm., Cäsar. 20 ». — «In bey- 
üein einer grossen mcnig volks». Supplic, A, 
3 *. — «Die ursach von der menig und vile 
j,'cnoramen nit schleuszt». Zell, d, I b, _ «Ein 
rapp nnder der menig wisser schwanen». 
Karsth , cc, 4 

2. Gcsammtheit des Volks oder einer Zunft. 

— Ordnungen «die der stette und der menige 
nütz nnd gftt sint». 1467. Alte Ordn., B, 28. 
Etc — «. . . was der ganzen meiüge zft 
Strasburg . . . nütz . . . were». 1484. Tneber- 
zunft, 96. — Man soll «die rn'^ni/r des ant- 
werokea besamein» Ibid ,46. — Zunttgenossen 
die tu einer Oeldbnsse Temrtbeilt sind «sollen 
keinen andern f^czo^r nemen oder witcr für 
andere geriht ziehen anders dann für die 
msmugpe des gantsen antwerga». 1472. Oold« 
schm.-Zunft, Vai\ 

Menkeltt, Vermeukeln, vermengen, vermi- 
sehen. Sehers, 10^8. — Die Fiseher sollen 
keine Fische »menkeln» auf dem Markt, c. 1311 
Urk., 2, 34. — «Welcher müUer ful kom oder 
wibelestig kom nnder gftt kom schüttet nnd 
. 18 Ib. Alte Ordn.. B. 18. - 



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— MO- 



Es ward einer bestraft «umb daz er argen 
■wrin ander gf\ten vermenkelte» . 1368. Heiml. 
Buch, f » 6. — Die Biickcr sollen das Mehl 
das sie für .Teniand backen sollen <ait ander 
ftnder IQtc g&t tftn noeh vermenkeln: 1447. 
Alto Oriln.. B. 1. 

Fig., anruhig das Qemüth verwirren. — «La 
din mselten. din mmtkdn, diu wirrewarren 
iinv Taul- r. JOS (71V 

Menkeler» Xicinhändler. — Es ist verboten, 
«das dehain tnenduier an den Ryn noeh über 
Ryn noch anderswa sol in das lant gtj^cn 
den, die bünre, gense, kese und eyger oder 
ander konftnansehallt in die «tat bringen wel- 
lent zu feilen köffe . . . WcIIent ilie menckeler 
iht kooffen in gemeinem incrckete, das süllent 
et tun also Mä«r unser barger, und nit in 
den gaiflen noeh ander »troseen». o. TJrlc, 
2, 24. 

H enniir. von emm Mann gemaoht — «2Kno 

mennige ofler zweimennige dftch», von einem 
oder von zweien gewebt i'6bl. Tacherzunft, 
6. — Wabrseheinlieh aneh hieher : «Ein /ßi*jf- 
m^nig^ -- rin sihtnmtniger huffen> Hens. Gild- 
wiUcr, 1394. Weisth , 4, öl». Von ö oder 7 
Heuern genaehte HanDsn. 

Mentair, von Mtne, was einor in einem Tag 
mit einem Gespann bearbeiten kann ; B^eldgut, 
kleiner als die Hube. Sohera, 1029. Seigneura 
et villages. 178. Mit Moi»!!»^ es verwechselnd, 
hat man es durch luuadium übersetzt: «16 
Innadia*. Kembs, 16 Jh. Bnrekh. 130. 

Menwehvnrtz. Rnmcx erispns Kirsehl , 2. 
21. — *MeuwdwuTiz oder wilder luangoldt oder 
sytherschwurtx oder atreiffwartc». wnneehir., 

Dist., 90 a. 

Merate, Merot, fem., Abendesssen. Scherz, 
1083. — «In carnisprivio clericorum datur 
werot . . .* «Nocte datur merotv.Libercoquinae. 

— «Zur meroim*. Strassb. Haasname, liiOÖ. 
Jlere. S. Müre. 

Mei'O, Jderre, Mer, Meter, das lat. major, 
majns. Scherz, UiaO. 109:). — «S. Jocop der 

mcrr», Jacobus niajur, der ilUere. Kön., 8H8. 

«Das mrre spital, bospitale majus», 1317, 
im OegentatK an dem Ton Phjna gestifteten 
hospitale minus — «Die pflcger unsers merren 
Spitals». lieg. B, 124. — «Die merre 

atift», das Domstift, als das gr5ssere der vier 
strassb. Kapite!. — «Jolmn^ Tirrre ze Lichten- 
berg and techan der merren stift ze Strasz- 
bnrg». 1847. Cart de Malh.. 211. — «Das 
capitol ^'emcinlich der merren Stift zu Strass- 
burg». Uöl. Uist. de S. Thom,, 4öö. — «Der 
eieter (eaitosl der merrtn stifte». Gatl Ordn. 

— »Do nft die dftmherrcn der meren stift be- 
fondent. das dirre bischof Lamprebt was /.& 
Bobenberg bischof worden, do . . . maehent 
sii rin ctiyiittf^l und erAvelcnt zwene an das 
bibtüm». kon.. 077. He§rel bennirkt in einer 
Note zu meren stift: «hierunter sind ausser 
dem ?>omkapitel, die von S. Thomae. von Alt- 
und Juiii,'- S. Peter begriflen«. Er nimmt »»we 
für mehrere, uml vergisiit dass da« Domkapitel 
allein das Recht der Ki^r liol>wahl hatte, die 
andern hatten nichtti dabei zu thuii. Im Glos- 
sar, 1114, heisst es dagegen richtig: «die mert 
Stift, das Hoehatifu. — Der kleinste Stern ist 



tmerre dcnne allez ertrieh» Nie. v. Str., 297. 
— «Ire werg sint verre merre und besser 
dennc alle die . . .» Tauler, 182 — «üi 
einre minre minne in ein m«rrc minne . . .» 
Qberiliesten. Ibid.. 32:^ (ö6). — «Wer do wü 
sein undor euch der Merer, der sol sein nwer 
Diener». Qeüer« Post.« 2, 41 b. — «... Dm 
die mindern Oelider die Jferem ... nit be- 
n ii] n». Td , Prod u L., llu b — «. . . Der 
mcrer Tbeil der Menseben ...» Id , Arb hsm., 
IHO b — «&an, der merer San», der Alter« 
Sohn Id., l^iL' . llü ». — «8. Jacob iler m^rrr, 
es ist der den man malt mit den Muscheln». 
Id., 8 Marien, 6 b. Eto. — «Daaaur teU wArt 
selbs zu im (dem Antichrist) loufFen». Brant, 
Nseh , 99. — «Es aüeht die sträbkatz mancher 
man, — der do das mer teil nodi nraia Imi». 
Ibid., 1499, k, 8 8. — Ks «hat so manche kctzer- 
ei — veraallaen uns den frommen brei, — daa 
der merer teil der ohrieten — nit merokaa 
künten oder wiszten — welchem doch zu 
glouben were». Murner, Schelm , g, 6 ^. — 
«Der merer teil (der kranken) wird gesund in 
drissifif tacken». Id , Gayae, 422. — «Billieh 
mir zuhanden stat — wie es dem merem baf- 
fen gat. — den Cristus nimmerme verlat«. 
Id., Luth. Narr, 83. Kto. - «Welcher der 
merer wöll sein, der sol der andern allen 
diener sein», Dläl., A, 4 i^. — «Der merer 
hanff der beiden . .» Bmnf., Anstos.s. 9«. 

Mergeln, mit Mergel düngen. Scherz, 1082. 
Lexer, 1, SliO. — «Weiher von hftbem oder 
von hofflnten uss des andern acker mergien 
wU, dem bül CS niemand weren, und wcuna 
einer also uss des andern g&t ein jochartin 
gemergkl, so sol er ime zweine sester rogken 
dovon geben». Riespach, 14 Jh. Weisth,, 4, 6. 

Mergeln, plagen, mit Mühe und Arbeit über- 
laden. Schmeller, 1, 1648. — «Wie diok hat 
man sie (die Bauern) für gerieht «nd recht 
ambtriben, und bitz uff das marck hinein ge- 
mergelt» ! Zell, Y, 2 — «Sie »eiod dooh schaff, 
wiewol utegemergd^ von den bSeen hirten». 
CapÜM. Tn - r, H. 8 b 

«Merhirex oder weiss Steinbrech». Bran- 
sehw., Diflt. 92*. Lifhospermnm ottofsAl«. 
Kir.schl , 1, hbb. 

Merken, von Mark> gränsen. — «DiedSrf- 
fet die an dtsz dorff aMrMenl». Sandhofen» 
lö Jh. WciMh , {. 1Ö2. 

Merlin, merlus, merola, Amsel. Sehers, 
1088. — «Die troaehel nnd du wmtUm, ~ ÜAd 
ander ^^ v 'ir' lin .. Gottfr. v. Str., 1, 23!. — 
«Der tnerlitiiebery . Batzendorf, 1339. 1464. 

Merre. Merhe, Mfthre, Stote. — <■ . . so 
lieff der henfrst nit nach den merrni*. ^Turnrr, 
Müle» A, 4 ». — Pferde laufen dahin «da die 
fltmvN weiden sich». Id., Virg., m, 6 — 
«Mit merrenmüch nert er da.s kind, — die man 
bei ^ildeit rosäen lind». Ibid.. 8 

«Merrich», mergulus, Tauchente. 1881 • 
Heiml. Buch, fo 44. 145H, Brnokor, 280. 

MertrObel S. Mtcrtrübd. 

Merwander. S. Meeruninder* 

Merzenkalb. im März geborenes Kn!h. daa 
für besonders fett gilt; heute sagt man bei 
ans: brfiUen wie ein Mirskalb. Fig., gemeiner» 
vngeiogeiier, nnfeiehlMhter Menaoh. In dem* 



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— 841 — 



i'brn Sinn : Merzenkivd. — «Mine sün, die 
nerumkmd, — wer sie strafft dem sind sie 
M: Mttnier, Selislro., f, H — «Teh liftb 
der merUeiikiiider vil, — der koinf r straflfe» 
lidea wil>. Ibid., b, d b. _ »MerUenkinder sein« 
fault — du Ist ä%r Ivdrariaeli stand». 
:J, Luth Narr, l->9 <S>hlriffpt dann das 
merttenkaib, — und ist der win im also gsand 
. . .» Id.* Vh^ 68. 

Mes8, Messig^, Messing, — «Wirt Gold ver- 
aiicbt mii JUess oder Kapfer . . ..so spricht 
Bui es sei . . ■ ntt refn» Oefl«r, Fred. n. L., 
62 «. — «Rost von mesz oder kupffer». Pries, 
22*. — «Tacia« rauch von ealmei, so man 
MMt^ aiisK lnipfRn>nae1iei».Bniitebw., Chir , 
T2Sa. - «Knpffcr, r.ian» bl^ od«r mm». 
Ziegler, Bücblin, E. 4 

Heuen, Messe halten. — «Wollet nmb 
Gottes willen euch messen amb gelt also zo 
mmm: Hohenl., C, 2 <>. — «AH ir Icunst ist 
■Msm ... Da hatt man ein gantze wocb ge- 
messen*. Blindenf., C, 4^. 

MesHin, von Messing. — «Ein measin uber- 
fnldeter ring», laöü. Golilscbni.-Zanft, 7 — 
•6 and >/< seh. nmb ein tnesnn roucbvas». 
1417. S. Tbom. Fabr. — •Messin pfennelin». 
1146. Sem. Arch. — «Ein messener liehtstock». 
1499. Ludw. V. Odratzheim. — «Ein Fingerlin 
dss tussin oder knpferin ist nnd fin vergUU 
dft...» Oeiler, Post., 8, 52«. — «Zinnen und 
wssen Geschirr». Id., Narr., 79 bt — •Messin 
trat». Brunschw., Chir.. 100 — •Mtutn 
ireCiin». Id., Dist., 11 ■. 

Xeumeister, Qeometer. — «Sprechen die 

Mmmfis-tfr das ein jeglich Ding das do gantz 
rund und simmel si . .» Geiler, Bilg., öO*». 

Messtag. Jahrmarkt, weil da eine Hut* 
»afgerichiet wird; wegen der Belustigungen 
die dabei ätaitfinden, wird da« Wort auch im 
Sinn von Belustigung genommen. ~ «. . . Als 
loser Jungkfrawen thund ... so sie ob dem 
Brennen stond ein Stund oder zwo ?.u gaf- 
felen, ein guten Geschwätz und ein Meattag 
do Q&ichten mit den jongen Queiton . . •> 
Oeiler. Post., 4, 8b. 

Beute: Metsdi, Jahrmarkt. 

Mettin. hurac matntinae, franz. matines« 
die nach MitLernacbt beginnenden Chorgeeilnge 
der Klosterleute, — «Es ist mancherlei Zen, 
es isf Mirnacht, es ist Mettin am Morgen, es 
i»t der Hau icrcyet, e» ist Vesper». Üeüer, 
Brie., 1, 26 — «Wann ein Ley am Morgen 
früe tn der Mettin gieng, das i^t ein c'it 
Werck, und er ist es nii schuldig liiun». 
Ibid., 1, 72 — «Nun sein doch vil Klöster 
die geordnet seint uff das schowend Leben, 
V9d die hon vil ze schaffen, vil ze singen, 
!äng Metttnen, es ist das lengste Ding, ir 
Singen ist oq End i wie seind die da geschickt 
ni eim schanwenden Leben? ee das sie uss 
(iogen 60 seind tie mfid, mcr lieUig dann 
heittg». Ibid., 1, 18 «w — «Kit thun als die 
Bodnr tiran ; spar dein Bochen, Ms in die 
ßmttr Mettin». Ibid., 1, 36 iJ. — «Freuw dich 
Bruder und nit erschuder das man in den 
drei fiiutam MtMum noob. Oxdenvng der 
Xizeiuii TMt UoiilBt und nmplet, wu ee 



wert nit lancf^ wan bald gat Kug hinnoch 
und der helle Tag kompt». Id., Narr., Hih. 
FInrter MetUn, In der nteiniechen KIreben' 

araohe tenebrae, die horae mattitinae am 
ründonnerstag, am Charfreitag nnd am dar- 
attf folgenden Samstag, wo dfe angesflndeten 

XerTTTi nach und nach bis auf eine ausge- 
iüscht wurden. In der Fin&terniss erfolgte 
dann in vielen Kirchenein Lärmen und Schreien 
des Volks, dessen Bedeutung Ouill. Duranti an- 
gibt. Rationale divinorum officiorum, Strassb., 
1486, f» 178 •> . «Vocifemtio et tnnnltns po- 
]iii!ari^ qui tunc flt, concrepatio est Judae 
proditons et tumultos eohortis quem cum 
gladiis et fttttibus Judas contra Chvistum ad» 
duxit . . . . » «Pnstca fit cum manu v, i alio 
instrnmcnto (.waiirscheiniicb mit einer Eatsche, 
wie noch hentcntag in einigen Gegenden) qnlp 
dam «nnitn!» ante Inminis rcvelationem, qni 
sonitus reyni scntat terroris corum incussionem 
vel ex tninuku oohortis vel ex terrae motu». 
Auf solche Gebräuche scheint sich die Gei- 
lerschc Stelle zu beziehen. Das Wort bochen 
ist in doppeltem Sinne genommen; dem Con- 
text nach ist Boeher hier ein UebermQthiger; 
bochen heisst aber auch toben, lärmen, wüst 
thun ; also : warte mit deinem toben bis die 
Finstennetün konunt, da mag u dir erlaubt 
sein. 

Mettinetern, Stella matciina, Morgenstern. 
— «Da mich die Mettimit^men lobent, wa 
waresta ?• Hieb '6B, 7. Oeiler, £v. mit üieL, 

Metsblank} blaoo, albos, französischer 
Name kleinerer SllbermfinEen ; JMsMenlfr, 

Metzer Miin/t die der Nachl arschaft wegen 
auch zu Strassbnrg gangbar war; am U60 
galt sie tn Strusb. !>/* Blappart Seben, 
1()H9 — tDic rr.iinssrr und wehsseler, die za 
bancke sitzent und husgenossen sint, soUent 
ouoh nit me dann Ten swSlf «MliMmlwi einen 
pfenninr 7ft gewinne nemen und an z^^'cnczig 
blapphartea uuch einen pfenning». Um 14(30. 
Alte Ordn.« B, 91, Sft. — «Alt meUblankem 
oder ander alte miintzen». 1482. Goldschm - 
Zunft» 74. — «Do brochten sie im dar einen 
Zebener, einen Metzplancken, oder was ea 
denn was, der do zehen Pfennig galt». Geiler, 
Post, 8, lOö «. — «Fünf Sielen ... da« ist, 
wenn mens nureobnet. also viel als vier 
strossburger Grossen, oder fünf Metzplancken, 
do einer zehen stros&burger Pfennig tbut». 
Ibid, 4, »0 «». 

MetJ5e. Theil des zu malenden Korns den 
der .Müller als Lohn behalten darf. Scherz, 
1058. S auch Multzer. — Der Fronmüller 
von Bal&chwiller soll «von den hftbern nit 
mer ze meUge nemen, dann von dem mut vol 
einen geetriehenen eester kern». 1418. Weietb., 

4, 60. 

Metze, fem., Zuber. — «Ein Metse oder 
Bütte». Geiler, Geistl. Spinn,, 0, i 

Metsein, tödten, schlachten. — Viele worden 
«getötet und gemetstet wie die bfiner». Adel- 
phus, Türk., C, H a. — «... die euch Stelen 
and uuMsn wollen». Bataer, Weiss., g, i ■ ; 
k» 4 ». 

lUtalgtB, bente uetMi, eeblnehten. 

16 



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». wie Tnes^sfhwein, die wir metßgerfwöllen*. 
Manier, Luth. Narr. 47. — Za Florenz war 
ttin Wirth «der hat die gest za tod geschla^n, 
ODfi sie gemetziget und für Schweinefleisch 
vcrk()ufft>, Fries, 31 — f Scheren and meUigen 
die schaff». Zell, V, 3 b. . «ir habt each be- 
kleidet mit der wollen, und das fny«7,t ge- 
metJtget». (Ezech. 54, 3). Wurm, Balaam, i, 4*'. 

— «Gott weite zuletzt des mettigen» and 
mördens ein ead niMhen». CSapito, Treger, 
D, 4 b. 

Mewen, das Maul beim Kaaen bewegen vd^ 
gewisse Thiere. — «Ein Ochs, der die Speiss 
nach dem Essen mewet, . . . das ist denn so er 
mit dem Maul also mewet ; in Schwaben spriehet 
mau im Ydxigen». Gelier, Sflnd. des M., 7 
Was ist Ydrigen ? — «Ein Äff sitzt efcwan 
und mewet und kuv,et oben als css er, und 
hat doch nüt in dem Mai*. Id., £meis, 69 b. 

— Der mmet die Speise vorbin, mniinat*. 
Id., Süttd. des M. 

Dasypodius : *meweH^ raminare». 

Mieiiel, adj., gross, EaUraieb. Sehen, 1042. 

— «Manie man — In michdem rcA'* alle kain>. 
Gottfr. Y. Str., 1, 7. Eto. — «Eiu michel teil». 
Bihteb., 48 Ete. ^ KSnig Konrad «beeamete 
ein michel v ier». Glos., 88. — «Es koment 
dar Ittte eine michel menige». Eis. Fred, 1, 
81. Bio. — Bs kam «der tftfel eine midksl 
Hchare». Märlcin, — 'Ties fmdo^tu Ja ein 
michel teil». Altswert, 18. — «Des sahen wir 
einen mitM» etriu. Ibid., 17. — «Do habent 
sie gefangen ein michrl Vile der Fische». 
Geiler, Post., 3, öti — «... Und gieag ei« 
miehd and ein grosse 8ehar mit im*. Id., Ev. 
mit Ussl., 62 b. Etc. — «Noch sind der ein 
michel teil ...» Harner, Nb., 49. — «Der aften 
ist ein michel teil . . .» Ibid., 56, 184. — «Des 
heiigen erütz ein michel stück». Id., 4 Ket/.er, 
D, 1 Ii, 4b. — «Der ist na gar ein michel 
teil». Adelphas, Murin, 66 a. — mkhd 
teil von fabeln». Zell. Q, 4 » Etc. 

Adv., sehr. — «Amorat . . . sante gegen den 
«vistra elMii mMM grossen hartt». Kön , 866. 
Miese, Moos. — «Wenn man einen Baum 

Efropft nnd mies$ daramb schlecht and mit 
last verbindet . . .» Qeiler, Sftnd. des IL, 68 b ; 
Arb. hum., 28 b. 

Dasypodiufi: »Micss, muscus». äcbmid, 3B6. 
Ktote, Mietewan, Gabe, Lohn, Geschenk 
nm einen zu bestechen. Scherz, 104:^. Zu- 
weilen : Mute. — «... daz er deheinc miete 

— Höhte gebieten oder getroben». Gottfr. v. 
Str., 1, 101. — Lässt der Schnltheiss von Selz 
eine Geldbusse nach «ano miete und anc miete- 
toan, do sol ouch der vogt abelau». 1310. 
Weissth., 1, 760. — Die strassb. Bathsherrcn 
sollen von Niemand «deheiner siebte miete 
Bemen noch mietwon*. 1849. Kön., Beil., 9ä7. 

— Aehnlioh in allen (hrdnnngen wo von Be* 
amten dte Rede iet. Ete. — *MiUe kande onch 
hievor machen swigen nnd klaffen». Kön.. 605. 

— «Einer hetc grosse ding za handeln, nnd i 
der eebiekt gen Rom groes müt nnd eebenek*. \ 
Guldin Spil. .-15. — I)ie Rathsherren sollen 
«dehein schenck, müte noch mitwon nemmen». 
1488- Kdn«, Beil. 947.— «üfMcii» Gaben, nuaw*. 
Qeiler, Bv. mit ümL, 6 «. ~ Faleeba Bltbe 



' «näraen gaben, schenck und miet». Brant, Nsolu, 
4U.— «itfiei, früntschafft, all worheit ambkert». 
Ibid., 48. «Sie künnent iets ein fluid m- 
dencken, — mit ^^nbrn, mieft^i, grossen sehen- 
cken — tnmherrenpiruuii eim kind erwerben». 
Murner, Nb., 84. — «Bin frnmmer Börner aoll 
sich Schemen — gaben, nt»>fen. geld zu nemen». 
Ibid.. 937. — «Wan die pestilentz regiert, in 
vil landen den ertzten grosz gab nnd mykt 
geecheuckt würt» Brunschw., Pest., A, 2 b. 

— «Nicht umb äült, gut oder myet . . » Adel- 
pbtts, Hörin, 54 b. 

Milchling, Säugling. — «Den mUe^üin^ 
milch geben, den staroken starok speisz». 
Butzer, Neuer., F, 2 «. 

Miltou, Hiltow, eig. Mehlthaa, aach Than 
überhaapt. Scherz, 1044. — *Mütou. rabigo». 
Herrad, 195. — «Das ist rehte ein böse mil- 
tou der die fruht verderbet». Taaler, 287 (49). 

— «In dem mätouwe». Feldname. Tränheim, 
141S. ~- Bacchus «güsz uns diu safft andMfl- 
taw in» (ros). Brant, Thesm., b, 8 b. 

Der Mtiiiie bAeh, das bebe Lied. «Ajens 
sprach die brut in der miiinen biiche . . .» 
Tauler, 466 (81). — «Züch mich hernach dir 
... als gesenriben etat in dn* fRtmw Me%». 
Guldin Spil. 73. — «Das bftdh dar mäuMiMlfM 
seU». Pred lagoits. 

Minne, kindiseber und bei ftiteren Kindern 
geringschätziger Ausdruck für Mnttrr, f lross- 
matter. — «Ir alten minne and etten ...» 
«Blns ist did minne, eins ist din ett». Conr. 
V. Dankr , v. 139, 824. — «Sprich: wa ist mein 
Vatter, wa ist mein Hnter? nlt sprich: wa ist 
der Vatter oder der Btte, oder wa Ist die Hnter 
oder die Minn? es ist ein schandrliche Ge- 
wonheit hie und wer ein anerhort Diug in 
dem Oberland». Geiler, Ev. mit Ussl, 195 a. 

Minelsncht, Art Anssatz. Schmeller, 1, 1671. 

— *MüseL3ueht. morphea». Gersd., 80 •. 
«Missbacbenes brot», ecbleebt gebaeken. 

1461. Alte Ordn., B. 24. 

Missban, schlecht ausgeführter Bau. — <Da 
thunt sie fal Tagwerck, da arbeiten sie un- 
truwlicli ... und wen sie etM an ein Ulissbuw 
machen, HO gedar es uieman sagen». Geiler, 
Ev. mit Ussl., 148 

Missdienen. schlechte Dienste leisten. — 
«Du meinst es sol dir wol dienen . . so 
missdienet es dir». Geiler, Süud. des H., 70 
Ev. mit Ussl , 87 b; 7 Scheiden, H, 5 *. 

Missdienst, Gegentheil von Dienst.schtechter 
Dienst. — Man weiss nicht «was Dienst oder 
Missdienst ist. was Sünd ist oder was nlt S&nd 
ist». Geiler, Christi. Kün., aa, 8 ». 

Missebnwen. schlecht bauen. — *MissehutDet 
Johannes dis g&t ...» 1291. Str.-Bez. Arch. 

Miseebagen, schlecht behagen. Seberz, 1062. 

— «... wan ez den oren mtssehaget». Gottfr. 
V. Str., I, 88. — «... Behagen noch wis i e 
haaen . . .» Taaler, 431 (74). 

3li8sehelle. fem., Missehel, masc. (selten^ 
Uneinigkeit, Streit Scherz, 1058. — «... ^ wir 
debeine mftedMIe mit in gewonnen». 1861. 
TTrk., 1, 355. — «Kriege nnd missehelle die 
wir mit einander hettent». 1879. Eist, de S. 
Thon«, 886. — «Die i n < i rw> < g t nmbe dat gftt 
Bft Dambadi». 1816. Spit Arob. >*«... dm» 



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keine müseheHe under in werde». 1355 
GoldschnL-Zanit, ü. — «Do erhob sich die 
wrinehtR§ swieehent dem . . . bisehove md den 

borgern». CIos , 7h «Do erhob sich aber 
f roeee miandiäle und krieg». Kön , 82ö. £tc. 

— «. . . nmbe den «MtedM der leidir zwischen 
uns Tinde Och ist». 1261. ürk., 1, 364. — 
fDnrch miszheU und zwitracht — "werden onch 
grosse ding zerstört*. Brant, Nsch , 95. — 
^Mancherlei ewitrMhtiudiiMMM»* Adelpbos, 
Barb , 11 b. 

Mifisehellen» nicht zusaramenstimmen. — 
«*^enfte und ritterlicher pris — Di» misse- 
käUut alle wis». Oottfr. v. Str., 1, üH. Etc. 

— «Wer da verwilliget (in die Anfechtung) 
der entpfindet nicht, wer aber miaMkätt der 
entpfindet es». Qeiler, Brös., 2, 42 b. 

Mieeehelllg, nneins. — «Swa weist das 
zwei menschen muffeheüigmnaä gegia einen- 
dem . . » Bihteb . uü. 

Mieeehellnng, Uneinigkeit, Streit — c . . das 
dn misseheUunge machtest under iemanne . . .» 
Bihteb.. ö5. — «Von der miaaehdlunge wegen 
iie sie hant gehabt». 1360. Taoherznnft, 6. 
— > «Krieg nnd imitthdluna» . Ooldin Spil, 6ö. 

— «Das ist ein Zeichen der Uneinigkeit oder 
der MisthtÜung zwüschcn Gott und dem Hen- 
sehen». Geiler, Selenp , Hl b. Etc. - «Die 
minMlung seines worts und lebens». Supplic, 
B, 1 8. Etc. 

Mieaehfiteii, schiecht hüten, ächerc, 10&2, 

— Heben die Farster «mmmMM . . .» Lebersn, 

13 Jh. Weisth., 4. 268. — Den Wald *misse- 
MUen». JBhersbeim, IdiO. Ibid., 1. 670. — 
«. . . de da dieh ie mit werten miumMu i . . .» 
Khteb.. 4,-5. 

Mieeejeben, läognen. — «Wer das der erste 
bftber dem noebgenden bftber den kenff weite 
misujuhen. sn orzü^et er es mit dem knehte 
ood mi( den hfibern». Oberhergheim, lö Jh. 
Weietb , 4, 148. 

Miesemalen, schlecht malen. - «Wnrt ein 
mnller za rede gesetzt ombe missemakn ...» 

14 Jh. Urk., 2, 208. 

Missf'mplig. Lexer, 1, 2068 : missemcilijj. 
durch Flecken verdorben ? — Wenn der Keller 
der Aebtissin von Eschau die von den HflUern 
von Achenheim zn nährenden Schweine *mis8e- 
meiig vindet, so sint sie besäerang schuldig*. 
1428. Weisth., 6, 487. 

Mieeescheren, sehlecht scheren. — «Wer 
onch das dheinre museschüre und eime sin 
t&ch verwerloeete . . .» «Der also misac' 
tckoren het . . » 1362. Tuoherzunft, ö. 

Miseetreten, einen Fehltritt begehn Scherz, 
l€B4. Wenn eine Frau •missetrittet, des sint 
d!*» andern fro». Eis. Fred., 1, 240, — *Miss- 
drit er an einem Sprossen (der Leiter), so feit 
er vil schwerlicher denn er uff ebner Erden 
Äel». Geiler. Bilg., 175 b; löe b. 

Mieeetroet, Trostlosigkeit. — «äii vellent 
in misHttut und in zwivel . . .» Tenler, 65 
(11). 

Miseetröetea, den Trost benehmen, ent- 
mathigen. Scherz, WbA. — «JflneMMeii ander 
löte ze gotte». Bihteb , 83. 

«Miaseweben», schlecht weben. 1437.Tttcher- 
aeeft, 6«. 



Misse tmw nnp. MisstTfincTt. '^fnnc'fl an Ver- 
trauen. — «... umb die missetruwunge die sic- 
her ttfgestanden ist . . ,» Nie. Basel, 800. 

Mis.Hewirken, schlecht arbeiten. — «Were 
es auch das dehein goltsmit jemanne misse- 
wirkete, an welrhande etfiflken daa were . . .» 
186:1 Goldschm -Zunft. 4. 

«Mieeewarht der antwercke», schlechtes 
Arbeiten. 14 Jh. Urk , 2, 20i. 

Missfall, Missfallcn. ~ <S Augustinus, der 
dü hat gehabt ein Missfall aller der Ding da- 
mit dise Welt umbgat*. Geiler, Selenp., 
197 b ; Post., 1, 31 b; 2, öl i>. Etc. — Die Do- 
minikrintr wollen Maria «in erbsändlichen 
missvnii biiagen». Mumer, 4 Ketzer, 0» (sie 
wollen sie, als in Erbettade empfbagen, sdH- 
fällig machen). 

Mien^lanben 1. Falscher Glauben. — «Umb 
des ünglaubi tis « der Missglaubens willen ward 
verblendet vun Paulo dem Apostel Elimas, der 
da was ein Schwartiücünstler». Geiler, £v. mit 
Ussl., H5b; Narr, I.M2b. — «Luthers leren 
alle zeit anfencklieh wol und lieplich infürct, 
und doch entlich sticht uff den miseglaubtn*. 
Murner, Luth. Ler., B, 2 b. — Ketzer ist einer 
«der ein misgglaubm hat» Butzer. Treger, L, 
4 b. — «... mit missglauben und allen lästern 
die weit überschütten». Id., Neuer., D, 2 K 

2. Treulosigkeit, manqne de foi. — I>er 
Kaiser that den Mailändern «grossen 8ch;i(Irn, 
lals sie dann wol verdienet betten mit jrer 
lantreuw und mis»gkmben*. Adelphus, Barb., 
' 24 b. 

Misegttnder, Missgönner. — «Feind nnd 
miszgünder». Hingm., Cäsar, 121 «. 

Hieabandel, idlleehte Handlung, Sünde. 
— «Dorumb das er die Worhcit hat von dir 
geseit und das das du thust, deinen Misshanckl 
und deinen Falsch». Geiler, Post., '6, 102 ». 

Miasbandeln, schlecht handeln. — Ein 
christlicher Fürst ist «in stäter foroht . . . das 
er . . nit «testomgtf». Buteer, Oase Niem.» 

0, 1 b. 

Hissbandlong, schlechte Handlung. — «Soll 
ich allein entgelten der aadern «tMAomOimy?» 
Zell, d, 1 ». 

Mieanennen, falsch beneoaen. — •So es 
aber aft gelsttieb, wie kaa maae also MiBS* 
nennen 2:cistlich?» Wurm, BaL, f, 2 b. 

Missachmaeken, aioht sohmeoken, widerlich 
sein. — cBi wtiistdmadM dir alles and ligst 
also in dinem Gemüt zu schwelkern». Geiler, 
BUg., 80b; 7 Soheiden, 1« 6«} Pred. von 
Maria, B, 8 b. 

Missthun, einen Fehler begehn. — <Di ' 
Sobald, das klein Misstun des Kinds ist nit 
ürsaeb das dn es also . . . daitit sddahan». 
Geiler, 7 Scheiden, H. 4 «. 

Miaswirkunjf. schlimme Wirkung. — «Be- 
tracht die grossen schweren Sünden und Miss- 
toirkungen böser Werk». Geiler, Bilg,, 67 b. 

Mistbellerlin. kleiner Hund. — «Die kleinen 
Hündlin, die MistbeUerlin machen mer Geschrei 
dann vil Jaghund». Geiler, Narr , III b; Bros., 

1, ö4b. — «Edeifrawen . . die me liebe uff 
die mistb^erlinf uff die kleinen hündün legen 
ab off got». Pauli, 180. 



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Miltehty mistig, kothig. " *Mi»techie stet- 
taii». Bransehw^ Bist, 194 *. 

Mitalle, gänzlich, ganz and gar. Scherz, 
1066. — «Er verwandelte der mite — AI sin 
limie und eine ttte — ünde wart wntaBg ein 
ander man». Gottfr v Str., 1, 16. — «Wenne 
die fünf tage uskunuueat, ao bist da denne 
«Mail« raine». Hl«. Baael, Bek. Tanl., 64. 
Etc. 

Mitewist, fem., Zusammenseiu, Gemein- 
aehaft. — «Der frände früiides bflda treit — 

Und in dem herze vicnt ist, — Daz ist ein 
freislich mitewist». Gottfr. v. Str.. 1, ]M)6. 
Mitsamkeit, Oeselligkeit, Ifilde. Beneeike, 

8, 1. 193. — «Der tempel Clemenrir^ . . . seinen 
(CäsarsJ Sitten nit ungemesz, seiner mitsamkeit 
kalben, erkant lat». Ringm., Cäsar, 131 «. 

Mittehellen, mithcllen, übereinstimmen, 
Scherz, 1066. — E& ist uqü nützlich «daz wir 
aoliche ghU ding geloubeut nnd der heiigen 
- gesobrift . . . nütUhäkHit»» lüc v. Laiifen. 
Gottesf^., 191. 

Mitteler, Art Wollenzeug. — «Ein mitttler 
tftch». 1401. Tucherzunft, 20. — 15 umb 
wiesen mitttler ander das crütze» an eiaem 
Messgewand. 1418 S Thoni. Fabr. 

Mitteling, eigentlich Miethling, presbyter 
mercenarius, Priester der keine Ptründe hatte, 
sondern für seinen Dienst eine bestimmte Be- 
salüang,Uiethe, erhielt — «Nit was ir Meinnng 
dM sie wolt ZQ den Mftnchen and Pfa£fen 
gon, jetz zu dem Leatpriest«r odar MitU- 
Ittta , . .* Geiler, Post.. 1, 14 

Model, maao.. Modell, normales Mass, Form. 
Scherz, 1059. — Die Masse sollen gemacht 
sein «noch dem model der daran köret», 14 1 
Jh. ürk , 2, 928. — Dia nteker tollen kehie| 
eii<;' PL' Garne und Korbe brauchen «danne , 
der model ist», im. Alte Ordn., £. 1. - lüagt 
tUn MtUler tos Bisohweiler, ein Nachbar habe I 
ihn «überbaut», so «so! man den ührrbuwi 
empfinden ond suchen, and den model uemen 
Ton der nidenten mälen Über fleh biss an 
die obcrsto^. 1458. Hanauer, Constit , 3:U. — 

— «Wein entpfahet die Mass, Model oder 
Form wie dann da« Geschirr ist». -Oeiler, Et. 
mit UshI., 15 — «Ach wer sein buch ein 
model fein, - das man alle bücher g^sz da- 
rein». Murner, Luth. Narr, 90. 

Modulen, die rechte Form und Grösse geben. 

— «Wanne die meder das houw abbringent, 
so sol der meiger das houw moduUn» (zu 
Haufen machen). GriMpaeh, 16. Jh. Waisth., 
5, 888. 

Mog. Verwandtschaft S. auch Magen. — 
«Das kind tiu elten btrngt nnd nuy». Brant, 
Nsch., Ö8. 

Mole. S. Meie 

Molisen. — «Ht r Tirrtholt Swarber hat zu 
Ichen das mol^sin au licr münzcu*. 14 Jh. | 
Urk., 2, 280. — Die eigentliche Form ist wohl i 
Mäliten; ich vermuthe, das Wort bedeutet den ' 
Stempel, mit dem mau in dem 31üazhuf auf , 
Gold und Silber das Mal, Zeichen, prägte ' 
Die dafür bezahlten Gebühren war B. Swarber 
als bischöfliches Lehn angewiesen. 

Mon. S. Matie. 

Monfoier, Neumond. — «Judith . . ^ vaatat 



alle Xa^, ausgenommen die Sabath, die Mb»* 
/«yr und die hoohsattlichen Tag». Goiler, 
Selenp., 201 

Monacbini Monat. — «Am nünden Tag des 
MoMtehin» des Abrellan . . .» Oeiler, Post, % 
114 t. 

Moniter. monstrum. 1. Etwas seilsames, 
aagekeu«rUch«i. ~ «0 was grotsen Mmtter 

das ist, mit der grossen Zungen grosse Ding 
redea, und mit kleinen HenUlin kleine Ding 
reden» (seil. thun). Geiler, Narr., 59 \ gvgon 
die Prediger darai Weika ihren Worten ikht 
entsprechen. 

2. Ungeheuar. — «Lamia ist ein JfoMStsr 
und hat Frawengestalt». Geiler, Narr., il9 
— «Sie macht den Menschen zu einem Ua> 
thier, dtt wor ein Mtmter». Id., Arb. hnn.« 

III b. 

3. Muster. — «Gott gibt uns ein Monster 
ewiger Seligkeit». Geiler, Selenp., 120 a. 

l^Iorchen, kleine Jlünze. Scherz, 1064. — 
«i:^in nobel wigt mehr rechter wahi — dann 
tausend mdrditm an der sahl». B^t, E^lgr.» 
Coole, 224. 

Mörderige, Mord. Scherz, 1064. — Ein 
Wald ward abgehauen, •mörierige halp die 
in dem selben beschach». Hofen, 14 Jh. IIa» 
nauer, Constit, 18n. — «Wan morderig usseri- 
halb der landschafft geschieht, so ist es nit 
schantlichen» bei den Germanen. Ringm., Cä* 
sar, 47 1>. — «Heisst das nit mördere^ und endt> 
christisch regiert?» Zell, D, 4 

Mordig, mörderisch, schrecklich. Scherz, 
1065. — «Sie tftnt Iren mordigen schaden hia 
mitte». Tauler, 22 (5). — «Grosse mordige 
bekorungen». Ibid., 813 (54). — cDar mnördig 
TBfiBl». Oeil'er, Bilg., 85 

More, Mutterschwein. Scherz, 106S — 
Man soll sorgen dass das Wicafiarch «schöne 
sy, da« «I oueh kein tnort ij». SnlnnattY 16 
Tl, Woistl. , 4, 136. — «Kin kdler sol haben 
zwo morettt und von den ferlin die do von in 
koment, sol er eint spieen». Fefereheim, 16 
Jh. Ibid , 1, 700 - «Ein Mar machet XU 
Ferlin: was soUen sie der More» vil gute 
tknn dfas sie eie gemacht hat?» Oeiler, Emetet 
82 « ; Selenp., 228 « ; Post-, 8, 47 n. Etc — 
Man hat einen Unwissenden überredet er eel 
gelehrt: «wenn icke dann enehe gaata Aber* 
all, — so kan die mor mer in dem stall». 
Mumer, Sehelm., d, 1 — «Die mor im stall 
musz krönet werden». Ibid., e, 1 a. — «VU 
gröber sind die selben all — denn UMr 
moren in dem stall». Id., Nb., 69. Etc. 

Moriieher Taas, Mohrentons, bei dem viel 
Sprünge gemacht wordon. — «Du dantKest 
mer den moruchgen Uantz vor einem Herren 
dan Tor dem Sacrament, und blitMst und 
gumpest mer binden und fornen vor den 
Menschen dan vor Gut». Geiler, Ev. mit Ussl., 
26 a. — €. . . Sich krummen und biegen als 
weiten sie den moriackgen Tanz tantzen». Id., 
Brus., 2, 76 >; 1, 80 «. Das g am Ende dcj» 
Worts scheint zu beweisen dass der Tanz aus 
Spanien, von den Moriscos gekommen war. 
Auch Fischart, Garg., 1583, f*, I, 4 », kennt 
noch einen Tanz, den er den Moriscer nennt. 
— Das Wort kommt indessen eher aus Italien i 



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— 246 — 



mit Spanien hatten rlaraals die rl?nsi^ischpn 
GeJehrtea keine Verbiadung, desto mehr aber 
vtt B^en; hier BMtttB imm more$ta eia, 
meist von Mohren gctanrtcs Ballet, das be- 
fonders als Intermezzo bei Comödiea diente; 
iifmi ein etrassb. Bumanist ma^ da« Wort 
mitgebracht habon. (Vgl. Burckhardt, die Cul- 
tor der Renaissance in Italien, 2, 36.) Man 
ktBBte et auch in der Schweiz ; ütz Edatoia, 
in seinem ConciUnm (Kloster, 8, 743), sagt: 
i^riag mit dem bapst den Morisckentantz. 

Himie, Mornent, Monid^s, adv., morgen. 
Scherz, 1068. — «Die niatcric die dozA ge- 
boret, die süUent wir morne sagen>. Tanler, 
W (30). — <. . . das wir mome soltent kum- 
■en z6 <^fT hranlonft». Nie. v. Basel, H3, Etc. 
~ €. . . das sü heim zogetent und mom uf 
die p&ltze kement». Clos , 128; Kön., 761. — 
•Der erste der mome früge eö üch kämme . . .» 
Mirlein, — «Der bischuf sprach : knm 
nome wider». Eis. Fred., 2, 116. — «Es si 
hat« oder morn*. Alts wert, 48. Eto. — Wer 
weiss «obe dn dieselbe andaht mome hest die 
da noch hüte hest gehebet». Pred. Ingolt.s. — 
«Einer stürbet hüte« der ander mome». Hngo 
V. Ebetib. Etc. — «Do er abo mefnmt sterben 
$.he . . .» Clos., 56 — «Momdt» frQ . . .» Hü- 
ningen. 1429. Bnrckb-, 60» «So momdes 
m nerektag ist . . .» 16 Jh. Alte Ordn., B. 
U. — Nicht länger «dann monidfs den tag». 
1169. Ibid., B. 1. «Horn zu der Stund so 
BUS diner 8d gwehehen als du denen hast 
gethon, dn mnst strrbcr.». (»eilcr, Bilg , 196 b. 
— «. . . Solt sie mom sterben oder in ein 
frMbd Lud fuwi . . .* Id.f Selenp.. M Stc. 
Geiler hat zuweilen atich morgen. — «Ver- > 
liciu ait hüt und mom». ürant, Facetus, A, 
-> Es «eint nuTrea vil Terlom, — die 
»Ikit singen mom, tnom, mom». Id , Nsch , 
ü. — «Es war . . . heut böser dann morn». 
U.. Layensp., 168 b. — «Der rieh man tranck 
»Is ein gsell, — und asz des momdes in der 
bell». Id., Nscb., ly. — «Man well momdes 
wider dran». Ibid., 112. — «Monutu firfib». 
Id., Bisch. Wilh., 280. — «Heut oder mom». 
Mnmer, 4 Ketzer, B, 1 *. — «üeut ston wir 
tdl^eMni Hallen nider». Ibid., tfb. ... .Der 
mten gibt er nrlob htit. — mom soll die 
SBder im euch nüt». Id., ücuchm., F, 3 b. — 
«•• .all dftaa ein fürsichtiger dut, — der sein 
ilinp zasammcn ^bindt — uff das «rs momes 
Wider üüdt». Id., Bad., J, 3 Etc. — «Heut 
diu, mom ein anders». Wurm. Trost, 61 <■. 
Etc. — «Menschenwort . . . beul geeetst, mom 
^ideiTufft». Zell, c, 4 b. 
Dasypodius : «mom, crns». 
Menüg, der momige Tag, der morgende 
Äg. — «Morn wil ich es thun ; und wenn i 
der Mom^ Tag würt, so sol er aber sprechen : I 
■Jora wil ich es thun». Geiler, Ev. mit Ussl., ' 
178 b. — «Kein mensch so hoch hie kuraen 
mag, — der im verheiss den momden tag». 
Brant, Nscb., 3*J. — «... so knmpt dann erst 
4er momt^ tag». Ibid., 38. — Zarnke ist zu 
tubtil, wenn er, 363, bei dieser Stelle frägt: 
•iollte mit dem Worte momig noch ein Doppel- 
liin bezweckt werden ? im Qothischen beisst 
betrtbt sein, ahd. Moma moeetieia». 



Zu grösserm Luxus >tftttp| orJnTich noch das 
I engUsohe to wtottm beifügen können. Das alles 
hat aber hier niehts sv sehaffen ; mornig ist 
' einfach ein von mom gebildetes A4jeetiv. — 
«Der mornig ug würt bringen dir . . .» Mur- 
ner, Virg., h, 8 *. — «Wir seilen ait sorgfeltig 
sein uff dw momiftn Uff».ilBnuiC, Zehadea, 
b, 3 

MomAger, einer der Alles auf den momtoefi 
Tag verschiebt. — «Die Sorglicheit f r 3ff>r' 
niger die ir Penitenr. ^verziehen, morn, mom, 
und nimmermehr hüt». Geiler, Br9s., JB^ 79 *. 

Mörseletein. S. Mürethtein. 

Mörter, Mörtel. Scherz, 1068. — *MorUr, 
cimentum». Herrad, 198. — «Die einen tra- 
gent steine, die andern tragent möH<?r». Tauler, 
lÜO (34). — Ein Ort «mit steinen und luörter 
usKgefuUet». Adelphus, Bhodis, B, 3 — 
Mauern um die Weingärten «von steinen und 
on mörter». Nachtigall, Psalter, 161. 

Mörtlich, mörderisch, schändlich wie ein 
Mörder. — *MärÜich schwär dal man bi dem 
win». Brant, Nscb., 85. 

Mos, Moss, neutr., Moor, Sumpf, Moraste 
Scherz, 1069. — Der Truchi^c»» hat ihn er» 
mordet und «In die mos getragen». Gottf^. 
Sti , I, ]'\0. Etc. — Wenn der Grund eines 
Brunnens «ein Mos* iit, so ist das Wasser 
wüst nad sieht mens nit nffspringen». Geiler, 
Brös., 1, 24 a. — 'I'a sie hinweg glengcn. da 
mnssten sie über ein kleine JICom gon . . da 
gesteekten sie and kanden weder fainder sieh 
noch für sich kommen». Id., Ev. mit Vs^l., 
216 — £in Narr ist «wer zeigen dut ein 
gute Btross, — nad blibt er in dem pfBts and 
mose». BraTit, Nsch., 23. — «Man lotiffr da- 
raffter uff den gassen, — im mose» (KothJ. 
Ibid., 11^ Sohndd, 890. 

Mösch, Messing. S. auch Mess — «Rot 
mösch schinet ettewenne also golt, aber es ist 
ime verre». Tauler, 182 (82). 

Mösch. Vucab. opt., 11, hat: auricalcum, 
mösch. Kann dies aber zu folgender Stelle 
passen Y Es ist eher an eine Art Pelz ea 
denken «. .. ein siden rock — mit mösch 
und iiermel (^Hermelin) underzogen». Murner, 
Genehm., x, 4 b. 

Mosig, Mttssig, morastig. — Crcma war 
umgeben «mit wasserflüssen und tieffen mon^^^n 
bdmn». Adelphas, Barb., 26 — Karpfen 
«usz den weihcrn and müssigen gruben seind 
nit gut». Fries, 41 ». — S. aach rietüf. 

Mucker, munter. — «Was nooh auo fUsoh 
und mucker ist, iia.s ist noch ungestorben». 
Geiler, 3 Marien, 11 «>. — c. . . So stostu dan 
gern auf und witrst wmdttr «and waeker . . .» 
Ibid.. 44 «. 

Müde, Müdigkeit. — «Ich gloubs, das im 
die miede tet, — als ob er nie geritten hett»* 
Murner, Nb.. 211. — Ob sie wäre «ret mÄls 
nider gsessen». Id., Virg., ü, 2 ». 

Müden, Mttdigan, ermüden. — «... als sie 
gemüdet waren . . .» «Durch wunden gemüdiget, 
hüben (aie) au hinder ßich zu lauffen» Ringm., 
Cäsar, 26 b, 13 b. 

Madern, niedergeschlagen sein, kränkeln, 
von den Vögeln — «Ein Rotbrnstlin oder ein 
Brantaeislln wenn sie ... in der Stuben aitaen 



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sa müdem und lond sich faiieii, du iBt «ia 
Zeiehen de« Todes». Brös., 2, 11 b. 

Muff, Mupf, den Muff schlagen, Muff 
fipreohen, M%ffm, spöttische Geberden die m&u 
lunter dem Bücken Jemandes macht. — «Was 
ist den Muff schlahen? Es ist da du lang ein 
(gelobt hast und Guts von im gesagt ander 
•ein Aiitlltt, und abbald «r den Bu wen keit, 
so rümpfest t!u die Nas, die bcwegstu mit 
Qeberden und sohlechat im also den Mv^ nach, 
oder maehest im Eieltoren mit der Hand oder 
ein Storckenschnabel ; 1 is heisset den Muff 

geschlagen . . . Den M^ff schlahen ist mit 
feberden die Nae rfimpfen oder Bselioren 
machen». Geiler, Sünd des M., 43 1>, HS»; 
PosU, 3, 88^. — «Sebent so haben sie im 
(Gflurieto) den Mupf geschlagen und in ver- 
spottet». Id., Post,, 49 » ; 4, 41 » ; '6 Marien. 
54 a. _ fUeiulich schlecht sie dem gonoh 
den muff», Mamer, Nb., 87. — «... so SMÜeeht 
fr c)ir aaran den muff*. Id., Schelm., b, 1 
— «... und schlecht all weit uff uch den 
mi0». Id. Oeuehiik., F, 2*. - «. ■ veraehtest 
uns, schleohst ans den muff». Id., Luth. Narr, 
116. — «Die dussen ston, die sprechen: muff». 
Id, Nb., :^4i. — «... uff in dflteii oder wmf- 

fm». Id , Geuchm., H, 4 «. Etc 

Qemma: «Yalgia, est oris reiorsio in deri- , 
iione, «in MMffaekliiAmg. Valgire ant valgiare. : 
i. e. labift rotorquere, den Muff in Gcspotte | 
mit dem Munde schlah<^-n>. Yalgia, valgiare, 
Daeaage, 8« «tt. — Ka. hat Muff für das i 
franz. mou^ sr^nommen und nur an ein Rümpfen 
der LippüLi uDilNase gedachi ; so auch äiober. 
Alsatia, 186*2. 158: «den Mond, Muff (davon 
Mufifei) verr.ielien». Da es aber heisst: einem 
den Muff nachschlagea und dies nicht mit der 
Nase oder den Lippen geschehen kann, so 
scheint mir es müsse zunächst eine Be^vegnng 
mit der Hand gewesen sein, und statt Muff 
mit moue />nsammeni',u bringen, möchte ich es 
eher von dem mittelalt mt^ula, franz. moufU 
(Dneange, 4, 6tf&), Fausthandschuh iMnff), ab- 
leiten. Dieser Ursprung ward frLilich später j 
Bo aehr vergessen, das» schon der Yer&sser 
der Oemma Qemmarow wir iioeh von iüier 
spöttischett yenenmng dei Geeiehta tn reden 
wuaste. 

Muffeln, die Lippen bewegen* — Daa Bte* 

lein «allwcgen nuiflJd es mit dM. Leftsen». 
Geiler, Has im Pt.jB, i «. 

Frisch, 1, 67:1, leitet dae Wort von Mmnpfd. 
Mundvoll, ab, einen Mundvoll nehmen. Ich 
bringe es lieber mit Muff in Verbindung. S- 
oben. — Hente h^et muffein bei ans, enen 
mit starker Lippenbewegung. 

UUcel, Art TrinkgMchirr. — «Ein mügel, 
ein ntterlin odor ein Icmie. oder wai trink- 
gescnirre ist*. Qoldschm. -Zunft, 86. — 

«Ein olein mygelgleselin». Brunsehw., Pest.. 
S7«. 

Müffon. Scherz, 1070. i. Plagen. — «Min 
dohter ist sere gtmüget von dem tüfel». Eis. 
Pred., 1, 87. — «Er gmüget nna niemer me». 
M&rlein, 14. 

2. Aergern. — «Es müget (einen Eeichen) 
das er einen armen nochgeburen het>. Gebete, 
14 Jh. — «Pae begnnde eueliehe dea Ininiga 



knahte sere mügm». Eis. Pred., 2, 26. — «Dise 
▼eiten was des grofen von Fersey, nnd müU 

in, das men ime sine vesten verbrochen hctte». 
Eon., 807. — «Es mügei ein hont das der 
Uder in die kflehen get». Heinr. v. Offinb. 

— «Das hat verdrossen nnd gemügl iie Qe- 
sohriftgelerten». Geiler, Post., 8, 4tf «. £u. 

Hvl, nentr., tmt. mnle, Manltbier. Behert, 
1072. — «Von einie mule* j^ibt nuiij 4 ^ Zoll. 
1«* Stadtr. Grand., 2, 64. — «... nf ahte tnsent 
pferde nnd imde . . .» K9n., 618u — Bin rei- 
sender Stn !. nt hat «ein «NU vol bfleher» ; bei 
einem Steg f&llt «dae mtU mit den böohera 
hinabe in dae iraeeer». Hugo Bhenh. — 
Der Probst von S. Slnrand kann in d^m For-t 
«holtz holen mit vier muUn». 1420. Weislk, 
4, 86. ^ Der Vogt kommt naeb Eaeban «mit 
sehz ros und eime muh. 1H41. Hanauer, Con- 
stit.. 207. — «Der vogt sol kamen out attim- 
halbe rosse, das enlent siben pfert sin ond 
ein muh. Selz, \S\0 ; Weisth . I, 704. Seig- 
neurs et villagee, (i^, wo auch ein Irrthun 
Zöpfls über Halbpfert berichtigt ist. — Der 
Vogt soll «kommen mit nündehalben ros, das 
i6t mit acht rossen ond mit einem muk». 
Breuschwickersheim, 16 Jh. Ibid.. l, 7i ^. — 
«Das ich nit so dam, stumpf und kumpf sig, 
als ein Pferd und ein Mui die do kein Ver- 
stentnuss hant>. Geiler, Bilg, 20< ; Öelenp., 
67 b. — «Wer sin mul umb ein sackptiö' git 
. . .> Brant, Nsch.. 86. — • Km mui icbct louger 
weder ein pferd oder esel». Brunsehw., Peat, 
13 K — «Ein ^osse schar kamftl nnd milar». 
Adelphus. Türk-, B, 6 » 

Mnl, Maul, Mnnd. — Ein Zeichen dass einer 
genug getrunken hat, ist wenn «jm die ougen 
gerotent überlooffen, so er das Glas noch am 
Mul hat». — Geiler, Post., 1, 2i6 b. — Wein 
eine alte Frau hat «ein blow stinckend Mul. . .» 
Ibid., 1, 2ti Etc. — «Der rousz mal hau, 
vil me dann vil, — der jedems mul verstopfen 
wii». Brant, Nsch., 43. «Sein mul (Polj- 
phems) spatziert sn beiden oren». Ibid., 104, 
Uf9. — «Ütih fn»/ würft e r uff liiaehelich, — 
als ob er Sprech : keuatn nit mich ?» ]lar* 
ner, Nb., 49. — «Hetttn ein ewl gen Rom 
hinin, — woltst on bemalen triiirkfn ^^iIl». 
Id., Schelm., d, 4 — «Din nnreins mul nit 
alrit ireeeb — mit Ihimmen erbem erenlfiten». 
Ibid., i, 4 •. — «Ee das ein man das mn! ge- 
wisoht». Id., Genehm., h, 2 ». — Wenn ihr 
«enwer bSsei «mwI nit dsten». Id., 4 Retaer, 
Vorrede. Etc. 

Malecht, manlartig. — «Die Wurtzel des 
Banme ist MiiiscM», eie gleieht einem JCnnd 
«mit dem er die Fuchtigkeit von deffi Brdt- 
reich suget». Geiler, Arb. hum., SOb. 

Mnlebt, das Manl hingen iMsend, mfirriseh* 

— «Ein Mv^rmiitit,' nnf^eleüSB wmltht bbu^ 
zenkeir*. c laus v. Blov. 

Molen, das Manl hingen lassen, frans, 
bouder. Scherz, 1072. — Manche behaupten, 
<sü tragen keinen Ungunst gegen jrem nehsten, 
aber sü gont sust muten». Heinr. v. Offenb. 

— «BlibL er (der Mann) dann nff einem schlag, 

— SU ^'ang du (jFrau) mukn nacht ond tag». 
Murner, Genehm., B, 4 ^. 

Maien, mit dem Manl anehen. <-«... Als 



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— 147 — 



em Saa die gat mukn vandn eim Baam». 
6«Uer, Et. mit ümI., 17 E. 

Mulflhe, Mnlve, Etwa« das Niemand gehört 
oder 2<iieiuaaäeu za gehören solieiat, jberren- 
1mm, vwlaMMiM OaL Beo., 9, 1, SSS. — «Wo 

ein mulfiKe got uf ficr Strossen, das pich nie- 
man annimet, das win einie sohaltheissen». 
0. 134U. Urk., 3, 193, 198. Hier scheint Füie 
wörtlich^ein^Vieh, ein Pferd, Rind oder dergl. 
za bedeuten« Aus den vun Schern, 1073, an- 
fBf&hrten Stollen ist zw schlicäsen, dass man 
za Strassbur^ sogar die ohne Erben und ohiio 
Testament mit Tod abgehenden Personen Mui- 
1Ük€ nannte. — 1488 wird ra DMhitelB ein 
MtUvtaektr erwähnt. 

Mtiii<-h L Mühe, Kummer machend. — «Ir 
Sit ein harte mülich man, — WantmlM rflret 
ir m'ich Croltfr. v. Str , 1, 159. 

ü. i!ll^ll^üUl, schwierig. — «Zürnent nüt, 
wMUie wissent, es ist üch ettewaa mülich zt 
rotende» Nie. v. Basel, Bek. TauL, 17. 

Müliut, Miilt, Mulde, Mehltrog. — «Nim ein 
grosz miüot^ do man dick inn knet . . . ; leg 
den sieelien in die wtüU . . .» Braneehw., Cbir., 
92». 

Mmlstreich, Schlag auf den Mund (Maul). 
— «Wer einem ein multtreich git, der bessert 
5 6ch.» 144U. Tucherzunft, 47. 

Moltser, so vil wie Metze, Schnicller, 1, 
l&Utt: Mmiter, «£in iegiich müller sol einen 
gerechten halben Tierling und einen gantzen 
vierling haben damit er muUcer ninipt». InM !i 
weiier, Liött. Hanauer, Constit., SJU. — *MuUzer 
eeeter sfl den mSlen». 

Multzerkorn. S. Manzelkorn. 

Mnn^ Muhmei Cousine. — «. . . Dnramb 
•eind luria die Hntor Oottei nnd ElJtabeth 
zweier Schwester Döchter gewesen und ge- 
soltwisterde lünd mit einander, und Mumen 
nnd nit Baten. Elisabeth was ni( «in Baa 
Mariac. Meines Vatters oder meiner Huter 
Schwester das wer mein Bas, nnd meins 
Vattera Bmder das wer mein Yetter». Geiler, 

Poi't., 4, 8 a. 

Han sieht hieraus dass damals das Wort 
Mukme^ das in der neuem Sprache gemelnli^ 

Tante bedeutet, den !^inii von Base hatte, 
walüend Base für Tante gebraucht wurde. 

«Btlieh helton nngesehürtst lange Kleider 
an . , . und kamen eben lodlen, angegärt und 
nagesehttrtaet wie die M%u» von BatUn». Gei- 
ler, Bt. mit üasl., IM e. «Wenn eine junge 
Tochter oder ein Knab umh den Tisch gut 
und ze Tisch dienet, stot im Lassan dann 
einem onlnstigen und einer Muwun von Baden 
die den Eyerkuohen nnder den Arm nam». 
Id., Brös., 2, 76 h. 

Die Jftim «an Baden] BtAküat eine wegen 
ihrer nachlässigen Kleidung- und unordent- 
lichen Manieren zum Sprüchwort gewordene 
Perton getwesen zu sein. In jMumen Ulen- 
spiegc! kommt das Wort Badmum vor (s. 
da» Wort). Bei Geiler ist Bchworlioh an eine 
Hebamme nn denken; die Munt von Baden 
wird als ungeschfirzt beschric!"":!. während 
jene ihre Arbeit nur ^geüchurzi verrichten 
kennte. 

MuMltt, murmeln, heimlieh sagen. - «Die 



noehbom himjn^ all, — er hab mit ir teil 
nnd gemein». Brant, Nseh., ä6. (Ein Hann 

theilemit seiner Frau den Preis ihrer Srhande), 
Mumein, mummen, vermummt oinhergehn. 
— «Die fsasnaebt will sie gon spatsieren, — 
so mnsz Ichs mumlfn umbharfiereo, — das 
kost denn ouch wul zweiifthalb pfhnt, — we 
dem der in das mumlen kumpt». Mnmer, 
Genehm., B. 3 Müle, A, 3 b. 

Mnmerei, Vcrmammung. — «Also hoffen 
wir werde allen erwUten gottes gefallen, da 
wir die biipstliche mumerei . ..abgestelt haben» 
(die Priefitcrkleidung). Butzer, Nener., H, 3 >. 

Mnmmart, Knomel, von mummen, einen 
dumpfen Laut von sich gebcri , Kobold, Po- 
panz mit dem man die Kinder bedroht. — 
«Ein Kind stet nnder der Thüren und wU 
hinnss , . ., so spricht die Mntcr: nit gang 
hiauäs, der Munimd ist duss, der Man ist 
duss, die Gens bissen dich - so überredet sie 
das Kind das es hin bUbt». Geiler, Bilg., 
166 b. 

Vgl. Grimms Mythologie, 888. Mumtnd hat 
die nämliche Bedeutung wie Butt. Dasypodius : 
«maniae sive maniolae, ungestaltige Bild- 
nussen, Bntzen, Bock, auf die man den Ein- 
dem träwet, die Mutnmel». Mittelalterliehe 
Glossen (Grimms Mythol., 512) erklären das 
lateinische larva unter andern durch Mummel] 
iarva war bald Gespenst, bald Maske, diese 
letztere Bedeutung aus der ersten entstanden. 
Von Mutnmel kummt diilicr twrmwwaiill nud 
das folgende Wort Muvmeltpid. 

In nnserm bentigen Dialekt werden beide 
Worte vcrbuniien ; Butcemummel. 

Mummelspiel. Maskerade. — «Man hat 
jetzund ein Spit erdaeht. das lietsset das 
Mutnmt'lsi/il.dm man mit schendlicher Leekerel 
umbgat*. Geiler, £v. mit Ussl., 24 

l(M verbietet der strassb. Magistrat «das 
Verkleiden und Mummengehen, so etwann bei 
Hochzeiten und Gastereien geschehen*. Po- 
Hzei-Ordn.. 86. 

'yiummrlthier, Ungehener, monstrum; von 
Mummel abzuleiten. — «... Also seind die 
armen Sflnder, die geberen kein reeht Kind, 
Mumm<:fth!er, monstrum, Wnndcrthier» . Gei- 
ler, Er. mit Ussl., 102 ^, — Beginen, die gern 
lustig sind, sagen von denen die ein ernstes 
Leben führen wollen: «Wie kan eins also ein 
Munaff sein, ein Munck und ein MummcUfUer ?» 
Id , Post, 80«; 1, 17«.' 

Muraschaft, Verwandtschaft. — «Tlenck 
dich weder an Mumcha/t noch an Gespil- 
sebaft, Anmnt der Xatnren balb». Geiler, 
Selenp., 227 b. 

Mnnaff. — «Er sitzet da wie ein Munaff 
oder ein lüraltier den gantsen Tag nnd redt 
nichts 80 er doch reden sol». Geiler, Sünd. 
des M., 80»». — «Es sind Munaffen^ nei- 
dig Mensehen, hessig, gond gmmmen mit 
iren Nechsten». Id., Holl Low, A, 6 — 
«Maria die Mater Gots ist die allerschönsto 
gewesen an Leib und See!; seit man ir nun 
haben geben (zum Mann) einen Manchen, ein 
Munaffen? das w er nit gut gewesen». Id^ £v. 
mit Ussl , 200 « \ PoBt., 8^ HO >. (S. die »eile 
bei ÜMHffMttMsr). 



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- MB ' 



WaokernageU der in seinem Leeebaoh, 4, 
Aug., 1808, die eolelet hier angefBlute Px«- 

digt Geiiers mittheilt, weiss nicht besser als 
ich, woher Mutu\ff kommt; im Wörterb^ d>4, 
sagt er: «ftVB MmdeA? Ibiilalfe?» Dem 
Sinn znfolge ist es ein physisch hrif^slicher 
and ffeietü^ roher, mürrischer Mensch i and 
MS der zosuBmeDslellnng mit Mundk nnd 
Jliunnndthier ist ru srhli essen, das» Munaff 
überhaopt ein monsirum bedeutete. War er 
nrsprünglioh der Name einer Affenartf Ooll, 
864, hat: «Simia prasiana, Munaff». 

Mfinoheit, Mönchestand. — «... wer aber 
hMSt die müMkeit all . . .> Mnrner« Nb., 982. 

— «Doctorat. mündteUordm^ gelfipt . . .> Id., 
Adel, J, 3 )). 

Manck, monstrum. — «ISli Untbier, ein 
Unding oder ein MuncJc*. Geiler, Arb. hom., 
III •. — Johannes der iaufer «Mas ein 
Mensch, nit ein Vihe oder ein Munck, er was 
ein Mensch der menschlieh lebt noch seiner 
Vernanfl». Id., Kv. mit Ussl., 17 «. — «So vii 
einer unere eiB Munck«, ein Wust, und ein 
soiicber grosser Herr dich nit verachtet ...» 
Ibid., l2'^ b. — «Was eiu Munek ist in der 
Jftgent, da würt selten etwas uss». Ibid., 14S 

— «Wenn eine hübsch ist von Antlit and ein 
gut Gestalt und grute Oeberden hat, nit das 
de ein Munek ist, ein Holtzbock, ein Munaff 
...» Id . Brös.. 2, 4» «. — «Sprichst du: sol 
aber einer ... ein Jfimel sein und nflt tttdsa t» 
Id., Sünd. dss IL, »1 b. — 8. jrwMMftlUir md 

Waekemagel, der dM Wert mr ans der 

Stelle Geiler, Post., I, 17 n, oder so a, zu 
kennen scheint, wo es neben Mwnmeilhttr vor* 
kommt» nimmt letaetefes för Hvmelthler und 
erklin Munck. im WÖrterb., ^04, durch «Mur- 
malUiiert mürrisch träger Hensoh*. Ich be- 
daiire einen so trieben Meisler wie Waoker* 
nagel bprichtigen ZU müssen; aus den unter 
MummdUner angeffiluten Citaten ist klar zu 
ersehn, dass es nfeht Mnrmelthier ist Munck 
hat allerdings einen ähnlichen Sinn wie Mum- 
meU/ucr; es bedeutet wie dieses ein monstrum, 
ein durch sein Aeusseres wie daroh seiBe 
Sitten Wiilcrwillen einflössendes Wesen. 

£s wird bei uns nur noch in der zusammen- 
gesetzten Form Mtmktdisui geliört, ein mfir- 
rischer verdrossener Mensch 

Hündem, ermuntern, erwachen. — «Woi 
uf ! es ist vil michel zit, das wir us «An- 
derent*. Eis Prcd., 1, 63. 

Mundvoll, dimia. MUndpfelin, Bissen, uu^er 
heatiges Ksmpfel. — «Wenn man isset, so 
küwet man vor «len Mnndtfol, fünf oder sehe 
Mal schlecht mau mit den Zenen daruff*. 
Qeiler, Brös.. 2, 62 b. — «Es ist der Schlecker 
Gewonheit das sie den guten, ja den besten 
Mundfol oder Bissen behalten bis zu dem 
letzt en>. Id , Arb. hum., 64 »; Irrig Schaf, A, 
H *. Etc. — «Wer von eim mur^ol gessen 
hat — und leit den wider in die blatt ...» 
Brant, Nsch.. 109. — tHiet dich ouch . . . 
das du nit den letsten muntvol treist». Id., 
Thesm., c, 2 1> (dasi dn nieht der letnte seist, 
der isbt). — «Der musz offt grossen hunger 
liden ~ und manchen guten munc^fol miden . . .» 



Mnmer, Oenohm-, k, 3 ^. 8 «. — Man «gibt 
jedem ein mündfeUn broaes mid ein drinoUin 

wins». Id , Mess, B, 3 b. 

Fig., eine JÜeinigkeit. — «Do mosz ein 
guter meister sin ^ der im ein murndvei gus 
brecht in». Murncr, Schelm., f, 3 — «Bs 
wir von gench dn mundfot wissen, — so 
hand sie «ns bes<rfeht, beseUssen». Id, 
Geuchm., F, 1 >. — Ein Exoroismns <der in 
ein mündpfiin leids tbet». Id., Luth. ^arr, S^. 

Mnatseln, mit Geldstücken spielen. — I>sb 
zwölQährigen Jesus fanden seine Eltern nicht 
«ob dem Spil, im WUrtzhus, oder am Dantz 
oder Kegelriss oder do man m9nMH», Geiler, 

Post., 1, ^1 b. 
Muoä. S. Mus. 

Mnpfen, den Muff nachschlagen, spottaiL 

— «Das fclt nit, das Mupfen mos tu afwefftt 

haben*. Geiler. 3 Marien, 64 >. 

MAr, Moor, Morast. — «Leider die Predi- 
eanten seint . . f^Ieich dm Frö^fhen. die 
[igen mit dem gaatzeu Lüib ioi Mur und in 
dem Dreck und haben nit mer dann den Kopf 
hussen». Geiler, Narr., 5^^ - Selenp , 124«, 
128 ". Etc. — «Wir farca in Schlaraffenland, 

— und gstecken doch im mur und sand». 
Braut, Nach., 104. — «Wir snolieii gwinn in 
dieffem mdr». Ibid., 1Ü5. 

Mnrecht, morastig. — «Die unkeusohen 
Menschen die fürt der Tiifel einen klebrechten 
mttreefttofi vnietigen wfisten Weg». Geiler, 
Bilg., 132 b. 

Murfögelln, Art Ente, anas fnü^rnla. — 
«ZA ö ..j die besten» ni ▼erknnftn. UBI. Al- 
satia, 18 -7, 29«. - 14n9, Brucker. 290. 

Marken, kleine Stücke Bredes. SchevL 1061. 
Hente ; Stieke troekenen, harten Brodee. — 
«Der murfcni waren vil mer wan die kinder 
möchten usettsen». Morner, Uiensp., 9. — Die 
Besorger der alten Brfturter Aasgaben des 
Ulensp., denen da.s rlsrissische Wort unbekannt 
war. ersetzten Murken durch Büben; fcrota- 
dem dass dies nieht im mindesten cnm Sinne 
passt (es ist von Brod die Rede), hat Lappen- 
berg, der gleichfalls uneern Dialekt nicht 
kannte, es zur Erkliü'ung gebraucht. 

linrlache, Horlache, Kothlache, SumpC 
Morast — «Hast du ein Stein in die Mur- 
lachen geworfen da die FrÖsoh in grackeln ...» 
Geiler, Sünd. des M., 35 — Frösche in «den 
Murlachen*. Zell, i>, 2 — «In der haereyi* 
sehen murladim stecken». Id., CoUat., B, 1 

— Solche die nnverheiratbet mit Weibern leben, 
«nennen die ee ein murUtch». Wurm, Bai., b, 
2 b. ^ cpfUtsen ond morlodlSM». Bingm., CAanr, 

25 b. 

Murmeldin, Murmelthier. Ben., 2, 1, 277: 
Murmendin. — in ein Fmoenkloster gehört 
«keine swappelmetze noch murmddin^, die ein 
merentragcrin ist». Claus v. Blov. 

Marmeln. 1. Murren. Scherz JlOb2.— «Do wart 
ein murmeln nnd ein runen üoer den legalen». 
Clos., 50. Etc. — Es «wart ein gros murmdnde 
in der kirchon». Kun., 5"^*3. Etc. — <Do be« 
gunden sü mwrmeU^ gegen dem herren». Eis. 
Pred,, 1, 84. — «Ein gAter Hebhatwnder menseh 
güts, der lat sich üben on murmeln». Guldin 
Spil, 7. •Murm^ wider Gott», OeUer, 



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~ 848 — 



H9U. Leo, b, 4 b. — cEs f=f zu rrli-inbpii, tia 
«... den Heiler nit iiet, da« er j^emurm^t 
bab . . .» Id., Narr , 62 b. Eto. — «Er geb 
Qsx fri und niiltcklich, on murmeln ■ . .» BraDt, 
Moretas, a, 2 — «Das jüdisch voick das 
krt ans w ol — ob gott well das man mur- 
rT'-//i ? N. 11., Nsch., SH\ 98. «So ir nun 
murmein wider mioh ...» Murner, ächelni., 
k. 5 Virg., 3 «w Etc. — «Der oeht wmmkt 
wider den bnrcn . . .» Pauli, 81. 

2. Im heuligea Sinn; «Wir wollen da^isclbig 
Eingen, blörren, — und das murmeln (der 
Pfaiffen) nit me hören». Marncr, Luth. Narr, 
37. — «Die Psalmen on allen verbtaiid und 
geist murmeln oder heulen». Bvtcer, Weiss , 
b, ^ 1>; h, 3 — «. . . das sy micli ein lä- 
»terer . . . heimlich gemurmelet haben». Zell, 
a, 3 Etc. 

Marmelnng, das Marren. — «Dis sol alles 
geloseen sin snnder alle murmelunge». Taaler, 
410 (71). — «Ewer murmdung ist nit wider 
«aa, sondera wider got». Warm, Bai., g, 4 ^. 
Miirivfefl'«r, sednm aere. Kirschl., 1, 286. 

— <2yiurpfeffer oder niurtrübcl oder katzen- 
tröbel» Bronschw., Bist., 86 b. — «Crassola, 
Mur Pfeffer*. Gersd., 90 ■. 

Marsch, morsch, mürb. — «Er hat ein 
•eklangea sogerist, — die bliud and mwrKh 
geeelilageii iit». Manier, Nb., 169. 

Marsel, das franz. morceau. Scherz, 1082. 

— Da denkst «an die g&ten mürtel* die da 
beim AbMutaMhl geaoNan. Teiiler, 188 (26). 

— ^fur»d^ Käme euiereftneab. PAtriiierfandlie. 
1^7u a. f. 

MlIrMlHein, MSreeleteln. MSrsel. Kfiohen- 

oder Apotheker-Mörser, von Stein oder Metall. 
Lexer, 1, 5j<iü3. — üm 1370, zu Pißa, warf dem 
strassb. Biltw Goss Engelbrecht «ein frouw 
mit einem murtelstein den heim von dem hoa> 
bet und das ross ze »tut». Kön., Beil., 1044. 
Glossar, 1116: «ein Stück Stein». Dies wäre 
nicht einmal grammatikalisch richtig: es hätte 
heissen müssen: ein Steinmarsel, oder ein 
■nmel Steines. — «Ein mürselatein»^ 1432 
untAr dem Küobengeräth der Metza von Lich- 
teubtrg. Spit. Arch., Teuischbach, fo, 108 ^. 

— «Wie macht man ein Senff? Man thnt die 
Senftkornlin in ein Mörsetstciti, and nimpt ein 
Stössel und zerreibts recht w ol, und nimpt 
dan Brot, Wein and Essig, and so i^^t er dan 
MiB^emaeht». Geiler, 3 Marien, 43 >>. — Gott 
hmi Christam «zerschnitten und zerstossen in 
dem MUndttein alles sines Lidens». Ld., Bilg., 
16 K Hie. — - <£(üoh . . . zerstossen das holtz 
itt^ einem inänd». Murner, Gayac, 417. — 
«Nim gemein saltz und stosz da» klein in 
einem mörsä: Oersd., 26 «. — «j^im Jrosöl, 
tknm in ein blyen marwd nnd ribs lang mit 
eim bleien stösscl bisz es bleifarb wiirt». 
Fries, lt8 — «Xha dise stück «esameu in 
eisen wOrtdtUüt nnd stets sie wol nnderein« 
ander». Gersd., 27 '\ 34 a, 68 ^ — «. . ge- 
pulvert in einem warmen mörseUtein». Bran- 
Hihw^ Peet, 16 *. ~~ •Sunt sie in einem eiflr^ 
MUtein». Ibid., 31 

Miarwe, teuer, zart, mürb. Seherz, 1082. — 
«XiiM nnerohenden menBolteii neture iet noeh 
•leo W9ürm»» E. Merewin, ms, — «UngeloBseite 



münoe sidin menschen . .» N'ir v "Pasel, 
236. fito. — Die Steile aus dem Hjmuuä aaf 
Johennea den Tftnfer (CUehteveeni. Blaeide- 

toriam, 56 «anira deserti teneris sab annis, 
civiom turuiati tugieui^, petiüti», übersetzt 
Geiler: «er hat das gemein Volek geflohen 
und ist gangen in die Wüste, do er nochden 
gewesen ist under den mürwen Joreu». Post, 
4, 4 b. 

Mas. neutr. Scherz, lOSS. 1. Brei von Ge- 
iuuäe, Erbsen, Linsen, etc. — Den Frönem 
gibt man <in der voaten häring und oueh 
muaer die z& den vasten gehörent» Sennheim, 
1;H54. Weisth., 4, 118. — Fallt ein Froßiag 
auf einen Fasttag, so gibt man den Frönern, 
statt des Fleisches, cgnftg müsses». Uüningen, 
UW^. Burckh., 69. — «Zwei gerichie von 
müse». Ohnenheim, 16 Jh. Weisth., 4, 2.H9. — 
«Jaoop hette ein lynsin müs gekochet*. Eon., 
254. — «Uf dem bübel do Merbote daz mm 
az». Feldname, Mundelsheim, 1240. Bezieht 
sich wohl auf eine längstverkiongene Lokal- 
sage — «Erbsen and Gersten nnd Linien 
machen ein Musz». Geiler, Pred, v. Maria, 
2 b.— «Isz das Mms oder die Sappen*. Id., 
Sflnd. des M., 88 b. Eto — Einer «dem so not 
zu essen sy, — das er blost in das mus und 
bry* Brant, Nsch., 109. — «Da trag man 
dar ... ein kalt Aotemfief, wee brosem Ton 
brot gebraut, «und darüber drescnei, und mit 
malvasier begossen». Id., Bisch. Wilh., 29X, 

— «So meeht man warme saohen kalt, — > 
bis das das mus in die eschen feit». Murner, 
Schelm., g, 6 b. _ «Des keisers sach solt ir 
nit ritten (rfitteln), — ir möchtents m&ag sunst 
gar verschütten». Id., 4 Ketzer, B, 2 Etc. 

2. Brei mit geringem Fleisch. — «Ein Ivmgk- 
nM99 und darzu eine grfine eotee». SolEmett, 
15 Jh. Weisth , 4, \m. 

H. Milchbrei als Leckerbissen — Am Neu- 
jahr erhielten die Hftnetercanonici «crappellen 
et müchmüser», oder «pro mikhmt'is 2 Lib. 
coq. — Dem Vogt «suli luans wul bieten mit 
g&tem milchmüsz». Entzheim, !4ß3. HananeTp 
Oonstit., 288. — «MsfdtoiNM*. (}eUer, BUf., 
101 b. 

4. Kost überhanpt. — «Nieman sol zwene 
lerknehte in sineni muse und brotc haben». 
1 ^^ü. Tuclieri^unft, 1^. — 'En uzi mir diu din 
mus und brot — der schclm, der dieh damooh 
verrot>. Murner, Nb., 60. 

M.UA Der bliiideu Maus spielen, so viel wie 
Blindekuh spielen. — Wenn die Herrschaft 
fort ist, so lassen die Dienstboten ihre Arbeit 
liegen, «lonffen all dureinander als ein wütent 
Uere, diedu diedu, und spilent der blinden 
Müss oder etwas anders Gaackelweroks». 
Geiler, Bilg , 9 «. — Der Tod, «wie wol er 
der blinden Juam mit dir tpielt . . .» Id., Arb. 
hum., 140 K 

Ooll, 896: *Blmdermau§»8pa: Heute: KM 
mieasels. 

Mas, Mause, federweohsel. — «Ein hau 
eitst In der muw . . .» Brant, Nseh., 74. 

Mnn. Müijlin, Masfleisch, Muskel. — «Die 
mwt£ die die augbrawen bewegt». Gersd., 4 b. 

— Im meneehliehen Leib eina «688 mdMMM, 
damit ein gUd mit dem andern verbindiing 



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— »0 — 



hat». Fries, 24 b. — «Lacerti oder meus- 
fleiseh», Brnngohw., Chir., 67 «. — «Wunden 
an den enden der müsfieisch*. Ibid., 61 b. Etc. 
MnsAr, Mausfalke, zom Beitzen abgerichtet. 

— «Ooch was da schöne vederspil . . he- 
beche, mtuäre . . .» Oottfr. T. Str., 1, 38. 

«MuMecht, inusculosus . , aoob der form 
einer luus». Gersd.. 1 

Mttsecht, mus- oder breiartig. — «Rür 
es nndercinanJer, alsu das es mSiteetUig w&rt» 
Brunschvv., Modic, 183 

MHsel, Sch«it. — Der Burggraf von Strass- 
bnrg sol dem Bechererroeister «die müsel geben, 
das er dem bischofe und euch mime herren 
(dem Schultheisse) ir becher gebe». 1888. 
Urk., 8, toa. — Der Bechererraeister nimmt 
jiliritch «80 müsde sweier minre, die viehtin 
sint von dem holtze das zu Strassburg komet». 
14 Jh. 0. 0. — «Die wnitel, danu man 
teller nni bMber machet». 1H87. 0. e. 809. 

Müsessig, von iräusen angefressen — Brod 
«das müseastg Ist». 14 Jh. Üri^, S, 866. 

Hi^thns, Speiseham. Esssimmer. Scherz, 
10H3. — *Mushus. domus». H( riail. 194. 

Mnssecke, Art Bock oder Mantel. — «Du 
Bollesfe dioh kottlieh kleiden vnd Tflerlel Klei- 
der haben, Muasecken, Schüben, guldin Ket- 
tiren». Geiler, Bros., 1, 100 b. — «Die Umb- 
tehleir ebnen am Halt, dai lets an den Muneekm 
müss hcrass gon». Ibid., 1. Wr) b. _ «Uss 
Frankreich bringen sie die MotcckCHt und ist 
Narren werek». Id., Bv. mit VeoL, 820 K 

Mittellat. u. Italien mozzetta, franz nunsette, 
Kleidung der Canonici. Duoange, 4, ö64. In 
Italien. Urkunden des 16«& Jh. kommt fMwwcfa 
vor ; ibid , n94. In Stra^'^bnrg war es demnach 
eine aus Frankreich gekommene und der 
geistlichen nachgebildete Layentracht 

MUsseln, von Moss, Sumpf, Moor, nach 
Moor riechen, schimlig werden, franz. moisir. 

— Säa Oeisiger «keinen frischen öpfel gctar 
er essen, weder M'as müssUt und halber ful 
ist, die muss die Kellerin nsslesen». Geiler, 
Post . 2, 3 a. 

MUssig, einer Sache miissi«: L'clin, sich ir 
enthalten. — «Ich rat dir ilas du aller Frauwen 
müitig gangest. wann sie i<eiad felaoh und 
ungetruw». Geiler, Bros., 2, HG «. — «Wenn 
man . . . sie warnet, bie bullen des müssig 
gon ... so würt er dem nimmerme hold der 
in in Tmwen gewaniet hat». Ibid , 8, 68 
Ete. 

MüssIg. S. Mosig. 

sich MUssigea, sich entschlagcn. Scherz, 
— «... die diseme . . . sich miissigent». 
Tauler, 11 (H). — cNft HiHga dich und müs- 
dich . . . aller creaturen». Nie. t. Basel, 



Mu.Hter. Miisternng, von lat nionstrare, 
äusseres Ansehn, Form. — Es «würt als (alles) 
nfP die il bereit. — das es allein ein muster 
hab». Brant, Nsch., 50. — iDie nianior, snlch 
mutterung, — zu rosz eia schöne ordenung, 
— Aseanliu die Latimeehen leit». Manier, 
Tirg., P, 6 b. 

Moeterlich, ein gutes Ansehn habend. — 
Br «sollt die hoflbii ordnen and sehjoken, das 
■ie MMMrlidl nitd guter ordiiiantB bei den 



fenlin stünden». Brant, Bisch. Wilh., 878. — 
Die bewaffneten Bürger «Hessen sich ... in 
der statt mtuUrUch sehen». Ibid., 883. 

Hnetern, ein gutes An?;ehn geben. — «Mich 
hat gemustert doctor Braut, — and den CUg- 
apiegel reeht genaat». Braut» Klagep., TÜm, 
verso. 

Mustern, prüfen. Uacmnatern, aosscheideo. 

— «Wie meinstv, seit man die hSehsten rith 

in der Christenheit examinieren und tnusifm. 
ob nit offt grosz bansen müsteut iMJj^eifiMtert 
werden» f Zell, n, 1 h. 
MUt, neutr., modius, Scheffel. Scherz, 1087. 

— «VoA dem müt eiaen gestrichenen sestex». 
BalsehwiUer. 1418. Welsth., 4, 60. — «leh 
sol (bin schuldig) hundert mütte weissen». 
Eis. Pred.. 2, 8. - «Wie vil Ijeib Brot ein Mut 
Korns geh, dae mOssea aveh inen Ire Ximeht 
verrechnen». Geiler, Narr., 64 

Mut. 1. In allgemeinster Bedeutung: Sinn. 
«Schlaoh usz dim m&t borsehafft . . .» Brant, 
Thesm., c, 4 a. _ «Das ist eins rechten wisen 
mut, — den in sim gdicht uns zeichet oss — 
der hochgelobt Virgilius». Id., Nsch, llö. — 
«Wer sinem friin i fit i'ihcU d&t, — der all 
sin hoffhang, trüw und müt — allein gesetaei 
hat afp in, — der ist ein nanr und gnnts on 
sinn». Tbid., 13 — Der Vater sagt /uni ver- 
lornen Sohn: «min hertc, min üb und all min 
fN& -> entpfohet didi. min fleleeli und blUt«. 
3Iurner. Schelm., k, 2 — «Darumb gib ich 
euch einen rat« — das ir im frünUich entge- 
gengat — and im verlieiMen etlieb gut, — 
ob ir umbkerten im den rnuf, — und breohlSll 
in uff unser seit». Id., Luth. Karr, 183. 

•Der de hat ein waaokeUi wuU, — mit 
klapperwort vil triegen d&t>. Brant, Moretos, 
a, I b. — täie sprach: ioh bin sanct Bärbel 
gut, — an der dn tregst ein reinen m^». 
Murner, 4 Ketzer, E, 6 b. — So du «durch 
din vatteriiohen müt — erkenst uns iur din 
fleisch nnd bl5t». Id., Sehelm , K, 3 b« — 
Helena «sah sich umb nn"? rriibtem mul, — 
als wie dann ein erschrokne th&t». Id., Virg., 
F, 5 e. — Es ward «kein brei nfP erden nie so 
gut, — den ein böser falscher mut — mit 
lügen nit versaltsen kunt». Id., Schelm., g, 
6 ». — «So ich min erb nnd als din gut — 
verzeret hab in argem müt » Ibid., K, 
l — «... das ichs gemeint von hertzen 
gut, — gedichtet han on argen müt . . .» 
Id, Nb., 280. — « . . Fin florechten nnd ouch 
geuchßchen mut.» Id., (ieuchm., x, l — «. . . 
^vie der wolffe thut, — so er mit hungerigem 
mut — zücket ein aehiUUn yo& dem staL» Id., 
Virg., f, 1 b. 

8. Last. — Der Bischof llees den Bath 
melden, «er hrtt müt bald hinweg» [zn gehn). 
Brant, Bisch Wilh., 262. — «Jet« ist all frevd 
und mut dabin, — seit das ich moea ein Iii* 
schofT sin». Murner. Müle, D, 5 b, 

3. Freier Math, Wohlleben. — »Wenn der 
Mann «sitzt in friem m^, — w halt sin wib 

im hus und gut». Murner. Ofuchm , K. 1 «, 

— «Mancher halt ein freien mut, — das nirnl 
er ▼oa der heiigen gftt». Id., Nb., ilH, 
Sie. 



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— 261 — 



«llnterkrnt>. Briinscbw., Dist., 84 Len- 
c&aiiiemum parthenioiim. Kirsohl., 1, 494. 

Matern, aidit mehr frisch, abg^Mtendwu 
Heatc bri uns : maderig. Nach Lexer. 1, 221d: 
wmUnn tieiscU, von einem Mntterechwein. — 
•Die metziger söllent sich mit mtUem fleiieh 
halten glicher wise als mit dem pfinnigeii». 
lüb^ Alte Ordn., B. 24. 

Mntmass, nngefahre Schätzung. Sehen, 
\0b8. Benecke, 2, 1, 2o7. - Um deutlicher so 
»ein, «so wollen wir mütuio$4 und gteiohniez 
reo IflipliehMi enlMCMilseB nerneii*. Wimpf., 

Jiutscbe, Mütechel, Laib Brod. äclierz, 
1092. — «Ba mtintea etliche Altvetter wen 
fin Bruder esse alle Th^' tv-o Mutsrhen und 
ietüche Mutsthen ein Piuud ilitt, dus wer des 
Tages zwei Pfand Brot, da waren die Brü- 
der fro und meinten wan einer des Tags ein 
Multchen heu so möoht er« nit wuigesscn ; 
aber was Pfand das ist, das weiss man nit, 
ob es ein Apotecker-Pfand ist oder ein Metz- 
gers- Pftand». Qeiler, £meis, 26 K — «Die 
|rru!»sen Heiligen . . die in der Einöd gelebt 
hond» za dreien Taeen ein alt MüUdtei Brot 
gewes hond . . .» Id., BrÖs.. I, 61 — «. . . 
i^ie %v\ii«ieti ee in das \v;lii/!ius gon, — wecken 
and mutdduiUen esaen». Morner, Mess. B, d t>. 

lliitMa, sehmüeken, hSbieh kleiden. — 
«Wan die Fraawen vor dem Spiegel ston und 
üch mutzM . . .» Geiler, Emeis, 74 — 
«. . . Wie rie sieh uff den Dante rnnttw en sol* 
len. . ,, (las v. isHPn sie wol». Id , Ev. mit 
Dsal., 121 ^. — «MutsnarrtHy Ziemarren». Id., 
Nut., S7 Xeine Fran «on den spiegel 

etwas dnt, — cc sie pich schleigeren recht 
darvor — and mutzen ...» Brant, iSsch., bU. 

— «MiMi sieht was hoehfart arbeit hat — 
nie man sich mute, schmier, nestcl. bri » 
Ibid., Ott. — iJie Mütter lehren ihre Tochter 
lieh «hoffeiüg muUm». Morner, Kb., ilM^ vi. 

— «Sich zierlich mutzen'. Id , Schelm., e, 4 «. 

— «Wie sich die wiber weechen, mutseHf — 
also thimt lieh die man offbvtnen». Id., 
Qeochm., n, 1 l*; c, 3 »>. _ cDicwil die spontz 
. . . teglich sich mtUst und ziert zu dor hoch- 
zeit . . .» Sjureth., bb, 4 a. — «Der Treger 
hat lang an seiner Mirohmi gmmtttK Batier, 
Treger, Q, 2 b. 

Mfitten. messen, in Sehelfel ftssen. — «Die 
knechte die das saltz müttent*. 15 ^h. Alre 
Ordn., B. IH. — Die äai^^ütter schworen 
jedem «recht zu müttende». 14 Jh. ürk., 2, 229 

Mnfwillecllch, freiwillig. Scherz, l(>9i - 
«. . . und sül man wissen, daz wir mütwü- 
ledid^ überein sint kernen . . .> 1802. Als. 
dipl., 2, 78 - Johann zu dem Wolf ist *mut' 
vüleclichen und mit bedachtem sinne* mit dem 
Thomasstift übereingekommen ein Beginen- 
hans ZQ stiften iSao flartnsnnn von Rat/,en- 
hosen «veriach . . . da& er muiioMecltch und 
nobetwungen» verfcMift hat . . . iMA. Cart. 
de Mnlh., 181. Etc. 

MütwiJler, der miL freiem Willen etwas 
thut. — Beim Spielen ist zu betrachten, zu- 
em die Armuth die dazu treibt, dann «di»^ 
^ rao n der spiler, der mütvniier». (iuidin 



N 



Nnehlmnelwft, Nnehbureeheft. «Wenn 

jeder ietz ein husfronw nem — die von der 
na^^rvJwfftm kem . . .» Morner, Genehm., 
F, ^ ' «Das hört alle iMMi^NirseAi|#k». Ihid^ 

t, 9 b . id., Müle, A, 6 a. 

Nnchfar, Nachtolger. — «Sant Peter and 
seine nachfaren». Murner, Adel, E. 1 b. 

Machfolgig, nachfolgend, adj. und adv. — 
«... in muhvoigigen artickeln . . .» Zell, I, 
1 b. ^ Die Liebe «alle forcht und »Mkuifif 
pet'n US/treibt» Ibid.. U, 4 — «... dar- 
durcii die liebe, und luuhvcigig die rüge der 
seli-k t verhindert würde». Ibid., 0, 4 to. 

Kachgtibure, Nachbar, Nachbaur, Nach- 
bar. Scherz, lü9H. — «Nie wart so bitter noch 
so sore — Als der eure nachgebure». Oottfr. 
V. Str.. 1, 20H — Einer «ladet alle sine f)>unt 
und sine nochgeburen*. Tauler, 160 (80). — 
*Noekgeburen die zh den von Lütiohe gebor- 
tent» Kön., 912. — Sie lud «ir gftten muA- 
geburen». Conr. v. Daukr , v. 406. — «. . . 
alle ire neuhgeburen». Altswert, 4. — Die Al- 
roosenpfleger sollen «nochfroge by den nothr 
buren» der Armen thun. lö Jh. Alte Ordn., 
B. 18. Etc. — Die Frau, wenn sie den Pfen- 
nig «funden hat, so fröwet sie Aich mit iren 
tfachburen: Geiler, Post., 2. 49 •. — «Hartha 
was vlUichter als ein NocMurin geladen und 
griff zu, als denn die Hoehbrnren thunt so man 
kleibt und einander helfsn». Ibid , 2, 114 b. 
Etc. — «Dh allzeit den nachgeburen din — 
das du werdest lieb geachtet von in». Brant, 
Faeetus, A, 8 t>. — «... da« er ein guter 
nadtpOHf sein wolt». Id., Bisch. Wilh., 2h2. 
£tc. — «Sin »aehimr thut dem andern das 
...» Mnrner, Sehelu . a. 8« — «Böse nn- 
trüwe nachpuru». Id , Geuchm., C, 4 ^. — 
«Von unsern naclUiuren^ unsern fründen ...» 
Id., Lath. Narr, 78. — «Lieber Hans, nim eben 
war — wie unser ^xachyurin tritt dohar>. 
Id., Nb., 246; Müle, F, 4 »». Bto. — «Kein 
nocA^etefr iatbei in gewesen». Wimph.. Cftrys , 

i; ' — «Der nachbuer vcrliesz sin nachhuer>. 
Brunsohw., Pest., a, 8 ». — «Es waren zwen 
I wüMmrm in etm dorff . . .» Pauli, 108. — 
«Ach liebe nachbaurin . . » Ibid., 19. — «Da 
hast uns zu einem gespöt gemacht unsern 
naOaamrm*. Naehtig., Psalter, 109. — 8i« 



\'crlassen «ire arme freund nnd 
Batzer, Weiss., f. 4 ö. fite. 
Gell, 68: «vieiaas,*lftMUmor». Hentallfoeh- 

her. 

Nachgeadtg,^nachgehend, folgend. — «Zier- 
ungen die allein zieren und keinen Nlta 
bringen, seind dise nachgendige Stück . . .» 
Geiler, Bros., I, 96 »>. — «... Die wil ioh 
•neh orzelen in nachgendiger Zeit>. Ibid.» 1, 
HO A. — «In der Muhgmdifm Naoht * . .» 
Ibid., 2, 11 

Nachgrildeln, nachgrübeln. — «So einer 
•^nlr predigen und im ein Sinn fiirknnipt, der 
uü die Materie die er vor im hat nit dienet, 
daa er demaelben naehgriM aUain von Lastet 



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and Anrautes wegfen, soliche Fürwitr ist ein 
Stück der Unmessigkeit». Geiler« Selenp., 59 •. 

Kftdigttltig, gering, VMriehtliGh, gedanken* 
los. Scherz, 1099. - Im Kloster soll man 
«begirdc haben zfi lidiger armht, z& nochgüi- 
tiger koste, z& grobeme gewande». Claas v. 
Blov. — «Das seind nachgUtige Leut die sich 
mit, einem Finger lassen luren und die damit 
genug haben das man auf sie düt (deotet) 
mit eim Finger» Geiler, 3 Marien. 22 ». — 
«Ein Meiibch der da fürfaren wil, der sol ein- 
faltige, schnöde, nachgüUige Werck nit ver- 
schmähen». Id., Ev. mit UssL. 84 b — «Qeist- 
liche Lcut in den Klöstern sollen tragen 
nachgüUtge . . . grobe und ruhe Kleider». Id., 
Selenp., H9 a. — Rechenpfennig ist ein nach- 
giltig Ding». Id., Bros., 1, 1U7 b. Etc. — «Man 
findt gar manch nochgültig mensch . . . das 
es sich nieman schicken kan — in allem das 
68 ▼ohet an». Brant, Nsch., 69. — «Es stot 
vor I Lieh nachgiltiijen menschen, die kum 
dreier baller wert seind, ein priester». Wimph., 
Sjnod.. B, I Ii. — Sehiffe «usz strow und an- 
derer nMätgMUger mal«rv gemacht» Kingm , 
Casar. KS . *lfau:hgiiUigt leot and hudel- 
aansgesind. wie sie (die Oeistliehen) ans 
(Layen) nennen». Supplic. B, 3 ». — Das 
Wort Oottes wird *ufis aller noehgültigest ge- 
prodigt*. Zell, F. 4 b. _ Mm sagt einem 
Canontrus. der predigte, «er solt sich des 
nochgüUwen dings abthan». Ibid . S, 3 «. — 
«Die allerveYMBtetstea, nachguUiystm ...» 
Branf , Anstoss, 4 b. 
D&sypodins; 'NathaÜU^, vilis, plebejos». 1 
NachleibetoM, NaobleiMiii«. vat ttaehltibt, | 
Überbleibsel. — «. . Und würt inen dennoeht 
nichts darvon weder die Nachl^teten and das 
aUemachgültigest» Geiler, 7 Sehwerter, G. I b. 
— «Alle Abschnitzlen, alle Nachleibungen die 
über bleiben . . .» Id , Schiff der Pen.. 6d ^. 
Bio. 

Dasypodins: cUeberlaasmigeii, NuekUbtdten, 

reliquiae». 

Machlesaig, wm nachgelassen, erlassen 

werden kann. — Hindernisse der Ordination, 
die «mit gelt ttachlessig» sind. Zell, x, i b, 

Nachtfarer, Zauberer. Nachtvnr, Hexe, weil 
man glaubte die Hexen fahren des Nacht« 
auf Besenstielen oder gewissen Thicren durch 
die Lüfte. — «... Und wann sie schon 
Hachtfarer sein, Zauberer, und können uff 
irilden Thiereu farea . . .» üeiler, Arb. hum., 
7 b. 

Nacbtschatt, Solanum nigrnm — «Sola- 
trum, tmchtschatt». «MorcUa, Katzeubcrcn oder 
nachtschettbcren». Gersd., 94 b, 92 b. 

Nachsotter. Nachfolger, plur Gefolge S. 
MoUern. — «Wan der Mensch hat wideraagt 
dem bösen Geist und allen sinnen Ifadh 
xUUm . . > Geiler, Emeis, 46 

Naekendig, naokt. — «Wan einer in Wasser- 
not ist. so kumpt er vil beider u.ss, so er 
nackendüi ist, dan so er ein Borde uff im 
treit». Oetler, Narr., 982 1>; Ev. mit Ussl.. 
72 J'. Kto. 

Dasypodins hat: «nudos. nadfcet», aber auch, 
unter Lnperei: «die PÜsAftn die dMselbig Fest 
(die LnperoRlift) naAnäi§ begingeii*. 



I Nackptaff, Nacktheit, Armnth an Kleidern. 
I — «Min nacicetoae enwirret niht». Qottfr. v. 
I Str., 1, 67. — Es sollen zn Xinhe keunn 
Ullp riic, die «weder siechtagen noeh Ndcfe^ 
tagen* verhindert. Eis. Pred., S, 106. 

Naekmentelin, weisser Kragen, am den 
Nacken zu bedecken. — Ein Qoach soll «etwa 
drier finger breit an die hembder dhoh setsea 
Ion, als die wiber mit den na d t m mtiHn thut»« 
Morner, Genehm., D, b. 

Nähig, nahe. — Eine schwangere Frao, 
die «der gebort nähig ist». Zell, A, 4 b. 

Naht Bis in«; !5 Jh. zählte man meist, 
statt nacii Tagen, nach Nachten ; ähnlich noch 
das engl, fortnight. Scherz, 1102. — «Drie 
vierzehn naht, daz sint sehs wuchen». 1«» 
Stadtr. Grand , 2, 69. — Zu Hugesrüte ist 
«ding ze mitten meien und über vierzehn ndkl 
dernoch». 1279. Hist. de S. Thom . 325. — 
«. . . wan ich gemant werde innewendig sieben 
nachten . . » I2il4. Arch. Bez. Str. — «... in 
den süben nahten . . .» 1399. Xbid. — Per Abt 
von Munster hat Weinbann «dri stnnt in dem 
jar, zc winahten 14 naht, ze ostern 14 naht 
und ze pfingsten 14 ntüU». 1838. Als. dipl., 
163. — «Heiet man die m*tte ttikt inaerlialp 
siben nuhten vor sin jehten, oder in den siben 
nahten danach ...» Nothalden, lö Jh. Weisthn 
1, B88. — Der Velen von Qildwttler soll avf 
die Matte gehn <vor movon drei siben naciU 
und darnach drei siben nocAl*. Ii94. Ibid., 

4, 60. 

Natbweide, in vielen BänaeiL 18 Jh. u. 1 

— Nach Mone, Zeitschr., 16, 406, tSat Nach- 
oder Herbstwefde. Iht das Wort immer bei 

uns mit einem t geschrieben ist, so ist es 
wohl eher eine Weide, wo dem allgemeinen 
Oebraneh gemäss, das Vieh auch des Neehts 
blieb, also wahrscheinlich eine eingehegte. 

Nämlich, namhaft, vornehm. I>ie Phari- 
säer waren «die iMMitiiBhsfsn oder lürnemsten«. 

Geiler, Post, 1, 8 a 
Nar, ahd. ntura^ Graff, 2, 1109, Nahrung. 

— Solehe die ins KlosUr gehn nm Oottes 
willen «und nit mer durch ir nar». Brant, 
Näch-, Ii (bloö um ihren Unterhalt sich zo 
verschaffen!. — Kelter und Selureibw «begont 
sich noh mit glicher nar, — der sohiadl 
heimlich, der offenbar». Ibid., 77. 

Nardispicat, nardns spica, lavandula epiea. 

5. Spiktnardi. — «0 Maria, blam der rosen, 

— zimmet, ülboum, uäzerkosen, — nardispieat, 
zypresz ...» Brant, Bosenkr. D. Oed., 17. 

Narr*»cht, närrisch, thörioht. — «Ir wisscnt 
nit was ir bitten, wenn also narreeht seind 
ir das ir die Worheit nit erkennen». Geiler, 
Post., 4, 14 « ; 3, 46 »; Selenp.. 2 b. Et«. — 
«Des ist zn wandern nit daran, — das narren 
nanecht kinder han». Brant, Nsch., 9* — «Toi 
narredüer artzny» Ibid., 66. Etc. — «Ein 
narrechtig und ungläubig verheissang gott 
miszfelt» Hohenlohe, C, i*. 

Narrei. 8, Noirri. 

Narrmif Norrwi. 1. Narrheit treiben. — 

Lnthors «büchlin zogens uns wol an, — das 
er auch redlieh narren kann». Marner, Lath. 
Narr, 158, 6. 
Ü. Zam Narren maohen. — Bs «kerne diek 



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— 868 — 



viel lichter an — zn narren einen wisen man», 
üanier, Nb., ö. — »Köniff, kai«er, fönten, 
kann« — lont tleh bniiltnltiii lürmi». Ibid., 
149 - <Kr sah dM tt BWftrebt gM ar t wm». 
Ii, Uleup., 8Ö. 

Harri (nram wohl Narret ansgesprocheo 
■irerden), N'arrei. Narrheit. — «Ein strick am 
Mi wer eim gesund, — and Wäger dann 
ulUeb füilery — tribu. e« ist ein gross 
Harry». Brant, Nsch 19 — Wenn die Fürsten 
«urren bei in hallen, so leren sie narry. 
Imar, Ulenap^ 18. — «Dar becker sprach : 
vu sol ich nnn mit der narri/ thun ? «Ibid., 
Ä. — «Wütu narry triben ...» Ibid^ 76. — 
Spielmann «nam sich namy aa vnd gau- 



kelteduig». Adelphas, Barb., 36 i*. «... sie 
hibent es für norry». f ries, 66 
Nart, Narte, maae.« Trog, Zaber, Kübel. 

Scherz, IUI. — fln coena domini rocipiuut 
ministri portarü unum narten, in quibuä (sie) 
lavabantor pedes». Liber coquinaa. - Auf 
im Fisebmarkt soll jeder Händler «vor sime 
Mrten ston». 14 Jh. Alte Ordn., B. 18. - «Die 
futhenarten am ▼iaehemerket». liUi. Kön., 
Auwrk., 8^. — «8 ..^ umb oinen narien». 
1412. S. Thom. Fabr. - «Aüaouk . . . het 
^riben oder eingebrockt Brot in ein Kerlin 
od«r in ein Karten, und wolt hinaasfon äff 
Feld». Geiler, Sünd. des M., 88 b. 

Nartenwein, der in dem vor dem Fass 
fl^iiefiden Kübel sich sammelnde, aus dem 
Bahnen tröpfelnde Wein. — Hat man Zahn* 
'eh, so soll man «die Zen mit unbeschrau 
veaea Nartentoeim weaohen». Id , 3 Marien, 
M^. — Nachdem Geller von der Art geredet 
»ie gewisse Zaubersejjen gesprochen werden 
ioUen, saj^ er : «das iat als falsch und üwie»' 
9imtropf9. Emeis, 49 ». — Dem Tolksaber- 
glauben ziifül^;c thai <]rr Xartentoein seine 
Wirkung nur wenn er anbesohrauen war 
(I. dieses Wort). — 8t8ber, Zur Oeaehiehte 
iti Volksaberglanbens, 50, liest die Stelle 
^eis, 49 B, so: «daa ist fklsoh, and Karten 
cüi Weintropf», ud bemerkt das«, Note 9: 
«der Sati bietet wn?irsc!i>: inlich eine zu Gei- 
lers Zeit übliche s|)richw<>rtlich gewordene 
oebenrede*. Stftber bat die Stelle nach der 
Ansgabe von 1617 abgedruckt, während ich 
»e nach der von 1516 gebe. In letzterer ist 
»e jedenfalls riebtiger. denn N^uitn ein Wein- 
tnpf heisst nichts. Indessen auch so wie ich 
Me finde scheint sie mir verdorben m sein. 
Dem Context zufolge (s das Wort un6e- 
^anen) musa ein Punkt stehen hinter «das 
i»t als falsch*. Von den Zaubersei^cii von 
denen er raerst geredet, geht Geiler auf den 
iiher, den man beim Holen des Narteuicein- 
^">tft zu sprechen hat. £» ist aku hier nicht 
■t eine sprüchwörtüche Redensart zu denken. 

Dasypodius : <Narte, alvens». Noch hcite 
%t man bei uns 2tarde iur die Zuber der 
'^^■"Ijverkäufer. 

Naswia, einen feinen Geruch habend, im 
■<^; bei Brant und heute noch : neugierig 

«Etlich die sint also natzunss — die vor- 
m ichmeckten an die spiss». Brant, Nsch., 109. 

•Ratlerwnrt«». Brunschw., Dist., 92 b. Po- 
9fnan Biatoite. KiiehL, 9, 98. 



Nauwe, genau. Scherz, 1118. — «In disen 
sin ist sere nauwe zb sehende». Tanler, 46 
(HO. 

Nawen, navis, franz. ncf, Art Schiff. Da- 
svpodios: »Nawen, phaseius». — Brant, 
Nsch., 9, 

Neber, fNebiger. Bohrer. Benecke. 2, ) . 
282, Nobler. — «Ein scharpffer subtiler ne- 
ber». Bmniebw., Ohir, SO«. — «Ein nebigtr 
oder ein börer». Räthselb., C, I b. 

Neberlocb, mit einem Bohrer gemachtes 
Loch. — «Kriegly sprach, er wer in den 
Himmel geschloffen durch ein Neberloch». 
Geiler, Pred. v Maria, a iJ. — «... Ob der 
Luther nicht auch Jura durch ein nepertodk 
gclcicn hab». Murner, Kön. v. Engl., 981. — 
Luther hat die Bibel «durch ein neperloch ge- 
lesen». Ibid.« 971 (er bal lie ao got wie niebt 
gelesenV 

Necbten. Nebtin, Nechtig. in der ver- 
gangenen Nacht, gestern Scherz, 1114. IIIA 

— <Ks hat vi! mnTii<rpr nehtin S. Martin ge- 
lobet mit gro-ssen uuiiken». EU. Pred., iä, 
IIU. — «Fünf Schilling nam din lieber ette, 

— Die vcrspUte er neckten im brettc». Conr. 
v. Dankr., v. 448. — «Man spricht er kam 
neehten spot». Geiler. Post., 3, iQ», 98«; 
Narr.. 79 «. — «Die siben Staffeln wil ich 
kurtzlich sagen die mir nechtig seind über- 
bliben, und die vier die ich neclUig sagt auch 
e»elen». Id.. Brös., I, 41 ^. — «Aob gott, 
wir sind all der selben lüt, — die nediten 
liefen und fallent hüt». Murner Nb.. 198 

Negelblam. Nelke. — «Ü^ schroackt kein 
negelblum so gut ...» Hnmer, Luth. Narr, 
10"., 

Negen, M^jen. nähen. Scherz, Ulö. — 
•Neien, sarelre». Herrad, 199. — Die Beginen 

sollen sich beschäftigen «mit spinnende an 
der kankeln. mit negende ...» 1^3 '\ Oottee- 
bans snm Wolf. — Die Lilien des Feldes 
«spinnent nüt noch negent». Tauler, 275 (48). 

— «Ein eser . . . mit siden gen^et». dos., 
64. — Sardanapel *negete selber eine kntem 
. . .> Kö[i , 275 — «1.^ ff 14 sch. 3 ^ dl r sv- 
denuegeritt umb syde und z& lone von dem 
meesgewande aft sebnidende nnd sft negende; 
14 18 S Thom. Fabr. Etc. — «Neyerin. Snei- 
der, Kur&äiier, die sollen etwan ein Fierteljar 
in dem Hos neyen bei den Franwen . . .* 
Geiler, Arb. hnin . 92 b. Ktc. — «. . . mit hun- 
dert Hticheit uegen». Brant, Epigr., Copie« 2<17. 

— «Spitzelatzen . . . uf die hemder Mj^Ms IftB». 
Murner, Nb., 48. — «So kan sie negen, fegen, 
spinnen». Id., Genehm., k, 1 b. ^ Em Schiff- 
lein «mit ieder tamengetufft» . Id., Virg., S, 
h b. — «Das nej/en so grosz arbeit nam . .» 
Id., Genehm , x, 4 — Ulenspigel «hug an 
ZQ fMyen». Id., ülensp., 63. — Er sol in ein 
hut geneyet werden mit einem hund . . » Id., 
In8tit.,138 b. Etc. — «Schneider... die werckten 
nnd neyten • . .» Pauli, 863. 

Negerin. Nejerin, Näherin. — S. die Stellen 
bei Negen. — Kein Hemd anthun «es si dann 
vorhin von der negerin in falten gestli4die&». 
Mnrner, Genehm., D, 4 », 4 b. 

Negot, Näharbeit, irgend ein Stück an dem 
man a« ntben besebMägt ist — Die Magd 



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— «64 — 



«wilrft die N^ot ander die B«iik». Geiler, 

Bilf ., 9 

Heute würde man sagen Nejet. 

Neidhart, Nlthart, Neid. Neider. - «Was 
hast du mit dem Neidthart zu schaffeo, so du 
alle Ta<r $tirb£»t, wie wol du noch nicht tod 
bist?» Geiler, Arb huni , 9 J'. — •D&t weiss 
3Iao spricht : der Nühart hat den kleinen er> 
tödet». Id., Narr., l'M — *Neidhart»narren». 
Ibid , li:^b _ «Der mt^rt der ist nofh nit 
dot». Braut, Nsch., 54 (zwischen Pfaffen und 
Layen). — «Der nidhart ist miiuit under in». 
Ibid., 76. — «Wir suche nt nnscr seien heil. 

— 80 zeigt er (der Prediger) mir sin neithart 
feil». Marner, Schelm., g, 3 ». — «Ich weisz 
das ich ein nithart hab — mit disem buch uff 
mich geladen» Ibid., a, 4 — «Gar kaum 
ein buch gemacht werden ma^. der neidthart 
musz es durchfaren». Fries, 7b«. — Mancher 
ist «sein selbs feind und neühart». Adelphus, 
Mörin, 2 a.-. Personenname : 1842, 184f> u. 
t : Claas Nythart, straasb. Bürger, Bathimann 
ffir die Wagner. 

Nelglichoit, Neigung^. — öfters bei Tauler. 

— «Böse Neiglidteiten und böse Qewonhelten». 
Geiler, Bilg., 108 Schiff der Pen., Etc. 

Neis<ri, suchen. Vergl. erneistn. — «Sie 

gon umb ze neiun als ein Saw in dem Wust», 
eiler, Ev. mit IFsftl.. lOB — «Du findest 
Menschen dir <\c\\ in gemeinen Wercken eins 
Kloster» bruchen, es sei spinnen, neyen, 
wllsehen und «Mtncn und rysen den gantzen 
Tag . . .» Id., Brös., I, 67 b. Hier ist neisaen 
wohl 80 viel wie ttombig suchen ob etwas 
m thnn sei. 

Neiss, zusammoTi •r'^zogen aus ich ne weiss, 
nescio; immer verbunden mit andern Wörtern: 
NtitBwanm, um irgend etwas. — «Also 
einer der Qot den Herren naittwtnmb bat.*.» 
Öeiler, Bilg., Itfh. Etc. 

IMuwu, Ich weiss nicht was, irgend etwas. 
Scherz, illfi. — Die Juden tneiswas inisseton 
hettent». Clos., 103. Etc. — «Do i.st nnswas 
dem mensehen fSr die oren gevallen, das hat 
ime die orcn verstopfet». Tuuler, 244 (4M). 
»Es ist alles neistoas in mir das mich tag und 
naht naget und piniget». Nie. Basel, %6S. 
—> Er nahm *enneistms spisen von dem tische». ' 
K8n., 4*^0. — - l>o kam im etmiswas (für en- 
nemoat) in dem sloffe für». Ibid.. 59^. Etc 

— «Convivinm ist neiswas me denn soeietas». 
treiler, Pust., 2, 77 ». Etc. 

Ntiastoenn, etwa, irgend wie. auch jemals. 

— «In Maria^ der Muter Gottes ist trewesen 
neisswen ein besundere JungfrÖwlicheit». Geiler, 
£v. mit Ussl , 180 h, — «Het jemants neisHoenn i 
uss den Hönbtem an in geglonbt». Id. Post, 
2, 110 a. Etc. 

Neisswer, irgend jemand. — «Nochdem alse 
neisneer . . . wart getriben . . Verse. 
Briefb. 

Neisswo, ir^ij^cndwu, auch irtfendwie. Scherz, 
1117. — «lins diinket * . . daz sü ttemoo in 
derselben gegene . . . mSgent wonen». Nie. 

V. Laufrn Nie. v Basel, fiö. Ktn. - «Xit 

soltu das also verston das ein Mensch in Qott 
Terkert werd, das er Qott werd wesenlioh, 
Sünder msims» anlhlligklidi der Qedenek oder 



Liebe halb se er hat Hl Oott», OeUer, PssIh 

2, 67 l*. Etc. 
Das alte neit9 liest sieh noeh erkennen in 

allemannischen näumis, etwas, näume, irgend 
wo (Hebel, 2, 268), und im schweiseriscbea 
neuiSt etwas, naier« jemand. 

Ne.ien. S. Xegen. 
Nejerin. S. Negerin. 

Nemlich. nennbar mit einem Namen. Schere, 

1117. — »Es ist nun zft sagen wie der do 
unc nammen ist noch siner gotheit, wie der 
! do nmikh ist worden in siner mensehheit». 
' Rugo V. Ehenh. 

Nopten, nepeta catanca. Kirachl., i, 634. 

— «Nepeta, mrata non ordorifcra. twpfen». 
Gersd., t)8 «. — «.STehlefdisnit». Bmnsohw., 
Dist., 9.^ 8. 

Nerechen, Narrheit, Spasr treiben. (Nerri- 
scheit, Narrheit, Ben., 2, 1, 616.) S. auch 
narren. — «Den halt ioh für ein wisen maa 

— der zu zeit anoh ner s dhm kan». Muner, 
Lnth. Narr, 6. 

Neschen. 8. NisMln, 

Nespel, Mispel «Ein Apfelbaum hat die 
Art das er Opfei treit and nit JNespeien». 
Oeiter, Post.; 2, 108 *. — «Sehlohen, nespeh^ 
nüsz . . .» Bruns ch TV , TMst., 15 ^ cMreP, 
negpüm . . • » Adelphus, Fic, 142 «. 

Neepelbonm, Hfspellmnm, mespilus gems- 
nica. — «Zft dem nespelboum* . Wilgotheim. 
IH Jh. Wablenheim. läüb. Etc. — cSorboi, 
netpelbmm*. Oersd., 95 a. 

Nestbel (falscli für Ncspr-l', Mispel. — 
«Opfel, bieren, nestöeilen und welicherlej obM 
das Ist». lA Jh. Alte Ordn., B. 18. 

Nestel, Nastala, Nastale, Ducange. 4, 602, 
das franz. lacet: sprachwörtlich : etwas ge- 
ringes. — Man «liess inen nit ein mtM nodi» 
(nichts^ Brant, Bisch. Wilh., 262. — «IM 
nestel und fünf haller was die houptsumm*. 
für die man gebannt werden konnte. Hnroer, 
Nb., 76. - hin Pfarrer gibt seinem Vikar 
«ein baren krüteer, ein par schfi, — ein dotzet 
nesiel euch darzn». Ibid., 164. — Eine Frau, 
«die er fdnff keiserthum glich achtet, wiewol 
im einmal nit mer dann ein dutzet nestei da- 
rnmb gebotten ward». Id., Geuchm., e,S«. 

— « . . und kümert mich doch auch nie vor, 

— nit umb ein nettelnadel zwoi», Id . Lnth. 
Narr, 20 — «Die nadel oder stefft eines 
nestelt* Brunschw., Chir., 54 b. — «Und so 
er Bolt sein gsellen all, — mit den er pra&st 
mit riohem seball, — - jetz ricffen nmb cdn 
tjeMift an, — so schliegends im den moff 
daran». J. Murner, b, 1 ». 

Nesteln, mit Nesteln schnüren, franz. lacer. 

— «Man sieht was hochfart arbeit hat, — 
wie man sich mutz, nestel, bris». Brant, Sich., 
ö6. 

Netzen, pissen. Scherz, 1118. — Der Kne^t 
ging in den Stall, «also ob er netsm weite». 
K(in,, 7f)3, — «Wer do »«"«.fef anderswohin in 
dem Summer denn in den stein by der profoigen, 
der bessert 8 Jf». I4M. Qoldsehm.-Zanft, H7. 

Notzut. Harn. Scherz, »ll9. — Ein Nachbar 
klagt dass ein Bader «sp&lote. netsote ... in 
einen aoeh eekfllte», ISnOb Beg. AA, 117. 
Meocnl, Knwo Rnl^ von dem nltd. <M 



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- 956 — 



Feldfhicht, was auf dem Felde gerathen. ge- 
wMhsea ist (daher aook Vorrath) ; JQntlinge 
te M«it«. — «leb irfl eben tbnii wie man 

ta Ostern thut, \\ ;inn fiian Ertbt r bricht, so 
M noch NuwrtU ist und UiireDbeüs als ir es 
■mnen, primltiae». Geiler, Emeis, 77 — 
»iVtftrra/, H ii rr tib f-i -s i-t irnr angencm (an^'e- 
nekmer) dann so es gemein wün, du slhest 
« «I den Sitbon wol ; sn dem ersten so 
iribt man liaum zehen odrr 7\\n\f Ertbem 
mb ein Ffenig« darnaoh kaufet du ein gantze 
BebSisel foVL mab ^«n Heller». Id., Brös , 
?, 76 ^. — «Die erste Fracht, das ist der nute 
£ot, die üürenbeiss. die sind aliewegen wer- 
ler dann die nochgondan Frfioht». Id., Bilg., 
151*. — «Solichen netten Rat pfligt mnn zu 
icUneken den grossen Herren». Id.. Uai» im 
PCE; 4 b. 

Hente braucht man den Ansdrnck um iiber- 
htopt etwas zn bezeichnen das noch den Üleiz 
te jfenea hat 

Neware. S. Nuwent. 

Nieke, fem. — Der Fahrmann sqU «die 
wUki legen iirisehen die hömer» der an einen 
Wtgtn gespannten Ochsen. Bergheim, 1^89. 
Weisth., 4, 24ö. 

Nicken, schlafen. — «Liebes kint, »loffcstu 
nd nickestu ein wnitr . » Tanler. '^32 (57). 
— «Lasz mich doch nun ein wenig nicken». 
Horner, Nb , 191. 

Niden, neiden, benei li^n Scherz, 1122. - 
«Der tüfel der nidet duz got den menschen 
liep hat». Eis. Pred.. 1, Ifli. — «... ob du 
is deheinen menschen . . . f^enidctest. Bihteb , 
60. — «Der der do genidet würt, dem thut 
u nit wee ; da mnst einen lang niden, ee da 
im dn BfU in den Kopf nideet* Geiler, Post , 
4, S9 fc. — cDas David ein solch lob von den 
witen vor im versprochen ward, that Saal 
dem goach so we, das er in nidU biss in den 
M*. Hnmer, Genehm., D, 1 >. 

Nidere, fem., das was niedri«:;:, nnten ist, 
XisdrigkeiL Niederung. — «Nieman mag be* 
Kriff» «oeb beilnden die sfissen ding in der 
höhi, er losse denne die süssen zer^'englichen 
iliB£ in der mdm». Nie. v. Basel, Bek. Taul., 
tt. Akttlieb« Bnl. Menw. (Jnndt, Panthdisme 
popol., 215.) — Christus sprach : «ir seint von 
der Nidere, so bin ich von der Höhe». Joh. 
% 88. Geiler, Br. mit UssL, 47 *», 

NiderfelHg, baußlliEr. Scherz. 112 ' Ein 
Stiitshaas von S. Thomae, das •niderfeUtg ist, 
Me an lantfesten und an allein gebnw», ist 
Bieht bewohnt «umb sinen nidtHmigm seba- 
diB*. 1480. Keg. B, 22^. 

Kidergangr, Untergang. — •Niiergang» der 
^nne. Geiler, Pred. v. Maria. 5 Etc. — 
*iiiäergang der sonnen». Murner, Gayao, 404, 
li4. — «... an bnrgerlichen nffruren und 
^üergcmg des eiqrnf-n vatterlands». Id., Adel, 
A,2«. — *Niäergang der ordnaner». Ibid., 
A, 3 b, 

Niderheit, Niedrigkeit. — «Gottes Hocheit 

Md des MeascUeu litderheit*. Geiler, öelenp., 
46 «. 

Nlderlow, masc, Niederla.sstinp:. «So mag- 
V«l dis die stat sin do wir unseru niderioe 
kikss ittli^. Ute. T. BMti, ms. 



Nidern. erniedrigen. — Tloffart «mit kleiner 
kraft g€t^id4rt wart». Qottfr. v. Str., 1, 87. 
Bte. — «Die sieb selber erbghent, die werdent 
gcnidert». Tauler,* 31 (6). — Gott sprach /iir 
Schlange : «dovon do soltu gmjfd«ti werden und 
mit dirae libe nf| der erden bin krieeben». 
K(3n.. 2:^7. Etc. — Christos spricht: «wer sich 
hie höhet, der wart dort genidert». JL Uersw., 
ms. — «Der ist getin mid noch bllbt Ton 
Ewigkeit untz Ewigkeit der allerhöchst Hott 
. . .. het sich genidert». Geiler, Bilg., 16 b. 

— «Wer boebnrt tribt. den miekrt got». 
Braut Nsrh. h',! - «Sich hat der schÖpfer 
aller diug — genideri von des himels ring». 
Id., Bosenkr., Waek., d, 1000. — «Dn baat 
\iT\<^> genideri ein kleine weil» Nachtig . Psalter, 
21. — «Es were ein schand, solten wir uns 
also «uism». Zell, n, 8 — «Dammb bin 
ich verfolgt, angefochten und ^wiAiflrt wordsn». 
Capito, Troger, ö, 2 t). 

Niderträchtig. humilis, im physischen Sinn 
niedrig, im geistigen dcmüthig. — «Es waren 
(in Palästina) nidertrechtig H iiser und hcttent 
breite Techer». Geiler, Kv mit Usal., IBO h. 

— «Sehen da wie der hohe Thum umgeben 
iHt gewesen mit der nidertrechiigen Mauern 
der Demut». Ibid., 180 a. — cDie vier . . . 
Füsslin (des Hündlein!«) die do strack nider- 
treehtig sind» Id , Bilg, I4ü i>. — «Denen 
stot es za, denen das bereitet ist von meinem 
himmelschen Vatter, nnd die do nit hochfortig 
äeind, .siinder demütig und nidertrechtig». 
Id . Pust.. '2, 41 b. — «Bs solt ein Zftohtiger 
mit nidertrcchligen Angen ansehen was man im 
für hat gesetzt». Id , Narr., 60 — «Sein 
Gebet sei züchtig und demietig, die Stim, 
das GethÖn sei nidertrechtig und süss, die 
Wort warhaftig». Ibid., 66 a. Etc». — «Ein 
turn der war) nidertrechtig und dein». 
Bingm., Cäsar, 89 >. — Cäsar iiess Schüfe bauen 
«ein wenig nidertrechtiger dann die wir in 
unserm mör gcw(ui scind zu bruchcn». Iln I . 
|}6 •« — «Die unaohtbar und nidertrechtig 
stat der Lnttober». Ibid., 88 h. 

Dasypodius: «humilis, nültfrträcM»^ ; humiles 
arbores, niderträchtige Bäum, nit hoch». — 
Göll, liB: «bnmilts, niderträchtig, karte» («nter 
den Epitheta a corporis hahitu'i; liyO: «humi- 
litas, Niderträcht^keit^ Demut». — Ausser dem 
in der heutigen Sehrifkspraohe allein gewdhn« 
liehen schlimmen Sinn, hat das Wort bei uns 
auch noch zuweilen den von herablassend. 

Vidig, giftig, gehässig. — Weiber «sind so 
nidig hose trachen, — das sie alle switradlt 
machen». Marner, Nb., 220. 

Ni«llen, wählen. <— «Wir ligcn also in 
disen sitlicben Dingen r.n sudlen und zu niel- 
len . . eben als ein Sau iu dem Mist leit». 
Geiler, 3 Marien, 15 ■. 

Schwäbisch, nulen. Sohroid, 410. 

Niendert, Nienan, Nienant. 1. Nirgends. 

— «Er sach das er niendert hin mit im kunt 
kämmen, und kort wider heim». Gcil-^r, Ev. 
mit Ussl., 94 — «Ich hab dich au alten 
Orten gesucht und hab dich ntenen fonden». 
Ibid , 179 b. Etc. — «Besieh die negel eben 
und fin, — das niena^ wüst darunder scbin». 
Bmml^ Tbesn., n, 4 «. — «... dts «r sieb 



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— 266 — 



mienan üchicken kan — zu allem da«: r>r vnhet 
aa». Id, Ksch., ttU. — Bettler «die nünant 
Mn kirohwili verligttn». Ibid.. HS. - «Die 
ritter and barger, so vimdert hin verordnf^r. 
waren. Id., Bisch. Wilh., 2bH. Etc. — «Jucken, 
do in nienan beisst». Horner. Nb., 197. — 
«Eratzen, clo mich nieudert biszt>. Ibid., l 
207. — «. . . UQÜ alle« trost hast mendert 
kein». Id., Geuchm., K, 1 - «Stand still 
nnd rür mich niendert an». Iii.. 4 Ketzer. D, 
2 — «Wie wenden sich all tluig behend, ~ i 
das sie doch nieiuiert bleiben ^^ nd»! Id , Virg., | 
S, C b. — «Die nnncn seiud UM nknäert | 
gleich». Id.. Lutii. .Narr, 7H. i 

2. Nichts, mit der Eigenthfinilichkeit dass i 
die zu (lern Wort gehörige Präposition da- ■ 
hinter gesetzt wird. — «Ding die man nien-' 
diert zn bmchen kan denn za Narrenwerck, sol i 
man nit verkaufen». Qeiler, Bros., 1, 94 **. — 
«Du sprichst: was bedarf ich denn zu Predig 
se gon ? wenn mich Gottes Gnad leret, so ist 
es mendert für das ich Fredig hör» Ibid., 2, 
26 — «Du sprichest: wie sol ich ea erken* 
nen wann es von Gott ist oder nit? niendert 
in inugstu es bass erkennen denn darin . . .» 
Ibid . 1, 68 b. — «£r schlief . . . und wnsset 
nienen von». Id., Post., 2, 19 « Etc. — «Zu 
vii sorg, die ist ntenem för». Braut, lisch., 2^. 

Niemen, genietsen. 8. aaeh irii«wii. — Bin 
Legat forderte «duz vicrde teil aller der nütze 
die die orelaten in den nebsten vier joren 
fiMMii sottent». Cloa., 50. — Der Meier von 
Bcrcnzwiller soll «vier jucharten niesi^en: 1420. 
Weiütb., 4i — Wer Güter oder Zinse ver- 
trtnft. erklärt das« der Sänfer sie cbesitsen. 
Tn><f<re/» und nntzen> solle «in aller mosse und 
wii»e», als er es gethau. 14ö7. Beg. AA, 28. 
Bte. Etc. — «Oliven ... in nnseni landen 
wenig genützt wertieii, aber yedoch niessmt 
sie itu Zeiten die r>ciien». Fries., <J8 ». — «. . 
dem gut naekstetlen und das nieesen wider 
götlich . . . gesatz». Hohenlohe, A. 4 b _ 
«Alle speisen die man niessen mag .. .» Wurm, 
Trost, 84 ^. Christas hat «-uns das brot. 
das sein eigner worer leib ist, geben zu 
nUeien». Butzer. Weiss., g, 3 b. Etc. — «Wer 
diss brot (anwOrdig) neusset^neusset im soichs 
XU ewigem gericht». Ibid., g, 4 «. — Frucht 
«die luau mag nt$)ttti irü und äpat*. lialhaelb, 
0, 2 b. — In der Wüste «die Juden sich ge- 
bruchten und noseen der kalten wasser». 
Wimph, Chrys . 11 i>. 

NiessoBg, Genuss. — «Zimliche nies$unq 
(von Käse) nach anderer speisz». Fries, üb «. 

«Die meieung meiner probstei». Capito, 
Tregor, P, 3 b. — «Von der waren nieMung j 
beid leibs nnd bUts Christi«. Ziegler, Titel, i 

sich Niete», Oenleten, sich bemftben, sich I 
eint-r Sache bL-ditncn. — «I'u solt dich rehtc ' 
der weite genitten, und solt danne diu leben . 
bessern». Nie. v. Basel. 931. — «Wense sieh 1 
der riv lif man >iaps richtunies iniil sinro eren 
erst gemiten sulte and frödc haben . • .* Eis. j 
Pred , Ü, 14. — «Mit frelden gros« sieh i 
jeder niet — jetz reden schon, lachen / v iir . 
Brant, Thesm., b, 6 - «Socrates and ander 
lerer — iren jangem ea zelten rieten, — Siek { 
oflt der Spiegel iiieteN». Id., Lnye&sp , 167 j 



Nim, Nimne. nicht mehr. — S. z. B. die 
Stellen s. v. Jthen und ligern, eto. — «Was 
ieh jets «wsi mag than, — wil iek ent|»Csll«& 

Ileintr, mim sun». Brant, Nsch , 8. — «. . . 
bisz das die sei mm bliben mag*. Ibid.. 3.9. 

— Man Iftsst «den win wSdm (rein) blibMi, 

— gross falscheit dut man mit im tribcn». 
Ibid., 97. Etc. — «Nun ist er üch zu wit ge- 
loffen, — das ir besalung m'mm künt hoffen». 
Murner Nb., 141. — Coriolan «schwur Rom 
sult blibcu mm*. Id., Geuchm., e, 4 a. — «Ade, 
so mag ich nüm Wliben». Ibid., c. 4 ^. — 
«Eneas wolt sich seumen nümm>. ! I , Virg., 
q, 2 X. — «. . . do ich so ganu kuat walten 

Id., Sokelm.« k, 1 a. Kto. 
Nis. iS. Nuss. 

Nisaclo, Nüäseln. Neschen, Nischen, Nü- 
schelo, mit Neisen verwandt, gierig snehen 
etwas zu geniessen, sa erhasoben, sa ar- 
beiten. — «... zu wQlen nnd zn nieadn in 
Essen und in Trinckcn und in Heiseblichen 
Lüsten». Geiler. Geistl. Spinn , M, 6 1>. — «In 
disen sQwisehen Lastern ligt ein soUeker Ar- 
mer Sünder zu nescfien. nit anders weder ttbl 
Suw in Hülsen». Id., Post, 2« öl «. — «.. . 
nnd hat die EeUerin onantberliok an nOaehBm^ 
das sie nit mag zum Gottesdienst am Feirtag 
komen». Id., 7 Scheiden, Ic, 1 a. — «Wenn 
der T6fel knmpt nnd vmb den 8nek g«t mi- 
sche» und dir in gern wolt steten ... So gang 
er denn wie lang er wolle amb den 8»ck 
Mfisdhefcn». Id , Bilg.; 19 — «Bs aeted vt\ 
Menschen I n gantzen Tng . . im Haas 
nescAen and neüen, and wann es Nacht wiirt, 
so kaben sie kein Vatter Unser n«di gebettet». 

Id., Brös , 1. 67 a. 

Nistel, neptis, Nichte Seherz, 1126. — 
«Brangine. hofsche nüteh sprich!» Gottfr. v. 
Str., 1, 13*1. — «Hilf mir das min nietdim — 
Wider mich getrüwe mässe sin». Ibid., 1, 
174. — «Irmeline von Bure, Oeidrade Ire 
«iffrN 131.1. Spit. Arok. 

Niwau. 6 A'uiMfil. 

Nobisbns, verdorben am Abyssns, Hölle. 

— «Ein strii'^^fMi, die er niraraer kant, — sie 
ist in nobishus genant, — dinu ist es warm, 
dusz ist es kalt». Murner, Nb.« SS, — «Die 
\vil der arzt »tudieret dusz, — M fsrt dtt 
kraitck iu nobishus». Ibid . XOO. — «lob halt 
das sie in nobühaue — dort sehen zu den fcnster 
usz». Id., 4 Ketzer, B. 1 a. — «Darumb so 
faren sie dahin in nobishuse, wo der Hameu 
zu dem fenster uszschlecht». Pauli, 179. 

Much, Xohe. raasc, dim. Nöhelin, Nöhil, 
schmale Wasserrinne. 1. Auf der Gasse längs 
der Hauser und am Dach. — *Tadnnöhe und 
näU die aa wasser gunt». 1822. Urk., 2, 149. 

— Ein Naekbar klagt dass ein Bader «spaiote. 
net/i'te und ander wftst das von badcstuben 
ginge, in sinen nocA schütte». 1886. Reg. AA, 
37. — «Die nahe t.h fegende». 1418. — «SaelL 
die !r J:r ze niaclu-n». I4i? l Th> m. Fabr. 

— «8 .-ji umb ein iserin nöheiin af das kftltsin 
dach vor der smitten». 1412. Ibid. ~ Dar 
I! •>! V rHr hut dass «alle nöh^ sollen abcsin, 
uue lachnöhe und die mihe die z& wasser gont 
oder in mbos». 14S7. Almnndknnk. 

8. Anf dem Feld«, — «Zim M*i». Ota* 



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beim, 1288. Innenheini, iai2. — «Nebent sigc- 
brchtcf nofte». Mölsheim, 141U. ~ tAa dua 
Mä bi den niülen». Rosheim, 1471. 

Nochh«'it. Niihe — tVerre von dfir nodUMI 
goi£> Taaler, (12). Eu, 

ir«deN»eiii. 8. Nolbein, 

Nohe, Nahe, neatr., Litt — c. . . Die lag« 
QQü (laz voh^ . . die der vigeiit dem men- 
schen anleit». i aulcr, (19). 

Kol, niasc, Gipfel einet Berfa oder HSgele. 

— «Uf dem nMen». Ft^Mnamo. hrinfi«::, 14 Jh. 
Q — «Uf dem burgmUen». Muadolsheim, 
1^. — «Ueber LuBperthelm mUm». Yendeii» 
heim, 14 Jb. 

Nolbein, Nodelbein« beinerne Nadetbüehae. 
Scben, 1190. ^ Stirbt eine Avts&tf.i^e, so 

bleiben den andern Frauen u a ihre »Miiirp. 
■oto««, eeokel ...» öatL-Ürdn., I6tf. — «Der 
lelUir Meaeeli hat die Gaben lieber dann den 
Gt^ber, als eine das Nodelbein oder einer die 
pidin Kettiu lieber hat weder den der sie 
gegeben hat». Oeiler, Bröl., 1, M«. 

Xolde. Nole, fem.. Nadel. Scherz, 1129. — 
•Qeischeln von riemen, die hettent knöpfe 
man, darin nrorest neiden gesteeket». Olee., 
— « . . ftU einer noUlen piintelin ^'■eprcn 
dem grusscn bimmel». Tauler, d44 (öHj. — In 
Egypten «betrftg sich Maria ... mit jr« ncHm 
ond mit ire spillcn>. ViUinger. — «Von or- 
itwi wegen sint die nniniohe alle schuldig 
«in «aide bi in zft tragende». Härlein, 2.^ — 
«Kn Bwart?; sidcn snftr mit 2 silberin ntHden». 
142U. S Thom. Fabr. — «Kleine noten». 1482. 
Goldschm.-Znnft, TA, ^ Die Bescher der Gold- 
lebmiede sollen das verarbeitete (lold «ver- 
i6ehen noch den nden . . .; und wer es das 
jemand mit dem tiofcfwfncÄ «auf dem l'robier- 
«etn) nit bcnügen wolt . . .» 1^82. Ibid., 70. 

Ifolhart. eig. Beghard, dann Layenbruder 
in einem Kloster. — Eines Pfaffen Kellerin 
<bei eim «oMort iet gelegen*. Brant. Epigr. 
Copic, »87. — «Wann man nun merckt das 
aber ich dem nolhart hab die wanden gc- 
loacht . . .» Huruer, 4 XeUer, G, ö — «Die 
uMaH sind snnet niendert — gni, dann 
das man mit inon thu — solche marter bossel 
arbeit; — ursach, sie beben rucken breit, 

— und mögen solohet wot Tertrairen». Ibid., 

Nome, Nttrae, Raab, Beute. Sclierz. 1130. 

— Sie «trlebent tegelichen krieg mit mme 
ond mit brande». Kön., «94 Etc. — Der 
Teefel hat regiert «also lang bis ich (Christas; 
kämmen bin nff das Erdtrich and in über- 
wunden hab and in beronbt seiner Nom und 
die ossteilt in menger band Stäten der Men- 
Mben». Geiler, Poet, 64 ». — Das Heer 
kam «mit grosser nom» in das Lager. Rinj,'m., 
Casar, ^2 »», — Oisar bat «sein ritter und 
keMht i0it merekUober immi und gewinn r>'ch 
enaaeht». Ibid., IWh, ^ sie machen «ein 
■*a* oder ein raub darasK*. Zell. 1, 1 " 

NSnen, dringen. — «Ir ligend immermeder 
»n mir xu nunen und welk'nd uss mir trotten 
m Jo». Geiler, Post, 1, ? £». _ «Oo sie also 
le im lagen au ndNen und zu nönen ...» Ibid., 
si 74 b. — «So ein Bettler ettvenn jomermeder 



an rirrt Menschen nönt und nOnt'nnd Ult nlt 
uff nönen . . .» Ibid., 3. 70 b. 

Ntfnlieli, eindringlieb. — «Wie vil me würt 
. . Oott . . . üch < r!i iren, wenn ir also un- 
Btümeklich . . . nöntich, anliglioh . . . au im 
ligen an bitten». Geiler, Post, 71 a. 

Nontag, Himmelfahrtstag, nona dies, weil 
dieses Fest nenn Tage vor Pfingsten ftllt 
Schere, 1151. — «S. Ltieas ewaiigelio, des 
mendaj^es vor dem nonet<ige». Tauler, 50(11). — 
«Der Sche rn notUag*. C|o8., 32. — «Dri tage 
vor dem nantage (soll manVintt wfttamik gOtt». 
Kön., 770. Etc. — «Christus sprach an dem 
Nontag zu einen Jüngern : gont in die gantze 
Welt und predigen min Wort allen Creataren». 
Geiler, Bil^., 29 » ; Post., ö, 28 Etc. 

Norderfelt. in vielen Bänncu, 13 Jh. u. f. 
Die die Dörfer umgebenden Felder waren 
meist in vier Reviere, naeh den vier Himmels* 
gegenden, abgetheilt, 

«An Norderlange», die Nordseite entlang. 
Uttenheim, im Daehstein, vm. firgerslieim, 
I8Ö0. 

«Nordtrt, ieptentrlo». Herrad, 179. Sehen, 

1131. 

NBmekeit, Verdricsslichkeit. (Vergl. unser 
hentij^es Necs. verdriessliche Person ) — «I>in 
nöstikeü maobet dich verre nnd frömde von 
■inen ffteepftren». Tkittler, 27t (47). 

Nösaelich, verdriesslich. Vergl. SclHnrü r, 
1, 1764. — «Etliehe lüte sind also noBtäieh 
das got in die riekeit benemen mfts». Tanler, 
272 (47). 

Nösaen. In Hegels Glossar, 1116: aus- 
pAnden, mtt Terweirang anf tOtm bei Seliers, 

1183 (?) Dil- Brilckenknechtc der T^hein- 
brücke haben von reisenden Herren üeld er- 
zwungen «nnd sie pmOmui one vrlop, wissende 
nnd Wille meieter und rata». 1400. KSn., 
Beil , 10^0. 

Not. «Libesnot nnd HerrenBot», sprfleh- 
wörtlich gewordene Zusaramenstellnng;^ zw eier 
Ursachen die, unter gewissen Umständen, 
Einen verhinderten einem Gebot an gehorchen, 
oder ihm gestalten es an übertreten. Sehera, 
662. 

1. Zu gewissen Zeiten soll man an Strass- 

btiri^ nicht fischen, «es were denne 7i5e«fU)C 
oder herreiinot». Ii Jh. Alte ürdn., B. 13. 

2. «Werdaz den probst ( von Ölenberg)ijteM| 
oder herrennoi irrete» zum Ding za kommen... 
Hohenrodern, 1354. Weisth., 4, 114. 

3. Die Haber, die durch *libesnot oder 
kerrennot» verhindert sind im Dinghof zu er- 
scheinen, zahlen keine Geldstrafe. Werentz« 
hausen, 1420. Weisth.,4,3. Ittcnhcim, Schwind- 
ratzheim, Dämingen, 15 Jh, Ibid., 1, 732, 
739; 5, 452. 

4. «Drei band not, das ist herrennot. hungtr»' 
not und schelmefinot» (Viehseuche). S. Johann, 
1413. Weisth., 5, 473. - Liheanot ist Krank- 
heit ; sie entsebnldigt (n» 2 a. 3) die zu einem 
Din;^' Berufenen, wenn sie nicht erscheinen. 
Auch die Hungersnot (n° 4) geliürt zur JAbes- 
not-, so ist letztere an verstehn wunn (n- l) 
den strassb. Fischern {gestattet wird, in 8on.st 
gebannten Zeilen, /.a iiächcn. Der Sinn von 
flerr«NN0l ist weniger klar; in etnigen Ding- 

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- 968 - 



hufrodclu des 16 Jh ist das Wort durch 
Herrengeschäft ersetzt : Stotzheim, Ingwcre- 
hcim. Weisth. 1, 687 ; 5, 411. In den Stellen 
Qo 3 könnt man, auf den ersten Blick, an ein 
vom Herrn gebotenes Geschäft denken ; welcher 
Art aber müsste dieses gewesen sein? Jeden* 
Mls kein Frondienst, denn im Interesse der 
Herren selber waren die Dingfhofversamni- 
Ittngen nie aaf Frontage festgesetzt; aacJi 
nicht Xriegsdienst ; zn solehem war ein Geist- 
Ucher wie der Probst von ölcnbor^' (n'^ 2) 
nicht persönlich verpflichtet. Man denke ferner 
an n* 4, wo die BrklSnuig durch Herrenge- 
schäft absolut nicht annehmbar ist ; es ist da 
die Bede von drei Kothen, von denen die eine 
oder die andere einen Banem so herunter' 
bringt, dass er sein Hans vcrkaafen muss; in 
diesem fall kann die Merrmnoi nur eine, 
dnreh die h&nflgen Fehden der Herren veran- 
lasste Kricg:snoth, eine Verwüstung des Dorfs 
und der Güter sein; so ist sie auch in n° 2 
und 8 si verstehn. DafBir eeheinen folgende 
Stellen zu sprechen: «verbrinne (ein Habhof) 
von des herren sunderlichen urluge . . .» 
Hetzerai, 15 Jh. Weisth., 4» 199; und: «wer 
das (ein H]ib!u>f ) abbrandte oder zerstöret 
wurde in.i iaadturiigcu . . .> Sundhofen, 
15 Jh. Ibid , 4, 168. In diesen Fällen, so wie 
in dem von n* 4, war dem Baucnt p^estattet, 
für einen Neubau Holz im Waldi /u holen. 
Herrennot wäre demnach eine durch die 
Herren über die Landleute trebrachte Noth. 
Auch das Fischen zu Ötra&sburg, ir 1, lasst 
sich 80 erklären : war die Stadt von Feinden 
umgeben und daher Mangel an Lebensmittel 
zu befürchten, so wurdt« der Fischfang auch 
in Zeiten erlaubt, wo er sonst verboten war. 
-- Die spätere fiedeutong von Herrermot, 
Herrengesehftft. stammt aas einer Zeit, wo 
(las Anfhitrcn der Fehden den ursprünglichen 
Sinn in V^argessenheit gebracht hatte. 

Not, comp. Böter, ndthig; Einem ist not 
nach etwas, er verlan<j:t crMsilicli darnach. 
— (Gott ist vU nötter einem Sünder ... die 
Hant seiner Barnbertzilceit zn bieten». Oeiler, 
3 ^rarien, 17 Ktc. — <Weni noch vi! 
Pfründen hie ist not, — des esel feilt me dann 
er got, — vil seck die dont des esels dot», 
Brant,Nsch..32. — «. . . doim so not /.n fliechen 
was ...» Ibid., 74. — «Ach gott, hett iohs 
verstanden baaz — ein mal do es mir nCttar 
was, — sn hett ich selber ouch ^cton — das 
ich dich ictz kan lernen schun» Mnrner, 
Schelm., a, 4 — «Dorum was im schwigen 
nöter dann t\ riiiki^cli». Id., Mess. I), 2 Etc. 

Notdorftigkeit, Noih. — «Du soll eren den 
artat. wan der aller öberst hat iu geschaffen, 
von der nottürftifjl-fit wefrcn». Fries, If» a. — 
Salbciweiit «äul mau iiit tiinckeu /,u lustbar- 
keit. sunder allein zu noturfftikeit* . Ibid., 
45 n, — Gott hat die Tsrai liten «erlöst von 
jrcii notdurfftighcittn* ■ (l's 107, 2.) Wuim, 
Bai., h, 8 b. 

*Kin Notdnrftstfil (Nachtstul) mit eime 
küssin». 14H2. Inventar der Mct/a von Lichtcn- 
bcrtf 

Nöte, adv., ungern Scherz, 1133. — Den 
Tod «Udct fidte ein icgclich man». Qottfr. v 



Str., ], 142. Etc. " «Des verdriisset sü, und 
t&nt CS deste minre oder deste nöter*. Hinter, 
448 (77). — «Ich nimme mich dirre grossen 
wurdikeit gar nöfe an». Merswin, 9 Felsen. 6. 

— «Sü woltent flöte wider iren willen sin 
meistere gewesen». Glos.« 129. Etc. — «Wie 
nSte er es det, so det er doeh das». Kön., 
379. Etc. — «Idi bin also rcdite iiAe ii dii«m 
klosler». Hngo v. Ehenh 

Mdten. nöthigen, zwingen. — €. . . Dir 
selber ein Gewalt anthun. dich sclbs nöten /u 
der Volkttmmenheit». Geiler. Brös.. 1, 15 «. 

— «Der Himmel noch der Tüfel mag dich 
nit nöten und zwingen das du Todsiind thu- 
gcst». Ibid , 1, 24 K £tc — «Das ist uns allen 
werlich ein sehand . . wie jeder Teotsefa 
ein flesr'hli ^lat, — win wir /.u drincken ein- 
ander nöten — und mit i^uffen selber döten». 
Unmer, Sehelm., i, Sb. ^ «]fit dem g«Un 
und Ac-m /[luni söchst du ire (der Maulesel) 
backen iwtm*. Nachtig., P&aUer, 76. 

Nöten ? Was Kurs, Vdl, citirt, kann nicht 
zur Erklärung dienen — «Was gat dich doch 
der ndten an» — das du dise Ingen hast ge* 
than?» Murner, Luth Narr, 72. 

Notfest, tapfer, fest in der Nuth, standhaft. 

— «Der notfcsU und bescheidou her Steinung, 
ritter». 1336. Als dipL, S, 163. — «Knnrat 
von Kirkel . der gar notvrsie ■v^ -as» CIos . 
138. — Ein liiiter, der «was manhaf'c und 
mOlimte zh den eren». Märlein, 32. — «... das 
man ench idic Berner) halt für crber liit. — 
die notveat bi dem rechten stou». Muruer, 4 
Ketzer, Vorrede — «Nun log, Ms« atat und 
bleib notfest». Ibid, J, 4 i>. 

Nötlich. I. Gefahrvoll. — «Ich besorg war» 
lieh es kum an tag — das britcht uns angit^ 
HiMche klag». Murner, 4 Ketzer, H, 2 ^. 

8. Nothwendig. abgenotbigt. — «Ich wU 
zum ersten protestieren ~- und ein mOtUA 
reden fieren*. Marner. Lath. Narr, 5. 

Notrede, geriehtllehe Klage. Scherz, 1188. 

— Kein (lotteshausmann vunEberslieimninnster 
soll wegen seines Guts <ze keiner notrede stao, 
wände in diseme offen dinge . . . ünde ist, 
das . . . des abbetes hovcgesinde irezurnent, 
darumbc ensuUent si keiner notrede stao, 
wände in mines herren kemenaten». 1880. 
Weisth.. 1 f>72. 

Notwtjreu, »ct., verthcidigen.schützen gegen 
Angriff. — «Er wene stnen Up noiwerendi 
. . .. c. 1311. Urk -2, 29. 132?. Ibi l , if>2 

Nübelnng, Verdustcrung. — 'Isuhehmg der 
äugen». Gersd.. 14 b. 

NUblig, Nibf'lijr düster, nebelig. Schmol- 
ler, 1, 1713, nibiich. — im Frühling ist, J<M 
Wetter «underweilen kalt, denn ist es heiter, 
ein Weil nühh'g, also ist es gewonlich unstiit». 
Geiler, Fred u. L., 12 «. — Träumen von 
«lufft der nüblig ist». Traumb., a, 5 i' - «. . 
w eit \ on dt in schweren nibiligen Io<It». .\iiel- 
phus, Fic, 140 b. _ «Lufft der nibelicht ist». 
Ibid., 141 b 

Göll, 26 : «coelum nubilosum, nüblig Wetter». 

NUchterlicb, nüchtern, mubsig. — «Abbruch 
thun allerlei speisen und trancks, das man 
nüdiUrlich leb». Wurm, Trost, 31 b. 

Nammen, nur, zusamtuciigeseizt aus nur 



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- 869 — 



mehr. — «Es wa« numme dan dn wosen do». 
iJuwert 28. — «Es gang sust wie es well, 
MUcr du er nummen nioclit vil Gut« Qber- 

knmmen». Geiler, Tost , 3, 81 Etc — «Nim 
mtamen darzu ■wct dir heiffen kan» Muiner, 
Ulensp , IH. 

Nttnnelin. Art Wanservopfel, nicrgrns alliel- 
los, *tn 5 ^ die besten* m verkaufen. 1381. 
llsatia, 1867. 299. 

«Niaebe, fibula». Herrad, 189. Scherz, 1140. 

Nfiscblin, Rinne, Kanal. — Geiler, Ev. mit 
Issl.. 96 ». S. die Stelle bei Kenel. — Das 
Voeab. von 14H2 hat: •JUnttk« oder Bione, 
«aialfa». Frfoeh., 2. 34. 

Nüss. Nim. Ei dor Laos. — «0 Mensch, dein 
laag Haar da Leoss oad HiUa in wachsen, 
iit das dftin Suhmta?» 0«il«r, N*it., 98 - 
«. . . ond wiesch ir hoajit mit solchem flis, 

— da» daruff nit wüchse Iiis nooh nw». Unr- 
ur. Bad., F, 4 

Kosx. crena catapuitac, Scher?., 1140; der 
Einschnitt in der Armbrust, in welcher beim 
Spannen die Sehne gezogen wird, Zemeke, 418. 
.Nach Göll, 296. sclieint die Nnsz etwas an- 
deres gewesen zu sein: «oncos (Hacken), die 
Nusz ; epizygis, dea Loch am Armbrast, darinn 
iic XuBz liegt, der Nuszbrnnnen». Gödeke, 
145, meint: der Drücker an der Armbrust, 
las den von Scherz citirten Stellen ersieht 
msn indessen, dass der Pfoil aus der Nnsz 
dog;. diese kann aUu nicht der Drücker ge- 
wesen sein, sondern eher die Höhlang, in die 
man den Pfeil k'trtc. - Einem Schützen «bricht 
der bogen, senw und nus£». Brant, Nsch,, 78. 

NÜ8»en, gcnieasen. S. anch Nietsen. Scherz, 
1142. — «Gelichcr wise also der lichame 
muart die lipliehe spise». Taulcr, 43 (8) — 
Wer eine Speise nicht behalten mag, kann es. 
Veen er Cedernhoiz •lasset». Ibid., 40ä (70). 

das ich dirre gftten spisen ttnd dia 
fti^n wines /.fi vil uü.<iKe». Nie. T. Bnsel, 229. 

— tDie Bo daa aimosen nAumt ...» 16 Jb. 
Alte Ordn., B. 18. 

N'üTfTi, S_ Xüteit. 

Nütheit, ^iohtigkeit. — «. . . Der da stete 
■bttimpt und sieb der iViAUIett nübert, daromb 

das er ans nüt gemacht i8t> Geiler, Schiff 
der Fen., 86 — «Das in das er hoffet ist 
ein Nmeit, ein Lerbeit, ein Wanbeit». Id , 
Bil?.. 22 1'; Post , 5, 89 a 

Nfitxit, Nütechit. N&echint, Nichtzit, m- 
len. KfKa, niebti. Sebent, IUI. — <By herre, 
C8 cnschat nüizit». Taoler, 450 (78). - Leute 
die bei einem Brand «zilsehent und nüt^U 
ttot ... 15 Jh. Alte Ordn., B. 18. — €. . 
^nn schuld oder von libesnot, wie das gesche. 
mUnt uszgeuuiuen . . .* 3Iolsheim, 1472. 
Wdatb., 6, 424. Etc. — «Ks were nütachit 
»ürscr . . -» Clos., 42. — «Sie soltent mltschit 
dimmbe verlieren». 14 Jh. Alte üidn.. B. lä. 
Etc. — Dem Kaplan soll man «von den ge- 
Wien die ime zftgehorenf nütschint nemen 
uucii abbrechen«. GoU.-Ürdn. — «Hettcu ir 
(tiaabeu als ein Senfkörnlin . . ., nüUit würd 
Weh Dnmü^'lich>. Geiler, Selenp , 105». Etc. 1 

— «. . . So geb mau nichts darauf, es hilfet j 
niclUgit». Id., 7 Scheiden, H. 0 b. _ «Nieman i 
ist dem nüU gebriel*. Brant, Msoh., 2. — €. . . | 



darumb ist nütst nndötlieh». Ibid.. 10. — «. . . 
gwalL und golt — Ott 1er der tugent nützet 
solt». Ibid., 10. Eto. — cWenn er (der Esel) 
schon pfantz Mti(<^i kan, — noch dennocht sitzt 
er oben drau». Murucr, Müle, K, 7 — «. . . 
das er dri tag liesz herschen mich, — und 
mir darin gants iHUm redtt. Id.. Qeaobm., A, 
3 •. 

Nnwelende, neutr, nen urbar gemachtes 
Land — »Nutoelende, novalc» Herrad, 181. 
— «Uf dem nutoelende*. Feldname, oft, I2f96 o. 
f. — «An Herinannes nuweletule». Himlishnini, 
18SS. — S. Florenz «dalp die böume und die 
barsten na nnd mabte ein nuwelende nnd ein 
kornvelt». KÖn., GBl. 

Nnwelingen, neulich. Scherz, 1142. ~ «Wir 
tftnt 6eb Irant . . . dae letfent nuwdingm 
unsrr lirrren . . . nbereiiil^i'nrii'ii sin! , . ,» 1357. 
Tuüberzunft, 6. — Bei einer i^'euersbruust vor- 
brannte viel Korn, «wan es nrnp^mgen -was 
in die schüren grefiirt». Kon., 756. Etc. 
«Waz hat daz kint sünden getou, daz nuwe- 
iingen gebom ist?» Eis. Pred., 1244. 

Nnwent, Neware, Niwaii. Nliwen, nur. 
Scherz, 1143. 8. auch nummen — Die Minne 
«gebirt niwau smerzen». Gottfr. v. Str., 1, 
168. Etc — «Warumb hiesch er niutcen von 
dem minnestin sins vingers ?> Nie. v. Strassb., 
264. — Niemand soll fischen »nuwent mit an" 
sers herrn des abbetes (von Münster) urlopt. 
1334. Als dipl., 2, 164. — Dem Menschen soll 
genügen *Hutoent das sele nnd lip mit ein* 
ander bliben möhten». Taulcr, :W9 (53). Etc. — 
«So wil ich mit urlobe noch uuwent eins mit dir 
redende sin», Nie v. Basel, 966. Etc. — Vor- 
mals sang man das Gloria *nutcent zA wihcn- 
nachten*. Glos., 20. Etc. - «... also sü 
nutoent worcn sehs stunden do inne gewesen». 
Kön., 238. Etc — «Es was ein grafc . . . der 
bette nutoent einen snn». Märlein, 9 — «Die 
ersten waten in das Wasser nutoent bis an 
die Knoden». Geiler, Post., 4, 40 b. £to. 



0 



Obeuthärer, das nämliche Wort wie Aben- 
teurer (s. diesen Artikel i, nnr volkstbfimlieb 

UlMM hand, (letieriiand liiibeii, vurlicrrschcn, 
den Vorzug haben. — Einer Imt <incr einer 
KratTi dunn der andern, und eine hat Ober- 
fuinä lucr dann die andern . . . Die in ver- 
nünfftiger KrafFt Oberhand haben, die versiond 
das sie das und das sotten thun ... In denen 
hat zornlichc Krafft Ueber/iund gehabt». Gei- 
ler, Brös., 1, 13 b. 

Olteikeif, Obrigkeit. — «Es ist kein Un- 
glück im tVtij,'or Ding weder Oberkeit und Prclat 
sein» Geiler, Brös , 1. 14 — Einer lasst 
sich nicht erweichen «durch Tröwungen der 
Oberkeit». Id , Pred. u L , 67 b. — Wenn 
die Obern nur «ircn eignen Nutz suchen, denn 
hört uff zu sein ir Oberkeit». Id., Brös., 8, 
.t3 «. Etc. — *Oberkeit halten hat wol fug, — 
aber z« vil ist mer dann gnng». Brant. Epigr. 
Copie, 226. — «Der zins, die »tür und ouob 



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— MO - 



die bet — die oberkeü erdichtet liet*. Manier, 
Hb., 109 ; Bad., 6, 2 " ; Lnth. Ntrr. 53. Etc. 
Oberthttr. S. üeberthür. 



8. Eitel, aichtig. — -«Die Welt ist nit an- 
den denn ein waner Öd»r Fimw, ri ftüst hin- 

weg stete on rml- rloss». Geiler. Bilt,'., 19B 



ObeirtoB, Gegentheil von Untertban, Obrig« | — «£« wandert mich bei eer and eid - der 
keit. — «TNe ondeitone die sint nfit me ge- 1 frosten ödem öppigkeit*. Manier, 4 Ketser, 

horsani . , es besohiht wol ... so in ir ö^- G. 5 ». — «. . . das er vU hat des < /-n £jut». 
Urne berüteu and bebolfen nut irdenschem Id., Virg., T, 4 «. — «Die zergenglich öde 
gftte dgent, so sint oaeh sfi of die «t . . . ge- irelt>. Id., Nb., 66. ~ «Ade, far hin, du Me 

horsam». Nie. v. Basel, 342. — «Das müt'eiit weh». H . l utli Narr 148. — «Gott hat nit 



ijr woi behebeu mit urloabe awere odfreton». 
Ibid., 880. 

OberwiTid, Sudi^ind. — «Du weist wol oh 



geacht der uofruchtbaren öden ding*. Nachtig., 
Psalter. 10r>. 

«Odermenge» Gersd , 89 AgrilBOliÜI 



es Obericind ist oder Nordwind oder Westwind patorium. Kirsebl, 1, 240. 



oder Ostwind». Geiler. Post., 8, 86 



dheit, Leerheit. — 'Oedheit des Hintes, 



Oberzile, oberste zile. das Älpiiabct, oberste I Erlerong des Houbts» (durah SQ vil Feeteo). 



Zeile der Vorschrift nach der man die Kinder 
schreiben lehrte. Scherz, 1149. — «Dab ist die 
oberste HU, die drie und zwcntzig bftstaben*. 
Nie V. Basel, Bek. Taul., 17. — Karl der 
grosse «stifte also menige kirohe also manig 



Geiler, Holl. Lea, c, 8 >. 

Odlich, adv., eitel, leichtfertig. — €. . . «ff 
das ich nit ödlich in dem giaaben prediget . . .» 
Murner, Adel, £, H t>. 
Ovelate, Ofelote, Ollete, Terdorben aas 



bft'^fahe ist an der a?jfr.'j7'»n des abeces». Kön., ; oblata, Hostie. — «Der priester teilet die 
407. Klc. — «Dise Lnug h&h ich euch für j oveiatun in drü . . .» Bihteb., 86. - Die Aeb- 
wöllen schriben als man den Schülern für- \ tissifi von Kschaa gibt «j er lieh ein vierteil 



schreibt, das hcisst die Obersü, da malen sie 



weissen eime kirwarten zft Ruffach, das er 



die Buchstaben ab». Geiler, Eraeis, 74 ■. — dovon gebeu sül o/eioUen, was die kirclic und 
«Es sol keiner trinckcn, er solt ein OöernV die elter, die darz6 gehörent, bedurfent». 
haben, damit er nit aa vil trinoke» (Vorsohiift). 1849. Wcisth., 6, 888. - Ein Gefangener be- 



Pauli, 169. 



hauptet das Saorament empfangen zu haben 



Obis, Obes, Obst. Scherz, 1119 Zuweilen: «in einre halben ostien einer oßoten», die 
06«. — 'Obiggarte, jpojnariam>. Herrad, 180. . daroh ein Wunder zu ihm in den Tharm ge> 

— «Dürres oder grfines oftesv». 14 Jh. ürk., | kommen war. Nie. v. Basel, 148 — «Do sacb 
2, 210. — Tractieren «mit hünren, mit kese, 1 er da/. /.& der ofelottm ein grosses criitze u» 
mit obUt». S. Lukart, 1364. Weistb., 4<, 86. 1 gewahsen was». Ibid., 186. — «1 scb. omb 

— *Öba, krut, gras und andere frtllite». Köii., ^dMlM». 1#08. — «16 ^ amb oßattm: 8. 
886. Etc. — Der Monat Augast «iiset das o6«s Thoni Fabr. — Eine Medizin «genummen off 
and füret es in*. Conr. v. Dankr., v. 880. — 1 einer offiate*»». Branschw.« Post., 80 — «Bin 



Adam und Bva «irerbnrgeiit sieh in dem pa- 1 hoetia oder offlade». Bfttbselb.. d, 7 b 

radise do sii iaz oöes bettent gesseu». Vil- «Ofenhu8»,Kackofenhaiis, Bäcker- i Scherz. 
Unger. — «Das obes . . . sohinet also gel und 1164. Za Strassb. and auf dem Lande, 13 Jh. 
eise sehtae ...» Tanler, 916 (87). 

Och, eigentlich Nöch. schmale Rinne. — 
«. • . das Wasser das mau lu den öchen inher 
liesB». Ringm , Cäsar, 89 b. — Oeh wird noch 
suweilen im Elsass für Noch gebraucht. 



a. f. 

OfentUr. Gaucklerkiinstc, listis:.- Streiche. 
S. auch Abentkür. — «Ich hab des vil ge- 
nomea wtr — das maneher tieib sdludi 
Ofentür, — die zu sim ansehtog im gftb et^». 



Oede. Scherz, 1152. 1. Schlecht, ehrlos. — 1 Brant, Nsch , III. 
Bin Priester, «der hielt dicke gar öde geselle- 1 OfentUrer, merkwttrdige Ferm, die noch 
Schaft von pfafFen und von leipen. die gar , direkter als Abenteurer (s. diesen Artikel) auf 
vilanfhre begingent». Nie. v. Laufen Gottesfr. das alte avenimrer, franz. aventnrier, zurück- 



8g. — «isi er ein lichtfertig öd Mann, so 
zücht er lichtfertig öd Gesind». Geiler, Post . 
.3, 41 _ cDarn ein schelm siu aL>u öd, — 



führt. 

öge, ^Ve. fem., aagia. Göll, Onoina^-t.. 
ö.S : tauge, pratum». 6. auch Uwe. — <üt uie 



also hübsch und also schnöd ...» Mnmer, ! ^0>. Achenheim, 13 Jh. ^ «In der 



Schelm., g, 6 «. — «Der öde schentlich man» 
Ibid., d, B b. — tDu öder, schnöder, böser 
man». Id., Genehm., y, 4 «. — «Ursach sucht 



Friedelsheim. 1404. 
übte. S. Mte. 
igelecht, mit Augen oder Punkten ver- 



ein ö(hr man — der sinen fründ wil faren i sehn, getüpfelt. Schmellcr, 1, 60. — *OeifeieeiU 
lau». Id.. >b., f>9. — «Das in gott sehend den bowcin duch». 1477 Tucherzunft, 90. 
öden man». Id , Luth. Narr, 114. — «Valsche, I Oigen, Uugen, ögen, Engen, vun Auge, 
böse, öde zungen». Id., Sehelm., a, 3 — zeigen, vorweisen, sehn lassen. Scherz, 71 ; 
«. . . mit bösem ödem willen». Id , Bad.. F, angen. — «Als ob der priester (bei derltoi«) 
8 «. — «... in diser oden boson that . . » Id., spreche : als ich in hüte oige. aho oigei CV . • . 
4 Ketzer, m, 4 b. £tc. S. auch Schmeller, 1, 28. . sinem vattcr sine wunden». Bihteb., 83. — 
2. Leer. — «Dise Wort sagt SophaniM von 1 Die Leute •ögent (var. Hugent) ir nlmneen, 
eim öden verlassiicn Hus». Geiler, .Narr , 7G a. und wellent das es die lüte wissen». Tmlcr, 

— «Seind wir nüchtern und öd, so seind wir , 212 (87). — «Wer es das . . . got siiie er- 
bldd als vor dem Inbiss». Id., fimeis. 6 Bte. i bemede wdrde öm gemie ...» Nie. r. BM«L,8a7. 

— «Unfruchtbare und ddt Und». Hnmer, — Christus sich «zA Inaüi|^^en zit* n nit öiaen 



Viig.. k, 6 b. 



wil». ld.f ms. — Die runtosnueu der Tucaer 



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— Ml 

> nn-: ^ie ab^ant. süllent oach bi ircn eiden Frank, 2. 109 b _ ,ViI kfillen und klappern 
dea anbanden füTifmannea öaen ... die pfen- i macht anwert». Ibid., 192 <>. Frank hftt 
lüge, die dc> jar^ ^evftlhm iTnt fn dl« bttMe». I sogar, 2, 193 b, «fn wie NefdhArt gebildet«« 
1361. Tucher/.iinft, 7. — Der Znnftbote aoll Snbst., Kaihart, Schwätzer. Dans bei GeiUi 
den HeiBtern «de« handweriu hasrst öigen OhüUten für (Steten steht, und bei Brant 
nd s5ig«]i». 1487. Ibid., 68, — Ontenbcrg okaU für ofefldif, wird dnroh dM bei Brun- 
ngtc cdass er die presse dio er hiinder jm schwig vorkonmend« oiaiteM b«wi«8«ii (a. 

nieman o^fete, soigete». UH9. Vind. typ., i oben). 
Utmrn^ 8. <~ «Fnto Kfisehe, euge din «rt>. I ölspfel, OHt«. — «Die Frileht eigner Olorl 
Altswert. 69. — «Din trfhve da engest offen- und die GrossmacluHiif Gottes ("Inri sein Oel- 
bar». Ibid., 1%. — cAbo auch mag einer den df/«l Uud Lorber». Geiler, Arb. lium., 48 ^. 
Sflhftlek hinder den Oren nlt lang verbergen, j cölbeade, camelns». Herrad, 189. Sdier«, 
«r öi^ in hindeunoch. nnd sticht herfür». Ilö9. — «Zar oUmide: Strasib. Haainani«, 
Geiler, Post, .S, 61 — Der Ehbruch, «ob 1826. 

derselb schon nit vollbrocht würde mit den Olei, Öl. Scherz, 1161. <^ *Olei, oleum». 
Wercken, als do man Wis and Oeberd r^igt Herrad, 191. — «Den siechen . . . da« heilig 
ond öigt, in und mit Underston, das selbe htel- oley geben». Glos., 20. Kön., 521. Etc. — «Ich 
teilt «i« aveli ISr Todsünd». Ibid., 3, ö6b. - goi imc «bin ihm schuldig) hundert mossen 
r>o fiincT nssbriclit in Zorn nnd den öt^t o^s». Eis. Pred., 2, 8. — «Maprcfsot zö olei 
aiid zuiget mit Wisen und Geberden ...» th machen» 1428. S. Thom. Fabr. — «Ein 
Ibid., 3, 68 b. oleihus mit (}\me oUistampf: 1480. Strassb. — 

Meist mit zeigen verbunden: eidlich an- Sie «hatten oley in irpti rtmpell»in>. Fred, 
zeigen. — «Die häber sollent recht sprechen Ingolts, Etc — «S. .Juhunnes dag aU er in 
aad by den eiden rügen, zoigen und oigcn da/, olq/ >,'esetzet wart* (6 Mai). 18äÜ. Gotshans 
waz sy wissen . , .» Werentzhaasen, 1420. | der {Seh^selsheim. — Ein gewisses Haus zu 
Weisth., 4. 2. Etc. — «. . . das reht das sfi Miilhauscu «linset 15 sch. nnd eine maszo 
jnen gtoiget nnd gezoiget hette». 1446. Sem. otees». 14i:4. Gart, de Mulh.. 463. — «Peter, 
Arch. — «Hat aber der meiger uf nicman zo Paulus, die z5 Rome rasten, - Sich, den soltu 
dagende noch keinen gebreste des hofes ze mit oleimiiae vasten» (?) Gonr. v. Dankr., v 
igade .... S. Gilgen, lö Jh. Weisth . 4, l'.)H. 

180. — In der Reohueprache blieb die Formel • Oleibe, das Übriggebliebene, der Best, 
n 8tera«sbnrg im Gebraneh bis im !8 Jh. Scherz. 1161. — Bei der Wet]ü«se soll der 
1713 schrieb J Hertenstein für die juristische liiittel von Rosheim «obendes in den 
Facaltat eine Dissertation de juramento ex- reben sin . . . das er besehe ob kein ole^ 
hiWcioRis, germaniee Eyd aejrgene und seigen. • blibe». 14 Jb. Hanaver, Constit., 878. — Bin 
Okallen. sinnlose, verrückte Pin^^e reden Wirth zu Bi8ch-\ r soll, bevor sein ang^e- 

— «Die Frowen redtent als ob sie owiseten stochenes Fass nicht leer ist, «kein oihd 
«ad roseten nnd oktOtetm». Geiler, Poet., 8, sehenkea». 1468. Ibid., 829. — «Les«Bt off die 
25 *. — «Es stat nit in iinserm gwalt — was Stück oder OleibeUn die do über bliben 
jeder narr red. klaff, okaU». Braut, Nsoh.. 48. seind». Geiler, Pust,. 2, 77 78 b- 79 «. — 

— «Biirr«C«ebblviii«iiwai«er . . . rertreibt l «. . . wie man pflegt «v tbnn an der FQrsten 
trurikeit und okallen» dartinib i^s der aller Höfe, deren Oleibtftti des vordem Tages von 
höchsten wasser ein« iit lilr die melancholey» | Rephünern und Oappaunen werden erst für» 
BnuiMbw., Diat., 88 b. .i. «Engeletteswaaser | getragen am Horgen'Imbiss». Id., Fat. Noet., 
ist irut für dörecten sinn, melanco!\ nnd G. 2'>. — «. . . darumb euch mit den oteu2>f«n 
okaUen*. ibid., 57 b. — Fries hat das Wort und fragmenten beniegen laezt». Adetphns, 
liebt, r«d«t aber, 46 a, von «melancolischen Türk . D, 1 a. 

schweren fantaseyen», in welchen Zuständen | Oleigen, die letzte Ölung geben. Scher«, 
man Dinge sagen konnte, die die Zuhörer I 1161. — «Vormols oleigete mau nuwent 
für Unsinn halten mnssten. . priestere vnd gro««« harren ; dovon kam das 

Zarnkc druckt, bereits nach den ältesten | Sprichwort us : sol men ouch buben oUigen?» 
Ausgaben, zu ijritnt, Nsch., 43 (s. oben), o ' Kön., 622. — «. . . alle siechen oleigen . . .» 
faÜ in zwei Worten, und bemerkt, p. 877. o | Ibid., 526. 

sei wohl Druckfehler für wi - oder, wie ; Ölgölite. Etwas das blos durch S'nibiinfj 
mehrere Ausgaben des NarrenschitTs haben, geheilisrt wird, sonst aber w erth- und uuizluii 
während eine andere gefadem odi0r «etat Var bleibt. Heute sii>;en Mir von einem dummen 
gleicht man Geiler, so ist anzan<»hmen dass Mensclien, der auf Fra>,'^en keine Antworten 
ekaU zu schreiben ist. Schon die älteren zu geben weiss, er stehe da wie ein Ölgötz. 
Herausgeber Brants haben das Wort nicht i — Agricola, 79 — «Du vermeinst, so ein 
mehr verstanden; auffallend ist, dass es auch bischoff weihe nnd salbe, so mög er wol 
Zamke nicht kennt. Im mhd. lässt es sich götsen machen». Mnrner, Adel, G, 2 b. — Die 
nicht naciiw cisen. Ä. in unserer Ausprache o, Lutherischen nennen «die priester esel und 
ist eine von dem Wort, dem sie vorgei>etst|%ö<«en>. Id., Luth. Narr, 65. — «£s etat 
i«t, vnsertrenaliare Partikel, mit privativer ' maniger ölgöis auff die Kantzel und wil den 
oder negativer Bedeutung,' s. unter oicts und Luther . . . ai's/,ricliten> Itiul., B, 2 •'. — 
oicMOH auch OMddU^). Das Wort gehört zu i «Uuser ö/^ö&ven und be^chorne knaben». Capiio, 
Isaßm, §ML kßBttt, raden. engl, to «all. Ba>|Pfkffi'.. a, 3 a. ^ «Dia bMebornen pliUtliugoa, 
Meka, 2, 780, «Am sweien Hand Mim», < ^«salbten dll^Mim». Braaf;, ZeJmdsii, b, 4 k 



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— Man hangt es ee aa die iflgOUrn». Zicgler. 

Register, a, 2 « 

Omäclitikeit, Omaolit, ADieclitigkett, Obn- 
macht. Ein Flucher «hebt gott sin mnächti- 
keU . . . für*. Braut, Nsch , 84 (er \*iifi üoit 
vor, das nicht thun xu können was er ver- 
lang). — «Sinoopis ist sa tüt«ch omacht*. 
Fries, 128 — •Omeehiigkeit des hertzen*. 
BrunHchw., Dist., nO >>. — « Gcsohwiadeil und 
gnitclUikeii*. Id., Medio.. 178 : 

Onittt. S Amat. 

Onn\ iicutr , Angst, Schrecken, nach dem 
ftltfr»Dz. oimö, so viel wie 0 webl — Wisse 
«dasB dK weit in elme om stot, eitternde vor 
dem himclschen vattere». Nie. v. Basel, ms. 

— «iktssert sieh deouo die weit aüt. so stet 
aber die weit in eime ome, in einer «ittern- 
ilcn vorhte». Id.. 339. — «Dis ist die usge- 
rechoete hinderste 2it, vulgariter daz ome, in 
dem die eristenbeit vil iore gestuideii ist». 
Ni ■ V Laufen, ms. 

Omeclitig, amächtig. S. auch aimMig. 1. 
Bewnsstlos. — «Das sohweisRbad hat ein 
starke art, — da manchem in omechtig wart» 
Murner, Bad., 0, 1 to. — «Do ein mensch 
omechtia ist oder do im gesohwint . .> 
Branschw., Dist., 30 •ÄKMÜß Ugen>. 
Traumb., a. S ». 

2. (Ohnmächtig smn Ontea« aebleebt — 
«Winruflfer, du onmechtig man !» Murncr, 
Schelm., a. 8 b. — «Der krafftlos und omeeh- 
Uq man». Id., Lath. Narr, iii — Der Papst 
«der onmechtig lesterlich abgot«. Ibid., 1S6. 

Omeis. Uuuieig. S. Emeis. 

OneinedasletHt, der Vorletzte. — «Die 
sehst und oneinsdieletst tJrsach ist diso . . » 
Geiler, Ev. mit Ussl., 180 b — «Die Menschen 
sollen bitten oneindieletst Bitt: nit für uns in 
kein Bekorung». Id , Bros, 1, 65 k — «Das 
sechst und on eins das ktst ist . . .» Ibid., 2, 
78 ». - «Teh sprich donioch zum tierdcn und 
ON eins da» leUt . . ■» Id., Post., 2, 8 ^■ 

OneDttitsiich. der sich nicht entsetzt, un- 
erschrocken — Die Apostel tdihftent predigen 
das Evaogelium . . . allen ^enscbea oner- 
aobroclElieb und tmaUtitHi^: Oefler, Post.. 
8, 25 a. 

O&erschrocklich, onersohrocken. ij. die 
eben angef&hrte Stelle. 

On^cesseii sein, nicht gegeh.sen liaben. — 
«Die Fraa ist villiohter lar und ist mit Iren 
Kinden on^esscM und ongetranken soblofen 
^'iin^'en, .so ist er voll». Geiler, Post., ',], 47 

— «Er gieng wol drei Tag ungcasen da» Id., 
E?. mit ÜssL, 72 S6nd. dea H.. 85 b; Bilg.. 
17 b. Etc. — Pauli, 34 «. 

Oogetranken sein, nicht getrunken haben. 
8. unter ongesaen, Geiler, Post, S, 47 o. — 
«Betracht \\ ie er (t-hristiis) xl Tag und xl 
^acht ungessen und ungetntucken gefastet hct». 
Id» Bilg., 17 i>; Sund, des M , 8ö t>. 

Onvermossigi't, von Muse. Flecken, unbe- 
fleckt. — «Maria die Muter Gottes ... die 
oHvermowget gebiiben ist». Geiler, Post., I, 
13 «. 

Ür, vua mi>, aeris, Erz, hioiue. — «. . . .So 
bin ich gleich als i in Oer und ein Cimbel». 
(1 Cor. Vi, 1.) Geiler, Brös., 8, 20 



Schwäbisch: Eer. Schmid. 166. 

Orden, ordu, eig. Gesetz., Kegel, Ordnung. 

1. Eine gewisse Klasse von Menschen. — 
* Ritterorden», die Ritterschaft Hrant, More- 
tus. a, 5 a. — «Der fügt in narren ordm wol, 

— wer antwoft eamaa fraget in». Id., Naaii., 
22 ; 76; 114. 

2. Stand — «Niemans halt sin eigen ordern, 

— Sil das der tüfel abt ist worden*. Murner. 
Mb., 96. — «Wer sin band legt an ein pflog 

— und tut sim forden nit genug . . .» Ibid.. 
128. — Einer unkenschen Vcslalin «halff nät 
ir geistlicher ordsn*. Id., Genehm., H, 2 — 
«. . . damit sie war gewamet worden — aa 
kommen in etlichen orden». Id., ^'ii^" , m, 3 

— «. . . ond bist aach nit vermehlet wordra 
-~ dein feinden mit eheUdiem onüm». lUd^ 
H, 7 b. 

3. Ordnung. — «Mit disem orden sol die 
liehe getragen werden in die kireiiat snant 

das w^•^\ i^M f . . .» Klüstcrgeb , 15 Jh. 

4. Lebensweise. — «Das ist jetzond der 
weltlieh orden, — das alle ding sind Ic5aliid 
worden» >rurner, Nb., 136. — «Die pnren 
sind ietz ^»chamI)ßr worden — and lierent ein 
schentliehen orden». Ibid., 284. daa 
geschähe do menschen esel waren. — jctr so 
sie aber geuch sind worden, — su ist es wit 
ein ander orden». Id., Oenchm., b, 2 ». — Ihr 
«fierent ietz fantfistm orden». Id., Nb.. 48. 

öro. nentr., Uandliabc, Stiel. — Die Förster 
vun Münster sullen «all jar geben in des ab- 
betes kuchin ein agkes und ein sohsclin, and 
sol man in geben die alten wider; und vvennc 
sie brechent, su sul man die öre in wider 
geben». 1339. Als. dipl.. 2. 165. — «Ist daz 
öre (der barie) gfti . .» S. Piilt, 15 Jh. Weisth,. 
5 393. (S. Barte.) 

0 renkitzlig, die Ohren kitzlend, angenehm 
Aü hören. — «Es schadet nit das die Htttarie 
nit ist oretiküuUg, sie iat abar fMt lariieh». 
Geiler, Emeis, 68 " 

Orgelrore, Orgelpfeife. — «Und plUbBt dir 
die orgelrören — I n des hohen himflU aperea» 
(Sphären). Conr. v. Dankr., v. 617. 

örin, Erin, von En, ehem. Ton Broua. 
S. anch enn. — «Sollicluii Menschen ist der 
Himmel önn ond das Erdtrich eisnia». Geiler, 
Pred. Q. L., 187 *>. — «Zvbant ward dar Klliiig 
zornig und hiess Pio:-;tpfannen und mn Häfen 
entzünden». Id., Selenp.,ä2 b; Kair., 79 K J£tc. 

Orschmer. S. S^mer. 

Orsmer. S. Awr. 

Ort. nentr. Schars, 1167. 1. Ecke, Winkel. 

— «Das ofenhvs aa dem orte». Glos.. 9dw — 

«An Kremcrc:asse ort». Kön.. 756. — «Scharp- 
fencckes ort», zu Strassb , 1410. — türthtu», 
Eokhaas, oft, 1808 n f. — «Uf das haaalia 
ort». Enzheim, 137*; «Uf des waldes ort». 
Wcyersheim. 1833 — «In Düttelnheim ort». 
Blüsheini, 1437. — «In Kriegesheim ort». In- 
ncnheim, 1456. — «Die vier ort de^ heil>.,'cn 
criit7.es». Gebete, 15 Jh. — «Mau bugei es zu 
einem Bogen und zücht beide Ort zusamiBftli». 
Oeiter. Arb. hum., 41 b. — «Das ist ganiren 
lu die ticr Üii der Welt». Ibid., 44 •. Eic. — 
«Do seind die Jünger Mngangan ... an das 
Ort do der Herr hat mit inen geaaan daa latat 



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— 868 — 



.Vwhtmol.. Id., Post., 3, 2ß b. Etc. - «Wer 
durch liebkosen und troawoit — die worbeit 
Ntcet «I ein Off (In den Winkel) -> der klopfft 
im emlkrist an die port». Brant, Nscb., luO. 

— Der Weise überlegt ob «er red ein wort, 

— das nit glieh irlfr nff nlle ort* Ibid., 115. 

— Sie «setzt sich an ein ort allein» Morncr, 
Nb., 143. — Ein lüssen «mit sideadrasen an 
den «tm». Id., Oeoehm., m, 8 b. — Der Teufel 
■ hat das mittel rtic lieb gehabt, sander die 
örter and die uttserete teil». Wimph., Synod., 

2. Ende. — «Also bewärt er werck und 
wort — von morgen bisz zu tages ort». Brant, 
Nieb., 115 (bis lam Sohlnss des Tages, bis 
zom Abend). — «Hab das ein ort (eines Fa- 
dens) in deiner linoken band^ und der siech 
das ander ort swisdien seinen senen». Bmn- 
schw., Chir., 11 

3. Stelle. — «Kein gouch ward dihis urt 
gewinnen». Mnrner, Genehm., I), 1 b. - «Wir 
Iktben das ort selbs erspehcn«. Id.. Virg., d, 
8 b. — . «Han hat iu w arbeit mir geseit — wie 
tr das Oft mir knben bereit». Id., Lnth. Nnrr, 
43.. Etc. 

Orterii, Erorten, erörtern, untersuche», 
prüfen. Vergl. Sdhcrz, 1169. •- «Wobei sollen 
wir sie erkennen, richten und ortern, dann bei 
der h. sehriflftV» Butzor, Weiss., u. 4 b. — 
«Alle gläubigen sollen alle ding so den glau- 
ben und ffotsdienst belangen, erkennen, örtem 
and arteilen». Id., Neuer., A, 4 •>. — «Ich wil 
Bit zu fürwitzifi: sein in ander leut geschick- 
licheit 7.a erfaren und usb zu örtem». Capito, 
Tretjer, P, 8 b.— Die Priester schwören «die 
kirdiensatzungen zu halten; wo hv discm eid 
sacb darcb der kirchen Satzung erorttt werden 
selten, so wilrden jr gar wenig sein die nit 
ins bapsts bann weren> Id.. Pt'aft'h.. a, 4 <>. 

OrterooK, Untersuchung, Prüfuog. — «Das 
■VBs mit urteil nnd orterung geschehen irer 
"»ort und leer». Butzer. Weiss., a, 4 b.— 
«. . . dass des haudels örtervng cim gemeinen 
«oneflio angepftre». Id., Treger, 9 K 

Ortlin 1. Dimia. von Ort, Winkel. Attfem 
(krtiin »etten: 

n) Btwns nbsoadem« in einen Winkel legen, 
um es sorgfaltii? aufznbewahren oder zu einem 
besondern Zweck zu bestimmen. — i)as zur 
Ostennahlzeit bestimmte Lamm thaten die Jn- 
dtn «uff ein Oertiin in ein Sttdlin nebent uss 
ond schlossents in». Geiler, Po^iU, 2, 114 — 
Christus spricht: «was du einem thnst nss 
den allerroinsten, das hast du mir gethon; 
vergiss das nit; lass in doch einen sein, und 
leg es auf ein OerÜi»; Mat du reich, so gib 
TÜ, bi'it du arm. so gib wcni^'». Id., iiros., 2, 
46«. — Vergl. Üros^ 2, 47 «Leg vier oder 
fnnf Qnldin an ein Ört, nnd gib den armen 
Weisen ein Onldin . . » 

b) Etwas als werthlos in <lon Winkel legen, 
geringschätzen. — «Wer nit . . . sieh i^'antz 
äff ein OertUn setzen nnd Obergeben will, der 
erlangt gross Unruw und Unfridcn». Geiler, 
7 Schwerter, G, 6 b. — Die Heiligen haben 
«sich selber auf ein Oertiin gesetzt, verachtet, 
"ir ttüt gescheut». Id., 7 Scheiden, U. 8 «. 

8. Dinio. von Ort, Stelle. ^ «Wen ieh 



nit .selber her wer kunimen — wer wolt min 
örtUu in bau gnummen?» Murner, Nb., 9. — 
«Dnmmb bin lek nn den gesellen kamen. — 
und hab dis örtUn ingennmen». Id., Lntli. 
Narr. 40 Etc. 

(Hilfn, eine Art kleiner HAnee nnd kleinen 
Gewicht«. «Pie arni Witt wo. von der das 
Evangelium seit, die nummen zwei Oertiin 
bat>. Qeiler, Post, 8, 68 a. • «Do ist nit me 
zu bezalen . , g^ebest du im jooh tuscnt 
Pfunt für ein Oertiin». Id , Bilg , H b. — «Der 
Gewinn ist nit geeetRt nif ein Olsrüe oder nff 
ein Ficrteil eines Oert!is> Id., Br5s , 1, W. 

— «Er het mir oss einem OerÜin . . . ein 
ganteen Zentner gemaeht». Id., Bilg., 8Bl>. 

— Der Wein «gilt jetz kam ein örteün». 
Brant. Nsch., 71. — «Kein heller wiird von 

I mir gemacht — der mich nit f3r ein Ortd 

acht». Id., Epigr.. Copie, 218. 
Gull, ölO: «Sextans, der sechste Theil ussis, 

ctwann anderthalb strassborger Oertk». 
' Ortstoin, Eckstein. — «Der Stein den die 
! Zimmerlüt verworfen, der ist worden ein Ort- 

stein dea Winekele». Geiler, Bv. mit Vsal., 
I 52 ». 

«Osterfeld», die auf der Ostscite eines 
Dorfs gcliegencu Felder. I27ü u. f 

Osterinnd, Mor«ren!and Scherz. 1171. — 
l'etrus «hesa.s den priesterstftl iti den oster- 
lamhn vi[>r jur». Clos.. 15. — «Die Künigin 
des (Hterlandei würt uffstecn an dem Gericht». 
Matth. 12, 42 Geiler, Ev. mit Ussl , 43 >>. 

Osterlang, läiiitrs der üstseite Die Oater- 
lange, die Ostseite. Scherz, 1171. — «Ein 
, acker Ist oaterlang nebent des meigcrs ane* 
wanda». Diittelnheini, IH(;4. — «I^na^ iii,'er vor 
I dem berg otttrUutg». Wolfisbeim, 1423. — 
I — «An der OsUrkmge^ h&nfig, 1240 n. f. 

Os^terlnft. Osterwind, auster, Südwind. — 
j «Der wild Uabich. wenn er den Oiterhtft nit 
I hat, so stot er gegen der 8onnen nnd schwingt 
sich, macht im also ein \Mirmcn Luft». Geiler, 
Bilg., 11 ^. — «Dor warm OUerwind ist der 
heilig Geist der do anwehet die heiligen 
Apostel am Plingstag». Ibid., 11 'i. 

Osterspil, Vorstellung am Ostertag. — 
Pnnli macht seine Snmmlnng n. ». aneh für 
die Predisfer «das sie otUrtpü knben SQ 
. ostern». Pauli, 14. 

I Onterslok, Osterkerse, eerens pasenlis, die 

i^rosse am Ostcrtajr i^eweihte Kerze. Scherz, 
1173. — Papst Züsiraas «siitte uf. daz man 
nn dem osterobend den osterstog s( I sogen». 
Glos., 19. Kön , 592. Diejenif^cii haben ge- 
irrt «die Kertzen uss dem Oster stock machen 
weiten nnd in iren Hüscrn brennen fäct Ge* 
spenst. wann der Segen des Ofiiemtorks ^at 
nit uff die Ding, er hat eine andere Meinung». 
Geiler, Emeis, 52 

Ostert. Ost. Scherz. 1174. — «In dem fcide 
das du heisisCL ze ostert usse». Schncrshoim, 
1331. 

«Osterwint. subsolanus». Herrad, 178, 
Ostiir, ohne Siiiixe, ohne Regierung, ohne 
Aufsicht, vakant. Soherz, 1175. — «Das rieh 
stunt ostür ane keiser 2üjor». Clos. 40 Etc. 

— Die Churfiirsten haben den König zu 
wählen, wenn daa Beleb «ostOr stet». Kön., 



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426. Etc. — Der Spital des Orunen-Wörths i 
stand «in dem ancfange vier ior ostüre». Nio. | 
V. Laufen, ms. — (ielit zq Strassbarg ein Saiger 
ab, so ist sofort ein anderer einr^osetzen, «uff 
das scmlich seigrerampt nit ostür stand». 14 Jh. 
Urk , 2, 240. — Sterben die Aussützij^'en des 
Hauses von ILUdrch aus, «umb da» danne 
dasaelb« huts nit 1er und attür stände und 
kein unfbre darinnc beschcc, so sol man einen 
frömden menschen darin nemen». 15 Jh. Qutl.- 
Ordn. 

Ongbra, fem., Augenbraue. Scherz, 72. — 
«. . . das man ein ougbra zb der andern ge- 
leite . . .» Bis. Pred., 1, 76. 

Osgenbücken, mit dem Angen blicken, 
ftngcln. — Die Weiber lernen tum sich sacken, 
ougenblicken». Murner, Nb., 184. 

Ongenschalk, fig. Schalk der im Auge sit?.t 
Oculns malus, Marc. 7, 22; Lnthcr: Schalk- 
auge. — £8 ist «ein böse verborgen augei in 
dem menselieii, ein lelt cugenaMk». Tanler. 
107 (21). 

«Oncfane, sudarium, orarium». Herrad, 190. 

Onwe, Owe. 1. Au. Scherz, 1177. - «Des 
morgens in dem touwe — So slichen si xer 
OMwe, — Da beide, blQmen und gras. - Mit 
dem tüuwß erkület was». Gottfr. v. Str., 1. 
2S6. Etc. — <Uf der ouwen do iogent die von 
Offimburg». KÖn., 488. — «Nemns Munoltes 
owe». 1145. Als dipl.. 1, 230. -- «Die metziger 
owc». 1349. S. Arbogastes owe». 1416. Bei 
StrassbuiT. Ike. — «. . . wie grien im meigen 
sind die ouwen». Murner, Qeuchm.. k, 2 

2. Insel. — Die Äbtissin von Eschau und 
ihre Bannleute machen eine Einung «über 
ouwen. weiden und almende». 1357. — «Insula 
Ascowa (Esohau), insula Zuzenowc cum ha- 
rena in qua aurum coUigitur», gehören dem 
Kloster Eschau. 118Ü. Str. Bez. Areh.(W6rdt- 
wein, Nova sabs. dipl., 10, 90.) 

Oww«g, Fahrwasser, ilialweg. von mwe 
im Sinn von Ahe, Olic. Au. Bach. — «^lau 
sol oueh in den wassern den rehten outoec uf 
tfkn>. 1961. Urk., 1, 888. 

Owis, awise. Thorheit, Abweichung von der 
gewöhnlichen Weise. — «Diso Wort worent 

fisehen von inen als ein Gespött, Owits oder 
orheit» Geiler. Post.. 3, 5 ■«. 
Owisen, aus der Weise kommen, thörioht 
werden. Geiler, Post, 3, 28 S. die Stelle 
bei obdten. 



Pacem, Kuss. Facem dare, küssen. Weil der 
Ems ein Zeidten dm Friedens and der Ein» 

tracht ist, hatte man schon frühe, mit An- 
spielung auf Job. 14, 27 : pacem meam do 
Tobis. pax fBr gleiehbedentend mit Ense ge« 

nommen. T>er Ausdruck pacrm dare für kü-^sen 
kommt häutig in mittelalterlichen Schriften 
▼or, und war besonders in dftr Kirehenspraohe 
srrbräuchlich. Dncangc, 5, 156. Die Geistlichen, 
die CS mit dem Lateinischen nicht genau 
nahmen, machten aus dem Aec. pacem ein 
seibatindiges Wort» das dann waJuscheinlieli 



durch die Schüler in die Rcd^^wcisic des Volks 
eingeführt wurde. Mur so erklärt es sich wie 
Geiler sieh desselben in seinen Predigten be- 
dienen Lonnte. üntsr Paeem verstand man 
gewöhalich Reliquien enthaltende rateklien, 
die, w&hrcAd der Hesse, «um küssen dar* 
gereicht wurden, seitdem der eigentliche 
Friedenskuss ausser Gebranch gekommen war 
fOtte 1&6). — «In der Schul da gibt man 
einem Ennben et^wan ein Pacem, wenn er 
etwas rechtes thut. Wir hatten Got den Herren 
erzürnt; aber der Herr Jesus hat uns dfs Poeem 
gegeben». Geiler, Brös., 2, 64 ^. — Das Schaf 
bedeekt «seine Seham mit dem Wedel; nit 
thut al^u ( in Gciss, eunder zeigt seinen Unfliiu 
als soll man da das Fticm küssen» Id., Irrig 
Schaf. A, 5 *. — «Das Aioem in der Hees 
nemen». Id., Holl Low, D, 8*». — «Da bracht 
der dechan dem künig . . . das pacem mit 
eim gnldenen breiten pacem, was des Mnig«*. 
Brant, Bisch. Wilh , 257. — 'Drr bisrhnff 
solt geopffert haben, gesohaohe ouch nit, doch 
braeht im der evnngelierdas pae&m». Ibid , MO. 

Pampel, pampinns, frans, pampre, Wefn- 
rpnke. — «Wan wir ein Weingarten Tersnohen 
nnd bewere 1 wollen, soften wir das naieben, 
ob er hfib^f^hf rrhMrtter hab oder pampdn 
. . . weit usKgespreite ?» Wimph., Chrys.. n *>. 

— «Reblanbwa^ser ron pempelen gebmnt». 
Brnn'^rh'^v , T)' , , 101 a. 

Pardel, Panther. — *Fard^, beren, tiger- 
tier». Brant. Theem , a, 2 

«Parisskömer». Brun8chA^ . M"edic., 177 
Gerfid , 21 K — 8, auch Bertskömer. 

Partie, Perli. Pttrlin, nentr.« verdorben 
ans Paralysis, plötKliehe Lähmunpr. Schlag- 
Üuss. Scherz, 1184. — Kaiser Ludwig «rurte 
das parlys das er abe dem pferde viel». Eon., 
473. — «Der Schlag sohlest sie. das Parli». 
Geiler. Narr., 60 Ij. — cl>en hat das ParU 
geschlagen, er was paralytiens». Id.. Ev. mit 
Fssl., 30 b. Etc. — «Paralysis, das Bertin* 
tDruckfehler). Id., Bilg,. 81 •. — «Das pärlin 
oder der schlag». Gersd., 16 — «ParalUis 
oder Bsrii, Bmüt». Bmnadiw., Dist, 88", 
43 «. 

Parpelen, Variola. -* Manier, Onyft«, 414. 

— S. auch Purpein. 

Partecke, Almosen das die Schüler vor den 
Häusern durch Singen begehrten. Schmeller, 
1, 406. — «Der schuler verstats nit; lasst jn 
nach parteeken gan!» Dial., A, 4 *. — «In 
den schulen, da ich naeh jMli seftgii gnagMl 
bin . . .» Blindenf., 0, 4 b. 

Psfthola, SpiesB. Partisen, Partisane, frnnt. 
pertuisane. Schmelle! , 1, 407 - Der das Vieh 
I hütende Knecht «sul tragen ein parthoU, und 
I sol das Isen cfl b^ree keren an sjn kinne, ob 
er schMoffe das o^ in stecke, das das vih nit 
I gestige in keines mannes matte». HerUsheim, 
1848. Weisth., 4, 164. Vergl. JM. 

Partzifal. Partaifnnd T'nff-rherold. — «Der 
ParUifal ist im (dem König) Torgeritten». 
Geiler. Et. mit üssl., 10 - «Bfte Prediger 

. . . seint Erleich de,n Bereiten und FareifaJen 
an des Künigs Hof, die schreient die Ge- 
schichten der alten Ktter uss». Id., Narr., 89 b. 
i — Brant» Nsch., 68, bat BaiU^fimd, Aadernwo^ 



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— 986 — 



noch 1621. kommt Penevant vor (AnzPig'er ' dick du nammen ein? Helbling^ -wert Peterlm 
lür Kunde der deuifichen Vorzeit, p. Iö7). i kaafest . . .> Geiler, Sund, des iL, 21 i>. — 
[>as ist jmrtuivant, powrstitMMt, der, «r dini| «. . . Als so man PeUrle an ein Land säget 
Her I ! f Irr, I nterherold. . . .» Iii , Sflenj)., 154 «. — SprQcliwörtl : es 

PÄtenioftier. Rosenkran«, mit debscn Hülfe will einer 'l'eUrlin uff allen Suppen sein», 
•an die Patemosi r mIiU. — «Die man tra- Id., Bros , 1, 17 •. — «Mancher verzert in 
rfnt patermoiUr als ub es seyen gayslen». petterU me — dann in usz sinem tag entstee». 
üDtdiu Spil, 68. — «Ein paterrwsUr von age- 1 Brant, Nsoh., 70. Ein Prozesskrämer hat mehr 
»tein. krallen und silber». 1461. — «Die höh- , Kosten als ihm sein Tag, Prozess, eintra^'en 
ichen Fraawen haben ctwan Agnus Dei an kann Da Petersilie etwas wohlleiles ist, so 
den Pater IfoiUr hangen, da seind Spiegel will Brant sagen, man habe so viel Kosten 
an. und wenn du vvenst sie selion das Aijnus für Kleini<rkeiten. dass man, wenn man auch 
Dei an, so sehen sie in den Spiegel». G»üler, . gewinnk dennoch Verlost haL Gddeke, 136: 
Bros., Ii, b. _ «Beginen und ander Oötlerin, ' «PeterBiiie, oder in petitorio, Prozessform» ; 
die die Pater JS'oster-Wwgle an den Helsen sehr künstlich nnd ebenso unrichtig. — Veter' 
tragen». Id., Karr , lo6 «. — «Bisemöpfel die , ling». Branschw., Dist.« 8ä — «Peterim . . . 
^ aa den Faittr Ntmttr tragen, das lie vol i ist für tleh telbt nit so niemen. aber an bes- 
schmecken, und wenn man trek'cn inen pat, sorung anderer speisz». Fries, 39 K — «Ein 
M thaa sie den Mantel uft, und gat ein gantzer • esel ward vor dem Uvea verklagt, das er 
Baach von in». UU Brds., 1, 9tf — «Es tet | drei oder vier pettfüMOm on »alte hefc gea- 
funden worden ein Pater iV'osfrr, da sein Bcr- sen» Pauli, 'Jl7, 

linknöpl' an». Ibid , 2, 35 i>. £(c — ««. . «g. Peterakrnt». Branschw., Di«t., 116 b. 
Ume&t«r hangt gemeinlieh ein agnna dei oder | Qersd., 93 b. Parietaria otteinalia. EixtehL» 

bvsamapfel». Adelphus. Pat. Nost . B, 3 ». — 2, 56. 

«iias patemo$ter haben die kremer, von holtz i Ffaffenkrnt, Pfalfüururhn. Taraxacnm of- 
g^emaent und von anderer geringer matery, | fieinale Kirschl., 1, Htt6. — 'PfaffenknU oder 

f^il» Riithselb.. a, 6 — «Korallen paf^r- ' mert/f^nblumen». Bruii'^rhw IHst.. HM h — 
notier*. Pauli, 102 — Die würtemberger «H rnim percinum, pjußenrorhn». Gertid. 
Bauern, als ihnen verboten ward auf den 94 

Kirchweihen mit Waffen zu erscheinnTi, «lies- Pfaffheit. 1. Clerus. — -0 pfaßJieit, lasz 
sen grosse patemoster machen mit grosi-co dirn sin geseit . . .» Brant, 1 rophczeiuiig. ^itro- 
riogen. nnd zogen grosse teil dardureh und 1 bei. M — Dabei «war die pfaffluit d«r 
hanckten es an die lials, und m :i!> sie uff die ' stifften». Id., Bisch. Wilh., 2öl. — «Dar ko- 
lurchweiben /.ugcn, so wurden mer lüt zudotimend alle stifft und manncluster und pfaff- 
Swehlagen von den paitmotUr dan vor mitjA«t<en> (die Geistlichen der verschiedenen Kir- 
den geweren». Pauli, 294. i chen). Ibid., — «Der bähst, die pfaffheü, 

Pelzen, pflanzen. Schmeller, 1,889. — «Noe , sacrament . . .» Murner, Luth. Narr. bh. 
der erst waz der den wein belceet». Guldin 2. Geistlicher Stand — «Ich wolt das einer 
Spil. ed. 1472. \Die Ausg. von 1882 hat da- lernt latin. — oder Uoss die pfü^fheU «in»* 
für, p. 40: «wer den wein des ersten tuudcu Murner, Schelm., c, 4«. 
hat. das was Noe.) Phalenae. Phalze, fem., palatium, Pfals. 

Pen. poena. Strafe, auch wieder ein von Scherz, 1220. — «Der vuget sol niht rihton 
den Geistlichen in die Volkssprache einge- wan in des bischoves phalnee». 1** Siadtr. 
schwärz t es Wort. — «Behüi mich vor der i Grand., 2, 69. — «Die phaUentze», 13H5, das 
Btmm der UelleB, vor dem ewigen Füer». | strassb. Rathhaas, Pfalz. — Was in den Ding- 
Geiler, Bilg.. 803 b. Bte. — «Solch peet* zu | höfen des Klosters nicht kann gerichtet wer- 
leiilen sei bereit Murner, Virg., i. 6 — «.Sölden, «das sol man ziclicn . . uf die phalze 
man ein ptn nffselzet .. .» Id., lustit., tf7 >>. z& Ebersheim vür den abbet und viir den 
Btei — «Sie haben die penen uszgemmen bei | voget nnd vfir die meigere». 1380. Weisth., 
eim qointlin'. Zell, M. 2 a Etc. — Die Christen 1, ilT2 l'rr 

«iberaehen allerley Scheltwort, sohmach und i Pfur, Pfur, ätier. S. Far. — «ärob fleisch 
Mkvptum*, Capito, Tregor, Q. 8 a. _ «... hei i von pfarrtn. b6ok . . .» Fries, 1^ h. 
keiner peen vcrbottcn . .> Rut/cr, Weiss.. I. Ptuuentreiber, Kuppler. — «Kupplerin. 
i: — «Du sprichst, warumb seind die pe» j pfovoentriber . , » Brant, Nscli.. 93. — Lochers 
ind atralfnng ?» Wimph., Chrye., 7 Eke. | latein. Übersetzung hat die Stelle nicht. Im 
Parment. Pirraent, Pergament; adj. p«r- latein. Text der Predigreu Oeikrs über das 
mmt tm . S. auch Berment — Es ist einer nar i ^arrensohiff, L, 2 ■ : meretrix et lenones sive 
Doetor. weil «er hat dn pyrmmt^mt (Hant) I nebnlones ; im dentsehen, 198 >: Kuppleren 
do stat sin recht geschriben an». Brant. Nsch . und Zunimenniger. 

75. — Es «ward fanden in eim alten per- «Pfaweukrut oder Pfawenspiegel». Bnia- 
mmitm eostbueh . . .» Id.. Bisch. Wilh^ 968. schw., Dist., 99 K — Polygonnm pertioaria. 
— •Ferment». Marner, Instit., HO ! Kirschl., 2, 28. 

Pttnonierea. vorstellen, reprastiutieren. — | Pfeffer, gewürzte Brühe, Wildpretsaace. 
Ks sagt einer gegen Marner: «ich glaub, das I Scherz, 1203. — Der Zoller von Münster er- 
dn auch wol hoeh weist — das dich der i -t jr hält jährlich zu Marlini «rinderin fleisch mit 
persfmi^rt, — der pnlver für die flöch unib- eime krut und swinin fleisch mit eim ph^er». 
iiert>. Murner. Luth. Narr, 18. i 1339. Als. dipL,i, 166. ~ tQalreigea, p/«/«r, 

BtUtU, f etarli«, FetersUie. — «... So | fladen . . .» Comr. v. Baakr., r. 641. — «Kaa 

18 



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— MB — 



iDass das Häslin in einen Ffe^er m&chen . . . 
Der Pfeffer -wirt gemaeM am mani^erlei Spe- 
ccreien, das ist aus vil Gewürtz, aus Ziraniet, 
Imber, Neglin, Pfefferkörnlin». Geiler, Has im 
Pf.. E, 9 — > «An ein fnl Fleisch maeht man 



Pfeile, Pfellel, PfeUer. l. Seidenstoff ron 
yencliiedenen Farben. Sehens, 1205. — «Bnm- 

pfeüel, Grünpfelkh KotpfeUel». jr< rrad, 1H4. 
— <Yon|^€Üeaad gendaie». Qoufr. v. Str., 1, 
19. — «. . . der selbe pfeUe wire — Ordner 

«Der 



eine gelc Briie; man niaclit kein lvI n JYrfer dan ein nieyisch gras». Ibid , 1, 87. 
an ein frisch Fleiscii, aber an BruBemUn die pfelle* schmiegte sieh an den Kör^^er «als ein 
gestern fiberbliben». Id. Narr, 98 1>. — *8i6 pfeUe beste sei». Ibid., I, 158. — Wamn 
nenien etwan schwoinin Fleisch uiu! machen m i ki Ue man den todten Christos nicht «in 
es in ein schwart/.en Ffeffer<, das einer went Ipfelier ald in semit?» Nie. r. Str.. 301. — Der * 
es sei Wildpret*. Id., Hm im G. 9*. — jreiehe Hann «was allesit gddeidet mit parpar 
ein figen p/ejf<er mit klein mandlen über und mit pfeller*. Eis. Pred., 1,249 — Stirbt 



hirtzenwildpret . . . Item ein schwartzen yfeffer 
. . .» Brantw Bisch. Wilh.. 991. — Prosess- 
sfiebtige «nit denckent das sie sint der has 
der in der schriber pf'ffer kont». Id., Nsch., 
70 - ^Pfefferbry». Äid., 78, 110. — «... so 
hant sie mir ein gonch bereit, — ein schwart- 
zen Pfeffer druff gespreit». Marner, Oenchm., 



ein freier Mann zu Münster, «so sol man im 
Ifiten mit allen gloggen, nnd sol man legen 

ein phehr über es und soi man im krrtzen 
geben nach der begrebde». 1339. Ab. dipL, 
2, i64. 

2. Feldname, meist für Reben. (In Baiern 
heisst Pfeiler der Seidelbast. Sohmeiler, t. 



Mittelbergheim. 1321. Marlenheim. 1369. 

— Vor dem pheUer* Wingersheim, 14 Jh. 

Pf en wert. Pfennewert, Pfennig wert. 1. 
Etwas das nnr einen Pfennig werth ist» wm 

man für einen Pfennig betcommt. — «Ein 
pfenwert Knobeloucli». Obeiiiorgheim. 14 Jh. 
Weisth., 4, 142. — Einer sollte kanfen «ein 

pfennewert oloyes». Miirlein, 21. — Die strassb. 



F, 1 a. — «Da wollen wir sie rÖsten undj42n). Rothen Wein gebende Roben ? ^ cagri 
bachen, — und ein pfeffer an sie machen», j viniferi dicti der ph^Uor». Dorlisheim, 12%. 
Id., Lnth. Narr, 42 — lEsst den pfeffer, er j — «An — in dem pfelier*. Adelshoffen, 128&. 

ist got». Ibid., 187. — «Ein guter senwartzer ' " " 

Pfeffer und wildbret darin». Panli, 53. — «Ich 
wil klärer dnrvon sagen und schreiben, auch 
mer würz, wie man sagt, an äm pfeffn tli n». 
Hedio, Zehnden, C. 4 — «Ein pfeffer über 
ein kAw/ung gemacht*. Räthselb , a, 8 b. 
Dasypodins: * Pfeffer, jus nigram». 
Pfeifholder. S. Feifelterlin 

Pfeisen, Pfisen, giliilare, zischen. 1. Von Bücker «sullent ein pfennwert umbc eioon 
dem Ton, den gewisse Thiere von sich geben, pfennig bachen». 1370. Alte Ordn. — «Wir 

— «Lass alle die die nmb dich wonen fiber bittcnt Oott so läwlich, als wer es nmb ein 
dich pfetten wie die Schlangen, schweig da Pfennigwert Biren zu thun» Geiler, Post., 3. 
und «fiderpfeis nit». Geiler, Selenp., 22». — j 71 b. _ «Komt nun ein pfenwert eier har . .» 
«Tho das best und lass die Genss pfeisen nnd I Murner, Nb., 196. — «Konf ich nnn ein p/m* 
die Hond bellen». Id.. Bros, 1, 7i ^\ Narr., i trerf biren, - die schönen k&nnens fürher 
94 ». — «Discr Stab Hoffnunir . . ist dir Not , schieren, — di» hftsen lontsi« doiiden liegen», 
für die Genss diser Welt die dich anpfisen>. \ Ibid., ^03. 

Id , Bilg , 2K — «... Wenn dich alle Crea- 1 %. Oeringe Waare. «Die grempen, die 
tnren anpßsrn . . » Id , Qeistl Spinn , N. 6 i». das saltz zftn pfenntverten verkouffent». 15 Jh. 

— «Die welschen redn^ lert man j)/eiM«n« j Alle Ordn., B. 18 — «Bös Oelt, bös War; 

— ihr mQler sn mit pfriemen belesen.» Brant, | bös Pfening, bös Ffemngwert*. Geiler, BrSs., 

Freili. Tafel, .808. — Die Schlanj,'on «mit 
pfetaen ire zungen spitzten». Murner, Virg., 
B, 1 b. ~ Sehlangen, «die alle pfeisitm mit 

dem Schlund». Ibid.. y, 4 ^' — Man niuss «die ir^rt gibt und die Fussgänger haltet > iler, 
gensz pfeüun lassen». Adelphus, Passion, A, . Post., d, 77 — «Einer isset das Gisselmal 
5 — «Die sehlangen, so man sie drit, pf tUm \ oder Sellfor und Isset kosUioh. der ander leset 
sie» NacbtifT.. Psalter, 143 - Eine Kröte | schlechte (einfache) Mal, der drit isset das 
und eine Schlange «die p/y»ton gen einander». : iyeniMj^MMrt». Id., Brös., 2, 13^. — «... «Das 
Panli, 867. — «Magdalena kort sCeh nit an I er nit soU ein Zacher sein and das Pfenrnf^ 
das pfeisen des hoffertigen gldssners». Blln- ittrt e.ssen. ^^ . Post. 4, 23 ». — .Ich gioob, 
denf., A, 2 b. i kern goti ietz selbs uff erd, — er würd on 

2. Von dem Ton des Dampfbs der ansjgeld uns nimmer wert, — er miest od geld 
feuchtem Holz fährt, wenn man es anzündet, schmal pfenwert essen». Murncr, Nb.. 236. — ■ 

— «8o man grün Holtz an das Feuer legt, Wart ihr nicht im Kloster, «ir kratzt die oren, 
so dampft es nnd p/WiMi». Geiler, Ev. nit — und miesten schmale pfennigtoert esaen*. 
Ussl.. SS b. Iij.^ Schi lni.. i, 2 b. — «Man wiirds nns 

3. Von dem Ton eines brennenden Gegen- niemcrmer vergessen, — und mösten üchtuaie 
Standes, den man ins Wasser stösst. — «Die pfenwert essen». Id., 4 Ketzer. J, 3 ». — Die 
Funcken (von) Got» Gnaden die strcimen in; Wirthin frHtrt n^nspicg-el, «ob er über das 
dich, nnd du erlöschest dieselben Funcken mal wolt äii/en, oder ob er das pfentngweri 
durch pfeisen und pfitzen der Katlaehen». Id., wolt essen». Id., Uleosp.« 46. «Oher daa Mal 
Brös.. I. 19 b: 14 b. sitzen», heisst hier an dem gemeinsamen 

Pfeisung. üg für Verläumdung — «Heim- 1 Wirthstisch essen; «das Pfenutgwcrt essen», 
lieh Pfutung wider min Ebenmensehen, oder sich einzelne Speisen reichen lassen und die« 
Verklappeni». Qeiler, BUg,, 801 >>. | selben portionsweise besahlen. B. die au 



1, 20 •. 

3. Speziell, wohUeiles Essen. — «Caapo 
heisset seUeeht ein Wfirt der das Pferm^n^ 



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- «7 - 



bairischen Polizei-Ordnnngen bei Sehmeller, 
1, 316, aogeführten Citate. Nach den Geiler- < 
•eben Stellen zu schlieasen, war mit demj 
Ansdrack der BefrrifF einer gerinf^en Tractirnng 
verbunden; der feste Preis für das gemein- 1 
um» Mal, die table d'hdte, wie wir e» heote | 
nennen würden, war für ärmere Reisende zn 
theuer. so dass diese vorzogen sich etwas 
einfacheres ^eben zu lasieiit mit einem Worte, 
nur das Pfennig%certh zo essen Da dies, wie 
es scheint, niclit in den Kram der Wirthe 
yasste. so war ihnen, in Baiern wenigstens, 
?on der Obrigkeit ifeboten, dem der nach 
«dem Pfenmcerth /eiiren» wollte, dasselbe /.u 

Sben «und rr essen nnd trincken woU 
Igen, auch darauf die Zehrang unterschied- 
lich nnd nicht in Paasch» zu machen. Die 
Aestprüche Oeilers lassen vermuthen dass in 
Stniabarg iUinliche Qebräuche bestanden. — 
*Ön pfeimigweri seren>. Pauli. 144. 

4.überbaapt jede Kleinigkeit. — «Ein 
tfmmiMH matten». Pfettisheim, 1348. Ein 
{Mek, das einen Pfininlir einträgt Sehens, 19(>8, 
kat eine St«Mle ans dem .Tiihr 1290: schon 
IMO inde ich : «pan» prati, diota drin pfenne- 
Mrt»; in demteiben Jalir: «pratnm dfctnm 
tin Heilbliticicn-t*. - 'Zwei pfenneweri matten*. 
141Ö. — «Ein pjennewert matten». 1477. — 
•86ben pfeimewert matten, flnf pf mnew ert 
holt7,esi. i846. Schafhausen. — «S. Thomas 
legt es ans; Nioolans de Lyra macht sein 
Qefert aneh dasv und sein Pfennigwert». 
Beiler, Ev mit Ussl. llft — .. . . brucht 
er die holtzschu uff der gassen, — do er ein 
tfndgwri drecks möht iiBsen». Brant, Nseh., 
46 — «Es redt iedermaan sein pfenifwert 
dazu». Panli, lUö. 

Pfergel, PlMrgvlt fem — «Uf die j^gd: 
Feldname an 12 Orten, 18 Jh. u. t — «In 
der phergel bi dem wiher*. Oberehnheim, 1324. 
— «Hortns dictus die phergeU». IMnsheim, 
1328. — «Ein acker. genant die pfergeie* 
Scherweiler, 1822. — In campoHugesp/itfrye/n». 
Wolxheim. 12^-3. — «In des Hnmbrehtü 
pfergele». Oberehnheim. 1308 

Pferit, Pherit, Pferd. Scherz. 1210, 1222. 
Ssit dem 15 Jh. meist Pfert. — cDa enkund 
Iflk min pfärit nie gehaben, - V?. enwolte 
alles nider für sich, — Ze lungesi ^'elac pfärit 
und ich». Gottfr. v. Str, 1, 40. Etc. — Der 
Schaffner von S. Thomae soll nach Hnges- 
gerfite znm Ding kommen «mit vier personen 
nnd vier pkeriden*. 1279. Bist, de 8 Thom . 

— «. . . jederman mit eime pherit». 1857. 
Ibid , 95. — «Ein pferit git 4 ^. (Zoll). 14 Jh. 
Urk., 2, 220. — Jeder der 4 Meister und der 
Ammeister sollen haben «ein pferit umbe 40 
glMen*. 1871. K5n . Beil , 941. — «Ein wagen 
and vier pherit». Kembs, 138.'? Burckh.. 147. 
~ «Der bisohof sol sine pherü stellen in die 
bMs*. Bierens, 14 Jh. Ibid., 196. — «Ein pferit 
um 4 mark. Ibid , 19H. — Hält der baslor 
Domprobst Zofiahrt za Hüningen, so «sol des 
mtym bette die pherit empfbbea md sei 
yagUshMo bAber «ins heimflireii». MSS.Buekh., 
66. 

Pferricb, maee., frei», paro, PUmtoIi fBr das 
Vieh. Sehen, mo. ~ «Der fftrriek» bei der 



strassb. Metzig, 1287. — «Bi dem pferrieh», 
oft auf dem Land, 13 Jh. u. 1 — «Alexander 
greif mit sinre haut fai den pfenkk sft dem 
rosse». Kön.. 808 

Pfetter, Pathe. Scherz, 1211. — Papst Hy- 
ginos «satte euch nf, daz men zh kindetoaffeii 
sol nemen pfetter nnd pottcl». Kön., 511. — 
«. . . Denn geloben für uns unser üötlen und 
Pfettem». Geiler, Bilp.. 128 " — «Der tauf- 
pfetter». Murner. riensp.,8. — Die zu taufenden 
Kinder «den Pfetter n . . . befelhen>. Butzer, 
Neuer., M, 2 b. 

Göll, 14: «Propater, Pfetter». 

Pfetzen, kneipen — Verzückte, «wen man 
sie brent mit Lieehtem odsr sie pf eiset, so 
entpfindent sie es nit». Geiler, Emeis, 42>>; 
Bilg.. 82 b. — «Die weil man des Fleisch nit 

f fetten mag, so ist es nit gcnuir gebraten», 
d., BröB . 2, 80 b : Has im PC, d, 4 t>. Etc. 

Pfetzpfennig, Geizhals, entspricht dem 
franz. pince-maille, grippe-son. — «Der was 
ein PfetMpfenni/ing nnd hetdas Oelt lieb». Geiler, 
Emeis, 87 b. 
PfliTerling, essbarer Schwamm, agaricus pi- 

Seratos. L. — •Tf^eHimg ist ein nachgiiitige 
peiss. nnd grossen Kosten nnd Fleiss lagt 
man daran das man sie nit me dan schlecker« 
haftig mache». Geiler. Sünd. des M., 4 b. — 
«Boletus, Pfifferling» Gersd , Vb a. Bmnsohw., 
Dist., 97 b. _ cSehwammen oder FfiffmUng». 
Fries, 40 

Dasypodins: ^Pfifferling, fungus, boletos». 
— Göll. 4Ö8: «Fun}^i, P fiff erJtnrf schwammen». 

Fig etwas gerintres. werthloses. — «So 
geb ich dir nit ein Pfifferling daromb» Geiler. 
Has im Pf, A, .8 ». — ,I»a geh ich nit ein 
Pfifferling oder ein Bon umb alles Kloster* 
leben». Id., 7 Sehwerter. O. 6 b. 

Pflnig, flnnifT, mit der Pfinn behaftet — 
«flasta ein lams Ferlin das pfinig ist, ... es 
ist eben recht, spriehstn, ieh wil es sant 
Anthenien uffopfern». Geiler, Ev. mit Ussl., 
19 J «. — «Wie dieff der gouch mag pfinnig 
sin». Murner, Genehm, v, 2»». 

Pflnn, Krankheit der Schweine — «... so 
seh man im ins mul hinin, — wie man be- 
sieht die pfltm dem sehwin». Hnmer, Genehm., 

V, 2 a. 

Püptlg, Schnupfen. — «Sie haben den geist- 
lichen Schnoppea oder Fßpfig», Geller, Sehiff 

der Pen , 74 b 

Pflpfs, eine Kranklicit der Vögel, franz. 
p6pie. — «Die Hennen, wenn sie brüten 
wollen, so gewinnen sie den Klnck and den 
Pfipf'*- Geiler, Geistl Spinn, N, ö^. Rente: 
Pfifzer. 

Pflsel. PfkiUsel. Schnupfen. — «Einer der 
den Püsel hat, der schmackt nit». Geiler, Has 
im Pf.. A, 2 i>. — Der Senf vertreibt einem 
^tn Naspfnüsd». Id.. H Marien, 43 b. Ooll, 
821 : «Coryza, Pfniisel, Schnuppen». 

Pfnwfel ist noch im Oberland und in der 
Schweiz gebräuchlich. Hebel, 2, 370. 

Pflflterige, Phleterige, Bäckerei. Sehen;. 
1812. — Im Wald von Hngesgcrüte kann das 
Thoroasstift UoU hauen lassen, a. a. •ztiohie- 
trigem oad ler kvehiftM». IW. ffiit oe 8. 
Thom , 88& ^ «18 4 toh efme sehloeae A 



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machen and sobläfisel sft der pfisUrigen». 
1408 S. Thom. F«br. — «Die vfküriffe* von 
8 Thoinae, 1430. Reg. B, 226. - «Bi der 
pfitUrigm*. Wege, 1324. Marlenheim, 1386. 

Pfltaen, Bo viel wit pfeisen. S dieses Wort. 

Pflantzer. Phlonz.er. ma.sc , Phlantse, fem.. 

Slantarium, neu angelegteji Bebstück. — <Bi 
em pfanUer»^ an 16 Orten, 1968 n. f — 
«Uflfe der t&mherren phUmer von Ptrusburg». 
Sobenreiler, 13)8. — «In der phtanUe», Epfig, 
1S94 

Pflantzieren. pflanzen, cultiviren. — Noah 
nahm «von der Bebe vier swige und stez 
die in yier ort eins aokers nna pfhmritreie 
die trar schone*. Golm. Ch) , 2 

PflaUerot. Platzerat. An Kucheo, Eier« 
kaehen? — «Ova ad pflatmöt faciondas . . .» 
•Platzerat». Liber cofiuinae 

Pflegel, Dreschflegel. — «Bachen, pflegd. 
wanne, gubel . . » Wolftwiler. 1488. Bnrokh.. 
83. — «Zum pßegeh, strassb. Ilausname, 1340 

— «Wo ist min pfitgü'i» Karsth., aa, 2 ^. — 
Sinem wttnsehen «das sein arm sweii druth- 
pflegeU weren». Rätliselbt d, 6 1». 

Pflegen. S. Fßgen, 

Pfletten. pUtseliem. Vergl. Lettern. — 

«Johannes Baptista sprach: ich tauf in dem 
Wasser, aber mein Fßettem ist niender für». 
Geiler, Er mit Üssl., 9 ». 

Pflichten. 1 Verpflichten. — <Wpr bei inen 
bradcrschaftt hat, ■ der sul bich nit mer zu 
in pftichien». Mnrner, 4 Ketzer, C, 7 »>. 

2. ? «Mein sele han ich gebadt mit 
dichten, — und den leib luit w&»ser pfliclUen». 
Murner, Bad . 0, 4 « Ist pflichten hier Subst. 
oder Verlium? Als Verbum scheint es keinen 
Sinu zu geben; nach seiner gewohnten unbe* 
kümmerten Weise, liat Homer wohl unter 
Wasserpflichten die Pflichten verstanden, die 
er als Badender za verrichten hatte 

Pflichtifp, verpflichtet, durch die Pflicht ge- 
boten — Nicht unterlassen «das num «rlnil lig 
and üfiichtig ist ze tun». Geiler. .Sclonj».. 212 " 

— «Ich soll nit underwegen lassen ze tliun das 
ich pflictig bin» Id , Holl. Leu. f, 6 » - «IHe 
Qebott. die da behalten Pflichtigen Underwurfl' 
gegen Gott». Id.. ( tiristl Kün , bb. 1 Etc. 

— Es ist Xieniand dem Gott «si pAiehtig üt». 
Braut. Nscli . ö8. — Er wäre «seins freveU 
halb pfitchtiff der .statt ein abtrag zu thnn». 
Id., Bisch Wilh., 243 — «Ere . so wir 
dir . . . pflichtig weren zu erweisen». Murner. 
Adel, B, 1 h 

Pfligen, Pflegen 1. Gewöhnt sein. — «Ein 
getruwer warer i- riiud eins siechen Menschen 
pftigt grosen Fleisz anzukcrcn ...» Geiler, 
Sterb. Mensch, a, I «. «Es was nit des 
Tantzens als man hie pfligt». Id , Bros., 2, 
63 a. — «Sacranient und andere Ertzncy der 
Cristenhcit pflig (iraperat.) ze prauchon». Id., 
Pred. von Zachäus. .ö «. — «.. . als sant An- 
thonios pflag ze tun» L. c. — «Am selben 
Ort pflag man den Zoll zu nemen*. Id., Post., 
9. 6${ ■ Etc — «1^1 an entzieht dem kräneken 
die speise, zuerst den Vierden teil als er pflag 
so essen». Murner, Gayac, 421. — Gefangene 
wurden als Sklaven behalten, «denn maii sie 
■it j^lag an diäten». Id., Lutit, 6 <>. ~ «Die 



iPfiag* 
I er sieh nllait pflag* 



leyen vor zeiten, wie wol nit lang, ander 
beiden gestalten pflagen daa sawanent ri 

nicssen.. Id . Kim. v. Engl, 922 Etc. 
1 2. Einer Sache pflegen, sioli derselben be- 
jfleissen. ~ «Du seit Bat darin pflegen dins 

Bihter.s». Geiler. Bilg , 197 ^ — «Das man wis- 

• heit pfleg and bftl, — mag gantz nit ston in 
I einem st(U>. Brut, Nseh., Itf. — «Wenn sie 

groszer wisheit pflegen . » Ibid., 48. — 
«Sehand, so jetzo pflegen alt und jung, — hat 
vom Cham vast seinen vrsprang» Id., lAyeosp.. 
Ifi8 b. - - Per betrunkene Noah «keiner witzen 
Id , Thesra., b, 4 i> — «Becht antwort 
Id , Rotenkr. Wnek, 9, 

1099. 

Pflibter, Knecht. Scherz, 1523. — WUl der 
Abt von Ebersheimmfinster m SehifF fahren, 

«so 8ol er ncnicn zft Wissewilrr rinm stier- 
imau, sft Bancwiler gesceile einen pldüUere . . 
1 18iK». Weisth., 1, 609. 

Pflug;E:rendel, Pflnp-banm. — Ein Brod, 

• gross genng «das der knabe uff dem pflüg- 
grendd sitzet» und über dem Knie abschneiden 
kann Oberhergheira, 1429. Weisth . 4, lö9. 

— ÄhnUch, Sulzbach, lö Jh Ibid , 4, 72. 
Pftuarfeder, Flaumfeder. — «Ein pflum- 

federin bett . . .> *Pflumfederin küssin. 1432. 
1440. 1446. Spit. Arch. Teutschb., f». 108 »>. 

— Bez. Str. Arch. S Job. — Sem Arok. 
Pt1jimj)fen, fallen. Heute bei ans plumpsen. 

— *Pjlumpllt uns ein schone frowe in, — 
das sie mir in dem berta gefel ...» Hnr^ 
ner. Genehm., C, l 

Pflnn, Flaum. Hente bei uns Pflam. — 
I «. . . das aiden küssen. - luter rein vas j^hai 
! geschlagen. — als hcttcns duben SMBeiltngen*. 
i Munter, Geuchm., m, 3 b. 
! Pflnttem — «. . . Du hnbat dm so <il 
Kind das sie dir am Hals han^ren und uflf die 
I Achseln schisäen und ;>/2Mi^em». Geiler. Emeis, 
I 16 «. 

I Pftui'^pl, Scbnupfcn. Noch im Oberelsass. 
i - «i'uuita oder P/nüael». Adelphus, Fic, 
140 b 
Pfor. S. Far. 

Pfostelecht, kleinen Pfosten ahnlich. Geiler, 
]{il<;.. 14Ö b. - s die Stelle s. v. nidertrdchtig. 
Pfreii^^en, drücken, zwängen. - Die Weiber 
: «legeut ireu leib in einen engen notbtal des 
I paamwollen rocks gepfrengt ond gcprissen». 
Gnldin Spil, 67. — «Der Mantel sol wit sin, 
das einer ... nit gepfrengt darin also steck 
also in einem Sack». Geiler, Bilg., 12 *». — 
«Der hcrr ist nahend denen so gepfrei^ 
seind im herteen». Nachtig., Psalt., 81. — 
«Wolt sie der bapst sn burt gfnugm . . 
Wurm, Trost, 5 b. 

Pfrengniss, Pfrengnng. Bedringniss, tribo» 
latio — «Ich hab den hcrrn von meiner 
\ pfrenghiiee angerafft», l«aditig., Psalt., ttOS, 
' — cloh bin entrist werden von der stinUM 
des fbinds nnd sf^emgemg des aundext». Ibi&, 
1Ö4. 

rfrinuiie, fem., Ginster, die versebiedenen 

Arten Ocnista. — «Zft den pfrinimen». Feld- 
name, Uttweiler, 1383. - Es hat einer man- 
ckerlei zu beablen, v. a. <do «mb wellen, do 
omb ffrimem», Cou, Dnnkr., 460. (B. 



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llfi: «Schuhmacherpfrieme ?» Es sind ans 
Ffrirameiireü gemadite Besen, wie man deren 
Bodi heute Ml wa braveht.) — «Qenesta, 
pfrymmen*. Gorsd 91 i . *TfrimmeiMuBtÖl». 
Ibid., 2& - *PfrymmenbliU, tlores genietae». 
Branteliw., Dist., W 

Pfiiiiidf, Pfriine. Scherz. 1217. 1. Lcbens- 
Boierhait, Nahrang für Menschen und Thiere. 
— €. . . das der hirt ät* vyhe fBr sin ffrfmde 
darin triben mocht>. Obcrentzen, 14f>I Wcisth., 
4, läS. — Der Meier von ZuUendorf soll zwei 
Ftereii leiten, «die der pfrund frei sein lollen, 
^ie haben macht hinzugehli wo Bi'e A\ollen, 
und brechen kein einang». 15 Jh. Weisth., 1, 
768. — Der SdioHheise von Holienbur^ »boI 
haben ein rinf usprondc an pfrürtJe und ane 
lone» (ohne dem Hirten Nahrung und Lohn 
n geben). 14 Jb. Eanaaer, Conetit. 848. — 
•Werc daz ein potzhnsman oder ein gotr.hus- 
wip ze den nöten kamen, das si jr iipnarung 
nit kaben raöektent, die sÖUent kommen gen 
Münetertiil, inwi snl man jn jr notpfründe geben 
antz an jreu dut>. Ohnenheira, lö Jh. Weisth., 
4, 242 

2. Hestinimte Portion von Nahrnng-. als Lohn 
oder Almosen. — •Pfründe vel Ion, supendium>. 
Herrad, IIN). — Denen die «die echören er* 
werfen, so! man geben gantz pfründe, als 
einem meder*. Metzerai, 15 Jh. Weisth., 4. 
198. — «Die armen Iflte die do pfrüude haut 
des heiligen geistes zu unserre fröwen nninster 
. . .» (Es wurde eine gewisse Quantität Brud 
an sie vcrthdlt) 1868. Spit. Arch. 

3. Wohnung und Kost in einem Spitnl. 
franz. pension. — Wollen zwei Aussätzige bich 
zor Ehe nehmen, «so hant beide den hof und 
pfrüne verlorn», Gutl. Ordn., 150. Etc. - Bei 
Closener. Königshofen u. «päter. ist If runde 
meist nur noch geistliche l'riibonde. 

Pfncbzen, Pfntzen, Pftuhen, pfuch rufen, 
zischen, spotten. — «Nit acht das alle Welt 
über dich pfuchzet und das man dein spottet». 
Geiler, A Marien r> u — . . Das die Welt 
wider sie ptiset und pfuUt und uff sie hutit». 
M . Bilg., liy >». — .. , yetz pfMSket «i vie 
ein schlang». Karsfh , aa, 2 ». 

Pfugel? — Fremde Fischhändler kaufen eu 
Strassb. Fische «uf dein merket und in pfti- 
fcte». 14 Jh. Alte Ordn., B. 18. Brucker, 20H 

Pftalment. Fundament. — «Niemants mag 
ein ander Pfulment legen weder er gelegt 
hat*. Qeiler. Post , 4, 8 a. — «Einer spricht 
ein ffiOment, der ander ein Fundament. Ein 
Fundament ist me glich dem Latin dan Pful- 
ment*. id., fiv. mit Ussl , 21B «. — «Hoffen 
lang leben das Ist . . . ein ful Pfulment*. Id , 
Narr.. 75 ^. 

Dasypodius: *P/ulmeTU, fundamentum. Ein 
jyWwMirt von Pfählen, fistucatio». — Friech, 
1. 3^1(5, führt auch Füllemont. Pfundemnud. 
YoUmumd^ VuUement an. Im VocabuL von 14^^2 
beisM es gleichfills: *Ftilmundt oder Gmnd- 
f -T, f Hidanieritum». Ziemann, 2!'^, hält dieses 
yoUmund oder JfWemund für die ursprüngliche 
Pom; er leheint sieh die Sache so vorgestellt 
7.n hüben. da«is. wenn man die Gräben für ein 
Fundament gräbt, man der Erde den Mund 
nofUrat um flm dann wieder zu füllen. Eine 



ziemlich sonderbare Meinung. FüUemont, FhO^ 
mund^ FüUemunt, etc., so wie das häufigere 
Pfulment, fQhren, wie Friseh riehtig bemerkt, 
auf ein viin den Banarbcitern verdorbenes (vX- 
cimentum zurück. S. auch Benecke, 4, 4;H5. 

Pftaleen, das Wasser in Bewegung setzen, 
um die Fische an eine gewisse Stelle hinzu- 
treiben. — Ks soll niemand in den ätadtgräbeu 
«Visehen mit pfulsm, dann die miiren und 
lantvcstcn vast davon terstoBsen werden!*. 
1450. Alte Ordn., B. 1. 

Pfolwea. mase., FfBhl, Kopfkissen, vom 
lat pulvinar. - «1 puivinaria, pfuhcen nun- 
cupata». 1820. Ö Thom. Arch. - «Er lech 
(lieh) dem man einen p/Wlwen und lies in li^^cn 
(.schlafen) in dem h««e». Nie. v. Basel, Bek. Taul,, 
dä. — Lässt einer kein Vieh als Fall, «man 
sol ime sin bette nemen oder einen p/irfiom». 
Sennheim, 1364. — «. . . bette oder pfulwen 
oder küssin». S. Lukart. Idö4. Weisth., 4, 118. 
22. — «5 lotterbettpfulwen nnd 6 hemkpfulwen; 



1440. Str Stadt-Arch 



«Znm pfui wen*, 



j strassb. Hausname, 1442. — «Die armen Leut, 
I so sie ktcibent, die Wollend nit das ire Armut 
offenbar wi rd, dovon so bestrichent sie ire 
Bett und l'fulwen im Hus». Geiler, Por^t., 3, 
63 — «... Die machent Pfulwen under die 
Höubter der Menschen». Ezech. 13, 18, Id., 
i Dreieck. Spiegel, AA. 6 «. Etc «Du musst 
Feder lesen, under die Arm legen KQssen, sein 
I der iyuiipmsfreciktfr». Id.. Narr., 54 *». — «Chris- 
tus schlicl' uff dem Stierend, uff eim hüUzener 
I Schiff pfulwen». Id , Post., 1, 28 ^. - «So ist 
kein verfaiiiTÜchor Fürsprech nit den ein 
I^ulwenat^il, das ist ein frumme Fraw die 
' zu Nacht schlafet bei irem Man uff dem Fhul- 
' w<n>. Id.. Ev. mit Ussl., 208 ». — «Ein Phul- 
, icenaUel überredet den Man was sie wil; das 
; ist die Eefraw». Id., Emeis, 17 — Ein 
Schmeichler «musz künnen pfidwen unterstro- 
weu — eim jeden undern ellenbogen». Brant, 
N*oh , 81. — «Bet mit betstat, strosack, pful- 
'< tfjen . . .» 151 B, Inventar eines Wirthshanses. 
StT Stadt-Arch. 

Pfampfen, stopfen, drücken. — *}il&n pfumpf 
oder stoss es denn in sie, so wil es noch denn 
knm in sie gon, denn ire Köpf seind to vil 
ungeschickt». Geiler, Post., 3, 10*. — «Bin 
gepfiimpft Mcss». Ibid.. 3, 51 ». 
I pfuntgemiinte. Fundament, eine der son 
derbasten Entstellungen eines lat. Worts. 
Scherz, 1218. — Constantin liesa zu £om «eine 
schöne kirche bnwen, and trfig selber nfsime 
I halse 12 rückurbe mit erden herus. do men 
: daz pfuntgemüHte solle machen». Kön., -^68. 
I PfUze. POtK«. Seherz, 1320. 1 Brunnen. 

— 'l'tit^c, puteus. llerrad. 17^). - «Ein hei- 
lisch bnru, ein pfüUe». Mürlein, 16. 
2. Pfiit«e im heutigen Sinn. S. aneh Bülgen, 
■ der pfütsen*. luiufi^^cr Fr'ldnanit', 13 

(Jh. u. f. — «Zo plUusehi -Mund ilsheim, 1260. 
1 «zh pfüUeh, 184H. - »Der pfutrpful». Btten- 
dorf, 14 i l. 

i Plamer, vielleicht euistellt aus einem niten 
* Ansdniek Mä fN/k*, blanee Marlein, fmne. eonte 
bleu. ScliiiiLller, 1, 320, einem ctws'^ blaues 
vormachen, etwas vorlügen. — «Weiter so 
I kampl ein bettelmflnleht der maeht nns ein 



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— 970 — 



^tmur vor von seitzsam keütiunb». DiiL» B, 

Plan. Scherz, 1228. 1. Platz. — «Der Pton 
do die verhex suUen gau ir weide suchen . . .» 
le« Stedtr. Orand., 9, 77, — «... da« wir 
dann alle . . . ziehen uf ein pJan zft deu an- 
dern hantwerken ...» Ib Jh. Tucherzanft, 
102. (Der Hfinsterplats.) — TkomantpiaH* 
za Strassb , 1^46 u. f. — «Der hütteplon». 
Dahlenheim, 136!. — «Almend, genant der 
nUttdfkm». Hangenbieten, 1406. — «Dornoeh 
fürbasser worent noch zwen Kirchhöf oder 
Bwen iiereckeohte Platz oder Flän». Geiler, 
Post., 2, 17 b. — «Gang ass bald vITdie PUbi 
oder Platz, plateas». Ibid., 3, 44 ». — «In 
den Winckelen der Kirchhöf oder der Pion- 
flUttf». Ibid., 2, 5 — «leb mwz jetciind off 
aia«ii plan — ein schäm von bösen wibern 
bJUi». llnmer, Genehm.« a, 1 b. — «... das 
den allerwiMten man — hiebar hat broeht 
idf disen phin>. Ibid , p, 2 «. — «Wie grosz 
würd »in der selbig plon, — da deine gtatter 
mftobtont ston?» Id., Nb , 6. — «... anff 
einem jjrünen plan». Id., Virg., Q. ? " 'S 
Marxi^itan» zu Venedig. Adelphas, Barb., 51 q. 
' «... uff der statt jrfflii — war ma& bdren 
dar Wölff gethÖD>. Ringro., Cäsar, 126 «. — 
«. . . nff dem hlan do man dantzet». Panli, 
236. 

Heute noch in StnuMbnrg: Thmaiition, 

SUtffetplon. 

2» Turnier- oder Kampfplatz. — «Dw heehta- 
plon»y Heiligenberg, lBlt>. S Hechten. — «Du 
thust eben als einer der da stechen will ufif 
dem Stom; so rennen die zwen uff dem BUm, 
welcher aber sich förchtet der weiset das Boss 
nebenuss hin». Geiler, Brös., 2, — «Wie 
manche scUaebt anff disem plan> Attnaas ge- 
liefert hat Murner, Virg, q, 2" — «Sie 
wichen allesauipt darvon — und machten 
Turno einen plon*. Ibid., q, 8 — «Sie liefifen 
fünff mol umb den plon». Il i l , r, 2 o — Ich 
«iasz mich kein eintzigeu mau — bringen 
off ein andern plan». Id, Luth. Narr, 83. — 
t. . . I>ab rnich kein man — nit bringen mocht 
vüu {selbem plan». Id., 4 Ketzer, m, 2i>. — 
«Da kam der Florentiner uff den jdou mit 
seinem liarni^rb und g^ewer». Pauli, 117. — 
Der liiüchui V, ai U beredet dasä er «uns vum 
pian veriagte». Appell, a, 3 K — «Iren keiner 
noch dartt uft den jMof» tretten». Butsar, Ver- 
aniw., e, 4 

8 Den Plan behalten, das Feld behaupten. 

— «Do behfibeut die Kriechen den jpion und 
tribeiit die Trucyei hvuder üich». Kön., 2iK). 

— «Uoftucht allein tag uff dam plan». Brant, 
Thesm., c, 4 >. 

4. Fig., aut deu Plan briujjen, ans Licht 
bringen (aufs Tapet). — «... so brecht ich 
wider uff den blan — das vorhin g^antz ver- 
gessen M'or». Murner, Luth. Narr, lay. — 
«Was die münch ie haben thon, — da* bring 
ar wider uff den plan». Ibid., 127. 

Plappai*t, Biaphart, Art kleiner Münze. 

— «Und ist ein Tag inen umb drei Plappert 
zu thnn die sie verdienen». Geiler, Post., 3, 
65 — «Wie kan Gott der Herr also gantz 
und alao groia widar dam Sawamant anit da» 



eint JPkmperts breit ist?» Id., 3 Marien, 16 K 
Ete. -> Der Bath schenkte dem Bisehof «hna- 
dert lib. in nenwen plaparten». Brant, Bi-cli. 
Wilh., 891. — «Sechs bUtphori gibat du am 
ein mass». Mnmer, Nb., 968. 

Göll. 510 : «Drc}' Creutzer, ein Tlappart*. 

Flaaae, eig. Blasse, weisser Fleck auf der 
Stirn der Pferde, K8he, ete. 8 aveb WmUn. 

— «An der Stirnen hat es (das Pfcrdl ein 
grosse weisse pUu$m ston». Murner, Virg.« 
P, 6 b. 

Plastrr, Mnrtel, franz. plfttre. — ••Zft plas- 
tcre». Feldname, Westhoffenj 1262 j Wangen, 
1886. 

Plnt, Art Harnisch. Scher?,, JS29. — «Also 
soit man ein pUU tragen — In hervart and 
in reise*. Altawert, fi8. 

Plateialin. Art kleiner Fisch. S. auch Blatt- 
itd. — D' Werber machte sieh aas dem Staub, 
«er spradi er w81t ^MMin kavfiiin». Hur» 
ner. 4 Ketzer, 0. 2 ». — *Platetf$*lin nennen 
etlich halbfisoh». Käthselb., b, 1 ^. — •Fiat- 
I ysWtn seind ein verworffbne apelu». Friee, 41 K 

I*l?(ttling. S. Pktling. 

PleiT, Nebel von den Augen, berine. Schmel- 
|ler, 1, 4tfl. - Solebe die sieb «nit «Uem 

stoltz berümen, und doch das plerr tot dea 
äugen haben*. Capitu, Treger, B, 2 >. 
PletUng, Pittttling, Spottname fQr die 

I Priester, von der Tonsur oder Platte — Ein 
! Teufel vsagt zu einem andern: «ich hab gehab 
in meim Gewalt ein Wucherer . ■ , and da 
ich mnint ich wölt in entlich zn uns bringen, 
bu kam zu im ein Pletling, das ist ein i'iail. 
und hat in bekert». Geiler, flv. mit üsai , 8 

— «Die beschornen plätüingen, gesftlbten Öl- 
götzen». Brunf., Zehnden, b, 4 

Pleng, Plug, Plaw, kleinmüthig, fhreht» 
sain, das altd., schon bei Otfrid vorkommende 
blug. — «. . . auf das ein solcher Mensch nit 
zu vil pieug und kleinmütig werd>. Qefler, 
Fred. u. L., 104 — «Ist mein Meiuun-r /« 
reden von den kleinmütigen Menschen die da 
sunst gutes Willens sind, aber zu vil pluy 
und forchtsain. Id., Irrig Schaf, B, 1 ». — «Ir 
seind itzend.iii ^ iuv) und dorfent die Welt nit 
stroffen» Id.. Post., 3, 19 b. Etc 

Pleugheit. Plugheft, Pluwhelt, Klein- 
müthigkcit. — «Ander Lüt, die villichter uas 
Plugheit und Kleinmütigkeit euch also tu 
möchtcnt . » Geiler, Po.st.. 2. 10 ». « 
Lad würt von iich getriben die Furcht und 
Pluwheit, das ir damMh mögen frei predigen». 
Ibid., H, 19 t>. — «. . . Er widerstreit der 
Fkigheit, EiHchlageaheit »eins Gemüts . . .» 
Id . 7 Scheiden. I, 3 «. 

Plndern. S. Blödem 

Plnme, Feder, fr. plume. — «Zar pi 
strassb. Hausname, 1466. 

Plauder. S. Blunder. 

Pöfel, Pöpel, populus, Pöbel, Volksmenge. 
Schmeller, l,n84. — «... wo nit .. . vom nich- 
tigen p^ifet schwere bewegung . . . wirt aoff- 
bracht . . .» Capito, Verwarn , B, 1 — «. . . 
das wir denn hören wollen mit wenig leuten, 
on ein jiö/d». Ibid., B. 4 b. — «Uffrilhg heisst 

: der da aanfltz püpei an sieb beiiekt». Id., 

I Treger, 8 •. 



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- «71 - 



Pomerantse. S. Somerantu. 

Popeln, plappern. Heute bei uns : babeln. 

— «Nät wencnt das gebet si, das man vil ge- 
popdet mit dem mnnde>. Tauler, 189 (34). 

Port, masc, Bord, Ufer. Vergl. Bort. — 
«Wer sich der iippifjon weite glichet, — Der 
get uf dem porte der hellen». Jüngst. Ger. — 
•Die Menschen seind in eim sorglichen Stat, 
;ie c^ont am Wasser ufif dem Port». Geiler, 
\t9 ^. — «Es ist sorgUch stets am Fort, 
tm uff vnd ab gon, do inSehtMt ettwun 
■iarein fallen». Id., Bros . 1, 70 b. 

Porte, fem., portus, Eafeu. Scherz, 1236. 
Bei Geiler, Brant, Hnmer, ist es bald raasc.« 

bald neutr. Kön h:i-lt für fem, wohl weil 

«r einen üafen für ein Thor am Ueere hielt. 

— «Sali«, das do ist eine perl« des meres 
wider En^cnlaiit». Kön., 475. — Ungarn «ist 
eine porte an dem mer>. Ibid, 71ö. — «Da 
wird Gott dein Behiffinaii »ein. bin dn kmmpst 
tu dem Port des ewigen Heils». Geiler, Narr, 
Ib — «All p<at dttrchsachen wir and 
gBtad». Braut, Nseh , 104. — «. . . damit wir 



4 «. — «Die Porten das todi». Nachtig., Psal- 
ter, 33. — «Unser portem seind fibel verwart». 

Blindenf , A, 8 »>. 

Fortener, Pförtner. — Hört ein Priester 
die Beichte eines Armen, «so kummet der 
portener balde luuffende und sprichct: wol 
nffeat balde, min herre oder min frowe ist 
hie, die wellent fich haben». Nie. t. Basel, 
Bek. Taut., 36. — Erlcwin von Dürnbach, 
•porte$ier» (ponariag) von S. Thumae. iö67. 
Reg. A, 887? — «Des Iranigs (Saulj portner, 
der hicsz Abner». Guldin SpU, 8ti» 
PostttUler. 3. Apostütsler. 
Pracht. S. BradU. 
Prachtig. S Brachtig. 
Friol, Prior. Sohers, 1241. — «Wero ich 
priel in disem kloster». Nie. v. Strassb., 868. 
— «Ich han einen priol, einen provinoial, einen 
meister . . .» Tanler, 8 (2). — «Bedent mit 
üwerm priel, das er fieh erlovbe eine bredige 
zft tftnde. Mc. v. Basel. Bek. Taul.. 2b. — 
«Die prioim und der eonvent des Itlosters ze 
8. Margredea». 1884. Beg. A, 830. — «Diu 



!in dem end und port ewiger Seligkeit lenden pn'ol 1er priolin oder din oberster in der 
mugen». Id, HeU. leben, 19ö «Sant Pe- i aamuunge». Hugo v. Khcnh. — «Z& dem ixrioj», 
tn» sehUE. naeh Ohristns wort, es werd f strassb. Hansname, 1288. — Strassb.Personea- 
Euletst kommen an j'ort'. ^Inrn r, Nb., if58. narac : Heinz Priol, 132S. — FrM der leokA- 
— «Wir schifften von dem purl hin dan, — i ier, Ende des 14 Jh. 
nd Uetsent statt und ertrieh stan». Id . Yirg., PriaUle, ma. brasile, breslllnm, fr. breeil, 
G, 7 to. — «. . . da schifft ich sicher an das ' in einer deutschen Urkunde von 12ß2 Brid- 
par(». L. c. Etc. — Die Schiffe fahren «von lien, Duo., 1, 764, rother Farbeätoff. — Blut- 



im poft: Bingm., Cisar, 26 a. — > «Die etat 

NigTupont . . . hat ein f^-ar sicheren port an 
dem mör». Adeiphus, Türk., D. 3*. Etc. 

Porte, fem., porta, Thor. «Die porf« dirre 
statte . . .» 1- Stadtr., Grand , 2, 86. — «An 
disem tiche worent fünf pforten . . . Die 



färbe «von käneakamp prüilg gcmaebt». Mar« 

ner, 4 Ketzer, E, b ». — «... um pmiUm 
und haneukamp». Ibid., N, 1 

*Pri8tUenhoUM», Brasüienhols. 15 Jh. Kanlh. 
Ordn. S PrisÜie. 
Privey. Profey. Privet, Abtritt, verdorben 



fSnfte porle . . .» Tauler, 20 (5). — «Dief»orte| aus dem lat. privata. franz. priv6; Duo., 5, 

bi S. Aurelicn» (Weissenthurmthor). Glos., 454. Scher/, 1248. — «Die privey* eines neben 
<5 Etc — Babylon «bette hundert erin por- dem 8. (jlarenklostcr auf dem Kossmarkt ge- 
tm». Kön., 246. Etc. — «Die porten des mSn- ! legenen Hauses soll diesem und dem Kloster 



sters». 15 Jh Alte Ordn., B. 30. — «Die |>ort 
die stot do otien*. Peter v. Gengenbach. — 
«Die stat hett vier porten». tiuldin Spil, 36. 
— «Die Himclporte». Nie. v. Basel, ras. — 
«Do lieffent die tylele alle und bcslassent die 
heUeporten*. KÖB., B03. — «Er fUrte in 



gemein sein. 1B67. Ke^'. A, 237. — Uber einen 
zwei Häusern gemeinsamen Abtritt e>oU in der 
Haaer «ein swibogen» gemacht werden, hoch 
genug dass man darunter «uff diu stftl der 
prifeyge möge gesitzen und sich ufgeriihon 
und äine notdurft daruffe getfta». 1402. Reg. 



für der hellen porten . . .» Märlein, Ih. Etc. A, 122. — «loi/..> !<ch. von der profcyge usz- 

- «Die l'wrt At& ewigen Lebens ist nit brei- > zöfüren». 1446. ä. Tlium. Fabr. — «Wer do 
ter weder das Krentx Christi». Geiler, Schiff netzet anderswohin in dem summer denn in 
d?r Ptii , 7 — «0 Maria, port gc-rlilohsen» | den bteiii by der profeigen, der bessert 2 -f». 
(porta clau.sa). 13rant, luist ukr. U. (icd,, lö. | 1456. liuldhchm.-Zunft, 37. -- •Frovey. J322. 

- «Hie porten Kurope ufteii sind, —in allen' Urk., 2, 148. — «Ist dein Freand in 'iodsiin- 



sitcn ist der wind» I I Nsch , 94. — «. . 
der iiliipfft dem endkri!>t an der port». Ibid., 



den be<,'riffen und also i^fcstorbcn und zu der 
Hellen jjröfaren, so traur uüi, er hit/.t da er 



10 — «. . . die porten der statt». Id , Bisch, jsit/in sol und nienen rechter; ein Dieb ^^cliört 
Wilh., 242. Etc — «Ein jede g-ans, wenn sie an den Galgen and ein Mörder auf da^ Kad 
dorchgat — ein port, da.<] huupt sie niderlal, und ein Bauurnveiel in die l'rivet uder bprach» 
— usz foreht,sie sto^s/. sich oben aii> Murner, | bans». Geiler, Trostsp., L, 3 — «Ein guter 
Nb, 65. — «... von allem ort — l'tTtii sie bald , gotrnM«^r .'^'un drr do das Hu8<^ sim^ Yatters 
hin zu der port». Id., Virg., u, j i>. — Sie nit vcrlui. .., duiumb das ein l rufe ig durinn 
gieogen «hin da der port«n thüro was». Ibid., ist, Menn diso Ding seind all riu tdiirfiigest 
T. 4 Etc. — «Indem sie zu allen porten upz- in »im Hui«. Id., Post, 3, 70 Etc. — «Ein 
brachen . . .» iliugm., Casar, 25 — Con- sprachhub/, oder ein prophei». Pauli, 237. 
ttantinopel «hat eilf porten». Adelphus, Türk., Güll, 391 : «Forica, ein gemein ^rcf^: — 
G, 4 «. — «Orpheus trat für der helkti porten». Heute noch zuweilen Priveet. 



Id, Horin, ö6 b. — «Die porten der lielleu 
vtnnagent nit wider sie». Capito, Träger, P, 



«Ft-uüesti|ce». Propstei. 1220.Eeg. A, 42 b. 
pjroceas, Frooessloa. — «... so maa mem 



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soll mit der Procetz gon». Geiler, 8 Uarien, 
15 — 8i« «iringen mit eim krents In tiwt 

proeese*. Brant, Bisdi. Wilh., 251 Yaz. — 
«Zehen tasent weib und man. ~ die mit yro- 
ceuen knromen ^'^an>. Unmer, Bad , P, 6 
Propbei. S. Privey. 

PioHseln. sprossen. — Aus dem Kopf «vil 
adcrn uszgond, als us/. einer wmtsel pfO»$Unt 
sohösz*. Gcrsd., Holzschnitt der Anatomie. 

Psalterie, ArtSaiteninstmraent. — «Wie mag 
unsdenne erfröwen pfiffen, fidel oätr p»alterten'** 
Jüngst. Ger. — Gott loben «in harpfcn. in der 
psaüerien, auf den sayten». Goldin Spil. 84. 

Pablican, pnblicanus, Zöllner. ~ « wornmb 
iss<et üwer Mei.ster mit den Publicanen und 
Äit don Sündern ?> Geiler. Post., 3, 106 ^. Etc. 

Polver, Staub, vom lat. pulvis. Scherz, 1247. 

— «Dariii'i sprach zft Alexander : sich mich anc 
. . , uu habe ich an mir keinen gewalt und 
lige hie in disem pulver, wie hoch hmrre leb 
was». Kön., 310. — Die Steine stossen zu- 
sammen «so scrc, das .sü alle /.tpulver werdent». 
EU, Pred, 1, 71. — «Der Mensch sieht das 
er Pulver und Erde ist» Geiler, Fat. Nost.. 
0, 1 Arb. hura., 17 b. _ «gje wollen sich 
also entschuldigen und ziehen das Ailoer and 
dan Mist der andern Versäumnuss nnd Ge- 
bresten herzu, die Iren damit /<u verdecken 
als ein Katz iren Kot». Id., Selenp., 228 a. — 
Archimed «macht im puit>er kreisz und zil>. 
Brant, Nsoh.. 65. — Der Mensch «von dem 
mrfMr der erde erschaffen». Adelphus, Rhodis. 
D, Ä — «Will ich reden zu raeim herren, 
■0 ich bin p^dver und esch». (Gen. 18, 27.) 
Wurm. Bai . 2 b. 

Pamfremal.? — «Das einig klein büchlin, 
das new Testatttant, ir^rt die grossen pumper- 
nal alle zu hauffen stossen» (die Biicner der 
Sflliolastikar and Canonisten). Zell, y, 4 ^. 

Pnnete, Ponte, maso. Spvnd. Spundloch. 

— Um den Wein zu fälschen, «stoszt man 
zom puw^ in das fasz» allerlei Zeug. Brant, 
Nseh , 97. — «Fflll d«rflese1i den ptmtm zu». 
Murner, Nb., 69. — «Wanns mir an den 

S inten got. — sin Wörter heiffen nit ein lot*. 
id., 810. — «Der pmni ist haranss. sahen 
SU das der boden nit nacher fare» Zell, A, 
4 » £in Weib «sasz in einem fasz, und 
tolirei sa dem puncjfctenM ass». Pauli, 23. 

— «Der pont und die zapflsiilSoher» eiB6S 
Fasses. Bäthselb., s, 2 a. 

Puntecbt, panotatns, gepflockt — «Der 
herrc sol antwurten an dem Vierden jarc ein 
fftter rotes wins nnd einen punU^ten stier 
der eptissin». Hetieral, Ih Jh. Wefsth., 1, 199. 

Parpelecht, an den Blattern krank — 
«Vergiftet dich der bös Geist also das er dich 
luesetaig wid naltsig maeht mit Unktticlieil, 
das du purpelecht nnd verunreiniget in dinem 
Grund . . .» Geiler, Bilg., 17 >*. 

Pnrpeln, Blattern. — «Dieh kommen die 
Purpein an, das wirckt Gott». Geiler. BiIg.,R4 b. 

DasypodiUB : tPurpukitf vari vel varioli*. — 
Göll, 8»1 : «Yari, ▼arioH, Parptie», Kindablat- 
tem». 

Pyncte, puncta, fr. point, Spitze; brabäntcr 
Spitc«. — Eine Zieche «mit einre brobeniohen 
ffMCMi». 144a Str. Bet. Aroh* 



Quackeln, quaken. — cFro'^rhe . . . die 
qwiekeln und schreien». Wiiuph.. Syuod., 10". 

Quater, fr quatre. — Vier Augen auf dem 
Würfel «heist ein quater». Guldin Spil. 49. 

Qaeck, lebendig, lebhaft, geil - Lntber 
sage von den Pfaffen und Mönchen, «sie seUt 
feiszt und darzu queck'. Murner, Luth Narr., 
82. — «£s sein gar fei&7.te narren quedt, — 
und hau gewurtslet in dem speck». Ibid , 92 

Qaehen, waschen und reiben, bes den Kopf 
S. auch iweUten. — «Lfic kiut die woltent dac 
es niemer lamestaif wfirde, darumb das man 
jn nüt enqwegf Sie wollen nicht »dar man 
jueu qwehet niii lougen». üeinr. v. Offenb. 

Quekbnme, lebendiger Quell Sehers, lUfA. 
— «Bi dem «let&itnw». Feldname, an 18 Orten 
1240 u. f. 

Qnekolter, Reckolter. Wachholder. Seheti» 

1258 — «In dem quegdter». Feldname, Enörs- 
heim, 1310. — 'QuegholterbüJiel» Oberehn* 
heim, 1339. — «Die Eeckolteracker*. Kerzfeld, 
14 Jh. — «Als Isidorus spricht, so gebürtein 
Seekolderbaum Feuer, und wenn man brennende 
Kolen in Jieckoülereseh legt, so bleibt das 
Feuer darin ein Jar lang». Geiler, Arb hnm., 
10 • ; Bilg , 18 b, 197 b. _ «Da legt er (Elias/ 
sich schlaffen under ein Wecholter Studcn». 
Id., Brös., 2, 71 a; Schiff der Pen., M) «. Eu 

SetMder kommt noch im allem und im 
schweizer. Dialekt vor. WeckheUer ie( die 
untereis. Form. ScJunidi 4SI, 

Qnelen, neutr., sieh mit Sehmerz sehnen, 
streben. — Mancher hat kein Verlangen «für- 
bas z& quelentU nooh ewigen dingen». Tauler, 
977 (48). ^ Wer den Durst naeh Oott «rehte 
bestot, der quelet und girlet gar vil me noch 

Suttelicher mienen und nooh geistUckeme 
nrste. denne kein WBMenichti^ aeneehe 
i 'jc'iuelete noeh lipUclieme dortte». Balm. 
Merbwin. Ms. 

Qo«r, Qoereb, Twerch, Zwerch, quer. 
Scherz. 1263. 1688. 2131 - Die alte Ring- 
mauer von Strassb. ging ^g^erhe$ übar 
Sporergasset. K&n.. 716. — Quer Aber Naobt, 
vom Abend bis zum Morgen : Man soll den 
Stock hüten *quer in die nacht*. Qüdwiller, 
1394. Weisth , 4, 69. — «Zil geben Merqwnk 
und über nacht bitz nf den dirten tag». Gries- 
keim, I34U. Ibid, 6, 448. — *Ueberquerch 
aber die naeht». Xolbeheim, 1416. Ibid., ö, 
•J'2*>. Busse «über dri tag 2 sch„ undöber 
QuerciiihociU aber 2 seh.» Duppigheim, 16 Jb. 
Ibid., 5, 4^. — «Ein querd^ndhmr»^ mehrmafai, 
1288 u. f — Qoerchholz, Querbalken Schiffe 
«mit langen hocken und querehhöUztrn» . K.ön., 
689. — «8 ^ umb drS breite querekkdlUtr*, 
1412. S. Tbom. Fähr - «Der querchweg», 
sehr oft. 1290 u. f. — «Das quercf^/tddim». 
Bälden heim, I8ö9. 

»Tioerh, obliquns». Hrrrad. 179. — Die 
Schuhmacher sollen an die Schuhe keine 
eehmälere «snebel machen denne über ein 
twen hdwmm ^. U Jh. Alte Oidn., B. 81. — 



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— 278 — 



*An ^fvn UrrrchlTfiffft . Uttwülcr, 13M. — «An 
den twerchein». Uhiungen, 18ötf. — «Eine lache, 
in man spriehet das mittel Hoerek** Kilst&tt, 
WS. — «Das mittel querch». 1402. 

Im jeder Muhle «sol der boden ein noereh- 
jhfer fiber den reiff gon>. 1452. Alte Ordn., 
& IV. - 'Zweriths Aber naht». Olvislieim, 
im. WeiBth., 5, 469. 

Q w * eb i CMwwra^ ^^Tß- ^^^^z, 54f. — 
«Dtz vertane getwerk, — Des valandes ant- 
werk . . .» Gottfr. v. Str., 1. 199. Etc. — 
Dietrich von Bern «mit Ecken dem ryien 
üreit und mit den querhen». Ron., d8ü. 

Queste. Scherz, 12M. 1. Gürtel. — Adam 
ad Bra machtent f^Mtm na laube» Kön., 
iMi — «Ir cleider worcnt usser loiibe ge- 
macht also questen und matzen» Ibid., H17. 
(Qtoftar, 1 1 falsch: eine Art Schürze.) — 
Adam and Eva Tiahmen Feiijt'iiblEit?i''r. «bunden 
sie zeaamen und machten daraus perisomaLa, 
AMtan, and bedeckten doroit ire Scham». 
Oeiler. Sunden des M., 12 jf^ b ^ «Wcrdo 
Bit selbs recht und wul wi), der sucht und 
findet nmbundnmb das er sammlet Loilb zu 
dm Qmesten, das seind Entschuld ig'nng'cn do- 
mit er anderstot seine Scham und Buüheit zn 
rerdeoken; aber dar ^^mmI itk n achinal». Id., 

Post., 2. 36 a. 

1 Seil, Geissei. — «Wenn du dich so lang 
käst sreweschen mit der Que$ten, mit der Raten 
iff dem Backen . . .» Oeiler, Bilg, 155 « 

8. Almosensamroeln, fr. qneto — «Der 
bettelmtinch bettel und quest nichts ist dünn 
«ia betrog*. Branfels, Zehnden, d, 2 «. — 
Sehweblin widmet seine «Ermanang zu den 
fuegtionieren*, «den wirdigcn andechtigen 
Mrrea von wegen der armen und ipitalen 
fMsf halten oder almftsen samlen». 

Qaetschbauch, Spottname fiir Viclesser. — 
«Ans diser Zal seind auch die die da KoUäok 
vor xBen tragen, ich inofn die feissten Qtutsdt- 
bäueh, di ■ ilt ti Sack ircs Bauchs ^'efrült hiiheii 
Büt Hönern. Aebliünern. Capaanen». Geiler, 
SeUff der Pea., IM •. 

Quetschen, drücken, bedrängen. —«Matthous 
der da was ein Pnblioaa . . . and lugt wie 
er mSebt die L8t quthtd^ und tÜ darnss 
brine-' n. Geiler, Ev. mit ITssl.. 18t ^. - «Pas 
Fasten ist nit doromb erdocbt, das es elm 
wol tun eol, «niider daa es den Letb qvetsehen 
Qnd undrrtTTii Arn t; .!« Td., Post., '■' '■' 
h Egypten «mussteut die Jaden Ziegel machen 
tind aequHteht sein». Ibid., 8« V5\ Bte. — 
Die Msilrindcr waren «mit hungersnot gar 
iast . . . gequetsdi^». Adelphoa, Barb , äl •. 

Qiltk«i,lebendi^iiiaebeii. erregen. Sehers, 
!254. — Allr«; das «minne in dem henten 
kmkket». Gotttr. v Str , 1, 261. Etc. 

Qainalu, Quinae Qnintin. Qaiaalt, Quent- 
chen, von dem mittelalt. quintalc. quintellum, 
der fünfte Theil. Seherz, UsA. — «ii/. lot and 
eia halp fumten». 141H. S. Thon. Fabr. — 
Brede «deren jegüchs sol wcpren 15 lot, B 
^Mimii». 1440. Alte Ordn., B. 20. ~ «Du 
flideat gar vil Meueben die da meineat sie 
haben überkommen wäre Kestigang des 
Flftisohea, sie breohent inen selbs ab an Essen 
ndTriBkea, also das tie ftUein essaa bat 



den Quinsen and Gewicht». Geller, Selenp., 
204 A. — «FrUntschafft, wann es gat an ein 
not, — gant vier vad sweiatsig «n ein lot, 

— und well die besten meinen sin, — gant 
siben wol uff ein quintin». Brant, Nsch., IB, 

— «Ea waa ein futnüm nnd ein lot». Mamer, 
Genehm., x, 4 — Sie «riemt sich irer 
ionckfrawschaffu — die doch nit geb ein 
QHtntlin safft*. Id., Lath. Narr, 155. — «Sie 
hab' n die peneu uszgemesaen bei einem 
qumthn». Zell, M, 2 B. — üäoflg bei Branschw., 
Fries, Gerad. 

ihisypodioa: «^umllim draohma». Hente: 

(^utntel. 

Qnintieren, auf der Qu interne, Art Laute, 
spielen — Manche Pfaffen cwissen als vil 
von kirch regieren. — ab niüUerä csel kan 
gwintiren». Brant, Nteh, 79. 

Quippis. verdorben von cippus, Grabstein. 
~ «Der gross nnd hart äteiu und der Quip- 
pi3* der vor Obiiitt Grab lag. Geiler, 8 Marian, 
ö 10 b. 

Qnoder, neutr. — «8 sch. dem murer zft 
lone den gattern inzfimuren nnd umb das 
qtooder das darnebon atet». 1410. S. Thom. 
Fabr. 



R 



Racb, masc 1. Baohe. — «Dise Straf iat 
warlicher ein üaeft denn ein Straf». Geiler, S 
Marien, 27 — cSo ein Mensch den Roch 
miltwiUigUoh ... in seinen Qedencken be- 
haltet . . .» Id., Setenp., 818 •. Ete. ~ Weiber 
«haut so «^ro.sses räch im hertzen . . .» «Das 
aolcb rock im menschen Iii . . .* Morner, Nb.« 
147. — «Ans« Rom bewegt nnd grrimniem 
roch*. Id., Virj; . Y. 1 ^. «Er setzt sich unbe- 
sonnen nider. — und schreib im zorn und 
ftfeA herwider». Id., 4 Ketser, A. 4«. — Bi 
«i.st der edlest roch uff erden, Mann einer 
möcht gerochen werden, — das er daroh gott 
dnreh mütigkeit — .an vergeben eei sehnell 
bereit. Ibid., N. H b. 

2. Strafe. — «Wer nit wol stirbt, der findt 
sin rae%>. Brant, Nseh., 8 <. — «Des liden wir 
vil plap und rocÄ» Ibid., H5. — «Lassen mir 
! den racA ood ich würd eb vergelten, spricht 
I der herr». Wimph , Chrys , 12 «. — «Der raeh 
'des bluts deiner diener . . «TV^r j^ot des 
manigfaltigen rächt». >iachtig., Psalter, 202« 
888. - Oott braaeht seinen Zorn «an einem 
roch seiner foind». Zell, f, Ib. 
Rachen. S. Rechen. 

RHchig. raehsflehtig. — «. . .das derfalnd 

und rächiff zerbreche». Nächtig., P.saltcr, 21. 

Aacblich, rachsüchtig. — «... da feit dir 
ein raeMieher Gedanok ein». Oeiler« GeisU. 
Spinn , \, 1 fi. 

iiacÜHal. 1 Hachgier. — «Der zornlichen 
Kraft seind wir nngewaltig. jeta mit Vor- 
messenheit, nnn mit Machsal. denn in Uogedlllt». 
Geiler, Pred u. L., 19 b. 

2. Strafgericht« Ein Gewitter, das aus« 
brach, schrieb man der göttlichen «Fürtiich- 
tigkeit und Moehaale» zu. Adelphus, Türk., 
D, Ib. 



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~ 874 — 



S.aohBeliSt rachsüolitig. — «Du kanst der 
nuAae^ffen Oedaveken nit ledig- werden». 

Geiler, Geistl. Spinn., N, 5 ^J. — «Sie trotzten 
den rachtäigen feindea gottes». Braofel«, Aa- 

BtOSB, 4 1». 

Rachtang, Vertrag, Übereinkunft. Scherz, 
1257. — Der Propst Johann von Oohsensteiu, 
ZV gleicher Zeit wie Conrad von Bmsnang 
als Bischof erwählt, stand «durch rachtung 
gütlich abe». Kön.« 1062, — «Die r oc/iUuna von 
Speier». I4ä9, Vertrag zwisohen der Stadt 
Strassburg und Bisohof Wilhelm. — «Ein 
früntliohe radUunge und Übertrag geschaoh . . .» 
Ootl. Ordn., ittü. — «. . . Bis man in ein Ver- 
trag mit einander gat und machet man ein 
foie UaehUMg: Öeiier, Narr., 141 >>. — «Man 
maeht je als lang lirann ee die Frfintschaft 
an^at, bis man etwann ein Rachtung niuss an- 
nemen». Id., £v. mit UssL, 61 ^. — Braut, 
BiBoh. Wilh.t üöS. — cEln paetoder rtuihtung». 
Adelphus, Barb.. 14 a — Der strassb. Rath hat 
deu Bischof «ermanet seiner . . . vordem rock- 
tungen und bündtnissen». Appell, b, 1 >>. 

Kachung, Rache. - «Wen einem Menschen 
etwas geschieht der götiiche Liebe hat, der 
würfet alle Bähung hinweg und reneicht 
es» Geiler. Brös., 2, .H8 

üad. 1. Ead der Sonne, der Sonnenkörper, 
wegen seiner runden Gestalt. — «Wen ein 
Mensch blöd Au^'en hat als ein Ül oder als 
ein Fiedermus, uo mag er nicht sehen die 
Sonn in irem Bad, es thnt im zu vil we . . 
aber den Sonnenschein an einer Wand, oder 
au dem Abent an einem Berg magbtu sie wul 
sehen». Geiler, Brös., 2, lä b. j 

2 Die rota im Kloster. 3. Hedfenster. — ( 
«Wenn t»iü \di6 Nonnen) an das Üad kommen 
und man zu inen Gnad Fraw spricht, so thut 
es inen wol» Geiler, Has im Pf.. B, 6 t'. — 
«Wenn dein Frouud am Bedrad oder an der 
Winden au dir redent, wie wol du sie nit ' 
siehst, so weist du duch wol das sie da seind» 
Id., Geistl Spiau., 0, 4 1». ' ! 

Badbrechen, rädern. — «So man ein Hör- ' 
der raJbrie/U oder köpft ...» ÖeUer. Post. ' 
Ü, 5ü K ) 

Radecht, radförmig, rund. <-> Geiler, Has 
im Pf , E. 6 a. S. HoUenhloiz. 

Raderin. — «Du seiest ein Haderin, Chor- 
meisterin, Wcinkellerin. oder was Ampts du 
hast> (im Klosteri Geiler, Has in! Vf , I), > b. 

Rota, franz.. tour, deutsch Had. zuweilen 
Winde, hiess in den Frauenklöstern die in der 
Mauer angebrtichtf , einem TImrmchen ähnliche 
und sich drehende hul/erne Vorrichtung, durch 
die die dem Kloster nöthigen Dinge herein- 
geschoben wurden, so dass der Aasscnstehmde 
nicht in die innern liaume blicken kannte; 
dabei war zugleich das vergitterte Red/emter. 
[S. dies Wort und Rad.) liudcrin war die die 
Aufsicht über das Rad habende Schwester. 

Kädlin, Art Reiter-Evolntion. - Die berit- 
tenen Bürger «machten ein redlin uff dem 
Rossmarkt.. Brant, Bisch. Wilh., 2SS. — Die 
i'icitor «machten redlin da zuhand, — als ob 
man in den Juiegen rant*. Manier, Virg., P. 
6 > (orbes). 

BagbaJa» Spiess-Ente, anas aeata, «die| 



besten zh 8 4» s« verkaufen. 1881. Alsatia, 
1867, ÜM. ~ Bodbeftots. 1425. Alte Ordn., B. 

1. 1469, Brucker. 230. 

Rain, maso., abhängiger Rand eines Ter- 
rains, meist an dnem Waldaanm. Sehers, 1888. 

— «Arn rain», sehr Unflger Feldname, oft 
mit besonderen Bezeiobaiuigen, 18 Jh. o. £ 

Ram. fem., Ralunen, Sdekrahmen. Yergl. 

Rammen. S. auch Rem. — <Si worhten fron- 
wen an der ram Von goide und euch von 
siden». Oottfr. Str., 1, 86. 

Kamen, streben Pchnr?, 1268. — «Sü ?int 
schttidig . . . z& ramend« nochToilekomenheit». 
Tanler, 100 (Hü). 

Rämlifh, rrei\, brünstig. — «Wie rämlich 
sind ir zsammen gesessen. — und hand das 
fleiseh mit efaiander gegessen» (nimliek Mönelie 
und Wcibi r . Murner, 4 Ketzer, m, 1 " — 
«Lapis l) ucis ist ein stein, der würt von wolffis- 
seich so sie ränüüih seint». Gersd, 92 ^ 

Raramel, .so viel wie Oaaunel, s. dies Wort. 

— «Einer der starok ist and bübisch, wer er 
siech, so geleg im der R ammd »* Geller, Sibid. 

des M , M 1-, 

Rammen, Hahmen. S. auch 2<am u. Rem. 
In der folgenden Stelle ist das Wort nur der 
Alliteration wegen gebraucht: «Ich bin edel 
geboren, ich bin des Nammens und Stammens, 
aber nit des Flammens und Bammm»^ nii dee 
Flamnrens der Tug^cnt noch des Rammens der 
Werck. Rammen ist ein Werckzeug, der We- 
ber Rammen». Geiler, Narr , 157 t>. 

Rauft, Rand. — *Ranft vel bort, corona». 
Uerrad, 185. — Dem Frünor gibt nmu einen 
Laib Brod, «den sol er setzen uff seinen fbsz 
und bül ob wendig seinem knüw einen ranft 
abschneiden». Gildwiiler, IJÜ-i. Weisth., 4, 
68. — «An des Geschirs obren Ra^fft waren 
Spiegel». Geiler, Dreieck. Spiegel, Aa, 2 a. — 
«Lisz doch deu ranjft in seinem buch». Mu.r- 
ner, Kön. v. Engl , Hbl. — Es «stat am ranfft 
dabi in dem clxxiii blat*. Id., Mess, F, 3 b. 

— Ein Kessel mit einem «ranffl usswendig». 
Brunschw., Medic , 172 »>. — Die TrinkhÖmer 
fassen die Germanen «umb den rtuijS^ mit 
Silber». Ringm., Cäsar, 4b 

Rank. Biegung. Wendung. — Ladet ein 
Huber im Wald «so vaste, dasz er einen 
ranckh nimmet für das dasz er zft wege kom- 
met, alsz mangen ranckh er thuet, alz mange 
30 sch. sol er bessern». Sandhofen, 16 Jli. 
Weisth., 4, 164. 

Rans, Rüssel, Maul Vergl. Orans. Sehers, 
1264. — Einem Schwein «an sinen ran»» 
schlagen Niederburnhaupt, 18»2. Weisth., 4, 
75 — «IHe Sauw . . richtet den Ranss nim- 
mer ob sich gegen den Boom, dannan har 
die Eicheln fallen». Geiler, Selenp., 48 b ^ 
' ; Fost., ;J, 7i» 

Kapp, Rabe. Scherz, 1264. — Piagen: tftip. 
pen, mfise . . .» Glos , 119. — Noah sandta 
«einen rappen us der archen>. KÖn., 243. — 
«Zum rappen». Strassb. Hausname, 1307. — 
«Die sehwartxen Rappen sehrden eraa, eraa, 
morn, morn, su sie t.it/en uff die Ki iben». 
Geiler, Narr.. l»d *>. — «ülin Mopp fand eiaa» 
jQols Pfotoenfederny die gevielea im gar irol, 
und bedaeht in wie sie danaoght knbMhar 



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- 976 — 



weren denn sin schwartze Bappenfedem: 
Id., Büg.. 11«; Emeii, 11 Seleap. 86». 
B0. — «W«r fingt «TM «r»t glldi wie ein 
rapp». Brant, Nsch., 88. — «, . . (Ter rapp dreit 
(ÜLTdurch schwurUe wol». Ibid., ^7. — «. . . 

rappen mftss Intlrielieii». Mvrmr. Oeaehm., 
h 4 1j — Tin Traum trappen oder 1 n r n 
sehen». Traomb., B. 1 o. — Im Jahre 1182 
nathtea «die rappen und ander vögel iange 
in dem ieTinrr> Adclphu-^. Parb., SS — 
<Zwea schwartze rappen», Pauli, 241. — Oott 
gibt Speise «den jungen rappeH* Nnelitig.. 
PRtUer. 377. — «Du eraeigest einen rapptn 
tader der menig wissen scbwanen». Karsth., 
a, 4 — «Die rappen tragen aooh sehwnrU 
kappen» wie die niaffea. Hedio, Zelinden, 
C, 2». 
BftVpelB. 8. Begpm, 

Rapasfl machen ? — «Di»« sol ordenlich, 
durch die oberkeit. on romor. on todtaohlagen 
ud rapu»M BMben geselielieii». Batier, Yer« 
antw., d, 1 «. 

Baspein. S. Mespen. 

Räsa, Rees, scharf, gesalzen. — «DI« Mider 

Eigenschaft des Pfeffers ist . das man in 
&<i zu räsä mach». Geikr, Has in Pf, E, 2i>; 
Sv. mit UssL. 176 — Specereien «die res£ 
mnt und scharpff». Adcipnus, Fic , 15 » a. - 
Rother Wein der »resz . . . und surlicht ist». 
Ibid . löä b, — Spomrest, schuf, ateohend 
wie Sporn : «Nachdem ich mit ilt^r spomresaen 
»arheit der zehendhengst und wucheretier 
tarte oren kum ein wehi^^ antastet habe. . .» 
Hedio, Zehnden, B, 4 - Fig.: «Helias was 
ein ernsihaftigcr, rasser, hitziger Beschirmer 
der Eren Gottes». Geiler, Post., 2, 29 b ; 4, 7 •. 
Dasypodins : «r(1.«is, salsns». — Schmid, 426 
Rasseln, Rassen, mit Würfeln spielen. — 
«. . . Da treibt man nüt anders weder das 
man spilt und roBslet». Geiler, BrÖ.H , 1. 91 b. 

— «Spilen und rasseln ist dir wol gemcss». 
U, Biig., 183 b. — «... spilen und rossen 

— mit karten, wUrfflen . . .» Brant, Nsch., 
n. — «Spilen. rasslen epilt und frü». Ibid., 
76. — «Mit spilen, schweren, sauffen, braisen, 

— Von einer nacht siir andren nuken . . » 
J. Harner, d. 2 b. 

MoAseln steht immer mit spielen zusammen ; 
Zarake, 42^, bemerkt richtig, der Ausdruck 
sei ganz passend fSr das ümsehiitteln ond 
Hinrollen der Würfel. 

Rasaen, toben, heftig zanken (vergl. Häs- 
«Nt). «In allen Widerparten ist rossen und 
kriegen, vigentschaft, nid und has». Claus v 
Blov. — Der Teufel «füret sü undcr einer 
nt$Mmer ... in die helle». Ibid. tFelnd» 
lichof K ripi_--[ianicr). 

RaeeJer, Öpieler. — «£r ward ein unkäsoher 
lenseli, ein Spieler, ein Rankr: Geiler, Bv. 
mit Us.sl., 83 

Raten, Hatten, Unkraut. Scherz, 1268. — 
«JtflM, sisaiiia». Herrad. 188. — «Da kam 
d«B Menschen Feind und soet Ratten 1 ! i- 
üikrant darauf mitten ander den Weissen» 
Qeüer, Er. mit UssL, 81 b. ^ «... Hie nff 
Erdtrirh, lo bös und j,'ut undor einander got, 
Als Pfeffer und Mustreck, Woisaen und Matten 
mitr eiaudw ist». Id., PosU, 9, 98 b . Selenp., 



188 a. — . . aUc'^. geistlich rocht nbr.nthun, 
und ein ratlenhanffcn darausz machen». Mur- 
ner, Adel, B, 2 • ; H, 1 b - «JtutmJkml, das 
in flrni Ic irn wachsen ist mit kleinen purpur- 
farben blumen und zu latin zizania geuant». 
Bmnsehw., Dist, 106 a. — Nlgella, rotten^ 
oder das wisz dns im korn wachs/t». Gersd., 
siH a. — «Unkrut, ratten und wicken». Adel- 
phas. Passion, A, 5 >. 

Rjttrrsrh. S. Bätisch. 

Ratgebe, ßathgebor. Scherz, 1267. — «Aller 
sorgäre ratgtite got herre». Gottfr- v. Str., 
1, 68. — «Wer weite disem gftten getrflwea 
ratgeben nüt geloben» ? Tauler, 211 (37), — 
Der h. Geist «was sin heimelicher ro<pe6e». 
Merswin, 9 Felsen 136 — «Dirre keyser 
volgete sinen bösen rotgeben». Kön , 348. Etc. 

— Christas ist «ein grosser rotgebe gewesen 
in siner lere». Hngo v. Ehenh — «Advocatus 
heisset in Teutsch ein Fürsprech oder ein 
BtOg^». Geiler. Prcd. v. Maria, 2 «>. — 
« . . das der Ratgeb bösen Rat gibt» Id., 
Holl Leu, c, 2 ». Etc. — «Wer was sin 
(Gottes) ratg^ zu der zit do er all ding schuf» ? 
Brant, Nsch., HO — Du hast «dich selb zu 
einem ratgeben gemaehet». Murncr, Adel, B, 
1 ^' — «. . . den bösen nkUgeben . . . nit 
wilfiiren» Ibid., a. 3 b «Penitentiarius, 
das ist uer consoientzen rathgeb». Zell, 0, 4 b, 

Rütiseh, Rlltterschen, Rftteneti, Ret- 
tel.sfh, Kathsel Scherz, 1267. — *Rdtische, 
problema.. Herrad, löü. — «Wenn du im, 
als ettwen geschieht, dein Saoh in einer 
Rättersehin fitr^^ibst und tnnkel, so kan er dir 
nit raten» Geiler, Scleup , 184 h. — «Darumb 
spricht S. Paulus : wir sehen hie als durch 
einen Spiegel in einer Rätersch». Id., Sohiff 
der Pen., sä7 • - «Samson der gab in ein 
Retterschen uff . . sie künden es nicht er- 
raten». Id , Bros., 1, 49 b. Etc. — «Ich würd 
. . . anfahcn zu roden mit rätersehen». Nach- 
tig.. Psalter, WA, — «Es ist ein retersch . rat 
was ist das . . .» Pauli, ^ — «IjeltotscA 
gedieht». Räthselb . Titel. 

Göll, 200: «aenigma. Räters». 
Rtttechen. schwatzen. — «Es will Jets 
rätschen jederman». Brant, Nach., 48. Die 
Erklärung Zarncke's, 37ö, ist ganz unnöthig; 
die üödeke's, 78: aushorchen, ist falsch. Das 
Wort kommt von Rätsch, Klapper. 

Katschlag, Beralhung und Resultat iler- 
selben. — Die Rathsherren «brachten iren 
ratschlag: Brant, Biseh. Wilh.. 9ö9. — «Als 
sie nun thcten den ratschlacj, — EnOaS da Bit 

I stille la^>. Murner. Virg., ra, 4 b. 

I Ratacnlagen, Kath geben, beratben. — «Da- 
rum oder (larauff radtschlag irhs». Geiler, 

1 Geiatl. Spinn , 0, 4 — Die Jude» «rotocMM- 

I ^1 von dem Tod Obristi». Id.. Post, I, 84 b, 

— Die Canonici trathschiagten erst. M ir n an 
die wal anfahen wolt». Brant, Biseh. Wilh., 
847. 

Ratscbläger, Berather. ~ tRadscMeger des 
1 rechten, jurisconsulti». Murner, Instit., 4 b. 
i Rataehlttgig. im Stande guten Rath cu 
geben — «Zu reden war er (Iirances) wol- 
I geschickt, — dazu reich, doch kein krieges- 
I gifiok — iial er, und war doek rholseM^il;». 



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Uaraer, Virg., m, 1 (OouUiit h»bitiu non 

fatilis aactor.) 

Kalten. Ö liaten 

Rätteractaen Eäiisth 

Rstsen, beissen, uAgcn wie die Batten. — 
«Ob das hat er ein ewif^^os ÄtUirrn und Nagen 
der Cvnsoientz in im selber». Qeiler, Seienp., 
197 b. — «Es maf^ etwen eins in seiner Cons- 
cientz uagLTUwig sein und ein Bissen. Nagen, 
rtUtende Consciontz haben, and noch dennoch 
in Gotles Gnaden domit sin». Id.. Büg., 22 b. 

Raachfar, rauchfarbig, grau. — «. . Und 
60 h&b ich so vil Schaben oder MenteL spre- 
oh«n die riehen Wiber, einer ist neeheuch, 
der aii li r . un der Rosen, der dritt larapertiscb, 
der fierd ho rouc/^ar brueksch, der fünft weisä 
ich wohär» Geiler, Post, 8. 80 b. 

Bis werden hier mehrere der damals am 
meisten geschätzen Tacharien genaniit) Tnoh 
nni Meehlen, aus Brügge; die flandrisehen 
Webereien gehörten zu den berühmtesten, 
£in lombardiseher Mantel war wohl ein sei- 
dener; in ttnaem Gegenden besog man die 
Seidenstoffe grossentheils ans Italien. Was 
aber ein Mantel «von der Bosen» war, das 
wird tieh sehwerlleh ermitteln lassra. 

Rauchju^ebig, rauchgi bi nd. — «Ein insel. 
ist Liparen genant . . nut felsen die rauch- 
gtbiff sind» (VnlkMie). Homer, Virg., b, 6 b. 

Ransch, Ranss, Art Kartenspiel. — cWir 
Tütfichen spileakein ander Spil dan der offnen 
Sameht. Geiler, Narr , 85 — «£tlieh Spil 
stont allein nff dem Qlück, al.^ äff dem Wür- 
fel spilen, würft einer vil, so bat er vü ; dess- 
gleichen uff der Karten, als das Spil ist der 
offnen Rauss und Scbaiitzen». Ibid., 159 «. 

Hauss kommt noch in einem Vocab. von 
161H vur. Schmeller, 3, 189. Ohne Zweifel das 
einfachste, primitivste aller Kartenspiele; nach- 
dem mau die Karten gemischt nud berumge- 
geben, zeigte jeder der Spielendon die seinigen 
vor; der den das Gliick am ineiatLit begünstigt 
hatte, d. h. der am mci.^ieu Punkte zählen 
kennte, der gewann. Darauf deutet auch das 
Wort iSchanU. chance, hin; s. diesen Artikel. 

Rauäsen. S. Hutsen. 

Rawelos, ruhelos. — Rudolph Kage, Bitter 

von Vt T! l'Miheim, ««^'enant Rauitloac». Ge&t. l'dOi. 

«Käz/,111, rabieü», Käserei. Ucrrad, 188. 

Rechen, prät. roch, part. gerochen, rüchcn, 
strafen Scherz, 1257. — »Da» eine gebot räch 
gut so sore, das er nohc uf fünf tusent ior 
nicman in sin rieh wolte losscn». Nie. v. Ba- 
sel, Bek. Taul.. V*, — «An dem 90 tag roch 
gel Uiciricheö buäheit, das er gehes starb». 
Glos , 31. — Paria »räch sinen brbder und er- 
sehos Palamedem». Kön., 2^4. — «Dis rochent 
donoch die Römer . . .» Ibiü , 548. - Gott 
hat «ebrecber nnd hoffart in der alten e gar 
?rr<i.>'li<'he gerochen und riebet es noch hüte 
di5 tagci». Nie V. Basel, Bek. Tanl., 40. Etc 
— Herzog Rudolph «rat/» den überlouf» 13 )8 
Inschr /.u Colmar «Die wysen habent nit 
alles das yerutluH das wider sye geschehen 
ist». Quldln Spil, 32. — «Da bist roUer Zorns, 
Hasses und Uii\\illens; darvon so wir wcnen 
wir Straten, mu rochen wir» Geiler, 6imd. de» 
IL, j)A h. _ c. . , wann einer moebt fs r ocfcsi t 



werden». Muraer. 4 Eetcer» 3 b. ste. 
Rechen, rechnen. 1. Beohnen, berechnen. 

— «... die andern rechten ir verlust, — den 
sie den tag hetteu gethan». Brant^ ülschi, i, 

— «Harlnns noeh dem mer die weit rtbek^. 
Tbid , 66. — «Pliniuh rächt Jua mit z uritten 
OBZ». Ibid., 66. — «Ptuiemeos rechnet osz .» 
Ibid., 66. — Hit «knnnent mhm wie vil mau 

— ir zu nacht getrunkci harii». Murner, Sb«, 

21. — «Sternen sehen, rec^«n, messen». Ibidi 
18. — Ein Goveh sagt: «ioh will keiasoben- 
cken rechen mer», die Liebe erfotdava alles, 
id., Geuehm., y, 1 ^. Ete. 

2. Einen für etwas halten. — «Das dick dis 
grobheit nit vcrfür — und man dich fweft 6in 
wildes thier». Brant, Thesm., a, 3 b. 

Rechenschaft, An zu rechnen. — «Es musz 
ein wilde narung sin, — den sattelpfenning 
bringen in — Hat der .sattel solchr knfTt, 

— das nimt ein selzam rec/ieiwcAiyfj». 3iurner, 
Nb., 83. 

Kerht romp. rechter, richtig. — «Gnog ist 
das wir wissen, wie gar rechter die schrifi^ . .. 
vom Luther ist uszgelegt worden weder von 
disen». ZeU, 0,3 h. «Asdbte freibeit». Ibid^ 
X, 'i ». 

Reelitfertig, reehtsekaffen, xeektm&ssig, ge- 
recht Scherz, 1277. — «Unser herre fdrbutet 
niht rechtvertig g&t z& gewinnende». Märleia, 

22. - «Gott ist roMferÜg oder gerecht». 
Ceiler, Ev m:' üssl.. IU7 «. — «Die Ht ;:iLen 
die dahin kommen durch 3Iittel ires redttfer- 
tigin guten Lebens . . .» Ibid., llOb. Bs 
w urde gefragt, ob jemand «frembd gut bei 
im hab». Antwort: «es ist als rechtfertig». 
Pauli. Stf. — «Vor deinem angesiekt wÄrt 
keiner rechtfertig der da lebet». Nachtig., 
Psalter, 3tib. l^tc. — *Jiechiferttg würi wer 
da glaubt». Wnrm, Trost, 29 ». — •Rechtfertig 
pfaffenee». Appell, a, 2 f>. - « ^^*ir seintl raA<- 
fertige worden durch den glauben». Bntzer, 
Weiss., b, 4 «. 

Recktfertigen. Scherz, 1277 : corrigere. 

1. Corrigieren. — Am päpstlichen Hof wurde 
viel Missbrauch getrieben, weil die Briefe oft 
nicht durch die Kanzlei gingen, <do men 
alle bobesthriefe sul besehen und rehtferUgm 
e sü an das inge6igel kement». Kön., 
(Glossar, 1118, falsch: ausfertigen). — «Was 
zuweilen in grossen Stetten ... zu recfuferttgen 
und zu reformieren war». Wimph., Synod., ^ 

2 Kichten, gerichtlich behandein. — Giitcr- 
streitigkeiten sollen «niena gerecht/art^t werden 
denn im dinghof». Obermiekelbaek, 1467. 
Burckh., 171. — Wer sich verfehlt, «sol ge- 
rechtfertiget und gestroffet werden», iintb. 
Alte Ordn , B. 18. Ete. - «Herr, nit strafe 
niioli in dcineni Wüten, noch rechtfertig mich 
nit in deinem Zorn». Ps. 6, 2. Geiler, Selenp., 
35 b. ~ Der Ooaek «sol oneh nit witer ir« 
würter rechtfertigen*. Murner. Geuchm , e, 1 ^. 

3. Bestrafen. — Einen Übeilhäter soll maa 
«rihleii Ud nthtferttgen», 18M). KSn., BelL, 
999. 

4. Znrechtweisen. — «Was hast du mich 
2U rechtferitgen i Sichstu nit wer ich bin?». 

Karsth., a% il •• — «... so die 



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— 277 — 



die oberkett rechtfertigen, wohar iaea der gtt- «wa-^ -^vf)! gdert und refhgfhe von kriescher 
wait kum» Ibid., cc, 8 nnd latyne i>proohe>. Kon . — «Kiaer der 

b. Reetifieieren. reinigen. — Gewisse KrM- ' zu allen Zeiten ond ta alle Ding muss oder 
ttr und Edelsteine * rechtfertigen den lufft». ' will geredt haben, der selb würt gesohetzet 



Bruüschw., Fest., 8 — «Die (gebrannten) 
vuser reetileianii und rwdufertigen, das in 

der brant i!«/^ezogren wcrd» Td Dist , 16 ■ 



für redgeb^. Geiler, Seelenp., Vorr.. 2 b. — 
— Wird einem Arst iiieht Geld angeboten, 
so wird er Btamm, «der vor mit gell redgehig 



— «Rosruarm Wasser rechtfertiget und Bterekt ; was». Harner. Nb., 10» — «Es soll oueh ein 
dei geist». Ibid.. 103 'jeder goach sin . . . redgebig». Id., Qeuelllli., 

a. Jnstificare. häufig bei Butzer. Capito, ete. i n, 54 " ; e, 2 • ; Lutli. Nurr, IH3 
Rechtfei-tigkeit, Gerechtigkeit — «. . . Das j Redelivh. Scherz, 1. Vernünftig, — 

Kleinet Bethtfertigkeit . . . wil kein Xauftnan «Der natnrliche wiilo und ^näeUche willc». 
Djer feil füren». Geiler, Ev. mit UssL. 66 . i Nie. v Str., 290 «l't r mensche ist ein 



Rechtfertigung. 1. Gebot, Statut — Zacha- 
rias nnd Elisabeth «wandelten in allen Gebot- 



redeltche creatnrc*. I auler, 155 (üö). — «Du 
m&Bt noch e doreh alle creataren, sü sint 



t«n and Bechtfertigungen Gottes». Luc. 1, 6, redehch odf^r nnredclich, bekoret werden», 
nach der Valgata : «in omnibas nuindatis et Nie. v. Basel, ms. Etc. — «Wes sü in bitten 
jnaificationibas Domini». Geiler, Selenp., 81 >. ; reht lud fidSdutr dinge . . .* Eis. Pred^ 

Das griechische ^r/.atmjia, das die Vulg. durch l, 75). 

jutificatiü übersetzt, ist im Sinn von Gebot i 2. Genügend, hinreichend, passend. — 
n nehnien. — «0 herr. leer mich deine t w to 

fertigungen\» Nachtig., Psalter, 808, — « . . 
dcirumb das sie &eiae rechtfertigungen gehalten». 
Ibid. 271 — «Tom gebott, den cerimonien, 

den recht fertigungen* Wurm, Bai , c, 2 ". 

2. Im biblischen Sinn, häufig bei Butzer, 
etc. 

."i. Rechenschaft. — «Darnmb so denck das 
selb jetzond. — ee das zu der rechtferttgung 
knmpt». Horner. Bad., F. i 

Rechti^eschaffen, rechtschaffen, — * Hecht' 
ge$chaffene zacht». Butzer, Weiss., e, 1 >> Etc. 
Rechtignng. Rechtfertigung — «Nicht das 



«... Ob die Sache reht und reddkh wirt ge- 
rihtet . . » 1^*-^ Stadtr. Grand., 56. — «Mag 
men es von ctxlicheu retUlichen Sachen nüt 
geenden . . .» rJ68 Urk.. 1, 39^. — Kein 
Geibtiichor soll zu Sirassburg Waffen tragen, 
«es enwere deuac daz es mefster und rtt 
einem crloubetent von redelichen sacken». 
181t Kön.. Beil., 97o — Eine JUosnerin soU 
schweigen, «one allcine grosse redeN«^ not- 
dürft». Nie. V. Basel. Bek. Taul , . 9. - Die 
Schrift Defonsor paois «bewiset mit redeltcken 
Sprüchen der h. geaehrift, das ein bebest 
under eime kciser sol sin». Clos , 70. Etc. - 



er oder sein arbeit meines schwachen lobs ' Die Churfürsten entsetzten König Adolph 



oder reektigung . . . notdurfftig wären 

Braut. Layensp., C, 5 ^. 



«von redelicher sache wegen». KÖ«., 466. Bte. 

— Jeder Zanftgenos.''('. sol *rcdclches hiint- 



Rechtmachnng. — «David spricht: Herr, gewer» haben. 1495 Alte Ordn., B. iü. Etc. 
ieh hab mein Hertz geneiget zu than dein ' 9. Begründet. — Der Zanftmeister eoU die 
Bechtmnchutigen, dir domit zu m idergclten». Fiinfmannen fragen «obe sie der gezüg (Zeuge) 
Pb. 119, 112, wo die Vulg. auch wieder hati und untat redeMt bedanke siu oder nit ...» 
(B Beehtfertigung) : «sd ftieiendes jnstiflca- ' Finden sie «das die untat nit rsdch'dk sy...» 
tiones tuas». statt: deine Geb(»te. Geiler. UOO. Tuoherzunft, 18. 

Reditwin, dem Herrn von Rechtswegen zu 1 4. Rechtmässig. — loh habe «sb koufifende 
irebender Wein Vergl. Fürwin. — «Das gotz- ' geben eines redelichen konffes ffir mich nnd 
hus zfi S. Morand hat den rechtwm in dem mine erben . . . IIOI. Heg. B, 4iV Ktc. 
bann s& Batwiier; wo man scbencket. do . ö. Tüchtig, wacker. — «So vil du beffliger 
gehört von jedem boden ein halb viertel w^rst angefochten, — nnd rtdlkher wider- 
wins». 1420. Weisth., 4, 39. (Einige Zeilen streitest . . .» Goilcr, Irrig Schaf. 0, l — - 
weiter unten : Bodenwin ; s. dieses Wort.) I Ein Tropfen Wassers, in ein F&ss gethnn, 
Reelle. Hengst. Eig janger, starker Hann, | «verleurt sein Weeen, nnd wirt recht nnd 
Held). - <Ti' r n.eiger sol gebunden sin, daz redlich gßj in Wein». Id., Schiff der Pen., 
er ein recken ziehen soi, domit er dem dorf 44 b. _ «Do lagt man das msn redlich lieg 
lel gewärtig sin». Snndhnnsen, 16 Jh. Weisth.^ ' (lüge) — nnd etwas nSs inenes) bring df 
5.534. ][• !m'i> Brant. Nsch . R7. I'i^ Bürger 

Reckolter. S. (^ko^. «soUen under inen ordnen XL reähcher rescher 

Bfidterkett, Beredsamkeit. «KrieeUsehe gesellen an fbsz, jeglicher mit redlichem bar- 
r'dharlrit in türkische barbuy gewandlet». i ne.sch». Td.. Bisch. Wilh.. 267 Etc. — Ihr 
Adelphus, Türk., C, 6 a. sollt «mir den harnasoh redüeh fegen». Murner, 

8«deTeaater. vergittertes Fenster in einem [Nb.. 270. — «Sehenek in, gesell, schenck red- 
Kloster oder einer Klose, Sprachcr-rt-r S. Wcä in». Ibid , 222 — «Lasz redlich berigel 
auch Bad und Baderin. — Eine Kloäneriajuff si regen». Id., Müle, €, 4 »; Nb , — 
«spraeh dnreli dM t9devauter : nft kumment | «Der selb fnimm redlich bieder man — mit 
auch nüt me her». Nie. v l:n- ! ins. «Da- gelt ein brieff durchreden kan». Id., Schelm., 
mmb äwer Bedf€$uter und v\ induu sein wol a, 6 ». — «Ich hoff mich so redlich zu iialteo, 



beicbloisoit das man fleh nit sehen mag nnd 
ir anch niemans». Geiler, Arb. linm., 
Has im PL, D. 1 *. 
Megebo, b«ndtw SelMas, 1881. — Leo n 



— das sie mich witer werden eehnlleii». Id., 
Geuchm , c, 1 ^. Etc. 

Rederich, beredt. Scherz, 1281. - «VU 
BiiiBig ud yü tndsrM . . .> «Liitlg nade 



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- 878 — 



rederich* Gottfr. v. Sfr.. 1, «7 196. Sie 
«grüssten mich so fruiiLelick, — tugeaüich 
and redenrich . .* Horner, Qeachm., b, 2 °. 

Redgebe, «die Tugenl dor Redgeä and 
Sprechlicbeit». Geiler, Passion, ai *. 

OoU, 551 : Affabilitu. JUd^AifkeU, freund- 
liche Aussprechang». 

«Redmässig», mässifi^ im reden, fähig «be- 
scheidenlich zu allen Dingen Red eu gebeo». 
Geiler, Stind. des M.. 84 i>. - «. . . Bedmäätiae 
Wort . . .» Id., Pred. n. L.. 127 

«Redmflssigkeit, . . . modestia in dieendo». 
Geiler, Sund, des M., 88 — Bedmässigkeit 
•ist da ein Mensch rechte Weiss und Mass 
weisHt zu halten in allen eeinen Weiten». 
Id., Pred. u. L , 128 a. 

Refental. Refentor, Refender. oorrampirt 
aus Refectorium. Scherz, 1288. — «Dierf/wi- 
torstube», 1416. «Der refentorofen», 141(5. - 
«Das alte Iremflt nf dem refentor*, 1424. — 
«Stiilc im rtfenUiU, 14Ö0. S Thum. Fahr. — 
«Were ich priol in disem kloster, so were 
min gewalt in dem dormenter und {n dem 
reventtr». Nie. v. Str., 2&2. — «In uuserre 
Bwester retuntfor (sind) zwei bildelin». Tanler, 
838 (68). Ihr eotit enoh begnügen «mit 
der gemeinen spise iiwers reveiüorrs^ . (1 
v. Blov. — Qeiier, Selenp., 2,26 ^\ ^'arr., 
00 • ; 197 

Reff. Korb. Rückkorb. Scherz, 1288. - «Ein 
reff ffleser git 1 4» Zoll. 16 Jb. Alte Ordn., 
B. 18. — «Vier ref vol loehes uf eime knr- 

richr '/rlion 1 Pf.. i3-22. Urk . 2. 210. 

ReKeltibire, Art Birne. S. aacb Bire. — 
«Bin Fflehelein gieng (Qr ein Birnbanm nnhin. 
da hicngen gel BugdaHtirtn darnn». Oeüer, 
Bros., 8, 71 b. 

Regenyogel, Braehvogel, «so 6 4* 
verkuufcn 13H1. Alsatia, 1867. 299. 

Hegnieren, regnare, regieren — Joseph 
fbrsehte «wer do regm«fU* in Egypten. 
Tauler. ^ - «Und denne dis dise ierar- 
ohie regnieret». Ibid., A18 (72;. — «Des himeis 
lenf, der eteme regieren». Nie. v. Lnnfen, 
Gottesfr.. 174. — tT)a die ffemeynen regnierent 
und übel, das ist das aller büst regnieren». 
Galdin Spil, 8. — Heiliger Geist «der da 
lebst and regnierest mit irott dem vatter und 
Bun». Gebete, lö Jh — «Das himmelsch 
Yntterlnnd, das wir frdlioli darin entpfangen 
•werden . . . nnd do ewiglich regnieren mit 
allen lieben Heiligen . . .» Geiler. Bilg., 7 t>. 
801 a; Narr.. 70 <>. Eto. — «Dnrumb billig da 
regnierest in des höchsten gottes ricti». Brant, 
Rosenkr. D. Ged., 10. — «Eben ab möchte 
got nit on uns regnieren», Wimph., Mirand, 
4. — «Vor Zeiten do Saturnus regniert . . .» 
Adelphus. Fic . 169 i». — Christo» «den jr nit 
wött über onch lassen regnieren* Zell, Z, 4 a. 

Reh>*el. — «15 sch. nmb 2 hundert rek$el 
zft «Ion /.üucii». 1424. H. Thom. Fabr. 

Reichsen. S. JBMkeM». 

Kejen. Regen, re*rT»cn. ~ «La??: 'Onft) 
kalt machen, schne^'cu, regen». Braut, K|)ii:r. 
Copie« 2iH. - «Ich acht es sei flttag gewei^en 
oder CS hab vileicht geregt. . .* Id.. Freih. 
tafel, 311. Etc. — «Wir bitteut goti und leseut 
meee, — dae es nge wit and breit*. Marner, 



Nb , 164. — «Gott hat nicht recht gethan — 
das er uns hie hat regen lassen». Id.. Sehelm., 
g. I ». — «Lasz redlich bengel uff sie regen*, 
H Miile, C, 4 a; Nb., 881 <prttgU» sie täeli. 

tig . Eto. 

Reigel, Reiher. — «Die lüt die lang sehiii* 
bein habent und ein langen hals, (sind) dem 
reigel gleich, wan diser vogel hat lange beiu 
und ein langen hals». Fries, 89 a. 

Ri'ihen, masc, der obere Theil des Fnsse«. 
wo sich das Gelenk an den Untersehenkel 
sch!ie«ht. Schmeller, 2. 84. Scherz, 1826. — 
«Dur rethen der fasse*. Brunschw., Chir , < 11 1>. 

— «Navloalare ist das schiffbein, das brett, 
oder der ryfien uff dem fosz». Gersd., 85 

Reilich, eig. reichlich, freigebig. — «Gib 
Almusen. bisz rtflieh*. Geiler, Irrig Schaf, C, 
2 — «Ein warer und volknmner reHieher 
Mensch gibt nach dem als er vermag rmÜekt 
Gaben». Id., Selcnp., HG Eto. 

Reiücheit, Rylicheit, Freigebigkeit, «li- 
beraUtas». Geiler, Arb. hnm., I3l a. — «Wa* 
rin etat wäre and volknmne Seilidteit? . . . 
Das erst ist. da ein Mensch alle seine zeitliche 
Güter noch allem seinem Vermögen reäick 
nnd A'ölioli teilet mit allen armen Henselien». 

Id., Selenp , 8H — *RgIicJu-it uud Barmher- 

uikeit in lihen and Älmasen geben». Id., 
Trrig Sehaf, A. 6«. — Ifooeolus liees ein 

('ral mal maclien «mit grosier gxierd and 
rüicheit». Brant» Nsch., 8H. 
Rein, Rain. — «loh bawt off ein als off 

ein stein, — do was es nun von Mnd da 
retn*. Momer, Geuohm., y, 1 b. 

Reine, Reinheit. — «Ir lebont gar wenig 
ttwer fvsfi». Unmer. Nb , 144 — «Hct er 
der reinen bemder nit, domit er sin retN«: 
anzeig . . .» Id.. Qenebm., e, 4 ^. — «Dfe 
selbe reine scheint von mir . .> LI , Bad., 
N, 1 — Gott hat «mir rein und gesuutbeit 
wider geben». Ibid., O, 4 «. Bte. 

Reinen, reinigen, rein machen. — «Dac ich 
ir . . . rume und retne ir straze» Oottfr. t. 
Str., 1, 69. — Die lUnne «bete ir beider sinae 

— Von h;i7/e also gereinet . .» Ibid.. 1, 161. 
Gott sjjricht: «ich reine dich von bunden». 

Bihteb., 90. — «Zehant wart er gereinet von 
ussetzikeit». Glos., 18. 80. — Bei schlechtem 
Wetter sollen die Fröhner «in den hof goa 
und baut reinen» (Fassband, Raife zaraebt 
machen), Sennheim, 1^54 Weisth , 4, 118. — 
«. , . wan der bader het — sich selber vor 
geniiU . , linmer, Bad., A. 2 — «Das 
selbig Wasser ist so gut — das ee dioh alse 

I reinen dot. . .» Ibid., A, K Etc. 

I «Relaflun». Oertd^ 96 Tanaeetum tml> 
gare. 

Reinkisslin^, Eheinkiesel, Art Apfel — 
«Man bringt hie uff den Marckt allerlei Opfel, 
Reinkiesling nnd EribertiirÜTig. es seind als 
Üpfel aber die Eribertoiiing gelten vÜ mer 
als die SeinkitMmfi: Getier, Sr. mit UieL, 
160 " 

Reis«, Kriegszug, Heerfahrt- Schern, 1889 

— «Swanne der bischof vert in des keisers 
reite ...» (lat Text: expeditiu imperatoris.} 

, les Stadtr. ürand., 2. 84. — «Er besande — 
I BüM mit in aintm lande — Uli 



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279 — 



mit mannen». Gottfr. v Str., 1, 00. Bte. — 
Die Sebdffen von Haslach «soUtBt onoh lodig 
Iii riler r«yMn, «le dei dM tft dM nahtw 

wiJer heim mügent komen an ir bette». UJS6. 
Wei«th., 1. 701. — 1334 kam zu Strassb. die 
Gwolmlielt auf. «das di« Mtwtrglflte v&t 
ire£^enpn ritent »o man uszoprct in reisen, 
wanne vormols gingent sä zt ffts>. Clos.. 126. 

«DoviMli ftr «r 9iM sndere ttise gen Swo> 
ben». Ibid., 45. Etc. — «Eine reyse für Ocmer». 
Kön., 7811. Etc. — Zu ätra&sb., cwenne man 
«tae rtiiae veit, so sol man besalen für die 
man ussrhicket». 1806. Stadt-Arch — «Es sei 
etaer wie schlecht er wöll in der Beü, so 
kw er ein Sehwert in einen stossen». Geiler, 
Bros.. I. lO» 8 - «Die die in die Reis ziehen, 
loUent das heilig Sacrament nemen. aber nit 
dM heilig Ol, wann rie nit tieoli aeind noch 
kranck». Ibid . 2. 71 «. — tSo man in der 
illit Uegt, zu Felde, da ist keins Schlocks rvi 
plegea». Id , Pred u. L, 119b. — «Die Fli.- 
gen fl'Vf'fn dem Milchhafen nach, die Wölf 
den (Jhbkeiben, und daz Voick in der Reis 
dem Raob». Id., Narr, 183 ». - «Es ist in 
der Gewonhcit. wan ein Reisknecht et- 
was stilt. da sie kein Heuckcr hond. da ma- 
chen sie ein Gassen und muss er hindorch 
Uofen, und da stechen sie alle nach im». Id., 
Ev. mit Ussl., 106 «. — David «sendet Uriam 
in die reisz*. Mnrner, Bad , C, 1 K — «Man 
sücht in die rei^t^ . . Was tliut man in der 
reist? . . . Man verbrent dürftor und gewint 
itet». PavU, 88. — «Wann in einer reisen 
em« herren . . . yemandt were der ein brant 
thät . . so soll der herr des die remz iat, 
lehwertn ... das er das nit gethon hab mit 
s*inem wissen», .^dclphus, Barb.. 6J ». 

liasypudius : «llililia, die Reis, der Krieg. 
Kflitia«, adv., zu Reis, im Kriege. Commillto, 
Kriesr^iprescll. Mitreiser». 

Heilten, reiü&en, gpanucn. — «Die armbrust 
ni$m: 0. 1311. Urk., 2, 40. 

Reisen, riesen, abfallen. — «Glori diser 
Welt ist ein fallender, ein reisender Blum». 
Jes. 28, 4. Geiler, Narr., 183 «. 

Reisen, Krieg führen. — Die Türken wür- 
den vielleicht «mit gcwalt über nns raissm». 
Brant, Layensp , 170 — Troja ward zer.stört 
«darch kriegen und achedUohes niam». Mur- 
aer, Schelm , h, 3 

Reisiff. Scherz, 1?89. 1. Was zu einer 
«Beise» gehört — Wer sich nicht selbst als 
Oeissel stellen kann wegen einer Sehnld, soll 
«einen erbern kneht mit eime rci^sigen pfcrdc» 
schicken. 1454. Reg. BB, ^. Etc. — «. . . Mit 
dem reisigen Sper. den ich fBrt, da in dem 
Krieg, da in der Schlacht . . .» (leilcr, Narr.. 
iH) a. ~ «]>er Kunig Dagobertus schickt nach 
nat Florenteen wideromb, nnd sehiekt im 
ein grossen reisigen Tlenj^st» I I., Ev. mit 



UmL 21&h. 



«Das niftuJthier . 



wart 



ttwsnn für ein raysigen gaul geachtet» Blin- 
denf.. A. 1 1' 

2. Reisiger, berittener Krieger. — In der 
Stadt, wenn die MUnner m Fnn gehn, vollen 
sie lange Klci li r tr iL'i n nur «so sie riten 
wellent, so mügent sie riten in reisigen wam- 
Mma», QtMnm Wann, wto die Baitar tra- 



gen>. 14 Jh. .\\u- Onln , R. 21. - Sie «sagten, 
ai achten die retstgen nit über 600 pferd*. 
Brant, BIseh. Wilh , 986 - «Man darf wol 
dingren reisig kncrhf lic iren dienst usz- 
richten recht». Muruer. 2^b., 166. — Bei den 
Oalliern sind «swei geselileefater, eines geist- 
lich, das ander reisig» (equites . Hin gm, Cäsar, 
46 t>. — «Ein theil der krieger was fuszvolk . . ., 
das ander reüHg^. Ibid., h. 

B. Reisiger Zug, besonders Reiterei. — «Als 
nun des bischofife reisig gezeug . . . sich . • . 
versamlet . . ,» Brant, Bisch. Wilh , 984. — 
«Ein retsigpn 7M(X braclit sie mit ir, — die ir 
im hämisch glitzten für*. Hurner, Yirg., x, 
8 ».— «.. . doch müBien wir sitm fBssvoIek 
han — ein reisigen zuj^. der reit mit». Id., 
Lutb. Narr, 64, — «Reisiger zag», 80 übersetst 
Ringmann durchgängig exereitna. 

4. Reis^ madheii, zum Knet; rüsten, zum 
Krieg bewegen. — Lutiier habe den .^del an 
die Beschwerden erinnert, um iliu *reisig xu 
machen» geeen den Papst Morner. Adel, a. 2 

Reiakneent. Relsknab.Heisbnb.Reiemann. 
Reisleate, Soldat. Kriegbleute - «Wenn einer 
kern da vil Reisknaht spilten und fluchten, und 
du wollest einen strafen, er möchte ein Dopen 
in dich sto&i^eu». Geiler, Brüs., 1, 63 " ; Ev. 
mit Ussl. U'(i » — «Nun was (zu Capernaum) 
ein römscher Statthalter, Houbtman oder Land- 
vogt, der hic6S mit Namen Centurio, denn er 
hat ander im hundert Fussknecht oder Reis- 
knaben, milites; wenn er sig ^och zu Fuss 
oder zu Boss, der heisset miles in Latin, 
und in Tütsch ein Tusenter oder eigentlicher 
ein Beisknab oder Kriegsmaiin*. Id., Post.. 1, 
28 »». Ev. mit Ussl., 30 b. steht hier, statt 
Reiskndh. Reisknecht. — «Da namon in (Thri- 
stum) die Reisknaben in das Bas hinein und 
verspotten in». Id., Narr., 98 — tVon den 
Roubern ist er (Cliristus) beroubt \\ orJea. das 
ist Ton den EeUbubs»,, die do spilten und das 
Los würfen nmb eine Kleider». Id., Bilg., 
214 '\ - «r>ie r}e\vi r die ein Jiristnan bosc-liir- 
men oder die damit er sich wert . . . sein 
dem gemeinen Nuts nQtzHeh». Id. Brös., 1, 
99 ^. «Ein guter HanlitiiKiii der lugt das 
sein Reislüt gute Schub haben» Ibid., 1, 102 
— «Die reisigen Leute, die gewaltigen, die da 
berauben, bekümmern und überboldern dl« 
armen Lcut ...» Id., Schiff der Pen.. 69 h. — 
«Sohriber nnd glichsner sind noch vil, die 
trileii jetz Mild rüterspil, — und neron sich 
kurtz vor der band. — glich wie die reiszkitedit 
uff dem land». Brant, Nach., 77. 

Reist, Rist. Bündel Hanf oder Flachs. — 
«Sich da den Flachs, die erst Beist». Geiler, 
Geistl. Spinn., L, 6 b — cDic lengsten . . . 
Bitten Flachs die legt man asswendig nmb* 
her». Id , Bil?.. 51 b. 

Reitebot'e, Sänfte. Yergl. Bossebore. Scherz, 
1999. — «Do men in fhrte nf etnre reyto&orsn 

.. Kön.. .H.oH. 

Relle, Werkzeug um Gerste, Erbsen, etc. 
«n enthaisea. Sehers, tä93. Lexer, % 409: 
Schrotmühle. — tin dar reifen». Feldname, 
ühlungen, 14 Jh. 

Beoi, liMMnieB Gastell. Teifl. Sem, ^ 



€8 ^ umb zwo remen in des aaderoammeren 
oammer». 1417. S. Thom. Fabr. 

Remling. adv. von Rammel, brünstig. — 
cDie Qrimme derJWölf kämmt von des willen 
das sie rending seint». Geiler, Emeis, 41 >>. 

Heol« bei ans remlig. 

Renn. Reneal, Lab. — «...Milcb iu die do 
Essig. Lüpp oder Btnn geiohütt würt . . » 
Geiler, Post, H, 88 i>. — Thut man in die 
Milch *Ben»ai das bitter ist, da5 macht sie 
/.esamen laufen». Id.. Ev. mit Ussl. 7ü ^. 

Rennen, gerinnen machen. Schmeller, 2, 
HC. — tGerenf Tiiilch ist nit löblich» in 
Zeiten der Pesl. iiruaschw , Pest, iü ». 

Rennrnhi ff, aehnellse^elndes Sebfff. — Brant. 
Nsch., 2. 

Reps, Reppi«. Wein der in einem besondem 
Fass bereitet wird, indem man anf Hntkat- 
tranben and einiges Gewürz Triibwein giesst 
Scherz, 1294. — «Den drüpwin mögent su 
(die Wirthe) in «in repmu scbfitten». 1458. 
Alte Ordn., Ii 28 - Zinift-Ordn.. 54P. — 
Die Wirthe «sollent ir reopüvasg zeicbenen. 
nf das sie die ungoker beicennen». 14W. Alte 
Ordn, B. l. 1461, Zunfr Ordn . 553. 

Bereu, röreu. rinnen, verfrieesen. Scherz. 
1S94. — «leb bIö^ mieh de eelber das das 
blftt von mir abc r iti Nft do di"^ . ircwerte 
nutze gegen dem ta^e in blAt rerenäe . . .» 
Hie V. Basel, Beb Tanl , 18. — «Ich kab im 
<:\a- \il t ifel pe.sehen, — wenn ich dranck 
and rert min treben*. Horner, Nb.. 86. 

«Reronb. mannblae». Heirad. 189. SeberE, 
1818 Re. Leichnam; die dem npfiMllctcn ge- 
raubte Beute, dann überhaupt jeder durch eine 
sehändliobe That erworbene Gewinn. Ben , 2, 
1. 776. — Ein* sf l.lrrhte Frau brintrt ihrem 
Hann «den rönvub hein» (heim). Brant, Nsch., 
86. 

Rescta, rasch, auf der Stolle. — «Alsbald 
als sie hören das dich der Gebrest hat ange- 
Stessen, resch so fragen sie wie es amb das 
Out stand». Geiler, 3 Marien. 3H — «Vil 
griffen den pflüg an gar reRch, — und enden 
übel doch zulest». Brant, Nsch . 81. — «Die 
gartner . sollcnt ordnen 40 rodlicher rescher 
gesellen tm fus/.» Id , Bisch. Wilh , 267. 

Respen, Raspeln. Rappeln, zasammen* 
raffen, liriire l)ei uns rapsoln. — Kin Kaufuiiuin, 
wenn er ein Schiff laden will, «ao res^t er. 
80 samnet er Me nnde do das sin sebif vol 
werde.. Taulcr, H2 (12). < . . Die ir Sach 
allein darauf setzen das sie vil Guts zusammen 
roMpdn*. Geiler. Ev. mit üssl., 186 * — «Also 
lugt ein solcher Mensch wie er vil Out/, zu- 
sammen raspelt und auf sein eigen Teller 
niste». Id., 7 Sebeiden, T, 6 b. Ete. «Die 
Knecht haben zusanunen geraspelt alle die sie 
haben funden». Id., Post., 9ti «. — «Ulen- 
spigel sein ding easamen rosjMft ond wandert 
diu. Murner, Ulensp . 72. - «Sie haben 
ujigerapplet was sie nur bedunokl hat wider 
mieb mügen sein . . ,» «Ifon miuu snaamen 
nupe/n was man findet». Zell, 1 a* 1 a. 

Resse, Schärfe. — «SeniRe ... so verroiiohet 
Iii iB dar a«btil«ii rmi . . .» Adtlphni» Fie., 



156 b. - «Unsere rdsse und •ebarpflfo • . •> 

Butzer, Treger. B, 4 b. 

Retaeln, Nachlese halten im Weinberg - 
«Wenn man speglet oder retofet in dem Herbst, 
ist doben im Land Gewonheit das man da 
Glock liitet, do findt man hin nnd her allemol 
ein Trübel». Geiler, Post., 2, 1 10 «. Sohmid, 43L 
Renbig, durch Raub erworben. — Gold 
oder Silber, das verdächtig ist *reubif oder 
' gestolen» zu sein. 1822. Urk.» 2, 154. 

Raabs, Reips, Rülps. — «Da laset er wftste 
Reubten . » Geiler, Sünd des M.. 10 — 
•Uss dem Hui eines solichen Fressers da gond 
uss wüste Reipsem . . .» Id., 8 Marien, »H b, 
Reuchen, räuchern. — «Ein gouch reuchen». 
Murner, Geuchro., F, I ^ — Zur Hesse gehört 
«daa nueken». ete. Id» XSn. t. EngL. M9. 

Reoptaen. S. auch roubBen. — Wer «reu; L-^'i' 
über dem Tisch, so frömde iüte u£ der stuben 
sint. der bessert 2^ also dieke er daa tftt». 
14.T1 n uldBchni. Zunft. 37. 

Reuter, Rttter, Riter, Sieb oder Wanne 
für das Kern. ^ «. . . Daa sie nrnsstsa 
Wannen oder Schufein oder iZfi^^r?) Tnarhrn» 
Geiler, Sünd. des M., 18 — «Wer studiren 
; wil one BSebn'. der aahttpfet Waaaar ndt 
I einem Siebeckin oder mit «iiMr Atfifeni». UU 
< Narr., 14 

i Restem. 8. Jfo'tom. 

I Richen. Richern 1. Bercichrrn Scherz, 
1299. - Liebe ich Gott, so *nchet er minin 
roinne». Bibtab.. 91. •>«... also das wiser 
gemeiner barger nut wUrdcnt gearmert und 
die gewaltigen gerichert». 1261. Urk.. 1, S56. 

— «. . . das dieselb stat (Qabweilerj gerii^ert 
würde an Iüte uad an gftta . . .» 1S66. Als. 

I dipl , 2, .U. 

2. Reieb wardan. — «Darum ir kaiaer 
Lj3ie7!<'n mag, — so er das uf ein tag vercert 
I — du von sieh wol ein hundert nert». Murner, 
Nb., 152. 

Richen, strafen, rächen. IMe Werke «damit 
man sich richet oder Schaden zufiegt dem 
; Menschen». Geiler, Christi. Kfin., bb, Hb. — 
Das Schaf *rithet sich nit. als ein Ilnnd». Id.. 
Irrig Schaf, A, 4 ». Bros., 2, 8Ö ^, steht 
rechen. — «Nit wunder ob gptt talber rieht, 
~ gott map:» die lang veitragMi nioht*. 
Braut. Nsch., 85. 

Richesen, Richeen, Reicbsnen, Ricbsenen, 
regieren. Scher/, iVHri. — ein disera men- 
schen do richset und regnierct got». Taaler. 
988 (4») ~ «Dise wise richtet sere in vil 
menschen». Ibid . H88 (67). -- Tibcrias «rie^ 
sete 18 jor». Glos., 27. Etc. — «Noch . . . Nem- 
roth richesete z& Babilonie Bolus». KÖn , 246. 

— Tiberius *ri^se7tte 2>?jor» Ibid.. 339. EtO. 

— Bild des Glücksrads: <7.e obrost ist ata 
küng der sitzt in seiner majestat und spricht: 
ich reichanun ; z& der linggen band ainer reit 
herab und spricht: ich hsib gereidunot; ttnd 
zti der rechten band ainer der fcrt hinauff 
und spricht : ich wil reichmen ; so leit aiaei 
unden an dem ruggen und spricht: ieb bin 
on reich», (tuldin Spil, 18. — «. . . der 
frume junge man (Karl T}« — der erst zo 
ftkhteH fanget an». MvfBtr, LvUl Narr, 6S> 

— GtUar bat aiaaa Gatatog gtoiMht «alltr 



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— 28i — 



Vor refrierpndcn und richsrnemhn bischoff, so 
ye gtmhanet haben» zu ätrassbarg. Adelphos, 
Fat Nott., A, 9 b. — «... wie imng jeder 
(ÜMr> gereichsznet . . .» RingTn., TSsar, 6 b 
BIdlUcli, rachgierig, ra^ch im Strafen. — 
«Sebald dir einfalt ein anküscher oder rych- 
hcher Gedanck». Geiler. Irri^' Schaf, B, 8 ". 
Bio. — «An luauchem ort ich gschriben find, 

— wie das die heiligen richig sind». Hlimer, 
Nb.. IIB. — Die Berner Dominikaner «wollen 
mit den heiigen schimpffen. — wiewo! ich 
sich und öfflich find — das ettlich us/. in 
nchltch Sinti». Id., 4 Ketzer, k, 2 — «Wibcr 
?ind rtchhdte thier, — Uchtlich sie riit ver- 
/ihon nur». Id., Qeaohn., b, 2 ^. 

Kichlicheit, Reilicheit, Rßrbi'i. r ! > — 
«Straff in, aber nit usz Zorn, wau ilan wer 
m ein Beäiekeit». Geiler, Ev. mit ünl., 56 » 

— Man soll die Kinder strafen «nsr. Liebe, 
Bit Zorn oder ü5>z liuiicheit». Id., Narr., 
ö2 « . Bilg.» 144 b. 

Richfenen. 8 üichesen. 

Rich«nung, Reiclisnnng, Regierung. — 
Axiitotelcs schreibt «das dreyerley reyekftr* 
mtng in den teuten ist*. Guld. Spil, 

Rick, uia8c. 1. Verschlingung der Eingc- 
weide an denen das Her/, hangt. — Tristan 
zerlegt« einen Hirsch : «Den herze rick er do 
gevienc, — Ich meine, an dem das herze 
hienc . . . Zft sinem ricke kert «r wider, — 
lliltz ande inmgtn loet er abe . * .» Gottfr. 
V Str., 1, 43. 

2. Fig., Band, Fessel. — «Din früntlich 
blick — Hat gewalt mit der minne nefc». 
Altswcrt, 9. 

Rickei, neutr. (ris de venu). — «Lnnfro. 
leber, riekel . . .» 14S5. Alle Ordn., B. 24. 
Zuft^dn., 350. 

Ridern, zittern. — Einem alten Mann 
•ndtm die Glieder». Geiler. Bilg., 70 b. — 
«Bidmi vnd entferwt werden and andre ün> 
;,'estaltnuss . . der Geberden eines zornigen 
Jleaschen». Id., Seienp., 214 b; Sünd. des M., 
89 b — •Bidem und efttem der gtider*. 
Brun.srhw., Dist . KW >». — Ein Chirurg soll 
uicht «r^«ni noch sittern». Id., Chir., 9 b. 

Rieirer, KIfir. — «Dae fibeiteil des kew« 
schrecken hat gessen der ryiyier». (Joel 1,4). 
Warm, Trost, 4 b. 

Riesa«, imee., Art Bnder. Sehers, 1903. — 
« . . so ist do weder rieme noch rfider die 
das schif mügent ufenthalten*. Tauier, 63 (12). 

— «. . . roder und riemen ...» Brant. Nteh., 
9«. — «Schiff die dryfach {geordnete, riemen 
heUen . . .» «Schiff mit drien Ordnungen der 
ficsMii ttriremis). Ringm., Olear, 89*. 114 a 

Riesen oder Reisen? — « . , Neissen nnd 
rysen den gantzen Tag». Geiler, Bros., 1, 67 <>. 
8. die ganze Stelle t. r. neisen. 

Ich wf'i'^? nicht was der oicrentUche Sinn 
dieses rteaen iu; jedenfalls bedeutet es etwas 
wie anrnhig handtieren. 

Riester, Fle 1: m einem Schuh — «Die 
Limroel sint uit aUweg genugsam, suader es 
ist etwan not das snan oaeh BtetterUn hab». 
<"Teiler. Hüi' , ». 

Da mir keioo <^DeUe bekannt ist, aus der 
«an iieli f btr die Solrastailciiiist su Geiler» 



Zeiten belehren könnte, so vermag ich nicht 
ZQ sagen was Ltmmd und was Mtesten ist 
und wodurcli beide Mh von einander nnter» 
scheiden. Heate nennt rann in Strassbtirg 
Biester ein Stückchen Lcder mit dem ein liiss 
im Schuh zogefliekt wird 

Riet, neutr.. ursprün-^licli theils sandiger, 
theils feuchter, meist unfruchtbarer Boden. 
Scherz, 1304. — «Im rM», an sehr vielen Orten 
13 .Th n. f. — «Pascnae quae rietum ab in- 
celis voeantur». Schlctlstadt, 1106. Graud., 
Hist d'Als., 2. CXCIX. — «Agcr cultus et 
incultus, qni vulj^aritcr npud cos (Colamba- 
rienses) dicitur rU». 1291. Als. dipi., 2, 47. 

— «Das rtet*, grosser, mehrere Dörfer ent- 
haltender Bezirk im nördlichen TTnter-Kl.^ass. 
1265 u. f — «Almenda dicta das üenriet*^ 
an die Biinne von Weyersheim, Gries, Biseh- 
^vcilf^r irriinzend. 13 Jh. n. f 

üielig, auf Riet- oder Sumpfboden ge- 
waehsen. — Eine Ladung Heu «aussen hat 
CS ansoheia, innen ist es mossig und tyetig». 
Dial , B, 4 •. 

Rife, Riffe, mase., Reif. — <Bife, proina». 
Herrad, 178. — «. . . nft riffen, n5 snc . . .» 
Tauler, 251 (44). — 'Bifen, froste ...» Clos., 
11^. — 1384 kam «so grosse kelte und riffe, 
daz der win an den rebcn erfror». Kön.. 869, 

— «Hitz. riff, kelt . . .» Brant, Nsch., 86. — 
«Ir vil sich gen dem hagel neigen, — die 
lachend uff den riffen zeigen». Ibid., 90. 
(Kaufleute, die auf ein schlechtes Jahr hoffen). 

— Ein Säufer thut «als ob er darzu wer ge- 
boren, — das dnroh in wurd vil wins verloren 

— und er wRr ein täglicher riff». Ibid., 16. 
(Weil der Reif den Reben schadet). — Ein 
Säufer, «der eins riffen magen hat, — and 
meint er miesz ril -wins yorderben». Mnmer, 

Hiffian, ital. roffo, engl, raffian, schlechter 
Menseh, bes. Knppler. Schere, 1801. Dncangc, 
5. 8in. — fLftderer, spiler, rippelrci^'er und 
liffion. die sich tage und naht nit anders be* 
gont denne spllendes . . .» sollen bestraft 
werden». 1411. Kön , Beil , 1020 — «Etliche 
kartenspU . . . haben den ackerman, den 
edebnan, den irftolirer, den pfaffen, die toypel, 
den riffian, den wirt, und ^'e^ int ie ains dem 
andern ab; dem edelman der w&chrer, dem 
wftelirer der pfsff. dem pfaffisii das tippelweib, 
dem täppclweib der riffian, dem nffian der 
Wirt». Guldin Spil, 63. — «Wie kan ein ioter- 
bnb nnd riffian anders reden». Hnmer. K5n. 
V. EnfTl , Ö7n. ~ «BIbisch, riffigenisch und 
lesterlich». Ibid., 895. — «iSH^iona-, 

leeker nnd bnben». lininph., Syned., i> b. — 
«Kuchcnbnben, eeelstr^ler, mifimutr». Zell, 

A, M •. 

«Rift, stiva». Herrad, 100. 

Rigelorh Lexer, 2, 429: Bige. Reihe. Linie. 
Eine Reihe bildende Löcher? — Eine Hofstätto 
beim Alten 8. Peter «die da lit an dem tarne 
alse die rigelöcher izant nnd die hinder nrmro 
an dem kelre antzc an den weg gegen den 
rigelöchem; 1S9B. 

Kihte. recht, trerade. Die Ribte, gerade 
Hicbtang; adverbialiseh gebraucht. Soherz, 
lÜOft. — tDiB wilde . . . lonffst <U» Wdtts 

10 



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98S - 



f&r*. Taaieri 128 (85). — «So mau eime eio i setzten, so ferro er gftt für dea costen sei, der 
wort spriehet, die ridUe er «ebene wider nf die ^ehet die der herren nny und gefangnen 



8prichet».Ibid.,3l9(55). — «Xft schrilK t hylarius 
dra Stacke mit den man in dis riche die richte 
knmmet». Ibid., S4t (99). — Matthaens, «nn* 
berihtet nnd unbereit, do rihte volgete er 
gotte». Ibid., 400 (69 >. — «Kere do rihte zö 
gotte*. Ibid., 488 (74). 

Rilich. reichlich. Scherz, 1305. — Zins und 
Sold «waren beide rüiüi», Qottfr. v. Str., 1, 
193. — Gott will ans «also tüiÄm tronkon*. 
Taaler. 43 (8). 

RiUcheit. S. lieilicheiL 

Rimpfeii, Rümpfen. 1. ZnaaraineiiaelurQm- 
pfen. runzeln. Schor/.. 1332. — «Der slange, 
80 er bevindet das er bet^innet alten und 
rimpfen und stinken . . .» Taaler, 83 (17). — 
Eine Sterbende «wart sich ettewas rimpfende 
und ettcwas gruwelicb sehende». Nie v. Basel, 
nu. — Wollte Gott dass der Weiber «antlit 
als gerumpfen wer als iru kleyder gevalten 
und gerumpfen sint». Goldin Spil, 67. — Man 
wird hart mit dir reden, «das dv die Stirn 
darab rimpfest*. Pred. Ingolts. — «Mancher 
rympfft »ein stirn darab». Murner, 4 Ketzer, 



behietcn». Hattgau, 1490. Weisth., 5, 5i)'J 

S. Kreis. — Die Geissier «leitent sich nider 
an einen witen ring . . . Die wile gingent die 
brudere um den fM^ in swen and swene*. 
Glos., 107. 

3. Sammolplate wo man sieb in dnen Kreit 

aufstellt. — Den Zünften ist jjchoten. bei 
Feaer, Anlani^ etc., «Ofden ring ze zogende vör 
daa mBnster». 1962. Tnobenvnft, 9; 186a. 
Qolschra. Zunft, 4. 

4. Kreis in dem die Biohter sitzen, Geriekto- 
versammlnng; mdet mit Ding ensaamange» 
stellt. «Welr man . . . jar unt tag un- 
versprocheo bober ist gewesen und z& godinge 
and ringe ist gegangen . . .» Bofisbeim, 1301. 
Weisth., 1,681 — l»ie Huber schworen «dem 
hof gehorsam z& sinde, zR dinge und riN^ 
zft gan». Sohwindratsheim, 16 Jb WeiitiL 
1, 740 Etc. «Die Bmg umbher sossent 
und im zuloseteut ...» Geiler, PosL, 2, 21 ^. 
<—€... So werden sie didi nmbli^m te 
Bing umbher . Tbid . 3. 61) 

5. Turnierplatz. — «Sus si Tristan geleitet 



0, 8 t>. — Der Wnndaret soll verbfiten cdas — Ze bove nnd ouch ze ringe*. Gottftr. ▼. 8tr< 



die wanden des angesichts nit gerumpfen wer- 
den». Brunschw., Chir., 54 b. ._ «Das etzwas- 
sor . . . damit ich . . . die zarte hant bab 
gemacht rümpfen». PoUio, Pred., B, 4 - 
«Alle die mich sahen, haben über mich die na6 
gerümpfft». Nachtig., Psalter, 61. 

2. Eckel, Widerwillen empfinden. — «Je me 



1, 70 — «Swer so ir wellet, oder ir — Der 
rite in einen rinc mit mir». Ibid., 1, 182. — 
Grosse Herren batten ceinen bof vor einre 

vastnacht hargcleit, und fürent du nitd ich 
beide mitteinander uf den nng and stocheut». 
Nie. V. Basel, 171. 
6. Unikrei;» eines Hauses. — Wer einen 



das beschiht das sich die nature . . . darabe | «innewendig dez ringes sines huscs oder eines 
rimpfet . . .» Nie. v. Basel, ms. — Bmehe, ! hofes frevelichc angriffet ...» (lat: infrs aopla 
die das Rufen und ITeisclien der Armen «nüt domus). l^^* Stadtr. Grand., 2, TG. 



gerne hörent, und sich ab in rimpfent &o sy ' 
nohc by jn sint . . .» Heinr. v. Offenb. — j 
tEr hat ein Missfallen ab dem Was.^er nnd 
rümpft ;>ich darab». Geiler, Schiff der Pen , 
21 «. — «Sie rämp/e» sieh uss grossem Smertzen 
. . .; hat nit Chris^tns unser Herr sich gerümpft 
ab diser bittern Nussschalen sins heiligen 
Lidens am Ölberg» ? Id., Bilg., 212 a. — «Du 
solt dich nit darab rümpfen es in dem Oots- 



7. Gebälk eines Hauses, für die vier Wände. 
— Wenn dw Meier von Rittershoffen bauen 
will, «so mag er in dem forste ein ring undeo 
nnd oben howen z& eime drügebeligen hose». 
1885. Weistb., 6, 613. - Will einer za 8. 
Johann bauen, so «sei er fordern sein recht .. .. 
das ist der underst ring und der oberste ring; 
das ander sol er gewinnen ao er beste mag». 
In Jh. Weisth., :'), 478. - «Das mindhalbe 



dien^t uss ze geben» Id.. Ev. mit Ussl., 106 *. \ duri hat das recht ia dem walde, obe eim 
Etc — «Des rümpft er sich nnd wolt sin nit». j ein husz burnet. dasz sie soUent houen den 

Murner. 4 Ketzer, I., 1 — «(tot s'eb, wer riml: eichin und was/, zft der erden gnt». 

sich doch rumpff' darab» id., Luili. Narr., Jlarleuheim, 15 Jh. Ibid., I, 728. 



31 . — «Der böszwicht rümpft tioh nit darab» 

Ibid., 112. — «Ab disem arguroent band sie 
sich gerümpj/et, wie ein schlang, die in alle 
winckel suchet /u entschlupfTcn». Id., Mess, 

E, 3 b. — «Man find! die sich ilarab nnnpßen 



Ring, Gering. Scherz, 1306. 1. Leidrt, 
facilis — «Mir ist rc disom dinge — Min «re- 
müte harte ringe» Guttfr. v. Str., I, Etc. 
— <Su ist der louf ir sere gerit^: Tnttler. 

228 (40 . - « . . Es ist kein nngerer Wer 



Zell, f, 2 i'. — Eiu Wirtb seui München bauen» Guites Gaad z\x behalten». Geiler, Brös . 1, 
Wein vor, «de niHiS^en sie lieb darab». Pnnli, { 90 *. — «Die dir das Himmelreich so hng 
162. machen, sie betricgen dich». Ibid., 2, 8U •. 

Ring. Scherz, 1306. I.SO?. 1. Eiserner Ring Etc — «Es ist zu suchen ein liht ding, — 
um Gefangene zu fesseln. — «Iserin rufj^« und aber zu bhalten ist nit ring». Braut, Horetas, 
Jceten domitt (die Gefangenen) gebunden wo b, 2 «. — «Vil ringer wer eins berenzorn. ., 
rent>. Clus , 87, — «Als mengen gefangenen dann tulden was ein narr dirdut». Id., Nseh., 
er antwurtet, die in r»niir«n uf der bürg (Freund- 1 38. — «Das i:ifft gut ring und leiohtlioh zu*, 
stein) gent. der sol er icglichcm einen geben Murner, 4 Ketzer, k, 4 ^. -- «Mnsz versaltzen 
. . . der des gefangenen hüte». 1341. Als. ist gering». Id., Schelm., g, 6 *>, — «... die 
dipl., 2. 171. — Einem gefangenen Ritter liess fart in ward gering, — das es in gantz glück- 
man «gar starke swere rinp« au die beine . liehen gieng». Id.. Virg., a, 4 >>. — «Du gibst 
Blähen*. Nie. v. Basel, 142. Etc. — Ein Glau- das gelt (dem Arzt) ringer so da kmnk bist, 
biger nag «den schnldner tbnn in die tittg ' dan wen da wider gesund werden Met». Friei^ 



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- 28S - 



J7 8. — Ein Berg, dessen «ufttyg wer ring 
und leiciit>. Bingm., CäMr, Ii) — «... da- 
■It «r dester rmger ttitg WM In von vin- 

dcn zugebracht». Adelphus, Hörin. 55 t). — 
«Man hat um das gebott gots vil ringer an- 
graeigt, dtts jr pfaffen «lle ans ▼orhlii so gar 
jfhwär gemacht». Dial , a, 1 ^ 

'L Hasch, sehneU. — «Die lor aller guten 
4big — «oU man lunpreiten gar gemtg*, 
Brant Cato, c, 4 ». — «Nit wöllst von 
ofigewissem ding — in grimm und zoru 
kriflgeik gering». Ibid., a, 8 «. «Die jugeni 
ist £0 bhalten gering, — sie mereket wül uff 
Ule ding». Ii, Nsch., 9. — ßin Priester der 
im Chor seine Pflicht nicht thut. der «mach 
sich hinausz gering». Id , Facetus, A 1 ^. Eic 

— Sie waind su liegen ^ügen) bhend uud 
m§». Kanuir, Nb.« Ü21. — «... die zwei 
ding — vorwandlent sich behend im ! ring*. 
Ibid.. 166. — «Also verendert alle liiug — 
der hdebete gott behend und ring». Id., Virg , 
J, I *. . . die jiingfling iibelen öioh zu 
rm gering» Ibid., x, 3 - «Sind wir tio- 
lid^ geter ding, — io freuwcnt sie sloli euch 
ftring». Id.. Geuchm., g, 1 Etc. 

ö. Gering im heutigen Sinn. - «Wie halten 
ir das also ring^ — als wer es nar ein 
irhiechtes ding». Mnrner. P.ai1., D, 2 — 
«Heu ers (das Uciügengut), öiu pfriind wer 
fiMcr» (weniger Werth). Id., Nb., 116. — 
«Wann ein müntz uszganfjen ist. — so gre- 
bieten sie dam armen nuui — das er ^le 
rtnger neme an». Ibid., SOi. Ktc. 

Rinken. !. Thoil eines Tlnir.schlosses. — 
«4 umb ciucu ritikcn au den rijjcl zft der 
gnesen kirchetüren». 1417. S. Thom. Fabr. 

— «. . . Aho würt der Schlcmpt in den 
Rincken gethun, das erst und das letzt zu- 
ummenkuramen». Qeiter, Emcis, bO>'. 

2. Schuhschnalle. — Johannes der Täufer 
spracli : «er ist der . . . dessen Schuhrincken 

der Kiemen ich nit würdig bin ufTzebindcn». 
tieiler, Post., 1, 6 ». — Kin Bundschah, der 
«mit Btarckon rinken wer verriglet». Murner, 
Lnth. Narr. 99. — «Den buiitschuh, den si 
hon verschluckt, — mit leder rinken ger ver- 
lockt*. Ibid., 132. — Ein Bundschuh «mit 
dreyen grofien findfam». Adelphna, Barb., 
47». 

Rinkein,* Rin1i«a. 1. Die Sehuhselinallcn 

auf- oder ziuniichen. - ,Tohaniie>i der Taufer 
«praeh: «ich bin nit würdig im ein Schub zu 
nndb^tofi». Geiler. Et. mit üssl., & •. — Wird 
eine Frau über einer Schifchi igkeit ertappt 
Bad dann «under dem Antlit rotfarb, so büget 
n« sieh sn dem Erdtreleh das Pater Noster 
affztiheben, oder ein Schuli rincl:cii. das man 
mein die Böte komm daher and nit von der 
Sehern». Id., Arb. hnm., 93 b. — «Wer ein 

Jftiuch im rinlUl an, — der müs/t sich etwa 
drucken lan». Murncr, lieuclun., 8, 3 «. — Ein 
Selinh «der wol (jerinMet wer». Id., Lnth. 
Xarr, 89. 25 

2. Bingeln. — £r trmglc das ander facU* 
l«ili nnb den arm». Mnrner, Oencbra., e. 4 b. 

— Ein Schlang «der siben mal sich riuglcv 
k«at». Id., Virg., 7 b. — «... so sich 
■in «aeh nit tkMtt sammi». Id., Nb., 237. 



3. Fig., drehen, verdrehen. — «. . . die 
leren Christi nff solch mörd und blutver- 
giesaen rüdUen». Mnrner, Kdn. ▼. Engl., 909. 

— «... das sies 'das Evangelium) vcrtraf^cn 
und rinkUtU nff ein rnort». Id., läed. Kloster, 
8, 668. — «Sie sagen dir kein götlioh wort, 

— sie rinJden es dan viF tiben mort». Id., 
Luth, Narr. 24. Ö3. 

Ripfel, Falte. — «. . . Bas alle BipfUn 
oder Falten aller Din^ in dir gantK mid gar 
vergangen», üeiler, Bilg., 4 b. 

Rippelreig«r, Sohimpfhame für Hurer. — 
«Lftderer, spilcr. rippdreign und riffion, die 
sich tage und naht nit anders begont denne 
spilendes, lAdernd^ und rippdreigmidu . . .» 
1411. Kön.. licil.. 1029. 

RippleeUt, gerippt. — 'Bipplecht boweln 
.ifteli». 1477. Tucherzonft, 90. 

Iiis, Risach, tieris, kleines Gehölz. Scherz, 
idüS. 1808. — tBisach, arbnstum». Herrad, 
192. — «ZA dem eichitt nse*. Sulzbach, 1819. 

— «Das ratris». ein Wald bei Selz, 1310. — 
«Am liegerit». Ittelnheiiu. 1427. — «Zft geri»». 
Wellenheim, 18 Jh. — «Das wamgeri»*» 
Hangenbieten, Königshoffen. 1387. 

Risch, Fischernetz. - «Wann ich wen ich 
fahe ein fisch, — So kompt ein hewaohreek 
in mein risch*. Adelphus, Ludus tk-vus. 

Risen, (üerisen, herab-, herauätaiicn, von 
kleinen Dingen gebraucht. Seherz, 1308. — 
«IHe brosemen ... die vou sinic tisclie 
risfH . .» Nie. V. Str , 265, — «... das waz 
ein kran«; lundamonte und ein risende saut». 
Tauler, 74 , lö). — «Von der bittern affalter 
ruml hur ept'el». Klü. Pred., 1, 244. — «Lügent 
das ir nit aberisent wie die blüget in dem 
meygen». Pred. Ingolts. — Die Müller sollen 
«den reiff gchebe raachen, das nüt daru^z 
gerisen möge», 1452. Alte Ordn., B. 13. — 
«Er kunt die himcl so bewegen — das sie 
gaben einen regen, — und rist das wasser 
klein herab». Manier, Nb., 214. — Solche 
«die den rüendm stein haben» (calculos). Id., 
Gayac, 479. — Oersdorf nennt sich einen 
«zusamenlescr der abrisendm bröeklin der 
artznei». Verso des Titels. 

Rist, Rücken des Fusses oder der Hand. — 
<Rist des fftsscs». Oberbcrgheim, 1429. Weisth., 
4, 139. — £in Pflaster legen «äff die rUst der 
handt». Brunschw., Pcat., 26 b. 

Risterwerk (Riste, Büschel gebrochenen 
Flachses), gesponnener Flachs. 8. auch Beiti. 

— Von gewissen Ofitem zn Karspaeh gibt 
man dem Vogt u. a. «sen knnkeln rwttriMrfe». 
1420. Weisth., 4. 36. 

«Ritaere, eribrnm». Herrad, 186. S. RetOer. 

Rit«M-n. wannen, eiel>en. — «Were es das 
mau die magesotschalen aberwerbe riterU,..» 
1.996. Hist. de S. Thom.. 894. — «Die Kellerin 
scubert oder reittertt Wcitzcn, und entschlief 
ob dem Weitzen». Geiler, 7 Öohwertcr, F, 6 1>. 

Ritte, mase., Fieber, von rütteln. Seherz, 
1309. — «Ob ir ein vicrtcgitjcn ritten hcttent 
ein ior oder zwei . . .» Tauler, 242 (42). — 
«Do stiea in ein ritte an, das er starp». K9n., 
40(1, Mnii sagt, «man siilie ein hant vol 
nagel koutt* ti ungodingct und die sant Gallen 
opfern, da^ j gbt fnr den ritten*. Hngo v. 



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- 984 ^ 



Ehenh. Etc. — «£• mag leiobt> eia klein 
SitUiH (m% febrienU) didi sehiltten, so ist 

dein Hübsclic liinwog;». Geiler, Brös., 1, 106 *. 

— «Das dich der £üt soMtt*. Ibid., 1, 52^; 
Sftnd. des H., 89 « «Gott geh dir den 
BitUn: Id., SünJ. des 31., 38 »> ; Emcis, 22 » 
29 Etc. Einer der damals gevöbnlicbsten 
ntolie. — cEs geschieht auch olfk vsz 
Bohmertzen der blättern, da> lie menschen 
(sie) dem feber oder ritten verglichen», 
Uiunier, Gay&e, 400. — «Ich sittar, das inieh 
der ritten scliit». Td., Luth. Narr, 13. — «Der 
heisse ritten». Branschw., Dist., 34 b. — cDer 
Tiert&grige rMm». Ibid., 1)5 1». Gersd., 74 b. - 
«Nach dem essen stiesz in ein kleiner ritten 
an>. Pauli, 94. — «Das dich der rü schütt!» 
Ibid.. 852. — Biaft Frau llnoht ihrem Hann 
tdcn ritten in sin blut> J. Murner, b, Hb. 

iUtten, eig. rüUen, rütteln. — «Des keisers 
8Mh sok ir lüt ritten». Horner, 4 Ketzer. 
B, 2 a. 

Rittiff. fieberhaft. -- Kin Kranker wird 
«mdcrgcscälagen und rtUig^. Brunscliw., 
CaUr., 46 K 

Rittschit, von Ritt und schütten, schütteln, 
Fieber. — «Sie zittern in den ausgeschnitten 
Kleidern als ob sie das Fieber oder den Bitt- 
$chit hnbf'TT. Heiler. Geistl. Spinn., 0, 6«. 

Bo, &OII, Bow, gen. Bowes. Boawes, roh. 

— Tfieher «die wir noment ro ungeiralken*. 

1412. Tuchcrzunft, 28. — Eine «blinde rowe 
minne». Tauler, 2ö2 (44). — «50 Kratköpf die 
do romoe lint.» Gatt. Ordn. — «Ein zentener 
routoe» waltgarnes». 1477. Tucherzunft, 88. 

— Wegen schlechten Welters «die trübel 
rtw und mudtigr blibent». Glos., 183. — «Das 
rote Fleisch» 'if ili r. Kl ipprrm., A. 5 Etc. 

— «Wann du ein rotthen Gedanck hast . . .» 
Id., BrSs., 1, 70 b. — «Gessen hab leb ein 
gonch, ein routcen». Murner, Genehm., p, 1 

— «EttUoh sohweingötzeu fressen .die hering 
mo nsB der tbnnnen». Fries, 40 b. — Ein 
Arzt friigt einen Kranken : «lieber h rr, ivas 
epeisz essend ir in euwerm land am iicbatiiu? 
Mgt der gut nerr: rowoen epeek. Da gab jm 
der selbig artzt nicht anders dann rowen 
•peck, davon \i'ard er gesund». Ibid., ö8 b. 

Robüntzlin. — «Sin (Joh. des Taufers) 
Spis . . . bind gewesen Howschrecken, locu.s- 
tadi als gemeinlich die Lerer schribent und 
die reehten Grammatellen. Aber etlich jeiz 
wollend ßrossen durus.'i machen, weiss ich was. 
Und Johannes de Honte spricht dae looastae 
heissen BobünUUn und eigent Winter und 
Sommer grün gesin ; der auch ein grosser 
Physicus ist gesin. Ich will bliben bei den 
HSvmdireekeii». Geiler, Fest., 4, 4 b. . Ev. 
mit Ussl., 170 », in der cni.sprcclienden Stelle 
heisst es nur: «aber etlich wollen Brossen 
danus iii«<Ae]i». Da ieh bis jetzt den Joh. de 
Monte nicht ausfindig machen konnte, so weiss 
ich nicht recht was er unter JSobünttUn ver- 
steht. Im Bairisehen tagt man MimA flr 
Mapunzel, campanula rapunculus, deren Wur- 
sei auch bei uns zuweilen als Gemüse oder 
SalAt gcgcäsen wird ; das werdra die üoMMt* 
2iR sein. Sehen im Altertham liatte loenste 



den doppelten Sinn tob Heatehreske asd 

einer Art Eflohen kraut. 

Boch, neutr.. Thurm im Schachspiel. Scherz, 
1314. — «Uf dem schochzabelspii der kunig 
bi ime het die kunigin und dernoeh die alten 
und die ritter und roch und venden». Kön., 
283. — «Das roch mftss still stan, so all stein 
gand bar und dar; so es aber mag in die 
weitte kummen, so hat es gewalt ferr und 
nach ae gan». Guldin Spil, 46. — S auch 

Boch, masc, Rache. — «Es ist g'eschriben, 
setzen mir heim den l^fych. und ich will es 
inen vergelten». Geiler, Icn^ öcliaf, A. 4 b. 

Bodel, rotula, Rolle. — «Bücher warent 
zu der Zeit wie Bodel znsammengr<*wickelt, 
und waren Rinden von Birckenbcumen ; ich 
hab ir gesehen». Geiler, Evangeliboch. 51 b; 
Post. 2, 57 ». Ev. mit Ussl , 66 steht filseb' 
lieh Regel statt BodeL 

Boller, franz. ronlier, Fohrmaua. — «ffln 
Boller der hat vier oder sechs Ross an einem 
Leitseil und fert dabin, und gat der Wagen 
mit den Rossen nienen anders denn wie der 
Udler die Ross weiset mit dem Leitseil*. Gei- 
ler, Emois, 31 ö; Ev, mit Ussl., 19 b. 
Etc. — «Der roüer oder fnrman». Pb«U, IM. 

RiUling, Relling, Kater. Heute bei uns 
KoUer. Koliing, noch im Schwarzwald üblich. 
— «Den Murner mamar und ein katzen. — 
wir wöllen in zu dot mit fatzen, — der rot- 
Ung hörts nit gern villicht . . .• Hurner, 
Lmth. Narr, 66. — «... so lacht der nüüg 
uns daran». Ibid., IIB. - «... es .<>y ein 
katz oder ein röäif^». Karsth., aa. 2 

Rollwagen, Reisewagen, Fraehtwagen. — 
Ein Kaufmann <mus/> haben Ros/. und m 
Ziten ein BoUwagen oder ein Schiff». Geiler. 
Post, 9, 4 — «Sieht er denn einen JRaZf> 
wagen, der euch den selben Weg will, so 
würJOt er den Hantel oder den Sack darufif 
and spricht su dem Boiler; lieber, füre mir 
das». Id., Bilg , 114 1. — «Wenn du gen 
Basel weitest und kernest zu eim MoUwagm 
der das Hanl gen Hagenow het gekert, er 
Sprech du musst ein andn n ^Vagcn suchen». 
Id., Brös., 2, 21 b. _ «Weun du gen Baden 
forest auf einem Boßwoffm, als ferstn gen 
Margrafbaden oder zu Oberbaden oder gen 
Blumbers, dicweil der Wagen sanft gat auf 
dem Land, so bistn nit anf dem rechten Weg 
zu Baden, aber wenn er gat bocherliboch auf 
und ab, das ist der recht Weg gen Baden*. 
Id., Ev. mit Ussl., 97 b. 

Markgrafbadtn ist das heuti<,'e Baden-Ba- 
den, Oberbaden Baden im Aargau. Blumbers 
Plombiöres. 

Brant, X&cli., 2. — «Es füren einmal liit 
off einem roUwagen». Pauli, 33Ö. 

Renen, nufttn, naeh etwas sielen, traehten, 
arbeiten. — «. . . . Es seind ander die teg- 
lich romen und weroken mit der Euhhawen 
der Penitents». Geiler, Arb. hnm . SM b. 

Kühhau sull wohl heissen Bührhau, Rühr- 
hacke, Ackcrwerkzeug um den Boden umzn- 
rähren. 

Ropfen, RvplbB. 1. Ausrupfen. — König 



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986 ~ 



Adolph fl ruhte, er wollte «kole aod latiche 
ia den guten aa äuroftzbarsroii/M». Utot , 6u. 
S. Dm Auur« oder di« Pedeni tvBnrafen. 

— Man soll es rügen, wenn «einre vo^el 
ngftt€ af dem merkete». 14 Jh Alte Orde^ 
8. 18. (Broeker, flsri.) — «Sieh dort, jeae 

f^ffn ein Hasen>. Geiler, Has im Pf. c. 3 «. 

— «Die federu von dem goach geropffet». 
Miner, Oenehm., h, 8 ». — «.. . rnid mp/< 
de nie kein feder was» Ibid., i, 1 - «Wer 
gdt nimpt do keine ist, — und rupft mich 
dio nir hur gebrisfc . . .» Id.. Seheln.. e, 8 

3. Haufen, bei den Haaren nehmen. — «Wo 
zwei mit einander sft onfrieden würden, aie 
iuüt mit einender b& ropfm oder derirlAi<>ih«B 
kämen . . .» Ncuf^artheiin, 15 Jh Weisth., 
5, 460. •— «Sie würt gefatzet von dem Tüfel, 
•r 6bet aie, «ie sehttmek, eie ropft sieli selber» 
fteiler. Ev. mit Ussl., 44 Fac. — «. . . nnd 
rupft sie mit dem her he^asz*. Murner, Luth. 
Narr, 67. Bte. — «Mit senkOB, eehlelieii. 
r t ff-n. bissen » J Homer, l», Sb, 

Üoptcen. S. Jiottbsen. 

Eoreff., ebmels eine teliriBelie Vigm im 

»ti^ssb. Munster. 

1. Die Figar im Münster. — «Was thunt 
die (Geistlichen) die also . . . schwigen, sehen 
dem Boraffen zu ? Sie sein mit dem Leib in 
dem Chor, aber mit dem Oemiit uff dem 
Merckt». Geiler, Narr., 181 i>. — «Do werden 
pMnden wol verdient. - do man dem rov- 
afftn zagient«. Brant, I^'sch., 87. — ^laiicher 
rühmt sieh, er sei «af Universitäten tj^cwesen, 
und dass er «den roraffm ff%ii]\on heti • 
Dod metcr Pyrr de ConnigcU. Ibid., öö. üu- 
4eke, 184, meint die Erwähnung des Roraffen 
nach «welschen» Stiulten (Sien na, Orlöan«, 
etc.) gestatte keine Be/.aiuing auf den stra^h- 
Inttger; er liMbt eber den Beweis sAildig, 
dM8 e«« anderswo ähnliche Figuren c;nh. 
Strassburg war allerdiug!? keine Universität; 
man darf es indessen bei Brant nicht zu ^e- 
naa nehmen ; er nennt den ihm bekannien 
Roraflen, da ihm {jcrade kein andirc^^ Wahr- 
zeichen in den Sinn kam. 

2. Geiler gebraucht auch das Wort, um 
verschiedene Arten von Thoren zu bezeichnen, 
indem er den Roraffen unter anderm für 
einen in einem Boliricht sitzenden Affen nimmt, 
der da zum Zeitvertreib Rohrpfeifen schneidet: 
«Die weltlichen Reg-enten das Hind Affen, und 
nit scMecht Affen, sonder Mortem . . . Ror- 
afm. Regenten die im Bat sitzen, als ein 
Äff nff dem Tbach sitzet und nüt anders thut 
dann Ziegel herabwerfen, so lebt er wol. Die 
in Riten tititen seind also Boraffen, die 
Pfeiflin machen wie sie wollen, und mit irem 
Bat so schieben sie nider alle Erberkeit». 
BrSs., 1, 67 b; HÖH. Low, A, 7 — «Bor. 
afoi. es sein die alten N m i i n m l die unirc- 

ftcbaffnen Weiber« sie gond amb brangen und 
hond gnldine Kettinen an den Helsen*. Id., 
Bröa., J, 59 b. 

3. Als scbimpfwort gebraucht : iäne Frau 

Xsv ihrem Vum : *Roraff, wiltn mieh mer 
hen> Fries, 27 
4- Name einer strassb. Kanone. — «Der 
roraff hat im die hretstel geben». Körner, 



Luth. Narr, 122. — Der Glauben ist «doch 
nooh nit als sUrck als auaer Bore^. der nar 
oder ketterlin von eisen, die Stessen doeh 
dicke muren umb». Id.. Kön. v. Engl., 979. 

Rorpfoee, Art Vogel. ^ «Der rorpfose 
and der peitaeos ...» Gonr. v. Dankr., v. 

145. 

Rörronb 8 Jierotät. 

Roe. Ray, von radins? frnne. rayon, Ho- 
nigscheibe. — «Sie brachten im ein Stück 
ein» gebratnen Fischs und ein UonigrM». 
Odler, Ev. mt üssl,, 86 ^. 

Man spricht noch bM OOS VOB HoBig ilt de» 
i<os«n, d h. im Waehs. 

RSseli, reseli, flink. 8. «aeh Bmk. Seitens, 
1319. - «Der herre fftr . . . us der stat mit 
roa^hm dienern». Kön., 463. — «So kernet 
die fnle (Magd), wer s6 mag, — Und dinget 
man die rösche wider». Conr v. Dankr., v. 
191. — «Er seit uffston rmek and bald». 
Pauli, 65. 

Iloscham, '^r^tmrotho — «Der bischoff, 
ein wenig mit roscham cutferbt . .» (Paulu- 
lom rubere suffnsus). Wiroph., Synod , 9 ^. 

RöKclcht, einer Rose ähnlich, rusenfarbig. 
Scherz, l^:^ü. — «. . . Daz mir urioon gebe 
die röseiefU«* (seine Geliebte). QdsU v, Rhenh. 
V. d. Hagen, 1, 347. - «Wer myne gestalt 
und myn mundt als roaelecht als aller roten 
rosen scIiin . . .» Gebete, 15 Jh. — «Siehst 
da in den Spiegel, ob du noch röaelecht seist. ..» 
Geiler, Geistl Spinn., N. 6 b; Dreieck Spiegel. 
AA, B >>. — Der Tod spricht: «ich moige ab 
das pfrien Grass und die blicgcnden Rosen 
d&r kleinen Kind, die röalechtigen Kindlein*. 
Id . Arb. hnm., 7 b. 

IliVsee. fem . IlanfröBte, fr. ronissoir. Scherz, 
V62\.. S. auch liötc. — «Zü den rossen». Dam- 
bach, 1341. 

Rosaebore, Bahre, Sänfte von Röpsen f»e- 
iragen. eines vorn, das andre hinten. Scherz, 
1B221. — Ein kranker Ritter sagt SO ebiem 

andern: «ich wil mich lo.ssen uffe eine rosse- 
burc legen und w»l luit dir». Mic, v. Basel, 
140. 

Rossen, rasen. — «Dorumb meinten sie, 
er raaaet also, et esset in furorem conversus, 
und wütet als ein unsinniger HeBseb». Geiler, 
Post., 2, a. Etc. 

Rossen, rösten. S JiöMe. — HanfF oder 
flachs, so man den rösaen ist in falen stinc- 
kenden wassern ...» Bronschw., Pest., 3 

Rossisen, Hufeisen. — «Swanne der bischof 
vert in dcz keisers reise, sol ieglich smit 
geben vier rosse-isen und die nagele», l«» 
Stadtr. Grand.. 2, 84. — Wfthrend einer 
Theiirnti^' ;^'alt «ein rotsisin 1 sch. und et- 
wouue ä soh.» Uloa, 68. — Nero «det sine 
pfert beslahen mit gtl^n ro$eysen». Kön., 
.U3 i:t( . — «Zum ressissn», strassb. Haos- 
name, 1381. 

RoBslanf, stadtnro, Rennbahn. Sehers, 1881. 
— «Bi dem rüsselouf». KönigshofFen, 11 Jh. 
a. f. — «Der See Xiberiadis . . . der da ist 
gewesen lang 140 RomMm/, do je 16 ein fran- 
zösische Milen thund». Geiler, Post.. 2, i76 ■ ; 
Ev. mit Ussl. 64». 84". Geiler übersetzt 
Btadinm dnreh Bo§slaiif, w^ das Wort, aus- 



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— 286 - 



serdem dass es das Mass einer gewissen Ent- 
fernung war, zugleich auch Rennbahn be- 
deutete ; 80 weit «n Ross in einer bestimmten 
Zeir Innfen kann. — «Ein brück bei dreissig 
rostlaußen lang». Adelphus, Türk., C. 5 

RotMiBlio, etn Wasservogel, toUnns fas- 
COB, ZU 3 J rn verkauften. 1381. JSolMii, 16 
Jh. Älsatitt,^ 18Ü7, 2l)'J .iU4. 

RotbrUstliiu Itothkehlehen. — «Kin Bot- 
brüatlin oder ein Meisslin, wann sie gebadcn. 
80 hupfen sie nur in der Stäben hin und her 
nnd kunneii Bit fliegen bis das in die Feder- 
lin Irncken werden». Uciler. Brö»., I, 38 *»j 2, 
yO b; Schiff der Pen., B9 

Ooll, 361) : «Eubecula. BotbrüstÜH». 

Röte, Fliichsrüstf\ V rir! Rösae. — «An 
der röten». Giugähciai, i2^<4. Molsheim, 1800. 
Bt«. 

Rotiind, nind. — «Sinwcl rotuud stein». 
Adelphu.">, 1 urk., D, 5 — «Die eck der äu- 
gen werden ««Ml rotund». Qtnd^ 74 K — 
«Kin rotunde wund heilt Mgenter du ein 
iiiiiue». Fries, 14 
Ron. S. Ro, 

Roabnen, RÖplEcn. rülpsen. Vergl. Reubg 

— «Wan einer vil spritzote oder roubset und 
Kengel in der Nasen hat». Geiler, Ev. mit 
Ussl., 22 (>. Narr., 7» steht: «nit biss ufif 
der Stuben und füll dich das du roulisest». 
Roulisen ist Druckfehler für rottbeen ; Scherz, 

macht irrthümlich ein eigenes Wort 
daraus. ~ «Eructatio heisset uffotossen zu 
subtilem tütsch, aber nach der süwischen 
prasaer Zungen heiseteskoppetoderperoMiMet». 
Pries, 139 b. 

Röubtz«!n, Külps. — Sic <lies/ ein röuhtzen 
ir entwischen». Brant. Nsoh., Uü. — Er «laszt 
ein röuptJten du es kracht». Homer, Schelm., 
e, 2 0 — «Die schweren röpUm «SB dem 
magen*. Brunschw., Dist.« 58 b. 

Rooeh, Oerneh. Sehers, 1385. «Vom 
rouche des cedcrholzes wurt verwendet das 
Vergiftnisse der slaogen». Taoler, 40d (70). 

— «Hinnan von wehsset ein edel rOKcAeUn, 
ein zwigolin des edcln wyrouohes körnelin. 
Das wjrouch hatgbten rouch; Ibid., 4 ^1). — 
«Wie most hat er (der Wein) sein noHcA». 
Krnnt, Tlie.sni . b, 4 b. — «Sit das im schmeckt 
des schmärcs rouclt»» Id., Nach.« 54. — «Mit 
balsam und lavander roudk». Homer, Oenehm., 
m. ) ■■ 

Ruuch, Bauch. — «Wie rouch den ougen 
ist nit i^nt . . > Brant, Nsch., 93. — «... wie - 
wol er ii f/ hcngt in dem roueh». Hnmer, 
Geachm., k\ i Etc. 

Eoaefaelü. nach etwas riechen oder schme- 
cken Im folg., nach dem Fas^> : I'cr Zinsw ein 
<sol nüt wessern, noch rouchden noch &chim- 
heltsen». Oemar. 14 Jb. Hanner, Constit., 355. 

RübeHot, Küb^anier!. «. . so der rübt- 
»ot gewännet und bereit wart ...» 1402. 
Bist de S. Thon., 412. 

Rabling, Würfel. Botwelsch. — Brant. 
Nsoh., 62. 

Räch, Gemeb, Roh, Rn, rauh. Seher/. 

1327. Ein Kaum ist «ze winter dürre und 
geruch anzcgrifende». Jiio. v. Str., öOö. — Man 
soll voraiehen «das ruA aad angelieb si». 



Tanler, &66 (63). — «Fanen von semetdftohen, 
rueh und glat». Glos., 105. — «Ein härin 
hemede, daz wa so rueh, das an ine sere wo 

det». Eis. Pred., 2, 112. — «... in den 
rucken wilden walt». Alts wert, IH. — «Ein 
strenger ruher dornehter weg». Nie. ▼. Basel, 

ms. ~ Gott «flirte in den ruwen weg und 
die lidenUc stro&se*. ^ic v. Lauf. Gottesfr., 
5B. — «In inen ist kein Sanffte, es ist aUes 
sammen ruch». Geiler, Irrig Schaf, D. 3 a.— 
«Imperator und imperatrix seiud ruche^ harte, 
starrende Wort». Id., Pred. v. Maria, 4l>. — 
«Man sol gütig sein, man sol nit alle Ding 
/.n dem ruc/isten keren». Id., 3 Manen, 28 
Etc. — Es «strigelt mancher off so rueh, — 
das in der hengst schmitrt in (!en buch». 
Brant. JSsch., Uti. — «Ich biu oo zart und 
alsü rein — das ich kein rueh tuoh kan er* 
lidcn». Murner, Nb,, 14^1. — Ob der Bund- 
bchuh «schon ruck ieder ist». Id., Luih Narr, 
103. — «Tragen ein rueh herin kleit». 11 . i., 

1 'O Etc. — «Die hut wurt scharpflf und rueh». 
Gersd., i4 «. — Der Weg war «.stcinecht und 
meft; . . . weren wir den ruhen weg ge- 
gangen . . .» Pauli, 31. — Es wird in der 
UöUe «gar rueh zngon». Ibid., 271. — 
«... welche got würdig geachtet hat, das 
sie also rueh nnd soharpff antastet werden». 
Zell,^ f, 1 1>. 

Rnch, masc, Fleiss, Ernst. Seherz, 1326. 
«... daz er mit alleme ruehe — Dem übe 
onmfisse sftche». GottCr. v. Str., 1,4. — «Sin 
nüwcs anibet lihb er an. — Mit <H«ilrlI*l>*ii> 
rwcAe». Ibid., 1, 51. 

Rüchen, Sorge haben. S. auch Qerudhe». 
Scherz, 13üt). — «Got der wil unser rucken*. 
Gottf. V. Str., 1, 130. — «Wer der mau were, 
das r&ht«nt sü nut». Kdn , 785. — Von den 
Druckern «der correctur etlich wenig ruchen*. 
Braut, JSsch., 9i^. — «SchäntUchs gewinnet 
er nit röcft». Id., Horetns, b, 3 b. «leh 
vvölt ^-^ern hören, welcher verstendiger onpar- 
levscher diss rueh (das Bannen wegen Geld- 
sennld). ob er nit wölt sagen, er endtehris» 
telct' W urm. Bai., c, 1 1>. 

Rüchtig, ruchbar. — «... wo ruchtki würde 
wie man jm . . . nrlanb geben». Sapplic, 
A, 3 

zn Racken. 1. Hinterrucks, hinwM:. — 
«Sie sehlug alle Seham tu Budtat: Geiler, 

3 Marien, öii i». -- «Wer einen will zu rutk 
angan — und schlagen, ee dann ers im 
sag . . .» Brant, Nseb., 96. — «Wer gibt im 
dann sin cron wider, — die du im absehwcltzst 
£u ruck?» Murner, Schelm., i, 4b. — «Wa 
einer nimpt das gelt tu rude . . .» Ibid., d, 

2 — «Tioinilich verborgen and tm ntek,,.9 
Id., Lutb ^arr, 6U. Etc. 

2. Verkehrt. Ein Lfigner, «der selb tob 
g^ott eu rucf I ir predtt^et». Murner, Nb., 105. 
Rttcktn, Kücken, von Boggen. Sehers, 1328. 

— «44 rädb'n garben». Blisheim,|14 Jh. Ha« 
nauor, Constit., '2S2. — «Ein rftggtne ^'nb. ». 
Ucimsbronn, 14 Jh. Weisth., 4, B^. — «i^yc/itn 
garben». Bdsenbiesen, 15 Jh. Ibid., 1, 600. 

— *Rückinbrot*. 1370. — «Zuweilen rer- 
koofftent sü daz brot nmb daz es rückin was, 
nnd koniftent wisabrot daromb». 14m, BiML 



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- 887 - 



(ie S. Tliom , 412. — «Nim ein bodem von 
eim Tückinbrot . . .» Bransohw., P«sk, 27 ^. 
Bide, Rttd«, seabfea, B&ade. Sohnrf mnf 

Wunden. Scherz, 1328. — *Rude, Scabies» 
Hemd, IBÜ. — «Das Hof^iesiiid deckt irea 
Berren Ire Sfind dnreh die Wort der Soliineiolie* 

lerei; das Hofgesind seind der Herren Icino 
Haben und Barel die da der Herren Bud 
dMken, dammb lelat lie Ueb. W«d einer ein 

grindig Hanbt hat, so hat er linde Barel 
Ueb». Geiler, Narr., 1S8 b. — tWan da so 
dem Gotztisch gost . . so kratx nit in der 

Sud der Siind». Ibid., 211 3. — «Du vörchst 
die rud, und flndst den grind». Brant, Nach.. 
61 — Die Blattern sind «sii selten breit »Is 

ein rüde . . .» 'Ein jede büsc rüde . . .» 
Unmer, Gayac, 4t»a. 404. — «Alle bose 
fudm. . .» Brnnschw.. Diit., M b. — «Orindt 
oder nide». Gersd , 81 b. 

Rüde, Art Jagdhund. — «. . . wind, rüden 
und bracken». Brant, Nsch., 73. 

Kiidenband, Art Halsbrnid. — «Die andern 
[Weiber) machen rüdeuband — wie die hund 
unUngerland». Murner, Nb , 113. — «... gleich- 
nri« man eim (Hond) ein rüdenbandt anlegt, 
der mmz wider zndem der es jm angelegt 
hat». Zell, N, 3 b 

Beneoke, 2. 1. n9H, hat au.s einer Haiulschr. : 
«such mücL also sere au Aiiielricheii, der 
fidAemt bracht in das lant vun Ungern al> 
dem sant». Der Verfasser des Worte rbuclis 
weiss das Wort nicht zu erklären. Es iht zu 
bemerken, da^^ um h in dieser Stolle Ungarn 
genannt wird. (8. oben Murner) Büdehunä 
war ein ledernes Hundehalsband, wie es, wie 
es scheint» in Ungarn üblich war und in 
Strassbarp nach<reahmt wurde. Iias bei uns 
dazu dienende Leder wurde aber nicht direkt 
aus Ungarn bezogen; wir hatten, wenigstens 
im .7h.. Ungersperwf^r, nmi in der Fabrik- 
rechnuog vou S, Thoniao lur 1412 steht: 
«VlII ^ nmb einen unt^erschen riemen an 
das vesperglöckelin». Welches die KiLronthüin- 
lichkeit dieses Leders war, ist mir nicht 
bekannt. 

R&dig^, räudig — «Ein rüdig rosz, da-? lydt 
Bit lang — das man mit strigelu umb es 
gang». Brant, Nsch.. 108. — «. . sie soltent 
wol dengantzen stal — rydig machen überal». 
Harner, Schelm., h, 4 — «... dan ich so 
rüdig, schebig was, — das mir doch kum 
mocbt werden basz». Id., Bad« 0, 4*. 

RofBan. S. Siffian. 

Rufolk, Art Fisch, gobio capitatus. — 14 
Jh. Alte Ordn., B. 13. — Die Pharisäer «meinen 
du (Christus) habest geredt wider ire Ordnung, 
das nüt duran lij; das sie Äl ässen, Neunocken 
^eonan^en), Eufokken, Qroppen, wann die 
Jnden aeaen kein nnge»chüpten Fisch». Geller, 
Post , 2. 65 t>. — «Das heissen Lecker, die 
off den Stuben . . . ligen zu lecken, do einer 
ein Beringsnas nem für ein gantsen Hering, 
oder ein Fuss von einem Antfo^el für ein 
gantx halb Fierteil eines Antfogela, oder aber 
«in Jliffoldbm-Leber, nnd lieeten efm das 

andr r illoaamnicn > . Ili.M., 101 — «Schlei- 
merige üsch^alagruppen, grundein, rt^otk^ften». 
Mm, 41 



Rnge, Ruhe. Scherz, 1329. «Das Crantz 
Volk vou Israel kam zt gl\ tcn rügen». Peter 

Gengenb. — «Die ewige mg». Gebete. 16 
Jh. — «Unser fleischlich ruye . . » Supplic, 
c, 3 B. — «Die nacht, die gott dem menschen 
snr rüg geordnet hat» Bntser. Weiss., d« 2 

— S. auch Eätce 
Rugen,ruhen.Scherz,1329. — «Andemsyben- 
den tage rugete got». Kdn., 285. — «Sag mir 
... wo rügest du, das ich dich müge linden». 
Fred. Ingolts. — Jakob *rügete do uf einem 
steine». Oswalt — Am Tafp soU man arbeiten, 
«in der nacht rügen- Wurm, Trost, 32 ». - 
Christus «da er hat bei Jacobs brunnen gerügt». 
Ziegler, BilobUn, D, 8 ». — «Der geist gottes 
rüget uff den dcmütitrcn». Butzer, Weiss., b, 

1 ^. — S. auch Buwen^ ausgesprochen: rujen, 
wie noch heute. 

RtijL^en, Kui'.jf'n, nrdern. — «Do ritgient die 
Mann das sie vMüerkertent zu der Dürre*. 
Geiler, Poet., 2, 19 ». — cDer rüget daher, so 
rüget diser widersins, so j^at das Schiff übcr- 
r.werch und gat denn under». Id., Ev. mit 
Ussl , 148 b. — Das stürmische Meer macht 
«das sie nit rüget* oder schalten mochten mehr» 
Murncr, Virg., A, 6 — «. . da schickten 
wir uns erst zu rügen, - die sdiifileut all 
da.s ziehen fii<,'en». Ibid , H, ;i ^lenetcs 
«lien<r an uffti hohe meer zu rügen», ibid.. Ü, 

2 0. Ktc. 

Itüfi^or. T?m)' V'^r. — «Geübte rüger und be* 
richte schütiut» Ringm., Cäsar, 8Ö «. 

Rnbe, Rauheit. — Man bessert einen Men- 
schen eher durch Milde, denn «mit zu fll 
Strcngikeit und Buhe». Geiler, Holl. Leu, b, 
B — « . . des Wetters ruhe nnd beri». 

MiirruT, (it'Mrlnn , .x, 2 

Uühi'lu, Hüwein. 1. lirummen, wiehern. — 
<8o der Tüfel kumpt, gegen dir louft zu 
rühelen und zu brummen als ein Ber und als 
ein Low . . .» Geiler, Bilg. 83 b. — «Der 
Teufel gi ct unib als ein brummender rydkelSii- 
der Low» Id.. Has im Pf., A, ft » — «Wann 
ein KüSS rüiieiet, su hursL du wul das es kein 
Esel ist». Id , Ev. mit Ussl., 67 " Sie trüto- 
lent zamen wie die schwin». Murner, Nb., 168. 

— «Die jungen löwlin ruhkn» Nachtig., Psal- 
ter, 265. — «Ich hab gerühelt vor seufftzen». 
(Ps. 37, 9 : rugiebam). Ibid , 94. — Fig., murren : 
«Sie schnawent herumb und rühJent durch 
murmeln und bisscnt mit klagen, flneben nnd 
schelten». Geiler, Selenp., 4H '>. 

3. Röcheln. — «Mit grossen Süftzen, Achtse» 
sterben wir, so das Köderlin in der Keim 
rühelet». Geiler. Arb. hura., 122 a. £tc. 

BOcheln ist noch schweizerisch für wiehern. 
; Kunicn. Scherz, 1332. Activ. 1 Säubern — 
«Daz ich ir an iegeliohem trite — Bume und 
reine ir straze». Gottfr. v. Str., I, 69. 

2. Yerliisbcn «Duvim raftst der bischof 
duuche laal rumci*». Clos . 56. — «Der wolf 
mAs dan nmen sin hül*. Altswert, 70. 

Neutr. Durch wegraunieu Raum schaffen. 

— Vor den strassb. Thoren lag so viel Koth, 
«das man sfi nOt moht ban «Ageton. man bette 

dannc darzd gerumet mit bickeln». Clo.s., 9S. 

Mit Dativ. 1) einer Sache Raum geben, ihr 
Plate maoben. — cDie liegenden gesoge (der 



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— 288 - 



Fischer sollen) den ganden gezogtm fumeH 
und entwiohen» 14 Jh. Alte Ordn., B. 18. 
d«r Soele ihr Raani g«ben, für sie 

allein sorprpn. — cWan ich*etwenne der lüte 
genossen habe, so wil ich minre selon rumen». 
lS71.ITe8t.Tdes H.fBabensun. 

3) dem Recht rumett. ihm iCTPuup thnn. 
Thut ein Hnber das Gebuieue, «.su gat er ane 
bpsserung davon und rumet sime reehk». 
Niedcrbnrnhanpt. 1H82. Woisth.. i, 75 

4) mit etwas aufiäunien, es wegLhuu, davon 
Ablassen — «Die disemo rümefU nnd sich 
ime müssigent, nnd bilde abeiegent». Tanler. 
11 (3). 

Rnmen, so vil wie runen, raunen. Kofliistern. 

— Ich «hett des sehiffps nit versanibt, — 
hett mir der esel lüi gernmbt». Brant, Nsch., 
16. 

Rnmoriüch, lärmig. — «Pipi ungestümen 
rumörischen scharen der rcissii,'cii». Wimph., 
flynod., 5 »>, 

Rnmpeln;^et<»t. ftcräusch machendes Hcspenst, 
roltcrgeist. — Hatten wir «lüt geacht der 
rumpelgeiit, .dia gewisszlich des tenffels seind, 
die sich die münch undert weilen . . haben 
beschweren lassen . . .. nnd darnuch nit me 
erschinen seind, so weron wir viles grossen 
irrthnmbs . . . wol übar*. BaUer, Weüs.» g, 

2 b. 

Rnmpeln, Rumplieren, engt, to romp, ISr* 
mcn, poltern, sich geräuschvoll belästigen — 
«Musz es dan ie gerumplet sein, — so far doch 
ber, mein ketterlein». Murner, Luth. Narr, 14ü. 

— Lasst die Nonnen «doch einmal rumplieren». 
Ibid , 86. — Ein Mönch «laufifl jetzunder ruw- 
plieren* Ibid , ö7. 63. 14V. — «Ha sie /.u der 
hausztbür kam, da rumpkt sie an der thur». 
Pauli, 109. 

Kämpfen. S Jiiynpfen 

Rnmriche, Reicbtbum an Euhni. — «Qlorie. 
Hoebaebtnng- oder Jftmrid'je sei Oott in den 
All.'rhuchsf.Mi. Geiler. Post., 1. 10». 

Rnndtafcl, Ritterspiel. Turnier; ein von den 
Dichtem eingreftihrter Ansdrnek. den sie iielber 
den franz. Romanen von der fabli' rDiide ent- 
lehnt hatien. S«herx, 1334. Ben.. 8. 18. - 
«Man ma^ wol swert Aren in diter statt, so 
man ritet by ta!u:e /u pfinjresten zu der tunt- 
dafd , .» «Maniglich sol fride hinne han die 
rmUaoek». 1328. Urk., 2. im. lUO - «Vier 
Wochen noch der osieni. an der niiftow orhen 
50 die rutUofcl oder die martschc ist zu 25tros- 
borg>. Clos., l2!8.Kön.,776. 8. aueh den Sehwdr* 
brief von im o. c , 933. 

Bnnen. I. Neutr., raunen, flüstern. Scherz, 
1334. — «Dem selben nme xehant — Das er 
ze sinem Herren ge» Gottfr v Str. !, 14*^. 
Etc. — «Oot der runet (den Menschen) dicke 
nnd vil in Ire heraen», dass sie sieh bekehren 

H<pllen. Rulm Mersw , 9 Felsen, 39 — «Du 
wart ein murmeln und ein runen über den 
legaten». Clos., 60. — «Hüt vor heimlieh runen 
dirh . . den oren runen bringt argwan». 
Hrani 1 hesm , b, 6 b. 

2. Act.. zuHiistern. ~ Mabomet behanptctc 
«der heiige geist bette ime dieselbe gesetxede 
gerunet». Kün., 532. 

Rum, RoMt, dim. BiiaaliM, kleiner Baeh, 



abgeleiteter Kanal, bes. für Mühlen, RinT>e. 
Scherz, 1335. — *1iumt, rivus. Aherunst, al- 
veus». Herrad, 179. 190. — «An dem fwu*, 
an vielen Orten. 13 .Jh. n. f. — «Der alte rutu». 
Burgheira, 134-»; Gertweiler, 1463. - «HolU. 
veldt, Wasser oder wasserruns, und gemeittUeh 
alle die recht, die w ir in dem thnl hant . .• 
Luterbach, 13H7. Als. dipl , 2, 2.V2. — «Wun- 
nen, weiden, holt/., veldt. wasser. teasserrun' 
aen». Berghnlz. 1450. Ibid., 2, 389. - Der 
Äbtissin von Andlau fällt zu Viche «von iege- 
lichem mülrutise 4 sester habern». 15 Jh. 
Weisth , 6, 414, — Niemand soll den Probst 
von ölenberg hindern «uflF dem wasser nuiliu 
zfi schlahen oder wamemms sft maclien». 
Reiiii'iL'rn, 15 Jh. Ibid.. 4, Hi* — «Heinrich 
von dein liunse», Orgeler im Munster, 1430. 
Reg. B. 226. - «Will dir dann nit Qmd 
werden in dem Rninnen, wie will e« dann 
dir werden an dein Mums ?* Uciler, Geistl. 
Spinn.. M. 2 K — «... So wiirt es heraus- 
ftiessen durch die Bün»$U oder Kcnnerün». 
Id., Ev. mit üssl., 3ö b — Die Advokaten 
können machen «das usz eim säcble wurt ein 
sach, nnd n?z eim rilnsli werd ein bach*. 
braut. Nt»ch., 70. -- Zu einem Advokaten : 
«usz eim sechle machst ein sach. — und nss 
eim rünelin schwellst ein bach». Murner, Mb., 
78. — loh (Murncr) habe, beim Sammeln meiner 
Sprüchwörter, «nit usz frömbden rünszhn 
wasser entlehnt, sunder roins brnnaena mieli 
ersettiget». Karsth.. bb, 1 «. 

Noch im schweizer Dialekt 

Rnntaelet, Knntziecbt, runtzUcht. — «Da 
must auch runUelet und mager werden*. Oei- 
ler. Geistl. Spinn, 0, 1»; Bilg., 220*'. - 
«... Als wen ich nem ein altes wib — mit 
einem rwtt»deehtm Hb». Mnmer, Sehelm , d, 

8 b. 

Kuntzen, Bnataeln, rantzeln. — «. . . wie 
sie dich wellen mit wummmUtn verjagen . . » 

Mnrner, Kun v Engl , 967. — « i:iit 
deinem natenruntsein nnd gifftigen sticlien . . .» 
Tbid , 945. 

Riipj). nia.sc , Raupe. — «Was der rupp halt 
übergelassen, halt gessen der hewscnreek*. 
Wnrm. TVost, 4". — «Die rwppM eehaden 
dem süuien». Wimpli . Chrys.. 4 ■'. 

Rnr, Hieb beim i< echten, von rure/i, treffen, 
toneher. — «Wenn der b8s Geist (mit dem 
!^chwert d r IlDchfert) verwundet oder trift 
and die Rur gibt . . . Straeks so du die erst 
Rur des Tevfels empfangen haat. so get die 
mder Rur hernach». Geiler. 7 Schwerter, F. 
3 a. _ «Kr soll nit aU egen Pfeil schiessea 
der Straf, etwan den Bogen oder das Armbntt 
eim bieten oder ein Rur zeigen also man 
schirmet». Id., Narr.. 160 Der Siun dieser 
Stelle ist: man soll nieht immer nnr sofort 
strafen wollen, sondern zuweilen sich damit 
begnügen einem andern zur Warnung, wie es 
die Schirmer oder Fechtmeister thun. den 
Hieb zu zeii,'en, dem er sich durch sein Be- 
nehmen au6äei/.en könnte Da Scherz den Trak- 
tat der 7 Schwerter nicht gelesen zu haben 
scheint. PO ist ihm dif Stolle aus dem Narr, 
dunkel geblieben ; die Erklärung die er, 1336, 
dafdr voraehligt» ist dnrohaiu verlbhik. 



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Rur, Grundrur, Sttindoiiff. — «Wirsnehen 
gwisn in dieffem mnr, — das wärt wu bald 
ein böse rur». Brant, Nech., lOö. 

«Ruraoke*, das Umrährcii des Bodens mit 
der Ha«ke. eine Fronarbeit SO ArtoUheÜn. 
im Weisth., I, tJys. 

Rüreii. treffen. — t. . . Welchen der Teu- 
fel rüret mit dem Schwert , . .» Geiler, 7 
Schwerter, F, b ^. Etc. — «Meint jeiiiau das 
ich in nit riir, — der gang zan wisen für die 
thiir» Brant, Ni^eh., 14. — «Hicmit sint narren 
^il genärl, - die discr esel mit im fürt». Ibid., 
77. — Wenn der Sehto «daii sweek tvmt 
rürm wil». Ibid. Etc. 

fiürisen, Pflugschar. — «Der Bnwnan der 
das Erdtreich wil bereiten mit dem Pflug, der 
mnss nit hinder sich sehen, er macht sunst 
krumme Furch oder aber des Büriten gieng den 
Pferden in die FfiM». Oeiler, Bmuh der Sei.. 

Rüsche. Binse. Sehens, 1887. — «üf die 
rütehe». Nieder- Altorf, 1376. — «Dio rüsrhc- 
laike*. lUkirch, ml* — Dm rüidukKh». 
Waltdorf, 1302. 

Rüspein. T?ÜJ*pern, r.%uspem. — «Pioi?enos 
het gern (usgespawt und sieh aerüwkt». Gei- 
ler. Bilg.. 71 b. — MRügpel dieli redlieh, wllrf 
u>s dio yrofi.scn wüsten KIol/. dureli ein worß 
Bichl aller diner Sünde». Ibid., lö'd ». — «Uoisz 
(den Krsnkeni sieh vut fütpem*, BmDsehw., 
Pest., 6 

Rfise, Fiecbreuse. — «Ein Fisoh kann selber 
in ein JB9Ȥ Mnin sehlieifen, aber nf eht selber 

beruss kummon>. Geiler, Hriks , 2, -22 ■ I'ik.. 
1,41 >>, steht in ähnlichem Zusammenbaiigi^me. 
— «Sb Tieeh der in der tynen Ut, der aeiveigt 
L- i it still». Brant, Epit^r. Copie, 232. 

Ruusen, Kasan, Kaoseen, schnarchen. 
Sehens, lisas. — «Er det alee er eehlieffis and 
ru.^-tete gar vastc». Mürlein, 20. — *Vo fienp 
der Uauevatter and die Fraw an zu rau9$en. 
eben alt tehliefen ele». Geller, Narr.« 80 a 
\T2"; ;i Marien, 52 f . — «Wenn er an das 
Bett kompt, so entschloft er glich und sehloft 
die er rMsett. Und die Frawen fehen aneh 
an zn rusaen. Wenn die Fnnven russen, so 
ist es ein Zeioheo das der Man nit dohetni 
ist ; und eo «r wider heimlnimpt, so hSren 
.«iie denn tiff russen». Id., Post., 4 10 " -- 
Man kann «wachend tun alh ob man rus£». 
Breat« Neeh.» 3ö. — «Der hauszvatter fleug 
SD zu ru»$en, die fraw schnarehelet, ah ob 
sie sclilieffen». Pauli, 6^ — Schmid, 4ki6. 

Enat, Rom — «... das et abeeehUrtenl 
de« rust» Tiiuler, III (22\ 

i{u»t, masc, Ulme, — «üff den rust, bi dei! 
rüsten», Feldname, bftufig, 1910 u. L — «Zu 
dem ru9t», strassb. Hausname, Ii;')!. — «Ein 
walt der heisset das ruaieche». Fegershcim, 
15 Jh. «Ubnaa, RMmm», Gercd., tfö b. 

Rüstern, rilnspern. Scherz, 1338. — Des 
Gottesfrenndes Boten und B. Merswin «dicke 
•ad vil enander wortsclehen e^obent mit sun- 
derm rttsUmde in der Urehea». Nie, LanÜBn. 
Nie. V. Basel. 62. 

RAatlB. adj. von Rfist. - «Ein rwHner 
-■'■m]ih'- I.^B4. Wiedcnsohlen. Weisth., 4, 162. 

Mten, ansreuten. äoherz, 1389. — «Wer 



'rütm wil in den gemeinen weiden, (gibt) von 
ieder riite 2 Storbaeh, 16 Jh. Weisth., b, 

414 Kie. 

RUwe, Rinwe, fem. n. mase., Reue. Scherz, 
I3J0 — «Sin altiu hersmriuwe — I>io wart 
aber do niuwe». Gottfr. v. Str., 1, 259. — 
«Wer mit bihte und mit rtliee in daz münster 
gat . . .» Clo« . ^n. — «So mocht ich leben 
sunder riuu!€> Alts wert, 9. — «Wer disen 
rüwen het. dem werdent . . . alle sine snnde 
vergeben». Tauler, 21 f5i. T^tc. — «Ein star- 
ker grosser rüwe wart in mir ufRstonde». R. 
Merswin Gottes!^« 67, Sie. David «bette 
donoch also grossen rninen ...» KÖn., 289, 
Ele. — «. . . mit gantzer bithe und mit 
warem rAwen». Mirlein. 25. — «Den rüwen 
nit sparen» bis es zu spät ist. Eis. Pred., 1, 
6ö — Im ba«C «keinen sunderlichen rüwn 
nmb dine sttnde». Pred. Ingolte. — «Ein 
starcker ruwen*. Gebete. 15 .Th. — «. . . Drii 
Teil der Penitentz, Beicht. Buxo und Onug- 
thun». Geiler. Narr., 100 o. Ete. — «Man<'liem 
knmpt sin ruw zu spat». Brant. Nsoh., 18. 

- Hat einer all sein Gut verschwendet, «so 
kumbt im dann der ruwen stosz». Ibid.. 67. 

Rnwe, Kng. Ruhe. — «Er sinem übe nie 

- Huxoe einen halben tag gewann. Oottfr. 
V. .Str . 1, 55. Etc. - «So snchent sii ussen 
da?; sü rhwt vinden, und vindent nüt». Tan- 
1er, (76'. Etc. — «Die ewige r5we nnd 
die ewige frende.. flos.. 114. — «Do mein- 
dent sü. sü wollent ruwt han». £Lön., 3öl). — 
«... so maht dn ... all keim« g«weren 
friden noch zft r'iwcn knmmen». Nie. v. Basel, 
ms. Etc. - «Ewige Uuw und Frid den kein 
Aug nie gesah». Geiler, Narr., 103 b. — «Als 
hat dein Hertz nienen kein Rüg weder in 
Got». Id., Pred. v. Maria, B, 4 * Etc. - 
«Der weder tag noeh naeht hat nne — wie 
er den wanst füll und den lnKli>. Brant, Nsch., 
18. — «Such dir nit rüg». Id., Faceto», A, ö 

— «Priden nnd rilw». Gapito. Träger, L, 4 b. 
Etc 

Kaweln. 8. EuMn. 

Ritwen, OerHwen, BerttWMi, renen* hä- 
renen, Reue empfinden. — «Were es das es 
dich riiwende würde ...» Nie. v. Basel, ms. 
Ete — «HIeh gerou noeh nie daz ieh den sin 

— An ein so schone vnriie». Reinm. v. 
\ Hag., 11. — «Daz geiou ui». Glos., 14H. — 

«Es her<m uns beide alse Abele . . .» Nie. v. 
Ba p1 !^ k Tanl , 42 — «Do herou es sü nnd 
wurden i trurig». Hugo v. Ehenh — «Wann 
ein Sdnder rtiiMf nnd demStigliohen bettet, 
wnrmiih solt in Gott nicht erhören?» Geiler, 
Hrus., 2. 29 — «Es seint etlich die wol 
ir Sfind . . .» Id., Narr.. 75 «. — «Es seint 
die die ntirrt wann sie eim etwas haben 
geschenckt». Ibid., 187 t». Etc. — «Wer buwen 
will das in nit rw, — der bedenck sich woU. 
Brant, Nsch., 18. — «Srlienekcn nnd bemwm». 
Ibid., »2. Etc., — «Ich find ictz niemant den 
es ruw — daH er die gefac dir würfet mn». 
Murner, Nb., 31 Etc. 

Riiwen, Rnicen. Gernwcn., ruhen. Scherz, 
1341. S. aneh Bugen. — Als er ans Meer kam, 
«da riivoet er». Gott fr. v, Str.. 1, öt» — 
wolte sieh verbergen da — Den tac geruwen 

SO 



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- 290 — 



Clwwa». rbid , 1. 125. — tltuioe und getrüwe 
«nd blip bi dir selber». Taaler, 4ltt (72), — 
«Lont in rAwen tinB wile». SIs. Pred., 1, 80. 

— tDo verdrüüz sine rittcrc. das er also vil 
f&r aad niemer gerutoUe». Kön, 353. £tc. — 
«Wir lonffen stettes tt dem tode on Mm 
uffhören oder rütoen». Hugo v Ehenh. - 
Das Fleisch «rutoet nit bis es den Ueist be- 
trügt». Q«üeT, Narr., 109 — «Bin andeelitige 
See! rttget nienen baa weder in Qot». Id., 
Pred. V. Maria, B, 4 • ; Bilg.. 132 b. Eto. - 
«Lass ntwen vor den leren mund, — ee dir 
das trinckcn darin kumbt». Bi i t Thf.sni , 

0. 8 — «Wenn sie ruicet, so mustu blit7.en>. 
iiwtnw, Hüle, A, 6 b. — «So wil ichs anoli 
iet7 n/urn lan». Id., 4 Ketzer. G, 4 *. Etc. 

Huwen, Rene, nach Ben. 2, 1, 75i*, ucatr.. 
bei Brant nnd Mamer alier macc — Naoh 
der Fastnacht «vacht man dann don ruwen 
an». Brant| Nsch., 112. — cSo %\.oüii iu dan 
der rwam an — das er latinisoh sprach nii 
kan». Mnrnpr, Nb., 182. — «Itli ^itt dich, 
lasz den dreck nur liegen, — so Llibt ver- 
borgen und verschwigen — maneha armen 
übcithat. — der doch daramb ein rmoen Jiat». 
Id., Schelm., d, 2 «. 

Rnwer, Ruwerin, reuiger Ifensch. iiiisser, 
Büsserin. Scherz, 1340. — *. . . Also bcschach 
^ (ia^ dirre bihter eiu tjrosser ruuKr wart». 
Nie. V, Basel, ms. — «Die ruvjerin Maria 
Magdalena». Peter v. Genpenbach. — «Der 
ruweriwM Kloster» zu ijiraüäburg Kön.. 741. 

— «Wie barmhertzig got den geworen rutevm 
iat». Versp Prictb. — «Der Tiifcl, eini Ruwer 
der sieh bcsücru wil, dem zeigt er diu Kuriz- 
weil diser Welt, spilen, tantzen, etc.» Qeiler, 
Narr.,7öo. _ cE^ wasKilclnveihzuiieiiTfMiotfm». 
Id., firüs., 2, 11 ; eigentlich sollte ea heissen 
zn den Rutoerinnen, Benerimen; so heissen 
zn Strastiburg die sorores poonitontfis dos 
MagdalenenkloNierti, iu tlorcu Kirche Geilf'r 
oft gepredigt hat. — «Gott hat all rutocm 
TXi^o^oH — ablas/ und sin barrnhertzikeif » 
Braut, Nach., 84. Die näjuliclieu Verse. Lavensp., 
168 »>. 

Rnwtpr. renis:, büssend. Scherz, 1341, — 
«Ich was du iu diseme ruwigen kt re wol uffe 
15 wnohen». K. Mersw., ms. — »Ave, tal und 
brunn der garten, — nach dem durstet und 
dut warten — das ruwig hcrtz iemertot». 
Brant. Rosenkr. D. Ged., 8. 

Ruwig, Rnwelich, Gemwig. Riewig. 
rnhig. — «Donoch do weite Kuuig Rudolf 
ein geruwig leben hon». Clos., 43. — «... uff 
das sy desto gerutoigcr sin mögent gottes 
dienst cA Tolbringen». 146ü. Beginenhans 
zum Offenburg — Ihr bleibt oline Tadrl .und 
sint rüwig in der sacken». Nie. v. Basel, 2bü. 

— Verkäufer setzen den Eäofer «in Tollen 
und ruwe/:lit:hen ^owalt.' des gekauftt-n. 133f;. 
Cart. de Molh., lö'<i. Etc. — «Glaub und biss 
rüwig». Geiler, Narr , 110 b. ^ «Klosterlent 
. . . die sollen rüiDtg sein, wann sie hon d«-i 
Welt ürlob geben». Id., Brös, 1, 16 i>. £tc. 

— «Ir eeind doch fuwiff allesam. ~ wa» 
nenicnt ir euch kricf,'«!<. an?» Munu r, Virir , 

1, tt b. — Im Avelschcn Land, «da uns die 
götter hond gezeigt — ein ruwig weaen». 



Ibid., B. 1 " Die Kranken sollen «gantz 
riewig bleiben». Id.. Gayac, 427. — E'i ^ge- 
rüwiges and flröliches leben füren». Wimph.. 
Chrys., 2 «. — Bajazct «lag ruewig, still und 
»ohlaffend im land Paphlagonia». Adelphas. 
Rbodis, E. 1 *. — Ein böses Gewissen kann 
n'cht <rüwtff sein». Zell. G, 1 ». Etc. — «Es 
werd gleich unrüwtg wer alt rüwig sein 
well». Capito, Treger, A, 4 •. — «Offsobar 
ists das wir ein ntf/ig trehoriiani i,'emcin ge- 
babt». ibid., L. 2 « (auszusprcohea ; rüwig). 
— «Das wort gottes in jm aelbs iat urntt" 
mütig, macht auch ruwig alle die so eg an 
nemen». ßrunf.. Anstosa, b^. — «Mag auch 
der mit gott kriegt, Idehtlii^ rAwif werden?» 
Wurm, Bai., h, 1 «. 



Sachen, verursachen. — «Die Ursachen die 
die Sünde »acheni . . .» Tauler, 364 (6H). — 
«Wer das Sakramente wördeklichen enphohet, 
in dem sacket es barmhertzikeit». Heinr. v. 

Offen b. 

Sächrr. 1. Actor, Kläger in einem Process, 
der, der die causa, die Sache, angeregt hat. 

— «Slan hat den Richter gut m. besehiBsen 
das einer ein Sach bald gewinnet, aber der 
Säciter lug wie er das hab gewannen gegen 
Gott». Geiler, Post. 2, 10 »; 3, 1Ü2 « ; 4, 2 

— Der Richter «sol die saoli anaebon, und 
nit die iSdcher». Pauli, 85 

8. Urheber. — «... so er gewclt hett der 
ding Bächer sein». Rinirm., Cäsar, 102 

Sachlich, causalii», ursächlich. — «... Da-i 
müssent ir also trerston, nit das die Forcht 
fn)tt«is wesenlichpn nnd istliclien ITaltimg der 
(tebott Gottes sei, sunder aacfUtütetty est . . . 
causalih nun formalie nott eaaentiftlia». Qeiler, 
Selenp., III 

Sack. — Die Äbtissin von Audlau äull zu 
Kintaheim haben ceiiien keller, der ir im win 
und zins sampne. darwmb \vQrt inie aht omen 
wins uszer dem jüngsten sack». Weisth., d, 400. 

Sack, meretrix. — «Ettlieh dunt sich in 
bubenrott . . ., die andren henrken an «^ieh 
Bäck». Brant, Nsoh., 9. — «Man ündt jetzund 
wol einen tack, — der doch weder nacht noch 
dagk — arbeit oder dienen kan, — noch will 
er siden kleider han». Murner, Schelm., i, 3 ». 

— «Da öde mönehshnr oder sackl» Id., Lnth. 
^arr, 142. £to. — «Jets hat ein sack» mehr . 
kQstliche Kleider als ein frommes Weib. Adel- 
jthus. Milrin. 57 — Brennt ein Frauenhaos, 
so laafen «die «ed; heraosz» . R&thselb., d. 4 

SaeiceiL <-> «Die im Hnrhns die hat ein 
Haben oder zwen, die fie übel schlajicen. un'I 
huren sie nnd eaehen sie, und muss darbei 
Übel fressen». Gelier, mit TTssl., 147 
Das Wort ,farArn bietet die nämliche SfhwieriL'- 
keit dar wie huren (s. diesen Artikel). Man 
könnte plündern darnnter ventehn; Saehmam 
s. dii'son Artiki'I'i koninit für Räuber vor unJ 
sprüchwörtlich den i^ckman maohen für be- 
Minben ; eo bei Haner, anoli bei KSnigahofen. 



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— S91 — 



S »Qoh Frisch, 2, 140, ond Schmeller, 3, 196, and acLg, ungrlück und hör, das w echst all 
«Sackman machen». Im Holländischen ist tag» Brant. Nsch . Ö7. — «Predigt ir »ohoa 
tacken heute noch plündern; engl, to sack, den gantzen tag. — lo bUbt es nfF der «Iten 
ähnUch das franz saccager. Andrerseits sagen «o^, — diu der hirt sagt von sin kelber: — 
wir beste noch sacken für zu Boden stürzen; wer es war, sie tetens salber», Murner, Kb., 
fIrSher konnte das jetzt nur intrans gebrauchte I 21. — «Mancher äff, naeh titer tag^ — ver- 
Wort auch transitiv iihlich gewesen sein : borgf ii behalten mag». Ibid., o6. 
•iederwerXen. Niederwerfen und berauben , Sagemere, Sago, Fabel, falsches Qere4e. 
IrSaiite beides sn obiger Stelle passen, zumal ^ Sehers, 1348. — «Die sol meit haben fSat ein 
wenn huren schlagen wäre; huren heisst aber fabule und für eine sugcmere» Kön., 281. Etc. 
Aach eine Frau eine Hure sdielten, und dies i — «An kein sagemer dich kore». Altswert, 2. 
wu» gleiebüiU» die Bedentnng von «oeftwi ' Falech gcdraekfc*. sage mer. — «Bs iilwarlieli 
Min. S. Frisch. 1, 196. Es sind bt sonders nit Predigen oder <^(i^n)«r0ii, «nnder dieWor- 
eittige Verse Murners zu beachten: «Ein irow , heit». Geiler, Bilg., 64 ^. 
Wirt nimmer bass gesehendt — denn wenn , Sngen, er $eit, geseit, häufig, bes. bei Hnmer. 
mans für ein .sdcA: crkondt» ; hierauf folgt eine Sagit, Art Zeug. Saga, saia, saium, franz. 
.\uizahiuQg von Frauen die ihre Ehre Preis saie. Ducange. 6, 2i). — «Wer der ist dar 
»regt-lien haben nnd deren jede alt Sadt bt« einen tagit, der IS elen langen ist, ver- 
zeichnet wird Bei Schmid. 2^12, fadtt tSi^h koufft. . . .» 1424. Tnoherzunft, 39. — ilSn 
ferner; «der l^rrer zu Urspring ist vori^tts > bnrsat oder taaü». 1477. Ibid , 92. Etc. 
Banren Haoe en Obenzeit gegangen, bat Um | Sagman, Sadimnii machen, plündern, 
geschelniot n lauret und sein Banrenweib , Scherz, 1345 S Auch Sacken. — 1^1 ■ Vh n\< ehr n 
gehuret und gesacket» (Dimer, Kirohenvisit «mahtent »agman» zu Eom. Kön., 61ä. — Die 
von ib&S). Wenn man annehmen darf dass j Feinde «lieinnt in die bfleer nft ronbende nnd 
in der Gcilerschcn Stelle die Buben die eigenen «o^man zft mache ml. > IMl , 831. — «Wann 
iünder der merethx sind, von denen sie gehurt • man wirt den klösteru änd — und woit mit 
ud getadkt wird, so tritt dit fldiiiMUi der ' in gen tuekmam maeben . . .» Mnrner, Lnih. 
Person noch schrecklicher htTTOr* Narr, 215. — «. . . wie man sackman gern 

Sackman. S. Sagman, l wolt machen, — die klöster brechen, das sie 

Stekwla. Sebera, 1310. — Die Wlrtbe I tcraehen». Ibid., 96. — «Das sein betvnder- 
«äollent keinen tr^s^n■win oder xarhicin in iren liehe knabcn. — die gern ein sackman woltMl 
kelren . . . haben». 1459. Alte Orda., B. 1. haben, — ixhendin frembdengüternweschen». 
-> «Bs ist Saekmtin, Drosenwein, geweaserter I Ibid., 26. 

Wein». Geiler, Arb hum., 121 Saher, niasc. Binse, juncus. — «Pir sähet' 

Dasypodius: •Saekmetn, fecatum vinnm; aU i i matte», au 2iU Orten, 1285 u. f. — «Dab saher- 
per ae diphthongom scribont». In Schwaben I loeh>. Zntzendorf, 1327. 

nod Franken ist Säcker der Tresterklumpen ' Saler, franz. salade, Helm; vom raittclnlt. 
der nach dem Keltern der Trauben iibrig salerium, 8alzfass, sali^rc. — «Du sihc«i w ol, 
bleibt. Sehmeiler, il, 196. Stuinoem ist das, was wann man da sticht, wie sie Saieren oder 
aus diesem Klumpen, ans den Dmstn, noch Helm uffhaben». Qeiler, Brös., 1, 102 b. — 
gewonnen wird. Vergl. auch Lür. I «Ein Isinhut, ein Saier». Ibid., 1, 101 b. 

8acrumenthtto8chen, populärer Name des «Salhe, salix», Sahlweide. Herrad, 188. 
Tabernakels wo die geweihten Ho.stien auf- ' Salm, Psalm Scherz, 1354. - «Tr gehet 
bewahrt wurden. — «Wankein gecou&ecrierte und ir salmen». liottfr. v. Str., 1,39. — Papst 
Hostien da wer im SacratnenthüsHnf so möcht Datnasus csatte uf das man daz gloria pttri 
der Priester noch einist Mess haben, damit zh den salmen sprechen sol». Clos.. 19. 
dem Siechen das Sacrament würde». Geiler, Salter, piur. Seiter, Psalter. Scherz, 1354. 
Brös , 2, 71 — «AicnMiaiMMwläi». Hnmer, , — «DtTon sprichet der wissage an dem 
4 Ketzer, E, 6 b salter . . .* Bihteb., 9. — Es steht geschrieben 

äag. l. liede. — «Du wellest jedem klaffer i «in dem salter*. Tauler, 336 (58). — Sie lesen 
nit glonben sin sag . . .» Brant, Cato, b, 2 «. ' <vil selierc Ibid., 27 (6). — Br «leite einen 
— Wer «hört gern nüw mär und sag». Id., i »alter für sich und vani einen vers . . .» Mär- 
Nüch., 14. — «. . . do du redbt eiu grusam lein, 11. — «Der iidier der vor her Jacop 
soy, — nnd warntest vil vom jüngsten tag». ' Zwinger lit», im Chor von S. Thomae. 1418. 
Murner, Xb.. 30 — «... fing Dido an ein < Thom. Fabr. Etc. — «Also spricht Davit 
bülcho sag — zu ir Schwester . . .» Id., Virg., in dem aalter ...» Villinger. — «Wir bettent 
k, 4 b. _ cDtt hast auch alle dine sag — mit I der seiter vil nnd d«r pater netter». Prtd. 
rechter wiszheit bracht an tag». .1 Murner, Tngolts. 

d, 4 a. — «Hör an miu sag, und kanat du, Sulzpfanne, Saline. — «Eine grosse menig 
80 widerleg sie». Capito, Treger, 0, ä *. | (Salz wax) usz den nächsten aaltzp/ßtttmm ta- 

2. Gerede. — «Do ward zu Bern ein gT09sc samenbraclit». llingm., Cäsar, 93 b. 

tag — von dem geist und seinem wesen». Sam, adv., als, gleichwie. Schern, 1356. — • 
Hurner, 4 Ketzer, C, 7 «. — «Inwendig ward Wir sollen «sprechen satn der sünder sprach», 
ein grosse klag, — gar manch geschrei nnd Eis, Fred. 2, 11. — «Kr «dftt zft glicher wise 
kleglich Mjr>. Id., Virg., F, 2 b, — «Undisteiu sam ein wiser meister». ibid., 2, 3. — «Sie 
iiTOii>e sage und ein gemürmel worden... steltent Bich sam wereattonb».Bmttt,BottnkT. 
von im». Brunfels, Anstoss, 10 b. Wack., 2, 1099. 

3. Sprüohwort. — «Noeh der alten sprnoh ' Samenen, Samen, sammeln. iSoherz, 1356. 



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— Die Vögel «satnmenent nflt in die ßcLürr» 
Tauler, 27& (48). — «Wo sieh zwene oder 
drie in minem namea geaameiU . . •> Kit. Pnd., 
1, 79. — Die Äbtissin von AndlanhatsiiKintz- 
heim einen Keller, «der ir im win ud zins 
mnene». 15 Jh. Weisth.« b, 400 Bttt. — «Sie 
Banden über al ir lant — Und Bametent ir 
ritersebait». Gottfr. v. Str.. 1, 25. Etc. — «Er 
MNMie eia michel here*. Glos., 40. Etc. — 
•Do Hametetit sieh die tos Carthago». Kön., 
384. £(0. 

Skttentbftft. fnsgtiftmnit. Sehen;, VSß^. — 

Die Hub-T sollen «den zinsz samti\ilxafftVich 
and mittenander genczUch zinfien». Wattwiller, 
1897. WelBth., 4, 190. — Alle ^wamumthaft 
und ieglicher ins besonder». 15 Jh Alte Or h 
B. 13. — Hat Jemand «saitz, das er »ammmi- 
liio^ ▼erkovffen vil . . .» 16 Jh. IMd.. B. 98. 
Etc. — «Er was anch darin besehib. das er 
einem noch dem andern beraff und sie nit 
«ammetika^ oder alle sammen ein Mols IVr in 
Hess kuniin II. f'rr iler, Post . 3, (i4 • ; Passion, 
22 8.— «Sie &eind «amtneiUAff^ zu dir kommen». 
Wimph.« Synod.. 8 b. 
Samenang, Saminng Scherz, 1356. 

1. Versammlung. — Morgan hatte «geboten 

— eine starke tamtnungt*. Gottfr. v. Str., 1, 
22. — «Zft Mentze was ein gespreche und ein 
«omenMiMe der pfafheit». &ön., 431. £tc — 
Ein OeiBtlieher sollte predigen «in einer 
snmenunge der bischoffe». ^liirlein, 31. — Eine 
Nonne betet für ihre verstorbenen Eltern : 
«ffige sy 7.6 der himmelschen $amhtng». Ge- 
bete, 15 Jh. 

2. Klosterconvcnt — «Der abbet und die 
gammemmge von Nuwenburg». 1294. Str. Bez. 
Arth. — •S. Franeiseos, S. Dominicns . . . haut 
irc samenungen . . . gestiftet nt cremeinsamc». 
Claus V. Jilov. — «. . . In disem urteile cn- 
meinet man nnt daa man ttppige rAeheloae 
lüte in der samenungcn mit nrff>ilen sfille, so 
vergienpe geistliche zuht». 1 auloi, 27 (Ü). - 
Wird die Abtei von tiasmünster «ledig, und 
wird die samenunge krieijrhaft . . .» 15 Jh 
Weihtli., 4, 84. — «Diu priol oder priolin 
oder din dbenter in der samnunge». Uw^o v. 
Ehcnh. — «Die prelaten (Yorsteher) diser 
gamlung». Gebete, lö Jh. 

IL BeginenTereia. — «Die H mi mem m ffe die 

man nennet zum Offcnburc: . . • '^Vnrrn man 
eine pfründenerin in dieselbe sammenunge en- 
pfehet . . .» 1465. Cod. dipl. praed 

4 Zusammenrottung-, Bande. — «Dlegeselle- 
sehaft and §ammmunge» der Engländer. 1362. 
Cart de Mvlh., 988. 

Sammergott. — ^Sfimer Cot. es ist war!» 
Geiler, Emeis, »1 • ; äünd des M.. 21 «. — 
•Stmet Oüf$ LnttfT, dn entgest mir es sein 
niemer !» Id., Narr., 172 •> Sanier, eit' .*ani 
mV, eiUptisobe Betheurang: so wahr mir 
Oott helfe. Waefcentagel, wörterb.. 948. — 
«Ach sammergot, lieber nachbuer Steffan, ir 
müsaen ab disen krütera baden». Fries, 57 b. 

— «Margraff Heinrioh Jötkaamrffot», Adel- 
pbus, Barb., 9 ». IlerzoEr Heinrich X von 
Baiemi« dem diese Formel golkufig gewesen 
M iaiB MMm. SohMllMr, % 906. 



Sandeht, sandig. -> •Bau 
Innenheim, 13U6. 

I «SandryoB hotte», Suidelholx. 1490. Alte 

Ordn , B. 2 

j iianfte, suavitas. Sanftheit, Süssigkeit. — 
j Es «gebirt in im ein ewige Scmfte vnd Heitere 
I des Gemüts». Geiler, Selenp., 197 b. — «. Per 
I da sucht die lanter Barmhertzigkeit Gottes, 
I nit besundrc Guad der Sanfte*. Id., Irrig 
Schaf E. 2 1; Post.. 3, 91 b. Etc. - «Die 
Sufißie der halben». Id., 3 Marien. 17 t>. — 
«Was du vor in grosser Seiiffle und mit grossen 
Früden hast gedon . . ., da« wärt dir Minaoh 
saur*. Ibid., 16 ^. Etc. 

I Sangwin, rothgefärbtes Zeug. Drap de 
sanguine, Ducange, 6, 60. — «2 seh, zwegen 
beginen zft vertrinkeu, die brohtent deme 
I werke einen mngwinen mantel von einre 
; armen dohter» 1414 S Thum. Fabr. — «Ein 
I »angtoiner maotel mii cime wissen lemberin 
I fftter». 141& Ibid. 

Sappen, zosamraenraffcn — «Und lutrt wie 
er müg grus.s Gut zusammen sappen». Geiler, 
Poit., 2, 51 «; 4, 9ia* — c . . Ali man in 
eim Schiff timt. wann man 7.n Land will 
faren, so /üchtman die Riemen ein. und tapp^ 
jederman zu im sein Bärde und w as im n- 
gehört». Id.. Narr. 30 f»; Brös , 2. <». 

8ark, plur. Serkc. Sar^^ Scherz, 1361 — 
«fibrc, sarcophagus» Herrad. 190 — «An dem 
sarke», Feldname, Mölsheim, 1334. — »Zft 
Serien*, 1372. — «Ein grap mit zwöfren 
aerekev*. Nie. v. Laufen, ms. — «18 drige 
serke ufzähebende bi dem vihesteine». 1417. 
S. Thom. Fabr. 

Satt, fest, sicher. — «Der satte gang» eine« 
Pferds. Wimph.. Chrys .5 b. — «Ein lebf»r ist 
ein gatte harte kost, die gar vest ist». Adel- 
phus, Pat. Nost . A, 4 b. _ Christen «sollen 
mit MUttm dapfferen dingen umbgon». Zell. 
P, 4 a. — «Wollest . . . wider antwnrten, wo 
du etwas satter gegenred hnbea magst». 
Capito, Treger, B, 4 ». £tc — «... ein sott 
sighafftig die warheit ist». Hedio, Ablenung, 
b. 1 -- Missbräuchc «die noch in irem satten 
brauch stond». Ziegler. Niessung. C, 3 b. 
«Satte, eanittmm», Korb. Herrad, 187. 
Sattiing. Siittisjuntr. Benecke, ü. 2, f8. — 
«Die sattung des magens ... die der mensoh 
entpfane-en hatt von eisen nnd von trindken». 
Traui;,] A. 1 b. 

Sandiütel, soaehas a>per. Kirsehl«, 1, 40S. 
— cSeariola, »ewdüM». Oersd., 91 b. 

Sauxteig, Schwoinsf^II «Per dich bo- 

schlüsi» in ein Sumteig und du wüestest daa 
dn ewiglich darin soltest sein . . .» Oelier, 
Ev. mit T's<;I , b. — In einer fikrhtcn 
Haushaltung «die Tisohlaohen hebt man selten 
nff. die Kflehfn sieht alt ein Satnteiff: Id., 
.\rb hum., 100 b. 
. Xier Ausdruck war scbon im Mittelalter za 
|6trae»bnrir im Oebraneli; Baeypodint nnd 
Göll haben ihn nicht mehr ; doeh 6ndet mmm 
, ihn noch im I8«a Jh. 

' Sehnbab. — «Panlne ron jm selb nnd an- 

dem schreibt : wir seind wie ein köriiT ^Keh- 
richt) nnd ;^edermans so^a^ worden» (1 Cor. 
'4, 19), Balwr, VaraitirM »• 8«. ^ «Wir 



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- «9« - 



wiUni gleioli dein nuren sein und deins 
gteieken $6kaM: Capito, Tregor, F, 1 b. — 
«Wir mögen wol der weit tchabab . . . sein», 
id. Carisk, a. 2 — Wir siml «yederuftu» 
Mii&ad». Hedio, Ablen., b, 2 b. — «Yerglss 
mein nicht, so soll es sein Bisz eiullicli 
wir der Weil »chabab ~ 31it i^ ridea werden 
fle^rt ins Grab». HoehKeit^'odicht, 1689. 

l'ie Stelle Jes Paulus, wie liutzer sie gibt, 
ist der ersten, 1622 ersctiienenen Au8|^be von 
t«then Nevem Testament entnommen ; in den 
spätem ist Schahah Jurch Fegopfer ersetzt. 
I«tii»r eeJieint Schabab für liebräiscli geiialteA 
n ha^n; in «Iner UebenetEaniT des tl9en 
Psalms (s 1 et a., 4") bemerkt er zum U fen 
Vers, wo er Kericli (später Soblacken) schreibt; 
•das hebrüsek Wort Sekatbab ist datttseh 
worden, und liei- t verworfen Ding, als Ke- 
rieh, Solüacken, äpeue, äciiaoni, äpreOt Tre- 
stem eto., nnd laut also: du hast sia sdüMt 
wie das Kerich. und was vederman weg-wurfft, 
das sie nichts nutz synd denn Temme (Dämme) 
and wova mit jn an flUlen, da« man ttber sie 
lanfTe ; wie wol sie vil anders wenen, als 
sein sie allein ausxerlesen ; sie sein sduUfob». 
fe b, 4 ^. Das Wort soheint erst daieh Lathen 
T^ebcrsctxung ins Elsass prekoinraen r.u sein ; 
früher habe ich es nicht getuuden. Benecke, 
% 8, 00, hllt es nr den zum Substantiv ge- 
wordenen Imperativ von abschaben, «Bezeich- 
QQDg dessco d&H man nicht haben will, ab- 
weist». Aahnlich SclunaUar, 9, 869, nach dem 
der Imperat. ein Adv. geworden nnd figürlich 
bedeutet «am Ende, zu Ende, zn Gründe». 
Ob es ursprünglich ein Imperat. war, lasse 
ich dahingestellt; jedentalU kommt es von 
abschaben, wie wir nueh heute von einem 
abgetragenen Kleid sagen, en sei abgeschabf.. 
Der Sinn i»t, wie Scherz, 1866, richtig deutet, 
despectui esse. Der griechische Text hat 
r£p*6r|]ia ; dieser Aosdraek ging in die Tul- 
gata über, und wurde überhaupt im Mittel- 
alter gebraucht für alle Art von quisquiUae, 
sordes. Ducanges, 6, 906. 

Schabe, Motte — «WiMlent üch Schätz 
machen im Himmel, du weder der Rost noch 
die Bthaben sie mögen \ ertzeren». Geiler, 
Post., 3, V9«; 2,4«; Emeis, 00 b. Etc — 
«Die schaben letzen die woii». Wimph., Chrys., 
4 b. 

Scliabet. das was man von etwas ab<:ch;)bt 

— *SÜKif»'t von einem rindshorn ...» «Htrls- 
hornschahet Qersd., 99 ». — «Hclffenbein 
«cAaöcf>. Brunschw., Medic, 177 — Char|)ie 
wird geinacht «von reinem uduibet vun altem 
weichen leinen tnoh». Id , Chir., 38 b. 

8ac1i«Mi auf Raub ausgehen, lig. zu ge- 
winnen öuelieu. Scherz, l;t67. — «Gevederc 
»dkichblicke (Isot'si — Die fingen dn snedicke 

— Schachende dar nnde dan» Gottfr. v Str., 
1, 161. — «Ir hcry.e und ir ougcn — Die ' 
idhadhsMi» vil toug^en — Dnde liepliolieii an 
den man» Ibid.. 1, lü.^. 

S»chacher, lläuber, Scherz, 1367. — «Er 
ll «ia diap gewesen, oder ein Schacher, oder 
ein morder ...» Eis. l*red , 1, 23(i. — Paulus 
sagt: «ich bin in angest gewesen von wasser, , 
▼aa tdmektm . . .» Ibid.« 9, IIA. j 



SehactuMbel, verdorben : Sehateabel, so- 
gar Schitfzaiprel, Schachspiel Scherz, 1368. 

— *Schaeabel, Bcacarium». Herrad, 185. — 
«IIa er in die itemeoaten luun, — Brangäne 
ein stAadunM nan . . » Gottfr. y. Str., 1, 
186. Etc. «Do mähte ein meister das 
sihochjtabeiapü, . , . Dis Hkochgabelspübret 
was vtereekeht . . .» Kön., 981 •Sdndt' 
zabehpih. Altswert, W). — «Das schaftabel- 
ifiü . . . vor der etat tzft Trojo erfunden 
ward», (^nldia Spil. 4. - «Das tdMjJ^ayel ist 
also geordnet das zft dem spil geliüront 16 
stein von der einen parthej und 16 von der 
aadem». Ibid.. S. — «5dloifraftel>, vom straasb. 

Mapistrnt erlaubt. 1447. Alte Ord., B. 28. — 
<£s ist uff Erden wie in dem Schochtabeif do 
baraabt einer den aodem and stot einer an 
einer Stat du ein andrer M>Tr Fton : ]>'t7. so 
nimpt ein lütter ein Feiideu, jctz »u uimpt 
ein Fend einen Ritter, ein Alter nimpt em 
Bocb, stell sie an sein Ort; wann las Spil 
oss ist, so stosset man die Stein alle in dn 
Sack, da ligen sie ander einander on Under- 
scheid, dann das der Kunig ctwau ?.u dem 

I ailerundersten ligt». Geiler, Arb. hum , 18Ü b. 

I Narr. 16 K steht fehlerhaft SdhaffuAd. 
Murner, Ulensp., 86. — In Baiem hiess das 
Mühlenspiel (Neunerstein) Sehafzagel, Schaf- 
sehwans, eiae sonderbare Umdeutnng dee- 
schon frühe unverständlich gewordeneniSdkMA- 
sabel. Schmeller, 8, 334. 
Schad, adj , compar. Svhader, sebftdUeb. 

— «Es ist niemer schader dem Ackerman denn 
so man im den Somen verderbt; ein Sester 
vol ist im «ethofbr dann wann man im drie 
Viertel nem to ee gaweehst». Qailer, BUg., 

167 

Schadeber, schädlich. Scherz, 1869. — «Ein 
olosenerin solte also leben, obe es hnsrhehe 
das ir alle oristenlicUe reht underzogen wurde, 
das er ir noohdanne gegen gottc nüt eduuUbtr 
were». Nie. v. Basel, Bek. Taul., 59. — * . , 
d&a dib schadeber loch und für zerginge». i£ön., 
}28. 

Schaden, mit dem seltenen practerit. conj. 
schied. — «... das wir der narren uns ent- 
lieden. — uff das sie ans nit weiter seMNlsn». 

Murner, Nb.. 4. 

Schaffen, mit dem seltenen praeterit. conj. 
schief, für schaffe. — «Man sebalft mit einem 

i^nti II Wort — vil me nutr, an allem ort. — 
dann maa ietz schief mit bertigkeit». Murner, 
Nb., 159. — «Lieber schelm, sd!MM#sl« dM 
dein . . ,» Id., Schelm., f, 1 «. 

Sscbafhns, ScUatstall. — «Wer uüt inenget 
durch die tür in das seha/hu» . » . der ist ein 
diep». Tauler, 106 (21). 

«Sehaf!stij!^c, caula», SchalstalL Herrad, 1^4, 
Schaft. Brett in einem Schrank oder an 
einer Wand, um etA\ as darauf zu legen. — 
«Mau Ici;t den iladen auf einen Schaft . . . 
also unser Flad Christus ist gelegt uff den 
obersten Schaft des Himmels». Geiler, Schiff 
der Pen , 112 b; Bilg., 219 ". — «... So habtu 
deine Fentterscheft und Benck voller Papir 
gefüllt». Id., Narr., 15 b. — «Die schafft in 
den heuseru stond auch vol blatten». Hedio, 
Zelmden, 0, 9 



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- B94 - 



Schaftben, equisetom. Geiler, Bros., 1, 62 ^; 
S, 80 >. S. Kaigmwadd, 

Schafwescb, (kr Tcicli Bethesda beim 
Sehafthor ; Tränke der Schafe. — «Düe <ScAa/- 
we$dt ward genant in krieehiseher Sprach 
probafi I i Piscina, a probaton quod est ovis 
latinet und in hebräischer Sprech BeUiaaida, 
qnod est domai oviam; iek nenna Sdufioesdi». 
Geiler, Post., S, 87 *; 8 Msrien, 38 Emtia, 
60 

Sebalk. Sehens, I37S. 1. Alte Bedeutung: 

Knecht. — «FAver lust uml invpr l^-»bcn, - 
Die gebet ir und habt gegeben — Ze schcUken 
mde Btt eigen». Gottfr. Str., 1, 86. 

2. S'p'^tf^r und heute: listiger Mensch — 
Der Biächof von Mainz «der gar ein listiger 
und ein achaig was». Kdn., 417* Eto. 

Schalkebt Schalkhaft, listig, triig-erisch. 
Scherz, 1374. ö. auch teheUdich. — «Die leiden 
»«gen eint MMfctfMe». Tauler, 464 (80). Etc. 

— «Der bösen gciste schaUcehte behendikeit». 
Nie. V. JJasel, I9S — «Alse denne der berre 
g^ar weltwise und schalkfhte ist». Ibid , 87. — 
Eitle Vorwände sind «alles der sehalghaftigm 
naturcn behelf mit des tüfela rot». Nie. v. 
Basel, Bek. Taal., 59. — «Bin ouge ist Mibal»- 
haft». Eis. Pred., 1, 84. 

Schalkeit, Listigkeit, Betrug. — «Die achal- 
■ Jceit die sii (die Teufel) darzft kerent>. Tauler, 
41« (72). — Bonifacius VIll «kam mit tehal- 
keit an das bob(^stuni>. Kou., 577. — Das 
Städtchen Wan<;on gewannen die Engländer 
«mit schaigkeii and nüt mit gawalto». Ibid., 
818. 

Schalken, betrügen. — «Die liebe . . . 
achalckt nicht». (I Cor. 13, 4). Hedio, Ablen., 
b, 3 Hohenlohe. C, 1 «. 

Sehalkhftftig, trügerisch, boshaft,Bö8ewicht. 

— «Also ist erfüllt "worden die Geschrift die 
do spricht: und mit den Schalkfiaftigen ist er 
geachtet worden». (Jes. 53, 12). Geiler, Passion, 
E, 3 Etc. — «Ein unnützer schalchluifftiger 
kaecht». Zell, F, 2 ». — «Der sctuUcfdmßtig 

E fennig, geitz und eigennutz». Trübel, Lob, 
. 1 a. _ tScfuUeklu^tigkiteh bandeln». Wurm, 
Bai., b, 3 a. 

Schalkhaftigkeit, Bosheit. — «Denen die 
in der acfialckhafftigkeit ircs fursats beharret 
haben, würt die hell billich verordnet». Wimph., 
Chrv.s ,, 7 a. 

Schall. Scherz, 1874. 1. Lärm, Jubel. — 
Trinker, die «worent an grosseme aehaBe». 
Märlein, 8. 

2. Böser Bot «So werden wir alle — 
Ze spotte und se «efkolfar». Gottfr. Str., 1, 
174. Etc. — « . .das du icman durch vientschaft 
se böser rede brohtost und ze g^halU», Bihteb., 
61. — Ketser traehtoton wie sie einen Pre- 
digermönch «z& tchaüe mügent bringen». 
Märlein, 11. — Verfehlt sich eine Frau« so 
bringen die andern sie «zft «dkolb vnd sft 
Fr],iup!cn.. Eis. Pred., 1, 240. 

Schalten, schieben, etossen. Scherz^ 1375. 
~ «Sns worden dar gaehtäien* Kwei Sehiffs. 

Gottfr. V. Str , 1. 94. — «Tristan, ir nicistor. 
do gebot — Daz man ze lande schielte» die 
SeUffo. Ibid., 1, 160. — Bin Fioss «»be don 
grien sdhottm». Kön., 690. — Der llsobor, 



der «£aren oder schalten wü» vom Ufer. 14 Jh. 
Alte Ordn., B. 12. — Ein SehifT «vom lande 
schalten». Kembs, 1.^83. Burckh., 145. — «Er 
hat das Schifflin ein weniglin lossen von dem 
Land Mftotten in den See binin». OeÜer, Post., 
I, 82 «; Schiff der Pen., 103 - Der Stein 
«ward alwegen nebenuss geschalten und ver- 
worfen». Id , Post., 2, 48 b. (— Eine Frau 
sprach zu ihrem Mann: «dein Vatter und dein 
Mater werden gantz unlustig .... so wolten 
wir sie roeht von nns «dWitten*. Id., Ev. mit 
ÜBsl., 195 b. — «Warum wolt ich die schelmen 
beschweren, — so sie keieer, künig halten, 

— mit würde nlF ein kilssen «eftattenF» Mnmer. 
Nb., 61. — «Ich hoff mich so redlich zu hal- 
ten, — das sie mich witer werden schalten 

— nnd dmff sn grüsseren oren setKen». Id., 
Oeuchm., c, 1 b. _ «Die feind ! n an die por- 
ten stiessen — mit bäumen, die sie schaUen 
Hessen». Id.. Virg., z, 1 

<Srh»mc, larvg». Horrftd, 189. Sehen, 1998. 
Vergl. Schiern. 

Sehame -> «Ein tdumu Mndor sohranse« 
schüre». Knörsheim, 1310. — «An der schäm». 
Nieffern, 14 Jh. Wangen, 1311. — «Aji 
stamme*. Mutzig, 1319. — «In der st^ammm: 
Bibel nheim, 1326. — «Ein acJumacker, sehatn- 
tnenacker»^ mehrmals, 1309 u. f. — «Das 
schammtuXmtt^ Ingmarsheiro, 1311. Eto. 

Schamelich, Schemelich, schmählich, 
schändlich. Scherz, 1375. — Er trug «die 
aAameliche bnrde». Qottfir. v. Str., I, 54. — 
«. . . in der swerestcn, schemeliehesünt pin- 
lichesten wise*. Tau 1er, H85 (66). Etc — 
«Lftge nmbo dlob und sich an wie si die 

Sottes geben so schemeliche und so schentliche 
Irt&nt». E. Merswin, 9 Felsen, 30. Etc. — 
«Man nnd wip alsc gar schemmdidie und alte 
gar schentliche mit ircn kleidcrn jEfonde sint». 
Nie. V. Basel, Bck. Taul., 47. Etc. — 'Schern' 
meliche ding». Eis. Pred., 2, 21. — Bitter «soUait 
sich schämen aller unerlichen und schamliehen 
ding». Guldin Spil, 30. — Solche «die ir eigen 
Altern . . ., das doch schamlich ist, lassen 
beticn». Geiler, Dreieck. Spiegel, DD, ib; 
Pat. Nüst., C, 1 b. Etc. 

Schamper, schandbar, schändlich. Sehers« 
1875. — Der strassb. Rath ^•^'rl>ictet ««cAam- 
per lieder» zu singen. 14V L .ilaud. u. Ordn., 
B. 8. — «Ettlich mannespersoncn, die gote* 
vorcht nit habent, tragent unerber tchampere 
cleider». 1493. Alte Ordu., B. 2. — Die Aus- 
sätzigen «Süllen nit schamperlieh reden von 
unküscheit». Gutl. Ordn., 152. — «Lügen. 
Stelen, den Leuten ir Eer abschneiden, ödere 
schampere Wort reden». Geiler. Post.. 4, 18 1», 

— «OvidioSj dw[$champere Lerer ...» Id., Narr., 
Ifil «. — «... Darumb recht in unscrm 
Tiitächen heissen sie schamper, schantber, ale 
geberen sie Schand». Ibid., 143 Etc. — 
«Wöst, schamper wort . . .» Braut, Nsch., 
70. — «Wer kan der aller schatnperst sin, — 
dem hättet man eiu glas win». Ibid., 71. — 
«Sit das der pur ist nhamper worden ...» 
Mnrner, Nb., 261. — «Der sclxampern lieder 
sind so vil, — die man zu kirchen singen 
wU». Ibid., 79. — «Je tekamwer ieti;, ie bei- 
lers ist». Ibid., 91. Eto. — «fir bat aiali gehfti 



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vor tchamj^em und onzüchtigea excmpeln.» | w&rXel geben alweg ünok drei». Frank, 
Pult 14. ~ «Naehred und «dkainfMr red». ' Spriehw., 1. 14 *. — «Da Iiast gcthon als die 

Hohenlohe, C, 2 •. Spiler tliund ; ee si hitzig werden, so gond 

Basjrpodiias : «'cAompcr, scarrilis». sie sitlich daran, ein Pfennig «oblagen sie in, 

Sckuibelat, Sohamblat, Art Seid«Mtoff. ^ nnd einen naoh dem andern, und wiesen wie 

Beneckc. 2, 2, 80. — «Eine tttniea «dkonMol.» . vil sie schlahon. Aber w ann sie drei oder 
lälö. Str. Urk., 3, 268. ' vier SchanUen verlieren, so siosseu sie es 

SdundbArkelt, SehändlieUteit — «Bs ist einsmals anbin». GMler, Sv. mit üssl., 76 *. 

ilas der Monseh . . . sich zeuhet uff Schattt- Das Kartenspiel, die offene Rausch oder Rauss, 
berkett des Geinntes, off Unzucht der Ge- hiess auch die SchauU^ weil dabei gleichfalls 
denek . . .» Oeiler, Selenp., 192 b. Etc. Alles nur Tom Glück abhing. S. da« Wort 

Sch:\THieI. Schandelkertz. Schandellicht. Rausch. Aus der oben angeführten Stella 
<iäb traaz. chandelle, Talgiicht. ächerz, 1375. Geiiers sieht man woher der Ausdruck «ia 

— «8 seh. 4 ^ wnb iAanddn in den refen» die SAemn seUagen» kommt; vom Oeld, da» 
tal». 1410. S. Thom. Fahr — «Als die bösen man beim Spiel einsetzte, sagte m^n. ^vird 
Buben ein Liccht etwan machen uss einem eingeschlagen. — «. . . Dieselben niusst man 
Mbschnitz und setzen ein Stumpfen von einer in die Schantz scblahen und daran wagen>. 
Sthandel daruff». Geiler, Ev. mit üssl., 202 »». Geiler, Sünd des M., 79 — Die eitlen Wei- 

— «Nimm das E.vcmpel au einer Schandel- bcr suchen et p|)igki;it in Kleidern und halten 
herUe»\ wenn du ein SchanddKeekt uff- 1 vil daruff, Ja so vil das sie Gott in die «Sdlonte 
steckst . . .» Id., Brös , 1, 105 a. — « So schlahen, sie achten nit das sie Gott erzürnen», 
bindet man etwan . . . drei SehandeUichUr lA.^ Narr., 131 ^ — <Als sie hübsch was, 
sesammen. da löschen sie nit alsbald*. Id., | da bet sie auch irer Schants gelagt und daruff 
Ev. mit ''.^sl., 202 «; Arb. hura., 14. ». <,'esTiffen». Id., Ev mit Ussl., 142 8. ^ «Wer 

Scbaudeutuaser, Sehandfleckanstreicher. — hohen dingen stellet noch, — der musz die 
Marner. Nb., 61. |sdWmtf oneh wo^en hoch». Brant, Nsch., 26- 

ächank. S. Schenke. - «Wer gelt bririLr (zum Spiel), der lug wol 

Schana, masc. u. fem., Art gemeiner liuck der schantz». Ibid., i6. — «Ein jeder lug vor 
wie die Bauern ihn tragen, zwilchener Kittel, siner schantz, — ee er sorg wie ein ander 
Scherz, 1376. — Der Hünzkneoht erhält im dantz». Ibid., 69. 32 42. — In der Kirche 
Sommer «einen schatUs;*. 14 Jh. Urk., 2, 24!). »oU der Gouch «siner schantz lugen, wie er 

— Der Klingler des Gutleutehauses erhält «ö brieffly der geuchin in den stul leg». Murner, 
sch. fdr einen schantz*. Gutl. Ordn., 179. — Tfeuchm., e, 3 ». — Adam, als er den Ajifel 
Eine Frau klagt, man habe ihr gcnumnien a^s, «ein grosse scAanf^oi iibersach*. Id., Bad., 
«ein nnweschml«». 14öl. — «Keme ein grosser L. ö K — «Sie het den arsz in die svluints 
herre zft dir ... und hette ein ÄCÄcHZf/in, geschlagen» Id., Selielm , g. 2«; Nb., 127 — 
ein gipttu, augeleit ...» Nie. v. Str., 262. — «I>u gewinnest du kein schantz, — Wie wol 
«Ein herlich Person als ein König ist, dem der würffei stot so ganta — Uff dem esz . . .> 
zimpt ein köstlich Kleid zu tragen seines Adelphus, Ludus novus — «Ein jeder Ittgt 
Stands halben, und nit ein Bauernschante». seiner scfuintz nnd hangt flei6i>ig eignem nutz 
Geiler, Sünd des M., 4 i>. — «Sie leiten zwil- ane» Id., Rhodis, G, 3 b. _ «Müssen wir 
ebene Seck oder Schäntze an and thetent dann, unsere guter zu erlangen, die seelen 
g:rosse Fenitentz». Id., Post , 2, 109b. — «Der darzu auch daran wagen, so vil eilender con- 
ti o ist din eigen lands, — von dem nini für scientzen in die schantz schlageti» ? Zell, n, 
ein rock ein scAant?. — landsman schantzman 2 «. — Sein Seligkeit in di» sdimtz schlagen», 
ist das wort, — das ich hab von den alten Butzer, Dass Kiem., b. 2 b. — «Unsere vätter 
gehört». Unrner, Nb.. i'JS. Schantz ist hier haben die »cAantt flbenebea». Bnnf.<, Zehn- 
aich t Chance, wie Gödcke meint. Agricola, : den, d. 3 ^. 

26 >>, hat das Sprüchwort: «Landsman, Schands- Ooll, 296, im Kapitel de Indis, bat: «Jaetns, 
man, weistu was, so schweiire». Schandsman l in AVnrf, Schatit;» 

ist der der die Schande des andern aussagen Schanzen, Hasardspiel treiben. — «Das drit 
kann. Mnmer macht ein Wortspiel ; er will spil ist «cAantsm» (würfeln). C^nldin Spil, 62. 
sagen: nimm vun deinem Landsmann auch Schapel, franz. chapelet Kranz. Schert, 
das Geringere (die üchatUz) als ^twas Gates 1 1877. — «Von einer linden er do braeb — 
(Roek) an, — «Der Iciinig von NiniTe dettiZwei schapet wol gelonbet». Gottfr. v. Str., 
sich kleiden in ein sacJcschantz». Bronsebw., ' 1, 4ti Ktc. — Kein Bräutiu'am soll .seiner Braut 
Post., 5 o ^sackförmiger Kittel). . «ein schappel hoher kouffeu danue umb It» Pf.» 

Senans, fem., das frans, ebanee, von ebeoir. Urk., 2, 188. — Sie hatten «rote ro$m»elMppel 
iUlcn. niiltelalt. cadenlia, Fall; .speziell Fall ut' irmo houbcte». Nie. v. Basel. '2i:l — <l{er- 
4er VVürfel bei dem Würfelspiel} überhaupt, lehte schajt^in und krönen». Jüngstes Ger. 
euieheres GUiok. Sehens, 1876. — «In dvbte — «Krantz nnd »eitapd, nnd was zA dem taiia 
diso schanze — Vil wol nach sinem willen . . . gehört». Giildin S|dl. 71. — «Wore es 
vesen». Gottfr. Str., 1, 91. — «Dir (Maria) das ein biderman sein kind beraten wolt, daa 
Ttel vom bimel ein selig sdWmv. — Da hast ^ mii^ er wol hingeben wa er bin will, einen 
das spil gewnnnen». Mj'st. Heil , 15 Jh. - knabcMi mit seinem schwert, ein junckfrauen 
Christas «will uns halten was wir im in mit irem achapei». Molkirch, Ib Jh. Weistb., 
sein sdlottto aeblagen». Gnldin Spil., 57. Ete. 1 1, 690. — «Manie wnaneklieh »chapelekm 

— «Er kau kein bito «dbmif werfven, lein [ Von blftmea ...» Gottfr. Str., 1, 19. — 



«Das lorschapelekin», Lorbeerkränslein. Ibid., 
1, 60. — «... Da bot im der kani^ ein grü- 
ne» schappeUin». Glos., fi4. — «9-.f umb schep- 
mUn». 1460. S. Thom.Fabr (zum Aus*.climücken 
aer Kirche). - - «Die kint die liettent lieber 
das man jn ein grien scheppelin ufsHtte, denne 
das man jn qwehet mit loagen». Hcuxr. v. 
OffeDb. — «Ein SdUtppä ist bald gemacht 
wenn man die Bluracn bei i'iiiander hat». 
Qeiier, Post., 3, M o. — «Wan ciu Keiser ein 
Streit gttWAn und wider gen Kom zoch, su 
macht man im ein Trimph und salzt im uff 
ein Schappci von Lorberbaum». Id., Arb. hum., 
4Sb. — Venus «was geziert mit eim Jiosen- 
schappeU. Id.. Narr.. 44 ^ — « . Mit wol 
geblümten schappelen» iiiiigin.. Ca^ar, 114 b. 

— «Ingrun (vinoa), vUen wol bekant, daramb 
da» man schnitt darnsy, machen ist, so man 
zu dem dantz gat». Bruns-chw., Dist.. 76 iJ. 

Dasypodios : *Schappel, Corona». — Noch 
hie und da in SüddeatMtaiftnd bei dem Land- 
volk. Schmid, 448. 

«Schayer, vellus», Fell. Herrad, 187. — 
*Et Wardt sich herablassen wie der regen 
auff das schäpper» (Ps 71, ß). Nachtig.. 
Psalter. 177. — tDer scMpper Gedeonis, auff 
den das taw am ersten aliein fiel* (Jndio. 6. 
87). Ibid., 178. 

Stshapper. Scbapler, Scapulicr. Scherz. 1377 

— cEtUoh liit soheni wie daz prediger in 
irieen roeken nncl sehappem . . . nf den kilchoff 
giengeut». J Meyer. — Mönche sollen nichts 
zu eigen besitzen, «es werent rocke oder 
ttitapptrme . . .» Glans t. BIot. Nie. v. Basel, 
70. — «Das man dir ein Weil und ein ScJiapper 
uffthut». das macht dich nicht zar Nonne. 
Geiler, 3 Harieii, IIb; Pred. n. L., 8S «. — 
<Was Winds (der Eitelkeit; durchweht den 
Äpteo irc soidine Sehäpler und subtilen reinen 
Knteent» Id., SeW der Pen., 40 i>. 

Schar. 1. Abtheilung; eich scharen, bei 
einer Abstimmung. Scherz, 1878. — «Wenn 
man in eine gedinge ist und man sicli «dhomt 
wil . . ., PO s; t nicman an die schar f^ow dnrch 
bette wiile oder durch früntsobaft». 14 Jh. 
Alte Ordn., B. IB. — «Es ist in offenem gedin^ 
erkant und ist onch mit der schar g-ewnnnen 
. . .» 1447, Ibid , B. 12. — «Drei schar der 
|»ferd sie hetten gemacht, — drei haabtleut 
men da erJiicht>. Murner, Virt;-., F. ö b. Etc. 

2. Uerde. — «Ein herdt oder echar schaf 
ist ein versamlnng' nsz vilcn houptern«. Mur- 
ner, Instit., H» n — Der Wolf «ein schaff 
friszt Uäz der schar». Id., Luth. Narr, 84. 

Scharlach. 8. Scharlat, 

Scharlant, nach Schmeller, 2, 459, Land das 
nicht gepflügt, sondern mit der Schar, dem 
Spaten, umgegraben wird. Pfettisheim, 1275 

Scharlat, Scharlach, scharlach. — «Per 
schar latburne». Strassb., 121)5 u. t. — •Scftadui 
töch von Gente». 1401. Tucherzunft, 21 b. _ 
«iSc/tar/acA.gallitricum». Qersd., 91 <>. Salvia 
sclarea. Kirsch!., 1, 627. 

Scharre, Fets» Gestein. — <Ze scharren: 
Nicdt rhausbergcn. IR .7h. - «Zft scharrifn*. 
Zehuackcr, 131b.— «Inder »c/«örrc«». Eck wers- 
keim, 14U6. 

Seharren, leherrea. — «Daz hondelin . . . 



sdmr iii daz ertrich». Nie. v. Laofsn. Nie. t. 
Basel, 59. — «Do ging er uf einen ackcr mit 
rüben und teharre ein rnba und as die». KAa«, 

4Ö2. 

Sebamdi, Sohemieafer. Scherz, 1380. — 
«jS^c^scu^, novacula». Herrad, 186. — Schärfer 
«danne ein scharsachp. Qottfr. v. Str , I, 125. 

— «Ein scharpfen scharsach». Tauier. 378 166). 

— Man Süll geduldig sein «onder dem schar- 
pfen schar sadi des leidens». Ouldin Spü. -K). 

— «Es hilft nit, ich muss mit dem Et/[inlver 
daruff farcn und etwas mit dem Scharmch 
hinwegschnciden». Geiler, Ev, mit Ussl , .16 »; 
Narr., 55 a. Ete, — «Deine zung ist bcliar|iff 
als ein scharsach*. Wimph.. Synüd . 7 — 
«Deine zunge lial w ie ciu&ckarff «c/iaraaf/j ;lr^:li^E 
gebraucht». Nachtig., Psalter, 130 «Dus 
gotswort schneidet wie ein «eAoraacÄ». Zell, 
R, 4l>. 

Dasypodioa: «SeAaraaeh, SehermesBer, nova- 
cula». 

Schartecht, schartig. — «Wolüsnülch . . . 
mit einer «cAortec^n gelen blnmen » . Bransehir., 
Dist.« 125 h. Euphorbia cyparisias. 

Schate, gen. Schatwes, masc. u. fem. (Bei- 
spiele vom fem., Benecke, 2, 2, 88). Schatten. 
S. auch Sdtettew. — «Daz der meije bringen 
solte — Den sehate bi der sunnen». Gottfr. v. 
Str., 1, 10. Etc. — «Egyptus ist in unser 
Sprach ein Dnnckelheit oder Schatte Geiler, 
SehUF der Pen., 35 b. — Wer «nit die cit suis 
todes kennt. — die wie ein scAa<t von hinnan 
rennt*. Brant, Nsch., 66. — «Was hüfiEt der 
weit ere, lob nnd nun f — es ist nflt dann ein 
schätt gesin». Ibid., 89. - «Wer bett und 
weiszt nit was er bett, — der blost den wind 
und aleeht die sdkee*. Ibid., 47. — «War dn 
gaat TOlgt dir der dot, — die schat diris libs 
er nit verlot*. Id., Gate, 0, 6 b. _ <in ünsten 
neehten, in dem aehaf . . .» Mnmer, Virg., r, 
5 0. Etc. — «Meine tag habend abgenomen 
wie der «e^». Nacht, PsalUr, 256. £t6. » 
«. ..dessen ein«dkrt( gewesen alle eerimonien». 
Zell, k, 1 i' Krc. — «Der »tkttU von der 
sonnen». Üathselb., b, 4 ^, 

SchAtt«cht, schattig. — «A^oMscMe statten». 
Brun r-h^v,, Dist., 126 

Schatz, feldmass, bes. fiir Reben, a in 
Ober«BlBass. fiehera, 1!)81. — Za Itaanheim 
«iigent vier schaize (Beben), gebeut lisch.» 
1382. Weisth^ 4, 128. — «Ein schat» raben 
gelegen sc Watwilr». 1886. Cart. de Mvlh., 
136. — «6fi schätze rebcn zft Suntheim». !345. 
Ibid., 19.3. — •^sciioU mit reben» Türkheim, 
1354. Reg. A, 971. 

Die Bedeutung findet sich in den Acta 
murensia, 12 Jh. Leute, die aus Ruffachnach 
Muri gekomraon waren, besassen in ihrem 
Heirnathsort unter anderm «46 partes in ntibus, 
que ibi vocantur skiua, et est quinta pars 
illius que dictur inauwerk, ... et ad Pfaffen- 
heim 14 shaza*. Quollen der schweiscr Gosch.« 
Basel lhö3, B. 3, Th. 2, S. 9«. 

Schätzung, Abgabe. — «Hie zu Strassburg 
heisst es Schatzxtng*. (roiler, Post., 3, 103 b. 

Schaube, Schübe. Schuube, Rock, Mantel. 
Sohmid, 4Ö3. — «... So andere reiche Leut 
I SO vii Belteröok und StkoMbm über ainaadar 



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anlegen, das sie die kom mögent getragen .. .» 
tiöier, äelenp., I4ii «. — cDa» üi Ctewonheil 
4er FQnteii HU, Am die Mlben (die Ade- 

lisren) Bot oder zu Hof riten als sie -^^^in J, 
mii MolUsokuheD, JP»atoffiea, oder saiiuueteu 
Sdmbm, wm sie denn uhaben und wie sie 
p nd. und legen sich nit anders an. sonder 
aU sie seind al&o uigend sie utt das Euse und 
ritent also s« Hof». Id., Post., 1, 96 Kte. 

— «Vil gant gar stoltz in schuhen har». Bi n tu. 
^sch., 12. — «Kewe grauw schuben». id., 
fiiieh. Wilh., 948. ~- Die Fttntoo« «in kost- 
lichen samctcn und mardern Schüben». Ibid., 
.'6 ). — «Huck uud mentel, beltz and Schüben*. 
Uamer, Geachm., h, 4 — «Ein »dktb und 
ruck macht ich ir iiii>. Ibid , x, 4 — «Nun 
bringent sie ietz schuben har, — luentei, rock 
und Schleier klar». Id., Mftle, F, 9 «Daun 
hebt >io ufT den mantel schon, — wann sie 
die Schub will Mlen lon>. Id., Nb., 143. — 
Wtam der E&el «schon gants niltea kau, — 
noch dennocht sitzt er ohrn an — und hat 
ein sammot schuben an», id , iiüle, F, 1 b. _ 
«... das er dan auch müg herzu traben — 
off hohen rossen fiichsiu scluiuben». Id., Luth , 
Karr, 40. — «Ein edeluian hct bich adeiiclt 
angelegt in einer !>eidinen schuben». Pauli, 
2f.¥->. — 'Kin bor, der liat ein daiiiastiiie schu- 
l>m an, uau J^tL ein rot baret uö». Ibid., 2hl. 

— Ein Ritter «kam in einer marderin damasiiu 
schauben». Ibid., 117. — «Schon schauben an- 
tragen». Zeil, q, 2 t». — «l'ic hoffortigen . . . 
selnd die kaufflewt nitt, un i v> ercud schon 
die aehatiben noch als köstlich». üUndenf., B, 
9«. 

Sctaaner, Hagel. Sehmelier, 2, M9. — Im 
Traam «grossen schauer sehen ...» tSchauer 
schlalien» sehn. Räthselb.. A, 3 ; B, 1 b. 

Schaaerfeaer, Blitz, von Schür, Gewitter- 
schauer. — Gott wird Plagen senden, «rciff. 
hagel, donner nnd«c^ur/'ieu«r>.Brant,Laycnsp., 
168 t». 

SeliAafait^ Beispiel, Vorbild, eigeutL das 
Tordere Ende eines Stückes Tach, das nach 
aussen f,'clo(,'t wird und immer das beste zu 
sein pfl^t^ auch Aubliok, das frans, spectacle, 
Sehaaspiel. — «Nim den Schaufalt, das solt 
sein der geistlich Stat, Bischof, Babst, Cardi- 
nal. Probst^ Dechan, etc. . , der SshaufaU 
ist fat». Qeiler, ISmeis, 30 b. . Der Rath traf 
Anstalten «das nieng^lich in },'uter urdiiun^'^ 
nnd prachtlichem sdwufaU solch iurcitcn des 
biseholBi . . . sehen möcht». Brant, Biseh. 
Wilh , 272. - «Wir werden lä^Mich ein schau- 
faU der weit und den cngeln». Capito, Treger, 
L, 4 — «Wir mögen vol der urelt sehabab 
and der engal tdutufatt sein». Id , CarlBt., a, 

} podliif ! «fidloN/irfr, speoimen». 

Schebi^f, vom. lat ncabiosus. 1. Krat/i^. — 
«Also ist es auch mit denen die tchebig sind 
mad sieb kratxen; so Hl sie sieh me kratcen, 
so fil sie nie bisset r (J 1er, Holl. Low. I), 
8 b. — «0 du grindiger, sckAiffer Narr, war- 
UBb krateestn dieh nit?» Id., 29arr.. 9H «. — 
Will man heirathcn, «die ersten fra;,'en die 
maa tbut. — die ist wie vü sie hab des gut 

— und 00 ir fi dar teokttl Mhirere, — ob tie 



sunst g-antz Tot«if wero. grrindir. lieflf vol 
lüsz, uud schebig». Murncr, Schelm., e, 1 «. — 
«. . . ieb so rfldif . selkeM^ was, — das mit 
doch kum mocht werden bas/... Id., Had , 0, 
4 Gajrao, 404. — Ein von einem Woil ge- 
bissener Hirseh ward «vast §ehtbig an eim 
hindern lanff» Brnnschw.. I)ist.,5H •> — «Die 
lieben fröwlich. welche zu zeiten so sie sche- 
bige angesiebt bab«i, von Iren mannen ver- 
sohmacht werden». Fries, llH Etc. 

Fig., armselig, abgeschabeuj engl, shab- 
by. — Die kirchlichen Patronen «lond dem 
armen achebigen Pfa£fen nicht, er mag sich 
kum des Hungers erweren». Geiler, Brös., 1, 
8ö ^. — In diesem Sinn uoeb heate bei uns 
gebraucht. 

H. Fig., sittlich verdorben. — Ich habe niur 
die ausgelesen «die so seAdbi^ sind mit berden, 

— das sie zu schelmen vdileitt werden». 

Murner, Schelm., f, 4 & 

Sdiebii^eit, Kratze, Ausschlag. — «Alle 
böse rüden und schebtkeU nnd bletser • • *» 

Brunschw., Dist-, Ö8 »>. 
8chveke, gesteppter Leibroelc Soben, 1389. 

«Bcingewant, buchblccher. spitze hnben 
uiiU lauge Schecken kumeni ut» lu Kl^aä von 
den ersten Engelendern J36ö>. Kön.. 876. 487. 

Schedig, schädlich. - «Die schedigsten giff- 
tigsten gleissner*. Butzer, W ciis., 1, 3 ». 

Schefiiu, Scb«¥«ilin, das franz. javeline. 
Wnrfspiess. — «Gewer damit man fichtel und 
ein Mensch daa ander ortodtel, ab da .-»ciud 
Schwerter, Hellebarten, Lantzen, Pfeil, Arm- 
brust. Cfichstn. Scheßin*. Geiler, Bros., 1, 99 b. 

— «Es wiirffeu etiiich spiesz und schefiyti». 
Kingm.. Casar, 13 i>. 39 

Sibeniiii, dimtn. von Sohaft (s. dies Wort). 
Aul" cm ScIufUm .stellen : 

I. Etwas zum Kauf auslegen. — Die Mütter 
Ichren ihre Tochter «ir brüstlin uff ein scheftlin 

1 ächicken». Murner. Nb., 134. 91; Schelm., i, 
3 » ; Müle, C, 3 

2. Etwas bei Seite legen — «Darum setz 
j ich alle witz und vernunfft uff ein schefftlin». 
I Id.. Luth. Narr, 3. 

Scbeibeiecbt, rund wie eine Scheibe. — - 
«Die scheibeletht Hostie die ist rotund . . ., 
schribelteht als ein Deller». fieiliT, Bröb., 
62 — *M.n schetbclectit Tcntzlin, chorns ad 
modum eoronae, ein ßeihentanta». Id.. Post., 
2, .'>» i Etc. 
äcbeibenbnt. S. Schoub. 
8ebefd8cbaf. — «Die sebebigen rudigen 
Schaf, die die andern Schaf vorderben, dieselb 
heissen äsheidschtuf», weil sie von den andern 
geschieden werden. Geiler, Has im Pf., D, & 

lim Scherz, 1888, hat atih dem Le- 
xioou dos Dasypodios: Sohelb, transvcrsus, 
timns ; also ▼ielieieht Sehelbonm, Querbalken? 

— «Ein schiJboum /5 der leitfin in dem burn». 

1417. S. Tbom. Fabr. ~ «2 sch. umb 3 schei- 
boume und nmb 8 latten sft rüstende sft dem 
glasefenster» (Tliisten. das (ieriist niaehen), 

1418. Ibid. — «Ein schelboum zh den beiden 
im ^rten». 1489. Ibid — «6 s^Mboume». 

1441 Ibid. 

Scheich, Scheie, Sehe I er, Hengst, Beschilt- 
1er* Soben, 1388. — «Die vögete solont goben 



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den dorflüten . . . einen Mhekhen». Logeln- 
heim, 1404. Weisth., 4, 146. — Der Abt von 
UnrbadL soll teinen acheUien den bargern 
dargen ze aneganden meigen». Weiter antcn : 
«einen folen oder acheller». Oberhergheim, 15 
Jh. Ibid., 4» 138. 139. - «Der ineyger bol 
der gebnrsam geben an dem mcygeiage einen 
scheUn, der 5 pfunde wert si». Ohnenheim, 
14 Jh. Ibid., 4, 240. ~ Der Vogt soll dem 
Dorf geben «einen S^der; J>ettweiier, 138U. 
Ibid., 5, 482. 
Scheiet. S. Sehelot 

Schelfe, Schelfete, Schale der Baumfrüchtn. 

— «Der Affe, wenn der ein Nubs aufbtisset 
in der ginnen Schelfe, und alsbald er gewar 
wfilt der Bitterkeit der anssorn Rinden, so 
w&rft er die Nuss von im und suchet uiL die 
SfiwiJceit des Kerens der in der herten Sehelf 
verbor?;"^!! ligt» Geiler. Fred, u L., 12 ». — 
«Sich an diu grosse Narrheit, «iu erweist die 
Sehelfeten für den Öpfel, din Sei ist der Opfel. 
der Leib ist die Schelfeten». Id., Narr., lüä ^ 
Eto. — *Gtanatupfdschelffen, ... — schüfet*. 
Brauohw., Chir . 127 b. n 

Dasypodiüs : <Schclfe, pntamcn». — Göll, 
460|hat: «Tonica, ^cAe(^en>. — ächmid, 4&7. 

flebelken, 9«h«lkelii, jemanden einen Schalk 
nennen, schmähen. — «... So dich einer . . . 

fescheudet. geschelckt und ofFeolioh geschmäht 
Bt». Oeiler. Post, 2, 68b. — . «Wenn man 
einem in das Antlit sagt : du bist ein Lecker, 
ein £ab, denn so heisset es nicht hiuderredenf 
svnder sdkdtiUen oder lestern*. Id,, Silnd. des 
M , 26 a. Etc. 

Scholhlich, Schalklich, hinterlistig^ tröge* 
risch. Scherz. 1374. S. auch Schc&eht. — 
«Üppige nnd schelkliche M'orte>. Oebete, 14 Jh. 

— Isaac sagt zu Esau: «din brüder kam 
schdgliche und bot dinen segen gonomen». 
Kua , 254. — tSchaUsüdu gedonoke gegen 
ieman». Bihteb., 64. 

Schellig, wahusiunig, toll, verrückt. - 
spraehen von Christo «er wer scheüig und 
wer besessen». Marc 3, 21. id^r, Post., 2. 

— «Nicht biss süieLUg uml unsinnig als 
ein wfitendcr Hund». Id., Ev. mit Ussl., It)5 
Ete. — In tler Fastnacht, «welclier dann mag 
sin schäiUg gantz, — der meint er iiab billich 
den krantz». Brant, NsehJ, 112. — blanche 
Frau freut sich «wann ;*ie ein narren binden 
kan, — das er wirt gantz: ciu schdlig mau» 
Murner, Hb., 161. «. . . das üch der tüfel 
gibt den segen, — bo er doch anders apt ist 
wurden — in ewrean sdulliyen orden». Id., 
Schelm., i. S b. — < . . das ich gantz schellig 
hin nnd wüt» Id., Genehm., t, 2 *. — «Wie 
küuL ir alio sehdlig bciu, — das ir nit sehen 
basz darein?» Id., Bad., D, 2 «. — «Von diser 
red sie schdlig ifureiis) ward». Id., Virg., N, 
4 — «Kia sdielliger man mag kein geschefft 
handien, denn er vcrstadt nit was er dut>. 
Id., Instit., ye Etc — «Wie thnt mein 
gmüt so schelligldich ?» Id., Virj:., M, 8 — 
«Die hochsinnigen . werden gewonlicb 
acheUig». Adelphus, Fic, 138 «. - «Sie werden 
halber schcUig darüber und wissen nit ob es 
gat oder höss sei». Zell, r, 8 — Sin kdnnens 



weder heben noch legen, es macht sie scheUtg 
and wanwitaig». Bmnf.. Anst., 6 «. 

Das noch bei Itasyportin? vorkommende 
Wort haben Einige von der ;;)chelic abgeleitet, 
die tu den Abseieben der Hoftiarren gehörte. 
In seinen Predigten über Brants Nsch., theilt 
Geiler die versohiedenen Schaareu der Narren 
jede in eine gewisse Anzahl von Schellen. 
Schellig ist aber eher das Wort schdiec, das 
bald verdntzt, sehen bedeutet, bald von Sinnen, 
wütbend. 

Schelligkeit, Tollheit, Wahnsinn. — «Un- 
sinnigkeit oder Seheütgkeit». Geiler, Post, 8, 
62 1^ ; irrig Schaf, D, 8 — «IMe sebnld Ist 
unser schdhgkcit*. Murner, Bad fJ, :^ ". — 
Anna glaubte nicht Dido wolle sich todten, 
«und trawt ir nit soeb «eMli$nlcjf». Id^ Virg.« 
M, 6 «. Etc. 

Schelm, masc. Scherz, 1390. 1. Pest, Senebe. 

- •Schelme, pestilentia». Herrad, 183. — «ftt 
ander disen ohsen dekeine, der von altere 
oder von andere swacheite, an (ohne, ausge- 
nommen) den siechtagen des aeheimm nnnfitce 
würt zum phluge ...» (lat. Text, morbus con- 
tagii). les Stadtr. Grand., 2, 88. — Im Jalir 
ld49 «kam ein gemeinre sdtdme und ein 
sterben r ider die lütc». Clos., 120. — *Schel- 
mennot», Noth auf dem Lande dorch eine 
Viehseiche. 1413. Weisth., 5, 47«. — «Do 
scb'ejt C' len der Schelm, do die Pestilentr». 
Geiler, Sclenp., 198 b VocabuL von 1482: 
tScltelm oder gemeiner Tod, pestilentin». Frisoli, 
2, 172. 

2. Aas. - Nach der Sündfluth ward die Erde 
«entre- let von den doten schölmen die alle 
e drunl.ent». Kön., 2Ü. — Sie «ohssent euch 
die schölmen die an dem wege dot logent». Ibid., 
ij44. — Orte wo man das Aas begrub ; »Der 
ichelmacker» . Behlenheira, 18 Jh. — «Der 
schdmevhuhrh. Scherweiler, 1322. — «Die 
sJielmcngrtihe», bei Strassb. und au 9 andern 
Orten, 13 Jh. u. f. — «In dem sMImtnkirchof*. 
Imbsheim, 1426. ~ «Gedenck warzn du gar 
bald werden musst nach deinem lud, ein 
stiuckender Schelm, ein Ass der Würm». 
Geüpr. 7 Scheiden, U, 3 «. Etc. - Vcrgififiige 
deinprie der greber oder sctulnien des todten 
vichs». Brnnsebw., Pest, 3 a. — «... wie 
man die nfis vor einem schdmen verstopfft . ..» 
«Qrcber voll silidmehbem*. Blindenf., B, 1 

— *Schölmenschinder». Pauli, 130. 

3. Schiuipfu ort : schlechter Mensch. — 
c. . . So du bisiL ein Eebrecher, ein Dieb . . ., 
ein Schelm, ein Bttb nnd ein Lecker>. Geiler, 
Post., 3, 102 — «Du lamcr Schelm^ du 
blinder Sehelm». Id., Sund, des M., 3ö a. Eu. 

Scbelmengrube, Gmbe wo das Aas der 
Thiere vergraben wurde. — Geiler, Bilg., 
172 b. — «In die schelmengrub darvon — 
mustu von den weroken ston». Mnmer, Sehelm., 
g, 8i>; Nb., 982; Ulonsp., 68.-8. MMk 
Schelm. 

SchelmenseblBder, Sehinder des gefUlenen 

Viehs, Abdecker. — Geiler, Ev. mit üssl . 
140 Büg., 178 b. — Mnmer. Ulensp., Wi. 
S. aneh sSÜm und 



Die Stmisb. 6eMmm0nAe war ror dem 



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— a»9 — 



jetzigen Kroneabwfertlioxt ehmal» «nweife des 

Galgens. 

Schelmig, aasutig. — Geiler, 8 Marian, 

46^. S die Stelle s. v. butUndig. 

Scta<'kot, Sclielet, Sohaie der Baurafrilchte. 
der Zwiebel, ete. «Eili Zftbel ist ein itel 
Scheid und Haut ; wenn man ein Haut lierul 
macht, &u i&t ein ander da*. Ooüer, Bru:».. 
8f 66 ^. — «Die SehdeUn li^'cii hinder der 
Thor». Id . Ärb. hnm., 101 ^. Etc. — «Ö/z/fi- 
tdtd^*. Brunschw., Medic, 181 — <Wa8üer, 
TOI den grytKen fWMMlMMMgebmit*. 0«nd., 
78 i>. 

Sclieme, ächemme, fem., Sc'liemining, inasc., 
ein Feldname. Za Bekäme oder zu Scham 1^ 
Jcdeiifallii /.II Schemen — «T^f der Schemen». 
)üuelhaui>eu, löOl. - «Iti der scitemme». 
K.'ft«enhftinen, 13lh «An — in dem $chem- 
wtinge* Reichstätt, 130Ö. Hanjjtnlnetcn, ld87. 

ISchemol. 1. FeldmasB. — «Em lialb schemel 
matten». Truchtersheim, 1348. - «DrietfcAm«/'* 
Matten. Ebersheim, 1860. - «Fünf Kktml 
mit reben». Printzheim, 1337. 

2. Feldname. «An — in dem ackernd*. 
Fridolsheim. \2m. Matzig. 1369. Etc. — «Unas 
a^er, heisset der schemel». Dorlisheini, 1831. 

— « Vineft bi hern OrimoltiMtoiMif». Nordheiiu, 
13Ö1. 

Schemelich. S. Schamelidt. 
Schemen, Scheuimen. — «Diiiiidia frehta 
jekemender ia G«berbacb». Ingaalteim, 1271. 

— «Ein gehemmimttr ncker nebenl dem grase- 
tv oi,'e». Mittclhansen, 1294. — «Ein /woiti-l. 
beiaaet m/i«i)m(». Ibid., 1296. — «Uaua ager, ist 
ein Bahmende ; dimidivs ugtr dfetus §dtemenäe». 
3Ieinoli-!i im. 1329. — «Ein achemedc hiilp 
acker*. Sobwindraisbeim. 1800. — «Ein acker 
der 9ck€mm€t nebent des san Ton Knnbeim» 
Kienheini, 1316. — «Ein acker mitten in dem 
berge schemmende uebent Jacob Streber». 
Sehnenhein, 1848. ^ «Duo agri in Waehen- 
tal und scheinet cinro fiir>. K iiituLslicini. 1H43. 

— «Jblin acker« tchemet in dem velde». Scbiliig- 
beim. 14 Jb. 

ächemij^. schanihufr S !icrz, 1392. — «Die 
frowe, die erber und adtemtg was . . .» Mär* 
lein, 17. — Eine Brant «sei gar billiehe binde 
nnJ schemmig sin» Xir v. Basel. Bok. Taiil.. 
29. — Ibr Woiber, «war bant ir awer «cAem- 
miffe g&te vibeageberde geton? wie bat eü 
der tüfel so gar enweg!» I! i l 48. — «Das 
Schaf iBt onaobedlich . . ., schemmtg und forcbt- 
•am». Geiler, Irrig Schaf, A, S 

Sehenden. 1. Zu Schanden ninrhrn. confnn- 
dere. — Ein Moncb «von dem t>ich die Teufel 
beklagen« das er sie ga^emtet: Geiler. Irrig 
Scha^ C. 4«. — «Noch dannocht I ir 
(Saheimen) hargestelt, — von mir gt^clienät 
in aller weit». Murner, Schelm., k, 8 >. — 
Scbeinheilij,'e, «das üch gott sehend, - wie 
daa ir t'rumme leat verbiendt!» ibid., g, 7 ^. 
^ «Got j e A aw J denielbea allefantel» Id., Lnth. 
Narr, 48. 

2. Eiaem Schande bereiten, beschimpfen, 
lietem* «Ein kind. dem man seinen Willen 
laszt. das geschetU sein Muter >. Prov., 29, 16. 
GeUer, Narr., 81 b. Etc. — «Der ungerecht ^e- 
jdUhMirt vtt, ^ and w&rt doeh Mlbet pnidMiiI 



bi wil». Brant, Nscb., 44. — «Sie dont . . . 
all well gescfunden und euch gott». ibid., 71. 

— «. . Also schendt und lestert man got». 
Id . L.iv"""'!» . 168 — «t)u habest den die 
lüt und laad — mit dinen bösen wurten 
gschandt». Murner, Schelm., d, 7 «. 

Si-benduDg. ÄI;,a'rni^^. - Christus spricht: 
«es iäi unnm^'iich du> nii Kummen sol Schend- 
ung, we aber dem durch den ii kainpC». Oei- 
ler, Ev. mit Ussl., 117 

Schenk, Geschenk. Gabe, iiclierz, 1393. — 
Die Juden sollen Niemanden «miete, »chencke 
noch inietewan geben» i383. Kön., Beil..9öÜ. 

— Die Beamten schworcu «von uidmaus dheiu 
achenck noch miete zö nemen>. 15 Jh. Alte 
Ordn.. B, 28. Etc. — Grosse Kosten die die 
Stadt Stra^bb. «dick ^'eLebt bat in »chencken, 
den keinem und kunigen so hie gewesen sint». 
lö Jh. lii icfbuch B. — Der Bräutigam schenkt 
der Braut «einen noch vil bessern und edclern 
achang». Nie. v. Basel, Bek. Taul., 3ü. — «Mie- 
ten, Gaben und Schencken die verkeren manchen 
Richter». Geiler, Ev. mit Ussl., 6 •. — «Sie 
nement kein offenlichen Wucher darvon, als 
Gelt, lander sust kleine Schencken und Gäblin, 
als Meertrübel, Figen». Id.. Post , 2, 17 >. 
Etc. — «Allein usz fryem hertzen ^ait — die 
tdmuskf die jedem wol anstat». Brant, Nscb., 
9fi. — *Schenck nemen macht verretery». Ibid., 
49. — Man hat «dem ne\sen erwclten bischoff 
ein zwifaob füraieittchenck gelbaa». Id., Bisch. 
Wilh.. 242. Ete. — «Kam leb fttr berreehaflt 
mit der achencken, — so darff ich.s offlieh nit 
gedencken — warumb ich solche gaben büt». 
Murner, Sehelm., d, 8*. — «... gaben, 
üLliencken, früntlich bitt . . .» Id., Nb., 136. 

— «Sie will das für ein Khenckc hon». Id., 
Virg., R, 4 b. Ete. — «... wan man inea 
scfiencketi und gaben gibt». Pauli, 91. — «Mit 
gaben und schencken . . .* Adelphos, fiarb., 
84 1>. — Ein Herr eebenkt seiaen Dieneni 
Kleider etc.. «und sie üngen bader ftbMT dMT 
achenck au». JButzer, Neuer., k, 4 

Schenke. 1. Eine gewiaee Portion Weins. 

— «Ein adtenke wines, der dryo eine alte 
messe ^Maes) t&nt». 1466. Gotahu« aum Offen- 
burg. 

2. Einem «ein schenke» machen, ihn zum 
Weiu einladen. — «Woli iemans einer fröm- 
den Personen (auf der Zunftstabe) ein seA«Ni» 
machen . . .» 1437. Tuchcrzunft. 56, 

Schensel? — «Da vil achensei seind, die 
onder dem sohein des evaugeUi, gern eusser- 
lieh rumuren wollen . . ., wider die predigen 
wir». Butzer, Treger, B, 8 

SehenUlen, dorob Spott einem Sebande be- 
reiten, hämisch verspotten. — «Den lasz ich 
für ein esel gon, — der nimmermer kan 
schimpff verston. — und schimpfft and eeikeNto- 
let iederman». Murner, Nb. tl - « . und 
büud dar/.u eiu böses maul — und woiiea 
achentsten alle weit». Id., 4 Ketzer, Vorrede. 

— Dr. Wigand «fienp zu Frankfurt «cA«i<jfen 
an — den piärrer uud suust manchen man». 
Ibid., A, 1 t>. — Er «spot und seAeaMsl «aser 
leben» Ibid., B, M'. — «... das er ander 

i ieut also verhonet und nit gnug adtentsleH 
I kau . . .» BQtaer, Treger, £, 1 b. 



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~ 800 - 



ficheppelin. diminut. von SchappehKornlein. 

— «Die Alteu haben den Tod geuiaiei alb ein 
Junckfraw, deren AntUt was verfaenokt nnd 
mit Blut verniassg'ct, nnd het ein Scheppelin 
äff von Wermut, aud was ordeolich also ge- 
malt*. Qeiler, Arb. hnm., 183 >; Narr., fß^. 
£to. 

Seher, Maulwurf. — «. . . Dorin ligen sie zu 
grüdeln Tag und Nacht wie ein Scher oder 
Maiwerff im Erdtrich>. Geiler, Post., 8, 46'>} 
Narr., 167 b; Ev. mit Ussl.. 119 b 

Schere, von scheren, abmähen, kleiner Theil 
einer Matte; wobl so viel wie Slag (s. dies 
Wort). Schern, 1394. — «Ein schere matten». 
TrucliioThheitii, I.S43. — «Vier scheren an 
Osterburne*. £rnolsheim, 1.369. — «Fünf «cA«r«n 
matten In der eiegel matte». Weitersweiler, 
1440. Etc. 

Scheren, soheeren, prät. »char. — Der 
rSmisohe Kaiser Otto «MÄor all tag sin 
bi<l.cii>. I?rant, Nsrh., ß ). 

bclierlmoe, Barbierstube, wo man sieh die 
Zeit des Wartens mit Spiel und Mnsik Ter- 
triib utiil überhaupt zusamnioiikain um f^ich 
zu ergötzen. — £in unsteter Mensch «mag 
nienen blieben, dann lanft er hierhin, dann 
dorthin, dann lauft er aus dem Haus in das 
Scherhaus und sjpilt im Brett, und laolt von 
dem Bretspil vider heim, ond lauft also hin 
und her eben als wer er schellig», noilnr. 3 
Marien, 09 b; Post, 4, 40«. — «Sie laufen 
auf die Stuben, in des Sdieren JHimi», nnd 
schlahen ein Weil auf Lauten». Id , Brda., 

1, 41 a. 

IKe Sitte, im 8tlkerha»u an spielen, ward 

norh 1G28 vorboten. Polizei-Ordnung, 82. 

Scherse, Schale, bes. der Nuss. — «Der 
St^entn ist so vil das man den Kernen nit 
wol ersehen mag». Geiler, Post, 2, b. — 
«. . . Und wenn sie lang goneschen, so findent 
sie nader eim f^nteen Bester von Sthenen 
kum ein Nu^^^ Ibid.. 2. 61 ». ' 

Scherter, 8ihetter, Art Leinwand. Scherz, 
1886. — «Ein knter von «eAerltfr», dem Job. 
V S A marin rroraubt 130(). - «1 ach. umb 
scficrtcr das wisse gewant bletäten». 1416. 
S, Thoro. Fabr. — «Roter scherter die stftl- 
l<^chelin zft fiifi'rndr». 1417. Ibid. — Wisser 
und roter adterter under das mes.scgewand». 
1418. Ibid — «Ein swartzer gemeiner rock 
mit eim «cÄ«r<«m futier». 1499. Ludw. v. fldr. 

— «£s ist gewesen ein richer Mensch, und der 
was bekleidet mit Porpur, Sammet oder Da- 
mast und mit wissem Scherter*. C\f\W\\ Pust.. 
3, 40". — «Seine Hembder warent von Scher- 
ter und von weichem Tneh». Id.. Ev. mit 
Ussl., 50 ^. Etc. - Colchicum «damit man 
roten st^hetter ferbt». Brunschw., DisU. 100 b. 

Schersenfi^fleder. — «Als das SektrUen- 
gefieder ausstreckt under iler .Scliab'n wan »lie 
6on scheint, ntid wan man im nil me dan ein 
wenig nff die Fiiss niret. so zücht es sie 
wider hinein>. Geiler, Baum der Sei . IH b. 

— Es meint einer, er habe durch seine Oe- 
Achetiive Bich der Trene seiner Geliebten ver- 
sichert, «so ist es nun ein tehortmigßder* . 
Murncr, Gcuchm., y, l K 

Zienwnn, 8a7, Ifihn an, aber ohne Beleg»: I 



I tScherireveder. ahd. seertifedera. Meerigel, Bchi- 
nometra, Perca tiuviatili^, BürsLliug, ein Fisch». 
Frisch, 2, 175, hat nach dem 1540 von Albems 
herausgegebenen Lexicon: * Schersfedder, etM- 
nonietra». Dasypodiu.s kennt das Wort nicht. 
In einer S. Galler Handschrift des 9en Jh.. 
Glossen zur h. Schrift enthaltend, steht wer* 
dtfcdera für ostrea ; dies wird die ursprüng- 
liche Bedeutung sein (Oraf, Althochd Sprach- 
schatz, 3, 448). Dieser Sinn hat sich, mit eini* 
ger Abweichung, bei Geiler erhalten, wo das 
Wort nicht durch Fisch, sondern durch 
Schnecke zu erklären ist, wahrscheinlich eioo 
Art Helix. Der Voeab. opt., 46, hat LoUgo 
(eine Art Seefisch , Scher zevUeg. 

Sichettewe, Schatten Scherz, 130& — «£r 
sach zwischent ime nnd desäe liehla nlse 
ein schettewe eins meniehen gar twus», Mlr- 
lein, 30. 

ScheClewen, schattieren. — «Ein gesthäte- 

wet feidin tftch». 1424. Tacherzunft, i^. 

Scheolich, das die Pferde scbeoea niaohi, 
absehenlieh. — «Das Schiff ist §iAmiiek dsa 
g^rossen Reithengsten» Geiler, Schiff der Pea . 
10 a. — «Diez alles seind je schetottch und 
grewiieh abei^anben». Bntser, Nener., 6, 4>>. 

S( heulicheit, Snbst. von scheulich. — «Die 
filaii Eigenschaft des SchifCs ist ScheuUchhtU...» 
Geiler, Schilf der Pen., 10 a. 

Schennng, Abscheu. S. auch Schühvng - 
«Sie haben mich jnen zn einer ach^fhttng ge- 
macht». Nächtig.. Psalter, 89t. 

Schibcleht. Schibelig,rnnd wie eine Scheibe. 
— «Das i^inne was rnnt tUnbcleht». Altswert, 
36. — «Die tehiMdUe matte», in 8 Binnen, 
U Jh. — «Die Bchibelehte almendc». Bohr, 18 
Jh. — Der Aussätzigen «angen werden rot 
nnd sehyftebeAl». Geisd., 74 b. — «Sinwelle 
Sihihelig oder rotnnde gmben». ÄM kg hm, 
Türk., D. 6 b. 

Bdiicken, geschickt machen, zurichten. - 
'•Das Scb weilten cIc/jkÄW des 3Tenschen Gemüt 
m enipfahen göttliche Geuad». Geiler, Selenp., 
168 b. - «Der heilig Geist schickt unser Oe* 
müt recht in im selber, damit es sich iu gtiteo 
Dingen recht hab». Id., Arb. hum., 65 ■•>■. Etc. 

Schief, neutr., Splitter. — Jeder Huber 
«gibt 32 heilbteil flache, und sollen die also 
schon sein, wo ein achief darausz fiele uf ein 
schwarzen niantel. als manch 30 sch. soll er 
verfallen sain*. Offweiler, 16 Jh. Weiath., 6^ 

ÜIÖ. 

Schiern, so viel wie ScMme, Larve. Schein. 
>clier/ — «... das eins r.tr kirchen 

guige durch schiemes willen». 1400. Winkler- 
pro7.ess, 52. — «Sie tfknt das dnreh sdUcMaMi 
willen». Ibid., 41. 

Schiene, Scheibe. — Er gab den Pfennig 
•sime snne uf eine iserin semoMr». Mirlein, 

16. 

Schiepe, Sohioffe, Schuppe. — «Der Wal- 
iisch . . . hat ein Ripp der ist als die gegost* 
iion erin Schilt und fre^amen gefiiirt mit Schie- 
pen . . ., je ein Scbiltlin oder Schiep wärt 
ilazu gefügt der andern». Qeflar. Sönd. des 
M., 14 iJ ; .Arb. hum., 41 ^. — «... als eia 
rüde, mit dürren schieffen die liAut überziC' 
heat . . .» (anInns sqnaain). Mnmnr, Gsgrao, 



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— 801 - 



403. Hente bei ans Schifflerle. — «. . > das 
vir ni( fisdupeiss ... des tealeis . . . nics- 
•ea, «Mh nit aähaftgett ■ollen wthttmehieppen* 
"Warm, Trost, 35 ». — *Ge»chtepte fisch» 
Ihid. — cDo ein mensch tclMf^en gleich de« 
Ueien «ff dem lieapl ImImh let . . .> Brnasohir.. 
r ; <t . 19 « 4H ' — «Uff dem haubt vil kleinei 
^u^iim ai& dia klyen ieint. . .» Gertd., 71 

Sddere, bald. Sehen, 1401. — «Sin lehdner 
Up . . . — So schiere totte an im rcrgan, — 
l&de ein bo frühes ende han». GoUfr. v. Str.. 
I, 18. Rte. — «Donoeh sdUsre kern er gen 
Roir.e« Glos., 33. — «Es stot leider an daz 
deu dinge anders wü werden Han mta 
ediert nfit leren, nttl bredigen». Taaler, 46S 
(78). — 'r>as 6o)t du schiere bcfimlcn was got 
mitte nitiuet». Merswin, 9 Felsen, 4. — «Ich 
▼5brte Ich müsse gnr adUere sterben». Nie. v. 
Basel., 143. Etc. — Christus bat ZachäUB 
«gar schiere bekeret». Eis. Pred., 2, 101. — 
Je mehr einer «Helfer bat sinen berren zfi 
bittende, so er ie schierer wirt erhöret». Eis. 
Pred., 2, 108. — cDo komeut die füsgonden 
bürgere den iren noeh so tfl idWmvste mdbtent» . 
Clos , 83. 

Schiessewa^e, Scbnellwage. Schosstcage, 
Schmeller, 2, 47y, Waire die leicht aufschiesst. 
anf^chnellt - «Es sul ilohcin kremer dchein 
schtessevoge haben». U7U. Alte Ordn., B. 2. 

SebiessntB, Schützenplatz. — «Am Schies- 
rein *Ao inan nmb Gaben schüsst roit Biich«^pn 
so si«it man ein Scheiben dorthin, und wer 
dttik Zengerin mitten trifft, der hat ein Schiit?.; 
er nmss aber nit eben den Zwcrk treffen, 
wen BchÜBSt er ein Span weit vom Zweck 
oder zwQ Spannen, oder trifft nummen die 
Scbeib an einem Ort, so hat er denneebt ein 
Schütz*, üeiler, Bros., I, U4 i>. 

Der alte strassb Sehiessrain bestand anter 
diesem Namen bis znr Zeit dt i Revolation ; 
nahe dabei wnrde im Jahre 17Gi der Contadcf> 
angelegt. 

Schifei-et-ht, siilitteri<r. - Der Aussiit/.iiron 
Haut »würi HchüfcrecfU und ruch von langet, 
rnden», Ücrsd , 74 b. 

Sf-fiiff^rlin, Splitter. — «Hab acht uh keirM 
beinliM L'der schiferlm iiegfen» in einer Kopf- 
wunde. Gersd., 19 b. 

Schi fflirü eben, SchiATbrnoh leiden. - «. . 
in welchem glauben etliche nsz verachtnn«: 
geschißbrücht haben». Mnrner, Adel. H, 4 ■. 

Scbiffbrficbig, Schiffbruch bereitend - 
«Das untrew bösz schiffbrüchig meer>. Murncr, 
Virg., B, 5 «. — «Soyllenm, da« BekiffbrOOsifj 
on». Ibid., J, 6 0. 

SehtAng. Scherz, 1402. 1. Mittel eich ein- 
zuschiffen. — «Als er do schiffunge vaut, - 
Er fftr se BritMüe in das lant». Qottfr. t. Str., 
1, 55. 

2. Flotte. — «Pieweil die feind mit ircr 
nhiffung das mör an allen orten inn hatten ...» 
Kngm., Cäsar. 115 b — «Die Venediper 
schickten eine t^rosse s(7t//rioi7 wider <lif 'Piir- 
ken». Adelphus, Türk., B, 2 i>. — «Ein ge- 
wappnete hemtdtiffung». Id., RhodiR, A, 5 
Etc. 

3. äcbiffiabrt. — Unfug. Schaden, der «die 
mt^mtge Murfirte», dift SeliUbbrt auf dem 



SoWfgraben. im Weisth., 1. 691. — «Die 
hispanischen schi^ungen». Brant, Layensp., 
C. 0 Bmnt bnt an die, 1507 ersebienenen, 

quatiinr .\Tiierici Vespucii navii^ ti ne^treJachr. 

— Meuetes vergass «der schijfung zu wehren». 
Mnrner, 7irg., 0. 9 b. 

«Schifsnfte, naiifrafrinm» TTerrad. 190. 

Schileebt, scheel. — «Ein lauer oder scl^- 
tehttr meneeb» (lieeiis, eig. einftugig). Hurner, 
Instit.. 120 b. 

Schiltbire, Art Birne. — Jeder misst die 
Zeit naeb den Ereignissen, die ibn besonders 
betreffen; so z B. «wenn einer ein Buren 
froget: zu weiter Zit waü es im Jor do der 
Künig im Land waef so antwortet der Bur: 
die ^.M-Ien Schiltbiem worent eben zitJg». Gei- 
ler, Post.. 8. 55 i>i Brös.« 2, öö 

Sobilteht, sobildartig, rund, oder mit dnen 
Schild versehen — <L>az sdiiltehte ort da der 
galge uffe stot». bei Strassburg. 1297. Stadt- 
Arch. — «Eb wer nit not . . • schiltecht ISax 
in bcitz 7.n f^etzen». Nurner, Scbeln., d, b b« 
Luih. Narr, lü«. 180, schiltlüs. 

Schisbeltsen, nach Schimmel sebmeoken. 

— Der Zin^wein «sol nüt . . . schimbUUim; 
Gemar, 14 Jh. Hanauer, Const., 85ö. 

Schimpf. Schern, |1407. 

1 Sf-herz, Spass. — «Swaz Schimpfes ir o 
wüi gczara ...» Gottfr. v. Str., I, ib. Etc. 
~ Tiberius «was ein wintrenker, ondbetdri 
namen, Claudius Tiberius Nero ; do nannten 
in die spillütc : Claudius Biberius Hero, durch 
»chimph». Clos.. S|7. — Darius schickt an 
Alexander Spielzeug, «das da domitte dich 
soll üben uuü schimpf haben*. Kön., 806. — 
«Wenne sä das tproebenk, in were sdtimpf 
oder erneiit, so erechrag ich». Nie. v. Basel, 
ms. «Sic treib mit mir gar g&ten schimpf». 
Altewert, 27 — «Der sehimpff ist worden 
ponrisch». Guldin Spil, 8t;. — «Es ist ein er- 
samer Schimpf, da ein Mensch mit seinen 
Schimpfworifn macht die Leut lachen». Geiler, 
Sünd des M., 52 '>. ~^ ,V:< ist kein Schtmfjf 
(leichter 6paää) in den Hinnuel zu kunnneii*. 
Id., Qeistl. Spinn , M, 6 Etc. — Bist du mit 
Frauen nm Ti'-ch, «so trib all schimjiff und 
lrcideui>pil>. Braut, Tliueini., c, 4 «. — «Zu 
sehimpff und ernst nnd allem spil — findt 
man hie narren wie man wil» Id , Xsch., 8. 

— «Wer kiud und narren i>ich uinibt au, — 
der soll ir sehimpff für gut ouch han». Ibid., 
68. Etc. — «Ich hab von diser weite tand — 
so manchen sehimpff und ernst gethun». 
Murner. Genehm., b, 1 l>. — «Mich bdunkt des 
schmpffs sei ietz gnug*. Id., 4 Ketzer. J, 2 b. 

— « . . Ob mir das stand zu eren an, — 
das ich sk manch Schimpffred hab tan. — so 
ich doch bin ein geistlich man». Id., Kb., 278. 
Bte. — «Wen der sehimpff zu dem allerbesten 
ist, so sol man uffhören» I'auli. 72.— «Spile 
und schimpffc oder andre kurtzwylige dinge». 
Adelphus, Fic, 168 •. — «... davon ich dir 
ein knrtze sehimpffred sagen inus/>. Fries, 
40 b. — «Ein schimpffredige gesoliicbt». Ibid., 
28 b. 

2. Turnier. Tvilterspiel. im Gcirensat/, /.uErn.st. 
wirklicher Kampf. — «Er tür £& schimgfe und 
s& «meate». Nie. Basel, 80. — «Bittedlober 



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— 302 — 



»diimpf i't <rnir zfimole zft «niMt geworden». 

KMerswii), \i f eisen, 37. 

Dasvpodiiii: «/SeMmp/, joons» 

Schimpfen. Scherz, 1408, 1 SVhirzeti — 
vSMmpfen and spotten — Daz kuud ich alles 
also vrol». Oottfr. Str., 1, 106. — «Eb Mint 
uit all Xarren die schimpfen, "wann es cT'^linrt 
einem Weisen ctwan zu Zeiten Bciumpjen» 
Geiler, Nerr., 186 — «Du hast faehimpft. 
dir was nit Ernst». Id.. Arb. hum., 102 
Etc. — Ein schlechter Prediger «lacht und 
«dWmp^ mir von der hellen», fiarner, Schelm.. 

a, - «Wer dem ungelerten will schreiben, 
der musz s^mpffen vil». Ibid., Ic, 6 l>. — «Es 
Ist nit gut mit wiben aehimpffen». Id , Oenehm., 

b, 9 Etc. — «Es i>t nii .schimpfen mit aqna- 
fort oder derglichen /u diblilliereit». Brunschw 
Dist, 14 «. — «Fier janckfrawen... schimiiften 
tjiit r inander». Pauli, 17. — «Wolan, das ist 
gesdiiinpfet, damit jr sehen das ich nit mer 
eomig sey>. Zell, U, 4 b. — «Es ist nit xn 
nchimpfen mit dieser red». Ibid , M, 4 

2. Zum Scher/, fechten. — Er «tet der glich 
also ob er mit simc swerte wolte vor den 
künige prhsmpffn* KiMi , 444- 

ScbiuipÜg, Scluiupitich. scherzhaiL, kurz- 
w^lig. Scherz, 1408. — «Der ritter nam sinen 
san nnd fürte iti zft den liiten zft allen sehimp- 
figen dingeu». Nie. v. Basel, 7y. — Er redete 
«mit dem M ürte schimpliche». Kon., 458. — 
«Der was der nller nchimpfiicheste . . man bi 
den liiten». Jilariein, 26. - «Wer trinkt über 
maax, der ydttiMmpfflich als ein äff» Guldin 
Spil. 40. — «Man spricht, ein schimpfiger Ge- 
fert der ^''ut Kurizwile kau machen, der ist 
dem ein Koilwagen mit dem er jj^at» Qeiicr, 
Bil«r , ^13 ^. - «... Schimpfliche Red mit 
Miibsikeit». Id,, Schiff der Pen , 30 »> Etc — 
«Be simbt sieh das der Jüngling sy schimpfig 
. * .» 'jocosasj. Brant, Moretos, a, 7 i>. 

— «Bisz etwan nchimpfig». Id., Cato. b, 1 ^ 

— «Waein crlich gaelsehafft ist, — schimpflich 
zQchtig zugcrist . . .» Mnrner, Schelm , h. 
2 b. — «Ich hab mit willen und mit wissen 

— mit Stichwort keinen menschen bissen, - 
allein ein sdtimmßick straf geton*. Id., Nb., 
279. — «. . . nnd ist dis hneh getanfft . . . 
Schimpf und Ernst, wan vil schimpfflicher. 
knrtBweiliger und leoherlioher exempel dario 
sein . . .» Panli, 13. — «Teh wtl ein« Mmpf- 
lichs mit jm reden». Zell, M, 4 — Capito 
hat mehrmals schimpflich im heutigen Sinn, 
s. B. : •sehimpfliA ist es das wir toh jnden 
Sölten gelt nemen, CJiristnm an predigen». 
Treger. M, 1 «. 

Seht«, Sehein. 1. Ersoheinimg, Erzeigung 

— Paulus bat Gott um «hilflfcs schein». Mur- 
ner, Bad., ä a. - «... so ir begerent 
hiUfes sdk«Mi». Id., Yirg., R, 3 «. — Dido «in 
und alle gesellen sein - ehrlich empfieng 
mit bilffes «dbetn». Ibid., A, 2 ». - Venu^ 
«du sart ond flrandliohs hertsenleid, - du 
allerliebste kranckheit min. — min Zuversicht 
on hiUfes schön, — on hilff und min hoffnung 
hie nff erd». Id.. Genehm , m, 1 >». 

2. Im Schein von etwas sein, sich als solches 
zeigen. — «i^n jeder der ein leig wil sin, 
»- mag er nit siii In ritten mMni — sig er 



doclkein gnter fus7l-:n'"'r1if > . Braut, Mrirotii-, b. 
6 — «Da du umlouffbt im narren sch*n . . .» 
Mnrner, Nb.. — «So dn nralonflit in eseb 
schiu . . .» Tbid . 10 'ViTh bissen dünkt 
mich adlieh sein, — so leisten « bezahlen) gat 
in panren sdMn». Id., Sehelm., b, 1 b. — 
« . . das er lorinii pin herr möcht sein — 
ander dem observantzer s^ein». Id., 4 Ketzer, 
E, 6 b. 

3. Schein thun, zeigen, erweisen, offenbaren. 
Scherz, 1887. — Gott will «dem sünder «dUa 
tftn» mit seiner Gnade. Verse. Bricfb. — «Dsr 
ist ein narr, der wis will sin — und weder 
glimpff noch mo«z dat <cA>»». Brant, Nsch., 
11. — «Wie reneh den engen ist nit gut, — 
was esjich onch den zenen dut, — des glich 
der trag and ful dut «cht»». Ibid., 98. — 

< Dama<Hi ms armen hiillM sdWn — seit timn 
die freuntlich keiserin» (Varia). Mumer. 4 
Ketzer. A, 1 ". — «.. . dan wirt dir got dun 
MlffiBS seftflfti». Id., Bad., B, 4 *. ~ «Thn nas, 
herr, deiner ^madcn uchin*. Thid., E, 1 b. — 

< . . das ich In thet auch hilffes schein: Id., 
Virg., M, 6 b. — «Ir, göttin (Musen), thnnt 
mir hilffes schein^ — nnd gebent mir an iinges 
ein». Ibid., Z, 8 n. 

4. Schein werden, scheinbar werden, sich 
zeiiren». — «Das wart an Saul mit David 
schtn*. Brant, Nsch., 56. 

Schinber, Schinberlich, scheinbar, in die 
Augen Äillend, offenbar, sichtbar Sehers, 14M. 

«Ir gemeine herzes wäre — Diu wart M 
sdunebäre ...» Gottfr. v. Str., 1, 197. — 
Papst Innocenz machte «lobliche werg dis 
noch zft Rome sehir^er sint». Clos., 26. - 
Der Körper des h. Florenz ist zum Theil zu 
S. Thomae. zum Theil zu Haslach, «de er 
$chymber zeichen dfit nnd ouch zft S. Thoman*. 
Kon., 6U. — «Wir haut (empfangenes Geld) 
in unsern schiubem nutz und frummen bekeit 
und angeleit». 1404. Reg. B, 39. Etc. - «Das 
ist m sdunbcrlicJu ietze . . . wie . . . mengiich 
dem andern das sine abebriehtet». Tauler. 82 
(17). — Die Vernunft mag die göttliche 
Wahrheit «in deheinen weg niemer sehinber- 
Utiker noch sicherlieber bas behalten, wan- 
ne .. » K Merswin. ms. — Der Teufel kann 
«zü einem mule gar sdiinberliciu dir kum- 
men anezftsehende alse obe er were ein sebdner 
engel». Nie. v. Basel, ms. 

Schinden. — Dem Vogt soll man geben 
«ein geschunden l»ett . . daruf er ligen mag». 
Hohfrankenheira. 15 ^\\. Wcisth., 1, 743 — 
Den Bannherren, weim sie nach Bii^chwciler 
kommen, soll man *ges€h>mden bette (:ebea>. 
1458. Hanauer, Constif.. 330. P^n Knecht 
des Bannherrn gibt mau «ein geschunden bett*. 
Gifireiler, 1fr Jh. Weisth., 5, bl6. — Scheint 
dsisselhe zn sein wie das was man im Ober- 
Elsash krachend Bett nannte; s krachen. 
Warum aber gesdmnden? Die Erklärung von 
Scherz. 1409. lectns minus mollis, satis ide« 
Ileus, scheint nicht genügend. 

Scbindmesser. — Alte Leute vergeessn 
oft «dass «ie die Axt uff der Achseln itaz^v 
(din Axt ist wie ein L, thot fSnftäg), und 
daa sie das Wwdnusser im dem mäden 



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— 30S - 



hanil>. neiler. Narr., ^0 & - «Dm 
im »TS iuü». Braut, Nsch., tt. 

Fnak. 1, 99 t> ; 2, 57 «: «das SdUnämmtr 
im HinJern tru^'en», iilt sein, ihun Tode nah 
teia. Diese Bedensart ist ohne Zweifel aof 
«hraii OttbnQoli der Mets^ cnrfieksnfBhren. 
-- «Das fierd altoT heisset sotiiuiii, und ist 
das letst aaff der grub, and das acMndmener 
im mf«>. FriM. 96> 

S«'lnncvehe. Stoff der « Vehf, Pelx. t.xx 
sein scheint, falscher Pelz. — <£in kugelh&t 
Bit tekmev^; den Joli. v. 8. Araarin ge- 
raabt. 13<X). 'K'.i> ^cfilnfche vcdcr, ilie uas 
aader des deolieuä rüg». 1418. S. Thum. J^'abr. 

Sddahvt. breiter Hat um tieh vor dem 
Sonnensch' in /n ^1'^^vnl:ren - Der Pilp^cr 
braucht «einen Schtiüwt die Uitz nnd 
Soniiea». Odier. Bllir., <H^ a. 

Ällenianisch Schiehut. Ho!» 1 '1, 272. 

SdiinihauH, Sohlachthaos. — «Der narreoht 
Mauoh will ntt glauben das ia der Teufel 
fiirt in Banden, bis das er in brinfrt zum 
Sckinthua, da in die göttlich Straf für den 
Kopf schlecht». Geiler, Baum der Sei., S7 ^. 

Sobipf, nach Gödeke, 146, der Pflock, wo- 
rauf die Armbrust beim Anlegen ruht. — 
Binetn Schützen «ist vermokt stniodar idk^*. 
Brant, Nsrh , 73. 

Schirmeu. fechten, eig. pariren ; franx. es- 
crimer, engl, to skirmish. Scherz, 1411. — 
«Wol »chirmen, starke ringen». Gottfr. v. Str.. 
1, 31. — *SshirmeHt vasto al umbe üoh mit 
dem swerte des heiligen gottes Wortes». Tan- 
1er, 322 (56). — «Es kumpt das zwen mit 
einander »Firmen mit zweien Schwertern, der 
ein möcht wol dem andern eia Sehlappen 
"^et"»!' lind im ein Or abhauen, oder im den 
Kuopl oder das Criitz in die Zeen stossen 
daa im das Mul blatet, abor er thut es nit. 
er xengft es im, oder so es daran ist so schlecht 
er mit dachem Schwert dar». Geiler, Brös., 
1, 103 — «Einer der do nnmmen halber 
tehirmen kan der selb würt ee frcschlagen 
weder der du gantz nüt kan . . . Aber einer 
dor do nssgelert hat und Sf^hirmen kan. der 
selb würt nit liderlich g-eschlagen» Id., P( «f 
3, 106 — «... Und stellen in für sicli als 
ein Heibart mit einem breiten Isen, denn 
halten sie in fnr das Antlitz, denn für die 
Seiten, dü Sachlagen &ie damit umb t>ich . . .. 
und $thirmetU domit uff alle Ort». Id., BUg.. 
39 *. — «Unsere armen Jungen, wann ir sie 
ze Schtüen schicken . . sie selten studieren, 
so lanfea sie den Huren nach, sie leren achir- 
fMn, sie spaeieren, sie spilen, sie springen 
Stein stossen etc». Id., Narr., 69 «; Siind. des M., 
52 b. Etc. — Aus dem Klagspiegel kann man 
lernen, «wie man darusz »chirmm müg und 
fechten, — das man bei gut bleib und bei 
eren». Brant, Klapsp., Titel, verso. — Ein 
Priester, beim Gottesdienst, *8ehirmet hin and 
kere (mit den Armen), als ob er uff der focht - 
schul wcrc». 3Iurner, Nb., 42. 

Schirmor, Fechter. — «Soltc ein mensche 
ein »ekirmer worden, nnd wolte es nQt leren, 
er möhte grossen schaden tön», 'i'auler, 39»' 
(68). — «Es mfts ein kempfe oder schirmer 
rU stroieho verlUift « . . oba or die sehirms- 



lege alle wol Ii rcn kan». Claus v. Rlov. 
— «Ali «in Schimur dor mit einem gUizigou 
Schwort oin Apparat imoht». Ooflor, 7 Sehwer- 
ter. F, 4 ». Etc. 

Gomraa gerom. : «Gladiator, ein Schirmer, 
Peohter». Dasjrpodins kennt das Wort nicht 
nirhr in lÜr-M'-n; Siii:i 

Schirmgeld. — Geiler, Irrig Schaf, A, 3 ». 
S. dlo Stelle «nter dorn Wort Cfemrf. 

f^chirmgelil war einn .■\l»n^iib6, welche die 
geistlichen Anstalten an den strassb. Magis- 
trat an ontriehton hatten, nm dessen Sehirms 
und Schuf/.f> /u !,T-n;r-ssiMi. 

Mchirmmeister, Fechuueistcr — «Es was 
ein seMnaeMw, der het in vil Stetten sehnl 
^n-halten».Panli. 198. — «220 par «dUllMMMrtsr» 
(gladiatores). Eingm., Ciisar, lü8 

Sehlrflifltr«ieli, Foohterkfinsto. — «Glaub 
den wibern im grund nüt, - wiltu behalten 
laut und liit, — denn wann sie mit dem schirm' 
atreiA kommen, — so heissts den gonch vom 
nest genummen». Murner, Genehm , k, 2 k, 
4 «Ich ker mich ietz zu dem scAtrtner 
und vorfiMhter der leren dootor Luthers, lud 
ziihe harfür seinen ersten schirmstreich». Id, 
Luth. Narr, B, 2 «. — Die Geberden der Prie- 
ster bei der Messe, «die sie selb »ehimeireieh 
nenn' Ti> Bnt/er, Neuer, H, 3 ^. 

Schluchtutunet, November. Kalender, 1484. 
Weil man im Nov. Sohweine f3r den Winter 
schlachtet? 

Schlafern, Sintern, schläfrig werden. — 
«Sie legen sich schlaibn ee sie sdkk|/iHi». 
Geiler, Seleii]i l86b, 

S. aucli blojern. 

SchlafTendig. schläfrig. — «Es fliessen alle 

Siindrn nss Miissiggon, darumb so ^^ull kein 
Men.sch also hinlessig und schlaffendig bcin». 
Geiler. H Marien, 18 «. 

Schlaffendigkeit, Schläfrigkeit. — «Gar vil 
Menschen werent beraft das Brot zu essen im 
Rieh der Himmel, nnd aber f>,^ar wenig werent 
deren die sich richteten das sie dar konient, 
propter iliuram turpurem, uiub ir Schlaffendig- 
keit. I^assheit. Liederlicheit oder Fnlheit willen». 
Geiler, Post., 8. 43 a. 

I Schlag, Zuschlagpreis, Kaufpreis. Scher/, 
1413. Die Verkäufer hatten bereits die Ge- 

'wohnheit /n liohe Preise zu fordern und mit 
sich markten zulassen; SclUag, Preis um den 
die Waare zuletzt zugeschlagen wird. — <Dat 
halff ab. ist ietz vast der schlagk». Brant, 
Nsoh , Ö2. Dat iialß ab, niederdeutsch «is. den 
vorhergeh. Vers); man bot die Hälfte, und 
erhielt dafür die Waare — «Man kan ietz 
nüt verkauffen me — man hab dann gott 
geschworen ee, — nnd so man lang man 
schwört in und usz. — so wnrt ein rtscÄer- 
schlag dann U8z». Ibid., 61- Die Fischhändler 
scheinen im Rufe gestanden zu sein, zu hohe 
Preise zu setzen; sie schMuren nichts nach- 
lassen zu können, und schlugen dennoch zu- 
letzt wohlfeiler zu » l hidorköuffer, proso- 
neten, — die äff beiden siton roden, — die 
flindt Yortragen (?), kouffscldeg maohon, — 
und lie^^Mul da^ die balokoo kraobon». Unmer, 
Schelm.« d» 6 a. 
Hg., dwi bmh tielt Ibst vorgenommen hat. 



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Vorhaben. — «TcTi wolt der weite tand be- 
Bclireiben, - do niust ich uff dem sehlag 
beliben». Murner, Schelm., k, 7 

Schlägel. Zarncke, zu Braut, 412 : «eine 
Portion, so viel man mit einem Male kauft». 
Oödeke, snBrikiit, 186, zu Mumor, 81 : «Zuber>, 
was ehnr passl, obgleich mir da« Wort in 
diesem Sinn zu Strassburg nie vorgekommen 
ist: Sdüegtl ist eine Kevle, ein grosser, 
sclnvcrer Hammer. - «Der vojEft . . . und 
ailvücnt MH1S7 zu sim «lisch — darvon ouch 
hau ein schlägU visch». Brant, Nsch., 70. - 
«Wer ili) isst vnn üwerm tisch, - der nimt 
vom Bclüegel sinen fisch*. Murner, Nb , ttl. 

Schlagen. S. Slage». 

SchhiTi-. S Slang 

ächlHpi>en. Schlappem, g'ierig und mit der 
Zunge Geräusch machend essen oder trinken, 
wie Hunde und Katzen tlinn; fig , plappern. 
Schmeller, 2. öao. — >Iaii soll «ordentlich» 
essen, «nit also in sich aehlappm wie ein 
Hunt». Geiler. Siind. des M., A, 4 ". — Das 
Evangelium wird in der Messe «nit gelesen, 
sonder über einander geicMappert* . But/er. 
Neuer., H, i^. • «Sinsrt and leset sie fdii' 
Psalmen) mit hcrtzeii, nit heult und schluppcrt 
sift übereinander, wie die hungcrigc jaghnnd 
thnn» ITohenlohe. 0, 2 — Gebet das <un- 
verstentlicli hingescMappert würt». Wurm, 
Trost. 'i2 

Schlecht. S Sieht 

Schlechten. S. Slihten 

Schleck, Gesclileck 1. Gelüste nach gutem 
Essen, franx. fourmandise. — «Ist es Sach 
das der SehUtx dich treibt, das du gern das 
und das essest und trinckest . . .» Geiler, 
Emeis. 7.ö a. — cNit sind ir hinnsgegangen 
in die Wü.Hte, das ir hond wellen sehen einen 
Menschen . der do anhing den Lüsten und 
dem SdUedt»^ id.. Post., 1, 6 *>, — «Urob des 
Oetehhek willen» Id.. Sand des M.. a, 4 ■. 

y. Leckerbissen. — Mnses «hct wol niüiren zu 
Hof sein gelegen aud die gaten gelen Soppen 
nnd Sdüeek essen ttnd andre Instliehen Tmeh- 
tcn». Geiler, Selenp . ly.' « Da ein Menstli 
Schleck essen will und das Volbringen. Gott 
greb es aei wider Gott oder nieht . . •» Id.. 
Snnd des M , 7 Etc. «Es ist schand. 
wer darafiter lauffi — und fremden achUck 
mit nnsneht kauft*. Brant, Pseetns, A, 4 «. 

— «All schleck versuchen ist nit gut» Bfurner. 
Genehm., h\ 8 «. — «Dann sucheut wir all 
fdUeefc herfSr, ~ hofficren, sprechen: fronw, 
das nenit ir> Ibid., E, 4 •'. — «Wer nit von 
essen settig wUrd, — der fult sich worlich 
mit kdm «dUsdl;, — er es« dann einen grossen 

icli darf.s nit sagen». Iljid , F, 2 — 
Mau trug einen : «sag was ist der best $chk^? 
Er sprach : so sai? ieh avfF mein eid, das ich 
nie hes^er.s messen hab dann einen al, lies/ 
ich mir in einer gansx braten». Fries, 41 

— Kalbsang^n sind «ein guter sdUedb». Ibid.. 
82 l». Man kann in der Faston «unseri 
bösen bcgirden rath thun mit anderen schlecken* 
als Fleisch. Zell, k, 9 «. 

3. Fig., Gewinn. — Der rierus «der will 
den armen man erst schinden, — ob er oaeb 
mSelit sia sdUedUm find«». Hwiier, Nli., 110. 



— «Heiligenpfleger, nement war, — das 5wer 
keiner nit verfar, — om ein sdilecklin geb ein 
schleck, — solt ir von der weit hinweg». 
Ibid , 118 (mn irdisohss Ovt das ewige preis- 
geben). 

SeUeekea, lecken, gern etwas gutes essen, 

schmarotzen. — «So du dir lasse&t kostliche 
Ding kochen . . . on Not, allein das du einen 
Anmut dansn hast und das dich der Glust 
dnr-,'ii treibt, das ist geschleckt*. Geiler. 7 
Jse Ii werter, G, 2 ». — «Adam and Eva 
scJüecketen von dem Baum in dem Paradiea»* 
Id., Sfind. des M . 14 ». Etc. — «- . . der 
herren knecht und ander, die zu hoff ^mA 
sdUselm ... das er sieh mit deller schlecken 
ner». Brant, Nscli., 96 — Der Geistlichen 
Gewohnheil ist <die warheit schwigen. deller 
srhkckeu*. Murner, Nb., 11. — Ein Pfaffe, 
der da» HcilitTencnt nicht nngreifen 
meint er sei arm, und hett zu scJdecken kum 
die finger». Ibid., U6. — «Die wiber künnen 
das verdecken, - den gonch in einen pfeffer 
stecken — so siisz, das wir din iiu^er schle- 
cken — and wenent das wir hiener essen» 
Id , Genehm.. F, 1 ». — «O gnter schraut/J 
die ünger scfUecken !> Id . Luih. 2varr. 24. 66. 

«Ich wil dir ein speis kochen .... du 
must die fincfer darnach schlecken*. Fries, 
^ h ~ «Soliche äeltzlin werffen sie etwan 
ander die schäfflin domit sie die aangen sdUs^ 
cA*n». Zell, q, 4 b. 

Schlecker, Schleckermaul, gourmand. — 
«Wenn es (eine gewisse Speise) etlich schUcker 
^i-iszten, so würdent sie es müssen haben». 
Fries, 32 a. -~ «Ein her hat ein kelterin. die 
was ein schleckerin», Pauli, 224 — «Die 
schUckmiÜer» essen gern Aal. Fries, 40 >>. 

Schleckerhaft. Schleckerhaftig. 1. Be* 
gierig nach gutem Essen — «. .. I)as ist 
das ein Mensch fliehe die Tisch die einea s« 
»MeekerhafUg machen ; von ersten muss da 
sein ein Supp oder Muss, Tlrrini:-. frebacTien 
Fisch und grün Kraut darzu, darnach Pfeffer 
und dann Oalrey, fünf oder sechs Trachten ; 
wie rniicht einer da messitr werden !> Geiler. 
Sünd des M.. 11 Etc. — SchUckerhfufftMe 
menschen begeren seltsame speise». Pauli. 
4n. — <Fraw. wie sein ir so /icMeekerhafftiff ^ 
warumb haben ir mix den al fressen?» Ibid^ 
19. 

2. Angenehm zu essen. 1' i kprhaft. — «Ein 
Mensch, der von zarter (Jomplex ist und nit 
grob Speiss erleiden mag. das ist ein ander« 
dan da ein Mensch der schlec'kerhajUgen Spei- 
sen gewont hat, und ist nit unrecht». Geiler. 
Sfind. des H, 4 b; Selenp. iOfiK — «In 
schlcclhixfftfH speisen seind sie erzogen». Adcl- 
pbus. Khodis, I, 2 a.— «XostUche trachten 
nnd tdaaduthafftige speist». Pauli, I6Ö. 

SchleckHch adj von Sohleck. — «T!r sol 
lugen ... das er die Speiss brauch, nit allein 
nmb Behleeklidlei Lnsts willen, dammh dan sin 
^yo\ scbmaekt . . .» Qeüer» 7 Sahaldan» K, 
4 0. 

Schlefferich, Schleiferlleb, sdhlifHir- — 

«... die Hchlrfferlichm menschen zu erwecken 
. . .» Pauli, 14. — «... so jr vileioht nit also 
ssU^^Mdb tdt». HohenU A, 8 >. 8. 8ki^tH§, 



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— 906 — 



Schlegel, Keule, Hammer. Den Schlegel 
verfea, eine Art gymnasUsclien Spiels. Aas 
iea TOB S^rneke, Btiö, citirten Stellen ersieht 
man, dass der Ausdruck spriichw örtlich, einem 
n üefftUea lü|;ea, bedeuut. — «Wer vü redete 
der redt diek sn tU, — nnd nnss oneh sehies- 
zen r,u dem zil, — den tdUtfel werffen verr 
and wit». Braut, Nsch., jM. — ^SdtkgAwrftr, 
orinbiMer». Homer. Nb^ 61. 

Sih!eicherlin>j:, ein sich heimlich we^^schlei- 
chender Wind — Böse Gedanken «seind die 
S^UtiehuUng die von dir lelber ussgon, die 
TnntMlMi Mit dtt beichten». Gcikr, Brd»., % 
U 1». 

SeUell S. 8k' f. 

Sehleigem. schlag-en, strafen. — «Der Am- 
netsfcer sol redlich daroff schiahen und die- 
selben wefdelieb sn «dUeftwm, nff dti sie 
wi:i?cn i^i^*^ sie Vatter und Mater in Ercn ha- 
ben sulleu». Geiler, £v. mit UssL. 19ö 

SoMeiceni, veraehleiem. — Kein Wdb «on 
<ion Spiegel etwas dot, - ee sie sich adUei- 
gern recht darvor — and mutzen, gat wol 
Qfls «in bor*. Brant, Nteh., 60. 

Srhlonmifn. nnmiissif: geniessen. Neutr. : 

die bielleti bei dem Wort deamtH. AoUv : 
«wa vir wen! das frfiatüok idUraMmn». Mnr- 
ner. Nb., 

Scblenip. Schlempt, luaiic. S. auch Slempe. 
I. Die Schlempe an einem Tbürschloss. — 
Geil r, Kmeis, bO K S. Muiek, Attoh in Wnr- 
tenberg, Schmid, 466. 

2. Sehloss an den Büchern — «Güldene 
SehUtnpm nn den B&eheni». QoUer, Banm der 
SeL, Ä>i>. 

•A. Sebnnllo. — Die Frauen «treiben vil hot 

fart mit dem scJüempen» des (liirtph Pauli, 2-^1 
Schlenker, SIenger I Schleaaer. — iDa- 
vid thet fünf Kissling in ein liderin Sack nnd 
thot einen in die Schlenker». Geiler, 7 Schwer- 
tmr, P, 5«; Holl Leu. b, 1 «. — «Mit arm- 
brosten, Mchienckem nnd »teInwfirflFen, usz den 
thurn und schütten. . . veriagten oio den 
feind». .\iielphaä. Türk , D, ö «. 

8. Greese Worfmasehine. — «Der Tjnrann 
ward zornig nnd hiess den Jnnp'en in ein 
SchJunckern legen und in über die Mauer aus- 
werfen in das Wasser». Geiler, Brös., 2, 8 

— Sie «wurfTen aus/, dem schlosz und der 
»tat grosz stein mit werffzeug. schlenckem und 
nndern instrnmenten» Adelphus. Barb., 27 b. 

— «Der tiran gebot man solt Pelaginm in 
ein schUncker legen, und in zn dem zil werffen 
über das waaser*. Pauli, 377. 

Schlenkern. I. Schleudern, wegwerfen. — 
«Die Schlange die S. Paalo an der Hand bleib 
hangen, da er Holt/, rasplet, die schlengeri er 
in das Für». Geiler« JSarr., X57 — «Ich 
sprich, sie ist als wol din Kind als die andern, 
«iu sMenckerst es aber eben von dir wie einen 
Hand den man in das Waaser wirft». Id.. 
Haa im Pf.. B, 5 b. BCe. 

2. «Die Arme hin und her scJüenckem». Id.. 
Scbiff der Pen., 30 ^. — «Darumb so sol mau 
das h. Saerament mit beiden Henden tragen, 
und nit in einer Ilant i!s ein Sperber und 
mii der andern Hant »chlenckem». Id., 3 Ma- 



Sehlenkerwerfer, Schleoderer. — tScIuitzLn 
nnd «dUmob«rwni#<r» (fnnditores). Bingm., 
Cisar, SO*. 

Schleppor, Rotwelsch. Art Bettler Nach 
Gödeke: «angebiioh geweihte Priester, die sieh 
▼on einem Knaben fahren lassen». — Mnmer, 
\b., ni. 

Öehlefcierlin, Schlütierlin. Jemanden «ein 
SMeittfiin naehsehlagen», spdttiseheOeberdenf 

lieblose Bemerkungen ^^egen ihn raachen. — 
«Also seind gemeinlich die Töchter die in den 
KremerledUn sitsen, die riehten jederman ubs 
und schlagen jcderman ein SchletUrlin naoh». 
Geiler. £v. mit Ussk, 220 «; Post., 3, 71 a • 
BrSs., 1, 81«; Sünd. das Iff., 98 b. Ste — 
Schmeichler die einem hintrr dem Rücken 
«ein Ikhlötterlin schlagen oder eseisoreu be- 
wegen». Wimph., Synod., 11«. — ISiner «knnt 
iederman ein 5WUo<f«r/»nschlaq-rn> Pfiiili, 338. 

— «Soloher SchleiterUn soll kein frummer 
«lurist nebten». Blindenl« A« 2 

Heute sagt man «ein Schieiterle anhiinirnn ». 

— Bairisch ebenso: einem einen SchletlerUug 
anhängen. Sehmeiler, 3, 460. Znr Erkl&mng 
des Worts rinnert Schmeller an das schwe- 
dische sladäru, lästern. Mir scheint die Sache 
näher zu liegen. Erisch, 2, 801, bat: «fidUMsr 
der Kinder, crepitaculum», was wir heute 
ikUpper oder Kätsch nennen. Da es bei Geiler 
immer heisst ein Schletterlin nachschlagen, so 
halte i> ]i len Ausdruck für verwandt mit die- 
sem Sthiotter, und glaube dass er das Geräasoh 
bedeutet, das man durch Schnellen der Finger 
hervorbringt Dies wir ! thrils dadurch bestä- 
tigt, dass zuweilen Scfuuilerim geschrieben ist, 
theils durch Brös., 1, 31 wo SddBUmiin und 
SchneUig neben einander stehn : «er möcht 
dem wul eiu SchneUig geben und im ein Schlot- 
terim schiahen». Ab man in der Folg* daa 
ursprünglichen Sinn vi^riTn««. ersetzte man 
nachschlagen durch auimngeu; mau dachte 

etwa«, das man einem aus Spott an den 
Rücken hän^^t. Nach Schnioüer findet sich 
schau bei Hans Sachs «HarbauL, ^duoiUriem» . 
Also einem ein HMurbftnd oder Meli einen 
Zopf anhänsren, wie SS jetst noeb nngOBogene 
Kinder tbuu. 

Schietz. — Geiler, Selenp,, 808 h. 8. die 
Stelle bei dem Wort Fürgriff, 

Schlichten. S. Slihten. 

Schlicken, schlucken, verschlingen. Be- 
necke, 2, 2, 896. — «KMtschlickende, langwirig 
gerichtsübung». Wimph., Chrys., 2 f^. 

Schliefen. S. SUeffen. 

Schliff, geschliffene Fläche, glatt und ge- 
fährlich wie Eis — «Wir faren off Unfalles 
schliff». Braut, Nsch., 106. S. auch Steife. 

Schliffen, schleifen, auf dem Eis. — «Wie 
nff dem ise glatt darvon »ehtiffem». Mnmer, 
Genehm . 1?. 4 

Sclilinden, schlingeo, schlucken. — •Schiin- 
den oder seblneken ...» «SobmersUehes Sekun- 
den » Fries, -^i .32 

Schliudrapp, von schünden, verschlingen, 
nnd Rapp, Babe. — Wer beim Essen schlechte 
M.iiii Ii ti hat, «den selben man ein softlMiÄi(i||ip 
nennt». Braut, Näch.. 110. 

«ScUiadong, transglutio». Gwtd., 86 >. 

St 



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— 306 — 



ScMipf. las Sohlfipfen, Ausgleiten. — Ein 
Schütze ielili, weil er «dat am anschlag man- 
eben Khiipf*. Braut, Nieh., 73. 

Schlipfern, Schlüpf^^m, schlupfpn — «Ein 
sohlipferiger AI aelüipfert oder schleift einem 
allw«|roii QM d«r HMd; Je herter man in hebt, 
je mer er oss der Hand schlüpfert». Geiler, Has 
im Pf., C, 2 b. Etc. — Die Schlange *8(Mipfert 
ir dnreli alle g^Uder». Hnrnert Yirg , y, 1 

SeUitt, nioht blos Schlitten im 1ieutig:en 
Sinn, sondern flberbaapt Fahrzeug, Wagen. 
«Vehieidmn», Vocab. opt, 21. Dies ist die 
Bedeutung in folgenden Stellen: «Wem sack- 
pfiffen freud, knrtzwil git, — und acht der 
lutrpir nnd Inten nlt, — der ghört wol uff der 
narren scMitt». Brant, Nsch., 55. Vergl. 99: 
«die mag das schiff dann nim getragen, — sie 
mQsaen an den narren wagen». — «Das recht 
zn gon . . ., das fihe zu triben und einen 
Khlitten zu iieren». Mnrner, Instit., 88 " (dei 
tat. Text hat vehiculum). — Angnetns «-wie 
er drei mal hat triumphiert, — gen Rom anff 
MhUtten eingefUrt*. Id., Virg., c, 7 b. 

Sebiilten, fahren. — Behüt «mich vor dem 
grossen narren, — der daher sehlitt uff dem 
karren >. Murner. Luth. Narr, 11. — «... der 
also für gescMittet her». Ibid., 10. Etc. 

Schlossweiss, weiss wie Schlössen, d. i. 
wie Hagelkörner, blendend weiss. — Bei der 
TerkUrong Cbristi. <luit die Seel herfürer 
getmngen in den Lib und hat gemacht da«; 
der Lib also gelestig ist worden als die Sonn 
« . . und das seine Kleider do sehne- oder 
»ghioasunss worden 8int>. Geiler, Post., 2. 29 ». 
— Eine weltlich gesinnte Nonne sorgt über- 
mkerig für ihre B^nemUehkeit, «es muss als 
8chio88U)eisse sein, starck, zart, kein Stöublin 
noch Federlin uff dem Wiler, kein Flecke 
am Schlapperen, kein RantxeUn Bin Bett». 
Id., Prcfl n. L., 89 «. Ete. 

Jstliluih. S. Sluch. 

Schlucke. S. Slucke. 

Scblnnk. — «Die die allein do gond 
Schlmickm schlaheu, füllen, fressen und soffen, 
die scind kein Nuti einer Oemeind». Geiler, 
Post., 2, 4 «. 

Schlunk, hanstus, Schluck, ist das Sabst 
von eh'fiAm, eeblucken. Der allgemeine Sinn 
▼on Schiunken schlngen ist, dem Zusammen- 1 
hang nach, nicht schwer en fueen ; woher ' 
aber der offenbar bildlieke Anadmek, das 
weiss ich nicht. 

Schlupf. 1. Enger Durchgang, durch den 
man sozusagen hindurch.sciilüpft. — «Das 
Kloster ist im zu eng und ein Kerker; das 
ist die Sach umb deren willen also Not ist 
alle Schlügf ZU Teimaeken». Geiler, Selenp. 
51 K Ete. 

9. Sehlelfe an einem Band oder Seil — 
«Wer mit schalcksleuten beladen i!<t, der so! 
den «cMmi^ abschneiden und sie lassen gon*. , 
Mnmer, ufenap., 67. — «An dem ennel loUen 
zwen schhtpff sein, vüt yeder riten einer». ! 
Qersd., 46 «. i 
8. Seblinge. — «Die Vogler, die da aehlupff 



nnd str 



Wurm, Bai , b, 8 b. 



Schlüpfern, ausgleiten. — «So wir etwaj 
»Mupffem nnd Inen . . .». Zell, r, 4 b. j 



SchlurafFe, Faulenzer, dür i?ern jrui lebt 
ohne SU arbeiten. — •8ciüuro^tn^ die ineo 
kein ander Shid nnd Seligkeit eeteen dun dln 
Welt». Geiler, Narr, ^ic; ^ .>ran spricht; 
schon umb den »cMuderaffen». Brant^ Nach., 
100. » «Dae MMan^mMAtf >. Ibid., 1(N. 

SchlnrafPen, mttesig gehn, faulenzen <Tn 
dem Heumonat so man Heu macht, und eio 

' Teil mässig gon zn scMuni^a» nnd rieb irrm 
hs'Tn die Hitz der Sunnen und die Mnckcn 
uuU Bremsen die sie bissent . . Oeiler, 

; Bilg., 147 b. 

I Schlnraff<^nland, imaginäres Land wo es 
einem wohl geht ohne AibeiL — «Sagt man 
von Gott, von den Heiligen oder Ton dem 
, nimmelreich, so ist inen eben als sagt man 
von ScMauraffentand . . es ist inen neissvaa 
ein fremds Ding an hdren». Geiler, GeibrtL 
Spinn., P, S B. — Geller nimmt das Wort 
sogar im Sinn von Paradies : ^Stephan . . 
sähe in das Vatterland, in dae StMurafenlani, 
I da sah er Jhr<^iim ^ft r.> Narr., 218 ^ «Wir 
' faren in SQhiuntjß tniand* . JJrant, Nsch., 104. — 
Wenn Weiber die Ehre verloren haben, «to 
sint sie im achluraffenland^ Blumer Nb.. 90. 
— «Sie hon ouch ein in schiuragenland, — 
darumb sie so gut leben haut, — da iet leb- 
kuchcn iodo v ant». Id., Luth, Narr. 8V« 

Zarnke, 455, halt SefUuderaffe {s. oben Schlur- 
äffe) für die ursprüngliche Form, «entstanden 
aus scldudem. srhlpTidern, nachlässig arbeiten, 
welches schon truiie zusammeagezogeu ward 
in sluren*. IHee ist nicht richtig; die Ans* 
drücke slurm nnd Shtr. Faulenzer, sind älter 
als sc}üudern\ sie hüben sich bei uns erhalten 
in heruvMchluTen, müssig umherschlendern, und 
Srhhtri, tra{rer Tagdieb. Schludern, Schluderaß 
aind nur Erweiterungen. S. auch Wacker* 
nagele Wörterb., 265. Als man anfing « in 
au tn verwandeln, sagte man auch StMIaumf. 
Neben Sluraff erscheint auch frühe &cixoü 
Slaraff] zn Strassburg, z. B. im Jaiure IdSb, 
ein Hans «zu dem Slaraffen*. 

Stlilut, Schlamm. Schmeüer, 2, 538. — Gott 
hat mich gezogen «aosz dem schlut des el« 
lendes» (de luto). Nächtig-., Psalter, 99. 

Schlntte, Physalis alkekengi. Kirschl., 1, 
534. — «Safft von den schlutten, die man nent 
alkakengi>. Gersd.,66 a. ~ «Alkekengi,eeMiiKai 
oder soborellen». Ibid., 89 «. 

«Schmnckung., Geruchssinn. Fries. 25 

Schmaltz, Fett. — «Darunder heb die Pfan 
deines Hertzen, nnd enpfach Schmaltz der 
Liebe>. Geiler, Has im Pf., d, 4 «. — «Wann 
du . . . ein rouhen Gedaook hast, so kumpt 
der Toffel nnd wfirffet S^mtUtM daran, und 
•ehirt Feuer zn, das das Heffelin sieden wnrt, 
. . . das beisst dann ein j^gdtmolUUr Oe- 
danek». Id., Brös., 1, 70 1>. Ete. — «Wir 
treufTcn sie (die Pfaffen ) mit un.serm schmalU». 
Br&nt, Epigr. Copie, 228. — Ein Narr «schmiert 
sieh wol mit esels «eAmoUr». Id.. Nsch , 16. 
— Wer nicht \n<;t, «der .selb miest jetzund 
hungere sterben — und in seim eigen $chmalU 
▼erderben». Hnmer, Sehelm., g, 7 e. ~. «War- 
lich hie nacli lieben werben . . ., ist in eigneiB 
MchmcUts ersterben». Id., Miile, A, 7 a. — 
worden die PriUaten «geeottea und febratan. 



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— kiiii quintlin achmalU der geistlirln ii — 
von inen fiel in Sicherheit». Id., Nb., 132. — 
tSehmaltz von gensen, bereu, menschen, iteni 
»dimaltz von ochsen klawen» Id., Gayae, 408. 

— Die ProtlifTPrlclöBtcr von Strassbnrg, Schlctt- 
sladt and Zürich «seind drei schmaitzgruben 
SO gnU — darin man hat ein freien mut». 
Id., 4 Ketzer, C, 7 « — «Schwynen sthmalU 
oder gensz oder enten schmaltg*. Gersd., 47 

— «Mancherlei achmaltz, hünerschmaU::, srAi/n- 
nescAmaltz, fochs, bcren, kateenschmaltt». Fries, 
80 * (in der Medizin gebraucht). — «Ich hab 
ODser hu87, versorgt mit wein, brot, saltz, 
fleisch, schmalU: Pauli, 122. — cWa das 
baviniöl wechst, braucht mann tn dor speisz 
anstatt des athmalte oder 1 n[t(rs». Naclitig.. 
Psalter, 867. - Gewiase Würmer «so man 
sie trueket, so gebeut sie eiti sehvartsftir 
geel s<:hmalU*. Brunschw., Dist , 92 — Zizini 
war sehr diok, aber ihn «bindert da« ge- 
wieiht . . . des idmtütg g'ar nfehten». Aael- 
phus. Rho(h^. G, 2" — Ein Giinkler «bringt 
offen»dimak£ usz morenland». Mnrner, Nb , 

SciuBalteeii, Fett an etwas than, heute 
schraclzen. «Du» ist die Fröd des Haber- 
m&a, das es wol geadmaUst ist. nit verbrant 
ist. und kein Flieg darin ist*. Geiler. Ev. mit 
Uesl-, 98 o. Etc. Lügner können «gtite sach 
mit böser uhmaiUen». Horner, Schelm., g, 5 1>. 

SehmarotMr. SehnonitBer. — *8ißmumU- 
ser und schmalt/.bottler». Murner, Nb., 61. — 
Bei Geiler, nur im Sinn von Geizhals : 
•Einem geitigen Hensehea, einem Kanlinan, 
cim Zncher oder SchmaroUtr wurft er (der 
Teufel) für ein Logelin mit Gelt, dan sein 
Saeli ttot Tag nnd Naebfc wie er nor mtg 
Gut iibcrknmmoii». BrSs.. 57 t>. — Ein 
geiziger Probst bat einen Domherrn ikm sei- 
nen SehaAier fBr einige 2Seit zn fiberiaasen ; 
alt er dann von Letzterm verlangte ihm attch 
•den minsten Pfenning zu verrechnen», ant- 
wortete er. «er wer ein frum Man, sein Herr 
het im vertranwet, er soll im auch vcrtrau- 
wcn, es ^nämlich das kleinliche Verrechnen) 
wer gar Sehmarotters und Stümpers». Eneis. 
3g a — cMan Sprech, ich wer ein Schmürtzler 
oder ein SehmoruUer waii ich nit etwan Gest 
lade». Narr., 78 ». - Pauli, 60 : « . . Schma- 
rctzer, der weder Gott noch der weit nichts 
mitteilt». 

Vor Gellen Zeit ist mir das Wort nicht 

bekannt ; es muss aber liwiL'^t bei dem Volke 
üblich gewesen sein. Ziemann, 402, führt aus 
dem yoB Maesmann in seinen Denkmilern 
heraaspeg^ebenei) Wahtelmiire Smariae an und 
erklärt es durch Schmarotzer. Letzteres ist 
offenbar aof die nämliche Wurzel zurückzu- 
führen wie das gleichbedeutende Schmürtder. 
Nach Schmeller, 476, bedeutet im bairischoa 
Dialelct schmirzein anoh heute nuch so viel 
wie geizig sein. Im spätem Sprachgebraach 
hat Sehmaroteer nur noch den äiim von para- 
siticus, einer der sich von einem andern zu 
Gast laden lässt, weil er zu. geizig ist um 
auf eigene Kosten zu speisen, so dass also 
auch hier die ursprüngliche Bedeutung zu 
Grunde liegt. Die Etymologie, die Frisch, 2. 
206, vorsoUägt, bezieht sich nur auf diese 



letztere sneziellere Verwendung des Worts 
nnd darf daher bezweifelt werden ; die von 
Scherz, 1423, versachten haben gar keinen 
Werth, Woher aber der Ausdruck? wie bei 
manchen andern volksthümlichen Redensarten, 
wird sich diese Frage M'ohl schwerlich ge- 
nügend beantworten lassen Bevor jedoch 
das Grimmsche Wörterb. nicht bis zum Buch- 
staben S vorgeschritten ist, erlaube ich mir 
nicht etwas bestimmtes hierüber zu sagen. 

Hchmatzen, ein Geräusch mit der Zunge 
oder den Lippen machen. — «Isa still, nit 
schmau mit diner spise». Brant, Theem., b, 
2 

8e1i me^sken • 8. Anocfeni. 

Schraehe, SniShe. Schmach. - ■ «. . . das 
i er sein hauisfraw wider fündt, — on ehebruch 
I und nntngends tefkinefte». Mnrner, Virg., I, 71». 

Sohmciehen. S. Smeicheti. 
\ Schmeisben, cacare. — «Gras und Kxüter 
I nnd etwan Mittet, die da waolieen (anf den 
Biiuraen) von dem ^hmeiiaen der Vügel». 
I Geiler. Arb. hum., 26 b. _ t£e flog ein 
Isobwaib m dem fraster fn, nnd 9«mma$et 
im (einem König) in die äugen s i blind 
ward». Paoli, j^l. — Auf das iireuz «der 
kirehen, do «dhiaejsssw die rogel nffv.Bfttheelb., 
b, 3 b. 

Schmer. 8. 8tner. , 
Schmetterling, Baekenstreieh, von sehmet» 

tcrn. schlagen dass es einen lauten Ton gibt. 

— Die Mutter «gibt dem Kind ein Schmetter- 
ling an ein Backen, des es nmb dQrmlet». 
Geiler, Pitg,, 141 b; Post., 2, 61 'v 

Wir sageu noch heute «ein SchmeUer aufs 
Loch». fSr ein Schlag auf den Hintern. 

Schmicli^. schimmlig — Brod dat ««cftme»« 
lig* ist 14 Jh. ürk. 

Sebmier, 8ehmiemng. i. Das Schmieren. 

— «Ich . . . der solich tchmier elft" mnl er- 
litten hab . . .» Murner, Gajrao, 40U. 406. — 
«leb sah ir \il sterben in mittel der sdWiM»- 
rung». Ibid., 410. 

2. Fig., Bestechung. — «Man iiadt der stett 
noch me dann ein, — do man hant9i3mienm§ 
gern uff nimt>. Brant, Nsch., 4Ä. 

Schmieren. 1. Das heutige .'schmieren, mit 
Fett bestreichen. — «Wer müs wil fahen noch 
seim sin, — der schmier die fallen doch vor- 
llin. — üLs ist ein Sprichwort hcur alh fern: 

— wo man schmiert do fart man gern*. 
Murner, Schelm., f, 1 >>. — «Den kam r i^rhmie- 
ren*. Id., Nb., 1.S9. — «Das eisin üdamrten 
sie mit Schmer». Id.. Virg., Z, 2 — «Den 
buntschuh «cAwiVren». Id , Luth Narr., 130. Etc. 

2. Salben. — «Wenn die Herrn ein Ding 
nit gern thun, wann sie aber mit Affenschmaitz 
geschmiert werH^Ti, so gat es naher, si hon 
nit gern das luun inen kratzet und streit». 
Geiler, Brte., 8, 52 «. — Die Pharisäer be- 
schlossen man solle Christum gütlich angehn 
«und im das Mul weideÜch beschmürbtn mit 
Affenschmaitz, das ist mit Schmeicheln». Id., 
Post., 8, 104 «; 3 Marien, 15 b; Narr., 1% b. 

— «Man sieht was hoffart arbeit hat - wie 
man sich mnte, tchmier ...» Braut, Nsch.. 
86. — Sie 'Schmieren sich mit affenschmaltz». 
Ibid., 7. — «... so wir uns so zertlich Khmieren 



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— »08 - 



als die T\ e!hor>. Murner, Gayac, 461. 



■Sehe- 



? Schlagen, verwnndeiL — Eb «strigelt 



reu, unc iavatuler aehmteren, — ein priester- muiiühir ofit so räch — das ia der hengst 
liehen stat m fSreiit «— bedfit wie man in | «cftmttrt in den bach>. Brant, Nteh., 9ß. 

haltpii sol — (las er vor pfot oach rieche \vül>. Pasypodius hat schmtt^^m nar im figurl. 
Id., Ead., F, G ^. — Der Pricitcr ist «mit Sinu von <jaccrc dicta in aliqueni, mordere, 
köstlicher salb geschmieret, — das er der cavillare». 



Christen sei regierct>. Tbid . 0, 1 



Schmollen, lächeln. — «. . Wilta lachen 



Affeuschmalz war eine, vorgeblich aus die- so sie dich düssentüch anschmoUen?» Geiler, 
sem fernher kommaaden Stoff bereitete ond Narr., 197 a. 

von Markts-chrctern prepriesene Salbe oder i Schmorotzeriach, kärglich, erbärmlich. 
Pomade. Eiuoii «mit Aftonschmalz «rh/meren» Vergl. Schmarotzer. — Sagt man den Prälaten 
hiess, ihn mit etwas absonderlich kostbarem sie sollen predigen, so erwidern sie: cJa dss 
salben, um ilmi damit eine Ehre anzuthun, würd schtnorotzerüch zugon, wir !;ein() srrosr 



daher so viel wie schmeicheln, mit dem na- 
tftrlieh sioli ergebenden Nebenbegriff, ihn zum 
Äffen machen, f&r einen Narren kalten, be 

trügen. 



mechtig fürsten; solten wir do schon vor 
allen menschen wie die schmutzigen bachantei 
und dorffpfefflin? das wer wider forstUobei 
pracht>. Zell, q, I b. 



8. Mit arzneilichen Stoffen bestreichen. — Schmoratzen, schmarotzen. — •Sthmorth 
<Ir bloterortzct . . ., welcher tüfel, welcher j ich mich ninunerseham^.liarner, Schelm^ 
gouch — hat üch gelcrnet also schmieren, - I d, S ^ ; e, 4 8. 



und so manches mensch verlieren?» ^lurner. 
Nb., 26. — Solche die «sich mit quecksilber 
hond lassen echmieren». Id , Gayac, 407. Etc. 

4* Fig., angenehm, einsclinieichelnd machen. 
— «Gibt er glatte Wörter dir, — so l&g, du 
euch diu wdrter »eftmier». Mnmer. Nb., 186. 



St Imjorntzer. S. Schmarotzer. 
Schmotsen, schmunzeln. Scherz, 1433. — 
Der Neidig« «laehet oder schmOzet spotlichent 
wenn man seinen Nächsten lobt Goldin 8pU, 
80. 

Schmnoken. S. anob Smüehen. 1. Drücken, 



Fig., schmeicheln. — Ein Wohldiener driiii^^on. — Sie wollen « I;r worheit in ein 
mnss *sehmi»en jedem wo! sin stiru». Braut. 1 wiuckei »chmufkea», Muracr, 4 Ketzer, L. 4 b. 



Nseh., 21 — ^ «Lob din obern, «eftimer in wol». | — «Das man villeieht saget von mir. — ich 

Mnrner, Nb.,' 96. — «Do si mich gnugsam schmtuM die warheit hinder tür». Id , Nb , 50. 
hatten gtdmirt . , .» Id., Oeaehm., b, 2 a. i — «... das ir die bimelkünegin — wöUeni 
Sehnlrbe, Sehntier, Sohmierung um etwas | in erbsOnd «e^tiefeen». Id.^ 4 Ketzer, 0, 3 b. 
zu verderben. Vergl. Schmirwen. — «So vil ~ «Bio andern eteltcn sich herfür. — mit 
menschen nimmer stürben, — liesz man schon i Schwertern für des Schlosses tür, — mit J^os- 
die fislsehen sckmirftsn — die man maehet in I sem gwalt zosamen 99ehiuuki>. Id.. virg., 



den win». Murner, Nb., 202.. 



F. 1 _ Die Mütter «ir kindlin an die brüste 



Sdunirtcen, schmerzen. Schmeller, 2, bbl. ^schtnücktett — vor sehrecken . . .* Ibid., 
— «Das seftniffiMi in ser «sz der nassen». 1 7 — Gftsar «seAmudtsf die ellfte legion zu« 

Murner, Virg-,, n, 2 b. — Reib dich mit eiuer ' sanicn, rlas ilcn feinden kein grosser anblick 
Salbe bis «das dich die kixt zchmirtzet». Fri^, erzoigt. würd». Kingm., Cäsar, 6/ t>. — «Etwan 
1081». — «. . . wo jejemaatbdeneh dieaeher- «dWmidtai sie sieh in ein winkel • . .» «Sie 
pffe götlichä Worts fmkMrUt hotte . . .»iMchmwMen sieh» in eine TTuhlr Pauli, 29. 38A, 



Pollio, Pred., A, 2 *. 



Cupido «zu ir (Dido) 



vu«v, «.^w»., <. -. I 2. Sich schmiegen. 

SebnirwalB. nadi Sehnier rieehen, ranzig i frenntUoh »ehmudtm thet». 'Mnmer, Tifg , 

sein. — Maria Magdalena «nam ein Alaba.ster- 8 



bächs mit kostlicher Salb, nicht die da schmir- 
«oeitf». Oeiler. Ev. mit üssl., 68 a. 



3. Vorstecken. — «Hindern liefen bi der 
wand — halt sie dn hafen hin geschmmdU; 



Schmirwen. schmieren. — «Wir lesen von ■ Murner, Nb., 67. — «Sin hend thet er hinwi- 
S. Bernardo das er eins Tags . . . fing an der achmucken». Id., 4 Kutzer, G, ü i*. 
sine Sehn zn sdhMtnssi»». QcSer, Bilg., 96 b 4. Sich ducken, klein maehen. — «Diofanft 

- «Ein Isenhut oder ein Araboss. man ratlsst Eigenschaft des Leuwen ist, wenn man ein 
gar lang dieselben schmieren und scJwurwen, , Hündlin vor im schiecht, so sümucket er sich 
ee das Schmär dorin ging». Id., Post, 3, 10 h. und förchtet sich, und wenet man wöl im 

— «Der Herr «chnauwct sie an do sie in auch also thun. Also ein frununor Mensch, so 
salbtent ond achmirtoeten» (ihm schmeichelten), er sieht das Got die Sünden straft, so förcht 



Ibid , 2, 20 b. 
Noch im Bairischen. Schmeller, 3, 474, 



or sich und ducket und demütiget sich». Ooi- 
Icr, Bros., 1, öO — «So du krank bist, so 



Schmitzen. Schmutzen, Smitzen. 1. Bc- achmitckeitt du dich und bleibest daiieim». Id., 
schmutzen, fig. schmähen. — «Es was nit Süud. des M., 17 b. — «Das geschieht uft, du 
wüste Salb, als wir Salben haben die da wilst beten und lugest das du bleibest ob 
schmutzen». Geiler, Post, 2, 114 b. — «Du [ einem Ueufiin zusamcngeiiehmuckt umb daä die 
edtmUMUt uns an nnser Eer». Ibid., 2, 22 ^. < Kleider bei dir bele l i Jas du nit kalt wer» 
— «. . . Wenn man dich achmitzet mit einem dest» Id., 7 Scheiden, I, (5 >t. — Ich «%v ill 
Schmachwort. . .» Id., Bilg., 69 b. — €Schmitz- mich recht in wiuckei «c/if«wcAr«». Brant, Nsch., 
Isert oder Schmochwort». Ibid., 60 — «Mit 76. — «Jeder rim'hat sich müssen achmuckm, 
disen werten ich niemands wil geachmitzt — noch dem man in hat wellen drucken», 
haben*. Zell, r, 8 b. — «Mit vil hitzigen i Ibid., 1. — «... daa su achmuckt es sich, 
sdMCswprtsii . . .» Capito, Treger, A, 8 b. ] daa thnl es sieh off». Karsth., aa, 9 K 



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— 800 — 



6. Verspotten -- «fftblnns . . . von unser wir redlich Bohlemmen, das nns die mfiler 

Söldner red geschmückt uad gescliumpftieret ac^utrm werden». Ibid.. iS2. In dieser letztern 

i» ar(l.. Ring^., Cäsar, 26 b. Stelle erklärt Lappenbcr'r, 455, das Wortdoroh 

<i. Sich aus dem Staub machen. — «Lond schmuttig werden; der Sinn iti aber der: 

tr den barfüsx disen biiz — und sie euch liehe wie iti der ersten. 



lond nnderdmeken, — so müsKt ir each welter 

«cAwtwcAvri» >fnrner, 4 Kotier J, 1 b. 

2s»chiuückcrlu-li, schmück, laibtich und leb 
halt. — «. . . ßciimüekmrlieh inherdretten als 



Sokamtxlen, den Mund znm KuMen an- 

bjpten — l>ie Dirne tschmnt^let fein an ntonee 
schein». Murner, Lnth. Narr, 133. 
Schnabel weide, Speise. Ben., 3, 568. — Die 



ein jnnj»'er gesell». Mnrner, Gcuchm., f. 3 ^\ den Bauch rum Gott haben «lassen jncn nit 
Schniürtzen. — «Die Güter die dein Nechster sagen, forchtcn der Khnabelwejfäe'. Brunfelt», 
hat. die dich schmürtsen, die du im vergündest, Anstoss, 8 q Sie fSrohten es möehte ihnen an 
in darvon beneidest . . .» Geiler, ? SeJielden, I Nahrung fehlen. 

H, 4«. Etc I Schnall, Snall, das Sohnellen; im Schnall 

Sehmürtzen ist offenbar das Verbnm zum sein, znrüoksohnellen. — «Die weil man das 
Sabstant. Schmürteler; hat es einen besondem Fleisch nit pfetzen mag, so ist es nit genng 
auf den Geiz bezüglichen Sinn, oder ist es gebraten, was es ist noch im Schnall und 
überhaupt nur so viel wie schmerzen, ärgern? widerstot dem Pfct7,en>. Geiler, Brös., 2,80 K 
Schmiirtzler, Geizhals. S. SchmaroUer. — ' — «Noch ligt die kagel in dem »duuäl», 
«Man Sprech, ich wer ein Schmürisler oder Brant, Kpli^^r., Zarnke, XXXVII. 
ein Schniorotzer wan icli nit etwa Gelt lüde. Solinaphan. — «Es seint dreierlei Rütter; 
£« ist be«ter, o Bruder, mau hieas dich ein etlieb nemen e» den Lülen heimlich in einem 
8eh$iiürMer dann ein Gnckgler ; e« ist weger i Wald, halten sie vif als die Sehnaphm . . .» 
ein .^c/tmürtfjtfr sein in seinem Hus, dan brüten Geiler, Narr., 162*». — «I>ir lleutcr und 
fremde Kier naa». Geiler, Karr., 78 — «Der Schnaj^m» halten rauben nicht fiir biinde son- 
mnss ein 9ehmürMer . . . sin, — werwil nit 'dem für Ehre. Td, Sfind. des H., 86*. — 
sitzen bi dem wiii«. I'rant, Nsch., 91. — «Equites. qui insidiose rapiunt, Schnapphen». 
«Wäger ein »chmjfrUiier in sim hos, — dMin Id., Mavic. fat, £a, 4 ^. — «... der «cAMopfta», 
hrStea fMnde eyer nss». Ibid., 80. . der do rtt — nff dem kalsaoker wogend sieh». 

SrhmntE. 1. Fett. — «Wenn der Äscher nit Brant, st'. Hichtigrr M;ire «uff den», da 

scharf genng ist . . .. so bleibt der Speck i der Schuaphan sich dem Ualsgericht aussetzt, 
und der Sefmutw in dem Fell stecken». Oäler, | ~ «Die Sehmttpphanen haben ein Spriebwort 
H»s im Pf., C, 6 ». — «O guter tchmuU! die oder Reimliti : Rj^nb n und brennen ist I i i 



liiiger schlecken 1> Hurner. Luth. ^'arr. 34. 
9. Koth, Unratb. — Ein Narr will beichten, 

sagt aber er habe nur gcrintre Fehler began- 
gen : «Lichnam ich hab vil gethan, — doch 
nun (nur) das tegUeli 9(^mvUm gsehmeiSK — 
und Ma.s oin jeder von m-.r weisz». Murner, 
Nb., Qödeke: «schiauuea, lachen^ lächer- 
liehe, geringfügige Übertretungen?» Sehmu- 
tzen hcisst aber bei uns nic!it lachen : auch 
ist das Wort hier nicht Verb., sondern Subst.: 
ee ist auf Sdkmut»^ Koth« snrückKnfiihren. 
Ben., 2. 2, 43a, hat: gesmei?;, 1. T'nrath, 2. 



Schand, — Das thuu die besten in dem Land». 
Frank, 2, 60«. 

Frisch, 'i, yjl, erklärt Schtutpfihan durch 
«Beutemacher, Partheygäuger oder Käuber, 
welche nit Bfleksea, so Hahnen am SeUoss 
haben ansjcrientren und etwas zu erschnappen 
suchten». Zarnke, 43B, meint diese von Frisch 
gegebene Deotnng, «dass (wie nämlich Zarnke 
sagt) da.s Wort ursprun^rlich eine Flinte mit 
zuschnappendem Hahn, dann den mit einer 
solchen bewaffneten beseiehnet», sei die wahr* 
scheinlichstc. Er, der sonst sehr geneigt ist 



Brut, im heutigen Sinn. Ich glaube eis ist hier '. andre wegen Uebereilang und Unachtsamkeit 



nn beides zusammen zu denken : Schmuttenge- 

#c/M»i«M^,g^e wohnliches schmnt/if^e.s Gesdimeisz. 

Schmutz, Kuiiä. — «Er hat mir oiu sdwtütx- 
Kn geben». Pauli. 142. 

Schniutzeht, Schmutzig. 1 Fett. — Per 
Aussätzigen Blut ist «feiszt und achmuizeht ...», 
«feiszt oder «dhiiiii<<pi^». Gersd., 74 h; 75 «. — 
Bauern wetteten einmal, «welcher sein irlasz 
oben schmutzig macht, der solt das mal für 
sie alle bezaien». Einer von ilinen «tranck 
das gläszlin alwogen gar uss, da ward der wein 
oben nit feiszt». Pauli, 829. 

2. Unsauber, elend, vcrächtlicli. — «Die 
schmutzigen hacliantcn und dorlTpfollliii». Zoll, 
q, l b. — «Eb kummen vil schmuiztger, unachl' 



zn tadeln, setzt sich hier dem nämlichen Tadel 
aus. Frisch s iirt kein Wort davon, dass die 
Flinte Schnapphahn genannt wurde. Das Rich- 
tige bei ihm ist dass die, die auf Beute ans- 
ritten, Schnapphühne hiessen. weil sie etwas 
zu erschnapimi suchten. Man vergleiche die 
Stelle Joh. Pauli's, 17 b, wo er encihlt dass 
einige Edelleute, die einen jnnsren Gesellen 
sahen zum Richtplatz führen, ihn zuerst be- 
freien wollten, es aber anteriieesen ato sie 
hörten «er habe auf der Strassen etlichen 
Kaufleuten die Seckel geschüttelt*; sie sagten: 
wie konnte er sieh nnterstehn etwas zu thun 
(las nnr «dem frommen Adel zustat? wie 
wolten wir dann noch etwas erBchnappen'i» 



barer, deren nie keiner für ettwas gekalten — Nor den Sinn von Hahn liat Frigcli /u weit 
ist, nn<\ v''*^diget». Ibid., y, 4 her geholt; e^ ist nicht an Flinten zu denken, 

Schmutzen, schmunzeln, so dass das Wasser sondern an Kauber. die, trotzig und streit* 
s«m Mund herauslftnft. Heute sagen wir ^ sfieht^ir wie Htthne, alles wegseluia]ipeB waa 

schmutzen für küssen. — «Da ward Ulenspi- ihnen enttrccfen kommt. 

gel schmutzen^ vor lachen kuut er kuni eni- Der Aubdruck wurde auch in allgemeinem! 
Saiten». Monier, Ulensp., 18. «99 wollen [ Sinn genommen. Qeller sagt einmal: «Iht bo- 



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— BIO - 



dar&t diAb nit förohten vor den Sdmaphanen 
off den Ommii, die du Har büffen, sie thtint 

dir koin Schaden>. Brös., 2, 12 o. — Und lioi- 
nahe mit denselben Worten, Pauli, 140 : «Hast 
du ein lifipeelies WelK m dwfet du ir nit 
förchten vor drn /i;iap^nen die aaf der 

Sassen gehn ontl das har büffen nnd ir hof« 
eres». — Zarnke, 4SB, macht hieisti das Qe> 
stiindniss, er ver?tpho hier die Bedeutung des 
Wortes nicht. £s sind hier, wie bei andern, 
B. B. bd Ffaduurfc, anter Sehnapphähmm ints> 
sijfe übermüthiipre juntrc Adclii,'(! zu verstclm. 
die sich eben so wenig scheueu in den Strassen 
der Stadt eine ehrbare Frau zn ▼erfolf^n, als 
im Wald einen bürgerlichen Kaufnmmt r.n br 
rauben; in beider Beziehung Schnappiui/me. 

Scbnarohelii, eehnarohen. — «Der hausz- 
vatter ficnfj an zu nissen, die fraw schttfurcheU» . 
Pauli, 34Ö. — «Den tag mit sdinarchdn ver- 
zeren». Butzer, W^eiss., d, 2 *>. 

Schnarpf. - «Das Forderteil (eines Schiffes), 
der Scimarpf oder das Vorend heisset prora 
im Latin» Oeilcr, Post, 1, S8 b. 

Schraeller, 3, 490, hat ichnarpfen, zusam- 
meuschrumpfen ; also das Ende wu das Schiff 
immer schmller wird ? 
Schnatten, masc, Schnitt, Narbe, Wunde. 

— «Ich sprich das Christus seine Wunden, 
und nit allein die Schnatten, aber die Wunden 
hefc wellen behalten». Geiler, Post., 3, 13 t». 

— «. . . Von seinen Schnatten .sind wir ge- 
heilet». Jeß. 53, 5. Id., Bros., 2, 64 ». — «Wenn 
man ein Wunden heilet, so bleibet ein Schnatten 
da». Id., Ev. mit Uasl., 91 a. — Das Bett 
muss 60 gemacht sein dass einem die Näthe 
der Tücher «nit wcc thun und im nit Schnatten 
im I/eib machen, das er sehe als ein Wes- 
tericher Kiisß». Id., Selenp., 201 b. — Wurde 
man die £hebrecher mit der Geissei bedrohen, 
«mancher der würd vil schnatten han». Brant, 
Nsch., 86. — Einem die Ruthe geben «bis 
tdmatten in sim hindern ston». Murner, Nb., 
848. — «Wirt einer mit rnten auszgehawen, 
das er grosz und tieft schntUten gewint und 
das blut under der haut gerinnt...» Bmnaehw., 
Chir., 93 b. 

Dasypodius, und Göll, 333 : »Schnatte, vibcx». 

Schnattern , klappern. Hchnattertafel, 
Klappertafei, an die man am Karfreitag schlägt, 
während die Glocken sch-weitren. Vcrgl. Klöf- 
felot. — Die Männer gehn «mit sohnebeln an 
den eehflhen und hotsMthiUken, und gan einher 
sehnatem, man dorft kein schnateriafe.l an dem 
Icarfireitag, wen man sy het an dem weg*. 
Ooldin Spil, a8. 

Schnaafen. schnauben, stark athmen in 
Folge angestrengter Arbeit, hart arbeiten. — 
cSoUehe zu beweren,braiieht es vil 9dmm^fm9», 
Zell, H, 3 b. 

Schnanwen, das Hanl aufthon zum Beissen. 
-~ «Ein Wolf wan man in anrürt, ao fdk«MMMO0f 
er herum» Geiler, Ev. mit Ussl . 91 » -- Hof- 
färtige Mensohen «sie grausen, sie bissen, sie 
edkiMMiwm alwegen nmb sieh wie ein Hund». 
Id.. Bilg., 61 ^. — Ein Zorniger «umb sich 
«cAnatoet als ein hunt*. Brant, iS'soh., 87. — 
•Man findt etlieh die boohen ihat, — treiben 
mit praeht groes fiberlast, — aümm HMH i nnd 



beissent umb und umb». Id., Epigr., Copie, 

Schneblecht, geschnäbelt, mit einem Schna- 
bel versehn. ~- Sehnebier, idem. — «Man sagt 
mir das in alten selten — worent der «efcndU- 
echten Icutcn, — ichkans nit für ein wunder han, 

— 80 man letz ündt ein scAneMm- man, — der 
mit seim manl erreiehen kan — den himmel 
und all Sternen drnn-. ^Turner, SV?ii:>Im., f. 4 ^. 

Schneck, Wendeltreppe. — «Es ist ein 
8<^m«ck do oder ein StegMi, do ioh tng hinab 
ffon* 0<:>ilcr, Post., 2, 14 b^ 

Schneck. S. Snedi. 

Sehneiekra, neugierig suchen. VergL «r- 

^chntieken. — «Also gdkneickeat du von dem 
einen /.u dem andern . . eben als ein Hund 
der auf einer Spur lauft». OeUer, OeistL 
Spinn . !M, 6 «. — «Wir lesen V(^n DiTia, die 
ein Tochter war Jacob des Patriarchen, die 
gieng usa minneickm und wolt Ingen wie die 
Junckfrauwcn und Frauen desselben Landaa 
giengen». Id., Brös , 1, 41 a. Etc. 
Sehneickerecht, Schnetokerig. neugierig. 

— *Schneickerecht. Avundergern, das folgt der 
Veräaumlicheit nach». Geiler, Brös., 1, 40 

— «Wenn du also versnmUeh und schneide' 
rig biät worden, so knmmen viel Sönd dar- 
nach*. Ibid., 1, 42 B. Etc. 

Sehneickerei, Schneickerheit, Neugierde. 

— «Curiositas, Sehneickerei». Geiler, Brös.. 1, 
40 a. — «Die unsättliche Sckneickeia der 
Sinne». Id., Selenp., 179" — * Schneickerheit i 
wann ein >(oiisch anfacht sein selbs nit mor 
waruenicn, muss er anfahcu andrer Lüt 
wamemen, wann ein Mensch mttSS etwas sa 
thun haben». Id., Brös.. 1. 42 «. 

Schneiden, nicht sniäen, gestatten^ sondern 
matten, gemudtet, einen Baum, eine Hecke 
beschneiden. — «... daz man die este ab 
den boumen maOot». Pred., her. v. Gries- 
haber, 2, 129. Schmeller, 2. 584. — Die Ilnber 
von Sundhofen können im Wald «nemmen 
akumin holtz geschneidetes», herabgefallene, 
abpreliauene Aste. 15 Jh. Weisth., 4, 154. 

Schnell, Schnellig, Schnelling;, spöttisches 
Schnellen der Finger. — «Er möoht dem wol 
ein SihneUig gehen und im ein Schlofferlin 
schlahen». Geiler, Brös., 1, 31 — «Wann 
ich dich ans erbieten man, — so sehleehst 
du mir ein schticUmg ilr&n» Murner, Xb., 2bO. 

— Bairisch sagt man ein ßtkndier. Schmeller, 
8, 491. 

l'ig., etwas unbedeutendes; nicht ein Schneli, 
nichts. — «Suast wolt ich alt ein »chm^ 
dnrnib fr^n — wan sie sehen all in dasn 
luil> 1 Ii l:! n». Murnor, I.nth Narr, 36. 

Övbnellen. 1. AcU, schnell an sich reiaseo. 

— «Wir sehen nieht mer denn uff nnser 
eigen Gesuch, das es uns alles uff unsorn 
Deiler knm. and haben wir schon Goa den 
Herren lieb, oder anden, so ssAiiellm doeh 
wir gleich das zu uns». Geiler, Bros.. 2, 23 

2. Schnell heraussagen, herausplatzen. — 
«leh wolt wariieh ^ssobMÜI han, — nnd nss 
der schul red la.sscn pan», vor Zorn über die 
schlechten Weiber. Murner, Geuohm., s, 2 K 
«So dn nit wUt ie laastn aaeh, — ao 
mM bei got ioh OS allos sampt - w» i«d«r 



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— 81t — 



narr hat »eiaen stant>. Id., Luth. Narr, 23. 

— «Wie meinst du, wann ich yeteund 
wdttuüen yy'öh von disom gesind ?» Zell. Q. 2 «. 

tt. Yoo einer Schnellbrüoke : «Bald liesz 
ieh «ff die broeken «cMIm, das er must in 
ein -wiisser feilen». Hliner, Geuchm., B, 1 a, 

Schnetzelwerk, von schuitzlen, in kleine 
Stücke schneiden, unbedeutende Kleinigkeit. 

— «Sie meinen es sei genug so sie sich allein 
vor den unkeaschen Werckeii hüten, sie 
meinen das ander sei allein Schnetselvoerck, 
sei nit Sund, man ddif et nit beiohten». 
Geiler, Selenp., 226 

Sehnewisch'? — In armen Klustern «ist 
nüt dann schnewitA u ieoken». Mnnier, 4 
Ketaser, C, 7 «. 

Schuock. Schnacke, Mücke. — «Zerlassen 
ein tchnock and verschlacken ein kamelthier». 
BnulelSf Zehnden, b, 4 -- im Tntom 
• j efcwee fcw t sehen >. Traumb., B. 1 b. 

Schnöd, gering, verächtlich. — Bin Mensch 
«gedenckt das in seine Sünden gants schnöd 
l^emachi lioud und uhnöder weder Esch». 
Geiler, Eschengr., a, 4 Etc. 

Schnoppen, Schnappen, Schnupfen. — «Sie 
haben den geistlichen Schnoppen oder l'fipiich, 
sind gantz unentpfintlich». Geiler, Schiff der 
Pen., 74b. _ «Der Fachs sprach: ich hab 
jetz den Schnuppen, ich schmeck jetz nit». 
Id , Ev. mit Ussl., 73 b. _ «im winter von 
vil essen nnd trincken die schnoppen er- 
wachset» (pituita;. Mnrner, (tayac, 444. 

Schnottor, Sebunder, Sehniidel, der Schleim 

in der Nase. — «... das im der Schtwtter 
oder Eengel nit zu der Nas herusshengt». 
Geiler, Poet, », 10 b. _ . . dem got zu 
•Irr \asen an dem Morgen heraus Avüster 
öchnuäcr». Id., Sund. des'M., 9 1>. — «Ir 
hieng ein grosser schmidd ns der nasen». 
Murnt-r. T'! nsp., 110. 

Schuufeu, Sohnüpfen, adunen, schnauben. 

— Ee «nimt vU Bchnufm» und viel Idehen ...» 

Maruer, Nb., 266 (es kostet viele Mühe). — 
*ächmiff ein wenig and erblasz dich». Id., 
KoD. Engl., Wta. — «Dis sohwitsen ge- 
schieht in der beicht, — so er i !n s iniler) 
geladen inher keicht, — und schnußt recht 
ala ein alter bere . . .» Hniner, Ba<L, E, 3 ». 

— «Mit schweisz, wh kyokea, admi^en...» 
Wimph., Mir., 4. 

SchBur, Sehwieg«rtoekter. — «Da eak ich 
Hcnibam die schön — mit iren hundert 
»chnüren stehn». Murner, Virg., J?\ 3 ^, 

SeiiBmrre, Xavltrommel. — «Sie haben 
Ifi -lirft Din^' feil, als Schnurren, ISÄtihibJX, 
Üioöbelg . . » Üeüer, Brös., 1, öö b. 

GoU, sHM; «Crembalnm, ein 8<Atmrr». 

Schnurren, zorni<r reden, murren, — «Do 
on sckold tut ab mir aehmtrren, — und über 
midi will alsit murren». Murner, Nb., 254. 
267. — «Wolt er aber /.orni^ schnurren, — > 
ind wider mine zunftgnossen murren ...» 
Id., Sokelm., k, 7 «. — Ob iemans wolt mich 
(meschnurr n . .» LI., Nb,, 2o9. — «Mit un- 
geeokiektem schnurren (wird) die süsse der 
litk TerbittMfc». Capito, Caiiet., A, 4 



Ein Bettler, «darok alle «cMcMboM er looflU* 

Brant, Nscb., üi. 

ischolder, firlraflr «ines Glücksspiels. (S. ein 
Rathsmandat gegen das Spielen. 1484). Gö- 
decke irrig : eine Art drucjicuder Steuer. — 
«... Ein Sehleck, der kUDfc vom SehoUer, 
den der Knecht offhebt von dem Spil, von 
dem bösen Gut». Geiler, Narr., 101 b. — «i>ie 
grossen Gewaltigen die . . . auf den Stuben 
von dem Scholder etwan ein Brass auf- 
richten . . .» Id., Schiff der Pen., 106 Q. — 
*8eholder nemen». Murner, Nb , 62. AngefÜlurt 
unter den Schlechtigkeiten der Schelmen. 

Sohmeller, 3, 854, hat das Wort als noch 
in Baiern gebräuchlich. S. auch Sohmid. 47& 
8ckolkopfig, wüthend. Vergl. ScheUig. — 
«. . . Ein ansiuniger scholkopf^er wütender 
Dorfrüde der jederman fressen nnd lemrreii 
wiU», Geiler, Bilg., 140 «. 

Sdiön, rein, fehlerlos, gesund (ausser dem 
gewöhnlichen Sinn). — Ein zu «Wisnng» ge- 
gebenes Schwein soll *9chöne» sein (nioht 
pfinnig). Sa!r.maU, lö Jh. Weisth., 4, 136. — 
Aussätzige .sollen nicht «mit gesunden schotten 
mensohen in bftlschafft wise zü schaflfen* 
haben. Gntl Ordn., l&I. Ete. 

Schöne, Schönheit. Scher/, 1480. — «Ir 
wanderliokia eehöm», Gottfr. v. Str., 1« 113. 

— «Alle nMm wart angespawen». Gebete, 
14 Hl . «Do die hebamnen sohcnt die 
schöne» des kleinen Moses . . . £ön« 260. 
Bto. — «Wie wilt dn nf der strosaen tftn das 
Ursnien »ehönc verborgen werde?» Nie. v. 

i Basel, me. — Es «sol sich nieman an rioh- 
' dftm noeh an «dWme lassen». Eis. Pred., 1, 
235. — «Man sagt von dem Pfau wen, wenn 
I er ze Nacht erwachet, so schryet er, er 
fftreht er hab Sdtdm yerloren». Geiler, 
Bros , 2, 23 «. Bte. — « Hinrin hat badet Hag* 
dalen, — darnmb aie w ard so rein und sehen 

— das ir in soMm die eon entwetekt». Mnrner, 
F>ail., 31, 2 b. — «Vor ziten was -^vip liehe 
scftm — nit also wert und wolgethon». Id., 
Geaehm., n, 4 b. _ «Wem an «dkdne vil gB' 
brist. — nnd doch sich stets mit mutzen rist 
(rüstet), — der selb ein steokenriter ist». Id., 
Nb., 2111. Ete. — «Bekennung and schSn« ist 
vor seinem angeeiekt». Naoktig., Psalter, 944. 
Etc. 

«Schöne, oder das roUaafbn». Brmisckw., 

Dist., 32 b 

Schopf, Schoppen, 6choppe. — «Das heisset 
ein Schopf das mit Stro gemacht ist oder mit 
Schouben gedeckt ist» Heiler. Bilg , 20G b. 

Schöpfen, Hchafieii. Scherz, 1432. — «Ere 
und lop die schepfent list». Gottfir« Str., 1, 
Gott •schöpfet ein vernünftige sele». 
Tauirr, 412 (71). — «Her, scJiöpfe in mir ein 
rein hertz». Pred. IngoUs. — «Do Got diek 
macht und schöpft, leit er an dich ein besun- 
dcrn Flciss». Geiler, Bilg., 28 ». - «Ein ge- 
schöpfter Geist». Id., Irrig Schaf, D, 4 b. _ 
«Gott hat geschöpft den Men8cht>n>. Id., SiinJ. 
des 31., 18 «. Etc. — «... das du mich also 
ungenchaffen ^BtMpJß hast». Pauli, 249. — 
•Schöpf von neuem in mir ein reines herts». 
Nachtig., Psalter, 127. — Manche predigen 



M9clMlboM, BolwelBok, Wirthakans. - j über fragen wie diese: €ob die cnatnren 



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— 819 — 



aaoh möchten »eMsffm*. Zell, Q, 3 b. _ «. . . 
Weichs im denn anen ein ansehen and namen 

sehepfft». Capito, Verwarn., r, 3 ». 

Schor. 1. Schaufel. — «Isliu hundert Schoren 
git zwo «eHoren» (Zoll). 14 Jh. ürk., 2, 810. 

2. Pas Zusammenworfon mit der Schar o i 
Bohaufel; das so ZuBammeDgeworfene. — «l>er 
maflTMot der noeh der nkorm bUbet oder nodi 
trüRchung. der so! der henen ain». 1806. Hiat. 
de a. Thom., S94. 

In der Hevemte soll der Meiear «^Ueten 
einer frouwen oder einem manne die schören 
zt erwerffonde». Metzerai, 16 Jh. Weistlu, i 
4, IM. I 

Schörlin, kleine Schar oder Schaufel. — 
«Ein yserin idwrUn». 1418. S. Thom. Fabr | 

Sehomeelitls, von Sehorre, Gestein, steinig, i 
rauh ~ Ein Tenn tdas achorm^Mg und ho- ! 
gereht iat». Tauler, 173 (3i). i 

Schoo, nentr., Oesehoss, Pfeil. Sehens» 1484. 1 

— In Kriegen oth haben die Schmiede dem 
BiBchof zu liefern «druhundert 8dto£» (sagit- 
tae). I«s Stadtr. Grsnd., 8, — «Br iloch j 
gar «winde, also wcre er troffen mit eimc , 
schösse». Märlein, '62. — Es v ar mir «wie ein ' 
gar liehtvar schönes blickendcb schos sehies- , 
sende kerne von dem himele» Nie. v. Basel, 287. | 

Svhoshor. - Hat man die Untugenden ab- { 
geselioren, cso sol man denne der «jAoeftor ; 
warnemen», flg. die Neigungen, die aus Ge- > 
wohnheit geblieben sind. Tauler, ^87 (67). 

Bcliostor, herabschllessendeä Thor, Fall- 
gatter. Scherz, 1436. — «In denselben ziten j 
maht man ouoh an den purtcu adioador uszo- 1 
wendig nnde indewendig». Glos., 124. — «... j 
do liessent su die schosdor nyri^r> K mi , 915. 

Schoszwartx,artemisiaabrutatium. Kiri»chL, , 
2, BOO. — cAeftoimPlirtff (heiBSt so) darnmb, 
' b p.in mensch greschossen würt, das krat 
ilarufif geleit, an bich /.iehen ist wa» in det> 
menschen lleiseh skeeken ist». Bnmsehw., 1 
Dist.. 113 b, 

Schoub, Schoup, Stroh, Strohbündel, Stroh- 
wisch. Scherz, 1381. — Die Drescher .süllont 
ouch scfu/uben machen was mau zft sc/iouben 
gcmachca mag». 1397. liist. de S. Thom., 39B. 

— «19 Bch. lunb 9 hundert sehoube». 1441. 
8. Thom. Fabr. ^ Man soll Nachts nicht 
trommeln, «es sy dann ein sackpfyffer doby 
. . und das das ouch geschee mit vackeln 
und mit schouben die do bürneu». 1486. Alte 
Ordn., B. 8; 1822. Urk., 2, 168. — Sthoup, 
strassburger Kitterfamilie, 1200 u. f — «Et- 
wan bnwet man vor Ziten Klöster mit grosser 
Einfalt. Die woren Ton Holtz, von Leimen nnd 
desglichen gemacht und mit Strow oder Schtm- 
&en gedeckt». Geiler. Büg., 62 i>. £to. — «Wie 
sieh der schoub leid off dem dach, — also hab 
ieh duldt euweri' sach». '^Turner, Luth. Narr, 7. 
^ «Er schwit/.t als triift (tropfte) in nasser 
ichoup*. Id., Bad., 0. 2 «. — «fiWUMllfadMll». 
Brunschw , Dist , 12^i •'. 

äehoah^ Schübe. S. Schoub«, 
Sehoobenhat, Sehonbhni, breiter Strohhut. 

— «Ein schonbcnhuft. 1499. Invent. d. Lud. v. 
Odratzh. — Dem Pilger «ist ouoh Not ein 
Sthaubhia der ose Stro gemacht ist» im Sam- 
mer für den Wlat». Qeiler, Bilg., 82 — 



«Alte sehaubhiUlin». Fries, 16 «. — «Es laeift 
einer von Hailand gen Basel nnd kaufft ein 
sehe ihr nhut * . Pauli, 184. 

Dasvpodius; «Petasos, ein ScAau6Aut, Scheia- 
hnt». Heute ß^teiw^ut, errosser runder Stroh- 

liut. wie üiii .iii;' T^.i iifriiineti traireii. 

Öchoubiu, von Stroh. — Der Magister vor* 
bietet «dehein nnwe odtombin oder rörin tach» 
zu niEiclH u. 1427. Almendbuch. 

Schöublin, kleiner Strohwisch oder Stroh- 
krauE. — «Wenn man «bi SMMkk naesteclEk, 
das ist ein Zeichen das man Bier da feil hat». 
Oeiier, Bros., 1, 68 

«Hehoapaeil». Stroheeil. Leberan, 18 Jh. 

Weisth.. 4, 265. 

bchonwer, Art Kanne, Becher. Scherz, 1436. 
— «Was die goltsnUde wirlcent von kenen, 
schalen, schouwem, kelchen . . » 1363. Gold* 
sohffl. Zunft, 5. — «Ein Goldschmid . . . macht 
. . . ein gSldin Trinlcgeeehirr, ein Sehomwor. 
ein Bcrh^r>. Geiler, Bilg . 28». 

Sehraii', bcUarf. Scherz, 1436. - Der Mensch 
wird «dürre nnd seftra/». Taoler, 92 (19). — 
«Sil slnicrent sich . . . mit achraffen iserincn 
geischeln». Nie. v. Ba^el, ms. — Es ist «etie* 
wenne ein notdnrft das man eine schr9§t 
longe gOsset an den bredigen*. Heiar. t. 
Ofifenb. 

Schrägen. Scherz, 1436. l. Oesteil, ans 
einem Balken mit zwei Paar «in^jefiif^ten 
Beinen bestehend. — «Der schrägen du die 
glocken haugent». 1416. S. Thom. Fabr. 

2. Krämerti&ch, aus Brettern bestehend die 
auf zwei, den unter n** 1 beschriebenen ahn* 
liehe, nur kleinere, Gestelle gelegt sind. — 
Kleine Grcmpen «süllent weder schramm noch 
aächcr vor dem münster han». 15 Jh. Alte 
Ordn., B, 30. — «Ks ist kein Kirchweihe noch 
Jarmarkt, der Ttf ! rüstet sein Kilchweih 
auch darneben uü. und richtet sein Schrägen 
und Krom auch ze Merkt». Geiler, Brös., 1, 
104 _ «Do thetent die Fürsten der Prio- 
stcrschaft zu Jerusalem eins und satzeni iren 
Schrägen sn Markt». Id., Post., ST, 17 *. ^ 
«Neid nnd freitz richten ir .^chra^fn, — wie 
jeder füll scineu kragcu>. Braut. Layensp., 
167 b, — «Doch lernt ich das von jungen 
tagen, — das ich zu marckt fugt minen scAra- 
gen — allzit nach der gelegenheit». Murner, 
Genehm., b, 4 b. — «Die sehragenhansen, die 
geistlichen wechssler nnd grempler». ZeU, 

Q. 2 

3. Leere Bettstelle, in die man die Todten 
legte. — Hat einer die letzte Ölung empfangen, 
80 sagt man spöttisch «man liat im die Eisen 
abi^obrochen, i-r ist uff den Schrägen |,'ericht, 
man hat den Wagen geschmiert» Geiler, Arb. 
hnm., 174 >; 8 Marien. 41 

Sdirunz. ITinterlist. Scherz, 1 i3f^ — «Dinen 
orden wil ich halten gans — Gein der lieben 
an argen schrmu*. Altswert, 7 — «In luterkett 
an artjen »chrans*. Ibid., 7?,. Vac Personeu- 
name: «Gerhart, genant ächraiu^ lütter von 
Borre», 1976. Bte — ^adtrmmt sehfre» so 
Kl I beim, 1310. 

Suhrans, Riss, Spalte, Unterbrechung. — 
«Daromb daa ntt vilUcht mit s sbm wto — des 
diich beeohribiuig sig nit gulit — eo wtt 



- 818 



ieh wittr fSr nriek gm». Brint, Thtim.« 
Sdlreeke f — cZa weihnMliteii leotet man 

die schrecke». Batzer. Neurr , 0, I ». 

Schr«tat, Pranger, äeüerx, 1408. — Die 
Juden Christuni «W der fdbrmsi anseUugent 
also einen diop> TMs Pred., I, 191. 

Schreien. S. Sehnen 

Schremen, an etwas bestfinnieii. — «Alto 

thot Gn» donen die geschrempt seind ku ewiger 
Verd;vmninis5». Geiler, Sünd. des M., 18 «. — 
tIHe geistlichen Preisten, die snnderUeh ge- 
schrempt seint sn dem göttlichen Dienst». Id., 
^arr., 12ti i>. — «Wann man etwas wil weihen 
■nd Gott dem Hemn wil euschremeny so treibt 
man xn dem ersten den bösen Geist darvon». 
Id.. Emeis, 60 b. - «Darnm ist disH Evange- 
linm discm Fest MUgeBciirempt» Id., Ev. mit 
üssl.. 192 b. Etc. Beim Tod des Sultans 
«hat sich die hell gclrevvet, zu deren er ge- 
§ehrempt was». Adulphns, Rhodis, D, 8«. 

Nicht mehr bei Dasypodins. 

h»vbremnng. Bestimmung. — «... Uff das 
diae Ding (die guten Werke) nit geaehtet 
werden ein ürsach . , der Schremung zu 
ewiger Seligkeit». Oeiler, Fat. Nost., C, 6 « 

S^readeleffese, Übername: mit geschrun- 
denen Lippen ; schrinden, Risse, Spalten be- 
kommen. — «Junker Johann von Marlei, ge- 
nant tidirendelejjese». 129Ö. 

Schrenken, verschränken, flechten : fig., 
verkehrt, falsch handeln. — * Gcschretiket, di- 
varicatus». Herrad, 196. -- l>en Wirtben ist 
verboten «keinen win zfi schrenken, da« ist 
Eft Terston, das si keinen kranken win under 
guten . . noch keinen nuwen under virncn 
tftn». 1469. Alte Ordn., B. 1. - «Wann du 
sitzest, so 8chrenck die Bein nit über ein- 
ander» Geiler, Baum der Sei., 3»ii>; Irr. 
Soha^ D, 6 ii. — «Hafer sich nit geschrmcktt, 
das er «ich annam er wolt fiirgon und wolt 
es doch nit?» Id.. Ev. mit I ssl., 4») ^. «Der 
Mensch soi . . . f leiss ankeren das er sei ufT- 
reeht and sehleeht. nit . . . krumm and ge- 
t^rettekt ; daH nenn ich geschrenckt. do einer 
. . . gibt gnte Wort . . aber dabei iat sein 
Berts gaatz fklseh, hanget nlf die Unke 
Seiten». Id., Selenp., 91 — tGrschrcncktr, 
Uttige, swifaltige Zange». Ibid., 9n o. — 
«. . . Wann die Fran a^engt, das ist wann 
sie Truwe bricht durch den Eebruch». Id., 
fiv. mit Dssl., K Etc. — «. . . mit schwartzen 
tiden bendien maneherlei durcheinander ge- 
mkrenckl». Marner, Qeuchm., D, S >. 

ächrien, Schrigen, Schreien. Scherz, 1440. 
1. fielireien, mlbn. — «Do seftre dirre mensehe 
einen gar jeraerlichen schre». Merswin. 9 
Felsen, 75. — «Do tchre das römesohe volk 
gemeinlleh . . .» Clos., 38. — Es «sdbrs das 
volk zft dem kanig^e umb narung'e». Kön., 
— «Do $d%rey eine gans so vaste uf 
dem CapitoUnm». Ibid., H82. — €. . . so vihe 
und lüte uf zft imc sc/jnnrrnf> \i • V Laufen. 
Uottest'r., 173. — Sie •scikruweuL: liabcbburg!» 
Clos., 79. — Die Römer «fcAniuwfU sft Nero . . .» 
Kon., 348. — «Do schrugent die Römer alle. . .» 
Ibid., 836. ~ Die Kinder «spotteten Hilisei 
dM Plrophetw, de tdm H m m tu im: Kall 



Kai!» Heiler, Snnd. des M.. 46«. — «Maria 
. . . zu der du gadtruwen hast*. Id., Pred. 
V. Maria, 18 b. — Sie haben «gehdrt uhr^m 

die Kiiiih'r im Tcrnpel . . Das Volk hat ge- 
sprochen uud geschrigen ...» Id, Post., 
18 a. Itl ^. — «vale jongfrow, sa dir ttkrimn 
ich . . .» Brant. Rosenkr. I). Ged , 17. - «Die 
wisheit schrigt mit heUer stim ...» Id., 
Nseh., t4. — «Lont nns sin frölich, prassen, 
.•sehrigen». Ibid., 71 «IMns friindes laster 
nit wtzschrig». Id , Catu, b. 1 »>. — Sie «ruffent 
and seArmpeat manigfalt». Id., Rosenkr.« 
Wack , '2, lö!^9 Fac. - «Vil gens in irera 
leben schngen . .* Murner, Nb , tiö Etc. 

- «Sie schruxoen Ober jn>. Panli, 86. — 
«. . . warum b die dochter also geschruwen 
het . . .» Ibid., 93. — «Die stimme des ge- 
meinen voloics, dnreh die den richtcrn und 
«gewaltigen tugeschruwen würdt». Wimph , 
Chrys,, 12 ». — «Von Christo dise phariseer 
uugeschrautoen seind*. Capito, Treger, I, I b. 

- «Wie vil sie wider den potzendienst ge- 
predigt und ge^chrauen haben . . .» Butzcr, 
Nener., 0, 8 ». ~ «Wiszt jr auch das got, 
wee geschrttgen liat über Assur?» Zief^lert 
Register a, ü - «Wie, wann ich uit . 
uffstünde und aclmg ...» Zell, y, 3 b _ 
< Wee mir wann ich nit straffte, nit atkrSMe.,^ 
Ibid . y, 3 ». 

2. Laut weinen. — «. . . und sehrutoest da 
darunib also vil trehen also daz gantze mer 
Wassers hat». Tauler, 435 (74). — «SU aehru- 
wttU blutige trehcn». Ibid., 393 (68). — «Der 
mensche sprach mit schriaenden weinenden 
üUj^eu . . .» Merswin, 9 Felsen, 6. Etc — 
«Dis clageteLnerecia «cAn^ffn«^/^ und weinende». 
Kön , 320. — «Ir soUent vor in weinen, 
achrigen, - so iich das schon nmb das herts 
nit wer*. Murner, Oenchm.« C, 1 

Schrigen. S Schrien. 

Schrot, masc. Scherz, 1441. 1. Wein- nnd 
Getrcidemass. — «Ein schrot wein, da.s ist 
vier omen». Neugartheim« 16 Jh. Wcisth., 5, 
480. — Die Hüüer «mSgen wol malen von 
je 6 fierteil weissen einen hochkernen oder 
ein schrot», der <7 sester tftn sol*. 16 Jh. 
Alte Ordn., B. 18. 

2 Liini^ennias.s, — «Das zaiholtz soll alles 
ein tcJurot lang sin*. 14t>tt. Alte Ordn., B. 13. 

8. Mass ttberhaapt — <üf den ^diesen) 
schrot geet dein gants bfiehlin». Capito, 
Treger, 8 b, 

8ebroten, sehneiden. Sehers, 1441. — Die 
Rippen er «von dem rucke schriet». Gottfr. 
V. Str. 1.42. — Aus 167s I^oth feines Silbers 
ond ein *|« Loth Znsats soll man «86 grossen 
schroten» (prätren). 1397. Kön.. Heil , \- 04. - 
«leb schrot ein kapp hie manchem mau, — 
der sieh des doch nit nimet an*. Brant, Nscb., 
3. — «Nim ma^rsomkuchen und papellen, die 
sdtrot klein und thu sie in ein säokiin». 
Gersd.. 47 b. 

Schrunde. Riss. Spalte. Wunde. - «Do 
etzteuä im die andern wunden, — doch nie 
kein snnderliehe ti^rtmäen». Humer, 4 Ketaer, 
G, (5 

Schrauden, spalten, aufspringen machen. 

- «Ms seind dra Ding, iprieht Bnlomem 



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Niemand erfüllen mag, ci ist die Hell und 
ein giM^nmdm Brdtredeli and Feuer»* Prov. 
30, 16. Geiler, Ev. mit UbsI., 108 b. 
Schub«. S. Sc/Hutbe. 

Sehftbelecbt, weit wie eine Sehanbe oder 

ein Mantel. - «I'ir Lieb Gottp^ niui des 
Nechsten ist der Uiucken- und tchübtUcht wi( 
Mantel». Oeiler, Bilg., 4A ». 

Schübeling. Art Warst. Scher/., 1444. - 
Beim Ding von EsohenzwiUer ist der Meier 
eehnldig den Hobem sa geben «linsen and 
schübtl»ma und g5teii 16 Jh. Borekh , 

101. 

Schüclien. S. Schühen. 

SchUchleder, Stliculedcr der Tferde. — 
«. , . Der zwei Sdiudücder het zu jeder Seiten 
eins, eben als ein Scbüchpfert . . .» Geiler, 
3 Marien. 27 »; Bilg., 160 «. 

Schuder, Fieberschauer. — «Zeichen disz 
fbbere aeind ttaroker tdmder und bits», Fries. 
17b b. 

Schuhbletzer, Schuhflioker. «Er kam zu 
einem SchuhbleUer, der in einem Hüslin sass, 
und bat in er wolt im das Handtwerck leren». 
Geiler, Ev. mit Ussl , 72 i'; Bilg., «». — «Ein 
MMibletter, des mss in einem kleinen bfisz- 
lin». Pauli, 37i>. 

Schühbatz. S- Bute. 

Schübe, SchittieD, Scbübnng. Scheu, Furcht, 

Abscheu. — «. . . das ich mich oft gewandert 
hab, — wie das sie haut kein schuhe darab«. 
Marner, Nb., 161. — «. . . ich gar kein zu eifel 
bab — du habest gantz kein schühen darab, 

— ob du etwas sehest die nacht». Id., 4 Ketzer, 

H, 1 — Zu Anfang der Blatternkrankheit 
hatten die Ärzte «ein grosse schuhe» davor 
Id., Oayac, 402. — Man soll nicht allein das 
Busi \ 1 rbieten, «sunder schykung haben drab». 
Id., i>chelm., g, 2 <>. — J etzer als er sich beim 
Kloster meldet, sagt er sei «nit ein härge- 
loffner man, — an dem ir müclit ein achüung 
han». Id., 4 Ketzer, C, ^ — «Erycis waffen 
lae ieh eb, — so er doeh hat ein gcheuhung 
drab». Id., Vin^ , P, i i>. - Die Luttierischen 
sagen : «Lng jeden, das er achühtmg hab vor 
dim eiben saenmenten». Id., Lnth. Narr., 1U6. 

Sc'hülieli<'li 1. Ab.sclieulicli. - Die Fran- 
zosen haben ein liis7.£alien «das solch «chühe- 
UcA und migehSrt knndcbelt gleloh irem 
namen sol ^aMicnt werden». Murncr, Gayac, 
40U. — «Das aber die wunder werok der teofel 
dieg, das ist §eihSMieh zu hören». Id., Adel. 
J, tt ». 

2 Schfin. — «Nach discr red sah sie umb 
sich — in alle winckel scheululich», Murncr. 
Virg., N, 1 b 

Schühen .Scherz, 1446. 1. Act. scheuen, 
Üieheu, vermeiden. — R. Merswin rieth den 
Brüdern des Grünenwürths <z& schuhende alle 
wlbespersonen». Nie. v. Laufen, üoitesfr., 50. 

— «Diü valsche volck ist gar serc zft achü- 
hende». Nie. v. Basel, 235. Etc. — Nonnen 
sollen «die mcnigc vastc uchüheH*. Claus v 
Blov. — «Si schiStent an der e keine sippe- 
schaft». KÖn., 066. — «Der sünder, der die 
lere der h. geschrift schuhet . . ,* £ls. Fred., 

I, 227. — Einen Lehrkneeht, der die Gebote 
niobt liält» «den eollent meietor und kneble 



an alle stetescMAen und nüt f&r g&t haben». 
lim. Taehenmnft, 14. — « . . sdUtke» weder 

reisen noch her». Altswert, 14. Etc. 

2. Scheu werden. — Ein wilder Vogel, 
weleber •Bdtäket oder sneUeeliehe flfibet». 
Taulpr, 100 (20). — «Do schühete das ros 
gegen dem eber». Kon., 629. — «Ein Esel, 
wen er knmpt an ein Ort da er vor geftdlea 
ist, er 8chücht darab». Geiler, Bröa., 1, 84*; 
Narr., 203 b. Etc. — «Wiewol die Barfusz 
sdbd^ drab . . .» Murner. 4 Ketzer, F, 1 i>. 
— «Da kam vom der Infft herab — ein 
sterben, das ^Mr sc/ieudUen drab». Id , Virg., 
H, 2 a. 

Schuhen, beschuhen. — «... wie gienner 
sprach, sie schüheU» alle menschen mit einem 
sch&ch». Murner, Q%yn, 400 (aber einen 
Leisten schlagen). 

Scbnldigen, beschuldigen. — «Wellest nit 
schuldigen gott» (incusare noli). Braut, Oato, 
a, ö 'J. — »V* rächtest du aber min Ur, — 
darfistu daran uit schuid^en mich». Ibul.. b, 
6 c, « ». — «... du uns . . . niemans 
schuldigen kan noch mag eincherlei frcveh 
. . .» Murner, Pnrgat., ms. — «... jn zu 
schuldigen undjm unrecht zu geben». Wimph., 
Chrys., b ii. - «Damit wil niemnnte gett^ t A- 

digel haben. Zell, T, 4 a. 

Schulpe Lexcr, 014, mit einem? — Wenn 
der Wald im Winter «stat türre. — So kompt 
Cjä sdiülpcn und gemürr». Altswert, 70. 

Schämen, abschsiunien. — «Den Hafen «dia* 
men, bis7 da J l> k ilbfleisoh rersädet». Geiler, 
Escbengi., », 4 ^. 

Scbnmen« 1. Mnske. — «Die Schumen oder 
Rut/cnantlitr, die man zu FastneAht uithnt». 
Geiler, Geistl Spinn., P, 2 «. 

3. Schreckenhaftes Gesicht oder Vision, 
Schattenbild. — Einer der am Sterben ist, 
der «windet und krümt sich als die SeUangen, 
das er erschrockcnlieb geeicht dM AAmmm. 
Id., Arb. hum , 66 *. 

Dieses Wort, das allerdings ursprünglich 
auf schämen., schäumen, fi^. träumen, zurück- 
zuführen ist, kann aber hier nicht Traoinbild 
bedeuten ; es ist verwechselt mit dem Ton das 
•rnechischen t/thux gebildeten Schemen; in 
Latein des Mittelalters ward Schema oder 
scema meitst für ligura, ornatns and dergl. 
gebraucht. Psalm 39, 7, hatte Luther übersetzt: 
«sie ^^ehen daher wie ein Scheme», Schatten* 
blld. Dasypodius hat «Larva, ein Schema oder 
Butzenantlitz». In Baiern sagt man noch 
heute für Maske Schern oder Schiern. Sohmelier, 
3, 362. Weil die. Maskirten meist falsche BIrte 
trugen, bdiiente man sich früh des Ausdrucks 
Schembart. Maskenbart; im Vocab. von 1482 
stehi ^Schu:mpart, larva»; nach Frisch. 2, 178, 
kommt Schembart auch in GoH's Ononiasticum. 
■i'd\, bei dem Wort larva vor. Frisch liat »ich 
wohl der ersten Ausgabe dieses Bache, Yon 
.lahre 1679, bedient; in der von 16iO, der 
einzigen die ich vor mir habe, ist, 29& Schern' 
hart bereite aus MissvcTStand m 3tMmbaH 
verwandelt, eine Form, die, wenn ich mich 
recht erinnere, noch von Göthe gebraacht 
wird. 

SdiunpAenn, beMhimpftn. Sehmeltor« % 



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~ 816 ~ 



iü. Ben., 2, 8, 388. — Die SehriitsloUer ünd 
gewöhnt ihre Werke irgend eiuem Vornehmen 
tu wiiinicn, damit ihr P'leißs ton schumpffieren 
der Djd^ügea hea&igeu zuageo, auctoritet 
and i^aaben Terfahe». Ringm , Ciisar. 2 >. — 
«Sabinas nil uUeiu von den leinde.n verachtet, i 
fioiuler &ucb von un^er sölduer red geschmückt i 
lod ftBc/iumpffierä wftrd». Ibid , 3(6 - «Dm | 
Dichgeeii ! paurengeschrey und schuvipffieren , 
iats ich mich uii irren». C«j>ito, Tregor, Q, , 
— «Dm OMhgeend wind nur tekumpffier- 
mt». Ibid., P, l 

8eiiui])fleniQg, Beeohimpfung. — Wir 
■Snen snyorkommen «der ewi^n wnrheit 
schmiäti i. '^diumpffUrung». Sappl., A, 4 ^ 

Üchnpeht, schappig. \^tg\.SchugCtge9dkiej^. 

- «Yiieh ... die «e^peMeint». Bronsehw., 

bdilQif, Stos»t Huck; iu eiuem ikimsft rat>ch 

- «Bin FrniL die wol tpiiuiMi kau, me spinnt 
in einetn Schupf «tu Fftden». Oailftr, Geistl. 

•Die Sehnpfe», sa Stranburg, ISOO n. f. 

Scherz, 1452. S (lassen- u. Hansernamen, Iii. 

ikhttpfen, mit der bchupfe beitraten. Öcherz, 
146S. — ' <8war onrehte misset den win, den 
iol man schupfew IH .Ifi Srr >l)el. 1, 831. 
«Wir begereu uienmnt lxx »dmpjjfcn, aber mit 
yederman im wort uns sn vergleiehea». Ce* 
pity, Tregor, L. 8 b. 

Schuppose, Erbkhugui, kleiucr als die i 
Bube. Scherz, 1444. 14^. Die Kiymolugie ist 
noch nicht klar. S. die verschiedenen Erklär- 
aagen, Seigneurs et villages, 17.-). Im Elsass 
eridieiat dM Wort nie als Bezeichnung eines 
Lehng^üts. ^^ if" dies in Schwaben, doni Breis- 
g»a, der öch%veiz der Fall ist. Nur zu Kientz- 
beim und Überhagenthal werden 8dMppo$tT 
erwähnt, Lehnsleute die weniger angeschn 
waren als dm Huber. \Veii>tli., 4, üsHi). Burckh., 
TBL ffiMelne, Amisleuten zugewieMne Grund- 
stücke waren, ich weiss ni'-ht warum, hie und 
lis bei uns Schtppmt gcnaum : Der äUüöäb. 
i>chaltheis8 kuin des Bischofs Ochsen benützen 
«ad c<)((>!tilain «iirtTn sdmchbuze* 1''^ Sladtr. 
L'rk., i, 474. — «aii ufücium cjuhdcm butei 
pertinet dimidius ager, qni dicitur scitubiizt». 
Borsch, 13 .Ih. Weisth., , ul)4. - ]>ie drei 
Fvfblcr von Andulbbeim haben ab Luhu u. a. 
«die tchuchbosz z& Fädelin>. 14öl. Hanauer, 
Consiiu, l-dA. — An verschiedenen Orten war 
üchuppose nur Fciduame. vielleicht an ebnialige 
l^röasere, spater zertheilte Güter erinnernd : 
•Ein wald. heisset »ihuppuss». Hartmans- 
Hiller, 14Ö3. — Ein Acker «im schuposz». 
Heiligkreaz, 141MJ. — Im Uuter-Elsass in ü 
Bäonen. Seign. et vilL, 177, note b. — Oft so 
geschrieben dass man sieht, die Schreiber 
Wen die ursprüngliche Bedeutung vergessen. 

bchfire, Scheuer, Scheune. ScUerz, •4ö4. 

- Die Vögel «samroenent nüt in die tehure*. 
Tauler, 'dlo (4b;. — 1.^5;i kam ein so starker 
Wind, «das er vil turn and hüser and »chwren 
odakte». Glos , 13«. — 1897 «branten abe die 
hüser und schüren*. Kon., 754. — 3Ian soll 
nicht «für oder lieht bruchen in der »chüreH». ^ 
U«i Bist, de S. Thom.. 3^8. — «Bine Mehürt 
ralitrowMiudhe W66>. MeUerftl45 Jb. WeiBtk., 



4^ 199. Eto. — «Bi der «cftfiren», Feldname, 
sehr oft, 16 Jh. u. f. — «Za der sdUIrm», 

strassb. Hausnanie. 1J197. — «Die kolschüre» 
zu Strassb., 145Ö. — Eine •zitgelschüre* im 
Finkweiler. IHOI. Ete — «Zu ziegelseKürm*. 
Oberehnheim, 12*J5. Hörsch, I;i43. — «Die 
MUgekchSu^», S. Pult, 18ti0. — «Und denn so 
werden kämmen die heiligen Engel und wer- 
den sie inschniden und infüren in die Schür 
der ewigen Seligkeil*. Geiler, Post. 8, 72 
Eto. — «Wer lesehen will eins andnn fnr, 

— und brennen loszt sin eii,'en gchür» Braut, 
Msoh., Ö9. 78. — «Die christlich kiroh die ist 
ein «eJtör . . ., am jüngsten tag so ist die 
ern». Murner, N'b., 175. — «Ein alte schür ii 
müs — und ein junger bub on lüs* (sind 
etwH seltenes). Id., Lnth. Narr. 80. Ete. — 
«lio stund der bucr in der schüren und trosch». 
Pauli, (ki. — «Ein gansz, wa sie zn dem 
tcMirelhor ingat, so dodtt sie den kopff». Ibid., 
ilJi. - «Kin alte schür on müs und nrt/et 
(4er/ kein astrologus Ci^t). seind gleich». Fnes, 
178 a. _ «Bin afte sdkMMr da nit meus in 
wonend, ist ein zeichen das kein korn darinnen 
gelegen ist». Ibid., 88 — «Hab gut tag. die 
wehwnm und keller seind voll». Zell, e, 1 K 

Scburebrant, Diener der das Feuer schürt. 

— Der Verfasser des Ganeisterlins i>agi: ich 
bin «Awer armer aawirdiger «eMlre6ran^ alte 
ein armes küchenbübplin > Plans v. Blov. 

äehnrfel. Schale. Verj^l- Ücheifc - «Avella, 
IAiW0cMr/elm». Oersd., 89 b. 

«8churliz, subucul» vel sapparM». Berrad, 
I8ö. Scherz. 14Ö8. 

SehHrtag, Asehermittwooh, von scAurm, 
scliouern. rriniiren. dies absolutionis. Scher«, 
14D4. — IjiöÖ «starb der bischol Walther au 
dem fdMrta^v» Glos , 88. - Die Meiater der 
Tucl r/ Hilft sollen den Zunftgenossen ^eben 
«uf den schürt(^ den morgenimbea». 1431. 
Tttehensnnft. 64. Kle. — «An dem Eschcrmit- 
woch d'Ti m;',n nrimet den Sckurtog». Geiler, 

Sund des M., 2 
SehflrUeB, in die Höhe Kasammcnzichen. 

.Seherz. I45H. - Der Magistrat verordnet «daa 
keine frowe, were die ist, hiuuaufur me nit 
gekOrtUH sei mit iren brüsten, weder mit 
heineden noch mit gebrisen rocken, noch mit 
kcinrc ander gevengnisse». 14 Jh. Alte Ordn., 
B. Sl. 

Schusen. sausen. — «Der Wind weigt hin 
und her wo er wil, und du hörst sein Stimm, 
sein Schugm, und dM OethÖn so er weiget». 
Geiler, Post., 3, 86 • . . ^ . 

Schüsselkorb. — «2 sch. urab ein seMstd* 
karp» 1416. 3. Thom. Fabr. - «Ein BchüsseU 
korb mit karen und schüsseln». 1488. i>pit. 
Arch Teuuchb . f" 10» b. — tEin JteM^ 
korb mit sehÜBseln und dellem.. 1499. Ludw. 
V. t)dr «Da sie (die boscn Geister) im 
Schmselkurb rimplen und eins hieher das ander 
dorthin werfen, und wenn du an dem Morgen 
darzu kuramest, so ist es als^ man »m 
Abent gelegt het». Geiler, Emew. «». 48». 

— «. . Als man Fraw Met/, malet, da hat 
sie einen Korb mit Eiern auf dem^Kopf und 
ein Schmseikorb binden auf dem ^neken pnd 
hat ein Kaisen anf dem Aohiel». Id., GeiatL 



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Spinn., 0, 3 *>. — Frank, 2, 102 », 117 h; «Hett 
ich Glück und gaton Wind, so füre ich aneh 
wol in eim Sdiüsaelkorb über Rhein». - «Mit 
sohwebel, harz, büffen das har» — darin schlecht 
man dann eierklar, — das es fm 9dv&sseUcorb 
wertl krus>. Hrant. Nsch., — Buhlorinnen, 
«von milch und blut zasamen gflossen, — 
dnreh ein scküsseUcorb gegossen». Maraer, Nb.. 
öö. - GeJorri Rindtleiscli «ligt lüwg in dem 
magen zu riechen, gleich ak ob einer ein 
alten »ehüiadkorb fressen het». Fries, 81 ^. 

Sehüsselkorb war ein von Weiden gefloch- 
tener Korb, hauptsächlich dazu bestimmt das» 
man die abgewasohenen Sehttseeln hineinlegte 
um sie trocknen zu lassen, so dass da^ Wasser 
durch die Lücken abtropfte. Aus Murners 
StttUe kann man sehliessen. das« das nftmlielie 
Geflecht auch zum Seihen rliontf\ Hrant spielt 
olitie Zweifel satirisch auf eine damals übUohe 
Mode das Haar tu tra^ren an. Fol^nde Stelle 
ans Murners Nb. H hoini mir üe Erkläranj? 
sa enthalten: <Vil iiarreu ^eigt mir an das 
har — gepraetieiert mit tierklar vnd ge- 
bistet bi dem fnr . . . Vorab so os ist kruse- 
lecht — nmb höltzUn bnnden wider schlecht 

— gti)ifll, gelloebten wider krnmb — mit 
siden sehnieren ummendumb». Die Höltzlein 
und die seidenen Schnure mögen zusammen 
eine korbiUmliche Kopfbedeckung vorgestellt 
haben, etwa wie die links auf dem Hol/schnitt 
zu Creilers Bros.« 1, ?y — Zarnke, Hom, 
bringt, ausser einigen Gitaten, nur unnöthige 
Hypoihescn. Auch Simrocks Erklärung' (Narr., 
&tU> taugt uicht.s: «ein Sehüsselkorb, sporta 
sonteUaram, der die gereinigten Schüsseln 
wegzutragen dient, gleicht fast einer Wanne, 
nur ist er tiefer; daher die spricli wortliche 
Redensart: en wann es k^ne schottolekorv*. 

SchÜBSIing, Schössling. Scherz, 1458. — 
Der Weingarten «hat seine scküssling ausz- 
gestreeJet bis sa dem mer>. Naeliti|r>«I^i^lter, 

Sehnst Vcrgl. Just. — «Die sinne fünf 

gmt wollust — In nngelieher loste seAiwt». 
ottfr. V. Hagenau, ms. 
Schütte, Schüttang, Erdwall, Verschanz- 
nng. — «Gleich als man sonst sa felde leit, 

— das Icjrer mit schütUtnff umbgeit . . .» 
Muruer, Virg., x, 3 *». — «... als sie stein 
und vasen sa der n^üttc und schantzgraben 
trnf,'en , . ,» Rinisrni., Cäsar, 27 l». Etc. -- Die 
Juhanuiier machten zum Schutz von Khodug 
•schütten* vor den Thoren und bei de&Tliurmen. 
Adelphus, Türk . D, 5 l». Etc. 

Schütten, schütteln. — Eine Braut wird 
von «manigcr hande bekorunj^on geschüttet». 
Nie. V. Basel, Bek. Taul., M. — <Er stot 
zittern als schütt in der Ritt». Geiler, Bros., 
1, 99 a. — «Das dich der Kitt schütt*. Ibid., 
1, 52 b. Etc. — Der Tod, «wellen er begrifft 
und schütt . . den lert er gar ein seltzen 
Sprung». Brant, Nsch., 82. — cUer narr die 
suw bin oren hat, — schüU sie das ir die 
suM'glock kling». Ibid , 71. — Straft man 
einen narren, so erfolgt nichts als «das er 
ettwan die oren acMitt». Ibid., 6?. — «Encas 
in dem kampffe stand, — sein spiesz zu 
sdMUtei» er b^and*. Honar, VIrg., r, 6 b. . 



«Die pferd lasst er tnch einher goo, - das 
sich der boden mMU daryon». Ibid., p, 5 

— Wiewohl ein Narr «oft die oren schitt, — 
so kan er dennooht nüt damit». Id., üb , 49. 
Ete. — «Das dieh der ritt wchüU». Id. — Dm 
Erdbeben Im rtt nicht auf «das land und ert- 
rieh zu schiUten: AdelphttS, Bhodis, D, 1 ». — 
«Der stareke ritten, der aiaen mettsehen gants 
schüttet». Brunschw., Dist , \0i b. _ Zeichen 
eines Fiebers: «an£sng mit grosser keltia 
und hartem sdUllfeii, also das die bein ar- 
zitteren». Fries, 172 b. 

Schttttan«. 8. Schütte. 

Scliiits, Sohoss. — Jeder soll sebiessea «nllt 
me denne drige schütse*. Kön. 916., — « . . . also 
obe der Bin sin »ohtUs hette . . wie er 
denne mit vollem flösse and Übeiipisse solto 
koniMi ruschende . . » Tanler, ^'2 (19). — 
Wenn am Medardustag «schint die sunne, — 
Dast (das ist) wines sf^Ms, als qaellender 
braune». Conr. v. Dankr., v. 178 (der Wein 
schiesst in die Trauben), (leiler, Bros., 1, B4 ^. 
S. die Stelle bei ^dWetfracn. 

Scbntz. Sehen!, 1467. flalgnears et tü- 
lages, 189. 

1. Bannwart, so genannt wegen des von 

ihm ausgeübten Schutzes. — «Die drei p-e- 
breiten sollen ire wissenhafUgen schütsen, das 
sind die banwarten, haben». 8. Peter, 15 Jb. 

Weisth., 1, 688. 

2. Pfand, das der Bannwart nahm nnd g%h. 

— «Dietui preoo sol triben drige sthuzeen in 
eandem curiam, ubicnnqne inveniet in bonis 
spectantibus ad monastcrinm S. Stephani». 
Wibolsheim, 13 Jh Weisth., 5, 419. - «Dia 
vogete sollent haben von irme hQter des veUies 
alle jar drü pfant, die heissent sehmaen» Lo- 
^-elniieim, 14M. Ibid.. 4, 146. — «Auch hand 
die herren . . . dry MÄ«rc an der j^ebreiten, 
jeden schus für 10 sch. Mügent sy die drye 
nit haben, so sollen sy ein haben der da 80 
sch. giltct.. Herlishcim. 15 Th. Burckh., 214. 

— «Der ban\\ art sol entwurtcn drie schütze . . 
nnd sol der schuU iegelieher gelten 80 sok. 
Er ensol onch kein vihe entwürfen für einen 
schütz, es ensi deune ein vih mit 4 beinen, 
das 80 sch. wert sei». Eschau, 1841. Hanauer, 
ronstif.. 206. — Die Bannwarten «sollen in 
den hol' brintjen dri achüU, nnd sol ieder 
schütz nit niimior sin dann zwelf vihe». KinUs« 
heim, 15 .Ih. Weisth., 6, 399. (Es wÄren dies 
an Stück Viehes; statt vihe ist wohl «u lesen 
Schilling.) 

3. Geldbusse für Eindringen des Viehs in 
Felder oder Blatten, während gebannter Zeit. 

— «Wes vih in den /.iten got in das kom, 
und vier bein het, der gibt ö sch. ze schttUe*. 
Bösenbiesen, 15 Jh. Weisth., 1, 690. — •Wnm 
vihes honbet daruf (auf dem Brägel) funden 
wurt xwischcnt ptin^Msten nnd sungichten, das 
sol bessern dem meiircr ze elme sakutts 5 seh.» 
W; 1 ansohlen, 1364. Ibid.. 4, 161. 

bchatzhof, üof in den das als Pfand ^ 
nommene Vieh getrieben wird. Sehens, IwT. 

— Es J'oll 'jet,'lich /.eile iren schuUhof haben, 
und was phanden darin wirt getriben, das 
git dem mdger ein ▼iertel wIm . . . and ^er 
wisse brot.. .» Mfinster, 1888. Als.dipl., 8, 188. 



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- ai7 - 



Schfitiig, ergiebig, anhaltend, dauerhaft wir dir zu lieb thun, das wir es dir in an- 
Scherz, 1457. — Begnügt euch mit eurem derer und anderer Gestalt fürgeben*. Geiler, 
Q«t ««nd duikent gotte, der sol e« öch echütti^ OeistL Spinn., L, 4 <*. 

machen das ir drnne rchte gnftg habent». Schwang, das Schwanken. — «Sant Peters 
Nie. V. Basel, Bck. inul.. 50 — «Alsu ptlcguii schifflin ist im schtpuntf, — ich sorg gar vast 
arm Leat, die wenig Gebnt6llf oder Stock- den undergang». Braut. Nnch., 99. —■ Lasaen- 
fisch habiMi. vil Zibolen daran tu machen das sich die Kicbter durch Trenn Ischaft, Hass 
M dester schuUiger werd». Oeüer, Pred. u. etc. bewegten, sd «nimiii uarhtit und recht 
L, 86 *. — Bin Gtia^er «isset kein frisch ein schir<iug» Id., Klagsp.. letztes Blatt. 
Brut. CS mnss trucken oder schiiiiinli<:: srin. <Tr schiff geet in den «eAiomtoi»* UL, Layenip., 
off das es dester schüUiger big>. Id., Po.>>t.. I6i) u. 

2, 3 « — «Schiflfbrot das ist zweimal ge- Sehwank, Schwang, schwingende Beweg- 
bachen, hert und Mdtüuig». Id., Schiff der ung In eim Schtcarüc, auf oinnial. - «Alle 
l'eii^ 42 b Rte. — «Wiltn das dir got dein bäpstlichen Satzungen, so nit in christo ge- 
frucht nnd gewechsz schütgig mnek • * .» , griindt seind. (fallen) in eim wdimmds su 
Adelphns, Pat Nost., A 1 ^. hauffen». Wurm. Bai., i, 8 

Scnützlingen, von Schutt, Schuss. in einem Schwantzen. sich wie ein Pfau gebcrden, 
Schnss, plötzlich. — €. . . Schützlingen die besonders beim Tanz. — «... wie pfawen 
Vernunft blickt daruff in einer QlUie». Geiler, wAiraHf.'-rn.. MurnDr. Lath Xarr. 13.3. — «Ich 
Geistl. Spinn., 0, 6 k \ hab vor me /.u brutlauft dant/.t, — und den 

SchwEeheni. aehwaeh machen, im Werth koeherspergcr ^mAmnmM, . . . Hfinch, dn solt 
beral>=..'t7.en. — «Die müntz dir schmUfurt p^ar nit dantzen, — ao öffentlich umher 
üich ait klein, — falsch gelt ist w urdcu iolz mJtivanUcn* Ibid , 180. — €£s hcisst ein lied 
f&mein». Brant, Nach., 97. • der pfouwenschtranU, — daa hdrt vil basz an 

Si'bwadercr, Schwätzer. — «Die Diener purendantz, — denn daa man daa an kiroh 
sprachen zu dem Küui;,': was hurestu des sol sine^en» Id., Nb., 79. 
Sdkwaderers Geschwätz ? er vcrkert allea dein sich Schwilntzen, Rotweliek, aieh davon 
Volk». Goilor. 13anm der Sei.. 9 ». machen. Brant, Nsch., 62. 

Schwadern, unbesonnen schwatzen, bla- Schwappel. Schwätzer. — «Ein Klapper- 
t«rare. — B« i einem Narren sind «das Hertz maul, ein Schvxippel hat ein Lust von andern 
and der Mund nach bei einander, daa ist in Leuten zu reden». Geiler, Klappcrm., A, 4 
einem weisen Menschen nit, da sein sie weit Schwappein, schwatzen, plappern. — «Sie 
von einander, und tdiwudert nit leichtlich wanen es sei auch etwas das sie vil Pater 
hemsB». Geiler, Brös., 2, 79 — «Du hast Noster haben geachwappcU». Geiler, 3 Marien, 
abgeatelt das du niemans mer wilt übel 26 ^. — «Es scind unser vil die dise Wort 
reden . . ., du wilt abor sunst schwadern Ottd hcruss schwaplcu und gedencken wenig waa 
schwetzen was du wilt>. Ibid., 1, 16 b. — es sei, gleich als ein Hund der Karspellen in 
«Hanig Menaoh hat dea Schwadern» gewont sieh »chwaplet*. Id., Brös., 2, 84 a. Etc. 
daa ea nin kau nühdreii». Id., 9 Marien, 10 Letztere Stelle bewoist, das.s schtcappeln 
Et«. j eigentlich nur eine Bewegung mit den Lippen 

]>ieeliarakteriatiae]ieOnomatep9ead^mKleni, bedentete, so viel wie läppen. Heute sagen 
die nach Frisch, 2, 239, vom Geräusch her wir von einem Gefäss. das so mit Flüssigkeit 
genommen ist, welekea daa beim Waschen angefüllt ist, daat diese bei dem geringsten 
ndt den Hftndeii bewegte Waaaer naeht, iat . Stoas nberlänft, ea ist geadneappeU von. ea 
später nnnöthiger Weise in schuadrottiren schwappelt über; wir habiii somit das Wort 
▼erUikngert worden; ea wäre der lächerlichste , in einem Sinn behalten, der dem von »chwa- 
Inthiim wenn man diesea letztere von Sehwa- ; dem ähnlich ist. 

dron ableiten wollte. Schwüren, schmer/cn — «. . so die yet- 

SekwAgem , mit Schwager anreden. — ■ zigen, die sich vast uffbleugcn für die Idrch, 
Bnen Beiehen «gr&sat nnd »teagert jederman» jnen nit Ueasen ein llnger »ehio ä rm duroha 
Brant, Nsch., 2('. Evangelium Hen». Zeil. Y, 4 b. 

SchwaJieB, schwach werden, zweifelhaft, i üchwatieheu. S. SwaUichen 
bedemkUeh werden. — «Die saeh vaht an in ' Schwattete. 8 8ioattühe$i. 
mir zu schwahen». Murner, 4 Ket/cr. k, 1 Schwatz, Geschwätz, mase., Geschwätz. 

Sebwäker, Schwiegervater. — «Deiner — Wenn die Weiber «am Obent ob dem 
Haiacfranwea Tatter, deinen Sdtweker solt Brnnnen stond ein Stnnd oder zwo zu gaffen, 
dü nit frtiiren in disen Dingen». Gcibr. Sund ein g-uten Schwatz und Messtag: uffrichtcn mit 
des M., 69 Bilg., 41 b. — «. . . als Moysen den Gesellen ...» Geiler. Post., 4, b Ev. 
m tdmoäher lerU. Brant, Naeh.. 48 - La» mit Ussl.. l7.Bb. — «Dn haat Lnat geaaekt 
Linas, des Aeneas 'sehtoeher*. Mamer, Yirg., in zitlichen Dingen, do ein fönten SiMvat^ ge- 
0,8''; Luth. Narr, 136. triben, do gcst du /n der und der Personen 

Sehwmta. S. Swalm, . . . .» Id., Bilg, 19<))>; pred. u. L., 78 — 

Schwampelecht, schwindelich. — cWir «Sprichstu: ja. icli nni«7.t nnsinnii: werden, 
achtem nit das gütlich recht, — es macht solt ich schweigen und nit ein guten Cfe«c/itca<4 
aas im hoapt schtpampele<M: Momer, Nb.. 9. , haben». Id., 7 Schwerter, t 6 — Grcmpe- 
Schwatikeln, hin und her suchen. — «Das rinnen am Sonntac:. »so ander lüt r.w kirchen 
sber ich, und meines Gleichen also daraffter in gon. — dan blibent si am bencklin ston — 
«Uft BttuuffA adbiaBiiciiiM, wariiab daa mniaen i nnd &beni an ein nnwan ackioaf«». Homer, 



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— 81$ — 



yii . 196. — «Wenn sie mir redt friindtlichcn 
tchvHxU , . Id^ Qeuchm., 1 — «Solohe 
nflHchtnngr erhalten . . . mng mit keiner 
gcschrifft dargelhon werden, dann mit ireni 
menschentchwatz» Ziegler, Nicssnng, B, 4 

SehwStxig. eig. gesehw&t/jg^, (iann: in nn- 
nütreni, oitclin Oeschwätz. •^osproohen. — «Ir- 
rige and achwetzige . . . und hoffertige reden >. 
llnrner, Adel, A, 8 > — «Die nhweUigen 
philosophi uthI Sophisten». Zell. D, 4^. 

Schwatxlivbeit, Geschwätzigkeit. — «FrÖ- 
liehe Setiwatiäit^t, dasselbig Laiter wort gc- 
heisscn Rfdfrfhe». Geiler. Seltni]!.. Vorr , 2 

Scbwegeln« auf der Flöte blasen, von Sw<- 
gel. An FIdte. — «PAffiftn, MAtoqpIen, hnrpffen, 
gigen- urner, Gcuchni , e, S 

Scbvveher. S. Schtoäher. 

8cbw6i|f. S, Svxtge. 

Schwoigen. I. Verscliweigen. — Die Weiber 
•schwigent alle» da» sie wissen». Murner, 
Genehm., ¥. (ironisch) 

2. Sch\vLi<rcn raachen. S auch geschwcigen. 

— «Bald trachten sie ein andren fand. ~ wie 
sie im «chwetjgrte» seinen mand». Horner. 4 
Ketxer. L, 2 b. 

Schweis», populärer Ausdruck für einen 
der hart arbeitet und wenig gewinnt. — «Der 
arm schweisr (ein Ranef nitis?. sich ver>c}ireit)eti 
zu geben, do er rtwu koinh pfenni^'^s (^ewis/, 
isU. Zell. S, 2 ». - ..Miisfete gott gleich eins 
yeden stockmcistcr sein und sein kercker dar- 
leihen, ein armen schuctsz. der nit wider sein 
gebott and geheisz gcthon . . . hinein sn 
sperren?» Ibid., z, 1 n (es ist die Rede von 
einem \v cgen Geldschuld in den Bann gethancn 
Bauern). — Die Dorfplkrrer, «di« armen 
BchweüM^ mftssen ye nneh getaen hnben». Ibid . 
V, 8 b. 

SchweitMMcbt. .srinveissig, schwitzenri. 
«In den heissen Limdm würt man balil 
schwitzen und schtceianerecht». Geiler, Br6& . 
1. 28 ». 

Schweiüsen, schmoren. — Wir aehten «wie 
wir zurichten vil der trachten . . , mit kochen, 
tiden. brotcn, schtceitzen» Braut, Nsch., 78. 

— «Wie man »ol den buntschA schweiUen, 

— mit rotem gumpst und cssig bcitzen» j 
Murner. Luth. Narr, 24 

Schwelkern. S. Stoilkem. 1 

Sehwellen, turgere, intumcscere, fig sieh 
erheben — «Also inuclit ir Rieh nit bcston, 
als wenig als so ein Barger in der Stat wider | 
den andern ist nnd ein Parthei im Rot wider ' 
die ander, oder so sich ein Zunft schuxlUt 
wider die ander*. Geiler, Post , 2, 53 b. 

Sebwemne. Teieb — «Gang hin. weseb ' 
dich in der Schiicmme $il06». Qelier, PoSt , 9, 
86 a ; Ev. mit Ussl , 61 «. ; 

Scbwemmen. ertritnken, Art Todesstrafe. ' 

— «... SüIIiclie Buben solt man Hchwemtiu-n> 
Geiler, Post., 8, 30K 44 b; Siind. des M., 5 b. , 

— «Die Bohelmen sott man billig sdiwenmen*. 
Mnrner, Nb., R2. 171. 

Schwer. S. Swcr. | 
Scbwerlieb, adv. 1. schwer, grave. graviter. ' 

— «Etlich rcit^en die Narren zu Zorn . . 
damit so wollen sie ander Leat za lachen 

I, aber sie »Anden M h m t Hk h das sie | 



sie zu sünden reitzen». Gcil r, Narr , T^T 

— «So ich Gott diok so schwtrUdt erzürnet 
hab». Id . Bilg., 67 a. — «... so wil man 
die, die semlich unbescheident 1 ^ircrent. 
MchwerUch darnmb straffen*. Brant. Bisch. 
WiUi . 986. — «Darnmb si offi en spott nnd 
schänden — gchwerlüh kumnien in allen 
landen». Horner, 4 Ketzer. A. 1 b. — «Mich 
dnrt das Idnt so inneklieh — das es le 
schwerlich müet f^ich». Id., Genehm., x, 4 ^. 

2. Schwierig, mühsam. — «Was gott an> 
trifft nnd reuit ist gton. — das will gar 
schwärlich naher gon», Brant, Nsch . 38. — 
«Ob von dem rosz absitzt jeroan oder offistigt 
sdksmrftdb . . Id., Faeetns, A. 6 b. — 
«... das kompt mich vil schwerlicher an — 
dann alles das ich vor hab gthan*. Mamer, 
Virg.. V, 71». 

3. Gravitätisch. — «Was do dient zn geist- 
licheit. — solt er (der Priester) zu siogea sia 
bereit, — emstlicb, sehwerUdb« afiditi^Ueb*. 
Murner, Nb.. 79 

Schwerlicheit, Schwierigkeit. — «Die erst 
Ursach diser Schwerlicheit eines woren Ruwens 
am Todtbett ist Gebrust des fiden Oebmobei 
der Vernunft». Geiler, Bilg., 47 a. 

«Srhwertelwnrz, acorus. •^iadiolns». Gersd., 
89 Gladiolus palnstris Kirschl., 2, 1&6. 

Schwertzner. Rotwelsch, Art Bettler. 
Murner, Nb., 61. 

Scbwideln? — Stutzer: « . . der ander ist 
ful, — der dritt der schwidUt mit dem mal». 
Mnrner. Nb.. 47. 

Schwiepein. S. Swibeht. 

Schwilkerecht. zum Erbrechen geneigt — 
(Wenn die Weiber also nmbgont speutzen. 
so sint «^ie gemeinlich schwanger, inen ist 
.•>chw(iikere(ht». Geiler, Bilg., 153 

Schwilkcrn, Scliwllkern. Reiz zum &• 
brechen haben. — «Es würt ctwan einem 
der im Schift" sitzt schwUckem» . Geiler, Schiff 
der Pen.. Etc. — «Unser Seel hat ein 
Unwillen und ein Schtvälckern ab disem lichten 
üumeohtiseu Brot». 4 Mus , 21, 5. Id., Post., 
3, b. - tSchuxlckem, uffstossen nnd nn- 
willen» Brnnschw,, Dist., 24 ». 

Schwilkerung. Reiz zum Erbrechen. — «Ei 
sind cttlich so sie im Schiff faren, fallen sie 
in Unwillen, in ein Schwitkerungnud Sehwindel, 
also das sie sich gespeyen mfissen». Qeiler, 
Schift" der Pen.. «2 s. 

Scbwinen. S. Swinen. 

Schwingen. 1. Heftig bewegen, schStteta. 

— «Die Menschen seind wie ein Esel der nüt 
tbot on geschlagen, and ein Mnasbaom der 
sol anch nfit, er werde dann wol gnehwungem: 
Geiler. Brös., 2, 19 «. 

2. Die Flügel schlagen, sich zum Flu^ be- 
reiten. — «Man darff nit fragen wer die stgen, 

- Iii den die hund in kilchen scliriiren . ., 
oder bi den der habioh schwingt» . Brant, Nsch.. 
46 — «Die tanb Heng sieh zo »d^niigem an». 
Murner. Yirpr., P. 4 

8. Schlagen. — «Dem geschieht als den 
Bnben, den man alt Raten t^mingt*. Geller. 
Baum der ?5el., 1« »>. 

Sebwinsacht, Schwindsnehu — «Ethica, 
«eMisMell», Fries, 174 b. 



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— 819 — 



Schwärmen, schwärmen. Vergl. Geschwürm. 

— «Wo ein solicher hanff umher tchtsürmet . . .» 

ZeU, e. 1 b ; D. 3 b. 
Se, gen. Sewes, See. Scher«, 1498. 1. Meer. 

— «Sos kerte Riwalin zehant — Mit zwelf 
gesellen über Gottfr. v. Str , 1, 9. Etc. 

2 Der Dorfteich. — «An dem seioe», an 
SO Orten, 13 Jh. a. f. - «Zft n'eiM». Wintsen' 
beim. 1281. Westhausen, 1989. 

Sebede, Binse. Scher/., 1466. - Wenn Ding 
«loUent die banwarten bringen in den 
MtAedm nnd liesch. das der appet (von 
Ebersheimmünstcr und die hiilier »ufir ge- 
•itMBU. Qmsenheiu. im Weisth, 1, 674. 

— «19 ^ imb gebeden in ipso dfe dedieationis 
' ;iii^t!,ii •. um die Kirclie damit zu 

beiiUeaeu. 1418. ij. Thom. Fabr. — Die Fischer 
^•n «keinen feftedenltorp mit einer Ale» In den 
Baoli stellen. 14 .TU Alte Ordn., TJ 13. — «Uj 
die iebeden», Feldname an 16 Orten, 1290 u. 
t— «ITebeat d«ft koleii mMii*. Xflttoia« 
(leim. 1399. » mZmt M^Mfo», ttrasab Qaesen* 
Dame, 1861. 

SemMii, mit Binsen bernrmehBen — «Die 

$dedehte matte. Berstett, ISO». 

Sech. Seherz, 1466. Von secare. 1. Haue. 
Kant — «Ssdk, lige». Hemd. 190. 

?. Der eiserne Zinken am Pflnfr. - «I'fif- 
dorf sol alle iare geben dem meyer ein halb 
mk und ein halb eebar». d. h. ilim den halben 
Pleif davon bezahlen. Oberber^'heim, M29 
Wdith., 4, 140. — «Es kompt etwan das ein 
KsBKh hat eil hart kalt Herta and Ihrt darin 
mit dem Sech oder Plingiain». Oeiler, Ev. mit 
ümL, H2 ». 

Qeli, 60: «Dentale, die Seth se das Brdt* 

rieh vor der Pflng-schar anfschneidet». 

3. — Das Fohlen von Gildwiller soll man 
«ilien wo seeh gegen «eck scoBset», nnd ihm 
da Futter schneiden. 1394. Weisth , 4, 60. 

Seeheelin, Seh^elin, Sibselin, gekrümmtes 
HMsernm Äste von den Bäumen an schneiden. 
Scherz, 1470. — Der Meier von Si|r;-olsheim 
loU am S. Moritztag «in den hof bringen ein 
teehOm ande eine harte». tVSO. Weisth., 1. 
665. — Die Förster von Münster fachen jühr- 
lich ia dio Küche des Klosters «ein agke^ 
and ein sehselin*. 1339. Als, dipi., 2. 166. - 
Ähnlich, Wicdensohlen, 1364. Weipth.. 4, 169. 

— «Die förstere söllent des ersten jares dem 
keller . . . geben ein sehselin». S. Pült, 15 Jh. 
Ibid., 5, 893. — «Mit ipm sihselin holt7.en>. 
Ammer schw ihr, 14 Jh. Jlanauer, Constit, 347 

Seckel. 1. Beutel. - «Das Gelt get jm in 
seinen Seckch. Geiler, Brös., 2, 10 b. — «Da 
zoeh der Tüffel den Seckel ufT und bezalt zwe 
Xtisen Weins». Id., Sünd. des M., 9 b. Eto. 

— «T'ff eitrnen seckel dich verlasz. — wann 
du EU niarckt gast oder slrasz» Brant, Fa- 
Mtas, A, 6 — «Wer noch im leben Salo> 
Won, — man hf^z in in lien rat iiit ffon — 
wann er ein armer "weber war — oder im 
stund der seckel ler». Id.. Nsch., 20. Ete. — 
Schlechte Ärzte, «c dann sie sehen wer si 
krank, — vor lugens \va der seckel hangt». 
Mumer, Nb., 100, — Sucht man eine Prao. 
•0 erkundigt man sich zuvor «ob ir ri* der 
Mete schwere», id., Schelm., e, 1 a. — «Lug 



j das der s«dM si geladen». Id., Genehm., B, 

I 8 _ «... bei vollen kästen, kellern nnd 
seckein». Wurm, Trost, 7 ». — «Der seekel vol 
ducaten». Zell, e., 4 
2. Fiscus. — «Alle ire Sach und Regiment 

' stat darauflf, wie der Seckel in seinem We^en 

I behalten werd» Geiler, Holl. Leu, a, 7 a. — . 

j «Der gemeine seckel». Murner, Instit., 37 «. — 

I Fiskal, «furseherdes9e/t««c^/s, fiscus gcnauul». 
Zell. aa. 1 «. 

Sedel. Sitz. Scherz, 1468. — 1. Wohnsitz. 
S. Sedelhof. — «Zu sedel», Feldname, Entz- 
hcim, 1461. — «Im seäcU. Oberehnheim, 15Ü9. 

I 2. Stange auf der die Hühner schlafen. 

' 8. Hünenedd. — «Von jeder hertstatt» gibt 
man ein Gartenhnhn. das tlie^'en könne «von 

L der asen uf den tedel». Dammerkirch, 15 Jh. 

iWeleth., 4, 2». 

Sedelhof, nrsprfi Midlich de.s Herrn Hof. avo 

j er seinen Sitz hatten oft als Erblehn an Bauern 

I vergeben. Seherz, 1468. 1498. — Die Ritter 

vini Epfig haben in dem Dorf «einen sedcl- 
hof». 1880. — •Sedelhof in villa». Mittelschäf- 
folsheim, 1866. — «In villa Biirtingheim evria 

est dicta sedilhof*. 1835 — «Der sidelhof in 
dem dorf» Dürningen. 1348. — «Mn hof, 
heisset der tetU^ef*. Illwiekersheim, 1418. 

«Dl r sedelhof*. Lingolsheim. 1435. Pcliwind- 
ratzheim. 1616. — «Matten in dem sedelhof». 
Wintershansen, 14 Jh. 

Seilelhus, Wohahans. — «Mfts, der metziper. 
hat ein nuwe schüre ... uf die almende gesät 
nnd ein nidkm: \4Sfl, Almendbveb. 

«Seelblume, nenufar». Gersd., 68 *. Nym> 
phaea alba. Kirschl., 1, 81. 

Seelirerel S Sdigeme. 

Seellos, gewissenlos. — «Ist der Htis\ atter 
in eim Hus ein liederlicher seUoser Man und 
maeht Inres. Hres, leres. Gott geb. Gott grfiss, 
es gang zn wie es well, so zücht er euch 
liederlich und sellos Gcsind». Geiler, Post., 3, 
41 — «Als noeh hfit beitag thnnd die sm^ 
losen Menschen die uff den 5?tnben sitzen und 
liederlich von Gott reden». Ibid., 2, 56 <>. 
«Also warlieh geschieht es das die Znngen- 
kremcr wüsscutlich falsch Sachen beschirmen 
zu beiden Parten, scellos, sorglich und sched- 
lich Volck allen Menschen; warlich seellos 
sind sie und bös Christen». Id.. Irrig Schaf, 
A, 2 ^. Etc. — «Der scelos^ uad der kunstlosz 
man». Murner, Lutli. .Narr, 112. - Sie «sogen 
uff die priesterschafft als ob sie seelos were». 
Id., Lied. Kloster, 669. — «Gottlos, sellos^ 
hertzlos . .» Hedio, Zchnden, A, 8 — «Gott> 
los und seelos*. Zell. 0. 2 « — «Einem nich- 
tipeii seellosen pfaft'en itribl man) vil pfrüaden». 
Supplic, B, 4 ^. 

Bereits im 18 Jh. kommt seellos zu Strass- 
borg als Eigenname nnd ab Name einer Strasse 
vor. — Dasypodius hat es nur noch im Sinu 
von «ohii ein Seel, inanirnis». 

Scclwarter. S. Selwarler. 

Segen, Zauberformel. Seharz, 1469. — Sa> 
lomon «mähte menigen segen domit men die 
bösen geiste xxs dcu menschen vertreip». Kön., 
272. — Die Apostel haben angefangen für 
kranke Menschen and Thiere zu beten; dies 
«ist hindennoch also zu eim Missbraach kum- 



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men. dass bös Lent, und allenneist durch das ' ku ieyen». Pauli, \4l. — «Diser seyet, eiM 
IrauweUchß Geschlecht, die haben anf^efangen \ andrer schneit». Hedio, Zehnden. B, 1 — 
Vieh und Leut segnen mit guten Worten und | « . . • gibt soinen den aetfemdm: Womi, BiA^ 
seltr.am Wort darundcr frcmischt und andrer g, 8 - Pas Wort Gottes «■welch« von vil*>n 
Ding warnemen, ab die Weib&, der Stat, der in die äckcr der hertzen der gläubigen ge- 
Zäl et«. Si6 branohen seltzame Ding und trewiich geseygt wärt». Wurm, Trost, a, ü *. 
seltzame ^^ra ! Es prienpren droi Brüder über' — «Sünd o&d pflutses». Bntaer, Kevor, 
Feld etc.» Geiler, Knicis, ; 0 ; Kv. mit Ussi., D, 2«. 

55 A — «Es giengen drei Brüder» u. b. ir. | Auch Dasypodiw hat «dyett. 

sind die ersten Worte einer BeschwörwnErs- Segen. S. Segenen. 

iurmei; ein Segen mit ähnlichem Anfang liudei Segeue. fem , Art Zuggarn, fr. seine. Schern, 
Sieli bei Grimm, Deut Myth., CXIÄ. — «Wen 1348. — «Sägene. sagena». Herrad« 191. — 
III an den Segen stamlct, so wer es nicht mc ; Verboten zu iischen «^eder mit iegtn noch 
cä muss bald, on Stamlen gesagt sein, oder mit geknipheten garnen». Eschau. 1272. Ha- 
man muss es heimlich in ein Or raunen», naucr, Constit., 2U1. — «. . . weder mit rin* 
Id.. Emeis, 49 t). Yergl. Grimm's Mythol.. .'>hB. Avatten noch mit segene». Ibid., 1341. Ibid., 
626. — «Abergläubische segen und zauberey, 206. — Kommt die Äbtissin von Eschau zum 
die mit dem heiigen /eirlien (dem Kreuz Ding von Achenheim, so soll sie in dem Mühl- 
volbracht werden*. Butzer, Neuer. I, 1 b. wasscr «mit der ^^etw zven Köge vonuehen». 

Characteraegen, mit unverständlichen Buch- | 142^. Weisth., ö, 4ti8. 
Stäben geschriebene Formel, — «Die in Kranck- Segenen. segnen: im folg mit Zaubcrformdll 
heit oder in Noten Rat suchen bei Zoubreren besprechen, mit Zaubermitteln tractiren. ~ 
und War>saircrn, auch die da brauchen ge* ^ Beichten «ob du ie gesegent und gelachent 
scliriben Öpfcl, oder Brieflin an den Hals wurde> Rihteb., 46. — «Ein narr ist der ein 
hencken, oder Caractargegtn brauchen oder i artzct sucht. — und volget alter wiber roii 
ander Aberglouben . . » Geiler. Dreleek. | — und losst sieh segen in den dot — mit 
Spioj^el. Bb. h ^. — * . . . un^doub allerlei . . . kracter und mit narren'w urtz» r.raiit, Nach., 4<'. 
mit caracter. aegen . > Brant. Nsck. 64. 1 Segeneria, Hexe. Sehers, 14ßti. — «... ob 

Segen, Sejen, Seigen, Sägen, säen. Sehen, | da ie golovbetest an . . Beffmerin: BihUb.. 46. 
1471. — Zu Artolslicim sidl joder FrÖner Segense. Sege»», .Sege. Sense. Scherz. ]46y. 
«segw einen hapacker». Iil20. Weistii.. 1, 69b. — Jede«- Eigeujnann dea Abts von Münster 

— «Eine bette mit h»nllioroen oder mit lonehe ist ibin sebnidfg «mit der §egen»m ewene tag- 
segen* Sennheim, 1H54. Ibid., 4, 118 — Das Man». Als dipl., 2, 164. — «Segensse». 
Erdreich wird erweicht, «das man mag aeffen , 14 Jh. Urk., i, tiOü. — In gewiaaem Fall 
nnd egen» Tanler, 468 (80). — «Die vögele ! sollen die Bannwarten dem «meder sin »egeu 
des liirnelf? die Avcder segent noch snident» nenien». Herlisheim. 1843. Burckh . 213. — 
Ibid., 276 (4b). — «Ceres vant wie man korn ; «Ein jeder sol ein tag t&n, ... der meder 
seget». Kön., tW. — «E« ist nA ver^ft ge- ' mit «tner $egen» 8 Peter, 16 Jb. Weintb.^ 1, 
segent undcr L li^-tr. Um I , 368. Etc. — H88. — «Ein Bawrr L-lirh rincm Dorfraeier, 
<£e seget ein mau »iuun somen ...» Eis. , er trug ein Segetsen über sein Hals, ein Axt 
Pred., I, M. — «So sie die güter »egtnt . .» | nnder dem Oürtel». OeiUr» Arb. bam., 1 K.-— 
Fegersheim, 15 Jh. Weisih.. i, IW. Ein Mädor «hanckt sein «psMsn Ml «in bM» 

«Wir «ö/en bilsamen dar*. Gottfr. v. Str., 1, ] , . .» Pauli, ^äb. 
16S. Bto. ' «Wer sperlieben feteC, der mfls Noeb imoberaSebwarzwftlditndderSebweit. 
krenglichen <niil n > Tauler, 400 f69). — «Wah Segen^^wert - Wird der strassb Burggraf 
sü in die ackere seycnt, es sy weiszen, rocken, , oder sein bohn Kitter, so sollen ihm die 
gerste . . .» 1984. Bist de 8. Thom., 903. | Sehwertfeger «ein Stgmumari geben». 14 Jb. 

«Damm so im ein jetrlich gesessen man , Urk,, 2, 213. 
der gesetget hatte, eine garbe». Münster, 18ä9. i Seget, Saat ; ausgcspr. Sejei. — «Hew- 
Als. dipL, 9, 166. - Liegt ein Oat wSst. «so ] sohreeken nnd wiirm. die die seget und reben 
mag der mcier usscr dem gftt acker nemen. . . abnn^'en» .\delphus, Hhodis, D, 2 «. — 
und die setgen und iiiesscn». Ittenheim. h ,Th. «. . . die habent alle borg und acht — das 
Weisth., 1, 782. — «Wer Bönen sejfet der der seiget werd volbracht». Hurner, Nb.. 16. 
darf nit gedencken das er Linsen sohneidet». j H«'icn. Harn. - «Christus hat gethon &h 
Geiler, £v. mit Ussl., 82 i> Etc. ein guter getruwcr Sun thut, der du da& Uus 

«Der will verderben ee dann /it. — der im i seines Vatters nit vcrlot umb der Kachelea 
nit segt und andt rn sehnit». i>rant. Nsrh., 59. ' willen domit man den 5?icA usschüttet». Geiler, 
~ Der Teufel *mgl gar bald tüin sunten dran». Post . 8, 70» Ktc. - Es kommt einer znm 
Ibid., 9S. Arzt und sagt: «meister. ich bring fioh ein 

«So ich ietznnd narren seien wil, - wil itli seich, un raten was ist das für ein mennch». 
für ein dri tubent meieu». Murner, Nb., 12. l'ries, Ki 'k — «Lapis lyncis, das ist ein stein. 
Sich im Alter bessern wollen, ist so viel als der \\ \in von t0o(f«ss»dl SO sie rftmliek seiBt*. 
•in der cm anfahen t^njen*. Id., l^iul .1, ! (iersd., ^ 

— «Eva hat ein ssuiucu yescyct, — daran iuan iu unserer jetzigen Volkssprache wird dies 
nocb off erden nieyct». Id , Gcuehm, I, 4 b. ( Wort, so wie Seichen, nüt noob von Xatian 

— Man «sol lavander dazuij.clicn sefftm oder und Hunden gebraucht. 

fiolcu>.Ibid., D. 4 0 (zwischen Tückleinätruueuj. Seich, Seicht, nicht tief. — «Ist es eine 
EU. — «In dem glentnen bot or (der fisnor) , kleine wund oder i iydi sr ittcb . . .» BroBMbw« 



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— 381 - 



fbir . TS l'. — «... ob die wunt groiz, Ideill, ' 
Mff oder uiht sey . . .» Ibid., 67 ^< 

Seidlen, pisMn — «Wm ist dts lang pre- 
diirtn ? Warzu ist es gut? Die "Weibor ««cÄ«! 
ia die Stül. die IUb scblafen, der Prediger 
SM sieh «elber». Geiler, Br. mit UmU 78 

— «Du iretlenokst wie du hoch anhiii kernest 
und in dem Regiment werest Ja, spriclistQ, 
trenn einer nit in dem Begriment ist, eo w idh n 
di'' Umiil an in. Und crr.i nu in das Regiment 
kummest. so beeoheisset dich der Tüfel Nun 
reehen du mm des besser sei, Hnnds Stidk 
oder Irr Tüf, Tt* k». Id , Brös '2, '.n v Rtc. 

— «lun grober esiel macht Im mund — ein 
»app« und teiekt ins waisers gnind». Brsnt, 
Facetns. A, 4 ». — «Ir alten geuch, nnn lont 
darroal - Man halt doch nüt vou tiulchen 
geeehen, — denn das ttaM ifbeacl^leu de 
renchon ~ nnd die hund eveh att SieMIMhM». 
Marner, Oeuchni., F, 2 «. 

S^n. S Segm. 

Sejer. Seiger, Säcr, Sämann. — «0 du 
Seyer des Teufcia. du seyest den böston So- 
men in die Hertzen». Oeiler, Narr., 148 -~ 
Christas hat «ein Himmelrich gegUekt einem 
SMer . .> Id.. Post. 1, 97 b. 

oeiffer, (iewiunst, bes. ungerechter, unehr- 
lirhrr Nebon-Protit. — «Kfiii Bischof sol sein 
begierig nach dem 6eiß'er^ das ist so er Gell 
nimpt von den Pfrifen und lasst die Huren 
hinder inen 6it7(>n ; nnd wan man uff des 
Aromeisters Stulen mit dem Deller umbhergot 
and von dem Spil daruff samlet, das man in 
die Karten und die Lichter gibt und die Stab 
damit haltet; solchen Seiffer von Pfaffen und 
Weltliehen uffncmcn sol nit sein», ireilcr. £v. i 
mit Ussl.. 212 — «Einer isset das Gii^selmal 
oder Seiffer und isset kusUich». Id., Bros, 2,, 
18 h. (Vergl Geiu^mat.) — «Da einer »eine ; 
Öbem furcht oder Errossen G«m\ nit, das ersieh' 
bcä-orget er kern vuu seinem Ampi und gieng 
im das Setfferlin ab. also thet PUetUS». Id.. 
Ev. mit Ussl., Ii t'. — Viele sauren: «was ein 
äetffcrltn und ein Mitzlin uff im trogt, dem , 
kan man wol nacligon». Id., Emeis, ö9 b. I 

Ich habe das Wuri Seiffer sonst nir^reiid!; 
gefunden, weiss auch uichi vvuher man es ab- 
leiten kimnre. Frisch's Erklärung, 2. 259 : 
•Setfer seheint so viel als das Niedersäch.sische 
Sabber, sativa, zu sein, TrÜpflin die au» deui 
Maul rinnen», ist sowohl etjrmologiseh ftls 
p^elioiogisch verfehlt. 

Seilferer. einer der nach unehrlichem Ge- 
winn trachtet — «Welcher Man het gern 
d^ sein Frau ir Ee brech, er wer dan ein 
Sehalck, ein Seifferer. das sie damit Gelt ge- 
winn». Geiler, Arb hiini ,94 i>. — Einen treuen 
Eluuann nennen die Ehbrecher einen •»eiffe- 
rer» Adelphes. M5rin, 97 h. ffier ist das Wort 
eher im Sinn voi\ dilsrsüchtjg sn nehmen. 
ächmeUer, 2. 230. 

Self^naoiiAt. Monat in dem man das Feld 
ansäet, Ootobsr. 16 Jb. Libttr vitae des Gutl. 
hanses. 

Seigen, Selen, Segen, aieben, visieren, 
zileen. Scherz, li71. — Der Zuller /.n Sei/ 
hnt «alle masse zft seigene». 1310. Weisth., 1, 
7es. — Der Vogt teil mmmi ndgilott^ klein 



und grosz, seien . . .» «Messe euch icman an- 
ders mit keime messe das nit g«»etg«t were 
. . .> Bettweiler, 1800. Ibid., 5, 480. — «6 
bßttel /,a seigeu». 1431. S. Thom Fabr. — Die 
Masse •aeigen», Bischweiler, 145b. Mauauer» 
Constit, WO: — Tm dem Hof von Drasenheim 
sollen sein «rechte messe z& aegende». 15 Jh. 
Weisth., 1, 736. — «iSm«**, Aicher. 14 Jh. 
Urk , 2, 2iy. — Man tritt dns Ziel nicht, denn 
«man«««^i nit rf^rl r darnoch». Brant, Nsch., 74. 

Seigen, ausgesur. Seihen: Sihen, Ben.. 2, 2, 
986. — Eine FUusigkelt cinter in ein glae 
geseigt». Brunschw., Dist., 13 — «Ist das 
man das wasser abaeifft . . .» Gersd., 73 — 
«Nim seheUmitUunen, Itoeh sie mit rosnrasser 
und honi^, darnach aicha durch ein tnchlin 
und thus in die äugen». Fries, Ul — «üarn 
ist nit anders dann ein wasser das da aasigen 
ist von deniblut und andern fiichten».Ibid ,6H b. 

Seiger, a(^., schal, abgestanden, vom Wein. 
Sehers, 147S. Der wein «das mereteil 
kräng und aeyger wart> Kijn., 774. 819. — 

— Der Geizige «sticht kein Fass an dieweil 
der Wein gnt ist; van er halber seiger würt, 
so trinckt er in dan». Geiler. Ev. mit Ussl., 
36 — Ein Geiziger «trinckt den aüernn- 
glückhaftigsten aeigertim Wein der im Keiler 
ist> Id , Post.. 2, B ». — «0 Weinschenck, 
waä glürierest du in dem Keif vor dem Haus, 
das er mit Grünem besteckt ist, und der Wein 
den du verkaufest ist aeiger gebrochener Wein, 
cssichet». Id., Narr., 69 — «Gebrochener, 
seigerer Wein». Ibid., 198 — Weiu, der «nit 
seiger ist». Brunschw., Medic , 171 b. — 'Sci- 
gem wein, den gibt man zu meszwein». Pauli, 
203. '-«... wan wir des tejfgem wein mfld 
würden . . .» Zell, e, 4 «. 

Gemma: «Peadulus, hangig oder aeyger, ut 
dicitur Tinnm pendnlnm». — Daejrpodius : 
«Vinum pendulum, aeyaer wein, weich wein 
oder sackwein». — Ebensu Göll, 4öl. -> 
Schmeller. 3, 213, hat sfl^, eeicht, vonieigeB, 

sinken. Schmid, 4^.K). 
Seiget. 6. Seget. 

Seiien ? — <Jk NUng «inen nagel mit dem 
nndern usz, als wen man ein betladen ssikl». 

Pauli, 874. 

Seinerlei, von seiner Art. — «B^usdem 
.spcciei ; ich kan die species nit bass tentschen, 
denn seincrlei». Geiler, Kv. mit Ussl., 13 o. — 

— Stindigcn «mit einer andern Person ttmtr* 
lei». Id., Dreick. Spiegel, FF. 3 b. 

Seide, fem.. Glück, Heil. Scherz, 1474. — 
«Undo ist daz mirs min sifcle gan . . .» 
Eeinm. v. Hag., 8. £to. — «... Ob si mir 
der aiilden gan — Daz ich wird ir dienest- 
man». Gösli v. Ehenh V. d. Hagen, 1, 347. 

— Gott «kan rihten uf der aäiden wagen». 
Gottfr. V. Str., 2, 109. — Davon bitte «das 
lant nutz unde seiden*. 12B1. IJrk., 1, 365 — 

«Daz ir gnade and adda findent». Eis. Pred., 
1, 231. Eto. — «leh bin i^ömede von gotte 
iMul von allen seiden». "Miirlein, 30. — «Sü ist 
aller aelden geffig». Altswert« 8. £te. — Gott 
spricht: «leh reine dieh Ton senden . . . und 
vc.ste dich mit seiden'. Bihteb.. 90 3Taxi- 
milian, «sig, aetd und heil von Ostexieh». 
Bknntf Donneat. D. Ged., M. 



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Seif, j iü^'er Fisch. — «Die jungen fische, 
die mau nennet seien oder ungemynnte 
ÜBche . .. 1460. Alte Ordn., B. 1. 

Selegerete, Seelgeret, Seigerecht, Ver- 
mächtoisB, bes. »n eiae geistliche Anstalt. 
Stiftiiiig dnw AnniTeTuriiun «am der Seele 
so rathen», pro remedio animae. Schere, 1-177. 
— cich Dietmar, des hoves rihter zh Straszb., 
gib Urkunde das dis aelgerete ist gcset/.ct von 
Heinrich Babensnn . . .> 1271. — Darch 
iätifluu^ des Abcudniahlsi liess ans Christus 



Kergendiohen weit». EU, Pred., 2, 113. — 
«Nicodemus was ein erberer Man. als man 
denn all Mol hin und her einen under den 
Obern findet, das doch tuitzam ist*. Geiler, 
Post., 2, llü — «Am Todbett . . . herfür- 
bringen einen rechten woren Euwen . . m 
ist mü^rlich aber sdUam». Ibid.. 3, 67 «. — 
«. . . Ob&chon zu Zeiten, zu einer selUame, 
einer fanden wärt der (das Kleinod der 0«> 
rechtigkeit hat>. M.. Ev. mit üssl . Uh b. — 
Das iät ein grosse (lab, siü ist aber 



«ein minnenkliches aelgerete*. Nie. v. Strassb., ; Mltzen». Id.. Selenp., 144 Etc. — «G«r 
292. — «NQt sparcnt Qwer fseJffcrette bitz an seJteen ist Lucrecia oder ('athoiiis Porcia» 
das ende, geut usz die wile ir hant x& gcnde». J^rant, Nsch., 64 (solche Frauen sin»! scltcu«. 
Pred. Ingolts. — Das Beginenhaus der Gürtler I — Die Natur hat uns gegeben <vi| $elUen 
hat «wenig seJgeret, zinse und sust kein /,ft- woldat». Id., Moretus, a, 6 ". — Welchen der 
vall>. 1455. — Ein gewisses Gut soll bleiben , Tod ergreift, «den lert er gar ein seltsen 
«zft einie ewigen adgerete*, also dass man es j sprang» (seltsam). Id., Nsch., 62. — «. . . vit 
nicht veräussem soll. 1387. Oart. de Mulh., seltzen geberd» (seltsam). Id., Donnerst. D. 
16Ü. — «So dirre freveln pfaflfen einre stirbet, Ged , 23. — «Wie ist ein frnmmer rat so 
was »eUgeretes lot er hinder ime ? Er lot ein selUen (selten). Murner, Schelm, i, 1 > — «Es 
kranckes selegertU hinder ime, wanne er gat ietzund so wunder settjei» . . (seltsam), 
wiset sine erben rehte des selben weges den Id., Nb., 78. — «Es wnndert mich und ist 
euch er gevaren ist». Nie V. Basel, Bek. Tanl., mir seltzen • . Ibid., IIb. — «Nun hört ein 
88. — «Es enmag oaoh niemau weder selegeret selttammen betracht». Id., 4 Kotzer, J. ö t» — 
noch kein ander dnsz geslahen off dekein «Sag mir dise seltxam mer>. Id.. Nb., 102. Et«, 
erbe daz in den hoff höret». Bläsheim, lö Jh Sehvurter. 1 Seelsorjxer. Sclierz, 1480. — • 
Hanauer, Coustit., 207. £to. — Nach dem Tod ^ «Da ich bejr meiner herschaft waz ein beich> 
ünsrer Frennde selten wir «on Verziehen aa^i- ' ti^er und ein »etwarter . . .» Ingolt, Onldin 
richten ir Testament, ir Selgeret, iren letzten l. 

Willen». Qeiier, Selenp,, 67^ 3 Marien, 3H «. 2, Testamnts Vollstrecker. — Es begab sich 
Dasypodint liat noen dM Wort; nicht lange «das «in reieher Man «tarb und sein Ont Ttr- 

nachh' I Iv.ini e.s jedoch ausser frobrauch. licbz drey Testamentarien, das auszzuteilen 
Die Form Sägerecht beweist dass man die! under die armen Leut. und ettliche zu wider- 
arsprüngUehe Bedentnn^ des Wortes Ter- 1 kern ; do bort man die Teofel sich beklai^^en, 
tressen hatte: Es macht einer «sein testament das jnen dise Seel entganjreii was, urol) dfs 



und aelgeredU». Pauli, 42. - «Jargozoit, ßä- 
gtntht , . .» G»pito, C&rlst., a, 81». — «IBt 
vil opferen and »dgmdiim . . .» Zell, 1 ^. 
£(e. 

Selij^n, selig machen. Sehmeller, 9, Iföt. 

— «So jemant \\ er in eim standt oder leben. 



willen das dise Seäwarter solch widerker tun 
selten». Geiler, SehifT der Pen., 108 1>. 

Semelich. Semnielich. Semlicb. solch. 
Scherz, 14822. — «In semmelichen vorgeschri- 
benen . . . ^sen». Nie. v. Laufen OotteBfl*.. 

61. — Die Laven «also cerno Ir^rnr von 



in welchem er sein seel nit möcht behalten j »flnc^scA«n dingen also gelertc pfaffeu». Kun^ 
noeh seligen . . .» «Oott allein wil vns tdigen \ 980. Ete. «unser herre apraeh nft «cmImAsm, 
durch den glanbeo «n Obiistam». Polllo, Fred., die sich gereht duhtent . . .» Eis. Fred . 2^, 



C, 1 s. 2 i>. 
8«ll<Mi. S. 8edkm. 

Seltzam. S. Seltsane. 

Seltsamkeit, tteltsenbeit, Seltjcigkeit, 
Seltenheit; «sn SMtamkeü; eelten. — «Uns 

^■edpnkt wan einer etwa zft Seltznmheit har- 



10. Etc. — •Semtüchen kosten nnd sohaden, 
den Bü nement . . .» 1409. Begr. B, 8H. Eie. 

— «. . . so befunden jr siemeUchc siissckeit die 
do wer über alles das die natüre geleisten 
mag». Hugo Eheidi. Ete. — Man soll «so»« 
lieh Übeltat vermiden». 16 Jh Alte Ordn.. B 



kam ...» 14 Jh Alte Ordn., B. 18. — Geiler,! 30. — «Wo aber aemlicJts mer den herren fiir- 
86nd. des M . 80 b; Selenp., 66 •. 174 1>; Fred. | knmpt . . .» Hfiningen. 16 Jh. Bnrekb., 

u. L.. 82 Etc. — Man soll nur '7.n arlt^rm' Etc. «Wa sewbfh ! r>iif M ^ren, die also 
iieä (raro) die hend weschen lassen mit kaltem woltcn leben und nevihch Uuad betten . . .» 
Wasser*. Hnmer, Oayac, 431. — Man kann ; Geiler. Emeis, 17 b. Etc. ~ «... die dit srm- 
den Bann auch in weltlichen Dingen brauchen, lieh unbescheidenheit begingent» Brant. Bisch, 
«aber zu grosser aeltzamkeü: Id., Adel, H, : Willi , 26b. — Murner sagt, mau werte ihm 



4« 



Seltsane, Seltzen, S«Itcam, eelten. 



Vor Siitiron zu sehreiben, «und meint ich wer 
nnL-e- ein ireisilich man, — dem sanlieh red stünd 
wöholich, seltsam. Scherz. 1482. — «Die bei übel an». Schelm., c, 2 «. — «Man vindt wol 
die wax ouch seltsäne». QotUr. v. Str., 1, 171. nemliA bös prclaten, — die vil tüffelisohcn 
Etc. — Sich eines «nüwen und aeltzenes und | ibaten — der \\ics : denn) der tüfel usr. der 
UDgewonlichs dingcs durch rftm» annehmen, i bellen». Ibid., i, )i — Das jung und alt ein 



Bihteb,, 40. — «Das wore gar eine seltzene sämlich gesellieht 
wise». Nie v. Basel. 223. Etc. — Sie «hettent Id., 4 Ketzer, n. 6 



wol sehen mocht 

Kte. «Horent mich 



vil »etUener rede mit einander». Märleiu, 8.1 mit semlicher uffmerkong ... als ir die Venus 
— «Semlieh gemneh itt g»r Mtewi» in der 1 gthtfrt hnbeii». Adephua, lie., 161 >. Bke. — 



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«Weresta bei ia gewesen so wer »emlieht nit 
srescliehen». Pauli, 139. Etc. — Man soll nicht 
< Leereren zu forschen . . . wie »emlidm WX- 
gu^». Ziegler. Biichlin, F. 1 u. £to. 

Seait, Samit, Semet, Sammt Soherz, 1482. 
«, . . von branetii samä — Rock und mantel 
...» OoUfr. V. Str., 1, löO. — Die Frauen 
wiekelMa Christaiii «in pfeller and in mmsI». 
Nie. V. Str., 301. — «Fanen von semetduchern' . 
Cioa., iO&. — «Do flement sü JheAom von 
dem erütu and wnndent in in ein Mmet* 
J'ich'. Kon . 501. — « l2'/2 ßlen rotes semmittes, 
costent 5 üb. 19 soh 6^is ^it . . .* «3 elen 
rote« mrntn: 14ia B. Tiioni. Fabr. 

Semmir gut, mir got» helfe. Scherz, 
1341. 1483. — «IJCÄ engül ich sere, »emmir 
fieinm. v. Uag. Afi. — S. attoh Sammt r 

got. 

ÜeudL S. SeiU, 

S«BdelkneheB. — «18 wwABhidbwit geba^ 

ohen atz W s t^tcr weiisen». Aehonhttim. 14S8. 

Weistb., ö, 487. 
«^new«, nerms». Herrad, 188. Solierx. 

1488. — EintMii Schützen «bricht tlor bogen, 
»tnw und UU8Z». Brant, ^scli., 73 (Sehne). 

«äenewinen, nervieeoa». Herrad, 167. 

Seiifton, besänftigen. — «Ni< gloud das rrott 
sich »enßien iut. — wann man im oqfert durch 
den dot>. Brant, Cato, c, 5 ^ (um des Todes 
willen). — «Gedult smff wider wertikeit» Id , 
Nsch., 88. — «Ein gut frow aei\ff't des manues 
zorn>. Ibid., 68. 

S(>nftigen, lindern. — «Isopwein*. . JM)^« 
ttgt den hasten». Fries, 45 ^. Etc. 

Settt, fem., GMuhank. 8. Schmeller. 2. öOö: 
einem «enden. — «Do spracli der ineibler: 
ich habe gar g&te bücber für 3ü guldiu ver 
»etzt. Do apraißh der man: die ient die wil 
ich tich von irotten wcpfn geben, und das üch 
hur auch über blibet, das ir das gutt«s gcbent». 
Sic V. Bnael, Bäk. Taal., 27. 

S«nit, niasc. Synode. Scherz. 1484. — *Sent, 
»yuuduü, conventns*. Herrad, 19b. — «Die 
»chiHüte soUeni den nbbet (von Ebersheim- 
münstcr füren ze smde*. 1320, Wtiisth,. 1, 
668. — tüenät, da« ist Vursamluiig der Prie- 
sterscbaft noch in eUiehen Bistomen». Oeiler, 
Syn. Fred , 2 «. 

Senwe. S Seneioe 

Sei*, neuer., Schmerz. Scherz, 1488. — «Ich 
bcfant das min lichame von alleme aer und 
von allem smcrtzen heil worden was*. Nie 
V. Basel, 213. 

S6r, adj , M und, entzündet. Scherz, 1488 — 
•. . . da einem die oren »er seindt . . .» 
Bronschw , Dist , 21 b. _ «Daa nntlite ist 
»m und rot». Gcrsd . 74 

Seren, verrtonden. Scherz. 1488. — «Daz 
sper da/, in ila »erte . . .> Qottfr. v. Str , 1, 124. 

Serge, äerige, Serie, lat fieria, wollene 
Decke. Scherz, 1469. — «Eine »ene». dem Joh. 
v. S. Am. ^'eniubt, 1300. — «Eine serige». \ 
1330. — «DiMe MTM«*. 1320. - «Daae ieriae 
▼iridis Colons». 1867. 8. Thom. Areh. — «Die 
grosse In i'ti uswerke serite die in dem chor ■ 
banget». 1418. S. Tbom. Fabr. — «6 sergcn». j 
I44ü. Bes. Str. Arab. — «flän bloe serg ...» 
«Bin b«ttt tln rote «siy dnmif 2wen | 



alt rot Mrgelin*. 1499. Ladw. v. Odr. — «. 
So fürestu sie in die Kammeren and zeigest 
inen deine Bett und Sergen*, (iciler. Kv. mit 
Ussl., 59 a. — cDie Serg ist schmal, sie mag 
nit zwei gedecken, und das BetHn ku eng, es 
mögen nit zwei daran li^en».Id., Narr.. .ö8 

— «Er kam in die Kammer, da waren bubsebo 
Bett, Sergen, Küssen». Ibid., 79b. — «. . . Da 
jiront sie nit nie in dem Sal f^eziert mit .seidin 
3«rg€n: Id , Arb. Ixum., 9 <>. Etc. — «BeUen 
mit Ifnlaehen nnd sergen*. 1516. Stadt-Areb. 

Göll, 403: «Cortina, Sergen*. 

Serigkeit, Entziindang. — *äerigkeit in- 
wendigr im leib von bitsen». Bmnsehw., Dist., 
42 ». 

«Serpf, aasteras*. Ucrrad, 190. (^ar/, scharf.) 
«Serpfln, ferltas». Herrad, 188. 

Serre, fem., Schla;;biium. Scherz, 1489. Bes. 
an Bannsoheiden. — «An der »errm», häufig, 
Wi n. f. — > «Die nsserste serrs» Strassbnrgs 

im Bruch. 13.33. — «Getuen der statt Stras/. 
barg serren». Sufelwejersbeim, 1482. — «Der 
aoUer vt dem wiekbftsel, wanne er höret die 
grosse glock klenkon ... so so! er mh serre 
zft tftn». 15 Jh. Alte Urdn., B. ao. — An 
jedem Stndtlbor ist «eine netentsafTe», die 
offen bleibt wann das Thor geeobloflsen wird. 
15. Jh. Ibid. 

Serwen. sebwaeb werden. Scherz, 1489, ta- 
bescere. — Sie «ginjrent wol drü ior zfk ter- 
wende and ettekönig zö werdende». Nie. v. 
i Basel, ms. — R. Merswiu «aneving . . . aft 
tertoende und zA. siechende». Nie. v. Laufen. 
Gotte^fr., 52. 

Sea, der Sechser auf dem Würfel. Scherz, 
1489. - 6 Augen auf dem Würfel «heisstein 
öiy». (Tilidin Spii, 49. 

Sess, neutr., Belagcruni;. Scher», 1489. — 
Wa.s der Bischof bninclit «/.ft dem ««mc einer 
bürge». 1«» Stadtr Grand., 2, 8ö. — Er zog 
tuf das »et». OoUfr. v. Str., 1, 78. «Das 
ses (von Bruntrutt) werete . . . OB« an den 
karfritag». Clos . 45. Etc. 

Sess, ma.sc. Sitz. — «Der meister und die 
meisterin <?ollent den «m^ haben in dcrstuben». 
(iutl. Ordii , 167. — «Dis ist der $es8e von 
den grenipern», wo sie sitzen dürfen mit ihren 
Waaren 15 .Th. Alte Ordn., B. 13. — Die 
Keichbsladtü «honi mich wol so trüwlich beten 

- das ich Iren nit vergesz, — und geb in ein 
erlichon sess*. Murner, Nb., 260 

Settig, satt. — «Wer nit von essen settig 
würd. — der fült sich worlich mit keim 
schleck». Murncr, Genehm., F, 2 b. 

Senfern, durchsickern. Schmcllcr, 2, 280, 
saiffern. — «Der most hat /um puntensajpffMi 
. . . harausz geseüffert». Zell, A, 4 «. 

Seweht, seeartifj. — Auf dem Berge waren 
«gar grosse tiefe semdUe wasser*. Merswin, 9 
Felsen, 10. 

Sexterne, sextcrnns. Duc, 6, 233, Lage von 
sechs, und überhau |)i mehreren Blättern 
I'apier oder Pergament. — #6 seh. amb 3 
sextemen birmentes*. 1417. S. Thom. Fabr. 
Etc. — «Dis kleine sextemelin bappires mit 
den ahte blettem ist dasselb b&cb» das &. 
Merswin geschrieben hat. Nie. v. Lnnfen. Qot- 
teslk., 64. 



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SibMkaa. a Siebedeen. 

«Ein 8l«hel oder spatel». Oersd., 67 b. 

Sichtig, Sichtlich, sichtb u Scherz, 1490. 
— «Alle Hüne finde, 9iciU*g ood unsichtig». 
Oebetd» 16 Jh. — «Di« gelben Ketzer (die 
Kaaidlier) setzen zwen Anfeng, den Feind 
vud Oott den Herren, und sprechen der bös 
Geist hftb gMehajÜBii alle $M(tige Ding» . Geiler, 
Selcnp , 106 b. _ «Lrr n l v disen sichtlichen 
Dingen ze gon zu den unsiobtUohea». Id., 
Esehengr., c. 1 s. 

Sidel, Sitz, Stuhl. Scherz, 1496. — cSpan- 
bette, tidein and kensterlin in den kunmem>. 
Nie. LanÜMi, Uf. «8 Mh. von der wUUkit 
zft machende vor dem primaltar». 1417. S. 
Thom. f abr. 

Siebe<dc«B, Sieb. — «Ein eMeelen» in der 
Küche der Tacherstubc. 1427. Tucherznnft, 
dö. — cEin messin sihebceken*. 1446. Sem. 
Aroh. — «Wer stndiren wU one Bftoher. der 
schöpfet Wasser mit einem Sibeckin oder mit 
einem Heitern». Geiler, Narr., 14 — «Ein 
enges «ybechm». Bmnsehw., Dist., 106 

Siechein, riechen wie ein Siecher oder 
Sterbender. — «JBäner der sterben wil der 
facht an zu stinken, er eÄmeekt ee aber nit, 
aber die andern die nmb in sein die schmecken 
wie er siechUt*. Geiler, Arb. hnm., 181 

Siechen, krank sein oder werden. Scherz, 
1497. — Merswin fing an «zft serwende und 
zft siechende». jNic. v. Laof. — «Na begunde 
er vil vaste siechen». Eis. Fred., 1, 192. — 
«. . . das vihe und lüt wirt darvon 8iec)ien». 
Mumer, Nb., 197. — «Wenn wir ligent und 
ietz BtMftm, — und gon nit mftgen oder 
kriechen . . .» Ibid.. '^49. — «Die würmer 
beiten bis da« wir siechen». Id., Bad., m, 6 ». 
Bb; Geuchm . k, 1 Gayac, iOS. 

Siechtag, Krankheit. Scherz, 1498.— «...der 
wart zamole gesunt, von welichcr kunne 
mechta^ er hatte». Tauler, 19 (6). Etc. — 
«Jegelicher sierhtage (hat) einen sundcrlicheB 
patronen». Verse. Briefb. — «Dannan mu&t 
er scheiden vor siechtage». Glos., 37. Etc. — 
Gott schlu{^ Osias «mit der ussetzigeu siech- 
tagen*. Kon., 276. — «In disen dingen stios 
Machemet ane der vallende siechUtge». Ibid , 
63.3. — «Do er von siechtagen derzti ktim, 
daz er sterben woltc . . .» Märleiu, 2\). — 
«Die begriffen seind mit dem ewigen siech- 
tagen, als die blinden» (unheilbar) Guldin 
Spil, 56. — «Der siechtage der ussetzigkeit». 
Gutl. Ordn., 187. — «Ein Mensch der gewont 
liat . . . seinen Leib hert zu halten, der 
konipt dar/n das es im ein grosse Bekümmer- 
nnss . . ist, wenn er Siechtagens oder ander 
BlÖdikcit und Notdurft halben so vil Schon- 
ung und Pfleg an in legen mnss». (Jeiler, 
Selenp., 144 — «Heisse Feber, Pestilentz, 
Apostem^ Geschwer und andere Siechtagen, 
das seind meine Waffen, das seind die Ge- 
schirr des Tods». Id., Arb. hum., 7 ^. Ktc. — 
«Die sünd vil grosser siechtag bringt». Brant, 
Nsoh., 41. — «Der siechtag des leibs». Wimph , 
Chrjs., 13 — «Der fallende siechtag*. 
Brunschw., Dist., 47 *. — «Der »iechtag des 
miltzes». Gersd., 60 >. — «Der reiobni l&t 
MHUig . . dae pogndrn». Pnnli, 41. — «CrifliB 



ist ein etreit der nntor gegen den • i tekkt am ; 

Pries. 177 b. 

Siechtum, Krankheit. Scherz. 1498. — Es 
«kam des dodes botte, der tieekiSaif Eis. 
Fred., 1, 64. 

Siedeni/i^. Siedendig, Siedi^. siedend. - 
«S. Johannes . . . ward zu Rom in ein Büt 
mit »Mimig öl gesetzt». Geiler, Ev. mit Ussl.. 
178 b. _ *Siedig heiss Wasser». Id., Schift 
der Pen., 49 \ — «Wie der Dunst uffdampfel 
in einem atMl^M» Hnfisn». Id.. Bilg., 81 •. - 
*Siedendig wasser». Brunschw., iledic. 175*». 

Sigebnft, Sighaltig, siegreich, siegend — 
«Die p«lmen betfiteodfn der latinet sige)\aft». 
Eis. Pred., 1, 188. — «Der keiser trn-_: . cm 
est von einem Ölbaum, für ein zeichen des 
fridene und sighafften trinmphft». Adelphns, 
Barb., 34 — Die Wahrlirit ist «ein tyg- 
hafftig ding*. Hedio, Ablen.. b. 1 b. — «Wie 
verkleinestn des tyg^fftig wort gotteel» Ca* 

pito, Trr-irrr, 4 b. 

SigelüM, den äieg nicht gewinnend, beiiiegt. 
Scherz, 14IIB. — Bisehof Walther wnrde 
*sigelo8 peg^en den von Strosbui^». Glos., 1^5. 
Etc. — «Ist der ritter nut wise z& fehlende, 
so Wirt er seMere s^^sIm». Eis. Pred , 8, 118. 
Etc. — «Du sagst der keiser sei sigloss durch 
beistandt des teufels gemacht». Capito, Treuer, 
E, Ib. 

Sigennnft, Sieg, Triumph. Scher7. t4!>? — 
Das Leiden Christi soll «min aigenunft und 
min zftflucht sin . . .» «Dasz ieh mit ts^esmu^ 

für dich möge kernen». Gebete, 14 .Th. 

Sigeniinftig, siegreich. Scherz, 1499. — 
«Dine gebnrt wart sygenünftig und nienenne 
undertenig». Kön., HOL — Sich segnen «mit 
dem sigenunfftigen titel Jhesus». Gebete, 15 Jh. 

Sigsam, siegreich. — Der Orotsmeieter der 
Johanniter Hess «die sigsamen fanen nnsers 
herren Jesu Christi und dar iunckfrawen 
^farie und sancti Johannis des tenffiers . . . 
uffrichten». Adelphus, Türk., F, 3 t>. 

«Simmelbrot», 1370. Waizenbrod, weisser 
und feiner als das BoUbrod. Scherz, 1501. — 
Der schauenden ^lenschen «gebet ist gleich 
dem tinen symelbrot da^ mau git den kindeu» 
Oswald. — *8imtilkuchen». Conr. v. Dankr , v 
32. — «. . . Ein simnwl wecken, ilen sol er uff 
den f&sz !set/xu, das der simmeiwtck für da» 
knüo ufgeht ...» Balschwiiler, 141.S. Weisth., 
4, 61. — tPfennigsimeln*, jährlich an ver- 
schiedene Klöster zu vertheilcn. 1271. Test. 
H. Babensun's. — «60 panes de simde, toti* 
dem denarios valentes». ISO."). Strassb. Urk. 
3. 170. — «Rein simdbrot ...» «Das best 
brot ist simelnbrot». Fries, 79 b. 33 ». 

Sinder, Schlacke. Scherz, löOl. — S. anch 
Sintd. — * Sinder, scoria». Uerrad, 197. — 
«Scoria, si/nder. ysenschum . . .» *.Sgiuier von 
ysen». Gersd., 94 53 b — «WeidesehSi 
sinder genant». Brunschw., Medic, I7ö ^ Dt 
man die Potasrhe fiir eine Art Schlacke hielt» 
gab man ihr auch den Namen 3i$¥kr. 

Sindflnss. S. SintfM. 

Sinewel. Sinwt'I, rund. Scherz, 1603. — 
«Die füze sinwei^ die bein sieht*. Qottix. v. 
Str., 1, 90. ■— Die Hdle war «sinewrf, wit...» 
Ibid., 1, m Sto. — «Di« ~ ~ 



- 386 — 



tr*(?«n synewel blatten, eum zeichen das sft 
des dieaer sigent der got nnd herre ist über 
^e 4yiMilittls( himels ond erden». Kön., 
öll Etc. — *Sinwel oder in Zirckelsweisc» 
Geiler, Bilgr.. 61 «. — «Ks ist ein Underschcid. 
Min IcQK^t techt, rotund. rund, als da tlin Kogel 
itt, mutcfl. tt res, als ein Spiess . . ,. schoibe- 
todit als ein Hostien, als ein Deller. ringleeht 
als ein Ring und ein fieif ia SHrkels Weis». 
Id^ Bros., 2, 62 — .Sie unibsraben ir 
■iMU-ea schon, — gaiitz atntoel als da ist ein 
kroB». Jfamer, Virg., m, 6 — «... ein 
klosz . . . der sich da umbher wend idtitcel ...» 
Ibid., y, 3 to. — «... die betten sinwel pfeil 
berbraeät». Ibid.. s, 6 <— Hm tagt der 
Üayac «waehae als bei uns fraxinns, eschen, 
ein »mtoeUr boam». Id , Gayao, Alb. — «Sie 
schössen synwd rotuid Bteia». Adelphns, Türk . 
D, ö ■. — tSinwd wie ein eyerdotter». Fries, 
M — Die Augen der Aussätzigen «werden 
»ynwd*. Gersd., 74 «. — • fl i m i te stugttil». 
ÜagiD., Cäear, 57 b. 

Dasypodias: «Smmi, teres». — Über die 
Etymologie, s. Schmeller, 3, 2bb. 

öinewelkeit, Bandang, Umkreis. S. Sinewel. 

Bim, senteiitf«. — «Der Heister von den 
hohen Sinnen», der mtgistcr sententiarnm 
Petras Lombardas. Geiler, Fred. u. L., 91 1> ; 
Narr., fiO«; Irr. Seliaf. D, 1«; Schiff der 
Ppn., .;5 b. a6 B. — «Meister Peter von hohen 
$mMen». Marner, 17; Geuobm^ m, 4 b. 
OMnbMh, Nov. Olost., Fnnkf., IM?, p. 9BS, 
hat : Liber sententiarum, böch von <ioii liohen 
sinnen. . . . Schars, 1088. Harner nimmt den 
Ansdniflk Moh ironisch: Bs «fragt der narr 
TOD hohen ginnen — me dann vierzig- trt lerter 
können». Mb., Iö2 (ein Unwissender der sich 
sfaiUM«t irroM« Vemonft cn haben). - 
Schmeichler «mich nberrodon kinnen — wie 
das ich ai von hohen «titnen» (gelehrt and 
sebarlUnaiir)' Schalii., d, 1 — «Der meitter 
von hohen sinnen*, Zell, h, 8b; Sb. Butter, 
Veraatw., a, 4 ^. 

tfiBBMi, Slaaea, die Haste teiohnen. Sehers, 
löOst, signare. — IUt Meier von Ilolienburg 
«soi «tfimen alle die müssen und die messe 
. . .» IHe Weinmatte «toi man tflimen by der 
alten mossen das sy gereht sicn». i4 Jh. Hu- 
naner, Constit., 273. 248. — Der Ueimburge 
▼OB Rotbelm toll j&hrlich die Hatte «teigen 
nnd sünnen*. 14 Jh. 0. e, 2d0. — AllWMlfl^, 
aumner. 14 Jh. Urk , 2. 285. 

«Die Sinnewelle» der H511e Oottfir. v. Str., 
1, 838. liundung, Wölbung. 

SijiBow, alchemilla vulgaris. Kirschl. i, 
881. *Sinnoya oder unser frowen niauiel». 
Brunschw , Dist., 118 — «Aiohimilla, «in- 
Motc*. Gersd., S9 

8intel. Schmeller, 2, 306: BüniA (t. BMer), 
Sehlacke, Hammersohiag, den man hie und da 
nnter den Mörtel mischte. «Iserin negoi 
und BynUllen». 16 Jh Katith.-Ordn. 

Sinttlüt, Sintflnss, SündtluH.>4, .Siindflnth 
— Gott will Plagen bchicken, aber «mit eine 
gantze gemeine aintfliU lossen kummen». Nie. 
V. Baiiel, 190. — «Die sintßut bi Noch ziten». 
Kön., 281. Eto. — «Was netten die Kind^* 



ten?» Geiler, Emeis. ßh » ; Ev. mit üssl., 189 
Narr , 102 «. 174 »>; Sund, d M., 14 «. Etc. — 
«. . . So w8rt er kummen nnd wärt überfallen 
die Menselien nit anders weder als der Sünä- 
fiuss überfiel die gantze Welt zu den Zeiten 
Noe» Id , Post., ^, :f6 b; Has Im Pf., A, 8 a. 
Etc. - «Da Noe nach dem nndtfltuiB die Avein- 
reb fand . . » Pauli, löl. — Es kam ein 
Erdbeben das «gleich wat elm sündflutB»^ 
Adelphus, Rhod . D, l «. — « . . bis/, daz die 
suudßusz ufT sie kam». Ziegler, Büchlin. A. 
3 «. 

Die älteste F'orm ist Sitivluot. Das altd. 
.\dv. sin bedeutet überall, ul.su diluvium uni- 
versale. Später wurde, der lieiiucmern Aus- 
sprache wegen, ein t eingeschoben, Sintfiuot. 
Als dann der ursprüngliche Sinn verloren 
gegangen war. wurde Sint mit Sünde ver- 
wechselt, und aus der allgemeinen Fluth die 
zur Strafe der sündigen Menschheit gemacht. 
Das Wort blieb jedoch noch lange mit » ge- 
schrieben; in den Qeilerscheu Predigten zeigt 
sich der Übergang, da bald Sintjßuu steht, 
bald Sündfinaa. Dasypodius hat jenes nicht 
mehr; er kennt nnr" iündßunt cataeljrsmas, 
diluvium. 

Sinwel S. Sinewel. 

Sipp, Sieb ^ « . . den dreck rätlen — and 
im Htpp herumb her sehfitlen». Humer, Schelm., 

d, 2 

Sippe, Geaippe, verwandt Sehers, 1603. — 
•Swer minem nerren Harke — Ueh oder 

Sippe wäre . . .> Gottfr. v. Str., 1, 203. — 
«Morolt diu br&der der was dir — Naber 
geaifpe daniie mir». Ibid , I. 147. — «Diso 
möge sint uns gar nohe sippe*. Tanlcr. 230 

i4U). — «Wie nahe nppe sint dise dem mor- 
ligen tehaden der tottflnden». Tbid , 144 (27). 

Sipechaft, Verwandtschaft. Scherz, 1506. 
«. . . denne het sü eine nohe siptchaft mit 
gotte». Tanler, 808 (fiS). — «Dietspte^fl die 
die obersten Kriifte dcrSoele sft den nidenten 
haut». Ibid , 22» (40). 

Sirkeleeht. Geiler, Druckfehler IBr Firkd- 
echt S. dien Wort 

Sit, masc , Gewohnheit, Sitte, (iebraach. — 
«Dat ist der SU weiser Hentehen». OeUer, 
Dreieck. Spiegel, A&, 4 — Nicht alle .Men- 
schen haben «in ireni essen gleichen ni». 
Brant, Thesm., a, 2 — «Hüt dich vor dem 
burischen sitt». Ibid . b. 2 — «Zu gutem 
3itt sich Noe xoch». id., Nsch., 12. — «Der 
jüdisch Bit wil genta nfflrton». Ibid., 7. — «Ein 
ieder sitt din hcrtz verrat — und was diu 
gniiet als in im hat*. Murner, Nb., 47. — Sie 
«blibent stets uff einem sit, — erdenekent 
gar kein nüwen fund». Id., Genehm., g, S( *. 

— «Er setzt ein jeden nach sim sttt». Ibid., 
d. 4 '< — «Weit got das dich der ritte schit, 

— in der leriq' und in der mit, — doch als 
uff hotelicltea att». Id.. Luth Narr, ö4. (In 
dieser und der vorhergehenden Steile heittt 
Sät Alt, Manier ) — Ihi «reinigest uns ee wir 
dich bitten, mit deiner genad nach deinen 
siiien» Id , Bad., c, 4 ». — «Alle völokerdie 
mit gesatz und stUen geregieret werden . . .» 
id., Instit., ö 8 (Gewohnheiten). Eto. — «Die 
gewoidieit braeht mioh In de« tMt . , .» J. 



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- SM ~ 



Kurner. b, öt>. — cDer sytt in singen und 
lasen uff den stiAen . . .» Zell. F, 8 J>. Eto. 
— «Erberkeit und guter eM». Wim|»]i., Chrys., 

Sitelingen, MitwftrtB. — tDes eriize ist von 

vier hülzern, eins oben an und eins niden an 
and zwei nteUiuen». Tauicr, 40ö (70) 

Sittekne, Sitteknnst, Sitech, psittaeus, 
Papagei. Scherz, lä06. — «Zorn sitUkut», 
strassb. Hausname, 1419. — «loh weit gern 
Vogel haben die da sebwetsten . . als 
SitUkumt. Rappen, Atzlen». Geiler, Narr., 
g7 b. — Beneoke, 3, fährt auch Sükust, 
8iUdb»$eh, an. — «Da was der goneh ein pti- 

ticus' Mrirn^-^r, flrnrhm. 

äittiuääsig, SittiggemäHH, sittsam, elirbar, 
bescheiden. -~ «SiMmäsn^MA reden ... das 
ist allen Menschen mii^'lich». Geiler, Fred. u. 
L., «. — «Ein fauler Mensch, beladen mit 
nnordentieber Tranrigkeit, würt dafdr gehalten 
Ja^ ' r sei ernst hafiij^er schwerer Sitten oder 
sütmüssigp. Id., Selenp., Vorr.. 3 Etc. — 
«Bise mit red sittigganäsz. — das nit ein 
Klapprer man acht dich». Brant. Cato, c, 1 

Slttmttssigkeit. Sittsamkeit. — Geiler, Se- 
lenp., Vorr., 4 b. Etc. 

Slaf, plnr. Slefft^ (selten), Schlaf. - <. . . 
in (ixnt morgenü^en iu)luM)au(ior>. Nie. v. Basel, 



81ag, was man mit einem Sensenstrich mä- 
hen kann. Scher/., 1415. — «Nün Biege an der 
Obern matte». Frankenheim, 1332. — <3 lange 
und lökurtze«^«/^». Fegersheim, 1346. — «Dritre 
siege matten, ein soh&ches minre». Lochweilcr. 
1876. — «llaa sol den seheler f&tcrn uf den 
anwändern . . . einen «dUoy». Dettweiler, 1380. 
Weisth., 5, 482. 

8iahen, Schlagen, sohlagen, treiben. Scherz, 
1613. — «.Tcirelicher von der <4"eburschefte, der 
mac wol sin vihe ui' die almcudc slaJien». 
Eschau. 1272. Hanauer, Constit , 201. — «Was 
pferde oder vihes gesUu/en würt in die al- 
menden . . .» Bischweiler, 14 Jh. Ibid., 318. 
— «Zeltet er ein pferde, das sol er alahen an 
ein ende do man nit ^emejen ma^e». Marlen- 
heim. 1338. Weisth, 1, 727. — Die Äbtissin 
von Andlau kommt zum Ding von Storbach 
«mit dritthalben pferd, und soll die tehlahen 
in die wisen». 15 Jh. Ibid.. 5, 418. — Die 
Schweine «uf den wald schlagen». S. .Tuhann. 
1413. Ibid., 477. — Die öohafe «uff dürre 
weid scMahen». Zell, V, 3 b. 

Sluhte. fem., Art. Scher/.. 1414. — «Da 
blüjet aller slahU üst». Gottfr. v. Str., 1, 3. 
Ete. — «On aller sMUe ge verde». 1202. lirk , 
1, 366. — 1393. Kün., Ikil., 997. - «Da/, sii 
doheiue craft solut hau noch duheinre slafue 
sehirm». 1270. Dentsehe Urk., 16. — Die Hesse 
«sini^et man mit vier slahte sprachen». Biliteb., 
77. Etc. ~ «E£ ensol nieman denheiner üahte 
miete nemen». 1384. Kdn., Beil., 9H9. — «One 
aller slahte minrc erben widerrode». 1335. 
B^nenliaus r.ani Wolf. — «Kein pfaffe keiner 
»mähte saehe niergent wan in der Idrehen 
sol tPin» i'i— , 18. 

älange, .Sehliuig, masc, Schlange. — «Der 
mortsame siaiigc*. Gtottfr. v. Str., 1, 126. ^ 
Eva sprach : «der ätmg$ betrAg muh*. Bihieb.| 



17. — «Ir siilient wise sin also der slange». 
Tanler, 83 (17). — «Der sfaMfS sliehet alnnbe 

und fifüsset sino vergift in sü». Ibid.. 54 (II). 
— Deine i^'reunde werden dich «hassen also 
einen «teii^». Pred. fogolts. — «Dn solt die 
Sünd Hiohrn als von dem .ingesicht de« 
Schlangen». Geiler, Has im FL, s, 6 Etc. — 
Eva Bat gegianbt «den Khlangen einer 
wort». Brant. N' rh , 97. — Maria hat «ge- 
fangen do den schlangen». Id., Ave praclara. 
Zameke, 168. — • «Bim jeden geist nit glanb 
allzit. — dann ilick der schlang verbürL''^n 
lit». Id., Faoetus, A, 2 ^. Etc. — «Ein schlang, 
die off eim Velsen kracht» (hier fem.). Id., 
Nsch., 64. — Eva sprach : «der schlemg hat 
mirs geraten». Murner, Nb., 173. — «Eio 
schlang, wan er veraltet ist, — sneht «r eia 
spalr mit li'^t» Id., Bad., D, 1 ». — «... bi«; 
das hicli kriimpt ein solcher achlang*. Id., Luth. 
Narr, 7. Eto. — «Ein schlang, die in alle 
winckel suchet zu entscblQpffen» (hier fem.». 
Id., Mess, E, 3t>. — «Der schlänge zu ettiichen 
zelten die haut abstreift». Oersd., 74h. ^ 
«. . . durch den schlangen, den tcnfcl . . .» 
Wurm, Trost, 6 b. Etc. — Ziegler, Büehliii, 
E, 1 a, hat die schlänge; E, 9% der 

Slan;i;eeht, srhlangenartig. — «Die 
eduen lucuächeu». Tauler, ^5 (19). 

«zum Slaraffen», strassb. Hausname, 1436. 
S. die Brklirong» OMsen- nnd fiJkusenuuniii, 
267. 

SlUte, masc, Schilfrohr. — «In dem släten». 
Feldname an 25 ürten, 1240 u. f. — «Pratom 
dictum der skUte». Gottesheiiu, 1352. 

Slefferig, sehlttfirig. S. auch iScM^er^. -> 
Gute ]^Ienschen sind «ettewenne tngt nnd 
äkß'eng». Tauler, 146 (27). 

Sieht, 8chle<ht, schlicht, gerade, einfach. 
Scherz, 1414. 1509. — «Ir machet uz dem 
skhten krump, — Und uz dem krumben wider 
[ sieht». Gottfr. v. Str., 1, 186. — «Sin rede si 
ebene und sieht». Ibid., 1, 66. — Abends gibt 
man dem Fröncr «ein sUJtt brot». Ebecsheim. 
1320. Weisth., 1. 669. Etc. — «Dis ist gar 
eine slehte rede». Tauler, 168 (30). - «Es ist 
krump oder sUht, es kämmet dir alles z& 
g6te». Ibid., 374 (64). — «Ich wil rchie tächt. 
one verborgene glosen, herosreden was mir 
got z& redende git». Nie. Basel. Bek- 
Taul., 35. Etc. — Sie wullten wohl «eine 
siehte reise t&n», aber nicht «das lant ver- 
bürnen». Kön., 809. — «So wirt ir kmmbe 
alles sieht». Alts wert, 47 Kr «fjat scMcchte 
wegc, weder zh der rechten nooh zft der 
glingen band». Gold. SpU, 84. — «Diser b6se 
Will macht auch das rechte sdüechie Wag 
scheinen inriunm». Geiler, Narr., 215 — 
«Euer Saek ist reoht und sellseM». Id., Sftnd. 
des M., 16 «. — «Es ist ein crar grut .tchlecht 
Ding». Id., Post, 2, 105 ». — «Willst da es 
in einem mMeeMem Weg haben, das da es 
dester bass verstun mi Li'-t ?> Id., I'reii. ii L, 
120 B. «. . . Ein schlechter Laye». Id., Bilg., 
12 1». — «leh bin ein sMedtt arm Henseh». 
Ibid., 8 f». «Das ist geschehen an einem 
grossen hochzeitlichen Tag. und nit an einem 
sdike/Om Tag». Id., Er, mit üssL, 168 b. ^ 
Durek die Zange «wfin kmm da» was 



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- 827 - 



$chl€chi*. Brant, Nsoh., 23. — «W«« etwnn 
was eiD üchanilich dlrig, — das Avigt tnuii 
jetz schleckt and fwin^». Ibid., 7. — «Der 
fch/echUn spiss er wonitr aeht>. Id., Tliesm., 
2 l>. — €lch hab nui »ieiUen worteu gdicht 
disz Tersz ...» Id., Cato, c, 6^. — «Die 
Mlbig arbeit würd dir schlecht, — und kerne 
dieh vil lichter an . . .» Muruer, Nb , 5. - 
«Das sind ?ar schieehU wort zum schimpf!, 

— damit da suchst der eren 11,'liinpff». Ibid., 
92. — «So hast du dich gcrocheu dauü — 
$n dem armen schlechten man, — der dir kein 
leid nie hat g'ctan». Id.. Schelm., i, l — 
«DaruücU schribt er vil wuuderzcicheu, — 
das er die schlechten (das Volk) mög erweichen». 
Id., 4 Ketzer, B, ü «. — Adam «war kein 
wiser ackerman, — das er das paradies iiesz 
ßtan — und Mm ein schlechten ackcr an». 
Id.. Nb., 13. — «... mit einer schiechten (ium> 
plex) artznei, and nit mit vilen zasammen- 
gesatzten stücken». Id.. Gayac, 429. — «Die 
g«n6b ein schleehtlichs liedlin hant, — darfif 
wader basz noch ein discant, — wenn er aar 
gaakgack singen kan». Id., (ieuchm., b, 1 a. 

— «Die gerecbtfcrtig^ngen des herrn seind 
eben and »MedU» (rectae). Nachtig.. Psalter, 
46. — - *ScliJecht brannwasser». (icrsd., 4Ü •'. 

— «Die schUcten, nidern und schwachen 
werden von den gewaltigen . . . Qberboldert». 
Wimph.. i hl vs.. 4 «. — «Mittelmsssige aad 
tekiedUe speisen*. Ibid., 11 

Siebtes, Schlechte, Schlecht, adv., einfach, 
mit einem Wort, schlechterdings, kurzum. — 
«loh wU sUhUs kaiaoa mau». Nie. v. Basei, ms. 

— «Ich mag eia «MMer nfit me gelidea*. Hngo, 
V. Ehenh. — «Es muss sehUehts die Haut 
flrischiich äber die Oren abgesogea sein*. 
Geiler, Hae im Pf.. C, 4 «. — «SdUedU« alle 
Ding - liürcn dir dio Krend» Ibid., D, 2 «. — 
«Sprich sfhUdUs ich glonb was die bcUig 
«hrisUieh küeh glonbt». Id., Bilg., 65 «. Bte. 
" €Die stiel und schemel algemein (die 
Catertbanen) — sind aU jetsnnd so katzen- 
niB, —- des sie sdhiedklaft nimm wölleat staa 

— Tunlern bencken als voran», ^rurner, Nb., 
— «... Darum ich weder schreiben, Imod 

— oder saast mieh iebea kaa, — so mag Ich 
schlecht nit müssig gan>. Id., Bad.. .\, 1 a. 

Steife, durch SSohleifen von Holz oder Erd- 
mtaeh entstaadeaa Sehlelfs. S. aneh SAlif. 

— tSlei/e, labina». Herrad, 181. — «An der 
iJo/«». Feldname, mehrmals, 1290 a. f. — 
«ffia smalea pfikd ich begreif — Neben eiaer 
hald«^u schleif*, .\lts\vcrt. 70. 

SIeifeliug, abhängiges, sozusagen geschleif- 
tes Feld. — «Uf den sleifslmg*^ an mehreren 
Orten, 1240 u. f. — «Ein z'n cit«l. ist ein slei- 
fehng». Niederhausbergen, lik>7. — «Ein acker, 
neisset der sleißMnff», Griesheim, 1408. 

sich Sleiffen aas etwas, sich daraus winden, 
daraas schlüpfen. S. auch Sließeti. — Joseph 
*tkißete sich us dem mantel and floeh von 
dannen». Kön., 257. 

Slempe, masc. S. auclt Sdtkmp. i. Schlempe 
SB einem Thüischloss. — «8 ..^ umb den 
»lempen an dem h, grabe*. 1417. S. Thon. 
Fabr. 

2. SeUiMie aa eiiiaii Bodu — <9 .J tob den 



slempem ansnsohlahoa aa das betteb&oh*. 1417. 

Ibid. 

3. Personenname. — Dina Slempin^ Kräme- 
rin x'i strassb , lä&d, — Junker Heiar. 8lmpe. 

J45ü. Ktc. 

Slieffen, SeUlefen, partic, ^«seU^ea, 
schlüpfen. Scherr, 1417, S. auch SMfen. — 
«Zwei ürtclin, durch die sol er mitten slietfen». 
Tauler, U78 (47). — *8läf . . . in das 111 in- 
nende süsse hertze» Christi. Ibid , 868 (83). 

— «Du silit or das an vil enden des garncs 
menschen herför sluffent*. Merswin, 9 Felsen, 
70. — Man «wil scÜieffen in der äffen cleit» 
Altswert, 6. — «Die würm schlieffmt in den 
grund . . .» «Der sneck schlufft in sin horn». 
Ibid., 71. — «Er macht einen Zaun umb den 
Garten . . ., das die Schlangen und Krotten 
nit hinein scfUieffen». Geiler, Ev. mit IIssI., 
82 ^. — «Der Schatck scA^au^ ander das Bett». 
Id.. Emeis, 44 >. — «Der alte Rapp hat die 
Art, wenn seine Jungen erst aus der Schalen 
geschloffen sind, so nimpt er fiioli ir nit an». 
Id., Selenp., 86 «». Ete. — «Wer sehlüfft in 
escl umb das smär, — der i:^i vemunfft und 
wisheit lär». Brant. Nsctu, b4. (Hinten in den 
Esel hinein8chlü[)fen, in der HoAinng Fett zu 
erlan-ren. und statt dessen nur Kuth finden. 
Der iSiun ist klar.) — Die römischen Frauen 
riefen ihren fliehenden Mftnnem xn; tsdüieft 
harin do ir vor Maren». Murner, Gcuclini., n. 
2 a. — «Wa er vor heruszkumen ist. — da 
schlief er wider in mit lisfc». Id., Lnth. Narr, 
y9. — I>ie .Juden fragten «wie das inüglich 
were, wider in den leib zu schliefen und zu 
dem andern mal geboren werden». Id., Lnth. 
Leren. E, 4 b, — «Da uchluf er wider liinder 
sich». Id., Ulensp., 11. Eine (Schlange oschlqff 
ir dareh die gUder» Id., Virg., y, ib. — 
«Etliche schentlich on ir woffen — hin in das 
grosz pferd wider »ddoffen». Ibid., £, 7 ^ — 
«Dts wildbad (Grab) hat eia Üaster loch, — 
das mancher hat mit ingan^ drofifen, — gantz 
und gar darein jr«icMq#im>. Id., Bad., n, 4 K Ete. 

Nooh im AllemaaittBehen» Hebel, 9, 979, and 
im Bairisohen, Schmeller, 8, 437. 

«Slige», Schleie. Conr. v. Dadkr., v. 428. 

Slibte, Geradheit, Ebenheit. -> «Bin walt' 
stig anc s^Uhte*. Gottfr. v Str., 1, 88. — «Er 
mähte uz einer krumbe — Eine rihtige slüUe*. 
Ibid., I, — c. . . das es ste in rechter 
dichte*, .\ltswert, 11. 

älihten. Scherz, 1417. — 1. Gerad machen, 
ebnen. — «(TesliMel, politne». Herrad, 196. 

— «. . . Ouch sol man slihten fi' iif-^^.. 
Tauler, 3H2 (62j. — «Weresta ein \v ol gcaltctUet 
gelossen mensehe . . Ibid., 178 (Sil — «Wan 
dn vil daran 'an einem jungen Bäurachen) 
Äc/j/<V/»kn w üUe&t, so hilff es nit. du zerbrechcRt 
es ee dann du es <^McWic/i/«i möchte.st«. (leiler. 
Has im Pf, c, 6 b. — «Ich nem min 'Prütlin 
bi dem hör, — und wolt die /.opf im also 
Hechten, — das nit ein jeder strel kfint 
schlechten». Murner. Xb . 229. — « . all 
krümmen schlichten». Ibiil, 77. — «Das er all 
segel UesK auffrichtiMi — und sie auch sn den 
winden schlichtni*. Id., Virg., Q. 5 b, 

2. Schlichten, im heutigen 8inn. — Dass 
eis «gwihtei and fulUkM siiit von aller der 



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. . . aoapraehon . . .» 1348. Taoheniinft, 4. 
Eto. — . . der ne verwfirt uff einen ta^« 

— dan ich mein Icbtag «dWdU«» llieg>. Mttr- 
uer, JLotlu iSarr, ÜQ. 

Slinden. Oeelind«!!, ▼enehlingen. — Sehen, 
1418. — «E icli mitie speichelen ^cefimle, so 
»üode ich». Tauler, 370 (64 . 

dlltoweiTi Slitwe^, SHttewegr. beinah in 
allen Bannen, ]^ ^h u. f Mono, Zeitschr., 14, 
266; 20,ii06, erklärt es durch 8chleifweg oder 
Qnerweir. Sehen, 1510. hat dageircn: •SMü'- 
teteeg vcl potius > Michtc we<j, via plana» 
Schlichter Weg kuimie richtig sein, via plana 
wilre ee wen^er Bei Sehiltif heim. 14 Jh., 
wird einmal ein Acker beschrieben als <nf 
den slehten weg. den dorfweg*. SlUweg scheint 
demnach ein We^ zn sein, der gerade snm 
Dorf führte Tlätto ich diesßlbe Stelle nicht 
gefunden, su hatte ich, da sonst nie Slihtaoeg 
vorkommt« vorgesehlagen, das Wort dnreh 
Falirwc*? zQ erklären, von Slitc \f'li:culiiin. 
6dUiUen, taJtreu. 8. Schiüt und ÜddUUn. 

Sloffern, sehlafrig sein. S. aooh Schißfern, 

— cM rh rurstet, ich trinke; mieh «tojfert« ieh 
sloffc» Tauler, l (1). 

Slncb, Sebinch, Schlauch. Sohlncht, Loeh. 
Scherz, 1-119. — «Zft dem s/mcA», strassb. 
UaiiäCiiuanio. — <llt ker/.veldes sluch». 

Hüttenheini. 1443. — «Pratum dictum der 
sluch». Hilsenheim, 1361. — «Der «/ucA (Was- 
serloch) in dem Lumbartzwerdc«. 1449. — 
Christas sprach: «wlirt den Angel oss. und 
den ersten Fibch den du fahest. in des Schiuch 
fuideatu ein Pfcnuing». Oeiler. Ev. mit Ussl., 
56 o. — «Nit wie unser WinscMuchen und zu 
trinkiMi thund . » Id., Post., 4. 14 _ «Nit 
hall dich in dines fro:»<>eiit> nluch. — als ob 
kein boden wer am buch», Brant, Thesm.. c. 
i b. - Xur ein Narr trachtet, dass er «mach 
ÜB/, im btiha ein winachluch». Id.. Nsch., 18. 

— «Jetz ist den «rrrudUfieh also yoch — do 
mit sie drinken mö^en . . .• Thid.. HC 

SSlücke, fem., enger l'iirciiganjj. iSther/,, Uly, 

— «Uf die atücke» Feldname an Orten. 
1240 u. f. — 8 FleiRchbänke «zwischen den 
zweien glücken » der strassb Metzig 1 i4ä. Etc. 

— «Sie suchten Schlucken an dem Zaun das 
sie da durch schlüfFen». Geiler, Kv. mit Ussl.. 
73 h. — «Sie weiten im die Süilucket» ver- 
8chlahen>, ihm iChristo) durch verfängliche 
Fragen den Ans weg verwehren. Ibid.. 5H ». — 
«Besser und stercker ist ein muck, — die 
hoch It bet in irer schluck. — dann hundert 
iuwen die todt «ind». Brant, Epigr. Copie, 

— Ein Bettler that «ein gernerbein in die 
schhtc!.t',i*. Id . Xsch., 62. Nach Frisoh. 202, 
Gtideke, 116, und Beneke. 2, 4iö, ist hier 
SMmtke ein Kittel mit Falten; das Wort 
kann aber einfach die Kalten selber bedeuten, 
in denen sich etwa« verstecken iässt. 

Slommen, sehlammern, schlafen Seherz, 
141!» >'anche Sehn ihre (lobn-sten nnr «in 
einer eiummender wise». Taulcr, 151 (28). — 
«Es wärt dieke hewer in Hmtmendm mkerwi. 
wanne vil weokerliohe siBnelielM übwgn». 
Ibid.. 332 ^57). 

«SInAe», Axt Vogel, von den T«gleni auf 
den UMkt gtthrMht. 141b. Alto OrSL, & L 



Smack, 6«8mAck, Qerueh. Soherz» 535. S. 
aneh GMshmaA. einen «bo gHlwe- 

lichen smak'. Gottfr. v. Str., l, 101. — «Ach 
bitmensmak'.' Ibid., 3, HS, — «Das kus wart 
vol gftles genmadu». Nie. T. Str., 988. — «Die 
blRmen sint vin >(i gftteni edclme rjesmaeU, 
das alle vergiftnisse der smag zftmoie ver- 
tribet>. Tknler, 17 (4). — «Er lies mir die 
kammer vol gar übeles macÄ^s». Nie v. 
Basel, 90. — Ans den todteu Körpern «rüehet 
manig widentemer ge$maa*, Jttagstes Gerielrt. 

- .!> lern loche ging mr, rouch und böser 
geamag». Köa., 8Sä. Eto. — «Züeh mich her- 
naeh dir, das wir lanlSni in dem sfiien 
achmack deiner salb, als geschriban etat in 
der minnen bftch*. Guld. Spil, 73. 

SMMken, Snei^keB. Sclinaek», Sehma- 
cken, riechen, snwnhl trans. als intrsns. Scherz. 
1421. 1512. — Mau fand «8. Materoen iip 
aoflii so IHseh nnd wol amadkende ...» KSn.. 
711. — «Do worent die dnten libe also sere 
amadtende worden ...» Ibid., 880. — Die 
Blumen sind «wonnenklieh eft ameeieHde». 8hl. 
Pred., 1, IM?. — «Die wol smackende Mftm"». 
VUlinger. — «Der Ber lief aiub in uuü schmackt 
zn den Oren. zu dem Mund, zu der Nasen ob 
er IriTi T.eben spürte». Gnilor, Narr., 38 — 
«Ich achmack jetz nichtig, icii liab den Scbnup« 
pen». Ibid.. 86 h. — «Wer möcht ... ein 
Blumen molen das .si^ 9rhmarkt?f Id., Post.. 
3, 82 ~ «W(d schmackende Blumen». Id.. 
Selenp, 228 — «Die Salb achmackt uss den 
Bünden wol». Td , Post., 2, 114 b. — Martha 
bprach ; Lazarus «scAmce^i schon». Id., £v mit 
Ussl . H4 ». Bte. — Btliolie €thunt achmeeken 
an die spi^e . , als ob er wer ein stinckende 
mi8t>. Brant, Thebni., b. 3 b. — «Eüich die 
sint also naswis, — die vorhin schtmetkien an 
die spis». Id., Nsch.. 1Ü9. — «Den gslaak 
man schmeckt ein halbe mil». Ibid., 98. — 
*Sehm(tck den braten oder nit, — kanstn fres- 
seu, bpzal ouch mit». Murner, Schelm., d, 
4 ». — «Du gloubstö mir nit, du geuchseher 
man, — darumb mnstn selb achmaeken dran, 
-- so wnrdstu innen was sie kan». Ii- 
Geuchui , t. 3 «. — «Glich aAmeekt er wol 
das (es) fürnisz was». Id., 4 Ketzer, K, 2 ». 

- Wasser, deren sich die Frauen bedienea, 
auf dass sie «höfeiich aehmacken». Id., Nb., WS. 

- «Ir kntten schtnackt nach wein, - vil 
mer dann noch geistliehem sobein». Id^ 4 
Ketzer. C, 7 b. - .... Sie sehMaeftf noeh 
dem rouch». Ibid., E, 4 — Vom Tti cluu i ' - 
sinn: «Das himmelbrot . . das got den Ju- 
den rennet vor. — daseelbig brot s e h mac H 
Heisch und ti^ch» Id., Genehm., k, 4 ••. — 
Gott macht «das mir sein angeeieht scAmm- 
rJbf bas, dan alle speis die man hi« maeht». 
Id . Bad., L. 2 b. — «Denck. die siire wen 
nit lang. — achntMkt sie schon nit im aae- 
fang». Ibid., m, 8 b. Ete. 

Sroah, adj., üchmiihlich. elend Sohrr/. 142»». 
1612, viiis. — «Die amähe^ die bui»c . •* 
Gottfr. r. Str., I, 247. — Du aehimst dich 
deitiiM arini n Freunde, «das da niht destc 
«otdhcr wereat». Bibteb.,ä8. — «ämeher snot». 
Jiingstes Oer. — «Die fmehefi worU. Oebeie, 
16 Jh. 



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Sn«h«B, sehänden. Scherz, 1512. — «Wir ! wisen». Gftbete, 15 Jh. — David erlitt «gar 
lesen das eins kanig^s sun hett geMhmechet vil grosser »chmacheit von kunig- Saul> GuIJ. 
ein erbero witwcn und het sy mit gewalt Spil, 32. — «Umb dis Gelt: Lideu, iSmoclmt 
überwanden». Guld. Spiel, 11. and Widcrwertikeit. wil dir Got sin Himmel- 

Sneichen, Scbmeichen, schmeicheln, daroh rieh zu konfen geben*. Geiler, Bilg., ^2^. Etc. 
Schmeichelei beibringen. Scherz, löl2. — * SmUcken, bücken, drücken. Scherz, 423. S. 
«Din Hmeictien, sprach si, daz ist ein A\ iht». auch Schmucktn. — «Die armen müzen sich 
Ooktfr. V. Str., 1, 114. Etc. — «Mancher der amücken im Winter) — Und »iehsft dem füre 
v^rt vergifTten sich, — der gifft dar $^meicht drücken> Ältswert, 70. 

djiii rtiiDschen nch>. Brunt. Nsch., 96. «Zum Snebolie8>, strassb IlaasDaillOf td5l> 

Sncle, Sohmalheil. Scherz, löl2. — Fehler : S. Gassen- a Häusernamen, ^18. 
am Taeh «es sie von zft dünne gewebet, von ' Sneek , masc, Sehnecke. — «Der 8ne«ik 
imde . .» 1433. Tudierzuiift. 42. schlüfft in sin horn». AlUwert, 71. — «Hin 

ämeUet, SchmaUaat, Haut kleinerer felU- 1 »chiHeek, so man den anrürt» so zacket er zu- 
friehte. Sehers, 148t. Ibli. — > «Magtesot, bo* hant sein oren hinejm». Öuld. Spil, 29. 
ui n und ander smriset . . .» 1384. Bist, di^ ? Snideii. «las Kuni sdineidcn, ernten. — «Wir 
ThoDL, 6^. — Die Seliifflente sollen einen müzen sunien unde mäjen — Daz selbe das 
Zmtaer «melMi nit enden fflren den . . . ftr > wir dar gcsäjen». Gottfr. v. Str., 1, 168. — 
if^ ■:>. 1450. Sudt-Arch. «Wer sperliclicn hdet, der m&e krengUehea 

Smer. gen. Snerwee, Smeree, neatr. ^snide»». Taulcr, 400 (69). Etc. 
Saere, fem., Sehmals. — Jedem der swei Snfen, Snigen, sonnefen. Sebers, 1515. — 
Fürst' r Von Eber.*b<'ini gibt der Abt u. u i rr.nl «der was des nahtes fjesntt . . .» 
«kwene schfthe« unde ze winnachten smer an Gottfr. v. Str., 1, löö. — «So es gemiget was. 
die vier eehnbe gnvo». MSO. Weisth., 1, 670 ' do leite er sieb in den sne». TanTer, 888 (66). 
— Am zerlegten Wiseschwein lässt man Snor. sonst S)i'r. Messschnur. Scher/, 1515. 
«das «M«r an den siten». Sulamatt, lö Jb. — Findet der Förster im Wald von Sigols- 
Ibid.. 4, 186. — «län eentner tMcret». 15 Jb beim «einen eimbermnn noch der «imv bowen, 
Kanfh Ordn. — «Im snur^. Feldname, Truch- so sol er in pbenden vor 5ieh.» läÜO. Weistb., 



1 bt}6. 

' Snotlineb. Art Fiseb. 1478. Alte Ordn,, B. 1. 

«Snnzen, iniunircrc». Herrud, ItÄ. Sdiers, 
1515. iieutc bei uns: achnüUen. 

Sol, fem., KolMaebe. — »Sol. Tolvtabnlam». 
Herrad, IbJ. — «Uf die fol*. Feldname, b&uilg. 



tersbeim, 184d. — «In dem smertom: Burg 
keim. 1888. — «Wer echlüpift in esel nmb 

das nclimär, — der ist vcrniinftt und wisheil 
iar*. Braut, lisch., 64. — «liUn jeder narr will 
tawwerk triben, — d«e mra im Iom die 
büchsen bliben, — die man umbfört niit esels 
tdmer». Ibir.« 71. — «Das eisin schmirten i 1265 u. f. 

•ie mit s d h w e r . — dnae ee on roet gentsj Sonnenwirbel. S SunnenwMd. 

«.rhniihr %vrr.. Mumer, ^'irL: 2 Fac. Sorbeln, schlürfen. — «... Er trinkt sein 
~ «Das eseUschmaltz onmüoäig ist, — mit aber nit oder sorbelts nit in sich». Geiler, 
lerfmadmät tot es vermieebt». Bmnt, Nseh.. f Passion, loa b. 

<!. hergemgchmer ist Sclnvoinsrhmalz Quak- Sor^veltig. 1. Ängstlicli hi^-^nri'' — «Ein 
itlber boten Eselsschmer teil, so wie Aifen- unerlühteter. ungelossener, /.& sorgodüger brb- 
aehmnls. der». Nie. v. Basel, 984. — «Dammb soilent 

Smerleib, in Form eines Lni1^ > zusammen- ir nit sorgfeltig srin, sprcrhrn: was werden 
gesottenes Schmala. — «ö snmieibc und eine wir essen V» Matth ti, 25. Geiler, Ev. mit üssl., 
Site Speckes», geiehltzt auf 14 sch . dem J. i 148 b; Post . 4, 26 »; Scienp., 36 ». — «Chris- 
V. S. Amarin ge^'aubt. 1300. — «In dem tus sprach : Martha. Mart?ia, du bist sor/^/eWi^». 
«mer/eibe*. Feldname, MittelschfiiTolsheim, 1313. Luc. 10, 4i. Id . 3 Marien, 4 " ; Fred. u. L., 

Karrichgmere, fem., beute bei uns Knreb» | 76 — *Tr sollent nit sorgfeltig sein uff den 
«choiier «Pratum dietvm die lurrieAMWi«». morgenden tag». Wimph., Syncd.. 6 «Der 
Köni^y^&hüffen, 13ö6. [ keiser ward groszlichen sorgfeltig*. Ringm., 

Orsmer^ ObreMehmaln. — - Wibrend eines . Cäsar, oi — «Warunib bistu so sorgfeltig 
Interdikts namen Layen «or.fwrr nsser iien was dn mt»rgen predigen sol''''» V'auli. 270. 
oreo und strichent es den kindern an für - Der Aussützige «ist gewonluii tru^g und 
eriMme». K5n., 434. fol, und doeb torgfeUtg». Gcrsd , 74 >>. 

Smerwer. — «2 J iimb einen smenoer an '2. Sdrjren erregend. - «Zu «lern himlischen 
eiucn iiokci) lichLstock», 1414. S. Thom. Fahr, Jcrn.^alem müssen wir kommen darch da« 



- «1 sch. umb einen «mertMr sft der grossen gross sorgfeltig Uet diMt Wtiu, Geiler, Sebiff 

glocken». 14i9 Ibid. der Pen., 1 «. 

Smiehe, Pfeif-Ente. «die besten zä S ^» zu Sorgveltikeit. Besorgniss. Sorge. — Chris- 
verkaofen. 13dl. Alsntia, 1867, 899. — Anydke. | tns «verhütet alle snrgveltikeit zcrgcnglichcr 
14öy Brucker. 2'0. dinge». Tanier. 211' (481. Etc. — «GetrnwpTit 

Smoehcit. Schmach. Scherz. 1420. — »E.s gotte und :*itu n fründen «me uwere sorgveitt' 
sol niemand dem Midem »moc/><^i< erbieten mit AW/». Nie. v. }>asel, 29 >. Etc — «Man sol 
itoszen, mit slahen . . .» Düppicrhoini. 15 .Tli. Angstbarkeit nnd iSor/;/«?//»/;^«« hinwerfen ; die 
Weisth., p, 421. Etc. — «Also dciii mensclieu Werck wercken ist recht. abt»r zo vil 8or^:en 
»mdieit oder unwert geschehe in werten oder , ist nit recht». Geiler, Emei^. 71 ; Bik'., 21 « ; 
il werken». Taaler, 29G (5n. — Ein Geliet. Fred. u. L., 74«. — Sie »kamen beid mit 
n sprechen «wan dir ein «cAmocAeit wirt be- : grosser sorgfdtigkeä zum pfarrcr». 3Iurner, 



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— 330 — 



mtaep., 99. — *SorgfeUigkeit, forcht and söl- 
lloh eafell ...» *Sorgifütigkeit und traarigkeit 



14 Jh. ürk., 2. 210. - »Hamfetot, 2ÜMief, 
Ifoaeaot». Vd^. Ibid., 137. 
w»t, mase. I. Bnmiien. Sehen, IIHI4. — 



Dasyporlitjs hat norli rlir^en Sinn: *%orgfät- V.u\?t schöpfte Wasser «in eime srtde «tul 



tigkeit, sollicitudo, anxictaä». 
Sorgbertzi^, sorgenvoll 



ticlatte es in ein löchereht vas, darnz kam es 
Da ein | wider in de» Mi*, Härlein, 8. — «An dem 



Mensch von Natur so Horghertzif) ist, das es «o^^»- Feldname, mehrmals, im n. f. 1408 

war OS sü kalt, «dass die »öde alle überfrü- 
rem» ( ülm. Chr., 17, 

2. Wasser, in dem man etwas gesotten hat, 
Spülwasser. — Maria, «die dich anrrtftent us 
irme sündipren $ode . . .* Versp. Brn fb. 

Sottern. =i- lr>n. — «Dn fin diT Hollej mnss 
das Krut sottren und ge»ottret werden bei dem 
Schwebel ond Fener. so lang Ootl Oott ist». 
Oeiler, Post., 3, 41 b. 

Sonm, Saarn. Rand. Scherx, 1524. — Des 
Alits von Ebersheimmönster Rosjse sollon an 
b('stin)niton Orten einen Tag und eine Nacht 
«ijrascn einen som (für Soum). . . . einen mm 
g^rases nemon». 1320. Weisth.. 1, 671 

Ssoum, masc . Waarenlast die ein Pferd 
tragen kann. 1. Waarc überhaupt. — «Swelich 
kofman kamit in dise stat mit simc s'mme, 
und kofet oder verkofet nihtes niht, der engit 



goni woinnt». (leiler. 3 Marien, 33 

dorgiicli, Sorge machend, bedenklich, gt- . 
fthrllwi. Scherz, 1523. — «Minnen der crea- j 
turcn . . richset in discr ftnrglichen zit».\ 
Tauler, 39o (öS). — «... in grossen sorglithen ' 
bokorungen». Ibid., 64 (13). — Es steht sclilimm 
am die Christenheit, und «uurt noch sorg- 
licher stonde werden». Nie. v. Basel. Bek. Taul , 
85. — Sie Mgowt an eime titrj^Jten staden>. 
Id., ms. Etc. — «, . wie gar sorgliehe es stol 
in disen zitcn nmbe die cristenheit» Mciswin. 
9 Felsen, 15. Ete. — «Wan ein Mensch ge- 
denckt wie sorglich es ist in der Welt zn sein 
. . .» Geiler, Narr., 144 <'. — «Sie haben ein , 
Gefallen in iren eignen Aufsätzen; das ist ein \ 
sorgkiich arm Din?». Id., Pred u. L., 91 b. 
Etc. — ilaa liadet im Narrenschifl' «wie sörg- 
lü'h si der narren stat». Brant, Nsch., 3 



cWcr lebt in cim BÖrglichr» stat.' - der hab f J"^^^ 
den vchad, wie es im gat». Ibid., 47. - «Der Stadt r. Grand.. 2, 63 

* ' - 2. Ein Weinmass im Ober-Klsass. Benecke. 



also feit (föllt) in gottcs band, — ligt fürwar 
in sorglichem band*. Id., Laycnsp., 168 b. — i 
«Ein sorglich ding ist zu erkennen, dem einen | 



2, 2. 473 — «Ein halb smim wiss \vine&». 
Herlisheim, 1843. Borckh., 211 - «Ein soum 
ewiges wiMes wingelta». 1366. Cart de Malh., 



gon, dem andern nemmen». Murner, Instit, a. X^J* 
2 •. — «Hattenwasser ist gut für den nagel ^ ^ 
i, wie sorglich er ist». Brunschw., ^ ^' 

- Blutspeien ist «pant/. «orp/jcA». ' i t o . . i 

. - «Meiancoley ist das aller | ^^«'^'••j ^ß"),,-!.-^'- '^"»^^^^ 

nd sehedliehest». Adelphus. Fic, ! ",0«^'"« ^V'i^^'' 

^ j guter genannt, haben dem Abt von Mu 



in den äugen, wie »orpticA e> ist». Brunschw., ^ Joomer, SagiB«r,_ 8aninpfe»d.^ Lnatpfi^rd. 



Dist., 106 ». - Blutspeien ist «pant/. sorglidi» 
Fries, 120 »>. — 
Mor^iekest und 
144«. 



lerz, 1624. 



— «Ein sournerhut zu eime 

im 

Soumer' 



güter genannt, haben dem Abt von Marbach, 
e II u •* o !• L o L wenn er über Berg fährt, zu geben «einen 

Sorglichc.t Sorghchkeit, Gefahr. Scherz. der aopf and Wn»»t.. 16Ä. Weütll, 

1623. — «Beschirm mich in sorglteTtett*. Ge- ; ^ 139 

bete 16 Jh. - «Von disen Stricken schreibet j ' Spa'cierlieh, bequem zum Spasierengehn. 
Paulus da er spricht: in Sorghchhüen J^v _ .Da weisst wol das der Weg zu der Hellen 
Wasser, in Sorghchketten der Murdcr lu borg- ^^j^ tpacierlich, und vil gond den- 
hchketten der fischen Hi mler . . .. 2 Cor. II, | g^n^n». Geiler. Narr., 71 b. 

2e^Geilcr, So nft der Pen,. 4 ^- Uc. j ^^^^ f^j,, S^l^er^ 1520. _ .p, [s, 

öur^j;»aiu. dasselbe wie sorglich. — «Als do 
David Uriam sandt — im krieg an ein aorg- 
samm stand». Murner, Nb., 216. — «Wer ufF 
wasbcrn .schifft, uff luere, — dem wut sein 

fart sorgsam und schwere». Id., Bad, c, 8 «. i 2 ¥cVaninVe*nnd'I5iiw wfw." ibid.. ir'Ä 

- «^^ lewol ich das sorgsam aoht . , .» (pe- , Spalt^-n. praet. spidt. - «Ein AfFsahe einem 
nculübum) Id.. Gayac, 483. HolUhowcr zu, wie er das floltz spicU: Geüer, 

Sowe, fr. sauce, Bruhc. Scherz, 16«. — jNarr.. 70 ■. — Er ««pMI im seinen kopfT ent- 

.ncHotten fleisch mit einer gollben (gelben) zwei. — das er /ur erden fiel mit ^rschrei. 
sonne . . .» «Eine grüne sosse». Sulzmatt, 15 Mumer, Virg., f, 2 b. — ]>a8s die Friestei 



SpKhe. fein, klug, 
ein spehe» wibes sin — Die sich vor valschc 
hat behdt». Reinm. ▼. Hag , 16. — «. . . Dine 
sinne. — Die sint stark nnd spähe', rjutifr. 
V. Str , 1, 186. — «Oueh sang er wol ze prise 



Jb. Weisth , i» 186. 186. «Din gebrotenes 
nnd dine vine sossen». Conr. v. Dankr.. v. 54H 
— «Er verhont die gantz Ürten mit der suren 
Scsz und dem bifctem Senf». Geiler, Post.. 4, 
12". — Bei Hrant masc: Es ist schändlieh 



«sieh erberliehen hielten, — nnd ntt eo kmnme 

V rlin spielten» Id , Bad., F, 6^ Etc. 

Spälter, Block auf dem man Holz spaltet. 
- «Darnmb eo sprieht man gcmeinli«! das 

die Pein in der Hell nmb ein Todsfind sei 



zu «Blossen in den sose die vinger . . .» Thesm.. gleich als ein Block oder Sväütr, aber nnb 
b, 8 • ■ • . . . 



«Idi.uw hechten und ein griener ; die tigliohen Sfind ate efn Sehlndel». Ooller 

so^r darüber». Biseh. Willi.. 201. Brun- Schiff der Pen 1^ ■ 



schw. : »Sössen von sentf, ebchlouch 
Pest., 9 b. 



iSpan, Gespau, ISpenne, Gespenno, Span' 
nnn^, Zwist, Streit. Sehers, 58S. 16X6. — «One 



Göll, 419: .Enibamma, Brft darein man allerleitre grnpau nnd hindernisse» Nie. v. 
dankt, item ein boas*. I Lauf. Gottesfr., 40. — Kaiser Karl «vers&nde 

Sot. Saat, Samen. — «Sin sester rol mtm*. 1 die miasobelle md gttpmue inder in». K6n., 



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— 881 — 



408. Ete. — «DeiüDseh erhftb sieh oneh gpenne 

. , > Kiin., Fortsetz., 10<?2. — »Sü hcttont 
6(T&s geäjp^nne gegen einander ...» cwan sü 
»S» jor getpan nettont . . .» 140S. Cod. dfpl. 
? Tliom — «... davon der gespatme und 
oawiUe entetandefi ist . . .> 1451. Ibid. — 
*Bn>ti>eek«r taiid mflller haben . . . etwas 

$l>^nne mit oinantl<*r gofi- bt . . 14,"!?. Altft Ordn.. 
iL 13. Etc. — «... ob desshalb evuicher «pon 
«rvaehMn wfirde ...» 16 Jb. rast, de S 
Tfiom., 431. — «Ob es ^'csclieo, das sirh oini- 
cherlei tpeime und sweitracht begeben würdcnt 
. . .» Molthelm, 1472. Wefsth., 6, 485. Ete 

- Es «ward iatn bevolhen, ob nachmals 
nam würd . . darin das beil ea than». 
Bnuit. Biseh. WHh., 986. — Predigenndnebe 
and Barflisser, «umb -nlche rweitracht nnd 
auch span — gar ifrobüe pein im fegfear han» 
Xarser, 4 Ketser, D, 9 — «Des dlebtens 
halben hats kein span, Tvprs bes«i(>r dann ich 
«Iber kan, — der selb fohe ouch r.\x dichten 
an». Id., Geaehm , J, 8 «. — «W» ir tp«m den 
glaabcn berieret, habent sie sich dem habst 
Qoderworffen and im iren span heim gesetzt*. 
Id.. Lnth. Leren, B, 8 — «Darorob wa dn 
mir ziiurst ein fipnn, — den wil ich an die 
t:mciu. Ian>. Id.. Luth. Narr, Ö3. — «Es hat, 
mein Lnther, |rar kein ifespan». Ibid., 1H1. — 
♦Wer in spnincn nn*! zwcift'al christlichs glftu- 
bens Lab /a sprechen . . .» Id., Adel, E, I ^. 
Etc. — «... KU fürkommen solch spait sftBflk 
anii h^.lpr . . Blindcnf.. K, 3 b. 

äpanbett, mit Siemen oder Garten vergeh ne 
BstUtelle, die man xna&mmcnlegen kann un<i 
die man anfspannt, um das Bett darauf aas- 
tobreiten; überhaapt Bettstelle, Bettlade. 
Sehen, lö25. — «Duo spondilia dicta span- 
heUere». 1320. S. Thoni Arcl» *Spanhette. 
sideln nnd kensterlin in den Uaminern». Nie 
T. Lnnfen, ms. — «Ein MUfhHUpMlbtU*. I4i)9. 
Ladw V Odratzh.— «Zu dem spanbett*. 5trassb. 
Hausnamc, 14Ü1. — «Irli w i\l einen ^'agel mit 
dein andern verschlahcn. als do man ein Span- 
bttt cntseilt». Oeiler, Post., 2,64«. - «Ei- 
«ene spanbclt auch do stont, — da die Eame- 
■ides in wont». Mnrner. Vi^, 8, 1 

Spangiün. S. Spongrien. 

SpSnig. S. Spennig. 

Spann, masc . das Gebälk um ein Hans xu 
«omspannen» Vergl Ring, n'» 7, p 227. — 

- Den Hubern von überbergheim t>ul! der 
Alii von .Münster geben, nns dem Forst. «z6 
den hubböfen den nwNfie». 1^. Weisth., 4, 
IS». 

Spannen, praet. spien. Benecke, 2, 2, 480. 

— «Oleich als ob einer ein armbnut tpien 
' . .» Brnnschw., Chir., 99 «. 

Spar, Sperling. — «Der Schwan ist weiss 
l>ekleidet -wie die Chartüser, der Spar grau 
wie die BarfüsBer». Geiler, Ev mit üssl., 144 »' ; 
^tTT , 87 — «Hin narr ist wer will fahen 
<lMm, — and für ir ougen sprcit das garn>. 
Braut, Nseb., 41. — «Ein spar oder spatz 
stirbt ee weder lein wyblin». Brnnsoiiw., 
Pest, 13 b. 

Sparen. 1. Niebt anstehen, zarKckhalten. 

— «I'ie Schelmen hant ii' ur, — das i ' 
gern die vra.xhQlt spart». Mnrner, ächelm., c, ^ 



9. Ungetban lassen — Ein sebleebter Vinlnr 

sagt: «was irh ietz nim magthiii;, ^v\\ ich 
entpfelen Ueintz mim sun, — der wiirt Uma 
was leb bab gespart: Brant, Nseb., 8. 

3. Schonen. — 'Spar doch ein zeit den 
frummen man, — der für uns hat so vil ge- 
tban». Mnrner, Bad.. B, 8 b. ^ «Der ist au 
unserm haaptman gut, — der mit frevenHchtlli 
mut — dem babst and keiser grefffik in den 
bart, — nnd snnst nff erden niemans spart»» 
Id., Luth. Narr, 78. 

4. Einem sparen, ihm Aufschub geben. — 
«Daromb das got im etwan spart, — meint 
er im greiffen an den bart». Brant, Nsch , 84. 

b. Sich sparen, sich massigen. — «... er 
dem eehelmen reebt w4rt Ann, — nnd wirt 
sich in kein dingen sparen». Brant, Nsrh., 8. 

— «Dem rechten doren doch geschieht, — 
das er in freudcn eieb nit spar». Ibid., 101. 

äparbafen, Sparbiirhsf^ I'i'^ 'fffzif^en 
«sind gleich wie ein äparhafen, licr selb hat 
nnr ein Loeb, da fbnt man die Pfenning bin- 
ein, nnd mag man sie nit nier daselbst her- 
ausbringen ob man schon den liafcn nmbkert } 
der Bafcn muss gar xerbroeben sein, will man 
etwas herausbrinfren». fieiler. Schiff der Pen., 
101» h. — «Ein gouch soll alles was er ge- 
winnet . . . siner genehin sn bebalten geben, 
denn es ist eben also vil als ob mans in ein 
sparhafcn legt». Mumer. Geuchm., f, 2 «. 

Spateleeht, ein wenig spät. — «... Den 
andern Menschen erscheint er in Bilgerswcis 
spateleeht umb Mittag, als er den Jüngern er- 
schein die gen Bmans giengen». Geiler, Ifiv. 
mit üssl., 81 a, 

SpatK, dim. Spätzlin, Sperling. — «Du 
dhcät wan ein Spet^m oder ein Blaumcisz in 
dem Leim gefangen wilrt . . .» Heiler, Ev. 
mit IIs.sl., 40 a. — «Wenn ein Kaab ein SpeU- 
lin gefacht, so bindt er es an einen Faden 
. . . und laszt es flietren». Id., Geistl. Spinn., 
n, 6 «. — *Spatsen sein nit grut zu cssen>. 
Fries, 82 — «Thu dich hinwei: uff die berge 
wie ein spntz». Nächtig., Fsalt.. 27. 

JSpeckc, fem. In >(ieder8achscu ist die Specke 
ein Knüppelweg in einer sumpfigen Gegend; 
in Kurhosen eine leii-htc Brücke; in Schwaben 
ein geptiastcrter Feldweg, Schmeller, 2, Hol. 
S. auch Förstemann, Ortsnamen. 128H. Einigen 
der anzuführenilen Stellen zufolge, scheint im 
Elsass Specke einen Damm udcr Knüppclweg 
zu bedeuten. — «Die usscre »psckc Artola- 
heim, 13 Jh. — «Die nidere sprtkr>. Borth, 
1375. — «Vor der specke». Wiitishcinj, löTi. 

— «Uf der specken». Holzhcim. 1435. — «Die 
Speckelache». KönigshofFen, 1297. — «Der spe- 
(kenacker*. Bernolshcim, 142t. — «Dieweil , . . 
an holz zu crbesserung der brüch und spceken 
hin und wider im Riet groszer abfran^r und 
mangel erscheint, dadurch dann dem vihe 
merklicher schaden zugefügt wird, und das 
aus der Ursachen dieweil etliche aus den mark- 
genossen das holz ... 60 zu solchen breuchen 
und specken gehörig, abgehawen und heimge- 
tragen . . .» Waldmark von Rappoltsweiler, 
1« Jb. Weisth., 5. 362. — Wenn ein Fischer 
wendet (s. dies Wort), sol er «uffbreclien das 
dirteil des besten fereweges das er wendet. 



— 832 — 



doch so! inic keine specke schaden». 14 Jh. dem andern ^ern ein sdhell, ein tpetÜm M' 
Alto OrdD., B. l'd. Was ist hier Üoecke? . hing». BUndeul., 2 « 
Spegeln^ NftoMete halten. — Geiler, Post, 9, l^iitseii. 8. SpiUtm. 

llü«. S. die Stelle bei dem Wort lieUeln. Spenwen. S. Spütcen. 

Spehe, fem., das Spähen, Forschen. Schmel- 1 Speowirdi^, verabscheaongswürdig. — 
ler. 9, 861. — «Sie nabend das unrecht er> i «Wfiste, nnheotehe, tpüwMUg* Qedenekea». 

Mirlit. und jnen ist zerrannen (in sie d\o spehe Geilnr. TI ül T,i w . D, 5 ; Escheni^r.. c. 4 t;. 
ersucht haben> (Ps. HS, 1, defecerant scra- Speuwort, gehtbsige Keden tvon speienK 
tantes serntinleX Naehtig., Ffealt, 1Ö4. ^ «Wae er xaoeh und «peyworf gibt . . .» 

Spi'idel, Keil. — «Milo gien;^ nff ein Zeit Branf, N'sch., 44. 
in einen Walt, und er sBch das einer ein Weckeu Spickin, von Speck; im folg.: frisch, im 
oder ein Speidd in ein Holte heU gresehlaf^ren Gefeneats sn bödcin. fresalzen. — Im Mai gibt 
. . .» Geiler. Sünd. des M., 5 b.— «Da lat,' ein man dem Vot^t tapickin nnd böckin llcisch und 
eicbner bäum, da het ein bner eiohne spetdei wissen win>. Sierenz. 14 Jh. Barckli., 1^8. 
darin geschlagen». Pauli, 166. Spiegel, Brille. S. Äugempiegd. — «Wenn 

Noch im Bairischen nnd in Wärtemberg. einer einen gelen Spiegel off die Nase isetzt. 
Schmeller, 3, ö&7: Schmid. 49^. i was er sieht das aneilet er geel». Qeiler, 

Spellen, spreohen. Sehers, 1680. — «Sie Emcis, ö6 ^. 
speUeten sus und 80t. üottfr. v. Str., 1, 68. — Spiegelfechten, subst.. Fechten das nur zum 
«Ich newciz, von welher arbeit — l)iz märe Schauspiel dient und das blos den Zweck hau, 
»ptUet unde seit». Ibid., 1, 240. I die Kanal dea Fechtens zu zeigen; Schein- 

Spend, Spende. Almoscnaustheüung. — «... fechten. — «. . . Als ein Schirmer der mit 
Stift Pfünden and Spend, das man so vil , einem gliuigcu Schwert ein Apparat macht 
Ylerteil Biel bach und das armen Lüten geh und ein Sp»tf^e//>c/i<«n treibt». Geiler. 7 Schwer- 
. . .» Geiler, Brös.. 1, 68 — Es seind so vil ter. F, 4 ». — Man soll im Stillen beten, «nit 
reicher Lüt hie die Spend geben, damit alle als etliche Glissner thun und ir Spitgel/fchicn 
Betlor eraogen würden, das keiner bellen be- : vor der Welt maehen». Id., Brös., l, 26 ^. — 
dörft wenn es crcdiJinct wer, allein brist «Falsch und beschis/ in allem land — die 
Ordcnung*. Ibid., 2, 47 ^. — «Es \\at> Gewon- geistlichkeit getribeu hand, — and machent 
heit . . . nnd thut man das noch, besonder in | nun ein spiegkfeehien*. Mnrner, Nb., 103. — 
den kleinen Stettlin dctben im Land, das man «Der bruder mFi''hf sein npiegelfethlen — den 
etweun so man ein »Vf'CnJ geben wil, ein Glock uugelcrteu umi den bchlechtco». Id.. \ Ketzer, 
liitet uiT das die armen znsammenkuramen und ' 1 K — «Mit leichtem angriff und »piegtl- 
die Spend holen». Id., Post., 2, 11 ^. fechten liielt er die Mcyländer so lantr auff, 

Spendebrot, dcu Münstercanonicis gespen- bis/, auch äUU reioi^er zu jm kamvu*. Adelphus, 
detcs. ausgethciltes Brod. — «Fmms aiUginel ' Barb., 27 a. — Zwei Fechter «kamen uff dem 
qui dicuntur spendebrot». Liber coquinae. blat/. znsamen und machten ir »pitgetfttktent 

Spenen pract. Spun, reiueu. Öcherz, 1531. wie man das thut». Pauli, I9y. 

— 'Spetien, alliccre, invitare. persuadcre». Göll, 213, fibersetzt pugna imaginaria dUTch 
Herrad, 187. 195. — «Dise schöne des wibes «Fürbildnng einer Schlacht, Spiegelf echUn* . 

— Die spun in sine sinne — Zir liebe und Spieher. Späher. Scherz. Iövi4. — Joseph 
cir minno. (lutttr. v. Str., I, 241. i sagt zu seiuen Brüdern: «ir sint $piehtr dea 

Spennig. Gespennig, Spttnig. oneinig, landes». Kon., ^b\*. Etc. — Die Juden hatten 
streitig. -- «. . . das die küfero ettewas ge- «ire apidker allezit» bei Jesu. Eis. Pred.. 2. 23. 
apenntg undcr einander werent . . .» 13y^. — i SpiKenardiwaaser. wohlriechendes \V asser 
Der «trassb. Rath «^illzeit des willens ge- ; aus Spick oder Lavendel bereitet. — Die Salbe 
wesen der apenntg<n >[\\cV halben (mit dem mit der Maria des Herrn Füsse salbte, war 
BischoO gütlich red zu haben*. Brant, Bisch, «als wer es Hoi^enw asser oder Spikenardt- 
Wilh., — «Die heiligen lerer seiot offt waaser: Geiler, £v. mit Ussl., 68 ti. Post., 2, 
. . . nneini gewesen und spennig». Mnrner, | 114 b, heiest es, «sie was gemacht von Nardo 
Luili. Leren. B, 8 •'. ' apicaio». 

Spennig, was man mit der Spann, der aus- Göll, 435 : «Nardispica, Sgikauurd». Hei il- 
gestreehten Hand, nrnspannei* kann. — Jeder ' tern Botanikern Psendonardns. Lavandnla 

iii'U*- TInbcr zu fi(M?^jj(il/,hiM'ni ^(dl i,'r'bnn ««b in spic;i. L. IL'iitt' bivj:\. man im Elsass Spick* 
meier einen clusteromcn woio. einen wecken , hie und da auch noch Spickenarde* 
nnd einen »pennigen kes, nnd dovon sollen die I Spille, Spindel. Sehen, 1586. — Es «atolent 
hnber essen und trinken». 15 Jh. Weisth., 1. die ratten und niüse ir «/>tße«». C nr v I»;inkr., 
705. VergL Adelshoffeu, 15 Jh. Hist. de S. v. 106. — In l:^ptcn «betr5gsich Maria . . . 
Thon., 8lM. mit yrt nolen nnd mit jre §pwen; Villinger. 

SpetHn. S'. Sprtiel — «IMan spricht ... ein Spül im Sack . . . 

Spettel, dim. Spetlin, kleines Stück Tuch mog steh nit verbergen : ein Spiü sticht all- 
oder Leinwand ete. — Ein Moneh hatte «dru I wegen dnreh den Saek nenus». Geiler. Post. 
spi'ttrl aiit'Iiiaiidcr :»^enc;ret. eins \\ a/. wisz, da/ '^, ßl ^. Ein Goncli «l;iszt sich ueiiii^er 
ander wax üwartz, das dirte waz rot». Hugo , hindertriben, — denn die apiüen in dem sack 
v. Ehenh. — «Znm ersten so macht man die < beliben». Ifnmer. Genehm., f, 8 K ~ Er «aale 
TTvii isihu uss kb'ineti .^tiirklin, Bletzlin und den zarten frowlin sin — die .tpiUen in den 
Speiltn die do sint über bliben von dem Tach i sptUkorb in». Ibid., m, 4 ^. — Der Kvongmna 
oder Leder». Geiler, Bilg«, lOai b. — «Je einer j enropaeos heisst «splndrtbaom, danunb dae 



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ass seinem hoUz vii »püien gemaoht werden». 
Bm»ehw., Dist., 117 V 

Spind. S. Sjiiiit. 

S^innenwepp, neutr., Spinngewebe. — «Die 
ireneht gltfohenc dem spinnenicepp, sy ytMmt 
aliain nit anders denn klein flii^^Mi und lassen 
die grossen hindarch faren*. Gulden Spil, 37. 
Bm. — «Ein brim nie in dem $pmmBep klebt. 

— die kleinen miicklin es beli(^bt>. Brant. 
>ftcb., 8U. — tDio thür und die benck (Bind) 
feilen $pi »wepem: Pauli, 845. — •Spinnweppen 
die in den miilcn hangen». Gersd., 30 — 
«Wo jnen suüch grosz hurnüssel in jr $pin- 
wep kine . . .» Zell, H, 8 b. — «Wie ein hnr- 
nnssel darch ein npitunrnh rnnscht . . .» Wurm. 
Trost., a3 ». — «Alst» i^t spttmenipöben fleobteo, 
■ff eigene . . . werk sich vertrdsten». Ibid., 
38 «. — I>ic Spinne »ocht «mit iren spinvceppen 
die schwachen mucken zu fahen». PoUio, 
Pred.. D. 2 b. 

Spinnewider. Spintwider, fetter, iromäs- 
teter Hammel. Scher/., 1&87. — Mau soll den 
Hemii «geben ein zitiiren frischlinir. ein xwey* 
ja^MI ipinnrwider, und sol die Hut desselben 
tfiimeMfiders der herren kuchc!> sin, den sy 
mtjadarbrin^ent». Mittelwihr. 15 Jh. Weisth., 
4. 231. - Zu iS. Trudbert, im Brcistruu. 15 Jh., 
wird «ein drüieriger gpinnewtdtr erwähnt. — 
Beneeke, 2, 2, 6V1. erklärt das Wort durch 
Spünnewider. ein Widder der noch snnjrt ; ebenso 
Schmeller, 2, 677, ein Sauglamni, ahd. wulder, 
•gnof. Kniet aber von einem zweij&brigen.so^ar 
▼Ott einem dreijährigen Spinnewider die Kede, 
ond ein solcher saugt nicht mehr. Geiler hat die 
lifllitige Fonn : «Welcher Kaufmann ist der nit 
betrieg in der War, der nit eins für das ander 
gab. Kopfer für Gold, Alchamyguld für ^owar 
Gold, . . . gemisoheten Wein für laotern, 
Bocklleisch für Spintwider»?» Narr., 198b. — 
In der lat. Ausgabe, Mm, b. steht: «canies 
hireiiies pro castratinis». — Castratus, castri- 
dns, niittelalt. für Hammel. Uncange, 2, 227. 
Widder ist zwar der Name des männlichen 
Schafs, mnss aber auch für Hummel gebraucht 
worden sein; Dasypodins: «Widder dem ver- 
beilet ist, vervex». Spint heisst fett (s. dies 
Wort). 

Spint. Sob«n. 16.S7. 1. Fett — «Was specks 
man saltzen irfl oder $pint . . .» 1496. Alte 
Ordn.. H. 24. «I>er wüste wftst hat doch 
den ghndf — dicker dan ein saw hat 
tfmi» . MnnMr, JMh. Narr, I4S. Dmb 
««DB d«r tptek irerd mit dem cptRd». Ibid., 

loei 

9. Dm junge weiebe Holx swiseben der 
Rinde und dem Kern. — «Die kufere die 
sollen vienügemige vas machen ane apint» 
(nur von Kembolz). 9» Stsdtr. Qmnd., 0. 
inW., J. 207. 

Spintwider. ä. Spinnewider. 

Spirer, Bbeinaebwalbe. 1449. Bmeker. 380. 

Spiswarz. Gewürz zum Wiir/.en der Speisen. 

— Wenn die Äbtissin von Erstein nach Oress* 
Weiler kommt, soll ibr der Kirebberr bringen 
«ein halb pfund spiswitrz, ein halb ingwer, ein 
halb negeiin, das die speis deste bas gerate». 
16 Jb. Weiatb., 1, 106. — Resepi tma Bereiten 
d« apinmn^ 1470. Alte Ordn., B. 9; an 



Colmar, 1446; an SehleUtadt, 1482. Hanauer, 
Etndes 4eon.. 9, 948. 

Spiss. masc, .^piess. Theil eines Schweins. 

— Die jüngern Canonici des Münsters und die 
Eaplftne erblelten, an gewissen Zeiten, ausser 
anderm Fleisch, «onom spis:*. Lihcr coqiiinac. 

8pis8, Spita, masc. J. Das spitze Ende 
eines Aekers. — «Drie aeker edbent mit dem 
spitz nf den burnen». Kültolsheim, 13^*2. Ktr. 

2. Feldname. — «In dem spisae, in den 
spiUen; sehr oft. 1970 n. f. — «9 matten, 
heissent der spiss*. Sufehveyersheim. 14 Jh. 

Spitz, masc. 1. Die Spiue. — David wollte 
dass man Urins stellte «vornan an den tptte 
des Streits». Guld. Spil, ii!>. 

2. Schlachtordnung, acies. — «Do hieltent 
SU stille und ordetent und mahtent iren spits: 
C\os., 82. — «Hiczwischent hettent die Switzer 
iren spitz gemäht und sich wol fr<^ordent zh 
dem strite». Kön., 827. — Die Kötii^'e «ir 
spitzen hond gemacht». Mnrner, Vir*,'., Z, 3 
Etc. Überall wo acies steht, übersetzt es 
Mnrner durch Spitze. — «Wie man die ord« 
nunpr und spitz machet ...» Cäsar «ordnet 
1 den Spitt*. Hingni., Cti-sar, S •. 18 ". Etc. 
I Spitzllnde, Spitzer fund, Spitzfindigkeit. 

— € Solche spitzfinde hat uns nit gefallen». 
Murner, Instit., 64 o. — Sie wählten einen 
schlechten Prälaten «mit listen und mit 
spitzem fund, — der ir lidleia singen knnt*. 
Jd., Nb., ö7. 

Spitzlecht, leicht zugespitzt. — •SpiU- 
Uchte bletter». Brunschw.. Dist., '-^7 b. 

«Spongrien», Grünspan. 16 Jh. Kaufh.- 
Ordn. Scherz, 1689. — Salbe, «die usz alnn, 
zpongrien (viride aea), luterem honig und essig 
. . . gemacht was». Murner, (layac, 411. — 
«Flores eris, spangryen». Gersd., 91 •. 

Sponsiererin. S. Spontziererin. 

Spontzier. Spontzier. Geliebter, vertrauter 
Freund. S. auch Oespuntzf. ~ Der Mensch ist 
geneigt «ufsine möge oder nCsinesoNnUieren». 
Tauler, m (27). 

Spoutzieren. Spnntzen. bulilen, werben. 
Scherz, 1&B9. — «Alle jungfrouwen süUent 
begirlieb nmb Jhesnm fpmitse»». Verse. 
Briefl». — «Were das einer . . . mit einer 
closterfronwen z& tön hette oder gewinne in 
apcnttieren» wise. der bessert 6 Pf.» i480. 
Alte Ordn.. B. ?. 

Spontziererin,Knpplerin,Httre. — tSponttie- 
rert'fi, (die) knaben nnd manne laseent zft jnen 
gan». 1169. Alte Ordn. 15, 3; 1471. Ibid.. R 
28; 1480. Ibid.. B. :i - Der Bischof befiehlt, 
«nnder aobt tagen soll ein jeglieber geistlieber 
sein spotmererin aoszm baaiB veijagen*. 
Appell., b, 1 

Spoten, spfit werden. — «Do s8 do ge* 
trunken und es geriet spotm . . ,» Märlcin, 8. 

Spötteln, verspotten, lächerlich machen. - 
«Das ist der beste griff off erden, — wann 
sie al8o geepdtlet werden». Homer. Lnth. 
Narr, öti. 

Spraehbna, Soberz, 1641. 1646. Y. Bathhans. 

— «Sprachhus. curia vel consistorium». Her- 
rad, 186. - Ei^. Ort wo geheime Rede oder 
Terbandlung gepflogen wird, gebeimes Spredt* 
aimmer, seoretariiim; daber ironiseher Eopbe- 



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— 884 - 



mismas für Abtritt. An manchen Orten sagt 
man ähnlicher Weise Kanzlei, Haihhaas; zn 
Strassb. gebraucht man den Ausdruck Secret: 

2. Abiritt (der erste 6iiiu ist bei den 
folgenden nioht mehr zu finden). — Er «fürte 
mich z& einer gar stinkonriPTi wüsten hofe- 
stat eines gemeinen sfrcKhhu^es*. Ii. Merswin. 
Qottesfr., 78. <— «Der Snidergraben do die 
sprochhüs^re ingont». Kon., 716. — Adelige 
Wüstlinge ergriffen eine Frau, «i^ügeiit und 
kelachtent sü in ein sprochhu»». 1418. Kön.. 
Anmerk., 822, — «8'/» sch. von dem sproeh- 
huae uszzütiagen». 1430. .S. Thom. Fabr. — 
«2 gprochhüseltn nf der almende». 14^7. Al- 
mendbuch. — «Die Dotengrcbcr die die Sproch- 
hüser leeren . . ., die seint des Gestanks . . . 
also vol, das sie nit schmecken das i^ie 
stinckcn*. Geiler, Bilg., 172 b. _ «So stinckt 
in das Mnl übeler weder ein Sproehhus, kotxen 
das Bett voll . . .» Id., Pott., 3. 47 Emeis, 
25 0; Trostsp., L, 3«. — «Der bader sagt: 
die reinigkeit ptieg man uf dem sproehhus*. 
Mamer, Ulensp., 102. — «Heimlielikeits- 
oder nrochhausx*. Bäthselb., ü «. — «Als 
einer der nfT dem heimlichen gemach sitzt 
oder spraMtenszJin ...» Pauli, I2t<. 

Spr«teeln. hin und herfahren, zappein, sich 
ausbreiten. Sehens, 1541. — Ein Fusehen, in 
das ein Teufe! eingesperrt war und das an 
einem Sattel Jung» «für alles an dem sattel 
tsmende und »pratMdende: M&rleln, 18. — 
«Ein Roller der ein unge/.cmtes . . . Pferd 
wii zemen . . das es nit hier uss und dort 
nes ipnttd . . .» Geiler, Bilg., 98 ^. — «Wir 
spraizeln mit unsern Fant i i en und gedenckeii 
aas ala weit das gantz Ertreich ist, gleich 
wie die Suiiii mit irem Sehein utttprabdt». 
Id., Selenp., 171 b. 

Sprecher, fahrende Leute, die Sprüche und 
Reime hersagten. — cAlso thnnt etwan die 
Walhon oder die Sprecher, die .siitren daher 
Spruch und Keimen, die ander gemacht haben, 
die sie nit verstond». Oeiler, Karr., 165 >». — 
«Gauckler, Sprecher und Springer . . . sein 
gern bei den Fürsten, uff den Stuben, da sie 
ir Abenthflr treiben». Id., Brite., J, 40 Ev. 
mit Uäsl., ■l'^ — «Herolden, Sprecher, parzi- 
fand . . .* Brant, Nach., 62. — «Es ka!m off 
ein Bit ein abenthfirer oder ein sprsdur . . .» 
Pauli. l"^8. <Kinsmal8 begäbe sich zu Strass- 
bnrg auf des Ammeisters Stuben . . das ein 
Sprecher kam nnd den Bengel mit seinen 
Sprüchen lang übt . . .» Ibid. — Was «den 
Bengel üben» bedeutet, ist mir nicht klar ; 
tragen etwa die Sprecher eine Art Kolben 
wie die Narren, mit dem sie vieileioht den 
Takt zu ihren Reimen schlugen? 

8preetallehelt, Gabe angenehm zu sprechen. 
«Ich sag das er (Christus die Tiigent der 
Bedgeb und öprechitJtett vulkummenlich . . . 
erzöget hat». Geiler. Passion, 2i ^. 

Spreckel, Sprenkelin, farbiger Flecken. 
— «Ihser weltlich Lew oder weltlich 3{ensch 
würt erkant in etlichen Spredäm and Häsen 
(li<^ er nn «ich hat», nrilrr. Bros., 1. n2 - 
«.Manig S/jrfnl:(iin in ileiu Marntel i6l gewesen». 
Id.. Marien, n7 ». — «Ir kleidang die manoh 
siMVndUiA haben». Mamer, Vi^., B, 6 « (ge- 



sprenkelt). — Ein Pferd «mit weissen tprenck- 
lin wol gespreit». Ibid., P, 5 to. — «Flecken 
oder spreMn off der hat». Bninsohw.. DitL, 

Sprecklet, Sprenkelecht, gesprenkelt, ge> 

fleckt. Scherz, lü+H. - Der Pfao «lat sein 
aprcaklotcti schwanen nider so er sein füsz 
ansieht». Guld. Spil, 26 (Ausg. v. 1882: «speg- 
loten»). — Die Canonici gehn «in einem 
grawen, weissen oder gesprcnkkchtcn beltz». 
Zell, S, 4 «. — «Grav e. schwartze, weisse und 
Bpr ekelechte münch». Ibid., q, 3 «. — Thicre 
«mit gcspreckelechter hut». lüugm., Casar, 48 •. 

«Sprehe», Staar. 138). Alsatia, 1867. ädft. 

8pt*e!decli, Gesträuch. — <Spreidech, rubnts». 
Herrad, IbÜ. — «Das spreitehe». ileachhofifen, 

laia. 

Spreist, Spriess, Spreissel, Splitter. — 
«Welche uff Dispensieren der Prelaten hoffen, 
die leinen sich uff ein Kurstecken der under 
inen bricht und gond die Spreissen inen in den 
Leib». Geiler, Narr., 72 — «Die Spriesten 
einer nagenden Conscientz». Id., BUg., 2ö«; 
Schiff der Pen., 18 Kto. — «In sinem oag 
sehe ich ein sprisz, — wolt ich mir Iftgen 
sclbs mit flisz, — ein balken find ich in dem 
min». Mumer, Nb., 178. — «Spryssm von beia 
in den wanden». Bmnsebw., Dist.. JW". - 
*\Hq spreus^* eines verwundeten Beins. Gersd., 
42 — Xst die Hirnschale aeispalten, so sehe 
man «ob kein gprtitad dorinn sey». Ibid., SB *. 

Sprei.sHen, zersplittern. — «Drs geboin 
selten aerknisoht wirt, es wirt ee getpreiaset 
und gerissen». Bmntehw., Chlr, 39 •. 

Spreissen, Sprissen, spriessen. — «Da> 
grün Grass am und am heraas sprosset». 
Geiler, 8 Marien, 38 b. — «At«, lichter stera 
des meres, — uss dem s}wiszt die sunn der 
eren» (qua processit). Brant, Bosenkr. D. 
Ged., 8. 

Bich Spreissen, SpHuzen, sich sperren. — 
«Ich wolt mir e in die zangen beissen, — da» 
ich mich wider sie wolt fpm'esefi». Ifamer, 
l.uth. Narr, 'J9. - «Sie weiten . . . wider 
oberkeiten spreissen». Ibid., 84. 

SproiteiL Sehens, 164H. 1. Streaen, ans- 
breiten. — tGcspreitet, Stratum». Herrad, 194. 
— Et «spreü es alles uf die hat». Gottfr. v. 
Str., 1, 44. — ^gpnUe dlnen mist nf dM edel 
velt». Tanler, 12 (3). — «Ir lop ist gar wit 
gespreU». Alts wert. i>8. — «. . . Dem sie dar 
spreilenl in den Weg ire Kleider das der Esel 
sanft daruff gieng». Geiler, Selenp., 19ö — 
■• Etliche spreiteten ihre Kleider in den Weg». 
Id., Et. mit üssl., 8 b. Ete. — cOlieh als ein 
vogcl, der . . . die veder spreitet übers nest». 
Brant, Thesm., a, b ». — «Eins riehen sach 
würt wit gesfftU; Id., Nsdi., 49. — «Witt 
etwas thun, so schwig. nit warn, — da 
{fprettest sunst das vugelgam — offelich den 
Voglen dar». Murner, Sohelm., g, 7 a. — «Wir 
^prcitent uf in (den Acker) so vil mist. — da» 
im am tingen nit gebrist». Id., Nb., 13. — 
«Ir wftrd kein bnler singen . . ., kein rosen 
von (lies : vor) der thürcn sprtiten*. Id . 
Genehm., n, 4 Etc. — «Ein leinen d&cii 
gespreit . . . 'Sbor wisen oder matten». Brun- 
sehw., Dist.« 16 — Weiber soUtMi einmal 



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<ire soMeyer ... in den weg t^reUen». Pauli, 

302. I 
2. Zerstreuen. — <Din geapreiUn gedenoke 

(werden) geriniget». Gebete, 14 Jh. ' 
&. Bettreaen. — Ein Bach «was mit f&sysen { 

getpreitet», um Feinde abzaluklldn. Kön., 688. 
Sprenkel S. Spreckel. i 
Sprenkelecht. 8. SpredUet. \ 
Sprenklin. S. Sfirtcld. i 
Sprentxen, giesseu mit einer Gießkanne. 

— «£b ist nit gftt ipmäten in den himel, wan 
es reit herwider ab in dM «lüiu. Oald. 
.'^pil, 75. 

Sprentzerlin^. Ben., S, 2, 548: Sprinselin, 
Sperberweibcheu. — «Ein faicken, blowfusz, 
tgrentserling . . .» Muraer, GoucUm., na, 1 •. 

Spreaer. S. Sprüwer. 

»Springkrat». Brunschw., l)ist, 117*». Im- 
paticiis UüU tuiigere. Kirsciil , 1, iäö. 

Sprisz. S. Spreiss. 

Spridsen. S. Spreium. 

Spritzen, speien. ~ c . . Das einer vil 
gjprÜB^ oder roubset oder Xcngel in der 
Nasen hat». Geiler, £v. mit UksI.. 22 1>. — 
«Sie werden ussgeepritzt von Gott». Apoc. 8, 
16. Ibid , 87 b. 

Sprochbns. 8. Spraehhus. 

Sprolle, spöttische Rede. Schmeller, 2, 702, | 
sproUen, aufschneiden, lügen. — Ein Pfarrer 
oder Hönok meint Jedermann lobe sein Pre» ' 
digen, «wann er aber im weinhan»«, auff dem 
blatz oder im l)a<t ilubey wer, lo hörte er gut 
SproUen». DM. B, 2 >. 

SprQjgel. Schmeller, 2, 701 : Sprück, Sprickel, 
ilürrcs Koibliulz iV . - Holz hauen «/,ft widen, 
bnsen, phelen und gprügelH». 1368. Hist. 
de 8. Thom., 89. 

Sprünckeiin, kleiner ITaliii. «Ein blette- 
lin, ein kleine grauprünkelin». Taalor, 191 
(34). 

Sprüwer. SprU/i;er. Spre»«!r, ueutr., Spreu. 
Sckerzj 1545. — *Spritur vel huUe, siliqua». 
Herrad, 189. '— Das Gebet des Höndes ohne 
Andacht ist «ahe sprntceDi und strou wider 
edeime weiitsen* Tauler, 454 (79). — «ümb '■ 
fprflmm 6 seh.» 1995. 8. Thom. Fabr. — 
«5 die sptiiger und die klicn tfi fiirciide». 
1494. & Thom. Fabr. — «Am jüngsten Tag , 
. . . do wflrc erst der Kernen von dem Spri^ | 
wer gewannt». GeUeri I^eis. 62i>; Post. 2, 
98 2*iarr., 78». £to. — *aprüwer, kiien, 
toen, kern». Mnmer, Nb., 176. — «Die arbeit 
lat bei gott unisuät. — das ül-Ii eier uaniicn 
glttat, — so kein sprüwer fallt doneben — und 
«e allsamt kein sConb nit geben». Ibid., 914. * 

— «(""lot (las gut vom büscn treibt, - spru- 
wem von dem körne wannt». Id., Bad.^ F, 
1 «. — «Die sjprvKteer vom guten weissen ' 
pesuntlert». Zell, c, 2 b. — «Kleyen und apreu- 
wern». Ibid., 8, 1 <>. ^ «Weder weissen noch 
tpnwern». Ziegler, BBehUn. 0, 9 ». ~ «Den 
weitzen von den spretoern absumlern». Wurm. 
Trost, 59 b. ~ €Was sollen die spreuwen gegen 
dem* weissen f» Id., Bai., g, 4 •. 

Spnlach. S. Spulot. 

Spuilpeii. Sehers. 1546. 1. Neutr., pdegeu, 
gewolmt sein. — Speier, «do vor alter die i 
romeseheii knnege gpulgätM ire begrebde zh 



habende». Clos., 56. Kön., 451. — «. . . aUe 
er vor allewegen tpulgete» zu thun. Märlein, 
80. — Man soll ein Gebot verkünden «an 
den Stetten do man von gewonheit andre 
offüQ dinge mit gebot »ptäget tA verkünden». 
im Cart de Mulh., 263. — «. . . AU wir 
apuigent zu thun». Geiler, Post., 3, b7b. — 
«. . . Wo man gemeinlich die Knaben spülget 
zu finden». Ibid.. 2. 21 h ; Enieis, 85 " ; Irrig 
Schaf, D, 4 b; Sclenp., 179 205 " Etc. 

SpUtot. Spülach, Spület, Spülwasser, .Spü- 
licht. — Es klagt einer dass ein Bader ihm 
*apüiot in sinen noch» schütte. VMb. Kog. AA, 
37. S. Hoch. — «Das Sehwein begcrt Kleigen. 
Spülach und Mist«. Geiler, Pred. u. L, 117 ». 

— «. . . Eine äagt wie sie Spüiei auf au ge- 
sohiitt hett». Id., Eschengr.« A, 7 b; Bilg., 17 

Spuntzen. S. Spotilzieren. 

Spiilzen, Speutzeu, speieu. — «... der 
dich also gar übele hasset . . . und gar dioke 
abe dir gespüUei hat» Nie. v. Basel, 163. — 
«Ks ist umb uns Prediger wie umb ein 
Schneider; ein Schneider nimpt das Mul vol 
Wasser, er trinckt es aber nit, es berürt im 
auch das Herz nit, und das Wasser apeutset 
nnd sprengt er uff das Tuch. Also ist es umb 
uns Prediger ; was wir predigen das gat nur 
von dem Mund her». Geiler, Emeis, 23 b. Etc. 

— Zur Messe gehört «das reuchen, corporal, 
kelchwüschon, niessen, tptutäen: Morner, Kon. 
v. Engl.. B49. 

Spüwen, Speuwen. speien. — Die Juden, 
Jesu «under sin schone antlit apuwetent*, Eis. 
Pred., 1, 191. — Wer Honig findet, «der Sss 
nit me dann er bedarf . . ., das ers nit wider 
spfttMfi musz*. Braut, Ksch., 102. — Wo die 
BarfOsser «kament inli&r gan. — so spSNwi 
ab in beid iunj; und alt». .Murner, 4 Kot/er. 
C, 8 0. — «Das weuwet er herusser alles». 
n>id., L. 9 s. — «Wolan, nun t pt w en d in die 
hend» Id., Geuclim , b. Hb; Luth. Narr, 12. 

— «Blut spuwen». Brunschw., Dist., 101 

— «. . . DtkspuwH sie an die finger . . .» Panli, 
104. — «.^ie Wüllen nit hören, «pflKWI darab-, 
schelten« . . .» Zell, r, 2 b. 

Spttwet, Speichel. — «Do spüwet er nif 
das Erdtrich und macht ein Lcimljn OSs dem 
Spüwci: Geiler, Post., 2, Bti ^. 

Stabwartz, artemisia campestris. Kirsehl., 
1, 490. — «Abrotannm, $Uik»urU odersehoss- 
wurtz». Gerad., 89 

Stabyi, Rotwelsch, Art Bettler. G6d., 114: 
Hrodbettler. — Brant, Nsch., 62. 

Stackein, stottern. — «Lassen uns hüten 
vor Tmnkenheit die uns ... die Zangen 
machet. s7r(cA-.£/n und unfolknmne Wort maehen». 
Geiler, Narr., 145 «. 

ätadel, roase.. selten fem., Sehenne. Sehers, 
1500 — I'er .\bt von Münster hat auf den 
Bergen *stadel»^ die sollen 8 sohbch lang 
sein, zwen sehfteh in dem grandt nnd 6 ob 
dem ^'rnndt; und solb-'n die Rta'h'hi eine von 
der andern also wit sein, alsz einer under 
dem arm von einer zft der andern geweriTen 
mag». 1339. Weisth.. 4, 188. — «Pen Weissen 
samlent in mein Scheuren oder Stadel*. Geiler, 
Kv. mit Ussl.« 88 K 

Stadeler, Aofaeher eines Stadelhofs. Scherz, 



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. «88 ~ 



1650. — «Der bUchof setzet in denselben hof 
einen man, dem man eprioliet der itadeler: 

1« Stftdtr. Grand., 2, 81. — * Stadeler» der 
Äbtissin von Andlaa zu MarleDheim. lH3b ; 
des Abtes Ton Münster m Mäneter, 1S89. 
Weisth.. I, 726. Als. dipl., 2. Ifi5. 

Stadelhof. Hof mit Stall und Schenne. 
einem Herm gehörend Sehens, t661. — «Des 
bischoves stadelhof. doiuinicum stabuluni». 
les Stadtr. Grand., 2. 78. 80. — «Der stadel- 
hof» des sfrassb. Domkapitels. 12M. Urk., 1, 
288; der Äbtissin von Andlan zu Marlepheim, 
1838. Weisth , 1, 726. 

Steden, &ltero Form Stat, gen. Stades, 
raasc, Gestade, Ufer, Scherz, 15dO. - *Stat, 
litus». Herrad. 180. — «... an dem niade 
bekam er in». Gottfr. v. Str., I, 99. — Christas 
bat Petrus <das er das schif ein wenig- nf inj 
die hohe von dem Staden fürte». Tauler. 197! 

— «Die do gont an eime sörgliohen 
Staden, wenne sO sich üt stic.ssent. so möhtent 
sü wol in das wasscr lallen». Nie. v. Basel, 
ms. — «Daz er (das Schiff) ein wenig von 
dem Staden stie!sse> Eis. Prcd . 2. 4 — Die 
strassb. «Stadew, 13 Jh. u. f. S. Gassen- und 
Häusernamen, 419. — «Der mülstaden», bei 
vielen Dörfern, 18 Jh. u. f. — «Der hohe 
Staden», Uochfelden und einige benachbarte 
Orte. 1818 u. f. — «Der bachstaden» , Kiittols- 
heim, 1893. — «Als nun der Herr in dem 
Schifflin gesessen ist und die Schar hat vor 
im gehaben nfF dem Staden ston ...» Geiler, 
Post , 1, 82 •. — «Der Wind wiirft etwan 
die SehifF «n ein bdsen Staden». Id., Brös., 2, 
52'"»; Schiff der Pen.. 108«; Narr., 2J6 
Wir «künaent doch nit trckffen wol — den 
aladem de man lenden sol». Brant. Nseli., 104. 

— «Zum filad der wishcit jeder il» Ibid., lOG. 
106. — Hero fand Leander «todt am Staden 
dvse». Hnrner, Genehm , S, 1 l>. — «Qleieh 
wie das moor /um slwlen rennt ...» Id.. 
Yirg.. n, 1 ^. Ktc. Uli auch, bei Mumer, Ge- 
tiade. — Es lagen «vil körpel d«r Tiireken 
am Staden». Adelphus. Türk., E, 6 — «T)ie 
äcbwaben, die an den ttaden des Eyns kummen 
waren». Binirn.. Cäsar, 18*. 

Staffel. Stftpfel. Tritt, Stnfe, von .stapfen. 
8. dies Wort. — *atafel, basis». Herrad, 191. 

— cDas loek do der draehe la?. das waa 40 
staffeln dief>. Kön., 5is .jiic sieben staf- 
feln» die man zu Gott aufoteigeu soll. Nie. v. 
Bneel, 948. Eke. — «9 steinin Hafdm vor der 
tiircn uf die almende» irebant. 14*27. Almend- 
bnch. Etc. — «Arrant ist der rocht Stapfei 
zu der cristenen Volknmmenlieft». Geiler, 
Narr., 168 b. — Pie f^owöhnlirhe Form hei 
Geiler ist Staffel; Ev. mit üssl., 2<*7 ^, heisst 
ea MgtkTt «gang ir nach nnd trit in ir Fhms' 
tUtffelcn» — Predigten «von den XV Staffeln». 
Brös . 1. 10 n. f. — «Daknüten die drei berren 
uff die ataffien vor dem fronaltar». Brant, 
Bisch. Wilh.. 24^^. — «Die stafften ging sie 
auft zu stund». Murner. Virg., n, H «. — Salo- 
mon liess stellen «löwengötzen anif die staffeln 
seins kiuiitrstuls». Bui/. r. Neuer.. <>, 2 l'. — 
«Diu staff elender gebippschafftuud mogschafft». 
Zell, bb, 1 

SUUen, mit Stallimg versorgen. SckerZf 



1668. — «So der bischof körnet in die stat, 
so lol man eine roe $taüen in dem stadel höre» 

(stabulandi sunt), ics Stadtr. Gnin-I. 2, 78. 

ätallnng, Einstellung der Feindseligkeiten. 
Scherz, I5ö4. ^ Übereinkunft dass zwischen 
Bischof Johann von Strassbnrir niehrrrn 
oberelsässisohen Städten «ein staUunge sol sin 
unze zft S. Johannes tag . . .» 1868. Onrk. de 
Mulh , 254. 

Stalpen, eilen. — «Wenn ein surcker Mann 
sich in einen Krieg rilst der im nahe ist, so 
stalpet er, er eilt, er zittert nnd ergrimt». 
Geiler, Schiff der Pen., 121 b. 

Schmid, 506, hat das Wort im Sinn von 
«geschäftig, mühsam einhersehreiten». 

Stampenie, Stempenei. Scherz, 1568. Ben., 
2, 2, Ö66. Schmeller, 2, — «Doch sang 
er wol 7.e prise — Schanznne nnd spehe wise, 

— Kefloit und stampenie*. Gottfr. v. Str., !, 
84. — «Si vidette ir stampenie». Ibid., 1, 118. 

— «So einer ist, do er das gots wort niemer 
hört, nur eitel solich &tempenyen, von welichen 
er sich alles guts vorsieht, wie ists mügUch 
das er nit auch verfürt werde ?» Zell, t, 4 ». 

— «Wer meinstu der anders erdacht hat die 
vil stempeneyen, die gutzereyen. M-edcr allein 
die hungrigen prediger?» Ibid , S. 2 • — Sic 
werden «off eigne werck, nff jre geb^Hlin nnd 
nff aller band stempeney gewisen*. Ibid., 0, 1 ». 

— «... wie gut ea were, das man vil stempe- 
ney, apostütelerey nffrichte». Ibid., L. 1 — 
«Alle Sophisten, canonisten, mit aller niiinclu- 
sehen Umpam». Ibid, 8, 2b — «Warunib 
fbrdem sie erst andere stempeneyen, als die 
Ii i I pffer, beiehtgelt . . .» Brunfels. Zchndcn, 
0, H ». — «^l«ai|mif|reii und boppentheding, 
holdem, sohelten» der Dorfjrfaffen. Trfibei. 
Lob, a, .3 a. — In den Schulen Strassburp> 
«soll keinem kind gestattet werden, bücket 
uk lernen darin einfeh stempeney wider nnaen 
heiligen glauben». I5U. i>chulordnung, ras. 

Das Wort ^ampenie^ das in der dentschen 
LfteratoT anertt bei GottfHed von Strassborg 
erscheint (s oben), kommt von dem fran?.. 
. Estampie, provenzalisoh fiBtampida,itaUäniscb 
IStampiU; ea bedeutete eine Art Lied, ohne 
' Zwi if< I clierzhaften. M'itxigen Inhalts ; später 
: überhtlupt Scherz. Schwank, lächerliches Zeug. 
In diesem Sinn hranehen es die angefllhrten 
I strassb. reformatori ch' n Schriftsteller: äosser- 
! liehe, unuütee, abergläubische Gebriiache and 
I C&rimonien. In der Folge blieb nnr der Be« 
;^rift' Cärimonie an dem Worte hSniren; Stern- 
beneu machen heisst noch heute bei uns üm- 
I st&nde, Di£Benltäten maehen nm etwne absn- 
Iclinrn nder ZU ver\vei|^crn. 

Stampf, Stempel, Gepräge. — Die Münze 
I ckennet man bei dem stampf: Geiler, Pest., 
2. H8 a. — «Falsche Müntz . hat nit du 
Bild und den Stampf der Warbeit» Id., Süad. 
des M , 25 a. 

Stamph, Stumpf, mnsc, besonders tum 
Pressen de» i)h. Scherz, lä55, mortariom. — 
Wer wegziehen will, kann mitnehmen u. a. 
«einen stamph*. Gildwiller, 1394. BalschwilKr. 
I 141.S. Weisth., 4, 61. 49. — Das Garten huliu 
soll sein «das es von dem herdt uiF den 
. ttamfif gefliegea mfig, nnd von den uttttif 



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off die asen .... Dammerkirrh, ib Jh. Weisth . f 
4, 29. — Jedes Bauernhaus scheint seinen 
Olstampf gehabt zu liaben. — «Ein oleihus 
mit einem drisiainpf* . Strassb,, 14.H0. — «Zum 
tiamfth», strassb. Hausname« 13 Jh. U. f. — 
Personenname: Hittcr Wernher AKomph, mS; 
Heinrich Stamph, 1302. Klc 

Stand, Bude. — Ein Gaukler, «nCf dem 
marckt nimt er ein stand, — sin kunst ist 
paalt an linen töchen». Murnor. , 169. 

Stande, fem., Kufe. Vertrl. Strmid. — Der 
Klingler soll die Küche «versorgen mit holtze 
■id mit wataer in die «toiuiM». Qatl Ürdn., 
174. 

Standfostiglich, standhaft. — • Standfestig- 
tikh gelaub ieh das». Mnnior, 4 Ketzer, L, 
8«. 

Stank, rieruch. Scherz, 1567. — «Badestube 
zum ttattk», mit parfBmirten Bädern, i^trassb., 
1816. 

Stai)fpl S. Staffel 

Stapfen, treten, sohreitea. — «Wenn do 
mit dtoen Fassen der Selen . . . gost nnd 

filapfesi uff die Welt . . Woun aber du mit 
dinem Willen . . . dich kereat zu Qott . 
denn wtapfest dn nnd gost nfFan Gott». Geiler. 

Bil;; , 14H 1. 

Starckhalsig, halsstarrig. — «Ir starck- 
kMgen eigenwilligen Mensehen und anbe- 
schnitten in euren Hertzen und Oren». Act. 
7, öl. Geiler. Schiff der Pen , 40 •. 

8t«t« Status. Sehers, 1558. 1. Stand. 
«. . . er »ige in was states otter mlels i r 
weile». Nie. v. Lauf., ms. — Uu hast «den 
alter hSc^sten ttat nserwelt Uber alle orden». 
Peter v, Gengcnb. — «Aller geistlicher stot 
ist geaetaet of lesen nnd singen». Hugo v. 
Eli«ah. — «Der 8M der Oberkett». Geiler. 
Selenp., 137 h — t])n bist in einem isreist- 
lichen ütat». Id., Bilg., 40 «. — «Pfäfescher 
Stat». geistlicher Stand. Id.. Drefeek. Spiegel, 
CC, 2 ». — «Es sei seiner Person, Ä/af«"? oder 
Ambtcs halben*. Id . Seienp., 98 - «Die 
drit Fmebt ist. nit bei denen wonon die in 
hohen Stäten scint. wen du mairst dich gar 
kum enthalten du must in Sund fallen». Id.. 
3 Marien, 31 a. _ «Xim den andern 8tat fiir 
dich, die Ordenslüt, so sihstu wie ?nnt/. iler 
zerrissen ist ; sie seind grösser Buben und 
als gross als in weltlichem iSfat and in geist- 
lichem Stat». 1(1 , Emcis, 20 i>. Etc. — Jeder 
«frow sich in dem kleinen Stadt. — den im 
got Tor bescheret hat». Brant. Moretas. b, 6 

— «Dn nit findest einen $tat. — in dem e« 
jetz nit übel gat». Id , Nsch.. 85. — «Eeiicher 
$tat». Ibid., 64. — «Der narren stnt». Ibid., 
3. — «Der jH^rfr stodt». Ibid.. 78. — «Prie- 
»terlicher . . ., küngliclter stat» Murner. Bad, 
6, 1 «. — «.. . des adels stat». Id., Nb., 117. 

— «Geistlicher atat». Ibid., II". «Eeiicher 
$tat». Id . Ulensp., 98. — «Der keiserlicben 
$tatrechten ein ingang und wares fundam« iit>. 
Id., Titel. — «Der dich stat* Adelplius, 
Mörin, 64 b. — «Eeiicher stat». Zell, k, 8 b. 

— «Eeiicher 9tat (ist) ein verbitterter sku» 
Pauli. 188. 

2. Zustand. — «Wie er dem leyen noch 
tode MiolMlii and imo s«ito von «ime sW«, 



wie rar wol ... es sinre seien ercrinjr». 
IJek. Taul., 2. — «Da ein Mensch künt die 
Grösse Oots betraehten und seinen eilenden 
Stat in dem er was gcsin . . » Heiler, Ev. 
mit Ussl , 25 b. — «Wer lebt in eiiu sorg- 
lichen stat . .» Brant, Nsch . 47. - «Wer 
beschribt der ^elte stadt, - der musz wol 
sagen wie es gadt». Murner, Schelm., k, 7 

— «Sihc an meinen vcrachtliehen nidorn 
stat*. Nächtig . Psalter. 6(». 

■-«. Verhultniss. — Die Strassb. luden die 
Geissler in ihre Häuser, «eins Iftt 20, eins 12 
oder 10, jegeliches noch sinen staten». Glos., 
106. 

uf der Statt, uf SUtt. an der Statt, auf 
der Stelle. — Er «vcrwarff mir glich uff der 
statt - die müntz, die er mir geben hatt». 
Mürner, Nb , "251. - Den Schleier «nff der 
ßtatt der leuw zerrisz». Id., Geuchm., s. 1 b. 

— «Der prior hört das nff der sfaM». Id., 4 
Ketzer, .7, <i 'Do facht ers* wider an uff 
statt» Id , Genehm., I, 3 «. - «... flog sie 
r.nn wJllden an der titift* Id., Virg., H, 6 •». 
Etc. 

Stattehaft, Stuthuft, vermögend, wohl« 
habend, wohl begründet. Sehern, 156<>. — 

• Gesoliidie aber duz ich oiler min brndcr . . . 
so »tatteha/t wurde, (|a7. er 40" mark an eigen 
oder an erbe leite . . .* lÜHO. Als. dipl., 3, 

4^ — «Swel stathajt man durch sinen über- 
m&t de« bannes trinken niht wil, dem sol man 
heim senden». Münster. iaH9. Ibid., 8, 6(0. 

\ehiilicli, Tiirklicim, AVeisth.. 4 -'O». - «Bc- 
wcrct durch glaubliche gcschrifft nnd statt- 
hafte oTBEohen». Fries, 49 b. 

Stattlicher Tod. mors rivili««. — tWenn 
einem das Land oder ein Statt verbotten würt, 
das wfirt gesohetat . . ein ftattUcher 3W, 
da^ ist IT t rivilis». (Jciler. Post.. 9 41 ». 

StatziuiiitM-en, mit Reliquien handein. — 
Bettler «die mit heiligen ttaUtumierfn — und 
das Iii iltiiTii Tiiiiher fiereti». Murner, Nb., 89. 

Stat/.iuuierpr. bettelnder Münch .Ii r Re- 
liquien zeigt öder verkauft. — «Also seint 
die Stacionierer. die zeii; 'n der Heilgen Heil- 
lum, so es nit ist, vcrkuiiden grossen .Ablass». 
Geiler, Narr., löO — «... Statztonierer, die 
nienant kein kirch\\ ili verligen». Brnnt, Nsch., 
62. — «Die falsch hciltnm umher fierer, — 
bcttlcr und die ttalMonter«*». Hnmer, Nb., 68; 
Ulensp.. 43. 

Zarnke, 4(1^: Stationai tus, einer der in einer 
Buile. statio, auf offenem Harkt allerlei ge- 
rintre Waare fei! luit Pttrange. 6. .S62. Noch 
jetzt bedeutet in England das Wort staltotier 
einer der auf der Strasse mit Papier oder 
alten Bfi ehern handelt. 

Staub fr 11 S. Stau p/ei 

Stauhhaur. 8 Stouphot. 

Stauch. S. S(urli. 

Stauen, h i'/oMitr/t. 

Stauf. S. Stauf 

St<M ln'n, mit Lan/cn stechen beim Turnier, 
tnrniereii. Scherz. 156:^. — Den Rittern «was 
uol erloubet r.ti durnierende und /.6 stechende». 
Merswin. 9 Felsen. 37. — «. . . wir söllent 
ritterschaft suchen und steche» nnd dnrnieren». 
Nie. V. BM61, 80. - 1868 ward in Strassb. 



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— 888 - 



dem König von Cjpern «gros ere erbotten , Post., 2, 105 Selenp., 130 ^. — «Ob von 
mit stechen und anderm hofierende». Kön., I dem rosz »bstlgl jamaii — oder oAtlgt 

8&9. «Schiea«eo,t*«cA«n, brechen, tnrnieren». schwarlich, griff an, — den w<»r sin band an 
Gulil. Spil, 4. — «. . . als da ist UecJiCH, gtcgreiff leit, — desz dienstbarkeit win usz- 
epringon, spilcn, tantzen, als onser Adel in I gespreit». Brant, Facetaa, A, H «. — «Man 
dir Moss ihut». Geiler. Brös.. 1, G9 — «Du nsz dem Hegenreif sich ncrt». Td , Nsch., 77 
lindest ilenscheu die kein Frud liaben dauu (von Raubrittern). — «Sich von Stegreif er- 
... in Jagen, Stechen and Tbaraieren». Ibid.. | nären». Murner, Nb., B^; Schelm., e, 4 ». — 
2, 25 a. Etc. — «Wer japreii. stechen, schiessen «Da trat er mit dem rechten fusz in den steg- 
will, — der hat klein nutz und kosten viU. rnff . . und juit dcui linckeu fusz gieng er». 
Brant, Nsch., 74. ~ In der Fastnacht «ladt I'auli, 256. 

man zu dantz und stechen». Ibid., 112. — Stehelin. von Stahl. Scherz, 1552. — «Er 
«Buren, hantwcrck . . .. nemen sich ouch wcre durch ein stdteiin mure wol gevaren». 

Nie. V. Str.. IHn4. — «... rchte also ein 
stefielin herg» Taaler, 367 (62). — «Die burg- 
mur die was stelieliw. Altswert, 86. — Per- 



steehens an, der maneher doeh nit riten 

Jtan». Ibid., 112 

Stechmessig, zum Stechen gerüstet. Schmel- 
ler, 2, 724, ergrimmt, gehässig. — Sohn und sonennanie Dietrich Stehelin, 12ii0; Gant- 
Vater werden «zu offtermal umbs glauben ram und S(tfA«l/ifi, Brüder, Schmiede zu Strassb., 

12.o9. Etc. — Ritter Stehelin Houwemesser. 
IH08. — JiiDker Lucas Stehellin von Borsch, 



willen atechmessig*. Capito, Treger, B, 4 b. 

Stechross, Turnierpferd. — l3er Bann von 
Kembs geht «so tieff in den Bin als einer mit LS 18. — 



einem süchrou and einem ritepiesz in den Bin 
geriten und ^reiehea mm». i888. Borekb., 
143. 



eine stähtie stange». Brant, 
Nsch., 74. — Ich kann die Schelmen erkennen 
«durch ein gantzen stehelin barg*. .Murner. 
Schelm., a, 8 ». — «Jetz lügt man durch eia 
Steehzeug, Rüstung — An eiaem Fass (*in ' stehelm be^g^. Id., Nb., 25. — «Ein subtile 
Stiefel, am andern ein Bundschuh, «ist eini segen mit einem «{«^»n bogen, abzuschneiden 
steclyniagu anglich». Marner. Luüi. Narr., bti. die bein oder arm». Bransohw.. Chir., 19 b. — 
Steekaa, Stock, Stab. —'«Ale einer der) Ein wahnsinniger meint« «er bet «MUImi 
sich uff ein Stab oder ein Stecken leinet», füsz». Fries, b2^>. 

Geiler, Brös., 1, 2i — «8o wil ick der i Steinen, «leinigen. S. aacb VersUinen. — 
seeh8crley Steb oder SUdeen sagen die derlFaalas tebreibt: «b6 eiamn mole so bin iah 

'l'iifi I 1' tu Men^^chen dar stcU». Id., Ki\g., gesteinet». Nie. v. Basel. Eck. Taul., 66. — 
itö ». — Jiis war so vil Gedräng «das man die j »Steine dich selber^vor gotte in dir selber», 
lent matt . . . mit sieefem. * . Einiuseh lagen». | Tanler. 56 (11)- 

Rnuit, Bisch. Wilh., 96d, — «Der bischoffs ' Steingeboss, von hosaen, schlagen, klopfen ; 
stecken». Ibid., 258. — Der Hirt iGottj «ricrt.Ort wo man Steine zerklopft, zum Auibessern 
dich mit sim «todm an». Harner, Nb., 82. — I der Stra<«scn ? Schmelicr, 1, 996: SUMatü ^ 



*X)tii bisvhoff »stecken \r^g&'(\* Thid., 58 «IW lapidiciuu 
einem stecken riten». Ibid., 211. — iiexen | Orten. 12^ u. f. 



Aa dem t(t«Hi§Aom», aa 88 



meiaea si kdaaea «affgeialbtea stedtoifbren». 

Ibid., 148. — Sie warfen •stecken die da waren 



Stellen, Gestellen, Stallen. I. Mit eiaem 

stellen, mit ihm Itl- n l:ünuen, mit ihm .lus- 



gebrant — und vomen fewrig spitzen hant*. kommen. — «Wer mit im seibs nit steUen kan. 



Id., Virg., 0. 1 b. Ete. 

Steftzen, Steft, Stift, An "-•chmeller. 



— der mag mit niemaas fridea haa». Braut, 

Cato, a. 3 ij. — Eine hoffärtige Frau «die will 



8, 787. Heote SUftze, — «Silberne Steftzen an i uach allzit vomen dran, — das nieman mil 
den Ifentela». Geiler, Brds , 1, 95 b. _ «Diefir gsteUen kan». Id , Nsch., 88. 
nadcl oder stefft eines nestels (ward einem) 2. Xach etwas stellen, darnach trachten. — 
kind in das aag geschlagen». Brunschw., , «Der Feind ratet das ein Mensch nach Reioli* 
Cbir., 64 b. — «Ein gater mantel mit sUberia | tam tteBen soll». Geiler, HdU. Lea, d, 6 — 
gtefften*. Pauli, 21. «Will du aber vor reich werden und siennt 

ätegü, Stiege, Treppe. — «Die Stegen die nack Gut, off das da darnach möchtest dester- 
nf die tnrae gont». Olos., 184. — «Ussewendig ' base Almasea gebea . . .» Id., Br. mit üsaL, 
des türlins do ving an eine stegie nf/.Rg-onde». 85 Etc. - «Zu fridcn ü, stell l:r'v"- nit 
Nie. V. Basel, ms. i^tc. — Die Müller sollen , nach». Brant, Facetas. A, 2 — •Steilen noch 
die Kornsteke «abe den hfisern tragen, und | wisheft aaebt oad tag». Id., Nseli., 84. 
nit die .'fte(je herabe . . . werHon». 1452. Alte ^ tStellen znoht und eren nach». Ibid., 9. — 
Ordn., B. 13. — Einen «die Stege abwerffen». «Nach grosser Icanst stelt mancher tkor». 
Fries, 19 •. — «Da er heim kam, da bleib er Ibid., 109. — «Billioh ia kaalftiflr amat Mt, 



anten an der sterjcn ston». Pauli, 95. 



wer stätä nach schleck und fallen steU». 



Stei^ereif, Steigbügel. Scherz, 1564. — «Do , Ibid., 18. ~ «. . . do man nach hoohlart $taU, 
eakande ieh so schiere wider — Zft miaem j — noch rielttam . . .» Ibid.. 96. — Dar Wa^ 
ttegereife komon» Gnttfr. v. Str., 1, 40. — der Seligkeit ist schmal, «and stellen ^v. ni:; 
«. . . der knabc abevicl und in dem »tege- lül darnoch». Ibid., 49. — «Apollonius durch- 
rex^e gehing». Kda., 889. — «5 ^ nmb einea ' «och alle ort, — wo er y«a galartea safea 
alten stegereif». 1423. S. Thom. Fabr. — «Zum horf. — den stelt and zoch er täglich n ^rh .. 
itegereif», strassb. Uausname, 1328. — «Ir Ibid., 67. — «Zambry sins herren noch stait». 
eeren dea Stegreif dass ir mogea dornooh i Ibid., 67. — Wer selig starben will, der «iM 
deslar bass ia dea Sattel springen». Geiler, 1 aaeh erea aad ward bidar». Maraer, Nb., 888. 



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- 888 - 



— «. . . Lftgt» öwers heih gedenokt, — und ; 
iMfiiMli gott bftrmhertzigkeit». Id., Bad.,; 
C, 6 ». — «Nicinant soll noch ämpteru stellen 

— Hoch tu vü der eeren wellen». Id., 4 JiLeUer, i 
B, 8*. ! 

3 Mit audern Praposit , trachten. — «Kin 
wild begangensehafft der weit — ist, wie man . 
tUU jetz uff das gelt». Branfc, NieJi., 88. | 
«Tosend die in himmel stclleu. — farent dar- : 
för la der hellen*. Uurner, Geuohm., d, 1 b. i 

— Jetser spr»e1i : «nmi ist ea wor — das | 
mich die bös/A'. irht r i iTf n wdlen. — und nur I 
aach uff mein leben »Ullen». Id., 4 Ketzer, 
1 — ciBoUiiir sind ^ geoehe rot, 

— daruu wir billich Bit weat ilellM ...» 
id , Geaebin., g, 1 «. 

4. Stellen. — «Heoseh, waroff ist din hooh- 
hxi Mftalt . Brant, Varia ('arm., h, 6 

— «Er hat üich gegen iu genküt . . .> Mnrner, 
Virg.. h, 8 B. 

Stellig^ machen, stehn raachen, anhalten. 
S«her£. 1067. — Die Müller von Hagenau 
weigern sich zn raaton und siehen nach 
Strassb. ; der Mag^istrat von Hag', beprehrt an 
den von Stra^bb. «liab mau bie alhie steUig 
dete; also wurdent sü alle gevangen und in 
die tiirne peleit». 1409. Koii., Beil, 102ä. — 
'Dü verbot der bischuf des kores gulte • . . , 
and niabt sü steUig alse wit daz bistnm WM» j 
(belegte sie mit Arre.si) Olos., 188. 

SteUig werden, mit etwai» innehalten. — 
Die PriMter hatten beschlossen ciu-ii^tum /.u 
tödten, «und aber wurdent allein ateUuj des 
Volk:» halb, wenn sie forchtent Uftrur des 
Volks». Geiler, Poat., 8, 48 «. 

Stelze. S. StüUe. ' 

Stempenei. S. Stampenie. 

Stempeneiiflch, abergläubisch, trügerisch. 
~ «Man hat uns ein zeit lang das ra:iul uft- 
ycsperret durch das stempcnei/sch predigen». 
Zell, t, i 

Stenipfcl. 1. Miinzstempel. — «Stell du 
imuiiucu Jeu Stempfei din» frien Willens utY 
die Müntz des Lidens, und stracks aurucks 
ist Gott do niid schlecht utl ilon Stempfei din.s 
guten frieu Willens mit dem Hammei' »iner 
Gnoden, das din laden gnidin wnrd». Geiler, ! 

BÜg., K6 a. ] 
s?. Stössel des Mörsers. — <Die Muter zer- 
stosst den Senf, sie hat den Stempfei in der 
Hand und weltzet in darin umb». Id., Sohiff^ 
der Pen., 36 «. 

Stentpfen, stampfen, stempeln, prägen. 
Scherz, löti8. — Eis «sol ein jeglich gult- 
schmydt ein zeichenysen machen und das 
kinder die goldtschmydtineisterschaft in ein 
■tück Silber stempfen, uft daz man es kennen 
möge». lißS. Ouldschm. Zunft, 6. — «Ein ' 
Behemsch ist ein gute Müntz, ist t;ut Silber, 
aber der gemein Man kent sie snt; doramb 
so schlecht ein Statt ir Zeiehen dornfP, Ulm ' 
'jder .\ugspurg ; das Zeichen macht in iiit 
besser Silber weder er vor was, es ist aber 
si& Ziig^nuss das er gut ist; er ist geatempft, 
sprechen sie». (Jeiler, Post., 2, :i8 

Stendei, hohe, nach oben aich erweiternde 
Kufe, die man sowoht nnf dem Bfieken tragen ' 
•If nnf dm Boden tlellen lunn. YergL iStomfe. I 



— «Bttttan nnd. tUttdd und ander geschirrc 
der kübeler». 16 Jb. Alte Ordn., B. 13. — Bei 

einem Brand sollen die Küble r *2 lange 
biitten und H trageatendel zt dem füre füren». 
1495. Znnftx'erordn., 161. — «Bin Btendel mit 
kirscn». 15 Jh. Ibid — «Ein HeMi» mit 
obcsze». U Jh. Urk.. 2, 210. 

«Steadelworti». Brnneehw., Dist., 110*. 
Gersd. 94 K Orchis. KirsoW., 2, 126. 

Stenderling machen, bei Jemand stehn 
bleiben. - Maria ging eilig, «nit machet sie 
stenderling bei den München und Pfaffen, als 
unser Juogfrawen thund». Geiler, Post., 4, 
8 b. _ cEin StendtrUng hatten». Frank, 1, 
23 b. 

SUnderlingB helsst heute bei uns : stehend, 
im Stehn. 

{Stentener. Scherz, 1568. — «Ein zynnen 
stenlener mit wlntrübel». 1-199. luvcniur des 
Ladw. von Odratzh. Ben., 2, 2, 5i)l, und 
Schmeller, 2, 76«, erklürcn es durch Siellfass, 
Kufe. Man Mird aber schwerlich Trauben in 
einer zinnernen Kufe antliewahrt haben, sie 
wiiren bald verfault. Es handelt sich wohl 
eher um ein Haches, einer Hürde ahnliches 
Gestell, anf dem die Trauben nebeneinander 
gelegt waren. In Strassb. hat man nie Stend- 
ner für Stendel gesagt. 

Sterbet. Sterbet, Sterbent, grosies Ster* 
ben in Folge einer Pest. Scherz, I5rt8. — 
«Das grosse sterbotte* vuti 1äl9. Clos., 120. 
iv(in., ftftt. Bte, — Gott hat «dicke getrttwen... 
nut «Jossen sterbotten, mit ertbidemen, mit 
vil urluges». Nie. v. Lauf. (Jutte.sfr., 174. — 
«Die pestilenoie des gemeinen aterbolte»; Id., 
ms. — «Wen» die Juden Gott nit eertcn, so 
würd grosse Dürre, Thürung, Krieg und 
Sterbet kummeu». Geiler, Poet., 8, 66 b. — 
.I»io Propheten haben die Juden alhveefen 
gcuiben der Penitentz, wann aic Leiden 
hctten, es wer Krieg, Thüre, Sterbet, l'esti- 
lentz». Id., Enieis, nO *v — Die. Sünde bringt 
urt» *.m sterbet, iriibsial. licit/.deid. — ZU 
pestilentz» Lraiu, Epigr. Copie, 21ö. — «Der 
tod uder sterbent der pertilcntz». Ädelphus. 
Barb., tiu ij. 16 — «Der lufft ward ver- 
gifft und macht den sterbot». Ibid., 39 — 
tDie aller grusameste und schwerste kranck- 
heit, das du ist der gemein sterbent an den 
bülen, trüsen und blättern». Brunschw., Pest.. 
A, 2 ^. — «Wan der conict als ein pfowen- 
schwantz an dem liimcl erschinen ist, (es) 
dry ding bedütet, zum ersten grossen fürsten 
sterbot, zum andern dürung, zom dritten ge- 
mein sterbot». Ibid., 3 <*. 

iSterneuthiei*. — «Die Omeiss, Sternentier, 
ücwschrecken, Heslin, diso vier Thier sein 
weiser dann die weisesten uff Erden». Prov. 
30, 24— 2ä. Geiler, Emeis, 6 ^. 

Das in der Stelle Prov. 30, 28 von der 
Vulgata gcbrauohte Wort $Ui^ bezelehoet 
eine Art Eidechse ; der hebräische Ausdruck 
dagegen Spinne. Während in der Gemma 
Gemm. stellio nur erklärt wird durch «reptile 
similc lacertae, ein fleckig Mal», vereinigt 
Daaypodina zwei verschiedene Bedeutungen: 
«ein thier in Itaiia wie ein Ef^dee, item ein 
geeprencklete Brdapinnen». Qeiler, an tMla 



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— 840 — 



denkend, übersetzt einfoch SUmenVtier; ob 
er stell aber eine Spinne oder eine Eidechse 

darnnter gedacht liat, das weiss ich nicht; 
bis jetzt ist mir Stementkier sonst nicht vor- 
g:e1conimen. 

Stern^^ncker, Astroloj,' — «r»ie alcmgucker 
und warsagcr sagen, ein t&u hab mer Vorteils 
dann der ander». Zie^ler, ifieaenngt C, 8 

Stertz, Schwanz Scher/., 15ßM. — «Das 
seorpio . . . hiudennan stichet es mit dem 
ttertM*. Tanler, 64 (II). 

Stert zeii. so viel Mio strotzen. — € Werkst 
da mässig, dir stertzeU das Fleisch nit also». 
Geiler, Post, 78 i». 

Stetige, stätes, stets. — Man soll bereit 
halten Qefasse •itätigs voll wasscrs». Braut, 
Biseh. Wiih., 287. — Einer der Engel «die 
stetigfi vor pottcs ancfpsicht ston». Murner, 
Bad.. J, ö «. — «öie folget im da. aietigs nach». 
Id., Virg., n, 3 k. 

Stettolfiüe, Art Abgabe oder Zoll. — Dem 
Kloster (Mcnberg gehört cder vierte teil 
kwinges nnd bames und die stetteiösen z6 
Sennheim». 1.^. Weisth.. 4, 118. — Das bis 
jetzt im Unter-Elsass nicht nachgewiesene 
Wort war auch in der Schweis gebrancht: 
will der Bischof von Constanr «oder syn 
amptman au syncr stat das selb korii fueren 
gen Costentz. da so! er die stattlosy und allen 
zol irehcn». Neui^ilcli, Kanton Sohafhansen, 
15 Jh. Weisth., 1, 293. 

Stettii;. an der Stelle bleibend, nicht vor- 
wärts wollend, störrisch. - tEin stettig Ross, 
»olt man es zu Tod 8chla<;(Mi, %o gicng es 
nit ftr». Geiler, Narr., 116 ". — «Zu dem an- 
dern so macht das Perli sttttu^, das er weder 
hinter sich uuch für sicli mag, gleich wie ciu 
stettig Ross das nit von 8tat wil. Also die 
Sünd macht ein ^^lensclien stettig; in dem 
Weg Gotb Stil 6ton, iht liinder sich gangen». 
Id.. Bri)8., 2, 41 *>. — «Ein willig rosz wört 
stettig bald. — wann man das fuitcr im vor- 
hält», Brant. Nsch., 59. - Sic «dörfften sich 
ein wanck nit keren, — als wen sie stettig 
rösser weren». Murner, Geuchm , h, 8 ». — 
tAn einem felsen stettig ward — das förder 
teil (dee SehUfs) behafftct hart». Id., Virg., 0, 
8 b. — «. . , do widerkercn nit mag sin, — 
das si stettig miissent bliben». Id., Schelm., g, 
7 »> 

Stcab, Art Hand. — «... So hesta den 
tobigen Steuben mit dir lonffcn der all© Ding 

serbri ll-- lieiler, Bili:.. 141 

8teuliiu, ätöufiiu, dimin. von Stauf, Kelch. 
Vergl. Stmf. — «Er wetee was dir gnt Ist, 
und er büt dir das Steuflin ze trincken des 
Leidens». Ueiler, Emeis, 64 — «Mögent ir 
otteh den Kelch nnd das StSuiUn nsstrineken 
das ich usstrincken wiird»? Iif.. Pitst, 2, 41 ' 

btieh, masc, das Anstechen des Fasses zur 
Probe des Weins dnreh den Weinstieher. — 
«5 zft stich nnd undcrkouff . . . l J zft 
stithe nnd z& zolle» fdr Wein. 14^6 S. Thum. 
Fabr. 

Sticli S. Stig. 

Ötich ? Jii^erausdrack ? — «Wer stets Ismael 
will sin glich, — stan im eehwinbats und im 
tikk ...» Brant, Epigr., Copie, 9tt. 



Sticblinc, Art kleiner Fiseh. — Geiler, 
Poet., 8. 70*. B. die Stelle e r. JK^seft-HenCa 

zu Strassb. Stachele. 

Sticken, mit Stecken, Stützen, versehn, 
bes. bei Heben. — Man «eMdbtf die reben mit 

starken steckf^n> Tanler, 16 (4). — «Tagwen 
dün mitschnideude, mit stidhrnde, mit bindende, 
mit volbandende nnd mit andenn rebwerke». 
Sennheim. 1864. Weisth 4 118. — «4 knehte 
dage zt 14 ^ die do stickelent nnd znnetent*. 
148« S. Thom. Fabr. 

Stig. Stich, Stiegel, Stigelin. Fasssteig, 
schmaler Pfad. Scherz, 1572. 1573. — «^t^, 
pfat, semita». Henrad, 181. - Jigar «die die 
xcaltstige künden . .» «Ane $Hc verreit ich 
mich». Gottfr. v. Str. 1, 39. — Während des 
Banns der Weinlese «verschb^gt man die ttie^ 
grh die schmalen Pfade zwischen den Reb- 
ötucken. Eichhoffen, 15 Jh. Weisth., 1, 6S6. — 
Liegt ein grosser Stein im Weg, «vor demi 
man nitt hinüber mag kämmen, macht man 
ein fein stigehn darüber, oder ein pfidlin 
neben umbher» Zell, p, 9 •, 

Stige, Schweinstall. — 'Ja wenn man weisz 
das bubenleben, — man v\ iird euch nit ein 
sawstig geben». Murner. 4 Ketzer, H, 3 — 
Grobe Gäste nehmen daß Heste «und aehtent 
nit vor wem es lige, — als die süw in der 
stige». Id.. Schelm., e, 2 ». — «Was sollen sie 
in klöstern ligen, — wie die süw thun in der 
stigen 'i» Id., Luth. Narr, 48. 35. 110. 

8tllleni»H, Stille. — «Ein stiUmitM^ «in 
inreliche raste». Tanler, SSI (10). 

Stiltzer. S. Stidtser. 

Stimeln. S. Stümeln. 

Stimme!, Stimulus. - «S. Paulus schrybt 
(2 Cur. 12. 7): uff das nit die Griisse der 
Offenbarung mich erhübe in Übermut, so ist 
mir geben der Sti/mmet und das Stechen meina 
Flcisch.s». Geiler. Pat. Nost., m,6». 

Stinken. Scherz. 1574. Tauler u. Nie. v. 
Base! haben das Wort nur im heutigen Sinn. 

Stirnenstösser. Scherz, 1574. — «Cfinrad 
der stimenstösser mit den bösen ongen» wird 
aus Strassb. ausgewiesen. 1408. Ueiml. Bach, 
f» 136, — *Stirnenslösser, statzionlerer . . .» 
Murner, Nb , 62. 

Scherz, 1574 : <f. quod frontes unter laden« 
dum solerent collidere, capromm et arietwa 
instar». S. 1594 fuhrt er an «htirnstosseln 
wie ein bock», wobei citixt wird Kejrs., N. 
Sch. f> 928; ich finde die Worte aber weder 
in dem lat. noch in dem dentschen Text tler 
Fred. Geilers Uber Biant. In einem Gedicht 
«nr Vertheidigong dea Predigers M. Z^l, 
heisst es von einem der Getaner desselbfn : 
er «sieht wie ein stimetutösm- — liegt stets 
nff den stationelen». Rdhrieh, Hittbeil , 3, 100. 
.•^(?ion 140? Murde «Cfinrad der stirn * ans 
Strassb. ausgewiesen (s. oben), «umbo den be- 
sehfsse den er mit gilwcrk getriben als ein 
siintcnstnsser». Nach ^ichmeller. 3, 65^^ nnd 
Zarocke, 401 « iet stir eine Art von Unt im 
Feebten, so dass die 8iim$td$9er «tue Art 
herumziehender Fechter gewesen wären. Pa 
diese Leute mit den Statzionierem nnd Ueiltnm- 
verkänfem saeammengeelalU werden, meint 
GÖdeke, 118, es teion vielieiolKt «Belor, dla 



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— 341 — 



";ich vor die Stirn stossen». Die Erklärung 
Ton Scherz dürfte aber doch wohl die richtige 
Min ; man steht auf allen HolisohniUen Mäe- 

xier mit verbandencr Stirnc, die ein ähnlicliet» 
Spiel treiben, wie das das man Strebkatz 

laaato; a. B. die Tital-ianliaisnBir «Iw 

Geil'^r'^ über das Narr. 

Stiruig. gestirnt. — «. . . 6o lang der taw 
TOB dam Bümiffm flnnamaDt abher telt . , .» 
Brar-t Heiliprenleben, 1^6 

btirnlüs, frech, fr. e£frontö. — t. . . als 
«ia gtimlose onschamhaftige TrüUbübin and 
gemeine Frauw». Geiler. Christi. Kün., EE, 6 

Stöbern, vertreiben, versohenobeu. — « . . 
naht wie der weih da flenehat har, — die 
jangen httner gtöbret scer ...» Murner, Virg., 
S, ^ — «... so dine buner oder gensz 
etwan durch gettobn^ hinweg gaflogai waraa*. 
Id^ Instit., 27 b. 

Stock. 1. Baumstumpf. Scherz, lö7ö. — Er 
legte seinen Mantel <uf einen stock». Gottfr. 
T Str., 1, 41. — «Über stock und über stein». 
Ibid., I, 88. — Wer eiuüu «boum abhouwet, 
der sei dem forster 4 ^ legen uf (ii>n stock». 
Lohr. 15 .Ih. Weisth., 6, 491. — «\\ ( im der 
babex den boum von dem atock Imal . . .» 
Bizheim, 1fr Jh. Burckh., 2uö. — «Der walt 
dem man sprichet die atöcJce». 3Iüninii'nheim. 

— «Uf den eichin »lock». Biajiiiieini, 
18Mb — «Bi dam gabrantaa «loefc». OerBfe> 
heim. 1368. 

2. Opferstock — Clemeus V «lue;» siiM.ke 
machen in die kirchen . . . welre mensche 
gcb'^ -i in die stücke /ft der merfarte zR 
stüre, lier luohte am fritage eyger essen». 
KÖB., 681. — «l'cr stock», trnncus, in der 
Thomaskirche, sehr häufig. — «Die atock4 die 
du btuut uff dem hofe und ussewendig umb 
den hof»« ffir die Almosen der Besucher und 
der Vorübergehendan. Gutl Ordn , li2. 

3. Mnnzstook. — Sehiechtes Geld soll man 
«sft dam Hodta antwuttan». IJHtö. Kön«, Bail.. 
997. 

4. Cippas. Scherz, 1576. Saignears et vil- 
lages, luO. Überhaupt Gefilngniss. Ist dies in 
folgenden Stellen gemeint? ~ «Bistu wis. 
hüt dich vor mir (dem Schmeichler*, — wer 
mich dingt, der fart uu stock». Muniei-. S'olu liii.. 
c 1 a. — «Verdienst (du) noch zwölff growen 
rook, — so farsin dannaent an ein ttodt». Ibid , 
k, 4 b. — «Vil geoch vcrfareii an dein stock». 
Id , Nb., 36. — «Vil kind verfaren au dem 
stoeib». Id., Müle, B, 8 «. — Jadenfalla liaisst 
<an den Aodb fahren» ein telklaehtea Ende 
aehmen. 

6. Grand und Boden, ftbarh. bleibende 

Wohnan^r. Ycrg]. bei Ben., 2. 2, G.>4 : «Stock 
und Boden und Behaasung». Kurz, Hi^, weni- 
ger riehtig: BehUtaiea. — Sie «hon caaet 
weder stock noch hus, — das sie behülifan 
sich darusz». Murner, Lutlt .Narr, lOÜ. 

6. ? Als ülenspigel begraben ward, ge- 
schah es dass «der b«mrii schosz in das p^rab, 
daa Ulenspigel kumpt ufi die fusz zu ston in 
den «lodk». Mamer, Ulensp , 1»7. — Lappen- 
berp. 4.')7, erklärt es durch Sarg; diaaer ist 
aber kurz vorher Bouni genannt. 

Stttcken» Ia den Stoak legen (eippat). 



«Thfimen <:fncken, blocken». Zell, y, 1 ". — 
«Kerkern, stocken ...» Bruutf Anstoss, 11 K 

— Triibel, Loh, a, 8 h. 

Stollen, Fuss eines Tischs oder Stuhl?. -• 
«2 seil, fi ^ von trispitz zft macheu und atol- 
fett in die etOla im rafendal». 14&U. S. Thom. 
Fabr. 

Stoltxieron, sich stolz benehmen — «Nit 
gefallet euch selber, aUUsierH gegen aieman». 

Hohenlohe, C, 1 a. 

Stolzheit, ÜbermuLh. — «Do bescbach es 
daa ettewas kUnliohor stolzheit in dirre fkrowaa 
wart ufstoiuK>. Nie. v. Basel, 269. 

feitopfeu, Locher, iSpalten ausstopfen, flicken. 

— «b ^ cupario die tut, aft «toa/cN». 141B. 
S. Thon, Fabr. 

ätupiung, das Ausbessern, Flicken. Scherz, 
1677,Stopf«irerk. — Das £iiil<uitiiiu u zum Theil 
verwenden zu «der decher beider hiieerclop/' 
unge». 13ö8. üotteshans zum Wolf. 

Storger. Quaksalber. Schmelier, 8, 781. 
«Lccker^buLt•ll. die sich hie zu land annement 
stortjtr driacker.'^ xu machen». Fries, 1(>4 b. 

St()."*s 1. Sireit. Scherz, löTÖ. — «Wer 
aber, daz die »cliidolilte di heinon .<ttot hcttent. 
den süllent sü /.icheu au den oberman, der 
Bol daa schlichten». 1291. Als. dipl , 2, 4ü. — 
«. . . da? ^ri^ umb alle vintschaft. stosz und 
utiguubi, 6U wir gegen enander hattent . . . 
gütliche geslihtet siut . . » 1344. Ibid., 8, i7^. 

— Ein liittcr hatte mit einem andern «einfn 
grossen stos». Nie v. Bassel, 1 *Ü — «Älsse zö 
disen ziten atöase und missehellungen sint ...» 
I3ä9. Als. dii>l., 2, 28.'). — Entsteht Streit im 
Hof von Werenzhauscn, »die st4Mise und mis- 
hollung die mag man ziehen gen Spechbaoh 
iu den hof». 142Ü. Weisth., 4, 2. Etc. 

2. Im buchstäblichen Sinn — Die Kathsän« 
derung von 1349 «erging one schlega nnd oaa 
stossc». Clo8., 130. — Drei Ammeistcr wurden 
«umb ir missetot von der stat vcrwiset one 
sie>re und atosse, daa mangliehea amliilUelian 
holte». Kön., 18Ö. 

Stoeablr. von Bahre, Stosskarren. -- «Schlitt, 
k u 11. stoschtiren . . .» Hrant, Nsch., 2. 

Stösaig, uaeins, streitig. Scherz, 1578. — 
«Were e« das unser gesinde oder knechte 
niitenandcr $t(»ssi() \\niilent . . .» 1399. Als. 
dipL, 2, 3ü4. — Die Üomer «wurdent under 
einander »tössig und misBehellig». Kön., S2S. 
Etc. ^ «rUe winkcUr stössig undcreinander 
worent, und einer dis gloubte, und der ander 
ein anders». Winiclerprocess, t»V. — «Wer es 
das man atoasig wurde in dem I)uf, es wer 
wider den probst, mcyger oder ein huber 
wider den andern . . .» Werenahattsen, 1430. 
Weistli., 4, 2. —Ob ein probst /.c Alban 
oder ein vogt mit den hubern atimig wurden 
. . .• Obermiehelbaeh, 1467. Barekh., 176. Ete. 

«stozunge, offcnsio». Herrad, 17tf. 

Stonen. S. Stoutom. 

Stonf, Stouf. dimin. Stonflln, Kelch. Sehen;, 

1562. — *Stouf. calix». Herrad, 186. — «Zum 
stouf», strassb. Hausuame, 13Ujf. — Wenn die 
Förster daa Fohlen von Oberbergheim nach 
Mnrbach zurückbringen, jribt man inen «vier 
solen und iedemaa ein brot, ein stück fleisch 
und einen ttoitf winaa». 14 Jh. Weisth., 4, 



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13P. — *. . . 7,\vci nipflerii oinen stmff rots 
wiues*. lleUeral, 15 Jh. Ibid., 4, lUtf. — 
KV der Meirede verpfftndet den Johftnnitern 
u. a. «oin silborin stöuffel*. 144Ü. — «Das ist 
der Stauf darin ist Süsses und Bitters». Geiler, 
Nett., 1 1 b. 

Stniipfel, Stanhfell. Sclierz, lft79 1. Trag- 
hinimel. — «Die knöpfe an dem atoubfäle zh 
tresehelende und «ft molende». I41H. 8. Thom. 
Vahr. — 1449 wnrde Bisehof Ruprecht «in 
das niünster under eiro s^cm^/e^ gefiiret». Kön.. 
Beil., 106S. — «Ooeb vardent verordnet vier 
herren zum stoupfeü. so ferr (der Bischof) 
wolt under dem stoupfell ferr lassen infüren». 
Braut, Bieeh. Wilh.. tSO. — Der Johanniter- 
prior «trat usz. der kirchen sancti Johannis be- 
decket mit einem staubfdl». Adeiphos. Hhodis. 

2. Betthimmel. — «Ein spanbett mit atouh- 
feü*. 143Ji. Spit. Arch. Tcuuchbuch. P. 108 K 
^ «Zwen Btoupfelh. 1499. Lndw. v Odratzh. 

Stonphnr. i^^taubhaar, der erste Bartflaum. 

— «Von den sUntphoren», wie man die ab- 
Bclieren soll Tauler, dtsO (67), (n&mlich. <vie 
der anhebend»^ nioti'ichc von not raus abesche- 
ren alle grolien unrciiKMi lior der sünden»). 

— «Es was j» tzuiul das im das Staubhar nn- 
der der Nasen herfür stach». Qeiler, £v. mit 
üssl-, 62 h 

Dasypodins, und Göll, 110: «Lanugo, das 
erste Staubhaar im Bart». 

Stoawen, Stowen, Stowen, Stauen, weh- 
ren, abhalten. Scherz, lö7tt. — «... das er 
do doii Ititfti ftoiiwe nnd were . . .» Gull. 
Ordn , ib<. — «Kim jungen Kind . . ., dem 
Ingfestn nff ob es nn/imliche Wort rede oder 
schwer?, das «In im Hontest und tronwcst im». 
Geiler, Bro.s,. l, 70 — «Die du fürgicngent, 
die sehnawlen in an (den Blinden von Jeri- 
cho'. . ., sti'nctcn im das er solt srhwigpn». 
id., Post., 1, äö ^. — «Fieng ein Mensch nur 
ein wenig an sich mit Ausstreiben der Laster 
zu üben . . , so würd er sohen was im ge- 
brest . . .. und gewann mit im selber so vil 
zn stowen, zu meistern, das ev aller anderer 
Leut vergesse». Id., 7 Scheiden, H, ö — 
Die Schriftgelehrten sprachen zu Christo : 
«Meister, geschweig, stow oder überbolder 
deine Jünger». Luc. 19, .'{9. id., Post., 116 

— Es wurden «etliche kneoht verordnet, die 
den leuten stowen sollt ii». Braut, Bisch. Wilh.. 
2o4. — «Wan sie dir uit künnen »tauwen, — 
■0 habent sie dir vil me getranwen» fgedroht). 
Murncr, Luth. Narr. 8. 'M. — Man ]i;it «L.-^ri's- 
ser miig und arbeit inen zu gtautcen und 
veren .... dann sie zn reitzen oder ermanen». 
Ringm., Cäsar. IIH a. 

Das noch übliche Verbum stauen wird nicht 
mehr in diesem Sinn ^braucht 

stiiwer. Wehr, r Geiler, Narr., 30 b. S 
die Stelle s. v. Unfur. 

Strack, irerade. anfgeriehtet. - Der Itenscb 
«mit sinictrm angcsicht - gen himmel zu 
sim Ursprung sieht». Braut, Thesm , a, ;i ^. 

Strttflleb, strafbar, voi strafen. — «Wer 
ein strafet, das im hiist, — und drrsclb nit 
sträflich ist, - der tut, als ob er hüucr spickt 

— die von megra sind erttiokt». Unrner, Nb., 



21 f). — «Warinn ich aber streßich wer. — 
sol mir keins mensoben straf sin schwer». 
Ibid., MO. 

Strafmig, Bestrafung. — «On sttt^fung 
selten jemans lert». Braut, Nsob., 9. 
Strai, FfbO. Soben, 1680. — «Die fiaiive 

strale». Gottfr. v. Str., I, 70. - «Die ^lin 
»traten des vigendes». Tauler, 466 (81). — 
«Wir lesen das got zft einer seit die weit 

wolt lassen zergan, un i ^mU die geschosRon 
haben mit drey ^rotot». Guld. äpil., 77. — «Ob 
einer gesebossen wir mit einem pfei! oder 

stral . . .» Brunschw., Chir, 10 

Stram, Striem, dinim. Strämelin, Strabl. 
Sehers, 1680. » «So ging oneb von der son- 
nen — Ein kleines strdtneliu». Gottfr. v. Str , 
1, 241. — «. . . do werdent gar heitere 
streme usblickende». Nie. v. Basel, ms. — Atoif 
oiiipr Kirchi^nfriliTif^ • -citi tirn^tbild mit wol- 
ckcn und strnnen und pUmen». 1477. Cod. 
dipl. S Thom. — «Der 9nt SomHOutram 
ist . . .» Geiler, Bilg , 11 — »Als ob er sähe 
die Strömen der Sonnen on Zal, gleich als ob 
es nor einer wftre». Id., SehilFder Pen., 114 «. 
— «Wann einer wil etwas srhri:, *f> ^ <»I1 '!*^ni 
selben Ding das er sehen wü iStnemen gon 
bis in sein Aug». Id., Emeis, 56 *». — Sihst 
du wittT liinin, und streckest die Stry- 
mert diner Gesicht uff .sanctuni Johannem . . .» 
Id., Po.st., 4, 4 *. — «Da sah Florentius einen 
Sotinenstriem durch die Fenster Iiincinscheinen 
mitten in den Sal, do warf er den Mantel uff 
den Soiuiefuiriem: Id., Ev. mit Ussl., 215 I». 
Etc. — «. . . als wann gel wolcken ändern 
sich — von der sonnen strdmen . . .» Mur- 
ner, Virg., c, 4 — Latinns «het umb seine 
schlaffe blosz — zwölff streime (radii) die da 
gliizten fein». Ibid , o. 8 ». — «Die süssen 
lustigen stretnen der sonne». Adeipbns, Fie., 
155 «. — «Glicher weisz als der strcnn von 
der sonnen ... nit mag gescheiden werdi^n . . > 
Id , Mörin, a h. ^ Man soll den Harn nicht 

i beschauen «an eim ort, da streimen oder 
glantz der sonncu gegen dir gang^en». Fries, 

|64 a. 

Strani^. langes, schmales Feldstück Strenge, 
parallel nebeneinander liegende derartige 
Äcker. Scherz, 15H1. — «Ein ntrang uff das 
I crütf.e». Semersheim, I30H. — «Zwene strenge. 
I machen t ein acker*. Griesbach, 1844; «Ew en 
lacker, sint siben strenge*. Ibid. — «Vier 
\8trenget d&nt nun acker». Miinershoim. 1418 
lEtc. — «An den strengen*, sehr hüulig, 16 
Jh. u. f — «In den kurtzea — , den Imngin 
^rengen». Oft, l3 Jh. u. f. 

Strnt, Strot, lat. Stratum, Bett. Scherz, 
1Ö81. — «So du noch der metten in disOB 
Stroit stigest. so gesegen dich alsus ...» 
Geb. 16. Jh. ~ «Was seinem Leib anmutig 
ist, als Mcich Bett, Kässin oder Stret . . .» 
Geiler, Selenp.. 89 b. _ «ich hab . . . durch 
die gantxe Naebt mein StnU geweseben mit 
meinen Trebern». Id., Banm der Sei., B9 >. 
Etc. 

StranchntelD. 8. 8trwSui«in, 

Stn'bkatz. — «Es /.iicht die strühJcatz man- 
cher man, — der doch das mer teil noch 
niiM Inn». Brant, Niob», \m, f», K, 8 >. Die 



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— d43 — 



Original- Ausgabe uml Zarnckc. fi3, haben 
EfääkmlB. Zar&oke, 404, sagt richtig dies sei 
«In Bnrelcf^liler und die Erinlroiifr Sehen. 
822, iJalii 1- nnhaltbar. Nach Frisch, 2, 344. 

die StrdikaU ein Kindorspioli wo ein 
*nieil m einem Beife irieht. der »ndre snrBek- 
liält. ilöglich dass es bri Kindern so war, bei 
SrwftcluieDeii war e« anders, (iödeke, 117, der 
■oeh andere Stellen anfHIiTt, beedirelbt es 
• es wurden die Köpfe der Streitenden mit 
einem Tueli zasaronencebanden, und eins 
hatte das andre mit dem Naeken wegzuziehen». 
So ist das Spiel auf dem Titelbild de« Pam- 
^ets, cdie Intherisoh StrebkcUs* (s. 1. n. a., 
¥), dargestellt« nur sieht man hier ein Seil 
statt eines Tn hs. Gödcke h. ' dieses Bild 
nicht angeführt In der TitelborUUrü der «Tbeo- 
lofrla denteoh». Str., Knoblonoh, 1619, 4», sieht 
man zwei Mluii:i < '-i i' i liclier Stellnug. S. 
sach das Titelbild von Murners Narrenbe- 
sdhrSnng, lftl9. — Der Sinn der Verse 
Brants ist: der Mrum vehrt sich, muss aber 
meist der Fran nachgeben. — ä. noch Katzen» 
stteM^ Beneek», 9, 680. 

Bei Binrrmfinn bedeutet Strebkatze, oder b|(>> 
Katte^ eine Kriegsmaschine: «Sohantzgräben, 
beatien, bolwefek, b8ek, sMMaffs» . . .» «Hfln, 
leitem und sträbkatzen». Casar, H ». 6:^ 

Streckeling, Sehers, 1588. — «Zwene strec- 
hding sleiger. die sü selber geepnnnen». 1446. 
S. Thom. Arch. 

Streiehstein, Probierstein. — Pas Evan- 
geUnm lat «ein gevIsse regel nnd Hreiehatein 
. . . Txx erkennen, wer von der rechten kirehen 
sei oder nit>. Zell, Y, 4 

^reisslich, von 9treus»en fs. unten), zum 
Kampf frerii-tct'^ jrrimraig? — «Der Wcdf 
legt sich streUil%ah gegen dem Hablin». Gei- 
ler. Has im Pf., A, 6 b. 

Strcl. Knmra. — «6 pfenning nmb ein sireU. 
Goar. V. Uankr., v. 466. — «Kleine strck, 
heissent griiTeling». 16 Jh. Kanfh. Ordn. - 
«8« kommet den der strti der contzentzien 
, . und so der Mirel enger ist, so er me 
abenimmet die nnreinikeit*. Heinr. v. Offenb. 

— «Oleich als ein Mensch der den Grind 
hat^ der förcht nnd hasset den Strel». Geiler, 
Has im Pf , D, 5 a ; Narr., 211 » ; Brös., 1, 92 «. 

— «Ein jeder Iftg . . . das im nit blib der 
narren strül». Brant. Nach., 114. — Man brachte 
«einen helffenbeinen sfrsi, darmit streit der 
bischoff von Chur den neuwen hischoff». LI.. 
Bisch. Wilh., 256. — Die Zöpfe so tlechien, 
«daB Bit ein leder strel kiint seUeehten». 
Mmieir, Nb.. 229. — Manche. Prcdifr^r «sapent 
TÜ, wie got sie gut, — wie er den lueuschen 
früntlieh tnt — groea barmhertzigkeit nnd 
gnad. — Der strel nnn oben über gat. — 
Wo bleibt dann gottü gcrechiigktiit ?» Ibid., 
146. — «Mit einem helfenbeinen strele . . . 
das houpt strelen». Adelphus, Fic, 140 «. 

Streleii, kämmen. — Ritter Reimboldt von 
Bfitenheim, genannt «der gestrelte Reimbolt» 
!344. — Thr Tfaar «was geatrelt». Altswert. 
24. -- Die Kinder «so men den quehet und 
itr^et, wcles den ein unrein houbet hett, daz, 
wcinef und schrigct». Heinr. v. Offenb. — 
«Also Lkut die Mater dem Kind, so sie im 



streit nnd es weint; sie zeigt im die Lüs und 
spricht : lossestu sie nit horabthun so tragen 
ne dieh in den Wald; und als« macht sie das 

es sich lidet ^'edultifrlich ». Geiler. Bilg'., 68 *. 

— tSträ dein Har mit des Strels Zen der la* 
teren Belebt». Id., Arb. hnm , 86 ». -> «Es 

streflich du einer sie!) zwint^t und tn'ni^t 
seine Eed hübsch ze setzen mit geitrtUen zier- 
liehen ansgestriebenen feinen Worten». Id.. 
Sünd d. M., öö Ktc. - Brant. Bisch Wilh., 
2Ö6 (8. oben, s v. Strel.) — «Zung, band nnd 
grint man Im (dem Nieanor) oftsfnftt» (ab* 
haut\ Id., Nsch., 16. — •Strelst du im schon 
oben ab, — und lo|^t nit, was er drunden 
hab . . .» Mnmer. Nb.. 146. — «Nit ttrH, nit 
zwag, nit rieht din har». Id.. Genehm., u, 1 

— «Das ist ein grosser drost virwar, — das 
er (Gott) so striut nnser har — nnd naeh 
einander alles zalt, — das im darvon nit eins 
entpfalt*. Id., Bad., G, 3 «. — Sie •streleten 
in (den Pferden) den hals, — mit langem har 

bef1'"r1:nt als». Id.. ^'ir;: n, h b. EtC, — «DaS 

houpt reiben und ofüi streien». Fries, 107 l».— 
Eine Fran hat ihrem Mann «nie das har ^ 

streh». Pauli. 9ö. 

8treuH9en, StrQssen. sträuben. ^ «. . . 
Das tnnd oneh seine (des Teafels> Jfinger . . 

die sich ^^ il^^r alle Erberkeit streu^se)i* . Gei- 
ler, Selenp., 40 b. — «Ein Igel lasst t»ich nit 
anrüren. er Hriksset sein Bürsten». Id.. Ev. mit 
Ussl., 91 tt. — «Das Gemüt ist gut, aber der 
Leib, die Sinlicheit die strusiet sich». Id, 
Brüs.. 2, 66 !>. Etc. — Sobald derTenfel «kumpt 
mit seiner anfechtung, so striisnen wir nns 
wider got». Pauli, 258. — Die Gallier «die 
sich wider das römische Tolek «fniswlMt». 
Riogm , Tiisar, 125 b. Etc. 

Stricken. Scherz, 1{>84. 1. Flechten. — 
«, . . seile iiricken die men bruchet z6 der 
magesoternen». 1996. Bist, de S. Thom.. H9b. 

2. Binden. — Christus, als er den Jüngern 
die Fiisse wusch, *»tndeleU ein wis tfteh nmb 
sich». K. Merswin. ras. 

Striemen, strahlen. — «Der götlich Glast 
striemet von dem Angesicht seiner Mcnscheit». 
Geiler. Ev. mit Ussl., I8ö « ; Selenp, 172». 

Strifeleht. Striifecht, Gentrifleit. gestreift, 
bunt. S. auch Oestrtjett. — tStrifOflU tfteh». 
1401. 'riielier/unft 'd\ h. _ «Zwo sergen zum 
h. grab, ein strtfeleht». S. Hclcncnkirche, 14.Ö1. 
Spit. Arch. — Nur Layen, und zuiii;il vorneh- 
mere, tragen gestreifte Kleider; das Wort ist 
daher syuunym mit vornehm : Mancher «dunckt 
sich striffecht und gcicrt, — so er die bfieher 
hat umbkert». Brnnl. Nsch., 57. — «Der ge- 
slriflet Ici». Muruer, Mb., Irtl. — *Gestriflet 
sein». Id., Müle, A, 8 (sieh einbilden vor^ 
nehm zu sein). 

Stroluntze. — Jungfrauen »uilen «Jhesum 
nüt verkiesea abo trege stroiwilsMi». Verse. 
Briefb. 

Stron, gen Strowes, .Stroh. Scherz. 1585. 

— Ein abgehender Lehner soll «da/, ntrou 
und getünge» auf dem Hofe lassen. 1^91. Bez. 
Str. Areh. — «Recht als das stro ist onibc 
kornes willen ...» Tanlcr, 5(1) (var. strou). 

— Er lag «nuwent uffe stroutce*. Nie. v. Ba- 
sel, 168. — Zu S. Lukart soll man geben 



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«frisches strotoes genfl^ den pferdon (des [ 
Herrn) bitz uii den buch». 1354. Wcisüi., 4, 
2b. Etc. — «Ein kuniglich bilde usscr gtroutoe». 
Glos.. 54. Etc. — «Ein bürncnder strowestoisch». 
Kön., 65^. — «Rccepi uinb gtrouVz sch. 4.^» 
I8U6. S. Thom. Fabr. — «Eine schüre vol 
strotoes». Metzerftl, lö Jh. Wcisth., 4, Ji^9. 
Etc. — «Du wilt für löschen mit druckem 
strou». Fred. Ingolts. 

Stronwen. Streuen, zu Boden werfen, zer- 
stören. — DasB die Feinde «Jerusalem z& der 
orde atröwent». KIs I'rod., ü, ü. 

Sti'Ottwiii. Ströwen, Stroen, von Stroh. 

— «. . . reht rIr ein gtrouwin man softe 
striten mit einic fdrin ritter» Nie. v. Str., 
271. — «Gerechtikeit was bi den barea, — 
do sie flooh nsc den stett nnd maren. - wolt 
sie in slrüwen liiittlin sin>. Brant. Nsch., 79. 

Der füret off eim strowen dach, — der uft 
der weit rfim setst sin sach». Ibid., 87. - 
«Frow Venus mit <loin ströictn ur.s». IbiJ., 15. 

Wer •Hroen hüser zündet au . .* Morner. 
Nb., 148. — «Ein Htroat bart flechten*. Td . 
Schelm, a, 8 b; Nb., A'^ (Einen grub /.u über- 
listen suchen). — «Ein atröuxn Argnmonl . . » 
«Hit Hrowen spiessen feehten» Zell, a« 8 ^. 
f. 2''. — «Da-s die epistcl, so man hcisst S 
Jacobs, strowen geheissen wirt . . ist nii 
new». Ibid., M. 2 : 

StrnUe, Art Gebäck. — «Gatrcifron. pfcflFer. 
fladen, ttruben , . * Cour. v. Daukr., v. 541. 
-~ «. . . ^rtArn in der pfannen baehen*. 
Mumer, nrnchm., t, 1 » ; Lnth. Narr. 87 öö 

— «Sie buchen struben und kuchlin». Pauli, 96. 
Strilblch. Gestrüpp. — •Strubedtadi^ rnbus> 

Tierrad. ibd. — «Zwene aeker mit ttriMehe». 
Lipsheim. 14 Jh. 

3triieli. Stranoh, nach Ben., 2, S, 70i, ein 
seltenes Wort. — «An dem cfniefte*. West> 
hoffen, U4b. 

Strnclien, straucheln; sieh an etwas Stessen, 
ärgern ; fallen. Scherz, löSti. — Eine Mutter 
laast ihr Kind «nit struchen* Nie v. Str , 27u. 

— «Etliche Pferd die fallen, andere die fallet: 
nit, sie struvhcD*. (M'iti r. Narr.. 79 K - «Das 
hab ich duruuib guihuii liff das ir üch nii 
BoUent ergern. Stessen oder »trudien ; das ist 
proprio scaudali/.ari». Id.. Post 2 ' . Ktc 

— Da ein vicrfüssiges Thier fallen kiuin. so 
it»t t > «nit wunder das ein zwcificsz strucM». 
Braiii, Thcsni., b, 1 «. — Die ftricchcn, statt 
ihre Freiheit zu veiihcidii^'cii. haben auf 
fremde Hülfe gewartet, «des hat sie g^ott ge« 
Is-v. n struchrn». Id., Frrth Tafel. 309. — 
TninkcubuUlc »atruchtn von licr wand zu 
wand». Muriicr, Schelm , i, 3 — Die räpsiin 
Johanna sagt: «iclt hab vernunfft allzit ge- 
bruciiL, — bisz ich über den gouche strucht*. 
Id.. Gcuchm.. o, .i «. — «. . Habent acht. 

— das ir allzeit die .strasz bciracht. — das 
ir nit struchent neben ab». Id., Bad., k, A ^. 

— «8oin rosz fing zu Sträuchen an». Id., Virg.. 
p, 0 0. — «Wan er recht schweren wil, so 
slrucht er nit». Pauli. 2b.i. — «Ich vernim es 
nit recht und ich straudi in mir selber». 
Ziegler. Büchlin. ]), H «. 

:Struchäteiu, StruclmtiMik, Stein des An- 
atossens, Ärgeraiss^HindemiiB.— «Soandalnm, 



ein Struchstein». Geiler, Post. H. 25 Ij. — «Der 
gekreuzigte Christus, den Heiden ein Thorheit 
und den Juden ein StruchtUin». Id.. Pred. u. 
L, 142". — «Scandalnm heisst ein Strauch- 
strin oder Strauthstock, als da man einem 
Erbsen uff die Siiet: legt darüber man gaockelo 
und fallen sol». Id., Sünd. des M.. 62 Etc. 

— «Ein struchsUin und ein hindemisz vor 
gott». Ziegler, Register, a, 2 t>. — «Das sie 
ein letzung oder ein itraitdutein darlege». 
Adelphus, Barb.. 18*. — «Entiiehen duea 
strauchnteiuen». Blindcnf., A, '6 ». 

Strudel, unüberlegte Hast. Soberr., löS6. 

— Die KarthKnser «haben besonder Standen, 
in denen sie lieimlich und un Strudel leiblioke 
Werk üben*. Geiler, Eschengr., d, 1 b. 

Stnimpf. Stumpf. Schere, 1668. — Kaiser 
Luih\ig, auf einer JagJ, «viel abe dem pfstde 
in ein strumpf^ das er starb*. Glos , 7U. — 
Einer stach einen «mit eime spere, das es 
brach und der slntmpf in ime bleip». Kön., 
;:94. — Ein iiitter hieb sich zur Buftse einen 
Fuss ab und entschlief; sein Kneeht «leite 
den fftsz zft dem strumpfe». Eis. Pred., 1, 81. 

— •. . . Als da einer ein Bart schiert, dem 
mag der Seherer die Strümp/ nit hemaasoheren, 
die Strümpßin bleiben darin» (Wurzeln), 
(icilcr. £v. mit Ussl., 87 — «Verbrannte 
man den ganteen SehwartKwald nif jiien (den 
Lutherischen) . . rs w ird nit hclffen. 
werden usz den atrümftjjen andre wachsen». 
Zell, y, 4 ■. - Naeh den Gegnern wftrea die 
cvangeli.schen Theologen «eitel ttrtimpß nnd 
blöcher». Butzer, Treger, B, 4 

StrQiid? leh habe zu viel geaehwatat. 
«bett ich ein nidrrlendschen stründt — dor- 
für gehabt in mioem mnndt, — ich hett sein 
warlieh hass genosiea». Hamer, Sehdm,* 

i, 4 a. 

Strüssen. 6. Streimm, 

StrOiisang. Subst von ^trmitten, alrfisem. 

— (lute Zucht erfordert dass man rede «un 
Bewegung und on Strüituim der Augbrauwea». 
Geiler, Narr., 37 » 

Strüt, fem. u. neutr.. Wald. GebQseh. .Scherz, 
1587. — «Bi der atrut», an mehrern Orten, 
128<i u. f. - *Widen»trut>. Ottrott, 1059. — 
tGeroltesstrüt». Borsch. 1134. — «Dm Hflfd* 
$trut». Obcrehnheim, 1348. 

Der Gute soll sich nicht zu einem Bösen 
gesellt n. «sie fügen nit wol in ein »trit». 
Braut) Moretus. b, 2 Wald, Gebüsch, kann 
hier nicht der Sinn sein. Der tat. Text hat 
nichts der Art. der deutsche ist llmschreibunc 
Strüt ist wohl Dmekfohler für StM, Oestüte. 
S. dieses Wort. 

Stnch. masc , Kopftuch der Fraaen. Scherz, 
1662. Vergl. Hüllr. — Jede Mederin «.«otl 
nemcn ein stauch voll bews, und wer es da» 
zu gönttig igeieigj wnr, dM der $UmA 
brefbe. so soll es dem mnver bessern». 
Wihr bei Hurburg, 148 '. Weihih., 4, 212. 

Stflekeleelit, zerstfiekt. xerrlssen, '■^ «Der 

Mantel dinrr Lirl) ist atücMccht^ Stttrenat 
und zerzogen». Geiler, ßilg.i 4.i ». 

Stttd. Sekerc, 15BB. — ÜbeiflUt ein Gewit» 
ter dieFröhner, so sollen ilo «in doahofgon 



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btnt reinen, Stüde boren, ein«& Btel misten . . .> 

? i!t;iieim, 1854. Weisth , 4, 118. 

Stnien, auf einen Stuhl setzen. — «S. Peters 
dif ik er gestult'l wart», Petri Stuhlfeier. Nie. 
V. B»!.el, 332. — Ein Fürst fr'X^t eine Äbtissin 
«wie rii bie gestUUer und cliurl'raweu het». 
fuU, 5ö. Gntieh ist ohne Zweifel Ar ffumt, 
rü einem Chorstuhl berechiitrt. 

Stnikirche, Chor, wo die StüJile der Cano- 
nici. — «Die syben «eit in der kirchen spre- 
clieu oder sing^en. ^ie das in der «tötttrdbm 
geschieht > Zell, aa, 2 ^. 

Stallachen. .Stuhldecke. — «Niemants leit 
im (Christo) siden Kiissin dar oder röstet 
Stulladten off und soliehe Ding, als man un- 
fern Fürsten thun mu8S>. Geiler, Post , 70 ». 

Stnlse, 8telt£e, Krüko. Scherz. 1590. — 
•Wann der herr den dinghof besitzen will, 
»0 Boll er des tages erwarten also lang, unz 
dM einer uf einer stutzen von Westhusen gen 
Optbvsen kernen mag». Osthausen, lö Jh. 
Weist h. 1, 710. — «Wer ist der der sich 
frowet der stdttm and des hültzin beins, so 
er nit me denn ein bein bat?» Quid. Spil, ß6. 

Stiller. Stutzer, Einer der auf Kriiken 
gebt. — «Zorn «lAÜer*, strassb. Hansname, 
1878. — Mancher *wm tot eeiten ein sprin- 
jrer, ist yetzund ein stiltzer*. Fries, 26 

Stiiaeln, Stimeln. 1. Verstümmeln. — Er 
war tgt^murndt an henden und ffiszen». Glos., 

2. ^en Baum bis zum Gipfel seiner Äste 
bennben« einen Baum zwrSekBehneiden. — 
- 'Ir bijunie stinin Unt sü». CloB.,74. -- «Ist, 
das einer einen boum fallet oder darauf stei- 

Set und ilm 'elMilei. wird er darbei begfriffen, 
en frevel soll er bessern» Balbronn, iö Jh. 
Weisth., 5, 402. — «Wenn man (die Wildiänge) 
«etit in einen Oerteo und nie jMmJM und ab- 
(lawet ubneu . . .» Geiler, 8&nd. dea M., 68 ^ ; 
3 Marien, Iii ^. 

8tanini«n. Tertfianiinen ~ «Wan anletst 
*ier mnnd wil «Imniimm . . .» Kttmer, Bad., n, 
4». 

Stonunend, etninin. Sebmeller, 2, 768. — 

«Schlaflfende nn l Hummende prediper». Z« !' 
y, ö «. — •ütummtndehMU^ mögen nit billcu». 
Betser, Weira., t ) *• — Man soll die Layeu 
nicht belehren -wollen «mit $tumi)'irn'h^n blö- 
cbem, steinen and gemeldcn ...» «Die stum- 
«OKfcn ueneekeabUder». Id., Never., 0, 4 *>. 
3 », 

Stümper, Geizhals. — Geiler, £meis, 38 ». 
S. die Stelle bei Schmarotzer. S. aneb Aflmp/^r. 

Stümperei, stümperhaftes, armes Wesen. 
~ Die Scholastiker haben dahin gewirkt dass 
die Kirche «nit in die vorige stikmpeny der 
»postelischen kirchen widerumbkummen müsse 
.» «Ob es schon nit gantz eben zugieng 
ia soUclicar einfeltigkeit, armal, Mmperey, wie 
»ie es nennen, wie zum anbng». Zell, p, 8 «. 

Stnmpb, Stumpf. Baumstumpf, Stoppel, 
(las iibripcfebliebene untere Ende einer Kerze. 
Heuiß Stümpel. — Findet der Förster von 
Boisheim einen der Kohlen brennt Ton grü- 
nem Holz, «den ph'^Ti.det er vor ein phunt ; 
ist das er der phenmnge nüt raac ban, so sol 



I er ime die hant nt dem stumphe abeslahen». 
' \:Vji). Wei&th., 1, 66(; — Der Bann von Wie- 
I dcnsohlen «vuhet an an dem rüstinen stuviphe». 
1 1364. Ibid.. 4, 109. — Wer eichen Hol/, haut, 
' «der sol es bessern von dem stumphe achten 
halben Schilling». Lutterbach, lö Jh. Ibid., 4, 
j lOG Geiler, Ev. mit Ussl . 209 b. S. die Stelle 
bei Schändet, — «Ein frafr, "^'c offt einer s^in 
bart geschoren hab. Antwurt, ein mal, das 
ist zu dem ersten mal, da was der bart, hier- 
nach seind es als stümpff». Räthselb , c, 2 «. 

— «Der meder mag ufif sein «tümp^hoffieren». 
i Ibid., d, 1 8. 

Stumpfe, Stumpfheit. — «Hebetudo mcntis. 
I Stumpfe des Gemüts». Geiler, Sünd. des M., 8 b. 

Stnmpfelingen, StUmpkIicb, Stnmpflich, 
Stampflinf?, adj. u. adv., plötzlich. Scherz, 
1691 — «Unser herre greif in Stumpfelingen 
an mit iler pcstilencien des gemeinen sterbot- 
tes». Nie. v. Laufen, ms. — «Etliche wardent 
unsinnig nnd sVarhtrit stympkliche* . K9n , 77^. 

— «So kommt ein i^clineller stumpflichfrVni^x- 
gang». Geiler, Scbiff der Pen., 70 •> — «Dise 
stumpjiinge Emuwemng ist seltzam, aber noeb 
geschieht es etwan». Id., Selenp , 11«. — 
«Zu gleicher Weis würstu jetaund von den... 
giftigen Krotten gef^eeeen eebne] und rtümpf- 
Ungen». Id.. Kv Tr i: l's.'»] . 130 — «Ilett er 
sich vor dazu gerüst, — er wer nit so stümpf' 
ling erwöst» (erwischt). Brant, Nsch., 88. — 

; «Unser siüm;;/7u7w>/,okunfft»(a(lventi;.si Ringm., 
I Cäsar, dO^* — «Es begab sich ein stümpf' 
I lidter nnfbll». Ibid., 8l b. ^ «Der OalHer 
stümpflintjrn büntnisz». Ibid., 38 - Sie Hes- 
sen ihre HüUstruppen •stümpfßnufeu sehen». 
Ibid., 97*. — «Sie Ueflbn $timijßingm mit 
j allem voick har, und gziifen nnsera reisigen 
geeäg an>. Ibid , 91 ^. 

I Stampfen. 1. Abstumpfen, verstfinineln. — 

I (Das Gemüt würt gestumpft*, fleilcr. Sihul. 
des 31. 8 t). — «Es ist besser das du also 
gestümpßt ingeest in daa ewig leben . . .» 
(Matth. 6, HO). Brnnfels, Anstoss, 2 ^ 

a. StOBsen. «Darumb stot geschriben: sie 
werden sdien den den sie gestumpft ltaben>. 
Geiler, Ev. mit Ussl.. 91 < 

Stnmpfleren, spotten, schimpfen. Schmeller, 
9, 762. — «Ob dein (Tregers) ungehörtes 
stumpfHeren dem befelch des apostels geniäsz 
sei, halt der . . . leser wol zn ermessen». 
Capite, Treger, E, 3 «. — «Dai thnst da . . . 
mit hohen bochworten und stumpferen . .». 
«Dein überflüssiges stumpf ß/eren lassen wir 
bemgen». Ibid., B, 1 H, 9 •. — «CbiietUB 
musz leiden und die warheit gettsui^gjffSmi 
werden». Hedio, Zehnden, B, 4 

StnmpflSee, niebl, wie Ben., 1, 1066. v. Le- 
xer, 2, 1267, meinen. Abgraben von Baiimstiimp- 
fen, sondern Abgabe für das Recht, den ätamm 
vom SUunpf zu lösen. — Der Förster von 
Snndhausen «sol haben alle die todten bome 
in dem wald und die afterslago, die in dem 
walde erlöset werden, und die stumpU^ent 
das ist von dem schlUie einen plbnning». 16 
Jh. Weisth.. 1, 678. 

Stünipler, so viel wie Stümper, Geizhals. 

— «Er ist ein Zaucher, karg nnd ein iSMimpler». 
Geiler, Sciiiff der Pen., «Ö b. 

24 



- 346 — 



Stund. S. 8tunt. 

Stünig. — «Er möcht sprechen, das er nit 
also gar atünig and eigensinnig äff seinem 
kopff Stande. Zell, f, 2 — Schmeller, 2, 
764, hat ein uiederdeotsches alüneiif ougl. tu 
ston, betäuben. Ist Mttig davon abzuleiten 
und durch betäubt, starr, zuerkHiron? Jaden- 
Calls bedeutet es etwas wie störriscli. 

Stniiken. wahraolieiiiUob so viel wip stürben 
(Scherz, 1591). sto^^'^on pressen Scherz, 1592. 

— «Die zelle ze Waluach git dem keller . . . 
81 ymia ]iab«m gMtunhet . . Die spital/olle 

. . . 31 vmin hfthern f^fstiuiffket , , ^ M&a- 
ster, 1339. Als dipL, 2, 1Ü6 

Staut, Mal. Scherz, 1591. — «... daz er 
im drie stunt srerfifet hat». l«s Stadtr. Grand., 
2, 53. — «Tief ist des wilden meros grnnt, 

— Noch tiefer hundert tusent stunt . . Ist 
diu orbormedc . . .» Gottfr. v. .'^tr.. 2, 106. 
— - «Su hinget man denne nüu stutU kyrieley- 
son>. Bihteb., 76. — «Das ist ime httndnrt 
«/»/«f besser». Taulcr. 82 (17). Etc. — «. . . 
daz uiati agiius dci in der mcüse drie stunt 
■ange». Glos., 32. Etc. — «Ein alt böse wip 
ist . . tusent atunt würser» als der Teufel. 
Miirlein, 20. — «... so crschinec die sunne 
Büben stunt iOhStire». Eis. Pred., J. 71. Etc 

— Der Abt von Münster soll zu Türkheim 
«sin achte dri stunt han . . ., in der vasten 
. . ., ze herbeste und ze ernen». 14 Jh. Weisth.. 
4, 208. — «Eines vogtes recht ist, von ieder 
hfibe dri stunt jn dem jar 7 pfennin&r». Fegers» 
heim. 15 Jh. Ibid , 1, 708. — «Tusent stunt 
solt du sin wilkomen». Altswert, 70. — Manche 
wollen «alle woche dri stunt oder vier werbe» 
eum Sacrament rrehn. Hugo v. Ehenh. — «Vil 
tasent stunt i&t den baiz in giner weite . . .» 
Pred. Ingolts. 

Auf ein stutid, auf einmal. — cWer i&ccn 
will, und uff ein tttmd — zwen hasen vohen 
mit eim hund . . .» BranttNseh., 91. — «Uff 
ein stund fiel alles /.amen*. Murncr, Xb., 2;<7. 

Zu $tund, alsobald. — «Die staffeln fPMg 
efe uff m 9hmä*. Hmner, Virg., n, 8 >. Etc. 

Stupfol. 1. Herte. — «Harumb spricht 
Bernhardus, da« Strafang sein Stup/dn und 
Gerten, damit man die Oeheen stopft das sie 
gond>. Geiler, Ev. mit üssl., 2H 

2. Stoppel. — «. . . Wie das Feur das Holtz, 
das Henw nnd dla Stupfdn verbrent». Geiler, 
Selciip.. IRßb. — «... Es kumt die ern (das 
jüngste Gericiit), — den kernen scheiden von 
der kligen, — und die slwf/eAi lassen Ilgen». 
Murner, Nb., 189. — «Ich kam so recht zu 
diser stund, — wie der dander in die »tupfien i 
knmpt». Id.. i Ketser, n, 1 — «Gleieh wie] 
die flamm thut umbber kcren — die stupfien 
uff dem fclde bald . . .» Id., Virg., jß, 4 ». — i 
«. . . damff du bnwest holt», bew nnd | 
stupffien» U , Kon. v. En?!.. HU. - «Holtz, 
stein und stupfflen». Wurm, Trost, 31 ^. ~ 
«SiNip/llm, hew und boltx». Zell, e, 1 • ; L, ! 
ii — 'Stupßel)ipiesz. darmit sie vermeinen 
den felsen der wariieit zu bestreiten». Ibid., . 
f, 2.b. r 

Stopfen, stnssen, trcihen. — ». . . Wenn 
in nun die zwei stup/en zu discm Werk . . .* ■ 
Geiler, Maiip., 187 a, — «. , . Duutt nun | 



' die Ochsen stttpß das sie gond». Id.,'Ev. mit 
I Ussl., 23 Etc. — Ehe du trinkest, warte 
I <bisz*din gesell mit wertes spor diehstafsf». 
Bran», Thr-m., b, 7 a. — Wenn man den Esel 
*stupj/t, SU gumpet er». Marner,[Mes8.^, 2 

— «Mit disen zweien sporen . . . solt do 
stüpffen und treiben dein pferdt». Wimpb., 
Mirand., 10. — Eine Wunde «von eim instru- 
ment das do stupffet». Brunschw., Ohir., 67 b. 

— «Ob 6in6T'gestüpffetlv>'üTi vonl einem ver- 
gifftigen tier . . .» Id., Pest , 28 b. — «fir 
höret nit nff sie an thtpffen und zu reitsen, 
bisz da« sie uBz zorn bewegt den stryt an* 
namen». KingoL, Cäsar, III 

Geiler gebraucht das Wort anob in einem 
andern Sinn; wenn Kauf- oder Handwerks- 
leute sich mit einander verbinden uui ihre 
Waare oder Arbeit nur an gewissen Preisen 
zu geben, so nennt er das «mit einander 
Stupfen». Ürös., 1. 06 a. — Ver^l. Frisch, 2, 
353: «Aufstupfen, stipulari, verbie qnibiisdan 
ex formulis juris civilis promitterc ant peeti- 
uiam spundere, stupfen bei (Tlaubeu oder ver- 
heissen». — Stupfen kommt wörtlich mit 
stipalari übcrein; Stupfel — stipnla. ürspnTnr- 
lieh ward, besonders bei Kaufverträgen, vuu 
dem Verkäufer als Symbol der Abtretung ein 
Halm, stipula. festnca, calamns, überreicht. 
Später ^'Cächah die Handlung durch blosses 
Berühren oder Anstossen der Finger, was 
Stupfen hiess. Grimm, Dentsebe &^oht8alte^ 
thümer. 601. 60ö. 

Stnpfer, Kanftnann der mit einem andera 
*stupft*. — «Die Monopoli beiase ieh Sta^fer». 
Geiler, Brös., 1» 06 

Stupferai» cMonopoUnm» Oaüer, BrSs, 1, 
96 b. 

Stäpiin, dimin. von S^üjop«, Staub — «Da 
Gloissner, was sihest du ein Ägen, ein klein 
StüpUn im Auge deines JKeobsten ?» Geiler, 7 
Scheiden, I, 1 1>. 

StUppe, Ge«tüppe, Staub. Scherz. 540, 
1592. S. auch Qestäpp. — *8tuppe^ pulvis». 
Herrad. tBl. — «. . . also ein stüppe ven 
diner haut r.n hlosende». Tauler. 142 (27). - 
«. . . e danne er das gestüppe beginne werfen 
nsier sines nebsten ouge». Ibid., 176 (Si). 

Stür. fem. Scherz. 1002. 1. Stütze, Unter- 
Stützung. — «Noob habe ich tt stiur* . . .» 
«. . . Das dv mir eft tUm« lassest . . .» Ifie. 
V. Str., 209. 284. — Die Sacramcnte sind 
«starke und grosse stüre und helfe». Tauler. 

(7). — «Der sebrin hanget . . . eintwr en 
alle stüre». Kön., 534. — «Darzft ireben mir 
üwer stür: Altswert. dB. — Gott will des 
Heaseben «kein Hilf and Skmer geben». 
Geiler, Schiff der Ten., 34 K — «Durch din 
fürbitt, Mlff und styre — mach nns aller 
sfinden flryt. Braat, Bosenkr. D. Ged., 8. — 
Hott «jribt dem rechten hilff und .«»für.. Tl.. 
Epigr. Copie, 229. — Der Verbreitung des 
Unglanbens «dnnt dneker jets gnt sMr». Id.. 
Nsch.. 00. — «Der ist ein narr, der macht 
ein für — - d&n er dem sunnensohin geb stür». 
Ibid., 80. — «Dem sind die beügen friUeb 
tfir, — der den tüfel nimt zn stür», Mnmer, 
Nb., ildl. — Gott «gab im zu der dogeat 
«MST». Id., Bad, B^ 6 «. - «Wo dein «mU 



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— «47 — 



«lefen ist. — da bin ich dir za stür gerist» 
Ibfd^ J, ä >>. — «Zu hii& und trostang uod 
18 iMr*. IL, Tirg., c, 2 a. — «Als non das 
mit gots stür erfüllet ist . .» Id . Instit. 1 

— «Mit der ertzt stur und hilft». Id., Qayac, 
ii>. Etr. 

2. Art Abgabe. — Scignpnrs et villages, 59. 

— «Der ziüs, die stür und ouch die bet, — 
die oberkeit erdichtet h«t>. Karner, Nb., 109. 
Iij5; l.iirh Nnrr, lOi. 

Stiit-eii. 5tut/:en. untcrätützen. Scherz, Ib'ii'i. 

— <Si «(turttf nnd leinde sich ... au in». 
Crnttfr. V. Sir , 1, 105. — Die Entrel helfen 
dem Measchcu «und atürent in /.ü den tugen- 
den». Taulcr, -Ho (72). — «Der .stab daran 
ich mich sol stüreu das ich nit fall». Gebete. 
16 Jh. — «. . . Duh er sich stür uff den Stab, 
10 er mfid gtrot werden». Geiler. I{il<j:., 21 « 

— «Wer sich zn vil stüret auf ein Kor, der 
«tat sorglich, wenn da:» Kor brichct, und goud 
im die Spreissen in den Leib». Id., Holl. Low, 
A. 7 a. Niemand kann dem Menschen «so 
lang er sich an got atürei . . nachteil bringen». 
Wimph , Chrys., 2 •. — «Mit den federn des 
giaabens gefordert nnd geglürt». Ibid , 16 a. 

— •UmUrstürt oder underetdtset». Ibid., 15 b. 
Sturm. I. Kampf. — Wenn der Tod kommt, 

«do dat man den rechten «türm». Brant, 
XmIl. 8S. — «Bfistont ea<di, ir stareken man, 

— das wir mit in ein «term beataa». Mürber, 
Viif., d, 6 ». 

2. Stnrmlänten, Lftnten mit «Uen Oloeken. 

— «Als der hischoflf schier der statt nahet, 
da fing man an zu leiten im mUnster mit 
lUen gloekttn ein «hmn». Brant, Bisch. Wilh., 

Stoport, Stürend, Hintertheil des Schiffes 
wo das Steuer angebracht ist. — «l)as }iiu- 
dertbeil am .Schiff, wo der Stürman stot . . . 
beisset puppis in Latin and das Stürend in 
Tüisch». Geiler, Post , 1, 2ü b. — «Das Hin- 
derteil heisst das Stierort, wan da stot der 
ätieman mit dem Bader». Id., £v. mit UesL, 
31 •. 

Sturtz. Traaerschleier, auch Schleier über- 
hMpt. Scherz« löü^. — Ein Dauead ätikrte 
loll nnr einen seh. Zoll r^hlen, «and ist das 
orab daz die stürze by eiwie vil nit t^'cltent 
als die andern sloiger». 1424. Tucherzunft^ 
39. — «Ifan sol Kind nit weinen, man tregt 
kein Sturtz darunib, Gott hat es in dem besten 
getbon». Geiler. £v. mit Ussl.. — «Ein 
veisser Sturtt oder SeUeier der einen Kessel 
anrfirt . . .. von dem Anrüren würt er be- 
masset». Id., Selenp., 201 b. — Man findet 
«■Irrin vil, — den ieb die sehleier. «hirir 
Und wile . . .» Brant, Xsch , Vorrede. — Der 
Wind «dat den frowen die sturta abwegcn». 
Ibid., 112. — Die Weiber beratben «wie man 
soll den $turt^ ufftriiren». Mnrner. Geuchni., 
t, 1 «. — «Das ieder ist fürw&r zu kartz, — 
4er himel ist kein MtmtuftM, — er decket 
nar il'> rr)ttosfründ>. Id., Nb., 158. 

Dasypodias: «calyptra. ein SturU, ein Be- 
deckung der Weiber». — Ooll, 266: «Calyptra, 
WeibersturtJt». — Schroid, 618. 

Stärtsel, Benle. — «S. Jakobs iüiie hatten 
Airtal vomen von vil betten». Geller« Brds., 



1. b. Irri^ Schaf. H, 3 «. hei8!?t es : S Jacob 
hatte «an seinen liLaüwen Schwülen als l^emel- 
thier von eeinem emsigen Betten überknmmen». 

Stnt. Stute, weibliches Thier überhaupt. — 
Eine zornige Frau «wüttet, wie ein luwin 
Kt&dt, — der man die jungen nimen dftt». 
Brant, Nsch , 63. Weil Löwin bereit* fem ist, 
will Gödeke, 118, lesen: wie ein löwins dfit. 

StAt. Oe.stüte, haras. — «Domit die Hidt 
rerstömni,' hnh, - bissen die pford ir tcliwftntit 
selb ab». Brant, Nsch., 9ö. 

sft Stots. uf StatK, uf ein Stntit, im Mo- 
ment, unversohns. Scherz, ir)^'4: stuttlich. — 
Geschieht es in aer strassb Kanzlei «das 
man vil gei^ehrifft zu eim 9tuts haben mosste», 
KU ist es erliiiibr sie auswärts tm besorgen. 
itt32. Urk.. 2, 155. — «Es wurdent ouch 
etiteh von den bargern erschlagen do zfi 
stutze*. Glos.. 80. (Glossar, 1124. falseli : bei 
dieser Gelegenheit). — «Wer wil mir eben 
so kurtz elfrentUch af stutz sagen Mie die 
dinge Tiftsrnnsren sint?» lö Jh. Alte Ordn., B. 
28. — Wenn einer, der eine Geldbosse zu 
bezahlen hat, «nf ein stuts das gelt nit enhet 
und doch cr<^rn . . . fiberkeme . . .» 1463. 
Tochcr^uiift, 65. 

Stntzecht. stfitzenartig. — Geller, Bilg., 
Uöb. S. die Stelle b. v. Nidertreehtig. 

Suchig. suchend, begierig %u suchen. — 
Sie warf den Hunden «dar ein solchen wind, 

— das sie nach wUd basa sitd^ sinda.Uarner, 
Virg., Y, b 

Sucht. S. 8uht. 

Süchtig, gierig. Benecke,. '2, 2, 360, krank- 
haft. — «Dieb, übelthäter, oder frombds guts 
süchtig». Hedio, Ablen., a, 8 — «Etlich mit 
der geschrifft schertzen werden und jrcr sfich- 
tigen begirden damit dieneu». Capiio, Carlst, 
a, 4 i>. _ *Süchtig in fragen und wortkriegig». 
Zell, d. db, - «Seuchtig in fragen and wort- 
kriegcn». Wurm, Bai., b. l «. 

Suekenie, langfer Rock, souquenille. Scherz, 
lb9b. — «Eine blawe suekenie mit schinevehe», 
dem Job. t. 8. Amarin genommen, 1300. 

Sudeln, nachläsbiK'. schnell und schlecht 
arbeiten. — «Uan hie mtdelt jetz alle ding. 

— das man sie geben mög gering». Brant, 

Xsrli-, 'liK 

äofer, sauber, rein, schön. Scherz, 1596. 

— Beim Ding von Omsenheim belegt man 
die Stube mit Binsen, «das der appet und die 
h&ber »ufir gesitzent». V620. Weisth., 1, 674. 

— Den Pferden des Herren oder des Vogts 
sin l ri; Huber schuldig «einen sufern drug- 
ken i»tai>. Logelobeim, 1404. Ibid., 4, Ilü, 
Ete. — Papst Densdedit «koste einen ns« 
setzigen, . . . der wart i^ufer von dem küsse». 
Glos., 21. — «Er was ein junger «u»«r starker 
man». Nie. Basel. 80. — «LnstUehe tufen 
wip». Ibid.. 232. — «Er ipacht . . . ein schön 
rein Trinckgesohirr, das zn suferen Dingen 
gehört zn broehen». Geiler. Bilg., 78 b. » 
«Er verbrasset sin Erbteil mit i:nten Gesellen 
su/er und schön, bis das er nit me hat», id.» 
Post . S, 60 b. Etc. — «Ein schon gewant» 
rein, .fi/fer . . .» Brant, Thesm., a, 7 ^. -- 
«Ein geweschene hant ist vü besser — und 
^ersr doon ein meeter lieht — daa man erat 



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nsE der scheiden zScht» Id.. \sch., III. — 
«Du solt sin rein, eins mfcren leben». Id., 
Cato, a, Ä b. — «... nnd lelt ein guferen 



Liber coquinao. — Männer «die iren Frawen 
befehlen dae alle Ding sanft and vol bereitet 
seien, das et wol sebnndc, tmä 'wzrm rntn 



mante! an». Murner, Bad., J, 1 ^. — <Wo ffol Scnt' soll essen, das nur seltzam ist, als zu 



wil do bloszt sin geist, — doch in der bad 
Stab alter meist, — do in man sieh iril sufer 

reinigen». Ibid., B, 5 b. — «Die \viV>er sind so 
rein und sart, — kein sufarer thier nff erden 
ward». Id., Genelun., g, 2 a. Etc. 

SUfere, Sauberkeit. — «Jode frn am liebs- 
ten ist — der nit an rein und si^re brist». 
Mnmer, Genehm., m, 8 b. 

Snferlich, säulierlich — «Du solt vordem 
suferlich nnd schon». Brant, Thesm., b, 7 «. 
— « . . . «Af«rlwA gang nff dem daeh». Td., 
Nsch.. 78. 

Siifeni, säubern. Scherz, 1596. — «Doswu> 
sehent aüferten st dae yelt von den toten». 

Kön., 292. — Die Dienerin soll die Betten 
etc. «rein machen und sofern», Gntl. Ordo., 
184. — «Wer eins Mdem kleid mit fltss — 
süfert, nnd er das dn beschisz ...» Brant. 
Nsch., ö9. — «Der sen (Zähne) soltu ouch 
nemmen war^ — das du sie Büffrtxt ^nts und 
gar». Murner, Genehm., o. 1 a. — «Die negcl 
süffcr gantz und gar». Ibid., o, 1 — «... 
so der belts lonSl also toI (Lftnse), — das 
ich in nim kau ieufften vol>. Id., Sehelm , 

d, 6 a. 

Soft, Brahe. Beneeke, 9, % 870, 8uf, — 

Von unreifen Trauben «macht man ein Sufft 
oder salszen, heiszt Agreht». Fries, 38 a. 
Sttflen. S. Supfm, 

Snhe, fem. — «Ein halbe s'ihe vor den 
querchackern». Erstein, 1382. -— «In der sühe», 
Erstein, 1307; Bibelnlieim, 1361; Dangois- 
keim, 14 Jh. 

Sdlieht. — «Ein suheht ackcr . . .» Erstein, 
180t 

Snhen. " «ünus ager, sShti gefen dem 

Winkelholz». Erfetcia, 1882. 

Saht. Sucht, Krankheit. Scherz, 1595. — 
«. . . Suhi der minne». Gottfr. v. Str., 1, 168. 



Oalrci oder SuUs, das da ist ein neuwe Qe- 
▼onheit jets». Geiler, 7 Sehverter, G, 1 ^. 

Das)'|)odius : «,Tns con<,'elatum, Galrei, 5u7fj». 

— UoU, 419: «Jusculum coactum, SulU,, 
Onlrei». 

Snltzen, sakpri, mit Salz weihen. — Ün- 
tanglioke Candidaten «solte man noge weihet 
lassen, nit also irher «wftsen». Zelt, D, 8 

Snmher. Scherz, 1698. t. "Korb. — *Sym- 
herifi aut satte, canistrum». Herrad« 187. 

S. SehelR»!. — •SumSbrini avenae». Landers- 
heim, 13 Jh. Weisth., 6, 466. — «Vier $umbere 
habern gehaffet». Metseral, 15 Jh. Ibid., 4, 
199. 

Sameli, Saumselijrl: it 1^ n , 2 7, 730: 
Sumeseli, so viel wie i>umeaai. Seheri:, lö9H. 

«Das der »ensehe vtr^zH von einer au- 
meli», des vergisst tt nirht Bihteb., 10. 

Somesal, Versau nmiss, Aufschub. — Für 
die Beiehte der tmu Tod Yemrtheilteii soll 
man den Priester zun» Voraus bestellen, «of 
das des pfaffen halb kein sumesal an der bihte 
sy>. 1461. Alt« Ordn., B. 24. 

Suramerhns, kühles Zimmer das im .Som- 
mer als Speisezimmer dient. — «Do sie wo- 
rend ingangttn in das Ammwrfttt«, in dem der 
Herr hat gessen das Osterlemblin». Geiler, 
Post., 3. 24 a. 27 i«. 

Das Wort ist in diesem ffinn aoeh an Basel 
im Gebrauch. 

Snmmerlang, lang wie im Sommer. — 
«Wir sint me denae einen halben s u m me t 
langen tag zwelf stnnden bi einander geses- 
sen». Nie. V. Basel, öti. Etc. 

«Snndervelt», auf der Südseite eines Baanea 
gelegenes Feld. Imbsheiro, 1.^50. 

mit Snnderheit, insonderheit, insbesondere. 

— «Der Kunig Antiochos und sein Oianar 
zwungen die Juden Schweinenfleisch zu essen. 



— «... so wurde er an zwifel gesunt von und mit Sunderlmt zwungen sie Eleazarns». 
allen sinen suhten: Tanler, 840 (41). — Geiler. Selenp , 209 a. 

«Steine und krut habent maht grosse suhte /u Snnderlang, länt,'s der Südseite. — «Li 
vertribende». Ibid., 389 (67). — «Du solt dick , den $underlangen» . Kerzfcld, 14 Jh. 



nnd gern geen in das Spital diser Welt, da 
warzanemen wie dieser nnd der arm Sünder 
liegend iu der scinvcrcn Sucht irer Sünden». 
Geiler, Pred. u. L., 32 b; Schiff der Pen., 
21 — «Wir fallen schwär in di.se sucht» 
Brant, Xsch.. 98. — «Ir haut ein sucht, die 
neat man gel». Murner, Nb., 883. — Einige 
sagen, die Blattern Kran kbcit «wer .Tubs kranck- 
heii. den solche sucht in himei brociit hat». 
Id.. Gayac, 400. — «Mancherlei suchten in 
henden '^i .andern glidern». Ibid., 404. 

Snlt2. tcni. Scherz, 1597. 1, Natürlich sal- 
ziges Wasser, und Ort wo man dem Vieh 



Snnderlinge, adv., insbesondere. Scherz. 
IROO. — «Ebbe ein houbet, ein berre oder 
eine stat es sunderlinge dete (näml. sich bes- 
serte), . . . holtest du dich nüt über die 
sunderlinge erbarmen?» Merswin, 9 Felsen, 
60. — «Alle die artikel . . . und jeglichen 
sunderlingen . . .» 1834. Kön , Beil., 933. 
«Sunderschatz, peculinm». Herrad. 187^. 
«Sundert, ineridiea». Herrad, 179. Scherz, 
1600. 

«Siifulorwint, anfter>. ITerrad, 178. 
Sutigiht. Giht, Gang, Sonnengang, Sommer- 
sonnenwende. Seherz, 1602. Der Lokalans» 



Salz zu lerlceii gibt. — «In der HiiJtze», an 7 spräche gemäss, war das Wort verschieden- 
Orten, U Jh. u. f. — «Iia> suKzfdd» Kesten- 1 artig geschrieben ; hier nur einige Beispiele, 
holz, 1312. — «Das sult-mcttd*. Schillcrsdorf, | — «Saute .luliannis mes zfk suncgthten*. 1261. 
1120. — Die verschiedenen Orte Sultf iSuif*|Urk., 1. 354. — «Von nft simeü^tAfon innewen- 



bud, Sidzbach, etc. 

2. Salzbrühe, fr. sauco, dicke Brühe wie 
Gallerto. — Bei jeder Mahlzeit erhalten die 
Münbtercanonici eine ganze oder halbe Msuits». 



dig sehs jaren». 1296. S. Thom. Arch. — 
Closener nnd Königshofen haben sungiht, sttmi' 
giht; einmal steht bei Kön., 866, »unigihl. — 
«Zft sumhetten* \ «zft suniehten». 1){99. Münster- 



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Arch., S Thom. Aroh. — *Sit\jdUen». Not« 
halden. 14 Jh. Weisth., 1, — tSingidUen: 
14öb r I,i,chm. Zanft. 40. Etc. 

Sanheit, fit^enschaft eines Sohns, Sohn- 
lehtft — Christus sprach zu den Juden: 
«ir taeirierit ir scient Sün Abrahac . . . ; din 
reht 6ünheU sol genummen werden von Noch 
folpn?, und nit noch dem Fleisch und Blut«. 
(vnlcr. Post , 2, 24 «. 

Sook, masc, das Versinken. YergL Beneoke, 

2, i, 307. — «Do wdrt «In minneaelieher 
naft» in dm g^itüiehan Abfnind. TftvlAr, 113 

SlMlia; ««M» SünUn «todhoi» mit teinem 

Feind, sich mit ihm versöhnen. — «Du wilt 
ituD (deinem Nächtfteu) kein Widerker thuu 
vmh den Sobftden den dn im hnsfc zugefügt, 

Diii wilt auch kein Sünlin mit im stechen, 
du ir mit einftnder eins seient». Geiler, Post., 

3. fi8 ». — «Selnd ir sertreuflefc und tuiein« 

mit einander, so sollen ir \a^ott da» ir ein 
SünUn mit einander stechen und eins werden*. 
Ibid., 9, 9i : — «Bi ist ein Werk ^ssee 
VerdienPnf, wen du im (deinem Feind) nnt 
fethon hast, and er ist dein Feind und hasset 
äeh, und d« itieheet ein SMin BiiC im und 
machest Frid das im der Grol abg'ang'>. Td . 
Eraeis, 6ö » } Ev. mit Ussl., 126 — «Da 
machten sie ein SiMin mit einander, als geiet- 
li'.li Liit etwan thnnt wider den dritten, und 
Pilatus und Herodes wnrdent auch einM wider 
Clristom». Id., Ev. mit üssl., 149 K 

Per merkwiirdige Ausdruck erinnert offen- 
bar an einen alten symbolischen Üebrauch, 
dessen Ursprung und Wesen ich aber leider 
Boch nicht liiibe auffinden können. Sünlin 
komiui von buone, Sühne, Wiederherstellung 
des Friedens, der Eintracht; warum aber der 
l^iminutiv? Und stechen, weist es vielleicht 
auf eine Sitte des Ritterthums hinV Oder ist 
u den im Vooab. veneto-tedesco von 1424 
(Ziemann, 428) dafür angegebenen Sinn bara- 
iar, Tauschhandel treiben, zu denken, so dass 
manehmen wäre, die die ein ilünlin stachen 
"1 ir'.'onti etwas als Pfand der Versöhnung 
^i^üü einander ausgetauscht V Yergl. Ver- 



Snnnen, sonnen, der Sonne aussetzen, nach 
dem Winter, trocknen und auslüften. — «1 
sch. die ornamenta alk MifHMNde in mareio». 

S Thr.Tn V:ihr 

Snnneiikron, cru au »oieil, eine französi- 
sche Goldmünze. Dnoaage, 4» 4M, 497. — 
(Des wett ich umb ein MMNMfdnm». Mnmer, 
fieachm., E, 3 «. j 

Snnnenwirbel, Cichorium Intvbuä. dessen 
Blome sich nach der Sonne kehrt. Noch üb- 
fi«h. — «Der dirto blöme der ist blo, daH i.st 
d r suvnetiunrbel, der hat die eigenschaft daz 
er Mch ufdfit treten der sunnen, und wen sü j 
i>yilcrj,'ot SU neyget er sich ouch nydor». Vil- 
linger. — «Oieona, lolieqiiiiim^iemMfiwiirM». 
Gerad.. 90 a. 1 

Sunnuflg, Sahst, von sunnen. — «6 soh. 
dem schnider die ornamenta /& bletzende noch 
der $untiuMe». lAlS. S. Thom. Fabr. 

Sapfen, Sappen, Saften, saugen, schlürfen, : 
•ttbere, Sebera, 1696» gemere. — Cleopatra! 



that eine Perle in Eefi\ig. *das gupfft sie ausz*. 
Geiler, Sünd. de* Äl.. A, 6 ». — *Supf das 
brügly und le}^ dich nider». Murner, 4 Ketzer, 
L, 1 — «Ein man, der in siben woohen nüt 
gessen hat, allein 9ber den andern tag' wa«- 
swr gesupfet ...» Id., Gayac. 452. — « . . 
sie zu essen gent dem gonoh» — and lernen 
das zart vögly suppen, — als werens kinder 
mit den huppen», id., Gcuchm . E, 4-' ~ 
Das Holz «das zuerst kochet ist, gibt man 
anstatt der artsnei so trineken oder ttippm». 
Id.. Gayac, 418. — Die Flamme *supfft* das 
Oel aus dem Docht. Adelphan, fic« 151 K 
— *8up0 die brft». Gtnd., 79 • «Ein 
niüssUn, das snpfft sie in». Pauli, 166. — 
• .Maiurau . . . /,n der nasen gehebt . . . und 
(jrsuj)t*. Ailelphus, Fic, 148 b. — «Doroh ein 
r rl. in Suppen*. Hiithsclb., a, 8 a. 

Sur Scherz, 16U3. 1. Sauer. — «Nie wart 
eo bitter noeh eo mm . . .» Oottfr. v. Str., 
1, 2()f5. Etc. — «Es si im liht oder swer, 
süs&o oder sur». Tanler, 47 (10). — «Esaieh 
und eure epiee ist fBr den sieebtagen gftt» 
(für die Pest von 1349) Hos., 117. 

2. Beschwerlich. — Es «onwU nieman nät 
wr lan werden». Tanler, 404 (70). — Hooh 
steigen «wurt dem menseben «urr». Merawin, 
\i Felsen, 94. 

8. Scharf. — «Snet kompt der frost mit 
auren \riiulen». Altswert, 70. 

bui'fulu, schlürfen. — «Wann sie trinken, 
so Burfeln sie, es muss reissen das das Glas 

. krachet; ich wil nit üi^'on. ich hab gehört ein 

j ürdonsman also knellon in dem Trinken». 

! Geiler. Narr., 60". — «Man töubt ander lüt 
darmit, — wenn man so aärfflet durch die 

' 7.en, — solch drinoken gibt ein bös getön». 
Braut, Nsch., 110. — «Der ein surflet, der 
ander saufft, der drit trinekt». Faaii, 194. 
.Schmid, .^21. 

Snrheilij^, sanerselicndei, fiaiteres Wesen 
für Heiligkeit haltend. — Man soll in der 
Frömmigkeit das Mittel halten, «nüt zft vil 

surheilig noch zft vil libtTortig*. Nie. v. Laufiui. 

Guttcsfr.. 18f). 

Surlfthen, säuerlich sein. — «Der Sur- 
brunn, dieweil man in trinkt und in dem 
Mund ist, so surlecfU er wie Wein». Oeiter, 
Arb. hum., 107 b. 

SUrlechty a&uertich — Rother Wein «der 
ein wenig am geschmaok «ürUdU ist». Adel- 
phu.s, Fic, 142 b. 

Snroach, Sauerranch ; Berboris vulgaris, 
Kirsclil.. 1, 27. — «Nim den rottm Stirouch^ 
80 mag kum siu, die Krebs werden mürwe, 
wenn von Art ist der Sunueh vast starck 
und inesseiide. Ein Dinjr sie "nnc /.olio. hört 
(hart), iiudi'wi^' es woll, brucht niau den 
S¥9weh darzu, es wärt mürwe und lot sich 
essen». Geiler, Bilg., 210 b. — «Berberis, 
surouch». Gcrsd., 89 — «Korallen zergon in 
surauch crbsclen safPt». Pauli, 166. 

«SnrouRer, lippus». Herrad, IH6. 

Sürscnff, sauer aussehender Mensch. — 
«Ein Thunke, Sursenff». Geiler Narr. 

SnsHch, Alsnslich, solch. Scherz, 1604. — 
Die Boten des Bischofs sollen «iegliches jares 
MiiMehe boteehalt tfto, mit dei bisehoTea koeto 



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- 800 - 



. . .» le« Stadtr. Grand., 2, 76, £to. — Der 
Meier soll «sweren mit «Mltdk«!! beeeheiden 

Worten: Ich n hulde . , ,» Rosheim, 14 Jh. 
Hanauer, Constit, 371. — £s ist verboten 
«das man aUudkke rihtar setset die wider 
got and wider reht lebende eint». Nie. v. 
Basel, Bek. Taul , 40 

8iiM, Sast, sonet. — «Nim alles Leiden 
und An:Tst allein von der Hand Gottes 
und süss von Mieinans». Geiler, Bilg , 84 _ 
«Du gest suit schier alle Wachen (in die 
Kirche), dararab wiltu jetzand mc gon». 
Ibid., 1S4 t). Etc. — <Su8t mag vor got uns 
kleiden nicht - dan die gnten veick allein». 
Morner, Bad., D, B 8. Etc. — Zn weilen, 
bei Hnmer, aach sumt, z. B. Genehm., e. 2 «. 



Süss, 80. — «Bi gesellen lieplich halt dich 
8U8JS — wie Tbeseos and l'erithous». Brant, 
Tbeem., a, 4 b. ^ ». . . Halt dieh alnuM — 
das du <\n^ mittel treffest». Ibid , a, 6 ». Etc. 

Snsz, das Sausen, Saus und firaas, Jubel. 

— «So eind wir dann das kind im bns, — 
II II (1 leben frölich in dem suae* Mnrner, 4 
Ketzer, C, 6 — «Do lebt man wol und 
lehwebt im mm»». Ibid., F, 4 b. — «So lügt, 
\int\ setzt ein magt in das hus. — und lebt 
als wol in freiem mu». Id., Luth. .Narr, 54. 
Ete. 

Süsse, Su.ssigkeit. Scherz, 1604. — «Wa- 
ramb der bösz Geist den Menschen solliche 
Sütte und Trost insendet». Geiler, Irrig Schaf, 
D, 8 B. Bto. — Hie und da, bei Geiler, 8ü»- 

Stkeit. 

Süssemütig, saultmuiiug. ~ Der Geist der 
Milde «machet den 
Tan 1er. 247 (43) 

Sttät. S. Suaa. 

Sütte, Pfütze, Lache. Sehers, 1605. — «In 
der aütten». Epiig, 1388. 

Swal, masc, Bachschwelle. — <üf den bach 
nidewendig des svoaüea*. Geispolzheim, 1426. 

— «Am obern atoal». Oberehnheim, 1370. — 
«Obewendig des sujoüea». Rosheim, 1418. 

Swalm. masc. Schwalbe. Scherz, 1606. — 
«So brütelt jeder awalme sin eige». Conr. v. 
Dankr , v. 144. ~~ «Da Tobias dort lag und 
oben offen was, da bcheiss im ein schwartzer 
SchtDolm in die Augen und er erbUüdet*. 
Geiler. Ev. mit Ussl, 119 b ; Emeis, 18 b. 88 
Etc. - - «Ein schwahn .sol uns keinen sum- 
mer machen*. Murner, Kön. v. Engl, 933. — 
«Des tags die adttoalmen jnng uä jn maohen» 
(auf den Bildern an den Kiroben). Zlegier, 
Regrister, a, 2 b. 

Svvunz, Schleppe am^liock. Scherz, 145B. 
1606. - Gottfr. V. Str., 2, 102,' nennt Maria, 
sonderbar figürlich, «der seiden awanz». — 
«Die natnr hat den frawen kein achufonU ge- 
ben, sy machent in aber ein achwemlUf anss 
t&ch, der in binden nach gang ...» Sie 
«sammcnt mit dem achwantz die flöch von der 
erden». Gnldin Spil, 67. — An den Stutzern 
«schonwet man den lieben «oofur». Aitswert, 
52. 

Swappelmetze, geschwätzige Dirne. Seherz, 
1400. Vergl. SwafifOH» — «Keine swapfa- 



metze noch murmeldine, die ein merentragerin 
ist», gehört in ein Klostw. Clans Blov. 

Swattiehcn, Schwattigen, Schwatticliei, 
Schwatteln, sobwankon. Soberz, 1460. 
Gott bat das Hans anm Orfinen-Wörth «dieke 

gelossen FiraC.irhexi und swanken und \il 
grosser fromeder tracke daruff vellen». Kio. 
V. Lanfsn, ms. — «Wenn sehen das Gewitter 
11 n l H? Ung-estiime gelit, so schtcattiget nocb 
dennocbt das Wasser . . . Von dem Gebotl 
des HerrM do ward ein grosse Stille and 
Heitre im Uer, on alles Schwattden». Geiler, 
Post., 1, 2tl b. Ev. mit üssL. 31 », dieselbe 
Stelle, nur statt achvoattigen, schwatgtn. — 
«Flnctuatio, achtoatticJien . . Die Menschen 
in denen die Welt wület nnd beladen seind 
mit weltlichen Dingen, die aehuxUtichen al« 
wegen nnd seind unstet». Id., Sünd. des M., 
7ü B. — Es ward im Meer «ein gros/, schtca- 
tigen nnd gethöne». Ringm., Cäsar, 115 
Swehel, Swefel. SwebeliHen, SwebelriD,(r. 

— Wenn Nachts, bei Fenerlürra oder Auflaat, 
die strassb. Zünfte sich versammelten, wv^ 
den in *iSwebel- Swefeliaen» , eisernen Pfannen, 
•Swebel- Swefdringe», d. i. Ringe von Schwe- 
felfaden nnd Peeli, Pechkränze, angezündet 
Letztere hiessen auch einfach Schwebel: der 
Wächter aaf dem Munster äuU «uszstreckeo 
ein bnrnenden atrebel». StctbelknefU war der 
Stadtknceht. der die Swebelisen des Ammeisters 
zu besorgcu hatte. 15 Jh. Alte Ürdn., B. 13. 
30. Tucherzunft, 62. 63. — Kön., 755. 

Sweige, Schweig, fem., eig. Viehsiall, Mel- 
kerei, dann Weide, auch Heerde von Bindvieh 
oder von Schafen ; nur die Grundherren hatten 
das Recht, solche Heerden zn besitzen Pie 
Schweine gehörten nicht zur Sicetge Scherz, 
14til. — «Congregatio animalium non aran- 
tium, quae vulgariter dioitur ein aweige». S. 
Pült, 14 Jh. Weisth., 5, .889. — Zu Oberbcrp- 
heim kann der Abt von Murbach «ein sunder 
aweigt haben, ebe er wil, und niemant me>. 
14 Jh. Ibid , 4, 1.^6. — «So sol do niemaa 
han enkcine sweige, wann min herre» (der 
Abt von Marbach). Bühl, 15 Jh. Ibid . 4, 1S5. 

— Die Aebtissin von Hohenburg «sol ir 
stceige hie han ussgonde». Ingmarshcira, 1.'» 
Jh. Ibid., 1, 750. — Die Aebtissin von S. 
Stephan an StrtMhnrg «mag ein tdmeig mit 
Schafen hnn eft Limersheini. ob sie will». 16 
Jh. Ibid., 5, 418. — «Ich hab andere Schof, 
die do nlt sefnd von disem Sehofttall, von der 
Pferch oder von der Schweig oder ITcrde». 
Geiler, Post., 8, 16 >. — «Nit wollend üch 

I f&rehten kleine S^uoeig^ wenn es haX gefhilen 
meinem Vatter üeli an geben das Beyvh». Id., 
Irrig Sehaf. 

Das ToeabnL von 1488 bat fieMpay oder 
Schtccujercij, armentum. S. auch Frisch, 2. 24f>. 
Das Wort hat sieh 'in nnsern Gegenden er- 
halten in den Ortaimmett Sehweighansen, 
Schweigrhof. Vor dem Fischerthor, bei Strassb., 
waren zwei Schweighöfe ; Silbermann, Lokal- 
geseh., 154. 

Sweifferie, so viel wie Sweighof. Schert, 
1607. — Ein Kloster hatte «wol ein vierteil 
einer roilen weges eine «iMi^ierse». Härlein, 9. 

Sweigkof, Hof wo eiike Sittigt nnterhaitsi 



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wUdf «ooria »nnent&ria». Honaa, 14 Jh. Ha- 
Duer, Gottstit., 178. An Tielen Oirt«Ti, 13 Jh. 
u. t 

i$w«isktt8e. ächerx, 1607. ~ «Casens ar- 
■entalis*. Hönau, 14 Jh. Hanannr, Oonatit, 

173. Der Schweighof war zugleich Käserei; 
die Stoeigkdu waren die da bereiteten JBjise. 
— Den Fronflsehern ron Bbenheim soll der 
Abt «geben vier wissii brot und ein vierteil 
wines unde zweine sweickese». Itt20. Weisth.« 
1» 668. — Die neneingeseuten Baanwarten 
geben d*'iti Meier «vier wisse brot und einen 
tmigkeae und ein vierteil wines». Bläsheim. 
15 Jh. flanaiier, CouMit, 886. Ete. — «100 
Mmi$kut geat 1 aeh.» Zoll. 16 Jh. Alte Orda., 
B. 18. 

Swefffriat» Milehknh and m mietender 

Ochs. - Die Aehtissin von Niet]prm :uste^ 
hatsa Sermersheim *zwet\i£ noeigrtnäer». 1286. 
]^ft««r, CoBStit, 89. — Dieselbe ioU «han 
2 weif sweiermd»M» sn Kogeaheini. 14 Jh. Str. 

Bez. Arch. 

Sweia, maso., Sehweinheerde. Nnr der Herr 
kann eine besitT^en. ~ Zn Sigolsheim soll 
gehn ans dem Hof des Abts von Ebersheim- 
mfinater «ein Meeme, ande eol aaders aieaian 

haben dckeinen, and der swetM sol ?an zc 
walde nnd nüt ze velde». 1320. Weibih., 1, 
668. — Die Aebtissia Toa Niedermünstcr hat 
in Sermcrshcim «einen stcein ; wirt «ckercne 
hie, üu sol si drizie; swiu drie Lage vor iü- 
senden». 1286. Uamiuer, CDUstit., 38. — Die 
Aebtissin von Erstein «sol haben ein snndcrn 
swein ob sä wil*. Volgelsheim, 14 Jh. Weisth., 

4, 157. — Der Hof von Entzheim «soll haben 
ein Schwein». 14BS. Han »'oiistit., 23"?. 

äwenkel. — 1. Der bchweukcl am Hrunnen. 
^ «4 eek am eia bunmoenkel». H16. — «6 
sch. von dem bumeruektoeitkd s& machea». 
1487. S. Thom. Fabr. 

2. Schlagbaam. — «Der af der warten bi 

5. Arbogast, wann er höret die gro^z glock 
klenken . . ., t»u &al er äiu hcrrc oder schwen- 
ket abeloseea». 15 Jh. Alte Ordn., B. 80. — 
«An dem stcenkeh. Fridolsheim, 14 Jh. 

Swer, Schwer, ächerz, 16U^. 1. Geschwür. 

— *Swer, eaaies et tabes». Herrad, 183. 

2. Schmerz. — «Sinre mhter swer so groz 
was au irmc herzen . . .» Eis. Prcd., 1, 192. 

— «Keins mit dem andern hat gcdalt, — oder 
mitliden siner schwär*. Brant, Nsch., 94. 

'S. Schwere. — «Das .sint der Tütscheu fule 
SMhen^ — wann sie Loren/.on keller machea, 

— der in denn ufftrcit nn-h 'Icr schwer*. 
Muruer, Nb., 158. — «.Schcuck m, und trag 
nas nach der schwer*. Ibid., 222 (so bohwer 
einer trasren kann). - Der betrunkene Tuly- 
pheni «legt seiu haubt hiu nach der sduver». , 
Id., Virg., J, 6 «. ! 

4. Beschwerde. — Ihr Fürsten, «ncmbt zu ' 
hertzen die grossen schwer, — helftt doch 
retten gÖttUeh ecr*. Brant, Layensp., 169 

5, Mit Schwere, heftig, graviter. — «. . . des 
wart er da erzürnet schon, — das er mit 
schwere brant darvon». Marner, Virg., q, 1 b. | 

Svrerde, Schwere. Last. — «So hübet die 
bürde iii irr© swerde». Tauler, 407 (70). 
sieh SwMteni« eich ale Sehweeter auf 



nehmen lassen. Soherx, 1609. — «Ein jeglioh 
persone ... die ia das hie kampt aad iieh 
darin swetUrt , . .» 1^. Begiaeahaaa sam 

I OüxUer. 

I Swetaereht, sehwatehaft. — ESne Begine, 

die «zft vil swetzerehte oder ein klappererin 
were . . .» 1330, Qotteehana der SesseUbeim. 

Swibel«. Sehwiepetai, Sehwippeln, tan« 
mein. — Der Drache «zft swibden bcffiin». 
Gottfr. T. Str., 1, 125. — «Dir schlottert das 
Hirn nnd da »dkimiepleii nnd düraüest amb die 
Wend». Geiler, Bilf? , 155 b. _ «Das er nit 
nss den Ueboten Qottes schwiegelf aber das er 
im Weg reeht gang». Ibid., 163 b. — . «Werest 
dn gesund, dn liefest um schtrippcln als weit 
die gantz Stat wer». Id., Sünd. des M., 17 K 

8wiger. I. Fem. Sdiwiegermatter. — An- 
dromache entbot «irma sweher nnd irre 
swiffSTy das sü versehent, das er (Heotor) nät 
z& sfcrite kerne». KÖa.» 899. Ete. 

2. Masc. Einer der rinon zum Schwei^'en 
bringt. — «Eine schar der tüfei, die heissent 
8VHger<t die hant vU maaigea mensdiea» stamm 
gemacht. El.^ Pred,, 1, 226. 

Swiade, geschwind, heftig. — «Sie begun- 
den Til «wtfMle — Itedea se einen dingen». 
Gorrfr v. Str., 1.115. — Sie «kumment in 
gros.>e swiiuie bekorunge». Tauier, 173 (81). 
Etc. 

Swinen, Geswinaa, Sehwinea, sohwiadea* 

Scherz, 1610. 

1. Abnehmen, tabescere. — «... Der schuri^ 
nenden, das ist deren die do hatten die schwi- 
tiende Sucht, die do abnoment und schwintetU 
als denn mengem ein Arm oder sust ein 
Glid schwint oder abnimmt; und wen oim der 
Buch gross würt, das nennt man euch schwt- 
nen». Geiler, Post., 2, 28«. 

2 Ohnniiichtig werden. — «. . . alsus gS' 
sivant ir au der stunt». Gottfr. v. Str., l, 22. 
— «Sie viel do zft stunt nider nnd gesmuU ir». 
Nie. V. Basel, 172. — «Tm geschwan, das er 
niederfiel». Geiler, Sünd. des M., 40 a, _ 
«. . . Das er daraider fall uff das Ertrich als 
ein getckmmdeMr». Id., Irrig Schaf, F, 8 b. 



Taberne. S. Taverne. 

Tadern, schwätzen. — «Wo ein Klapper- 
mann ist, wan der oh Tisch bei den Leuten sitzt, 
so redt er on Underiass und es mag niemant 
vor seinem tadem an kaauaea». Geuer, Sünd. 

dos M., 75 a. 

Täding. S. Teqedtng. 

Tädlngen. S. Tegedingm. 

Taverne, Tabernp, taberna, Wein«hntis, 
Wirthshaus. Scherz, Iii 13. — Wein «in einem 
kellere oder tavernen verkoffcn . . .». 2esStadtr. 
Grand., 0. in6d., 2, 20ö. — Zu Siraf:9b. soll 
kein Geistlicher «denhciuc tavernen uoch win 
veile haben». 1314. Köu., Beil., 970. — Der 
Vogt von Niederraiispach «hat die tafem- 
wirtschaft und weiuscheukeu ... xü verlihen». 
16 Jh. Barnkh., 187. — Bei dem strassh. 



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Predigerkloster sollen keine «trinokhüser und 
tabernen uffgerichtet» werden. J. Meyer. — 
Viele haben keine andre Kirche als «die tabem 
und die küchin*. Gulden Spil, 47, — Wasser 
in Wein macht diesen «äber sich steigen . . . ; 
dulier acht ich das der wein in den tabernen 
mer truncken macht . . dan anderswo, wan 
ich besorg" das der bach zu zeiten zu nach 
bei (lern wirtzhans sei». Fries. 4.3 b. — «In 
der hcrberg oder tabem der cronen in Schiet- 
etat». Zell, bb, 1 b. 

«Taverner», Wirth. Münster, 1339. Als. 
dipl., 2. 163. Türkheim, 15 Jh. Weisth., 4, 209. 

Tagen. Scherz, 1616. 1. Den Tag beginnen. 

— Die Sonne ttoffet hie». Oottfir. t. Str., 

1, 115. 

2. Tag -werden. — «Ez taget mir leider selten 

nach dem willen min». Reinra. v. Hag, 1. — 
Es «verzech sich das gebet so lauge untze 
dM es iagete». Nie. v. Basel, ms. — «Hörne 
flO es taget». Id., 288. Etc. 

^ Einen Tag festsetzen. — «Nft bereiten 
■Jle sich — Als in Yon bove was plaget». 
Gottfr. V. Str , 1, 128. — ^Dagt sie im oder 
berieffet in . . ., das er nit nszbelibe bi Üb 
und leben». Murner, Genehm., f, 1 ^. — «Sie 
hat im nfif ein stund getagt, — su ir kom- 
men zugesagt*. Ibid., x, 2 

4. Vertagen, Frist g^cben. — Wird ein Hub- 
gat «in 8 tagen nit empfanden nooh. doter 
band, so soll daruf getagt werden 6 woeben 
nnd dri tage». Griesheim, 1340. Weisth., 5, 
449. — 2^hlt einer seine Zinse nicht, «dem 
soll man taaen uf sin g&t . . .» Wird «dem gftt 
z5 dreien dingen usgedagt, so soll der nicier 
es zieben*. Sermersbeim, 15 Jh. Ibid., 5, 407. 

— Den beim ersten Ding abweeonden Hnbem 

*(lagrt mon über 11 [i^iic». Ad^bolÜMl, 15 Jb. 
Bist, de S. Thom., 332. Kte. 
6. Einen Tag halten, um etwas an Ter- 

handeln, proccssieren. — Morgan «erwarp mit 
aller not — Daz ez getaget wart ander in 
swein — ümb ein jarfride ...» Oottfr. v. 

Str.. 1, 8. — «Von den narren will ich tnirh 
Sagen, — die in einr jeden sach want tagen*. 
Brant, Nseb., 70. 

Tagenor,Ta^löhner * nit wamement 
das der Eusvatter die niüs&ig&tonden Tagener 
angesehnawet bat». Geiler, Post., 1, 80 >. 

Taffestern, Morgenstern. Scherz, 1619. — 
<Tagesteme, lucifer». Herrad, 179. — «. . . uf, 
ab der iageHeme, giene . . .» Gottfr. v. Str., 
1, 7. — Stras V Personenname: Jobannes 
Dagestem^ Eathi>herr, 1353. Etc. 

Tanrewan, Tacwen. Scherz, 223. 1619. 
1. Arbeil eines Tages, und der Lohn dafür, 
Tagiohn. ~ «Vier dagexoon zft mcf,'endo omat». 
1888. S Thom. Fabr. — Als man, 1386, an 
Strassb. bei dem K uifl.aas den Krahnen er- 
richtete, geschah dadurch den Fass/.iehem 
«ein übel tagewon, daz in der nutz on;:ing>. 
Kiin . 74.5. — »Ich hab jetz raeinen Tagwen 
wui volbracht, ich stand wol, ich bin sicher». 
Geiler, Irrig Schaf. E, 1 b. 

2. Frontag. — «Opera rusticorom, vulgariter 
dagewan nuncupata*. 1234. Grand., 0. in6d., 
8, 831. — Dem Abt von Rbersheimmünster 
soll jedes Baus dreimal im Jabr «einen tage- 



vtan tfln». 1320. Weisth., 1, 669. — Der Abt 
von Hfineter «hat das recht das ein jegUeb 

gesessen man sol im tfin sinen tagewon*. 1339. 
Als. dipl., 2, 164. — Die Lehner gewisser 
Güter «söUent alle wnchen ieglicher einen 
tagioanthn harin in den hof». Tiirkheim, 14 Jh. 
Weisth., 4, 208. — «Jeder htiber. so 4 rosz 
liat, ist dam amptman ein frontau>en schuldig*. 
Snlzbach (Seppe), 15 Jh. Ibid., 1, 72. Etc. 

— Während eines Wassermangels zu Straüsb., 
wurden Arbeiten verordnet, wozu «menglich 
tageioon ihn sol, hohe und nider>. Wer ihn 
nicht selber thun kann, «der sol 10 ^ für ein 
tagewon für sieb selbe geben». 16 Jb. iUte 
Ordn., B. 28. 

3. Feldmans, was man in einem lag be> 
arbeiten kann. — <£Un balb iafewm matten*. 
Eckboisheim, 1899. 

Tagewaner, Taglöhner. — Unter andern 
Ausgaben ist auch die IBr den •ta^momtr*. 
Conr. V. Dankr., v. 465. 

Tageweide, üebersetzung von diaeta, das 
den doppelten Sinn hatte von iter unias diei 
und pastus, refectio. Ducange, 2, 837. — «über 
walt und über beide . . . zwo tagetoeide». 
Gottfr. V. Str.. 1. 228. — Während der Schlacht 
von MiUüdorf, 1322, war Herzog Lütpolds 
Heer «knme eine tageweide* Ton dem des 
Künigs Friedrich entfernt. Clos., 68. — Die 
Stadt Ninive «was driger tageuMde wit». 
Eött., 316. — «40 tageweide von Bethlebem». 
Ibid., r>00. Etc. — «Eine gemeine pcnitcncic 
( Wallfahrt), die do waz drier tageweide lang». 
Nie. V. Laim. Gottesfir., 178. 

«Dietten des gcwunten, das ist das regiment 
und Ordnung der tagweid mit essen, irinoken, 
seblafien . . .> Broneebv., Chir., 4t b. — «Der 
siech mensch werd beschirmet vur dem 
seiunerksen mit guter tamoeid und r& . . .* 
«Gebent jm ein snbtil regiment oder lo^wetd«. 
Ibid., Ml '\ 

Taghaituug, Tagieistung, diaeta, Düt. — 
Ifnmer, Gayac, 471. 

Ta;:rl( istun2: — «Auch würt vcrbotten durch 
dibs Gebot \,du sollst niobtstehlea) alier Wucher, 
alle fiUseb fiatgebnn^ oder Beistand nnd Tag- 
leistung*. Geiler, Dreieck. Spiegel, CC, 3 — 
Einen Tag leisten an einem gewissen Tag vor 
Geriebt emobeineii. TagHeiekma^ Proeess. la 
der Schweiz ward der Aasdfuck zuweilen fTir 
die Zusammenkunft der Stände gebrancht. 
Frfsob, 2, 860. S. anoh Scherz, 1619. 

Tagung, Arbeit c-mos Tages. Scherz, 1617. 

— «Ein iegelich dagmige 20 1423. S. Thom. 
Fabr. 

Tagwetten, das Tage\\ erk thun. — «Er ist 
unser Herr, aber wie wir im fol tagtp^ten 
und ful Dienst thun, also gebend irir im Ible 
Knecht*. Geiler, Post., 3, 15 3. 

Wette, mittelalt. vadium, wovon da6 franz. 
gage. Wetten, sich verpflichten, s'engager; 
tagwetteti^ siob f&r die Arbeit eines Tags ver* 
pflichten. 

Talang, den Tag (lang, den Tag hindaieh, 

jetzt, sogleich. Scherz, 1622. iS. auch ToU. — 
«Ob ich von hinnen . . . takmc deste ze sohific 
ge>. Gottfr. v. Str., 1, 688. BtQ. «Slga M 
ialangl» Itttrlein, 19, 



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Tm, mMO., Wald. — «So das gewisser 
luttttt an — von den bergen hin in den than». 

Hornel-. Vir-., K, ?, b. 

Tand, Tandmäre, Lüge, uogae. ScbmeUer, 
1, 609. — Elnee der Amunente der Satho» 
liscben «ist der gemein Dant, e- Ij tr lang^ ge- 
vert, dammb ists reoht*. Capitu, Treger, G, 
4 b. — «Lugen nnd AwmK». Wurni^ 1^1., c, 
4 *>. — «. . . ir eigne tröura und iamUmärm*. 
Zell, g, a *. — Das Wort üottes «nox für eine 
tamätmär halten». Ibid., z, 4 _ «Sie haben 
mir von tandtmär LTt sar^t, und nit von deinem 
gesatz». Brunfciä, Aaiitoss, ü o. — «Die zeit 
iit SQ knrtz. yeder dat^tamm snbeiiehtigen». 

— «Ein kindisch, nngewisz, gottlose demt- 
wkBT». Capito, Treger, B, I ■ ; 0, 8 b. 

bilden, lügen, dummes Zeug reden — 
«Die Tütschen so kloins Verstands sind, was 
man jnen vor:«pilt und dantet^ das gloaben sy 
gtieh». Karsth., bb, 1 b. 

Tannfleht, maso., Flehte. <- «Das sieht man 
wol an den Eichbanmen and am l%anfiehU; 
Geiler, Arb. hum., 26 b. 

Tnpe, Pfote. Beneeke« 8^ 14. Tergl. Dope. 

— «Ein katz hat einen glatten palg, lind 
tapen . . . und lang scliarff negel uuder den 
linden tapen verborgen» Kareth., aa, 

Tftppehveib, ToypeJ, Hiirr. «Dom jifiif- 
fen» gewinnt «das täppeltoetb» ab. «dem tappei- 
«ct6 der ilfflan * . .» «die toypd». Oold. Spil, 
68. 

TarrUdecke, von terrtu^ tarrtu^ terrasse, 
Erker, balcon : Teppiche, die man über die 

balcons deckte, zum Schutz gegen die Sonne; 
öberbanpt Teppich, Decke. Schwerlich, wie 
Gddeeke, 87, meint, von einem Stoff ans Arras. 

— «. . . zeug za rosz, — von ^v\d und silber 
geurachtet grosz, — tarretäecketi, gürtel von 
gold». Hnrner, Virg., e, 4 « (pulcliru8(|uc ta* 
jKta=i — «Drie rock hat einer oder vier, — 
das fol fleisch sie schier ersiecken, — wie 
tSeser ander lorrisdedkm». Id., Nb , 87. 

Tnter. S. Tnttehr. 

Tatteler, Täter, Tartar, Zigeuner, öcherz, 
1684. S. aneh BaU. ^ «Heiden nnd ketzer 

□nd tatteler und judcn>. Gebete, 14 Jh. — 
«Tiircken, (Aö^»', kriechen, jaden und heiden>. 
Ziegler, BaeUin, B, 8 «. — ZelU 8 i> : «Tür- 
eken. Juden und tariaren». 

TMbericb, Toäberich, Daabericb, Dobe- 
rieb. 1. Ein Tanber. — «l>er Herr warf nss 

t'in Teufel, und <Ier was stumm und fin Tou- 
berkh». Qeilcr, Post., 2, öä «. — «Do ward er 
(Zaeharias) sn eim Stammen and dancu zu 
eim Töhtrich. also das er weder reden noch 
hören kunt». Id., £v. mit UssL, Itiä b. Eto. 

8. Thor, Narr. — «Dae macht dieh nIt an 
eim Dauberich oder zu eiiu Narren». Geiler, 
Eueis, 26 ». — «Wann sie dann , . . sich 
groaaer Werek nnd grosser üebnng an haben 
genummen, das sie zn Doburuhen werden . . .. 
so wissen sie nit das sie als gantz verderpt 
eeind». Id , 8 Marien, 83 \ Ete. 

Tanf, Tovf. 

Tfiaffen. 6. loi^en. 

TMg«, Fnaidaabe. ^ «Ein Fua das an der 
Sennen Ugt and erleehet, da feilet ein Beif 



herab, da der ander .... ein Tug falt hieher, 
die ander dorthin». Geiler» Brds., 2, 66 a. 

Te^eding. Teiding, Tedin|f> Tedimg, Tbih 
ding. Scherz, 1686. 

1 Thnn, Betragen. — Treger aoeht Unei- 
nigkeit zu stiften; dorM"':i die die Wahrheit 
noch nicht erkannt haben, «ist sollich täding 
ein ttereknng irer frthnmb». Capito, Treger, 
a, 1 8. 

2, Verhandlung, Unterhandlung, Kode, Oe* 
sehwits, Vertrag. — «rofsdiiie, indaeiae». 

Ilerrad. I'U. — «. . . vil harte nnnützin tei- 
äing». Uottfr. v. Str.. I, 95. Etc. — «Do nam 
er oneh UgmUnge» (Vertrag) Glos., 140. — 
«Er woltc keinen friden machen noch dedinge 
s&chen». Kön , 2tf7. — Sie kamen «omb ie- 
dung« wegen». Ibid.. 688. — ^Teding nnd 
Übertrag». 1451. Hi t d. S. Thom.. -188. 
£tc — «Ambrosiob macht ein lange Theding 
davon». Geiler. Emeis, 17 b. _ cWer ein 
lange Teding wil han, der sihe die T. rer an». 
Id , Narr., 188 ». ~ «Mach weniir I ad*ng^ es 
ict jets nit die Zeit zu disputieren». Id., Pest., 

96 — «Sie sind ^nn-IviMtM-ht in Worten, 
ire Reden habent kein laptcrkeii uuch Ge- 
wicht, aber sie treibent gut Schwenk und 
Tading». Id., Selenp.. 161 ». Etc. — Der 
Btrassb. Kath findet da&ä Uai> dem neuen Bi- 
schof zu gebende Geschenk «usz etwas thäding 
beträgde oder ander harbrochter gereohtig- 
keit ufferwachsen wer». Brant, Bisch. Wilh.. 
268. — «Die lägen und unnütz teiding der 
poeten». Wimph., Miriti ! ,9. - «Du seit nit 
annemen unnütze taditig» ^2 Mos. '<i% 1). 
Pollio, B, 1 b. — «So predigend jr uns nichts 
rechts «iann meuschentäding» . Dial B, 2 b. — 
Die Ii. iSchrifi ist «jnen Begeynentäding». Ca- 
pito. Treger, H, 4 b. 

Täding, für Tageding, Oerichtstafr, Verhand- 
lung, kommt schon bei Konrad von Würzburg 
vor für Oesehwätz. Troj. Krie^j, LSI, 139. 

3. (lanz allsremein. besonders in Zusammen- 
setzung, so viel vvie Zeug, Dinge. — «Man 
gedenkt keiner Erberkeit me. kein frumm 
Bi ifnnan macf jetz statt haben, es ist Leckerei 
uiiii JjiibentaJing umbeudumb». Geiler. Post., 
4. 28 B. — «Kein Frow sol in kein Münch- 
kloster gon, es i^t lutcr Bubentäämg: Ibid., 
1, 24 «; Narr., 44 b; Emeis, 65 « Etc. - «Die 
Mann soUents in eerlicher Weg ersuchen 
weder in soliohen (/oc^/^ödini^en, in £leidang 
und Ueppigkeit». Id., Post.. 2, 37 b. — «Das 
ist Weibertädmg, sol in Klöstern nit sein». 
Id , Selenp., 224 b. — «Das Ding seind ir 
schuldig zu wissen, es ist nit Beginentheding». 
Id., Bros.. 2, 60 » (eitles Geschwät?). — 
«Soliche Speigtädwg mussL da leiden und 
warten sein, wenn dn dieh nft hehntsamlieh 
haltest» (von speien, Schmähung; . Id . .Selenp , 
804 «. — «Das ist ein wibertading». Branti 
Nseh., 60. — «Welt got dae alle wibsehe man, 
- die wiberdeding griffend an. der niosz 
zu schüttern mästen gan». Morner. Geuchm., 
ni. 4 b. . Es «sei tm^iteding mit den orden». 
Id , Lutli. Narr, 105. - »Bubendeding». Id., 
Kön. V. £ugL. d08. — Manche behanpten dass 
die alten Aatoren «des merteils fhblen vea 
iren »bgdtMm, aneh anderer narr$nUdiii0t 



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- «64 — 



and keia warheit beeohreiben». Bingm., Cäsar, 
8«. 

4» Tädingsleid, Schieilsriohter. — «Die fal- 
tdlftQ Thedinglüt, es sei ein Sach wie gerecht 
•ie w511, aie künnen sie ma^en das man meint 
sie sei ungerecht». Geiler, Arb. hum., 24 «». 

— c£s möcht auch ein soliich gerieff von mir 
UBzgangea sein ... da» idi . . . daroh tär 
dingtHnU wer abeolviert . . . worden». Zell, 
b, 2 i>. 

Tegadingen, Teldlngen, Tediugen, Tedi- 
gen, verhandeln, nntcrhandoln, übereinkom- 
men, überreden, eigtiuüich als Schiedsrichter 
riohten Scherz, 162H. — «Du teidingnt one 
not». OoLifr. V. Str., I. lofi. Etc. - Wird 
einem Huber sein Out entzogen, su kann er 
naeh JahrcsfHat *tegedittgen mit dem meier 
so er beste mac umbe sin hftbe» Leberau, 
13 Jh. Weisth., 4, 264. - . . . Sii hettent 
getedinget noch sime willen>. Clus., Hl. Etc. 

— «Do ward gedediget das Theodosius das 
rieh ufgap». Kön., 397. Etc. — «Wie der- 
eelbig Bchedlich man getädinget mit dem 
vogt, also sül er mit allen überein sin». 
Gildwiller, 1394. Weisih., 4, 59. _ «... 
sü hettent in dirre nochgeschriben Sachen z& 
tedingende und zb rdUigende*. 1402. Cod. dip! 
S. Thom. Etc. — «Lass dicli niemand da- 
raus tädingm». Geiler, Schiff der Pen., 103 a. 

— «Der cantzler dedinget in den Sachen, und 
macht den vertrag . . .> Murner, Geuchm., 
f, 2 t>. «Als ich meint er (der Advokat) 
Udigt mir, — do blib er dina, ieh vor der 
thür». Id., Schelm., d, 5 

Teig, adj., von Baumfrächten die zu faulen 
anfangen. — «Man darf nit die teigen Biren 
suchen in dem Saok, man sieht es an dem 
Saok woi wa sie seiod». Geiler, £v. mitUial., 

Heote TO StrassbnrgT ieigecht. 

Teil>*amkeit, i)artifipatio. — «Ciantze ieü- 
samkett des lidendes unsers herren». Taiiler,{ 
428 (7a), 

Tei.Ham, Deisciue, Sauerteipr. — «Wenig 
Xmam verderbt den ganteen Teiok», 1 Cor. 
6, 6. Geiler, Atb. bnm.. T80 K «Tn der Hostie 
niuss kein Teisam^^tin . . ; also sol^nit sein 
der sauer Tei$am einer bösen Meiauag in dem 
Mensolien der tn. dem Saerameikl; gat*. »Id., 
Br.:^., ("0 a. Etc. 

Teit»»«!. S. I^taaeL 

Telben, graben. Sehers, lfi89. S. aneh Ddhm. 

— Pap t rinuh liess.«Formosum «sm i )p,m 
grabe teWen». Kön., 546. — «Z& Bruuuebach j 
. . . dalp man noeh sUber». Ibid., 079. «Do I 
dulbent die zwene . . . das grap uf». Tbid., 711. 

— Das Chor der Kirche aiuu .Grünen- Wörth j 
wurde «abgebroeben und oeser dem gründe | 
getolben*. Nie, v T,aufen, ras. — «Der heilsame i 
lebendige quelburue in (JeBU)4hertzen mit dem \ 
eeharpffen tpere gekUbtn wart». Ciane r. Blov. I 

— tVon dem stocke imTgarteii usz ?.^*telben>. 
1446. S. Thom. Fabr. — «Kirne kuehte der. 
löeher ttdp die brecken darin %h setzen 2 seh.> ' 
1441. Ibid. — Erliess «einen rrraben . . telbew. 
Eingm., Cäsar, 67 b. «... ein hafeu gedolben 
oder gegraben in eim $mdesluilbn».BniiiBoiiw., 
Dlat., 60 b. ^ *WmUnMb«r*. Fries. 16*. 



lempern, temperieren, m&ssigen. Scherz, 
1699. — Würde die Sonne «nüt getempeH mit 

den wolcken, sü vcrbrante krut und gras». 
Tauler, 8S4 (ö7). — «Dan werdent eä alM 
wol getempert and alle geaast». Tanler, 41 (6). 

— «Der luft was vol rjrtrmprrt». Kön , 211. 
Im Glossar, lOää, lalsch : richtig mischeo, 
nach Benecke, 3, 29. 

Tengein, klopfen, schlagen, durch klopfen 
schärfen ; heute aar noch für die Sensen ge- 
braucht. — «Der smid so! xft den drin ochteo 
den pflu{?ftn alle jre ysen tengein, und pnl 
niemant ungetengelt se acker varn». Uhnea- 
heim, Ih Jh. W^tib, 4« 889. — «Die lente 
Ungltn, quetschen, trucken . . .» Zell, g. 3l>. 

Tengerferlin. — «Etliche nemen den Klös- 
tem das ir ab in Freesen und SanDen, sie 
gond von einem Kloster zu dem andern, als 
die DenigerferliiL, aich £U füllen, und kummca 
ettwann fünf oder seohs Deniger zusamcn». 
Geiler, Bros., 2, 14 b; i, 59 b. — «Item ist nit 
Not das man Hund, Fliegen und Tengerferlin 
auf die Hucli/.eit lad, sie kumment on das*. 
Id., Irrig Schaf, D, 1 b. — <Der 3Ien<fh i<t 
so grüssbar bei den Leuten, tut sich^umb,bdi 
jcderman. wie ein TmgerferUn», Id.j 7 
Scheiden, K, n b. 

Taigerferlm sind S Antonsferkcl. In unsern 
Gegenden sagte man gcnieinlich, statt S. Anton, 
S. Th^nfj] 80, oft bei Morner. Nb., Schelm., 
Luth. is'arr: «Wie Jacobs Deny, Funluen 
Gred . . .> «So wil der Thenger (Antonier) 
haben siiw>. Theng ist ■wahrscheinlich das 
verdorbene französische Antüinc; die Antonier 
waren aus dem südlichen Frankreich ge> 
kommen. Nacli .Schindler, 1, 86, war ein 
Tengerferlin «ein privilcgirtes Schwein, deren 
im 15 und 16 Jh. in verschiedenen Städten 
Deutschlands, z. B. in Memmingen,| Regens« 
bürg, u. 8 w., auf Kosten der Glaubigen zum 
Besten des Klosters S. Antoine im Üauphini, 
unter Aufsicht eines Antoniermönchs, eine ge> 
wisse Anzahl gehalten und gemästet zu werden 
pflegte». Nach den Geiierschen Stellen zo 
BchUessen, scheint sich, im Ebass wenigstens, 
die Sache anders verhalten^^ul^haben. Zn 
Strassburg existirte ein Antonicrkiostcr nebst 
einem kleinen Spital; ohne Zweifel wuiden 
be! nns die Sehweine nicht svm Besten des 
Staniniklosters im Dauphin^ unterhalten, son- 
dern zum Besten des Strasab. j^^Hanaes ^ im 
Interesse des Spitals, der mit diesen verbanden 
war. hatten Klöster andrer Orden, wie es 
scheint, die Verpflichtung, die Thiere^eine Zeit 
lang zu em&hren; ans einem Kloster kamen 
sie in ein anderes, bis sie hinrelelieiid go* 
mästet waren. Sie wurden von dm [Laysn 
erbettelt oder in Folge von Gelfibden «ge> 
opfert», man schenkte aber nicht immer die 
besten: «sie thunt, sagt Geiler, als die die 
S. Yeltin ptist/i<re Hfiner nsd 8. Antbengea 
böse Schwin gehont.. Post., 3, 66 b; 4, 30.«; 
£v. mit Ussl., 192 «. Ironisoh vergleiebt unser 
Prediger mit diesen anf Ünkosten der Klöster 
^'eniiisteten Schweinen, Leute die sich überall 
einfinden und einschmeicheln wo es Gelegen- 
heit gibt gratis gut nn essen und an triuea. 

Teon, maso. n. neutr., Tenne. — ^ GawisM 



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~ 866 ~ 



Menschen sind wie solche «die ein tenne 
maeken fiflllent • . ; dat int deuDe also 
scborneehtig and also hogoreht . . .» Tanler, 
173 (31). — «Von demmp (•'nnr «ft machende, 
i scL» 1395.* S. Tbom i-abr. — «Von cimo 
näven ttnne zh inachen». 1441. Ibid. — «Dm ; 
tfnm, Revier Strassburj,'», 14 u. 15 Jh. Uassen- 
Bamea, III. — «Das wer ein toreohter Bur 
... der do weit die Sehür . . . verbrennen, ' 
doramb das Spräwer am Tenu läircn». Gtnler, 
PoJt., .H, 70 ». — «... das der tfmnie des 
herren geseabert ist». Zell, c, 2 — Der Herr 
liist «sM&en (Aenn«» wideramb erföllt werden*. 
Wim. Trost, 4 b. 

Im Mittelalter sagte man meist der Tenn; 
so noeb heate in der Sohweitz. Zu Strassburg 
sebeint des Wort eveh als neutrum gebraucht 
^vn^(lea /.u sein; I3li9 wird ein Haos erwähnt, 
dss als «Onhtu widor das Tarne» bezeichnet 
ist In der oben an^etiihrten Stelle Oeilers 
ksDQ es neutr. oder niasc. sein 

Tennerüret, von rörm, rinnen laftsen, Ab- 
fidl TOB der Tenne, die Kömer die vor dem 
Preschen aus der Garbe fallen; sie iridiurton 
meist den Beamten derer, die die Zehend- 
Mehte becogen. Sehmeller, 2, 147* Teim- 

gerh. Tennris. SoIm t/,, Hi30. Henecke, 8, 114, 

leitet es von tror, tropfen, ab. Der Su- 

ielsr von HQnster csol helfsn dee nbbetee 

tchen f- insnnii iien in die hchürc ; dovon 

sinmet er die tennetröre und was gerben en- 

benden sint». ISÜd. Ab. dipl., 2, 106. Eine 

^••"t.rp .\hschrift. Weisth., 4, 187, hat die 

f iciiLigere i'orm Thennröret. — Der Keller zu 

Gemar hnt «die DmmünU von der eehfiren». 

15 Jh. Hanauer, Constit., ;J57. 

Teneeli, Landfeste, Damm. — <I>as Wasser, 

so ei Bndet einen Widerstand von einem 

Stein oder Tcnsch und nit für nia-i^ fliessen. 

&o wirblet es hinder sich». Üeiler, Selenp., 
219 b 

Noch allem an nisoh, Hebel, S, 275. 

Tentzeln. leicht tanzen machen. — «Kin 
Mater hat ein Kind ... uff der Sehoss, f^e 
ttMiUt es off und ab». Qeiler, Enieis, m, ß 

Tepit, Tapete. Scherz, Id-ti. äeit dem 
18 Jh., ThepUh, Tffi^. — «7cp»t, tapetia». { 

• « Trpit Tel filze, sftg» eilioina». üerrad, 

läfi. 183. I 
t«ri«]h, Bot«relBeI^ Und. — Brut, Nieli., 

114. ' 

Terteche, Tartscbe. franz. targe, kleiner 
Sehild. Seherz, 1681, Tergche. — «Von tert- \ 

»fhen üii.ser herren sind libcreinkomen das | 
tum dokeine unser bnrger tertsdte sul l'oren ' 
lossen». c. 1311. Urk , 2. 35. I 

Tesche, Tasche. — «Kim jeden gloobt 
vil die weit, — aU er hat in .sinr täscfun 
seit». Brant, Nsch., 20. Etc. — Der ist ein I 
•Varr, der wie ein Reicher leben will, und hat 
doch «kein schwere tesdi». Muruer, Nb., 
— Schlecht« Kerle «haut den schlissel in der I 
tescKen, — * domit den schaick sie o^zher Inn». 
W., Schelm., e, 8 h. — «Mir sitzen nurrcu in 
der deschen». Id., Luth. Narr, 28. — «Reden 
iM Bit allzeit gnt, — dornm so halt dein 
Wnl in hat . . ., halt zu beschlnsz die brot- 
dMcb» (Mnsd). Id., Sehelm., i, A «. Bte. — j 



«Man trug zu derselbigen zeit lRTi<!rf::ehartc 
teadutn als die köchcr sein . . .» «l^r siiesz 
(das Oeld) in sein detche». Pauli, i04. 

Testescbe. Test. Tiegel. Ben.. 3'<. Das 
in einem Schmelztiegel Zurückgebliebene, das 
noeli sn Iftnteni ieC? — Wer »testeache oder 
ander» rn btirnen oder za lüttern hette», soll 
es m den Müu/Jiuf bringen. 1H22. Urk., 2, 

Teiifelhafti^. vom Teufel besessen. — «Man 
thct der Herr ein Wunderzeichen und maeht 
gesunt ein teufelhaftigen Menschen den man 
im eben darbrocht». Geiler, Post., 2, 68 ». £te. 

Teaffen. S. Touffen 

Thet, dimin. Thetlin, theoa, Büchse. — «In 
deiner Seelen seint drü Thetkn, da stecken 
die drü Ding in . . . Da ein Mensch verstot 
und nierckt und n\ oisst was er sol tluin, . . . 
das ist das erst Th^m . . Hat er ein Aa- 
mat and Begird darzu . . ., das ist im andern 
Thet . . .» Geiler. Ev mit U.ssl,, 2r> f. 

Thner, Thnser, Thäter, der etwas ver- 
riohtet — Missbraneh des Gebets für die Ver- 
storbenen, «so vom thuger, SO von dem der 
es lasset tban». Zell. M, 4 «« 

Thnglkeit, Gewohnheit etwas an thiin. — 
«Thuung oder Thugikeit das Gaten». Gailar. 
Schiff der Pen., 75 i>. 

Thon, thnn. Hi^, thiit. tuff, thite. ^ 
«Was willn das ich tüg?» Geiler, Pred. v. 
Maria, 17 **. — «. . . das du die Werck auch 
dansn ihugttt*. Id., Bv. mit Ussl., M — 
«Was ein Mensch thäg usz der göttlichen 
Liebe», id., Bros.. 2, 33 - £in Kaeobt 
sieht anf seinen Herrn, «das er Am^e naeh 
seinem Augenwinken» Id.. Narr , ' m ^. — 
«Wenstu das wir dir etwas nach thugcu ...» 
Id , BrÖs., ^, 68^. — «So ist not das wir 
unser Augen uff tUgen» Id , Pred. v. Maria, 
1;^ t>. — «Kurts, wir dtegen was nun wir 
w&llen». Id.. 8 Marien, »1 b. — «Was dn 
tugrst '0 halt nicman für — die gaben die 
au62guni von dir». Brant, i^'acetas, A, 3 u. — 
«Wer in sim ong ein trothoom trag, der tug 
in drusz». Id , Nsch., 24 — «... domit er 
thueg dem schlont genug». Id.. Thesm., c, 2 ^. 

— Wer «fingcr zwischen angel dieg, — die 
werden offt geklembt darvon*. Id., N^^ch, 10. 

— «. . . das nit die tropfen liegen leid — 
nnd maehea wfist des herren kleid». Id., 
Thesm., a, 4 Etc. ^ « . . das ich dieg semlich 
wort — den nur allein in meldens weis*. 
Murner, Schelm , c, i «... er dieg doeh 
Übels oder rerht> Id . Nb., 42. — «Acht nur 
ein ieder wie er dieg». Id., Bad., K, 2 — 
Gott lilsst nieht Bdses ungestraft, «et, diegmtt 
wiber oder man». I I , <T.M,rhni., II, I ». — 
Es «wil mich bcdnncken, du thügest im zu 
vii daran». Id., Adel. H, 4 «. — «... das 
du . . . gottee gebot daran iMs^esf». Ibid., a, 
4 Etc. 

ThUre, Türe, Thenrong. ~ «Es was ein 

pfToss Thüre. da was ein reicher Mann, der 
het vil Kuruü utl einem Huffcu Ilgen*. Geiler, 
Arb. hnm., 71 « ; Narr., Ifö »; Emeis, 60 b. 
Etc. - Die Batlern «korn tind win haltcns 
hiuder bich — und anders, da» iiie werden 
rieh, — und inaehen selber in tin dir». 



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866 - 



Brant, Nsch., 7d. — Durch Wacher und Vor- 
ksiif «so bat man {et« vll dOr». Ibid., 60. — 

< . . es sy sterben, liochzit, freud. leid, 
tfn^e, trübsal ...» Maruer, Mes», £, d ^. 
Thttrii. 8. TVnt. 

Tich. Dich. ] T. ii Ii «Dich, gorges». 
ilerrad, 17B. ~ Die Ablei EbersheimmÜDster 
hat «twfiiir tuid ban . . . von mUndieHeh vmt 
an ttoerchlich». 1320. Weisth.. 1. 667 — «Zu 
iherasalem, do was ein ^eh mit fünf porten». 
T^Qler, 19 (5). — €An dem didt, nf den 
olt auf dem Land, 13 Jh. u. f. 

2. Damm, Landfeste, digne. Scherz, 1638. 

— Der strassb. Rath gebietet am Staden 
Landfostcn zn maclioii «von iler 

braeken bitze an den dich». Kon., Beil., 
1048. (Glossar, 10»8, falseb : Teieb.) Der hier- 
genannte Dich, Tich, war das roohtc Ufer 
ausäerhaib des Fisclierthors, 1400. 1475. — 
In dem Wald von Aehenheim soll Niemand 
Holz hauen, «wanne die zwon müller der 
eptissin (von lilschaa), also vil sie ab den 
tichen notdürftig sint and nit me». 1499. 
Weisth , 5. 488. 

Tichen, Dichen, Dämme, Landfesten macheu. 
Scherz, 232. — «Es so) nieman bvwon noch 
dichen nff die almende an eincd appetes ur- 
loup». 1320. Ebersheim. Weisth., l. 672. 

Tiefmtttig, Gegentheil von hochmöthig. — 
«Der rehte tiefmütige mensche* schreibt sich 
keine guten Werke zu. Tauler, 305 (o2). 

TiesMl, Teissel, Deisael, Deichsel. — Die 
Bürger von Odoru sind nur für cim-n Tag 
schuldig' mit ihrem Herrn /u reisen, «so das 
unser wa^en desselben tags die thiasele • • - i 
wider in liab keret» lö Jh Weisth , r>, H83. 

— €Da* Pferd das der Boller neben im au ■ 
der Teissd fiiret . . .» Odler, Pred. u. L., i 
126 ». — «Sie warfF in von der deissd dann, 

— und greift' im seine pferdc an». Murner, 
Virg., q, 1 ». 

Tigel. Lichtstock. Die Frau die «einen 
Pfennig vcrlürt, gut hin und /.üudet eineu 
Tigd an nud kert das ganta Hos Dmb*. 
Geiler, Post , 3, 62 «. Etc. 

Tinsen, Getinseu, treiben, Stessen. Scherz. 
1689. S. auch Dinsen. — «... so möhtent 
die bürgere die nsaern ... in die stat ge- 
tynsen». Kön.. 6ö9. — Adelige haben Beginen 
und andere Frauen in ihre Trinkstube ^ge- 
tunsen mit gewalt». 1413. Kön , Anmerk., 8iU. 
820. — Der TQrk Ueas die Einwobnor von 
Constantinnpel •thynsm stt der Stat bittOSS». 
AdelphoA, Türk , C, 6 a. 

Tiflehlaclieii, Duchladieii, Tischtuch. — 
«Wa kein Fraw in einem Hus ist, do gat es 
als nnder . . der Tisch ist aiwegen gedeckt, 
die Titdiat^ hebt man selten nff». Geiler, 
Arli. hun»., 101 ; Narr.. 50 >. Etc «Mancher 
betreifft dischlach und klcit». Braut, Msch., 109. 

Tobig. 8. mbiff, 

Tubstioht. Wahnsinn. Wnth *Tohsucht 
oder wütend sucht . . . mania genant». Fries, 
10b ^. — tYe mer man den Tfireken wider- 
stant thet, ye härter wart entzündet ir 
aüdUikeU9. Adelpbus, Khodis, C, S b. 

TobsSditig, wahnsinnig. — «Wann Notiu 
lang gat, so sterben dio Ittt an der pestilSBli, 



and werden gern tobiüchiig». Fries, öb k 
«Die taiibtüekHfm . . . Tsmsuieii sie sej ea 

grosz Iierren. mechtig, rdoh, Staidt lUld ge> 
I snnd*. BUndent, A, ü K 
I Todferig, den Tod bringend. «Dte Zunge 
' ist eiji unrrr.i wiL L > I i ei, vo! todferiges Oifles». 
Jac 3, b. Geiler, iSeienp» 167«. - «Und ist 
es Saeh das sie etwas werdest todferigcs oder 
giftiges trincken, das wQrt sie nit sebedigea». 
Id.. Narr., 16. 18; Post. 3, 23 

TodteabMii, Sarg. — «Sie legten den 
todUnhaum wider nf dir liar» Murner, Uiensp., 
136. 137. — «Da ütot mein nachbner in einem 
dotUnhaum nnd ist gestorben». FavU, liB. 
Tödtücb S Dötlidt, 
Tolden. S. üoiden. 

Tele, popnlftr ansgesproehenes 7a2a«i^, jetst. 

— «Wissent, es mag nut anders sin, ir mis- 
sent UAe hie bliben». Nie. v. Basel, 152. 

Tolen, Dohlen. Scherz, 1647; :i46, Dd. — 

<]3 sch. von dem sprochhuse den toten darin 
zt machende». 141ä. S. Thom. Fabr. — «Peter 
snr Kronen hat einen toten von niiwen ge- 
i'r;ilif^n in sineni wiher». 1427. Abnendbnch. 

Toiker. — «Die tÖÜcere ensnllent niht in 
das schif gan, sie ervorderent es denne nnd 
si in erloubent von den burgern». 1270. ürk., 
2, 11. — Scherz, 1647, der die nämliche Stelle 
anführt, übersets'.t TUker durch iintrarins, 
Schiffer, Matrose; dies scheint nicht richtig 
zu Hein; warum sollten diese Leute ihre Schiffe 
nicht betreten dürfen? Eber ist unter Tdker 
Dolmetscher zu verstehn \v i- es im Sachre- 
gister des Urk.-Buchä, -iOti, angegeben ist ; 
Ben., 3, 46, hat dafür Tolke. Zu Strassburg 
w ird man aber höchstens für die vom Nieder- 
rheiu hcraufkonimendcu ächifl'cr Duhuetseher 
gebraucht haben. 

ToUe, Schlag auf die Hand als Strafe der 
Kinder nnd Schüler. — «Ein Kind, so das 
cttwas Unrechtes gethan het, so würd der 
Vattor zornig und ix'xi im ein Streich, ein 
Toüe mit einem J»eller oder üultz, so er- 
wüsoht die Mutter den Kock und deckt in 
über des Kindes Hcnd, uff das es den Tdle 
dester bass uiog crlideu». Uciler, BiJg., 105 «. 

Torecht. Torechtig. S. DoredU. 
. Toste, origanum vulgare, Doste. Kirschl., 
1, 632. — *To9te oder wolgemut oder rot 
tost». Brunschw., Dist.« 118 — «OrignMim, 
loiten». Gersd., 93 

Totma? — *Todtma enpiing on nnderloss 

— das lemblin gots von manchem Stoas». 
Brant, Rosenkr. Wack., 2. 1099. 

Ton, gen. Touwet, Thau. Seherz, 1652. — 
*Tou, ros». Uerrad, 178. — «Des morgens in 
dem tmuoe - So slioben si zer onwe. — Da, 
beide, blftmen nnde gras — Mit dem tonwe 
erkület wa^.. (^)ttfr. v. .'^tr.. 1. 2H5 — Gott 
lüsst oft den Menschen «hie in der ait eines 
grossen k^len meyensoben loMtett beinden». 
Nie V Basel, ms. — «. . . das, git alles 
blutigen tou*. £U. Pred., 1, 70. * 

Tottb, abjsrestorben. Sehmeiler, 1, 479. Tov^ 
h(dz. TouhJtolz. Dublutlz, abgestorbene, dürre 
Äste. Scherz, 1624. Bois mori. ■— Der Sebttltc 
beias von BfiU soll den Forst «biten diye 
wnoben vor w jnaebl^ diye daniaeb, «nd sei 



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— 867 — 



(T sich drnsz befüren die 6 WQchen mit 
toubem hol«». 15 Jh. Weisth. 4, 126. — «Was 
Ton toubem ho\z ist, das ist der hfibere». 
Latterbach, 15 Jh. Tbid , 4. lOR. — Die Bürger 
von Selz chaut rehi, touiihoi^ -/A howeude dhe 
Im» in der wachen». lälO. Ibid , I. 761. — 
«Wer dubhßltt howet in den weUion nner» 
loabet . . .» Bischwciler, 1468. Hanauer, Oon- 
siit . 333. — *¥Ä\\ fuilor dupholz». Ingweiler, 
15 Jh. Weistb.. ö. 491. — Ein Wiilil. in «lern 
ein Mord ychchah, wurde geachtet, «da/ man 
in gar muste abehowen, a.h das kein nnder 
holt/, darinne wclisscl di-niic dnnpfujltä». Hofen, 
14 Jh. Hauauer, CDUötit.. 186. Eic. 

Tonb. 1. Taab. — #0 Spiegel götiicher 
Weisheit. — crloucht tnenschlicher blödigkeit 

— ir hcrt/. vornualli und touben sin». Brant, 
Layen8|}., ir>4 f». — «Daramb da alter douber 
goiich, — du hurest niendert denn in rouch». 
Ilurner, Geuchia., F, 2^ (kann hier auch toll 
bedeuten). 

2. Sinnlos, toll. — «... wann sie nit all 
stand — sanst irrten wie ein touber hant». l 
Brant, Nsch., 91. — Die Tanzenden «lonlbli ' 
omb als werens toob». Ibid., (UK | 

Tonben, Tenben, bet&nben, taub maehen < 
(früher: stillen, zähmen). ~ Du laufst überall 
lün «und töubnt iederman». Geiler. Uas im Pf., I 
h, 9: — «Wir lassen uns mit offnen Äugen 1 
blenden und mit offneu Uren theubf n*. Id., | 
£f. mit üssl., 129 a. - Bliebe der ^arr da- ; 
heim, er *d&ubt nit jederman die onm». Brant, \ 
Niich., 4n. - «Darum so Mab mioll nii mit 
frafen». Horner, Nb., 927. 

Toiibep, von tnba, Trompeter. Sehens, 1986. 

— Don Stra.ssburfirern, die, 13n8 mit Karl TV 
Dach &om ziehen sollten, wurden zwei Pfeiffer 
Vttd «ein loii&ep» mitgegeben. K5n., Anmerk., 
1075. — «Zum fou&«r», straääb. Ilausname, 1484. 

Toof, Doof, Tauf, masc. Scherz, 1650. 

1. Tanre, fiberhanpt Handlnng dnreh die man 
Gott geweiht wird — «Do was dem kleinen 
kinde — Der heilige touf bereit». GoUfr. v. 

1, SO. — Jeder Henseh bat einen En{;cl 
«der ime in dem tonffc c^eben wart». Tauler, 
415 (73). — «jDoi^ ist driger hande gewesen, 
domitte man behalten wart». RBn., 880. — 
«r>ie besnyduiig'e, der touf von Abrahames 
ziten antz an gotz gebiirte». Id., 2öü. — «Do 
gap man ime den inngeaten to«/, das belüge 
oley». Nie. v. Laufen. Gottesfr., 52, — «Got 
bat angeschlagen das ein Meusoh sol seiig 
werden nft bloes en Zneats ennder dnreh den 
Touf, Kuw, 1% irh* und l^uss. Geiler. Post., 

2. 8 ». — «Die üeiiad gibt Gott der Herr den 
Kinden in dem Ibnf». Id., Brds.,,,2, 28». - 
«Der letzte Touff», die letzte Ölung. Id., 
Sterb. Mensch, £' a, 4 ». — «Der jüngste 
TiMf^». Id., Brds., 8, 70 b. — «Johannes lloeh 
der nnrron loufF, — darumb kam Christus zu 
sim tuu£». Brant, Nach., 100. — - « . . den | 
touff — nam er vorerst in Jordans louff» Id , 
Röserikr. Wack., 2, 1099. — «Es heisst zu 
gutem dütüch der douff». Murncr, Bad.. L, 4 
Ete. — «Der jängste douff*, die letzte Ölung. 
Ibid., N, 3b. — «Der Tauff ( hristi». Butzer, 
Nfner., L, 4 Etc. — «Der glaub in Christum, 
10 irfr im iMff yenproeben haben*. Zell, b, | 



4 b. Etc. — «... 80 wir im tauff uff gottcs 
wort gelobt haben . . ». Wnrm, Trost, 22 ««. 
Etc. 

2. Taiifkessel, Taufstein. — «Do wir in dem 
heiligen Umf wurden gestossen». Tauler, 284 
(41). — «Also er einen fAs in den douf gedet, 
do globete ime der tyfel ...» Kön., 898. — 
« . . an dem obterobent, so der douf gesegent 
Wirt». Ittenheim, In Jli Weisth., 1. 7HÜ. - 
«Einsmals ein dorfpfaff sang, als er den tauff 
segnet: Sil fun» den paaren, a^ua den gensen, 
vinum den gelerteo, per omnia seeula secn- 
iorara». Fries, 44 — «Das wasser das in 
dem steinen tauff ist>. Ziegler. Niessang, 
D, 8 b. 

Touffon, THofen, Tenffen, taufen, ein- 
tauchen. — «Also du issest und trinkest, so 
soltu einen iekliehen bis Un^en in sine minne 
wunden» Tauler, 272 (47^. — «Ich bin allein 
kummcn zu ttuffen im Wasser». Geiler, Post., 
I, 19*. Et«. ^ «Soltstu dein narren Uk^m 
Ion » Mnnicr, Nb., 6 — «Xiemans (soll) 
nie sich touffen Ion». Id , Luth. Narr, 69. Etc. 

— «Wir töMffen ... die kindlin>. Ziegler, 
Niessung. C, 4 b. Etc. — »Der tauff Christi, 
der mit dem heiligen geist und fewer teuffet». 
Bntser, Kener., L, 4 *. Ete. 

Tongen, Tongeniich, verborgen, heimlich 
Scherz, 1650. — «Dir sint eiliu herzen kunt 

— nnd Olfen alles taugen: Oottfr. Str., 9, 
104. Ktr. «Wfintnt laugen — mit den 
ongen». Geisslcrlied. Glos., HO. — «Min oagen 

— toiMtfn— sialeine— minnent». Gttsli v. Bhenh. 
V, d. Hairen. 1, 346. «SoHchen trost und 
tougeiUiche gottes gnade bedarf man niht einem 
ie;relichen bihter fSrspreiten». Bihteb., 89. 

Toujj;pn.Tonwpn, taugen. — «Ganfr hcrnider 
in diu luter uiht nüt tougen noch vcrmügcu». 
Tanler, 839 (58). — «Was der nsser mensche 
bittet ... das tomoti wenig oder aomole nüi>. 
Ibid., 233 (41). 

Tougenbut^h, die Apocalypse. — «Von dem 
tantz schreibt Johannes in dem lOt^^Miftdcft 
ein figur . .» Gniden SpiL, 72. 

Tongenheit, Heimlichkeit. Sehers. 1651. — 
«. . . Als si ze kemcnatcn sin — In der 
froawen tov^ttümi: Gottfr. v. Str., 1, 137. 
Etc. 

Tonwen. bethauen. Scherz, 1662. — «Ein 
wol gedouipet ertrieh das weich ist daz man 
mag segen und e;,'en». Tauler, 463 (80). 

TrSebter. S. Trechter. 

Tragen, du treist, trägst, er Imt, trägt. 
Durchweg bei Brant und Murner 

TrHglich, erträglich. Benecke, 3. 76. — 
«Trübsal, die allein der glaub an Christum 
träglich macht». Butzer, Weiss., a, 2 «w — 
«Leicht und träglidi*. Zell, t. 4 ». 

Traben, Treben, Tn-h^-r .Scher/. 16.54. 
1658 1 Tropfen. — «2Va^, gutta». Ilcrrad, 
179. — «... das si mir einen trahen» ihrer 
Gnade nicht mösren versi-j-en 'Tottfr. v. Str , 
1, 69. — «Da soll ein tniiun wasber aiit mit 
friheit . . . nenimen> Tauler, 258 (44). 
Fig., nicht ein Tropfen, nicht im fr^rinpsten 
Geiler hat: «nit ein Tropfen». — Gott thut 
«als er es einen trtktn nttt enhOre». Tanler, 



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- 868 — 



29 (ßj. — Ueoschen, die sich «einen trehen zu 
ime rfiffe nie genei^etent». Id., 81 (6). 

8. Thräne. tDie heizen trähene vielen 
. . .» Gottfr. V. Str., 1, Vi. £to. — «. . . und 
mShtent «8 blnt«nde trdim herüber weinen». 

Tanler. 449 (78) V.\~ — Es «wurdent gar 
vU süsser mtnnetrt)^6n von sinen ongen val- 
lende». Nie Baael, Bek. Tanl.. 9i7. Eto. — 
«Mit weinenden Ireh^nen*. Märlein, 29. — «Die 
ewige rüg, do alle treher genomen sint von 
den aogen». Gebete, 15 Jh. — «... Do eie 
(Maria Ma^dalenft) im seine Füss mit ircn 
Trühetn vergost und im die mit iren Löoken 
vseirflolaiet . . .• Geiler, Poet. 9. 115 «. — 
«Lern heftitrüf-li boten bis zur Vergiessung 
der Trähern». Id.. ächiff der Pen , 7ö & ; 
TroBtep., X, 1 b. Ete — «. . . Das Wasser 
deiner Trehen . .» Id , Xnrr 44 — c. . . 
Mit der Lougc diner Treiten». Id., Bilg., 14 

— «Wir seint in dem Tr^enUd. in dem 
Ellend». Td.. Narr, I2ü^. — «Lond uns mit 
eignen treJtern weschen». Murner. Bad. B, 
H b. — cDrei trähern findst du auch dobei, — 
die mein liebs kint j^eweinct hat». Id.. Ketzer. 
F, Ib. — «Durch sein bitter weinen trehen^ 

— die all umb uns hie seind geschehen . . .* 
Id., Bad., B., 3 ». — « . doch gosz er 
manchen trühen aQsz>. Id., Virg., H, 8 — 
«... wer mag on trehen -- den morf, die 
arbeit all vcrjehen». Ibid., E, ti « Etc. — 
Einer «weint das ein trehen den andern schlug». 
Pauli, 38. — Laehryma, ein träheren». Oersd., 
88 0. — «Das tal der trehern». Winiph.. 
Mirand., 8- — «In disem tal der trähern». 
Evang. Hess, A. 7 ». 

Tram, Trom, Tramboam, Balken. Scherz. 
1«.')."). — Vor 1 'HO hatte die Thoiiias- 

kirche nur «hültzin treme und hiiltzin bünen». 
Kon.. Ke^'. A. Ml - Papst Hi)nnisdas 
«gap an S. Pctcr&müabtcr zft liumc einen 
silberin trom». Kön., 52d. (Der mit Silber bc- 
Ideidete Querbalken unter dem Triumphbo(,^en). 

— «-'/»tJ iirob ein grosz ysen do mau den 
trom in hat gehenkt der vor dem alten kemüt 
hargesogen ist af dem rcfentor». 1424. 8. 
Thom. Fabr. — Werden bei einem Brand 
«bütten zerbrochen durch grosse Mtme oder 
mnren ... die daruff fielent . . .» I49"\ Alte 
Ordn., B. 13. — «Der mensche sol zft dem 
ersten den tramteiM» nsser sinen ougen legen». 
Taoier, 176 \ß2). -~ «Was aiheatn ein Dorn 
in dem Ang deines Bmders, nber der Trom 
der in deinem Aug ist, den merckesto nit». 
Geiler, £v. mit UssU liQ i>. — «Wann ein 
Trmm (Dmelcf. fnr Troni) da oben leg. so 
kan nienian darüber tron der anders kein 
ZimmermaDQ ist; . . . wann aber der Drom 
»Qf der Erden leg, so gieng er darüber on 
alle Irruntr«. Id , ! Marien, 20*. Etc. — Das 
trojanische Pferd, «darein sie legten lange 
träm». Hnmer, Virg., I), 8 J>. — Sie «ser* 
spielten grosse lani,'ß bäum, — mit zweek 
anlRbeten dicke träum, — die sie von bergen 
reissent nider*. Ibid., R. 6 •. — «Mataen . . . 
an uszgondc träm um den turn fiirhangend 
gebunden». Eingm., Cäsar, 8il — in einer 
Stadt, um einen Galgen an maehen, «stiesa 
(inaa) ein irm iisa etoem hansa in dM ander 



über die gassen*. Paoli, 195. — Einer ver- 
barg etwas «hinder ein from nnder das dach». 
Ibid., 201. — «Deinen {^ros.sen trom in'eigeaeB 
angen (dn) nit sihest*. Zeil, y. 1 

Im Allemannisehen sagt man fnothTTrmd 
für l'alki [] Hebel, 2, *^7G Pei uns hat sich 
TremeL nur erhalten als ügüriiche Bezeicbnuag 
eines grossen, breiten, plumpen Mensehen. 

Trtimun;:. Hrh ilk -■ «Sie bnweten^aueh 
die tusamenträmung . . . mit ziegebteinen zs« 
Samen» Bingm , Casar, 09 

Trank, neutr.. Trank. Tränkchen. - «Dem 
! selben gaben sie ein tranck, — das in von 
allen sinnen awaaek». Hnmar, 4 Xeuer, 0, 
' ö b — . Als in das tremtik von sinnen braeht». 
Ibid., Ü, b «. 

TniaaeBei, Dreaenef, Art Gewürs. ^ «Ge> 
lübd ist geg-en ernten "Worrken an schätzen 
als Zucker gegen Cori ander . ., und Tra$' 
»enei gegen eim schleehten Mass». Geiler, 
Pred. u. L, 85 ^ — <Dre$enei». Brant. Bisch. 
Wilh.. J^l. — «Ein gütträueney aum haubt* 
'ein Pnlver). Gersd., So b. — «Bin mageworts 
oder dreseny». Brunsch^v , Mrdic , 176 b. 

Göll. 335, führt Tresney unter den Arznei- 
mitteln an, und erklärt es dorch tragea. tr»' 
gena; was er hiemit meint, ist mir unbe- 
kannt. 

Trata t. Trotz. — «Gleieh morgens reife 
'. er (der Bischof) usz eim trats wider hinweg». 
Brant, Bisch. Wilh., 251. — «... der erber* 
keit zn schmaeh und droftv». Id., Layeaqi^ 

168 n. 

2. Zwist. Feindseligkeit. — «Zu Heidelberg 
fieng an der dratz, — do richtents off da 
dispntftt/. Murner, 4 Ketzer. A, 8 

Ti at/.lieii, Kühnheit, Unerschrockenheit. — 
«Sebent die Traitheii des Bettlers, das er so 
tratdich wider die Obern redt, als krefUg ist 
, die Worheit!» Geiler, Post., 2, 87 b. Etc. 
j Tratziich. kühn,naerschrocken, trotzig.— 
S. die Stelle Geilers, s. v. tratrhHt » Tratrhrh 
zerstiessen sich zwen borg». Hrant, Donner.st 
D. Ged.. 23. — Die Dominikaner sagen: 
' können wir die Berner dazn brini?en dass sie 
uns glauben, «so seiud sie alle tratzUch leut, 
— und befesten unser sach mit streit. Muraer« 
4 Ketzer, G, 7 — •Tratzlichtn wider^teen». 
Capito. Verwarn.. A, -» — S aucii truUUck. 

Trnnwen S. Trotoen. 

Traawort. S. Troutoort. 
: Tranwung. S. Tröung. 

Trevhen. scharreu, schieben, stossen. Scherz, 
Idüi. — «... dann trichet man kcsten in das 
ilr». Conr. ▼. Dankr. v, 318. — «Ach lieber 
früiidt. ich frern wolt sprechen — Das min 
man uff mich wolt tnehem — Daran ich doch 
nie schuld gewaa , . .» » Dia Frao vül 
«alles rfr / » nir den man». J. Hnmaf, a, 
4 b; b. a 

Treehter, Trahtor. Trichter, Triehter. — 
«Der for.ster bol i^'oben ein zuber und ein 
trechUr in das trothusz». Ammerschwilur, 
Ip Jh. Hanauer, Coastit., 346. — «Ibin sttaet 
ein trehter uf ein vasz und schüttet win da- 
rin». Hogo V. Ehenli. — «Nit sol man ge- 
deneken das der Vattar den San herabgelosssa 
hab «r dis ErdHieh la «iaam IMslfir». 



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— 889 - 



Geiler. Post.. 2. 94 b ; Hilt:., löO »; Arb. hum., 
121 i*; Pred. v. Maria, 11 ». — €Es ist uiub 
ms l^CMh als nmb ein Treehter. Wann man 
Wein in ein Fasz schütt durcli oin Treehter, 
dieweil er iu dem Treehter ist, so laufft es 
hindarch still in das Fasz; wann aber nicht 
mer in dem Treehter ist. so faliet es an 
^rgeln und blättern». Id., Emeis, Ü 
Treben. S. Trahen. 

Trehtin. Herr, be«. Gott und Christus. 
Seherx. 1657. — «Ich lob dich, hane irehtm!» 
Gottfr. V. Str., 1, 39. Ete. 

Treibel S. Trübel. 

Treiji^ern. für trahia^, treiem, aussondern, 
prüfen ? Scherz. 1655. Lexer, 2, 1493. — Hat 
man etwas genau untersucht, so ist man «wol 
geireigert (var. getregeri) in den dingen». 
Tauler, 7 * 17). 

Trensen, seofeen. — «Gemere heisset aeht- 
zen. trtnsen*. Geiler, Post.. 8, 17 *. 

TresclM'ln. drcchsoln, — «8 sch. 1 die 
kndpfo an dem stoapfelle aft trttdtdnde» . 
ura. S. Thom. Fabr. 

Trei»kam«M', Triskanier. Trct^urkammer, 
be» die tbesauraria einer Kirche. Scher/., 2b)t. 
1660. — «. . . din frUkamen und din trisor». 
Gottfr. V. Str., 1, 64. -- «3 sch. umb das. Isen 
do die bücbor ane liffent beschlossen in der 
ImfaMMKr*. 1417. 8. Them. Fabr. — cl4 seh. 
6 drige tage von der irrskamem zft decken» 
1418. Ibid. — Die AussäUigen sollen nicht 
«te den kor vnd frmcibaawr* 4er Kapelle gehn 
Ontl.-Ordn., 158 Etc. 

Trib, Treiben. — «Ewer eüich . . . wöllen 
aller dinir ittm alten trüi nit weieben». 
Hohenl.. C ■? ^ 

Trib and Trab, eigenUieb Trib und Trat, 
in iltem bafeiteehen ürknnden oft mit Wnn 
und Weid verbunden. Schnioller, 1,611. 677. 
Tribs Weidetrift; Trat. Brachfeld dem Weid- 
ganf öberlassen. — Bin Benr moM seine 
Bauern «bescliirni'^Ti unil mit irift immI (na& 
und holtz fiirseiien». Dial., B, 8 K 

TribnlireB. tribnlare, drftngen. peiniffren 

— «Würstu in dincin Oamüt vdii Ii ni bösen 
Geist gevexiert, angefochten, getrtbulieri . . .» 
Geiler, Bilg , 6> a. Ele { 

Heute bei uns iriirlirm, dransrpn. 

Trideniss, eine Art Zeug halb leinen und 
kalb wollen. — «Obnen Seiden und Damasch, 
anden Zwilich und Trideniss, halb leinen halb 
Wüllen». Geiler. Selenp., 224 _ i/ie Sama- 
riter waren «halb Juden, halb Heiden, wie 
ein Tridenis». Id., P t >, 69 »>. Holl. Leu, 
D, 5 heisst es: *l)ir(icndei, halb lynen, halb 
Ii». — *DirdendH» auch bei Murner, Nb. 

Trift. Scher«, 1662. 1. Fem , Viehweide, 
Weidetrift — «EHe tn/t» , grosse Strecke 
zwischen Bosheim und Meistrataheim, 13 Jh. 
u. f — *Ist. daz die forster komment uf die 
trift fini Wald), da in schade geschehen ist . » 
S. Pult. 15 Jh. Weisth., 6, 893. 

2. Ein Knecht der eines andern ^trift dftt 
uf dem saiiueoznge ...» 1417. Alte ürdu., 
B. 12. 

8. Fom. n. masc. das Treiben, der Drang. 

— «Disen trift kuunent etliche lüte nit ge- 
lidCB nd looint ktr wid dar». Tavlar, 



' (fi6). Einige Zeilen vorher steht: «do (Ixitrüten 
j inne iät». — «So das werg tu die trift und 
die umbekerunge des menseben swinder« 
starker . . . ist». Ibid , H9ü ((57). 
j Trimeie, Trimmel, tremodium, franz. tr^mie, 
I Mühltrichter. Scherz, lb62.— Die Müller sollen 
«kein f^etregede uf die tnjwteye schütten noch 
malen», es sei denn gewogen und verzollt. 
1452. Alte Ordn., B. 18. - In einer Mühle 
«sollen die steine von der trimmein gehen 
also weit, als ein mittelmau ein gleich hett 
an dem mitteifinger». fiibelnheim , 15 Jh. 
Wcisth.. 1, 725, 

Trinke, masc, Trunk. Scherz, lti62. - lic» 
Bubern von Ebersheim, die den Stock hüten, 
«git mcu iegclichcm ein brot undc ein trinken 
winis . . > Zwei Frönern, «ein drinken wines 
unde mfis». 1320. Weisth . I, 66ä. 669. — 
Jedem Fröner an Artolsheim gibt man a. a. 
cdri Mnhm wins». 1320. Ibid., I, ü9ä. 

Trinklieb, angenehm zu trinken. — Die 
Arzneimittel sollen «in ein lieplich trinckliche 
gestalt* gebracht werden. Brunschw., Dist., 
33 b. 

Trippel, dreifach, das frans, trij^lo. ~ «. . . 
das die straff trippd si». Hnmer, instit, 112 b. 

Trippt-I. Thor, Tölpel? ~ «Ich wult min 
ewai^eUum leren (lernen). - so musz ich 
disen trippd b5ren». Hnmer, Sehelm., a, 5 «. 

Trippeltrei.Trippnltreppel, populärer Aus- 
druck für Verlegenheit, Wirrwarr. — «. . , 
Oesehleht aber deren keine, so knmmen wir 
doch uss dem Trippeltrei». Geiler, Ev. mit 
Ussl.. U9 t>. — «... Und ob es sobon ist das 
en trifll« ei so knmukettt wir doeh ose dem 
trippeltreppel, und wissent Woran wir leiat». 
Id., Post., a, 80 

«Trlachwll, Urnen». Herrad» 187. Vergl. 
Schmeller, 1, 570: Trittschwelle. 

Triaael. S. Triiuei. 

«TritToselin», Sobelt*Ente, Anas elangnla. 

«7u f) ..\ die be.sten«. 1381. Al-itii. i s'h7, 2!)f . 

— 1425^ Alte Ordn., B. 1. - *lJntfogtl*, 1469. 
Broker. 22^. 

TiSilieh. bedrohlieh. - «Per planeten MUefr 
zeichen». Brant, Zammef. 1>. Ged. 26. 

Trollecht. - cDas sint die froBsdkfen festen 
getrungenen Betler und die trollechten Pfaffen 
und Münich, die dort her kummen wacklen 
und schnufen». Geiler, Bilg., 114«. 

Das altdeutsche TröU, scliwedisch Troll, be- 
deutet häutig Eie&e uud üLci haupt Ungeheuer, 
Ungethnm; im mhd. auch ungeschlachter 
Mensch. So noch sprichwörtlich bei Frank : 
«der volle TroU», 1, »0 «; «die faulen Trollen», 
2, 44 «. Diesem Sinn entsprechend, wird trcO^ 
echt so viel sein wie gross, dick, plump. Da- 
sypodius hat ein Adv. troiledUig, das er durch 
cong^lobatim übersetzt. Die Bedeutung von 
tcro^s und dick hatte ^ich auch in dem volks- 
thüiulichen Ausdruck TroÜmaul erhalten, den 
Göll, 134, für labeo gebrauoht. Auch Frisch, 
2, .'.S9, hat troU für pross, «als TroUhirn, 
grosse. Bim». — rersuneunanie ; Job- Trolle, 
von Ittenheim, 1M\K 

Trollen, .lich (roUen. fortgehen, sich davon- 
maclieu. — «Mach dich bald von hinnen usz, 

— fraB heim in deinee Idotten hnt». Mnmer, 



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4 Ketzer, N, 4 a. — «Ich rat in aber beiden 
recht, — sie trolten eich geschwind und siecht 

— über den breithart weit hindan». Ibid , 0. 
3 ». — «Wie fein sie sieh künnen (rotten nnd 
heimlich am hag abziehen» Zell, i, 1 >> ~- 
«So dn jnen wideiumb das.silbig erstatten 
Bolt, 80 troUestu dich davou» Ibid , T, 2 b. 

Trolsch, Trolle, ^'cmeiner, nngcbildeter 
Mensch. Vergl. troUecht. — «Kin armer trolscK 
einfältig, sohlecht». Manier, 4 Ketzer, 1 

Troni. 8. Tram. 

Tropf, Schlagfluss, Lähxmin^', auch Poda^j^ra. 
das franz. goatte. — «Den het der Schlag 
gdieUagen oder der Tropf oder das Parli». 
Geiler, Ev. mit Tssl.. löo — «Nun was uff 
die selb Zeit eia siecher JUensch in der Statt, 
den hat der Seblag'lc oder daa Perlis ge- 
schlagen, die HanJt Guiies hat in gerürt das 
ein halb Sit im lamm was; ir nenneus den 
Sehlagk oder den Tropfe«, denn wenn der 
Tropfin einer fallet v ,. , r In.', liinfellt, do 
wart der Mensch lamm, und hetBt»et Paralisis ; 
wenn et aber im den gantseii Lib trifft, lo 
hcissct es gemeinlich Apoplexia». Id., Post, 
3, 9a »»i Bros., 2, 42»>. 

Göll, 818: «Apoplexia, der Schlag, oder 
Hand Gottes, dei /' p/"» 

Tropfltn^eu, tropfen weis. — •Tropgänffen 
harnen». Fries, 167 

Tröech, Dröt^ch.Tröseher. TrM eher. Scherz, 
26b. — cWic man den dröschen das korn ver- 
dingen sei», iwr?. Bist, de S. Thom , SeA. Eto. 

— «Do heischet der trösrh, do crip demmeder>. 
Coar. V. Dankr.. v. 404. — «ZU dem tröschen», 
strassb. Haosname, 1418. Bte. — Er «macht 
ein solch collation, — vier tröscher möchtent 
mit beston». Marner. Nb., 21. — «Oren und 
UM (des kalbi) selnd . . . nicht gat zu 
speise, anders dann den Mtoehem und hecken». 
Fries, H2 ^. 

Trösdien, dresehen. — «Swanne man des 
bischoves korn tröschet ...» .'«'tadtr. 
Grand., 2, Ö2. — Der Waitzen wird uicht auf 
den Speieher gethan, «er werde denne gar 
^^ 1 n'-frfischen» . Claus v. Blov. - Das Korn 
*trosch(H*. Wolfsweiler. 14ö8. Burckh . 8S. 
Etc — «Seen, Mtsdhen, malen . . .» Geiler, 
Christi. Kün., aa, 3 «. — «Rin q-nf Hert/, 
wartet nit Got ze dienen bis dab man es» 
swingen musz, und man stets musz uff im 
Ilgen rc tröachen*. Id., Brös., I, 88 « -- «Do 
stund ein bucr in der schüren und trusdt». 
Pauli. Ha. 

Tr»8ch«'r. S. Tröfich 

«TroBchunge, tritura». Ilerrad. 183. - «Der 
magcsot der noch . . trosrhung blibet . . .» 
laye. Hift de S. Thom., 39». 

Trossen. 1. 3Iii einem Tros.s /icheii, hernm- 
siehen. — «Lumpenwerck ist euch kein schand, 

— damit ir trösten über iand». Murner. Luth. 
Narr, 72. ~ «Sie haben weder macht noch 
stcrck, — und trossen nach mit lumpenwerck». 
Ibid., 62. — Ein Bauer «gieng umb den tisch 
(eines Edelmanns) herumb trotaen». Pauli, 39. 

2. Sich trossen, sich davon machen. — «Nun 
tro9M dich bald, mach dich davon». Mnmer, 
Lnth. Narr, 117. 

TtoMer, TroMiarer, Trotikneohta dl« die 



Packpferde fähren. — Es waren 640 Pferd. 
*tro»aer, schriber. wagenpferd uszgescheiden». 
Brant, Bi.sch. Wilh., »29. — «Von trossierem, 
wagenpferden und andern zöge vil volckt 
in». Ibid , 285. — tTrotser, die dem heer- 
hauffen urab des g^eringen gewinns willen 

I nachfolgen, als ist waschen, kochen und der- 

I gleichen». Bntzer. Treger, B, 4 — «Sn 
;:russe an/.al irosser . . . bi dem liger». 

. Eingm , Cäsar, 47 a. ]Sxo. 

I TrSnten, sieherM Geleit Terhcissen oder 

(.'eben. S Iirrz. 1666. — «IMn über tresclle, 
• der het mir verschriben, welle ich in it mir 
\trMen, so gesehe er dich aar R^erne». Nie, 
Basel, 14iii. - Die 3Icister «sullent nieniati in 
die stat lösten . . es &i danne . . . mit des 
' ratee willen». 1971. Kdn., Beil.. 94 — Der 
Vogt «soll Ii ' 1« ui auf dem mestatre trösUn 
I eine meile dar und dannen». Dettweiler, laSu. 
I Weisth., 4. 680. — «Do wnrbent sfi das sfi 
der konig für sich tröste». Clos . 47. — «In 
dem friden kam Achilles gen Troje, also noeh 
ime gesendet und geMM was». Kdn., S9ö. 

— «Wen stl (mmM, dam Ikieltent tö «■>. Ibid., 
487. Eto. 

Trott«ttlie1i, getrost, gnten Hntbe. — «Der 

XVI bontgenosz bin ich, ~ und reit euch zu 
! so troatenliA . . .» Muroer, Luth Narr, 6&. 
' Troater, Trester, das was fibrig bleibt von 

ct^y■.\- das man aas.sclimeltzt oder aospresst. 
Trehttr, faeces, Graff, ö, Ö47. Schmeller, 1, 678. 

! Kooh hente bei uns in Atätedrotitr erhalten. 
-- «Mutt: hpi^set hy nentrosteren». Gersd.. 9?i «. 
Tröstuiiff, Bfirgsebaft, sicheres Geleit. 

I Sehers, 1667. — «. . . wttrd oneh der etofas, 
darumb wir in die trostunge al ^^pselt hettcnt, 
gerihtet zwüschent uns . . .» 1344. Ais dipl, 
2, 178. — 4 ^ dem knellt tnmttmff Martin 
Brehter abezftsagen». 1461. S. Thom. Fabr. 

— Entflieht einer der sic^ mit einer Kloster- 
frau vorgangen, «den sol man nyemer kepi 
^eleit noch froxtung j^eben, er habe es dann 
vor abgetragen». U8U. Alle <irdo., B. 3. — 
Es ward zugesagt <tro»tung und geleit allen 
den so mit (dem Bisohof) einreitea». Brant, 

; Bisch. Wilh., 263. 

j Trot, Draht. — «Ein Schuhmaoher macht 

hitiden an die Bürsten ein Trot. und zücht 
mit der Bürsten den Trot in den Schach, 
hindennach so sohneidet er die I^iirst ab und 
wiirfft sie hinwcpr. und bleibt der Trot allein 
im Scliuch*. Geiler, Brös, 2, 46^. S. aaek 

I Bürste. 

Trntbaum. S. Trotteboum. 

l Trotte, Kelter. Presse. — tTrote, prelum». 
Herrad. 189, — «Die trotte» der Äbtissin von 
Eschau zu Westhalten. 1849. Weisth., n, m 
ilau niusbte die Trauben «uf die froi(e»itra^'cn 
und mit schuhen trotten». Glos., 184. — Sie 
«fürtent die drottm . . . in ir stctte». Kon., 
(>94. Etc — «Ein iiuä uud eiue trotte da- 
inne». Türkhcim. i:^61. Reg. A, Sia — Ich 
habe um «den wingarten einen r.nn c^emachet 
und eine trotte darin gemachet». Tauler, 61 
(12). — «Uastu vil Reben ... so bedartito 
vil Fass und musst ein Trotten and Kelter 
ban». Geiler, Brös., 1, KJöoj Bilg., 14«; 
SoUff der Pen., 84 >. — cBia irsMe wiia. 



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pnas«. Brunschw.. Medic, 175 «. — «Der 
Wein ... ist ausz der Trotten gerunncn». 
Nachtitf.. Psalter, ao. - Der Herr lässt «sein 
trotten mit wein und 51 . begOBien werden». 
Warm, Trost. 4 b. 

Trottebonni, Trotbauui, senki ecluer Balken 
zum Pressen der Trotte. Scherz. 2öö. - 
«Flösse, gemäht mit grossen höltzern als 
dtviteboume: Kon., 6tst». - Cliristus tliesz 
sich trotten ander dem tnUäboum des heiligen 
krützes». Oswald. — «Man niass ein Baum 
biegen dfeweü er noch ein Zweig ist; las» 
in EU einem Trotbaum werden, und biig du 
in!» Geiler, Ev. mit Ussl., iö i>. — «Treib aus 
deinem Avg xnm ersten ein Trotbaum». Maiih. 
7, ö. Ibid., U4 l». — «Wer in Bim oug ein 
trotbaum trag, — der tag in draes». Brant, 
Nsch.. 24. 

Trottehoi, dem Ortaherm gehörendes Ge- 
bäude, wo er den Krtraj;- sriner Woinlesc 
kelleru lässt. — t\H/ tioiteUus /.a Küushcim, 
. - . ae Sigellzheii . .. 1^98. .\ls dipl.. 2, 
99. - Zu Richo.shciiii, 1352. Cart. de Mulh.. 
267. — In der .Vbiissin von Hohonburg ttrott- 
Ä«Ä sont drie biitten Bin». Ingniaisheim, 15 Jh. 
Weisth., 1, 749. Der Kelter derselben zu 
Bosbeiui soll <ir trottthusz und ir kelre be- 
warea». 15 Jh. Hanaoer, Constft., )tlb. 

Trotten, KeltLi ii. Scherz, 166«. — «Ich solte 
ttÄser dir trotten süssen most». PreU. Ingolls. 

— «Der Trübel muss vor gOrotM werden, ee 
man trinck. 'it-ikr, Eincis, 62 b. _ cWütu 
das der Zumloi tjui und dürr werd . so 
mustu in suber tuatrotten». Id., Bilg., U — 
«Die dritt Schell ist die riHieitliou truilen 
durch öchazzungen. Fruiiuugen . .» Id., 
Narr., 196 K — «Christus gab ir kein Ant- 
wort; verachtet er sie? nein, er wolt V(m ir 
trotten ireii Glauben» Id.. Ev. nUt üssL, 44 b. 

— £in Geiziger «ein gaiitzea Tzg kan man 
kora einen PfV-iing von im herusz trotten». 
Id. Bros., ü, 'rA ' _ «Sie hetteu gern heruss 

?€trottet dass er helle gesagt er wer ein kanig». 
d.. Ev. mit üssl., 67 — «Der wein, 80 er 
erst getrottet würt . . .» Fries, 4^ b. 

Trotter, eine Art Tan«. — cWann die 
jangen Hetzen in der Kochen gern tant/efen, 
so mag man inen gar leichtUch off der Laufen 
Hhiahen, so uemen sie einander bei der Hand 
und farcn uiiibher und nemen wenii^ war der 
Lauiiii, oh er den Trotter oder den Scheffer- 
tantz schlac h . wann ettwann einer nur auf 
ein P.rot.^iiis.s krjitzet, das ist inen prenug zu 
cim Tiiutz». Geiler, Brös., 1, 18 ö. — . . . 
das er muss dantzen an dem gzotter — den 
westerwelder und den drotter*. Rrant. Nsch . 
*W. — Es war ein damals neu autgekommener, 
in ganz Deutschland sehr beliebter Tans. 
Zarncke. 430. Das Wort kommt von trotten, 
treten, trau/., irutter. Ohne Zweifel was mau 
heute Hopser nennt 
Troan^, Tröuong, Tranwung, Drohung. 

— « . . Das sie niemand hat küunea erwecken, 
weder durch TrStm^ Gottes Gereehtigkeit. 
noch daroh Ermaniinir Gottes Biirmhor/i^,'- 
keit». Geiler, Geistl. Spinn., p, a »*. — «Tröw- 

dw Obarkeü». Id., Pnd. a L, 67 ^. - 



«Euwcr grosz drauwung mögen Hut nit 
zwingen». Adelphas, Khodis. C, a t>. 

TroMwort. Drohwort, Drohung. — Der ist 
. in Narr, «der sich an BOlche trouwort kert». 
Brant, Nsch., lUü. — «Wie kan ich mich an 
trMmrt kerent» Munier, Nb., 12«. — «Die 
trouwort der pein und der schreck des todes». 
Wimph., Chrys . 17 ». - *Trötoort». Ibid. ~ 
«. . . ei sey mit guten werten oder mit treu- 
tcorten». Zietrier. Biiclil . C, 2» 

Trowen, üroweo, Trouwen, Tröwen, 
Trenwen, droben. ^ «Hast dn gÄt gewannen 
mit tröuuende . . .» Bihteb , i>4. — «. also 
übe er ime mit beiden fasten trowete». Tauler, 
372 (64). ~ Gott hat vns «in viertzig ioren 
i^Ar dicke geironen . . . ^'li h It u vun Nynive, 
den unser herre ouch gar grawelioh Inno»* 
Nie. T. Laufen. Ootteefr., — «Der bisehof 
lag ir Taate an mit bette and mit drowemh». 
CioB, 148. — Er «Irotoete dem künige, er 
weite In entsetsen». K9n., 468. Eto. — «So 
trouwetent ime . . . daz sä in dötcn woltent». 
Eis. Prcd., 2, 117. — «Also habent g^ruwet 
die Juden Fetre und Pavlo». Geiler, Sflnd. 
des M. 63 »>. — «. . das du mee fürchtest 
das Tröwcfh Gottes denn das Trövoen aller 
Menseben». Id., Poet., 8, 69 e. Bte. — «Wer 
nit dann trotoen dut all tnfr, — do sorg man 
nit das er vasi schlag» Brant, Nsch.. 41. — 
«Din zung sol trowe» reden nit». Id., Faeetna, 
A, 6 — «Als (rinrrn ist bei mir verloren». 
Murner. Schelm., k, 7 b. — Du *tröwest za 
ventonifren mir». Ibid , d, 7 >. — «WiÜ er 
brennen, stechen, houen. — bo miisz er vier 
jar vorhin drouen*. Id.. Nb., 64 — «Wan ich 
von deinem freute«)» stürb . . » Itf., Lntli. 
Narr, 116. — «Pferd das sint fast streitbar 
thier. — die träivent uns kriegsnöte schier*. 
Id., Vii|f., J, 6l>. — «Wann sie dir nit kännen 
stauweu, - so habent sie dir vil me ge- 
trauwen». Id . Luth Narr, 18. Eto. — Seinen 
Gegnern hat Slahomct «die hellen fttnmuH». 
Adelphus, Türk, H, ö — «Der engel . . . 
der ouch das sterben tniwet». Wurm, Bai., e, 
4 b. — «Sie trotoeti^n im mit blossen aebwerten». 
Ringm.. riisnr, lü8 — Es hilft nun «weder 
lügen noch irauwen*. Zell, k, 3 — £in 
Kirchendieb «MboBi einem Bild*. Panli, 20. 
Etc 

Trübel, Triubel, Treibel, 'iraube, Scherz, 
166«. — «Ach, redilichez triubelblu f. ^ (Es ist 
Maria gemeint). Gottfr. v. Str.. 2. ]li — Die 
Bannwarten von Sigolsheiiu «suUent brechen 
eine bendele trübele, die einen snber bedeeke». 
1320. Weisth., 1, 660. — «Die sunne wurket 
in die tr&bd*. Tanler, 17 (4). Etc. — Wegen 
schlechten Wetters im J. 13o8 blieben «die 
trtiM rott and unzitig». CIos.. 188. - «Dirre 
trÜM ist wol gestanden t^cgen der sunnen». 
Oswald. Eto. — «Kin zynnen stentener mit 
mntrüM». 149Ö. Ladw. v. Odratzh. — «Zum 
CrAM», strassb. Hansname, lüttö. — «Den 
Treibd der an der Reben ston bleibt . . . 
den fressen die Vogel oder er g^räret». Geiler, 
Emeis, 62 b. «1hg man anoh ablesen von 
den Dörnen Trübet?» Id.. Post., 3, bl a. — «Es 
ist Gewonheit an dem irdensehen Dantz das 
man naadeilt Opfel nad Biren, Kirsehen, JnU>«2, 



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NÜ58 and derfldehen Obs». Id., Bilp.. 22r. a. I mm>. strassb. Haasname, 146n. — Man soll 
Etc. — «. . . Der irjfbel der ans erfreut». ' «keine trumbe slahen, es sy dann ein sack« 
Braut, Boaenkr. D Oed , l^. — «Die «eitigen pfiifer daby». 1382. ürk., 9, It». Verboten, 
trübel . . .» «Fy^'^ii "lul trübel*. Adelphan;, S'achts «kein trumme ztt slahen, es sy dann 
Fic, 133 a. 141 «. — *Trübel oder weinberen». , ein »aokpMer doby». 1486. Alte Ordn., B. 8. 
FriM, 38 *. — «... ab venig man ab dorn- 1 — «Diese tanteen und springen und brueheii 
beekeii treubd . . . lesen wirt», Wurm, Auf- Trummen und Pfeifen». Geiler, Narr . 162 — 
lepiog, a, 3 «. ' <£uer Leyengratias ist: wolan, pfeif uff, mit 

Trnfahi, landstreielieriseb. Trafator, Dn-jder Trummen bammerlin bmiunerlin bnm». 
cange, 6, 686. — Kommt in Ärmer, so sagt Id., Ev. mir T'-l,, 5^) — «Ein Bauer der 
man «es ist ein trufeht mensche». Tanler, höret lieber etwas schlaben off der l'rumuuH 
60 (12). oder nff der Beneken. dann da« er borte ein 

Trügenhaftip:. triifrcrisrh. — Die Welt ist kostlichen l^feistcr rtv an ein gut Stück nff 
*trügmhafiiig*. Wiroph., Miran(L 2. der Orgien mauhcn». Id., Emeis, 74 — 

TraguM«, Trog. Sehers, IMO. — «Es mag «Schlag nff» sehlag nff mit beiden frumciM. 
übte eine trügnisse sin, das dich der füfel Mnrner, Loth. Narr. 9P. — «Da hob sich 
gerne wolte irren». Nie. v. Basel, ms. — Eti . erst ein grosz geschrei, — der mann, der 



«dahte in alles ein trügeniase und ein spot». 
Id., Bö. — Da Alexander «in den tempel kam 
mit drüffnisse . .» Kön., 313. 

Triihter, Drnhter, Tr&der. — 1. Latte. 
Sr Ii I I I eller, 1, 646, Truehter. - «16 4 omb 
druhiern, das man stickete*. 1427. S. Thom 



trummen manoherlei». Id., Tirg., B, 4 b. Etc. 

«Hebt ans die trummen . . . mit sarobt den 
harpften». Nacbtig.. Psalter, 206. — «Ein pfiffer 
und trunuHtehlafet», Panlf, 988. 

Trnmnipn, trommeln. — •Hürnon, trummen 
. .. . uüd aiiücr gcwütc». Uutl Ordn., lf»H. — 
Fabr. — «4 sch. nmb stützen and truhtt4Hren ! «Sante Peter trumte an die backen, — Das er 
in den capitelgarten». 1436. Ibid. — «Pro . . die antier weite erschreeken». Conr ▼ Dank., 
trühiern und ein schelboum zd den beiden im ' v, 89. 

garten, 26 M. 1489. D»id. — «15 ^ nmbl Tnunnat, Trompete. — «IMe Tnmmet 

trühteren and zünegerten». 1460. Ibid. ^epT^n dem Trummeter ist sie eng, aber bei 

2. Lattenzaun, Palissade. — Wird ein in dem End weil . . . Ein Trunimeter trummetet 
einen Hubhof gestelltes Hermpferd «binden bis die Schlacht zergat . . bis in den Tod 
zA den trüdern ass» gestohlen, so ist der trummetet er» '^M)<^r Narr., 202 «. — »Die 
Huber verantwortlich. Heimsbruuu, 14 Jh. Jaden hattent 2'rM»/ir/f<frt und Hörner, und wenn 
Weisth., 4. 91. sie woltent ein Spend Treben, so liessent sie 

Trülle. Trüllbübin. Metze. — «Hangt etwan voranbin irummeUn und busanen. a!s man hie 
dein Hertz an einer üppigen Trülkw. Geiler, zur Battstuben blusct». Id , Post., S^, 11 — 
Ev. mit Ussl., 154 B. — Du sollst mit deiner | «Sie jubilierten mit Drummetm und bosnnen». 
Pran nicht «unibf,'on als wer sie dein TriVr Adetplius. Tiirck., F, 2''. 
und dein Biibiti». Id . Brös.,1. 107 «Schelten | Trummeton, trompeten, Trummeler, Trun»- 
ist, so du eini ußenlici) in das Angesicht seine | peter. — S, auch Trummet. — «Man musz in 
sündlicben Gebresten oder Laster sag.st und pfiffen vor und singen, — trummeten, beucken, 
sprichst: du Dieb, du Sohalck, du üppige orgel schlagen». Murner, Nb., 260. — Wie 
IVfljl, du Lügner nnd desgleichen». Id., Sund, kann einer sein Buhlen geheim halten, «der 
des M., 86 a. ~ < . . als ein stirnlose un- , das selb meldt mit pfiffen, gigen, — mit frum- 
schamhaftige Trüllbübin ...» Id., Christi. I mf{«n and mit singen. — «das dnroh die gantz 
Künigin, EE, 6 i statt musz erklingen». Id., Geuchm.. t. 2 _ 

Triillgaat, Trumpelgast. Vergl. Trüüe und j «So bald trummetm gab ein thon, — da füren 
Trumpef. - Wer za Gast geladen wird, soll I sie vom gstad darvon». Id., Vlrg., O, l — 
keinen Hund mitbringen, «und bei dem Hund Miscnus, «der so fürtrefHicli was, — das keiner 
verstand auch ein Trampel oder TrüUgast, i nie trummetet baae, - za streit die man be- 
dtnn keiner sol kein Trumpeigast mit im i wegen knnt*. Ibid , R, 5 b. — rDle weebter 
bringen». Geiler, Pu.-^t., 3, 4,'.\ ^' ■ In Grimms musten pfeiffon und trumeten* l anli. 30 — 
Weisthümern« 1, ö52, heisst es: «das Gericht [«Es het ein iede legion trummeier». Rin^., 
hat Maebt einen Dr^Sgatt eti laden*. Beneeke, I Cftsar. 7 b. 

1, 485. hat das Wort rnit einem Frageseiohen, I Trampel, gemeiner, ungesitteter Menseb. 
das ich stehn lassen rouss. j — Unzüchtiges Weib, Benecke, 4, 188. — 

Trilltmiim, Trobelraiura. — «Das heisst I Wer kq Gast geladen ist soll keinen Hnnd 

ein TrüUmust, so Erbsen und Weissen under mitbringen, «und boi dem Hund verstand aueh 
einander gekocht werden». Oetler. Sclenp., i ein 2'rumpel oder Trüllgast, denn keiner sol 
99M b. _ «Ein Trubehmus oder ein geknöptlet ! kein Trumpelgatt mit im bringen*. Oeiler, 
sruss, da Erlisen und Gersten ander einander i P<' * , 43 

gesotten ist». Id., Narr., 8ö <*. I Ti umphieren, steht wohl für triumphieren. 

Trom, abgebrochenes Stfiek (Daher Trilm» I — Stiefel «lauft jetannder rampUeren, — wil 

mer.'^ — !U. Fi^lsen «knüt/sclien da;; Schiff) I mit der weit ffIMIpMfreit». Vnraer, Loth 
80 gar zu trümmen, — das wenig usz dem j Narr, 87. 

scbiffbmeh sehwimmen*. Brant, Nsch., 105. — | Trunkener Bolts, Trunkenbold. — «Frawea. 

— Murner. Xb., 2«; Luth. Narr, 119. I8H. ! die hose Mann haben, trunckenc Bölt: . » 
ä. BubetUrum^ Bubenstück. ' Geiler, Bros., i. 56 «. — <Wa ist einer messig 

Tm»e, Tciuib«. Trommel. — «Zur Imm» i im Alter, der in der Jufeat ein tnmdm Bett» 



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4 



- a63 — 



vas?» Id., Narr., 172". — Diese Bedeu&arl 
ist wohl nar ein Geilerscber Witz ; konnte 
den Predi^r nieht nnbekknnt sein dass das 
rechte, längst f^'-obräuohliche Wort Trunken' 
bald war; öoU, das alte batd, strenuas. ardaas, 
das »o hänilgr in lügeiiii*meii «rteheint. «o 
wie in andern ZasammenKetzungen wie Li)<:cii- 
bold. Witzbold. — lOltt war ca Mülhaasen ein 
«Bibliothekar des Bahiiltoib» Namem ZVtmJten- 
boltz. 

Tmnkhaftiff, trinkbar. — «£6shaftige oder 
tnmkhaftige dinge» verkaufen 1478. Alte 
Ordn , n, iS. 

Truntzel. Trfintzelin, sobst von pedere. 
~ «. . . Wenn ineii ettwenn nammen ein 
TrünUelin nngeverlich entfarcn ;-t . .> 
(xeiler, Post., 4. 07 — «Das »eiud die 
Sehleieherlini^ dl» Ton dir selber nssgon. die 
Trunttdn solt du beichten». Id., Bros., 51 

Truntzeln, pedere — «... Da saget sie: 
er thnt eben Zeiehen als mein Hindern singet ; 
. . . also firntr sie stracks an zti trmitzUn 
immermeder and mocht kam uffhören, darnach 
allM Freitag wenn ale ein Wort redt, ao Hees 
sie ein TnmiäLM darnff». Getier, Brde., 2, 
ftl b. 

Trüaen. S Drüsen. 

Trü»H«'l Trisael. RüsRel, Maul, Kachen. 

— «Sich Leuwen und Boren an. wie sie 
Clawen, Zcn. Trüttd haben». (triUr. Narr., 
Bit n, - «Stiind nummen der Küni^' do. du 
hieltest den Trussel zu, und Gutt ist cre^en- 
wertig do, den entsit7.e8t du nit*. Id , Post.. 

Ii ^. — «... 8o du mit deinem I'russe! 
schwaderst und sag^t was du in dcini Sinn 
haat». Id.. Ev. mit Ussl., 12 ^ Ktc - 
Er «stoszt das essen in den drüsael*. Brant, 
Nsch. lUU. «Etlich die sint also ful, — 
^vanTl sie den löffel zu dem ninl — dunt, 
hencken sie den offnen trüsaeh L c. « Da- 
rum b hab ich hie bisr (Üebiss, bereit. — 
das man sie in den triasel leit . . . und knipf 
doniit den Irissd zu». Murnf»r. Nb., l'J2. - 
Einem «uff den Irüsscl schlagen». Tauli. lOih 

— «In der beicht . . . wollen sie dem armen 
priester irc triia$fl und mfiler in die naeen 
blossen*. Ibid., 140. 

Trut adj. geliebt; snbst. Geliebter. Scherz. 
ItiiS. — «Ir herze swärc — Nach ir trut- 
herren wäre». Gottfr. v. Str., 1, Ö2. — Christus 
«and sin liebe trut niQtcr». Bihteb., 75. - 
«Jhesna sol sin unsers herzen geminneter 
trut». Verse. Brief b. 

Tmt, Liebe. — «.\lso her .Toseph cin7\ocl<. 
den bet im aeio Yatter gemacht von suuder 
Trut vor den andern Sunen». Geiler« Bros.} 
I, 96i> — Trut ist. bei Geiler, so viel wie 
das ältere TruUchaß. ^ 

Trais. S. Dntt». 

Trützolman, Dolmetscher. TrutscMman, 
inurpres. Scherz, lül'^. Benecke, 124. Das 
frans, trnebement. — Der Snltan entiiesa den 
Kaiser nnd «^'ali ilnn ein trützelmon oder 
gleit&roan». Adelphas. Barb., 49 b, 

Tratslleb. trotelg. kühn. B. aneh tratMkh. 

— «Ja sol ich einmal trüt^ürh t ^1 ti- Karsth., 
cc. 3 ^ — Qott hatte Job. Uus «ein truts- 
UäUH geist gegeben die warhAit an Terkfiiiden». 



Oapito, Tregor. C. 4 «. . wie trutztieh 

er uns wolle zu boden stosaen». Id., Carlat, 
a, 9 b. — «Wie kan doch (der HenReb) -wider 
seinen schöpffer so tnUzlich hAWiWcn]» Wurm, 
Bai., g, 2 ^. — «Kccklioh, drotstich und an- 
ersehrodcUeh». Brnnfels. Zehnden, d, 1 b. 

Tiiiwe, Treue, Vertrauen Sclier/, 1673. — 
« Jittwe und and worheit süUent ir zft allen 
menseben haben». Nie. Basel, Bek. Taul., 
18. Etc. - Otto von Witielsbach erschlug 
König Philipp «in g&ten trutoen» (während 
der König ihm tränte). Clos., 143. Ete. 

Trlhvo, Getrüwo. adj., treu. - Gottes 
Gebot ist «so State und so gctriutoe ...» 
Gottfir V. Str.. % 106. Ete. - «Bis ffeMhoeh 
Tauler, 400 (60). Etc. — Die tgetrüwen des 
hohes >. KöUh 49«. — «Wer uf erden nie ge- 
iruw wart», der wird ea dnreh den Besits 
eines Diamants Altsw.. 4 !. Etc. 

Trüwen. GetrUwen. Scherz, lü73. i. Tranen. 

— Wir wissen nieht «wem yeMtwen — Wände 
man uns vil gewaltes tftt». Gottfr. v Str , I. 
132. Ete — Man soll «dem ussern menschen 
. . . nOt garüwen». Taoler, 2t9 (49). — «Also 
wurdent sü mir alse holt und gdmuent mir 
alse wol . . .» Nie. v. Basel, Bek. Taul , 41. 
Etc 

2. Sich anf et^v"l'; vftrlassen, hoffen, sich 
getrauen — « . Ich trage ein kint — Des 
entrHw \ch nimmer genesen». Gottfr. v. Str., 
1, dQ. ■ «Rede was du wtlt, ich getrüwe es 
zh gütte, ich wöll es woi liden». Nie v. Basel, 
Bek. Taul . 8. Bic. — «Er trütoete wol, das 
er in .^ulte angesigen». Clos., ö). Etc. — 
Kaiser Karl iV «fAr umb und umb zh klustern 
und stiften, do er gros heiltftm truu>ete zA 
vindende» Kön , 48?. - «Ich getruwe zft gotte 
Uül. <ias nnsere schatzkamer geltz me mer 
gebreste.. Id.. 389. Etc. 

Tube. Dube. Taube. Scherz, lö?3. — Man 
hat «dem rappen kernen fürgeroalct — Der 
der tubrn solte sin». Gottfr. v. Str., 1, 148. 

— Noah «sante eine tube »s der archen». 
Kon , 24H, — Der h. Geist «in eiare tubeti 
bilde ob ime do erschein». Eis. Pred.. 1, 72. 

— «Zur duben», strassb. Haosname, 1332. 
Tabenkropf. «Funius terrae. Tuhenkropf». 

Vocab. upt., b\. Fnmaria, Goir» Onomast., 
47H. Fumaria offloinalis. — Noch im Elsass 
üblich. — «An dem dubenkroff*. Feldname, 
SchiUei.sd,.rf, 1429. 

Tubbo». Dnpbns. Taubenhaas. Die Herren 
hatten allein das Recht ein solches zn be- 
sitzen ; den Bauern war das Taubenhalton 
untersagt. S. Seigneurs et villagea. £U4. — 
Ritter Götz Burggraf hat sn Siiwlweyenheiin 
•eiti st ein in diiphus*. I40B. — «Die dt^pku»' 
matte». Eosheim, 1433. 

TUbiscb, adj. von Taube. «Die Einfblt 
on Fiirsichtigkeit ist ein Torheit, sie ist nit 
tübitchi besunder eselsoh». Geiler, Seienp., 
m : 

Tnehmann, Tuchhändler. ])lur. TocblMt. 

— Horner, Nb.. 87; Müle, F, 2 
Tage. S Duge. 

Tng:<'nthaft. sanffmiithitr. «Selit: sind 
die Tugenthaften, denn sie werden das Ert- 
reioh bositnen». Matth., 6, 5. Oeilor, Solenp., 



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— 884 — 



98 b — «Betracht das Gott barmhertiig, pütig. Brös.. 2, 69 Etc — «ypTnroth wolt 



milt. tugenthaft ihl». Id., Bilg., dO K — tWenn 
ein liuiui tugentfutftig und frdlieli iit . . .» 
Ibid., 146 0. Etc. 

Togenthafti/^keit, Saatimutli. — «Die 
Tugend der Tugenihafti^tntt manBOfttudo». 
Oeiler, Seienp., 96 J». Etc. 

Tul. S. Uul 

Tnlsch. S Dulsch 

Tüme, Dame, Daumen. — «Den turnen wigt 
man zu dem fteiteh». Brant. Nsch . 97. (Der 



buuen . . . ein grossen ihum*. Braut, Nsch., 
17. — «Die tAfln» der sUdt». Id.. Bisch. 
Wilh., 24Ü Etc «Ein nisiner thurn da stat» 
3IurQer. Virj;., T, 2 - «... desselben 
Uutint» hoch bei dem daeh». Ibid.. F. 2 — 
— «. . verhüten porten und die statt, — 
und warten uff den thürnen». Ibid.. d,'J^. Etc. 

TUrnen, in den Thurm, ins Gefängniss 
sperren. — Wer Bürgen stellen kann, ilcn 
soll man nicht «fohen oder tümen*. Düinbacb. 



Metzger legt den Daiinw auf die Wage, um lf> .Jh. «Nit därnen oder blochcn für frefel*. 



sie herabzudrücken) — «. . . das er da lag recht 
als ein blom, — die abher bricht junckfrew- 
lich thim*, Horner. Yirgr., e, 1 (virgineos 
poUex). 
Tomen S. Tkimdm. 

Tuuip, Tnmplich. dumm, unvernniifiij,^. — 
«Die tumben vihe». Tanler« 251 (41). — «Uarzu 



Hatlgau. 1490. Weisth., 5, 406. 609. — «Von 
Kecht sol man in tümen, foltern und in mit 
Ketton schlagen». Geiler, Narr,. 182 Arb. 
hum., 14 »>. — •Thürnen, stocken ...» Zell, 
y, 1 ». — «Blöcken und turtusn». Dial., B, 8 »>. 
Türren. S. Gelünen. 

Tnrateri«. durbtig. — «Man sol den («rtf- 



ist nieman so kranu- noeh so alt noeh so l terigen trenken . . . ünser harre hat den tut*' 

tump*. Ibid.. 404 (7U). — «Es stot geschriben ' («rij^^fi getreiikf t». II. Mcrswin, 



das er (Hiob) mo tumpUch wort gesprach*, i Tüi'atig. S Geturstig. 
Ibfd., 866 (63). { «Tarstadlle, postis, et ante». Herrad, 187. 



TUmpf(>n, dampfen. - «So daa der minne 
tampf tumv/et ...» Altsw., 66. 
Tone, Tflnne. S. DBnne. 

Tang, Getünge, Diintror S.-horz, 1677. 



Twuhen, Zwahen, Zwagen, waschen. 
Scherz. 1682. — «Siniu wort ensiot vil wol 
^hoofftM*. Oottfr. V. Str , 1, 66. — Sie reinigte 

die Armen «und hvug in selboi ». Kön., 373. 



•Twnga^ stercoratio*. Ucirad, 181. — «Strow i — «Eines moles hctte sü (Scmiramis) das 
ond geUt»u99 »oll ein abgehender Lehner aof honbet getragen ...» Ibid , 847. — cDie 



dem Hof iMMn. 1S9I. Wilgotheim Str. Bez 

Arch 

Tttngen. dängen. — Hitt um die Beben 



jun^rcn Kind entsitz»^n f^iir vi-* das gesaltzcn 
Wasser wann sie grindige Kopf haben, ond 
fdrehten man weil inen damit MaAm nnd nie 



«zu tüngen». Gulden Sptl, 4C', waschen». Geil»'r, Pal Nosi., M, 4 f^. - «Da 

Tünne. S. Dünne. sihest wol das die Kind die ätielinutern haa. 



TflpAi». Punkt — «Doreli die KraA, die | die Kind sind verfaren ... Sie neethi in 

in den Himeln ist. werden bewegt alle Himel selten, man s;iht in übel zc c^sen». Id . Emeis, 
als in eim lüpflin . . So ist es verseenlich das ^ 26 >*. — «Es scind ettliche Beicbtvetter die 
Got im erwel daa eelb Tüpßn im Bimel, da • thon gleich als die Seherer die einem fweJien ; 
selbst ist sein Thron, das ist gegen Mitter- , dieweil sie gcmechlich Laupen nfFsrhüttcn, so 
nacbt». Geiler, Pred. v. Maria, 6 , schäumet es, so förchten sie sie müssen im 

THppelBnrtst. Düppd, domm- Schmeller, 1, ' lang tmJien, so schatten sie die Laug eins 
529. — 'Tüppdsärtzt. die etwnn ein bafir mals uff. so kunini-n sie darvon» Id., Bröe.« 
döwuttg iür ein kranckheit achten». Fries, 2, 10 — «Also ttiuut gcwonlich die Kiod 
60 ^. mit bösen Köpfen, so die Mütern inen zwagen*. 

Türe. iS. Thüre. Id . Nuir., 128 — Maria Miiirdalena «druckt 

Türeredig. bpar^am mit dem Reden, es für (trocknet) die füsz mit ircm hur. — die sie 
SO thener haltend um viel davon auszugeben, mit weinen zwug durvor». Brant. Kosenlcr. 
— Nonnen sollen «leren türeredig sin und die ; Wack., 2. 1099 «So ich mir selber manigs 
menisre vaste Schüben». Claus v. Blov. j mul — offt und dick hab zwuyen wol . . .» 

Türmela, taomeln. Scherz, 167h. S. aoeh | Homer. Nb., 279. - «Si bedt, si weseht, ai 
Dürmeln. — «. . P «t ane kraft und ane zwagt im dar — und luset im darniit im har>. 
wer — So serc turmeitHde gio . . .» Gottfr. Id. Genehm., k, 1 _ Der Wille hat seinen 
V. Str.. 1. 98. i Sitz im Kopf, «darnmb wil sein gewartet 

Tnrn. Thnrn, Thurm. — «I'u In lfebernder werden mit weschen Twahett. anderm mf . . .» 
kraft ein tiim!» Gottfr. v. Str.. 2. 1Ü3. — «Lo id.. Bad., F. ö - «Bit got das er dir ztcagen 
den turn mit alb n sincn gloeken uf dich 1 dieg». L. c — Man soll «so der vrochen ein 
Valien!» Tauler, 262 (44). - «Ein steinen I mal ;u^^m nüchtern, und da'^ hnr mit wnrmen 
glockenturu» . Nie. v. Lauf Gottesfr, H8. — ! düchern wider drücknea». Brunschw., l'fst.. 
«Ein gefangener Bitter ward «gelegt rfx aller ' 12 b. — Um das Haar CO färben, mache ein 
nnderste in den fttrw» einer Bur^j. Nie. V. Basel, gewisses Wai^ser, «und rwnch dich damit». 
142. Kto. — «Die Stegen die uf die tüme Id.. Medic , 184". - «Wan der bader einem 

fant». Glos., 124. Etc. — «Donoch ginc unser das haupt Kwecht, so acht er nit das er im 
errf» zft dem turne do Yoscph von Armathia suber zwag*. Pauli, l9r. - «Mir ward ge- 
iujic lag gefangen, und hftp den tum uf . . .» zwagen un<l us/gebutzt». Fries. 16* — «Er 
Kun., Ö04 Etc. — « . Da einer ein Thurn Riih/. jm des wassers uff das haopt ind twmg 
abmisset Mie hoch er ist». Geiler, Sünd. des i im selber darmit» Pauli. 36. 
M.. 11 a. — «Ein Elephant ist 80 eio etarok I Vergl. Zarnke. 29\ SchmcUcr, 4, 808. 
Thier, dnn man TMm darnff bowel». Id., i Sehinid, 668. 



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~ 36b — 



TwAng, Oetwan^, Zwang. — Simon «der 
das orüue 20Uea trhg von getHHinge* Tauler, 
S78 (47). jlt& — «Jnrisdictio quae valgo 
twanc app«Ua(iir>. 1934. Orand.« 0. iii4d., ä, 

381. 

Twan^Hal, Zwan^al, Zwang. Drangsal. 

Sthcrz. 16S3. «Do brolite ilcr lierre den 
kiitihi mit twangsal it ^iiiea huldon». Kh. 
Pred., S. 8. — « . . Für welicho owi^'o 
Kestignncr ^r )n>. in disem Leben mit /iiliclier 
Zteangmi und Widerwertigkeit die Crutt im 
zufüget . . . mag genogthan». Geilar, Seicnp.. 
25 f^. — Es wiirc 'rfTht der vermeinten ober- 
keit und zwangsals . . . ub/utimn» Wurm. 
Bai . e, 4 ». 

Twehei, Zwähel. Zwehel. Handtuch mm 
Abtrocknen ; von Iwiüten, swalien ; meist fem. 
— *AUertwfhely nappa altaris» lttii4. Strassb. 
Urk . ii, 166. — «Du soll die Schü9.sel deiner 
Cunscientz trucknen mit der Zwähtl des 
Gnugtuns». Geiler. Schift' der Pen., 49 «. — 
«Was ist die Ztoehel da man die Hand an 
trnekt? ... die Zwehel ist genu<rtliuu>. Id., 
Xarr , '200» Etc. — «Wisch din nas 7.u 
keiner frist — an swtheln», Braat, Facetos, 
A. 4 ». ~- «Drook (troekne) an df« hand- 
:iC'hel ouch nit din xen » IbiiL; TIumu , 
a, 4 — Tisiphone ist «mit einer blutigen 
nofhel nmbgSrtet . . .» (palla ernenta). Iltirner, 
Vir;?, T. y a. — «Tniclciiest du :dir Iliindp) 
an ein xwchcl . . .» Pauli, 23. — Dem Oo- 
miehtfgren soll man «die glider hart binden 
mit :ut'hdn*. Fries, 129». — «Bind im ein 
haiuUwehel omb deu fase». Geriid., 4b ^. — 
Pauli. B6I. 

Twf^rcli. S Quer. 

Twin^ und Bano. Sehers, 1684. Seigneurs 
et villaf^ea, 34 n. f. 

Twinsren. zwingen. Scherz, 1684. Diirrli- 
gaugig bei Tauler, L'losener, KöoigsUofen, etc. 



Übel sehn, schlecht angesehu seiu. — Gibt ' 
der Bauer dem Geistlichen niehtv, «to »kht 

er übel». Murner, Nb , III. 

übeitetig. Ein itbettettger .Mauit, ein Übcl- 
thäter^ Verbreeher, maleflcas. — «Es waa ein ! 

übeldetig mau, der was ein roubcr». Jfiirlein. 
\2 — «Ein stock, do jniie man gefangen ; 
Ifite oder übeld' ttgc liitc oiitli;illrn mag». I 
Eekbolaheim, lö Jh. HiaL de ä. Thom., 888. 
Bte 

Überbein, ein Fehler der Pferde; fig für 
Fehler überhaupt. 'Kein kiiufmanschatz 
itot in »im wert. — jeder mit fabcb vertribeo • 
bgert — das er sine kroms mög kamen ab, \ 
>ib CS ^U, Oderteui joeh hab». Braut, | 
Nsch., ^i. 

Cberbochen. schelten. — «Increpare helsset 
überboldern, übtHtodim, ttberfaren». Qeiler. 
Post., 1, Öä ». 

Überboldern. schelten. ~ <8trat. bitt und 
«terMdtr in aller Oedall«, t Tim. 4» at. 



Geiler. Srlcnp.. 37 " - Td., Post.. 1. 35 ». S. 
die Stelle s. v. Überbochen, — «Christas hat 
sie angefaren nnd Afterielcbrf und bat inen 
verwisen und uffEfehaben iren T'tifrlanben». 
Id , Post, 3, 83 jji^tc. — Die Armen werden 
«von den relehen ilberiUlen, angewendt nnd 
überbcldert». Wimph., Chrys,, 4 

Überböaen, Böses durch Böses, d. h. durch 
List, öberwindcn. - IHysses hatte keine Ruhe 
«bisA or das falsch wib iCirce) überbösxt — 
und sin gesellen all erlöszt». Brant, Nsdi» 
105. 

Überbürde, übermässige Last. — «. . . Der 
klaget im da^ er nit in sincr Zell mocht sitzen 
und wer im ein trr(i.sse Überbürde». Geiler, 
Bilg., 68 a. Etc. 

Üb«'rbürdi;i?, llberbUrdlich, überlHstig. — 
«. . . Wann der Man der Frawen überbürdig 
ist und ir alles das missfallt das er thut». 
Geiler, Post.. 4, 18 b. _ «Wenn du ein sotlich 
Person lieb hast die allermenglich überbürdUd^ 
i.st . . .> Id., Pred. n. L, 114 

Überditzen bptrüjrcn. <Wann die Richter 
sehen das man sie überdiUen wult oder uber- 
sehnellen, 00 selten eie daBOerichtnlheblahen». 
neiler. Kv. mit Uss! . a — Das Wort 
kommt wohl von diezen, tosen, ungestüm 
durohbreeben, bee. von daberraneehendem 
Wasser gebran cht Aus f r Zu^^ammenstellnng 
mit überschnellen ergibt mch der Sinn : durch 
List abermmpeln. 

'luTcnf /.iff, nbrip^. überflüssig. auch 
überutüeig. — «Uff dise Wegen würfdin über- 
entng Ont das dir nit Not ist*. Oeiler, Bilg , 
U — Es schössen die übererUzigen von 
dem buhel in die unsern». fiingm, Cäsar, 
ad b. _ €. . . da nit mer Übeninttig wer, 
dann der fcldcr bödden^. Ibid., II 

Überfaren, übertreten, sich verfehlen. Scherz, 
1696. — Eine Klosncrin, die «misseton und 
Überfarn hette», ist zu bestrafen. 1377. Cluse 
im Grusz. - Der Begiue «die das Überfaren 
geton hette», soll man «ir pfründe nemon». 
1466. Gotteshaus zum Offenbarg. 
^ Übergang, das über etwas Hinausgehn, 
Übermass. — «Do seind erschinen . . Moyses 
und Uelias . . . und habent geredt mit im 
(Christo) von dem Übergang oder Überschwangk 
und Ussbunt den der Herr künftig ward zu 
Volbringen zu Hierusalem, ia.s ist seins 
Schmcrt/.ens». Geiler, Post., 2, 2'J ' 

Überglaeuren. -- «^ von zwen liefen 
zb übergbuurm; 1416. S. Thom. Fabr. 

('ber;;ueken. iib.»r>ehn. - Itii' Malilzeit 
«der ir stüudlin (von den Mönchen) nit über- 
guckt Wirt*. Warm, Trost, 82 b. 

( berhand. 1. ('berhand gewinnen« siegen. 

— Die Türken vielleicht «möchten trewinncn 
überliand — und straffen unser t>üad und 
schand». Brant, Layonsp., I7ü 

2. Vorzug. — «Doch haut wir in dem über- 
hand (über die Thiere) — das wir doch haben 
ein verstand». Marncr, Bad., D, 1 «. 

i l)<'rb!ni:r sn viel wie Übergewicht. — 

— «Wann kraukhcit vast nimbt Überhang , . .» 
Brant, Nseli., 40. cWae onreobt ist nimbi 



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übtrhoMg». Ibid., 66. — Wo Freundschaft, 
Hmb, 0«ie ete. b«l einem Richter cnimpt 

Überhang. — luinpt \\ arheit und reclll ein 
schwang». Id., Xlagsp., leutes Blatt. 

überbenchen, überwinden, durch über- 
maclit driingen. ~ «Da der Saul ßtrit mit 
seinen Yeindan, von denen er überhtandtit 
ward d&s er nit möeht dsvon kommen . » 
Geiler, 7 Schwerter. F, 5 b. - «Wann der 
Leaw sieht das er überherschet ist, so flächt 
«r CT dem Wald nn». Id., Brot., i, M b. 

Überhort, alles ^fass übersteigender Schatz. 
cDer minnen siissikeit . . . Git aller firöaden 
werhort: Qottfr. v. Hag., ms. 

Überhnpfen, überspringen, Übergehn Scherz, 
J699. — Der Zunftboto sol schwören, dass er 
«die ßcharwaht verkünde dem armen alsu 
dem riehen, und nyemand überhipfe». 1^1. 
Tncherzanft, 43. — Die Beihe Scharwächter 
zn sein soll an keinem Bürger *überhupfet 
werden». 1177. Alte Ordn.. B. 18. — «Die 
andern Ding die seine (Christi) Menaoheit an- 
treffen . . deren achtet S. Jobannes nit vast 
vil, sunder überhupft 1 'b». Geiler. Post.. 
8, 74 a. — Luther »uberhupfft dise anidag». 
Hnraer, K&n. t. Engl., 900. — Homer »über- 
hupfft» die Stellen «daruff der Luther tin filii- 
dainent anzeigt». Earsth., dd, 9 b. 

Überiir. Scherz, 1699. 1. Alles übersteigend, 
iiljri r[i',\ mylich. libennässig. — «Von des 
crüces uberiger würdikeit ist nüt mit worten 
Eft sagende*. Tanler, 992 (6B). — Sie «mnasent 
ßwigcn von ü6eriflfer richeit ires i Marias lobe»». 
Ibid., 379 (66). — «Von überigeme essenne und 
trinkenne desto krengker -werden an den 
sinnen» Bihtcb., 49. -- «... wie gar übele 
ich dich hassende werden bin von überigem 
bM«e>. Nie V. Basel, 109. — Man kann sterben 
«von üherigcr trurekeit* nnd von «flÄcn^wr 
Iir5iden>. Hugo v. Ehcnh. 

2. i'i)erilubÄig. — «... das er ainen sin 
vün frashcit und überi^m gemaehe twinget». 
Eis. Pred., 1, 86. 

H. Einer Sache überig werden, damit ver- 
schont werden -— «Nft hitten got. da/, wir 
dez weintMidet» und dcb griägraiiimendes uberiQ 
wcrdcnt». Bis. Pred.. 2, 20. 

Cberkommen. !. f berwindcn Scherz, 1701. 
— Menschen, die «mit ruwen irre sündeu den 
tüfel Überkummen hant». Nie. v. Basel, ms. — 
«Da üheiknm der hertzog^e von Brobant die 
siat 7Ji KüUe». (Mos,. 103. Mit Josephs 
Brüdern waren so viel Juden gekommen, «das 
der künig vorhte das sü in überkemm*. Kon., 
260. Etc. 

2. Erreichen, erlangen. — «Ewige Seligkeit, 
christeliche Lieb undTugendeti zu nbt ikummen, 
do seind sie gant/ blind, toub und nnwis». 
Geiler. Post., H, Bh ». Etc — «Mancher ein 
erhpn i'iherkunt. dem lieber wer, in erbt 
ein huut». Brant, 'NbcU., ßO, — «Ein jeder 
gouch soll alles was er gewinnet und über- 
kumpt . sincr geuchin zu behalten geben». 
Murner. Geuchm., f, 2 « Von den Freige- 
lassenen ȟberkoment ir ctlich die grosse und 
rechte freibeiu . . • die andern üöerkamietU ein 
kleinere freiheit». Id., InatiL, 6 a, — Die 



Krankheit hat zn Nei^l «iren namen ä6cr* 
tomm». Id.. Gayac, Mv. — «Möeht ich dM 

kleinet überkumen*. Id.. Luth. Narr, !25. Et«. 

— Sie «haben grossen trost und Zuversicht 
von got dem herren ÜberkomeH». Wimph.. 
Chrys., 6 b. _ Des Lazarus 'l:ranckhcit hat 
im das ewig leben überkommen», ibid., lH K 

— «Vil begerent der tvgent ntebaakitmiiien, 
aber wenig seint gie übv^amvnerx . . .» «Langes 
leben üJbtrkwmmtn* . Adelphus. Fic, 131 — 
«Die alten scherer die üben sich uff der lantea 
. . . das sie ein leichte band üherJtommcn*. 
Fries, Ih — «Die pfaffen sagen auch nur 
was inen gut ist. darmit sie gelt uberkummen, 
leren uns vil, thun selbs nicltt». Ibid., I7b. — 
«Zwen burger giengen . . . gen Rom, ablasz- 
brief da zn dMmM»>. PmU, 64. 

Überlang, nach langer Zeit, lang nachher 

— Ein Verl-inmder «gibt gar manchem einen 
stosz, ~ der das erat Metkatg entpfindt*. 
Brant. Nsch., 10. 

Überlast, zu schwere Last. Sehers, 1701. 

— Zweifel war «sin albG übtrletie: Gottfr. 

V. Str.. T, 249. Kosten, «die den armen ein 
uberlast gewesen sint». 1477. — Ein Greis 
«würt gar bald ein überlas». Brant, Nsch., W. 

— «Im alter bist ein überlast nnd. gloub 
mir, ein unwerder gast*. Municr, (ieuchni., 
n, 4 b «Venus, du unruwiger gast, — du 
schwere bürd und iifu-rJast». Ibid., m, l b. 

Überlasten, zu schwer beiaateu. — Die 
SehifTer von Bbersheim sollen «den abbet 
füren nnde sin gflt . , ., also das er in das 
scbii' nüt tiberlesU*. 1B20. Weisth., 1, 668. 

ÜberlnnfeB, über etwas hinanslanfen, es 
gar/ b( decken. — «Dorn haubt . , werde 
vol wurm und i^erlav^ff*. Wimph., Synod., 7 
Lat Text: pleunm vennibns Qt seeteat. 

Überlegt, etwas das mit mehr belegt, be- 
lastet ist, als es tragen kann. — «Kein hant- 
werck stat me in sim wärt. — es ist ab 
überleit, beschwärt». Brant, Nsch , 49 (Es 
sind deren zo viele, die das Bandwerk be- 
treiben. Hente sagen wir: übersetct). 

Üherlengen. darüber langen, übcrtrcflfen, 
überholen. — Christus «hat mit sincr kloren 
Erkanlüiss übertroffen und überlengt die Er- 
kantniss aller andern Propheten». Geiler« 
Post., 1. »i ' 'Als wit sol üherlengen ein 
Obrer das gciuuni Vulck, ai^ wit überlettgt ein 
Hirt dieSchäflin». Ibid.. 2,36 «. Etc. - «Würst 
da flüchtig, so Überlengen sie dich mit iren 
gülen». Murner, Ulensp., 33. 

Überlit, Decke, von Lit. — Hat einer kein 
Grabmal, so ist «der himel sin iUteriitK Unmer, 
Nb., 134. 

Überioaf. Yolksanflanf. Scherz, 1701. — 

«AIcMindor Aiindius . \Nart /fi Mcnt/.e ont- 
houbctct von ein» überlouf». Clos.. 28. — Be- 
nedikt V «wart in eime tiberlouffe von den 
Römern bohe>te gemäht». Kön . 549. Et«. 

— Herzog Kudolph von Ostreich «räch den 
überlouf der dem landvogt . . . se Colmar 
geschach». 185R. Inschrift zu Colmar. 

ÜberInt. sehr laut. Scher», 1701. — «Hie- 
roitte begund er überM — Den hnwlMi rUbii*. 



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Gottfr. V. Str., 1, 44. — «Ich spriolie das wol 
iteriM«». Ibid., 1, SQ7. — Sie «moelil rieh iiit 
entbaltoii des Herren LobüAtrIirf BtMliMbiieB». 

Oeiier, Post , JJ, 65 «. 

ttbennitz, vermitteltt Sehen, 1702 ; 1176: 
omermilz. — Keiner konnte f^csund wenlen 
«tUn übermU* das WMser des tiches». Tauler, 
19 (f>). — *Üh9rmitM dfser gobe so lert der 
niensehi' i^'elus.senheit». Ibid., 103 (20). — 
*Vbtm^U* des hollzes des crüces würt ver- 
•vendet alle vergiftaieee der slanirBti «les 
töfels>. Ibid , 433 (7U). 

übenBÜdeii, einen dnroh Arbeit übermiUsig 
ermüden. ~ «... Er HU oueb nit das jeman 
inders sinen Kneeht übemifkäeU; Oeiier, 

ßilg.. 160 b 

Übern, Geübem. übrigblLMbeu. Scherz, 1702. 
— «Was v<MI demc {GtXAe, geühirt, dar. süllent 
die froren von S. ELsabette in selber han». 
1271. Test Heinr. Babensuns. — «Ist denne 
das den gesunden in dem spittale üt geübert 
an irme gelde, von dem geüberten ^üte soUent 
des spittals meistere brhder Heinrteh den . . i 
breston Qf>rihton>. 1:H15. Spit. Arch. I 

rbernfirhtig, über 'üc Nacht hinaus. — 
Km N'Hchliiüsiger «kein diiig bi ziten er be- . 
t Ii, ~ nät übtmädmgB er behelt». Branl, ' 
Asch., 69. 

übernieesen, 7,u viel Vortheil von etwas , 
nehmeii, etwas übermässig ansnfit/.en. - Das ; 
Kloster von S. Agnes klagt, dass das Thoraas- 
stift onrechtmässige Zinse von ihm begehrt | 
nid 66 ^übemosgfH hclte und me von im gc- 
nomen». 1H83. Reg. A, Q'M. — Die Pfleger 
der Ootenleote sollen «den hof ... nit über 
niesaen». Outl.-Ordn., 208. — «Es soilcnt die 
pllegere den grossen spittal in keinerlei weg , 
ibemiesten: 1466. Alte Ordn., B. 88. 1 

ülMTMommen. Scher/.. 1702. — Die Fahr- 
mannen der Tudier «snllent tnicb das ganze 
jore US uit ubernouimcu geben ; ildiinc geut 
sö fit übernommen, das eullent §ü bc/.alon ns 
irme gelde und nit ns des antwerks i^^oMcn. 
uszgenomen dise nochgeschriben tu<,'i', 
mögent «sü wol bescheidenlirlo' übernommefi ; 
geben . . .» 1437. Tnehersanft, 54. — «Es sol ' 
oneb kein meiiter noeh geewomer (der Qold- 
srhinieile) «rcwalt han, ützit übernomtnrti xft 
geben, es sige dann» bei gewissen Veraulas- 
8nttK«n nnd Festen; «nnd' irebe ein meieter 
iid.'r resworner darüber iirzit iiheniominen. dar, 
sol er tftn asz sincm scckel und dem hant- 
werirnStreehenen» 1479 Oeldsebm.-ZQnft, 67. . 

Seherz, 1702, denkt an überfordern: »pretio 
oimio. enormi», was nicht aiiuiudbar ist. Der 
Reransgeber der Taeher/.unft, im UloNsar, 
marht siehs bequemer: «die Zchrung für .Te- 
luäud übernehmeu, befahlen*. Va handelt sich 
um einen, in den Zünften üblichen und von 
den Vorstehern ku bietmden Imbiss; bei ge- 
wissen (lelegenheiten wurde er aus der Zunft- 
kaaae bezahlt, zu andern Zeiten, aae dem 
Pentel der Vorsteher. Warnm er Übernommen 
liiess. vermag- ich deruialtiu mcltt bestimmt 
zu erl<l:tren; vielleicht kommt der Ausdruck 
daher, dass der Imbiss ursprünglich eine von 
den Meistern übernommene Verpflichtung war ; , 



, nachdem der Missbraach oingeriseen, ihn auf 
. Kesten der Zonft so geben, wurde die Sache 

geregelt wie oben gesagt ist. 

t Übemats» Interesse^ Wacher. — «loh will 
I Tom übemvtM mit sehHben, — den man mit 
' zinsz und giili dut tribon» Braut, Nsch , 89. 
, — «Wer lebt, der es als sohriben kann, — 
I was übtnmtß man bracht nit müns — und 
seliedlich handlet mit dem rins». Mnrner. 

>b., 1%. 

überqaercb. S. Qutr, Querch, 

Übemiehen, aot., über einen hinaos rei ch en . 

I — «... So er aber ist so klug — und im 
' gutes will nit ist genug, und meint sin 
Witz gott überreich, — so bhalt er im den 
I meisterstreich». Murner. Nb., 155 (seine Ver- 
nunft übertreffe die Gottes). — «Eneam sie 
von danncn sehleiehtcn, — dann sie mit 
gschiifz in libnreichten, — das er verbergen 
musbte biüh». Id., Virg , k, 3b. 
Überrtek. S. das folgende, 
üben Ueke, t^benitk, Theil des Mt >ge- 
wande, Chorhemd, superpellioiam, fr. surpliB. 
Sehens, 1703. ~ «Bin überrüdta; den Joh. 
V. S. Ainarin genommen, l.'Ji 0. ^ «SupcrpelU- 
cium. überrucke; 14U3. UisU de S. Thom., 130. 

- «leh darf nit sagen wie es an den geist- 
lichen Gericht zu Rom f,neng. da man dem 
Bebst zweihundert oder dreihundert Ouldin 
oder Dukaten sehanekt; die schiltt man im 
al.sii uff das Chorhcnibd oder Überrick, er 
wuuuet sie aisu und warf sie uff und gefielen 
im wol» Geiler, Kv. nm Hss!., ü ■«. - «Der 
Thiimherren und weltlichen J'riester als ich 
bin. unsere Cleidung die seint \s eiili , du sihest 
wol wie raein Überist (Druckf für überriek) 
mein Chorhembd und auch d r Kiut/.hut so 
weich und gut lind seind, \va Ci» nach an 
dem Backen anrfirt, so gibt es mir warm». 
Tbid.. 221 i>. 

Überschnellen. 1. f^o viel wie überstürzen. 

— «ÜberstftrtittB oder äAerseftfwUen heisaet 
in Latin preoipitatio»« Geiler, 7 Sehwerter,, 

G, 4 

2. Überlisten, betrügen — «Reinen Hensehen 

umbkommen . uher^r/inellen, übors Hidtzcl 
werfen, das ist bescheissen oder betriogen». 
Id., Selenp., 224 »; Ev. mit üssl., 68 Eto. 

I IxTM-liwull, Übcrmass. - < Nit allein das 

dieselb Gnod, Wishcit und T>e('r im gniiir sei 
für sich, sunder per rcduudantiam. in eim 
Übersihwaü, also das er dieselb mag mitteilen 
auch audi " Ii Mpum Iieii., (toiter, Post., 2, 108 «. 

i'berHchwHU^, Übcrmass, über das ge- 
wöhnliche Haas hinaus im Goten wie im 
Sclilecliten. emincntia. — Christos «ist nit 
ein acliltchter Prophet als Hiercinias und 
Isaias, sunder er ist der Prophet der do ver- 
hei>,sen ist und ist aller Propheten eiti fber- 
sthmang'. Geiler, Post., 2, 87 ". — «Das ist 
gc&in der Übersehvcang seines überschweng- 
lichen 8chmcrl/en'5. Si linu>t lis und Liebe, von 
dem do 3Ioyscs und liel}ajs mil im geredt 
haben>. Ibid. 2, 42 i>. — «Ein Bewegung 
heiliger Begird oder Gelostes, kommt aus 
Betrachtung der göttliuhcu üübscheit uud 



- «88 - 



dM Übtn^toanas der himelischen Glori». Id.. 
Prcd n L.. 96 b. _ «Man eert die Menschen 
die ein Ubenehwuia in inen haben, and ecrt 
doraoeh di« die nooft ein grössern Überuhwang 
in in habeii.. Id.. Post . 14 Q. — «. . . Also 
das die ötatt HiernsAlem voi fiints worden 
bt bis lientff an den Hund. Nit verstend hie 
das das Blut als oben einem bis heriiff zu 
dem Mund gieng ; neioi aber wenn man ein 
Ding gross machen wfl, so redt man also, 
und dorunib rodt die Geschrift in pini Über- 
achwanck domit fürzugebeu den grossen Grimm 
. . . der Juden». Ibid , 9. 48 a. — *Üher- 
$€hioang und zu vi! ist pin Laster». Id . Narr., 
122*». — «... das ihr iiberschwanck diene 
cwcrm mangel». Hedio, Zehnden, B, 2 — 
Es ist «der ördcn ein üöerccAtooNdfc geworden». 
Wurm. Trobt. Ol «. 

ÜberaebwelleB, Bbertreffien. — «. . . Es 

sei dann das nwer Gerechtigkeit übertrefF, 
überschweU^ Überleng oder Übergang die Ge- 
rechtigkeit der Sehriftirelerten*. Geiler, Post, 

Übersetzt, dasselbe wie ü6erieae. — «All 
din^ sind jetsvAd t^hertetgt, — so ist der nnn 

man hoch geschctzt». Murner, Nb., 108 (ge- 
schetzt. mit Schatsong, Abgaben überladen). 

ÜbenriobÜif. !. Kurzsichtig, scheel. — «Du 
bist übersichtig, du bichst von Fernüss nit». 
(heiler. Arb. bom.. 23 a. — «... Die liabent 
etwan Augen die übtTsUßtltig seint, sie sehen 
krumbs und ttbewwcrcTis, sie künnen nit von 
weiten sehen ... Sie sehen allein was noch 
(nnli) vor den Angen Ist, sie kttttnen nit weit 
umb sich sehen». Id. Sund, des M., 59». 

Gemma Geuim.: «strabo, Inscus, sohelch, 
übersichtig >. 

2. Der leicht übersieht, über etwas hinaus- 
sieht und es nicht bemerkt. — «Sagt an, wie 
bcind jr SO abtnichtig ... das jr drei oder 
fiertausant hurer im bistnmb äbersetien?* 
Zell, X, 4 b. 

übersitsen. Sebers, 170\ 1. Übertreten. — 
Wer «die gebot ülfr.'ir-'xe . . ., da bessert er 
5 seh.» 18ti2. Tuciier/.ual't. 9. 

2. Versäumen, so viel wie versitzen. — Der 
Huber, der beim Ding seinen nicht ent 
richtete, «und das acht tag uöersesse», wäre 
strafbMT. Niederranspsob, 1457. Barekh., 167. 
Etc. 

3. Sich auf etwas setzen. — «Wie wol er 
(Aristoteles) doch kein pferde was. — ein 
wib in dennocbt üAersatM». Mamer, Qeacbm., 
d, 8 «. 

Überslahe, fem., Ort wo das Wasser sich 
überschlägt, Bachschwelle. — «Bi der über- 
slahe». Romanswiller, 1886. — «Die stat der 
man sprich' i die überslahe*. Obcrchnhcim, 18 
Jb.; — «eine miilc, die heisset die Mer$lahe». 
Ibid., 1394. im 

überslthten, ebnen. — «. . . wart das land 
schöne geseget und überslifit*^ dann gebt der 
Samen auf. Taulcr, 307 (53). 

überepreiten, bedecken. — Der Tiseb «mit 

dischtnch itberspreit* . Brant, Thesm., a, 4 o. 
— Xerxeä «mit begulu uberspreit das meer». 
Id., Freib. tafel, 804. 



überstecben, überwinden, von stecheu, 
kämpfen. — «Ich wil mieb reellen. — and 
sie mit büebliA ubenUdim', Hamer, Latb. 

.Narr, 21. 

Übersterfceiit Stirke Übertreffini, fiber« 

winden. — «Der selbig könig da er merckt, 

— das Friamus war überaierdkt . . .» Marner. 
Virg.. G, t •. 

Überatnrtzlioheit «hoisset in Latein preci- 
pitatio, temeritas». Geiler, 7 Schwerter, G. 3 b. 

Überthflr. 8. ÜUrt&re. 

fberti-ag, Vertrag. Scherz, 1707. — Es 
ward «ein Übertrag zwischent denselben heidi n 
antwercken gemachet». 1888. Tuchtrzunft, 

— Es «ist in discm Übertrag bcrett und be« 
ledinget worden ...» 145'. Ui&t. de S. Thom.. 
138. — «Ein frttntlicher Übertrag . . . geaebaeb». 
Gutl..Ordn. 

Übertragen. I. Übereinkommen. Scher«, 
1707. — «Vormols iihertrug ein keyser bi siiue 
lebende mit den fürsten . . welre sin noeb* 
kumen soltc sin*. Kön. 418. 

*2. Aussöhnen. — «Do übertrug der raariif- 
groxc vun Brandenl)urg dise zwene kiini;:e 
Gihither and K.arlen mittenander». Kön., 4I$0. 

Übertreffentieh, das gewöhnliche Mass über* 
treffend. — «... Es were deiine das der sarg 
were ubairtffetüiche gros», so erbaileo die 
TodtengrSber grössem Lobn. 1412. Bist de 
S. Thom., 409. «Zu Ulm in Schuuben 
wechszt wein an sant Miobeisbei^, der iai 
übertreßeiüiek saner». Fries. 49 1>. 

Über türe, Überth ür. der Querbalken über 
der Thüre, auch Platz über der Thür, Thür- 
pfosten. Scbens, I7U9. B«ieeke, 4,50. - tÜber- 
titre, superliniinare». Herrad, 1H7. -- «Wenn 
der hbber buweu will, sinen blossen hapho^ 
so sol man ime gen ffiof bolser, das ist ein 
überthürc, eine swelle, ein virstbalch und zwu 
Hullen* (Säulen, Pfosten). Bösenbieeen, 16 Jb. 
Weisth.. 1, 691. — Die Staütbiire eines Hab- 
hofes soll «also hoch sin, das des vogts ross 
gesattict darin niuge ; wer das nit, so soll der 
knccht das Überthür abbowen*. Rixbeim, 16 
Jh. Barekh., 206, — «. . . Sunst were et im 
eben so unverfänglichen i.ls ein Artznei die 
einer uff die Übertür setzet». Geiler, Selenp.. 
HO « — «Die gottlosen Kauf- und Hand- 
werLsIeutü üagea man müsste lügen können, 
man müsse seine Seel auf die Überthür seuen, 
oder unden an die Wag hencken damit sie 
weit überschlage, vom blus.<3eu Handwerk 
könne man sich nit ncren» Frisch, 2, 374 and 
nach ihm Scherz, 1706, geben diese Stelle als 
ans Oeiler, Narr., 178; an diesem Ort steht 
sie aber nicht ; ich erlaube mich zu erinnern 
sie in irgend einem Geilerseben Werk bemerltt 
eu baben, babe jedoeh versinmt sie zn no« 
tiren. — «Die VögA sehr i n in den Fenstern 
und die Bappea äff dem Oberlhür». Geiler, 
Narr., 76 • ; ScbilT der Pen., 9b; ans Zephania, 
2, 14: «vox cantantis in fenestra, corvu?* in 
superltmmari». — «Also wachst stets aoff 
disem Überthür das Gras». Id., Sebiff derPen, 
9 b. — «Siesnltent die (Jebott Gottes obnon 
an&ohlahen an die Überthur tmd Pfosten der 
Httser*. Uo Peel., S, 86 



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ÜbertHre wurde offenbar in zwiefacher Bo- i 
dehung gebraucht ; uacb der iit.^Lcu der an- 
gvfOhnen Stellen Geilers war es ein im In- 
nern des Zimmers über der Thüre ani^'cbrachtes 
Brettt auf das man allerlei Dinge. Flaschen. 
Bücher hikI derj^'l. zu stellen ptlii,M<> ; solche 
Überthürbretter finden »ich noch in alten 
Hänsera. An ein tolehes Ist anch in der 
/,\^ fiten Geilerschen Stelle zu denken. Frisch i 
lud 8cberz erklären zwar hier das Wort 
doreh : «janna snper eetlam, qnne qnovis pon- 
dere fit ^ravior.. nici>L'r Erklärung fotijt auch 
Au^. Slober, Alsalta, 18b2« 1Ö7: «eine flach 
lie^de Kellertlifire. di«, wenn innn tie auf- 
macht, denjcnitrm der am Knde sitzt herab- 
schleudert». Ich kann mir aber nicht denken 
▼ie dies zum Zaaaromenbang passen sollte. 
Wenn Geiler sagt, die bctriigerischen Kaut- 
leute setzen ihre Seele auf die ÜUerthür^ so 
meint er. sie setzen sie beim Verlcanfen als 
"twns nninhhijres beiseite, an einen Ort wo 
m:ii) I)iuge hiuthui die mau selten braucht. 
Ähnlich sind die Redensarten bei Frank. 
Sprüchw.. 2, 106 ^> : «Wer sein Gewissen uff 
die Obcrlhur reizen will, and das kuiil'iige 
Leben in Wind schlagen . » ; 2, 32 l>: «wiliu 
werden reiohi so mustn dein Secl ein Weil uff 
die ObertMr, hinder den Ofen . . . setzen, und 
dariiarh wider herab nemcn». 

In den andern fJeilcrschen Stellen ist Über- 
thur etwaä aubacriiulb des Hauses, das was 
der Augsbarger von Troltsch «ein Vorhauslin 
vor einer Thür» nennt (Scherz, I. c.), nämlich 
ein über der UausthQre angebrachtes, auf 
Pfosten ruhendes kleines Dach, wie man deren 
noch zuweilen auf dem Lande sieht. 

(*l»erang, was eine gewisse Summe iibcr- 
>teii,'t. Scherz. 170H. - Von dem was die 
Todtenirrfitti r von S. Thomac für ihre Arbeil 
im Leichhof mehr erhalten als der bcstininitc 
Lohn, eollen sie das Drittel dem Lcut})riester 
geben, «al)er von dem mc oder iiberunge in 
der kuühcn und krützegaugc» geben sie nichts. 
OS ^ol ir alleine sin». Uli, Bist de S. Thom., 
401' 

i bcM-uatzig, übrig Schern, 1696. S. auch 
übermteig. — ► «. . . was überuntzig ist an dera- 

seltn ti /in'- . . .» Necrol. S .Tuli. 

»icb übei'Wibeii, sicii durch üciratben eine 
Last anfladen. S. andere Beispiele, Zarncke. 

388 — Wer nur um Geld willen Iieirathct, 
«so hat man sich dauDü^eru;<6<*. Braut, JSscb., 
54. 

i'berzwerch. I. Quer, verkehrt. S. ^«<rr und 
Zmrch. — Das Grab Christi «was ein Loch, 
daa was villeieht sieben oder aeht Selinh lan<;, 
und was das ni.ui mocht den Herrn t'ihrr:u-t'rch 
hinein schieben als ein Brett». Geiler. 3 
l^rien, 1 1 1>. — cHflt dieh vor den Henseiien 
die einen i'iherzxc^rch ansehen». Id , Brös., J. 
ttU a. — «Wenn du siehst das dir auch alles 
das nit gelingen will das du angreifet, es ist 
alles überzwerch . . .» Id.. nei?tl. Spinn . X. 
6 Etc. — Sie werfen den Kopt «dann hinder 
sich, dann überztcerg». Brant, Nsch., lÜ. — 
«. . . Darnmb so ist es bubenwerk, — und 
gat offi leU und übcretoerg». Morner, Nb., 



1.82. — «Zitliob freud gat ühergwtrg*. Id , 
Geuchui , H, l — «Die wibcr haut eiu frcud 
daran, — so es im übtrztoerg wil gan» Ibid., 
m, 1 >>. — Hurner brauobt das Wort oft nnr 
des Keims wegen 

2. Quer hinter einander. - «Jetz lügt man 
durch ein stehelen berg, - wenn sobon dri 
legent iiberawerg* Morner. Nb. 95. — leh 
kenne die Schelmen «durcih ein gantzen stehe- 
lin berg, — wenn schon dr> legent überfwerg*. 
Id., Seheltn , a, 2: 

3. In die Kreux und Quer, ringsum, das 
iat. oircam. — «Ich wolt in fragen wie wit 
were — nwisohen Sehnerssheim nnd Ferrere 

- und widerumb /.ui:; Kuiheisperi::, — was 
dörffer legent ubenwery. Murner, Scbelui., 
g. AK — Die Vdgel Iiiegen «umb die berg, 

- hiti und wider überzwerg». Id., Virg.. e, 7 *>. 

- «Ich rutf die Ilüsz an und die berg — und 
alle felder Mbartwnth: Ibid., o, 8 b. — « . . 
der gant/.e berg - fing an zu thonen über- 
zutrg» (circum ibid., G, 8«. - «... da vil 
stein lagen dAermerdl*. Ibid., K, 3 u. — «go 
lauffen sie all ülttrTtcfrg. h\>/ das sie kumen 
gen Wittenberg' Id , Luih Narr, iül — 
«. . . Ida, der berg, — in (Jreta ligt er äd«r- 
ztoerg*. Id., Virg., p, 7 ^. iHat dies einen 
Sinn ? Im lat. Text steht nichts der ArtL Kto. 

UehzinzinH ! Ausruf. Ztnzins ist mir sonst 
nicht vorgekommen. — •Uchtitunn$l ,. . wie 
habt ir ntieh so flrar entblosztl* Murner, Nb., 
91. - Der Gouch sagt: *ucltciii;nn<l hiszt 
ligen, es burt mir zu». Id., Genehm., e, 4 <>. 

Ufbesaern. Strafe bezahlen dnreh Aufgeben 
eines Amts, ein .\mi nnfcreben zur Strafe. 
«Was gebresteu ein ambahiman ibt, der bessert 
sin ambaht »/ oder ö seh.» Hnnster, iBittf. 
Als dipl., 2, lf>7. 

riTblUgen. Uffblongen, UfTblenwea, auf- 
blähen — «Die leflTtzen werden grob und uff- 
geblügt als weren >ie geschwollen». (?ersd.. 
7»» i>. — Die liei.silichcu «sich vast ujJOkugen 
für die kirch». Zell, Y, 4 b. — Der Schmeichler 
«würi dich uffbleuireu*. Wimph , Synod-, 10 ^. 

L'fluucU. Scherz, Üö. 1 Alasc, Aulbruch, 
.\b/,ug. — Die Adeligen haben «einen u/teudk 
getan und sint von der statt Sfraszhurp: «ge- 
ritten». Sic haben «einen ujörudi u»» der biau 
gemacht*. 14iy. Kon., Anmerk.. »Iti. 

2. Nentr., neu aufgebrochener Boden. Vcrgl. 
Gebreche. — «Locus dictus u/brudk». Weyers- 
h iiti ]-2nT «Pratnm dictum dMjnflmtekp. 
Gimbrett, 1304. 

UITdeven, anfdanen. — Thiere cdie wider 
uffdeurn», Wiederk uier. Wurm. Trost, 34b. 

UtTducken, aufpuppen, zieren wie eine 
l'uppe. — cDie Franwen, daheim diocfcmt sie 
sieh uff vor dem Spiegel». Geiler, Sv. mit 

Lssl., 4H»'. 

Ufenthalt, Ufentheltnisa, VfrenthftltnBg, 

Krhaltnng, L'ulerhalt — Ein riViindo «ztt 
redeliclicr uffentiteltmsse des cappelons». GuiL> 
ürdn — Zeitliches Gnt «bedarf die natnre 
/ft jr* in ufenthalt*. Oswald. Etc. «Euwer 
Kleidung sul also sein das sie diene zu der 
Keinigkeit des Hertzen nnd üffentheUtung des 
L«il'ts» Geiler, Selcnp,, 39» Etc — Die 
Bciielmönche entziehen «den armen und 



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— 870 — 



hangerigen irn nötig njf enthalt roi demmuadt». 
Capito, Treger, k, 9: Ete. — •Uffmihaltimg 
des mensehliobeii ^'cächicchts*. Fries, 164. £tc. 

Uf enthalten Scherz, 65. 1. Auf halten. — 
<. . . to ist do weder rieme noeh rftder die 
das schif mutzen t 14 f enthalten». Taulor, 



~ liir *hä>t mir miü schiechte leren». 14., 
LQth. Nut, ik 

8. Abschaffen. - 'Pris abt r got sein * ii, n 
gesaU . . . mffgdMbt hab, ist oit war». Murner, 
Adel, J, S 

l fhuffen, anfhäafeit. - Gnt. das Jemand 



— «Er het sich gegen in gesialt. — das er «m grites wise uffimffeU*. Märiein, dü. — «JUrö 
si M^0ntA£ett mit Horner, Virg., h, 8 1 hunde Mse uSf^vwH, oder viere geatrielien». 

2. Stützen. - 'AI 0 spricht man ouch, eyn ^ IVietzeral. 15 Jh. \\'('i8th., 4, 199. 
rosznagel enihait auff ein eysen, ein ejsen | Uffjacken, aufjauchzen. — «Mein Mund u urd 
ein pferdf ein pferd ein man, ein man ein , dich loben mit der uffjuckenden Freud», 
hansz, ein hausz ein land, ein land ein kung- (ieiler, Has im Pf., D, 4 «. — «Die Furcht 
reich». Galden Spit, 14. ~ «. . . der grosz , des Herren ist Glori und Olorierung. Fröid 
Atlas ujffTNtAait den gftntsenhimel. ..» Hnrner, und die Krön des frölielien Gr^'ncfeeiie». Id., 
Virg.. TU, t Srleiip., 116 b. 

8. l'^rtiaiieii. - <Fs iüt wul war, mau niubb Uffkiuen, bersten, zerplatzen. ~ «... Sit 



den Leib uffenthalten mit GemaoUicheit» 
Geiler. Seleiip.. 16:^ i». - «Es sol ein jeglicher 
also vil cbseii bis das er meint und eutpßndet 
dM er genng hat zu Uffenthalten seiner Natur» 



du aber fdrehtest der Stab dinar Hoffnung 
erlech. zerspalt und h/ne uff . . .» Geiler, 
Bilg., 27 1). — «Do er (Judas) erhengt ist 
ge>in. du ist er mitten uffgehjnen und ist 



Id-, Emeis, M ^. Etc. «Ein jede geuohiu weiss j herosa gelonffen alles das in im gewesen ist», 
die list, — -womit ir gouch zu spisen ist, — 'id., Pott.. Jl, 27*», 

womit si in Inn:: uffenütaU*. Murner, Geuchin., ' Uffklacken. aufknacken. — «Nit soll er 
k, d i>. - Ein Erankor soll nicht mehr essen die bittere Schal entsitzcn, sauder er soll sie 
als er braneht «das er dorvon uf enthalten ' ttffkUa^ten nnd den Kernen essen». CMIer, 
Word». Id , Gavac, 421*. ['il::. t'lH " 

4. Aufrecht halten. - Die Antipoden, «wie i sich ufflecken, sich putzen, wie die Kauen 
sie sieh enikaUen «|f, — das sie nit fallen in j die sieh mit der Zunge leeken. -~ «Stetigt 
den Itifft». Brant, Nsch., (56. ' niusz der liebhaber sich uffl^rkf-n. damit das 

LU'uuthalter, Erhalter. — «Gott ist ein Uff- j er der liebeu gufalle». Adelphuis, Moriu, 2 
enfAniler aller Ding». Geiler, Pred. n. L., 8i! I Uffinnstem. herausputzen. — «Und wenn 
Selenp., 180^. — Maria «ein anfenglich iijf- sie sch n >il fliindcrs uff .sich hencketit und 
enthalterin der weit». Brant, Heiligenleben, i sich ujjmustern ufi das allerkosUichest, so ist 
191) <. es doch ein eilende Gestalt*. Geller, Oelatl. 

Uffenthaltnng. S. UfenthaU. ' Spint, , O i a. 

UfferstehD, aufstehn, Anfang nehmen. — Urtmutz, subst. von Uffmulien. — Ich hab 
«Das von im (Aeneas) kenie si^-licrlich — und dem Klagspie^ 1 ein gestalt nnd tf^imtts 
u/W-^tündf« da8römisohrioh».Marner,Oenelim., I ireben». Krant. Klagsp.. A. 2 >. 
q, 2 «. I Ufmutzeu, herausputzen, zieren, heraas- 

t'ferfltentnlBB, Äuferstelinng. — «Selige ! streichen. Scherz, 67. — Weiber die «sich 
frölichc uffer$tentnis den lieps». Gebete, 1.5 Th fcrbcnt und au^muttetU». Gulden SpU, 62. — 
— Den Marien ist Christus «zu dem ailer »tot den jungen Töchtern bass an nnd 
ersten Mal erschinen nach seyner Ufferttent- j <len jungen Frauwcn das sie sich uffmutsen 
MM». Geiler. 3 Marien, b a. «f>ic üfferstent' ussstreichen dann den alten Weibern». 
nisz des Herren sol man verkünden allen «jeiler, Bros., 76 b. — «Wäre ein Vdgelein 



Jangem». Id., Ev. mit Ussl., 80 b. 

Uffgelonir, AuHauf. — «UfTrur and iiffg€' 
louff». Brant, Bisch. Wilh.. 292. 

Ufgesiht, Aufmerksamkeit — «Eine erea- 

turc, du ir noch zb vil ufgeaihte uffe sü habende 
sint». Nie. v. Basel. Bek. Taul., 10. 

UlTgewagt, seit der Wiege an etwa« ge- 
wöhnt. — «Sie band sein gcwont und seind 
domit uffgewagt nnd gewacluen». Geiler, Post., 
2, 42 ». 

I fiiiilsj, Krüppel Scherz. 65. 1802. — Es 



nur ge.Kchaft'en «das wir das allein holten 
bruchen zu essen . . .. Got bet es nit mit 
roten, gelen, sehwartsen nnd wissen Federlin 
gediirft uffmutzen und so zierlich raachen*, 
id., Bilg., 126 K — Schlechte Advokaten 
«meinen es sei gar ein fein Ding wenn sie 
die Sach also ufmutcen können . . . und also 
die Worheit verdecken». Id., Post, 2, lU«. 
Ete. — Bitem haben ihre Tochter •uffgemtOgi 
so schon». Murnor. Xb-. *-.^<'4. ■ Die Börner 
Dominikaner hatten sich gemutzt in weiUes 
kleid» Id., 4 Kelaer, G, 1 >*. — « . . ust 



geschahen «zeich« n \ un allt i UM .>i( ( lieu, lamen, | falsch uffgemutzten texten». Id., Kön. v. Engl., 
blinden, ufhaUen». Tauler, 397 (ti'J). i 1»31. — «. . . uiul »tot also dein uffgemuttte 

l'irheben. i. Vom Boden aufbeben. — «Der ursach uff einem lügenhafftigen testament». 
ist ein .Narr, der trugen will das im H^A€6eN j ibid., 971. — Die Jungfrauen «zieren sich 
ist zu vi!». Brant, Nsch., 26. ' und muteen sich uff». Pauli, 22. — «Die beichl 

2. Vorwerfen. - «Du solt nicmans Icstern us/.streichen und uffmutun» Zell, Q, 4 *. Etc. 
nnd sineu sündlicben Gebrchten uffheben oder — «Man hat die falschen wander uffgemutst». 
verweissen» Geiler. Siind. des M., 371». Etc. Butzcr. Weiss . 1, 1 — «Wider die geschrifft 
— So (ioti «nit nach dim willen thut. — dann vil fcyrtag so hoch uffmutsen». Wurm, Trosi, 
flurli III sinem tleisoh nnd blnt, — and Ae6«t i u — Der Papst ist «zam böcbsten aU ein 
im ujl .Hin marter, wanden». Hnmer, Nb., 888. | irdischer goti uffgemuUit worden». Id.. Bai., 



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— 871 - 



i, 8«. — «...«=" jr cnch «nCf das aller rfsatrnnff. 1. Einsetzung. — «Die uftatg- 
ftchönst auffganuUt hand». Blindenf.. A. 4 ». uttg der 7 kurfürsten gcschacb . . . lOQi». 

Ufl^ppra, Eieren wie eine Pappe. ~ «Wann Kön., 476. — «Die ufscUrung» des Aller* 
da am Morgen ufF ein Feiertag dirh zierst heiligenfestcs. Ibid , 030. * rfgetMtmg^ iU' 
Dnd vor dem Spiegel dich uffpuppeU and stitutio». Geiler, Brot»., ü5 Etc 
malest . .> Geiler, Narr.. 191 ». — « . . So 2. Vt ronliiung, Statut -- «Die brüder en« 
kompt die Fraw daher gon und ist fein uff- kertent sich nüt an der stctte ufsatxunge», 
gemotzt und uffgfbüpplet . . .» Id., Post., 2, Nie. v. Laufen, ms — Niemand soll «oruen- 
6 b; Hros.. 1. Hin b; 2, 74^. unge. ufsattunge noch »iiw crunge muhen iif 

Uffrecbt, aufrichtig. — «... So bista dem kofe*. OoU.'Ordn., 205. — c. . . Die 
schuldig das da im sagst das er lag das er nennet man eis eonstitntio oder i^ftaUunff», 
ufrechl handel». Geiler, Bros.. I. «Siiu Miinur. Instit., 4 » Cinisiitutio ist immer so 

Thomafi meint wenn einer redlich and ujffrecht übersetzt). — «Soliche messen sind der uj^' 
tpllt, ao sei er den Oewin nit sehaldig wider- j sat^wnir Christi g<ii angcmesa*. Zell, H, 8 >. 
Kokeren. er siiml aber tndtlich». Ibid., 2, 4{J « ; Etc. 

Post., 3, 6^ *>. Etc. Zuweilen auch für auf- 1 d. Feindschaft. <£iucm aufsuuig sein.) — 
reeht. c B. Geiler, Post, 3, 84 \ Paulas «hat gelitten heimliche %iffuU$mtg and 

Cffrnpfen, vorwerfen. Dass Christus nachstellitiig». Wimph.. Chrys., 8 o^. 
sprach, er könne den Tempt;! abbrechen, das Uffsvlilag. 8. Ufslag. 
•wart jm uffgerupfft». (Matth. tii). Zell Ulfifcblagen. S. Ufslagen. 
C, 2 — «Nun möcht weiter jm (Luther) uff- riT.srlirunden UfTsLlirinden, beraten. Spal- 
gtruitfft wtriien . . .» Ibid., f, l **. ~ «. . . , len bekummen. - «l'as ertrich thet »ich uff- 
das du ans für ein Ittgea t^rug^ui: Capito, I »ehnMcUn». Ringm., Casar, 126 * — Krankes 
Tret: ' ' ' ' Blut nach einem Adorlass «gcstot ^ehii r iiimI 

Uäiüi-tg. aufruhrisch. — Luther wolle das schnell, und über ein kleine w yi so schnnt 
Volk *uffrürig machen». Murner, Adel, B. 8 a. es uf. oder enteilet sich». Qcrbd.. 73 •«, 

— Sic haben «das götlich gesatK in behilflf Uffschiirtzen, aufschieben. — Der Bischof 
irc^ busoii und uffrierigen fürnommeu . . trans- von Speier bat «alle process wider uns gangen, 
formieret». Ibid., A, 2 t>. uffgestMrUet «in monat». Bntaer, Woiss.« 

Uffrüatig. zam Streit gerüstet. — < euch k, 1 b. 
gegen einander uffrüstig zu machen». Capito, UiTacbüssling, junger Schoss, Jüngling. — 
Ver%varii., It. 2 a I «. . . Das dcrsclb ir einiger Sun ein Jüngling 

UCsatx. Scherz, 68. I. Satzung, Gebrauch. 1 oder ein UffsehüMskng was». Geiler, Post., 8, 

— Die Pharisier «standen nf iren wisen and 1 84 b. 

vfHtzen* Taulcr, {(il. - «Sü buwcut uf Uffsetxung ^ f'fsn(:ung. 

ir eigen ufuUe». Ibid., .H l). — Viele kircb* | Ufalag, Utr»chlug, Aufsobnb. Scherz, 69. 

liehe Oebriaehe sind «allein ose mensehen — Die Gottesfreonde bitten Oott «omb eia 

uffsatzru liorkoniinrii'. Caiiiru. Trrir. r, F, 2 afslaff* der Plagen. Nie. v. Basel, 30fi. Ktc. 

— jSie haben das Wort Qottcs «mit ireu i^- : — «Der u/0düege uam der hcrtzoge grossen 
9dten und glosen verdonckelt». Ibid., U, 8 b. j aehaden von kosten den er die wil hettc». 
Etc. Clos, 60. «. . . Du warr ein ufslag und 

2. Anschlag, List. «Er bctwang vi! laut ein l'ride gemäht». Kun.. bU6. — «Nil machent 
and I6te mit strite und mit ufseUen sines I ein ufslag*. PrcU Ingolts. — Wer «im selbs 
Volkes». Kön., 381. — Im zweiton Wcltalfer surlit liii uffachlag - und iiimbt zil ttff ein 
«üeng der konff an mit aufsaU und mit un- auticin ug ...» Braut, Nsch., dü. 
getrew». Gulden Spil. 7. ~ Christus sprach Ufslagen. l'fslahen. UITschlagen. Sehers, 
Ton Nathaiiai^l: «sehend das ist worlicli ein ' 70. — 1. .\ufM'lilaui'ii, im wörtlichen Sinn. — 
Israelischer in dem do kein Schalckheit noch «t8 ..( dem ^spuni^iK i' die spangen ufzuslahen» 
Vfftatt ist*. Geiler, Pust., 1. 2» a. - .Es ist (auf zwei Kirchenbücher). 1432. S. Thom. Fabr. 
ein gransenlich Ding umb einen Menschen der 2 .\ufschiebcn - «Fristen oder ufslahen*. 
da lügt und Uffaäiz braucht in seinen Reden». ' Bihteb., 70 — «So wolle ich dich gerne von 
Id., Selenp , 165*. Etc. grnndo min.s herzen bitten das du es langer 

3. Vorsatau — «. . . obe es in eim zoru i irfschlügeM». Merswiu, U Felsen. 43. — «Do 
oder snst mit soliohem mortliehen ufaats ge- ' wart der tag aber furbas uf geschlagen*. Clos.. 
Sffieoii wcre . . » 15 Jh. Alte Ordn., B. 28. 60. — Mancln- ulloii nit i;. rii br/alt ii iimi 

4. Anttage, iropdt. — «Werc r^s das der \ »t-Aiahent vil uuff». Gulden Spil, 58. - «Nut 
orden (der Johanniter) einen u[)'^<its nff alle | »lahent Swer ghten werck t^: Pred. IngoUs. 
hüsere teilon müstr- vim drs Lii)hr'>^tc- ndrr — Geiler, Selenp., 809b. S. die Stolle bei 
des keisers gebot», so soll der Urünc- Wörth , i'Wjrny. 

damit verschont sein. Nie. t. Laufen. Oottesfr., j h. Im Preis anfsehlagen, thener werden — 

44. «Wcnne kurn ninli i w ib n abeslftg in einer 

5 Feindschaft. — Geistliche sollten nicht ^ erncn . . ., so slög es lu dem jore wider uf». 
mit Layen spielen, «wann sie echt wol be- Kön , 489. 

trachten das — ir uffsatz und den allen hasz». Ufstertaen, aufrecht k( in rn, die Pfliiir?<tcrz 
Braut, Nsch., 76. — Die Bewaffneten kamen wieder so wenden dass si»^ zum Dienst bereit 
spitar als befohlen, «was nit gut wer ge- ist. — Der Monat Miirz «tnt die ptK^ge wider 
Wesen, wo Ptwas ^ffaatM solt besehehen». Id., uffstncm». Conr. v. Uankr., v 96. — Schmcller, 
Bisch. Wüh., 2öa. 1 2, 7bö, hat 2 ganz ähnliche Steilen. — «ich 



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bin £reheis8«»n mertz, — De» pfl6g ieh We 
auffsteitz* Kalender 14"^. 

Uffstriemeu, aufstrahlen. — «. . . In wel- 
ches Gut Maria ir Hertz hat lassen uffstriemen, 
sich mit allen ircn Kreften darein gekert». 
Geiler. ScliMip . l&i 

üfftrecben, auf einen Kchieben, aufbürden. 
— Dem Volk «newe dienstbarkeit ufftredten». 
Capito, Trcger, N. 2 ". — Es pflegen «die 
kunsuedner gemeinen hasz dem gegenteil 
a«(f^reeAen, ftuff das er vom riehter« ee der 
Handel fnrbnelit, verdampt werde». Ibid., 
B, 1 1». 

Uftrumpen, anftrompeten — tüftrumpen, 

CS sy liy Im: *"l*'r l>y iKilit». Hill ilir I!iir<,'-cr 
ZU den Waffen zu rufen, lö Jh. Alte Ordn, 
B. «8. 

Ufwetten. dai'splb*' \\i<' ußjrssrru, — Vor- 
fehlt sich der Weibel von Münster, «so wettet 
er ein ambnht ttf oder 6 ff*. 1889. Als. dipl., 
2, 163. 

Uffwiechen. 1. lu die Höbe fahren, plötz- 
liek nnfetehn. — cDo seind seine Junger alle 
samnicii xiffgetoüscht in eim Hüffen und scind 
XU im gangen». Geiler. I'ost., I, 28 — cGe- 
gen denen «den Vornehmen) rouss alle Welt 
uffvMchen und sprechen: (inod Juiikher. fiiiud 
Herr, und iK» ücfert« vil, vud ist als Nauen- 
wcrk». Ibid.. 3, 43 b. — «Wann ein Vogel nff ( 
ein Leimruten >it7t. so weiss t^r nit das er 
gefangen ist. wuim er alar ujjuiisehet wnd 
darvon wil, so entpfindct er es erst das er j 
gefangen ist». Id., Bros., Ji, 17 ^. Etc. — So ' 
Gott «nit glich uffwischt — und üch zu helffen 
istgerist. . .. so wil es üch gantz nit ^ri tVlh n» 
Horner, Schelm., g. o «. — «Eneas eniohraek 
von dem ;;l:5ic1ii, — irt«d^ uff and woltmehr 
schlaffen nicht». Id., Virg., m, 7 b. Etc 

2. Zornig auffahren. — Cliristos «bat uns 
... ein Excnipcl geben das ^ir nit jemermeder 
bociK ii s,»ll. iit und uffwischeu wenn man uns 
stapft und unser spottet». Geiler, Post., 2, 
104 b. 

8. Plötzlich entstehn, aufschicsscn — <nie 
sibeut Blater die eiuem auf dem Maul oder 
TrOsselw^twMeAct . . .* Geiler, SÜnd. des M., 26 o. 

DäsypodlDs: tAufwiaelmk wider etwas, in- 
ßurgere». 

UffWiecbung, schnelles Aufstehn und Fort- 
gchii. — Ks getiel jedermann «das die from- 
men leut in einer su ilenden uffvüachung, 
einen ferren weg gezogen . . .» Brant, Bisch. 

Wilh., L^Tl». 

UffikUcben, aufziehen. — <£>in stira njfiuch 
kein rnntzel nicht*. Brant, Thesm.. a. 5 b. 

Uffzünden, entbrennen. — Die iki in i «gar 
wenig freud dorab hatten, - das solche bose 
mär und that - uffzmdtn soll in euwer statt». 

Mnrncr, 4 Ketzer, Vurreile. 

I I. lat oUa, Topf. Lexer. 2, 1721. - Die 
Fischer sollen «keinen korp mit kwme üU 
. . , keinen kreiie^korp mit üU steLleo». 14 

Jh. Alte Ürdn . Ii 12. 

Dl ? — «... da du (Trcgcr) yoUt lang also 
ein goten &t gehebt hast ...» Butxer, Treger, 

L. l K 

Ul«, Eule. — «Zu der ü^in>, btratü»b. Haus- 1 



nanic, 1417. — «An dem Itienbatm». Qings- 
heim. 14 Jh. — «In iUeiiM». Dambach, 
18()8; Andlau, 18^4. — «Die iUfl^o«««». Witiis- 
heim, 1318; Kienheim, ISltf. — «Wea ein 
Mensch blöd Augen hat als txn Ul . . Geiler, 
Brös., 2, 18 b 

Ulwurm, Regenwurm (?). — lErdwäm, 
die man nennet regenwürm oder ihpüwm: 
Brunschw.. Chir., 22«>. 

Umbehang, Umhang, T'nihang, Vorhang. 

— Das Licht war «bevaiigeu linder den 
unUtdumgen». Gottfr. v. Str.,^1, 208. - «Der 
umbehang in dem münstere (^Tempel, zerspielt». 
Bihteb . Bh. — «Der Centnrio . . . do er sähe 

. . das die Sunn iren Schin verlor, das der 
Umbhang im Tempel zerreiss . .» Geiler, Büg., 
.')0 a. — «Da solt nit gedeneken da« Gott der 
Herr ein Kiiulbetteriii sei und hinder dira 
Umhang lig und geber den Sun*. Id., Ev. mit 
UssL, 1» ^ ; Schilf der Pen., .S7 Ete. — «Waas 
der umbhang deiner . . . bracht hinvvegi,'o zogen 
würt . . .» Wimph.,Chrys., lä «. — Es «waren vU 
umbhang an den wenden». Paoli, 160. — Ein 
Arzt {fii'^i eine Weibsperson ob sie verhei- 
rathet ist; sie erzürnt sich ; «ich mein» nit 
bos, beriohtat der artzt, aber in sechs wneken 
wurden zwei stück darusz, eins in der wiegen, 
das ander hinder dem umbhang*. Fries, 

Umbesässen, Umbesossten, plor. Scherz, 
18iö. 1. l'ie rnisitzenden. - Beim Wii rfe!>i>ii 1 
«man den umbsnssen und zfischern gei u gewin 
gibt». Gulden Spil, n9. 

2. Die Nachbarn, n ln^re oder entferntere. 

— «Gurmuues umbesiuiscn, — Sine man uod 
sine mage . . .» Gottfr. v. Str., 1, 184. Ete — 
«. . . das 6U sich vor iren vif^enden und um- 
hesossen nüt beschirmen luuhient». Kun , 4il. 
Etc. — Verfehlt sieh einer, «mag man e.«, v .ir 
machen mit seinen KinbsiU^fn , . . er ^ln^ es 
gelten» tiildwjüer, i.i'Jl. Weibih., 4, uiK — 
«. . . al>« da.s unser herren (es) den umbsesien 
üuch Hchribent». 1449. Alte Urdn., B. ü. — 
«Der weibel . . . sol gan zft den nächsten mw- 
besasaeu der dorffer die an disz dorff nierck- 
hent...» Sundhofen, 15 Jh. Wcisth., 4, iäi. 

Umbsteuder, plur.. die Umstehenden. Schert. 
1819. — Bei einem Brand soll man «die umb- 
»tender^ es sient frowen oder manne, iieissea 
abgen». HW. Alte Ordn., B. 18. — «So man 
/wri niensL'hen vor der kirehrn hut sollen 
verniühclen . . ., ist von den umbstcndern gt- 
fragt worden, ob yemandt hinderattta wisse*. 
Zoll. L'ollation, A, 2 «. 

l'mgeld. So hiess tu Siraosburg die von 
gew issen Lebensmitteln, besonders vom vVein 
zu entrichtende Abgabe. — «... Als die die 
im Scbatzbus oder am Umgelt oder an andern 
Zöllen sitzen». Geiler. Post., 4, 24 Irri^; 
Schaf, A, — S. auch Ungelt. 

riHgeren. mit dem Geren, .^eluio«;/, um» 
fa&sen. — .^Una, «hast umbgcben und um^ 
ger^, — jungfrow muter, einen man». Braat, 
Rosenkr. D. (led., 13. 

l-mhaug. b. Umbehang. 

I niliiuf, Zinne. — Der Teufel führt Christoo 
«ufl das Kircbentach do der Umbhuf Am 
Tempels was, der ze Ring umbher gieag, <io 



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- 878 - 



man olnien ab her pr«dig«t dem Voldl». Gel- 
ler. Post., 2, 14 «. 
Umler. S. ümmeUr. 

rmmeler. Umbelei'. UmberaK Uniler. lat. 
homerale. der die Schaltern bedeckende Theil 
der Priesterkleidong der über die Alba ange- 
rnjrrn wird, Htiiiieinl. Schern, I8H. — Der 
Frie.-<ipr bei der Messe «bedecket sin boabet 
mit einem töche. das heizet ein umMer». 
Bibteb.. 77. — 'Ein ummelrr /.ö weschcn» 
1416. S Thum. Fabr. - «IH .f von 4 «Iben 
and d KmiKrai xft wohchemli' und /fi bltM/emle». 
1418. Ibid. — «12 umbeler». 1419 — «Hi/t ^ 
Vüu 3 iilteu dücher und 5 umbeUr und zwo 
hantqwehlen zfi weschen». 1432. Ibid. — *Kin 
Bischof hat ein Ümkr äff ein Alben an». 
Geiler, Brite.. 2, 16 b. 

Dmrede, Periphrase. — Willst du trinken* 
«mit umbred soltu dich boqrnn 'periphrasisV 

— und vorderen saferlich und sciion. — mit 
rerborgeii'vortea dasgeseheb». Brant, Thenn., 
e, 1 ». 

Umreiasen. begrenzen. — «(iott mag tiit 
nmbri$§en werden als ein Ding das man umb- 
reisst oder umbsohranekt». Geiler, Geiati. 
Spinn., 6 0. 

ITmrlMeBlieit. Be^Snznnir. — Aaiprmtin 
spru'bt ; «Jetlichc Geist habcnt ir Zil uml 
Umbrissenheit, dessbalb sie von einander ga- 
seheiden «ind». Geiler, Irr. Sehaf. D« 6 «. 

Umschrenken, um^-cbcn. — Ein Scliloss 
«mit höltzen zeunen and suitzigen pfoslen 
umMurendtt», Adelphns. TQrk., B, 4 b. 

l'msosz. T'nisust, iim.sunst. vcruobens. 
(Znweilen auch umtuMt). — «Joseub würd 
nli verklagt umhsuss, — als Bellerophon, 
Hippolytas». Brant, Nsch., 16 — «. . . (lar/u 
gab in waa in geiust, — doch was die fribeit 
gar mm§tut». Mnmer, Nb., 18. — «. . . ir hoff- 
nong" ist umbitust*. Id., rtciichm., d, 1 ^\ Etc. 

Umnndum. 1. Kiiigsum, überall. — Wenn 
dv «wissen wilt was umbtuidimb geschieht?» 
Geiler, Has im Pf., h. 3 «. — *Jr sehen rins 
man das Fest (der unbefleckten Empfänguiss) 
untundumb begat». Id.. Pred v. Maria, 17 b. 

— Ein Vogel sieht dass «das grien (iras/ umm- 
undum berausz spreitet*. Id , 3 Marien, 33 
Etc. — «. . . wiewol sie Iktfen tmbuiuhmb ...» 
Brant. Nsch., 99. — «. . . die aüps erdrii-b 
umbundumb versenkt . . .» Id., Prupb. Slrubcl, 
$4. — «Besichs durch got wol umeitdum». 
Muroer, Nb., 26. - Man «lobt uns dann weit 
umetidum». Id., 4 Ketzer, C, 6 - Der höchste 
Gott «herscht gewaltig umbutidumb». Id ,Virg.. 
J, 18. — «So riemen (rühmen) euch auch 
wuUfundtmb». Id., Lnth. Narr, 67. «Gott iat 
umhtndumb und erfüllet himmel nnd erd». 
But/.er, Neuer.. G, 1 

2. Durch und durch. — «Wer witzif; si, 
gantz uwibtmdumb, — der UM min fründ Vir- 
giliom». Brant, Irisch., 114. — «Wir gont mit 
solchen saehen unb. — das wir ans schament 
umendumb*. JInrner. Schelm, ü. .H - Ser- 
ranoa «welcher die ganz uacht tunbundum 
(hindurch) bet gespilt and vol dea weines 
^vas , . > Id . Virt,'., e, 3 ». Etc. 

•icb Umwirbelu, aioh wirbelnd wiUsen. — 



Achcron «der mit w5st imiiioflrMrt llldl». 

Murner, Virg., S, 1 
rnahbmcnig. daa einer Saehe keinen Ab* 

bruch thiit. — « . . dis<% ist nnabbrüekig des 
Cilaubens». (reiler, i'aääiüu. 23 >>. 
rnabnemlich, das nicht abnehmen kann. 

— Gottes < ima!>N«jNft«A« Barmhertxikeit». Gei- 
ler. Bilg., 27 K 

i'nabredlich, der sich nichts abreden lässt. 
unerbittlich. — «... So drnn fprechen würd 
der umitiredUch Richter an dem jüngsten Tag 
zu denen die do stond an einer linken Hand». 
Geiler, Bilg., 70 h. 

rnangeschlan^cn. nnvorsätzlich. unbedacht. 

— * Unangeachlagcne Wort der heransgeend 
unbedacht on Ansehlag*. Geiler, Pred. n. L.« 
128 b 

l'nargwönig, unverdächtig. — «W.ts von 
landlenten, die unankwmig . . . kkment, die 
Sölten sie inlassen». Brant, Bisch. Wilh., S7S. 

Unnasig. J. Das schwer oder gar nidit zu 
essen ist. — «Das Schiffbrot ist hert und 
tmcken. unägng. and vorab den Menschen 

die bos Zen hnnd». f mmIpi-, SrhifF der Pen., A'.^ 

2. Der keine Lust zum Kssen bat. — «Der 
Koeh gab dem Pörsten ein hofliehe Antwort 
und ' jT ifb: Herr habrn eiirb die Florentiner 
den (<ln>i genummcn und unlustig gemacht 
ze essen, da heb ieh kein Schuld an; die 
Speis,--! II seint gut und v,'o\ bereif, aber die 
Florentiner haben euch umstick gemacht*. 
Geiler, .Narr., 165 «. 

llnbaliert, unpoliert, unbehauen. — «Die 
Juden mussten bawcn altar von unbalierUn 
steinen, da kein menschenhand ankam». (Exod. 
aO. 2.0). Wurm, Trost, 46 b. 

t'nbeheb, nicht fest verschlossen : lig.. un« 
« nthaltsam «Incuntincntcs. tmfteM&e Hen* 
sehen». Geiler. Bros., 2, 69 ». 

Unbeholfen sein, nicht helfen. - «Wo sie 
aber erkenncnt, daz wir unreht habcnt, da 
snlent sie uns UHÖeholfen sin». Iä08. Als. dipL, 
9, 88. 

Unbehonwen, nnbeliauen, ungebildet, roh. 

— «Johannes Burggrave von Daroltzheim, 
dem man sprichet der unbehmwen». 194 1. 

UnbekantKiim, Ihibekennesani nnbekannt, 
nicht erkennbar. — «Wissentdas ein solicher 
mensche allen menschen unbekantum ist, 
wanne sin leben und sin wesen ist allen 
menschen verborgen und unbekennesam». Nie 
V Basel. Bek, Taoler, 4. 

l'nbekömlich, unbequem. iinaii£ri''"'''btii 
Finden die Pdeger des Frauenbauses. dass 
einer der PAründer desselben den andern «tm- 
bekömlichni were ...» 1426. Statbuch. f*» 94 K 

Unbekümbern. nicht belasten, entlasten. — 
«Der sin herta Udiget und unbekänAert . . . 
von allen ereatnren . . .* Peter von Gengen- 

buch. 

Unbeleit, unbeleidigt, unbehelligt. — Was 
hat der Teufel «euch doch leid gethon. ~ 
das ir mit im in feden ston? — alle weil er 
ans nit vor abscit. — so lassen den tüffel 
unbeleit». Murner, Lnth. Narr, 44, 

UnbclUmdet, von dem man nicht redet. 
unbe;>cludten. jeder Gonoh soll behaupten 

«das er eine fromme . . . nnd unMümdt 



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874 — 



l^nohin habt. Murner. Genehm , f , 4 ' Furcht das Lob tnöt^c sich als anbe^undet 
«. . . das ich sorg trieg eins fiuiiimtMi uiul , erweiheti und könne »ugar die Ursache eines 
belümbden namens». Id.. Protest., 60(J. («Und Unglücks werden Naeh dem damaligen Volks- 
belümbden»,wahrgch. Feh!crfnr«ioi7;*'J»Mi('>f/?«>). abcrglaubfn iiitMiile man selbst gewisse I'iiii:»' 

rnbeniasset. L'iivenuuset. uubetlcckt würden schädlich, \\ eiunuan bei dem Gebrauch 
«Uff das er unbemasset bleib von allem dem derselben überhaupt etwas sagte; sie sollten 
damit die weltlichen Menschen irc .Selen ent- unheschrien gebraacht werden. Beachteten war 
reinigen». Geiler, Selenp., U7 Eschenirr., ^'leichbedentcnd mit ineantare. verhexen, ge» 
A, 2 1' worden. Den Ausdruck unbisi ln nue kann Btii 

Unberendf Unberliaft, unfruchtbar. Scher«, > nooh hentsatag en Strawburff hören. 

— .«Sine henne ist tniherhaft worden t ünbemerkt. Veripl Btadwtim. — «Wie 
und leit ime kein cy». Kön., 8U4. Ktc. — Da« wolt ich . . hindurchwisohOD wAadmuaem^» 
Brennholz, das der Keller von Aodlaa im Adelphus, Passion, A, 6 ». 
Wald von Ktntcheim nehmen darf, «eol wn- Unbesprocben, ünvereproelieii. 1. Voa 
bemde holz sin». l:> Jh. Wr-isih., 5, 4111. - ilt iu man nicht rodet, untadolhafl. Scher/,, 
«Samson ward von dem Engel verkündet. tb66. — Die Beginen som Wolf sollen «ein* 
wnnderbarlieben Ton einer unberha/ten Motor ^ unbesprodten erlMm lebennee sein». 1396. — 
cnpfntifTcn». Geiler. Selenp , 11.5''. «Wetiti Der Rath soll «vier erber unversprochen 
du» Jurs nit grosse Wind scind, su werdcnt erber man kieaeu zh vier meistern». 16*V. 
die Hönm unberhafiig». Id , Post.. 4, 14 b. Bte. KÖn., Beil., tt86. — «Ein erber mtfienpnekm 

Unberespet, anirptadelr. — Wenn das BÖSf knecht», 140(1. — ' UnversprocJttn biderwe 
tunhere.ipet und iiiibustraffct blibct . . » lüte». 1417. Tncherzuiift, 24 60. — W^er «jar 
Taulcr, 47 (iü, und tag unveraprochni häber ist gewesen». 

Unberoten. 1. ünbcrathen. nnETfx^ncht. Scher», dem sollen die andern helfen, wenn er ia 
1821. — Juden, «die in in vindcnt unb<roUn Noth kumnit. BuiV.heim, i5 Jh. Wei!»th., 1, b8l. 
eine minne ... all allem gftte . . .» Tanler, 2 Unangesprochen, unangefochten. — Der 
46H (bO). älteste Canonicus und der Schaftner von S. 

"2. Unvcr6orj,''t (.•^. lirratm.) — •Unberotene Thoiiiae hchworcu vor dem Rath dass eine 
kint>. c. 1311. l'rk., 2, 'il. HufstatI ca Sirassburg dem Kapitel gebärt 

Unberoubet. unberaubt. — «Eine unbt- hat »unorrsprochenlifAm seben jar and me». 
roubete site eines jerigeu frisehlinges» (ihres i:-^27. Reg. C, 78. 

Specks nicht beraubt). Marlenheim, IdAii Unbenungen. ohne Gesang der Messe, nicht 
Weistb,, 1. 7.6, i durch das pflicbtmässige Messesingen ver- 

tTnbenwet. niebt mit Rnas besobmntxt. — ! waltet, vernachlässigt. Scherz, 1892. — «De 
«.M.-^o ist es auch mit einem Kemelfcgei Ii r nti dise kirche so vil zites . . . unbe- 
erst am Kernet gefegt hatj ringest da mit im, »ungen gestanden was . . .» Nie. v. Laufe«, 
dn kompst nit «ufterw««! von im». Ooiler, Has Qottesfr., Ü!*. - «Wie wol fr zeheii pfriendea 
im Pf , A. 6 a. hau, - noch laast irs ttniesMi^ staa». 

ünbeecbeiden, unüberlegt, unvernünftig. - Murner, Nb., 22. 
«. . . Das wir nit uHbes^eideultA weinen i Unbetapt. rob. gemein — «Das erst dabei 
s 11 II unsere Freund so sio sterben», ^Jeilor die T'nmes-iitrkeit g-omerckt wirt das ist da 
TrobLspiegel, L, 1 — . «Das Sicchhaus ist ein .Mensch hat unbetapte Sitten». Geiler, 
nit den Narren gebaaen, die sich mit iren j Selenp . 61 1>. 

un6e«(A«ü/«tt Übungen verböaen*. Id , Selenp , T nln'ldp, das Ungcmässe. Verkehrte. He- 
44 Etc. necke, 1, 122. — «Dir klaget got himmel und 

CiibnxchiMHen. J UnbeschmutcU — «Wenn enle und allen creatttren, die grosse «ndiUe». 

eines ringet mit einer die im Kat gelegen Tauler, 5S {12>. 

ist . . ., su kumstu doch nit unbf.stihtsaen von Unbleiblioh. 1. Vergänglich. - «Dise Welt 
ir». Geiler. Haa im Pf., A, (> ». i»t unbleiblich. verbittert und sittiget Niemand» 

2. ünb(:trogen, unbchelli<:l. — Geistliche Geiler. Ev. mit UssU, l^ü Pred. U. L., 116 •. 
Menschen «seind gern unbeachi$sen von allen Etc 

Dingen». Geiler. Has im i'f.. D, 1 ». 2 Unstai — «Es seind etliche Menscbeo 

I'nbescbrauen i. — «Wenn eim die Zcn we un&/eib/ic/i« Menschen, mögen nit bleiben aa 
thun. 80 soll eins fünf Pater Ni)ster in die einem Ort». Geiler, Brös.. I, l < «. 
fünf Wunden unsers Herren betten, und sul l iihnw. Nicht-Anbanung eines Gut>. >^cli< r/ 
darnach die Zen mit unbeschrauuienem Narteu- . 1020 — Güter, die «in unbuw liegen». Wihr 
wein wesohen ; es mnss ii*i6escAraii«penep Narten- ' im Thal. 15 Jb. Weisth,4, 188 — Güter «xe 
wein sein den man noch nit beschrau wen hat; unbutoe» lassen kommen. Allenschw iller. lli'I 
das seind Gauokelweisen und ist recht Narren- 1 4, 10. — Klage daas verpfändete Güter «in 
werek». Geiler. 8 Marien, }fH b. — «Wie wenn ' ttttbuw geleit» sind. 1470. Reg. BB, INi. 
man den holet onüberschruwen, das ist eir. Undunknoinc. undankbar. Scherz, 1S2» — 
kostlich Ding; wann man» aber bekehrtet, so <ündanc»eme, ingratus». Herrad, Itö. — «Ich 
sei es nnt mer, als wann man in weit holen armer sSnder so f^r ufidcmgneme and abe> 
in einem Keller und man sprerh : was wiltu lessig 1 ir >in». Nie. v. Basel, ms. 
da tbon etc. Das ist die Weis in die sol man Uudaiiknruiekeit, Undank. — Oesüadigt 
nit hoffen» Id.. Emeis, 49 Arb. huni., IttH b. j haben «mit ungehorsamekeit und nit Mw i— f 

i?Mc/tr«i>n, un/.eitig etwas bereden, besonders nemekeit». Tauler, 224 (39). 
voreilig loben; mau solle dies nicht tiiuu, aus ; Unde, uuda, Welle. Sobera, 1884. ~ *ündet 



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— 376 — 



unJa>. ITcrrad, 179. «Si tribon !ir tobenden allweg das Widerspil understandest r.Q halten». 
Hilde — Wileat uf and wilent nider» Oottfr. .Id.. Irrig Sobaf. 0, 2 — «Welcher Meosoh 
T. Str.. 1, 8f<. — Ist dM Seliilf ^rnt geankert. ! undenUa sieh zu Instigen in Oott». Ibid., B, 

«so iDDgent im die unäen oder uclleii uiit 4 " ~ tNommt understund ein Thum ze 
geschaden*. Taaler. 199 (36). — Es «beganden , bawcn bi&z. in den Uiniel*. Id., Narr., 48 b. 
die Hilden Bohlah«nde fiber das lehäfeUn». > — «Was da nnreehts vindest, das urtd«r«taiMi(» 

EU. Pred., 1, 83. (iniperat.) zu bessern». Id.. Prcd. v. Zachäus, 

Uoderdienstig, dienHtbar, unterthäuig. 5^ Etc. — <ViI umiei-«/ond zu dem schiff (za) 
Die Huber sollen dem Meier «gehorsam und schwimmen». Brant, Nsch., 2. - «Wann man 
underdiauttg sin*. Aspaoh, 1490. Weistb., 4, | ein alten (Zwim^^ underatat zu biegen, so 
39. Etc. kncUi er eiiizwcii. Ibid., 9. — «Der ist ein 

Underlibung.Unterlib^run;;, Erleichterung, uair, iler undcrstot — der weit sn dienen 
Krhülung-, Ruhe. Scherz, 1857. Per Strtn't iiini ouoh yot>. Ibül , 21. — «Hu . . . nnder- 
iaucrte 30 Tage, so dass die Hccrc «uuvvciit stast . . . uiiäeni glauben y.u üciieiiigon». Mur- 
ntihwi undertUmnge hottent». KÖn.. '292. — ner, Adel, D, 3 b 

«Ach Gott, man muss in Underleibung geben! 2. Mit dem Accusativ. - «Vii weger ist, 
Aber du tust in nur mee darmit». Geiler, Has nQt understan, — danu mit schad, schand. 
im Pf., C, 1 ». — «Im würl ettwcnn on aller gespött ablon». Brant. Nsch , l^. — tWer 
Ueascheii Hilf Underliberung oder leichter», i hets gemeint, das ir sind der — der ein buw 
Id., Selonp., 7ö *. — Brnnschwig gibt sein dörft underston, — und trnobt nit wa es mr. 
Fluch heraus, unter Aiulerni «den alten, die inöcht fron». Monier. Xb , 24(>. — «Es sind 
da gelert haben die kanst, zu eioer under- : doch gantz uuchristlich sachcn. — das ir mit 
Ubvmg irer memorien oder gedeehtnusB». Siat.. mir hie wndertion*. Id., 4 Kettser, J, 'i b. — 
2!" — «. . . /u trost and WMlsr^&iMtf der I Sie «suchten fuMi! wie sie künden — ein solch 
kranckheit». Ibid, 33 I sache undcr<ton>. Ibid, B, 4^. — loh «hab 

Bif . inlervalivm. ünterbreehung. Dasy- ^ offt andre artsnei versnobet und wwierstaiid^». 
Pf diiis : «l'i bris interviillata, ein Feber su Id , Hayac, AW. 

UHäerUtöutij/ hat, utt alle Tag wider konit*. | n. Ketiex, mit dem Genit. der Sache. — 
Undem. Sebent, 1826. l. Kitlag. Vergl. «Wer sieb mit gott Icriege tiiMimrta(>. Mnmer, 

Schmeller, 1, 11' . - «Von jed r „'nutzen hftbe Nb., 233. — «. . dor sich vil hcndcl under- 
sol man einem mei^'er vor uttäeren mit einem «tot, — die über sin vcrraügen sind». Id., 
phlu^' zh acher gan . . .» Logeinheim, 1404. 1 Schelm., f, 3 b. - «Ein schelm des richs sieh 
Weisth . 4, 149. — Den Fnineru bei der Ernte I unr/frstund, — der doch der sobwin nit bäten 
zu Kberttheini gibt man «icgcUcheme zA im-! kund». Ibid., h, 4b. Etc. 
Msie ein brot . . ., nnde ze umlem ein hal ; Understrownn, nnter etwas strenen, ans* 
bes, unde nahtes ein brot . . .» 18i'0. Ibid.. , breiten. — « . pfulwen underslrowen — cini 
1, 67u. — Die Schnitter «sont usgan tri{,^e jedem underm ellcnbogen» Brant. Nach., ül. 
ifrüh) so der hirto usgat, und ze umUrn Undertildigen unterhandeln — Der I^tpst 
wider hein, so der hirte hein gat. und süllent und die Venediger 'undetihädtgten lang*, 
siaffen ; und so der hirte wider usvert, so Adelphus. Barb., öl <>. 

sont euch usgan». Wiedensohlen. 1364. Underthene, Unterthänigkeit. — «Wan 
Ibid., 4, 160. — «Was frowen sint am snitte, kaiser, fiirsten. oberkeit — mich beissen stille 
die sijllent haringan, so der birte ingat ze gton, — zu underthene bin ioh bereit — und 
undmi, und sullent wider us^'on.su das vihc wils als nnderlon*. Mnrner, Lied. Kloster« 
ssgat». Obnenheim, lö Jb. Ibid., 4, 939. Sund« 1 8, d7a 

holen« 16 Jh. Ibid., 4, 169. I Underthnn, abtbnn, nnterdrflelcen. absebaf» 

2 Die zwei Undem, das Morgen- und das fen. — «Nun lnuul ir solichs ««rf<rr(/<o;»» fniini- 
Hittagessen. Benecke^ 8, 189. — Die Uubcr . lieh die Hemer den Jetzerscheu Skandal), 
von Dosaenbeim aollen ihren Pfennigzins [ Hnrner, 4 Ketzer, Vorrede. -> Der Papst soll 

«Iwiogen an dem ersten Tage nach sante «fcltkirchcn underthun». Id , Allel, Cr, i 
Bartolmeos mes zwischent den zweien un- Underwnrf, Unterwerfung. -- «Der Under- 
deren». 128a. Weisth., 5, 449. umrf gegen Gott, den wir im pfiiehtig nnd 

Underschleifen, im Geheimen nachschlep- ! .schuldig sind» (leili-r fM ri <rl Kitn . BB, I 



pfn. — «Wir müssen den alten Adam uiw^r- 
Khleiffen mit uns, so lang wir hie syen». 
Canito. Treger, N, 3 ». 

Ünder<*oBZ, Unterscsz, Unterthan — «Wer 
de schendt sein ratsgenosz, — bi den er ist 



Underw'ü Illing, L 'n<i«-i wüidich. unterwür- 
fen, nnterthan. — Gott kann sich «die Zeit 
erwölen, aber wir nif. wann wir scind dem 
Gezeit uudermlrfling und wir mögen uns 
kein Zeit erwölen». Geiler. Bros., 1, 25 — 



ein unäersos? » Murner, Schelm,. Es ist '>li'^ lieniiit da ein Mensch sich under- 

Undertktau. unterstützen, bcherz, iböy. — würfltch macht dem Gewalt Gottes». Ibid., 1, 
Die Johanniter sollen «den GrQnett'Wört I0be- 1 106 b. — Ein Sklave ist «dem gewalt sines 
lieh underaton». Memorial — «Der gewalt , horren under würflich». Murncr, Instit , — 
ttnd die krafl got des vatters widerstand un- Jeder sei der Obrigkeit * under würftich* . Id., 
Sern kranken willen». Pred. Ingolts. i Adel, D, 3 ». Etc. 

Uttderntan, naternebmen. I. Mit der Präpos. Underzug. intervallum. Unterbrechung, 
«. — «... in allen iren Wercken, so sie | Zwischenraum. — «Kein Mensch mag sein 
«nderstoitd ze ihun». Geiler, Höll. Leu, c, 1 i>. Gedcnoken allwef.'^cii un ündereug in Gott 
- «Du aolt lugeu das du in aller Anfeohtang , heilen». Qeiier, Selenp., 58 1^. — «Ja, sprechen 



— 878 - 



ctliclie, man muss ündfrsnirj haben, wir müs- 
sen ans crget/.en . . uti das wir Gütt dem 
Herren darnach deetcr bass mögen gediencn>. 
Ibid.. 149 — «Ein unsinni^rcr Mensch der 
lunaticus ist, hat eiwan klar Uuderzüg seiner 
Sinn und Vernunft». Id., 7 Schwerter. F, 8 ■'. 
Undenwig, Undouwig. 1. Unverdaulich. 



Gfinchni.. r, 3 b. - *Va sit/en in koiner y.iiiifft 
me zu der utiee» denn in der Pfafifenzunfi. 
Pauli. 828 — «... zu der unee beieinander 
sein*. Zell, k, 4 — >Zar «mee siUen». 
Wurm, Bai . b, 2 

Unendelich, nicht KUverläsBi<r EnddiA), 
nicht ehrbar, nicht adelig. Scherz, 18^6. — 



— «Wiewol sie (die Krebse) undeuwig sint, I Ein Ritter cwcrte sich lange gege» 



im das gedultiglich und gern». Geiler. Bilg.. 
20^ b. — *Undöwige spei»x>. Fries, ii4J». — 
«Ein unimttcige spefiiz». Adelphus, Fio., 168 
Göll, 417, liat iiocli >\*'U Ausiliiirk undäwig. 
2. Schlecht verduueud. — «Welcher ein 
ifiwioMwii^ ma^en bat, der sol oflt essen und 
wenig /.'. i n mal«. Brunschw.. Pest., tf a. 



liehen knehten den er sieb nüt gefongeo wolt» 
gen» Nie. v. Basel, 141. 
Unerfolgiff, nnerrefebbar. ~> «Die tiefe des 

göttelichen abirrundcs i^t unervdfig allen ver- 
nünftigen» Tauler, 88U (b7}. 
ünerliSrlleh. unerbittlieh. «Der Tod ist 

unerhörlieh, gebesta im die gAU\/. Wolt, «o 



Undieui^t, so viel wie Missdienst (s. dies | Hess er dir nit ein Stand nach» Geiler. Arb. 
Wort), Bcblecbter Dienst — «Mit dem da|hnni, 186 i>. 

wenest einem ein Dienst haben tlion. und ^ IJnerkenntnisz. ünkenntniss — « . . n«E 
ist dir gar wo! zu Mut, das ist iui ein ün- \ unerkendtntss der latinischen sprachen». 



dienst» Geiler, Bilg., 19.^ " 

Undöglich. I. Untauglich, unnütz. — Alle 
Geuch, die *undöglich sind in frischer hut». 
müssen ger&nehort werden. Murncr, Geuchm., 
F, I l'. — «. . . da^! der aplasz «Inulirh oder 
unduglteh sei». Id., Kön. v. Engl., alö. 

2. Untugendlich, unehrbar. ^ «Es soll 



Murner. Statrecht, Vorrede. 

Tnerlebt. der nichts erlclu hat. nnerfahren. 
— «. . Ein junger uneriebter Mensch . . .» 
Geiler, Geistl. Spinn.. M, 5*. 

l'nerlicb, nicht zur Ehre gereichend — 
«Got hat verboten an dem feirtag werk die 
got unerlkh sint und dem nftabtteii nnnflta* 



allen frow en nit schaden, wo ein «nd^ficA i lieh». Gulden Spil. 70. 
handlet». Murner, Geuchm , e, 1 i>. ' rner»chU8Hlivti, undienlich. — Es ist «za 

Undötlich. unsterblich. Scherz, 1862. — ; deiner meinung gants unenekMidt*. Mamer, 
• Undöllicher gott, erbarm dich miner». Ge- 1 Adel, E, 4 

bete, lö Jb. — «Dammb ist nntzt M«(/ö//ieÄ ; l'nfaxel, l iii^'eziefer — «Flöch, Leoss. 
nier — und blibiich bi uns (liinu die lor». .Mcuss und Wendeln und ander Unfasel . . .» 
Braut, Nseh., 10. — Der Mensch wird «durchs Geiler. Has im Pf * D, — «£s ist in der 
eer tmtddtii^ gemacht*. 1d . Layensp.. C, H •. Tnrirei Gewonheit, wenn es in Svmmet beiss 

— «Die ewige uutödU hr kitmc». Wimph., ist. das die Tiirken in deii -i rton nicht möireii 
Chrys., 8 ^. — «... durch verhenguisz der bliben vor Gewürm und Unjoad^ als denn 
fuMdtithen i^ötter». RingniM Cäsar, 11 ^. — ' desselben Wnsts vil in den selben Landen 
Cisar hat einen «uRt^idhM Hamen Ober- ist». Id.. Po>t., 2, 29 h 

kommen*. Ibid., 8 j Unfelig. unfehlbar. - «Wir sollen war- 

UndStlicbelt; Unsterbliehkeit. — «. . . das i nemen der gesetxten Zeichen die do woie 

dödtiich mit undötlicheil zu beirabeu . > /eichen sint eines unfeligen rechten Weges 
Mumer. Bud. J, tt — «Die kleidung der in dem wir nit verirren». Geiler, Bilg., lltfk» 
undötlkfieU ist allen hie bereit». Ibid., k, 9* Schiff der Pen., 34 Etc. 

— Die Seele, in der de^ ^lenschen *untöd- l'nferti^. verbrecherisch, unrechtmässig 
itc}mi i.st verborgen». Adclpiius. Khod.. Voi-j Scherz, ISÖti. S. auch Unrejitfertig — Eine 
rede. - «Die mUödtiiM^t der sele». Id., j Frau «was belQroet für unvertig». Ein Mana 
Fic, 18b". «wart crkant für UH/er/zV;». 1.^5 TTeinil. Bach. 

Undouwig. S. Utideuwig. i P 67. — «Wcre es sach das/, man unfertig 

Undonwunj?. schleebte Terdanong. — lent heite, die sol man» in den Stock legen. 
«Nicht.s ist sohcdlicher . . . dan untauvnmg*, Grendelbruch, lö Jh Weisth., 5. 410. — Der 



Adelphus, Fic, ln2 <». 



Kaplan der Gutenlcute soll «kein unfür noch 



Undurft. unniUhig. Scherz, 1620. — Es unfertig leben nf dem hofe triben». GutI 
dünkt mich «daz es undur/U were». GoLlfr. | Qrdn., 19(i. — «. , .gewinnen »^«rlii^« gnts». 



V. Str.. J, öC. Efo. 'Paoli. 133. 

Undurncchti;^, unvidikummen. Scherz, lh2ö. TnAat t. Koth, fig Schmach. — «Das lont 

— Gott «hat niht undemechtiaes ^sic) noch | uch . . . erbarmen, das so gros nnreht and 
nnftiinzes an sinen werken». Binteb., 16. unjht ist nfgangen in der h. erlstenbeit». 

T'n»"'. l'nee, wiMe Elie, Cuncubinat. Scherz. .MeI■^\vin. ms. - «Die weh mit aller ir itnflat». 
löi^ö. — Es sol Niemand zu ätrassburg «tur Tauler. 112 (22). — «Der Unflat lauft auch 
unee sitcen bnselich und bebelich». Uut. Urk., an die andern Fenster . . .» Geiler. Oeistl. 
2,13b. — Constanciu-s «nam dc< kiiniiri"^ dr.htrr S[i;un., ^I. «Darnach so entschlafet der 

von Britanien . . . z& der unc*. Eon., 8(iu. . Unflat auch ctwan ub der Kunkel, das i^^ 

— Der Meister der Winkler soll mit keiner | wenn sie genta nnd gar vermebt werden^ 
Fran irelebt hnlirn, >rs were zft der ee mler lliid . 1'. 'j — Paulus «der aach vol 

7.& der unee». Winklerprozess. 42 — «.Man und unflat was». Muruer, Bad., B, ö ». — *I^iis 
sol nyeraan an die znnft entpfohen, der in der nechst :im Bsd) . . das ist das uns dan ' 
unrt: sirzet». 144U. Tucherzunft, 4b. — Helena, nbiriiszt. — das aller unflat von unf flüs^^^ 
«die lang zit zn der une« sasz». Murjxer, , ibid., H, 4^. Etc. - Schweine, die «Iren |^ 



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nad unßat riltfcln». Wimph., Chrys.. 10 — 
«Korn, geraten, habeni. darin vil unßat: 
mml, C, Ib. 

2. Schimpfwort, roher, wüster Mensch. — 
«Simeon schalt Maria ein Unßat*. zu Joh. 12, 
5. Geiler. 8 Marien, A K Etc. — «Sns sauw, 
gTobianas hri^zt ein sohwein. — der nüt kan 
den ein uujUU sein». Mamer, Schelm., e. 1 

— Es «dörfft nit all weit von ir klae^en. — 
das sio der sc\hig tmß<it wrr» Id.. Nb., 2H0. 

— «Behiituns ^ott vor dem unjUu* (Pulyphem). 
Id., Virg.. .1. 8 «Nun' bistu dodi ein 
rechter unßat». Id . K8n. v. Engl . 924. Etc. 

— «Die unßeter (iloreu) ein früutliclicii abzug 
nenien» Pauli, 78. — Schlemmer sagen von 
einem der nieht trinken will, «diser ist nichts, 
er i^t nit tn den gesellen, er ist ein unflat». 
Fries, 30 b. 

UnfläUgkeit, Unflat. 8. UngettaU. 

UnfrideflAin, nieht friedfertig. — «Wellieh 
swcster unfride$am ist oder nit gehorMin. . .> 
145». Ootteshaat der Gürtler. 

FttfHdeMunkelt, Zustand des ünfHedens 
nie Frommen «blibent in firiden in WHfride' 
samkeit». Tauler, 466 <79). 

Unfronmeo. 8ehad«B. Sehe««, 1R96. - Die 
Bürger von Hiiningen schwören, der Herren 
«nutz, frommen und ero 2e schaffen, iren 
schaden und unfttmmm m wendan». 15 Jh. 
Borckh .71. 

l'ufrönde. Leid. Scherz, 1828. — Maria, 
da «störest alle unfröude hin». Gottfr. v. Str., 
2. 103. — «Ob wir hie unfröde hiilu nt durch 
gut und ungemach . . .» Eis. Pred., 1, 238. 

Unfügen. Unfug treiben, Schmaeh «nthnn. 
Seherz, 1829. — «EttUch von der moler ge- 
selleschafte (hatten) an uttlichcii ^'oltsmyden 
getinfü^et». 1447. Gotdachm.-Zunft. 25. — «Dftt 
onch jr deheins dem andern ein unzuchte, 
nnd wil das an dem geunfüget ist solichs 
ela- n » Gutl.-Ordn., I.ö4 

rnTiiglich. 1. Unpassend, unrecht, — *. . . 
& was nit unfüglieh, denn sie hats verdient». 
O.nMer. Post.. H. 85 •'. — «. . Und ist nit 
w\fügUch uff dis Fest von Artzeten zo sagen». 
Id., Karr.. 116 b. 

2. T'ngT/ieTrir n !, roli. ~ «. . . Mit welchen 
unfügiühen Sitieu er alle die betrübt die umb 
in wonen». Geiler. Salenp-, 61 b. 

l'nfnlicht, das nicht fanlon kann. — «Maria 
ist die Arch Gottes gewesen, von dem unfu- 
lichten Holtz Sethim« sie ist nie gafiüet». 
Geiler, Hriis., 2, 43 ». 

Liifure, .sclilechtes Betragen. Scherz, 1829. 

— Kaiser Claudius «wart allezit vol wines 
und was den holt die «n/Mfe tribent mit essende 
und trinkende». Kön., 342. — Die Zeit ver- 
lieren «mit tanty.en nnd springen und ander 
unfur». Gulden Spil, 71 — Reirinen sollen 
«keine unbescheiden worte noch amlcr unfilire 
triben*. 1466. Gotteshaus /.um Offenburg. — 
Den Haushälterinnen wird verboten «furder 
nnder erbem lüten» zu wohnen «solich unj&re 
und spuni/« ri- zh triben*. 1469. Alte Ordn., 
£. 3. — «Der Alter ist ein St(>wer und Stiller 
der Unfur, wen wen alt Lent bei den Jungen 
s>eint, so hören sie uff von ireni Narrenwerck». 
Geiler, ^ian^ 30 ti. — «0 wie betrübt ist ge- 



wesen . . . Maria do sie Iren Sun . . . bnt 
sehen wider und für hin und her ziehen ond 
mit dler TJnftär nnibgefBrt». Id., Sehiff der 

Pen.. iK> '^. — In der Kirrhp maoht man «vil 
unfur mancher band». Braut, 46. — Ein Wahn- 
sinniger, «so man in nit bewaret, maeht er 
vil i*n/Mr» Fries, 106. — «. , . Tiit mit jncn 
bochen.zancken nnd dergleichen uvfur mit jnen 
anfahen». Z U, r. l ^. — S. auch üngefürt. 

UngebaelitMi nn lit gebacken habend. Scherz, 
1830. — «iHc brotbecker sulieut alle tage 
bnehen, und welher dis gebotz halb ungehaehen 
woro. der bessert 10 soll.» 1888. Alte Ordn., 

ii. 2U. 

Ungebärde, bdse, zornige Gebärde. Sehers, 
1830. — Er «erzeiget ungebärde nie, — Swns 
Schimpfes man mit im begie». Gottfr. v. Str., 
1, 21H. 

Ungebe»eert, ungestraft. — Keinen der sieb 
verfehlt soll man *ungeb«$9tfi lossen*. Gntl.- 

Ordii.. I.'O. 

Ungebig, der nicht gibt. — Der Teufel 
cbowet den Oeitigen die Hend ab das sie 

ungehig werden, strecken ire Hend nit aus 
gegen armen Leuten». Geiler, 7 Schwerter, 
G, 1 *. 

Ungehocht, nieht bedrani,»1. — «Das Gemfit 
des Menschen ist edel, es würt ec gefdrt dan 
gezogen, es wil ungehocha nnd nngemeistert 
sein« Geiler, Ev. mit T'^ssL, 4 b. 

I «Ungebrittelt, efireitis». Herrad, 182. Britel, 

I Zügel, engl, bridle, franz. bride. 

i Ungebrncht, ungeübt, insolitos. — «Eim 
ungebrudUen (Krieger) ist gewon, — dick schad 

i usz sinem kriegen gon». Brant, Moretus.b, 5 b 

1 Ungebnrt, Missgeburt. - Geiler, Sund, des 
M., 68". S. das l'itat bei Mertoundcr. 

Ungedank, böser Gedanke. — «Lo disen 
blinden unsin, — T& disen ungedank bin». 
Gottfr V. Str., 1, 262. 

Ungefell, Unfall, Missgeschick. — «Nit trur 
zu fast ob dir sttfall ein ungefeU ■ . .» Brant, 
Facetus. A, 7 — «Ein ßveilen soll niener 
der «rsi'l — verlon in lebens ungefel*. Id., 
MoretuE, b, 2 t>. — «Von mutwilligem ungfell: 
Id., Nach.. 47 (mnthwiHlg herbeigefahrt). — 
«Veraclitung ungfeües*. Ibid.. lÖC. Etc. — 
«Das ich dieselben hiebar stell| — was kan 
ieb fnr min ungefeü^* Hnmer, Sdielm., e, 4 >. 
— «Das würd uns brin^ren ungefeU». Id., 4 
Ketzer, k, 4 b, — «Förchtstu de« tüfels «i»- 
gefel, ~ seine dQeke nnd all sein Ust . . .» 
Id.. Bad., n, 2 h. — «. . Gott wöU — ver- 
euderu unser ungefelh. Td., Virg.. .1. 4 «. — 
Sie «klagten des kriej,'-es ungefalh. Ibid., C, 

2 «. Etc — Zuweilen auch Vufd. /.. B Murner, 
Schelm., c, 1 » ; Virg., R, 2 ; a, 4 o. Etc. 

Ungeverte, neutr. Scherz, 1831. 1. Weglose 
Getrciul tohne Führte). — Bewaffnete die 
«über ungcverte und über volt» reiten. Gottfr. 
V. Str., 1. 124. 

2. Ungemach. — «Doch enwaz daz m«^- 
verte — Des endes niht so herte». Gottfr. v. 
Str., 1, 280. Etc. 

3. Unziemliches Wesen. — «Die dritte Schell 
ist Ungefert machen in der kirohen». Geiler, 
Narr., 97 b 

8. auch G«f«rt. M 



— 378 — 



Un^t'flfSft, cijr. unklug; in folg. Stelle:, 
ohne Falsch, redlich. — «Hat einer ein gat 
Herls und ist ein schlechter pinfaltiiri^r inige-\ 
fiesster biderher Man und liat aber kein Ver- ; 
nunfft. ist nit witzig und ^vis im Houbt, so 
«ol er iiit zum Regiment» Geiler, Post.,.H, 63 «. 

Ungefüge. I. riii^cheucr Scherz, !831. — 
» Ungefüge, enornüä> Heirad, 188. — Ein *un- 
geßtger enbideine>. Glos., i:-i6. — Noth «die 
ich lidc von ungefügem froste». Eis. Fred., 
2, 106. 

2. Untauglich. »Swer hüte iin^evellig und 
ungefüge ist xe deheineiu dinge, des er niht 
geiwonet hat, beitet er aatce mome, da« er 
(las ding niht lernet, 10 ist er noeh ungtfüger 
darzfi» Bihteb.. 9. 

ORgcfiige. Unfug. — *Qot vurls die lenge 
nit killen, das sie soliche ungefüge bebend*. 
Branfels, Aostoss. 14 

UDgefBre. Ungemaeh. Sehers, 1888. 8. auch 
Unfure — *Ungefure. in commoditas.. Herrad, 
198. — «Schanden und ungefüre*. üottfr, v. 
Str., 1, 78. 

Ungelifthon. was nicht iregohren hat. — 
»Ungehaicn \\\\\ der hruchei in detn vasse». 
Tanler, (ßl). 

rnf;«'hefl('t, dIiiic liefen, uniresäuprt. — 
«Diü lioslie ist unychejlct, üs nius» kein Teisam 
darin sein» Geiler, Bros., 8, 80*. — *Vnge- 
kbflei brod». Fries. 38 b. 

Ungebeaer. S. IJngehüre. 

Ungehoraame, fem.. Ungehorsamkeit. Un- 
gehorsam. — «Affirioa, so oach anzeliche andre 
provintzen and lender. nach so langer ungt' 
korsame ., wider dem ri'iniisclien gcwalt 
underworfen sind». Murner, Instiu, l — 
« üng^tommtOmt» Zell. t. 1 Ete. 

Tu;,-« hiii e. Ungeheu«*!-. 1. Adj., ungeheuer 
Scherz, ibdA. — cDo liessent sü gar einen 
ungiMren grossen gesohrej ob . . .» «... mit 
eirae gar ungchüren grossen windes getöse». 
Hio. V. Basel, ms. Etc. 

S. Adv.. nicht gehener. — «Ime geriet et- 
tewas un^ehüre 7.ft werdende» Nie. v Basel, 
Bek. Taul., H3. — «Je me bii in seuent, ie 
ttn^Arer in geriet werden». Id., ras. Etc. — 
«Do ward in allen nngtheuer*. Muriier. 4 Ketzer, 
L, 2 — «Wo dir ungehür sunt>t ist» Id., 
Bad-, n, 9 b, «Der speisen wart im ungf- 
henr, - das er sie nit darff L'reiff'en an 
oder /-u esbea uuderstan». Id , Virj^., T, 3 ^. 

S, Schrecken erregend. — Alexander «nflf- 
sprang gantz ungetiür». Murner. Go.uchm., e. 
3 a. — Juno «nnderwarff das zückend fear, 
— verbräm die »ehiff so tmgeheur . . .» Id., 
Virg., A, 4 ». 

iTngelai^et, nicht lachend. — Man durfte 
einen Ki'nit,' nicht fragen, «M arunih er ung«' 
lachet wcro» (nie iachtej, Märleiu, 25. 

Ungelesen. nicht abgeerntet (Beben). — 
Ei II Tvoldii Ii; St 11 «stun im banne», so lang 
«niines herrcn wingarte du ungekee» i«t>. 
Bfihl, 16 Jh. Weisth., 4, m. 

UniTPlelzt, unverletzt. — Die Weiber sollen 
sich der Münncr erwehren, damit sie *unge- 
Utset gon von dannen». Harner, Geochm., n, 
3 b ; Adel. B, I i:tc. 

Ungelt, t'mgcld, \V ein abgäbe. ~ «Die ober- 



keit erdichtet hat ungeU , , .» Mamer, Nb.t 
109. S. auch Umgeid. 

Ungeminnet — «Die jmgen fische, die 
man nennet seien nder wngemjfimitc fische«. 

1460. Alte Ordn , B. 1. 
Ungemut. oiiniuthiir, traurig. Scherz, I83d. 

— «Wanne din herschaft betrübet und %uige' 
müt sint. so soltu oach ungemut sin». H&r- 
lein, 33 

Ungemiiet, unbemilht; einen »iigemüet lassen, 
ihn in Buhe lassen — «La mich ungemüget, 
roine türen sint beslossen». Tauler. .^0 (11), 

— «. . . Das dich din Neohster ungemüet loss 
mit heischen». Geiler, Bilg., 8 

Ungemüte. nentr , Unmnth. Leid Scherz. 
1836. — £s ward ihnen «ein wunschleben — 
Nach ir ttngemüte geben». Oottfr. v. Str., 1, 
206. — 'A\ho schiot dirre ritter mit trar 
groseme ungemüte von dannan». Nie. v Baj>el, 
143. — «üngemaoh und uiigemüU» Märiein, 84. 

Ungenilmc, unanfrenehm, nicht genehm. 
Scherz, 1835. — «I)uz wort, daz ungennme 
ja • Öottfr V. Str, 1,940. — Geheuchelle 
Tugend isr tiatt <ungeneme». Tauler, 84 (17). 

— «Chayub opfer was gotte ungeHeme». Kon., 
240. - «Alle die geben and opplbr die vir 
gotte niii^rcnt geben, sint jra ungmeme, es sy 
denne das wir friden habent mit unserm 
nehsten». Villinger. 

Ungeneigt, ongenäht. — Je.sns trug «einen 
ungeneigten Rock» Geller, Posi , 1, 28". 

Uugenossin, Frau, die nicht Gonos.sin, .\n- 
gebörige, der nämlichen Herrschaft ist wie 
ihr Mann. Sehers. 1886. — «Wer, das ein 
gotzhusman sin ungemisnin netnc. der bes- 
sert . .» ürasenheim. 1820. Weisth., 1, 874. 

— «Wer oneh dae dehein gotxhusman iteme 
sin ungenossin oder sust dem hof abtrünnig 
wurde ...» Sicrenz, 14 Jh. Bnrcklu, 196. 

Üngevotdrwngt, nicht dnreh Noth gedrftngt. 

— «Ich irlanb das die cristenheit nit ungenot- 
drengt die gclübden der küscheit von der 
priesterseham erfordert hab». Mnmer, AdeU 
H, l «. 

Ungeraden. — Den Frönern gibt man ««»- 
geroden brot und bukkin fleisch . . .» Kembs, 
!:?SH. Burckh.. 149. — Her Medern »nngrradm 
brots K:enftg». Griespach, 15 .Ih. Woisth.. ö, 366. 

Ungerech, unrecht «Michel ungered» in 
der well gcschiht». Eis. Pred., 1, 70. — «Z6 
ungerech» , am unrechten Platz: «Was z& 
ungeredi stot. das sol er (der Diener) cft gereeh 
stellen». Gutl.-Ordn. 

Ungeregent. ohne Regen. — «Bi Heljas 
ziten, do es %va.s drd inr and Bebe monet 
ungeregent*. Tanler, 92 (19). 

ungerochen, nngerilcht. — « . . Der tot 
viant irenas — Und Morolt ungerochen \\iis». 
Qottfr. V. Str., 1, 148. Etc >- GoU «ein 
-wortelin noch kein Instelin lot nngeroe^en*. 

Tauler, 88? (67). — «Die 1i:itm1 nn- ^^^ 1 
dis gethan, — wir wends nit ungerochen Un». 
Mnrner, Schelm., f, 1 ». 

rngnrnwig, Unrnwig. unruhig — «Er 
Murt ungeruwig and entsohickt in im selber». 
Geiler. Selenp., IWb; Irrig Sclui; P, 1 »• - 
«Zung ist ein ungeruwigs gut». Brant, N>ch , 
22. — «Venus, da uuruwiger gast». Huroer, 



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— 879 



Oeochni., ni, 1 — Es «kan ilocli der mensch, 
als ein unritgig» thier, nit mieMig gon>. Id., 
Adel, J. 9 ». 

Un;areruwl*fen, beunruhigen. — Wer findet 
«das er darch sein fil beichten mee betriebt 
und ungerutoiffet wflrt weder metilt ...» 
Geiler, Irri^: Schaf, 0, 2 b. 

Ungesast, aogesetzt, unrohig, anstat. — 
«Wie sint fr also ungnoit mtd also «119«^ I 
Minme?. Taoler, 4ü (»). 

Uiu[eHcha£ren. 1. Nicht gesohaffen, ewig. 

— «Der iMpetdba/«» ireitt gots». Tanler, 
8o;^ (62). 

2. HiiöslicU. Scherz. 1888. — «Sybcu fey&sete 
Ohsen und . . . sybenmafper ungeschaffen ohsen». 
Kl r . 257. — «Swyninmn! hies ein hobest. 
V<ui des ungesckaffen iiaiianon wegen wart 
nf^resetzot ». dass die fapste ilire Namen ändern 
sollen. Ibid , 907. — Einer ward •ungescluiffen 
aii>u ein vihe». Märl., 29. — Ein Meister fragt 
«ob der weysz man ein frowen soll nemen 
die sehÖo eey oder ungeschtfßnt», Ouldeu Spil, 
!6. — «Ich bin doch ein alter . . . hesslicher, 
unqr^chajfner Man», üeüer. Bilg . 76*'. — 
«iNit ach da« da ungetchaffm oder mager 
werdest». Id., Oeistl. Spinn., 0, l ■. — «Was 
ungrschaffens an dem Menschen ist, das hat die 
J^atur an die Ort geaetzet das es also ver- 
borgen ist». Id., Post., 4, Hl b. — «Nit thnn 
als ein Pfow, der stot an die Sunit m il be- 
schouwt sich selbs und gcfalt im selbü wol 
näit den hfibsehen spiegeleehten Federn, nnd 
gedenckt nit wie er so ungeschaffen ist an den 
Füssen und am Hindern». Id., Bilg , 184 b — 
«... Ungeschaffene, nnzüchtige, wüste Wort». 
Id.. Sünd. dks M.. 61 ^. — Sagt ein Kind /u 
«einem Vater Ktte, «das i^olt nit sein, ist un- 

Ten, nit ecrerbietlicli». Id., Post.. 2, ü4 b 
«Grau<5enlic.he umrliaßne Gedenek» Id., 
HÖH. Leu, d, 2 — «Wiewol er ungeschliffen 
was nnd &st mager . . .» Mnrner, Lnth. Narr, 
66. — «... das solch rnhe und ungeschaffen 
(couteinptibilis) holtz solch wirckun^ hct . . .» 
Id., Guyac, 482. — Ein Oemcht, das von Natnr 
Mungeschufen and schentlioh ist*. Wimph., 
Ohry.s , IIb. ^ Nonnen sehnitteii sieh die 
Na.sen ab, «und umb liebe willen der küsrbeil 
machten sie sich selber ongestalt und unge- 
^hoffen*. Panli, tt. Etc. — «Grob nnd wüst 
mitgeschaffen nägel» der Finger. Gersd.. 74 i». 

— Der Sneven «sitien nach, wärt nichts für 
imgetdiafntr nnd heiUoser gehatten dann 
pferddecdten nnd gereitt zn braolien». Bingm., 
Cäsar, 29 

Ungeschaffenheit, Ilässliohkeit. — «Diese 
und andere Uugeschaffenheiten. als Bloichhcit, 
Kalheit und andere vil, werden alle hinwej?- 
^nnmmen und knmpt an ir Stat ein hübsche 
and liebliche Färb». Geiler. Bilg., 22Ub' Schiff 
der Pen., lU Pred. u L., 26 b. 

Ungesetaenslet, nicht verspottet, nicht ge« 
schündet. — «Der ?ich als tjut'? m dir ver- 
sieht, — den laätu ungcschenidd niclii». Murner, 
Sehelm., a, 7 «. 

Ungeschiht. Scherz, 1839. l. Unfall. — Des 
«todes ungetehiht*. Gottfr. v Str., 1, 21. 

3. Übelthat. — *üngcschiht — Hie er ge- 
Ilöret oder gesUit». QoUfr. v. Str., 1, 189. — 



«Sie betten heimlicli ein verdriesscn — wol 
an des bruders ungetchiciU». Marner, 4 Ketzer, 
J, 7 b, 

3. Von ungeschiht, von uriirenihr. — «Kouf- 
iüte von Ismahel, die von ungesshiht do fär 
fftrent». Kdn., 356. Etc. — «me kam es von 

ungeschiht . . .» Marl.. 0. Ktc. «0 wie wnn- 
derbaiUch ... ist die Jungfraw Maria, die nit 
ist newiieh ftinden worden, nit von vngt- 
schichten, sonder von Aticfang ist sie von Gott 
dem Vatter erwält worden». G«iiler, Schiff der 
Pen., 53 b. — «Von ungeschidit anefat man 
gsellen wol, — doch durch kunst man sie be- 
halten sol» Brant. Muretus, b, 2 — «... 
ob von ungeschickt — ir beeher, drinckge- 
schirr, vellct icbt». Id., Thesm.. a, 8 *»; b, 7 «. 

— «Dieselbe nacht war von unpeschicht ein 
besunder ungewitter . . . enistanmn». Singm., 
Cäsar, 115 b. 

Ungeschlacht, roh, brutal, in schlechtem 
Zustand. Scherz, 18^9. — Könige, die sich 
Anfangs mild erweisen, «darnach so werdent 
syc hert gen armen lentten nnd ungeschlacht*. 
(rulden Spil. 14. Ktr. — «Felder die wiibt sein 
gelegen, und die waldböm so ungeschlacht seind 
gewesen, dardnreh die hayden verstanden, 
werden alls durch den glauben frnclitbar». 
Nachtig., Psalter, 846. 

Ung«scbmadt, gesehmaoklos, nnsehmaek* 
halt. - «Man rnnsz den Kumpasl beschweren, 
d&ü er nit cmbur gaug, er würde sunst unM- 
schmack». Geiler, Sünd. des 31., 40 b. _ Bie 
."Speisen waren «kalt nnd mngewunaekt». Brant, 
Bisch. Wilh., 291. 

Ungttseit, angesagt, verschwiegen, anbe- 
kannt. — «... Das ist ungesett alb-n Täeb- 
httberu discr Welt». Geiler, Selcnp , i:i8 Etc. 

Ungesihli^. l nsi« litig. unsichtbar. — «Die 
ungesihti'gen dini;c». Tauler, Hyi (07). — «Füne 
unyesihtige siiiuaie*. Nie. v. Bothel, 226. Etc. 

— «Alle mine Dnda, siehtig nnd unHdiiig». 
Gebete. 15 Jh. 

Ungessen. ohne zu essen. S auch Ongessen. 

— Fresser die «» iiu n lialben tag nit mögen 
WMßUtn sein» Murner, Gayac. 451. 452. — 
«Wan wir ein tag »ngessen möchten sein . . .» 
Pauli, 122. 

Ungestalt, HässUchkeit. — Sie wissen nickt 
«was «wf^ertn/f nnd nnfletig^eit undier der . . . 
falschen furhen verborgen ist». Wimph., Chrys., 
11 b. 

UnisMtalt, nnförmlieh, hftsslieh. ~ « . . ob 

sie schon werden alt. — sint sie diicli bleich, 
siech, ungtstalt*. Brant, Nsch.. 28. — Polyphem 
war «un^estoK, ein gransams gsieht». Mnmer, 
Virg, k. 1 

Uugestrelt, ungekämmt. — itünde Christus 
hinter dir «in sinem ^^ruwen rock und mit 
simc ungestrelten \wr .. .» Pred. Ingolts. 

Ungestriicht, ohne zu straucheln. In einer 
der Kirehen Roms «mag keiner ungestruckt 
kumen von der thür an bis/ zu dem clioraltar, 
wan er eiu falschen eid wil schweren», i'auli, 
283. 

UngestUmekeit, Ungestüm«, Ungestüm, 
Heftigkeit. — Man soll nicht rasch urthcilen 
«US ungestümekeit>. Tauler, 49 (10); 4'i3 (81)). 

— «Die Ung09tame des Gebets gefeit Got wol». 



- 880 - 



GeOar, Narr , 219 ^ — c Tnd es ist ge- 
maeht ein grosse Un^tümtkeU im Mer auf 
dem Sf^e». Id.. Er. mit Uttl., 81 ■. — Wenn 
das Wasser «koininet zu einem Felsen, so 
mag es nit weiter fliessen .... es schüsset 
wider hinder sieh mit grosaer üntt^kmätut». 1 
Id., H Marien. M i'. 

Ungestiunlich. heftig, inständig. — «Er 
leret sie 4nn aie solten betten instanter et , 
homiliter, ungestvmlich and dcmfttiglich». 
Geiler, Ev. mit Tssl., 18b K 

Ungeteismet, angesäuert, ohne Teisam. — 
cWie sie suben Tag solten essen ungeteismet 
Brot und Matzlcuchen». Geiler, Narr, 312 

Ungeten^elt. S. Tenyeln. — Der Schmied 
von Olinenheim soll die Pflogeisen tengein, 
€iud sol nlemant wngetengtU ee aoker Tarn». 
I& Jh. Wcisili , 4 239. 

Uiig6fcwHi;( II. ungewaschen. Scherz, 1841. 

— «Mit uiiqrivagenen henden» easen. Tnvler, 
86 (6). 

Uagearsacht, ohne Ursache. — Der (ionch 
«sol nit aohteD das er kein nraaeh hftb si sn 

versprechen (vertheidigen\ fr so! es ungnr- 
Machet ton». Marner, Geuchm., f, 4 «. — «üb- 
sehon er (der Kaiser) . ungeursadlt jeniMs 
zn hilff kumpt . . .» Id., Instit.. 4 ». 

Ungewäch«. TTnkraut. — « . als ob einer 
nit weit guten somcn sUen, daromb da& er 
sorgte es würden jm wirken und uitgnoechsx 
darander gesaet». Zell, L, 8 

üngewaltig, nicht mächtig. Scherz, 1841. 

— Wird einer in einem Streit gefangen, «so 
ist er sin selbes vngewaltig». Tauler, 63 (12). 

Ungewon, nicht gewöhnt. Scherz, 1842. — 
Beide schwiegen, «das in doch selten e ge- 
Schach, — Und des sf e waren ungetcon». 
Gottfr. V Str., 1,187. — «Ein ungetoone SAd\' . 
Mumer, Adel, A, 2 — «, . . das du so vil 
«Mt^ewoffer, angebSrter . . . reden . . . darlbt 
thun». D. 4 n. I 

Ungewone, desuetudo. — «Die eigentsebafft i 
der dedikier ist vor langer zit in ein w^ewme \ 
knromen>. Murner. Tnsdt., 6«. 

Ungezögenlirb, ungezogen, unhöflich, un- 
gedemend. Sehers, 1848. — «Welre unser 
burger ... dem rate . . . unrjifTÖgnilkhe ent- 
wurtet . . .» 1241'. Strobel, 1, ööö. — «Wer es, 
das ieman der des antwcrkes (der Weber) ist ' 
ttngezöqnihch redte gegen den fönf mannen . . .» j 
1361. Tuclierzunft, 7. I 

Ungezwiflet,UBTerswiflet. sein oder haben, 
nicht zweifeln. - «I>n snlt ouch ungenciflet 
sin. was du ineu bagbt, liaä vcrhchwigen 
belibt*. Monier. Genehm., f, 2 b. — «So wil 
ich unverzvrißel han, — ich kumm an.s brctt 
mit andern an». Id , Nb., 96. — Für die Seligen 
ißt fungestceifelt zu bitten nit tiot». Zell, G, 
4 — «Nu bin ich ungetweiJUt . . .» (ich 
swetflc nicht). Ibid., c, 1 «. 

rn^claultliaftigkeit, Unglauben. - »Tnder- 
staud dir von Got zn erwerben einen starcken | 
lebendigen Olanben . . ., dardnreh du leioht | 
magst ausziehen den Hocken der Unglauh- ' 
haftigkeU aus deinem Hertzen». Geiler, Schiff 
der Pen., 110«. 

Unglimpflich, unschicklit 1 S '1 1843. 

— £s «erhebt sich die lieb gar hubbchiichen 



und glimpflif hf>n. sie endet sieh aber gar 
glimpßtchen» . Guidcn Spil, 63. 

Unglttckhaftig. 1. Ungiacklich. — «Es ist 
ein uM^ückhafftig Ding um die Welt». Geiler. 
Ev. mit Ussl., 12d a. - Man soll meiden <sot- 
lieh unglüdütafftigen Argwon». Id., Hüll. Leo, 
d, 3 Etc. ~ «Da» <;iTit mir mifftAekhßf^tiff 
liit». Murner, Schelm., a, b ». 

2. Unglück bringend. — «Die Egiptisohen ( 
halten etliche tag für unglüekhafU. Fries, 76 b. 

— •Unglückhafftige vögol». Pauli, 288. • 
Ailelphus, Fic, 136« - tUnglüekhaffii^ 
seilschafften». Wimph., Uhrys., 9 *. Bte. 

UnglüekhaffUgkeit. Unglfiek. — Geilem 
Bilff., IH7 i'. 

Uog&te, Gegentheil von Qöte, Haas. — 
«Kner wider den andern wfit, — also erhnbeaa 
ir gemiit — allenthalb mit glaioher wyM». 
Marner, Vir£., h, 5 b. 

UMhaadeimir, der niekt cn behandeln ist 

— «Er ist grob, unhamlelbar und enneissmen 
unmenschlich, oder ein Unmensch, leotschea .. 
unartlich, ungesellig». Geiler, Selenp., 1741». 

ünhofTnung. Aufk'eben der TlnffTninf*-. — 
«Allda bchier nach aller utthoffttuttg BUirmeVßti 
die Christen wider». Adelphas, Barb., 46 

Unholde. S. ünhulde. 

Unhuldselig, unbeliebt, missfällig — Man 
soll die Sünden meiden «desshatb das sieiiiK 
iuUdaeliff maclien <re£ren Gott dem "SLtnwt», 
Geiler. Süud. des M., 8 

Unhnld, Ungunst. — «Falsche Propheten 
die die Sünden der Menschen nit . . . i^trafen, 
das sie förchtcn sie kunimen in Vnhuld*. 
Geiler, a Marien, 58 i>. 

Unholde» Unholde, Hexe. Scherz, 1844. — 

— «Bi der «nAiildtfN bdmen». Feldname, Barr, 
Rpfig. Scherweiler, 14 Jh. — «Der unhuläfti 
weg». Soherweiler, 14 Jh. ~ «Da sprich ich 
das das die Hexen oder UtMUkm nit Ikin». 
Geiler. Emeis. 44l>. Etc. — «rnJ^oMs», haxea 
und sorsier». Marner, Nb., 239. 

Unke, Art Kr6te. — Ein Alehimist bereitet 
etwas, «so würt dann bald ein uncken drusz». 
Brant, Nsch., 98. — Scherz, 1846, hat UnJceu- 
brenner, alchimista , weil man behauptet» 
diese Lente brauchten Kröten n s. w. sn 
ihren Mischungen ; bei Brant wird das voi^ 
gebliche Ingredienz ironisch 7.am Resultat. 

Unklagbar, der nicht an^ rkliL-t werden 
kann, Hchuldlos. — «Ich würd unkiagbnr sein 
bei im, and mich bewaran vor mainer attiid». 
Nachiiir , Psalter, 41. 

Ullklagliaft Jemanden unkimjhujt niachcu, 
ihm deti Grund zur Klage benehmen, ihn ent- 
schüdigen. Scherz, 1846 — Wer einen schlägt 
wird bestraft, zugleich «sol er den kleger 
unklagehaft machen». 13 Jh. Strobel, 1, 321. 

— Macht einer, der einen andern verwundet 
hat, «den kleger unklagehaft e dax er ange- 
griffen wurt» vor Gericht, so wird er nichts- 
destoweniger vom Bath bestraft. 1814. Kön.. 
Beil.. 099. 

Unknmiichett, Unannehmlichkeit. Unbo- 
quemlicbkeit. — Dass der Mensch «wamcm 
aller Gebresten vnd VnhmlkMim* seine» 

Stiiiides. Geiler. Hüll. T-ea, c, 4 ». 

Unkünnend, Unkiinnig, nicht könnend, na- 



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sesehickU — <£» üt muicher so mkünnmä 
das er Sehnh, Hembder lets snlefftt». 

<}riln , Bros.. 1, :VJ _ «Das Wort Küttig 
(rex) ist als vü ge«eit als eioer der do etwas 
tem. d«r ktmig Itt «ad wiM und wissenhaft 
ist; als man sa eira spricht: wie Icanstu als 
gar ein unkutmigtr Mensch sin wie kau&iu 
also «mhttnttig uii? Das ist proprie iners». 
Id.. Post , 1, 17 Eine der bei Geilrr sn 
häudgen Etymologien, diesmal um das Wurt 
König, Kunig, Kuning, za erklären. Künig 
heisst ihm znM'^e kimnend, gesohickt, das 
Oegentheil von uttkunmg. 

Unknnst, Unkenntniss, Unvermögen. — 
Selbst die hohen Pfaffen können in ihrer 
<Mtikumt» nur ätaiuinelu vun den güitliohen 
Dingen. Tanler, 110 (39). 

Unkanstig, ohne -Konst, nngeMohickt. S. 
Unkünnend, die Stelle Geiler, Post., 1, 17 «. 

Unkant, unbekannt — «Kuntlich iling 
«tont iu uoser acht, — das utUtmU stot ia 
züfali maeht». Brani Cato, a, 6 ^. 

ÜiikUsch, TJnkeaschheit — «Vil unküsch 
iLumhi asz tranokenheit*. Braot, üioh , 18. 

UakffwM, ongekaiit. — «. . . UnMimI hinab- 
MhlackM, als ein Storok anUnadiliiekeii». 
0«ü«r. Narr., 210 >. 

Uatotdlicli, nnempAndlioh fBr Leiden, im- 
passibilis. — Christus war ^unleidlich nach 
der Gottheit, leidlich nach der Menschheit». 
4jeiler. Selenp., 101 a ; Emef». 88 H. 

Unlastlirh, unangenehm. — «Ein utüustUch 
-Oesprcch» Geiler, Has im Pf., a, 6 b, £tc. 

tJiiliit schlechte Leate. — *Aho thont nit 
... die Utilüt, die do Christeiiliit sint genant, 
sie leben aber nit chrtätenlich. allein der Nam 
ist do, aber nit das Hithellen und Csswiroken 
des Lebens». Geiler, Bilj,'., 119 ». 

Unmäre, unlieb. Scherz, 1847. — «Si ist 
mir liep, nnd dnnket mich - Das ich ir vol- 
Jecliche gar unatere si». Hcinm. v. Hag., 3. — 
«Des mAt niwan r.e tu^'enden stat, — Der 
alle untagcndc unmäre hat » (iottfr. v. 
£tr«, 1, 88, £to. - «0 we, ir armen wbchorere, 

— Jhm lieben got sint ir Wimen: Oeisaler- 
lied. Clos.. 110, Etc. — «Ich wone wol, da/, 
«r dem herren gar tittiiMf were*. Eis. Pred., 
8. 7. — cGibt dir Oot nit Andacht, so er« 
schrick nit . . . bist nit dester unmerer». 
Oeiler, Has im Pf., d, 4 — Ein Greis ist 
«ainr frowea vast rnraidr». Brant« Naeh., iB, 

— «Wrm ist frcihcit als unmer, - der «sz 
gefeackaibz nit beger i"» Mnrner, Luth Narr, 
37. 

Unmasse, Maasalo.si Ki ir Unermesslichkcit. 
— > «Das götteliche ai Ki ^de in aller sitier 
lamuugm». Taoler, 113 (22). Etc. 

T'nmessigr, tinerraesslich. «Wir ^iwt zu 
Mnmesstgen grossen dingen gebcliiiffen». Tauler, 
187 (96). 

Vnminue, Lieblosigkeit, Feindschaft, Zorn. 
Scherz, 1848. — Tristan «gesoheiden ist von 
binnen — Mit des kiiniges unminnen». Gottfr. 
V. Str., 1, 203* ~ Das neugeborne ungetauftc 
Kind ist «in der utminne gottes*. Eis. Fred., 
1, 244. — «Minnen ;»in selbes lib; unmtntic 
ze gotte*. Bikteb., H&. — tDwninne machet 
Jieite dea meawbeii kcttie*. Hugo v. Ehenk. 



L'nmitaam, nngeseUig, roh. «Barbari 
keiatet man nmmttam Iftt». RIngm., Cäsar, 
3 b. 

Unmitteilich, unmittelbar. — «Do die göt« 
teUeke sonne disen gront «iiMdMUdWn l>e* 

rOrt . .» Taoler, 17 (4V Y.v, 

Unmüdaam, Unmüdsumkeit. — «Duhar 
iiberknmmen sie, das sie selbs unmüdsam 
werden (nicht mehr r rTiifiilcn . nnrl ouch dann 
mitteilen solche immiuisamkeit ireu korpern». 
Geiler, Bilg., 226 b 

Fnmttgen, sobst , das Nicht mögen, Lieb- 
losigkeit. — ciiatis oder unmugcn». Tauier, 
489 (76). Etc. 

ITnmusse. Scherz, 1848. 1. Mangel an Müsse. 
— «Were aber daz ich, Walt her von Gerolts- 
ecge, mich vor unmuzeii dar gantwnrten niht 
enmohte . . .» 1888. Urk., 1, 375. — Der 
Lentpriester von S. Thomae soll die in der 
Woche einvi:^eg'an^'onen Gefalle vertheilen ; 
«möht« ich ea aber au dem samesta^e von 
wmuu9 wegen nit USkn, §a toi iek m iüiiook 
so erste ich mag teilen». 14 Jk. Bist, de 8. 
Thom.. 408. 

8. Sorge, Unrnke, Mfibe. — «... das in 
(den Dekan von J^' Tfi -mae) soli hi r mimusM 
und sorgen ae habende nit verdriesäe . . .» 
1888. Ootteskana sam Wolf. «Die wunder 
von gcscheftcn und von steter wimussen die 
die weit tribet». Tauler, HOS (53). — «Also 
vil itelre unm Assen maoken wir und han wir». 
Ibid . 70 (14). — «. . . Ohe kcinre Icie 
kumber oder unmügse gehabent von ires gotz- 
koses wegen . .» Nie. v. Laufen, ms. ~ 
«Er will sich aller weltlicher UtimuHs, Gesell- 
schaft und Freundschaft entschlagen». Geiler, 
Sel^p.» 116 0. — «Ich will mein Hertz keren 
von ansserlichcn Oedencken und von Sorf»en 
weltlicher Gescheffi und Unmuss>. Ibid, 173 o; 
Ev. mit Ussl , 221 b. Etc. 

rnmlissig. Scherz, 1848. 1. Keine^Musae 
habend, beschält i-^t. — «Noch vil rede saa 
der keyser zft gerihte, \\ ie unmitsstg er was». 
Kön., 348. — «Donooh wart der apt ... im- 
müssig von andern sacken*. HKrl., 28. — Der 
Leib «der git dem menschen so vil zft tftn I- 
und machet in so unmäs«^, das er gottes gar 
fürgisset». Eis. Pred., !Q8. 

•J. IIi i nliiL: ^ irgenvoll- — «Eine unmilisige 
Woche». Kon., 762. — «Wir enwellent ouch 
nit das kein brftder nneers orden« das kna 
mit keinre bände gastnnfre brlcnnihere oder 
unmm^ig mache». Nie. v. Laulea, ms. — «Ir 
sehent das ein solehs Zabeln und fast ein im- 
müaaig Leben drum ist». Geiler, Brös , I, 9t a. 

UnmUssigen. beunruhigen. — «Solt ich all- 
zeit . . mein Gemfit uimüa»igm . . .» Geiler, 
Irrig S.-h;>f, H, 2 «. 

Ununrisiun. unninthig. — «. . . Ist es Saeh 
das er nit unmutsam suuder frölich in seinem 
Ausgeben ist». Geilei. .'~^elenp., 90«. 

Unnutdiirftig, uunuthig. — «Er suchet 
Trust in lichtfertigen, schimpflgen. untapfem, 
utuiOtdürfUgen Worten». Geiler, Selenp, 1 h. 

von t'nnoten, unnöthigerweise. — «Wae 
•Iu . .vil allegierest von mmStm: Harner, 
JLöu. v. Engl., »78. 

Untftt, Mangel an fiatb, Tkorkeit. — cUis 



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— 882 ~ 



dantzen vil unrat§ enUpriogt». Brant, Msch.« 
00. — «Da die Weisheit nit vonet bei, — die 

Valien gächliiiR- in uurat». Id., Laycnsp , lfi7 

Unrechtvertig, uoreebtmässig, ungerecht. 
Sehen, 1860. S. auch Unfertig. — «So ieman 
siech lag der unreehtvertig gfit hat ...» J. 
Meyer — «ZasammensammluDg zeitlicher Gü- 
ter unrechtlgklleh auf das man gntt Werek 
mit demselben unrechtfertigen Qut mfige Vol- 
bringen . . .> (ieiler, ä Marien. 27 *. — . . 
Das da dein selbs vcrg'issest und nit magst 
warnemen Nvio du upllest dein Sünden ab- 
legen und unreduverttges Gut widerkeren». 
Id , Post., 1, 84 b. Etc. 

Unrichtig, der sidi nicht berichten lässt 

— «Die Leut ma^' uieiuand berichten, sie 
seind unrichtig» Geiler, Pred. u. L., 132 n 

ünrübig, UnrUwig, unruhig, i Unrübig, das 
b wie to ausgesprochen.) — «Ob wir schon 
von art . . . unrübig weren ...» Supplic, C, 
1 >. ~ * Unrübig leut». Appell., a, 4 a. — 

• ümiebiff . . . unrüwiff». Räthaelb.. a, 4 k 
Etc. — S. auch Ungeruwig. 

Unrache, Mangel an Sorgfalt, Kachlässig- 
keit. — «Von «nredle was sin har> verworren. 

Gottfr. V. Str., 1, F»7. — «Rehtc als daz diiic 
ze unruche gat, — Dar. lobes noch erea uiene 
hab». Ibid., 1, 8. Ete. 

ünnichen. voniadiliissigen. — «.Tugenf das 
gftt unrüchety — Ua es da/, alter süchet» 
Gottfr. y. Str., 1, A4 

Unrnchsaiii, nachliissipr. - «Ein rehte un- 
ruchsam nntht8amkcit>. Tauler, 483 (74*. 

Unrnchaamk eit, Vernachlässigung, Nicht- 
Achtnng. — tUnrudUoH^eeit sitlioher dinge». 
Tauler, 3ß« (63*. 

Unrng. Unrow, Unruhe. — «Christus bringt 
unriig der weit». Capito. Tn tr<*r, C. 2 ■'. — 

• Unruw». Ibid.. F, 3 — «ilciublu nit ob 
solich uiiriig hindere?» Zell, n, 9 b. — «IM- 
ntw>. Ibid., V, 4 ». Etc. 

ünrnwig, S. Ungeruwig. 

llnschadeber, unschüdlich. — «Daz dise 
schulde und dirre haz — Dem lande unscAode- 
bäre . . . wäre». Gottfr. v. Str., 1. 25'.». — 
«. . . Po er uiiderwiset wart daz die kristen 
un»chadeöer lüte wcreut . . .» Glos.« 26, EU. 

— IMe Strassburgcr Hessen niehts ans oder 
ein, als «das unschadeber was». KÖn., 8F>2. — 
«Er was utuchadeber von g&ter gewonheit». 
Mftrl., S8 (nnfähig Sehaden zo thnn). 

Unschadhaft, schadlds. - Ein Vprkiiiifcr 
soll dun Käufer, wenn er wegen des Vertrags 
belästigt wird, •utuekadhafh maeheo, vor 
Schaden bewahren. I28iS. Strassb. T'rk., 3,61. 
Unscbemmig, schamlos. Geiler, Narr., 4^ 
Unxchlecbte, fem., Ungcradheit. — «Das 
al! ruschli'( htf iiinl Maiiiirfaltikcit in dir ge- 
schlichtLt Ulli] gic'iufeitiget werden». Geiler, 
Bilür.. 4 b. 

Unst'lde, Unselig-keit, Unheil, .'^chorr, IR-^l. 

— «Wie seit ich iemer dise unselde er- 
wenden!» Reinm. v. Hag.« 12, — Eva wollte 
Adam «onch in unselde bringen», desshalb bot 
sie ihm den Apfel. Kön., 237. — «Was mm- 
BtUm allen den widerfert, die . gottes 
wort ungerne hörcut . . .» Eis. Fred., 1, 226. 

— loh bin «mit vieler unseldt» beschwert. 



Gebete, tb Jh. — «Dann ist der Liohnaro 
frei, wenn er entladen wfirt von aller Un- 

selii^ki it und Unseiden domit er hie uff disem 
Erdtrich beladen ist». Geiler, Post, 8. 22 

— «Die Seel ist verwüstet . . . aaeh von 
wehren der Unsclden die nochvolgen der Erb- 
sünd». Id., Trostsp., L, 8 Pred. o. L., 25 «; 
Christi. K6n., AA. 8 ^ I)ar Tersekwender 
wird «mit armut and «NWsM beschwert». 
Brant. Facetus, A. 6 - «... die werdeD 
leiden gross wweld». Id , Znsammenffig., D. 
Ged.. 27. 

über das altd. Saide, s. Grimms Mythol., 
604. 

Unsichtig, Unsichtlich, unsichtbar. — 
«Christus macht sich uustthttg durch sin gött- 
lich Kraft, das sie in nit mochten sehen». 
Geiler, Post., 2. ß«b; Selenp., 1061». m *». 

— «Lerend von discn sichtlichen Dingen se 
gon zu unsichtlicfien» . Id., Eschengr . c. 1 

— Die Nacht hat allen Dingen «ire färb im- 
»iehtig gemacht». Marner, Virg.. S, 1 

I'n8pr<'fh««nlich. unaussprechlich. - Gottos 
•unaorechenliche minne». Tauler, 2 (1). — «Do 
gesenaeh dem geiste untprtthenKeheit we>. Ibid.^ 
HO fC). Etc. 

Uustantbai-, unbeständig. — «Ein hübsch 
ding der weit glorv ist unttanUtar doeb». 
Brant, Nsch . 9. 

Unstark, kraftlos, schwach. — «Du bist 
verdrossen zn betten, uftikardt gute Werck zu 
wörcken». Geiler. Selenp.. 11 — «Das Hiis- 
lin, das da ist ein unstarck Volck, das hat 
gesetzt sein Rustatt oder Schlafkammer in 
den Felsen». Prov. 80. 80. Geiler, Haa im Pt, 
A, 2 a. Etc. 

UnMtäte, Untrene, Ehebroch. Schmeller, 9, 
797. — «Ein vater het drey sün, und zwen 
warent nit sein sün, wan die mftter het sy 
an der unstät und uner, des west der vater 
nt1t>. Gulden Spil, 75. (Un& ist wohl durch. 
unee zu verbessern). 

zu Unslatten kommen, sohaden. Gegentheil 
von zu Statten kommen. — «W^as mit dem 
buch (Bauch) verwarlosset würt das würt 
dem gantzen üb sn mtiUUm kiinmen». Momer, 
Gayao. 490. 

ÜnatifHg, von stiften, [fundarc. gründen» 
befi --tiirfn. unfest, unstät — «Man findet 
Meoscheu die seind also unatiftig und unge- 
ruwig . . .» Geiler, Pred. n. L, H b. 

Unstille, Liirm. — «Geschrey, lingea, pfiffen 
i und ander unatilU*. J. Meyer. 
I Unstrilflleh, der nicht gestraft werden kan» 
oder will — «... I)ic weit an allen enden 

— jetz so gar unstrcfftich ist — und zu bes- 
I serung nit gerist». Mumer, Geuchm., J, 1 

— «Also vil (nichts) ircwint der daran. — der 
strafft ein umtr af fiuhen mdiW*. Id., Schelm.^ 
h, M b. 

Unsufer, unsauber. Scherz, 186'^. — «Böse, 
. unsufere, unküschc wort». Merswin, 9 Felsen, 
\h2. — Kr spraeh ««Mv/erre werte xft ir». 
, Nie. v. Basel, ms. 

Unsufetkeit. Unsauberkeit. — - «Ein sma- 
ckende wasser von unmtf^riBeUe und von miste». 
{ Härlein, 17. 

' Unteilhafftig, nntheilbar. - «Die Seel fit 



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— 88» 



uuUtlhq0i§ . . . uud ein einfältiger Qeist>. 
Geiler. Seleop.. 178 t>. 

Unterleibung. S. Underlibia^. 

Unthier. wildes Thier. — «Die untier 
habent sie (dio llilrt]rrer) serbiuen». Mnmer, 
Bad . H, 1 



Mensch solt Urteil feilen noch sinem Danckcn 
und noch rechter unimhetdtier Venioiift». 

Geiler. Post., 3. 24 b. 

Unverhaspelt. nicht verworren. — «Die ufF 
den hohen SchuliMi seind, so vil dieselben 
können klärern Underncheid geben und lut«rer 



Unthür. gering, gleichgültig. — ^Wer ich von deti I»iiigen reden und unverhanpelt, «0 
aber so unthür an mir selb«, dovor mich gotjVil seind .sie besser weiU r «Ii.- andern und 



bewaren will . . .» Murner, Briefe, 84. 



leret man bald vU von inen*. Geiler, PuKt., 



Uutod. nicht tod, lebendig. - «Im Todteu j 2, 39 a. 
ist die Secl untod». Geiler, Trostsp., M, I 
l ntödlicb. S. VndÖtlich 
Untödlicheit. S. UndötUcheit. 
Untregenlich, ancrtrii-rlich. - «Die alte 
gesetsede die hatte vil untregetdiche bürden». 
Tanler, »41 (42). — «8i« werden euch an- 
binden untrtKjluhe bürden, die sie nit mit 
einem üogcr auriiren» Zell. q. 4 b. }^iq. 
Untrui. L«id. Man möchte gern heilig 



UaTertattnt, unverdorben; s. Verhünen — 

I «. . . So ein Mensch . . . unterh&nt ist in 
seinem Grund, noch von eignen Sünden nn- 
verwiistet . . » Geiler. Selcnp.. It»5< b. 

Lnvermakelt, unbefleckt. — «Die heilig 
unvertmulkelt kirche». Capito, Tregor. B, i ■. 
I — «Die «miermaetette gesponsr. Christi». Zell, 
j n, 2 «. 

,„ , „ , UnvermUglikelt. Unvermotrcu. — «0 mein 
sein «on arbeit und on untrost*. Panier, 73 ^ .^veisst und erkennst deiner Creatur 
(16). — Bofibhrl kommt «ae untrosU. Guldeu ^ ir„vermugl>kn(>. Geiler, Schiff der Pen., 64 " 
8ptl, 19. Unveineiulit h. nicht xu verneinen, unläug- 

üntz, bis. - «wenn man ein Gewolb will j,^^ _ jj^y unvertieinlich. die 

mmehen so muss man vil Gerüst darumb ,5^1,^ „j^ ^„^jh gm^, BuUer, 

msAhen . . und auf denselben behilft man ^ ^Veis« h. 1 i». — «Es ist unvemeinUeh, das 



sich unU das das Gewölb gemacht wirt» 
Geiler, Geistl. Spinn., 0, 8». £tc. — »UmU 
Job. Baptistae snkflnilUg» Snpplie., A, 8 ^ 

— «Moses, Joftua . . . unU uff die propheten». 
Capito, Treger, I. i^. — «Brot and wein 



das yctzig gemein wesen der . . prelatcn 
. . . dem apostoUsohen ampt . . . gantz cnt- 
t:e<:cu ist». Id., Das» Nfem.. b. 4». 

Unvernunft, adj , unvernünftig. - «Der 
umb die klein (Gabe) nit saget lub. — der 



n wir unithär üBgtihabtn», Id., Carlst., | ^^^^^ „„^grnunfft nnd grob». Brant, 



B, 3 8. Etc. 

Unüberloffeu, nicht. 



vüii Besuchern übcr- 



^'^ch.. .00. .... das man micli hWWch alle 
stund — hielt als ein unvernunß'lett bnnd». 



laufen. — «Die Nacht ist die allerfüglichst ; |^ Thesm b i ■ 
Zeit uss dreien Ursach zurn Contemplieren ; ü„^e,.^chalkt. noch nicht zum Schalk 

• • • 1" -^"^^l°-.J^Ji^ ^^»^LVil.^^üy.'""!;^ i worden, onverdorben. ^ «ö. Thomas und 
von lederman muAerlqfen». Geiler, Erda., 1, j ^^^^^ j^;^5„^„ ^.^ ^ind sei noeh vnvenehaiekl», 

•T j,. j . u . «L a 'Geiler Hits im Pf.. E, 4 »». — Wir haben «die 

ITnUberredlicb der jf^^^ unvcr»cluilckt gegen yederman ge.agt». 

lasst. «Frufcniielie iitiuherredUcne MWnfg^i ^ Treffer F 2* 

die man pertma*iam nennet». Zell 0. 2 b . f „ver8ch. id.^niich. ol.n. rnter.cl.ied. - 
Uiiiiinr«i8«llch. nnbegrenabar, «««ndlieh .i^^iff^reutcr. unvcrsciieidenHch». GcUer, l'.rös., 

- «Nit allen, i.ier derallraechtigest. 8^^^^^ 97 b. - .loh sprich das man >oliche 

er ist die utiumretaattch Maobukeit*. Geiler, ' ' T 

GeistL Spinn., L. 8 Ete 

Unverargwont. nicht durch Argwohn be- 
irrt. — «Yeder der eins rechten unverarg- 

wmUm Urteils ist . . .» Zell. p. 4 ». 

T'nvei-fenglich. 1 Unnüt?:, erfoltjlos. Seher/., 

Ibti3.« — Uan ich ouch den keinen bneÖ der dem 

gotzhuse geschaden mng, der ii>t hintuuuhin 

mir und ininen erben unverfnnelich» 1312 

Als. dipl., 2, lOÖ. — Gott hat die Menschen 

gestraft, sieht aber «das es gar lützel geholfen 

het und g&T unfürfemli' h l>t <:esin». Merswiu. 

9 Felsen, 142. Etc. — Hanuibtil erkennt dass 

die Götter den Bdmern helfen und sagt: 

«danimb ht unser reisen unverf englich*. Kön., 

326. — «. . . Sunst war es im eben so unter- , . , 

fanOieken als ein Artznei die einer uflf die «l.^s Betrachtung der 
Übertür setzet». Geiler. Selcnp.. 110 • ; Pred .Stiffheit dadurch er ((, 
u. L.. 120b. Ete. lind «nmwendhch ange 

2. Auch im heutigen Sinn, harmlos, ohne 
Hintergedanken. — «Ich hau da» mein getan 
uwmfmdU^tm^ wer das list und hört, besser 

es». GiiM' ri Spil, 84. ■ u- • 

Unyerhiuift, nicht durch etwas davor- als er ein Haus verkauft, «hol gcscit bi sincra 
hängendes verdunkelt, klar. — «... Das ein'eide das es ein wmmidma gftt si»; auch 



Küschcit nit sni indislincte. unvfrsdteidttüMi, 
raten oder widerraten». Id., Kmeis, 17 ^. 

Unverschlltzet, ungepfiindet. S. Schule - 
Der Meier von Gildwilkr --^ull lian ein rindt 
und ein schwcin. dab »oll gehn in holt^; uud 
veldt unverschützet». 1^94. Weisth., 4, 69. 

riiverachwi^r«'!!. nicht vorsrhwigen. — 
«(iolt wil sein wnri uHverschtvtgen hüben». 
Zell, a, S b. 

Unve|;f»nroeh« ii. S. (Jnbesprochen. 
Unverstundeii, unverständig. — «S! dftnt 
rchie also utivtrstamietie vihc». Merj>wiii, 9 
Felsen, 72. — «Dorehtc, dambe. unfürttandene 
menschen». Nie. v. Basel, 131. 
ünverwandlicheit, Unwandelbarkeit. — 
der UtwerwaudUcheit und 
Ott) uns nnverrnckt 
schlagen hat und er- 
kosen zu ewiger Seligkeit». Geiler, Pater 
Nüster, D, 6 ». 

Cnverwidomet, nicht zu einem Wideme be- 
stimmt. Scherz, 1867. - Gösselin von Kageueck, 



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- 884 — 



seine Frau bchwört <daz ez ir wideme nit 
ODsi*. 1810. S. Thom. Aroli. 

Unverwissen, unverwiesen, angeetraft — 
Die Söhne Zebedäi tragen ihrer Matter auf, 
Christam für sie en bitten; erlangt sie nichts, 
«so wünl CS jnen untferwtssen, and würd man 
es uff die Muter legen und sprechen, es ist 
weiberteding». Geiler, Ev. mit Usd., 177 — 
«Hett er den sack nit bald zerrissen, — es 
wer im nimmer unverwüsen — beliben vor 
gots angesiclit». Sluriier, Xb , 52. 

Unvei*witaUcb. anslräflicb. — «£r verhofft 
gegen gott nnd ier weit vnvehin9»Heh sein*. 
Brant. Bisch. Willi 252. 

Unverworf* iilivb, unverwerflich. — £s ist 
mit *im»ervf'rß'rnlia«r kmitsebttlft dargethon». 
Marner, Mi > ü 8 «. 

Unwarneuilich, unbesonnen, unbedacht, un- 
besorgt — «Das selb Totek, so sie uhwoT' 
nemlich in selbs etwan entrinnen in ein un- 
kcusch Wort erapfert (entfährt) . . » Geiler, 
7 Schwerter, G, 4 b. _ cEin Mensch sol ein- 
felu^^dich. schlecht, tmmmMtitUtk der Ding 
leben.. Ibid., F, ö 

Unwarnemlicheit, Unbesonnenheit, Unvor- 
sichtigkeiL — •ünicarmnüicheit, inconsidera- 
tio». Geiler, 7 Schwerter, G, 4 «. — «... üss 
üanissenheit und Unwamemlicheit der Schriber 
sei es misBächribon». Id , PosL, i, 8 b; Narr., 
Pred. u. L.. 122 

Unwegsam, adv., ohne Weg. — «Wer seind 
ir, und was ursach hond — ir, das ir so un- 
wegsam gond ?» Murner, Virg., e, 4 b (gerade 
durch's Feld). 

Un weaenlich, dem Wesen nicht ent^nrechend, 
ungebärlleh. — «Do bant sieh die Regenten 
. ^^ar übel nnd ungebürlich gehalten, un- 

toeuiüich, unerberlich, unredlich». Geiler, Post., 
46 b. 

Unwidertreiblich, umvidcrlcglich. — «Die 
unwtäertrribiiche rcgel, so die röniisehe kirch 
. . , fQrgibt ...» Oapito, Verw., D, ,1 

Unwill, Unwillen, Eckel, Reiz zum Er- 
brechen. — «Es würt etwan einem der im 
Schiff sitzt schwilckern; der selbig OntoiU 
und Gräussel scind hie greusseliche Gotz- 
lesterung ...» Geiler, Schiff der Pen., H t>. 
62 «{ P< ^t., 3, 88 — Die Juden wollten das 
Manna nii^lit. - «ir sei Unwillen daiab het». 
Brant, Nbch., lOü. — «Nausea, das Unwillen». 
Oend., 88 — *ÜnwiOen and oiliitosBen». 
Fries, 122 ». 

Unwillen, altd. willüu, nur wUlot, nausco, 
später auch wüUen, eckelo, sich erbrechen, 
aasspeien, zum Eckel sein. — «Uns unwillet, 
naaseat, sohwelkert über die Speiss». Geiler, 
Ev. mit Ussl., 116 1- — <.\1> «lic Juden, «la 
sie in der Wüste waren und waren des Uim- 
mebbrots nieseleidig, sie betten gern Fleiseb 
gessen iini] sprachen: uns untoittabdei Speiss». 
Id., Sund, des M., 4b.— .... Ejn Hnnd der 
wider gat «n dem das er Ton im hat ffewi' 
tciVrl . . (Ii i unwiUet ein unreinen Sünder». 
Apoc. 3, IH. Id., Arb. hum., 109 K Etc. - 
Gott spricht: «die wile da läw wili sin, — 
so unwiHnt (in der seien min». Brant, Naeb., 
82. - Schniid. 532. 

Unwillig. 1. Inviine. — «Sin kind soll er 



mit ^alt nit zwingen, — unwüiig in ein 
kloster bringen». Moner, Nb., 189. 

2. Will iilos, besinnungslos. — Sic lies» den 
Zügel lallen, cund fiel unwillig auiT die erd». 
Mamer, Virg-, n, 7 b. 

Unwirhaffti^. nicht dauerhaft. S. Werhafft. 

— «Ire Ler ist unwirhaffug, hat keinen Auff- 
enthalt durch Warbeit*. Oeil«r, DreiMk. 
Spiegel, Aa, G 

Unwira. S. üntoüris. 

Unwirse. S. Unwürsse. 

Unwi^aenbaft, unwissend. — «Auch bist 
dn nit wMBiatenhafft des altMi Haas. . . .» 
Geiler, Eschengr., c, l *>. 

Unwisalicb. 1. A4).t das nioht zn wissen 
ist. — «Salomen spricht, der narren «al ^ 
unwiazUch si traTit/ niu ral». Mumer, Nb., 2. 

2. Adv., ohne Yorwisseo. — «Logt das ir 
(von den Fdnden) — «mwiMKeh nit werdt 
überloffen, ee ir euch schiekeiit, teid getroffen». 
Murner, Virg., k, 8 b. 

ünwortlicb, unaussprechlich. —Taiiler eagt, 
er wisse nicht «mit welichcr kunne werten» 
er sprechen möge von dem «das so unwori- 
lichen ist und verre über allen gedang». Taip 
ler, 134 (26). 

Unwürss, Unwira, zornig. — «So dich an- 
flehtet Ungedult zn leiden Widerwertigkeit 
von deinem Nechsten . . und bist gantz «n- 
würss*. Geiler, 7 Schwerter. G, 6 b. — «Die 
Juden rissen und zugen dem Herrn Jesu freis- 
samlich, ununrsslieh mit Gewalt und Frevel 
ab seine Kleider». Id.. Schiff der Pen.. 94 *. 

— «Die lieb ist nicht unwim*. Hohen! , C, 1 ». 

— «Wo er ettwas imwürs« fürnimpt, so wirt 
era imselbs an sobaden fSmemen». Appell., 
a, 4 ». 

Uawiireae. Unwirno, Unwürscheifc, Grimm, 
Zorn. — «Indignatio. OiMSflndketl*. Geiler, 

Brös., 1, 52 _ «Das Gemüt . . . das hat 
Hass. Nid und CTitwörsd^ gegen die ee vor 
lieb het». Id.. BUg., 168 «. — «Die Sebergen 
mit n-rosser Unwirss im (Christo) das Kl i l 
abgetzert haben». Id., Schiff der Pen , Ö4 k 

— « . . von unwikrse, von der widerwertigen 
verdrusz . . .» Capito, Verwarn., B, 1 

Unzerbrochenlich, unzerbrüchlieh — «Also 
mag er untgerbrochenlichcn halten die Ding 
welche er Gott und den ^lenschcn Gclührl 
halben pflichtig und schuldig ist» Geiler, 
Selenp. 98 b. 

ITnzitig. nnzeiticr, unreif — Die Trauben 
bleiben «rou und uiuitig». Glos., 133. — «. . . 
do genas si vor schrecken 
kindes nnd starp». Kön., 444. 

Unzitlich, einer Zeit nioht angemessen. 
Scherz, 1876. — « . . daz ir üch fürbas hütent 
an heiligen virubenden vor ni w tiicA e w wir- 
kende». Eis. Pred., 2, 17. 

Unzucht, Unsitte, schlechtes Betrairen, Roh- 
heiu Scherz, 167ö. — Die Adeligen «vil tm- 
suht und nnlnstes bcgingcnt» Glos., 41. Kdn., 
448. Kic ~ < . . da/, in sine unsuht sore bette 
gerüwen». Eis. Pred., 2. 26. — «llangcvley 
grosse wmuht die ob spil geeehebent». Galdoi 
Spit. 54. — «Wrr iDt-ncht Und unfKge begat 
. . .» 14d6. Goldschm.-Zunit, 42. — Man soU 
Niemanden Sebmach antbnn «mit dhoiaer band 



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— 386 — 



uniueht». Dnppigheim, 15 Jh. Weistb ^, 421. 
£to, _ cWenn der Sohalmeister dea Knaben 
«cUfloht «mb UntudU willen and das er y«r* 
nönftif: ^verd . » Geiler. Brös., 1, 85 ». — 
«Nim einer war ob dem Tisch ub er ait mit 
UmidU dir OUeder seig den Frass des Oe- 
müts». Id., Arb. hnm , Sl — «Ich sich das 
der Herr Jesus mit grosser Unsueht . . . ffc- 
fürt wiirt zu dem Biscliof Caypha». Id., Schi£f 
rier Pen., 84 ^. Etc. -- «Vou disches umnrht* 
Brant. Nsch., IÜ9. — «... da sollich unzucht 
«dtr frevel geedMhe». Id., Bisch. Wilh., 265. 

- wns «rar ein frummes kind, — bi der 
maa ^^antzkeia unzucht rind». Mnrner,Geachra,, 

Ein Pilxrer, der f^e^en einen Kdel- 
mtnn grob gewesen, «bat in er solt im ver- 
zeihen der umucht die er im erzögt». Pauli, 251. 

Unstttthtig, ongczogon, schlecht erzogen. 
••hdlUeli. — «Wann da ein Kind hast das 
muSteUiff ist oder in ein Sebfinel grreift . . .» 
Tteiler, Brös.. ^ — «Ist ein Frau hübsch 
oad hat nit g^xta Qeberden, so spricht man 
sie sei MtutOMig». Id., Arb. hom.« 80 e. 
«Die weltlichen bQcher machen das — das 
ieh sn tit tmtüciUig was». Marner. Qenohm., 
J, S a. — «Wa ioh die eaoh «rreUT grflblieh 
an, -- nnd wer unsüthtig mit den Worten — 
uiT. Z0TU hie an etlichen orten . . .> Id., Luth. 
Nsrr, 9. 

Unsweifel, Oewissheit. — Einer sagt etwas 
«mit ÜHSwei/el, als hab er sein ein Wissen, 
mi hab keinen Zweifel daran». Oeiler, H&IL 

Leu. fl. b. 

Unzweifenlicli. das keinen Zweifel zulässt 

- « . . mit einem utunoeifenUdten HoAn». 
öejjpr Pred. v Zach., n ». Elc. 

i'ppig, ('ppcklieh, eitel, unnütz. Scherz, 
1897. — «Trure und üppekliehin klage, — De 
ist mein und aller frouwen site». Gottfr. v. 
Str., l. 205. — •Üppige gedenke ze unnäzen 
dingen». Bihteb . 33. — «Ich niac wol sin 
TOtt goiches art — Und iage ein upptdiche 
▼art». Reinm. r. Ha^r', — •Üppigfe ere». 
T.iuler, 7.^ (15). — «Der ■« elte üppige zcr- 
jeogliche faüohe fröude». Merswin. 9 Felsen, 
TO. — Wer einen «beelaiiret nmb eine üppige 
SÄche . . , der bessert 6 -^». 14 Jh. Alte 
Ordn , B. 13. — «Man redet bey dem nameu 
gocs vil ^Lppiger, törliober nnd selUidUeher 
^ort>. Gulden Spil, 70. Etc. — «Das ist 
«der wan das nüt niitx ist». Geiler, Seien p , 
48«. — *Üppige Eer». Id., Post, 2, 100». — 
«Es begibt .sich dirk das ein llensch, von Ver- 
aohtnug der üppigen Eere, ia im selbs ein 
^fpfg» Ctefallen hat». Id.. 7 Scheiden, H, 2 i>. 

- «Er stellet dir "dar den rorin Stab einer 
Dianen, leren und üppigen Hoffnung». Id., 
Bilg., 86 a. — «Du soft nit üppiklich bei Gott 
schwören». Id., 7 Schwerter, F, 2b. Etc. - 
«Die geiäilicheit hat kriegen giert — um das 
^pi0 nitlich geld». Mnmer, Nb., 45. — «Secht 
fiwem bresten an, — und laszt die üppig 
hoffart stan». Id.. Geuchm., v, l — «Sie 
Ii'^ssent niemant zu dem bmder, — das man 
nit merclit das üppig luder». Id., 4 Ketzer, 
G, 8 b. — «Xeb bin derselb verloren enn — 
and kan üppig schentlich vertun». Id.. .'^du lm.. 
Je, l a. £tc — »Üppige wort». Adelphus, Pat. 



' Nost., A, 4 f>. — «Eitel, üppige^ nnfitaa ier». 
I Zell, d, 3 — Es wäre gut, der Kireheiibann 
würde *tAino üppigkHek gebraneht». Adetpbve, 

' Fat Nost., A,4 ». — Den Namen Gottes «nit üp- 
pigkiich nennen». Wurm, Trost, 'i4 ». — ■*Üppia, 
übprflüssig berämnng». Wimph , Chrys., 10 ». 
Üppigkeit, Üppekeit, Eitelkeit Scherz, 1 896. 

— Er «ahtete die zergendiche zitliche fröide 
für . . . eine üppekeiU. Marl., 25. — •Üppi- 
keit der wort in schimpf nnd in ernst». Gnlden 
Spil, 54. — «Alle ding die in der weit sint, 
sint ein üppikeü». Hugo v. Ehenh. — •Üppig- 
keit aller Üppigkeiten, alles ist Üppigkeit». 
Pred. Sal.. 1. 2. Geiler, 7 Schwerter, F, 2". 

— «Wer do Glori diser Welt sucht, der sucht 
das in Richtnmb, in Gewalt, in üppigen Eeren, 
in Lüsten . . . nnd in andern Üppigkeiten*. Id., 
Post., 2, 100 i. Etc. — «Vil narrechter ist der 
verdut — mit ikppikeit and lichtem mut». 
Brant, Nsch., 6. — «Die weit in ÜppikeA tefe 
blint». Ibid., 49. Zarnke, 383, erklärt hier das 
Wort durch ineolentia, elatio: das ist an* 
nöthig ; der Sinn von Eitelkeit genügt ; in der 
elsässer Sprache hatte Üppigkeit damals keine 
andre Bedeutung. — Die Weiber «künnent so 
vil i^pikeU - das es gott ist im himel leit*. 
Murner, Genehm., t, 3 *>. — «Es wundert mich 
bei eer und eidt der grossen, öden Üppig- 
keit». Id., •» Ketzer, tJ. 5 — Das Kleid «das 
man ietznn U zu hoffart dreit — und zu der 
weit Üppigkeit». Id., Bad.. D, 1 b, — «Das 
glück ist uns beid gleich bereit, — las/, deines 
tröwens Üppigkeit». Id. Virtr.. h, Hb. Ete. 

Urbers, L'rberisch, plötzlich. Schuieller, 1, 
255: urbarig. — «Do Maria das hört, do 
wiischt sie urbern uff, schnell und bald, und 
ging hiuuüs zum Herren». Geiler. Post., 2, 
94 b. 3, 25 b. — «Da het er sie urberMcA an- 
griffen*. Bingm., Cäsar, 16 * — «Da ward 
urberiBch ein so grosse stille . . » Ibid., 26 

Es «fftr urbrisch ein so grosz forcht in 
das gantst beer . . . • Id , 16 b. — Es «Ueffen 
die ftittd so tofMuh «nd sehneli herfOr . . .» 
Ibid., 17 b. Etc. 

Urblitalingen, arplötzUch. unversehens. — 
• UrhfiUMiufem tbnst da ein Ding on Besohei- 
denheit». Oeih r l^il}^ . 162 b. 156'' 

Ui'blüpfelingen, plötzlich, unversehens. — 
«Wann einer weise das im dn Sebad iol sn- 
jjt'fiiüTt werden, so thut es im v.lt nls wr 
»0 es im urbers oder nrhlüpj einigen zu Händen 
got unverscheii». (ieiler. l'ost., A, 25 b. 

Urdrntz Verdru.ss, Unzufriedenheit. Scherz, 
1901.— «Ein urdrutt und ein widerwcrtikeit». 
\ Tauler, 264 (46). — Die Ordnung halten «one 
urdrutz und ubelessikeit •. Nie. v. Laufen, ms. 

— •Vrdrutz oder Verdroasetük^t». Geiler, 
Christi. Kün , bb, 8 b.— «Biss nit verschlagen 
und verdrossen in guten Wcrcken ; es ist kein 
grösser Vergift in eim Menschen denn Unlrutz». 
Id., Baum der Sei., 5 b, — «Das erst Zeichen 

I ist UrdruUi der Mensch hat da» Zeichen eines 
I waren Sebanvens. den da verdrensset in der 

Unselikcit diser Wort an leben». JiL, Seleiipkf 

179 b Etc. 

Urdmtaekeit. Überdrnss. — ^Ürdrutgdteit 

des Icbennes». Bihteb.. 73, 
Urdrtttxig, überdrüssig. — «Niomer sol ans 



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886 



Rhesus urdrüteig werden». Verse. Briefb, — 
Per Frenden der Welt •urdrützig und möde 
•nerdcii>. Huf,'u v. Elienli. — «Sie werdent 
bald urdrütgiOt hiolcbsig und verdrossen». 
Geiler, Bvam der Sei, 4 b. _ «Dai Oemfit . . . 

das M'ürd urdrüizig und iiiassleiilig /.u allem 
dem das Gutt zugehört*. Id., Bilg., 168 ".Etc. 

— Die Joden waren «des himmelbrots ... so 
gar urtrütz*. Brant. Nsch., 100 - «Die ding: 
seind lestig und urtruttig, die lustig geachtet 
werden». Wbnph , Chrys., 11 b. 

Dasypodins: *Urdru8s, tädium» SAtietM. 
JUrdrüaaig, tädiosus, mulesius». 

Urhnb. Sehers, 1908. 1. ^anerleip. — *Ur- 
hab, ferinentuni>. Herrad, 187. 

2. Ursprung, Anfang. — «Der urhap uude 
der befriii». Gottfr. v. Str., 1. 162. — Verklagt 
jemaTid pinen ilin venvundet zu haben, nnd 
erklärt üicber «der uthab were der der do 
claget», so seli er sebwören. o. 1811. Urk.. 
2, 2^. 

ürlaz, Quelle. — »Uf das — , bi dem uriaj^, 
an 10 Orten, 1271 o. f. — «Uf 8. Kosmas 1 
urks». Zeinheini, 1321. ' 

ürlei. horologium, Uhr. Scherz, 1906. - 
«i;-J52 wart das urlei /.um niünster ange- 
vaugen*. Glos.« 1.H3. Köo., 725. Eie, — Kioo-| 
laus Hosting seketikt dem Ondentebans «ein I 
zitglock / , im urle». 15 Jh. 

UrJoap. Öchera, 1806. 1907. ). Erlaubniss. 

— «. . . ane (ohne) nnsir nnde des capitels 
urlop». 1261. T'rk , 1, 355. — «Nim urUntp von 
dinem bichter, und obe urloup dir nüt mag 
werden, so nim w^p von gotte». Tanler, 
179 (32). — «Kein pfaffe in dez andern p&rreD 
ODO sinen urloup iht schaffe» sol». Glos., 19. 
EtSk — Berthuld vun Ocbsenstein «bleip in 
der s(at mit des bischofes uflcp». Kdn., 66fi. 
Etc. 

2. Abschied. ei|^. Erlanbniss wegangehn. — 

«. . . biz da/, han ich i(rIoii|i genomcn>. Gottfr. 
V. Str., 1, 24. Etc. — «Der natureu urloup 
geben». Tanler, 216 (87). — «Gip fröliche der 
weite einen gantzen urlop*. Nie. v. Basti, ms. 
Etc. — «Die frouwen gaben mir urlop du». 
Altswert, 105. 

Lrliige, Krieg Scherz, 1907. — Ri walin 
kalte «ce wUnge volliche kraft, — Er hetc 
lant, Iflte und pftt . . » flotttr. v. Sit., 1, 7. 
Eic. — « . . daz wir nie dur mütwilien mit 
Geh debeinen oriee oder urluge bestunden ...» 
1261. Urk., 1, 3G . Ftc. — .... das sii uu- 
firide und urluge machent». Tauler, 820 (55). I 

— Gott hat oft gewarnt «mit vil urhtge» nnd ' 
bißt VLTt'ie.''.s<'iid( S». Nie. v. Latjf. Gditcsfr.. 174. 

— «üie zwüschent gesohohcut grus geschÖUc 
nnd uriOge». Kön., 829. Etc. — S. Martin hat 
«hl sinen zilen manig urluge gcbtillct>. KIs. 
Pred.. 2, 109. — «Hette unser herre der apt 
(von Liit/.cl) dchcin urluge, so sol der vogt 
schirmen die liit** und die güter ze Ltittrr- 
bach». 15 Jh. Wei.slh., 4, 10.'. — Vcrbream 
ein Hnbhof «von des heri i a sundf rliclieu ur- 
luge . .. Met^oral. 15 Jh. Ibid., 4, 199. — 
«Werc (las (ein ilul> abbranilie oder zerstöret 
w urde mit landturligen * . .* Sandhofen, 15 Jh. 
Ibid., 4, 158. — Personenname: BndoJph ür- 
lüge, strasäb. Bürger, 1230. 



Urlögen, Krieg führen. Scherz, 1907. — 
«Dovon fiirent des keisers helfer nf den lant» 
grofen nnd mrlügetent iif in mit roube». Clo^.. 
14d. — «. . und sol der vogt domit kriegea 
nnd urlügen*. Sierens, 16 Jb. Bnrekh., IM. 

«T'rniiir, faniosus». Herrad, 195. Scherz, 1907. 

Urplitzlicb, plötKÜch, Scbmeller, 1, itö. — 
«Den grUvben gibt got dnrehe gehört wort, 
und nit durch urph'tzlich\d«Btmiingiwgitt/BU», 
Capito, Carlst.. A, 8 

Ünadien, verarsaehen, veranlassen. — Js- 
kob von Fleckenstein «hat mich eins teils 
geursachet» Jul. Gäsar zu übersetzen. Bingm., 
Gäsar, 8 — «Heisa blnt tirsadU trurigkeit». 
Fries, 68 — «Der schmertz wärt geurtadlt 
von zweierlei dingen . .» Ibid.. 61 •. 

Umage. Übereinkunft nach einer Kriegs* 
erklfirung die Feindseligkeiten erst nach einer 
gewissen Frist zu beginnen. Scherz, lUOÖ. — 
«Do sprochent die swebesehen stette, die 
kouflütc wercnt wider reht ancgriffen und ia 
dem zile und friden, e das wrsagen were um- 
gegangen : - . . hiewider sprochent die her» 
zogen, sü wü&tent umb kein eil noeh urMve». 
Eon.. ^88. — «E daz die drie tafe des nr- 

sagemles uskoment, das die lierren nnd SlSttS 
mittenander hettent ...» Ibid., 842. 
UmMtM. ersetsen. Sehen, 1910. — Der 

t^tras<«b. Bath überlässt anFritsch von Dunt/^n- 
heim ein Stück AJmende, wogegen er der 
Stadt den Ort wo der Galgen steht abtritt, 

«damit ist daz vorj^fcaante bletz geursam't*. 
1297. Copie, Briefb., 1, 161 Stadt- Arch - 
Gdt« VSitseh verkauft ein Gut, das seiaer 
Fran als Wideme verschrieben war; drtfTir 
bestimmt er ihr ein anderes; st» hat .-r tge- 
untuet den widemen den sie hette nffe dem 
gÖte». 1806. S. Thom.-Arch. S. auch Trk . 2. 
188. 139. — Die Pfleger des Grünen Worths 
sollen «allewegent geursosset werden, aUe 
dicke ir cinre stirbet». Nie. v. Lauf. Gottesfr.. 
41. — Unbezahlte Zinse soll der Keller der 
Äbtissin von Hohenburg «mit sime eigen nnd 
mit ^imo schaden geursahsaen* . Rosheini. 15 Jh. 
Hanauer, Cou&tit., 276. — «Were es das der 
hof bresten hette an sinen gütcrn, das sol der, 
an demc der bresten were, verfahasen mit 
sinen eigenen gutem». Achenheim« 1429. 
Weist h., 5. 4H8. Vfrfah$zen vcrsebrieben odsr 
foisch gelesen für urtal^xtn. 
üraax, Ersatz, Unterpfand. Sehens, 1909. 

- Es ist einer einen Zins scliulditr. ilafiir hat 
er ein Gut <z5 eime rehten uraaste ge&etxei 
reht und redeliehe». 1871. Reg. B, IKl. — Zar 
SiiherJieif ein*"s Verkaufs, verpfändet einer 
«ze ursatze* sein Haus. 1386. C art. de Mttlb., 
160. Eto. 

Urstonde, Aiiforstehnng- Scherz, 1910. — 
Ich glaube an *uraUmle mincs libca». fiihteb.,^ 

— Christi «lidende und urstende und ufßiit». 
Taub r. 141 f27). — «Vincencius schribet . . . 
eine hiibesche rede von der uratende, die etwas 
frömede ist». Kön., 601. Etc. — «Wir wellent 
blibcn untze zft der urteixh'» (Ostern). Nie v- 
Basel, 298. — Die Todten^ebeine «legent bicl 
uf die grab und erbeiten do der uratfnde». 
Eis. Pred., 1,71. rhristns spricht: «ich 
bin die Uratend und bin der de^ Ursiend würt 



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— 887 — 



«ein ein Crsach der üratend*. Geiler. Post., strafft sie nm die yrtten* Räthselb., b. 8 b. — 
2, W ». — «. . So werden s»ie gelort zu gc- tEs iäi ein armer Wirt der eiui uit einer ürten 
Ituben das da znkiinfti^r ist ein UrBtend, ein borgen kan». Zell, b, 8». 
Gericht, ein Straf und ein Jielunun^^». Id.. Frank, Sprichw.. 1,3 b: «Die Zech vor der 
Smeis. Etc. — «Almengkltch ward siti Yrten macheu uder un den Wirth rechnen». 
untendkund*. Brant, Eosenkr. Wack., ?, 1099. ' — Göll. 415: «Syttbolnm, Irtin, Zech>. — In 

— «Die Marien bi dem grab . . denen er der Polizei-Ordnunsf von 1628, p. 27, heisst 
aach sine urstende ee denn sineu juageru hat iricH-Huchzeii eine solche wo jeder Gast seine 
bekant ^ethon». Murner, Mess, B. 8 ~ i Zeche ber-ahit. In diesem Sinn wird das Wort 
Christas ist «für den son goUes erkent worden in der alleroannisclieii und d«r achweiser 
aosr. der urtttend vom tod». Nächtig., Psalter, 9. Mundart »irebraucht. 

«L'rsuch, exii III II > Herrad, 19.'<. Scherz, 1910. ! I rt eilecht, zum Urtheilen ^'eneiirt. — Alte 
t'rte. Scherz, IHK*. 1. Mahlzeit, GeUg. — 'Leute aind oft lieblos, «gruntzehte undurUi- 
Das Manetorlnpitel »oll «den hAbern ein sob. I leehte: Taaler, 987 (40>. 
H-fitiikon zft stür der urlen». Pfeflfibhcini. rrtriitz. S. Urdrützit). 

Weisth., 5, 461. — £a soll jeder «sinon . Urtratxig. &. UrdrüUig. 
jnbs oder uHen hezalen». I4S7. Taeherxiinft, I Ütabtaa, avsfteliten, ffir {fnmer in die Aeht 
64. «T'rey ur(en in dem tap, /wen anbisz iliiiii - Ein Wald wnr! ' ii^:'ii'r'htft. als eime 
ODil ein niorgenprot, das gehört den arbeytcrn | niorder» geschieht, wegen einet» Mords der 
th, aber sunst so heyszt m «reselleelicheB». I darin begangen worden wnr. 14 Jb. Hnnftuer» 

Gulden 19. - »Kir mrnjmürtin^. 1 ! Constit , IHS 

— «Ein unbij uder trsperurttn» . 14-^4. Alte; Ueblnst. Au^sbiaaeii, Uaoeh. — «Nn sprichet 
Ordn., B. 13. — «Er ineng in den Keller und spiritus. der h. peist, als vil als ein uzkuchea 
sähe sie du in einer rrten bei einander sitzen ald (oder) ein uebla»t*. Nie v. Str., 

Dnd trunckeu Wein». Geiler, £v. mit Ussl., 1 Ussbringea. ernähren, erhalten. — Iiis sagt 
162 «. — «Sie habent lieb die ersten Sitz in | einer, er mtiee itehlen, «das ich min kind 
den Urten oder Gesellschaften». Id., I^ost.. i", mfiir bringen »i^rv Murner. Nl^ , 271. 
37«. — «Wer all ürten besitzen wil — und; l ssbund, praMuntia. das Höchste in seiner 
$uchen glück uff jedem spil. der musz wol i Art — Hyperdulia ist die Ehre die man der 
idfzusetzen han». Prant, N>cli.. TH. — tPer It Maria erweist, • eines übertreffenlichen über- 
isenbisser kenn ich luere, die krefftitrklicli bchwcnirklichen L'ashinuh wej^en den Nienia» 
ein gantzes here — bi einer irten band ir »unst hat». Geiler. Ev. mit Ussl., 94 ». — «... 
•ohlagen». Murncr, Schelm., a, 8 — Ein Uasbund des Schmertzens Christi». Id., Post., 
Sohmarotzer. «looffstu darvon wa man bezalt, | 2, 29 b. ~ «Ein jeglich mannlich mau (soll 

— und eetsüt dich wa man irUn halt». Ibid., | Ritterschaft) — lieb und wert als ein «t»- 
d. 8 1>. ~ «An der fastuaoht abeot, »1» sie ir j buntU bau». Brant, Moreio», b, 4 b. 

getagt oder lirfm cnsaminen hielten . . .» i FmbÜndig. UstbflntHcb, rortrefflieh, vor» 
Id., ülensp.. 81. — «Ist in ^('Ichen (über- züirlicb. • Ein Tlieil de-, Tempels «hiess 
■nissigen) ürtiu nud serupgen mer woUusts, | sancla sanctorum . . was die aller us$bün- 
oder In dem da spefox und tranek nit mer I difftte Statt«. Qeiler, Post., 4, 9 *. — «Es mns» 
dan so grosz ist, das sie mögen den hunger alles fein und ausbüpdig bereitet sein, es seien 
««rtreibeu und den durst?» Wimph , Chrys., < Bücher, Kleider, oder andere Ding». Id., Pred. 
11 «In dem tag vwo der drei 'gewöhn* | u L., 58 b — Chrysoecomm «ist also gespreeh 
liehen) ürtm thun». Pauli, 178 tre^ esen nnd so utsbüntUch wol gelert das er 

2. Zeche. Welcher Huber «unerloubet genant ward Sant Johannes mit dem cnldin 
Q^zblibe. der süUe sin Urteil geben glieher i Hnnd». Id.. Er. mit Ussl.« 168". Etc — «Da 
wise ivl). riiipr d» »- 7h:,'-egen gewesen ist», solst noch wol dri künigricb durchwandlen, 
Avoi»henn, Hanuuoi, ConMit.. H7). Muts* i sag ich sirherlich. — ee das du min h geliehen 
keim, 1472. Weisth., 6. 425 -- «So spilt die linde. — der so uaibündig goeken künde», 
arm frasheit brethpil umb die ürlin in essen Murner, Geuchm , a 2 t<. — »Uubundig« IM' 
and trinken». Guld. Spil, 4. Etc. - «Der Herr genden». Adclphus, Fic , lai «. 
kwt sich dornoch zum Würt der in geladen Usabotsen, schelten. — «Do er (Christus) 
bat und wo!t anch in leren und also sein sie also unngrhut^ft bot, da stund er ufF nnd 
Vrten bczalen, ml mit Gelt ftuudcj mit Leer», gebot dem Winde und dem Her». Geiler. Ev. 
Geiler, PosL, 8. 43 — «... Da man gasz mit Ussl., 81 — «Wenn etwen ein alt Mensch 
und die Ürten bezalt was» Id.. Ev. mit Ussl., ftber die Jungen fert und in wüstlich ussbutsi 
4Hb. _ «Der letat mosc die ürUn bezalen» etwen on Schuld . . .» Id , Bilg.. 32 b. 
Mnrner, Ulensp . 28. — «Lasz nit mer dann Heute sagen wir: einen abputzen. 
vogli sorgen, — der wirt will ans dar irten. Uesiieu^eB, binausdämpfen» vej;jagen. — 
borgen». Id., Nb., 191. — «Do ieb min «Xen I « ..ob man solich unnütz gesind iiimMiip^m» 
wider zeit, - verwarf er mir isUrh uff der möcht» Zell. .\. 3'v 

statt — die müntz, die er mir geben hatt*. Useeeken, die Ecken ausmcsscn, bestimmen. 
Ibid, 961. — «Der wffrt hieseh im iwürtm». ' — «Wie genan die heiligen Lerer nnd Doe- 

Pauli, 44. — «Umb die iirten in dem bret tere-. alle Wort uazecken und sie ergründen», 
tpilen oder in der karten». Ibid., 70 b. — «Als Geiler, Ev. mit UssL, 19 b. — Arohimedes, 
nan des hrates geesaen nnd der kass darge- «der meseenltnttsi was er behend, — kosd 

tragen ward, konipf der rerht >tubenknecht. doch ussecken nit sin end». Prant, Nsch., 66. 
heischet die trthin*. Ibid , 102 ». — «Der wirf — «So ir die unerforschlichen, uugrüudtiiohen 



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- 888 - 



4ing hand uuqeeekt nach ewerem bedancken 

^ . .» Ziegler, N'iess., C. 8 

Tserkieaen, rsskiesen, auserwähleii — 
Sachen «das im ein uaerlcie$en eins für das 
«oder». Tanier, M (11). ~ «Die 0«Ttiiervnd 
alle andern Zünfft die kiesen ttsa die alier für- 
nämsten and besten». Geiler. Post.. 3, 110^. 
~- «0 Hftria, blurn der rosen, ~ rimmet, 81> 
boom, uszerkoaen*. Brant. Pnsenkr. D. Gfd.. 
17. ' Latinus, «nach difier red er usserkits 
drethondert pferd . . Hnrner. Virg., X, 6 b. 

Fscronninmen, ausnehTiund. — «Das ist ein 
titgenoiHmen |(ros ding . . .> Taoler, 67 (12). 

UBSKesielii. Anssfehk — tieh bowt ein 
ßchlos7. zu migesicht* . Mumer. Genehm., B, 
1 « (um vüu du Av eit. aassehn zu können . 

Uishippen, ausschimpfen. S. Hippenbube 
— «... das alle irc predigen uff steclien, 
sohelten, bebenden, lestern und uathtppen ge- 
rist sind». Murner. Kön. r. Engl» H19. 

Usskiesen S. T\<;erliesen 

llstikirntjn. den Kern herausschälen, enu- 
cleare. — Wir »kimetUa (das Buch Luthers) 
also dem volck uaz, das sie einen rechten 
verstandt empfinden viler ding». Zell» e. 8 b. 

Usknchen. AUkeoeheii, »nebMelien. S. U$- 

1TB8kfitt«ii, ans dem EüU (t. dieses Wort) 

oder aus der Meng^c auswählen. — <S. Johan- 
nen! bat er Mtffd^et und erwält gehaben». 
Geiler, Post., 8, 88 b. 

Usslendea, eig. die Ladung eine» Schiffes 
ans Land bringen, ausladen, ausfübren ; dann 
aosffthren im Sinn von Tellstreeken* Schon 
im mhd. war fenden für enden, zum Ziel brin- 
gen, gebraucht. Benecke. 1, 0H8. Geiler ^ibt, 
naeli seiner Gewohnheit, eine wunderliche 
Etymologie. — «Der bös Geist ist ein Henker 
Gottes, wann er wie ein Henker Gottes Urteil 
usslendet». Geiler, Eneie. 88 — Die Jaden 
durften Christnm «etwan vrrnrteilpn . . .. aber 
sie durften das Urteil nit ussknäen'. Id., £v. 
mit Ussl., 49 — €Nun ist noch Gmvonheit 
in etlichen Landen das alwc^ die fremden 
Mslendigm. Pilgram oder wer die t>eiud. müs- 
een die armen Menschen foltern und abthun 
oder etwas dar/.u helfen». Id., Passion, Ö2 b. 
ich niuss gestehn, dass mir von dieser Ge- 
wohnheit nichts bekannt geworden ist Würde 
Geiler sich nicht so bestimmt aosspreolien. so 
könnte man annehmen, er wage nur eine 
Vermutliung um den rrspruni: eines ihm 
dunkeln Ausdrucks «u erklären. Der Gebrauch 
mag bestanden Itaben ; jedenfiills ist Geiler im 
Irrthum, wenn • r von Aasländern, die Hen- 
kersdienste verrichten mussten, das Wort u«*- 
Itfiiclen ableitet. 

rssIf'ndfT, Henker. — «. . I>er sprach zu 
seinen Uastendei-n oder su seinen Nachrichtern : 
Unden im Bend und F6ss». Geiler, Ev. mit 

Ussl,. loH n 

(iHxlendiji;. aublaudlHch, auf>^el Lands. — 
«Von wtzUndigen narren* Brant. Nsch.. M.^. — 
«Als der von Nippenburg, mit »ädern ge- 
scheffien beladen, uszlendig was . .» id.. 
Bisch. Wilh . 296. — «... uazkndig von ircn» 
Vaterland». Wimph.. C'hrys.. IR « — Kin Ver- 
bunnter, gezwungen «im eilend, uizUtulig zu 



leben». Adelphus, Bhod., E, 4b. . «Enwer 
nam ist gar loblieh . . . by frembden vtiini* 

digen natiouen». Ibid.. F, 2 ^. — «Den au^z- 
letuUgm und auch denen so bei aas (woUea 
wir) dienen». Bntcer, Nener., G, 8 b. 

Uislendung. ] Vollstreckung des Crtheils. 

— «Wann da faUchUch arteilest. so tbut de 
wider das gemeine Gnt, im ftOrdttt und 
behalten wfirt durch Usslen dm igm der Geradh 
tigkeit». Geiler. Narr. 24 b 

8. Aasübang. — «Ich sprich das die Seal 
vom Leib hat, in ÜMlerulung irer Werck. die 
Scherpfi . . .» Id , Ev. mit Vssl . \m «. 

Uszplesieren, ausschwatzen, ausbreiten S. 
auch Jtleasmieren. — «Ein bo.ssen der mir ist 
entwischt. - der nit gants wol behoblet ist, 

— dae kfindent isie usjspiesieren, — nit eim 
üllein, zwen, drien, vieren». Mumer, Sehelm., 

c, 2 a. 

Uasrechen, auareehnen. — «. . . wie mtn 

usz mit eim stücklin räch — das man die 
gantze weit durehsäch». Brant, Nsch . 65. 

Usflrirhten. 1. Tadelnd beurtheilen. — «Sie 
möchten hören das Gras wachsen und alle 
Ding ausgrichten» Qeüer, Sund, des M.. 61*. 

— Eifh i: -'hwiitzipfe Frau *richt iis: ah du» 
stübt and flügt». Brant, Nsch., 03. — «Manch 
narr der rtoW m»» jedennan - und keaekt 

der katzen die schellen an». Ibid., 108. -- 
Geschwätz während des Gottesdienstes: «do 
mvsis man fii^Un ut» all »aeken». Ibid . 46. 

— «Wa du solt 7X1 kircken gon. — do blibsto 
nff der gassen ston - and ndOett bäpst ond 
keieer Mf Horner, Sebelm , d, 7 » — «rMan' 
eher will als richten me was in dem reich 
ist und darusz» Ibid.. e, 8^; a, 5 

2. Vollbringen, ausüben. — Es gibt viele 
«die in der kirclicn geuchc sind und ricÄ- 
tent gcucherien usz*. Hurner. Geuchm., C, 3 •. 

«Do ridit man solche Sachen usz -- voi 
metzencrscli' ff'cn in dem hus». Ibid , D. ' * 

ÜHsritteruug, das letzte Sieben von Kurs 
etc — Wenn man «die roagesotschalen abet' 
werbe rittcrte, so sol der schfirmeitrer nemfo 
zwene sehster magesotz von der usntterunge». 
i v.m. Hist. de 8. Thom., ÄM. 

Utiarupfen. ausraufen. - «Wärt dir daaa 
der leimen klopfft — und din schöus har uat* 
grroiißt . . Murner. Schelm.. 7 » — «Sein 
federn wil ich ropfem mm*. Id.. 4 Ketser, C 
8 *. - « . . da ick die mten nadamtnnd — 
zu ropfen uu von disftw gruttd». Id., Virg, 
G. 6 «. Etc. 

UaHlten, ausreaten. Sehers, 1014. — «Di 
mft.st . . . IfVgen das alle untugende die in dir 
sint uagerütet wordent». Nie. v. Basel, ms. 

Unsaekieeaen. anawftklen. — «Wir t^ottmt 
ctlieli Von uiih tiu.'^s. — die init im gicngwtie 
den stransz» Murner, Virg, .1, 8 

Ueaachlnpf, Lücke zum Aussckläpfen. — 
eich weis/ ilein mtaehittgf nnd ingang*> ^^^^ 
ner. Adel H. 1 

rasscli^veif'cn. Iiiri und her sekweilbn. va> 
gari. — «Da .sol ein vei-stlicher Mcn.sch löjfen. 
sich nit geweuen in usserlichen Dingen die 
Zeit vertreiben, nnd also ossgon, uulaafe« 
und Ufaschweifen das er gantz keraiaen Uc*- 
Geiler, 7 Schwerter, F, tf Ete. 



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UH89chweiflg, hin and hrr ■^rJnvpifonl — 
«Du bist 80 tusschtDeifig, du laufest von tim 
Fenster an das ander, von eim Ort an das 
ander, and will alle Dinpr ersorhen». Geiler, 
Et. mit Uul.« 86 Has im Pf., a, 6 b. Et«. 

ÜMspreiteo, antbreiten. — «Wann ein 
ATrn-rb hat ein hertf Rind, das ist Armut . . ., 
i>o mag die inwendig JJcbe nnd Begird nit 
maupreiten in seitHenen and weltliehen Din- 
gen> Geiler, Arb. hum., 2H Ktr — .l>io 
1er aller guten ding — soll man mespreiten 
g«r geringr». Brent» Oato. e, 4 a. «. . in 
die menig alles voicks mmegeapreit* . Id., 
Layensp.. C. ö — «Was einer nit hat u»t- 
getpreit I gesäet) — das ist SQ selmideii im 
verseil». I(t.. NscJi., 23. 

L'ättäupfen, aussaugen. — «Da verzart der 
Essich das Berlin das ein üttnlein daraas 
ward, das supft sie aus» (nämi. Cleopatra). 
Geiler. Sünd. des M., 6 ». 

Uesweren. ansichwKren. — Wa» dieli 
schmerzt, «los es alle» «.ssTerea and eftehe 
keinen trust» Tauler. a(Hi (30) 

Uswttrfeling. Au&wun. gering zu schätzen- 
der Mensch. — «Bi disen lieben gottesfründen 
bin ich gesin als ein unwirdiger «MpAf/cUtt^». 
Nie. V. Basei. Sdö. Etc. 

Ueaiilfeni. entnffern. untersnrhen. — € Di.se 

Fraf^- zijTernt die Leri^r k.vs. ii:iinlii"!i AIlitTtus 
Hagnus». Geiler. Post., 4, 34 i>i Pred. v. Maria, 
a, 6«. 

UsMEiijf, exceptio, Ausrede, Ausflucht. Yor- 

wand — «Solicher Usssüg sechs tausend 
wenden sie für». Geiler, Seleup., 46 «. — «... 
üad ist der Ausazug kein End wenn man sich 

an? dem Juch Christi unscrs Herren ziehen 
will». Ibid., 79 Ktc — «Wann einer . . 
etwas für dem rechten au handien hetto, 
miicht er nit . . . ein usezuch suchen /eil, 
u, 1 i'. — «Es seinci lose uszzugt. Butzer, 
Weise.. Ii, 8 ^ 

Utxit, Ichtzit. Ütschet. ftzod, etwas. 
Sehers, 1915. Die gewÖhnUdute Form ist üt 

— «Ob jtf nawes genalit were oder ebe üMt 

abgangcn were . > 1437 Tnchcrznnft. 65. 

— «Wenn ihr einer ützit vem&me oder inne 
w&rde ...» Obermiehelbaeh, 14A7. Borekh., 
176. — «Were iUzit überig-es . . > 1478. Alte 
Ordn., B. 88. — «Üb >emari dem andern üizit 
anzncht tete . . .* Münster, 149H. Weisth.. 4, 
lyö. — «\\'(>ltcnt die hftbere irMzit fürnemen 
das wider die herren were . .» 15 Jh Hist. 
de 8. Thom., BH4. — «Wolt iemftn an die von 
Stra'szbur^' ütschet vordem . . .» Kön.. 682. — 
Man soll «nienian ütschet g:ebcn». 1412. Hist. 
de S. Thom , 409. — «. . Das niemans üt 
ab ira hat zu klagen». Geiler, Selenp., 81 ». 

— «Seit ein Mensch üt triben, das er der 
Welt Urloub geh . .» Id., Post., l, 84 ». Etc. 
-> «Nit wellest dir verheissen M . . .* Braut, 
Oato. e. 6 b. — «I7ft das der spise ö< snfers 
bri8i. Ti3., Thesm., c. 5 «. — «. . ieh weisz 
Booh nüt — ob er hab 1er und tugent M*. 
Id., Nseh.. 10. — cWer einem frfind üt flbelt 
dot . . » Ibid., 18. Etc. — «Sunst seind uir 
niemant üUod sohaldig». Capito, Tregor, ü, l <>. 



\'a]t;i«Mer, Landstreicher, vagabond. — 
«(jrantner. vopper und mgiertr». Murner. Nb.^ 
61 - «Betler, fopper und mgierer». Ibid., 
III. - P. 61 erklärt Qödeke das Wort durch 
fahrender Schüler; p. III werden aber diese 
noch besonders g^enannt. 

Vaea. S. Fos (Fas). 

Vehe S. Vech fFech . bunt. 

Vebe. 8. Vech (Fech), Hermelin. 

V'eliin. Febin von Hermelin. — «FeAeir 
Hendsehah». Geiler. Bilg. 102 b. — «Die 
Annen haben kein Freund; hetten sie so vil 
/eA«ner Kirschen umb als sie letxer Beitat 
amb haben, man hing inen aaeh an». Id.^ 
8 Marien, 87 «. 

Vende. Fnssgänger; Figar im Scliachspiel, 
pioB. — < . . Sehaehmatt ieh aprieh, - keift 
alt noch venden fristen dioh» (pedo) Brant^ 
Varia Carm.. h, ö », 

Venie. Kniebeagnng. Veiden, die Kniee ben^ 
gen. Srherz. 1716 «Vil venien raachen und 
lihto hundert pater nostcr sprechen», nützt für 
sich aliein nicht viel. Tnuler, 454 (79). — 
«Dise ttnient. vastent. bettent». Ibid., 27 6). 

— «Ich fiel an eine krutzevenie» (ich fiel auf 
meine Kniee nnd streckte die Arme ans in 
Form des Kreutzesi R Jlcrswin Gottesfr., 62. 

— « Vemen machen wenn eine (Nonne) die 
andern betrübt». Oeilw, Has im Pf., A, 8 a. 

Die Kniee bongen, nm «oifa, Vergebaog, ztt 
erlangen. 

Ventose, Vintase, franz ventonse. Sohröpf- 
kopf. — «Sohrepffen oder ventoten setzen». 
Fries, 76 b « Vintutm setsen und schrep- 
ffen*. Brnnschw.« Peel, S6 b. ^ «FcN<i(»t»». 
Gersd.. 36 t>. 

TerScliten, in die Adit khnn, ▼erbannen. 

— «Wer u.sz der statt wrddkf«! wer . . .»■ 
Brant, Bisch. Wilh., 264. 

Verachtnira, Veraetatnng. — «Verpülgung 

und Verachtrii'ifiz*. Rinirni., Cäsar, 3 b, 
V eralehen, Kothwelsch, sich davon machen^ 

Brant, Nsch., 62. 

Verandern. Vei'endern. alicnare, einem 
I Andern abtreten, in andre Bande übergehu 

lassen. Scherz, 1718. — Ein Dioghofgut «das 
I verändert wirt*. Adelshofen, 14 Jh. Hist. de 
' S. Thom., 838. — «Were ouch, das ein gbt 

verertdert wurde . . ., das git zft erschatz . . .» 

Grusenheim, 1820. Weisth.. 1, 67-5. Etc. — 
' Eigene Leute dürfen «sich weder verüssern 
I noch verändern on des Herren Wissen nnd 
; Willen». Geiler, Bilg., 8 b. Sonst auch, z. B. 
I Post., 2, 67 1j, verändern, verw audelu. 
I Verantwurt, Verantwortung. — «Ich hab 

ein grosse clag vernommen, — ach möcht ich 

zu verantwurt kommen». Murner, Müle, F, l «. 

Verargwenen, Verar^fwenigen. 1. Bcart:- 
1 wohnen. — «Alles das darzu dich dein Will 
! . . neigt . . ., solt da verargwenen». Cteiler, 

Iriitr Schaf, C, 4 ". - «Du weisst das du ver- 
.argweniget bist, wie du das gifft mit dem 



— 390 — 



lionig verkanffest> Miirner, Adel. T>. 4 ». — 
«Wander und' seichen, weiche die weit als 
betrii^rlieK «erar^wm«» wutig*. Capit«. Trcg^er, 

K, 1 a. 

ü. Verdächtig machdn. — «So hiednrah die 
warheit R'ottM . . . ceiwyi00NC wird . . .» Zell, 

Yerarmen, act , arm machaa. ^ «fii kan 

die}) guiit/ uiuU^ar verarmm», Manier, Genobin., 
t, S 0 i Müle, (> K 
Yeratsen, verseliren — «Waa die K6 tinen 

siinnnerlaiigen Tacr off einer Weiden trän und 
die essen . . ., und wan ein Tow wider daruff 
feit, so weehst es alles in einer knrtcen Naeht 
wider das sie . . . veretzt haben. Also aurh 
wenn du einen gantzen Tag oder einen gantxen 
Morgen eereArt hast, das ist das da es g-e- 

iMichtct hast darnach so wechst es in 

Bweieu oder dreien ätunden alles wider*- 
Oeiler, 3 Marlen, 18*. 

Verbnchen. jiusaniincnbarken, zusammen- 
kleben. - «£>o war sein har verhacKtH hart 
mit blat . . .> Marner, Tirg., E, 8 

Verharren, absperren, franz. barrer. vom 
mittelalt. barra\ Ducan^'e, 1, 603. Scherz, 1720. 

— Man •verbarrete die Jaden und der Juden 
^asse* zu Strassb. Glos . 127. — «Die ga^sen 
und Strossen zft Rome alle verharret wurdent». 
Kön , 603. — Der Rath von Mülhausen ver- 
langt, dass er im Stadtbaan «maren, graben 
und verharren möge», wie er es fSr nützlich 
halte. U17. Cart. de Mulh.. 4H1. 

. V^erbeaten, zur Beute macheu. — Die La- 
tlterfsehen wollen «der fifaffen g&ter al ver- 
heuteti». M in er, Luth. Narr, MH. 

Verblättern, die Blätter eines Kartenspiels 
«nter einander mischen. — «Do verhUUUrim 
sie das Spiel mit einander». Geiler, Post , 4, 

Yevblembeln, annfita ansgeben. — «leh 

mocht u't ^\ itier bringen das — Da?! vor von 
mir verblnnblet waü». J. Muruer, a. 4 «. 

Verblenden, verdunkeln — «Der tnchman 
kiin sin hns verblrmlen, — dn^; im das liecht 
kein tUcher schtimleu — mog» Üurner. Nb , 
2U3. 

Verblil)en, zurückbleiben. — «Die verhhhent 
alle ääuuieL, und euwürl niil usser deu Iüteu>. 
Tauler, 87 (18). 

Verblügen, verblühen. Ausspr.: verbliijcn 
«Die frucht, die uff den boomen stat, 
und ee das korn verblüget hat. - soistes als 
versetzet gar». Momer, Nb.« 22(5. 

Verbissen, b9s machen, als hOs aaslegen. 

— «Sic vcrkerten und verböszten alles so sy 
. , . argwonig . . . sein vermeinten». Zell, a, 
8 b. 

Ver l)-it^rb:iften. Hol Schäften 
Verbrechen. Scherz, 1783. 1. Einem Oebot 
aawider handeln; die Trene hreehen. — «Wer 

das verhrichtt, der bessert . . 10 fT». i:593. 
Kön., Beil.. ayö. — «Wer das trebot verbrtdutt, 
der bessert ... 80 seh.» Ittenheim. 16 Jh. 
Weisth . , T.'il. Ftc. «Were es das sich 
yenians do wider satzte und soliche geholte 
verbreche . .• Qntl. Ordn . passim — Auf 
beiden Seiten «truwe und eidc r^erbrocfien 
wardent . . .» IdäU. Tucherzunft, ö. — «Wer 



so]ch gebot t verbreche, dem . . . selten .... 
tueister und rath solchen bruch nieman faren 
lassen». Brant, Biseh. Wilh , Ibd. — Wsr 
solches Oebot tvcrhrach nnd ftbertratte . . .» 
Adelphus. Passion, A, 4 

2. Eine Strafe verwirken. — «Wer das (Ver- 
bot) verbrecb, der oder die verbrechetU soh.» 
Qoatjsenheim. 1H75. Weisth , ö, 455. — «Die 
wette die er <ein Huber) verhroch^i hat . . .» 
Niederbaosbergen, 16. Jh flist. de S Thoai, 
381. — Ein Haber der an spit komnil, «hat 
t>er&rodbm aehtchalp Inning«». HeiUgeiibecg, 
14d5. Weisth.. 1. 708. Bl« 

Terbrennen, partle verbruwnm — « . . er 
wer sunst aucli vcrhrttnuen*. Geili r. Narr.. 
52 ^. — «Im tier miest er mir sin verbrunnen» . 
Murner, Oeuchm , A. 1 >. — «... wie im sta 
backen alle beid — verbrunnen seind von hert- 
zenleid — von sein trehen . . .» Id , Bad , B, 
4 Sb - «Deiphobo sein grosses hausz - das 
war »ehon gar verbrunnen ausr«. Id., Virg.. 
E, 4 to. — «Die stat, das gut verbrunnen sind». 
Ibid , s. 7 ^. Ete. — «Wer ihn sah. vermeinet 
das der gantz man i^rbrünnf. HitfiTTn . Cäsar. 
122 ^. « . uüz welchen (.:>chitleD) drei 
verbrunnen». Adelphns, Tärk., O, 3 >. — 
«Kranckheiten von «erdnuNMii föehtiB». Fries, 
54 «. 

Verbrennen S Verschiessen. 
Verhrnnal« das Verbrennen. — «Die «er 
brumtt maeht ein ding bitter» Fries. 46 b. 

Vtrhuben. in Büberei sein Geld und seine 
Zeit verbringen — «■ Das sy dester mer 
hetten an verbvhen and Üppigkeit an Terthaa». 

Geiler. Paf. Nost . q. ß — Es geschieht 
nicht leicht «das einer wider kom so genad, 

— so er das sin «erftitftef hat». Mamer, Oeafhm.t 
G. 2 b. — !'> s lUr/- l:i -iior heirathen «bisz er 
vorhin verbirblet liet, — die narrenschb zer- 
brochen wol». J. Mnrner. b, 8 

Verbttblen. S. Vrr'.ubn, 

Verbnchen S Buüien, lu Lauge waschen 
Fig. verwasohen. verthon. — «Als ich mio 
gut hat als vrrbucht, — und zu hofieren ir 
gcbruchi, — und mü&i schon halber betUea 
gon . . .» Murner, Genehm., y, 1 b. 

V«»rhUndni88. 1. Verbindung. — «Die «r- 
bintnisz die der magen mit dem rucken hat«. 
Fries, 143 b. 

2. Akt durch den man sich zu etwas ver- 
pflichtet, verbindet. — «Bürgerliche pflicht 
und verbu)i<I(tiusc' . liutzer, Neuer.. H. <j ^. 

Verbttunen, eig. beneiden, missgönnen« ver« 
bieten. Sehens. 1784. — «leh fiemümte es teh 
das ir üch selber alse gar törlirhe tftn wel- 
lent». Nie. v. Basel, ms. - «Du best also gar 
tnmbe torehte wort geret, das ieh dir ee tos 
iTunde mines hert/.en terhfmnct. Nie. r. Basel, 
170. — Der S. Claren-Orden steht in so gateo 
Baf. dass den Nonnen «grdslieb «ft asr t iw 
nende werc» die Regeln nieht an beobaditea. 
» laus V. Blov. 

Verfonnat, Neid, Missgnnst Scherz. 17i4. 

— «Kains verbunst wart nüt verheilet, — Untze 
daz er Abel sinen brftder ersltj^g». Jüngstes 
Gericht. — «So ein Mensch entpfindet dnea 
VerbuHSt und im einen Stich gibt ins Hertz, 
so er sieht das es seinem Kecksten wul gat 



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— 391 — 



. . .> Geiler, Sdcnp.. 22B^ — <■ . . Kwi^'e brinj^on ihnen ansinnigei Zeug, z. B. tver- 
Seligkeit, da wir alle Künig ond Kaiser wer- dempffte hafeoreif* Fries, 16 ironisch für 
d«n . . ^ und kein Neid noch Verbttnut werden ! etwas anmögljehee. 



wnrt> Td . 7 Schwerter. F, 5 «. — «Eipennnt?:, 
gunst, verbünd nnd K^elt, — die vier gehiggen 
Jets ftlle weit». Brant, Bpigr.« Copie. 218. 
Pasypodiag: « r^6un«f, aemulatio, invidia». 
Verliiiastig, neidisch. — «Ist dein Ony^ citi 
Sehaick, verbünstig nnd nidig dorumh das ich 
jsrercrht l)in?'> Geiler, Post., 1, HO — «Iiiser 
Eor u urciit sie im eerbünsttg* . Ibid., 3, Ä7 
Irrig Schaf, C, 2 - « Vertünatig geneh». 
Maraer, Qeuchm.. e, 1 K 

Verblirnen, verbrennen Scherz. 1726. — 
Krieu'snoth, «dovuii ein stat verbürnet mohte 
werden». Bosheim. 14 Jh Hanauer, Constit., 



Verdarratzpn. verschanzen. S. Darrcu. — 
«Wenn ein Zug oder ein Heer zu Feld lit, 
so richtet man ein Wagenburg nff und var^ 
darratzt >ieh». Geiler. Post., H, 69 — Man 
^oll «die porteii wul verdarretsen» . Ringm , 
(TmtkT, 113 0. — Fig., omwickelD — \Vie eioe 
Frau sicli kleidet wenn sie ?;iir Kirelie geht: 
«der köpft" hat solchen krummen pund (Bund), 
— BO ist vertctrrast ir der mund so hnt si 
sich snast gwioklet in». Uaraer, Oeucbm. 
1 «. 

Verdeiben, vergraben. — «Man masst in 
(Hiob) in den Mist peräeiben^ und macht den 



267. — Dae Rebhole scheint «nienrent zft «rftt Grind nnd Wast mit eim Seherben dannen» 



dan in das fnr zft werfende und /,ft verhur- 
»ende». Taoler, 16 (4). — 60 Qefangeae «die 
det der hersoge imbümm in einem «egel- 
ofon». Kön., 845. Etc. — «Wiis /wischend 
Älmel und erde ist dui fürburnct alles». Eis. 
Fred , 1, 71. — Der Blitz selil&gt in ein Dneh 
<nnd t"<-r/ ?;•?-/, das korti 'auf dem Speicher) 
und duü ltub£ liuttenander». Heinr. v. Offenb. 
Etc. 

Verbutzen, verlarven, vermnmmen. sich so 
in die Kleider hülleo, dass das Gesicht nicht 
aiehtbnr iet. entweder nm sieh vor Kftlte su 

schützen oder um Trauer xn bezeugen. — 
«Weuue es ein wenig kalt Wetter ist, so goni 
sie (die Reichen) so vftbutzt als wolten sie 
«in Immen fassen, vcrbolwerkt und vermutzt 
das sie nienen kein kalter Windau mo},'' wcj^eiu. 
Geiler, Selenp . 149 ». — «So einem jungen 
Gesellen sein Vater stirbt, so sohmirtzt es in 



Geiler, Sund des , 18 »». 



nammen ein Pfund geben, so leg ü 
an, nit verdütb es ander die Brd». 



Hat er dir 
dassolb woi 
Id.. Bilg.. 

ItJÖb. 

Verdeitiiueu, schlemmen ; act., verzehren 
wie ein Sohlemmer. — Wer «sehlemmt, 

demmt und nimt uffborjren . , .» Murner, Xb., 
222. - «... Wa wir went das f^üstuck 
schlemmen, — nnd des bettbrot went MrdtflM- 

men* H i ! . 162. 

Verdenken S. Furdoiken. 

V(>rd<'iiw*>n, Vordouwen, verdMiea. — «loh 
hab der W elt ein Kroplf gesseu, und kan in 
iiit v€rd€uwen». Geiler, Bilg., 10*. — Den 
Schulsack «hab ich nit verdoutcet gantz». 
Muracr. Si-helra., b, 3 — «Ge«.«5en hab ich 
liu {,'oucli, ein rouwen, den kan ich nimmer 
raer r«rrfoMtce«». Id., Geuchm., p, 1 — «Der 
sol nit des Stessen han. — der bitters nit 



von erst übel und gat verhenckt und cerbutzt \ verdouwen kan». Id.. Bad., m, 2 «. — «Milch 
and /.o!,'t t:ross Leid und das wert ettwan ist gut zu verdouwen». Id., Gayac, 491. — 
kuni acht Tag, darnach woU er nit dM er nit «... so mögt ir auch kisslingstein verdtmoem*. 
tod wer, off das er das Gnt erb». Id., Brds., Id.. Adel, .1, 4 Etc 

2, 48 «. — Fastnachtnarren, «antlitt und üb Verdries, flicrdruss, Yordruss. — Der 
sie gantz verbutsen*. Brant, l^sok. III. j Mensch «bevindet ein iamer in ime und ein 
Verdnehen, eig. mit einem Daeh Teraehn ; | «erdriet aller oreatoren». Taaler, 37 (8). — 
verflachte Rosse, mit einer Rustuiii: hcdfckte «Am rrt^t^^dicnst habt ir kein rcrrfr/psr, — der 
bcherz, 1727. — - «Do zöget er mit wenig , kircbgang ist üch eben siesz, — als wenn ich 
rittem, die verdaht res betten». Clos, 4S. — [kvwet enteian». Vnmer. Nb, 22. — Sie «na- 
«Geritten volck, undcr den wnrent 28U0 wr- i ment bald dorab tvn/nVsr». Id , 4 Ketzer, L. 
dahter ro&». Ibid., öl. — «Do koment die 7 - Antonius «thct fürAor ein nersche 
bnrger dar mit 60 verdahten rossen». Ibid., 87. dat, — das er Augostas sehwester liesz — 
Verdilchtniss. Verdacht. — «.\ls f'esar in und dichtet ufi" .sie ein rcrr/nw, — uff das 
etlich vfrdächtnüz kam. gicng er uit das rat- 1 er Cleopairum ncm». Id , tieuchm., F, 2 «. — 
husz sieh sn entechnldigen». Bingm., Cftanr, |Das Gerücht «fleugt nnd hat behende füsz, —> 
108 t>. und acht nit wem es tha terdntu». Id., Virg., 

Verdaht, verdächtig. — «Der dot genäm L. 2 » Etc. 
ist alle frist - dem der eerdoht (suspeetn«) j Verdriitsig, Vwdräs»!;;. überdrfissig, ver- 
nnd vorktsam ist». Brant. Oatn, c. fi •, driesslich. — «üwere breditren wurden mir 

Verdalmetschen. S. Dulmrtschcn. verdrutzig» . Rul. Mcrswia, ms. — Die gcist- 

Verdttmpfeu, im Dampf ersticken. Be- liehen Dinge waren ihm «unsmeglieh und 
täuben. — «Der tampff (der Speisen) sich dem verdrützig*. Nie, v. Ba.sel, 208. ~ Ich «bin 



mensehen in das hanbt legt und vertempfft 
die vernunfft*. Tranmb., A, 1 }>. 
8, Unterdrücken. — «Die gerechtigkeit gota 



verdrüssig darüber worden». Mnruer, Kön. v. 
Kngl,, 9t'2, — «Von dem langen verdrüssigen 
gescbrei, das die geistlichen ... die sieben 



. , . 80 die eigensfiehtige gleisenerei verdempfft tagieit heissen». Id., Latb. Narr, 87. — < 
•nnd niderlegt hett>. Suppüc , B, 4 «. ^Tan des leeers gemiit eerdrfissi^ machen» Zetl, a, 
kat die Diener Gottes •verdempfft durch De< 1 2 K 

4sret, Deeretal . . .» Capito. Treger, 0. 1 Etc. T«rdteen, verdammen. Seherz, 1787. — 

3. Eine issc Art zu kochen, etouffer. — »Also man sü . . . verurteilte und verdümete». 
Aite Weiber, die Kranken helfen wollen, Taulcr, 78 Clö). — «Du must heraz nnder die 



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— 392 — 



bösen jaden, die Büicat dich geischelen and 
vertümen». Ibid.. 71 (14). — «Die verdümeten 
zt der linken siten». Jüngstes Gericht. 

VerdUniniss, Yerdammnfss. — Wir sind 
«•würdig des ewigen verdümpnisses*. Tauler, 
447 (77). — Deren «ist vertümenisse die sich 
. . . zft den oreataren kerent». Ibid., 400(89). 

— «Zft ewiger verdürnnisae*. Claus v. Blov. 
VerdnnHtei'n, verdüstern. — Das göttliche 

Licht *ttrdunatert . . . alle geschaffene liehter*. 
Tauler. 8&7 (h8). — «Alles das die Interkeft 
, . . verduHStem mag» Ibid., 406 (70). 

«yerdlinsterang», Terdaatenitig. Tanler, 
S42 (42). 

Verdümen, mit Dornen beseteen. Scherz, 

1789. V^l. Be.dümen. — Gott sagt: «darumb 
verdüme ich ime ;dcm Menschen) den weg, 
das ich sine gfenfigede nlleine ai». Tanler, 40ö 

(70V 

Verenden, vollenden, auöführen. Scherz. 
1700. — «Tristan, do der wromle — Sinen 

leich . . .» Gottfr v ?m , !, 52 - *. . .wie 
kan er . . . allez da?. vcrendenU Ibid., 1, IIb. 
Der Heimbnrge von Rosheim ist verpflichtet 
«alle> das z& vcrenät'tiile diis liipvor j^escbriben 
stat* 14 Jh. Ilatiauur. Constit, 261. 

Vere>idang, Ende. — «Ein selifir« vermäung 
myncs lebens». Gebete, 15 Tb. 

Verfahen, Verfaugen, nutzet». Scherz, 1732. 

— Sie bedaelite «dfts vorhte noch hüte — An 
ir fronwen niht vervie*. Gottfr. v. Str., 1,249. 

— «Irdensch gewalt oud icraft gegen gotte 
nUt verfohet». Kön , 428. <I)o sach der 
keyser wol, duz sine aonbcrkanst . . . gegen 
gotz verheiignisse nfit verfynge». Ibid.. 393. 
Etc. - «. . Sic ist vcr^'-obens, als ein Artznei 
die nit tKrfacht noch würckot». Geiler, Sclenp., 
15»«. 

Verfänglich, wirksam, nützlich. — «. . . 
Darum ist kein verfänglicher Mittel zu ewiger 
Sclicrkeit dann Armut». Geiler, Sünd. des M., 
17 — «Des haben wir ein (ileiclinuss in 
der Natur, das ntt in allen Kranckhetten ein 
Artznei verfangliek ist». Id., Selenp., 217 — 
Einer der I'uctor werden will, soll nicht blu.-. 
nach dem Titel streben, sondern diesen nur 
dämm verlangen, «nfF das sein Knnst dester 
krefliger sei, und sein Leer dester entpfeng- 
licher. heftiger, verfänglicher, angenämer und 
globwSrdiger». Id., Poet, «. Bte. — S 
auch Verfciiglich. 

Verlaren. 1. Sterben. Schere, 1738. — S. 
Arbogast wollte, «wenne er wff&re so solte 
nien in ussewendig Strusburg begraben». Kün., 
63U. — «Also nfii her Johans von Mülnbeim 
von Qirbaden dot ond verfam were . . .> 1899. 
Beg. A, 140. - cir niöchtent vermren von 
engesten». Tanler, 55 (U). — «Wenne das 
were das ein mensehe wrfttrts des sele komme 
in In- hininielrich oder ahftr in die helle». 
14CÜ. VVinklerprozess, 54. — «Nft werent die 
alle dot und terfartn, die den brief beaigelt 
hettent». 1401. Tucherznnft. 90. — «Alle die 
siechen die in unserm spittal verfaren sint». 
Necrolofr der Johanniter. — Ein Lieht; «wann 
das v.<]\ fKiitz verfaren bin, — so gibt es erst 
ein gkutz und schin». Brant, Nsch., 100. — 



, «Wie vil bischofF seind verfaren, die ietcnnd 
in der hellen zittern!» Wimph., Synod., 9 

2. Sich verirren, auf unrechte Wege gera- 
then. — «Wiltu in der Bibel lesen, sich für 
dich das du uit vtrfarent*. Geiler, BUg., 127 b. 

— «Welicher die alten Lerer allein für sieh 
nimpt and nit besonder Liecht hat, der ver- 
fort». Id , Selenp , 77 »>, — Es werden falsche 
Lehren verbreitet, «domit verfart das aehiff 
(der Kirche) «u zit». Brant. Mich., 99. — «. . « 
neraent war. — das flwer keiner nit wrfor». 
Murner, Nb., 118. — «Du (Gott) erkenst uns- 
für din fleisch und blut. — nnd für dine arme 
Und, — die jso gar verfaren aind». Id.. Sehelm.,, 
k, 3 1>, — «. . . das ich min lebtag nim verfur^ 

— und nach disem iamerdal — nit knm in. 
ewig todea f)al>. Id., Bad., F, 6 — Bs itt 
kein Wunder «das sie etwas verfar'-n ^ci^n 
oder sich zu weit hinauäzgelasseu habeu». 
Zell, m, 4 a. — c. . . machen das einer fület, 

j irret und rerferet». Butzer. Treger. E, 2 b 

3 Zu Grunde gehti. — «AI» ein Schiff an 
einem Stock, also zerbrechen und verfaren 
dise ewiglich». Geiler, Bilg., 24 b. _ cAIso 
verfaren sie und werden verschlnnden». Id,. 
Sehiff der Pen., 3 i>. £tc ^ «Vil geach verfcurm 
an dem stock. — die nm ein kreuzlin gent 
ein rock». Muruer, Nb., 86. — «So bin ich 
gantz schentlich verfaren». Id., 4 Ketzer, 

' 2 — Der Weg ist eng, «darin manch arm 
man verfart». Id., Bad , K, 3 i>. Etc. — «Da« 
schiff verfart on ein gubernator». Adelphns,. 
Uörin, 8 <». — «Das arm volek verfart and 
verfBret w9rt in ewige verdnmnSsc». Id., Tfirk., 
A, b — «Mann and frau sind sohlecht, — 
dcszhaib verfaren beid znhant — und legendt 
laater in nnd sehend*. J. Mnmer, b, 4 •. 



Vorfiirlich, gefährlich 



iIN i^t ein sorg- 



lich und vast verfarlich Dinjr». Geiler, Selenp., 
40 ■ ; SohiiF der Pen., i e. fite — «Bs lat kein 

cerferUchere sach eim ehiisien . . .* Nmohtiy., 

Psalter. 241. 
Verfarlleheit, Gefahr. — «Des nnd« daa 

uns sol bewegen dise Welt zu verachten nnd 
verschmähen, dasselb ist periealam, Verfar- 
Ucheit in die sie einen Menschen bringt der 
sie lieb hat». Geiler. Selenp.. 198 i\ - Paulas 
spricht: «üflF dem Weg bin ich oft gewesen 
in Verfarlicheit des Wassers, der Mörder, in 
Yerfarlichciten uss minem Geüchlecht etc. » (2. 
Cur.. 11, 26). Id., Bilg., 20 k Etc. — «Alle 
ding seind vol verferlicfJkeit, vol todes». Winiph., 
Chrya., 9 — «Die statt ist in verftrüdmt 
on obern». Adelphns, M5rin. 2 b. 

Vorfcnglich, nützlich, tauglich. Scherz, 
17.42. — <£Iia vogt ... der dem dinghof nnd 
gemeinen hftbem verfenglidt nnd nns eye . . .» 
Obcrmichelbach, 1457. Burckh , 171. — Dia 
Dorfämter soll man «versehen mit den «er- 
fengtiehsten» unter den Hvbem. OberhiMllMl, 
15 J) n,;d.. 77. - s. auch Vetfoi^ßiek. 

Verlerlicli, S. Verfarlich. 

Verferlichheit. S. VeffmOdiäi, 

Sich Verferron. sich entfernen, in der Ferne 
sich verlieren, verirren. — «Not verwürrent 
fich. noch verferrent äeh». Tanler, 46 ($), 

Verflecken, beflecken. — «Da solt nit cer- 
, flecken den nammen deines gotts» (Levit. 18 



- 898 — 



21 Wnrni, Trost. 48*. — tKn^bdl« OSd 
veruureiniget». Id., Bai., d, 3 b. 

y«rlineii. mü Flein, mit Eifer benttien. 
— Unsere Sinne twir gur üppikUoli«ii one 
nutz verftissent». Jüngst. Ger. 

Yerflacbonss, Fluch. — «Anathima, dat 
ist ein verftueknutg». Zell, e, B a. 

Vei füren, auf unrechte Wege führen, zu 
Oninde richten — «Wann ein narr re^'icrt, 
so werdent vil mit im ver^üH», Brant, 
Ksoh., 48. — «Einer wer ein wiser hirt, — 
der nit >iii schuf mit im verfürt». Iliid.. 72. 



das der wein seuberlich vergeren wer . . .> 
Zell, A, 4 — «Der wein ... so er verjaren 
ist . . .» Friee, 48 

Vergeseig, vergesslich. — «Golt ist nit als 
vergetsig als wir scind*. Wurm. Tro&t, 41 

Vergicht, Bckenntniss, Geattttdniss. — Ein 
Advokat betrügt den Bauern, «and lest ira 
vor ein wild vergicht». Murner, >'b., 82. — 
«I»es brndors vergicht». Id., 4 Ketzer, L, 6 
M, 4 0. — «Des znnfftmeiaten «cryicAl». Id., 
Oeuchm.. x, 8 *. 

Vergifl. Ver^'iftniss, Gift. Sclierz, 173a 



— «Wir werden in der harr andergon, — der 1 — «Der »lange . . . güsset sine vergiß in sii». 



wind verfQrt uns mit gevalt». Ibid., 106 
«Wenn du ansor^'s^m lirli v§ifBnt — und on 
▼emQtt£^t din sach regierst, solt du das 
glüek Bit heiseen blint». Id., Cato« e, 8 >. — 

«Du magst wol land und lüt verfüren, — so 
da din hus nit kaust regieren». Murncr. Schelm., 
b. 4 b. 

Sich Vergäben, sich übereilen. Sohmeller, 
1, BJ'S. — «Got ist ein gerechter, gewaltiger 
ricbter, der sich nit vergäehU (Ps 7, 12) 
Nächtig , Psalter, 19. — *Tch safjr euch, thund 
gemach, . . . vergeeht euch nit*. Diah, B, 2 ». 

Vergeben, adv., umsonst, unentgeltlich. — 
Kein fluber soll «vröniedc swin vergeben noch 
umbe lou> /.u Ecker gclm luh.sön. 1279. Hist 
de S. Thom., 326. — Es soll kein Fischer für 
fremde Händler Fische verkaufen, «weder umb 
Ion noch Mrp«&^*. 14 Jh. AlteOrdn., B. 13.— 



{Tanler, 64 (11). «FIfieb du tfifef, du wr> 

gift miner seien !» Nie. v. Basel, ms. ~ «Den 
dote sin wip mit vergift». Clos., 2^. Etc. — 
«Es ist nft tergift gesegent onder die bebeste 
und pfnfheit, da.s sii nyme hrilij: ucrdent also 
vor». Kün., 36ti. Etc. - «Die blämen sint von 
so gfttem edelme gesniaeke, das alle vergift- 
nitsf der smaj^ zflmolc vertribet». Taulcr, 17 
(4). — «Die Vergtft der Schlangeu ist under 
iren Leffteen». Geiler, Selen p.. 187 «. — «... 
Der würt gesnnt von allem Vergift des ver- 
fluchten Schlangen, des bo^en Geist». Id., Bilg., 
16 Etc — «Das buch der vergißt der pesti- 
lentz.. Brunsclnv.. Pest., Titel. — 'EUctua- 
riuui be^uard, Ua3 da fiir alle vergißt gut it>t». 
Ibid , 21 H. Etc. - «Wan die gift get^dt ist 
.... Ibid., 23 
Vergihtet, an der Gicht leidend. — Man 



ime werent sine gcvangen alle vergeben brachte vor Christus «einen menschen, der 
uskumen». Glos., 87. — Es i.st zu fürchten waz verj^tftM an allem sinem übe*. Eis. Pred., 
dass die Armen «bezalen rafissent, der Sachen : 2, 18 



irien s(dte vergeben usriliten» Kon., '255. Etc. 
— Der Meier soll deu Hubern «bis umb mit- 
tmmaebt frar und üeeht vergebent geben». 

Neugartlieini, 15 Jh. Woisth., ö, 460. — «ilan 



Verglasnren, Verglesen. mit ^la^^n über- 
ziehen, vergiaseu. — «Ein pergltuurle pfaon 
. . .» «Ein verglester hnfttn». Gersd , «7 ■. 8fib. 

\'erj[;lim|)f»!n, mit Glimpf behandeln. - Ich 



findt wol ein (einen Yerräther) der nit begert, . hab «mit schimpff und craft verglimpßet schon 
— vergebtM einen gibt int sebwert». Monier, I — wamlt die sebelmen nmbegon». Xvmer, 

Xb . 104. — Der Priester hat das Sarrament Schelm . a. 2 b. 

•vergebens entpfangeu, und sol auch das ver- 1 Yergnaffen^ Vergnall't sein, in etwas ver- 
geben» wider oesdeilen». Id.. Lntb. Narr, C, I narrt sein. — «Du findest etliebe Mensehen 

1 rhristns hat «uns vergebens in seinem die vergnaffcnt auf etliche Personen . ., auf 

blut geweetcheu». Zell, X, 1 a. — «Sie sulleu ein Orden, Kloster etc.» Geiler, 7 Scheiden, 
vergebens geben das sie vergebens entpfangen». I H, 4 b. — «Wenn zwei Eeleut einander so 



Ibid., t, 1 «. -- « Vergehens habt jrs enpfang'cn 
vergebens solt jrs auszgebea». Dial., A, 4 b. 

«Cbrlstm aimpt nichts, und gibt jederman 
vergebens, so nemen sii^ die Oeistiirhen^ von 
jederman und geben uienmnt nicht» vergebetis*. 
Botser, Neuer., A, 4 a. 8. das Folgende -. 

Vergeben, «msonst Treben. — «Gott hat uns 
lieb gehabt einer vergebnen Liebe . guut^ 
vergebens a&d nmsutst». Geiler, Fred. a. L., 
113 K 

Vergeben, Gift geben. — Man sagte «daz 
kunig^ Adolf dem herizoiren ilet vergeben». Glos., 
57. — Dem Papst Johann XV «wart vergeben: 
'Kin., 651. Eto. — Dem Kaiser Friedrich haben 
die Dominikaner «im sacrament vergehen — 
und abbrochen sein leben». Murner, 4 Ketzer, 
A, 9 b. B, f 1». — ' «Dammb wend wir im bald 
vergehen, — vcnedger sSppIin mua er CSeen». 
Ibid., K, 4 a. 8 b. 
Vergebn. abgebn. — «Nachdem der biaeboff 



lieb haben und uff einander vergnafft seind 
das sie cclicho Werck mit einander naudeln, 
nit anders weder als Morcn und Aber, das 
ist nit christenüch trrl Vt- Id.. Post,, 3, 47 «. 
— «Ein l'eisou ... die vergnafft ist uff denen 
Dingen die dem Fleisch sugehören». Id.. 
Selenp . 148 b. - «Ir mcinent, so der Messias 
kummeii Averd, 80 werd er liblicli und zitlich 
regieren . .. uiiil denn m werdent ir hcrschen 
über alle Völcker . . . ; doruflf seint ir vergnafft 
und vernarrt». Id.. Post, 2. 46«. — Bei der 
Verklärung war Petrus «also vergnaft an der 
Menschheit Christi . . .* Ibid., 8, 30 ». 

Vergnaffzen, einschlafen. S. ancb Entnaff- 
zen. — «. . . Itas ich nit so gar entsclilaf und 
vergnafftze in miner Unwissenheit und in miuen 
Sfinden». Geiler, Bilg., 201 b. 

Das Wurzelw urt ist das alte vafizänf naph' 
ten^ dormitare, schläftrig sein. Frisch, 2, 10, 
bat ein zn seiner Zeit öbliebes Wort mUcen, 



todts vergangen . . .» Brant, Bisch. Wilh., 240. sitzend schlafen, mit gesenktem wackelndem 
Vergeren, aufhören zu gähren. — «. . .j Haupt. Bairisch, «q^efen; ächmelier, 2, 683; 

87 



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! 



eo^liäch, to uap. Mit nqffse» scheint auch . 
wrgnufft xosamineRsahftiigdti. j 

Vergrempen, verkaufen wie ein Grcmpe, 
ein Kleinhändler, veiuudeln. — Ein Legat 
«verkonffte and vergrempete ^uts goben (feist- 1 
liehe Ämter) uffenlirlie» Clus, öU. 

V'ergrendein. durch Greiiilel abschliessen. < 

— «EtUeh g««8en ; waren) bestellt so «er«) 
gretuOen». Brant Bisch. Wilh., L'8l. 

Vcrisünncti, nussgünnen — «Du vertjünst _ 
mir ihis ich han» Brant, Nsch , 56. H>5. - Der. 
Bischof fürchtet dio Rathsherren «hettcn ge- 
sehen das er bas/. tjelebt hett dann sie, oder 
verqundt ine der cercn». Id.. Bisch. Wilh , 
2^1. ~ Vergönnen, im heutigen Sinn: «So i 
sei vergünnet uns von dir — Aseanitim ko be- j 
haltfu iiiir>. Miirner. Virg., tr. 4 ». Etc. 

Vergonst. Missganst. — «£s ist kein Neid ' 
noch HasR nooh Verßunti da. sunder Liebe». 
Gfilcr. Eiiieis, 44«. - •VerguMt und bMZ 
wit ttmbhar gsA*. Brant, l«scb., 54. 

Veriiaflett. 1. Heften, fest nseben - Der 
Spiess «war so k refft ii^k lieh rcrhafft . . .» 
Maruer, Virg., r, 2 b (.an einen Baam fest 
gemaeht). 

2. Verpflichten. — «Wir scind zutti rrstert 
Gott . . . verhafft und schuldig . . .> öupplic, 
C, 1 «. 

3. Mit Verpflichtungen belasten. — Man hat 
«alle ding verhafft mit zinsz und mit gülten». 
Brunf., Zebndeiit d, I «. — Schmeller, 1, 1065. 

Verhalten, vorenthalten. — Die Geistlichen 
den Laycn «die heilsam artzeny des Evangelii 
. . . verhalten». Butzer, Weiss , e. 3 — «... 
(las tili iHse ding verhalten und verborgen 
hast vor deu witzigen». Bruafels, Anstoss, 4 «. 

Verheben, zuhalten. — «Do ein Altvattcr 
mit einem Engel durch die Wüste gicng, da 
lag ein Keib uff dem Feld. Der Engel . . . 
gieng für und verhub dio Xasen nit. l ud dar- 
nach begegnet inen ein hübscher schöner 
Jfingling; da iserhub der Engel die Nas Der 
Altvatter fraget in. wie es kcni. Jas er vor 
dem wüsten Keiben die Nasen nit verheft het 
. . Geiler, B Marien, 4 b. 

Vorheilen.heilen, stillen, bcfricdi£rcn. Scherz. 
1741. — cKains verbunst tvart nit verheilet^ 

— Untse das er Abel einen brftder erslftg». 
Jüngstes Gericht 

Verhelen, part verholen, verhehlen, ver- 
bergen. Scherz, 1748. — *Verheimt, velaUe». 
Herrad, 196. — «Es kam verborgen nnd rrr- 
holn*. Altswcrt. 45. — Verholen, adv.. heimlich; 
«Tristan saiide verholne — Wider heim . . 
Guttfr. V Str.. 1. 257. Etc. — «IHi hah ein- 
mal ein kclch gcstoleu, — die selbig lai i&i 
noch verholen*. Murner, Nb, 1911. — Er hat 
«hfiiTilich in der nacht verholen — sich hin- 
weg von ir gestolen». Id., Gcuchm., n, 4 ». 
Die Nenne war im Kloster «so hoch verholen 

— als wan das gretlin wer gestolen». id., 
Luth, Narr, 54. 

VerhenK«D- Scherz, 1741. 1. Erlauben. — 
<lr wandeieot gar . . . sorgliche, and es ist 
gar sebedeKobe das wir bihter es fieb verhen- 
gent* Nie. v. Basel, Taul. Bek , 47. — Die, 
Juden sagen zu den Christen: wäre euer Gott 
ein «gewaltiger got, er 9ethin§e fieb nfit . . . 



das ir in alse gar dicke . . . verswerende 
werent». Ibid.. 47. — «Darwider ist David. 

der wil es nit verhengen> r!;ili) s'[v:i 37. — 
«Nit gestatten noch verkengcn das letnans da- 
wider tete». GntU Orda.« 172. — «David woU 
nit verhengen sinen Dienern das sie in rechen 
an dem Semey». Geiler. Selenp., 27 h. — «Will 
sie denn zum Fenster ausgaran« das cerAsnft 
er ir auch nit». Ibid , 140 b. 

2. im heutigeu äiiin, etwas über jemand 
verhängen. — «Wissent . . . das got aoeb 
grosse frumcde trurkc über oti» «erhengende 
würde». Nie. v. Basel, Bek. Taul., 44. Etc. — 
Geiler hat das Won aaoh hie nnd da in diesem 
Sinn. 

Dasypodius: *verhengen, cummittere, permit* 

lere, indiilgere», 

VerheogniM. Wille. Sehers. 1741. — Der 
Kaiser sab dass seine Zanberlninst «gegen 

got/. rerhfnynisse nvi ^ 1 rf. iiL:e». Kon. h9:-«. 

Verbergen. Vorherigen (andere Form für 
verheren), verheeren, verwüsten. Sehers, 1742. 

— Sie tvrrhi'rjeieiü dts lant». Glos., 46. — 
« Verhergete Klöster». Ibid., jtd. — «Er verher- 
§ete die fhiht in der emen». K9n, 448. Ece. 

— «Do sprach der priol: ich vörhte daz uwer 
vatter der grofe veriteriget unser kloster». 
Märl , 9. — Kriegsnoth «dovon ein etat ver* 
bürnet möhte werden oder verhtriget». Ros- 
heim, 14 Jh. Hanauer, Constit., 2ö7. — «Were 
ouch das der hoff und das dorff rerherget 
werdent . . » Ohnenheim, 15 Jh. Weisth., 4, 
241. — «... Und habeuL die Statt zerstört, 
verbrant und verherget bis in den Oront hinin». 
Geiler. Post.. 3, d6 » : I, Hb. _ .Rr zwang 
sie die verlicigtcn äcker widerumb zu buv cn» 
Ringm., Casar, lllb. — «Unsere lau d und 
Icut . . . verwüsten, verhörgen . . .> Adelphus, 
Türk., A. 4 b. — cStett und lender . . . ver- 
liergen». ( apito. Verwarn., A, 8 b. 

Dasypodius hat nooh diese Form. 

Vor) lergnun^, Yerbeemnf^ «Krieg und 
verherguixj > . Zeil. Ii, 2''. 

Vorhinlossigeu, vomachUssigen. — «Wer 
Got den Herrn foreht. der«erA«wMt»9elniehts». 
Geiler. 1, 40 b. 

Verhilnen. verderben. Scherz, 1743. — «Ein 
tftehsoberer der jemanden sin tfteh «erA^fiwf 
het . .» 13H2. Tücher/.. 9. — Der Teufel ist 
betlisaeu «allen ghtcn somen z5 verhonende». 
Claus v. Blov. — «Zft kors* k5 lang /Brhoiwt 
al spil». Altswert. 57. ^ «Das was Gewon- 
heit in dem selben Laud, nnd ist noch hüt- 
beitag an vil Orten, das dio Begrebui^^sen 
usswenilii: der Statt seinJ . foruinli uff 
das dtu Menschen uit verJumt wurdtiu vom 
Luft». Geiler. Post.. 3, M«. — «In dem 
Srhwobenland sint lutzel Nflss. sie sint inen 
scltzcni. dorumb i&^et ciu Schwöb gern NüäS, 
aber er weiss nit das das grün Nüss sint mit 
den Lonfflen. er bisset darin nnd verhönet den 
Mvnd daran». Id.. Bilg., 308 >. — «Man 
spricht, ze wenig und ze vil mrhonet alle* 
Spiel», id^ Narr., 14ttb. — «£va die erst Fraw 
bat alle Ding verh/M: Id., Post., 3, 6 b. — 
«Ir sein verhönet und verbittert jregen mich 
von Neid nnd Hass». Id., £v. mit Ussl., 61 >. 

— «. . , Wie er mir ineiii pfsrd 



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-verderbt hat». Murner, Uleosp.« 95. — «Die 
moler, so jr einer ein engel o^rMnt oder verderbt. 
St) macht er ein touffel darausz». Bäthselb., 
1 — «Zu Jützdl and zu vil verhöM »lies 
«pU». Friec, 48 b. — «Das tptl ist verMut». 
JZt\h M. 4 0. - Pauli. 12 Ij. 

Verice, Ferge, Fahrmann. Scherz, 388. ä. 
»neh ^rg». — «Deii drien verigen (von Seit) 
8oI ein ieclich hus in der stat zft Selee alle 
jar drö brot, und darumbe sülent die seilbe 
verigen der bargere hoiwere, snitten, medire 
Tiiul ir ^esinde fiber Rin ond herwider fBren». 
1310. Weiath., 1, 768. 

Verjelim, bekennen, bejahen, behaupten. 
Scherz. 1743. — «Ouch müget ir im des wol 
veijehen». Gottfr. v, Str., J, 66. — «Ich iwr- 
^te die etete z& habende». 1962. Urk., 1, 879. 

— «Johannes der lantsfravc zft Elsas reriah 
und gelübete . . .» 1278. Als. dipl , 2, lu. — 
Christus sagt: «die min veriehent vor den 
lüten, der sol ich vor mtrac himelschcn vatter 
veriehen». Taulcr, 462 (bU). Etc. — «Ze jünipest 
verjach er. wie es ergangen were». Glos.. Ö5. 
Etc. — Juden *verjohent, das sü vergift hettcnt 
in vil burnen geton». Kön., 76(). Etc. — Eine 
Mutter 'verjach an dem todpett» dass zwei 
ihrer Kinder unehlich waren Qnld. SpiU 7ö. 

— «leb vergihe . . . alte myne sfindt». Gebete, 
15 Jh. — Sic *ver}arh wie sie der aller 
«chnödest Mensch wer», tieiler, Holl. Leu, d, 
Ib. — «Johannes . . . hat verj^en nnd hat 
nit gelöacknet, und hat verjehen und sprach: 
ich bin nit Christus». Id., Posl., 1, 7 ■ ^ Seienp., 
84 Schiff der Pen., 27 b. — «Teh kenn das. 
nnd vergich es gott, — das ich vil durheit hab 
Rethen». Brant. Nsch., 114. — «Bei eid und 
-«ren ich tergich . . > Momer, Nb.. 206. 
«Als uns die heilig gschrifft vergicht . . » 
Id.. Genehm., c, 4 b. — . . dass er «mein 
grusz der motter gOtten veriehe». Id , Bad., 
F. 4 a. «Ich muHz das uflf min eid verjehen». 
Id., Nb., 68. — «Wir wöln euch lob und danck 
verjehen». Id., Virg., C, 4 ». — Man folterte 
«ie, «das sie veHahen alles das, — wie sich 
die sach verloffen hat». Id., 4 Ketzer. N, 3 • 
Etc — «Die christenlichen lerer bekennen 
and peiyehen . . » Adelphus, MÖrin, 8 b. Etc 

Veijeher, eonfessor. Bekenner — «So haben 
den Glauben auch hewiirt die heiligen Beich- 
tiger, die Verjeher des Glaubens durch ir 
«treni? Leben». Geiler, SehifT der Pen., 27 b; 
Bilu- . Ifi'' 

«Veriehung, professio». Uerrad, 188. — 
• Verjehung dea glanbens». Wimph , Chrys, 
17 b. 

Verjeuchea. S. Verjöchen 

Verjöchen, VM^eocben, verjagen. — «So- 
lieher Hass vertreibt und verjaUht fleischliche 
Begirden». Geiler, Seleup., 148 b. — «8oU man 
416 rechten Türken schenehen. — so miest 
man sie (die Schelmen) von erst rtrjcuchen*. 
Muraer. Nb , KHi. — Käme Chriblu» wieder, 
«vie er vormals die duben scheucht. — das 
^r also diegeuch verjeucht ;im Text fillschlich 
vergencht), — am freistlichen tiiig zum ersten 
Id., Geuchm., C. 3 

Verisen, mit Eisen beschlaeren. — «4 fen;ster 
Am gerner z& oemenen*. 1420. — «4 soii. 2 ^ 



von dem fenstergeateUe cü «ertMi». 1446. S. 

Thom. Fabr. 

Verkaltcn. kalt werden. -- Ein alter Gouch 
«der gautz und gar ist ietz verkaU». Mamer, 
Nb.. 41. 

Vorkebeeen. a! K bsweib behandeln (Ben., 
L 79J), veri^htUch behandeln (?>. — «Wer 
Jhesvm «wiMMet, der tftt ein sehnSde wale». 
Verse TJriefli. 

Verkehren, vermischen. — Ich kann «grossen 
sehimpff mit ernst verker en *. Mnrner, Sehdm.. 

k, 6 b. 

Terkeren, verwandeln. — «. . . Geistliche 
Spiss die do nit veigot und nit vetMvrt vfirt 
in den der isst, sunder derselb wärt verkert 
in die Spiss*. Geiler, Post, 2, 67 b. — «. . . 
Als das Wasser der Krfig (bei der Huchzeit 
von fana) jetz verkert wM worden in Wein». 
Ibid., 1, 25 a. 

Verkiesoa, bei einer Wahl als untaugUeh 
aupsehiesscn. ercrinc: achten. Scherz, 1746. — 
tVcrktcsent keinen iu üwerme hcrtzea mit 
kleineschetzende». Claus v. Blov. — Man soll 
«Jhesum nüt verkiesen». Verse. Briefb. 

Verklappern. durch verläumderisches Ge» 
schwätz zwei Kreuntle entzweien — *Ver- 
klappem ist nichU anders dann böse Bede 
die man heimlieh sagt zn . . . zertrennen die 
Freundschaft zweier Menschen die da vor eins 
seiot gewest». Geiler, Sünd. des iL« 46 a. £to. 

Verklttren, erklären. — «Das Evangelium 
. . . an tag le^en und verkleren». Butzor, 
Weiss., k, 4 b. — Die Bibel «auszlegeu nnd 
ve rli eren». Hohenl., B, 4b. 

Verklitteru, unleserlich schreiben. Vercrl. 
Klüttem. — «Zeigt er schon die handgscbrifft 
do. — und verÜiHert ist ein o, — das ist 
unden lang gezogen, — so ist er gantz und 
gar betrogen*. Murner, Nb., 167. (Man bedient 
sieh dea Fehlers um die Handsehrift als fitlseh 
zu verwerfen.) 

Verklugen, klug, trügeribch auslegen. — 
Die Advokaten können «die sacken wol oer^ 
klugen. — und mit «reschwatz ein richter 
btrügen». Braut, Nsch , 70. — Verläumden, 
«das kan man ferben und verklugen». Ibid., 97. 

- Ein sündhaftes Leben «gott nit mag ver- 
borgen und tfwJWu^ werden, als den menschen». 
Wtirm, Trost 54 K 

Verknüpfelecht, verknüpft, zugeknüpft. — 
«Ein verknöpf elechker Mnnd>, ein stummer 
Mund den «der Teufel /.uknöpflet . . . mit 
sieben Iui<}pflia, das er stumm würt und nit 
beichtet». Geiler, Br5s.. 2, 56 *. 

Verknfi|)f(Mi, fest binden, verpfliditen. - 
«. . . der cc verknüpfft in jungen tagen». J. 
Mamer, c, 9 b. — «Sieh enr ee verknüpfen*. 
Appell., a, 2 b. — Sich «nichts verknüpffen 
lassen». Cnpito, Pfaffli., a. 5 b. — Widersetzt 
sich ein Vater dem Klost^rgelübde das seine 
Tochter gethan, so wird sie «nit verknüpfft 
sein der verhcissung». Wurm, Trost, 27 «. — 
o 1 mit gelübdeii. eiden, professeo» tn 
Keuschheit 'verkniy ffcti» . Ibid,, 10». 

Verkommen, herunterkommen, elend werden. 

— «Welicher Geist diso Werek nit öbt. der 
dorret i in nnd würt mager, verkomt nnd 
eilend» Geiler, Seleup., 186 ». — «Der Mensch 



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terkomt von Mangel der geistlichen Speiss- 
vngfeit». Ibid. ^ cWo da ist ein getrunkener 
Leib, da ist g-ewonlich ein verhornter Geiet, 
das feiet selten». Id., Selenp., 186^. Etc. 

Zd Strassbiirg wird das partfe. vahmt nodi 
in diesem Sinn g-ebraucht. 

Verltti-heu, das Got, durch leichtes, lästiges 
Leben Terthon — «So er nun als ein gut 

verlacht. — so niinpt es denooolit noeh kein 
end». 3furucr, Gcucbm., 6, 2 «. 

Verlangen, langweilen. — «Diser punlcl 

wiirt auch v it I rüm hni, (huumb lieber leser, 
lass dich nit veriangen*. Zell, F, 4*. 

y«rlMseii. S. Verlomen. 

Yfila'.pen. Verlan, Verlon, er verlat, 
Terlot. Hurchgäugig sü beiBrant und Murner. 

Verlaofen, mit unterlaufen, dacukommen. 
— Hoffalirt ist Tcdsiindo, wenn «sich da ver- 
loufft bedachter Mut uud voikomue Yer- 
vifligung». Geiler. Christi. Kfln ^ bb« 4 a. 

Yerläuten. S. Verschiexsm. 

Verleckern, lecker, begierig niaclion. Scher/., 
1753. — «Es ist zft getruwende (da&s (ioit dir 
zu Hilfe komTne) ütid werde dich verieckemde 
und mache dir dauiic alle diiie werg ... vil 
Instlieher und ettewas süsser». Nie. v. Basel, 
ms. — «Nit das ich euch «ierl0el;em wii oder 
beissen dargon das ir eoch sollen fallen und 
"WOlieben und frölich sein>. Geiler, Post., 2, 
106 ~ «Die Qnad der Süssikeit . > . wird 
etvan gegeben den anftilienden Mensehen 
darunil) das Oot sie verleckere und sie zu im 
siehe». Id., Emeis, 76 K — «Wisz, henr» das 
nns niemans bat — gestelt bar an der sebelmen 
stat — dan unser frevel und nnitwill, — der 
uns verUekret nur zu vil». Murner. Schelm., 
k, S b. — #Die Tnreken wurden verleckert von 
dem fal dos bamves». Adelphus. Türk., D, 6 b. 

Verlegen, aus Liegen gewöhnt, faul. — 
«Der Vertexe» Leitbnnt, der ganta nieman nfit 
thut». Geiler, Bilg., 144 b 

Verlegen, widerlegen. — «. . . da» wir die 
tleischliebenarfiiment«erfe|^».Capito,Treger, 
A, 4 

Verlehnter, Lehnsmann. — «Die verlthneien 
der fttifft». Brant, Biseh. Wilb., 

Verlengern, aufschlolu ii. — «Xii niüii!- madi 
es im leiebt das Oot durch die Eiugcr sieht 
nnd sein Straf veriengert nnd nit gleicb mit 
der Fu>t darin schlecht; r> kunimcn». 
Geiler, Narr., 84 ^. — «Chrii:tus hat sieh nit 
verantvnrtet dennoebt da er darnmb gefraget 
ward, und das er ouch mit .solichcr «einer 
Antwurt sein Sterben nit verlengeiit oder 
verfziehen wolt». Id , Selenp., 167 b. Et«. 

VrrIciK ken, ^■^•rlencknen. S. VerlfUpnrn. 

Vfilitkern. wulil so viel wie verleckern; 
vielleicht nor DrncklV hier? — cAlso . . . w6rt 
fin ietlicher ang« foolitt n von eeiiiem Gluf^t, 
abgezogen nnd veriickret*. Geiler, Irrig Schaf, 
P, 7 b.— l'er Teufel mag einen Menschen 
«mit falsclii Ml .\nmtit ndrr Sii^si- Lririe?'?er. 
und a)t>o tci lidurn*, Ui'&s n uii /.ulc-t/.t «bich 
davon früwe». Ibid., B, 6 b. 

Verliederliehcn. vernachlässigen. — «Dis 
Wort sollen boren die vil Sachen zu schaffen 
haben und wollen alle Ding ussriohten, nnd 



verliederlichen ir eigen Sachen». Geiler, Arb. 
hom.. 169 «; Brös., 1, 21 ; Narr., 74 «. 

V erl lesen, Verlnaen, verli er cn r 1 i e « ung,. 
Verlust. Scherz, 1764. — tVeriiusttiu dsa. 
leben nft, - Zft gar verlorner ere, — So ist 
aber de.s schaden noch mere». Gottfr. v. Str., 
1, 156. Etc. — «Ob du ie valsch gezüg were 
ieman sin g6t zfi viriienende oder ze behal- 
tenne». Bihteb., 67. «Den gürtel Verliesen*. 
Tranmb., A, 3 K Etc. - Träumen von « Frr- 
Uetuuff der freund>. Ibid., A, 3 

Diese Form habe ich sonst nicht mehr ge- 
fbnden ; die fibliebe ist verlieren. 

Verligen. Scherz, 175:^. 1. Yerbchlafen. — 
«Es ist zit das wir uns mündereot und nüt 
fürligenU. Eis. Pred., 1, 94. 

2. Von einem Gut n-ibesct/t bleiben. — 
«Welches erbgfit verligt und keinen erben 
weiss, das gftt mag der mefer an sieh dehen». 
Geispolzheim, 16 Jh. Weisth., 1, 707. Etc. 

8. versäumen. — «Stirnenstösser, staUcio« 
nierer. — die nienant kein kirehvih «fr^^M». 
Brant, Nsch , (^2. 

4. Kell, a) sich verspäten. — «Syleuus der 
Verlag sich nit, - im narrensehiff rar er ouch 
mit», Brant. Nsch., 66. 

b) durch liegen bleiben den Werth verlieren. 

— «Wurheit sieh! man in ewigkeit, — nnd 
wärt sich niemenne veiUgen*, Ibid , 101. 

Verliii. S. Ferlin. 

Verlippen, Verlipfen, vergiften, VeigL 
Lüppen. — «Do ein wund verlipt ist . . .»■ 
Gersd . 27 b _ «Waffen verlipffen und var- 
gifftn 1 lliuiiHchw., Chir., 'Mi 

Veriirken, verkehren, von lirk* links. — 
Es Ist daau gdcommen «das man die recht 
verlirket* AIt,s-\vert, 102. 

Verloben (etwas), geloben es nicht au 
thnn, ihm au entna^n. Sehera, 1764. — Oott 
«enmag das nit ^ !; sen noch ccWoien, er 
müsse do sin von nut». Taaler, 444 (77). — 
«. . do wir die weit allererst verswftreat 

und verlahent .... Ibid., 445 (77). - «Sol ich 
(ich sagen von suUichen giusseu Sachen. hO 
müssent ir mir verloben das ir es niemamie 
sagen wöllent». Nie. v. Basel, 8f> -- -T i }\.\^t 
ein büse Gewonheit Schlafftrunok ?m tinm, da 
verlobst das nit gern. So tun eins, und verlob 
es disrii Tag». Geiler, Hidl. Leu, b, 2 a. — 
«Kein christ möge die ee verloben, es bty jro 
dann geben on die ee kuseh an leben». Bntser, 
Verant., c, 1 

Verlöigenen, Verlöuken, Verlonken. Ver- 
leucken, Verleneknen, verläugnen. Scherr^ 
1754. — «. . . das mfts su verlöigenai». Taaler, 
41 1 (71). — «... TCit demütiger vorhte und 
lerhnewniler wise». Ibid., 3^!t ((i7). — «Ein 
gantz verlüuken sin selbes». Ibid., 442 (76), — 
Julian <gerie dea riebes so sere, das er 

ori>^(eiii:l(iul)i n xfrhukenl». Clos., 30. — «Sa- 
lomou . . . verloukenU ^incs rechten gloubens*. 
Kdn., 979. Ete. — Das Amt der Obngkett «er* 
fordert leut die sich selb verleüchien*. Butzer, 
I>ass Niero., b, 4 b. Etc. — «... euch selb» 
t;<TMiiidbieit». ffobenl.« A, 8 b. — «War mich 
verteucfyt vor den menschen, den wil ich mich 
verleucken vor gott». Zicw^ler, Niessnng, B, 4 

— Capito, Zeil« Wurm haben «wrisMfiini. 



— 387 — 



Verlossen. Verlassen, freoh, unzüchtig. 
Scherz, 1749. 1756. — «ünküschu und vrr- 
l€ueniu und spotlichiu v,-ort . . . Verkuene 
uiigcn . . . und verkuene geberde». Bihteb., 
43. 46. — tVerUuene geberde und itclia wort». 
Jfic. V. Str., 271. — Mancher sagt: «der prie&ter 
het alle tage messe und lebet also unbehüt- 
samkliobe und alao tMHoswtrfMAe» ich tftn es 
ouch wol». Hugo von Ehenh. - «Das für- 
ioMene hofFertige wip , . » Morswin. y Felsfii, 
45. £t«. — Sie «komeat gonde in den eUUr- 
«cribtwfulm, «ehemmelfeheftteii, weftliebeaten, 

köbtlicliestcn kl« i I' in». Nie v Basel. 2'i2. 

Verlossenheit, Frechheit» Unzucht Sche rz, 
17B0. — «So ein sollieh fSrIossen \Mp ein 
ganz, ior lebet in aller irre fürlosscnheite», so 
geht sie beichten. Merswin. 9 Felsen« 47. £tc. 

Verlllir^B, Terlärnnden. Beneoke, 1, 1006. — 
^fan suchte cmich uszzatncmi und sa ©er- 
ly«g6n». Buuer, Weiss., i, 1 i. 

Ver1ttn«n, beeehuldigen. Seberz, 1756. Vergl. 
Tlelüineu. — Die Juden \\ urden *verlüin^t und 
.gczigen in allen landen». Kön., 76U (nicht: 
Terlftnnidet, wte es fllseblieh im Glofsar, t09f>, 
iMiWt)!. — «Verlympt lüt die do argwenig 
-sind . . .» Hiiningen. Ib Jh. Barckh., 71. 

Venuelieii. Sehers 1765. 1. Znnaehen, ein« 
schliessen. — Sie *vermahtent die murc und 
die löcher und verschlussent sü». Cios., 66 
(die Lödker der Uanern flieken). — Sie •vcr- 
mahtent die 8tro<«sen. das er nüt solle zft in 
komeu». Kön., 572 (absperren). — «. . , were 
•es loch in tdy vcrtMht». Ibid., 249. — cDo 
rermnhtent >\\ .^lachomctz lip in einen yseriii 
schrin*. IMd., 5.'U. — lloVi um «siu hofgftt 
«6 vermachen und verHlahen». Lutter, 15 Jb. 
Weisth.,ö, 36H. - Uaifbänder, < mit scblössem 
wol vermacht». Marner. Nb.. 118. 

2. Vermummen — Ein Fastnachtnarr, «so 
im der kopff schon ist vermacht, — will er 
4oeb das man uff in acht». Brant, Nsch., III. 

— «Irh gieng . . ., weltlirh gekleidet, wol 
vermcuht». Mnmer, 4 Kct/.ür, D, 1 ^. 

Vermacki'ln, besudeln. — «So bald man 
inen einen Spiegel ber brächt, so Sebent sie 
^ins Mols das sie vermos.siget weren und 
vermakelt*. Geiler, Post, 2, 75 «; 7 Scheiden, 
L, 1 ». — «Veranreinigen und vermoderen». 
Snpplic, B, 4 b. — «. . . init lästern «eraia- 
^emet . . .» Zell, n, 1 b. 

Vermaledeien, verfluchen. Vergl. Maledien. 

— Christus ist »vcrnuilndei/rt wonlen mit den 
übelthätcru* Buuer. Dass Nieni.. b, 3 ». — 
«. . . sie seind vermakdeyet». Capito. Treger. 
B, 2 b. — < Vermaiedeyet ist der du anbettet 
Baal». Brunf, Zehnden. d, 4 «. — «Der gött- 
liche Siefen, on den alle ding VtrmäUdeffÜ 
aeind». Wurm, Trost, 1 Etc 

VermaledeinnjB:, Fluch. — Christum hat uua 
«erlAMl von der vermaledeyung des gcsatzs, 
da er ward die vermnkdeyung für uns». Wurm. 
Troat, 26 >. — Cliriatus «ist ein maledeyuny 
fiir UM worden». Batser, JDms Nlem.« b, 2 b. 

Vermani/ä^valtigen, zerstreuen nach man- 
cherlei Seiten hin — Die äussern Werke 
mvet manigvaUigent and vemsserent* den tfen- 
«ebcn. Taoler, 4äO (74). 



Varmttnkelii. vermengen. — «Firn und 

uüw man rrrffifjftcMn kan». Brant, Xscb.. 98. 

Verma4j»en, veruareinif;:cn. — «Die geschrifft 
ir biegen und vermaasen, — machen daraus 
ein wächsin nasen». Brant, £pigr., Zarncke, 

xxxvn. 

Vermassigen, beflecken, verunreinigen. — 
«Etliche Frawen die nit wol bei in selber 
sein, die vermassgent ein Spiegel». Geiler, Ev. 
mit Ct^sl , 120 0. — «Die Seel so sie in den 
Leib kompt, so wärt sie vermostget und 
wüst» Id.. Pred üb. Maria, Ii <>; Post.. 2, 
75 »; Arb. hum., 109 Etc. 

Vermaasignng, Vemnreinigang. — «Maou> 
lositas, Venuueigung*. Geller, Arb. bom., 
104» «. 

Dasypodios: «poUuo, ich beflecke, vermatage; 
pollntio, VermateguHff». 

Vermeiden. Venniden. partie , vprmltten, 
vermeideo. — «. . . Tnd soll das allermeist 
vermuten werden in uaM-^tlichen Wercken». 
Geiler, Chri.stl Kiin , bb. ^ ». — *... Das 
ein bösz Wer<*k vermiüen blib». Id , Brös., 2« 
40 b. Etc. — «Pasjrphae den stier mu«» 
(hätte vermieden'. Brant, Nsdi., IH. — Dass 
ich «kein not noch arbeit Lab vermuten». 
Unmer, Virg., F, 1 «. — « . . das solchs wer 
fvrmittcH bliben». Id., Instit, 97 1». — «Ich 
hab uiicli lange zeit gelitten. — zu wider- 
schelten boeb «ennillMi». Id., Iintk. Narr, 6. 
Etc. 

Vermeinten, beflecken, von Mal, Flecken. 

Seher/., 1756. — Judas Maccabeas «wolt sein 
sei nit vermeyligen mit speisz der heyden». 
Gnid Spll, (Ausg. von lUDS: vemalgen). 
— Durch das Geld wird «dieUrch «crNiel^gwC», 
Trubel, Krman , 2 >> 

sieh Vermeiiisebtiften, mit etwas Oemein- 
sehaft machen. — «Gedenok narr, da«! es gilt 
din sei . . .. wann da mit ir (der Wollust j 
vermeinschajfft dich». Brant, Nseb., 68. 

Vermenkeln. S. Menkein. 

Vermeren (Einen), von Mer, Märe, etwas 
von einem erzälilen. bes. Ibn beschuldigen.— 
«Ez waz ein richer man, der hatte einen 
mcyger, der wart fürmeret, daz er ime sin 
gftt hatte fürten». Eis. Pred., 3, 8. 

sich Vormpssen, sich zu etwas entscliliessen, 
es entscheiden — «Ob sie (Crcusa) die götter 
betten gnoromen, ~ oder wo sie sonst war 
hin gekommen. — oder vor müde nidergsessen, 
das knnt ich da mich nit vermessen». Murner, 
Virsr.. G, 2 1'. 

Bich Vermeaaen, fest vertrauen, wagen. — 
«Dn seit dieb verme$»en und gnte Hofhning 
haben das dich got bab versehen ... zu 
ewiger Seligkeit». Geiler, GeisU. Spinn., N. 

•. 6 

Sonst meist im schlimmen h< ntig-en Sinn. 

Vermornen, auf Morgen verschieben, ver- 
zögern. — «Mattbens ist gezogen worden das 
er ini stracks hat nochirefolget on alles ver- 
mornen*. Geiler, Post., 4,23 ». — «Nit lasseut 
nns w f morn en. lassent uns bezalen die Sebnld 
dieweil e- T »i' ist». Id., Narr., 66 »>. 

Vermueheln, verheimlichen. — «Er ver- 
muchlet sinen Sehata vor aller Welt», Geiler, 
Bilg., 176 H. 



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- 398 — 



Vermfiglicheit , Yerm5L''en, — «Es ist nit : 14. — «Ir machen die priester . . . nit er%\ irdicTr 
in deinem Gewalt mid deiner Vermüglic?ieit» ia viiraer ir verachten sie, ii verspotten und 
Geiler, Emeis. 75 b. — «Mann und Frouwen ! vemüten sie». Wimph., Synod , 7 K 
haben ... Irlich Vermüglicheit zu liißü Schmßtl' 2. Zu nicht werden - Brod ist eine Gabe 
zen». Id , Bilg.^ 88 <». Etc. «on die all spisz und ^jcschmack fem»<». Brant, 

Vermatmassen, vermnthen. — Es ist •nit The«ra . a, ö 
zu vermutmaszen das Christus sinen befelch Verösen. verzehren, verschwenden. — «Do 
nff eins yogklichen eignen kopff gestellt hab> er also hat alle Ding zusammen gerasplet, 
Zcl!. L^^. 4 a, do zog er hin \ve<j;' in ein fern Land, und vertzert» 

Vernent- S. VemetU {¥). i verö§et und verthete do sein Gut». Geiler, Foat.. 

VenifigeB. Veri^l. BmOgen. 1. Oenfi^en. — 49 >>. — tDiaer Schaffner ward Tor seinem 
Geiler «hat sich mit pfriindcn nit beladen . . .. Herrn verseil, verkla^'t . . . das er hett ver- 
sunder hat »ich vermegen Ion — mit dem ' thon oder vcröset seine Güter». Ibid., 3, 62 >>. 
ampt das er hat grethon». Brant, Emeis, 60 «. | Verpftaebtsen, yeraehte», ron pfueh, pfai. 

2 ZrifiK^den stellen. - «Ich musz die or- - «Sic i^t \orhin allwef:en verpfuchttet und 
deuhliit ouch riegeu, — die niemans kan i vorachtet gewesen von allen UenscheB». Geiler» 
jetznnd off dem land und in den I Post., 4, 8 b. 

Stetten». Murner, Nl> , 87. Vet-rrrm S' Vcrv ren 

VernU^n, bubsi. 1. Vernü^^eu haben, zu- Verretbcher, VcrräiLer, Spion. Scherz, 1764, 
firieden sein. — «Die Prediger betten kein | «erretMAen. - m VerretUclier, der ge%valtigci» 
vemügen — an diesem schädlichen betrieren» orenbleser». Wimph . Chrys , 2 ». — «Kondt- 
(es genügte ihnen nicht). Murner, 4 Kei/.er, srhalfter. die man sunst nennet v€rreiächtr»^ 
C, 8 — «Wenn jeder nur ein haller leit, Zell, B, Ib. 

— so wolt ich ein vernügen han». Id , Vfülo, i Verrihten Scherz. 1764. 1. Ordnen. — 
F. 1 — «Wollen sie daran kein lemüyen \ «Tristan vtrnhiet aber du — Sine gesellen aa 
hon . . .» Id., Luth. Narr. 22. — «loh het der stete . . . , An bwert, an sporn, aik 
auch kein vemügen dran — dasz ich «ie nur srliiUr> Guttfr. v ?ir . 1. 71. 

einmal seh an, — darumb bleib ich da stille 2. Schlichten, deu Frieden herstellen. — 
stan». Id., Virg., S, 8 a. — Man möge «an «... der ist ouoh nie so kleine. — Kr en- 
disen vilen . . . werten ein teraiügtn haben». | müze mir verrihten, — Verrihtende beslihten 
Zell, z, 1 ». l— Beide, zungen und sin» Gottfr. Str., 1, 

2. Vemügen thun, genug thun. — «Wir 69. — «Das sie . . gütlioli vtrrihtet und ge- 
nement offt vierhanderi p&ünd« — so wir nitislihtet siot aller der missebeile . • .» 1912. 
einer vetniegm tlrnnd». Ifnmer. Seheltn., d, I Sem.-Aroh — Ein Streit twiteben dem Hsehof 
8 a. — «Domit thund wir rernügfu zwar — und der Stadt «nüt künde lerrihlet -werden, 
den gelerten allen . . .» Id., 4 Ketzer, B. 3 >>. wie daz man vaste derzwischent f&r und rette». 

— «wöUen ir mich dan je dansu zwingen, — ' CIos . 73. — «Ze jfingest wart der krieg ver- 
das ich musz narrenliedlin sinj^en, — so will 1 r*/iif< und « in fride gemäht». Kön,, 81^2. Etc^ 
ich thun ein grosz vtrniegen». Id., Luth. 3. Entrichten. — Wer die Zinse «die er 
Narr, 8. | geben sol nit «ernhlef hat. e das der meiger 

3. A'erfrnügen. Gefallen. — «Der bischoff /.c dinge gesitzet ...» Snndliansen, 16 Jh. 
hat mit solchem kein vemügen» {es gefiel ihm | Weisth., 1, 677. Etc. 

nieht;. Brant. Biseh. Willi., S68. — «leh ver- 1 4. Zaredit machen, /um Sterben Torbe« 
antworte disen puncten der massen, das mein reiten. — «Do vorhte Piiilippns pr mäste 
gnfidigen herren vom capitel ein grosz wol- sterben. . . . und verrthttte sich mit dem heil- 
gefallen nnd vemügen hetten*. Zell, I, 3 <>. L.eii saeramente». Kon.. 390. Etc. — Eine 

Vemfipemt, was den Reiz der Neuheit Tochter sagt zu Ihrer kranken Mutter: «da 
verloren hat Vemugemt haben, einer Sache, solt bihtcn, du solt dich verrihten und solt 
die man nicht mehr für neu genug hält, über- dich be waren» HftrU 17. 
drüssig werden. — «Ich niöcht anch ireleiden Verroren, Verreren, vergiessen — «. . . 
das ich uugepredigei vveie, wann ich Lab Das sie iren iureu bittren Schweiss dick nntf 
vemügernt» Geiler, Kv. mit Ussl., 12*. — vil deinen halb verrört haben>. Geiler. Po»t,. 
«Was nüw ist, allzit dorcn glust, — nnd hant { 4, 37 — «On not wurt raensohlich blot 
doch bald vemüiegernt dran». Brant, Nsch . 36. verrert». Brant, Var. Carm., h, 6 •. — «Olo«k 

Der Ausdruck ist ;:t:bildet aVi nfiue, neu, mir das ich in disen dagcn — verreret hab 
und gereft^ begehren, wünschen. manch snren schweiss» Mnmer, üb., 1. » 

Vernllten« Scherz, 1760. 1. Für nichts ' Er hat «in disem streit seinen sweiss wir»- 
achten, verachten. — Die Gegner der From- rrt». Wimph., Chm., 6 •. 
inen •vemutetU iro wise and ire werke». • Verrncben. 1. Das Gegentheil von JEdicto»,. 
Taoler, 468 (60) — Er «wart do erst rehte | ängstlich besorgt sein immer mebr an haben, 
zft spotte und ander allemc vulkf vrrnütet». — a) aufhören zu sorjren. snrgios werden - 
Nie. v. Basel, Taul. Bek., 27. Etc — «. . . «Wer wollost hic uff erden sucht, — der hat 
Da ein Mensch die Oaben Gottes gross machet; schon gantsnndgar«emieM».Httnier,Oettclun.« 
in seiner Seelen und sich in im selbs vernütet». j n, 1 (Druckf., verucht). 
Geiler, Sclenp., 127 a. — «Sic wissen, was b) Sich verrücken : nicht mehr für etwa» 
der Lnther schreibt, — wa man red darwider I sorgen, sich davon abwenden. — «. • . Gott 
treibt. - da w ürd der merer teil remüt — des menschen sich »emicÄt — den tr all litwa 
wa es kern für crbcr lüt». Murner, Luth. >arr, nit heimsucht». Brant, Nsch., 25. 



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~ 399 — 



3. Verstärkunp von Euchen, begierig sein. 

— «Der da» biller nie verbucht, — Der ward 
nach siesse nie rtrrucht» J. Murner, d, 7 1>. 

Verrnchlicbkeit. — Sünder «die in rer- 
ruchligkcit oder verzweifflung fallen*. Zill. 1. 
1 8. — Sie werden «in verzweifÄang gefürt, 
and die verzweifdaog weiter in verruckltdieit». 
Ibid., V, .H ». - Verröektheit? oder kommt es 
von verruchen nud bedeutet es eine Sorglosig- 
keit, die bo abtolafc ist. da&& der Menecb sich 
nm gar niehtt kfimmert? 

Verrucht, sorglos, ^'e« issenlus. — njur 
würt in narrheii g«ntx verrucht, — der wider 
gott (sresontheit sneht». Brant, Nseh., 41. — 
«. . . dann er in narrlieit was renucht'. Ibid., 
47. — Eine Frau die «hat vil ander man ver« 
radit, — die wfirt to aohamper und vtrrudüt 

— das sie kein »oliain noeb er nie ftdit». 
ilurner, Nb., Hf>. 

Venüellten. verkündigen. Vocab von 1482: 
promnlprare. Schnnüler, 2, 21. — «Wir haben 
vor der weit vorlangest vernichte wir woUeii 
g'leich dein narren sein und deins irleicben 
icliah :ih. Cupito, TriMTcr, F. 1 b. 

Verrückt, vergaugen. — «Ir huben trehort 
in verrückter Zeit . . .» Qeiler. Ums., 2, 87 ». 

VerrUgen. anzeigen. — «Was die andern 
Propheten vor geseit hant . . ., dasselb hat 
er jetzendan gegenwürtiglich verrügt ond ge 
jBeigt mit dem Finger». Geiler. Post.. 1, 6 «. 

Vermmpeln, aufhören zu rumpeln. S. Rum' 
peln. — Wann die Nonnen «hic us/. leiumpUt 
beben — mit den iangen frifioben knaben . . .» 
Hnrner, Lntli. Kstr, 

Terriimt. berühmt. — «.Tudit, von der <,'e- 
scbribeu stet da« sie die allerserriimiest was 
nnder allen andem». Geiler, Seleap., 81 — 
I i > hochverrümU Mütter Gottes». Id., Sterb. 
Meoscb, a, 4 b. 

YerMgCB. verklagen ; partic. pass., vtneü. 

— «Als da eines das ander verklagt oder 
veraciat, nit aus brüderlicher Lieb, das man 
dieaelbe verseite Person bessern soll . . .» 
Geiler, Selenp., 218 »>. — «Diser Schaffner 
ward vor seinem Herrn versett, verklagt oder 
verlümbdet». Id.. Post» 3, 62 «>. 

sich Verschalken. zum Sclialk Avprdcn. ~ 
Ulenspigels «mater wiszt nit die mer. das er 
eich also vertduädct heU das er niebt dorfte für 
das haus kommen». Miirner, Ulensp., 7. 

Yerscbeinen. S. Ver&chinen. 

Vcradtiessen, aufgeben. Schern. 1768. — 
«Wir wrsekiesent denselben hof und was wir 
dran rebtes hant . . . mit halmc und mit 
munde, alh man von rehte verschiesen sol». 
1274. KarUrahe-Arch. — Ein Bürger von 
üfolsbeim verkaaft den Johannitern von Dor- 
lisheim ein Gut, und ;t,'clul)t ••ie dafür zu 
«wexen» für sich und seine Eiadcr; da diese 
no^ nmnfindip sind, stellt er swei Bfirgen, 
<unze daz die kint zft im darren konicn daz 
si es selber verschieuewt» . 1299. Str. Bes.- 
Areh. 

Vorsehl essen, VerlUtm, Vprbrnnnrn - 
Auf dass die Bauern ihre Zinsen bezahlen, 
muss man sie «bannen ond verlüUn*. Brant, 
Nich., 79. — Sie lassen sich «echten, rerlüten 
and verbannen», ibid , 70. — Ein Gebannter 



«wirt ver8cho$sen itnd verbrant» Miirner. NMi., 
74. — Man soll <uii umb ein lialbcn duUeu 
nestel die cristen verlüten. ver schiessen, rer- 
brnmen und diin tiifcl geben». Id. Adel, H, 
4 -- l-.iiKin L «schuldigen schadet der Bann 
nicht, «ob er schon vor der w eit vetieütet und 
verachossett wcre». Zell. k. 2 «. — «Verbannt» 
vernialedeyt. verteütet, veraehoMev» Wurm, 
Trost. 89 b. 

Die Tersebiedenen hier, als bei der Excoro- 
mnnieatioB vorjgrsnommenen, genannten Hand- 
lungen, scheinen durch pojiul.ire Ausdrücke 
bezeichnet xu sein. Der Bann, um weltUcKer, 
oft geringer IJrsaehen willen, z. B w«sren niebt 
bezahlter Zinsen, war sn hiiuli^' <:e\\orflen, 
dass das Volk die einzelnen Siomcnte hui ^einc 
Weise tn benennen sieb gewöhnt hatte. Einen 
verlüten. ihn lerhrrnnen, bedeutete, ilni durch 
das Läuten der Glocken und das Auslöschen 
der Kerzen ans der Gemeinde ausschliessen. 
God. ke (7U Mnrner. Nb., 74), der dus Wort rer- 
bruitt nicht zu erklären wusste und die Stelle 
aus der Schrift an den Adel nicht kannte, 
hielt rerbrunt für einen DrucklVliler statt ver- 
bamU Vernchina&cn ist dies» WurL; aufgeben, 
abthun. wegihun. 

sirh VerMchiessen. sich eine Blosse geben. 
— «. . Ob er sich würde verschieden mit 
Worten oder Wercken». Geiler, Post., .h, 87 b. 

Verschinen. Verschcinen. aufhören su 
scheinen, vorübergehen. Scherz, 1768. — «Wann 
das jor verschinet . .» 1467. Alte Ordn.. B. 1. 
-~ «Wann die 6 wnchen und ^en tag «er- 
sdhi'n«» sint . . .> Battgau. I4A0. Weisth^ b, 
602. — «Sie fundent da.s diesetbi^^en Wuchen 
der Jor yetsundan vertJUnen woren». Geiler, 
Post.. 1, 6 b. — Die Sehatten der Unbegrabe- 
nen «irren hic « ol hundert jar - uiub di-^z 
gestaden do fürwar, - and wann die jar 
twncMiMN sind, — knmment sie auch fiber 
geschM ind». Murner, Vir?.. "j i». «5^0 die 
anklag nit geschehen mag noch verschmeiter 
Sit . . .» Id., Instit., »0». Ete. — «Ich ban 
verschyner zit . . r ri 1 tjrtz anzeigung ihon 
. . .» Adelphus. lieU. iv ck. A. 2 — «in 
knrtz verschynen ULgm . * Id., Türk.. A, 8 e. 
Ete «Uff den ostermittwoch jüngst vcr- 
.•nhnini ...» Butzer. Weiss., i. 1 — «Es 
wiirt ein kleine zeit versctianen. das der 
Sünder nimmer sein wirt ». Nachtig , Psalter, 

Versebinang. das Vorübergehen eines Zcit- 
raoiDS. — «Vor venehituinge der zweycr tage 
. . » «Vor rersihinunge des vierteil jores . . .» 
15 .Ih. Alte Ordn.. B. 13. 2P. 

Verschlagen S. Versluhrv. 

Verschlauteru, verschleudern. - Das Kir- 
chengut •verneMauttem , unniit« verthnn». 
Brunf.. Zelindeu. d. ;^ I-, 

Verschleissen. 1. Verbrauchen. Schniciler. 
9. 686. — «Die pbilosopbi — die ir leben in 
fürtr( fflichcn tagenden iiuter wcrck versehlts- 
$en haben». Adelphus. Bhodis, A, 8 b. _ «Die 
Predigermttneb, bei den ieh gar naeb mein 
halb alter «erMUysen bab*. Bntser, Verantw., 
e, 2 ». 

2. Sieb abnützen, zerreissen. — «Die Natur 
sucht nnwe und hübsche Ding . . aber die 
Gnad . . . tregt gern alte verschltssene Kleider». 



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— 400 - 



Oeiler, Arb. ham., 148 «. — «Kein hcilid:t it 
mag je sein in dingeD, so daroh d eu braucii 
ander henden wr j c w fefawn». BtitKer, Neuer., 
G. 4 b. 

Verschlinden. S Veralitiden. 

Verschlnchen, einen Schlauch füllen, sanfen 
wie ein Sclilauch. — Die Mft|fd «seit mir war, 
sie tranck in uii (den Wein), — wiewol sie 
in vertclüucht domit». Marner, Nb.. 67. 

Verxchliinder, VcrHchlinger: Verschlfln- 
dung, Verschlinguiig — Die Pharisäer. «©«•- 
Schlünder der )»ittwen hcuscr» Butzer, Treger. 
C, 1 — < Versehlündung gar aahe des gaatsen 
ertriehs». Id , Weiss., g. H 

Verschliiiidiff, adj von verschlinden. — «Das 
Uer ist verschlünäig, wann also ist es ia dem 
Her das die grSsiere Viseh die kleinen Ter* 
schünden» Geiler, Schiff der Pen.. 8*. 

Verachmttcbt. S. Versmahede. 

VenehniAlieB. selimilhen. Icrinken ; et mt- 
schmaht tnicfi. es dünkt mir schinählicfi. - 
cSoll es mich verschmähen nit, — das mich 
der dde sehentlieh man — liat znm solielmeß 
heis en stan?» Horner, Schelm, d. 6 

VerscUmirtzen, verschmerzen — «Wann 
es mich allein antroffen hette, weite ich es 
wol leichtlich verschmirUt haben» Zell. B, 4 ». 

sich Vers chnappen, sich eine Blosse geben. 
— «Der Herr macht in gesant, da gedachten I 
910 er het 8icb verschnappet and versandet». , 
Geiler. Ev mit Ussl., 14« «. 

sieh Venchnellem, dasselbe wie sieh ver- 
schnappen. '— « . . So vermeinten sie er 
roüsstsich ^schnellen nnd in die Qabel fallen» 
Geiler, Pu^t,, 2, 74 b. Etc. 

Verschrani&en, daroh äehrenken absperren. 
^ Der Rath Hess «dfe Oaseen venAraneken». 
Brani, Ii: , ! Willi., 259. 

Verschroten« beschoeiden, tonsarieren. — 
Die welehe gelstUoh -werden wollen sollte nun 
Btrenger examinieren, und «nit also verschroten, 
des sie . . . weder so pfaffen noch sa leyen 
mor gnt weren». Zell, D. 8 

Versfhntdigting. Verlust in Folg-e von 
Sebald, Verwirkung. — «Waromb anders 
nemen wir war der speisen, wann ehen dn* 
rumb. das wir wenen es sei verdienst oder 
versihuldigung des himelreichs darin'/» Zell, 
k, 1 «. 

Versehupfen, vcrschliessen ; verschoppen, 
verstopfen Hcncckc. 2. 2, 169. — Die Frauen- 
klÖster sind den Verwandten der Nonnen «an 
vil orten verschupfft. aber den münchen zu | 
visitieren vorholialten» Wurm. Trost, 26 

sieh Ve^^*<•ll\vei^cen, seinen Namen nicht I 
nennen. — «I'jiuIms thut nit etfrMiftiP«i^en sich». | 
Brant. Layensp .(,6a. 

Vergeh wert Zeil, .schwärzen. — Der Aerolith 
VOR Ensisheim «dri eck bat der verschwerlgei 
gar — wie ertzj^estalt and erdes var*. Brant. 
Donnerst. D. Ged., 21. i 

Verechwinen. schwach, elend werden, ver* i 
schwinden. S nach Get^witun. — «Im «er- 1 
silni'int u^uit/ alle. Andacht ans sfinrm Ilertzen» . 
Geiler, äcicnp, 13 K — «Üolt dau ein menscht 
nit nemen ab (daroh des Festen) — so eft| 
ein tihe rer«cAw(»C dnrab?» Harner, Lnth. 
Karr. Ha. i 



\'ereehen. Scherz, 1772. 1 Verhüten. — 
<i)az entsassent sieh die ribter und dax volcke 
(von Strasbarg), and woitent versehen schaden 
ir übe und ^ruter». 1828 Kon.. Beil . ^6. 

— €l)a8 solteut sü versehen, da« es out aber 
geschehe, oder sfi iiiftetent deromb ▼erderben». 

Kön., 282. 

2. Versorgen. — «Er wolle mit der cardinal 
Wille das romische rieh versehen und wolt 
einen knnig setzen». Olns., 41. Kön., 448. 

8. Sich eines Diug.s versehen, es erwarten, 
darauf zählen. — Ich <weiz wol, da/, sich 
dia vertäu — Unde hat oaoh zwivel daran 
nfht, — Ich ensi bi nnmen tot«. Oottfr. r. 
Str. 1, 114. Etc. — «Ich versehe mich das 
dise bredige gar vil menschen werde befin- 
den». Nie. y. Bnsel, TanL Bek., 84. — Sie 
tversohent sich grosse gobe daromb sft eu» 
pfohende». £.öa., 30^. 

4. So viel wie füneiien, beetinuiinn.' Geiler, 
Geistl. Spinn., N, 8 e. 8. dne C3itst s. t. Fer^ 
messen. 

«yenenn, eniz» Herrad« 190. 

Verseren. Scherz, 1773. 1. Ver^vüri 1 n — 
Wer einen andern verwandet, den soll man 
«twingen mit sime llbe nnd mit eine gftte 
.... nnice das er gebessert dem «enerefeii». 

1.114. K»n., Beil.. 969. 

9. Schädigen. — Der Meier von Hagosge- 
rüte schwürt «den wnlt und dez capit<>ls 
rehte uiemer me zft versercfuie». 127y. Hist. 
de S. Thom., 326. — Wihrend die Angostiner 
den Grünen-Wörth inne hatten, hatten sie 
dessen Güter •verseret und versetztet». Nie. 
v. Lauf. Gottesfr., 37. 

Versetzen. Fechterausdrock, parieren. — 
Hinterrucks verläumden. «das sol jetz sin ein 
meisterstück. — das mau nit licht versetzm 
kaa». JBrant, Nseh . 97. — Der Weise trnohte 
dnss er «all nnlonlF mit der hnnd -<> Mrssür 
und bald hab abt,'-ewandt». Ibi 1 115. 

Vereigeu, acU, versiegen machen. — «K8n- 
nent die Hexen die Eft vtraigm nnd Inen die 
Milch nemmen?» Geiler. Emeis. 54 » 

VemiUBon. Soherz, 1775. I. Eine Frist ver- 
streiehen lassen. — Ein Gepßndeter ^vertUH er 
die acht ta<^c. nnd entlöset das pfand nit», 
so ist es ihm verloren. Dettweiler, 13bO. Weisth., 
ö, 4«(». Etc. 

2. Sitzen lassen, vergessen. — «So vil sint 
in der narren orden, — das ich schier wer 
versessen worden — und hett des sehtthe mieb 
versumbt». Brant, Nsch., 76. 

8. Zinse nicht zur gehörigen Zeit entrichten. 

— Wer den Zins * versitzet, der bessert . . .» 
Sigolsheim, 1320. Weisth., 1. 685. - «Wer 
sine Zinse versittet z& den rehton zilen . .» 
Kuffach, 1349. Ibid.. ö, 883. Etc. - »Verses- 
sene Zinse», röckständige. Kön., 701, nnd fisst 
in allen Dinghofrödeln. 

Verslahi'n. VerschlHK<'n. Scher/, I7ß8. 

I. Versperren. — Die Strassbarger *ver- 
sl&gent nnd beslnssent den Ryn mit pfelen nnd 
cinrr Ict ttnn». Kmi . 4^1. - «Die Ille WATt 
ubewcndig Erstbeim versUtgen». Ibid., 894. — 
Wihreod der Weinleee 9ter$eMti0 man die 
Stiegel . . ; wer darüber steigt, der soll die 
well widerumb legen». Eiohhoffen, 15 Jh. 



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— 401 — 



Weisth., 1, 686. (Die Pfade zwisclien den 
fieb«a werden darch Beiftigwellen abgesperrt.) 

— In der Kirche sn 8. Anreli* hftt man «die 
krafft (der HeUiffMi) venMagm; Botcer, 

Iveaer., P. 1 b. 

9. EinschUMsen, vmBftvnen. — Sin Haber 
von Osthaasen «mai^ hol7 hauwen . . . also 
vil er bedarf für feine hubige päter zft ver- 
scMagm*, 15 Jh. Weisth.. 1, 710. — Jeder 
Huber von Lnttcr kann Holz holten «sein hof- 
gftt sft vermachen und vemlahen». lö Jh. Ibid., 
6, B66. 

3. Schliessen, verbieten. — «Wer e« das . . . 
Yun bebestlichcm gewalte singen ^der Messe) 
verslagen würde . . .» Gutl. ürdn., 201. — 
Wer durch seine Sohald «lässt die kilchen 
mit geistlichem gerieht versehiahen werden», 
bessert 3 fi. Hiinin^ron, lö Jli Burckh . 76. 

— Strassbarg ward« in Interdikt gethan *and 
die kilehen vertHagen: J. Me3'er, 1471. 

4. Tu Beschlag nehmen, sich aneignen. — 
JSia Bürger «hat vor sime huse 4 schuhe 
bemez die almende verdaten*. US7. Almendb. 

— Verboten «das nieman die almende ver- 
^tähe». 15 Jh. Alt« Ordn., B. '£6. — Auf dem 
Merkt aoll niemand «kein stette verriagen», 
l/ovor das Ave s-cläutet ist ! Ibid., B. 3. 

— «Pie Kammern und Stuben (/,u Hethlehem) 
worent alsamen verschlofftH mit riehen Lttten». 
Oeilcr, Post., 1.9 b. 

ö. Verheiniliclicn, durch Kunst verstecken, 
▼ereebwindon machen. — «Wer es, daz . . . 
«in keiner die hufguter verslüg oder die zins 
doruft \ ersw ig . . .» Enschingen. 1480. Weisth , 
4. 4:^. — Jeder Huber soll anzeigen «wo er 
lies hofgftt ützit wüste, daz verscfUagen^ ver- 
küufit oder sust abgetragen wurde dem hof- 
herren» Emiingen. 1420. Ibid.. 4, 82. Etc. 
(Anderswo heisst es «ein verswigen gftt»« oder 
«ein vcrstolen g&l». Roiheim, 14 Jh Hanauer, 
Constit., 265; Sennheim, 1354. Weisth., 4, 117.) 

— Die Gaukler «die kttnnen versMagen und 
mit irer Xanst maehen das da wenest ein 
Ding sei, das nit ist; er kan (rolr rris hhufeiK 
du wenat er heb Gelt in einer Uaud, so hat 
er in keiner n6t; dn wenst er reb im ein 
Pfennig in das Maul, so ist es ein Rosstreck». 
Oeiler. Emeis, 39 • ; Irrig 8chaf, D, 5 b.- 
Dor iet ein Karr, der bekennen nnss «das er 
rrr.tchlagen hat sein pfund». Brant. Nsoh , 1U2. 

— Die Alchimisten «goukicn und versshlagen 
^ob>. Ibid.. 98. — leh bin ein Oaukelmann, 
«di^nn ich den narren in disen tagen Tnit 

Sftuklen manches bab terscMagen*. Murnur, 
b , 6. — «leh mflsste . . . mich vencMahen 
nnd verbergen*. Ringm.. Cäsar, 125 h. - «Über- 
Hu»/ in spcibeu, subtil verschlagen uuder dem 
schein der messigkeit». Zell, h, 2 b. 

H. Zuschlagen, vermachen, verstopfen. — 
• VerschUchst du deine Gcdenck nit mit guten 
Dingen, ho sint sie verscIUtihen mit unnützen 
Dingen, . . . das must du verschlage» entweder 
mit Mist nnd Unflat, oder mit Gold und Ber- 
lin; das Heru nuus mnddähtm Bein».. GaUer, 
^lenp.. 1H8 a. 

V«relihten, sehliehten. Seher«, 1775. Vcrgl. 
Bealihten. — «... das sie . . . i^ütlirli . . . 
verrihtet und verslihtet sint aller der uiisse- 



helle und anesprache die sie gefeii einander 
hettent». 1312. Sem.-Aroh. 
VereUsim, Veftehllnileii« ▼ersehlingen. 

Scherz, 177n r>rr Teufel thnt «als wolte 
er dich verslmäen». Wie. v Basel, ms. — «Do 
nam das ober für unser für und verrimU es». 
Ibid., 385. — Dass die Hölle «in dennc gnhes 
fürslinde». Eis Pred., l, 71. — «Dathan und 
Abyron, die von dem ertriche veiiikmdm 
Hnrdent>. Ki'tn B64. — Er ward «von der 
Hammen ver&Lunden und verLrant*. Märl.. 27. 

— «So dir ist, er (der Teufel) well dich also 
lebendig rerschlinden». Geiler, Bilir . ^3 b. — 
«. . . Da thet sich die Krd auf, und ^vurden 
versehlunden mit iren Weibern nnd Kindeiu. 
Id., Sünd des M , 17 b. Etc. - Ein Wirbel, 
«der schiff und schifflüt würd versUnden». 
Brant. \m Ii , l(J6. — Der Vulkan «warflfe 
alls tieff uff von dem grund, — darnach ers 
wideronb vendUuad*. Jfnrner, Virg., J, 6 b. 

— «. . wir wollen jn vergchlivdeti . . .» Näch- 
tig., Psalter, 94. — «... das nit der erdboden 
sie einst versdUünde ...» Hedio, Zehnden, A. 
2 b. _ «Der geistlich stand, der alle weit mit 
seinem geits vertehlunden». Zell, n, 4 h. — 
«Ale sie dann die gantae weit gar nah ver- 
sehlunden haben». Butzer. Weiss , c, Ib. 

Veralitzen. zerreissen. S. auch ZersliUen. 
«Bin vil armes röckelin — Bcsofaaben nnde 
veraluen». Qottfr. t. Str., 1, 57. Etc 

Versmahede. Versmehede, Versehmacht. 
fem . Geringschätzung, Yeraehtung. Sehern, 
I77Ö. Er war «in grosser versmehie aller 
siner g&teu t runde». Nie. v. Basel, Taul. Bek., 
24. Btc. — tVersmehte armer magin und 
armer lüte». Bihteb,, 32. — « Verschmäeht der 
die ungleich sind». Guld, .Spil, 65. — «Die 
grosso versmehede . . . mäste er alsus von 
dem wibe liden». Nie. v. Basel. 110.— «Ver- 
schmecht und alles ungemach» das Cliristus 
{gelitten (iebote, 15 .Ih «... in aller rer- 
schinacht und armut leben». Wurm, Trost. 3 

Verspalen, die Spalten ewisehen den Dau- 
ben eines Fasses mit Spänen verstopfen. — 
Die Küfer sollen «die fässcr versptUen», 1494. 
Alte Ordn.. B. 13>, — «Gefangener Wein den 
machet man im Oberland; die Fass hand 
dicke Tugeu und dicke Boden, die verspalet 
man vnd iat kein LvftJdchlin am Fass; so 
ingicret der Wein und wQrt fast gvt nnd sdss». 
Geiler, Selenp., 2t4 b. 

Spal, Iat palns, mittelalt. spalns. spelea, 
Pfahl. 

Vcrspalen, eig. mit Pfühlen cinschliessen, 
einprählen. Die Geilersehe Stelle beweist dass 
im Elsass. wenigstens im Oberelsa'is. das 
Wort überitaupi gebraucht ward für dicht 
vcrschliessen 

Verspauwen. S. Verspuwen. 

Versprechen. Scherz. 1777. i. Abweiieu, 
zurückweisen — «Ir sult daz alle wissen wol, 

— Swa yo ich versprechen sol — Mines herren 
laster nnd mich. — Entriuwen, daz vcrspriche 
ich. — fieidin. n5 und alle staut». Gottfr v. 
Str., l, Uli. — Elisabeth von Thüringen 'ver- 
sprach den keiser durch got, wando sü kQsche 
wolte bliben». ri<i> , 14*^. — «Ine banliitii 
sollen kyesen vier banwarten . . . Der meiger 



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nag der vier . . . ieglicJien versprechen uoU . SyDonyin von verachten, verworfen. — «WenB 
an den dritten». Yolg-elslieiin, )4 Jh. Weieth..' man nne verfolget, verspulget, hasset . . .» 

4. 157 - Jeder der Förster von S. Piilt soll Capito. Treger, C, 2 ». - Man war gewohnt 
dem Keller geben «ein harte, ist dasöreg&t,! «recht«cliaffen plaffeneen zu verspügen». Ap> 
so seil stt der keller nüt «erspuedheit». 15 Jh. | pel) . a. 9 1». 

Ibid., f*, 393 Vi*i>i>Ulf;ung,Verachtnng.Gc>rin£rsclKitzoiifr. 

9. VertheidigeD iScberz. 1778. — Der Ma- j — Lange Zeit war «gebraiit an gelerten lüten. 
gistrat von Straesb. hat das Kapitel von S. I villiebt allermdst MrspuJ^n^ nnd verftehtnüss 
Tbomae «in luisern schirm >iiul rersprechfiif!.:^ halben». Bip.gm., Täsur. 3 b. 
genommen, also das wir sy ond das jrc sampt , VerspUticen. verspeien. — Die Joden Cbris- 
nnd yeeliehen besnnder getmwelieh schirmen tarn «iterapütsetnii und v e r t pmwetenU* Claas 
und versprechen . . . wclient». 14fi2. Bist, de : v. Blov. 

5. Thom.. 4&3. — «Po der Herr sich ver- \ Verspuwen, Verapaowen, Verspenwen, 
sprachen und vcrantwurtet hat . . .> Geiler, I verspeien, verschmähen. — cWie man in 

Post., 2, 54 » «Ilastu einen geschedigt mit rernpvwen und krönen solte mit einer dfirnincn 
dem Mund . ., so soltu auch mit dem 3Iund kruueu» ^jv v. tJtr , 292. — «Für^mohet er 
gmilf thsn . . , Got für in bitten ond in 'Gott) es denne als obe er in i^deu 31ens>chea) 
versprechen gegen andorn ^ren^hen». Id.. woltc rersyüxpen . .» Tauler. 2Ö6 (51). — 
Emeis. H7 — «Ir künden einander die Ker «Jisut. ibt vergpeuwel». Geiler, Arb. hom., 51 h. 
abschneiden und künden e.s auch k rxprechen : — «Welchem Menschen also schwer ist geist» 
ja es ist doch war was ich sag». Id., £v. mit i liehe Speiss zu verspauuieit . . . der selb hat 
Ussl., 26 b; Narr.. 160 b; Arb. hom., 48». — 'das achtend Zeichen der waren Geistlicheft». 
«Wie wiltu dich rnspreihen lau, — das du Id., Selenp.. lr»4 

das übel hast gestifi?» Jtturner. Kb, 185. - Verstandeu, verständig. — *Yer»t4mdeu 
«Doniit vil lebB eenpradbcn han, — wie sf \ lüten ist predigen gut». Brant, Nseh , 79. — 

mich ob hant klagen an>. Id.. Genehm . ^, *Veriitanden lüten wirt geprcdigcl». ^riirner. 
3 b..- «Nun muss ich weiter mich verspreche» . Schelm., d, 8 a. — «Secht. disz ist ein weisz 

— und mich der falschen anklag rechen». Id., ' verekmden gross volek». Wurm, BaL, h, 4 a. 
Miile. F, 4 a. — Ich bin nicht gesonnen »ein- — « r möchtens die twrstandimei» WOl 
chcrlei miszbrüch zu versprecht». Id., Lutb. j mcrcken». Zeil, Y, 2«. 

Narr, 2. Etc. — «Miu man hat hie mit erosser | Vortteclraa. 1. Vertauschen. — «Z« den» 
klag — Die schult irclcit du ^'ant/. uff mich, fünften. «;o vertauscht der Kaufmann, er ver- 

— Des ich mich hie auch guui/. versprich», istt^t, gibt War um War*. Geiler, Schiif der 
J. Morner. b. 1 a. — .^Wolan, ich mosz mich | Pen, M *. — «So lang wir leben, also laac 
leiden, ich kan nit allenthalben bin laufTen wcrnt nnser Marckt. darauf man mag . . . 
und mich versprechen». Zell. P, i » i tt, 2 ^, kramen das ewig Leben, und vertaoschen. 

8. Verläumden — Erscbreekt nieht dass , versuchen Sünde urob Ablass». Ibid.. 69 «. 
oinif^'e 'ürh verspotten und tiersprechen». Adel- 2. Das letzte Schiessen unter den besten 
phuä. M(irin. 58^ — i^s sind solche die «al- ^ Schützen, wo einer den andern ausstechen 
weg was christlich fürgenommen, peruf^reehen] soll — Ein Schätz «zom rninst M swsledk» 
und tadeln». Appell., a, 8b. kuiut*. Brant. Nsch.. 73. 

Versproiten, ausbreiten, zerstreuen. — Versteinen, V«'r»tcinigen. Scherz. 1780. 
<Schreib sie nur auff die bletter nit, — Das , 1. Steinigen — «Ein wip die hatte ir e ge- 
sie nit von dem wind damit — zerstrewet , brochen, und die pharisey die meindent man 
werden und verspreit». Mumer, Virg . R, 2 b.: solte sü versteinen» Nie. v, Basel, Taul. Bek.. 

Vers|)rif;eln. versperren, vertrittern — «])iis 3fi. — Joas «det den propheten Zachariani 
fenster. da man au Hern Heincen Stegen uf- 1 . . , verstimm». KÖn., 274w — Pauloe sagt: 
gat, das tto) iemerme offen bleiben, doch der | «ich bin zweimal fO^etetmet*. Eis. Pred.. S. 
in dem hiise ist gesessen, der sols mrxprltjfin 116. — Stephanus «unrt irrateimf* Cunr. v. 
vestecliche, das nieman dardarch festigen j Dankr., v. 389. — Saulus hütete «die kleider 
möge in Hern Heincen hof». 1269. ürk . B. 6. 1 der die soltent veretenwn 8, Stethn». Prad. 

Verspulitcen. 1 . .MischafTt n. ausser Gebrauch ' In^'^olts. — «S Stephanus. als er rrrMeinet 
bringen; von spuigen; s. dies Wort. — «An : was . . ■» Geiler. Selenp, 75". — «Zacbaria«^ 
den Feiertagen die gants vereptüffet seind, da den 8wer EQnig Joas ... hat lossen ««reis»' 
man nit c^ewunt hat zu feieni nml Mess zu ttigen* Id . Post.. 9, 18 " Kte - Achor. «man 
hören, da i>prich ich das die Kautleut nit ' on bärmung in fer«tfi}i(> Brant. Nsch.. 23.— 
sehllldig seind an den Tagen abzeston von { «Ein arm man holtz am firtag las. — aid 
ircm Gcwcrb . . Was der rcrspükieten Feier- was versteint allein umb das». Ibid., 91. — 
tag seind, da sol mau Uiilieu die Uewonhcit i «So sind dia /.wen geucbiachen man, — die 
des Lands: wenn sie aber wider ernüwert ] hoben weiten fruuw Snsan, — sa todt ter- 
werden, d.i sol mnn sie widorumb halten», steinet alle bcid». Murncr. Genehm.. G. 4 », 
Geiler, Brus.. 1, 91 ■'. 91 b. — Da.>! Wort,— Bei den Juden uurüeu die Ehbrecher 
Gottes «liosz gewonheitcn . . . eins mal gänts» ; 'vereteiniget» Zell, e. 3 — «Ein oohsOB der 
lieh iibthut und verspitlget*. Supplic, A, 2 ein menschen tödtct, gepott gbtt zu venllt* 

— I>er Name Messe «welchen wir wollen . . . ^ nigen». liutzer, ^'euer., F. 3 b, — € . . Pa» 
verspulget scin>. Butzer, Neuer., E. 4 b. volck sol jn ventemen». Wurm, Trost, ÜK 

2. Das Abgeschaffte wird K^cmeinlich nicht Etc. 
mehr geachtet, daher verspulgen überhaupt i 2. Zo Stein werden, verstookt worden. 



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Scherz. 456. — «Von was Sachen rweyer 
leyc lüLc cersteinet werdenl iii irme gebetto». 
Tauler. 60 (11). — «Coadroe was fürsteinet, 
das er e wolte atarben denne eriaten werden» 
Kön., 803!. 

sich Veratelen. sich heimlich ont/.iehen. - 
«Er aoi aich versülen allen aiaen sinnen und 
sinnelieben kreften». Tnoler. 804 (6S) 

Verstopft. \ t'r.sti»ckt. - «Zu dem ^emeineu 
Volek und denen die nit demütig seind noeh 
glövbig, ennder hnrt nnd tentopfl, red ieh in 

Glichnissen>, sagt Christus. Geiler. Post.. 1. 
82 b. — «... Der bös Geist, der do gesohetr.t 
wurt als ein verstopfter in den Sfinden». Ibid., 

3, 19 1>. - «Kr ist b» verstopft unti versupft 
in Bösem and Liebe diser Welt, düä er es nit 
in Gatem nffnem. Es spricht Hugo de S. Vic- 
tore, es ist ein Narrheit ein Vfr.ttopften strafen 
wollen . . .; das sol verstanden werden in 
brüderlicher Straf; ein Predieant sol ofTcnlich 
strafen die Verstopften, wan sein Schweigen 
brecht andern Meu.^chea Ergerniss». Id , Nai i , 
56 b 

Verstriclcen, verbinden, verpfliehten. Scherz, 
1781. — «Matthis zwiisclieiii dem Lach». Bür- 
ger von Kaisersberg, und seine Frau bekennen 
«das wir uns verbunden und verstricket hant» 
einen gewissen Zins /.u liefern. 1380. £eg. B, 
i:u. — «.>ich mit gelöbden ccrstnefem». Bauer, 
Verantw.. o, 2 

Versacht, erprobt. Scherz, 1T81. — «Es 
fragt eyner eynen im ister oh er scyn tochter 
soU geben eyncm armen weisen versuchten 
man, oder e?nein reyehen nn^ersnehten». Gald. 
Spil, 17 

«Veranchung», Qesohmacksinn. Fries, 25 
Versapft, vertieft, venonken, absorptas. in 

Schlaf, in Sunde, in Gott — «Es ist kein 
Figur gleicher dem Tod dann ein Mensch, der 
vereupß ist in seim Schlaf Der Schlaf eins 
Menschen «sol mcr sein ein Ru, und besunders 
eins müden Menschen, denn also ein Versup- 
fitnff». Geiler, Brös., 1, 88 «i. — «ES besehicht 
gemeinlich das ein Mensch also versupft win 
in seiner Torheit, das er meinet er lug recht 
10 er vast unreeht tnt». Id., Selenp., 75 ». — 
«Weiche Mersehen also jrar verrucht seind 
nnd gantz versupft und iugewicklut. in den 
Sünden . . .» Id., Bilg. 171 b. — .I)ie unkü- 
schen Menschen . . . deren Hertz, würt also 
gefasset und versupft in der Kotlachen der 
Unküscheit das sie sunst nienen imch me 
frogen . . .» Id., Post., 8. W «i Narr., hh bj 
Arb. bura . 100 «.—■«... So du in Oot dnreh 
einen unaussprechlichin Anmut, Lieb uml 
Freud vereuuft wärst and eins mit im würst, 
nit iresenlioli». Id.. Has im Pf , £, 6 b. — cSie 
sint verzuckt oder versiij)f( in Gott, also das 
sie vergessen aller ziUicken Ding». Id., Bilg., 
108 •. 

Der \iis fruck reicht ins Altdeutsche hinauf: 
farsufa». absorbere, von sufav, sorbure, saufen. 
Dasypodins: «sorbeo. ich supfe. vcr»ehlinde*. 

Verswenden, verschwinden machen, zer- 
stören. Scherz. 1782. — «Vom rouche des 
eederholaes wurt verstoendet da?, vergifrnisse 
der slangen* Tauler, 40:1 (70). — Würde in 
der Messe «die gestalt des brodes verswendet. 



daz wir jr nflt gesehen möhtent», so würde 
man nicht an die Verwandlung glanben. Hugo- 

V Ehenh. 

Versweren. 1. Darob einen Schwor geloben 
eine Sache nidhi an tbnn oder ihr sn entsagen. 

sie /-U meiden. VeriLrI. Verloben. — «Do wir 
die weit allererst laswürent und verlobent 
. . .» Tanler. 446 (77). — Jndas hatte «wip 
nit versworen al.se ein priester nö het». Xic. 

V Basel, Taol. Bek., 89. Mao beschloss 
«das die berren ire knren veme&rent*. Glos., 
1*25 - «Deniftt von T'irheinvilr het dise stat 
und eine mite darumbe lemcrme eweclich 
versioom»^ wegen eines Frevele l8-'0. Heiml* 
Buch, f" 2 — Fonnosns «mftste verswerett, 
das er weder an t>in bislum noch gen Borne 
niemer me kerne». Kön., &44. 

2. Schwören, fluchen. — Die Juden wissen 
«das wir got alse gar übele mit verswerende 
handelnde sint*. Nie. v. Bat^el. Taul. Hek., 47. 

— Ein Zorniger *rrrswert und verddobet die 
gelider Christi». Hugo v. Kheiih. 

Vert Edingen. 8. Verthedingen 

Vertagen, einen Tag ansetzen S. Tagen. 

- «Vergilius bult ein schone magt, — die 
hat im un dn ntahiverteigt*. Manier, Geaebm.^ 
E, 8 ». 

Vertarrassen. S. VerdarralJMH. 

Vertedinpen. durch einen Vertrag ver- 
pflichten. Scherz, 1788. — «Da» sä . . . durch 
ein fibertrag zasammen af iit stnbe vertedinget 
werent bi einander tft sind«». 1446. Goldnebm.- 
Zunft. 15. 

Verteiaant, versftnert S. Teieam. — Dass 

«sich nit darunder vermüschet ein vcrtrisnmtf, 
saure, falsche Meinnng*. Geiler, Klappcrm., 
A,4B. 

Vertelben, vergraben. - Der Ort «do jrot 
waz gemartelt worden und das crüzc tcr- 
toihai*. Kön., 866 

Verthedin^;eu. VertÄdingen. 1. Gerichtlich 
verhandeln; dann: durch Schiedsrichter KÜt- 
lich beilegen. — «Wer der Hiebt ein Narr der 
ein bof»e .Sach hette. die man verthediugen 
woll, und ein früntlichcn Ta^' salzte, und er 
den nicht annemen wolt. und wolt warten 
des Rechten, das im villeicht zu schwer 
würde? . . .» Geiler. Sünden des M., 14 

2. Vertheidigen. - «Das die eer t^ottes ler- 
tädingt . . . werde, haben wir uns zu schreiben 
. . . ftirgenommen». Bntzer. Treger. A, 4 ». 
- «Ich weihz nit wie ^olichs . . . vertfidingt 
und erhalten mag werden*. Brnnfels, ZehndeUr 
b. 1 s. — €. . . So lerr wir ans nit wisseii 
mit der faast ao twrldili^». Capito, Treger, 
D, 4 

8. SQhnen. — Dnreb Cbristns «alle unser 

schuld abtraf,'cn nnd vertäJiget würd». Zell, 
h, 2 — «Er sol eins andern scJinld. hoISea 
vertädigen: Ziegler, Btteklin, G, 1 *. 

4. Durch Sühne erwerben. — «Das Evan- 
gelium . . . das Cbribius Jhesus uns verte- 
dinget hati vor gott*. Zell, g, 2 

Vertbnn. verschwenden. S. Thun. — «I>ar- 
um so lugt bi ziten dar — ee sie das gut 
verdiegen gar». Ifarner, Nb., 117. - Dass der 
Papst clas Opt\d tverdieg anntttzUob*. Id.^ 
Adel, 3, '6^. Etc. 



- 104 - 



Verthnnlich, verschwenderisch. — «Wilta . «min kind kann ich mir gwinnlicb machen, 
ie vertunlieh sin, — off einmal schütten als | — min üben kiud also rertriben, — das sie bl 
In Rin . . .» Murner, Nb., 301. «r«rfimliSeA ' der kirchen bliben». Murner. Nb., 97. (De« 
^ach>. Id., Genehm , e, t Sohn überl&£>it er seine Pfründe, eine Tochter 

aioli Vertiefen, in eine Tiefe gcrathcti. in \phi er dem Bibchof, eine andre that er ini 
«ehware Verle^nheit kommen. — tWer je- Kloster.) 

derman den wein anszriefFt, — dersclb sich 3. Sich rerlriben. fig., sich ausijebcn. — Ei 
üfft und dick vcrduffl, — und fitidt gerad liann einer kaum «vier latiniseher wort, — 
^n solchen man — der im den wein ouch : die würft er usz an allem ort, — das er bi 
ricffen kan». Marner, Schelm., k, 4 «. — «Ich i sinen eren blibt, — für einen gelerten sieh 
forcJit, sie werden sich verdieffen». Id., Luth. vtrtrtbt». Murner, Nb , 183. 
Harr, lOl. Znweilen auch: die Zeit vortreiben, aas 

VeKragen. 1. Ertragen, daldeu. hiogehn i dem Land vertreiben, die Lost vertreiben, 
lassen. Heute noeh so. — «... Als dnnt oneh ete. 

die, den ir bosheit — gott lang ufTl i ernngi Vertrochpnlich, im Vcrbor^'enen. heimlich» 
«ertrwt». Braut, Nsch., 37. — «Qott ma^;» die i — «. . . L>a« ein Mensch alle seine Werek . , . 
leng vertrttffen nieht». Ibid., 86. — «8i künnent i sehieke in Gott wireklieb oder vertroeheidkk 
«0 vil üppikcit, - das es gott ist im liiinme! und heimlich, nrjler. Tenn is, 70".— «Eis ist 
leid, — das er es als so lang verdreit». Mur- j ein Unterschied zwischen der innerlichen und 
ner, Oenehnu t. 8 h. — «Hein hajte red solt j vertmehemlidum Knnst, die da heiset hnbltanlis. 
mir vertragen». Id., Virg.. o, 3 mid der wircklichen Kunst, die da heisst 

2. Verläumden. — «Ks kumpt etwan da» actualis». Id., Bros.. 2, 26 — «... Und da 
da einen nlso wrirtüt vor denen die in vor die Ding gloobest offenlich oder TerborgenUeh 
für frumnt nnri i-rber band gehalten, da«? er und vertrocheuUch». Id., Poet., 99 a> Ev. 
bass mbcht leidcik das du im x.\x Guldin uss mit l'ssl., Ibö ^. 

4em Seckel hottest geetolen, denn das er gegen | Vertrüwen, im hesondem Sinn von meinen. 

erbem Lüten 1 vcrfm^rn ist» Geiler, Emeis, — Ich thett auch nimmerme rertrüuxt. das 
88 b. — «Ein kiapperer bald vil lüt vertreit» ich damit weder den Luther noch iemans . . . 
Brnnt, Nteh., 96. — TCin schlechter Hensch mörht beleidigt heben». Mnmer. Luth. Narr, 
kann seinen Nachbarn ^vetirngen L'^^tM« ilom Vorrede. 9. — «Das du nit aber trftwsf für 
amptmau und gegen dem herreii*. i'aul». MO. \ — die lenden hasx zu gürten mir». Ibid., 87. 

H. Einer Sache vertragen sein, ihr ilberhoben ' Verunbilli^^en, tiir unbillig halten. — «Wer 
sein. — Hätte die Frau «einen frummen eman wolt (den Zehndeu vcrunbiUührH, so ferr man 
gnummen. — des iaroers wer sie gar ferfra- kein notwendigkeit darnsz machte ?» Brunfels, 
«e», — nnd dörft nit all weit von ir klagen». Zchndcn, a, 3 «; d, l l>. 
Horner. Nb., 230. — Wollt ihr aufhören Vemngelten. verzollen. Scherz, 1788. — 
Schelmen zu sein, «so sind ir das von mir Man soll keine Waare «von hant lossen, es 
vertragen, — und dorfTen nit mer von mir si danne vor venutgdM: 1401. Tncbersuift, 
«lagen*. Id., Schelm .k, 7 >>. — «Offt die gen- 1 22 a. £tc 

«hin selber sagen: — neh gott. wer ich de« [ Vernnwlrfl«B. eornig bebnndeln. — EKe 

^oochs rtragen». Id , Gcui-hm . g. 3 b. Etc. Wahrheit wird *verun%cir$et nnd VOrgewaJ- 

Verti'evhen. verdecken, auslöschen, ver- j tiget». Supplic. A. 4 K 
l»ergen, verscharren. — «Sie thnn «ie sie I Verflesera, nach nassen kehren. — ■ Die ins- 
mögen es vertrechen wie die Katz iren Kat». sirn Werke «vermanigvaltigout und venMt 
<3eiler. Bros., ^ 50 b. — «... Su du aber , rent* den Menschen. Tanler, 4H0 (71). 
<dein Sftnd wrfredben nnd verbergen wilt . . .> 4 Verwigen. 8 Vtrwegm. 
Id , Siind des H., 14 — «Lug und rtrtrivh \'«rwulen, verspielen Scherz, 1789. — «So 
ilas Feuer . . .. vtrtrxch es mit der Kschen getar er wol ein pfunt vertoaltn». Conr. v. 
der Demut». Id . Bros.. 1. 22 b. — «Es ist nitjDankr.. v. 449. 

genug das dns KöHn der Liebe rerdroclien ist Verwandeln. Scherz 1789. 1. Ändern. — 
und die Esch kalt ist». Id. 3 Marien, IB«; « ch habe willen . . min leben zt verwati- 
Emeis. 18 ^. Etc. — Bhodiser Schilfe trafen dehtde und umb z& kerende». Nie. v Basel, 
türkische. «Nu als sie zu jn gfaren seind . . ., 157. — «Alse dicke ein hovesesse vertranddt 
Hond sie jn keckitoh zugesprochen, - Do wirl. alse dicke sul men dem hoveherreu 
Warends alt so gar verdrodun — Das keiner crsebatz geben». 18:^. Gotteshaus zum Wolf, 
»ntwnrt geben wolt». Adelphns, Türk., F. — «Wcnne die hant, die das gilt treit . . . 
3 verwandelt wirt», gibt man Erschatz. Nieder- 

Vertrlben I. Verkaofen. bes. en detail. — burnhaupt, i8Ki. Weisth , 4, 73. — Wenn 
«Dür kouffen. und wolfeil vertriben». Braut, die Huber zu Ding sitr.en, sott keiner «sine 
Nsch., 50. -- Jeder Kaafinann «mit fal.sch <>tat verwandeln onc urlop>. Ingmarsheim, 14 
vertriben bgert» Ibid.. 98. — Der Kaufmann Jh. Ibid., 1, 748- — «Wennc ein abbet t?er- 
erlaabt sich F&Uchnngen, «das er nun sin «mtndd< .wirt, so sint alle ambaiit lidig worden 
war «ertrift». Horner, Nb., — «Das 'die von ime rürent». Hanrsmttnster. 14 Jh. 

kroü/liu. schnür und facillet die nenin liir Hanauer, Constit.. "^0, — Don CoiiÄuln «Ii«;*/ 
vertriben het». Ibid., «Die truckcr das . man den gewalt nit lang, «under v*rwaud«it 

mit gewin wrireiben* (dentsehe Büeher^ Id., | sie von iar «n iar>. Ringm.. CKsar, h : 
Luth. Narr. 45. 2. Vortau>cb. n. - »Diu kleider ir h i ! r 

2. Fig, unterbringen — Ein Pfaffe sagt; i — Waren verwandelt under in». Gutifr, v. 



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Str.. 1. M^. — «Die liuber nt kein hof- 
verwandein noch Terkoaffeu». überspeoh- 
bMh, 14»-. Weisth., 4, 4fi. Bte. 

Verwäiion 1 Giaulicn machen, überreden 
— Er tverwonU die lüt wie er aber uff dem 
seil wolt fron». Uuraer, Ulensp^ <tO. — «Du 
sehreibst, das wir sie mit unserm ^eschwetz 
verfurt und venoent haben». Capito, Treger, 
L. 9 1>. — Die Geistlichen «kttnnen alle men- 
schen wol verwänen uflf die armnt». Rrunf., 
Z<»hn<len, c, 4 — Worm sagt, ais er seine 
Schwester ins Kioat«r getlutn, «hftb ioh mich 
derselbi 11 Tf^ii nit bessere v<>rstantlcn, Bunder 
vermeiuL und dazu venowt wurden, da ich 
sie dahin brachi. wer alles as7.gcricht, sie 
hett Chrifttnm sehoA gefaoden* Warm, Trost, 
a. 2 a. 

2. Sich verwänen, sich einbilden — «Sie 
vertceven sich das goU mit unsern erdichten 
wercken gcmiltert werden niiig». Capito, Tre- 
uer, A, .S i». — «Du verwmest dich, wie du 
ODS ein grosser dorn in äugen seyest». Ibid.. 
L, 8 • — «Vil verwenm sich das sy uff gott 
verhoflfen» foi ir Cnlst.. B, 1«. 

VerwttriatiMen. uu» der H' or, Acht, lassen \ 
ipftier verwarlosen. — «Wo ich nit meinem 
ampt nach strafFro. so werc- iVh billich straffÜch 
. . . das ich vil verwarlasete», Zell, y, 3 — 
«. , . das das ^IstKeh regiment ... nit «sr* 



icarlas.-i' t i^ 



Verwailessigkeit. \ erNMirlosunji,' — «Ich 
wil geschweigen der Verachtung und vertcar- 
lassiffkeit der liberei und der kostlichen bücher» 
(des MüDSterstifts). Wimph., Synod., II «. 

Verwasen. venrfinsehen. Scherz. 1790. — 
Die Bfirde «dir rertcazenen h&te — Die lag 
in in ir luütc». Guufr v. Str., 1, 244. Etc. 

«Verwaznnge, anathema». Herrad, 198 

Verwalten, watend im M(.rast stecken 
bleiben, in Verlegenheit kommua. — Den 
Hochmuth der Fran ^verwatten machet iren 
man (in Sebalden kommen), — das er doch 
nit Qtzseliwinimen kan». Mnrner, Nb., 247. — 
«Sie \ersot/.en trucht und briet', — wenn sie 
sich hont verteaUm tief». Ibid.. 225. — «Das 
ieh ein goneh wil hie berichten . . ., das er 
ni wit verwatt sich nit». Id.. Gouclim.. G, 2 *». 

— «Wir band ans worlich tieff veruxUten. — 
4o wir die wvnden gemaehet hatten*, id., 4 
Ketzer, H, 2 b. — «Ich förchf das ir «erwel* 
<«•>. Id.» Lied. Kloster, 669. Etc. 

Verwegen Scherz, 178^>. Sich eines Dinffs 
verwegen: i. es unternehmen, sich dazu ent- 
scbliessen. — «Was mir darumb beseheben 
8ol. des habe ich mich verwegen*. Nie. v. Basel, 
Bek. Taul., 19. — Wer unter Christi «baner 
•trifcen wil, der mfte sich fuerwegen das er ein 
fimmroer ritter welle sin». R. Merswin, ms. 

- «Er verwag sich duh er die stat wolte 
gerwc zerstören». Kön.. 396. - Sie *vt rwugmt 
sich den krieg sft haltende nntz ende». Ibid., 
294. 

2 davon ablassen, darauf venEiehfcen. — 
«Dovon müst der keiser sich ir verwegen*. 
Clo8., 148. — «Procnis der hecken sich ver- 
mag ...» Brant, N'sch., 16. — «Damit das du dein 
erbteil bebaltest» verwegttu diob des ewigen 



erbteils». Zell, n, 4 — Ein Bischof g llfr- 
<ee des bistombs sich verwegen» ^ als gegen 
die Wahrheit hft&delii. Ibid., V, 3 e. — «Mm 
rnasz sich 9mp6gm leib und gute». Bront^ 
Anstois, B, 1 

eleh Verwende«, sieh ab-, umwenden. — 
Er «ist so träg. das im ^ erbrennt — sin 
Schienbein ee er sieb verwennt*. Brant, Nsrh.,. 
92. 

Verwent, verwähnt, vermeintlich, dafür ge~ 
halten. — «Uaria die Mnter Gottes und Josepk 
sin rcrwenter Vfttter « . .» Geiler, Poet« 1,. 

20« Etc. 

Verwelken, S. Verwirken. 

Verwesen, die Stelle von etwas vertreten,, 
es ersetzen. Scherz. 1792. «Ein zitiger 
hammel. oder zwene die einen renvesent . . . 
Ein frisching, oder zwene die einen rencesettt.*. 
Haslach. l.S:^6. Weisth , 1, 700. — «Welte ein 
nieister ns der stat. so sol er eime nnder den 
fünfnianntn befeien in /.& rertie.Hm, bitz das 
er harwider kompt*. 1437. Tucherzanft, öi^ 

Vemridenien. widmen, weihen, bestimmen, 
als Dt>tation an%\ eisen. Scherz, 1792. Mann 
und f rau können «einander verwidemen iree- 
rarenden iretM»' 1399. Urk , 9, 115. — «Ein 
Mensch sol allen Tafr des \\arnenien da?, er 
all^ das das er thut, es sei essen, trincken, 
seblafen, riehte in dae reeht End, das er voi> 
bringen n 'l' las darzn er pflichti^, veibundeis 
und vetwtdmet ist». Geiler, Bros.. 1, ü4 i*. — ■ 
«Indem als er (Christus) Meneeb worden ist, 
und göttlich Natur und menschlich Natur 
also zusammen vermaemet und gemehelt seind 
worden in ein Person ...» Id . Poet , 8, 96 h. 
Etc. 

Verwigen, wagen, auis Spiel setzen. — 
KauHeute ««erwogen sei und Hb, — das er nur 

sin war vertrib» Murner, Nb . 203 

Verwihen, weihen. — Judab «was nüt ver- 
tcihet alse ein priester nh ist». Nie. v. Basel. 
Taul. Bek., 89. — Güter «die zft den vorge- 
nanten häsern (Johanniterhänser) gehörcnt 
und die nüt, i>rmhet sint» (zu besondern kirch- 
lichen Zwecken beetimmt), können veräussert 
werden. Nie. v. Laufen, me. — «GeietUehe« 
inwihte lüte». 1422. Hist. de S. Thom., 426. 

VerwUligen, einwilligen. — «Böse Uert- 
zigungen. die ein Mensen empfindet, aber nit 
darunib darin verwiUiget . . .» Geiler, Irrig 
Schaf, 3, 2 • ; Dreieck. Spieg., F f, 1 b. Eto. 

Yerwilifg^Dn^, Einwilligung. — «Wann ist 
die VerwiUigung Siind oder nit?» Geiler, Irrig 
Schaf, B, 2 f. — «Gehell und Verwilligung*. Id., 
Trostsp., EE, 2 «. Etc. 

Verwirken, Verwerkeri. Scherz . 17H3. 
1. Verarbeiieu, bes. von den Goldöchinieden 
gebraucht. — «Es soll kein zimberman ver- 
wirken das holtz das ein anderrebctgokouflfet». 
Urk., 2, 20.1. — cNieman kein golt verwirken 
sol, da/ krenker sy, den hienoch geschriben 
stot». 1HG3. Goldschrn. Zunft, 5. Etc. «Sil- 
beriii jjebchirre oder cleinütter .. , das raogont 
die goltsmidc wo! renounken und ztt geschirre 
oder ze cleinottern machen und nit anders». 
1393. Eon.. Beil., 1000. — «Ein handtweroker, 
der vil matery, tftch oderleder, en eerwercfan^ 
hat . . .» Zell, D, 2 «. 



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— 406 — 



2 Fassen, in Gold oder Silber. — Ein Gohi- 
fchiriied, der «einen berillen, der einem adüin- 
4«te golich ist. in golt vertcirket», bessert 30 
8ch 1390. Ooldschiii Zunft. 7. — Helena «dct 
das crü/e halber zö Jenisaloiu in sillier tvr- 
wirken». Kön., 966. - «Urbanu» V der rerwnkete 
S. Peters und S. Paalus liöabeter in gold and 
edelgesteine». Ibid., 51f>. 

Verwisson, verweisen, vorhalten, vorwer- 
fen. Scher«, 1791. Cbh&lus «MrwMMt uiteine 
obe man nfit i§t barmhertsi^». Tanler, 426 
(7a). - Chrii^to «sin tot und sin \Minden also 
verwittm werdent». Ibid., 159 (29). — Die 
Juden «wnmtMNi das er das hat gethon am 
Sabbath.. Geiler, Post., 2, 43 Sünd. des M., 
86 — « Kieftpwwn aohenck ist gar sa grob, 

— nan sieht den Aber die aohsdn an, — der 

■ein gattät vfrtüif^ncn kan» I'rant. Nscli . US. 

— «Was da dein Lebtag je hast gethon, — 
es mä»t dir alles sein verwiMm*. Haraer, 
Lutli Narr, 19. «Niemant (hat mir) vcr- 
Winsen dat» ich schel bin». Id.. Uiensp., 42. Kto. 

VerwisMung, Verweis, Vorwurt - Man 
verliiuniddt ins Geheim, damit «nit wnnitfKn^ 
kum darvon» Brant. Nsoh., 10. 

V'erwUlen, durch wühlen Terbergen. — «. . . 
wie ein edel pcstcin im kat oerwiWf onkundt- 
bar und »ii bald zu finden ist». Wurm. Trost. 
69 «. 

Verwnnderniss. Bewondernng. — Ist Jo- 
seph «nit in grosz Verwundemist vor allen 
menschen und in grosser eer vor gott?» 
Wimph.« Chrys., 6 K 

V«rwiirrea. Sehers. 1796. 1. Verwirren, 
verwickeln. — «... unz er sich also gar 
«eri0ar — In den stricken . . .• Oottfr. v. 
Str., 1, 14. Bte. — «Kinder, nfit verwürrent 
flieh, noch verferrent üch». Tanler, 4B 9). 

2. Uneins machen. — «. . . Sü solte die 
zwei g'elieben wr ww rrm*. Mirl., 10. 

Ver\vnrf»en, verletzen. — Et war einer in 
einen Brunnen gefallen; als man ihn heraus- 
zog, «do was ime die hut geschunden nnd 
-das ho<il>et Pred. ro S Nir. 

Verwüsten, bebchutut^en. — «Wer da» Bech 
anrürt, der würt daran verwüstet» Geiler, 
Pred. n. L.. 74 b. — «Wasehest du nit dein 
lleiid uder Kleider, wiewol du weiset das sie 
widerumb verwüstet werden?» Id, Schiff der 
Pen., 11 •< ; Sclciip , H5 — «Wann einer also 
verwüsUi und verderbt ist durch böse Gewon- 
heit . . .> Id., Brös.. I, 42 1). 

alch Verxabeln, sich durch Kappeln ermü- 
den. Schmellcr. 2, 1072. — «Ir urteil würt 
fiber sie fallen, das sie sieh an dir wrja&lsfi 
werden». Zell, m, 1 •. 

VerEBsrlich, zaghaft. — «Wer ««rfo^tdk 
spil!, Irl :(i \vint nit». Huld. Spil. ö8. 

V erzalen, beim Zählen aasscheiden, verur- 
theilen, äehten. Seherc, 1796. — «Wer aber 
das sü das verbrechen», so halien sie ge- 
schworen, «das sü denne verealte lüte soltont 
•in und das man ab inen rihten mühte als ab 
verteilten l it -n». 1871. Carl de MuUi., 284. 

VerzHpfuii, mit eioem Zapfen, i. e. Stöpsel 
zumachen — «Do sie das hortend das der 
Herr hat die zwei Löchlin rrrzapft mit aweien 
Zepflin ...» Geiler, Post., Ö, 105 o. 



Verzeihen. Verziehen, Verrihen, verr.ei- 
hen, partic. versigen. — «Maria Majrdalena 
die was in Gedenck. das Cristus nn>er Her 
alle ir Sünd rerzitjen het». Geiler, d Marien, 
4 » ; Brös., 1, 36 ij. - « Vrrztch mir recht wen 
ich hie triff». Brant, Nsch., 99. — «Gott ver- 
steht doch, wer In bitt, — wes wolt ein 
mensch versidien nit?» Murner, Nb . 278. — 
«Das selb man im verzüipn mnsz». Id., Genehm., 
b. 8 ". — *Ea soU domit alles vtrsiffen sin». 
Ibid., f , 2 >>. — «Wo ir betten still gMehwigen, 
genedig wer euch disz rereigr.n». Id., 4 
Ketzer, Vorrede. — «Uct Judas selb gefieret 
klag — fiber sein verretery, — dt hetst ims 
als verzigen fry». Id.. Bad., C, 8 — «. 
das dir dein . . . schmach . . . genedig trer* 
sigen werd*. Id., Adel. B. 8 e. Ete. 

Verzielen, Ziel oder Frist treben. -- «So 
dein oechster Mensch dir numraen ein weaig 
schuldig ist. . . . dn möchtest in wol venUtm 
und im beiten». Geiler, Post, 8, 102 

Verzielung, Citation auf ein bestimmtes 
Ziel (Termin). Sehens, 1797. - Der Bath 
erklart dem Stift, wenn der Vogt von Gncen- 
heim deu Schaden ersetzen wolle, werde es 
ihn «der versielung halb ledig aehlagaa». 
Brant, Bisch. Wilh.. 248. 

Verzig, Verzicht, bes. aut t,'-erichtliche 
Fordemngen .Scherz, 1797. — .Nachdem zwei 
streitende Parteien sich vereinbart, soll 
zwischen ihnen «gcricht und geschlicht und 
ein gantz luter ewiger tereig ... sin und 
verbliben». I4S2. Eist, de S. Thom.. 428. — 
Bei einer übereinkanft ewisehen den Malern 
und den Goldscliniieden wird auch, w e{reu 
gewissen Geldsummen, beschlossen; «daroff 
Bol ein gantzer wr»ig üia, nnd deshalb kein 
fiirderunge an einander t&n noeh hftben». 
1446. Goldschm. Zanft. 16. 

Vermisnifls, TersiehUeiitnng. — «Yarloa* 
sung ufgabe oder «fpfs^nuse» eiiiM Amts. 
Gatl. Ordn., 194. 

VenrihMi, Verseihen. Scherz, 1797. 1. Aet., 
versagen. — «Daz ir mir daz Lehni Ww lihet, 
— ünde mir des niht versthet . . .» Uuufr. v. 
Str., 1, 76. Etc. - «Sit ir (Maria) der san nia 
ding vfr!ech>. Guttfr. v. Hagen, ms. — «S. 
Maria, die nieman farsihet, der sü mit andaht 
anerüffet». Eis. Pred.. I, 65. — Wer recht 
bittet, dem wird Christus «uftt vermkm nook 
versagen», ilugü v. Khcnh. 

2. Neutr., entsagen. — Der Margraf «ocr> 
seeh fiinre walunge». Kön.. 478. — Christos 
spricht: «wiltu mir volgen, so verzihe und 
verlöiken din selbes». Tauler 4oü (69). - 
« . . Da ein Menseh von Grund vertteieht uff 
alte zeitliohen Güter». Geiler, Selen p., 196 b. 

Franci.scus zoch ab seini n Hook und 
verstlic daraiüf». Id , Trostap.. DD, i — «loh 
bsorg. die honptanm si veirlihen, — ud 
müszent ouch durzu versihm — llf doft ge- 
winn . . .» Marner, Nb., 88» 

8. Sich einer Saehe «Mviften, darauf vor- 
zfrhten. ihr enl^agen. — «... das wir ont 

rersethent alles des Schadens der qbs 

gisehen ist». llNHlw Urfc., 1, 396. — «. . . Und 
het sie . . . !?ich versigen des rehtes». 1279. 
Deal. Urk., 28. — «... and sich vtrsAeni 



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— 40? — 

alIo> (los rolitcs das sie hettent oder haben i bett . . Ein rierorlechi diner». alt TcdfftU. 

mohtent an dem vorgeaanten gftte». 18^. i Sierenz, 16 Jh. Burckh^ >92. Itfi^. 

9m. Ar^. — «Wer sn mir wil kmttiieii. der | Vierteliriltig, qoadntos. — «Bin fiertmhrö- 

cergihe sich sin selbes*. Tauler. 17Ö (ill). Etc. tip" thicr, qnadrupes». Marner. Instit., lirti «. 
- Ein Mensch «der sieb abz&mole vtrtiget i Vihelich, viebifreh — «Die viMiche flei&ch- 
het aller emtumi». R. Hemwiii, mt. El«. I liehe natnre». Nie. v. BMel, mi. — «Cristen- 

Verzücken. 1. EntTiiehen. — «Sobald er menschen iiiotrent vil lihfe ntit rchto menschen 
(David) ir do wider guclit, — ward gottes i um, daruuib bü aise vtheitcite ^unt. darumb 
iMdd von im ««rMeM». Hiimer, Qenehm., g, mttgent sü oach ettewas viheUcher art ma in 
4" habende sin». Nie. v. Basel. Bek. Taul , 47. 

2. EntrQcken, im Geist. — «Als er gen liimel — Nach seinem Tod erschien Benedict IX 
ward verguckt». Murner. 4 Ketzer. C, 3 i einem Manne und sprach: «ich was ein un- 

Verzwitzorn, 1 Ünt/eln. — «Wciclien nii seliger hobest und lebete viheliche, darumb 
die Sonnen uiag^ unsobea in irem Kad. ou iiiäs ich gou hie also ein vihe*. Kön^ ööö. — 
rer//u7»lfam der Aogen». Oeiler, Ev. mit Ussl., Vier Mal essen im Tag, «das ist fiMich». 
16 «. Guld. Spil. 4*J. - «Ein vihelicher mensch ist 

Verzwnnji^en. — «Es ibt kum ein Thier das nüt empfenglich der dinge die gotte zöge- 
aUo zücbtiglichen. rerewungen und hübschtioh | hörent». Heinr. v Offcnb. 
trinckt als der £sel>. Geiler, Bilg.. 128 ^. | Vile, Menge. Scherz. 1808. — <Uf die 

Frisch, 9, 489: «mit verzwungenem und zu- 1 stcrke und vüe (des Volks) lies sich David nie 
saniincnK'clfgtem Miiiil reden, zu viel höflicli deuiie uf irotz kraft >. Kön.. 289. Ktc. — «. . . 
und verswungea wollen seiu»; wokl dasselbe i dem würde geluuei nach vili siner werke»» 
▼a« wir ximperlieh nennen? (Nie y. Str., Mtf. — • «Der prediger ser zftno- 

Vpm>eri. S. Vesperieren. men an vile der personen* J. .Meyer. - «T>o 

Vesperieren. - «Wenn man morndes einen . habent sie beschlossen oder gefangen ein 
will zu eim Doetor maehen in der heiligen ' miehel Fifg der Fiseh». Geller, Poet.. 8, Ö6 «. 

Ceschrift leniselben macht man ein | — «I'ir Ii it: Frop ist von der Vüe der hfllt« 

Obentfcst und jederman mag da zulosen, und i meUcheii Gesellen; da sprichst: wie vil sind 
liat man do ein Aetor, derselb «eaiieriere in j dieer Gesellen?* Id.. Bilg., itlli*; Selenp , 
and verursct im alte seine Laster und alles 121 «; Trr. Schaf, B, 2*. Etc. — «Pic n/e der 
das er in weis> das er gethon hat und gschrißt ^pürt man dobi. ~ wer nierokt die 
das im übel anstot. das ribet er im in die , der truckery>. Hrant. Nsch., 'JH. — «Wer 
Nas und erbutzt in \\o\ . . . Und wenn er die gdenckt der vtle der siinden sin». Ibid., 77. — 
Stund domit vertnben hat und iu wul erbutzt, , *Vile der spis». Id , Thesm . a, 2 ^. — *Vüe 
aemdes am erst &i> kompt man aber znsam- 1 des voicks». Id . Bisch. Wilh., 280. - Sieh 
men ein »Stund, und do gibt man im erst nähren «nit allein mit der fj?*' der ^poisz . . .» 
licentiam, Krlaubniss und Gewalt von des | Adelpbus, Fic . Iö8 ^. — «Es betten die liu« 
Babsts wegen, in Gegenwfirtigkeit der gantzen ' mer kein viU der schiff». Ringm., Cäsar» 86 ^ 
Schul, das er mag: predigen, lesen oder die Etc. — «Nach der vile der schmertzen . . .» 
heUige Geschrift usslegeu«. (ieilcr, Pust, ü, , Nächtig., Psalter, 240. Etc — «Sie haben nit 
Zi». j künnen behalten die vüe der wort». Zell, h, 

Geiler besehreibt hier vollkommen ^enau | 4 h. — «Nach dem wurt gottes. nit nach der 
einen damals in den deutschen Universitäten j vile der menschen». Butzcr, Treger, k, 4 — 
herrschenden Gebrauch, liic letzte öffentliche «Kin retriment. mit <ler vile /,u trubernieren, 
Disputation derer die den Grad als Doetor 1 nie hat mi)gea die lenge besten ». Karsth., dd, 
tbeologiae verlangten, hiess vesperiae, weil sie 1 1 Eto. 

.\liends gebaltenund durch einen Xachtschmaus <Vine, foHaO». Hemd, 179. Von Tenia, 
gefeiert wnrde; Tags daraaf erfolgte die Er-, Urlaub? 

theilnng der lieentia doeendi doreh feierliehe | Vlolate. Violot«, Flffol, Vi^relot, VIelot, 

ücbergebung dos Barels. S Libeltus formu- Viole. das lat. viola, Veilchen. <!;iiiner 
laris Univeri»itatis Lipezensis, bei Zarnke, die . dan ein vüüate». Gottfr. v. Str., 1, — «Zur 
deatsefaeu Universitäten im Mittelalter, 1, 177. ' «Molen». Strassb. Hansname, 134a — «Die 

Mnraer, Nb., 18, lüsst die Huctoren saircn : gilben und oki-V rlcr figol». AltswerJ. 76, aos- 
«Part tü. Hendsohucb band wii geben, — das j gebprochcn: fyU — «Der blüme der vigdoie» 
mal, vfsperi oneh daneben». ! Villinger — «Wenn der Mensch sieht ein Blum, 

Vierbeissig. wovon man vier Bissen oder ein Rose, ein Vigilot . . .» Geiler, Bilg, Idl 
Portionen machen kann. Bringt man dem — «Ein Mur die in einen Garten kompt, die 
Abt von Lntsel seine Zinse, so soll er geben i gat nit zu den Majoren oder Rosenmarin oder 
«yeglichem wagen vier brot, ein viertel vins riWoir/i und andern wolsohmaokenden Blumen», 
and eiaeu ekrbeissigen kese». Lutterbacb, 15 Id.. Selenp., ü2ö «. — «Wie eiu Suw die iu 
Jh. Weisth.. 4, 105. Ähnlich. HeilB^raiUi, lö einem schonen Garten ist, da vil VioltUen, 
Jh. Ibid., 93. — Zu Neuweiler war ee «ein j Gilgen, Rosen und andre schöne Blumen 
riereckiger» Käs. lö Jh. Ibid., 1, 7öti. i »eind . . .» Id., Sund, des M., 29 — Zwischen 

Vierdung, Vierling. Scherz, 1804. — «Thu Tüchlein «lavander seyen oder /io/c«' Murner, 
dartau terbentin ein halben merdung>, Brnn- Genehm., D, 4 «. — *Vfoiot$Hkrtit»* Gersd.. 
iehw.. Chir., 28 — Oersdorf hat Vierling, 51 •. 

27*. Eti IT 1 I iLi :uan bei uns Veielot. 

Vierortecbt, viereckig. ~ «Ein vierortecht 1 Vogelgettügt, Yogelttag. ->«... wartend 



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vai im das vogüg^ügt anzeigen wöU». £a»tb., 
aa, 1 ^. 

%'ogelpe!*peiT, V - Ih wnl - «Der Tüfei 
hat off Erdtreich ein Vogeigeaperr^ als einer 
«in Lejirer liat da er Lerehen facht, ein Ler- 
chenges Lei! odi r ! in Meisengestcll ; also hcisset 
es einem Vogel gericht, da einer ein JBaum 
beatimlet vnd ateekt Leimruten damff, das 
hcisset einem Voj^cl >,'ericbt; also richtet der 
Tüfel den Voglen». Heiler, Brös , 2, 90 K 

Yog«l«. Vögel fangen. — «Mit den beiigen 
v'>geln». 14 Jh Alte Ordn., B. 13. Etc — 
«£awer Frass und Schleck hat funden Jagen, 
Fischen, Vögeln*, lieiler, Narr, 67 K 146 b; 
Ev. mit TsJ.. 12 ^. Etc. — «Sultont die von 
Bern sich uit billich irer disputation hocii 
berionien. das si soiche kutzen hant ge^^etEt 
alle weit mit inen rn roglen uff Iren lester- 
lichen glauben» Murncj", Mehb, E. 4 — Ein 
Edelmann der «iagt und fogelt alwegen» 
Pauli. 2n8. — * Voglen und jagen and der- 
gleichen weydweck». Zell, q, 3 «. — Es «scheint 
wol das doctor Murner ni'^r uff der (icu l, 
matten gefogdt hat. dan in der h. ge«chrifit 
studiert». Karsth., cc, 1 h 

Voget. Vogt, ^■out, Schirmherr, dann Vor- 
mund, totor; Vojctman, id.; Vogtei, tntela. 
Sehers, VAU. — Sophia Oebiiaerin vnd ihre 
Kinder verkaufen ein Haus «mit ires voutes 
hant Bnreartus von Müinbeim. den sie vorme 
aohnltheissen seime wmte vor irerihie knseiit, 
alse rcht ist». 1279 Spit. Arch.. B. 107, f> 
— Fraa Agnes verkauft ein Haus «mit 
her Lveaa hant, ires wissenthaften vogtes und 
ires wurtes. 1281. Stadth.. f» 66 ». — Ritter 
Rüdiger Birkimort, «wissenthaft voget» von 
Adatta von K&ne und ihrem Sohn. 1S16. Cart. 
de Mnlh., 135. Etc. - «Pfleger, Vftgt und 
Fürmünder* Qeiler, Brös.. 1, 14 — Braut, 
Nsch.. 70; Horetns» a» 4 h. — Hnmer, Inatit, 
15 et s. 

Vogler, Vogelfänger. — «Es ist umb eiu 
Beichtvatter ^rleich als umb ein Vogler; der 
siti^t binier der Hütten und lugt nit mer dan 
das er viel Vogel fahe; . . . also die Beicht- 
vatter lugen nit mcr dan das sie vil Cicids 
überkummcn». Geiler, Ev, mit Ussl., 198 ». 
Etc. — «Gar süss die piiff singt, so do l&gt 

— der Vogler, nnd den vogel betrugt». Ito'ant, 
Cato. a, 6». 

Vogt. S. Voget. 

Vögten. 1. Als Vütrt einset/en. T">ie 
Sohnldvögte sollen «was Sachen inen befolhon 
nnd darfiher sie gevogtet werdent, fromneelieh 
. . . füren.. I82i:. Urk . 2, 81. 

2 Mit einem Vormund versehen. Scherz, 
1977. _ «Wie man kinder vofftm soll». 1882. 
Urk., 2, IIR. «Kinder, witwen und jung- 
frowen sollen bevoyUt werden». 1322. Ibid., 119. 

Vohe, Vocke. Fnchs. Scher?:, 1881. — «Zä 
vohenloch». an 7 Orten. 1279 u f — «Uf 
voheweide». Wickersheini, 14 Jh. — «Das 
voete$dodt: Waldcnheira, 1836. — «Der ro- 
cknirein'. Inirma rshcim, 1328. — «Der vovkin- 
ufink(h. Üietcluheim, 1331; Weyersheim, 1460. 

— «Via dicta zft foekCH: Gertweiler, 1324. 
Vol. masc. Fohlen, junges Pferd. Scherz, 

403. — Per Probst von Ülenbcrg «sol haben 



einen votm do louffent in dem banne . . .» 
S. Lukart, 1864. Weisth., 1, 84. - In Mai 

soll der Mcicr für die Huber «einen m^em 
haben». Gildwiller« löM; BalschwiUer, 1418 i 
Heimsbninii. 15 Jb. Weiath.. 4^ M. BO. 98. 

Volle f in , die Fülle, das Genügend«: 
Scherz, 18^8. — «Bievon kan nieman di« 
rotte gespreehen». Tanler. US (41). 

Volle, masc, dasselbe wie die Volle. — «Stl 
türste sere, und man gap in den voUenp. 
Tauler, 40 (8). — «Vor der aintibt hettent 
dir nienschen und ein ieglich tier den voUen 
an spisen» Kön., 244. Etc. — «Wellcs onch 
also arm were das es nit den voUen bette und 
hrivchen (betteln) müste . . » Gutl. Ordn , 131, 

— < . . untz daz in der volle geschieht von 
irer versessen zinse wegen». 1404. Bag. B,40. 

— Den Vollen tftn oder bieten, genn? thon, 
die Pflicht erfüllen — Ein Huber «der dciu 
hof den rolle» tftt». Wolxheim. 15 Jh. Weisth , 
1, 714. Etc. — «. . . das sie inen damit deia 
vollen butent». 1446. Goldschm. Zunft. 19. — 

— Er «meinde danne das er domitte den 
i vollen geton bette». 1400. Winklerproaeaa, U9. 
I — Die Zehender sollen auf den Äckern «iroB 
! vollen dftn, das sie ein benüg'en habent» das 
I völlig nehmen, wozu sie berechtigt sind). 
Ilttenheim, Ib Jh Weftth., 1. 734. — «. . . m 

welchem der mensch dann irenuf? und alleiL 
foUen haben würt». Ziegler, Buchlin, A, 4 «. 
Volleberten. VolIhniTen, ausharren, var-^ 

; harren. Scherz, 18?*5. Man fängt an, aber 
*voüekertet niht unz an das ende*. Bihteb^ 
70. — «Der kloppfet, das meinet ein poO^ 
herten und nüt abelossen bitz man das erkrieget 
das man meinet». Tauler, 51 (11). — «Men, 
vindet gar Itttsel mensohen die . . . disaa . . . 
weg vidierten wellent». Nie. v. Basel, 267. 
(Activ kommt es selten vor), — «Wenn die- 
selb Zit kumpt, denn würt der Will benomam, 
und das du voiharrest in den Sünden . . .» 

I Geiler, Bilg., 38 ^. - «Wie wolt der vollterten 
in Tugenden die in doch hart ankumman ...» 
Id., Selenp.. 105 b. Etc. 

I Volleherter, der ausharrt. — *VMdterttr 
in dem frebette». Tauler, .^2 (in. 
Vollebertung, Beharrlichkeit. Schera. IfiSAu 

— «Kloppe mit einziger vcileheriung»; Tanler« 
52 Ül). Man soll <hn)ien eine voQeberNl^fr 
bitz an das ende». Hugo v. Ehenb. 

Volleiat, fem., voUsandiga Leiatutiir, FSIle, 
i Summe. Scher?.. 1883. — Von aü it; Aas 
Tristan tbat, «so was ie das diu viAleuU — 
Diu ir berea allermeist — An Triatanea liab» 
'twatrc», dass er ihr Lieder sang. Gottfr. r. 
iStr.. 1, 266. — «. . . daz ist allermeist — 
I Hins selbes herzen voOesM». Ibid.. 1, 17. — 
Gott stärkt den Menschen «mit der foUHst 
sines sreistes». Eis. Fred., 1, 69. — Christas, 
«der ein toUeitt ttt aller gnaden». Ibid., 9, 4. 
«Volmonet», September. Kalender, 14S4. 
1 Volter. — Die Käufler sollen bei ihrem 
' Gewerb «keinen voUer nnd ^everde tftn ttooh 
triben». 14 Jh. Alte Ordn., B. 19. 

Vorbeacherung, Prädestination. — «Der 
62« Löwenschrei iat: fiberhör dich selbs von 
der ewigen Vorbescherung ; das gibt der Feiadl 
. einem Menschen in, das er erfar . . . ob av 



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- 409 - 



sei von Gott ^''esehremt zu ewiger Seligkeit 
oder zo ewi{j:cr Verdainniss>. Oeiler, Hüll. 
Low, E, 2 8. 

Vordrig. vorig, früher, vorhergehend. — 
cich helts nit recht Terstanden vor, — die 
vordrig rede wer nil Mor». >[urner, 4 Ketzer, 
L, 7 a. — . Jauern Goach «ward der vordrig 
gani? rerbotten». Id., Genobm.. F, 3 •. — «.. . 
in vordri^ zit . . .» Id.. Instit., 1 h. — «Wenn 
sie ... ir vordrigs weien . . . wider an sioh 
gemunmeik Imbtii . . .» Id., Gayac, 477. Et«. 

Vorhonbet. S. Fürhmihet. 

Vorsehopf, porticas, vestibulum, Vorhalle. 
— «Jesus wandelt in dem Tempel Vfeder dem 
Vorschopf Saloiiiüiiis». Geiler, Post.. Passion. 
A, Jä «». — Der Teich Bethesda «hat fünf 
Vortduipf oder Gen^' mit Stafflen do man 
raocht hinal <„'n t.. Id., Post, 2, 26". — «Vor 
deiu voraciutpß «ia vor der thür . . .» Marner, 
Virg., F, 2 tt. — «Bild die in dem vorschopff 
stan». Ibid., x. 4 — Die Eümir hielten sich 
zu Hispaiiü «uu belestigung, uff dem marckt 
and ander den vorBtköpfftn* (in porticibus). 
Rinjrm., Cisar, Ol a _ ». . . nn dt^r tliiir und 
lorsciiopff des valtcrlaudt», da^ ibt uu dem ; 
cingan^ teutacher land» Adelphu, fiarb.. 
14 — «Ein kremer im antrit oder wrscliopff 
der pfarr S. Laurentzen in der kirchen zu 
StrasKbiirgf • • > flgoxen fsil hatte». Zell* bb, 
1 K 

Göll, 886: «Propylacnra. Vorschopf einer 
Kirchthiircn oder Pallabt.s». 

Vornss, fürtu«, sahst., Vorans« Vorsag. — 
«Christas . . . wm der Told tind Vomn des 

gantzen israelisclien Geschlechts». Geiler, 
Post., 4, M K — «Ir zürnent und zanckent 
ander einander nmb den Vonus*. Ibid., 2, 
41 — «Die Frummen hat) ii kr'iw luruss». 
Id., Arb hum., a. — «Wer »iad die denen 
dies Krönlein also su einem Fürun gehen 
wiirf-'. II, IVüg., 224*. — «Es ist kein 
Uuteriicliied iiicr /.wischen den frommen Prau- 
wen and den Haren ; wa man uff Hodiseiten 
kumpt, da haben die frummen Fraawen kein 
V'orwishiH». Id., iirös.. 1, 102 

VornasHn, irgend eine Speise die bei einem 
Gastmahl den Vurnchmeni liesniiders vorpfe- 
getzt wird, die sie vor den andern Gasten 
Toraus haben. — I>ie Pliarisäer wollten die 
ersten Plätze ait den Tischen haben. «oHch 
dorumb das man die besten Schleck uud 
Trachten und die Vimisslin obnen setzet, die 
den armen Züttern nit werdent». Geiler, Post, 
2, 37 — •. . . Die auf den Stuben von den 
Scholder etwan ein lirass aufrichten oder ein 
FioraiMsMn, als man es hie nennt». Id., Schiff 
der Pen.. 106 — «In Färstenhöfen, in Stu- 
lpen der Zünft da sucht man Schleck; da die 
Obersten siUten, da mass man ein Tracht me 
beben dann mitten im Tisch, heisset ein Vor- 
Ußgle». Id., Xarr., 101 b. 

äohers, mHü^ der in der zuletzt hier ange- 
fahrten Stelle Forassl« liest, w&hrend doeh 
deutlich Vorussie steht, meint fälschlich es 
solle hcissen Frasate. FrassUstn, convivium ! 

Vorzeichen, Vorhof. Vergl. Vonchopf. — 
«V r dem Qottshus do was ein Vorhof, ein 
Vonetchen^ oder ein Kirchhof under dem Him- 



mel». Geiler, Post., 2, 80 a. — «Wenn ir bettent^ 
sprach der Herr, sollent ir nit werden als die 
Glibsenor, die do lieb habent stont zu betten 
in den Jadensohalen, und in den Wiuckelen 
der Kirehböf oder der Plonpl&ts oder Vor- 
tseiclien, uff das sie gesehen werden von I n 
Uensohen». Ibid., 2, ö a. — «Im vorjeetchm 
S. Laurent»» . . .» Zell, z, 8 \ 



w 



Wae, W&g, masc. Scherz, 1918. 1922. 1. See, 
Teich. — « Wae, lacus». Herrad, IM. — «Hern 
Bitlonges wag». «Der wAete 1009». Bisohweiler, 
1.^82. — «Das banwasser, dem man spriehet 
der bergwag». Eeiniogen. 15 Jii. — «An dem 
toage», an mehreren Orten, 18 .Di. n. f. — «In 
einen tieffen watf* sprinc:en Zell. 1, 1 '«. 

2. Wuge, Weile. — «WiiJt und wac begunde 

— Sich da zerUlsen». Gottft*. V. Str., 1, IS6. 

— «Miner sünde der ist mo — Danne irafjex 
in dem Bodensc». Ibid., 2, 114 Etc. — Du 
führst mühsam auf einem tiefen See und rousst 
«swerlichen arbeiten ... in diesem woge». 
Tau 1er. 210 (37) 

H. Fischerei, zu einer Fischerei bestimmter 
Theil eines Bachs. Schmeller, 2, 867. — Der 
Abt von Schwarzach hat zu Drosenheim «walt 
ond weide und wiltfank, wasser und wagk*. 
lö Jh. Weislh., 1, 734. — «Stevenes teag» in 
der Hl. Ibershtim, 1990. — IHo Seele ruht 
in Gott «als derflseb in dem Wag. Ein Fisch, 
wann er in eim Zaber ist^ da raget er nit, 
aber wenn man in thvt in ein Flnas .... da 
schüszet er darTon nnd ragt». Qdler, Pred. 
v. Maria, 10 

WSebeeii, mit Waebs beitreiehen. «Ein 

.spirl.nifidrn der avoI gttPtdM Sei . . .» BnUl-' 
öchw., Chir., lOÜ «. 

Wackp, Feldstein, Kiesel. — David «nam 
ein Schling und fünf Wackm nss dem .Ttirdan». 
Geiler, Bilg., 162 a. — «Die wacken oder stein 
...» Wimph., Chrys., 13 

Wir sagen noch fn dpinselben Sinn Wackele. 

Wackern, wecken, wacker machen. — «. . . 
das die natore werde gtwadxrt: Tanler, 946 
(43). 

Wudel, Wedel, Schwan/., Scliwcii, Scherz, 
1920. — <Zft den drien muckenwadelu» , strassb. 
Hausname, lö .Ih. — «Der pfowenfederin 
wadcl der uf dem fronaltar stat». 1418. S. 
Tliüiii. Fabr. — «6^ nmb tcihewadebi». 1419. 
Ibid — 14U2 erschien ein Komet, den man 
«den Pfotoenwadfl» hiess. Golm. Chron., 16. 

— «Die Kraft der L>«wcn ist in der Brnst, 
in den Füssen und in dem Wadü: Geiler, 
Hlill. Low, A, 9 h. .~ cKin rechter Ifenseh, 
ein Schaf ("hristi bedeckt die Scham seiner 
SOnd mit dem Wadel einer waren Peuiteutz». 
Id., Irrig- Schaf, A, 5 b. _ cEin Taub hat 
zwen Fliiixel und ein Wadel; mit dem Wadel 
regieret sie sich, als ein Sohiffman mit eim 
Röder das SohüF regiert». Id., BrÖs., I, Bb 
Etc. 

Wadeln, wehen wie mit einem Wadel. — 

38 



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- 410 - 



«Der erst sass gc^ren dem Wind uff einem 
hohen Turn, der ttmllet empsiglichen als ob 
er den yuntz wolt verschlucken . . . Dor ilen 
Luft in sich tcadkt und davon wolt sat werden 
.» Geiler, Selenp , 154 b. a. — Qeiler, 



Büchlin, C, 4 a. — «Dm kind in dor w»gm*. 

Karsth., aa, 2 1>. 

Heute bei utis Waau, Wäjele. 
Wagen 1. Wiegen. — Maria bat ihr Kind 
«nidergele^t, uffgehebt, and am Arm getragen. 



BrÖs.. 2, ist (lag Nämliche so erzählt: gewagt und im gesungen ...» Geiler. Kv. 

«der Ucss den Luft in das Mal gon, nnd wenn • mit Ussl., iSit " ; Narr-, IM >>. — «. . . Kr iu 



Luft und Wind so dem Mul ku>. 



im Luft bnwt. so weiget er mit dem Wadel damaob ein Cappellan fn dem Hans oder in 



dem Schluss, und (muss) Mif^t rm-f i: 



(las 



Waffel. Mund. — «Da du die Waffel zu Kind WMen. er kau mit der Frawen zu Kirchen 
vil brauchst, sohwetzhaftig und klapperig bist j Id., SQlld. des M., Sut b. 

. . Geiler, Sünd. des M.. 80 ^. - «Ein altor 2. Hinnndhcrbeweiren. wanken. - «. . . Das 
Mensch hat nöt denn die Waffd. da« er gern i ^Ja** Uu» wagt und die Kammern erzittern», 
sehwetzt und blappert, wenn, so alle Ding an Geiler, Ev. mit UrsI.. IM «. — «leh sagr Üch, 



alten Lüten vergon, so blil i inen das iiQ- 
Sprech». Id., Bilg., 71 <>. — Einem «eine Mul- 
waffd geben», eine Hanlsehelle. Id., Narr., 

«ab. — Schniid, 512. 

WafTpl, neutr., Honigwabe. — «Honig mit 
dem uuilTd, wie es usz den binkörben kumpt». 
BruMsc.hw., Medic . 175 

Waffen, Wjifen, ncutr Sclierz. 1921. 1. 
Waffe. — «Hastu su gar kein hoflnung mcr 
— in das waffen und zu dem streit ?> Murner, 
Vir;?., m, 3 »». — «Wicwol er auch das waffen 
treit, — das im Vuleanus liui bereit». Ibid., 
m, 4 b. Etc. — «Der gewalt tregt das waffen 
nit urnbsunst» Dial , A, 4 Blindenf.. D, 1 b 



er (Johann der Tiiufer) ist nüt ein sollich 
wagend Ror*. Maith. 11, 7. Geiler. Post. 4, 5 

wagenleis, fem., Geleise Die Lcis, Sehmel- 
1er, 1, löll. — «Rat. Es leyt in einer rn<rpn 
waffenMsen, und mag iiit in ein wciUe kisten 
oder trocf. Antwort: ein langer spieu». 
Kiitlisolb.. c. 4 n. 

Wahü, ücliarf. Scherz, ld2b. — Die Zihae 
eines Drachen waren «sere seharpf und wakt». 
Gottfr. V. Str., I, 125. 

Waidlent, plnr. von Waidmann, Jäger. — 
«Nit wart dein stlb»«, als die WaidleiU in 
Federspils*. Geiler, Fred. n. I^., 124 «. 

Wal, masc, dm Aafwallen. — Wann eine 
Salbe, die ^'ekurlit wird, «ein Wal oder drei 



^ Wappen. - Wernhers von Hüneburg ^^^^'^ j^^^- ; , Brunschw., Chir.. 11» a. 



*tPOffen in eime zwybogcne obe dem grabe 
gemolet stundent». Nie. v. Laufen« ms. — 
Christus <z& gerillte sitset mit sinen wffen, 

— Crütze, kröne, nagele ...» Jiini,'st. Ger. 

— «Sihe an die waffen nnsers herren . . ob 
da sie magst haben». Oeb , 16 Jh. — Der 
Bischof machte «ein nuwe ingesigel von den 
wofm des bistftmes». Clos., IM. — Clemens 
VI «was der erste der iin«i schilt und woffen 
d( t machen an das blygin ingesigel». Kdn., 

m. 

8. überhaupt Werkzeug von Eisen, Axt. — 
Die Bannlente von Ohncnheim dürfen im Wald 
Holz haaen, «entpfellet aber jn das woffcM, 
so sdtlent ai eslossen ligen». 16 Jh. Weisth.. 
4, S41. 

4. Ausruf, eig. bei drohender Gefahr, dann 
übcrh. so viel wie Ol — »Woffen! welich ein 
ironneklich ding das wer!» Tanler, 16 (4). 

— *Woffen! hettestu uns noch in egipten 
gclossen». Ibid., Iö2 (2ö) — Der Teufel rief: 
«herre, woffen! was mir . . . gewaltes . . . 



Walbe. — Dem Keller der Äbtissin Ton 

Niedermünsler zu Rösenbio^on «sid man ireben 
HO rychiue garben und drei walben obe den 
leitern mit urersten». 16 Jh. Weisth., 1, 690. 
— Ben,ecke, 3. rt»;5, der diese Stelle citirt, 
weiss nicht was das Wort bedeutet Der Sinn 
den es bei Sehmeiler, 9, 894, und Leser, 8, «$49 
hat, kann hier nicht herücksidifigi ^vnr Jen. 

Walch, plur. Walhen. aaoh Waie. W aUte, 
Welscher, Italiäner, seltener Franzos. Welneli. 
adj. — «Wenn ein Salat bereit wer, wie wol 
er wolt, so ess in ein Walch ee denn ein 
Lew». Geiler. Bros.. 1,62 b. _ «Das sihestn 
wol in welnrhrn T^anden , da gibt man cira 
ein Saletli». Id., Kmels, 2»» — «Wiltu sehen 
wie beclcidet seint die Ungeren, Böhem. Saxen, 
Frantxosen, die Walhen. ja alle Zungen, so 
gang geen Strassburg». Id., Narr.. iä8U. — 
«Also thnnt cttwan die Walken oder die Sprc 
eher . . .» Ibid., lööb. Etc. — Wissenschaft 
ward zuerst von den Griechen gepflegt, «dar- 
noch man si hm Walhen findt». ßrant. Nsch., 
von den heiligen gcschiht!* Eis. Pred , 2, lüö. | (bei den Rumern). — «Wann der Wal und 



— * Waffen! immer sehrien waffml» Alle 



ren 



Wag. S Wae. 

Wag«», Wftß'el, KJnderwiege. — «Der Tenfel 

kan . . . tili Kind ubweg thun und ein ander 



der Frantsos ...» Mnmer, Nb.. 258. — «Ich 

bin tont voster, spricht der Wuh. Und.. 2dO. 
— «. . . wie ginuer Walch tbat. der uff alle 
fragen antwnrt: nit verston». Td, Oenehm.. 

f, 2 '. — «Wont ir io von den Wohn iFran- 



clcndcs armes Kind in die Wage legen». | zoscn) leren, — so lernt von inen zocbt nnd 
Geiler, Emeis. 48 •. — Ehe man einem Ver- 1 eren». Id., Nb., fiU. — «Reiser Angnstas kam 

wandten, der Priester ist, eine Pfründe ■/invri>f. da!ier und bracht die HWr« (Ttali) mit im 
toll man wahrnehmen «ob er geschickt wer dar», id., Virg., c, Ü «». In der Aeneide ist Itali 
darssn, nnd ob er nit mer Wiegen oder Waglen \ immer so übersetzt. — «Je suis tont zoster 
nnrl Strn<5f«rk het denn Hitelicr». M, Brüs.. 1, heisst in welsch» (franz.). Id., N'h . 2IU. — 
öü ^. — Würden die Prediger nicht reden, «... do seil man von dem wrlsc/irn krieg», 
«es mnstens ee die kindiin in der tpa^«n thun». i Braut, Nsch., 87 (itul.) -- In der Arneis ist 



Brunf.. Anst., 4 1».— «... so widleii ^Mr es 
unscrii kiiidein iik der wagen geben», /iegler, 



Italia durchwein' durch welches land übersetzt. 

als dan die Walhcv leflich lüt 



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sein . . .> Paali, 149. — «Die Walken haben 
wiirht, scind wol scchsz jar alt, stincken wie 
ein alter borU, die fressend sie». Fries, ttl 

— Dasvpodius: t Wahle, Italianer». 
Wald. S. Walt. 

Wale, Kampf, Schlacht. Scher/, 1928. - 
« Wale^ »träges.» Uerrad, 1V4. — «Ager in loco 
dieto vf der wdatat», bei Strassb., lAHV. 

Walen, Walgen, Wiil^jeln. WaT«:ern. 
zen, rollen, namentlich ein S|>iei bei dem man 
Kttireln dareh einen "Bing tehieben eoll. Seher?., 
ly^s. »Nit^rLun die zövelli' uUe kun ^'czalen, 

— L&dcrige, sweren, schelten, spilen and 
«Olm*. Jttnrst. Ger. — Zu MOnster war es 
••rlnribt den Monta»,' nach Martini 7.uzubringen 
«mit spilen, mit waiku und mit anderer kurtz- 
weil». 10^. Weisth . 4, 187. - «Ks sol nienmn 
tpa/^rt» in der Zunft^tubc. VdW. Qoldsohm.- 
Zunft, 8. — In der Münze zu Strassb. war 
das Spielen verboten, ausser «Brettspiele, toalen 
und kartenspiel ». 14 .7h. Urk , 2, 248. - 
« Waigen mit den kugeln oder durch den ring 
kugeln 8Chi<'>soii . » <lii <leiu spil dos srhies- 
scns ist bcgriffiMi kugeln, waigeln . . . nnd alles 
das spil damit man des zils warnimpt». Guld. 
Spil, 3. 74. — Während der strassb. Hesse 
«mag man in garten oder sust an andern 
enden wol tpalen, im brettc spielen, karten 
und schofzaliols, uiul sust kein ander spil 
tftn». 1441. Alte Ordn., B. 2. — t Walen», er- 
laubt 1447. 1458. Ibid., B. 28. S. — «Der Bim- 
mvl beweist sich i^Micli als ein utTrei'ht Fass, 
das man uffrecht besoitz unUet, von eim Ort 
KQ dem andern». Geiler, Pred. aber Maria, ö 

— «Nim ein Bon und iml;/ sie under die heilten 
Finger, so wensta seien zwo Bönen». Id., 
Emeis, otf ~ «Bin Fiseb oder ela Has oder 
Vogel, so vil er sich mc wft![i>'t im Lim oilcr 
im Garn oder Strick, so vil minder er sich 
damts erledigen mi^;». Id., Narr., «Ob.-. Eine 
Sau «lastet sich zu erwülcn und zu toalgern 
in irem mint». Wimph , Chrys., 10«. — «Je 
me sie ijcwdijert nnd ^^ewaltset werden in 
discn Htinckenden unsaub rktitt^n . ..» Ibid. — 
Eine gewisse Salbe soll man *wtägem uff dem 
ttsohbrett, bisz es wiirt zweier flnger lang». 
Branschw., Pest . 24 «. 

Walhe. S. Walch. 

Walholz. Walze. Speziell, Walze nm einen 
Teig ans/iibreiten und zu glätten. -- «Ein 
tcalhfdtz», 149;) unter dem Küchengcräth des 
Ijudw. V. Odrat/.h. — * WaUtöitzer warffen wir 
darunder> (unter das grosse Pferd). Mamer, 
Virg., E, 2 f» — Rine Frau wollte «kfiehlin 
bachen. und da sie den teig knetet, und hat 
das valltöUeUn neben ir ligen ...» «Da er« 
wöseht sie das toatMU nnd sehlog in nlf den 
kopff. l'Lili. 3J0. 311. 

Waller. Wallfahrer. Scherz, lÖÖÖ. — «Do 
gesaeh er cft von verre gan — Zwene alte 
ic ill'irr'. flüttfr v, Str., 1, - Eine Begine, 
die «ist vil iore eine wcülerin gesin». Nie, v. 
Basel, ms. 

Wiilt, Wald, plur Wold«'. - Dü^ Abtei von 
Selz «hat drie weide». 1310. Weisth.. 1, 761. 

— «Die gemeinen wMe* der Vogtei Haslach. 
1Ö86. Ibid. 1, 7Ul. — «Gemein weuU an den 
w4den^ an atmenden . . .* Huabcim, 14 Jh. 



Hanauer, Constit, 268. — Des Königs Jäger 
«jagetent in den böschen nnd weiden*. Kön., 
6it^. Etc. — «Alle holtelftte die ireldc hant 
nnd holte verkoaffent ...» 1468. Alte ordn , 
B. 18. Ete. — Die Stifter der KlSster «ligcti 
alwepf c^nieinklich in tlou Wähteti*. (loWes. 
Geistl. Spinn , 0, 4 — Man «sucht all berg. 
tal. nnd heek». Brant, Nseh-, 78. — 
«... in wiesten tcridcn*. Murncr, Bad,, 0, 3 b. 

— « Hoch auff die borg and in die loeU». Id., 
Virg,, C, 3 — Sie flog «snn «oAMm». IWd., 

H, ö'». — «... in weiden nnd oiniiden . . .> 
Id , Gayac, 400. — «. . . der ßuw liiet in den 
weiden*. Id., Lutli. Narr., Sd. Ete. — «Alle 
elcino fög-cl die in den weldrn wonen». Bran- 
schw,, Pest , aji*. — «Katzen die etwan wild 
werden und in die weld hiuffm». Pauli. 235. 

— »Die fhter der weld*. Zell, A, 2 — Kze- 
chim «iiat abgehawen die weld . . .* Wurm, 
Trost, 49 a. 

Wal^ich, Walfisch. — «Da ordenet Ttott 
einen grossen Wal$ich, der verschlucket in 
bald» Geiler, Ev. mit Ussl., 4S 

Waltenwnchs, Eltewachs, masc. — «Do 
der Patriarch Jacub rang mit dem Kngel, do 
gab der im einen Griff in die Hüff, also das im 
der Waltenwadu oder die Spanader schwelck 

jward, das er darnach sin Lebtag hanek». 

, Geiler. Prcii. u L.. h h. — Im (Jrab hat Ciiristus 
seinen «Leichnam geschickt gemaoht and alle 
yerrnokung der olieder. der Oleieh, Odern 
und Waidenwasen, die verruckt seind gesin 
von der Geisselong . . die hat er widemmb 
... in einander geriehtat». Id., Poit, S, 9 K — 
«Wenn man die Adern kocht 10 Ist es Elte- 
waclts*. Id., Ev. mit UssL, 161 *. — « Die 
nervi oder «eolfwodk«». Bninsdiw., Chir., Ai b. 

— «Wer das rerknitschet glid vol icaltwaehs, 
als der fusz oder hant . . .» Ibid., .HH a. Etc. 
An mehrern Stellen hat Brnnschwig TTtUirocftt, 
22 ". Ö7 84 0; dies ist wohl Druckfehler. 

WaltenwacJis ist das altd. Waltotcahso, das 
in alten Glossarien für nervus irtbraucht wird; 
Graf. Sprachschatz, 1. 6"<v». Nach den (Jeiler- 
schen Stellen scheint das Wort eher die Sehnen 
oder Fleohsen zu bedeuten, dia die alte Medisin 
mit dem verwechselte, was man heute Nerven 
nennt iJasypudiuä sagt: «Nervus, ein Spann- 
ader, Sennader, Fiachsader». Ahnlich Göll, 
llö. Beide kennen Waltemcachs nicht mehr, 
das schon in der Gcmma Gemm. fehlt. Grimm, 
Wort., 1, 2f)8, hält Altwacks. ilas Geilersche 
lUtewaeke^ für die richtigere Form. Was Geiler 
Ro nennt heissen wir heute Horwachtf. — Weilt- 
wiih.'i, .Schmiil. 515 

Waitzen, sich umdrehen, sich umwälzen. 

— «So lang des Hensohen Hirn nnd Oemnt 
stot uff den Pingen die nicht ston bleiben, so 
lang bistu nit frei, es ist Lu«t, Glust, Ker, uff 
den Dingen Stil ston die nit mSgen bleiben, 
es waltzet als uiulcr den Füssen». Geiler. Brüs., 

I, ö9 «j 7 Schwerter, F, 4 «. S, die Stelle bei 
dem wort KerUeh. 

Walwartz, symphytnm officinale. Kirschl., 
1, öel. — «Consolida major, Walwurtz». Gersd., 
89 «. 

Wames. S, Warntest 

Wambe, Wamme, fem., engl, womb, Bauch, 



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Matterleib. Noch heute bei ans: Wambum. 
Scherz, 19.H2. — «Vcntriculus.TT'amm^r«». (iersil., 
«. — «Da» gesmidst au. d«)u visch ist der 
BeWantz, . . . dsrnfteh die wamiiwN oder der 
buch» I'runschw., Pest., iO^. 

Wambesch, Wammeeoh, Wwiiiiuuit, alt£r. 
munbai»; niittellat. «am&mtHm; vom ahd. 
toamba, Bauch. Wamins, Kleidungsstück; wa- 
rom auch Schimpfwort? Seherz, li^. — «Ein 
wmbeteh», dem Joh. t. 8. Amarin gestohlen, 
13'WK — Es soll «nienitin dchoinen rog noch 
wambtsch kiirtzer tragen daone eia viexteii 
efnre ein obewendif der kniesehiben», aus- 
genommen Icirn Reiten. 14 Jh. Alte Ordn., 
B. 21. — « Wambesdic und alte rocke bletzcrn 
in Ebaa kam us von kunig Rudolfe von Habs- 
burg». Kön.| 90i). — «Nuwes dftch zft hossen, 
wammesch und sockeu». 1453. — «Ein sydin 
wammast», 1499. Inventar des Ludw. v. Odr. 

— «Es i!?t nit gTiag das der Knecht alle Kleider 
bringt, Ht).-.en. Wammesch etc.» üeiler, Emeis, 
69 — «Kr tliut das Wammeat am Hals uff». 
Id., Ev. mit Ussl.. 91 •"». - «Das ist wider die 
Lumpenreuter die jefcz in Krieg rileu in zer- 
howenen Böcken and Wammeaten ; dorumb das 
man den Harnisch und die wissen Hembder 
dadurch sehen mög; das ist ein Affenspil und 
ist Narrenwerck». Id., Post., 4, 14«; Ev. mit 
UssL, I7ä a. -> Bei der Geburt eines Kindes 
«ist Angst and Not ee man das rot dammasten 
Wanimest under die Stegen vergrab, in dem 
wir aliesammen harkommen». Id., Post., i, 4 «. 

— «Wir bringen allesamen ein rot WanmetA 
uff Erden (pellcm secundinam), das muss dar- 
nach der Man under die Stegen vergraben». 
Id., Br9s., 1, 109 b. — Das rotbe Wams, von 
dem hier die Rede ist, ist die Xacht,'eburt ; 
die Stelle ist wichtig wegen des abergläubischen 
Oebranohs, dessen sie erwiUint; die blutige 
Hülle des Fötus wurde unter der Treppe be- 
graben, sonst, meinte mau, sei Unglück zu 
befürchten. — «Jetz wil das wames hon den 
ritten». Muruer, Luth. Narr., 6. — «Ein toamesz 
im ermel». Brunschw., Chir., 09 «. — Wenn 
sie es.scn, so «thun sie die maiu$eh nff and 
die -,nirtel». Pauli, lt>7. 

Wan, vanus. Scherz, 1934. 1. Leer. — «We- 
lieh dinge enphahen sol, da.s m&s itel, Udig 
tin<l wan sin>. Tauler, 229 (40). — «Leer und 
wan vüu aller Erberkcit und rechter Wisheit». 
Geiler, Post., 3. 4;) a. — «Der warn und lere 
namen, toan und 1er an kunst». Zell, G, 3 «. 

2. Eitel. — «Warumb hastu lieb dise wüsten, 
loatMH, schnöden lün;:?. (leiler, Bilg., 51 b. — 
«* . < iloyses, uff den ir Hoffnung und gross 
Vertrawen habent, aber ein wtme vergebne 
II(itTiiung>. Id., Post., 2, 4(1 — «Lug dag du 
nit habst ein roriu leren wanm Stab . . .» Id., 
Rilg., in! Etc. 

Wundolbur. 1. Mangelhaft, fehlerhaft, etwas 
das man gegen einen wandeln oder kehren 
kann? Sehers, 1907. — «bt ihc des taandei- 
Jiiirr, — Des du ie 1)C>,'ieiiye oder begast . . .» 
Gottü'. V. Str., 1, lös. — Die Juden folgten 
dem Herrn naeb «ob er fit BpreelieB . . . irolte, 
da7. wandelber were nnd wider die i*. Eis. 
Pred., 3, ^3. 

2. Dem Wandel «osgeieUt» veriliiderlieh« — 



«Die nnstetikeit diucr zit und dines wandd- 
bereu lebendes». Taulcr, 264 (46). 

W«iidscbeUi& so wahnsinnig das» man mit 
dem lEopf an ehe Wand stösst. — «So man 
mit triUtlicher schrifft an sie kumpt . . ., so 
wissen sie minder dann ein kind, reden und 
handien so nngesehiekt, das nieman sweifHen 
ma^, sie seien unsinnig and toandseheüig*. 
Batzer, Weiss., b, 8 <*.—-«... ob schon ye- 
mandt so rosendt (rasend) and wmUtdkmf 
Avero . . .» Id., Treger, A, 2 ^. I'n Butzer 
das Wort in zwei verschiedeuen Schriften 
gebraneht. so ist nieht «aannehment dass es 
Druckfehler für wanscheUig ist. 

Waueu. leeren. — «Danvon enwürt unser 
minne nüt gewxnt noch ennimmet nfit abe». 
Tauler, 323 (66). 

Wanheit, vanitas, Eitelkeit. — < Watiheü 
der Üppikeit^ vanitas vanitatum». Qeiler, Brös., 
1, 104 D. — 'Thi hast gehasset alle die da 
behalten die Wunhett oder Üppigkeit umsan&t. 
das ist alleFröid diserWelt». Ps. 31, 7. Geiler, 
Selenp-, löüi>. Etc. — «Eitel ere oder ««i' 
heit: Zell, G, 3 

WMk, niasc. das Wanken. Seherz, 19381 
— «. . . Die dich da minnent ane wank . . .* 
Güttfr. V. Str., 2, 110. Etc. — «Die gestont 
wol . . . uf gotte . . . sunder wang». Tauler, 
74 (lö). — Die Natur macht ihre Gleschöpfe 
so «das sie on allen loandk — sieh broohes 
müssen spls und tranck» (ununterbrochetiV 
Brant, Thesm,. a, 2 — Geuoha «die sich 
mit Strohalm lassen binden, — > and ddrfflui 
sich ein wanck nit keren». Murner, Gcnchn., 
h, 3«. — «. . . on allen toanck glauben». 
Bataer, Weiss., e, 1 b. 

Wunkol, unbeständig. — «So sichstu wem 
das toankel glück — glorl und ehr hat zuge- 
schiokt». Mamer, Yirg., n, 4 K 

Wankelbar nubc i in lig. — «Unser gmut 
ist licht und warukdbar ...» Brant, Nsch., 7. 

Wankelrede, Widersprach. — «Von vier 
wandMreden des Lathers». MarBer, Kdn. v. 
Engl., 897. 

WMkeblijn, wankelmfithig. — «Wir sint 
. . . unstete, wattkelsam» . Tauler, 147 (27). 

Wannonkrämer, Krämer der seine Waare 
in einer Wanne, einem Kurb hcrutntrigt; 
colpnrteur. — «Wa Lüt bei einan ifr hton. so 
sein die Wanncnkremer allwegcn aucii «la». 
Geiler, Brös., 1, 104 b. 

Wanst, Eingeweide. Scherz, 1Ü3Ü, Omentum, 
nach Twingers Vocabnlar. — l)ic drei elemosi- 
narii des Münsters erhalten jeder «unamwoMSl 
de carnibus ovinis». Liber co^ninae. 

Wantsal, Wahn. — Einen en Sfinde ver- 
führen «mit valschem rat oder mit unmImiI 
und mit bösen bilde*. £ls. Pred., 9, 6. 

Wttrioee, Wahriostgkett, ünaehtsamkeft — 

Verbrennt ein Ilaus, das einer seiner Frau 
verwidmet hat, «oue des watiose der den 
widern hett, das ist man nit schnldig uffsn- 
richtcn». 1322. ürk., 2, 113. 

Warmeleeht, leicht warm. — Gewisse Ptta- 
ster sollen sieht kalt aafgelcgt weidlen, «saader 
allseit warmelti ht*. Gersd., CG b. 

Wareamkeit, Achtsamkeit, Aufmerksamkeit. 
— «Nun möelitest dü meinen da . . . atfindeet 



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a1» starck als ein Mauer und dürfest solioher 
Warsni'ikett noch Sorg nit racr zu dir selber». 
(Jeiler. Has im Pf., A, 6 

Warte, Wache. — «Die auff der manron 
liielton warf, — het all der lehlaff umbgebeu 
h«rt». MuiijLi, Virtr., E, 2*». 

Wartolf, Art FiMlireiiae. Die Fisoher 
lollen «debeine bnitlielie sft Talle vefetellen, 
es sige mit wartölfm oder nll rflten». 1449. 
Alte Ordn., B. 1. 

Waien, Baaen. Scherz. I9B0i — «WaMfi, 
cespes*. Herrad, 188. — Der von Blumen «baz 
gemalte wom». Gott£r. v. Str^ I, 235. Etc. — 
«Bi dem «mai», hinll^r Peldnaine, 18 Jh. 
It. f — . !>rr 7?rn?)r;r/7.srn » , wo die Batiern 
Weiirenneu lüeitcn. Duntzenheim, 1320; Sufel- 
weyersheim, 1860. — «Von discn Wassern der 
grün irasf-n . . . fiicht blibt». Geiler. Bilff,, 
27 *\ — «Es ist ein Sprichwort, wer beschaf 
den Hasen, der beaehnf Im tiieh den fPlofMi*. 
Id., Emei^, l?v h. — «. . . gemacht ans toasen 
ein altar>. Muruer, Virg., H, 7 — Der «nulT 
grSnem wasen bei im saBz>. Ibid., P, 1 a. Etc. 

Wiivfiit, mit Rasen bewachsen. — €Der 
waseiitc weg». Itteahcim, 1340. 

Wa»aerecht,wi8aeriff,fBneht. — «Sohnecken 
. . . uf den icassfreehten wegeo gefbndeil». 
Brunschw., Disi., 114 ^. 

Wassergang, WasserleitanK', Bach, Kanal. 
— «Bi dem woMergange*. Fürdenheim, Wil- 
irothcim, 13 Jh.; Landersheim, 1327. — «Der 
icusserrfanggraben» . Fürdcnlioiin. 1412. — «Er 
hat die Itieasenden -n asser zu einer wüste ge> 
macht, and die wmmgeng zu durstigen Stetten» 
(P6. 106, 85, ezitiis aqnaram). Naohtig., Psalter, 

m 

Wisserlseli« snin Wasser gehörig. — «bdi- 

!«rhe, wäsiierische und lafftiselie gesehSpft». 
Butser, Das» Niem., a, 3 «. 
Waaserlflm. fenehter, dnnitiger Ort. Xown, 

Feuchtigkeit, Dunst. — «In deni tcassetiiSme*. 
fessenheim, 1272; Innenheim, 14 Jh. 
WamenteltB, Baehstelse. — «NIt blits ans, 

iarrh n;:\ngerlei Diner vun r^.v.^ nif das ander 
liaptcn, als ein Atzel oder H u.^.^rr.-.;f/t«». Geiler, '. 
Pred. u. L., 146 — «. . . I nd ght dir das 1 
Maul als einer Wassersteltzm der Arss». Td , ; 
Brös., 1, 53 b. Etc. — Kinem Schwätzer «gieng < 
das mal uff und zu wie eieer VHUtenUUttn 
der arsch». Pauli, 161. I 

Dieses Wort, das Göll noch hat, 367, ist : 
seitdem aus unsrcr Mnndart versehwunden, 
hat sied r^f rr in der aUemaniUsehett erhalten: ' 
Hebel, 2, 2",^. 

Wat, gen. Wäte, fem , Gewat, ncutr., Kleid, - 
Stoff. Scherz. 19Vi. — «Kleinode, siden, edel J 
«Ol*. Gottfr. V. Str., 1, 3S. — Was mnn hat 
«an spisc und an edeler tcäU». Ibid., 1, 11. — ! 
Kdnig Bndolph sass «uf dem kunigst&le in t 
kaniglieher wete*. Clos., 66. — «Die böume i 
stant in ridier uat'. .Mtswort, 20. — <. . . ein 1 
engelseher leol». Conr. v. Dankr., v. 367. — e 
Die Jaden sollen Ihnen verplKndete *aUerge- 1 
toete* (Altargcwand) umsonst /iirüikireln ii. 
IBft». KöB., Beil., 982. — «. . . daz bette und , t 
al die hettewat» (Bettxeng). Oottfr. v. Str.. 1, | f 

- Als Todfall .Jas hc^^ii} folrrwait (Feder- 
bett), vierzöpfig». Kembs, 13»3. Buickh., 146. l < 



' — «iyntwtt'oi», Leinwand. 1484. Tucherzunff. 
96. — «Seid ir dorumb ussgaufrcn das ir liaud 
wellen sehen einen Menschen der do mit 
weichem Wat oder mit weichen Kleidern be- 
kleidet ist?> Matth. 11, 8. Geiler, Post., 1, h h, 

— «Meilensrh wadt». Mumer, Genehm., m, 3 b. 

— Fftr Gred Müllerin hat ein Geistlicher ge- 
kanft «fSr drl koller rotes wai», nnd ein 
Rathsherr «ein griene icat». Id., Miile, F, 2 ". 

— Die von Ninive «leitent nider kostlich wut, 

— ir leder einen saek andat». Id., Bad., C, 
2". — «Pie priestcrschafft euch uszhin kert 

— in irem priesterlichen toad». Id., Genehm., 
e, 4 *. — Laoeoons «kdstlieh priesterliehe wt*. 
Id., Virg., E, 1 b. _ «Alle kleidnng und watU 
der messen». Id., Mesa, C, 2 b. — «Gewapnet 
mit der . . . leat des lieehts». Blindenf., A, 8 K 

Watlonbe, Laube wu Kleider vcrkanft 
werden. Scherz, 1962. — «Die xcatloube» tu 
Rappoltaweilcr, 1302. Als. dipl., 2, 18; zq 
Schleftstndt, 1314. Reg. AA, 883. — «Ein hns 
daz etweuue die tcailoube waz». Mülhausen, 
1377. Cart. de Mulh., 300. 

Watsack, Klridf^rsack, Beiscsark Scherz, 
1Ö53. — Die »Stra.s^burirer «irs&htont inline 
(dem Bischof) sine lodt r / > . iL'6l. L rk., 1. 
366. — «Ein u-otsag*^ dem Ji>h. v. S. Amarin 
gcranbt, 1300. — Kommt der Prob!'i von Ölcn- 
berg zu einem Ding, so soll er «mit ime bringen 
einen kneht, der sincn toatsack fürt». S. Lukart, 
Hohenrodern. 1864. Weisth., 4. 25. 119. — 
«. . . Wie man allen Blunder in einen Wat- 
sack stosst wuun man geen Baden faren will». 
Geiler, Br6s., 1, 26 b. — «Wenn wir solient 
zum baden furen, so ist Angst «nd Not. eb 
wir ans fforüstent, do müssen wir einen Mantel 
haben, do ein wandetroek, do «in WcUaek 
oder Wetscber.. Id.. Post., I, 18«. 
Göll, 264 : «Mantics, Watsaek», 
Watsebar, von seharen, theilen, Avstheilnni? 
von Kleidern. Scherz, 195.3. — «Vestitnrii rirni 
vulgaritcr dicitur wattchar*, an die Canonici 
von S. Thomas vertheilt. 1258. Spiter in Geld 
verwandelt: «6 soh. wotschar nunonpati», am 
Martinstng vom Schaffner jedem Canonicus 
bezahlt. 14 Jh. Hist de S Th.. 109. — An 
irewissen Tttixen wurde auch im Münstcrkapitol 
Geld als * Waladuir » auKg^et heilt. Lib. coq. 

Watte, Art Zugnetz. Scher/.. 1954. Sehmol- 
1er, 2. 104ft: die Wat. Es gab deren ver- 
schiedene Arten. — Die Irischer sollen nicht 
«mit steintcatten oder mit brutwattcn faren 
von Ostern untze uszoronder pfin^estwuchen». 
14 Jh. Alte Ordn.. 11. 13. — *SchaftwaiUn, 
Uruttmtten: 14?5. Ibid., B. 1. — *Rinufatteit», 
Eschau. 1341. Hanauer, Constit., 206. 

Watten, waten. — «Do fing mirs an zu 
hertzeu gon, — und lernt in mincr armut 
schwimmen, — do ich so gantz kuot watten 
nimmen». Mumer. Sebelm., k, 1 _ Ein Ver- 
liebter <>-o sclnlli^' wärt, — das er nüni 
schwimpt noch tcattet fürt». Id., Gcuchm., m, 
1 n ; Lnth. Narr, 86. Etc. 

N\'att<^r, Fischer mit Zugnot/.cn. — «Alle 
ufoUer solient an 8. Arbogaste» obcnt harheiu 
faren». 14 Jh. Alto Ordn., B. 18. 

AVe, gen. Wfiwcs. Woli. MorsM in M-ard 
«also starg, alse hcttc er nie tcems noch 



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lidendes befunden». Xio. v. Laofen. Gottesfr., 
187. Etc. — c. . . Also das ttt nnts an iren 

(!nt nie ]:oins ^russen icejoe$ not]k lidendM me 
befuudcnt». Nie. v. Bas., ms. 

Wecholt«r. « Weckolter. 

Weck, masc , Keil. — Geiler, Baam der 
SeL, 21*>; Süml. des M., 5 i>. S. die Steilen 
bei den Worten Keidel und Sptidd. 

SVfickeii. Laib Brotl, Art Semmel. — Jedem 
Froner sull iii&n geben «uineu wecken, der abo 
lan^' si, das ern muge setzen nffe sinen fus/., 
und obhalb sincm knie müge an selbem abe- 
sniden ein morgenbrot». Nothalden, 15 Jh. 
Weisth.. 1, 6«3. — Ähnlich, Oberherghcim, 
1429; Wihr, 1480. Ibid., 4, 130. 310. — «Ein 
Schilling umb karridtwäsken». Conr. v. Dankr., 
V. 428. I'cr Herausgeber sagt, 115: «wnlil 
eine Art Backwerk» ; es waren IVed^ Laibe 
Brods. die auf den cBrotlcarrichen» liinter dem 
Münster verkauft wurden. — «Du bringest 
ettwann ein Wecken von llageuow oder von 
ScUetBtodt, nnd ist als hart das in nienandts 
geessen mag, so zerreibest du in auf einem 
Kibeifiittt so machet man ein Mass darosa das 
in eleino Kind essen». Geiler, Bro«., t, 8S 

— ^Wecken und niutschiU n cscn». Murner. 
Mess, B, 5 ^. — «£iu suppc oder brei, das 
heisst das mettfvf». Id.. Ulensp., 9. >— Brei 
von Weckbrot {gemacht, Lappcnbcrf: . 230: 
«sollte wohl vxkbroi heissen, weiches Brod». 
Es ist aber kein niederdeutsches Wort, es ist 
das elsässische Wecken. 

Weckerlich, wach, lebhaft. — Dem geistigen 
Leben nfitsen oft mehr die «slnmmenden in« 
k< ro, nanne vil tcedlwr<KAe sinneUohe übange». 

Tanier, 332 (57). 

Weckolder, W«cholter. Wachholder. S. 
auch Beckolder. — «Da legt er (Elias) sich 
schlaffen undcr ein WeckoUer ätuden». Geiler, 
Brös., 2, 71 Etc. — tWechoUerspaneii . . ., 
■^». Marner, Gayao, 471. 472. — «Juniperas, 
WeekhoUerbmtm». Oersd., Mb. — Faarige 
Pfeile «von wegkolterftolu oder kromatberen». 
Machtig.. Psalter, 330. 

Wedel, Vollmond. — «Jets so ist der Mon 
nuw, jetz fol, jctz alt, ji t/. die erst Quart, jetz 
die ander, jets ist es Wedel». Ueiler, Kv. mit 
UssL, 188 b. — «Bs ist sein Wedd, sein Vol* 
mon». Id.« Arb. hnm, 19 b. — Schmeller, 
4, 23. 

Wedel ? — > «Es ist im (dem Tod) alwegen 
40ed«/ Bäum abzuhau wen, Ceuitd zu schiessen 
oder zu mejen» Geiler, Arb. hum., 19 a. 

Weder, als. — «Ein Fraw geet nit gern 
mit einer andern Frawen die hübscher ist 
weder sie», beiler, 7 Schwerter, F, 4 ^. Etc. 

Weetag, körperlicher Schmerz. Krankheit 

— «Sie sien jung, aber vol Kranckheit und 
Weelagen*. Geiler, Bilg., 70 »j. — «On Snit» uen 
und IV^age» sein selb» und der ^lut -r ist er 
(Christas) in die Welt geboren». Id., Pansion, 
H 1». Etc. — «Die weelagen der äugen, . . . der 
oren». Brnnsehw., Medic, 180 b; Dist., 34 

— «Die weetagen der helle habend mich amb» 
geben >. Nachtig., Psalter, 40. 

Weetnm. Krankheit. Leiden. — Ein Ster- 
bender weiss von nichts «dann von Wetum 
nnd Sohmertzen». Geiler, Arb. hnm , 193 <. 



Weffern ? — Nimmt ein alter Mann keine 
junge Fran, «so mag er vt^re» breit und wit» 

— Blit frenden lebentange ut». J. Unraer. 

Wegelange, Seite der Acker längs eines 

Wegs. Scher? . 1'.'60. — Dem Pferd des Vogts 
soll der Biinnwart «sniden an der tcegelange 
ein halben schAch, und an den anwenden 
anderhalbcn sch&ch». Gcmar, In Jh. Hananer. 
Constit., 366. — <Uf die teegelange», iiauiig, 
IM Jh. u. f. 

Wegen, Wejen. Weigen. wehen. — Warten 
«wo der wint her wi-gct*. Tauler, 3% (68). — 
VcMallt ein Hubhof «von windt weiende . . .» 
Sundhofen, 15 Jh. Weisth., 4. 1^8. - «Wen 

> der wint vaste toeget», so wirft man den Anker 
aus. Heinr. v. Offenb. — «S Antoniu.s sähe 

lim Qeist etlich ston die da. Luft oder Wind 

! ioiyetm in dftM Mal». Geiter, Emeis, 90 b. 

; .l)er Wind ioeigt hin und her wo er wil». 
Id., Post., .H, 86 «. — «Do stost stiff und lo»- 
sest dich nit unAwefken: Ibid., 8. S4 •. — «Es 
gond etlich toeigen mit den Armen als weiten 

j sie fliegen». Id., Narr , Hi> b. Etc. — «Bits der 
morgenivffl har weygt*. Brant., Nseb.. 91. — 
.Nach deinem !.;efallen iccyai lin wind». !d . 

.Heiligenleben, 196". — Labs Gott «die sonn 

Ithnn seheinen nnd wind wegen». Id., Epigr. 

' Oopic, 21fi - Ich glaube der Wind hat «ru 
vast geici-gt*. Id , Freih. tafel, 311. Etc. — 

\ «Der Schnee, das wetter and der regen ~- 

I die wind nit lassen glücklich tueaen». Murncr, 
Yirg., k, 6 — «... das in kein luffi an- 
wege». Id., Gayac. 420. ~ Sie ttcriet mit den 
hcnden hin und hör». Pauli, 2'^. — iWan der 
wint vil und vast icegct . . .» liruuscliw ., l'Ci>U, 
H a. — «Die blum ist abgefallen, dann der 
geist gottes hat darein gewagt» (Jes. 40, 7). 

— Wurm, Bai., g, 3 b. Etc. 

Weger, besser, superl. Wegest. Scherz, 
1959. — «Es were weger ein spittal denne ein 
kloster». 1816. Spit. Arch — «Es wer ime tü 
weger das er in ^^^mssem getren^-e . . . .stutide». 
Taaler, 64 (13). Etc. — «Es were verre weger 
das men solUehen weltlichen mensfhen got 
iiiii -rebe». Nie v. Basel, 265. Etc. — «Es ist 
weger ich lasse mich valion in gotz gcwalt 
denne in minre vigende gewalt». K5n., 970. 
Etc. — «Es ist mir weger ich valle in den 
gewalt jre hende den daz ich viele in den 
aom gottes». Oswald. ~ Man soll eiuMi^SUlt* 
meister wählen «der der aller nätaesC tkller 
wegest und aller beste sie». 13.^. K6n.. Beil., 
— «Welre der wegeste si, dem sol man 
das banwartUm lihen». Ucim<$brunn. 14 Jh. 
Weisth., 4, S)2. — Das Struli verkaufen «nf 
ia^ nutzeste und ivegcttc». 1397. Hist. de 
Thum , 396 — Man >oll «das beste und 
wigcsCe ilozn thn». lbid..3U<. — «Das nützest, 
best und wägest». Obermichelbach, 1457. 
; Burckli., 172. Etc. «Wer aber ergcrt ein 
j von iii!-en Kleinen , . ., dem wer weger das 
ein Miilstein wurd gehcnckt an seinen Hals», 
i Geiler, Post., 2, 59«; 8, 10»; Sünd des M., 
1 22 a. Etc. — «Vi! weger ist. nut onderstan, 

— dann mit schad . . . ablan». Brant, Nsch . 
I IK. — «... vil loä^- ist gesehwigen — dann 
l schwätzen • . .» Ibid., 28. — «Under der rasen 



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redt mau vil, — so to^r getohwigeD wer». 
Id., Epigr. Copie, 2217. — «Ergert aioh dein 

aug . . . 8lich<; nnsz . . ., es ist tceger on tmg 
... ins hiinclreicli ^aogcu, weder mit Holichem 
in die ewige verdamDüs/.». Zell, m, 1 _ 
« Es ist in'itjt r und sicherer best allt'iiial 
gedenckeu». Ibid.. b, i Kic. — «Wie vil 
iceger ist menschlich gebott Übertritten durch 
die ce. dann das götlich durch unkeuscheit». 
Hohcnl., C, 1 1». — «Vil tceger Mcrs es wurdt 
einer ein schaffhirt dann ein scelvenorger». 
DiAl., B., 1 b. Etc. 

Weffern, verbessern. — «Sie wgerm nit 
jr ui)r<'c'ht und übel» jn vilmer nimpt es su». 
Zell. y. 2 K Etc. 

Wei^ernme, fem., Beeht, nn der Sdte eines 
Aclvcrs die an einen Weg stösst, zu «räumen», 
Kurn daran tü schneiden. — Der Herr soll 
f6r sein Pferd «haben die mgerüw»e halb an der 
;;rerätcn, dri scli^ von dem gleiese». Döppig- 
heim. 16 Jh. Weisth., ö, 481. 

We^ening, Verbeuerang. Schmeller, 2, 870. 

— <>!it etwas icägerung des nntregUchen regi» 
nients ...» Zoll, .\, 4 ». 

W«geae1i6ide , Wugeschoidung. Scheide- 
weg, — •Wegesclieide, cotnpitum». Ilerr.ul, IHI. 

— «rf die wegescheide»f an mehi cri n Orten. 
14 Jh. — «Beschehe ein mort in dor »fv/c- 
Hcheidunge des bann es ...» Hofen, M .Iii 
Hanauer, Constit., 187. - Die Jünger «luadeui 
ein K.scts Fülli gebunden usswendig vur der 
Thür in der Wegscheide*. Geiler. Post., 1, 8 

— «Wenn ein Bilger sieht die Krütz und die ' 
hültzenen Hend uff der Strass an den Weg- ' 
9^iiUm ston, die do /eigen welchen Weg er 
ffon sei . . .» Id., Bilg., 116 Post., .S. 44 «; 
Enit'is, 49 »' ; Narr., 22 ». — «Ein hant die an 
dem wcMcheid stat, - die seigt ein weg . . .> 
Brant, Nseh.. 94. ~ «... dort da ein weg- 
scheid ist irewast». Murner, Virg., d, S b. _ 
Zwei giengen «Überfeld, sie kamen an ein 
weffgekkä». Pauli, AI. 

lh\s y p 11 d i u s ; « Wägscheide > , du s i p ti vvcr 
Wag bcheiden, quadrivium». UüllföO: «Biviuin, 
Weg:fchride, da swen Weg süsammenstossen». 

« Wciri'wist. vi.iticuni» Tlorrad, 189. 

W egfart, Heise. — «üold und silber nimm 
damit — das du keinen gebresten nit ~ 
all ff (Kr wegfart mfistest hon». Hnmer, Virg., 
B, B «. 

Wegfertiir. reisefertig, dann Reisender. — 

«Der Fremd IdiVb nit auswendig meines TTnnses, 
wenn mein Tur was offen den Wegjcrtiyen». 
Geiler. Selpnp., 78 — «... so sein «rnadc 
yAcT T'.i^rhof) jetz wegfertig wer . . » Hrant, 
Bisch. Wilh , 258. — «Do sprach l Icuspigol 
wie da-« er wegfertig Wer». Murner, Tlonsp., 
22. — Man erfuhr zu Sirassburg dass Trcger 
»tcegfertig were». Capilo, Vorwarn , H. 4 

Dasypudius: •Wägfei tx/. m-cinctus itinerc». 

Wegfertigen, zur Heise fertig machen, die 
Rechnung geben. — «Da sprach er zu dor 
Wirtin, das sie in loe^ertige» wolt, dan er 
müst wandern >. Murncr, Ulensp., 46. 

Wegfertigkeit, Heise. — «Ich wil in 
(den Wirth) in cuwcr tcegfertigkcit bezahlen» 
^während eurer Heise). MurncM-, l lonsp., 

Wegsaui. das als Weg dieuca kann. — 



«Was ander im (Neptun) von mecre was, — 
gehorsamlieh erseigt sieh das, — dass es seim 
wagen wegsam was». Murner, Virg., Q, 5 b. 

Wegacheide. S. Wegesclieide, 

Wegtritt, polygonnm avievlare. Kireehl., 9, 
'iO. — «Proserpinata, Wi-(jdi\tt». Gersd.. 1». 

«Wegwart, oder W eglng*. oder Wegweis». 
Brunseh w., Dist., 19S b. ... Cioborinm Intybas. 
Kirschl., 1. :W4. 

Wehe, schön, xierlioh, gepatzt. — «I^e 
langen Sehwantz die eie in dem Kat noher 

ket^chen, als etlich PfafFon thnnd und Prelaten 
und die ziehen Weiber». Geiler, Narr , 29 &. — 
«Ein Einsidler «ahe wie die «Miketi Franwen 

glorierten in den langen SchwiMif/.en un den 
Menteln ; da henckt er ein Stuck von einer 
alten Statzen an eein Roek». Ibid., 123 *. — 
«. . . Wie vil sein der irrhen Fraiirn». Id., 
Evangelibuch, i iu i^. i>afür steht Ev. mit Lssl., 
142 «Wie vil sein der stoltzen Firauen». 
Weihen. S. Wtben. 

Weibiach, nach Art der Weiber, ironisch 
anf Hünner angewandt, nnmftnnlieh, effemi- 

natus (Slurner). — «Es ist ein ireihisch I'in^, 
hadern, zanken». Geilor, Süud. des M., 42 «. 

— I>anges Haar tragen ist eine Gewohnheit 
«dir vidi dick brucht das jrihsch t^ezier». 
Uraut, M tuet US. a, 7 — «Jetzt band die 
tcibschen man -;eli rt — und schniierent sieh 
mit afTeuschinaltz, — und dunt entblüssen iren 
hals». Id , Nsch., 7. — «Die Gcuchniat, zu 
st raff allen mannen*. ]fnrner,Geuchin., 
Titel. — «Ein mww mit schcntlich tcihsihm 
berdcn». Ibid., 1'. 2 ^. — «Der wibschcn uit 
sind si getüssen». Ibid., n, 1 b. — «Ir Huoht 
so wibsch. unmcnlich was». Ibid., n, 2 a. — 
«Ewr kleidcr seind su weibisch ^rit, — gleich 
wie sie trägt der f^awen sohar». Id., Virg., f, 
3 b. Etc. 

Weibsbild, Weib. Heute nur noch bei uns 
in verSehtliehem Sinn gebrancht. — «Kein 

grössern zum man jniant spiirt. — dann so 
ein wibsOHd zornig w iiri». Braut, Nach , ti;i. 

— Kleidcr «als ein iceibsbild jotzund trcit». 
Mnrufir. 4 Ketzer, G, 2 a. — «Die lieb ist 
allein ursach dran — das tcibsbild geuch usz- 
brüten kan». Id., Genehm., i, 4 * — «Duoh 
war im das gar wol bekant — was doch ein 
wibsbiM nndcrstand, — die vorab in der liebe 
breni». Id., Virg., n, 5". Etc. 

Weiche, oig. Weichheit, dann Mittel um 
etwas zu erweichen. — Eine Geschwulst, die 
«weder mit schmieren noch andern iccichmen 
(fumenta) verändert worden ...» Mnrner, 
(layac, 406 

Weide, Weidwerk, jede Art Jagd auf Wild- 
prel. Vögel, Fisclir Srlier/. 19ö't ^ «Der 
sieche weidcnäre — Wolt ouch an muc weide». 
Güttfr. V. Str., 1, 197. Elc — Von den Fische- 
reien zu Ebersheim heisst es: «.so ist das rehte 
gemeine weiVie von Racenhi}«en unze an twcrch- 
tlich». 1890 Weisth., i. ; ». — Ein Fischer 
kann einen knccht haben «der mit imc füre 
uf die tccule*. 14 Jh. Alte Drdn., B. 1:1. — 
«Man sol haben drige erbere manne, die do 
die vogdwcidc sölleul lcheii>. 14 Jh. Ibid. 
« Weidwerk mit vischouzcn, jagen, vogeln oder 



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- 416 - 



ander wiltprott sso vaohen». Hüningen, 15 Jh. 
Burckh., 71. 

Weidesack, Jagdeack. — «2 ellon /.willich 
zfi eime leeidestKk». 1424. 8. Th(»m. Fabr. 

«Weidesch», Potasche. 15 Jh. Kaofh.-Ordn. 
— Man fälscht den Wein mit «Salpeter, schwe- 
bel, doteiibeiu, wcuicsch, scuft" ...» Brant, 
NMh., 97. — 'Weidesche, sinder genant». 
Brnnschw., Kedic, 176 — «Cinerea* olavel- 
lati, iceydeselien». Gerhd., ÖO ^, 

«Weideschif Fiuheniachen. 16 Jh. Alte 
ürdüM B. 12. 

Weidling, Nachen. — S. Anrelia. als sie 
krank gewunleii. <(la hat man hie gelegt in 
ein W^nui and äff der Ealuu gefüri da sie 
jete ligt». Geiler, Ev. mitUssl., 219 • SrTimid, 
5'22. — I"*as Mecr^cliifT «hat cimMi ITf / 'u/i?, 
damit die Sclüffieat umb das Scliift farcu und 
dadurch selmflSBii wm dann dem Schilf Not 
ist». Id., Schiff der Pon.. 52 h. Etc. — Brant, 
Nach., 2. — < WedUng (sicj, die (Cäaar) mit 
groMem gethön der rnder aehieket». Rfngm., 
Cfiear, 60 a. 

Weidling, Jäger. Jagdliebhaber. — «Es 
wwr ein edeUoan «ff einem aehloss, ein weit- 
Ung ...» Pauli, 15. 

Weidloch, After. Schmeller,2,856. — Man 
soll <eiD lebendiges h&n b^ itmweübeh be- 
rapflfen» ond auf eine Wunde seUen. Brnnsehw., 
Chir . 36 

Weidnen, weiden, Bencoke, 8,655. — «Die 
liirteii Israel, die da uaidnen sich selber, und 
mein heerd will uil gewatämt vu . den iiiituit» 
(Ezecli. 34, 2). BUndenf., D, 2 ». ~ Zell n. a. 
haben weiden. 

«Weidwunde, durch die die Eingeweide 
verletzt werden». Gersd., Hl 

Weien, wiehern, schreien. — «Er fieng an 
weien. schreien, klagen». Mumer, 4 Ketzer, 
C, 4 «. 

Wejen. S. Wegen* 

Weikbmeh, Entireihung, sacrilogium. -* 
*WeiJü>ruch, in gemein hucrilogium ; Weihhruch 
der Münch, I^iunncn und Pfaffen», (ieiler, Brüs., 
ft, 7 — «In der Kirchen Stelen ist ein Dieb- 
stal und ein Wybruchf saerileginm, dnrsn». 
Id.. Narr., IBI «. Etc. 

Weil. S. TT«!. 

Weinfiillig, zum Trunk geneigt. — Mnmer, 
Kön. V. Engl., 915. 

Weinttl, Säufer? — Es war einer «ein 
tonnüi, er was nhvcgen vol». Pauli, 468. 

Weislos. S. Wi.ielos. 

Weissage. S W issage. 

Weissen, Wait/.cn. — 1291 galt «ein vierieil 
weissen 14 sch.». Glos , 134. Etc. — «Was sii 
in die acker Ncvent, es sy weisse», rocken, 
gcrsto. .» Hist. de S.Thora.. 898. — «Ich 

sol (bin schuldig) 100 niiitte weissen* Eis. 
Pred.42,8. — «31ult/crkorn. das ist das zwcitel 
weissen, und das dirtcil rucken». Adelshoffen, 
15 Jh. Hist. de S. Thum., 83:4. — •Weissen. 
rocken, >,'crste . . > 1146. .\Ue Ordn , B 1. 
Etc. — «Dem der do 100 Fiertel oder Hüffen 
Weissen schuldig was . . .» Geiler, Post., 3, 
n4 «. Etc. — «Frumcntum, tceyszen ...» « ir^is- 
iestf klcyen». Gcrsd.. Ol«. 81b. — ^Weissen' 
M». AdelphuH, Fic, 165 b. Fries, SS «. — 



«Etlleh hier wirt von korn, etlich von weitn^ 
etlich von gersten gemseht». Fties, 46 b. — 
«Die sprenwer vom guten «etiMeii genndent». 

Zell, c, 2 b. Etc. 

von Weitnüss, von Weitem. — »Die Zong 
des Nachreder» schlisset heimlich und von 
Weitnüss Pfeil, in Abwesen des dem er iibcl 
redet». Geiler, Narr., 151 «, Etc. 

Weitsflm'eifljäT. in der Weite licrumsrhwei- 
feud, uubtat. — «Ein Mensch der wcUsvhiceipg 
ist in seinen Gedencken . . ., je von einem /u 
dem andern fallet, als ob er nit Vernunft bei 
oder truncken wer . . .» Geiler. Selenp.. 1591». 

— «Ein zerstreut, unfridsam . . nn>re^u^^ i:.'. 
manigfaltig, weiUdiweifig Gemüt». Id., Pred. 
a L.. 9:^ Irr. 8^f, U, 1 b. 

Weitschweifigkeit, auruhiges Umher- 
schweifen. — «Wiltu kommen rn Ptatipkeit 
deines Geuuits, so mustu dein Hertz und die 
Krefte deiner Selen an ihn licften und dein 
Gemüt von aller Weitschweifigkeit abkeren». 
Geiler, Selenp., 169 « ; H7 a ; n i b; 177 B5tc 

M'eiwelnV — «Hut dich vor disem fulen 
verlegenen Dorflötschen, der also gegen jeder* 
man vmwdt; Oeiler, Bilg., 142 ^. 

^\ eilK'ln, w&lsen. — «Wer wfirt uns danncn 
welbeien den Stein von der Thär des Qmbs?» 
Geiler, Post. 3 4^. 

Weif, Weifeiin, junger Hund. Scherz, l»79. 

— «Die kleinen tcelfelin, die kleinen hündelin». 
Tuuler, 29 (G). — «Ein xcelff ein junger hunt». 
Alts wert, 6. 

Welle, Bündel. Scherz, 1980. 1. Reisig 
biindel, zum verbrennen oder um Zaune zu 
machen. — Den Spital «leite man obenan vol 
wellen und stro», um ihn im Nothfall anro- 
zünden. Kon., 818. Etc. — «2 sch. 2 j umb 
7 hundert toellea zu hegende (hauen) ad refcc- 
torium». 1423. S. Thom. Fahr — .7"/^ ^ch. 
umb 2 hundert dorncwelkn tlom /.ime». 
1424. Ibid. — «200 wellen*, um den Brägel /m 
Achenheim zu umzäunen. 1429. Weisth., 5,487. 

— «Zur wellen», strassb. Uausname, 1H66. — 
«400rMH«f//o«.. 1482. Spital-Arch. — *WeUen* 
ZU einem Feuer tragen. Wimph., Chrys., 9 b. 

— «HoltK und «eeBm der rSser (Reiser) oder 
gerten» Adclphus, Türk,, I), 6 b. 

2. •StroweUcn: 1397. Eist, de S. Thom., 396. 
— > «SOO teeüen stro». 1516. Stndt-Areh. — cich 
wolt auch ein toelkn stro kaiifTen», nra eine 
Hexe ZU verbrennen. Eries^ 16 K 

Wellen, vollen, wir, sie weBeiU, menL 
DurcliL'äiigi^'" bei Brant und Murncr. 

Weltläuflg, dem Weltlauf angemessen. — 
« Der sehelmenzunft nnzeigung alles wdthuffigen 
mutwils . . .» Murner, Titel. — «B't///rM/i7 
heisst maus, wer das kan, — mit list betricgen 
tedermnn». Id., Nb., 54. 

Wemmin, Wembin. — «Ein knrsat gefuttert 
mit wemminett und küngelin», dem Joh v. 
S. Amarin geraubt. l.HOO. — «Una peUis (Pelz), 
in vul^'ari dicendo ein kunigoUno «ümMm 
kursene*. lal^ Urk., 8, 208. 

Wendel, Wanse. — «Er well wol scAlofMi. 
so fürt man in ettwan in ein wüsf ell>^ndt 
Bett, das louft vol Flohe, Lüss und Wendeln». 
Qeiler, Bilg., 213 « ; 153 « ; Bta im PI, D, 2 «. 



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Ktr. — «Es seind hnndsniDcken kommen und 
teentkn». Nächtig., Psalter, 270. 

Göll, 979: «Ciraex, WnntlaQB, WtiUeh. 

«Wendelmerea, oeeannc». Herrad, 179. 

ijcherz, 1983. 
Wenden. Sehers, 19BS. 1. Abwenden. — 

«Wanne ein für n8p:nt . . ., dag prnt laiifre 
wende». 1487. Tiu lierzunft, 57. — <.Moteni wir 
du mit tuspiit marckeii gewendet haben, wir 
hpttpnt SU derfiir gegeben». Nie. v. Betel, Bek. 
Taul., 42. 

S. Abwendig maehen. — Ein Sobn welUe 
reiaeo; sein Vater l>Ht ihn «/.u blibcndo. and 
hette in gerne gewendet-. Märl., 8'^. 

8. Fiteben mit ^WmdekÖ7i>en», Alte 

Ordn., n. I Pic Fisi-lioi\ dio irendcu. wonloii 
unterschieden von den tiarnoru. Scherz, 198H. 
8. Gewende. — Der Fischer, der •viendet, der 
M'l sin ;,'e\\ endo, wciine er dovon iri fcrt und 
es gewendet, u&brcchen das dirteil des besten 
fereweges das er vmdet, doeh sol ime keine 
qiecke »chaiif-n». 14 Jh. Alte Ordn , B. V^. 

Weadeiu»chimp_f, Spottname für solche die 
rieh von dem Sehimpf oder Seherz abwenden. 

— «I'iäf Mcti.'^chon die die Welt vcrsclnnalinit 
tmd ein Missiall ab weitlichen Dingen hant, 
die heisset man Wendemchimpf oder wider- 
wortiti^e Menschen*. (Icilcr, Selonp,. 197 - 
<lr 8oU nyman vatter heisscu auff erden, denn 
einer ist ewer vatter. der in dem himel ist. 
Wa pleibt nun hic irendetisehimpff, fj^liick- 
ftchcicher, hadermet/., wie ich soll sagen, 
geistlich?» Blindenf. B, H b. — GluokReheieher. 
der das Glü 1: < lic»r1it. scheut? Hndcrmetz, 
zänkisches VVeib, überhaupt Zänker (s. das 
Wort). Der Zaeammenbang der Stelle ist nicht 
ganz klar; mnrt sieht nur dass der Verfasser 
die Namen auf die Geistlichen anwendet, bes. 
auf die, die sieh patres nennen lassen. 

Merkwürdig ist dio Art wie Scherz, r'S4, 
diesen Ausdruck r.n erklären sucht Zuerst be- 
merkt er, die alten Wenden seien mit Hnnden 
verp:llclieri. nnd Wendehunde, wendische Hunde 
genannt worden. Dies scheint er indessen nur 
ans einer einaigen von Frisch, 2. 440. aufge- 
führten Stelle 7.U srhiiessen; in v'wicr riirouik. 
in der vun den im Jahr 10K5 von den VVendeu 
in Norddoatsehland verübten Gräuoln ju^eredet 
wird, hoisst es: «aber in Sasse dorstm de 
schnöden Hunde de Wenden lucht kuna-ii». 
Sehorx meint nun, Wendensehimpf soi abzo» 
leiten «ex isto scilicct contcmtu Venctorum. 
quasi Viiidilorum dedecus, abstractum pro con- 
creto». Konnte man auch zugeben, obirlcich 
es höchst nn wahrscheinlich ist, das von einem 
einzelnen erbitterten Chronisten gebrauchte 
Wort Huiido sei eine allgemein übliche Be- 
zeichnung geworden, so hat doch Sehers eine 
Hanptsaehe vergessen, nilmlieh dass im Mittel- 
alter und noch zu rü-ilers Zeit. Schimpf nie 
dedecus, sondern durchweg Lust, Spiel, Spass 
bedentet Wenn man bei der ersten Hüfte 
des Worts an die Wenden zu denken hätte, 
»0 würde der Sinn sein: Spass der Wenden ^ 
wie wäre man aber daxn gekommen, Mensehen 
die die Welt v r-rhmähen für einen Oegen- 
fttand der Bclut>tiguug gerade der Wenden za 



r halten, eines Volkes, das in iinsern Gegenden 

i gewiss nur wenii? bekannt war ? 

Der von Geiler {s. oben) ausgesprochene 
Hedanke ist: die die Welt verachten sind den- 
jenigen widerwärtig, die die Welt lieben, und 
werden von ihnen Wendensehimpf genannt, aus 
dem Grund, wie mir scheint, weil sie den 
Schimpf, die Lnst der Welt von sich abwenden. 
Vielleicht war *Wcitd den Schimpf, wehre ihn 
von dir ab», eine in irgend einem asceliächcn 
Verein geläufige Redensart gewesen, und von 
den Weltlenten anftreLrrifTen und als Über- 
name gebraucht worden. Ein ganz ilhnlich 
gebildeter ensammengeeetxter Ansdmek Andot 
sich gicielifalls bei (Jcüer, Narr., 12:5 '\ ^^ ^ 
er sagt, Leute die zu Gast geladen sind und 
die innen vorgelegten Spetee^ versehmiheii, 
«heissen Scheut dm (?fi,«f«. Frank. Sprich w., 
IHI b, hat eine ähnliche Form: «ein Tremcn- 
achimpf». was er erklärt dnrch einen, der «gut 
Freund, Weib und Mann, Meister und Junger, 
bcgert zu verwirren», nämlich durch Schimpf, 
Speas, Spott; anch 2, 4'.) b. Andre Zu- 

sammensetzungen dieser Art bei Brant, Nsch. 

— 1520 gab es einen strassb. Bürger : Joh. 
Wendenschimpf, Seckler. 

Wendig. Scherz. V.^SA. 1 Rückiränirig, ab- 
bebtelll. — «. . . und wart ilic rciüe wcndig>. 
Kön., 822. — Wird ein Stadtbote «mit einre 
botschaft tcendig», <o soll er das erhaltene 
Reisegeld zurückgeben. 144H. Alte Ordn., B. 17. 

— Er «hat grosz Hisz und ernstlich gebcrd, 

— domit das schiff nit tiwm% w^erd». Brant, 
Nsch.. R7. 

2. M'endig inaclien. von etwas abbrini;en. 

— Christus sprach: <daz hat mich ufcndtg 
gemaehet mine liebe mAter». Clot»., 118. — 
«Wollen wir Christnm den Herren auch also 
salben als in diüc drei Mären ^Marien) gesalbt 
weiten han, so müssen wir uns die Ding ^.it 
lassen wendig machen die dise heiligen FraM en 
nit haben wendig gemacht.» Geiler, 3 Uar., ö b. 

ein Wenele. ein wenig, — «Do hiesient sie 
die ein leenele abwichen von dem Bot». QeUcr, 
Post.. 3, HO ». 

Wenken, Winken. 1. Wanken, abweiehou. 

— «Du singst vor q-ntt. daran gedenck, — mit 
iliner stimm nit tranck nocli wenck*. Murnor, 
Nb., SO. — «Ein liiirner musz vil dächtausis 
han, — das er nit winck und imnck darvun». 
Id., 4 Ketzer, B, 3 ». — «Ich het mich sunst 
on alles wetteken, — Von stunden an selbe« 
thun ertreneken». J. Murner, c, 3 b. 

2. Abwenden — «Sie betten worlich vil 
bedenckcn — w.e sie mich dorvnn mächten 
weHcien>. Murner, 4 Ketzer. L. 7 »». — «Kncas 
«eettckt sich nit darab». Id., Virg., L, 7 b; Lulh. 
Narr, 119. — «. . . das er von got sich loindtet 
nim>. id , Bad., B* ö 

8. Wenden. — «Brauch alles das da kenst 
enlencken, — und mo du will thn dieh hin 
wencken». Mnrner, Virg.. r, 6 

Wep, Gewebe. — «Der Weber wenn er 
webet, so nicht man nichts v^n dem Wcpp 
das er macht». Geiler. Geistl. Spinn., P. 1 b. 

— «Ein Setdenwnrm ligt den Winter in eim 
Wepliii. er spinnt ein ^Vrp mnh sieh». Id , 
£v. mit Ussl., 19 K — «Alles das sie herlür- 



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briogeat da» ^nt Wurmncster and Sj^tmtoeppen, 
Unllot und Wust». Id., Bilg., 191 Emois, 

Bros , 1, 39 '«. Elc. 

Wer, wurandus, Bürge. Schorz, 1988. — 
«Wir (die Verkäufer) sulnt auch ain und sinrc 
erben wer sin dis götes wider mcncK^licIien>. 
1275. Str. Bez.-Arcb. — «. . . und suJnt diz 
buscs wem sin . . .» 1S8]. Ibid. — «Oes bin 
icli geziig und wer*. AUswert. fi. 

Werbe, Damm liiuga einen Utuiä um vor 
Überschwemmung zu schützen. Scherz, iihiO. 
— «Die grosse und die kleine werbe*. Mun- 
doisheim, 1241) n. f. — «An der werben», au 
vifloii Orten, IH Jh. u. f. 

Werbe, mnl. Scherz, 1990. — Aberwerbe, 
Anderwerbe, znm zweiten mal. — «Were es 
dM man die magesotschnlen aberwerbe rittortc 
. . .> 1396. Uut, de iS. Thom., H94. — «. . . 
das ir denne in ^tte ein andervmite gebom 
men.schc werdent». Nie. v. Basel, Bck. Taul , 
2(K — «Ist das yemans eine almende aber- 
kobert ist» ... wer die emderteerbe begriffet . . . 
bessert "J^/sß». 1421. Almcmibiuli. Iier 
Abt von £bersbein)münsier «hat drie werbe in 
dem jare ban» (Weinbann) Weietli., 1, 

670. — «Das du tuscnd teerbc bichteit>. Tauler, 
242 (42). — «. . . iiül allciud siibenlzig werbe 
sähen werbe . . .» Ibid., l(Kt (^). — «Woi drie 
trerfic als vil lütes . . .> Glos., -18. »Drr von 
Franciurt vier werbe also vil was al&o der 
vicndc». Kön , 85t. Etc. — Die Äbtissin von 
Escluiu soll «drigc werbe in dem Jare iliiig 
haben» zu Achenheim. 1423. Wcisili., ö, 4iki. 
Etc. 

Werbür^c, Dürj^c, tnutologisch geformtes 
Wort. .Scher/., UJüy. - «... so haut wir zft 
rehten Werburgen gegeben Ifiehei» ctt . — «Wir 
die verkouffer utul irerf firgen . . .» 1861. Reg. 
A, 218. — «Ich liiibe KUin und Claus m wer- 
bürgen geben*. 136&. Beg. B, US. £tO. 

Werd. S. Wert. 

Werehaft. zur Wehr, zur Vcrtheidigung 
geeignet. Scherz, 19S7. - Die .Städte waren 
klein «und nUt werehaft mit graben, tiirnen . . .» 
Kön., 875. 

Weren. Scherz, 1989. 1. Verbürg» ii. — 
Wir «suhlt diz huses wem sin, alse mau ze 
Strasburg eigen und erbi wem sol». 1281. Str. 

Bcz.-Arch. 

2. ilii gcu., bezahlt machen, befriedigen. — 
Ein Verkäufer erkiftrt, dass er •geteert» ist 

der Verkaufsumme. 1281. Sladlb., f>* 66 — 
De» Ueldes «sin wir gar gewert». I28H, Str. 
Be».-Areh. — «Was ir dem vatter in minem 

namcn bittent. dos ^\ crdi nt gewert* V.U. I^rod., 
1, 237. — «Wer hüiu ulao bittet, der wirt one 
zwifel gewert». Ibid.. 1, 241. 

Werhaftig, Wirliiifti:^ . wührhaft, dauer- 
haft. ~ «Es ist kttii aeiUaJitge Frucht, sie 
bleibt nit . , ., sie l'ulet glich von Stund an>. 
<i(Mler, Arb. hum , 56 «. — «PfaM euHcisch ge- 
braten ist vast wirhaflig, und Avirt desshalben 
gtlobt und verwundert von Sani Augustin> 
id.. I'rcd u. L., S6 ». — cObschon ein solichcr 
Motisch ettwen Kriiid hat ... in weltlichen 
Dingen, so ist sie doch nit bleiblichen noch 
wirhajtig». id., Scienp., 229 ». 

Werken. S. Wirken. 



Werl ich. 1. Tapfer, streitbar. — «Herr 
gott, behnt uns vor gabelstieb! — Jctz mnsi 
ich werlich weren mich». Murner. Nb.. 17. — 
«Ir waren ob sechs tausent wörUdter mann». 
Adclphus, Tftrlc, G, 8 — « Werlithe innwoner 
und stritbare mann». Id., Rhodis, B. 1 

2. Wehrhaft, gut befestigt. — «Nun war 
Tribonantes gar nahe die weerlichste (firmis> 
siraa) stat derselben gegne» (Enghimr. Ringm., 
Cäsar, H71j. — Ein Fürst behauptet er habe 
«das wörlicJist schlosz>. Paiiii, 2H9. 

Wcrachaft. Scherz, 19H9. 1. Bürgschaft. - 
Der Verkäufer eines Guts verpflichtet sich 
dem Käufer «zft rehter werschefte», dass er 
das Gut nicht mehr beanspruchen will. 1270. 
Stadt-Arch. — «Ich verbinde loieh and nine 
erben daz zh wo reu de und wendiaß x& tra^ 
gende». 1368. IU3g. B, 3». 

9. BewÜrung, Vollendung, Garantie, bet. 
(lass etwas in gutem Zustand ist. — Die Mei- 
sterin soll untersuchen, ob der Aussätsigen 
Hausrath ««wrsdka/K habe, . . . und welle itfieke 
nit wersclwft hcttout», soll sie wegnehmen. 
Gull. Ordn., 169. — «£s ist noch uit genog, 
es ist kein wendtaft: Geiler, Has im Pf., G, 
6 •'. — «Vff wolfeil gSn gat jederman, — und 
ist doch gantz kein werschaffl dran». Brant, 
Nsch., 50. 

Wori«chaft, adj., bewährt, dauerhaft, gültig. 
Vergl. Werluiftig, — Die Bescher der Gold- 
sehmiede prafen ob deren Arbeit * wer schafft 
sy . . .; was nit werscJiafft ist, sollen >ic nit 
veil haben». 1482. Goldschm.-Zuntt, 7.ö. — 
«Der macht nit wersehafft vM dem nierckt, — 
wer nit uff kunfftit: l.Iünnng mcrckt». Brant, 
Nscli.. 113. — «Gut iccrschaß geld, nit wort, 
liorbring, — wiltu hau werltaft brieff Und ding». 
Id., Epigr. Zarnckc, XXXVII. 

SVert, Werd. masc, Wörth, Insel. Scherz, 
199^*. — «Als er uz dem werde kwaui, — Sin 
schiffelin er iesa nam». Oottfr. v. Str., 1, iM. 

— «Ein A\ilder hegcchtcr toert vol honten 
und wiliilnimc, darhar er dati ouch lioisMi 
der grüne wert». Nie. v. Laufen, ms. — «Unum 
mediamen, vulgariter ein werde*. Eekbolshetm, 
1380. 'An dem HTTiVe». häufiger Feldname, 
13 Jh. a. f. — «Der wert* zu Strassb^ 1844. 

— «Der M^wert* von S. Thomae, 1828. ~ 
«Die . . . finden Ertreich, als in>ulas, Land, 
Werd in dem Heerj das ist des der es be- 
houptet». Geiler, Narr., 57 e. 

Werwort, Wehrwart. Wort zur Abwehr, 
Entschuldigung. — i>u «hast kein trörwvrt 
gegen got». Brant, Nsch., 6. — «FnUceit er- 
dencKt ein wurwort bald». Ibid., 93. - «F.r 
fm<lt all/.it ... — ein wunrori das sin gUmpä' 
errett Ibid.. 74. 

Wesclibank, Bank in d« r \V;isrlikiirli.-. — 
«Zwen wesdtbank». 1499. Inventar des Ludw. 
V. Odralzh. 

Wesche, Wascliplut/ ~ «Ein weschr am 
Uintsütergrabea«. 1427. Aiinendb, -- «Au der 
wesdtm*. Tränheiiii. 1341. Mölsheim. 14 Jh — 
«. . . Als wir hie haben iu unseni Weschen 
*ler Brnscli an mcngeu Ort Staftieu J«i man 
hinabgot, als bei der nuwen Brucken, dozu 
bei der Scliinl brücken und sant Claus und 
andern Orleu lue, uff das wcuu mau au cim 



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- 419 - 



Ort weschot, das man denn ourh mlSf; an eim 
andcrti Ort M'escheii und eins dus ander nit 
irren, als denn eins do weschct, das ander 
dort.. Geiler, Font., 2, 26 « ; 9, 8H b. 

Weseke, WMohe. — Eine Frau hat einmal 
<t iu ;;rosse wcMh ^Idn assgewesehett». PmU, 
105. 

Wesclieii, wuehen. — <8o idbb dieh heisit 

ilio '■cliu/.clen ircscheti, so >prichestu, es brichit 
mir die bendc». Bihtcb , 69. — Die Aussätr.i- 
gen sollen am OrBndonnentair in der Kapelle 
sich <U>.<^on ire hendc und füssc iceadten. als 
daü vun alter herkomen ist*. Uutl. Ordo., 

— Bonifes I «satte nf, des menne nnd nfit 
frowcii soltent tcesilu'tr ultoriliuhor . .» 
Run., 522. Etc. — tjjio dischlaciicn und haiii- 
quehelen ices<^en*. 1400. Tnehentanft, 26 — 
Der Vogt «des miirfreno so er ufstaht. so soll 
er seine händ uitadien- . Grendclbruch, 15 Jh. 
Weisth . 5, 415. — «... so weichen wir die 
Stuben nlle». Conr. v. DaiilNf.. v. H(>3. Etc — 
Chriüluti «woltc uns weHlun von unsern Sün- 
den*. Hngo V. Ehenh. «Fe^cn, Sehüsslen 
treschen». Heiler, Irr. Srliaf, C, 2 — «Die 
Mü:>tin (ÜHieHcJten». Id., l>icieck. Spiegel, Aa, 
'6 b. Etc. ~ «Wann du begerst Ufe»iehen diu 
fusz, — ker dich das man os nit sehen musK». 
Brant, Facetus, A, 7 b. — «... das man im 
wtsdten niiest das hcmbd*. Id., Nsch., 74. — 
«David Uess wichen Bersabe». ibid., 16 (er 
Hess sie sich wesohen). Eto. — «St bedt, si 
iief.cJu, si 7,wa!,'t im«. Murner, Geuchni., k, l 
Etc. — Beinah auf jeder äeite der Bedenfahrt. 

— «Dan Sprech der wie. das vrer nit not, — 
ieh tmcidW mich mit andcrni kat> ^^ . Nb., 8. 

— clFsMcfc da (Christus) dasent mal die vies 
(Fuss). — noeh dannoeht niemans sdnden lies». 
I<I.. HaiJ , K. I ~ «Das wasser (Oin grliratm- 
tes) iät ^VLi zu allen wuudeu, so man sie do- 
mit «rscM». Brnnsehw., Dist., 114 b. Ete. — 
«Ir sollen die liond mit einantlcr we^ihen*. 
Pauli. 2.3. — Kaiser Friedrich ist «guugun 
sich /.u icesdten oder bailcn in eiucm wasser- 
flxisT Armenie». Adclphus, Barb., 58 Etc. 

Wescher. \V<»Hcherin. einer der, oder eine 
die für» PiiMilvum wascht. — «. . • das kein 
Bleieher uiier Wescher kein Tuch mag so weis/, 
bleiclicii». Geiler, Ev. mit Usbl..47 «. — Murncr, 
Oeuchni., D, 3 ». 4 b. _ .Bin fnyr die het 
ein hübsche doehter, die was ein «etchmn». 
Pauli, 142. 

W'eschestiil, so viel \ue Waschbank. — 
«Zorn alten uftMcfteiiuU», utrAsub. üaasname, 

Wcssbel, Wespe. — «... als die iceaebeln. 
nit als die byneu oder ymmeu». Adelpbas, l*1c., 
150 b. 

Wessern. wiis.sori^' <eia. — Der Zinswciu 
«so! nüt w^nern noch rouciieieu . . ■> (iemar, 
14 Jh. Hanauer, Constit., Hn5. 

Weet^rbar, eig. Wenterl'ivii. der mit dem 
Westerhemd bekleidete Tauiling. Scherz, 2UU1. 

— «Lieber nfiwegebomer toesterbar nnd novi* 
cie . . .» (Firr.) rians v lUov 

«Westerft'lt > , die aul der Westseite eines 
Banns ^legein n Felder, sehr oft, 13 Jh. n. f. 

Westerhemd, das demTäntling an/.u/Jehcnde 
Umd. — < Wan einer iu die Welt gat, so gibt 



man im ein neow seidin Hemd in dem Tauf, 
ein Wester hembdlin, mit Gold etwan geziert». 
(Jeiler, Arh. hum , 1 1 
Weslerlanj[;e, fem., Westseite des Banns. 

— «An der w^ertangen», oft, IMO n. f. — 
«Dimidins agar der wetterku^K Wangen, 
1311. 

Weaterlege, die Bekleidung des Täuflings 

mit ilom Westcrhemfi (T.efre. das Anle^^eii . — 
«Die Frowcn ... wo sie uff ein Westerteffe 
kummen, do lugcnt sie das sie obren an den 
Tjf:ch kämmen». Geiler, Post., S, 87 >>; Ev.nit 
llssl-, 48 48 b. 

Wester. altd. Wasti, lat. vestis, hiess speziell 
das Taufkleid, so dass Westt rlieiiid eine Tauio- 
lotric ist Wester wurde dann auch in wcitcrm 
.^iiih überhaupt für das genommen, was zur 
Taufe >,'Rhörte; Beweis das?* man spiiter nicht 
mehr wusslc, was es bedeutete. Im i'.it/.ivat 
kommt Weaterlege für I'uthengeschenk vor. 
Zteniaim. Kei Geiler kann es nur Tauf- 

l'cier. Taufschmaus iscin. 

Westert, West. — «Zft Westert dussc». 
Schneraheim. 1314. — <Zft wettert», Sufel- 
wcyershoim, 1360. 

SVüsterwelder, Art Tanz. — Brant, Nxli.. 
83. — «Der weUmoeUer». Hurner, Loth. I«iarr, 
141. 

«\\ e^ii I wint, favonius». Herrad, 178. 

Scherz, 2(K>2. 
Wetbaft, strafbar. Seherx, fOW. — «Wer 

do icethaft wurt fanden, der b.il bessern 2 sch.» 
liosheim, 14 Jh Hanauer, Constit., 246. — 
Heimsbrunn, Weisth , 4, Hl. Eto. 

Wet»cher, Wt'tschger, Keiscsack. - «...Ein 
Wotsaok oder Welscher», Oeiler, Post., I, 28 ». 

— «Da mnss man uns den Hantel und das 

Hrmbrt brini::cn, dn don Wftsthger» . Id.. Kv. 
mit Lssl., 31 a. — «Der Bernharder sack ist 
ein wetseAer vol freite». Pauli, 185. Einem 
Reiter war « der wetschger vnn dem satlel 
empfallen». ibid., — Frank. Sprieiiw., 2, 
23»>: «er hell Hans im li'ftsr/it/ii'. er hat 
nichts mehr al.s was gerade in den Sack gehl. 

— Dasypodiuä: * Wätschger. reticulum, sac- 
culus viatorius>. — Die Etymologie ist unge» 
wiss; Wacket riairel, Wr,rt., :<»>«, fuhrt mit Frag- 
/.eiclicu au; «it. viaggiaro? lat. vesiiarium?» 
Welches ist aber die riehUge Form, Welschger 
.»der Wctsdtei '^ Letzteres Hesse sich auf das 
im Mitielalier zu Strassb gebrauchte WatsciMr 
oder Wotschar zurückführen, das die in den 
Kidstern und Kapiteln den Mönchen und Dom- 
herren gemachte Kleidcrspende bedeutete, von 
Wal, Kleid, und scharen, theilen. Die Zu- 
sammsDSteUung in dem ersten tieilerschen 
Citat von Wotsack (eig. Wateati;) und Wetacker 
kann die Vermuthnng /.ulas^en. <Ias:^ auch in 
letzterm die erste Sylbc für IFat zu uolimco 
ist. Der Übergang von Kleiderspende en 
Klcidersaek /war nicht '^aw/ der T;0(rik 
gemäss i indessen ist zu bedenken, dass solche 
Sinnverftnderungen niehts seltenes waren. 

Wette, rnm])osirio. f lelillmsse. Seherz, 2004. 

— «Ein iglich tcette. daz umb frevele geschit, 
daz gezinhet sich an B«J sch.» le» Stadtreobt. 
(irand., 2, 5.i. «Welicher sinen /ins nit ^rit, 
do gut wette uff, und ist u£ den tag die wette 



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. . . 2 6ch. und morndes 4 seh. . . .» Eächentz- 
willcr, 16 Jh. Barckh., 100. — Wer nicht zum 
Dinf; kommt, «der bessert zu tcette 2 sch.» 
Nicderhausbergen, 15 J. HIbL de 8. Thom., 
331. Etc. 

Wott«, Tränke, grosser Wasserbehälter; 
von waten. — «Ich will in die Weile riit mer 
wftttcn oder reiten». Geiler, Üriis., 2, 27 ^. — 
«Man ficngs Wasser in, als man ettwan in den 
l>örfern Ihut, da man Wettinen luit . . .; es 
was ein gemeine Wetti*. Id., Ev. mit Ussl., 
62 !». 

Göll, 73: «Aquariam, Tränke, WelU: — 

Schmeller, 4, 193. 

Wette«. Stnifc bezahlen. Scherz, 2004. 20<)5. 

— THo Hiibi r sollen am bestimmtet^ Ta^r den 
Zins brin^'cn, «oder si sulcnt 2 sch. weiten». 
Dossenheim, r<>8H. Weisth., 449. — «Swer 
do . . . gcvrevelet, der wettet dem ubbcte ein 
phunt». Ebersheim, 1320. Ibid , 1, «67. — So 
oft ein Huber auf ein verbotenes (tut fahrt, 
«so icettet er dem meier 80 seil.» BsJT» 1361. 
Ibid., 5, 404. Etc. 

Wetten, zusammenjuchen. — «Dise zwei 
sein bei einander getcettet als zweu Ochsen*. 
Geiler, Ev. mit Ussl., 87 k - «Jni Sch\.artz- 
wuld trcttet (Druckf. wecket) einer zchen Ochsen 
in ein PHug». Id . IV.st., 3. 44 a. - Kälber 
die ein Bauer behalten will «müsHoii mge- 
wettet iterden in PHug und niissen arbeiten». 
Id., Siind. des M., lt< — «... Ein Füllin 
mit dem ingetcetteten Esel». Id., Ev. mit Ussl , 
' • cEiu buer zwen ochsen tnauatmeettet 
undcr das jooh». Pauli, 81. 

Noeh bairiseh, Sehmeller, 4, 195, and aile- 
mannisch, Hebel, 2, 279. 

Wetterleieh, Wetterleiehung, Wetterleuch- 
ten. — «Adonibesech ist als vil gesagt ala 
ein Herr des Blitz oder Wetterleicbs: Geiler, 
7 Schwerter, G, 1 b. _ Der Herr «hat ircbt u 
das nuw Gcsatz nit in Truwmigen, Duudci- 
schlegcn und Wetterleichungen al.s im alten 
Gesata». Id., Post., 2, 2 «. — «Wann vii weUer- 
leü^en nnd thondem kumniet», bedeatet eine 
nalu'iule Pest. Hriiiiscliw., Pest., 'A 

Wahrscheinlich von leichen. hüpfen, auf- 
steigen, Waekeni., Wört., 1 76. Später machte 
man Wetterleuchten daraus. 

Wettertrensch, nachlässiger, wctt«rlaurii 
scher Mensch. Tremen, zögern. Schmclltr, 1. 
4i)7. — «Man iindt gar manch nochgültig 
mensch, — das ist so gar ein wetUrtrmUdt, 

— das es sieh nienan schicken kan — zu 
allem das es vohet an». Braut. 00. 

Wi uftd we, Wind und wee. Wann und 
wee. altit. für weh. — «Do wert der troc 
also irar milidolich, und so tci uml so ue ...» 
Tuulcr, IHO ('<2). — «Im ist nun nit mer wind 
und toee so er allein ist». Geiler, Pred. n. L., 
\^ tWi r Icaii allwi'ijcn gcduIiiLr sein wan 
ciucm SU umn utiä wee ist ?» id., Ev. mit Ussl., 
216 b. — «Dn findest manchen in einem nn- 
trcroforniii 1 tei! Kloster, dem mtun und icee ist 
das es nit recht zugat». Id., Eraeis, 12 

AUil. winna, Streit; später, winde, Schmerz. 
So wie im Strassl). l»inlokt. so hat der 
.Ausdruck witid und weh auch im AUemanni« \ 



sehen erhakten, rnndeiMh, Hebel, 8, 260. — 
Schmid, 582. 

Wibel, Komwurm. — «Die uihdn ud 
handsmncken». Wimph., Chnrs., 15 «. 

Wibelessig, vom wibel, Komwnnn, anin> 
free^eii — Der Müller, der «fnl körn oder 
toibekmg kom under g&t kom schüttet und 
es menkelt», wird bestraft. 15 Jh. Alte Ordn., 
B. 13. - Item, r IHM Vt):.. 2. 37. 

Wibeu, Weihen, ein Weib nehmen, bei* 
! ratheh. Sehens, 2009. — Die Bürger Ton PfW' 
fingen «mög:eiit wihen und mannen», wo sie 
wollen. 1844. Weisth., 5, 873. — Item, Kembs, 
188:i BnrjCkh., 144. — «Nim ein Frawen, e« 
ist besser mannen oder weihen dann brennen». 
Geiler, Arb. hum., 100 Pust., 8, 89 4, 26 

— «Vri6«i durch gutz willen». Brant, Nsch.. 
54. — «Wer vor zitcn wiben wolt, — der acht 
kein Silber oder golt». Murner, Schelm., d, 8 K 

— «... wie die pfaffen sollen wetben*. Id., 
Luth. Narr. 62. — Lutlicr will «das in den 
dritten oder fierdeu (Grad) und in die gevatter- 
schafft möcht getoeibet werden». Id., Adel, J, 
2 b. — «Sie weiten oder mannen ander den 
adel». Pauli, 121. 

Wibesname, Weib. — «Nft ir wibesiummc, 
das ir also gar schemmeiich sohentUch mit 
uwern kleidern gondc sint . . .» Nie. t. Basel, 
Rck. TaiiL, 48. Etc. - «Man finde noch gftt« 
wibeanamme, aber wie vü der ist das weis 
got». Merswin, 9 Felsen. 48. Etc. — Christas 
am Kreuz sagt zu BTaria; <wiplic^€r namme, 
wo ist din san?» Pred. Ingoltü. 

Wteket, Evnkel. - «Die Kunkel oder Widd 
die daran gebunden ist, ist ChrtstUB». Oeilw, 
Geistl. Spinn., L, H 

Wf cklma, WighiM, befestiirterTharm,Warte. 
Srherz, 2012. -— Heinrich Vdn Eappolstein vcr- 
lehnt einen Theil des rappolstt inschen Hofes 
«und daz wighus» KU Colmar. 1207. .Ms. dipl , 
2, 66. — Willstätt «waz jrar wol mit holUe 
und mit wickhüsem» befestigt. Clos.. 87. — 
« Das urickhus an der schelmengassc» zn Strass- 
burg. 1338. — «Das tcighus wider Künigcs- 
hoven», 1373. — «Das wicUius» zu Slarkol»- 
lieiiii, 1376. Etc. 

Wide. 1. Wi-ido. Weidenbaum. — .17 die 
tviden», häufii,'er Feldname, 13 Jh. u. f. — 
«Airor cum )>alieibns, vulgariter dicendo tcide' 
böme». Waidenheim, 1367. — «Do die wide- 
böme stont». Gottesheim, 14 Jh. 

2. Biegsame (icrie zum binden. — *Wide. 
vimen». Herrad. 188. — «Der man, der hoawe 
sine tvit . . .» Gottfr. v. Str., I, 44. — Hol« 
hauen «zft toiden, bu^en . . .» 13*>3. Eist, da 
S. Tbom., 89. — Wer im Wald Bolz baut, 
«bristet jme einer vide, er sol ein grfine 
houu.'ii». Olimiilieim, 15 .Tli. Weisth., 4, 241. 

— Der Meier nimmt die Afterschlä^c, soll 
aber «dartsn weder wyä noeh anders nider- 
hüwcn», Oberentzen, 1461. Tbid , 4. i:^3 - 
Den Frönern soll der Meier zu essen geben; 
thut er es nicht, so mag jeder Sehnitter «ron 
der geschnitten frucht an sin risirid nenicn 
oder legen so vil daran mag, und bricht da» 
ris oder isuf von dem binden, so verfallt er 
/fi tcsserung 30 seh.» Appenwiler, 1486. 
Burckh., löä. 



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3. Aqs Zweigen gedrehter Strang. Oriiuni, 
Reehtsalt, 683. Sehers, 8012. — Sfe «trflgent 
Bf'ite und icyde an den heUen nnd Tiftlent dem 
kiinige zA fusse». Kon., 468. 

Wideme, masc. Scherz, 2013. 1. Dotation 

zwischen Ehopattcn. — Wer Güter besitzt, 
kann sie «geben zft widmen einem wibe». 
19 Jh. Strohe!, 1, 654. — «Ich Anselm von 
fiappoltzstein . . . han gewideniet niiner clichcn 
vrowea . . . , onde han den widemtH gemachet 
mit allem dorne rehte eo man i« mdemm 
machte». 1290. Als. dipl., 2, 48. — Ludwig 
von Waaseinheim versehreibt seiner Fran die 
zwei Drittel leinee Bechta anf ein von Ihnen 
g'eni'iti^^m licspsscnes fiut «z& eimc rollten 
mäeinen», dass sie dieselben nütze «in mdemes j 
wit und naoh wiiema rohte» ; sie dagegen hat 
ihr Drittel ihm «R'pwidpmct>. lä()y. Str. Bcz - 
Arcii. — Einen Widemm gelubcn bei einer 
Ehcberednng. im Urk., 2, 112. 

2. Dotation einer Kirche oder Pfründe. — 
<Z& widemen der . . . pftründen . . . »("txent 
nnd beDÜmcDt wir . . .» Ontl. 9rdn., VMi. — 
Widemegut, das /.ur Dotation cinf>r kirchliclieii 
Anstalt gehörende Gut: «des klusters (von 
Eschau) tciilcmegut» zu Fogersheim, 14 Jh. 
Weist Ii . 1, 708. - - Wtdemehof. curia plol>ani. 
Anch bloss Wukme: «der Widcmelwf* bei S. 
Anrclicn, 1409. — «Ein lUtpriestcr sol sitzen 
nf sime unämm». Lntterbaeh. 16 Jh. Weisth., 
4, 105. 

Widemen. so einer Dotation bestimmen. — 
«Hug drr Spillcr nnd vor EUin sin würtin 
haben) einander gcwtdemet» gewisse Güter. 
S94. Str. Bez.-Arch, — «Ist das zwei ce- 
wechcde einander tndment . . . haaer oder 
höfe . . 1322. Urk., 2, U3. 

Widerbefftzon, heftig schelten und wider- 
sprechen. — «Diss Widor^'cUen und Wider- 
befftzen furcht dort der IJicliter das er nil 
recht richtet». Geiler, Bik'., IH'J i>. 

Beffzen ist noch in diesem Sinn bei uns 
gebränchlich. 

Widerboflizang. sahst, das ebai«angefahrten 
Vcrbums. — «Der Ernst dines Hnses hat mich 
gessen, und die Schcltung und WiderbtffUung 
diner Scheltenen sint gefallen Qber mich». 
Ps. 69, 10. Geiler, Bilg , 139 b. 

Widerbellen, widertönen. — l'as (icschrei 
«das an dem gstaden underball — so sich 
raiscliten die wellen all». Murner. Virg., J, b a. 

W iderbelli^;, zum Widerbellen, widerspre- 
chen geneigt. — «Wer seinen Knecht, das ist 
seinen Leib, alsozart uffzücbt, so wärt hinden- 
nach der Knecht vriderbelUg dem Geist». Geiler, 
Kv. mit T ^sl . 84 b. 

Widei'bitx, von beissen^ Groll, — «, . . So 
behaltet er dwDBoekt den wiänihU» im Hertzeu, 
das er in also geleidiget bat>. Qeiler, Selenp., 

Widerbriugeu, wiederherstellen, heilen. — 
«So doch Christus, unser herre, — mit »in 
wercken, mit siner lere, — alle kranckhcit 
widerbracht, — doch nie kein narren wis hat 
gmacht». Murner, Nb., 4. — «Vil wunden wer- 
den widerbracht, •—■ on die die znngen bat ge« 
macht». Ibid., 199* — «Iah allein nna rmhen 



will, — und unser schände widirhringen* , Id., 
Virg . 0, S k, 

Widerhürstig, wird von Hcdz iresa^^t. das 
dem Uobel widersteht. — «Gleich wie ein 
Uoltz das wMi0fihfirs% ist, wo man es her 
hoblet, so behani^'el der ni>bo! allw epr darinnen ; 
in Schwaben heisst man widcrschellig Holtz». 
Geiler. Sdnd. de« M , 40 b. 43 e. 

Widerdienst, netrendiensf. — «Dif weif kan 
ieiz mit list bt /aileu, — mit wtderdtenst uff der 
nus/schalen». Murner, Nb , 2ö0. 

Widerdries, Verdruss. Srlieiz. 2017. — Tibe- 
rius «dct grossen widerdries und smochcit dem 
Volke». Kön., 340. Etc. — Man hat *w<eUrdrie» 
in der naturcn tind von den creaturcn». Clans 
I V. Blov. — «Der Nidig. Hessig lit übernacht 
iza gedenken an den Widerdriess der im vor 
lanircn Joren bcschehen ist». Geiler. Post., 3, 
iiä — «Du weitest dich gern rechen gegen 
dem der dir hat irir/erdniss gethan». Id., Ev. 
mit Ussl , tiö b. Etc — «Ob jemand« . . . 
einicherlei widderdriesz begejrnet, mit wnrten 
oder wercken . . .» Braut, Bisch. Willi , 2i'th, 

— « . . das er ir das zn WMisrdrtes« Uiet». 
Murner, Ulensp,. 15. 

Widerfall. Rückfall. — «Es Ist ein thorecht 

DiuL', niehi w (dien Buss wircken von Furcht 
willen des Widerfals, so doch der Mensch uit 
hat den Fürsatz widernmb so ftllen». Oeiler, 
Schiff der Pen . II 

Widerfng, Gegentheil von Fug S. dieses 
Wort. — «Das giftck bringt uns ein widerfug» 
(es ist lins ontsrciren). Murnor, Viri,"-, n, 5 h. 

Widergelt, Vergeltung. — «bu wert! man 
dort in gener weit — finden Ion und tnder' 
(jdl*. Murner, tieuehni. d, I b; m, 2b. — ..So 
habt euch das für witlergeU». Id., 4 Ketzer, 
Vorrede — «Bei got erhoff ich «ufei^ieK». Id., 
Luth. Narr, 148. Etc. 

Widergeltcn, vergelten. — «ub einer schon 
undanckbar sy, — findt man dargegen eren 
fry — ein danckbaren und wiseu man, — ders 
alles widergelten kan». Brant, Nsch., 92, 
«... es rowt mich nit, si wid>r(j<dt mir das 
domit — mit andrem das mir lieber was». 
Mnrncr, Gouchm., y. 2 J'. 

Widergeaicht, Widerschein — «Die sunne 
hat it^idergrnhf* zu den Sternen Tnuler. 115 
(?2). — «Des menschen geist hat luanigen 
namcn nac'i der würklichcit uml noch dem 
widergesichU» (Ähnliohkeit mit Gott). Taaler, 
302 (ö2). 

Widergleston. widergliiuzcn, w iderschcinen. 

— Die Blumen des Rasens «den lieben gestcn 

— In ir ougcn widergksten» . Gottfr. v. Str., 
1, 11. 

Wider^lestung, Widerschein. — « Wider- 
glestuti/j; du nimmst einen Spiegel der hol ist, 
als Fi iKTspiegfei Bcint. und wann du denselben 
an den Sonnenschein haltest, so gibt e.s einen 
andern Schein von im, derselbig Widerglantz 
mit dem ersten Schein uff dem Spiegel ent- 
zündet ein Papier oder ein Tueh». Geiler, £v. 
mit l?88l., m 

Widerglitz, Widcr<chi in. — «Diewisegab 
da widerglitz*. Alts wert, 25* 
WIdergriner, der gegen Januind oder Etwas 



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- 4M - 



knorrt. — «Du bist rehte ein widergriner». 
Tauler, 819 (65). 

Widerhiiltxije: dasselbe wie Wtderbürstig. 
S. dieses Won — «Es ist widerhulUig; was 
man sai^t oder Ihat. so ist allwegen das Wider- 
spil dn». Geiler, Sand. d. M , 4U ». 43 o. 

W'iderig. widerwärtifr. — <T)ic liilolicheit 
sol allcwe^ent dem menschen tcideng sin>. 
Taalcr, 347 (61). — «Hastn ein frow die tvide- 
rig (rebcllis) mit band und mund dir all/.it 
sy . . .» Brant, Facetus, A, 3 — Must du 
niesscn. «kcr dich abwe^, thn atsus sam als 
es dir ganu vcidehg u,id sunder dineu willen 
817». la . Thesm., b, 2 a. 

Wideikäufig S. Widr füg, 

Widerker , Widerkerun|[; , Vergeltung, 
Wiedererstattung. - «Sie seind sebnldig ein 
Widerker dem dem f-ie also im rocht lieh obge- 
legen seind*. Geiler, Tust, iU 2,37 «. — 
«Teh sprich das da im Wüaiterwm seit tliaii 
und ijrotiiii,' rhun iimb seinen Sehaden». Id^ 
Emeis. bö t). Etc. 

Widerkeren. verbreiten, zariickerstatten. — 
«Tto hilft weder Kiiw noch Bicht, es niuss 
mderkeri seinj und das ist hart, es ist aber 
woT». Oeller, Post, 2, 10 Schiff der Pen, 
lOJ VAc. — Ein Vt)gt des Stifts hatte der 
Stadt Schaden jsagofügt; das Stift verspricht 
€das er das widerherm seit». Brant, Biseh. 
Wilh , 24.1 

Widerklaifen . widersprechen. — Kinder, 
«so man sü fit heisset, so ilaffent sS teider». 

(tebete, 14 .Ih. 

Widerkonf. Scherz. 2018, retrdvcnditio. 
Wiedercinlösung cineh Pfandes. — Ritiei Hein- 
rich Tarie von Andelo hat dem Thomasstift 
5 U verkauft « zft cirae widerkouffe». i4u5. 
UdK. Ii. H-^- Er hat das Kapital entlehnt, 
unter Vorbehalt es wieder einr.ulösen. — «Ich 
gedenke gar wol das es noch dg gar unge- 
wönliohe was widerköffe xfi koaffende . . .. 
Htul ilie.-M'IhiMi iriilcrköffe . , . die wori ui oiieh 
gar luter cinfeltig*. Es kam B. ein Mann 
mit einem Baaern znm Beiehtvater und sagte: 
«ich hfihe iiiiili tliseii iiuiii zfi oi'.^'in koufft gell 
uffe sincn gütcroj n& i^t er z& wir kommen 
und bittet mieh . . das ieh es ime . . . wide- 
rnnih i;< be /,ft kouffende>; liii^s erlaubte di r 
Beichtvater. Ein anderer sagt /.u letzterem : 
«ieh und min wip und mine kint die habent 
nüt den vollen wol unser notdurft. und ich 
habe gedoht das ich unser eigen guter woltc 
verkuufFen und wolte wührbmiTf mitte koof- 
fen»; dieses, behauptet der Beichtvater, wäre 
Wucher. Nie. v. Basel, Bck. Taul.. 4 «. Der 
Ausdruck seheint hier in swei ver«<r)iir>jrtieii 
Beziehungen gebrauclif rn sein. Hekanntlirh 
sagte man: eine Kcnte kauten, statt (leld auf 
Zinsen anleiron. Im ersten Theil der ange- 
führten Stelle ist Widerkauf die für erlaubt 
geltende Rückzahlung des Kapitals durch den 
Entlehner, der damit die auf seinem Gut haf- 
tende Beute loskautt. Im «weiten Theil ist 
die Bede von dem Anleg'en einer durch den 
Verkauf ein<'s Gnis erworbenen Summe, und 
zwar auf höhere ^iinsen als der frühere Er- 
lrag, aber auch unter dem Vorbehalt, das 



Kapital zurückfordern zu können j dies hielt 
man fBrWneher. 

Widerkonffen. wiedereinlösen. — Vorbehalt 
«daz wir oder unser erben ... die sehe guldin 
(Zins) mügent widefkoujfen mit Tft guldin». 
13ÖÖ. Reg. B, 6<'. Etc. 

Widerkonffig . Widerkünflg . aMüsbar. 
Scher/,, 2U18. — -»O Gulden Zins «mit j4Ü ;;uldin 
widerkoitffig». 1412. Cart. de Mulh., 452. Ktr, 
• Es gibt «unzclige Satzungen . . mit gell 
widerkeuffig . , . mit gelt tciderabkeuffig* '/A\. 
q. 4 n. 

Wldcrh'gen, vergpUen. — »Etlirh wider- 
leyeit zu vil bald, oder Ding die man nit wider- 
legen seit*. Geiler, Narr., 132 Etc 

Widerlegung. Vergeltung. — «Ein .irmT 
Mensch »chencket einem Reichen . . , v.jii !!• lu 
er sich einer grössern Widerlegung fürsihct; 
und das ist vorab ein Gewonheit der geist- 
lichen Klostcrieut». Geiler, Selenp.. 36 ». i30 b. 

Widerinut. Widerwärtigkeit. Sclier/. 202u. 

— Eine Freude ist so gross «das man niemcr 
kein widermiUe do gewinnet». Eis. Pred., 1, 76. 
~ «... ob uns iht tcidermnles widerfert von 
onserm ebenkristen». Ibid., 2, 22. Etc. — «Ge> 
denek in widermut, — das man soll hoffen uff 
das gut» Üraiit. rutu. c. 4 1^. — «Klairlest iln 
mir üan din schad, — so lacht ich, als die 
weit iets tut, und spreeh: du machtest 
Holbs die rut, ~ darum hiib dir den mdermut*. 
Murner, Nb., %4>ii. 2 1. — Die Berner Priester 
trösteten die Temrtheilten «in dem undermut». 
Id , 4 Ketzer, n, 7i>. M ~ Ein Wallfahrfs- 
ort, «dahin manch mensch in widermut — gat, 
als ein betrSbter dvt». Id., Bad., P, 6 >». B 
Ktc. 

Widern. Scherz, 2020. 1. Verweigern. — 
<. . . Das widerten die dumherren». CTos., 198. 

Etc. — «. . . Das rcidrrtrn die andern h^rron 
and antwerke». Kön , 486 Etc — Wer ein 
ihm auCer^tn^enes Amt •widerte m nemen*, 
verlallt in Strafe. Esehentawiller, lä Jh. 
Burckh., Hü. 

a. Verabscheuen. — «IFsftnt, aborainari* 
Hcrrad, 189. 

3. Sidi widern, sich weigern. — Die Pfennige 
soll man «nemmen und sieh der nit «mimt: 
und wer ?icb de? darüber inV/^rt«, der bessert 

. . 1393. Kön., Beil., 997. — «Wer oncli. 
dax sieh die erben weren oder widern wölten 
. . Aspach, 1 120. Weisth.. 1. 37. - Es «s.d 
sich ir keiner solichs widern». 14.i7. Tooher- 
znnft, 51. Etc. — Christus «welcher, da er Gut 
was. sich nit hat gewidert von dem Himmel 
herab zu steigen» Geiler, Passion, 11 Et«. 

- «Wir können zielen, das man trifft. — nad 
sich des nicmans hie kan in'dern> Mum^r, 
Luth. Narr, 78 — «Mciu äun, ich folg dir 
deiner bit, — mit dir zu gon mich toidre nit». 
Id., Virg., ü, 1 J> ~ Priam fwidret sich zu 
entfliehen». Ibid., F, 7 ». Etc. — Sic wollten 
«sich des Kri. <;s nit uridem, wa sie dam 
gereitzct würden». Eingm.i Cisar. 29^. — 
«Luther hat siehe nie ^wAärt, rander alleadl 
bereit rechnnng xu geben seiner leer». ZtiL 
f, I «. 

Widernickig, hartnftdcig. — «Dae mttfti- 



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sehe und widenudeige volek». ZiegUr, Büohlin, 
D. 4 

Wirlorquale , Widorquell»» . Widerwillen 
iSeherz. 2021. — S. Amandus, da or «sach die 
vogfeboTMune und widerqnuh des vollre . . .» 
15 Jh. Kön.. Aiimcrk., 1112 — «. . . (Ia> irc 
natare deste miure . . . dörffe widarqueUe haben 
ftb s(k vil stran^heit . . .• Nie, tiftiifeii. 
Gk)ttc8fr., 40. 

Widemfzeln, widerstreben. — «Su haut 
eine grwM vorhte, ein stete we, ein wider- 
nfsAen ...» Tauler, 4.52 (78). 

Widerreis. Kückreisc. — Sie kamen «in 
der «Mism»^ dar so herberg». Mnrner, ülensp., 
115. 

VViderroch, Groll. ~ Es cwürt in im 
{Wigand) der tpwlerroeft». Hnmer, 4 Ketser, 
kt 4". 

Widersach, WiUcrsacher, Gegner. — Herzog 
Albreclit «iiUe ein widersachen ns dem lande 
vprtroil)>. ('los.. 57. Etc. - Vt^r Goriclit soll 
inau «ncnueii den clegcr uii<i künden sincm 
wideraaehm daz er beclaget ist». 1. .Stadtr., 
Grand., 52. — König Philipp wollte «varcn 
in SahsBcn nnd do sinen tcidertaehm sftehcn» 
Kön., 444. — I>io Kittcr sollen den König 
schiitr.en «gegen seynen widertachen», Gald. 
Spil. 27. 

Widersatz, Widorstand. Sch. rz, 2022 
«Do sohftfent sü alle« daz sü woltent on allen 
widersate», Glos.. 85. Etc. — «Do die Engc- 
lendcr . . . on allen xoideraaU in dfm Imule 
herschetent Kön., 81Ö. £to. — Geloben, 
«den gesetseden dehein mienaM» eft jr^bende*. 
1434. Ttichorznnft , h\. — «Opbo jn ourh 
yemans darinnc widersatz ...» Gutl. Ord., 

Widendiellig. Oelier, Sünd. des H., 40)>. 
S. WiderhürBtig. 

Widerschiessen, dagegen geben. — «Wes 
einer will das er gcnisz, -- der Iftg das er 
onch loiderachiese». Braut. Nsch., 59. 

Widerschin. — «Ein widersdiingexvant». 
H3iS. S Thom. Fabr. — Durch das Kleid das 
eine Frau trnf^- «ir lip p'Mp n ider^chin». Ahs- 
wert, 2b. — ^bchinler luftet, oder Wtderacttein, 
taffetas changeant. Uarttn, Parlement, 1660, 
p. b^8) 

WiderMi-hnallen. widorschnellen. von etwas 
Elastischem. — «Ein Stück Fleisch das nit 
genug gesotten ist, wenn man dassolb pfct/et, 
so widenehmllet es». Geiler, Has im Pf., I), 4 »>. 

Widersinn. Gi'<reiitlieil \\'idci-sinns, in 
entgegengesetztem äinn. — «Der ein sagt ich 
sol das nnd das thnn. ab^r der ander sagt 
mir ganz widersinns» . Geiler. T^iiuin der Sei.. 
26 — *Dis ist geredt ironico, verstand es 
wideninns: Id.. Arb. hnm., 96 ■ ; Narr., 159 ■> ; 
I'riis.. 1, 5() n. Etc. — «T'cr wiber bscli. id ist 
widersintty — als ich der sach berichtet bin». 
Mnrner, Genehm., E, 8 — «Dort wurd man 
dir den kiitzm strichen, . . . wider die fedem 
mdernna». Ibid., n, 1 K 

Wlderspan. 1. Einwurf, Gegenrede. — 
«Fronwen gcnt den widerspnn, — r)as sü vil 
lieber hant die man — Dan kein man ge- 
haben kan». Gottfr. v. Hagen, ms. 

2. Zwist, Widerstreit. — Eine IJeginc. die 
*widcr»panne zwischen! den swestern mähte 



. . .» 1839. Oottesh. znr Krone. — «. . . Wie- 
wol dn ein RTOssen Widerspnn empfindest in 

dir». Geiler. 1^ 1 n. T- , 122 i>. 

Widerapenig, widersetzlich, widerspenstig, 
widerstreitend. Sehers, — «. . . die von 

' naturell irithrs)Knsftfj was . . TatiK r. ■iCt'\ 
(ÖC)- — in» Weltalter «wurden sich die 
lentt weren nit alieyn mit Worten, besunder 
ouch mit horten iritlrysi!rtii//ru w('rckiMi>. Tiiild. 

I Spil. 7. — «Ziich mich nach dir, ich bin wider- 
apenig». Ibid., 78. Ete. — «Du biet viderspeH' 
nig und ungehorsam» OcViete. 15 .Th «Das 
die Juden nit widerspentg wurden dem Keiser 
. . .» Geiler, Ev. mit Ussl , 30i>. — «Er ist 
jederman jridersprnig , eigenwilliir. er hat 
alweg ein bt-sunders». Id., 7 Scheiden, H, H «. 

— «Wer dem gewalt widerspennig ist, der 
widerfechtct Gdttes ordenung». Mnrner, Adel. 
D, ä 'K — «Das fechten stund lang in zwcifcl, 

— gantz widertpemiig überal». Id., Virg., h, 
ö {i^laiit obni.xa omnia contra) - «Ein nn- 
gchorsanier triderspeniger mensch». Wimph., 
Chrys., 4 — «Der pfalzgraf dem keiscr wider- 
spennig w&B» Adelphus, Barb., In ». — Christus 
sagt er sei gekommen «das ich wider»}»ennig 
mache den menschen wid« r sriti vatter . , .» 
Brunf.. Anstoss, a, 3 — Die Autoren «worden 
mderspennig und ser ewitrechti$r nnder ein- 
ander gefiindeii». liinirni.. ^;i.>^ar, :\ 1>. •!)(• 
sie also afif beide weg icidcrspennige mcinung 
hetten ...» Ibid., 89 — «Du wfirst mich er« 
ledigen von der >rider<iiiännit/^n rr<i des voicks» 
(Fs. 17, 44, de cüutradictiunibus populii. 
Naehtig.. Psalter, 48. 

Widerspenikeit, Widerspenstigkeit, Wider- 
streit; soviel wie Widerapan. — «Sihc das nit 
sei ein Wtderspen^^t der Sinlicheit und des 
Geists durch Widerwertikcit der Werck». Gei- 
ler, Arb hum,ö7«; Narr., 131 »>•, Pred. u. 
L, ly b. 

Widerspil. Gegentheil. — Ein von Christo 
Geheilter dankte Gott dafiir, «aber wir thunt 
das Widerspil nnd danckent Gott nit wonn 
wir siech seind tresin luul w ider gcsnnt s( ind 
worden». Geiler, i'u.st.. 2, 2h — «... .Also 
sol sein ein gerechter Mensch im Regiment; 
als barmheri/ig sie seind den Armen, als trtitz- 
lich sollen sie sein den Schelcken . . . Aber 
es gat widtM>ins jctz und das Widerspil spilt 
man jctz; den Schalek übersiht man und dem 
Frommen ist man tratzlich nnd geferd». Id.. 
P.rös.. 1. .00 ■'. Ete. 

Widerstrebe, fem.« Widerstreben, Wider- 
stand, — «Also ündiit allzit widerttnb — zwi» 
seilen in den .Turi^i. ii nn nndorlosz» Mnrner, 
Kb., ^9. ~ «Bist du dann deines munds beheb, 

— so finden wir kein widerstreb». Id., 4 Ketzer, 
.1. 4 l»; Lnth. Narr. M2. 

Widerstrebig, widerstehend, feindselig. — 
«ünd wo es sach were das mir in weit jemans 
also wideratrehig sin . . .» Mnrner, Ptirir^it., ms. 

Widerstrusz, Widerstreit, Widerstand. — 
«Und thnt die art (der Qenche) solch under- 
stntss . . » Mnrner. <Jcuchm , i, 3 b — «Ich 
musz (Mich thun ein widerstruas». Id., Luth. 
Narr. 7. 

sich Widei*atni?»Hen . ^ich widi-rset/en. S. 
Strüasen. — «Das behaltet Land nnd I^tit und 



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tlas Küiügricii in Franckeiuich, de&shalbcu da.s 
08 geteilt und gespalten ist, also dag kein 
^össer Herr, weder Hertzog noch Grave, 
darinnen ist der alloin mochtig ist sich zn 
widtntnuaen <,'C(ri n einen Künig». (teiler, Post., 
a, 97 — «Sohwic^till, nit widen^nut dich 
(TOgen im, tnader rih« ia fibenwereh ui ibtr 
die Ächslen . . gMig für, M sehftdet dir nit». 
Id., Bik:., 38 1». 

Widerteü, Oegentliell. — «Wm man jete- 
und im licrt/.oii treit, — kein schelm dasseih 
hcrasz her seit, — er sag^t dir wol da« toidtr' 
Uil: Horner, Sehelm., b, 1 «. — bt du Bnd 
«schon im an&ng^herb, — so hör ich nicmans 
ilcr doch sterb . . ich hör nan wui das wider- 
deü, — das sie daselbst all werden heil». Id., 
Ba>».. M. 3 «. 

cWid&rtodknit. von etlichen junciifrawci)- 
har gonant>. Brnnsehw., Dist, 127 \ — As- 
plenium trichonianes. Kirschl., 2, 396. 

Widerwendig, rückgangig. S. Wendig. — 
Gott machte das Vorhaben •wiämooiäig*. 
Nie. V. Laufen, Hottcsfr., 3y. 

Widerwertig, widersprechend. — €. . . Und 
bedanckt einen gleich sie haben xwci wider- 
-inrtige Angesicht, eins leichtvertig . . das 
ander ernsthaftig>. Creiler, Schiff der Pen., 
18 b. Etc. — Sie «sind under einander zu 
wclen toidenoertuf, das je einer anders dann 
der ander erwelen wolt». Murner, Instit , 6^ «*. 

— «... Noch vilen uiderwerligen icik'ii deren 
gelerten . . .» Ibid., siS b • Kön. v. £i^I.. HOO. 
M6. — «... dai dn . . . dir selbst wiairwertiff 
bist» (dir \\ iil^rsprichst). Id , Kün. v. Kn^'I.. 
1M)8. — «Ein frag, was an Christo das tcider- 
wHigf^ nnd nninieiebst sey. Antwnrt, das er 
ein lew und ein lamp ist». Riithsclb , a, 4 b. 

— Die Patres sind «ye einer dem andern offt 
mdervmtig gefanden worden, aod yegiclicher 
jm solbs». Zell, d, 2 — Das geistliche Recht 
ist «voll der widerwertigen gosatz». Ibid., d, 2 b. 

Wlderwerti^rkeit. Widerspruch. - Wir 
haben «des alten rechtens widerwertigkeit (des- 
sen Widersprüche; vereinigt». Murner, Instit.. 
7 b. — Der h. Geist «ist nit ein geist der 
fcidertoertigkeit oder mis/.hellung». Zell, h, < 

Widorwind, Gegenwinil. — «Im keni /.ulcL>t 
ein widerwind, — der im sin schiff /.erfürt ge- 
schwind». I'raiil. Nsch., lüö. — «Himlor sich 
l'ert der presch wind. — wer schiffen will mii 
widerwind». Ibid., 107. — «Wann uhot kompt 
ein wider vcitid . . » Murner, Virg., J, 3 ». 

Widerwiirf, Widerruf. — «Sio werden sich 
solbs bekennen irs vergangenen irrungs und, 
als man spricht, sie werden ein widerwurff 
thun und gnad bcgercn». Wimph , Chrys , 3 

Wideraenie, Widerzftm, missfullig; von 
jtcmen, ziemen, aogemessen sein, Wohlgefallen. 
Sehorx, *M26. — Weiss der Mensch, dass er 
ilic .S'iiiHh' hricht> n -.oll. «so beginnet si ime 
widcneme sio> üihteb.j 11. — «Sie wurent in 
also gar widertem in irnie sinne . . » Nie. v. 
Laufen. r;.»iti >rr, -il». — Dir Siindon nuu-hen 
den 3Icuschen *widerzeme dor himmeiischen 
gcsellesehafi». Eis. Fred, 2, lö. — Todten- 
golxüne siml *iriih'r:>'me den lebenden». Au» 
denselben «r liehet manig wideriemer gosmag*. 
Jiingslea Gerieht. — tEin hoehfbrtig . . . hertse 



ist Jhesu aller tcidenetnest» . Vcr.s»'. Brief b. — 
«Wer dir diso Person als widerxäm als annmtig 
sie dir ist . . .» Geiler, Pred. u. L., 113 b. — 
«Ich müsst gantz ein sunder Weis füren die 
allen amlern in lui ineni Stat ungewonlich wer, 
damit maohte ich mich denselben gantz wider' 
und nnwerdt». Id., Scl<>np., 7B >. Ete. 

Widerzemekeit. Widerxfinie. Wiii. r\\ ilh ii. 
Scherz, 20-6. — Wir seilen «haben ein wider- 
gemdteü allem dem das got wider ist». 
Tanirr. :5ul (52). ~ «Du fiHSt .-in WUlerzäme, 
ein Traorigkcit in den Sinlichcit, od Anmnt». 
Geiler. 7 Sehwerter. F. S h. 

Wiech. Docht — «Ein hrcnncn l' r wiech 
oder docht». Käthselb., c, 3 *. — Laiorae, in 
der «die flamme also zo dem wiethen ist ge- 
tcmpcriert and gemischt, das sie nit aszdrinrkt 
da» üle». Adclphus. Fic, löl b, — «Meissel 
oder wieclien» Bmnsehw., Chir., 27 »>. 38 b. 

Wieiandti, Wilent, eine Weilo. eine Zeit 
lang. — «Ein Mensch der da nit het rechte 
Fnrcht und also anhinlebt wielani» One Sorg, 
wie es sich b(<<^'ibt, der seibig Tersaonet trii». 
Geiler, Seicup., 113 

Wiere, Wiare, Weiher. — «ITiere, viva- 
rinm». Herrad, IbO. - Später: Wiher, in und 
bei vielen Dörfern, l'diu u. f. -~ Zu Strassb 
hiessen so die Fischteiche. «Hofestat do nna 
ein wiher ist, mit den hufelin die amb den* 
selben wiher ligent». 1247, im Finkweiler. — 
Vt rbuien «hürlingo in koin arcko noch isAflr 
z& wcrffen». J425. Alte Ordn.. B. 1. 

Wieren, eig. mit drahtfönni^'ißni Gold eder 
.^ilber oinfi .(Ii, dann iiborh. sclimückcn. 
Scherz, :d02b. — « Gewiereies golt, auruiu obry- 
anm». Herrad, 193. — «Mit gesmide gelieret, 

— Mit irinimca wol ffewuret: Qoltfir. v. Str., 

Etc. 

Wifelln^, mase.. Art grobes Taeh. Sehmel' 
ler. 2, 866. «Wis oder grower w^/eÜiy». 
UOl. Tooherznnft, 22 ». 

Wige« Kampf. Sehen, S009. 9uSa - Er 
kam «ze wirjr nnd oueh ae kämpfe». Qottfr. 
V. Str., 1, 83. Etc. 

Wihe Weih. — «Er flftg in dem lafto ... 
aisu ein wihe». Marl., 82. 

Wihen, wiehern. Dasypodius: wihelen^ hin> 
niro. Scher«, 2030. - «Die pfert die «Aeflml». 
Marl.. 29. 

Wihete. Wichte, W eihe, riiosier- und Kirch- 
weihe. Scherz, 2030. — *Wihte, consecratio». 
iierrad, li^6. Papst «Gajus satte uf alle 
wihten. die ein pfaffe cmpfohon sol». Clos.. 18. 

— «. . . wie raen eine wütete noch der andern 
sei ttcmeu*. Ken., 51 1. Etc. — «Je hoher sich 
der mensehe mit wihU oder andcrre gelübede 
verbunden het, ie grösser (li<- siinden sint». 
Nie. V. Basel, — «Wissent das es sorg- 
lieh ist gewihete kirehen . . . gerwe lossen 
undcrgon, ( > u(m >> di nne dax man die wihete 
wolte an eine andere stat ziehen». Ibid., 

— «Wenne unser herren vom elester (MiT' 
harh zu tcichte rifon ^\ cll.'nl . » Bühl, l-'» .Ih 
\\ .M>th., 4, 1J6. — Will der Abt von Lüuel 
vun Luiterbach aus «varen ze undUe», so soll 
ihm r Leu tpriester sein Pferd leihen. JbJli. 
Ibid , 4, lUä. 

Wil. S. Wüe, 



- 4Sö - 



Wild, fieltMm. wunderlich. — «Ein wtid be- 
(^angensehftfft der weit -> ist, wie man stelt 

jeiz uff (las fr.'lt». Brant.Nsch ,62. — «Schribcr 
and glifizner sint noch vil — die triben jetz 
wüd rSterspil». Ibid., 77. — Man trägt Klcidor 
• tränt/ /rrhacket uiid gespreit - mit aller 
varb Hilä über wtlä». Ibid., 79. — «Die Wucherer 
fSren totld gewerb». Ibid., 89. — «Ein wüder 
nmhUuiff ist uff rnl» IMii . W. — Ein Advokat 
lic'äi einem Bauern vur <eiu wUä vergicht». 
Kurner. Nb., — Ks «kuninicnt mir so wilde 
kandea» — die ich alle sei beschweren». Ibid., 
158. 

Wildener, Jager. Wildschütz Scherz, 2031. 
-- «Der minnen tcildcnäre - Loiten tMnander 
(licko — Ir netze und ir stridiu*. Gotifr. v. 
Str., I, — «ZniD wiliieMfr», slrassb. Hans- 
namc. Vd\)\. 

Wildfaiig. S. Wiltfang. 

Wildfaren, Farnkraut. — «Die besten Spiegel 
macht man nes dürrer Wüdfaren Esch, ist ein 
Kmt heisset lilex, Wüdfaren; aber nit ob» 
Eschen von grünen Wuttfare»». Geiler, Arb. 
ham., 11 i>. 

Wfle, Wll, Well, mase., velnm, Schleier. 

Sch. r/. 3r):-'3. - Ein raii>t «^iitte uf, daz ki in«' 
Qunae &i, sü trage einen wiU». Olos., 17. Köu., 
512. — Man findet falsche Christen «in den 
witen kutten und unter den swartzon vikw 
Ciaoa V. Blov. «Das man dir ein Wrü und 
ein Scbapper affithnt. das macht nit» dass du 
eine rechtf» Nonne wirst. Geiler, 3 Marieu, 
IIb. ,i_)o sprach ich das etwan in der Zell 
ander dem Schleier, undcr dem Stürtzlin und 
ander dem WUe ein Schnee fallet». Id., Bilg., 
80 Fred. n. L.. 82«. — .Schleier, sturtz 
und mfe». Brant. Nm-Ii , 4. — «Kutten, toQ^en. 
blatten . Wurm, Trost., 2'J ^. 

«VVileii, vcLirc». Herrad. 196 Scherz, 2033 

— Oewilte, Nonnen die den Schleier tragen. 

— Beim Leichenbegängniss einer Nonne gehn 
zuerst die Novizen, dann «die jungen geuuiten>, 
£oiet/t di ■ alten. Gebete. 15 Jh. 

Wil£;e. Wilgboum. Weide, engl willuw. 
öfter im Elsass als Wide. Scherz, 2033. Bc- 
necke, fi71. kennt das Wort nur aus Scherz. 

— Die Salix alba heisst noch im Kisa«a WUgen- 
bäum. — <Bi den tcilgen*. hiiutiger Feldname, 
13 JIi. U. f.; sehr oft mit l*es«ii,lern B>/eich- 
nungen. — «Werde, malten oder tcilgen der 
almende». Esehan. 1279. Hanauer, Constit., 
201. — !>i>r Grüne-Wi3rth war ehmals «ein 
wilder hegehter wert voi harsteu und wilg- 
Mme». Nie. v. Laofen. ~ «Eia mattebiets mit 
wilgen». Pfulgriesheim, 14 Jh. — Zu Strassb. 
ist verboten ohne Erlaubniss auf der Stadt 
Atmende *wHgen oder ander biime zu setzen». 
1322. Urk., 2. 147. — «Jörge Anshelm der ;rolt- 
smit bat tcilgen gesät uf die lantveste* der 
Spltsengaese. 1427. Almendbuch. — «Zur trtV- 
gen*, strassb. Hausnanie, 1412. — «Du bist 
ander die grünen Wilgen Widen gesessen . . . 
liie do stond an den Avesserigen Stetten». 
Geiler, Bilg , 199 - <Saliciuni, ein tcglg». 
Gersd . 94 i>. — «Salix, weide oder wilge». 
Brun-M! V l"ist., 121 b. _ < Schienen von dür- 
rem wtigenholtz». Id., Chir., Ö2 «. 

WlUfaren, Willfüren, gehorchen, Vergl 



Fore». — «Dir wiUfare» die gcstira». Brant, 
Heiligenleben, 106 — Es ist schwer eine 

Frau zu hüten, die «an mir nit m oI! /<•////"( ir^ji». 
Murner, Kb., 89. — Kaiser und Adel sollen 

. nit-ietlfBren». Id., 



I «den bösen ratgeben 

I Adel, A, 8 b. 

Willkor«*, Willkür. — «Warumb lassent sy 

j es nit in der wiUkore steen des gebers, das er 

' fr*Mwil!iL:kli('h geh?» Brnnf, Zehndon, c, 3 b. 

t Willküren. Scherz, 20M5: sponte consentire, 
eligere, einwilligen sich einem Urthell sn nnter^ 

I werfen, Schieds-icliter bezeichnen. — «Da 
(Luther) hast yt<tWAt«rf* in die schul Paris, 

' Köln, Löwen». Murner, Kön. v. Engl.. 905. 

Wiltfang. 1. Fangen des WiMs . Jaird. 
Scherz, 2082. - Der Abt von Schwar/aoh hiit 
zu Drusenheim «walt und weydo un<i will- 
fank». 15 Jh. Weisth , 1, 734. — Der Bischof 
von Basel, «wenn er in der Hart wil jagen, 
so 8ol er jagen oben nider unz uf die hoch- 
straase. Uod ist auch derselbe wiltfang eines 
bischoifs». Kembs, 15 Jh. Burckh., 148.— «Ist 

j daz die hunde lürube luffent mit dem wäd^ 

l/otijp ' . .» äierenz, 14 Jh. Ibid, 197. 

i 9. Wilder Sehoss, Seherz. 20^. — Christus 
hat euoli ireniaclit «\ nu eiiac unahtbcrn kymen 

. und wUtvunge . . . z& eimo erlichea fruhtbem 

I stamme». Clans v. Blov. — «Wann man einem 
WiJtlfang rincii /aini-n Zw cii: rinsi-tzt . ... so 
bringt der wild Baum süsse Frucht». Geiler, 

I Arb. hnm , 27 e. — «Ein jung Mensch mnss 
man ziehen wie ein Wildfang . . .» Id., Sfind. 
des M., 63 » ; Kmeis, bü ^. Etc. 
Wiltwerk, Pelswerk. Seherz, 2033. — Beim 

! Ding von Heimsbrunn «sni der lüipriester 
sizzen uebent dem herren . . . geva^bCi iu teilt' 
wreke*. 14 Jli. Weisth., 4, 91. — Bei dem 
von Luttt-rbach ist er «mit sinio zeltcnden- 
pferde und mit sincm s-chöuen wtUiurk». 
15 Jh. Ibid., 4, lOö. 

Wilotitr. Kinschleierung einer Nonne, — 
«Dis meiiioriule sigo üch von mir geupffert zft 
uwere geistlichen anlege und «üungt», Claus 
v. Biüv. 

Wimpel. — «Es ist iucu wimpcl, si mögen 
nit an einem Ort bleiben*. Geiler, Brös., 1, 
1» ». 

Wimpeln. — «. . . Und ist ein solieh Laufen 
und Wimpdn darafter». Geiler, Sfind. d. M., 

II «. 

Wiwpdn ist 80 viel wie letmme», sich lebhaft 

hin und her bewegen ; daher wimpel, wimpla, 

Suimpia, aitfr. guiroplo (Ducange, 592) fiir 
chleier, weil sieh dieser beim geringsten 

Windlianili Ijcwevrt; aus drntsciben Grunde 

bekam Wm^el später die Bedeutung Flagge 
I am Mastbaum eines Schiffes. In der Elsüsser 
! Mundart ward ilas Wort auclt adverbialiter 
I gebraucht: es ist » iaem wtmjjci (s. dies Wort;, 

er kann sieh nicht ruhig verhalten. 

Wimson. wininuln; mit wimpeln. trimmen 

verwandt. — «Göll plogt in das er inwendig 
\ wimset mit Würmen». Oeilcr« Post., 9, 72 b. 
Wind .^^ Wint. 

Wind und \\vt\ S. Wi und ice. 

NN in de. das in den Klosterzellen in der 
' W and belindliche umdrehbare (sich umwen- 
, dcudc) Kästchen zum Einschicben der Speisen 

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486 — 



a. dergl. Eogl. \viudo\\. — Geiler, Uas im 
Ff., D, 1 •. S. die Stelle s. v. Bedfentter und 
Bad. 

«W'iudemunge, viodemiae». iiiirad, 199. 

Wlndlkden. 8ehne der Armbrust, die ver- 
mittelt eiiii r Winde gi'spaiiDt wird. — Ein 
Schütze fehlt, «das schafft der windfad ist ge- 
schmiert», ßrantf Nsch , 73. 

Wiudhel8i/2:. — «Der Hals Avirt Icrnmm, 
windhelsig». Geiler, 7 Schwerter. F. 4 «. 

Kommt ohne Zweit- 1 daher, dass, wenn der 
Witifl einem an den Hals bläst, dieser auf 
einer Seite steif wird und krumm erscheint. 

Windisch. — «Das Mer ist tcindisch*, vom 
Wind hin and her bewegt. Geiler, Schiff der 
Pen . 4 b. 

Winkel^'ht, vollWinkeln. - «Die scluilk. t lue 
nature, sie so winkelecht ist ...» Tauler, 328 
(56). 

Winkonf. Trink-rM. Sehn/. 1072. -- Er 
<7.alte ime die pfennige und gab in deu toin- 
toll/». Hart., 8. • 1 seh. zft vrinkotif dam 
locavimus bona in Kunheim». 1^. S. Thom. 
Fabr. Etc. 

Wlnling. Pflaume. Ooil, 40ft. — «Zft wm- 
linge*. Feldname. Engweiler, 1881; Rosheim, 

1370, 

WiDqaelle. symphytnm officinale. — «An 
der toitiqucllen* , Feldname. Westhoffen, 13 Th 

Wint. Windhund. Scherz, 2030. — Der Vogt 
briniri /.um Dinjj von Sigolsheira u a «zwenc 
winde unde einen habich». 1320, Weisth., 1. 
667. — Der Probst von Olenbergr komnjt nach 
S. Lnkarfc «mit einem habich und mit zwei 
vti<relhnnden nnd mit drien winden». 1354. 
Jlii<l.. 4, 25. — Der Vogt bringt «zween windt 
1111(1 ein vogellmnt*. Sierenz, 14 Jh Burckh., 
198. Die ungeübten Hunde laufen beim 
Jagen «den «dein winden noch>. Tauler. 69 
(14). — «Leithund, icind, rüden nnd brackcn». 
Brant, Nsch., 73. — «Ein edelman der het 
ein jaghund oder ein unnd*. Patili. 169. 

« Wiiitbergc, pinna, vel /.itiiir. Ilcnail. 1S8. 

'Winterkutas. Vergl. M'mUrtroUe. — Ein Vater 
merkt za spit, dess er «erEotren hat ein fointer- 
but:» nr;uit, Nsch.. — ■ Kiti trilirer ninii'icli 
ist uiemans nutz, — dann dm er sie ein 
tointerbute». Ibid., 92. 

Wintern. Winterlegen. fihcrwintrrn.Winter- 
lager bezichen. — «Kin teil des dorffs gab er 
den Galliern, steh da in zu wintern*. Kingm , 
Cäsar, 24 h. — « . . do sie iich j^iniertegert 
hetteu . , .> Ibid.. 4S b. 

Wintertrolle. «Labrusca, tciuUrrtrola». Vo- 
rnh opt , 29. .Scherz, 2042. — «Für den • ilpln 
wiutertrübeli» hast du «broht winterlrokn und 
böse ding.. Tauler, 61 (12). — Der Teufel 
«macht ein WintertrolUn aus im und einen 
thorechten Menschen», 'ieilcr. 7 Schwerter, 
(j. 1 1j. -— «L>u wilt kein Mnnck oder Winter- 
tropf sein, du wilt auch etwas zu den Sachen 
reden*. Id.. Brös.. 64 b. Wintertropf scheint 
hier Druckfehler für Wintertrolle. 

Troll (s. TroUecht) ist hier so viel wie Un- 
l^ethüm. etwas Fareht Erreg-endes; Winter ist 
nicht die so ircnunnte .l;ihrszeit, sondern der 
Weiostock, überh. der Kebberg (Wackern., 
Wdrterb., 380). Wintertrotie scheint mir nr- 



sprünglich die nämliche Bedeutung gehabt zu 
haben wie TTtttferfriidf (Waekern., I. c»; s. dies 

Wort: Zarnkc hat es nirht verstanden. Wuiter- 
buts ist eine z%vischeu den lieben anfgepdanzte 
Vogelscheuche. In diesem Sinn wird das Wort 
noch von Geiler trebraucht, fig für einen rolien. 
ungeschlachten, unwissenden Menschen. Merk- 
würdig ist. das8 schon im 14 Jh. der Ans- 
driuk auch für schlechte, saure Traube vor- 
kuiiinU (s. Tanler, oben). Frisch. 2. .^89, hai 
noch ein Sprichwort: «es trägt oft eine gut« 
Rebe einen WintertroUen* , gleichsam eine auf 
der dürren, unfruchtbaren Vogelscheuche ge- 
wachsene Frucht. 

Wintitten. ~- «5^ omb ein nuwe witUiee» 
zft dem glasefenster». 1417. S. Thom. Fabr. 

Winzertiim. Winzeramt. — «Wen die ge- 
burtichaii küsct so winczerc, dem sol es der 
schaltheisse lihen an mfns herren statt. So 
gciterit zu oiie icinc:>-rt'iu IH sch.. der sint die 
2weyteil mius lierren, der dritteil des schalt- 
heissen». Bübl. 15 Jh. Weisth., 4, 195. 

Wirbelidi. wirbelnd — .\colu6 «irab d.-ii 
wioden port, — das sie mit bauffen hie und 
dort — keransser flelen ttirMieft». Ifurner. 
Virg.. A. 5 h. 

Wirbelin. — « 4 amb ein wirbelm an deu 
saltcr der in der tireskammer lit». S. Thom. 

Fal.r. 

VViri^s. iaiigwahrend , dauerhaft. — Ge- 
schniierte Schuh sind «besser und «Mj^er .. .» 
Raths,- Ih . c. 3 fi 

Wirigk«Mt. 1 'ancrhafligkeit. Evvii:kcu. — 
. Die Wtrigheit i<<>iti H ist ein stond Gut. das 
do nit abnimmt noch /.nnimmt*. Geiler, Post.. 
2, 101 »>. 

Wirken, Würken. Wi-rkm. Scherz. 20«9. 
1. Machen, bes. von der Arbeit der Weber und 
der Goldschmiede. — «Welche vrowen würke- 
teut linin dftch . . » I3;^(t. Tucli. rzunft, 3. Etc. 

— «Was die goltsmide wirkent von kenen, 
schalen ...» 1863. Ooldsehm.-Znnft, h. Etc. 

2. r.i'w irk^-ii, — «. , . dii- .starke vr.rlife — 
Die Morgan au in worlUe». Gottfr v. Str., 1, 23. 

8. Arbeiten. — Einem Sehnldner «sol nieman 
würk^n, alle die wile er die srhnldr srlnilrlir 
wcre». 1322. I'rk , 2, 2i)b. — «Es sol nieman 
wirken an keime sunnentage». 1390. Qoldsehra.- 
Zunft. 8. — Wir haben «den langen triL' ge- 
wukrt in grosser hitz». Eis. Pred . 1, H4. — 
Man soll .sich hüten «an heiligen viralKu len 
vor nn/itlichem trirkende». Ibid., 2, 17. — «Kitt 
Hiijivütter der hat vil Knecht .... da nimpt 
er war welcher wol oder übel uiercket*. Geiler. 
Narr., 176 B. — «Dir falt ein am Feiertag r.u 
wercken; str.icks zuck das Schwert und sprich: 
liu solt den Feirtair heiligen». Id , 7 Schwerter. 
F. 2 i»; Bilg.. \'AH^^>; Sund. d. M., 11 a. - «Vil 
wercken und uff borg dann beiten, — vertribt 
gar manchem offt das lachen» Brant. Nsch., 
öl. — «Mancher dut bättlen bi den joren — 
50 er wol werdten raöht nnd knnt». Ibid . 68. 

— Die Pyramiden, «do dri mol huinlert tu>>ent 
man — und secbtxijjjrtusent «ferckten an». Ibid., 
88. Etc. ^ Sehleehte Dienstboten ▼erlati|ren 
zu essen, «uml werekm doch gar nit darneben». 
Muraer, Nb., 190. — Ein träger Knecht, «red 
ich mit im dri g^antser stand, nit einen 



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streich er wercktn kund*. Ibid., 191. — Die 
PMfen «»ollen wervfan und »ach sohafToii*. 

Id., Luth. Narr, 102, — «Dem iiinerliehon 
menschen kan got nil verbieten ... zu feiern, 
-er kftn doch uH wtrdx»: Id., KÖn. v. Engl., 
914. «Es war ein taglonrr der werckt ge- 
meinlich einom reichen burger». Pauli, 297. — 
«loh -wil dir helffon wnkmt das mir das blut 
KU don ncdcn ns/.gat, wittli utdora anoh 
wercken* . IbiiL, 13(5. 

4. Thun, vorrichten. — «... die do werdcm 
die bo67.heit . .» Rruiif. Anstoss. 6». 

Wirklich, activus», wirkend. - «Activi, 
wirckliche Menschen» Geiler, Kmeis. 31 ». — 
«... Der in einem icürcklirhoi Leben verbringt 
me ussuendigen Werck daii in einem schowen- 
den Leben». Id , Arb. huni , 27 ». — Im Him- 
mol «würt die würcklich Kraft al* gross werden 
in dem Lib, das er vit bass durch dii^e Kraft, 
dnrolitringt weder ilas Für oder Luft». 
Id., Bilg , 319 Schiff der Pen., 113 ». 

"Wirreii, 1. vemriireii. Sohera, 8W8. — 
«Er irret unde wirret — Die worin it und 
daz longen». ßottfr. v. Str., 1, 2tiO. Ktc 

2. Ifit dat. Kammer. Noth verarsaehen. - 
«Waz iich irirret. ilaz mag it iich wol ge* 
iielfen>. £ls. Prcd., 2, ^0^. — «äagc an, . . . 
-war. wirret mir lästere ond leides?» Mftrh. 19. 

Wlrrewarren, verwirren, J',er^trf'^^r II , Wirrr- 
iverre, Wirrwarr, Entzweiung — «La din 
roseheB, din menkeln, din wirreirarreH^. Tanler, 
418 (72). — «... Das man Wirretctrre macht 
under den Lüten». Geiler, Siind. des M., 24 K 

— «Wer da /\\ischen zweien Personen die 
Frid mit einander haben . . W irrewerre 
macht . . . Wer Wirren und Werren macht 
zwischen den Freunden . . > Id., Sönd. des 
M., 47 «. — «Er macht vil Tl'i/rtwr under den 
Brüdern». Id., Bilg., .38 >>. Etc. | 

Da« nrsprüngliche Wort ist Werttf Unruhe, 
Unfrieden, mittelatt gucrra, franz. guerre. i 
Schon Taaler hat den alliterirenden Ausdruck. 

Win*. Wirser, Würe, Würsch, Würser. 
»iil>erl Wirst.Würat, &rger, scbieohter. schlim- 
mer: ensrl. worse, worst. Soherr.. Sf044. 2070. ! 

• V.r I t weder tcira noch ba/.» Gottfr. \. 
Str., 1, ^tf. — «... Dero tete es gar we und 
vil wiT9 denn« mir». Nie. v. 8tr , 287. — «Es j 
wert- nütschit würser wann drr demütige so 
der erhöhet wurde». Clus., 42. — Solche die , 
«ndere artheilen, «d&nt nnserm herren teirs*' 
in sinfn frlidern den yme gp«rharh von doii 
die jn krützigetent». Heinr v. Uffenb. — «Ich 
▼örhte das ir irar vil tow^at gevarent denne 
Aflam und Kva ^cfaron sint». Nie. v. Pap^l, 
Bek. Taul., 47. Etc. — «Was raati di iii manne 
nimet mit gewalt, daz tAt ime irurat denne 
»ehe ers nit». Gebete, 14 .Th. — «Ii ts dio Mite 
deste tourst abe in erschrukent». Kön., 415. — 
«Also wart ime ie icurst und noch me wi >. 
Tbid , ^12. — Heni Teufel «sreschiht inirnt in 
dir den in dem ^'runt der hellen». Pred. iiigolts. 

— «. . . Darurab so siliMtu das die kleinen 
Omeisslin würscher beissen weder die grossen», i 
Geiler, Emeis, 10 — tich weiss nüt . . . das I 
vmrgser stüncke denn Katzenkat und Hüner- 
mist». Id., Brös., 2, 79 b. _ «Diso Pen . . . . 
ist grösser und thnt tvarser ...» Id., Selenp.,^ 



ä07 «. Etc. — <£s thut mir we in meinen 
oren, — ja würm- dan ieh wer beschworen, 

— das der bcttclmönch ein stant — het bei 
keiserlicher hant». Murner, Luth. Narr, 31. — 
Hiobs Frau tafft von ihrem Mann : «ieh wei»z 
das ich im wür^rter that. - I' titi iti dor tüffel 
gepinget hat». Id., Geuclmi . A, 4 « ^iJruckf. 
für würsser). — «. . . einer meinet, in den tagen 
sei im würt her fi)eins) den im vor gewesen 
ist». Id., Gajac. 47H. Seltene I'orm. — «Der 
firawen som veraehten vnd tlar/n laclu'n. thut 
einen umrser dan wan man sie fast liliel soliliiir». 
Pauli, 278. - «... es würt jnen wumer thun 
dann der tod». Zell, B, 1 b. — «So weiss ieh 
das jnen nir trär^fe»- ihon hatt. wann das ich 
solichs übel oäi gezeigt habe*. Ibid.,. q, 4 b. 

Das Wort wird noeh im Sohweiserdialekt 
gebrancht 

Wirsern. Würsen. Verletzen. Scherz. 2044. 
2070. — Ein Bauer von Sermershciin der den 
Gcmoiridr-Kbcr riiif «einem Acker antrifft, «der 
sul in usdriben ; icuratt er in, er het gevrevclt». 
Han., Const., 38. 

« Wirsrninj:^. «candaluin». ITcrrad, 187. 
Wirt, Würt, Wirtin, Würtin, im Sinn von 
Gatte und Oattin Scher«, S044. — «Prowe 
.^gne.«*. In r Lucus ir u iu/*. 1281. — «Vur 
Elsa, hcrn Niolawes frowc von jUülaecke, mit 
hant nnd gehelle dez selben Kielawes irs wirtes 
I . . .» l'iHH. F.U\ — «Katherina zum Hrunrcn 
und ir elicber wirt*. 10(i4. Cart. de Mulh., 266. 
\ Ete — «Walther von Matzenheim und Bertha 
sin würt in*. 1275. — «Her Come die Maget 
und vur üerin sin uurtin». 1285. — «Niclawes 
TQtsehman nnd vro Engele sine würtin». 1299. 

— «Oöpsrlin von Kagenecke nnd vrowe GRte 
die Sp< iid( rm bin würtin». 1310. Etc. — «Vro 

, Adelhüit Jaenbes von Halle elioh wirtin». 1895. 
I Cart. de Mulh , 96. Etc 
I Wirtschaft. WUrtschaft. Gastmahl, Gclag, 
I Sehers, 9044. — «So die wirUiMft bereit wirt, 
und der priestrr uTisern herren nützit». l'üiteb., 
88. — «Gena das ist aiso vil gesprochen al>o 
; einabnnt würtschaft» . Tanler, 77(16). «Dise 
)r.ir(schaft ist das h sacramcTit». Ibid. — Er 
«mähte in ein herliche wurlachaft». Kon , 699. 
i Etc. — Der reiche Mann «was allczit in toirt- 
scheften: Eis. Pred.. 1, 249. Etc. — Ein König 
gab »eine grosse vmrtschaft» . Marl., 25. — 
I Johannes ward «enthouptet in der Wirtschaft 
Ilerudis». Gnli! Spil, öl. — «Einest het der 
Aboalon einen Kolben oder Wirtschaft aufge- 
richt . . .» Geiler, Geistl. Spinn , P. 7 ». - 
«Er num den Herren mit im in sin Bus und 
bereitet ein herlich Mal, ein Orten, ein grosse 
Würtschaft oder Gesellschaft, conviviuin ina;^- 
num». Id, Post., 4, 28*. £to — «Vil würt- 
schüft hnn Bolt dn entbern» (mnlta convivia). 
l'.raiu, Cato, a. 2 b — «Bi würtschafft gesten 
uit vergess». ibid., c, 1 » ; Thcsm., a, 7 b, — 
Sie da «ein VöstUch tntlschaft wolten maohen». 
^rurner. Viri:.. C. b l'. — Sie «sollen inen 
ätrubcn bachcn, — und fröUche wirUduift 
machen». Id., Luth. Narr, 54. — «Du würdet 
oin !rrn*;se trirtsdiaft Ii an, — koch nur gut, 
rieht dapfier au», ibid., 135. Etc. 
Wirtschaften, bewirthen. Soherz, 8046. — 



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- 42« - 



Er hai «iu wol voUeklich (fcwirUclicßct*. Eis. 
Prcd.. 2, 103. 

"Wirtzeil ing. WoutKerling, Schieriinff. — 
«Ciciita, wirUerlina». Gersd., 90 ». — «Wann 
ein k& vil isset des krutes das man nennet 
tooutzerling, so beschwert die milcii die heapter 
der die sie essen». Fries, 84 a. 

Wischen, sich schnell aufmachen oder be- 
wogen. S. üffwUehm. — «Der Knecht wüst 
(für iPüscht) ouch herffir und verlat was er 
zu schaffen het>. Geiler, Bilir., 59 ■'. — «Ein 
arme Fliege die bleibet in dem Spinwep hangen, 
aber ein Brem die wüH dardareh hinatiB*. Id.. 
Narr., 58 — «Pas nit ein ieder iriisch lier- 
ffür, — und geb sich asz» er künn min JiLunst». 
Marner, Nb., S67. — «Juno die «fiteht mit red 
herför». Id., Virg., k. 8 a. Etc. 

Wiseboum, Stange zum weisen, dirigiren. 

— Wenn die Rinder der Haber von Wieden« 
sohlen zur Weide g"ehn, «sol der vronebotte 
einen tcisenboum haben 15 schuhe lang,, und 
sol sie wisen», da^^s äie nicht in die .\cker 
gehn. 1364. Weisth., 4, 161. — «Wo die recht 
htrasz vom dorfif geht, als weit so der bann 
ist, da soll einer ein wigsbaum trairen ?.werchs 
uff den armen, und sull mitten in dem weg 
gohn oder reiten, und als verrc der bäum 
yewederhalb nssgoht, da in hat niemandt den 
andern sn pfenden*. Eeiningen, 16 Jb. Ibid , 
4, 99. 

W'isefarch. S, Wisung. 

Wiselos, VVcisloa, führerlos, verirrt. Scherz, 
]97ft.S046. — «DaztoMetosfschifFelin ...» Gottfr 
V. Str., 1, 104. — Man «sol den eilenden und 
den tviselosen menschen gerne herbergen». EU. 
Pred., 2. 116. — Manene Menschen werden 
«( inen ^v ilden, wiselonen, in selber unbckantcn 
weg* getiihrt. Nie. v. Basel, 248. — «So da 
den Hnngcrigen speisest . . den Nackenden 
l>eklcides[, <ien Weislosen beherbergest . . .. 
das seiud leibliche Almusen». Geiler, £v. mit 
Ussl., 180 b. ^ «TTmIos bin ich gesin and habt 
mich nit beherget». 3Iiitth. 25,4i<. Geiler, Post . 
2. 16 0. — Sie füJirien ihn «drei tag in der 
wüste und einöde iriszlosz umbher». Adelphus, 
Barb.. 11 — «Ks. werden nit iceiszlos gen 
iille die in jn hutieud». Nackt., Psalter, 81. 

Wispt'h'iht. unruhig, unstät; von icispeln, 
liiu- und herlaufen. — «Wir sint ri ehte in'sj/rl- 
echter naturcn, , .. unstete, wankebam*. Taulcr, 
147 (27). 

Wispeln. lispeln. Scherz, 2047. — «Ein 
scufte gerune also ein atspdn». Tauler, 382 
(6ö). 

Wispeln, hin und her laufen. — «Die Onieis- 
scn wiapeln durch einander, und weiss doch 
letliche was sie thun sol». Geiler, Emeis, 8 

— «Ktlich wöUcu bering und frülich gescheu 
sein, wispeln darafter, sein unruwig». Id., 
Narr., 36 b; Bilg., 98 »>. 

Wissage, Weissag, Prophet. Scherz, 2047. 

— c Davon spriebet der wütage an dem salter 
. . .» Billtob., 9. - «Die c und die >rissajrn>- 
Eis. Pred., 2, 17. Etc. — «Machemet, der 
beiden mstage». Otos., fUt. — «Abaknk der 
Wnssofß'.. (leiler, Siind, iles ^T.. 88^5; Kv. mit 
Lssi,, 7 b. Etc. — Maria «durch prophcteu und 
wis*ag«H vorgeseit ...» Brani, Boaenkr. B. 



Ged., 6. — «Propheten uud imuagcn». Id., 
Nach., 48. — «Der wimag Araphiaraus». Ibid., 
58. — «Von disem wunderlichen ding — der 
weissag (vates) reden aneßng». Murner, Virg., 
V, 8 b.- Sibylla «die weistagin». Ibid , R, 3 »». 
— - «Jop. der icUsag». Brunschw., Medic, 33 b. 

— «Der her hat gemacht etlich apostel, ctiich 
weissagen, etlich cvangelisten > (Eph. 4, 11). 
Warm, Trost, 20 — «Ein tceissag, der da 
hntt ein träum ...» Td., Bai., g, 4 a. ^ Die 
.mdiM'u rcforniHtorihclien Autoren linben, seit 
Luthers Übersetzung, Prophet. 

Wisaagen. welssagen, wabisagen. — «Vit 
practick und irissagend kunst — gat jetz fast 
082 der trucker gunst». Brant. Nsoh., 65. (Viel 
solcher Bflcber werden jetzt gedraekt) 

Wissenhaftfgkctt. Kenntniss. - «PicVorelit 
des Herrn ist der Schatz der Wisheit, der 
Wissenhaftigkeit and des Heiles*. Geiler, Bilir.» 
178 144 b. 

Wissenheit. Kenntniss. Scherz, 2049. — 
Der Baum «der wissenlteit des bösen and den 
guten». Prcd. Ingolts. - Sie werden «sprt rit. n 
usz ir wissenheit, - das ich hab recht und 
wor geseit». Brant, Nsrh., II. — «Gotts gnad 
und fürsichtikcit i>t so voll aller wissen- 
lieit, — das sie nit darff der menschen 1er*. 
Ibid.. 80. Viel Gelehrte haben «erscheinung 
zum iremeinen nutz ... an das licht bracht». 
Id., Layeusp., C, ö » — «Jo, ist es wor wie 
man mir seit, — dann ich hab sin kein wissen- 
heit». Murner. Miile, F, 1 K ~ «Wisheit des 
rechten (jurisprudentia) ist ein wissenheit des 
rechten und ungerechten* Id., In>tit., 10 t». 

— Dos Uayaefaolzes €wi»genheU (scientia) ist 
noch nit ans offenbar worden». Id.. Gayac, 
4H4, — Sieh <on irm.-ieiilicitt einer Sache unter- 
windeo. Frie£. B, H a. - «Die knnst und wissen- 
heit ^ttes». Warm, Bai., g, 4 b. — «TTissen- 
hfuf der geschrifTt.. Id.. Trost, 30 f. 

Wiasenthaft, jedermann bekannt, offenkun- 
dig. Sebent. 8049. — «Berthold von Ffirsten- 
berir, sant Anthonien (zu Strassborcr tris^sertt' 
haß pfleger». 1277. Reg. A, UÖ. — «Weriin, 
der herren von S. Thoman wissenthaft schaf- 
fener». 136('. Rf'ir. A. 2-H. - Ritter Rüdiger 
Birkimori, «der unser wissenthaft voget ist . . .» 
1326. Carl, de Mulh.. 185. Ete. — «Der von 
( ich-ensteiii. irisnenthafter marschalk» des Bi- 
schuls. Weisth., 1, 70(i. — «Ein mssent-' 

hafler botte». RufTach. 1349. Ibid., 6, 385. EU. 

— «Dise hofe sollen . . . haben einen icinsrn- 
Juifttn meier .. .» Srotzlieiin, 1410. Ibid., I, 
688. - Die Abtei liat « /e ^Münster einen 
wieeenihaften dinghof». I8b9 Als. dipl., 2, 16«>. 

— «Der hof /.ft Wickersheini, der der thum- 
herreu zh Straszbnrg ist, der ist ein tcissent- 
haft dinghof». Ib Jh., Weisth., 1, 711. — Der 
Hof von Renrheim «hat einen ms$entkaften 
\^aI.I jciiilialb dor Illen». 1369. Ibid., 4, 245. 

— Papst Cornelius «satte uf, daz ein iegelich 
priester wol sweren mag amb ein WBt^äkaJl 
lLn<:r> (Lat| pro jnsta eansa). Clos., 17. Köttn 

514. 

WisnKch. wissentlieh. — «Wer Uden mag 

das sin fiow «i - im eehruch, und er wont 
ir bi, — so er das wiszlich weiszt und sicht^ 

— den halt ich für kein wiaen aiolit». Bruit 



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1 



I^sch., 36 (nicht: weislich, wie Zarncke, 867, 
meint). — «... tcis^h'ch ich micli ilcs versieh, 

— das narren werden schelten mich». Ibid., 
108. — «... das er in gutem won . . ., on list 
und wiszlighen betrQg^ . . » Horner, Instit.. 69 

— c. . . so doch msrlieh ist» (cum »it cogni- 
tumV Id., (iayac, 416. -- t. . . so jiieniEiiis 
tciszlich ist, mit was inweadigein andaohl dfts 
geschieht». Id., Adel. R, ü h (niemand weftsK 

Wisener. Wissender. - «Wer bscheid hie 
weiset wie des küngs nar, — densellien toisener 
stelt mM har». Hamer, Genehm , E, l 

«Wisswnrtz, slirillum S, ^^fariae». Gersd., 
94 b. — Poiygonatum mulUflurum. Kirschl., 

'Wis'tum, Weisheit. Scherz, 2049. - Die 
öeügeu «lesent io dem spiegcl der gotbett 
allen wi9d4m und alle knnsU. Eis. Pred.» 1, 76. 

Etc. 

Wisung. Scherz, 2046. 1. Das Weisen, 
Leiten. — Der Voyt von Gemar «ist schuldig* 
den banvvarton. ninb daz sü jme daz rosz 
gewisen liant uft den Htz, /.wcnc »chfihc von 
aer wisunge*. 14 Jh. Htm., Constit., 857. 

2. Anweisung. — «Noc!' jrxumjr der ord- 
nnng . . .» 1447. Goldschui. Zunft, 2ö. Klc. — 
«Noch lut und u'Mttn^ der honptbrieff . . » 1477. 
Beg. BB, 305, Etc. 

3. Beweisung. Beweis. - «Umbe übergriffe 
an dos hüft's irütern .snllent die höher wisunge 
thu, wenne es in geclaget wärt; uffe den denne 
der übergriff beiriset wort, der bessert . . .» 
Kuffach. lS4fl. W(M>th.. h, :m. 

4. Wisunga, visitatio, oblatio. Graf, 1, 1068. 
Datbringung «Moee Gesolienks, das Oesehenk 
scllM'r. Scliiiiellcr, "i, 1027. Wohl nisprüng- 
lieh ein Zeichen der Hörigkeit. Pfeiffer, .H6ö. 
Seign. et vill , 64. An einigen Orten bestand 
die Wiauttg in Schweinen oder Theilcn eines 
Sehweins, porcus visitationis. Schmcller, 1. f. 

— Die Meier des Abts von Ebersheimmönster 
sollen ihm jährlich «iogelicher bringen ein 
zitig swin, daz 30 phundigcr phennigc wert 
gi, und die tcisunge die dozu horent oder 
5 phennigc, weders der abbet wil Vi\i\ sul 
der abbet daz beste (der Schweine) usnenion, 
darnach der vogt daz bi'ste. darnach die 
vischere daz beste». Von den übrigen werden 
zwei einem der Müller zum miistcn gegeben. 
13i;0. Wcisth., 1,671. - «Es ist ouch zt wis- 
sende, das man alle jor geben sol die wise- 
farth {falsch für wisefarth) zö S. Martins ti»ge 
. . . Und wenn man ein irisefarlh zft zinsc 

Sehen wil, so soi man zh dem mynsten 7 huber 
ob? haben, die eollent es bpseben, des ersten, 
das e.s sclioio' sv. das es ouch kein niorr sy. 
es sol ein geheilter bargk sio». Die Seiten 
tollen «Kweyer flnfrer dieke tpi« haben*. An 
den Herrn <:a]> man den .'^iieck und die Schinken 
abj was an Speck fehlte, ersetzte man durch 
BfiekeB «ad Kopf; der Rest kam an die Hoher 
zurück. Sulzmatt. 15 Jh. Ibid , 4. 13H : iti ilem 
Ver/eichniss der Zinse dieses Dinghofs steht 
Wisesfcin. Beweis dass statt Wisefarth Wite- 
fitrch /u lesen ist. 

i>ic Wisuvg bestand also hier hauptsächlich 
in Schinkea und Sp<>ck, weichen ietateren man 
deshalb Toncogsweise Wis benannte. Dies 



erinnert an die scapulae suillae, welche im 
lü'«'" .Ih. '^'cwissc Eiirenleute des Münsterkapi- 
tels diesem zu liefern hatten (Üül. Urk., 1,31). 
Im badischen Oberland gab man hie und da 
<zc trming« ein soholter». Pfeiffer, 49. 50. So 
ist wohl aoch die icitung tn verstehn, welche 
die Fleier des Abts von Kbershcimniüuster 
ausser dea Scliweineu gaben; Scherz, 2046, 
erklftrt tfe nnriebtig dureh esca, Nabmng für 
die Sch« f^ine 

Anderswo gab man als Witung Schafe, Ka> 
paunen, Wein, Brod. Die Abtei von Neoweiler 
besass zu ReitA\ eiler eine halbe Hube, die ihr 
«20.^ et dimidiam wisungam» zinste. nämlich 
«arietem integram sive integrum agnioulum». 
Ebendaselbst j^nb eine panze Hube als u:i$unga 
*2 caupones et doo guartalia vioi». 15 Jh. 
Weisth.. 6, 468. Das Thomasstift hatte von 
den Gärtnern von S. Aurelien, als trisunga 
diniidia, die Hälfte eines Viertels Weiui», (i Brode 
und 3 Kappen. Als. dipl.. 1, 434. Zu S. Gil^'t n 
war «eine iegliche wisunge, die in dem dink- 
hof vellct, 2 viertel wins und 4 wisscbrot; 
die wisunge sint alle der hfiber, und ^ol si in 
ein ineii.'^er usrihleu' Iß Jh. Weisth , 4, 181. 
Hier wurden sie also von dcai Herrn deu 
Hubern überlassen. Zu Lampertheim endlich 
wurde der, dem Münsterkapitel schuldige «ccn- 
sus qui vocatur wisunge», um 1244 in einen 
Geldzins von 80.^ verwandeil Grand,, Oeuv. 
ioöd., 6, 872. 

Witnnas, die Weite. — «Von «ytmu* und 
ferrem» das zukfinflige erkennen. Adelphue, 
Bhod.. Vorrede. 

Wittern. 1. Ünpersönl., es wittert, es ist 
,'frnf Oller schlecht i Wetter Scher/.. 2050. — 
«Wer, das regen kerne oder wie es witterte 
...» Oildwiiler, 18M. Weisth , 4. 68. — «Wir 
hnnt so «rrosse sorg uff erden, - wie es doch 
sol gewittert werden» Mnrner, Schelm., g, 1 «. 
— Kftme Gott auf die Erde, so müsste er 
lernen, «wie fv uns doch solt wittern lassen». 
Ibid. — «Sie schaffen so vil dicker pfil, — als 
ob es dunckel wittern wil*. Id., Vii^., p, 8 b. 

2. ünpersönl., es ist ein Gewitter. ^ «Ir 
Leyen heisscn (ohne Zweifol I»ruckf. für lesen) 
das S. Johannes Evangelium, und wenn es 
irtUcrt oder was euch zu Händen gat, .so ist es 
nül denn: im Anfang wh& das Wort». Geiler, 
Ev. mit Ussl , 16 — «Man sol die Palmen 
die geweicht soind eerlich halten , in den 
Hüsern uffstecken, und ist recht das man sie 
brent wann es wittert oder häkelet und dunret». 
Id., Eraeis, 52 «. 

8. Persönl.. das Wetter machen. — «leh bab 
Got lassen wittern w'w er wolf. und Iiab über- 
kommen hUbsch kraut». Geiler, Siiod. des H.. 
18 — «LosK Wittern in (Gott), loss machen 
srhön», Brant, Nsch., 30. - «Ach truter narr, 
was Keoohstu gott, — das er deiro kopff uacli 
mttem sott?» Id., Epigr. Copie, 218. — «Gott 
it itter wie er wöll liieher, — so kiitmentswir 
vil basz dann er». Murner, Nb , 154. 

Witting, Art gesalzener Fisch? Scherz, 
'>(^^0: Witlimj, alburnus. Weis.-^fisclt. - »T'ie 
irönteden lüte, die du bolohen und ntttiuge 
leille haut nnd die wessernt». 1340. Ork., 2, 



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Wittwisch. Wittweiilich. adj. von Wittw c. 

— < Wittwisctu; Küscbheit». Geiler. Emeis, 7 a- 
Selenp.. 87 b; Bilg.. 9ibK ■" < ITilittMiilMAer 
Stat.. Id., Selenp.. 141 b. 

WitE, WiUe, fem , Verstand. Scherz, 2061. 

— Ein Sehatten, «dem mierkant — Ist leben, 
n-itce und sinne». Gottfr. v. Str , 2, 114. Etc. 

— Sie «»int ho t!^r vol daiubes sinnes und 
sint one mUe». Clos., 114. Etc. — cAlter will 
gantz kein tritT me han». Brant, Nscli., 8. — 
Ein Verliebter «kiimt von wUz». Ibid., 15. — 
«Wir Tncn»chcn leben gante on witz». Ibid.. 
84. — Als Noah betrunken war cund keiner 
Witzen pflag ...» Id., Thesni., b, 4 b. Etc ~ 
«Die tciu heruBZ, der wein hinein !> Marner. 
Schelm., i, 4 n. — tloben do, und durthin ; 
klagen, — d;iä kau lät sein durch grosse 
iciUcn». Ibid., d, 8 ». — « . das üch ein wib 
mit irer witz - hat brecht umb üwer regi- 
mcnt». Id , Oeuchm., r, 3 — «Er rausz ir 
gumpen. louffen, blitzen. — mit W( hIl' sinn 
und keiner wi(««n». Ibid., m, l — «Wer 
trQwlieh langen machen kan. (Reue) — nnd 
denckt Jiiit gnntzcr tcitz daran, — der solt 
wol nümer fruden han». Id.. Bad.. C, 1 *>. ~ 
«. . . nff das du mögest mit groser mitMen — 
ein jeden linden, wa sie sitcen*. Id., Lath. 
2i%Tt, 23. Etc. 

Witai^. vernünftifr. — Bei cTem Wein «magr 
nieman u-itdt] sin». Dranr, Nscli., IP. - Kin 
Narr «der wänct das er iviUig sy». Ibid., 60., 

— «Hör cn« o der, wnrd mtsig^ narr». Ibid , ' 
84. Kto. 

VViae, Wissene, Strafe. Scher/., 2047. 5^052. 

— *Wimt und bAze. die er umbe die sünde 
Hdon «lolte». BiJitpb., 11 Kfisfndf linden 
fünf Seelea an einoni Baum hangend, und . 
fragen was dies bedentet; Antwort: «es ist< 
dies nnser trh<<m*' . ., es ist an maniircn- 
halbcn in der weite tvissene . . So bin icli 
lange in disen wissen gehangen». Mürl.. 18 

Wizener. Scharfrichter. Scherz, 2048. 25 2. 

— *Wizenare. tortor». Herrad, 1V)9. — «Der 
an des vogete» stat da ist . . , i»t ein icizen- 
nere einre iglichen mit>i»etat > (punas oinne& 
exeqnetur . Stadtr. Grand.. 2, 55?. — «Die [ 
selben wisennn . . . Die nianigen in< it liiit. n 

Begangen mit Unschulden — Ir herrcn zft 
beiden». OottO. v. Str . 1, 191. 

Wizigen, sf rufen, .'^rli. r/. 2051. — Gott 
vergisst niciit « zc icizegoiide * die Sünden. 
Bihteb.. 10 — «Dovott wart er gefüret in das | 
frL'ofür, .la/ rr do inne wurde i^wtlMjfef ombe ! 
sine sundc». EU. Fred., 1. 64. 

WluEOt. Sehers, 9068. — <Wutot, bonnm 
donnm. eucharistia - . llorrad. 198. 

Wöle, Wiilde. Wollust. S. auch Woiiust. 
d<) alle sine gendgede nnd sine icöle j 
anirolit». Tauier, Wh '77). — Man soll «an 
gvtte alleine icoUk> Midien. Ibid., 88 (18). 

Wolfsren, willfaren. V< rgL Foren, — Ich 
hnh 'Möllen iroffarcn etlichen von euch, die 
mich lueimub ;;cbctten haben». But/>'r, Dass 
Nicm.. a. 1 

Wolfelin. Wohlfeilheit. Ben.. 3. 891: Wol- 
feile, — 1421 war im Elsas.-* «grosse icoljelin, 
daz win und brot and korn gar wenig galt». 
Colm. Chron., 28. 



Wolfmon. Dezember. Scherz, 20B5. — Muri- 
ner. Kalender. Kloster, 10, 214. 
Wolke, mase., die Wolke. Sehers. S066. — 

«Der )n,lhr der sünde». TauJer, .'^42 (.59". — 
Die Sonne ist <be«chettewet mit eime wölken*. 
Ibid., 86 (8). — «Ein wisser wolle nrabgab sB». 
Uninr. v. Offiiib. - «Es ist unib uns <jeUich 
als uuil» ein Wdcken am Himmel; wan da 
stest nit mcr dan ein Vierteil Stand nnd 
lutie.st eiin Wolcl'cn zu. so verwandlet er sich 
wol X niakii». (i< iler. Bros., 1, 2b b. — Bei 
Christi Himmelfahrt «erschein ein elarer Wolck, 
aber on den selben W<Acken wer er anch aff- 
gefaren». Ibid.. 2,74«. Etc — «Da kam ein 
schwartzer wokktH dar». Murner, Virg.. H. 3 b. 
— «Ein schwartzer wolck kam dagerant». Ibid., 
n. ö f. Etc - «Der schatten eins tcolcicens*. 
Wimph., Chrys.. 15 ». — (Jott hat «das volck 
gefürt beym tag mit dem umkken» (P». 78, 14). 
Nachtig., Psalt., 194. 

Wölinng, volitio, das Wollen. — «Volitio 
patieiKÜ. die Wolluug des Leidens, das Christas 
den Willen darijab». Geiler. Brös., 2, «4 ^. 

WolluHt, Lust. Freude, noch im guten Sinn. 
S. auch WiHe — Die Gelehrten sagen «das 
Wollust sei, das so ein mensch seiner begird 
sich gebruchen und geniessen mag». Winiph., 
Chrys., 11 «. — «Die genügsamkeit gebiri «rol- 
fust ...» «Ein roittelmessiger tisch hat vil 
. . >r(Alusts>. Ibid., 11 11 b. _ (lott setzte 
Adam <in das paradiss des tpMust$: Wurm, 
Trost.. .*» b. 

Woilustharkeit. Wollust. — «. . In dem 
Paradcis. an der Statt der WoUitttfiat l- it >. 
Geiler. Passion. 40 ". — « . Daran Imi m 
auch nit verhindert die WollustbarkeU gütlicher 
Schawung». Ibid., 19 b. — Mahomet hat seinen 
Anhängern «den garten der wduttbarkett ver- 
li' isson». Ailelph . Türk., H, h b 

W ollüsten, sich erlustigen. — «Unser secl 
hat gewatiutt in nnsem grewien» (Jes. 66. Hj. 
Wurm. Trost. 24 b. 

Wöppe. Gewebe. Scherz. 1986. 20d7. Vergl. 
^Vep. — «Er wolte ir noch ein solieh wÖppe 
zetteln, das sQ niemer geweben möhte». Kön., 
387. 

Worten, mit Worten ansdrücken. — «Alle 
Ding die do getiörtet mögent werden, die sind 
Gott mügiicheni aber die Ding die do . . . in 
inen begrtffent einen Widerspruch, dieselben 
mögcni nit gewörtet werden». Geiler, Post^ 
4, 84 ». 

In der Schweiz braneht man den Attadmek 

noch für reden. Worte machen. 

Wortkriegi^r. zu Wortstreit geneigt. — 
«Suchtig in fragen und uortkriegig* . Z.U. 
d, 8 b. 

Worzeiehen, N\ oi tzeiehen . W.ihrzeichen. 
Scherz, 20.09. — Mau luii unleischeiden wollen 
zwischen Wahrzeichen und Wortzeichen; dioscr 
Unterschied scheint mir nicht begründet; d:)s 
Wortzeichen, Losungswort, war so gut ein 
W'ahrzeichen wie eine symbolische Handlang, 
o<ler ein sinnlicher Gegenstand; das eince- 
srhobenc / gehört zu Zeichen, nicht zu War; 
man schrieb nnbedcnklich bald mit demselben, 
bald ohne dasselbe. Auch Schmeller, 8, 1012« 



— 431 - 



hält WtitfMidien nar für ein entstelltes War*, ?. (Jelcl p-ew iniien. — «Kin iudc weis anders 
eeuhen. ntt deuue das er wüctiern äol das er gisseU. 

J« Zeichen, an dem man erkennen soll, dass Nie v. Basel. Bek. Tanl., 48. 
ei\Nas wahr ist. — «Ich s<il dir triitc fror/rfjVÄfM Wuiherrint, bcfrnchtcndps l^imi, Stior. — 
gc'lieu»; sowie du morgen» duläteiii»t. boilät Au» diMu »unhol von Wiedeu.sühiert i>üil «alle 
«da vor dimo hertce . . . eine grosse g:eswol- jar 1:^11 ein wuclierhnt den dortiiiten ze nutze 
h uc hinten ► fiiiiJen . . . «Und dis \o dir gfttc tronieinlich». 1H6J. Wcisth , 4. 159 — Ähnlich 
wurzeichen sin». Nie. v. Basel. 317. — «Da/ Appenujlei, i486 Burckh.liG — Der Meier 
sü daran keinen awifel habe, so gent ir ir» von Sundhofen «soll haben ein imchereut* 
nii'isters cser rft rroneicheH». t los . 54. — «Do (Wucbfriiiid) 16 Jh. Weisth.. 4. Ibü. — Der 
^Mp in got ein irortzeicheii, wenne sü scheut , Abt von Linzel soll dem Dorf Lultcrbach 
eilten regenbogen. das donoch aber in 40 joren | «geben einon iriic/ier /.ü dem vihe dnroh das 
die weit nüt solle undergen». Ktin., 24^. — jor». 15 Jh. Ibid., 4, lOö 
DtT römische Clerus bat «den heiligen geißt. Wnllin. von Wolle. Scherz, 5:065. — «Wvh 
das er in ein Horizeichen gebe* welre solte fttt, lanens». Herrad. 197. — «. . Ein wnUin 
bobost werden». Ibid., 514. röckelin». Oottfr. v. Str., 1,215. — «WeJhe 

2. Losungswort und Erkontiungszeichen. — ander den vrowen woltcnt wtiUii?« wSrken . . .» 
■:Es geturste nienian gewandeln im laude one ' Tncbcrzunft, 8. — «Ein «'«//i« wis dhoh». (.'los., 
ir geleite und vortmchm», Xön., 487. — 117. — «Wenn da schon Disciplin uiuipst und 
Fremde «lies men vor der stat nntx sft ein; ein wüUin Hembdiin anlegst, es hilft nit». 
uortceiche» erwurbent das in hinin wurde er- Geiler, Biü;«.. 1. 43 " Di 1 PtitL:! 1 verlasst 
loubel». Ibid., 652. — leb «soite iwe zougeii , Weib uud Kind und legt sciu Uurniscb au 
dis crfizo r.ft worUeielun*. Ibid^ 6(M. — Des | und muss wider die Feind ziehen, sein Leben 
(Ir.rtf sft. uudi > iJntt ii und R. Merswin «enander wogen; iirnl ich leb im Fridcn. hab irülUs an 
Wortzeichen jiobcnt mit &ünderm rusternde in und leinis darunder, warunib? da^ ich das 
der kirchen». Nie. v. Laufen« Nie v. Basel. 62. Lob ßottes mit Pieiss volbring». Id.. Narr., 

— D< Iii n das Betteln /.u Strassb. erlaubt ist. 1 l8l ' . Kti- «Kin tnillm sark». Brufi'^chw., 
«sol man icorlzekhen geben vou unser stat*. Disi.. 17 » — <Blaw u((//(» t&ch>. Geri^d.SHl'. 
15 Jh. Alte Ordn., B. IB. <Harken am Kleid.) •Wnliange, nansea». Herrad, 186. Soherx, 

3. Zeichen, gegen de'*>^CTi Vtitwrtson num 2065. 

etwas erhält, jetyn. — «Es sollent aorUtuheu Wiilpiu. Wölfin. -• «Kein Thier issct das 
gemuht und geben werden den die do bei ander . . . on allein ein M'ülpm die issct ein 
einem Brand) wasser tragen». 1^ i Riu ki: ilr Wolf so sie hungerig ist», tieilcr, Sänd. des 
derselben erhält man 1- nt6chinlii,uiig. 1- Jh. iL. 29»; Klapperm.. Ii, 3». 
Ahe Ordn, B. 18. — Die Tucher. wenn sie Wunde«, verwunden. — Kricgsknccliie. «die 
ihr Tuch «vcrmengelten». erhall m dagegen nie kein n dlicli itattii kiinden, — denn mart- 
»ein tcorzeichen», das sie dem rntirkaul'er vor- ren. bliu» u. Ücisclicn, u'inulen*. Jlurner, Nb., 
«ttweisen haben, der für sieden Detailvcrkauf 24, — Christus -wie er von Jnden gnnmdet 
besorgt. 1401. Tuchcrzunft, 22» «8 sch. ! was». Id., 4 Ketzer, 0. 2 ». 
y^i nnih uoi tzetcheii in die niüle von 15 qnar- ' Wnndei*er Wunderl hiitcr. Scherz, 2066. — 
talia». 145H. S. Thom. Fabr. — Das Kapitel, «Got herre uiivderüre». Gottfr. v. Str., 1, 138. 
das eine Mühle besass, lieferte dem Müller die , - «Got ist ein «linderer in allen sinen geben». 
Zeichen, die er denen gab die bei ihm malen ' Nie. v. Basel. Bek. Tanl., Ir. — «Dovon so 
Hessen; gegen Vorweisen tierselben erhielten seit die Ii. gesclirift. das got ein icuwlertr si 
sie da» Mehl. Man sieht aas der angeiuhrieu in allen «inen Meriten», lü., m». 
Stelle, dass ein solches Zeichen 1^ kostete | "Wniidergern. nenpeng'.— «WaneinUensch 
^V lieber. Ertr;iLr Sdn >/, yOf^S. 1. Frucht, also miissig ist. -n nimpi ^ i- si-In Il-s nit war, 

— Minne, «die blümeu und den uucher bin», so würt er curiosus. u: und ergern. das er wil 
Gottfr V. Str, 1, 168. Etc. — «Gottes wort warnemen und wissen was ander Lcut thiin». 
wart gesant, daz er irucher birei». Miirl., II. Geiler. Emcis. 25bj Brbs.» 1, 18 •. 40 >>; Narr., 

2. intere«&e. — Die Juden dürfen von den 70 16:i)>. £tc. 

ihnen verpfändeten Dingen «alle woehen stft ; Wnn4ler|»«rtte. Neufiricrde. — «Es schreibt 
wftcher nemmeii von icf^licliriT! pfnnde plavianu.'J vnn r!atnno r|as er sii h sflhcr dick 

eineu pfenuiug und nit tue». IHtfH. Kim.. Beil.. besach iu dtui .>piet:*"l. nit uss Hotturt oder 
981. — «Gott ist so gnow in sinem rechen, von M'undergerve . » Geiler. Narr., 11 — 

— das er den u mher an wirt sprachen» idie >Iai« soll studireu «nit zu d< in Rutii. 711 welt- 
Zinse). Murncr. Nb.. 170. — «Die geuchcry lieber Glorie, oder uss WutKlergern. aber zu 
ist ietB so gut. — das sie so grossen «.'tieiter j Besserung sein nnd seinem Nesten*. Ibid., 
thnt . . .» Id . flenchni.. tj. 69 b. Etc. 

3. im lieuiigeii Sinu. — < Wmltcr um! für- Wunder ist hier im alten Sinn von Ver- 
konif». Braut. Nsch., 89. — «Der Juden sint wundernng, der noch übrig ist in der llcdcns- 
nit gnug uff erdt p. — so die Christen wuchrer art: mich nimmt Wunder. Gern - begierig; 
werden, - will du die lüt mit uucher nagen, nundergern. einer der nach Dingen begierig 

— so solt ein jüdisch ringlin tragen». Murner, ist. über die er sich verwundern kann. Da- 
Kb., 194. von das Subst. Wundeigeme. 

Wuchern. Scherz. 2068. 1 Frucht bringen. Wnndpriich. 1. Wunderbar, mirabilis. — 

— l'er Teufel «nimel daz gottis wort us irem «Salve, schöne veldesblhme. — die mit hohem 
herzen daz es . . . nit tcocAet ». ^i», Pred., 1,85. 1 »chin nnd rüroe — aftgast $0 gar wunderlich». 



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- 482 — 



Brant. Rosenkr. D, Gcd., 9. — «Er trdi-ncla 
nii au das ewig rieh, — wie das wii ist, 
Bchön. rcundfrlich» Id., Nach., 66. 

2. Verwunderlich, erstaunlich. sclt«!ftm — 
«Von der tcunderlichen zamefügnngder obersten 
planeten>. Hrant, D.Oed., 2ö. — «Eh ist ict/ 
fünftzehcn hundert iar — das got vom himel 
kam viiwar, — und det ein wunderlk-lie fart 

— das got selbs ein bader wart». Murnor. 
Bad , A, 1 b. «Von discm tcunderlichen ding j 

— derweibsag roden anefiug». Id., Virg., V, ö ' 

— «Es war ein iiwi«d«p(id^ gesicht». Ibid^ o. 

Etc. 

Wunne und Weide. l. «Die zwo «tote, die 

all<- und die miwc (Altcukabtcii uml Rappolts- 
weiler) aolleut wumie utid tceyde gemein habca I 
und nicBscn an holtzc. an gr<'bnr8re und an ' 
vrM. 1298. Als. dipl., 2, 6H 2. «Zwiim', 
bau, ivunne und wayde . . . siut der ebtissin» 
(von ErBt(>in). Kinheim, 16 Jh. Weisth.. 4, 218. ' 

— H. Pi m Abt von Liitzrl gehort-n zu LiittfT- 
bach «quing und bau, liite und g&t. walt und 
wefT«» Wunne und weide*. 15 Jh. Ibid., 4, 104. i 

— 4. r>ip T.t'iifr von S. Pült wohrn n dem ! 
Ding b»i. auf tlaöt. jeder höre «von wcmc er 
wunn und weide, ni esset*. 16 Jh. Ibid., 6« 396. 

— 5. -Was zwing und bann, weide, irmm 
und iieuie die von Dambach habrn, mögen si 
renvalten and danisz vt>rkaufeii, domit sie die 
statt halt«'»» 15 .Ih. Iliid., 5,405. — 6. «Die 
von Baldolzheim soll< ui niessen wunne und \ 
u ayde in dem bann zue Kanhcim . .; daramb 
sollcnt sie cren . . alle jar vier werbe», auf | 
dem Salgut d»'r Äbtissin von Ersteiu. 15 .Th. ' 
Ibid., 4, 212^. ~ 7. tWi'V irunne und weide hie 
han wii, gwemc er diiMie, ilt>r sol geben einen i 
phthere». Si»nn<»T8heim, 1286. Han., Constit., : 
40. — R. «Ii, r bannwart sol ln liütr», velde. 
uunne und tceide: Miedorapcchbach, 16 Jh. 
Bnrekh., 89. — 9. Nimmt der Abt von Hflnster 
«sinen atz .... so sol »1er marsrlialk far-ri 
mit den pferdcn über «uit und weid*. lAiH, 
Wcistb.. 4, 186. — 10. Zti S. Lnkart sollen 
Stier und KImt tiiunxi' uml irri'le niossi-Ti in 
dem banne». 1354. Ibid.. 4, US. 24. - 11 «Kber 
und Stier sollcnt gen aber trunnen und über 
weide*. Oriospach. 15 Jh. Ibid., 6, H88. — 
S. Piilt, lo Jh. Ibid., 5, 892. 

Man si<'ht aus diesen .St<^llen, 1. dass Wunne 
und M'iide dem (Grundherrn g^diören Xr. 1 
— 5); 2. das>s für den (r<>iius6 derselben die ' 
Baopftt fronen mii>>. n (Nr. 6. 7); 8. dass an 
gi uisscii Orten des Herrn l'oss seinen Atz 
auf Wunne und Weide iiiimul (Nr. 9); und 
dass an andern dai von ihm >r<'li*'f<'rte Zucht- 
vieh über Wunne und Wade geht (.Nr. 10. II); 
4. dass die Bannwarten Wunne und Weide 
lint. n (Nr. 8). 

Nach (.trimm, Rechtfall., 521, i$t Wunne 
die Weidetrift im Wald; er leitet das Wort 
vtim srotli. vinjrt. pascnnm, ab: auch (traf, 1, 
i<i<2, hat «winit. depascuit. winue, paatus*. , 
Dnreh (trimms Erklärnnp wird aber der Be< 
{jrifl' von Wunne /n si lir einl^'e>cllraIlkt. Nach 
i^cherz. 20Ü6. bedeutet das Wort die paboua 
iiberh ; nach Sehmeiler. 2. 939, «das durch 

."•iiliel dimI Si'ioi' /.II ffiriinifiid'' oihr abzu- 
weidende »»ras, ddü besielUe Wiesenland». 



Stimmte man Scherz bei. so müssteman Wunne 
nur für eine alliterirende Tautologie vonWeitU 
halten; für Schmeller dagegen wäre Weide 
die natürliche W 'i'l • «uf drr Almend, während 
di*» Matten »üe Wunne bildeten. Ich bleibe 
iudessen bei Seiftet Rtjrmelogie. die »iciic ilas 
goth. vinja. pascnura Ist, sondern das altd. 
icinnu, laboru. gewinnen, Graf. I, 875. Es 
scheint mir aber, dass der Begriff nicht bloss 
die Matten nmfasst. er masi weiter ausgedehnt 
werden. Wunne kann alles das sein, was man 
(lurrli Bcarb. ituiig des Bodens geM'innt. und 
dann der angebaute Boden selber, im Oegen» 
satz «nr Weide, wo das Grat wichst, und 
zum Wald, wo die Bäume M ächsen, ohne der 
Menscheuhand bcdüiftig su sein. Dagegeu 
seheinen allerdings eu sprechen: 1. die Stell« 
Nr H, wo es hei^^r. dass d.-r liannwart «Fehl, 
Wunne und wctde» behütet, und 2. folgende: 
in dem Wald von Berghetm «hant die h6ber 
reht . . . das sy »sollpn niessen imnne und weide 
und abkamen holz». 13tiH. Weisth., 4, 245. 
Demnach wäre einerseiu das Feld von der 
Wunne untersrlii-'diMi. und andrerseits war«' 
diese auch im Waid zu suchen. Man darf aber 
annehmen, dass, gerade der damals so be- 
liebten Alliteration we<ren, winmr utvd weide 
ein allgemeiner, untrennbarer Ausdruck ge- 
worden war für alles, was der Boilen erzeugte. 
Wenn gesagt wird, dass di ni H- rrn Wunm" 
und Weide gehörten, so wullte man daiiül zu 
verstehu geben, dass er der eigentliche (»rund- 
herr war; selbst der freie Bauer musstc dies 
durch Zins und Fronarbeit anerkennen. 

Zur Bestätigung meiner Ansicht dienen : 
1. eine Stelle aus dem Bodel von S. Pält, 
16 Jh.. Weisth.. ö, 392: der Far und der Bber 
sollen •vnttur. und iiridf' lian ... oue (aus- 
genommen) banwartig koru und banwartig 
gras>. Hier besieht sieh Korn offenbar aaf 
Wunne, und .(»ras anf Weidr : Stier und Eber 
können auf Äcker und Weide gehn, ausg«>- 
nommen auf die des Salffuts des Herrn, die 
unter der bexHidern .Vnfsiclit des Hannwart.«, 
sind: es ist «-anz der nämliche 6inn n-ie: «der 
far trat in matten oder in körne». Dettweilcr. 
W iMli. n. 4S2. — 2. die Gewohnheit des 
Wunnebans zu Rosheim : «wenne der wunneboH 
wurt zu einungen geton an velde und an 
reben . . . So d. r erste teunneban zitig wurt. 
es si zft Velde oder zü rebcn oder in der .stat 
an gebÖmede und an allen frühten ...» Han.. 
Cunstit.. --'67. 278. Hier ist Wunne alles, wa«* 
Feld. Reben und Obstgärten hervorbringen. 
Ich erinnere endlich noch an die obige Stelle 
Nr. 1. nach der die Bürger der zwei Thcile 
von Rappoltsweiler wunne utui weide gemein 
halti II und gi-nicsscn sollen «an Holz, an Ge- 
birg und an Feld»; bei diesem Geniessen von 
Altem, was zur Gemarkung gehört, i^t man 
weit von Grimms Waldgras und .'^cliiutlltM- 
Wiesenlaud. — Könnte Wunne und Weide 
nicht «gleichbedeutend sein mit der. in ftlieni 
lat. rrlvumleii oft vorkoinmeiulen Formel culta 
et inculia ? lit Ulrich Campell s Uistoria raetie« 
(B. 8, S 679; Basel. IH90) finde ieh: «asena 
'•t pascna nt in In<:adina «rriliae vel notant 
jaui olim loquuntur). germanicc uunn umi 



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tceid». Ai-eua fehlt im Glossar von Ducangc; 
die» hat aber <E«caa, escae, eduUft» (8, iSo). 
leh vernrathe, dtra aaevs tiiehts tat als esova. 

ilei Alliteration iiiif imscuii \votr< n mit eiiu ni a 
geschriebeu. l&t diese Yermatbungj?egrUn<U>t, 
so fit sie ein neuer Beweis der Biehttgkeit 
ni'iii' r ErkliinitißT Weidf. wo das Vieh sein 
Futier findet, Wunne, wm den Menschen zur 
Nahrang dient. 

Ii, !- Ansdrnck wunl.' auch gcrno fignilic^h 
m braucht : «Ouge und oi\- heton da — Wetde 
und trutme, beide, — Daz ouge sin«^ wtidt, — 
Daz ore sine «?mmmp« riuttfr. v. Str.. 1, 221). 

— «Mau beget hüti' dri«>r leigo gcbnii in der 
heiligen erislenlMit, in der ein iegelirh rristen 
mensche so grosse weide und trmme salte ncmen, 
dus er rehto von wunnen solti ussi r im seibor 
springen . . •> Tauler, 22<i (40). 

Wunnebotte. Scherz, 2067. Im spcz. Sinn 
von Wunne hio und da für den Ertrag der 
]{f S>-:'n g'onommon; die« bedeutet es in dem 
Wurt Wunnebitttt, ein znr Bcaoisiehtigang der 
Weinlese nnd xnm Binsamnieln derWelncinse 
ausgeschickter Bote. — 7ii Biusch, das dem 
JÜumkapitel gehörte, war es einer der eanonioi, 
«pr^latns. qni est mumdmtU». Weisth.. 1, 
AimIi i>wo waren es unteiirennltii te ('terikor 
oder auch Layen: «Viuun) iiide provcuicus 
eolligitur a nnntiis dominornm qni dieantnr 
wunnehote . . . De vineis 7 sol. quos solet col- 
ligere wunnebote dominorauu. Lib. ooq. — 
«Der meiger sol oneh gebunden sin al dnreh 
den herbest . . des morjrens in dem hov.^ zft 
. . . ahtende, \vi<' man die irunnehoUen u^y.- 
ireschickc . . .» Rosheim. ILm., Oonstit., 273. 

— «Den win ztt Dambach zö lescmlo df-m 
uaunebotten U sch. 6 .^>. 1422. S. Thom. Vii.hr 

— «2 seh. %4 den irinnebotten. die daby wurcnt 
do men lasz». 142.1 «isch t iinc vinnchotteH 
7.e Ion». 1424. Etc. Ibid. Iti diesen Stellen 
ist tt'innehotte dasselbe wie irurmebotte; hätte 
der Schaffner von 8. Thomae Weinbote sagen 
wollen, so h&tte er irinhotte geschrieben. 

WnnMam. wonnesam — «Wer wolt sagen 
das die ding ergetztich. irunrnm nnd angenem 
seien . . .» Wimph., Chrys., 11 «. 

Wunsiuiie. \\ oiiiie 'Lust, fread nnd 
wunmame». Ucdiu, Ablcu., b, l ^. 

Wurm, Sehlange. — «Der helle irvrm — 
Und ander wurme wilde . . » (Jottfr. v. Str.. 
2, 103. — Ohne Zweifel aach in folgendem: 
«Der wurmbeiv». Oressweiler, 1969. Wilgot* 
heim, 1279. Heiligensrrin, 1324. — «In dem 
xcuritigarten» . Nordhausen, 1435. 

Wnrmflstig. S. Tl^'iirme««!^. 

Wurmen, abrnnpnn. — *h J cinic knelitc 
die böme zft icuimrn im <;ai tiMi>. 1450. S. Tliom. 
Fabr. — Das (ir;is in lion zwei (fürten des 
Gnfleutchauses «ist ilen >iocliiMi. ilocli «ollen sii 
davon geben und Ionen die die bomc irurmen 
and lieroiten». Öntl. Ordn.. 185. — «Wenn lUAn 
einen Houm uunnt . . . denn es ist gar böSK 
warmen». Oeilcr. Bilg.. 191 »>. 192«. 

Womicssi^;, Wnrmüssig. Wiirmfi-estiig. 
wurmstichig. Soborz, 2069. — Die Früchte 
«wurdcnt alle wurmesniti . . . warmeanitf ubes». 
Tauler, 212. 215 (37). - «.Alle diso wer<r die 
Bint alle icurmfruaig». Ibid.. 213(37). — «IJs»- 



wemlig ist es eine fmo HasclnusK, aber in- 
wendig ist sie wurmüsmg». Güler. Post., 2« 
64 b. «Er wil imermeder enbor schwimmen 
wie ein tcunvässi;/ Erbiss in einem Hafen», 
id., 7 Schwerter, ii, 6 i». Etc — «Wan die 
priestersehalft verderpt und kranek ist, so 
ist der gantz glaub welek und irüintMHff», 
Wimph-, Svnod., 5 «. 
Würs. S. Wir». 

Wnrta. fem. Scherz. 2071. 1. Heilwurzcl. 

— Isot, «die erkennet maniger hande — Würze 
und aller krate kraft». Gottfr. v. Str., 1, 97. 

— «Er was von der burk ze tale — Den (M'rk 
gcloufcu icurse graben — Die er zeu wunden 
wolte haben». Ibid., I, 221. Etc. 

2. (Jewürz. — «Mir w.irt eine bühsse mit 
wurtzen gemäht, die sterkete mir das lioubei». 
Nie. V. Basel, Bek Taui , 23 Zn Lukart 
soll man dem Koch des Frohstes vou Oleuberg 
geben «gAtcr würtM genAg, kost z& bereiten, 
als dem herrcn und den sinen wnl ;.'o?.imet ze 
t&Dde». 1351. W<^i.sth., 4, 2ö. - Ähnlich Uohen> 
rodern, 1394. Ibid.. 4, 113. — Was ein Adeliger 
einem Rürf^er schuldig war «von konfende 
wurtze oder dftch*. zahlte er selten. Clos., I2S. 

— Der strassb. Bath verordnet «das dehein 
falsoh mit sjiut/erigc und grstossener wurtzen 
gctriben werde». 1470. Alte Ürdu., B. 8. — 
•Eine brüge mit einer wurtze». Snlamatt, 15 Jh. 
Weisth.. 4. 135. - «Zu gleicher Weis ald odle 
woUchmackcnde Salb und kostliehe wulrie- 
ehende Wwrt* nit gat . . . bleibl in einer offnen 
Büchsen ...» Oeiler, Selenp., 167 Brös, ], 
95 b. Etc. 

Wnrtaler, spottisch für Gewürzkrämer. — 
Acht er Theriak, «nit das apfelmiisz, das die 
wuruier selbs machend, welche sprechen, ich 
weiss das mein tiriac gut ist, dann ieh hab 
in selbs gemacht». Fries. 179 i>. 

Wüschbletz. Abwischlumpen. — «Do sist 
das sie (die Hexen ) einem Menschen Suwbiirsteii 
oder ein Wtutefdiletz oder ein Strowisch in den 
Schenckcl stosscn». Geiler, Emcis, 44 b. 

Wiiat, verwii-ti t, verödet, verlassen. Scherz, 
2ü7d. — •Ver wüste burne». Gngenheim. 14 Jh. 

— «Die ieikiten reben». Engweiler, 1351. Etc. 

— «Die witsle santgrube». Rosheini. 1418. 
«Campus dictus die tPtUtte schüre». Buugen« 
bieten. 19/97. — «Der wik9te wingarten*. IHW. 
Kto. — ir,/s7»' b'^riMi. auflioben, absrliaffen: 
Bischof Bertliold «leite das alle gerihte uü^^e 
nnd Koeh dax nuwe in sinen hof>. Clos., 13^. 

\^'^lst. Wnsr. Kofli — . 4 den knchtcn 
zR vertrinken,, den wust uud vegoite . . . enweg 
«ft füren*. 1429. S. Thom. Fabr. — «Vegct. 
stein, grünt, gerere oder aller ander wüst', 
soll nicht auf der Gasse gelassen werden, 
l.ö Jh. Alte Ordn.. B. 28.— «Wenn man etwan 
ir^sf Iniiy lat ligcn . so mögen Schlangen 
dartu waehsen«. Geiler, Emeis, 42 'J. - «Der 
Wust den er im .\ntlit hat». Id., Dreieck. 
Spiegel, A a, 2 *>. — «So man ein Schles/, be- 
notigen will, so siinilcl man allen l iitiat. Kot 
und Wust, und würfft den in das Sohtosz». 
Id., Irrii: Schaf. G, 5 a.— «Eins das in dem 
Wust der Sünden steckt bi> über die Oren». 
Id . Baum der .^el.. 33 a. — Du willst für 
ehrbar gelten, «so bist du villeirht ein bcbalck, 



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— 434 — 



rin Wuüt. ,nn Unflat.. Id.. Bros,, 2, 54 «. — 
«Besieh liic negcl eben uitii lin, — das nienaii 
wu»t darunder scbin*. Braut, Thesiu., a. 4 

— Acheron cdcr mit wutt da umwürbict sich». 
Murncr. Virg.. S, 1 *». — Einem Vater gibt 
Murner den Kath. seinem schlechten Sühn 
nicJit nur so oberflüohlich «im grind zu lasen», 
sotiilern: «riBx den «rSst im aflen mt, — oder 
schiach dnii bubtMi von dim Iii, Nb.. 
14b. — «So von wÜ4t und ouch von kat — 
jun^' und alt besehiBRen int . . das mancher 
in ili'fn ir'ist vt'iilirlit I I , Ka<l.. A, l ^. Eu\ 

Wüstcnuag. Wüi^tuiig. ächcrz. 2073. 1. 
Wüste. Einöde. — «Der stantre den moyses 

ufliionir in iler irüslrnmufi'- . 'Paiilor. III (22). 

— «Tribe dm gcroüto» ut in die hohe und in 
die inre iirfi«t<iftiii^>. Ibid., 464 (791. 

2. Verwnsteter Ort. — «Zft wüatUMge». Wolx- 

hcim. 13^6. 

WUatikeit. wüstes, schlechtes Leben. — 
Heliogabal. «do er tcluio. du begerte er alle 
uiikii&cheii und tvu>tik-cit> Kon . 853. 

Wliatnuäs Wüst»". — 'Also wollen wir . . . 
komni'-n inii Ich Kinden von Israhel dnrch 
die U ua(Hiiss aller Anfechtung . . .» (Jciler, 
Bil«:., 59 62 *. 



Z 



Zabeln« «appeln. ^»clierz» 2079. ~ Deokt | 
Iran an den Oenvss des b >Saeranients, *80 I 

zabelt die arme naturc und nenie ah- r vil 
gerne», Tauler, 132 (2o) — «Du wurt der 
armen naturen so we das sä dielte gabdt, 

rt'chtc also ein kint das von der milch ire- 
£ogeu wurt». Ibid., 328 (56 <. — Ein Mann 
sprang ins Wasser, seine Frau sah «wie ci 

fühlet, und er ertranclc» THuli. 33;^. — Im 
Traum «vasser im wa>.'>rr sableu »ehu*. 
Traum!).. H, i ^. 

Za« kfj' fuhren. Zucker t;. Im f -c Acker, zu 
Acker). pHiigcn. - «WolchiT liaur ist so nersch 
(narrisch) . der nit wolt ztttker tron?» i 
(ieilcr. Narr.. \2h — «Dein ^'lat Antlit . . . 
wiirlgcruni/.let, als sei man lackcr da gangen» 
Ibid.. 67 a. Post., 9, 97 b, steht ««» Aektr 
faren». 

(Zud<*l. incdia». Matii,'cl. Entbelirung. Herrad. 
191. Scher/. 20«» •. 

Zag. /u^rhi'it, Zaghaftigkeit. ~ «Nit das 
da meinst, das ich ausz zaq — stiil sitxe. 
und CS nit vcrmac». Murner. Virg.. y. 4 — 
9, . . and strafftest mich der sagkttt hie*. : 
Ibid.. m, « b. ' 

Zn^« /aL'!i:ifi her/. 20H(». — «Ich was 
gegen diner uinnc cm tage». Goitlr. v. Str., 
^,114. — «Do bestrufet er su und sprach, sä 
A\<'rent zagen*. Clos., 88. — «AVcnii man «'inon 
schelten wil , . . das er zag ist, bo ^richt . 
man zn im : dn hast ein Hasenbertz». Geiler. - 
Hu- im l'f. A. 2". - Fr:nik. 1, 51 b; .Za<j 
L<MU haben kern tiluck» -- «Das >ie mau- 
lichen griffen an, — als Ire altern haben than, 
— die sich nie ^m/ hond tisni' n Im Murner. 
Virg , V, 5 — «Öolcb my uuiiianiicheii nicht. 



thut». Ibid.. m, 3 b.— «Pandanus und auch 
Bityas ... hei denen ich kein tager wa.s. — 
and hab aufl' einen tag. sag an. — erschlagen 
mer dann tansent mau». Ibid.. m, 3 a. _ fmer 
Trinkern «will des andern zag sein nieman». 
Id.. St-helm.. i, 4 ». iKi-incr will vor dem an- 
dern als zaghaft erscheinen, wenn er weniger 
tränke.) 

Zajcel. Schweif, Schwanz. Scher/. 90f<l.— 
«Ein soumer der zopf und zagel hat». Ober- 
bergheim. 15 Jh. Weisth.. 4, 139. - «Zum 
t attntzagel*. Feldname. Thangen, I3ö7. — «Zum 
rnideasagtl» , »trassb. Hausname, 1836. — «An 
den xtertureegelinge*. Gimbrett. 128?. Plob*- 
heim. 1420. — «In schafzegele». Eckholsheiin. 
13 Jh. ~ <Uf den eagd». Ergersbeim, Kerx* 
fcld, 14 Jh. — «Z5 BroniiEreR tttgd». Wcitbraeh, 

1320. - «I'io zoqtJm.AUf. D.iiiihftch, tSlS. 
Menchhofife», 1367. Ultwiller, UM. 

Zugtn«tx. tehfilebteme, zaghafte Dirne. — 
«.\Im^ spriolit dor jung Gesell: wenn ich nil 
au uneerlich Urt gieng mit den Gebellen, $0 
wQrd ieh veraebtet, ein Zagmete firenannt nnd 
ein .Aposiüt/.lcr» Geiler. Schiff dor P.-n . 12 *. 

Zäher. Thräne. — «... wer wunder nit, 
ob ieh srhoit hett - min ongen gants der 
Zfihrrr ' '!.. Rrant, Nsch , 93. 

Zaihulz. Nach dem folgenden ven>tand man 
onter ZalMz. znm Verbrennen bestimmte 

SchciltT. dio «MTin ■zfwi^sp T..TriLjY' lüilu ti sollten, 
^ic hicsäcu Zalluils, weil sie nach der Zahl 
verkantit worden. Vergl. Sehmeiler, f. UV*. 
Zagelhnh. ibid., 2, 1089, und Lexer 8. 1020 
war etwas anderes, — IHbS «wart ufgcsetzet, 
in welem konfe men softe das bnrnenholtz 
geben, zalffmltz nnd >. Kon.. Kf>n. - 

Beim .\usladen des Brt unhulzes am Markt soll 
man kein «fulholtz o<k>r bengel ander «n/Ao/fe 
iiii-ifhen» lö Jh. Alte Ordn . 15. 14. — cl);i« 
Ziilholtz so!! alles ein tchrol Uug ^m». 1468. 
Ibid.. II. \^. «Ein fudcr zalhofZ'. 1499. im 
.\achlass des Ludw. v. O Jratzh./ 

Zanuncn. für zusammen, äusserst hanhg bei 
Braut und Murner. 

Zunbiiller, jdnr . ZahnHeisch. Schnirll- r. 1. 
230. Bücrn, ßjllcr. ~ « Guiguina, ^un6t///»-»- 
Gorsd.. 6i ». Guigaina falsch fdr gingiva. 
iMicange, 3. n2"^. 

Zander, glithi.ude Kuhle. - Junker Johauncs 
von Bätenheim. «genant Zander». 1.SA9. — 
Junker (iet>rg Zander von Biitenheitn. 14'^''. 

Zanen. i. /N.«aiu;N. einfügen. — «Ich wurd 
w^den der Kkstein . . wenn in mich werden 
nigezanet und vereiniget . . . Jaden und Heiden». 

Geiler. Post.. 2, 48 b. 

2. ^^icli ineinander AHM», in einander ein* 
^rreifen. iihercinstimnir'n. «Das alt uinl nnw 
Testament, dieselben zuueut sich gaiitz iuein- 
ander», (u iler. Post.. 3, 24 b. 

Dpv Atisdruck kommt von zwei Bädern, 
dcr>'ii Zahne int^inandcr greifen. 

Zankecht. Zankerecht, zänkisch, — «Der 
h,Uf Geist . ist nit ungleich einem zanck- 
tclittn hiison Weib» Geiler. Arb. hnm.. 1*5''. 

«Kill Kia-cht <ioltes soll wil zanckerecht sein». 
Id.. Sund, ih-, M.. 42 N.irr. 132 -Z^ui 
Irawen. biisz und zatickecht . . » Pauli. 103. 



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43Ö — 



— «... die do sein gandthafftig und der war- 
heit widerbtreben ...» BrunfeU, Anetoss, 6 

Zanklalfeii. Zanklnpfen, mit den ZAtinen 

klapfiorn. «Also stot gcschribon es wiinl 
sein Weiaeu und Zatüdaffen». Ueiler, Bilg., 
909 >». — «Da wärt, ander« nicht dann Weinen 
nx\i\ Zenkht}>fen*. M. Ev. mit T'-sl . 0 Ktc. 

— Ira Fegfeuer, «wie das sie sein ietz warm, 
iet« kalt, Manküpffm ...» Hnrner, Liith Narr. 
39. — «Da friir in das er zanklcpfH*. Pauli, 
279, — «Da dan wurt weiiien »ein und zew 
klapffen». Wimph., Synod . 7 b. _ «Da wiirt 
sein weinen and tankk^0en» Zell, 9, S ^» Warm, 
Trost, ;h3 i>. 

Zapfen. Kork, am WiMufass. Scherz. 2084. 
1. «I»en Zapfen ziohcn». Wein am Fafss ho|*^n. 
Ulli iiiix zu verkaufen. — Welcher Wirlh den 
W'cinbann «brichet. als dikke su er den zappfen 
/.lebet, so sol er be^scrn 60 sch.» Mäaster, 
1339. Als. dipl.. 2. IH^ 

2. «Sich des Zapfem began». sich erliulten. 
indem man Weiu eu detail verkauft, Scbcnk- 
wirth sein. — Solohe die «win umb kost veil 
haut oder iticli iles ;a/i/t->i« wellent began . . .> 
184». Alte ürdu., B. 2i. 

3. Spöttiftch, ein dem Tmnk und überh. dorn 
Wuhllcben ergebener Meiixli. «Man >>itl 
dem aruieu iielfifeu und nii deu grossen herren, 
die vorbin vol and f%w\znpffeuw\nA», Blindenf. 
P. 1 ". 

»ich Zapfen, sich davou loacbcu. Schmeiler, 
9, \ WH. — Sobald der Canonicas im Chor «die 
prescntz ergreifft. so zapft er sich wider dar- 
von*. Dial , A, 2 

Zapfrtt«8. cig. frleeh, vom Zapfen her, vimnn 
vivax; fijr. tapfer. — « Wiewol er wenijj Vwlks 
Let . . , so wer ab«>r sein wenig Volck gur 
eapftta and k in» (leiler. Enicis. 11 i< 

Zarge, Einfassong, bes. «lt>s Miihlstoiiis 
Scher/., 2085. — Die Müller von Bischwcitcr 
sollen «recht wrgm haben, die nit /.n wit 
sijtren; und wann man sie besehen will, so 
soll man nemen ein niiiicl wa^'<'n/oum und 
deu y.weyfaltig trewen und unili den stein 
slahen, und vcllct er uudcr sich über den 
halben stein, so soll er bessern von sollicher 
sargen 3(J sch.> 14.^8. Han.. Cousiit.. 8-S . — 
Die Ueimburgen sollen, so od sie wollen, «alle 
moBxen vnd m^arffen, als si ston sollent», 
besehn. ITiittirau. u94 Wcisth.5, 5'.! 

Zarte, Zarihuit, Eleganz — «Die reine und 
sarte sol nit verborgren sin* Marner. Genehm., 
e. 4 K 

Zarten, Zärlelu, zärtlich behandeln, /.ärt- 
lieh than Seherx. 8n6b. — tZarlen nnd irüten 

-- r';in)it -1)1 er ir liiitfu». dottfr v. Srr. I. 
24-*>. — «Hast du gftt gewunnen mit zartenm 
. . .> Bihteb., 64. — «Do kässest sie (deine 
Kitider . du spilest mir inen und kanst inen 
uioht genuir zärllen» tieilcr. Schiff d<*r Pen , 
107 — Das Eschenirriidel wird goschidten, 
«die atidi iii Kind thund eben dasscib, den 
zärtletit du dar/.u >. Id., 7 Scheiden, 114 <>; 
Selenp., I87 <>. — Ob man ein Schlange «w armt 
oder zartet «chon. — noch ma? er nit sin 
gifften Ion». Murncr. Bad.. G, H ». - Ihr «loszt 
lieh wie den wiben zerüen*. Id.. (leuchni., m. 
4 «■ • . dem leib so eärtUn alle dag». 



Ttl . Kail 0. 4 1 . Solche die «ir selbs zatteUf 
die leben aller ousicherst». Adelpbus, Fic.., 
159 b. — c6o man jnen Mtrtlet and gednidet 

. • Zoll. A, 4 — «Ein maus/, mit allem 
ziebcD, züTÜen ■ . nimmer zam wurt*. Wurm, 
Trost, 65 «. 

Zärtler. ZnrtHriff. verweichlichter Men^ili 
— «Die herbe worheit ist den zärtlfm unleid- 
lich». Oapito. Tregor. C. 2>i. — «Müssige /arC* 
litt'!,- » Brnnfels. Zehnden, d, I ^. 

Zatt«. - Gehn die Schnitter .Vbeuds heim, 
«so sollen si« machen ein seil ab siner (lies: 
einer 1 zntffn nnd hollen duriu nemen korn. 
als vil dorin mag» (ilricspach, 16 .Ih. Wei>.ih., 
5, 88». 

Zuabenii!<ä Zauber. Benecke. ;i. 94h. — 
«Widerstreiten den öbern. ist gleich der siimle 
der zaubcrnmz». Adelphus. Tiirk , H, S -i. 

Zaucher, Zueher. (lei/.hals, der sich mit 
schlechter Speise begnügt. — «Wolan lass es 
sein das du ein solicher Xaucher bist nnd 
Schmorotxer». Qeiler, Siind. des M., 47 — 
«Kr «oll nit ein Zucker sein nnd das Pfennig- 
wert essen, sonder er soll convivaliter leben». 
Id., Fost*, 4, 2tt — «Etwan üuhniüet man 
inen (den Hunden) ooch Stdek dar. wo echter 

nit Schmoriit/iT inul Zttcitn- mMimI*. Ihi'l . L', 
32 ». - «Nimmer niit guti» dörfen esson oder 
trinoken, das ist Zuchirwerck». Id., Brös., 9, 
46 ~ «Bist du . . . karg, ein Zacher nnd 
hebig». Id., Irrig Schaf, C. 2 ». — «Nit bisz 
ein Zud*»t. ein Schmarotzer» Ibid.. G. 1 *. 

sich Zunen sich zurückziehen. Zonirm. 
ziehen. Benecke. 'A, 94"<^ — «Also zauUu .mcIi 
die feind durch die tiaeht». Ringni . Casar, 

b. «nie übercint/.igen «aMwetet« sich wider 
in den lager*. ibid., 4M 

Zniifen, Zofen, zurücktreten. - «So der 
Prediger . . . sie aufweckt das sie Hnss an 
sich uemeu, zuufeu sie hinder sich als ein bos 
Roes». Geiler. Schifl der Pen.. 1« ". 12«. -— 
«. . . Als noch hütbeiiag in ein» Rot ettwenn 
geschieht, was man sol handeln oder (hnn do 
kein eigener Nutz anhangt, so ziift man liiii l 'r 
sieh, keiner macht sich do herfür». Id.. I\st.. 

'\ m » 

Das Wort war eigentlich vom Zui Tk Ivt r. i r u 
der Pferde gebraucht, wai> mau heute hüten 
nennt (von Hof>. Steckt vielleicht Atr/e» in 
:ufen Y zehufrn. ■iihHO ti 'i' -^h ^iass xixcht zun fen^ 
sonderu zufen die eigentliche Form wäre? 

Zech. «äh. steif, hart (gcixigi. — «Dieweil 
einer :inn ist. so ist er reili'-liri- d.iim .m- 
reich würt^ so bald sie reich werden, so soint 
sie «ecA*. Geiler, Narr.. 167 b - «. . ein 
lallte zecht birkin rni» Mnrner. Nb.. 218 

Zeehe. Gastmahl. Schmaus. — «... Da 
man ein gemein Zech oder ürtin hat, da vil 
Menscheti bei einander essen*. Geiler, Ev. mit 
Ussl.. 176 «. 

Zecken. Heute bei uns Zwecken, agrepyrum 
r<>poTi<i. — Unkraut, «das heis ich ^in zeclcii'. 
TauK i. MTi (53). — Mancher will « Iis btisen 
zfcken nüt warnemen noch astriben». Ibid., 
307 (.031. Etc. 

Zefleeket? — l>er -\bt von Münster kann 
im Wald «houwen was er in den hoff bedarff. 
ane gefieckete latten aud erdkimelinge». Türk- 



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— 456 — 



heim. UJh. Weisth . 4. 209. - ZeflecJcet scheint 
mir ein falsch gescUriebeiies W ort zu sein, Zer- 
tlccken, für zerstückeln, zerschneiden, Schmeller, 
1.78H ist hier nicht uulil fimveiulbar. Latte 
kann bchossliiiir beiiouteii, wie in Summerlatte, 
fiehmftUer, 1, 1527. 

Zehener. Art Münze, (ienarins. — «Do em- 
pfingen sie jeglicher einen Zehener*. Matth. 
20, 9. Geiler (vulg.. denarius;. 

Zehern. weinen — «Uod Jesus w^rd xeJiern*. 
Job. 11, 35. Geiler. Er. mit Ussl . R4 

Zeine. ninilor Korb. (icmiise. das ein 
GarLner «iu ciuer eeyae» tragen mag». 14i^. 
Alte Ordn.. B. S. 

ZeiHen. J. Zorzuiisen, aufliisen. — «Wer 
hat den Flachs also gezetset und gehächelt?» 
Geiler. Gei«tl. Spinn., L, 6 h. 

2. An etwas zupfen, glcioh als wollte man 
CS auseinander zausen. - Ein Sterbender, der 
«vor Eniriten nit weiss wo er bleiben sol. 
fahot fin Ziricn Millen zu maclicn an dem 
Lüllachen und zeiset (Urau>. deiler. Ev. mit 
Ussl., 42 — «Wann man sitzt und die Hend 
umb cinandor w icklet. nml machet Zirlin Mirlin, 
Gassen tiriin. uud lasen gleich als ein 3Iensch 
der sterben >vil der am Leilachen Kesslet und 
fesslet . . . das ist ein gcwar Zeichen das sie 
bös Fantasien iu inen lion>. Id.. Bros.. 1,17 b. 

Zelten. Seherz. 2üs*2. - Emelt. im Schritt: 
Sie reiten «ein liii/cl balder (sebneller). danne 
emelt». Guttfr. v Sir . i, 124. 

I Reiten überhanpt. — Während der Heu- 
ernte auf der Fronematte, wer «indewendig 
des graben ist gesessen, zeltet er ein pferde. 
das sol er schlahen an ein ende, du man nit 
genieigeii möge». Maricaheiiii, itfStt. WeUth.. 
1, 7«?. 

2. Von ciniMii Pford : im Scliritt irelin, - 
«Er loaste neiuen siu gAt selttHde pfert». Nie 
V. Basel. 162. — Der Leotprfester soll beim 
Ding sein «mit >inio ieltenden pferde». Luttor- 
bach, 15 Jh. Weisth.. 4, lOö. — Pls verkauft 
einer als gut ein Pferd, das «von artnat hinelct 
nnd zeit* Brant, Nsch . 97. 

Zelter, im Schritt gebendes Pferd, Pass- 
gänger, wie solche bes die Oeistliehen ritten. 
Scherz, 2f'9>. — fh r Kanimrror von Murbuch 
soll im Juni zu Issenheim haben «cim-n zelter, 
. ■ nnd sol der banwart diewile des zeiters 
])flc>gcn mit gras aod mit körne». 188:8. Weisth., 
4, 127. 

Zendal. Zendel. Seidenstoff. ZendaUum. Du- 
caniic. h,\rd.i. Scherz. 2U93. « . . von pfelle 
und von zendcUe*. (Jottfr v. Str. I, 12. — «Kin 
kutcr von zendah, HOO, dem .loli. v. S. Amiirin 
genommen. — woisze poHtzeudel und lü elon 
rot poatzendet» (für Fahnen) Brant, Bisch. 
Wilh.. 283. — « . . da kauft *'r grauen und 
roten jgendel'- llurner. Ulcnsp., A'd. — im 
Traum «teadd oder syden sehen». Traumb . 
j{. 4 u. — «Rote seide oder «encM*. Adelphus. 
Fic. 14&«. 

Zendot. Seidenstoff. Zendaivm^ Ducange. n, 
v»3:i — «Kin ku!L'clht\t mit «efirfoUe von trippel*. 
JilOO, Joh. V S. A marin. 

Zeppein, Zipeln, zanict;«. — «Sie ftengent 

;in zu niurni>M«Mi ntnl zu zepjid'u v, t lrr (|or 
j^rii.ssest würd sein im Himmelrich». Geiler,, 



Post., 2, 59 »r»ie Jünger Christi ^eppeMen 
mit einander uinb thorecht Ding* Id. Sund, 
des M., 42 b. — «An dem jüngsten Tag. sagt 
die Ge&chrift, wurt Got der Herr alles KricEr^ 
geschweigen. und allein zeplm mit den Boaeit 
von den Wercken der Barmhertzikeit ». Id., 
Br69... 2, 73 ö ; Bilg., 70 ^ — «Und ist nkhU 
dann zipeln». Id , Bmun «1er Sei., 6 ». 

Zepteln. zanken. — Der Teufel und ein 
Dieb *zeptletten mit einander». Pauli. 67. 

Zerblftht. aufgebläht, geschwollen. — *Zer' 
blägte und Hiessende angen». Gcrsd.. 74 

Zerblasen. 1. Durohbtasen. — Ein Baam, 
den die Winde «aoff aller seit »erbfowen». Mar* 
HCl . Vir^'.. m, 3 

2. Aufblasen. — Der Enleu Fedoru »iad 
«cerblej<>t nnd eerMoten^. Oeller. Brös.. 1. !t9b. 
- «. . - Dn ein Mensch sich aufbläet, geschwol- 
len, tcrblaaen im Oemüt ist». Id., 7 ^icheidcn, 

H. I b. . Ein Heffttrtiger tsieh «erMdsen d«t» 
fintliitnri. Brant. Muretus, a, 2 — Kr «dm 
»in backen zerblosen — als wolt er cim ein 
schür anstoBsen». fd . Nseh., 100. — «Do ein 
menscli anhebt zerhloscn werden . . .. d;\< ein 
anfang ist der Wassersucht». Gersd., 72 — 
•ZerbUneM tersehwollea phariseyer». Brnnf. 
Anstoss, '6 a. 

Zerblaaenbeit, Aufgeblasenheit. — «Die 
Mensehen die der Teufel sehleeht mit dem 

Schwert der Ilochfart . der Zerhlaseiihfit, bliieii 
sich und zerschwcllen in ircm Gemiit so lang 
bis sie anf knallen». Geiler, 7 Schwerter, F. 8 «. 

Zerhiegen. Z<'rblejeM. Zcrbleigeri. auf- 
blähen. — «Ein . . . gerblt^ter bloterkopf» is. 
dieses Wort'. Claas v. Blov. — «Alsbald einer 
.\mnieist< ) würt .... so zerhleiitt er sich». 
Geiler, £v. mit Ussl., 119 — «... Also das 
dir . . . din Oemüt . . . Krbkitft wfird*. Id.. 
P.ilt,.. 16 f'. — «Das Meer gieng und 4VF&le^ 
sich über sie». Id.. Post , 2, 19 

Z«'i'flfken. zerreiben. — «Neue Schuh zer' 
fickf it liit Füss». Geiler, Bil^^. MO t». 

Zcrtlgi'hi. zerfeilen, durchfeilen — Man 
Und «daz die baut und die ringe alle . . . 
gerßgelt worent». Cloe , 67. 

ZorHockern. vom altd. flrH-aröv. flattern, 
hin und her schweifen. — «Wenn es» schon 
were das ^i(>. dise seitliche Güter wol möch- 
feiif behalten von dem Ro»;t. Schaben nnd 

I. )ieben, als sie meintent. noch denne so wür- 
dent irc Hcrtzcn zerflockern zu sollichen irdi- 
sehen Dingen». HeibT. Pnst., 3, 79 

ZerttütHch«*«. zertlieücn. — «Ir HerU. das- 
sclb wiirt zerßitinchet von disen irdischen 
Dingen». Geiler, Post.. 4, sJ6 b. - Schmeller. 
1, ÖH5, hat ein bairisches ftotsehen, flattern; 
zerflötschen wtirc somit ungefähr dasselbe wie 
zerßoHern; da es aber kein Passiv von flattern 
gibt, so muss zerfldtscht werden so viel heis.seii 
wie zerthcilt werden, gerade dadurch Jitss 
das Herz von einem Ding r.um andern flattert. 

Zerfürnn. ro viel wie verfuren. r.n Grande 
richten, /i i stnicn .^chcrz. •Jt>96, — Eine l'ber- 
schweuuuung <zerfürte die stat Berne* j Verona). 
Kon . 928. — Bonifaeins «bekorte die heiden. 
. . . ztrfürt die abgottor El> Pivil . 2. 107. 
— «Im kern zuletzt ein widerwind. ~ der im 



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— 487 - 

fiia schiff terfürt eesehwiad, — das iin sin ■ i&t eio Affenspil und ist Narrenwerok . . . Dar 
(Eresellen all ertrincKen*. Brant, Nsch., 105. i ist ettwenn nit luresin. denu bei meinen Zeiten 
Zergenfflieh, veriraiij.-^liph — ' Z erganglich denkt mir moI das die Reuter schwartz«; 
£&t». Bihteb., 53. — «Dise &Ut was urgaig' 1 Uembder antrugen und grosse Rück, die den 
Keh, ti wart «erbrochen». Nie. v. Str., 267. — I Harneseh noehten bedeeVent. Id , Post.. 4, 14 »; 
«Der weite üppiire zergengliche . . friuide». E\'. mit Ussl., ITH " fvciirl. rhroiiicon Peliioani, 
Mersw., 9 Felsen, 7H. — «Die strgenglUhen p. 8'. — «Die Schuh seint ausgeschnitten und 
din(^». Id.. mt. — Er «ahtete die tergeneHdte 1 terhadcH, weren doch besser gmtn dan ser* 
zitliche fröide für cinf ii|>pol<oif .. Miiil., l^'. schnitten. >o itu'i.litfiil sie das Kate verteilen, 

— «Gemach ist gar sclczcu in der zergettclichen sanst so gat inen der Treck in die äohoh». 
weit». Eis. Pred., it, IIH. — «Ir sind nit wider* l Id., Narr., SO ». — Kl«idi>)r «jerantx «crftadtef 
nmb crkonfFt durch zergeueklich Gold oder und gespreit mit aller varh...» I?rant, Nscli., 
Silber». Heiler. Schiff der Pen., 56 Etc. — i 79. — «Er sol die ermei an dem wames gantz 
«. . . TroianiHch sachen. — welehe doeh sonst! offsehniden and gerhotmen .... so sieht man 
zergenglich seind* 3Iuruer, Virier., g> ^ I'^tc. dann das hembd dnroh die Idcliejr». Muraer. 

— «Die »nverniinffUgen xergengtichen thier» Gcucbni., D, 4 

Butler. Weiss, 9, 4 *. — «.. in disem ter-l Dasypodios: ^Za^aum Plege (Säume), ia* 

genglichen unstäten j-aniertnl ...» Wurm, Bai ^••tiiae». 

^,3*. — «Z^^en^l^ic/itf auiiiitliche ding*. Zell, Zerhudeln. 1. Zeriumpen. — «Echterich 
d, 4b.>- «Z^r^tfitpltdkond verbottenemenachen- 1 nnmmen ein ^ut Mentelin auhab, ... so acht 
leer». Cnpitc TrecriT, O. 1 «. Etc. ich nit wie bö>. .i rhndelt und arm min Clcider 

Zergengliebeit, Vergänglichkeit. — «Glück- sint». Geiler, Biig., 44 t'. — «. . . Ich hab ein 
sat der «rrjjfeiipiIieAntein Euchen iat ...» Brant, eilendes zerhmUete^ MeiiteUn». Ibid. 176«; 
2isch., 25. ; Narr.. 1841». — «Mancher sack ist also gar — 

Zergesell, Zehrgescli, convictor. — «Der zerhudlet .schentlich hin und har . . .» Mnmer. 
Richter spricht: wie kan ich dem abston? er Nb , 51. 

iat mein Zerge$eih. Geiler, £v. mit Ussl., 6 *>. , 2. Verwirren. — «Einer der du wil anfoheu 
Zergefieilseiiafl, Gela^ — «Es ist ein gt- ' schwitzen, der zerhuädt. zerstrouwt and ver- 
mein S'prirliwort das Krici: uiitl» Abschlags wi'nfi alle Deck dl« er fibar im hei*. Geiler, 
willen der Ztrgesellscluiift würt bald gericht». 1 Bilg., 87». 

a«iler. Irr. Sehaf, F, 9 b. Etc. I In letzterm Sinn sage man heute bei uns 

Zerhacken. S. Zerhouwen cerhudeln. 

Zerhaftig, der viel verzehrt; womit man 8. Fig., verderben. — «Adam und Eva dio 
viel verzehren kann. — «Einen gtrhaftigen Stat haben uns «erstöret da sie Oottea Gebot uber- 

über sein eiiren Kondt und Fell» hiiben; <:er- j^iengen. und wir >eiiit uImi :>'rhwtlrt und 7,er- 
/iaftiger äiat heischet zerhaftigen und grossen ^ rumplet worden uud ist niit Guts mer in uns». 
Rendt». Geiler, Dreieek. Spiegel, CC, 4«. Geiler. Bros., 8, 66». 

Zerliaftikeit, Verschwendung. — « . . Ob Zerklütsehen Zerkniitschen, Zerknischeu, 
du uniL> /u vi! zt rhafttkfU in Essen undTrincken zermalmen, erdrücken, zerschlagen. - «Er hat 
*lich oder dein Erben hast bracht SU Armat». . mioh gesant /u verkünden gute Mar den Armen, 
Geiler. Dreieck Spiegel, FF, 2 b, ] heil machen die zerklütschten oder zerribenca 

Zerhauen. S. Zerhouwe». Uenzen». Geiler, Post., 2, 57 a (Luc. 4, Ih). 

Zerhonwen, Zwhuaen, Zerhacken, l. In - «Spetcerei schm. 1 k< n nit, man zerknütscfu 
•Stücke hauen, verhauen. — «Wer ein knwi l mnl /orstosst sie» Id .Narr 175 1». — «Maria 
zerwürffct, zerhouwet . . .» 14ÖH. Goidscluu.- liatden Schlangenkopf ^JcrAvittiÄt/ii». Ibid., 132 b. 
Znnfty 86. — «Xabuchodonosers snn zerhiewe — «Er ist verwundet worden unib unser Bos- 
sinen vatter in 30fi stücke ... Kr zerhieg heit, zerkniitacht umb unser Sünd», Jes. 53, f». 
sineu vatter». Kön.. 262. — Das Gayacholz Id., Brös.. 2, 64 «. — «Wer do nit in mich 
luuss «zu dem ersten in die aller cleinsten glonbt, iitt den fall ich und würd in nit allein 
stück zerhouwen werden». Murner. Gayac. 417. zerbrechen, sunder zerkuiiiaciten, zerschmettern 

2, In speziellem Sinn, nach damaliger .Mode und zermürsen», Matth 2). 44. Id., Post., 2, 
die Kleider, Schuhe u. s. w. an verschiedenen ; 49 (Steinhöwel, 179: zerknisteu). — «Etlich 
Orten so aos8eluteiden,dass durch die Öffnungen ijr«rAMit<cA«ns (das Hotz) oder zcrstoasen das 
ein anderflirbigeB Unterkleid oder Ünterftitter ' in einem morsel». Mumer, Gayac, 417.— «Der 
gesehn werden konnte — «Die ritters« Imfi dio Iril» i-,t uffgeloset \ind zerknitschet» (ci>ncu->um). 
fürte kleit - Mit wunderlicher richeit — Zer* : Ibid., 448. — «Nit allein die gebrochen oder 
sniten und Merhmneen: Gottfr. v. Str, 1, 18. — I verbranten (Dinge), sunder auch die zerrisse- 
«Die Jnnckherren und dii« Edlen ^^jirechen : i nen, ^erftniif^r/iMind iis/^egos'.rncn . .werden 
wir wollen Zwilch tragen, es tregt ein jeg- , in dem wort gebrochen ^ruptum) begriffen», 
lieher Baner jets Dammaat und Seidin, und I Id., Instit., 114 n. — «Die zän der sünder hast 
LTond mit Narrenwerck nmb, und es muss zer- du zerknisdiet*. Nachtig., Psalter, 10. — *Zer- 
/tackt sein». Geiler, Brös, 1, 52". — <Die|A»ii«c/» den arm des sünders». Ibid. 25. Etc. 
serhottwenm Kleider, wenn sie sie do tragen | — «Der eomen des welbs sol dir deiit haubt 
verschnitten nnd zerhacket». Ibid., 1, 96»'. — zerknitachen* . Gen. 3, 15. Ziegler. Bürhlin. E, 
«Das ist wider die Lumpenreuter, die jetz in j 1 a. — «... der ein zerknitzslen geist hat und 
Krieg riten in zerhawenm B$eken nnd Warn- ^ zittert ab dem wort gottes . . > Butzer, Weiss., 
snesten, dorumb da" man den Harnesch und le t b — Gott wohnt «bei dem zerknütschten 
die wissen Hembder dodurch sehen mög. Das ' und nidern geist». Capito, Treger, N, 1 — 



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«Wer uff den Btciu fallet, wiirt xerktmtBchet ^ viil gar iemnncH». Mnrner, Schelm., g, 6^. 
werden, ond nff wen er feilt, wfin er «er- j — Sardanapal gmb seinen Weibern zu spinnen, 

knüt»rh'-ri' Math. 21. 44. Bninf., Anst. 3 a. «das im iiit linwiiJt mörht zerrinnen'. Id.. 

Zerknisc hun;Br. Erdrückun;sr. — «Wunden. Genehm., m, -i i'. — «tin eini/.ig wib, zn der 
die geschehen durch die xerkniadwiig> von ich hofft. — setzt mir ein bad zu diek and 
einem Fall oder Stoss. Brunsohw., Cbir., 08 offt, — das mir all witz und sinn eerran» 

— *KniU€huttg». ibid., 'ii^. , Ibid., b, 3 i». — «Wie bald mag einem dan 
Zerknollen , eerknellen, zergprimron ~ zerrinnen An Hb, eer, gut, zitlicher hab». 

«Alse gar grusenlichc . . . zerknullent uml /.r i - J. Mnrner, b, I *. — Die Geizipon «forrhten 
sprungent die brustböme, die treme und da» uii uuderlasz inen wöll zerrinnen und ab^u» 
gespcrrc ...» Nie. v. Laufen, ms an irer Icibs nariing». AdelphaSi Passion, T. 

Zcrkuwen. zerkauen. — «Das ist uff Inter 5 a _ «sie Imbejid das unrecht ersucht, und 
fleisch gebuwcn. — das stinckot morn, die jiieu ist zcrrunnai . . > Nachtig.. Psalter, 104. 
"Wfirm zerkuwen». Murner, Gcuchm., n, 2 ». — Die Heiden sorgten «das jnen nit zerrwm 

Zei'lachen durch Lachen bersten machen. ; ein geschickter prieater». Blindenf., B, 4 — 

— «Darum musz ich min buch (Bauch i ^rer- «Welchem an knrtsweÜ fchet «emnc/en, — Hag 
lachen, ilah er die sach wil understün wol disE tiQehleill dorrhgryndeil». Bft(hselb., 
Murner, Nb.« — «• • • das ich miu buch mt- Titel. 

loeiy darren». Id , Müle, F. 9 •. ' Kemcbleifen, schleifon {eine Stadt), xer- 

Zernialen. /crinalnicn. — Zähne «wie der stören. «. . Das nit allein der Tenjpel, 
lewen . . . zu termalen den armen». Butzer, . sundcr ouch die gantz Siait solt verhereet 
WeiM.. e. 3 «. I ttnd gtr»tihkiffH 'Draekf., «eredklnttefl werden 

Zermürben, Zorrnöi-^chen, Zcrmilrschon, ' bitz in den Grnnd kinveg». Oeiler, Post., 
von Mursei, altfr. morcel, wittelalt. morsellus, 1, Ü K 

Bfseen, StSek; in StQeke zereehlagen, ser- Zer8c1il«tMi«N, eeliKtxen, xerreiuen, ver- 

raalmcn (daher Afür.'fc!<s(nn, Mörser). — Geiler, wunden. - «Und so Iiaiid ir die gelben P -rteii 
Post., 3f 49 a. S. das Cital bei Zcrklütsclien angriffen und habuni einen . . . zerituwen, 

Wanden dnroh die «das fleisch zermörschl zerschlettzt und gewundet». Oeiler, Poet., 
und rrqnetscht wird». Brunschw., Chir.. «. ' 47 1*. — In der Wüste sind den .luden «ire 

— «Voll i\cn zermorsthten und geschlagenen cleider nit zerschlissen». Wimph., Chrvs . 14 ^. 
wunden» (iersd., 28^. — «In der knitschung — Solche die «mit JtendUinen ond möden 
Wirt da« deieeh ««rmfirteAet». Brunsebw., Chir., ellenbogcn den gnntcen tag xn Useb aitsen». 
32 b. • Ibid.. W b. 

Zerpfetzeii. in kleine Stücke zerzausen. — Zerscbniudcn. S. Zerhouven — Bischof 
«Die Frawen hond etwas in den H(»ndcn, nnd Wilhelm sri «in cim irantzen harnoscli und 
serpfetzen es das es mil nie wert isi». Geiler, ;ei schinitenen klcidcrn zum pt'altzgraven ge- 
Enieis, 41 K ritten». Brant. Bisch. Willi.. 294. 

Zerfiflanzen, das Haar pflanzen, es zierlich Zerschroten, xerschncidcn. zernagen. — 
ordnen. Schmellcr, 1, 4ö6. -> «Die langen | Ein Schatz «den ans kein diep maur verstelcn 
Zöpfe, da» serffiantett har . . .* Jfingates Oe* | noch wurm :er:«hr<>ttn*. Jftngst. «Ti r 
rieht. Zemchütten, erschüttern. — «Der dot mit 

Zerpflnnften, aufgedunsen. — «Do knm ein glichem Aus iunekBM — der künig säl ond 
wassersüchiitrer Mcnsrli . . . mit ein«Mii /.er- liirten hüt». Brant, Nsch., H2. 
schwoUeueu, serpfiutuienen Buch zwischen Hat i Zersehwollon, geschwollen, aofgeblaaen, 
nnd Fleiseb». Geiler, Post, 8, 86 b. — c Wenn | hoehmnthlg. — «Dte Mensehen, die mbo einea 
der ItöH Geist dich salbt mit dem Ole der zersvolU n Gemiotes seind, die meinen .lUe 
Sünden und mit Affenschmaitz dich durch- 1 Menschen sehen auf sie». Geiler, 3 Marien, 23 
ribet, das dir der Kopf dins Q »mots ser- ' - «Die BtrtditiBotlme hoehfart nnd bernninng». 
swüllen und zerpßunsen würt mit Übermut Wimph , Chrys.. llj — < Die grossen Hansen 
und Uüffart». Id., Bilg , 17 ^. — «Der Uoffertig i und xerschvoollenen pharisetcr». Zell, m, l 
ist ztrpßitngm im OemSt». Id., 7 Seh werter, I Zerslitzen, zerretssen, serbreehen. Seherz, 
F, 4 I 2(WJ Vl ri;]. Zerst Meissen. - «Swer in ie- 

Ueute bei uns ujfg'-pfluHseu. ] mmim:> bus stiget . . oder die venster ««r« 

Zerqairichfn. zerquetsehen. — Die 'SUr- shtzet . . .» 1849. Strobel, 1» 659; 1870. üilc, 
tyn^r lifs-son sich «die siten mit gingenden i 2, 12. 

biecliern errqmrschen*. Claus v. Blov. \ Z«>rAnideii. Zersnidene Kleider. Vergl. Zer- 

Zerreiten, auseinandorreiten. — Man soll lumwen. — «I>ie engen kurtzen zersnittm 
Wacho halten «bis v<dck wider jr«T«(t«t>. klcider, die sich in miinitft'r hande wnndttff^ 
Braut. Bisch. Wilh., 27.'). lieber wise ernuwcnt». Tauler, ms. 

Zerrinnen, ausgchn, mangeln. — Ksse so! Zerspalten, act. u. neutr.. |irät., zerspi^it, 
daas nicht «dir spis eerrtnt*. Brant, Thesm., sich zerspalten. Scher/, — «Die steine 

b, 2 ». — «Wer mcr verzert dann er gewinnt, zerspielten, der umbehang des münsters zer- 

— desz gut in kurtzer zit zerrint*. Id.. Fa- spielt». Bihtcb., 85. — «Etwie manig spam 
cetus, A, 4«. — «Wer me verzert dann er { «er«p*ejien< und eerbrochent». £öu., 726. — 
gewinnt, — «nd borget vil, so im gerrirmt...» j «Das Erdtrieh erbidmot und die Stein ^r- 
Ll.. Nveii . 77. -- • M.meheni im win do me spieltmt'. Geiler. T'r».st , 2. 0') t>. — «Y(.ni di^OTti 
eerrint — dauu er oiu wuch mit arbeit ge- ' pfeil j'mpM^ der schilt». Marncr, Virg., e, 5 h. 
winnt». Ibid., 91. — Der Athem «uns seMer ' — «Etlieh das ildioh dnanlb terspieUm». Ibid., 



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B. 2 ^. — Sie *zer8piäUeM gross« Unge bftam». 

Ibid.. R, fi ». Eic 

Zerspannen, ans^panncn. — «Etlich die 
sind serspannen worden» (distenti). Uebr., il, 
'6v. Geiler, Bilg , 20 _ « . . darnoeh d«itt 
arm ser.^intii. — >o iiiiin Cliristum tküt aegleii 
an». Ilaroer, 4 Ketzer, G, ö «. 

Zenpreinen, zersplittern. ~ Ist «in ver- 
wundetes Bein *2er8pretis:i>, so soll man «die 
spreoss» wegtliun. Uersd., i2 K 

Z«r«pr«iti»M, ausbreiten, cerstreoen — Sein 
rn iuüth €\va8 alsc j^ar zerstrowet und ser- 
spreitet in w«Uliohen sactien ...» Nie. v. 
Basel, 9UB. — «Samele alle die do zenpreiut 
siijt>. Villin£r<^r. — «. Also c-in Wnlf -cr- 
apreiten will die Schal». Geiler, Narr.. HS » ; 
Arb. hom., S6 *. — «Ootts sorn vff im (dem 
Erdreich) zerfprfHH lit . . .> Murner. Xb., 12. 

— Die Blatternkraukheit wurde «vil weiter 
in teutschen landen den andersxwa zertpnitet, 
das ich unserer unmcssigkeit mit essen und 
trincken zugib». Id., Gayac, i02. -- «. . . 
Woleken die sich zerspreü hetten wie flocken». 
Brunschw , Di^t , 18 i>. 

Zerstöberii. auäduuiiUer ociieuchcu. S. Stö- 
bern. — «Sie zerstöberten die nnseni sebnell». 
Bingm., Cäsar, 30 «. 

Zerstörlichcit. Zcrstöiuuj^. — «Fliich drog- 
hcit (Trägheit) die do. als man seit, — des 
lebens ist jserstörUcheü* . Brant, Cato, b, 9 K 
— Bläthen zum distillieren sollen «abfrebroeben 
werden so sie volkumlich zeitig seind, doch 
ee dan das sie abfallen oder nahent sich der 
arstMieheit». Brnnsebw., Dist., 16 >. — Denkst 
du nicht an «ilif uti'w lioJi zerirennunt: des 
todts und £ersiörlichett des leibs?» Wurm, 
Bai., g, 9 b. 

Zer»trn\v<'tn das Haar verwirren. — «Un- 
sere Katzen und Marder die man hautzlet, 
die seint genttüw^ und rueh». Geiler, Ev. 
mit Ussl , 220 a. 

Heule bei uns versiruweln. 

Zerteilen, ausdehnen, aasbreiten. Scherz, 
2100. — «Uu z'allen ziten hast eertnn ~-^ Hin 
arme, uns armen wilt oapfao*. Gotitr v. Str., 
9, lUtf. — «Die eerteneten artnc (Christi), die 
also wit ufzer fnirt M-f^rmt » T.iult r 272, '47'. 

— Christus ward an üuiii Kreuk'. «gruwcliclie 
sertenet» Eago v. Ehcnh. 

Zertt'H)B:«D. entzweien. S. Vertragen. «In 
allem land ist Alchymus. — der fründ zertrag 
und hituli rlioL'». Brant, Nsch., 10. 

Zerti'eigelOf Zertriigeln. Zertrengeln, zer- 
streuen, trennen. — Die Nürnberger tsertrei' 
geht'H kiitiii; Fridcrichcs hi r» Kön., 467. — 
Die Cardinäie zogen weg, «und was alles ir 
gesinde MtrMigdi worden». Ibid., 694. - «So 
kompt die Frow du lu r .. uff dir 

lossest da nebenber deine Gagen schicssen 
nnd nimst war und lägest wer sie sige, and 
das ilich iiit ;uiir>it. und also \v iir>tii zirlrnjUi,. 
Geiler, Post., 2, ö — «>un ist kein Ding 
domit das Oemflt des Henseben mee eertrenglet 
und r.cYToi^pn wärt, weder von Gewerb und 
KoufniaiiM liati». Ibid., 2, 80 1^. — «Du bist 
verha^iplcr und verwicklet uft' alle Ort mit 
seitlichen Sorgen, und ist dein Hertz certreiglel 
und hat weder Ru noch. Käst». Id., Ev. mit 



üssl., 185 «. - «Seind ir Sf'rtinßet und aneins 
mit einander . » Id., Post., ^, 62 

Zertrenginng. Zerstreuung. - «I)asGcb»>tt 
sol ufTgcfürt werden - . mit .\ndacht des 
Gemüts, von Usssebweifung oder Zertrenglung». 
Geikr, Vo-t., 2, 80 Selenp., 146 b. 

Zerwerfen, etwas werfen so dass es zer- 
bricht. — «Wer ein knwel nrwürffa . . .» 
1469. Goldsehmiedzunft. 96. 

Zerzeisen. auseinander /noscn. aafldscn. 
entwickeln. — «Nimm die Kunkel, zerzeiss die 
Hiirlin». Geiler, Geistl. Spinn.. L. ;i<«; Bilg., 
55 — «Nit weiter kan ich das ossdenen 
oder zerziiaen*. Iii.. Bilg.. 84 — «So eiiHMU 
.Menschen ein unreiner . «ioilanck einfallet 
und er den hin und her würl't im Hertzen 
nnd mit im bieklet und in «eneuiset, daromb 
i!a> < r Moli darin erlnstigen wil . . .» Id.. 
S.-lenp.. 2\2 ". 

Zerzerren, /eireissen. — «Der tüfcl kam 
und nam den man und zrrzartc in in hundert 
Stücke». Taulcr, 4Ö0 (?«). — «Do wurdent sii 
bedc besessen von den täfeln, das sä sich 
selber zerzerrctent und dotetciit». Kon., .S55. 
Etc. — David *czerczerret eyn beren und einen 
löwen». Gold. Spil. 30 Ausg. von 18K9: eer- 
riirt). — • I>;iruiiil» .>o luul'ct fr (iler T*'ufel) 
umb und lugt wa er einen zerzerren mög». 
Geiler, Ev. mit Ussl.. 199 b Etc. - -DerTeufM 
*zerzert im sein angcsicht». Pauli. 300. - Sie 
haben «zen wie der lewen, /.u zerzerreti, zu 
greiffen und zermal<>n den armen». Zell, Weiss., 
a. 3 

Zeaerlin, oig. kleine, dünne Faser; mem- 
brum virile eines kleinen Knaben. — «Kein 
3Ioler kau kein Jcsusknab<-n jetzt molen on 
ein Zeseriin; es muss ein ZeserUn haben, also 
sprechen unser Begynen und Nonnen*. Geiler, 
Posl., 4, 21 l>. 

Wackern., Wort., 396. hat Zt«el, männliche s 
Glied ; damit hiingt aber Zeftcrliu nicht zu- 
sammen, vielmehr mit einem noch in .Strass- 
burg üblichen und auch bei Dasypodias sich 
findenden Ausdruck: «9brae in arboribns, die 
kleinen Zäserlin oder Wiirlzlin». 

Zeiutwe, Zeswe, rech^ dexter. Scherz, 2101. 
Christas «sitzit ze der Metwen sins vatters». 
Bihteb., '. - Christus «sitzet zö der zesewen 
sines vatters». Geb., 14 Jh. — «ich swere 
üch bi miner mivm bant» Glos.. 116. 

Zesseln . iilsil. Z'-^!i,',n , criisi'n . ai ^niare, 
btürmeu, unruhig sich bewegen. — Geiler, 
Bros., 1, 17 b. .s. die Stelle s. v. ttiMn. 

Z»"ssf'nni!»oli»'Hn, von Zcs-sr, Sturm, cig. 
Wettcriiiiiclit rin, Hexe, \^eii«;r Kupplerin. — 
«Dnrumb künden die Jnn^'cn (remeinglieh nit 
hn< « erden da ein umu Wesen ist . .. sei 
diu das sie die aliea Zessennuichenn und die 
alten Schiilck verfüren». Geiler, Has im Pf., 
K. 4 ö. — «Die alten Zessenmacherin, die bösen 
allen ^Vcibcr . . > Id., Bros., 2, 74^. 

Zettelo, den Zettel eines Gewebes machen. 
— «Er wolle ir noch ein solich wöppe 
zetteln . . ,» Kön., 387. — «Zft kurz oder zft 
smalc zettelen . . .> 14H8. Tueherzunft, 49. — 
«Eine Spinne die ir Wepp gezettelt hat . . » 
Geiler, Selenp., 177^. — «Es soU kein frum 



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— 440 - 



Man sein Weib an sollichc Ort (Tans etc.) 
lasMn gon ... Ja. spraehen sie, man thnt 

nicht büses da. Es i'-t v, ar, man zettfU aber 
da das man darnach uäswtbet». Id., Bros., J, 
69». Di« nämliche Stelle bei Panli. S84. 

Zetten, Zetteln, ?^trpuen. — «Stro nmh«^ 
das für zetUn . . .» Sigolsheim, 1320. Weist Ii . 

1, 666. — «Es mnss grün Peterlin daruff siu 
gr:ett]c(*. Geiler. Bil^'.. 125 a. ._ «Sant Mar- 
tiaui> da er sterben solt. da hiess er im Eschen 
zetlen und hies.6 eich darufl kiren». Id., Bros.. 

2, 72 ; 'A Mar., 12 u. - Auf eine Salbe wer-li- 
*geUeleU curalli nibei «^cötusscn». Brunschw.. 
Ciiir., 91 — «Nim ein bodeni von eini rUckin- 
brot, und ufl das brosemend «e«e{ dis pulver*. 
la.. Fest., 27 b. 

Zibol. Zibel, ZUbel, Zwilfel, ^^wiebel. - 
«Kettich, ztbeUen , . .» 1302. Rappoltsweiler. 
Als. dipl.. 2, 78. — «Unib zyboüen 7 &ch.> 
. 139.«>. S. Thum. Fabr. — Die Drescher von 
S. Thomae erhalten a.-a. «ein abtel tittcin». 

HhJt de S Thom., 8Ä6. — «Kmt, rtben, 
zybebi und amlorfs». 1495. Alte Ordn., V>. 3. 

— «In den zübeln». Feldname, Griesheim, 16 Jh. 

— «Copa heisst ein Zühd, und balla heisst 
auch ein Zthd\ . . . davon kummct nnscr 
Tät£ch Züblen, vua cepa, jy, und bulla, und 
sprechen Zehuten ; in Schwaben spricht man 
Bullf'n>. Oeilcr, Brös.. 9. 5-< t>. _ tZibd, wenn 
man den schelt, su überlaufen eim die Augen 
davon». Id.. Pred. n.L., 47 a. — «Ein •fobratncr 
ZiM ist gut zu legen über einen Eis>eii» Id., 
Selenp., 217 _ Wenn ein Saufci Nachts 
«von der Stuben heim kumpt, so muss im die 
Fraw erst ein Zibel' oder Sperksnpp kochen>. 
Id , Füsi.. ö, 44 b. Etc. — Hie und da steht 
anch bei OoUer Ztoiebel; allein die Art wie 
er Zibel aus cepa und bulla zusammenflickt, 
beweist dass diese im Elsass ciuliciniische 
Form für ihn die geläufige war; Zwiebel ge- 
hört ohne Zweifel den Nachüchreibcrn. Hcraus- 
^'ebern oder Setzorn an. — «Dann kuntpt der 
münch ouch mit dem sack, — so gibt der pur 
was er vermag, — wetzen, kom, kes und 
sibel*. Hnrner, Nb., 111. — «Panlns Bog was 
ein einfalt kind, — i;< l< it h als die lorer zibleii 
sind». Id., 4 Ketzer, U, 2 «. — «... wiewol 
Mie iete einfelti^ sind. — als man iorer tibd 
find.. Id., Nb.. 225. S". 18H d<M >tellt Gö- 
dckc Lorer Zibelu mit Lürlisbad zusammen j 
8. 9ßh venrisst er dies, nnd sagt: «Lahrer 
Zwieli» 1' T.pt7.teros ist jedenfalls das rich- 
tige; woher aber der sprüchwörtliche Aus- 
drnek? Nach Momer sind die Lahrer Zwiebeln 
einfach, dc^^hnlb vergleicht er mit ihnen die 
Einfältigen ; w ui iu bestand diese Kinlachheit? 
Ist die Kede von einer Zwiebel-Art die be- 
sondris bei Lahr gepflanzt wurde? — «Die 
^iiht'hi hessern vil speisz*. Fries, 40 ^. — «Die 
äugen seind gemacht von sübcn hütlin, ye 
eins m1' dl ni andern wie ein zübel». Ib., I(»9i'. 

— «Da uiau in vil Stetten nit weisz was lin 
gartner sey . . ., deshalben hab ich angezeigt 
das ich ein bawersinan bin, der das veld 
braucht mit züblen, rettich, rübcn, hanff und 
dergleichen». Ziesrier, liiichlin, .\, 2 — «Ge- 
broten sybelen». Uersd., S4 — «loh hab nie 
kein sibkn gössen». Panli, 901. — «Es reacht 



in jnen auff der gestanck der zwjfffel und 
knobloehs». Blindenf , A, 4 b. 

Zieh. Zug. 1. FiBcll^va^^i?^, wo man das 
Hecht hat, das Metz zu ziehen. Tractiu, Du- 
eange, 6, 629. — Bndolph von Habsbarir über« 

lie.'ss dem I?itter Bnrkart vuii Hälnheim. der 
iluii 2Ü ff vurgestreckt hatte, «piscatioDeni Mve 
tractum ununi, qui vulgariter zieh dicitur, in 
superiori parte Wiokeraheim», 1984. Als. dipl., 
2, 29. 

2. — «An — uf dem zieh». Feldname an 
•i4 Orten, 1275 u f «Uf dem r/W* mit den 
ims.^ebuinea ». Maniu)i>heini , 13'29. — «Der 
leric/ienzich». Ingenheim, IHfß. — «Der to/w«- 
eich». Meisheim, 1300. — * Westerzich» . Loch- 
wciler, 1336. — •ZichbüheU. Mölsheim, 1435. 

— tZichucg*. Imbsheim, 1426. 

Zickelin, jnuge Ziege. Scherz, 2105. — 
Rebecca sprach zu Esau: «bring balde awei 
g&te zickelin. so wil ich ein essen maehen. 
das din vatter gerne tsset*. Kön., 264. 

Zldcen. nltd. ndk&n. stimnlare, refteen (s. 
auch Zücken). — «Wir Iniren alle das W>>rt 
Gottes an der Fredig, aber ... es rürt nu> 
nit, zidst ans das Bens nit, wir werden nit 
^'ctroffen». Geiler, Selenp., 28 a. -- «Allein d.is 
es im anmntig ist und Lost daran hat und 
tidcet in, darnmb laset er, . . . das ist ge* 
schleckt». Id., 7 Schwerter, G, Ib; Post, 9, 
5b; 7 Scheiden, H, ö Etc. 

Zid<'In, den wilden Bienen den Honig 
nehmen. ~ Es «soI nieman varn eidelen noch 
gekieu ut dem bau one des meigers wissende*. 
Volgelsheim, 14 Jh. Weisth , 4, 167. 

Zifthe, Kissen- und Bettüberzug. — «Ein 
Diethe über das bctt». 1446. Sem. Arch. — 
«H heideschwerk ziechen». 1460. Bez. Str. Arch. 

— «Was die Köllschen y'/'f st ind und der 
guten Pynten, die trcit man au die Gass (um 
sie neu zu bekleiden), als die Richen spülgeut 
zu thun, alle Nochburen müssen es sehen». 
Geiler, Post.. .S, 63 b. tKöllsche ifi>cAen». von 
Kölnischer Leinwand. Was unter «Pynte» zu 
verstehn ist, weiss ich nicht; jedenfalls etwas 
das znm Bettzeug gohSrt. — «Ein küsBemi^». 
liäthselb., e. 2 b. - «Es seind allein Avort, der- 
seibigen gent vil in ein beUUch». Fries, 15 ^. 
Sprüchwort. 

Ziemen. Geziemen, jirät. :am. gezam. — 
«Chore wolt dun was im nit zam». Braut, 
Nseh., 89. — «Vil erlleher sieh das 
das es vorhin geschehen m er». Td , Thesm , 
b, 2 b. ~ ]Uercur endet «die botschaflt als im 
sam*. II nrner, Virg., B, 4 «. — «... das allein 
dem priester .am« Ibid., D, f) ^. 

Ziemer, ii^rumeiitvugei, um 3 Udler zu ver- 
kaufen. 1.S81. ALatia, 1667. 299. — 1496. AUs 
Ordn.. i; 1. - 1459. Brucker, 230. 

Ziger. bauermilch. Scherz, 2108. — «iililch, 
kese, anckcn, ziger . . .» Gutl. Ordn , 158. 

Zil. neutr.. Ziel. Tormin. Scher/. 2107. - 
«Zehen woclien vor dem ri/t'». 13U1. bcm. Arcb. 

— «Wer hin /.inse vorsitzet zft den rechten 
ztlen . . .» Kuffach, 1849. Weisth., 6, 383. Etc 

— W^cr *zil bittet, dem soI men zil geben 14 
dage». Eckboisheim, 15 Jh. Uist. de S. Thom. 
329. ~ Sehr häufig in den Lehnoontrakten. — 
•Gedingete jorzile». 1390. Tucherzanik, 14. — 



IJiQilizeQ by LiüOgle 



I 



- 441 — 



Die Bauern stecken sich in Schulden, «wiewol 
jn korn and Min gilt vil, — nämcn sie doch 
uff borg uii<i ^ih. Brant. Xsch., 79. — Ein 
Träger «im »«Ibs sacht ein uffsehiag, — and 
nimbt m «ff ein andern ta^». Ibid.. 83. — 
«W'Uff essen kein zih. Ibid., 27. Sprüchwort. 

— ]£Än Ehrloser, «wer im Uchte, hielt er kein 
»ä», Mamer, Nb., 191. <Wer ihm Geld lieh, 
dem eic.) — «Wer sinon zinsz rieht also fin, 

— das er kein nl ir überdrelt ...» Id., 
Oenehm., B, 4 «. — «Ifoneher nimpt off bonr 
PO vil, — und setzt im selber iiiunicli zil. - 
<laH er doch nimmer halten wil>. Id., MUic, 
F. 2 b. 

Zile, fem.. Zeile, Reihe. Scherz. 2107. — 
Reihe von Bäumen als Bauiigrenze: «An der 
säeii*, häufig, 1276 u. f - «Uf die MtUbfyne: 
Könii,.shofen, 1.^76; Ittelnheim. 148*». Ktr — 
«Ihe xtUboume gebreite». Strassb., 12b6. — 
flftaserrcihe : Feuersbrunst in der Sporergasse 
bis au die Münze «und die selbe zite herabc. 
Glos., U6. Kon., 752. — «Do erwante das für 
an derselben ttkn . . «nd brante die gantse 
siU*. Köu., 7n4. 

Zileht, eine Zeile bildend. — «Bi den züchten 
wilgen». Mittclhauscn, IbOl. 

Zilen. mit dem Dativ, einem ein Ziel, einen 
Termin setzen. — «Ich will sie (die Schelmen) 
an oin Ordmuijx stelkMi, — denn ich in allen 
hab har guiii: Murner, Schelm., a, 4 a. — 
• Wen wir die backen hand gekielt. — ein got 

f^t ll dem mtdrcn eidt ; — gants äff das glase, 
oder iiersteiu !» Ibid.« i« ^ K 

Zilleh, Oebtteeh. Sehers. 9109. — «Bi dem 
zilich». Meistratzhcim, 13 Jh. 

Ztmber, Zimmer, Bauholz. Scherz. 21U9. 

— «Zft Nidernbnrnhoupten ligent V höfe, den 
sol man us dem Tortte »immer gen». 13tfi. 
Weisth., 4, 7.^. 

Zimbern. Scherz, 2109. 1. Zimmern, banen. 

— «Alle die tempel die ie gezimhert wurdent>. 
Taoler, 460 (16). — «Sii hant Iren gcbuw ut 
den stein, der cristua ist, nßt gtsimbert». Ibid., 
H.ö (7). — «Do mähte Noe ein arche und zim- 
lierU daran 100 jor». Köu., 242. — «Man findet 
tute die wellenk «Mtftem ia den Inft und went 
muren uff den refrcnbogcn». Pred. Inpolts 

2. ilulz Liciirbeitcri. — «Zimnicrlüte, die do 
zederin boume in den weiden hiewent aft dem 
tempel und zimbertent». Kön., 271. 

Zimel, eig. Bauholz, dann Gebäude, Woh- 
nung. — «. . des paradysz woUust zi/inel, — 
sol der höchsten maiestet», Brant, Boaenkr., 
D. Oed., 7. 

«Zimmen, oder Kannel», Zimmt lö Jh. 
jLattfh.-Ord. 

ZIttck, maae., Zinke der Oabel. «Wenn 
der Mensch die Gabel, das ist sin Vernunft, 
mit den zweien Zincken, das ist mit der Ue* 
deehtnnsB nnd Foreht ...» (feiler, Bilg , 16 b. 

— «niser T;ud i Fensterladen) mag auf£r>^/'Jiron 
werden mit einem üockeu, der da hat drei 
Zincken; der erst SSintit ist . . .• Id., Predi u. 
L., 78 *. — Aus (1 TU Kiipf der .\nieise «i:ont 
zwei Zincklin heruhs, gleich wie ein Gabel>. 
Id.. Emeis, U b. 

Zinck. — Luther «der grim einck und dapffer 
mau>. Jlluruer, Luth. Narr, 75. — Kurz, 25i>: 



«reizbar, von zinken, reizen?» Das Wort 
scheint aber ein Snbst. sn sein; Zinck. mabc, 
8. oben; Murner hat es vieUeitht fig. Und 
ironisch genommen. 

Zink, das frans, rinq. Sebere, 2110. ~> 
«Fünf oagen auf dem « iirfel heissl ein ;iu1:». 
Gald. Spil, 49. — «Ein Bretspieier, der be- 
dürfet das er spart nnd Tknss und Ess wiirf, 
so würft er serh-^ und zinck'. Geiler, Ev. mit 
Ussi., <)6«i Pred. üb. Mar., lAh- Bros- 2, 
84 b. 

Zincko. prnss;e Trompete. — «Du hörst einen 
auf) der Zmcken blasen». Geiler, Geistl. Spinn., 

m, 6 i>. 

Zinke. Zacke. — Art Wolfsmilch »mit vil 
zincken usz eiiiur wurtzeln, yeder zincken mit 
vil csten*. Brunschw., Dist., 126 — «Die 
gipfHin und zincklin des hopf^n». Ibid., I'S i». 

— Ein Horn «oben uszgeteiit wie ein band 
mit zincken». Ringm., Cäsar, 48 o. 

Zincken, kleiner, abgelet;eiier Ort, einzelner 
Hof im Gebirg. — «Du Ünat mencher armen 
Bauren, Frauwen und Plannen, ettwann in 
Weiden in den Zincken sitzen, die niendert 
kein Predig lu ren . . .. aber sie seind frümiiier 
und besser m e>lcr die in den Stetten seind». 
Geiler, Emeis, \ii 

Dieser Ausdruck wird noch im Schwarz- 
wald ^^ohr.uielit. 

Zinstag, Zlsta«, Dinatag. Scherz, 2112.^ 
König Adolph worde orwahlt «an dem 
zinstiuj ntich dem nu'ietag». Clo.s.. .*)7. — Bi- 
schof ileinrich starb 12H<I «an dem ziatag» 
nach Reminiseere. Ibid., 72. — König Wentel 
wnr.l i Twählt F^7G «am zistufjc in der ptini^est- 
wuchen». Kön., 493. — - «Die bredie . . . des 
ziitage* vor dem balmetaire». Tanler Ai9 (77). 

— «Ir hortent rift iieliest am zistug ... 
Hugo V. Ehenh. — «An dem cistage vor S. 
Marx tage». 1819. Cart. de Halb.. 121. — 
«C. nrnis von dem kompt her das Wort Zins- 
tag, wenn die Römer sammelten am selben 
Tag in dem Zinss . . . Wir sprechen Zinatag^ 
dies censns». Geikr, Pusi., 3. 103 b; Brös., 1, 
83 n. Ktc. - i5riinl, HLscli. WÜh., 2.m Etc. 

Gcilers etym()l();rische Hypothese überlassen 
wir ihm; der .Name kommt von Zitces tac, 
Tag des Ztu, den Gottes des Siegs, altnord. 
TjfTi, angelsächs. Tiv, durch dessen Namen 
man den römischen Mars iiberset/.te : Zistac 
ist dies Mortis. Das auch bei Dasypudins und 
Göll sich findende Wort Zinstag ist noch im 
Eisass auf dem Lande (ZiscfuU, Zischdig), in 
Sehwaben nnd in der Schweiz in allgemeinem 
Gebrauch. S. Orimm's Uythol., 88: Waekera., 
Wiirt , 396. 

ZipH<^i*. Geizhalz. — «Der Lew ist gross- 
thui:i^\ luitiriliLr, nit ist er ein Zypfler oder 
ein Schmarotzer, als vil sein die da heissen 
behalten was überbleibt». Oeiler, Brds., 1, 

4'.' n. 

Dasypodius hat das Wort nicht: bei üoU, 
136, erseheint es unter einem andern Sinnt 
«Attae. Lurtscher, Züpfier, Sohlfipfer, als wann 

sie auf Dornen giengen>. 
Zipp«rn. wird von dem Effekt gebraneht, 

den gashaltige Fliissii^lv. itrn unf die Zunge 
machen. — «Der Suurbruuu zu Göppingen, so 

1)0 



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man daraas trinekt, do bitzolt er und timpert 
tr ein wenig- im Mund». Geiler, Selenp., ^9 

— Biurncr, Bad. 

Zirckerin. fem. \ on Zhcker, lat. circuitor, 
Wftehter in oiiicm Kloster. — «Da ist die 
sorgsam Küsterin liio sie (dit- Nonne' zu 
MetUn aufweckt, da ist die u ^meiuigc Zircker- 
in die etftta wanimpt mit Fleiss was sie 
thnn oder lasaeo toi». Geiler, Has im Ff.. 
A, 3 0. 

Zisel. Zeislin, Zeisig. — «Setz ein Atzcl in 
ein Kefliff wio du \\t'!lf.>t. so ist sif ilorh ein 
Atzol und wärt doch lüiuim r kein Zisel m» 
ir». Geiler, Bilg, \0^. — «Set/ ein Katz in 
ein Vo|fell)aus wie du wilt, so bleibt sie den- 
noch ein Katz, eic wiirt nit ein ZeisUtf. Id., 
Ha» im Pf., B, 2 

Zieelwerck, eitles, tliöriciites Wesen. <— 
Eltern, die ihren im Kloiter lebenden Tdohtem 
zu viel Bequemlichkeit verscliaffi ii wollen, 
«wenen in wol thuu, so tliau sie in übel; es 
wer Til we^er sie lieseen sie eins mals dar- 
von konien und friscliliclien «lurclihroclieii. 
dann das sie also lang an in Ziselwerck 
maehen». Geiler, Has im Pf., C, 1 

Ziser, Kichererbse. Scherz, 2114. — «Contr» 
niorbuiu calcnli . . . recipe zisem et magnam 
radieem petersilie ...» 1806. Ms. — (Heer 
arictinuiii Kirschl., 1, 201. — «Gcmiiiiz von 
itaarti». Friefi, ln9 «. — «... in der grosse 
als ein gjf§ererbisg». Gersd., 68 «. 

Zitewenwin, Zitwan - Beim Generalka- 
pitel der Dominikaner zu Strassb., 1417, 
warda ihnen im Augustinericloster •gitewen- 
win ex vasis argentei.s> angeboten. Ms. — 
Formel der Bereitung, 1484, Hanauer. Etudes 
teon., 2, 249. — «Gleich als so dir ein guter 
Freund Zi(/«>yi /Pf I« und Wermutwein »chencket. 
der Ziltweiiwein ist 8üb!>, des seist du im 
Danck». Geiler, Selenp., 18!t>; uji^., 151 b. 

— »Zitwanwein» (von curcuma cedoaria), ist 
in manchen Krankheiten gut. Fries, 46 a. — 
«Brvonia, wilder Mhmm». Brnnsehw.. Diet., 
180y 

Zitwm, Zitwtr, lat. carenma eedoaria. 

altfr. zedoaire, citoual, citouar (l>iiciuige, 6, 
tfÜ2), eine aromatische Wareel. Bei Dasypo* 
dins findet sich : «wilder Zitwm^ vitis alba, 

brA oiiin» ; ebenso lu'i Göll. 472. rntor den 
Aromata, 4i}4, hat Göll auch «cedoaria, Zit- 
wen«. 

Ziti^. Scherz, 2114. 1. Zeitig, reif. — Tni 
Jahr 122i «zfi sanegihten hette man gtttg 
trttbel». Clos.« 134. Ete. — «So der wnnneban 

sitig wurt . . .» Rnstieim. 14 Jh. Hanauer, 
Constit., 278. — « Weun das korn gitig ist ... > 
Ohnenheim, 15 Jh. Weisth., 4, £40. — Du 

must ^ott wirken lassen «untze da? dn ^t'h'fj 
warst, weitne wi&»e das unser frncht mit e 
titiif werden mag, es si denne du es regcnc 
uiifi hnq'elt > Nie. v. Basel, ms. — «Alle die 
vtüa daa daz subtüc crtrich das do ist in 
dem boume nüt wurt uszgezogen dnreh die 
krnn lief «iunnen in die fruht, so mag die 
fruht mit etttg werden». Hugo v. Ehenh. 

S. AiiSfpBwaehsen. — Man hatte «einen <^i- 
tiffn hirz gejaget V n.itffr. \. Str., 1, 40. - 
Zu Haslach soll muu «duui hcrrcu einen 



titigen Hammel, oder zwene die einen ver- 
wesent». 13H6. Weisth., 1, 700. — Der Meier 

von Sundhansen i^t .schuldig der Äbtissin von 
Hohenburg «zo gebende jcrlich ein gittig 
schwin». 1& Jb. Ibid., 1, 678. — «Ein tUig 
swin . . . Ein zitiger ealmea», Aohenheim, 

14i". Ibid., 5, 487. 
Zitijiren. 1. Neutr.. reif Warden. — • «. . . 

also lia.s danne die fruht mag anevohen zft 
wahsscudc und zü xitigmde». Nie. v. Basel, 
ms. 

2. Act., reifen machen. — Per .Monat Au- 
gust tztUigct den win». Conr. v. iJankr., v. 

2öy. 

Zitlich, temporalis. dem geistlichen ent- 
gegengesetzt, M-eltlich. Scherz, 20yi. 2114. — 
Die Rom. r «ergobent sich an den hobest . . ., 
dafi er irer geistlich und tiUich herre soltc 
sin». Kön., «Ol. — «Ich N. burger zft Eck- 
boltzheim, swere dem stifft. probat ... zfi 

Thowane, als mynca iuUidten i»anaherreo 
. . .» IK Jh. Rist de S. Thom., 481. 

Zitüeh, zeitlich, bei Zeiten. — Ein Ver- 
schwender «meiut tiüich füroben han». Brant, 
Nseh., 87. — «. . . doeh brach er mOiel ab 
den faden». Mumer, Nb., 5H. — Hat ein Quak- 
salber seine Waaren verkauft, «so macht er 
sieh tiOidt darvon». Ibid.. 170. Ibfd II: 
«ein zitigcr> Rei^-cn, der zur rechten Zeit kam. 

Zitter, masc. das Zittern, Herzklopfen. ~ 
«Der gitter des hertsen . . . .» •BtvUtiUef*, 
Fries, IH'i «. 

Zitwan. 6 Zttewtnmn. 

Zögen, Zouj^, zeigen. — Ein Esel sagt 
zu einem Löwen «er so!t mit im gnn, so wolt 
er im zögen, das in alle Thier furchten». 
Geiler, Brös., 1, öOb. — «Ein Meister . . . 
hat sein Kunst . . . in dem Kopff , . ., er 
zogt sie aber nit uszwcntiii,'». Ibid., 2, 2o l». 

- «Kr zogt im mancherley Pein der Ver- 
dampten». Id., Ev. v. Ussl., 148 — «... 
denen zögt Salomon den Weg». Id., 3 Marien. 
81 Etc. — Geiler hat auch zuweilen zeigen, 

— «Wer gern will werden bald gesund, — > 
der tmtg dem artzet recht die wund». Brant, 
Nsch., 40. — «... sie miiszen Öfflicli zmtgen 
das». Ibid., 8ö. Etc. — «Die weit zögt dir ein 
Beh5nen bliek». Hnmer, Bad., m, 2 >. — «... 
das sie doch uns sögen, wa es jreschribeu 
stot». Id., Adel, D, a — «... wa da mir 
zögst ein span». Id.. Lnth. Narr., 83. Elo. 

Zornlieh, zürnend. — «Vis iras cibilis, zom- 
Itche Kraft». Geiler, Brös,, 1, 13«; Pred. n. 
L., 19 b; Irrig Sehaf. D, 4 b. 

Zornwehe, Zomwehig. eig. zorngähe, jäh- 
zornig. — «Der zomgähe Mensch wirt ge- 
gleichet einem besessnen Menschen». Geiler, 
7 Scheiden, I, 2 b. — tBist dn zomtceh and 
gech und wQrst leiohtlich zu Zorn bewegt. . .» 
Id., Irr. Schaf, C, 2 ». — «Sie worent nidigr, 
fie^sii,' und zornivclw». Td , Post., 2, 41 K — 
«Die nätürlicben Meister sprechen . . . das 
der Hnnt :ornirfhe Und ein entbrant Thier 
ist., id.. I'.iltr., \'M'>^>. — «Ein Fitntast, traurig 
und zonmech*. Id., Holl. Löw, C, 3 ». — 
«Lichter wer eim sin in der wüst, — dann 
das er iiinir Tit wonen müst — bi eirn Tnm 
wtificn, bustiii wib». Braut, Nsch., 54. (lu «leti 



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ineiBten alten Aasgaben bat mau das Wort i «Da zottent das and da« im Gemüt hin und 
»icht verstanden; z. B., in der yon 1499, fojhcr». Id., 7 SeheMen. I. 2 *>. — «Dieselbe (die 
i, 1 steht : «Iii eiiii /um. w ähen, bösen H ib« . Neigung zum Sündigen) zolieist du itiii dir 
— «Kyohtam hat nie einen fomwehigen 1 in das Kloster hinein*. Id , Geisü. Spinn., 
menselien venrandelt so tn^nthafftigkelt». M, A 

Wimpli . Chrys., 10». - Liebe macht uns j Zultii^-c, Zii«:;jlte. — Eine Frau schickt 
*zorntctg». Adelphas, Moria, 2k — «£r ver* i ihren Knaben um Ol zu kaufen, und empfiehlt 
meid des gommgen fdrsten -wietery». Id., | iliin «das er mit nfite ver^se, er hiesse ime 



Die erfite der hier angeführten Stellen, die 



geben zübusse*. Marl , 21. 
Zttchen, ziehen. — Die Selbstmörder «wer- 



•insige 9brigeiiB, vo ieh nm^he gefunden, den von der oflSsn Gerechtigkeit gesebeat, 

beweist dass dies die richtige Form und dass wann man *ücht sie nndcr der Schwellen nss 



sornwehe nur eine Entstellung ist. Dasypodius 
liat noeh eine weitere Entstellung: <«oni«0^r^, 

cerebrof*ns> ; bei Göll, 132, heisst es *torn- 



hin, man schlecht es in ein Fass und würft 
es in ein Wasser». Geiler, Narr., 193 «. Etc. — 

r>icsei- Sitte, den Leichnam eines Selbstmörders 



tceg». Aus ilans Sachs führt Schneller, 4, 2«:"). »iiu r der Schwelle de» Hauses weg/.u/.iehon, 
• eorenwaiclt und trutzi^» an; wokh = gudt. wird »chon in Berthulds Predigten Erwähnung 
irrili Ziirncke, 888, bemerkt, er wa^e über die gcthan, 119, HO und 394, 38. S. auch Grimni's 
Jb,i> niologift von tormcchc keine Erklärung Kechtsaiterth., 726. — «. . . die blunic . . , 
hätte er Geiler f.:elesen. so hätte er zorngähe darusx das bicnlin hunig cücht». Brant, Nsch., 
gefunden, und da ihm die Verwandtschaft der | 114. Etc. — Iiii •fiast dus reeht getracren feil. 
Laute ^ und ic jiit^bt uuLekaunt sein konnte, — darum da ^uclui um uarrenseil>. Älurnc r, 

Nb., 76. — «Der landskncoht züeht zu krieg 
ins feld». Ibid 235. — «Was züclutu mir die 
schft nit usz ?» Id., Luth Narr., 87, — «Luther. 



würde ihm die Erklttrnng kdna Sdivierigkeit 

gemacht haben 

«Zosen, fimbriac». Herrad, 191 



Zotte, herabhängende Faden oder Ilaarc. | züch ab von diseni ort>. Ibid., 120. — «Mar 
Einige reichten «handtücher rein, laug sias woit oach sin kein narr, — bisz man 



sotten dran>. Marncr, Virg., C, S — «floMsb« f im zoch ab hnt nad lior». Jd,^ Nb , 19. — leb 



zotUn>. Id., Luth., Narr, 1(*3. Arii^rtTilirt unter 
allerlei unsinnigem Zeug, Hünerdreck. Gans* 
milch, Affensehmala, am den Bnndsebnh f.a 

Zottecbt, zottig. — Spargel hat «lange 
eoUeeht mrnrtzetn wie das bar». Brnnscbw., 
Dist.. 117 ■». 

Zotten, in Zotten herabhängen \ das partic. 
«oMst, so viel wie zotUehi, — «... ein Idwen- 
hant . . ., die zottet was sebön mit geferden». 
Murner, Virg., a, 7 a. 

Zotter. Vergl. Gezotter. — «Do aber jnneker 
Hans her zoch, — der hett ein gantxes Mottet 
noch». Murner, Nb., 188. 

Zotteni. I. Iiitrans., gcdankcttlos hin and 
her gehn. hinter einem herirehn, nachschleifen 



•zoch US/ /orn hin gOQ Pareiss». Id«, 4 Keteer, 
D, 1 b. Etc. 
Züchen, zeihen, besebuldigen. — «0 gtSck, 

Ns ie losztu mich, o glück, was züchstu mich 
. . .?» Brant, Nsch., 2b. — «Was zücitstu 
miob vnd mine kind, — die leider ietx ver^ 
dorben sind?» 3Turner, Nb., 76. — «Was 
zichsiu denn den armen man, — der dir kein 
leid nie hat gethan?» Ibid., 140. 

Zlicher, Gcizhah. S. nuch Zauchcr. — «Bist 
da . . . karg, ein Zucker und hebig». Geiler, 
Irrig Schaf, C, ä ». — «Nit bisz ein Ziidber, 
ein Schmarotzer». Ibid., G, 1 

Zucht. 1. Gute Erziehung und Manieren. 
— «3Iodestia, Zucht, Gutgeberdikeit». (ieilcr, 
Arb. hnm., 80 «. — «Ist f-iner trelerr on Zucht, 



— «Die Ümeissen hond kein Haubet noch so spricht man er ist ein N:iri ». ibid., SU u. 
Künig und cotttm sunst durch einander». — «Ein Frau hört ein ander Fi tm rfimen von 
Geiler, Emcis, 14'". — Der Leithammel «gat , irer Tugcnt, Hübscheit oder ZytAt wegen.. » 
den Schafen vor, und wo er aultiu gat so I LI., Sclenp.. ii7 — «Wann üwer sün iu rat 



sottem die andern Schaf alsamen nahin*. 
Ibid., 21 ^. — «Etlich hatten ungeschürtzt 
lange Kleider an, zotierten inen nach und 



sont gon — nnd stellen ziicht und eren nach 
. . .» Brant. Nsch , H. — «...mit grosser zticht 
nimbi er dns masz» (Mahl). Id., Thcsin., a, 



hicngcn inen über die Achselcn ab». Id., Ev, j 2 i». — Manche «vom disch leben gern — 



mit Ussl., 153 0; Narr., 196 1>. Etc. 



aber disehziicht weilen si entbern». Ibid., 



2. Trans., nachziehen, nachschleppen. — a, 3 b. Etc. — S auch Bofzueht. — Das 
«. . . Die den Mantel irer Lieb im Dreck der Fluchen «treiben auch die weibsperson, — 
Welt und der Sünden hernocher ketschen und i verlieren dadurch der züchten krön». Id., 
goUem, als ein Oanss Iren Wade! im Nest | Layensp., 168 a. — Mit züclüen, anstandig : 
zotttrt». Geiler, Bili; . 46«, — «Ein Wolf. Der ist ein Narr, der nicht sorgt «das sin 
wenn er zu einer Herd Schwin kumpt, und | kiud mit zuchUu werden nnderwist». Id., 
das ein Färlin etwen neben nss ist gangen Nsch., H. Etc. — Papst nnd Kaiser will ich 
und irrt)s> ist, das ers nit im Mul getrauen «iiiii :i]rhtr,t hr\vn, - das sie ein wenig zuher 
kan, so thut er eins und erwüscht mit! treten». Murner, Nb, 257. ~ Sie «t>cbenokt 
den Zenen bei eim Or nnd that im doch nit | dem goueh mit züehtm als». Ibid., B6. Etc. 
we, und zottert es also anhin und tribts hin- j 2. Mesclileclit. — «Ir seind die böse und 
den mit dem VVadel». Id., Post., 2, 23 — abtrünnige Zucht». 3Iatth. 12, 39. Geiler, Post., 
«Der Herr gab in <den Jüngling von Natn) 2, 20 b. 

sseiner Mutter, nit zottert f^r in mit im noch Züchten, an Zucht gewöhnen. — cWdehc 
macht ein Jünger usä im». Ibid., '6, ö5 o. —weiter ire kind, — bo sie juug gelcrsam sind, 



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— 4U — 



— nit biegen, ziehen, leren, züchten . . .» 
Monier, Nb., 15. 

Zucken, ziehen, reissen, T^CfiTiehmnn, cnt- 
füliren, rapcrc. Scherz, 2120 — Man «sol 
einem andern niht sin mentellin zücken von 
sinen siinden». Biliteb.. IM. - ^Toses 'zuckete» 
die Krone vom Haiipt des Königs «und wart' 
sfl nyder nf die tr(\t*. Kon., 261. — Sie 
«dotcnt Prossen schaden . . . mit zudem 
(plündern) und roubcnde». Ibid., 804. — Euoch 
vsrd ^gegucket in das paradye». Ibid., 241. 

— Er «wurde desselben dages von der weltp 
gezuckci gehes dodes». Eis. Prcd., 2, 20. — 
I)er h. Martin *zucket abc» seinen Mantel, 
«und gap in halp dem dürftigen» Ibid., 
109. — «Ein schneck, so man den anrürt, so 
zücket n sfthant sein orcn hineyn». Ciuld 
Spil, 29. — «Meine Schof . . . niemand würd 
sie zucken von meiner ITandt», Joh 10, 2?8. 
Geiler. Post,, PassioM. Ä, 2 — «Hüten ciirh 
vor den falschen Propheten die zu euch 
kommen In eeheffiR Oetranden, aber inwendig 
sciiid sie zuckende Wölf». Matth, 7, 1.^. Id.. 
Ev. mit Uasl., liii b — «Das Jieich der 
Himmel leidet Kot nnd die Kdtenden guekmt 
CS.. Matth. 11, 12. 1(1, Pred n. L., 123 
Selenp.. 22.^ »». Ktc. — «Ee diser ein mundvoll 
gudtt (an sich reisst, nimmt) hat er vier 
oder fiinff verschlnokt». Brant, Xsch., 110. — 
«...des zuckt er im sin decken ab» Murner, 
4 Ketser, e, 4 b. ~ «Keim heil^r n sol man 
fasten nie, — kan er sunst nit heilig sein, - 
dau das er mir verbiet den wein, — und 
mir daa brot zuckt usz dem mund. — als ob 
ich wer ein schäfFerliund ?» Id.. Luth. Narr, 
67. — Die Bischöfe bind »zuckend wöIf uaz 
hirten worden». Id., Nb., 118. — Lnther -volle 
man solle «dem bapst '/wo krönen i'uck^. er 
hab nocli ntit der ilriitcn genug und nur /.u 
vil». Id., Adel, B, 2 »; Luth. Narr, 16. — «Si 
ein messer ^uck mit scliniertz, — und stach 
ir selber durch das hert?,». Id., Gcuchm., C, 
H *'. — </.u<'l- n\x^/. dein »chwert». Id., Virg.. 
£. 8t>. — «Sein füsz sückt er bald hinder 
sich». Ibid., E, 7 •. — Paris hat «sins vatters 
künigrich daran <:^i'set/r, das er Helenam 
Jienelao dem künig zucken niocht». Id., 
Genehm., e, 8 «. — «Hedea lies« sieh Jaeon 
zucken>. ll)id., r. 4 '•. --- «Wer mit gewalt 
iungkfrauwcn, witvvcn, klostcrfrauwen zucket 
. . .» (raptnst. Id., lostit., — «Der 
:iickende wolff». Zell, m, 4 ^. — 'Ein hrnni- 
mcndcr leo, der da zuckt den raul)». Wurm, 
Bai., i, 4 — «Ein brennender wind wirt 
jn . . . •iicl-rn von seiner sfat». Ibid., i, 2 

— Am jiingsten Tag werden die Frommen 
«offersten nnd hingezuckt werden in den 
Woicken». Butzer, Weis«?., d, 4b. Etc. 

ZudUtlen. S. Zittuthn 

/iifall. Scherz, 212J. 1. Accidens, Umstand. 

— »Nienian die zureUe alle kan gezalen» 
Jüngstes Ger. Etc. — «Vil Pfründen haben 
lotet Obel» ee mögen aber so vil Zufdl kura- 
men, das es sich zinipt Du sprichst: was 
sein die I'nistend die da machen das vil 
Pfründen nit ungeschaffen lutot? I»ic wil ich 
dir ein ander Hai sagen». Ueiler, hro*^ 1, 
i» e. 



2. Gefäll, Einkommen. — Das Gotteshaas 
der Gürtler hat «wenig selgeret, xinee und 
sust keinen euvaü». 1455. «Jerlieh gülten 
nnd zifelle». Gutl.-Ordn. 

Znfrowe, Coneobine. S. Z&mp. — «Eins 
prie<;tcr» fründin oder ein ztifrowe». Marl , HI. 

Zog. Geaog, Appell. Scherz, 211«. 2li'2. — 
«Wer einen ^iog von dem deinen rat an den 
j gros.sen rat nimpt . . .» 1H22. ürk , 5?. 79. — 
I «Einen zug ziehen» oder «fassen», appclUren. 
Budwiller, Enschingen. 142«). Weisth., 4. 40. 45. 



I 

' Ete. — Das Gericht zu Drusenlieirn hat «sinen 

1 - w«? geu Swartzach». lö Jh Ibid , I. 7.57. — 
Wann «swene einen gezog ziehent ns des 
burggrnven hof uf die pfaltze ...» 13^5. Ms. 

Zngif? sein, appelliren können. — «Sämmt- 
liche Dinghöfe von S. Morand «sint zugtg in 
den hof gen Spechbaob». 1420. Weisth., 4, 45. 

Zähant. Zehnnt, alsobald, sofort Seherz, 
2l2i - Wlt Gottes Güte erkennt, «dem nif\z 

, zehant — Sin herze in fröoden lachen*. Goitfr. 
V. Str.. 9, lür». — Die Predigt, «die der meister 

I zuhant dnniocli tet . . .» Nie v. Lauf., Bek. 

I Taul , 1. Etc. — Als Constantin getauft war, 

I tgfkont wart er gereinet von nssetzikeit>. 
Clos. IS. Ktc. — Die Feinde «wnrdent do 
jsehant erilet nnd von den Switzern crslagen». 
KÖn.» 828. Ete. — Die Thiere «hAbcnt zuhant 
an und lügetent» Märl., 2'.>. - «Ein schneck, 
so man den anriirt. so zücket er zuhant sein 
oren hinein». Ould. Spil, 2i<. — ^ZiUkutd all 
dji«; (Kr Sani erhört, das mocht er nit er- 
leiden». Geiler, Selenp.. 6B K Etc. — «Die 
schriber volgcnt nach zuhant* Brant, Rosenkr. 
Wack . 2, 109'.). — »Zehand sprach er . . .» 

j Ibid. Etc. — «Der geist im antwort gab 
hand*. Morner, 4 Ketzer, C, h — «Was 

I %vilni? sprach er do zuhand». Ibid., E, 7 «. — 
«Dab er zuhand Avard also rein». Id., Bad., C. 
3 b. _ «Xeptune vatter, sprach er zuband. - 
was ist das für ein widerstand V» Id., Virg, n, 
5 b. Etc. 

Znker, masc, die Handlung: ^-ieh jemanden 
znzokehren. — «Der erste Zuker zu Got ist 
Forcht». Geiler, Has im Pf., A. S b. Ete. 

/.uknniling. advena, Fronider. — «Wt nii 
einer uss Schwaben har kern und hie Borger 
wfird, der hiess ein Zukumlirnj*. Geiler, Brös., 
2. tn'rt — «Ir sollen! dem frembden Man, dem 
\ZukumUng, advcnac, nüt verweisen, der zu 
I eneh kompt ond Borger wil werden, sonder 
j in freundlich entpfishen und annemen». Id., 
; Sünd. d. M., 37 »>. 

I Znknnft, Ankunft. ->«... onser stflmpfliehe 

, zuhtnjt» (advenlnn). Ringm., (^äsar. 30 b. — 
i «Träumen von «gest Zukunft» (Ankunft von 

Gasten). Traomb., A. 3 
Zolle. — «... Die Harschnier infli eliten. 

wenn sie wenig Har haben; hiesson eiwann 

ZuUen oder Hullen». Geiler, Bros., 1. 9« v 
Hiilli*. Hülle, von hnllrn b-Mlecken. Tueli 

zur Jkdecknng des Kupfs, aut li Hni^; . 1. b ! ' 
[angeführt (Wack., Wort.. 141 1. ZuHe finde ich 

nirgends; es ist wohl schwerlich an Ziill. Zeil. 
I zu denken, das besonders in den Donauge*;cn- 

den ein kleines SchiffVtrdeutet (Frisch, 2, 470; 
iSchmcUer, 4. 26H); eher Hesse sieb das Wort 
' »nf Zifof «orSekföhren, das snsfunmen^ezogene 



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~ 445 - 



altd Zufiil. Zuhil Züpel. Ripmen (Wack., 898); 
in (Iii' Haare eingcflochtene Schnüre oder Bän- 
der konnten mit Kiemen verglichen werden. 
In Württemberg bedeutet ZuUe eine «anrein- 
liche Weibsperson». Schmid. B?>9 — Königs- 
hofen, '<?0(i, gibt den Begharden auch den 
l>janien ZuUebrüder. Man hat diea fär Celle* 
brfider, Cellitae gehalten, wie die Begrhardra 
zuweilen in den Niederlanden ^rcnuiint werden; 
könnte es aber nicht von einer Art Kapaze 
konmen, die dieie Leute tmirent 

Zulöten, /.nhören — cDie Gehört hastu 
missbrocht durch tulosen unnützer Wort . . 
imwer Heren . . sehamperer Liedlin». Geiler, 
Bilg.. 2 Post., 'J, 109 «; Selenp.. ftl b. Ktc. 

Zaioser. Zuhörer, Zalosung. das Zuhören. 

— «Nit bekBromer dieh mit neuen Mftren, mit 
unnützen . . Wurten, ilie weder dir noch 
dem ZulMer Frucht bringen». Geiler, Prcd. u. 
L.. I-Wt >; Selenp., Ift» b. Etc. — c. . . das die 
hertzen der^osfrerlustigct werden». Adelph.. 
Türk., A, 2b. — «... mit uftnierckung und 
^'ulo^ung ...» Id., Pic, 161 Ktc. 

ZuIngen, /uschauen. — «Es kamen vil liit 
dar die lulüffU-n». Tauli. 4G. 

Znndoi. /ander — «Wilt da das dwZundel 
j^ut und dürr wcrd, das er bald ein Für ent- 
pfocli. .so niiistu in subcr us.strotten». Geiler. 
Bilg . 14 a. 16.T b; Schiff der Pen., 2i 

ZoBgeler. gewissenloser Sprecher. Scher/., 
— «Die fiirspreehen und die aungeler, 
die von bedcn parten pfcnnigo nement, und 
hant ein znnge amb o Schillinge und omb ein 
pfant eine». Gebete, 14 Jh. 

ZUngig. f:e.seh\viit/.ii,'. — «... I'isc werden 
genannt linguosi, mngigt Menschen». Geiler, 
Sfind. des M., 75 «. 

Znnschlüpferlin. Zaunkönifir — «Re^'nias 
heisst ein Fögelin, ist fast klein, ein Zun- 
iMüfferHn, das sieh wider den Adler strüsset». 
Geiler, Kv mit Ussl., l.')5 — «Knuigiin oder 
savmchUpferlin» Pauli, 180. — «Etliche band 
acht air die vögel . . als vfF wasservögel, 
rcyer und nmaaMpfferhn; Ziegler, Niesaang, 

C, H 

Ziirisen, r.ufallen, in kleinen Quantitäten. 

— Pas Gold das den r>riniern zum Kebstock 
«w url oder zuriset, das sollent sie dem Ober- 
meister antworten». 1472. Ms. 

Zusammonfiigpi*. Kuppler — ^Ks seint dar- 
nacli die Kuppicren und Zamineufuger, die 
gehören auch recht an der Schar, wan sie des 
Tüfels Anipt verbringen». Geiler. Narr.. UK'? 

Zuschleiffen, darch schleifTen auslöschen, 
zudecken. — «Der fuchs, so er schon höHich 
einher dritt, so schlaifft er doch die dritt mit 
dem schwant/, wider zn». Blindenf, A, I b. 

Ziiscliuli von zuschieben. Beistand. — «Also 
getruw itit er dir das er dir gibt einen Zw 
»dtuh siner Hilf und Gnoden». Geiler, Bilg., 
30 « 

Züatant, Zvstunt, alsobald, sofort. — •Zu- 
$tunt als dise bredie ns war, dn ging der man 
... an sine herlier^-^* ». Nie v. f^nsel. Bek. Taul., 
7. Btc. — «Do wurdent es die von Zürich ge- 
war und mahtent sieb n^unt af and vingcnt 
den grofcn». Kim.Hiil. Etc. — «Die galander 
sang do sutunt*. AUsw., 70. 



Zntfttif:, durch Dienstfertigkeit einschmei« 
chelnd. — «Ein gouch rousz triben sffennpil, 

— zudeUiij sin recht wie man wil, — was 
man in heiszt, nit lang crbeiten». Murner, 
Geuchm., e, 4 b. — «8o ein händli liebe tribt, 

— xutedtig naaht mit sinem herren . . .» Ibid., 
b, 1 K 

ZSttel. Zntter, armseliger, bettelbafter, ge- 

nieiner Mensch. — «Ein armer Zutter und 
Bettler». Geiler, Post., 2, 8 — «Sehen sie 
ein armen Hirtengüttd der der Sfiw hSt ...» 
Id . Bilc, 128 b. — «Der arm Zutter. der 
Sünder», seil der verlorne Sohn. Id., Post., 
2, 61 s. — «Dn bist ein armer 2MUtd gewesen». 
Id . .Sünd. des M.. Mn «Wo ein wüster 

Züttd ist, da kan man nit anders reden weder 
von dem Sehanm der wGeten Wort». Ibid., 
62 

Zutütlen. schmeiclielu. — «l>ie (leiscn sein 
die Schmeichler, Foderleser, wan die Geisen 
die Bäum lecken mit zutütlen. Schnicichel- 
worten, Betrug ...» Geiler. Arb. huni.. t>. 

— tZudüttlen hilfft jctz manchem für, — der 
snnst lang ait blib vor der thör». Brant, 
Nsch., »K. 

VonMIlM» an der Braat sangen. Gemma 
• ienim.: «parasilus. der sich /,« der Schüssel 
setzet als ein Leckerer der sich mit Scliiiicich- 
lerv :i(tutlrt das im der Baeh vol werde». 

Zutiiticr, Schmeichler — «. . . Das ist wann 
die Feilerlescr und ZutütUr. Schmeichler, die 
grossen Herren loben». Geiler. Narr., 100 

— «E)ie Prelaten sollen lernen hassen die 
Schmeichler nnd Liebkoser oder Zudütler*. 
Id. Passion. .")7 «I'ie scliniiiclilcr, die 
zudüUer und dcllerscblccker*. Pauli, 4U. 251. 

Gemma: «Fandleus, ein Federleeer oder 
dulUr oder Warsaf^er». — Steinhowel. 

Zutx. Gödeke: Lockung (? . — Eine Dirne 
sagt: «ich mnsz sie (die Brfiate) ttbera lii4b 
entdecken, — damit ich mach den narren 
zuli». Muruer, >tb., iJ2. 

ZatE, an, vor einem Vokal. — «Wann sie 
zutz im kerne ...» JInrner. Nb . 102. — «IMo 
gens hont zamen einen bunt — wann ein wolf 
zuz inen kunt ...» Ibid , 130. 

Zuwoschnug. alluvies. — tWu guwesdtung 
der tlüsz discni acker zuw iirfft . . .» Mnrner, 
Instit., 28 0. 

Zliwip. Concubine. Scherz, L^13I S. Zu- 
frowe. -— Constanlin «nam <les kunges duhter 
von Britania Halenen sft eim zutritx'. Clos., 
3<'. — «Salomen Avas an sinic alter aller un- 
küschest, er hette nuwent IW elicher fruwen, 
ono sine andern «ätwp». Kön.. 272. 

Zwahen, Z wagen. S. Ttcohen. 

Zwähel. Zwehel S. Twehel. 

ZwangniHH, Bedriingniss. — Es wird sein 
«in dem Erdtrcich Zwangniza der Völcker». 
Luc. 21, 25. Vulg. prcssura. Geiler, Kv. mit 
llssl., 4 - I)u niusst «dich selbs in zirang- 
nitz han» (teipsum co.erce). Brant, Cato, a, öh. 

Zwangaal. 8. Twangtal 

Zweideuwig. zweimal kauend, Wieilcr- 
käuer. — «Ein Uchs ist ein zweideutcig Thier, 
doowet in dem Magen die Speise nnd auch 
in dem Maul», (ieilor. Sünd. des "Sl., 7 a. 

Zweien, entzweien. Beuccke, ö, 9ö3. — 



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- 416 - 



«Dein kirch mit der goechrift't sich zvecytt». 
Capito« Treger, Q, S a. 

Zwetfelhefti^, zweifelhaft, zweifelml. 
•Zwe^eüitfftige Gcdanclceii>. Geiler, 'd Mar, 
17 ». ^ Der Teufel dispntirt mit dir «vff das 
er dich tw9iffdhiifftig infiffe maelien*. Ibid., 

47 b. 

ZweifTeluni?. Zweifeln, subst — «Zweijfdwig 
an; Glauben». Geiler, S Marien. 16 »». 
Zweigeling. Scher/.. 21 '0 J. An Balken. 

— «FAn ^wegeiing xft dem bnrncn. K geh 7^*. 
1417. S. Thom Fabr. — tAtuteigdwg, 0 soböl- 
böme». 1441. Ibid. 

2. Zwoi aneinander g^cbackcre Laibe Brod. 

— ist (Ion Riickorn erlaubt «ilio halbe 
beckc mcigtliuge buclioii». 15 Jh. Alte 
Ordn., B. 13. — U61. Ibid H. 21, 

Zworch, quer. S auch (^uerch. — «Ficr 
ewerch linder ober dem crtrich». Ringm.. Cäsar, 
.^7 i». — «Zwon twerch fingcr dick» Brunschw , 
Diet.» IM. — «Wann einer wund wird über' 
gvBertk des arms». Id.. Chir., r.3 b — •Über- 
zwenher i i ilrucli» Ibid. Oh " 

Zwerg, verkehrt. — «Wer eine freie wal 
bogert, — dem ffibt man sie xu Nürenberg, 

— wie er wil, srhleolil oder «wary** Jlnraeri 
Loih. Narr, 36. 

Zwlbfigen. Spit«b<i(e:eii. — Das Wappen 
Wernhers von Hönebiiifr war gemalt «in eime 
jfwj^iogene übe dem grabe», üic. v. Lauf., ms. 

Zwielieii, kneipen, piaeer. — Luther «kön 
zwicken bas7. nff einer lutcn». Murncr, Luth. 
Narr, 101. — «Uff einer seilen (Saite) solt ir 
twiektm». Ibid., 1811 — Orpheos «hub an uff 
der harpffrn -'f -Ar»» Addphus, MÖrin, 66 b. 

Zwifait, Zwifaltig, düppcli. Scherz, 213^. 

— worden ein nndo einvalt, ~ Die zwei 
und sicivalt waren c», Goitfr. v. Str., I, 'Gl. 

— Zahlt ein Huher linc Busse nicht, «so kumet 
die wette zwifoUtig . .» Ohncnheim. .'j Jh. 
Weisth., 4, Ü4«' Elf — «H sch. 2 das dftt 
t'y sch. 4 ^ ;tcifaltif/ zu rechnen». 15 Jh.. ms. 

— Elisa sagt %u Elias: «so bitte ich dich daz 
du mir gebest dincn ztretfehigm geiftt» (2 Reg. 

2. 9: at fiat in me duplex .spiritvs tuus). Pred. 
Ingolts. - Im Grimeii- Wörth halte man eiiu 
Schrift des Gottesfreunde« *zwivalteeiiehe zu 
thutzsche und zfl latlne». Nie. v. Lauf. Oottesfir.. 
119. — Chri>tii> nahm ein Seil «und macht 
es zKi/aUig das es ward als ein Geissei*. 
Qeiler, Post, 2, 80 ». — cEr hört predigen 
. . . wie da Aver ztcifeltige Süssikeit». Id., Emeis. 
30 — <Wee denen die da seind eins twi- 
faltigen Hertcen». Siraeh 9. II. Id.. Selenp., 
165 — «Ein ztcifaltiger Mann im Gemüt ist 
anstät*. Id., Narr.. 8U ^, — «Wo Personen 
sind die gesehrenekt. listige, beseheide und 
-wifaltige Zungen hfiiid. mit floni Volck kan 
nieniant vuu Stat kommen». Id.. Selenp. '.^5 <*. 

— «Wenn der Ostertag kam nff ein Sabbath, 
so was es ein circi/altig Fest, des Sabbalhs 
halb und des Ostortags halb, als so der Wi- 
nachttag gefeit uff ein Sonnentag». Id , Post., 

3, 12 ». Etc. — «Es ist auch an demselben 
ort — ein grosse zwifaltige port». Murncr, 
Virg., V, 5 •. — «Er setzt in für zutfeltig ehr» 
i'grnjinn'i honor). Und,. 0.8^ Pcnthcii'^ 
«sali Thcba^i zictfeUiij au, — unsinnig als ein 



trancken man». Ibid., m, 4 ". (Er glaubte 
dupllees Thebas an sehn ) 

Zwifalt, Zwifultigkeit. Doppelhcit. — «Es 
heisst ein Zm/tUt da man eins zeigt und ein 
anderes ist». Oefler. Ev. mit UssL, 40 b. — 
«In Einfalt Gott di^^nf^n ist da man im uinb 
seins selbs willen dteuet, Xireiftüt ist wann 
man im umb eins andern willen dienet». Id.. 
Emcis. 72 — «Dns erst Liccht der mensch- 
lichen Seelen ZwxfaUtgUit ... Man spülget 
die Beel zu teilen in das obere Teil das auch 
genant wärt das Gemüt oder der (t» i->f, nnd 
das undero Teil das gcnaut wnrt die Mnti- 
licheit». Id., Irrig Schaf, D, 4 »>. — «Das erst 
Zeirlipii des Lasters der Zirifaltiglett hat der 
Mensch der eines trcit im iluiid und ein an- 
ders im Hcrtzen . . . I'as ander Zeichen . . . 
ist da ein Mensch Gott und dem Vigund mit 
einander dienen will . . . Das dritt . . so 
eines Gott und der Welt will ge&lten». Id., 
Selenp.. 164 »>. 

Zwifelich, zweifelhaft. — «Nim under zwi- 
fdichen dingen war, wo dn sihest das die 
natnre allerminncst zugcnciget ist». Taulor, 
40 (10 . — Die zwei Jünger die nach Emaus 
gingen, «retten zmveUich von ansers berren 
urstcndc». Nie. v. Str., 302. — «Wer es daz 
eim menschen zwifclliche gedcncke invieleni 
. . .» Hugo V. Ehenh. — Wenn «si bcdunkct 
daz . . . sollichcs zmfeUhen sige . . .> 1494. 
Tucherzunft, 31. 
Zwifelstrick, zwcifiillig ii lae Schnnr. 

I— «Noch sind ander geuch n l gecken, — 

j die zwifaUstrick an hemderu itagcu». Marner, 
Nb., 114. 11^. — Sie «ficng an guldin ketten 
tragen — perlinhalsband. hemderkragcn, — 

j seiden, silbrin zwifelstrxck». Ibid., 246 ; Geuchm., 

' f, I 

Zwigal)el, fig". Dilemma, verfäncfli'-hc Fi airc 

— «So wellen wir im ein geteilts uffgebcn 
und dise {^'eluiritte Frag oder Zwigabd för- 
>-n"t ti> <;ciler, Post.. 3. 103 b. 

I /wili<li. Zwilch, Art Zeug. — •Ztnltth, 

jcandidu i [ifectum e genere lini grossioris». 
Henad, IH.^. — «65 elcn zwühes zfi wecken 
und /.b hantqnchcl und /.t fiirdüchei n>. I4I6. 

i S. Thom Fabr. — *\8 ^ umb 2 eilen ztctVicft* 
zft eime weidesacke». 142-1. Ibid. Etc. — «Ein 
Flau ist nit schuldig . . . sich mit Zwilch /.u 
kleiden». Geiler. Christi. Kiin , bb, 3b. — «An 
der seihen Kiinckel spinst du Ztcilich». Id, 

. Geisll. i^piiiii., L, 3 b. — Den Bauern «schmeckt 
der ztcilch nit wol als ee». Brant. Nscli., 7V, 

— «Den aekerzwilch. ein pürsches kleid, — 
hat er (ein Adeliger) fnr siden angeleit». 
Mnrner, Nb., 121. — «Ilett ich ein ZWUdte» 
jupp . . .» Id., 4 Xetzer, L, G 

Zwilch, zwei Mal. — Der Kaiser Otto «schar 
all tag sin backen ^wilch». Brant, Nsch., 60. 

Zwinge, fem., metallenes Beschlag an einem 
Stock u dcrgl. — «Das heisset ein Zwing, ein 
isen Blech oder iscn Drot. den man umb ein 
i Ding scblüsset und mit Nageln hart daran 
sehleeht. das es ansamen heb und swing- das 
es nit zerkine». Geiler, Bilg., 27 b. 

Zwinürni'^z. Zwang. — Sic verwalten ihr 
Amt •mit .Muiiuleu und unwilligklich, ia ctwau 



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— 447 — 



koQm ansB Zwmßkmu», Geiler , Eschener., 

b, 4 ». 

Zwingolf, Zwinger, befestigter Thurm. 
*Zipingolf, autcniurale». Schmeller, 2, 117'J. - 
Eine Schaar Hilter wurden «in den zwyngdß» 
beordert. Adelphas, Türk., E, 5 «. 

Zwiront, Zwttrent, Zwii*. ZwUr, zweimal. 
Scherz, ;i — *Zwireiti hnudertetunt taient». 
Herrad, 188. — «. . . nb ich in zwir ein märe 

— Mach ein ander ftirlcito . . .» Gottfr. v. Str., 
1, 60. — «Unsere barere . . . wutut die jeden 
Iiescliezzet hant.. 1261. l'rk., 1, AhQ. - tist 
das ein jade oder ein judin wirt beklaget 
nmbe tw&re gewannen ght . . .• I89i. Kon., 
Reil., 976. — «In der wocben einebt uder 
swüretU s&gon» (zum Saoramentj. Taulcr, t31 
(2öy. —>«... er mleh iwurmt Qndergedrooket 
nnd hctrotri^ti htit>. Kiin., 255. Etc. — Die 
Schnitter «sollen zwüreiU in dem t&g heim 
Iren. 80 sie sein nottarftig sein». Oriespaeh. 
15 Jh. Weisth., f>, Ktc — «. . . Auf das 
es also ein emr gebachcii Brot und Schifbrot 
Wir». Geiler, Schiff der Pen., Ö6 — «Einmal 
essen ist göttlich; wer xwiret isst der ist ein 
Mensch*. Id., Sünd des M., ö b. — «. . . Das 
er zipänm fitste am Sabbath . . .> Id., Bilg.. 
2») ii. Etc. — «Was (In nmjrst thun, das wellest 
nii zwüren vcrheisseit . . .» Brant, Catu. a, 5 i>. 

— tDer amraeiäter reit . . . zwürent an Cronen- 
burg*. Id , Bisch. Wilh . 281. — Er sah »das 
er zwüret ^'cuarL vvus». Murner, Uleusp., bö. 

— mZwyren in 7.wölff stutuit ii». liingm . Cäsar, 
85 b. — «Alle tag Mmiret, aff( dreistet». Bntzer, 
Nener., O, 1 ^. 

Zwitrechtiüi;, in Zwietniclit lebend. -- «Saphir 
(der Edelstein) vereiniget die ZwUr«chii(fsn: 
Geiler, Sehiff der Pen., 126 t>. 

Zwitzeren. irliinzcn, blinken. - «.\Iso be- 
kennest da einen Sternen an dem das er liecht . 
ist Qttd swiUert: Geiler, Selenp., — In ! 
Christo «hat das Gold der (rottlieit lierfiir 

fttgwiteert uss dem Kupfer der MenscUeit». i 
d., Post, 2, 109 ^. — «Es werdet! smUem \ 



die Gcrediton wie die Sonn in dem Beteh 
Gottes». Id., Knieis, 72 Etc. 

Zwitzeriseb, blinkend. — «Was ist seltnel- 
lers und zioücruicfurs als der Blita?» Geiler, 
3 Mar., öi post , 4, 39 b. 

Zwölfbotto. Apostel. Scherz, 2U0. - «Der 
zioelfhotUn dag Symonis und Jude». 133)). 
Tacherzunft, 3. — Montag «nach sant Jacubes 
tage des twölffbottnn». l-iQO. Reg. A, 224. — 
«Under den engoln (sind) die heiligen zwölf- 
AoMen». Nie. v. Basel, 312. — «Petrus der 
zwdfbote». rii)s., 1.'). — «In dem 32. jore 
vingent ane zft bredigeuüo die zwe^ffbotten in 
Judea». Kött., 837. Ete. — «Die h fwdlfboUen 
nnser helfer sint». Eis. Fred, 1, 87. Etc. - 
«Der gros Karolus, der raer lent und lande 
het gewannen mit dem sehwert, denn die 
ztcelfbotUn mir 1? -i zun^'en . . (lold. Spil, 
i ' . — <S. Stephiiauä ist gewesen ein Marterer, 
er ist aber nit gewesen ein ZvötßotU. Geiler, 
Post., 4, b .j)as Buch der heilig Toten 
der Zwölf botten* f die Apostelgeschichte. Id, 
Selenp., 79 — «Hat doch Christus nur Xll 
botten, und was einer in sclulni». Munter, 
Geuchm., e, 1 ~ OuH luit «erstlich in der 
kirchen genetzct zidilf botten» . Id , ,\del, C, 2 «. 

«Petru?«. das huupt der XII botten». Id., 
Luth. Narr, a, 4 » — «Eü blal in der zicölf- 
botten lesen, — wie Simon ist vcrdamt ge- 
wesen». Id . Xb , 13-^ i'iii der Apnstejirescliiclif e) ; 
item: «wir liands in den ni'öl f Lotten ^f^eWänn». 
Id , 4 Ketzer, G, 7 a. Etc. - Judas «ein zwölf' 
bot Christi». Wimph., Chrys , 13 b. — «pie 
heiligen zwölfbotten». Adclphus, Pat. Nost.. A, 
5 b; Nachtig, Psalter, 114. — «Der zwölfbott 
Eattheus». Karatb, oc, 1 — «Der hertzog 
von Beyern erxalt, wie er die »wS^^boUen het 
:;.int7. Nitberito. Pauli, 289. — Bald nachher 
verschwindet das Wort. 

Kwilrbel, Wirbel. — Der Kaiser wehrt sieb 
der Feinde «in eim ring UDd tw&rM»^ Adel- 
pbu!>, Barb., Hl <>. 

Zwüren, Zwnrent, Zwtlret. S ZmretA, 



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JFrMtfr erseMen in äetMMem Veriag : 

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WÖRTERBÜCH 

OER 

STßASSBUßGEß MUNDAfiT. 

AUS DEM 

NACHLASSE 

VON 

CHARLES SCHMIDT 

(1813—1895). 

Mi r EiNEM PORTRÄT DES VERFASSERS» SEINER BlüüRAPHiE 
UND EINEM VERZEICHNISSE SEINER WERKE. 

XX u. 123 S. ^r. 8«. Preis M. 7.50. 



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HISTORISCHES WÜRTEllBUGH 

DER 

ELSASSISCIIEN MUNDART 

MIT BESONDERER BERÜCKSICHTIGUNG 
DER FRÜII-NEUIIÜCIIDEUTÖCHEN PERIODE 

AUS DEM NACHLASSE 

VON 

CHARLES SCHMIDT. 




STRASSBURG 
J. II. ED. HEITZ (HEITZ & MÜNDEL) 

1001. 



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