Wörterbuch
der
Strassburger
Mundart
Charles Schmidt
^CONFINEÖ^
THE LIBRARY.
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HISTORISCHES WÖRTERBUCH
ELSÄSSISCHEN MUNDART
HISTORISCHES WÖRTERBUCH
ELSÄSSISGHEN MUNDAßT
JkJIT BESONDERER BERÜCKSICHTIGUNG
DER FROH-NEUHOCHDBUTSCHEN PERIODE
ALS DEM NACHLASSE
VOM
CHARLES SCHMIDT.
S T H A S S B U B ( i
J. H. ED. HEITZ (HEITZ & MÜNDEL)
1901.
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r
«
VORWORT.
Es muss über das vorliegeode Buch zanftcfast Rechensduift abgelegt
werden. Der Verfasse hfttte es in dieser Gestalt der Oeffentlichkeit nidit
anheim gegeben. Es ist Bruchstück geblieben. Gegen den Vorwurf der
Lückenhaftigkeit darf es sich in sofern verwahren, als es auf Vollständigkeit
von vornherein keinen Anspruch macht. Was es bietet, glaubten wir aber
für die deutsche Sprachfjesehichte wertvoll genutr, um rias Werk, auch in dem
iinvollkomiiit n» n Zustande wo der Tod des Verlasaerö es gelassen, dem fach-
genössischen l^eserkrn- nicht vorzuenthalten.
Ais Material zur Herstellung des Wörterbuchs dienten folgende im
Nachlass Prof. Ch. Schmidt's voi^efundene Glossare: 1* Ein Qlossarinm
Geiler ianiini (1869); — 2^ Ein Glossarium Brantianum et Mumerianmi (1S80);
— 3^ Ein Glossarinm alsaticum medii aevi (2 Bände, angelegt seit 1883);
— 4* Ein Ohtsarium alsaiicum zur Zeitperiode 1500-1525 (1886). Geplant
wurde ursprünglich, wie Schmidt selber schr^bt, «ein Opus, das den els&s-
siachen und zunfichst den strassburgischen Sprachschatz vom \Z* Jahrhundert
ab bis zur Zeit des Debergangs zur neuhochdeutschen Schriftsprache voll-
standig enthielte.» Es sollten daher die erwähnten Glossare möglichst weiter-
geführt, dann aber zu einem Ganzen verschmolzen werden. Nach den voran-
gegangenen allgemeinen Sammhingen des mittelhochdeutschen Wortschatzes
von Scherz, von Benefke-Zarncke-MtiUer, oder auch Lexer, die, bei allen
sonstigen Verdiensten, doch den Erfordernissen einer eingehcudeii Dialekt-
forschung nicht Genüge leisteten, schien der Zeitpunkt f^ekominen nun auch
wieder an das von Schmeller gegebene Beispiel anzuknüpfen, und dem vor-
5^iijrlichen Bayrischen VV T» rl e rhuc h ein lexikahsehes Denkmal des el-
äässi^cheu Dialekts /ui- Seile zu setzen. Gerührt aber musste die Darstellung
werden bis in die Zeit der allgemeinen Verbreitung der neuhochdeut^^chen
Schriftsprache, wo denn die literarischen Quellen des Dialekts versiegen, und
die archivalischen Urkunden der allgemeinen Schriftsprache immer näher
loinnien.
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— VI —
Den Versuch rechtfertigen zu wollen wäre fiherflüssig, zumal jetzt, wo
das Studium der Einzel-Dialekte mit strengeren Methoden wie früher und auch
thatkräftiger in Angl IfT genommen ist. Eine gesehiditliche Untersuchung aller
deutschen Mundarten auf Grund einer neuen Durchsicht des archivalischen
Materials und mit Benulzunj? der uns jetzt vorliegenden Text-Ausgaben, darf
geradezu als eine Hauptforderung der Wissenschaft an die nächste Germa-
nistengeneration bezeichnet werden. Von der Fülle neuer Aulsciüüsse, die
ein solches Studium dereinst erölTnen muss, ist uns durch Friedrich
Kauft" m a n n ' s anregende Geschichte des schwäbischen Dialektes (189Ü)
ein Begriff geworden. C h a r i e s S c h m i d t ' s Auffassung war nun, dass
der grammatischen Darstellung die erschöpfende lexikographische Ausbeutung
der Quellen voranzugehen habe.
Uns, als den nächsten Angehörigen des Verstorbenen, ziemt es nicht
die Frage aufzuwerfen, ob er, der ja von berufener Seite als der «Altmeister
der elsässischen Forschung» bezeichnet wurde, auch dieser von ihm unter-
nommenen Arbeit gewachsen war. Der neuesten Generation wissenschaftlicher
Germanistik hat er nicht mehr angehört. Eine strenge philologische Schulung,
wie sie den heutigen Forderungen entspräche, ist ihm nicht zu Teil geworden.
Es ergiebt sich dies auf den ersten Blick. Zudem kommt bei Schmidt
der Geschichtsforscher und Literarhistoriker weit mehr zur Geltung als der
Philologe, auch in seinen lexikographischen Leistungen. Und es trat diese
seine Eigentümlichkeit bei ihm immer mehr in den Vordergrund, je mehr er,
bei vorrückendem Alter, inne wurde, dass er des gehegten Planes doch nit ht
mehr Meister würde. Zu ar den Wert einer urkundlich genauen FeaUtellung der
Worlformen würdigte der gewissenliafle Forscher vollkuuunen. Von den auf-
genommenen W(jHern sind audi alle Schreibarten sorgfältirr verzeichnet. Ai>er
blos der Schreibart wegen ist keines aufgenonunen. Die Selireibuugen Äföusch^
trackheil u. s. w. bei Geiler, statt Mensch, IregkeU u. s. w., haben ihn nicht
zur Aufnahme der allzubekannten Wörter bewogen. So ging er an Manchem,
was gerade für die Sprachgeschichte am wichtigsten erscheint, ohne Be-
denken vorüber. Das Seltene hielt er werter als das Häufige; die Eigen-
tümlichkeiten des Wortgebrauchs werter als die der Wortform. Wesentlich
dies ist mit daran Schuld, dass aus der vorliegenden Sammlung nicht ein
vollständiges historisches Wörterbuch der elsässischen Mundart, sondern nur
ein Ergänzuugs-Wörterbuch der vorhandenen Sammlungen geworden ist.
Von den Grundsätzen, die der Verfasser bei seiner Arbeit befolgte,
muss wenigstens das Hauptsächlichste mitgeteilt werden. In der Vorrede
zum OlossarUm ahaHeum medU aevi bemerkt er: «Die hier folgende Samm-
lung bildet ein Supplement zu dem für Elsass immer noch unentbehrlichen
Gloisar von Scherz und Oberlin. Ich war bemiihL dasjenige zusammen-
zustellcu, was einerseits in diesem Werke fehlt, und was andcriMseits in den
von mir benützten Quellen m andrem Sinn erschcnil. Ferner habe ich für
- ' vn —
die von Scherz cttirten Ausdrücke, bei denen entweder gar nicht oder nur
unzureichend auf elsässisohe Schriften und Urkunden hingewiesen wird,
Stellen aus solchen angeführt. Endlich habe ich versucht, das hie und da
Hissverstandene richtiger zu erklären.
€ Manches Interessante liaben mir die Feldnamen geliefert, unter denen
sieh alte Ausdrücke erhalten hatten, die die Schriftsprache nicht mehr kannte;
es sind indessen nur die unterelslssischen berücksichtigt; die oberelsässischen
finden sich zur Genüge in dem Werke von StrobeL Die Namen der Hand-
werker endlich, die ich in der zweiten Bearbeitung meiner Gassen- und
Hdusernamen vollständiger aufgezählt habe als in der ersten, brauchte ich
üicht noch eintnal anzuführen.»
In dem Vorwort zum Lexicmi GeUennnK m fügt or hin/.u ; Die liier
folgende baninilnnj? enthält: 1" Aeltere Ausdrücke, die Cieiler noch gebraucht,
die aber bald nachher aus der Schriftsprache verschwinden oder nur noeh
seilen und als Archaismen erscheinen. Darunter sind theologische und phi-
losophi<< he, die Geiler ohne Zweifel grösstenteils den Taulerschen Predigten
entlehnt bat. — 2^ Volkstümliche Ausdrücke, die noch jetzt im strassburger
Dialekt und teilweise in der Schweiz, im badischen Oberland, in Schwaben
und selbst in Baiem üblich sind. — 3" Ausdrücke, die Geiler selber gebildet
zu haben scheint, durch Uebersetzung aus der lateinischen Schulsprache, die
aber nicht allgemein in Aufnahme gekommen sind. — 4" Solche, die noch
gebraucht werden, aber in anderem Sinn oder mit Veränderung des Geschlechts,
u. s. w.
«Als Belegstellen, die bei den meisten Ausdrucken leicht hätten vermehrt
Werden können, habe ich, so viel wie möj?lieh, solelio gewählt, die dazu
dienen entweder Gcilers eigentümliche, ori^diielle Manier /u charakterisieren,
oder über Ansichten, Sitten und Gebräuche des Slraäsburger Volks Auf-
schlü.sse zu geben.»
F> war dabei niehl von Belang, dass iii( Iii alles, was in (leilers Pre-
digten vorkommt, nicht auch sein persönliches Eigenluni war: du.ss Manches
von den Uebersetzern oder Nachsehreibern (wie .loh. Pauli) liineingetragen
wurde. Schmidts Absicht war ^ni« hl Mos die Sprache des einzelnen
Predigers wiederzugeben, sondern zugleicii die, die seinen Zuhörern und
Uaem geläufig war,» und dazu konnte er alle Sammlungen benutzen. Diesen
Grundsätzen ist er, nach eigener Aussage, auch in seiner Bearbeitung
Sebastian Brants und Thomas Murners treu geblieben.
Wieviel sich schon auf diesem Wege gewinnen Hess, muss sich bei der
Benutzung des Wörterbuchs herausstellen. Wertvolle Nachträge zu Seherz
nicht nur, sondern zu Benecke, Lexer und Grimm sind ja auf jedem Blatte
Itemerkbar und Pur einen der Zukunft vorbehaltenen erschöpfenden Thesaurus
der deutschen Sprache durften auch sie als willkommene Vorarbeit /u gelten
liaben. Die Morphologie, wenn auch ilir nicht in erster Keihe Schmidt s
— VIII —
Interesse galt, darf sich doch an manchem seiner Ergebnisse freuen. Karl
Ton Bahder's Grundlagen des neuAocAdetUsc/ten LauUystetns (1890)
können fast in allen Kapiteln bereichert, in ihrer vergleichenden Tabelle der
DialektrFormen fast überall, wo die oberdeutscheD Belege auflgeblieben waren,
verroUstaadigl werden.
Al^sehen jedoch von den Lücken, die sich aus der Methode selbst
ergeben, haben sich noch andere im Gang der Arbeit eingestellt. Schmidt
selbst klagt, «einige» von den polemischen Schriften Mumers in Prosa seien .
ihm entgangen; Fischarts «barockes selbstgemachtes Vocabuhir> verdiene
gesammelt su werden, indessen «bei dem schlechten Druck der meisten
Schriften dieses Mannes erforderte dies eine Arbeit, die dem greisen For-
scher seine Augen nieht mehr gestatteten.
Die meisten Lücken sind natürlich dadurch zu erklären, dass den Ver-
fasser der Tod ereilte, ehe das Unternehmen zu Stande gebracht war. So
fehlt die gesamte nieder-alemannische Literatur der mittelhociideutschen
Zeit. Zwar aus R e i n ni a r und G o 1 1 f r i d hat Ch, Schmidt genaue
Auszüge gemacht. Bei dem Wenigen ist es aber auch geblieben; und nur
deshalb sind die Citate hier nicht gestrichen, damit wenigstens in einigen
Punkten die Continuilät der Mundart erwiesen sei. Erst vom XIV. Jahr-
hundert ab sind die Quellen phinmSssig ausgebeutet. Und doch sind
auch hier bedeutende Lücken stehen geblieben. Es fehlt die belehrende
religiöse Literatur, Hieronymus G e b weil e r, Jo h a n n S c h o 1 1,
Bernhard Klingler, sogar emiges von Johannes Ingolt,
von Johann Pauli, dem Nachschreiber G e i 1 e r s ; es fehlen Ke ner*s
Teutsche Reime des Predigers Salomonis und Konrad Hueber's
Kirchenlieder. Es fehlen die Schwankdichter Johann Adelphus Mulin g,
der Basler Gengenbach, Martin Montanus, .lohann
W e t z e l , vor allem .) o e r g VV i c k r a m. Auch die anonymen Gedichte
vom Slaufeiibciger, ton des Teufels \Hz, dann später die Huinaiie von
Güctta, Brlamnoclln, Thtotjems uml (Jhankica, Ho/nrir/i t/enaanl Lewe sind
als niederalemaniHr^che Denkmäler /u hetrachleu oder liegen in elsässischon
Ausgaben voi . Schauspiele wie die von Va 1 e n l i n Ii o 1 z , Wo l f h a r t
S p a n g e n b e r g , T h i e b o 1 d Gart, Jacob Frey, Christian
Zyrln, Johann Rasser, Samuel Israel; die (".ohnarer
Meistersingerhandschrift ; die Reimchronik über Peter ton Hageuback und
Erhart Tresch's Biirguadische Historie dürften von Rechtswegen
im Quellenverzeichnts nicht vermisst werden.
Von den zahlreichen Uebersetzungen der griechischen und ramischen
Klassiker im XVL Jafhrhundert ist kaum eine oder die andere (Stein-
h ö w e r s Aesop, Riugmann's Caesar), von den grammatischen Lehr-
biichern der Humanisten Knobloch, Kolross, Rieder er, Oelinger
u. s. w., die gerade Karl von Bahder vorzügliche Dienste geleistet
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— IX — '
liatteD, kein Einziges zu Rate gezogen. Neben den Urkundenbüchern djsr
Stadt Strassbuiy und Mülhausen durfte A 1 b r e c h t *s RappoUsMniwkeit
Urhmdenhuek (1890 ff.), sowie W a c k ernagel*s und Thoniinen*^
L riwnden^h der JSiadi Basel (1890 ff.) nicht fehlen.
Es sind empBndliche Mängel. Ihnen war nicht abzuhelfen, wenn dem
Werk das Ciepräge einer persönlichen Arbeit Charles Schmidt*» be-
wahrt werden solltu. Auch in methodischer Hinsicht konnte nicht nachgohoH
uTiden. was Schmidt, in seinem vorwiegend hterarhistorischen Bestreben,
'itin Philoh>gen zu thun liess. Lins oblag die Ptlicht, das I hnterlassene /u-
siniTTn M/[ii rngcn, die vier (llossare Schmidt 's, das Ergebniss einer
immerhin gewaltigen Arbeit zu einem b^inzigen zu verschmelzen, die Mängel
aber des so entstandenen Werlces einzugestehen. Das Eine ist mit pietätvoller
Sorgfalt, das Andere ohne Rückhalt geschehen, durch den ^hn und durch
den Enkel.
Pastor (Quirles Schmidt, i^aris.
Prof. D' Charles A n d l e r , Paris.
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BENÜTZTE QUELLEN
I. TEXTE.
Adelpbas, Barbarossa (Adelph., Barb.).
Strassb. 1680. fol. 1. Ansehe. 1520.
-Mars. Ficinus (F i c), tlem ffc.suii<len
ttod laogea Leben. 2. Theil des Uedioiua-
rins von 160fr.
- Anhanp: zu Adelphos' Ausgabe von IT» r
manus vou Sacbseoheim Moria 'Morl u).
Str. 1519. fol.
- Vor- nnrl Schlu^'^t Pil " zu Oeilcrs PMsion
Passion). i>ir. löU, fol.
- Vorrede zu Gcilcrs Pater Notter (Pat.
.Nost.) Str. 1515, fol.
- Historia von Biiodis (IvijoiJis). Str. lölhi,
fol.
- Wirliufftig sag und red von dem Rock J.
0. /.u Trier {Heil. Uock^. Str. 1512, 4o.
- Türkisch Chronica (Türk.) Str. 1518. fol.
Aimendbüchcr der Stadt Surassbarg, 1437.
I46fi. Stadt-Archiv.
AUatia, hcranag. von Aug. Stöber. Mülhausen,
1851 u. f.
Alsatia dlplomatlca von Sehöpiltn. ^lann-
■i.ini, 1772. 2 B.. M
Altswert (Meister), her. von Holland and
Keller. Bibliothek des literarischen Vereins,
V.. 21. Stuft^., 1850.
Alte Ordn., Strassburger Eath&chlijsse ans
dem Ii. nnd 16. Jh. E ine Reihe von Polio-
Bändr-ii ^' !<Ii-Arclii\
Appellaiioii (.Appell.) der celichen Priester
an den Bischof Str. 1584, 4*
Bihtebneh. dabev die bcz» ichenunge der h
messe. Herausg von Ubcriin. Str., 1784.
ler BlindenfUrer bin ich genant . . . Str.
1526, 40.
ßrant, l. Narrenschiff (Nsch.i. in der Ansg.
Ten Zarnckc. Leip/,, 1854: hie und da auch
die von Basel. 140:J, 1", die Sirobcls, Qued-
linb. lb3B. uiul die üödeke's, Leip/.., 1872.
- 2. De moribus et facetii.s niensae, Thesmo-
phajria (T h e » ni.) Basel, 1490, 40.
- 3. Cato Basel. 1498, 4».
- 4. MiTotii^. Basel, UiH». 40,
- 5. Facetos. Beatl^ 1499, i**. ^
, Braut, 6. Kleinere deutsche Gedichte (1).
Oed.), Abdrnok ans der Atsatia 1S76.
7 Fl Piheitstafel, bei Strobel, Beftr.- znr
, deotäch. Literatur. Str., 1827.
f 8. Bisehoff Wilhelms von Honstein Wa»l end
Eiririt fBisch. Willi.j. im Code hist et di-
ploin. de la ville de Strasbourg. T. 2.8tr., 1843.
— 9. Layenspicgel Str., 1514, fol.
10. Klagspiegel. Str., 1.t16, fol.
Briefbuch, enthaltend die vou Nicolau.s von
I Laufen gemachten Ahsohriften der Briefe
de« (Tiiftcsfrcüudcs, nebst anderen Stücken.
Ende des 14. Jh. Folioband. Archiv des
Untcr-Blsasses,
Bruufel!<, von dem evangelischen Anstoss
(A n s t 0 b s). Str. 1523, 4".
— vi n Ii m Pfaffenxehettden (Zehnden'. Str.,
1524, 40.
Brun$ichwig, Buch der Cirurgia (C h i r.)
I Augsb, 1497, fol.
1 - Distillierbuch {D i s 1 1 Str. 1509, fol.
— Medicinarins (Med) Str. 1509, fol.
Bui'ckhardt. die Hofnnirl luisi'liM li. r CJottes-
häuscr und anderer am Oberrhciu Basel,
18B0
Butzer, 1. Da^s jiii s( !i,> nimuind, suiider an-
dern leben soll (Dass ^icni.) Str. 1523,4^.
— V. Grand und ursaeh der neuwemngen . . .
zu Stras^b. iNr tier.i Str. löL'5, 4'>.
— 3- Kurtzcr Bericht von Disputation . . .
zwischen Conr. Tregor . . . und den Pre-
di-Tin zu Stra&sb. (Tregert Str. 1524, 4o.
— 4. An ein chrisLl Halb der statt Weissen-
bnrg (Weissen b.) Str. 1528, 4».
Cftpito. 1. Was man halten soll von der spalt-
nny zwischen Luther und Carlstadt (Carlst.)
Str. 1524, 40.
— '2. Antwort auf Trcgcrs Vermanuntf an die
EidnosÄCuschaft iTrcirer). Str. 1524, 4*'.
— 3 Verwarnung an die Kidgcii. wider Treger
iV " r w ;i TU.) Str. irri4, 40.
Carl iiiaire de Mulhuuse. public par Moss-
mann. Str. 188«, 4«
Claas von Blovelden, straasb. Barfüsser, ein
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XII
Traktot von ihm (Br zwei Novi/.en des S.
Clarenklosters, um 1380. Im Briefbaoh.
Cltisener*:» Chronik, heransg. von Hegel.
Leips. 1870
CiMlex diplom. praedicatomm, ujf das str.
Predigorlvlostcr und die Begiueuhauser be-
9»uglichc Urkotiden Copien. Ein Bftttd in 4P,
ins. üandschr. v. C. Schmidt).
Codex dipiom. S Thomae. das Thomas Ka-
pitel betreffende Urkunden. Copien. Ein
Band tn A^. ms. «Üandschr. v. C. Sohinidt)
C«ilm. Chronikf die älteste deutsche Cftronik
von ( oliimr. beramg. von Bernonlli, Col-
mar, im.
Conrad Ton DmikrotsheliR, das heilige
Namenbuch, herausg von Pickol. Str. 1878.
2]S Deatache Urkunden aus dem 13 Jh. Be-
sondrer Abdroek an» der Alsatia, 1678.
Ein schöner Dialogns (D iai.; zwischen eim
pfarrer und eim scbaltheisa 1Ö21. 4f>.
ElaSa«i8cbe Predigten, iSffS. Alemannia. 1.
und 2. T-Jir-^ang. 1871. 1874.
Seb. Frank. Sprichworter. 2. Tli. Frankf
löU. 40.
Frie», Spiegel der Artznei Str. 1518, fol.
Gebete, 14. Jh. Pergamenthandschr., 2. Hälfte
des 14. Jh.
— 15. Jh. Papierhan dschr., 16. Jh.
Geiler von Ka^Morsberg. 1. Wie man sich
hultei) .soll hei einem sterbenden mensehen.
1482 6 Bl. 40.
— 2. Ein heibam köstliche Prediij Ductor
Johanns Geiler von Keiserspcrg. Predicanten
der löblichen stat Strasabarg. Die er zu
bisehofr Älbrechten von Straszbarg und
andern crwirdigcn Prelaten, und st^iner
gantsen ersameu priesterschisfl vor Zeiten
gethon hat . . . nss wolgesiertem latein
durch Jacobum Wimpflingen in tüfsfh
spraeb verändert und transferirt. — ätrass-
bnrg, 1613. — 19 Bl. fol.
— :V Dise nachgcschriben ])redig hatt gelert '
und geprediget ein hoobgelerter aodechti-
ger doetor nutnamen Johannes von Seysers-
perg, 148«. 6 Bl. 40.
— 4. Eine heilsame lere und predig. 1490.
6 Bl. 40.
— 5. Der bilger mit seinen eigensehaften auch
fiparcn. 1494. 4».
— Ein nutzlich bucchlin das man nennet
den Pilgrim. Augsburg, bei Lucas Zeissen-
mair 1499. «<>.
— bter. Cbristcnllch bilgcrschafTt zum ewigen
vatterland, frurhtbarlich angzeigt in glych-
üai>/. und eigcuschaftt eines wegfertigeu
bilgers, der mit flysz und ylent sacht sin
zitlich heymut. — Basel, bei Adam Pelii
von Langendorff, 1518. fol.
H. Ein sendtbricff gothon an die würdigen
frauwen zu den Reuweren zu Freiburg im
Breisgau, darinn sie ermanend zu der waren
evangelischen geystUdikeii. ^ Skrassbnrg,
1499. 40.
— 7. Der Trostspiegel 1« Bl. 4». — D».
Strassburg, 1503. 4^. - Auirsb., U;ik<
frosobauer, 1507, -4o. — Strassb.. Joh. isLnob-
lottoh, IMl. foU Aogsb. Frosehaner» 1613.
40. — Basel, 1588. 9».
6«iler von Knyseraborg. 8. Der text den
passions oder lidens christi usz den vier
evangelisten zasaiiimcn in eyn syn bracht
mit schönen fignren. -- SIrasabiurg« Knob-
louch, 1506. — ;n Bl. fol.
— 9. Predigen teutsch und vi! gutter leeren.
Aui^borg, bei Hannsz Otmar, 1606. ioL, ent-
haltend : 10. Von dem berg des schauwenSt
1488. — 2°. Von bilgerschaft, s. nr. 5. —
80. Verschiedene im Blagdalcnenkloster in
den Jaliren 14^5, 1496. 1498 gehaltene
Predigten. — 4*. Von sieben eselhefften.
Adventpredigten für 1497.
— 10. Bis büohliu wiset wie sich ein ycglicher
Cbristenmenseh sehieken sol m einer gantten
volkomncn und e"i nirincr beicht. — Basel,
bei .Nidaos Laroparter. 16 Bl.
— 11. Passion des Heren Jesu Nenlieh nax
dem latyii in tütsclic Sprach transferirt
durch Johauuem Adelphum Pbysienm von
8tra8zbQrg — Strassb.belJohannOrOniger,
1514. fol ^
— 13. Das hchun buch genannt der Seelen
ParadiSK. von waren und volkummen lügen-
den sagend. Strassburg, bei Matth.
Schürer, lölO.
— 18. Pater Nester. Uszieguug Aber das ge-
bette des hcrron. so wir t i^lich f^prechen.
— Strassburg, bi Mathia» liuptiit!'. 1515. fol.
— 14. Das bucn granatapfeL Im latin genannt
MalogranntMs hclt in ym prar vil und nianig
haylsam und ätihser undcrweyzung und leer,
den anhebenden, auffnehmendcn und voll-
kommen mennschen. mit sampt gaystlicher
bedeutnng des anszganngs der Kinder Israhel
von Egipto, Item ain merckliche nndcrrich-
tung der gaystliohen Spinnerin. Item etlich
predigen von dem hasen im pfcffer und
von silKii sciiwestern, und schaydcn. nach
nistücber auszlegoog. Augsburg, bei Hanns
Otmar, 1610. fbl. - D". Strassburg, bei
Knoblouch, 1511. fol. - I/>, Strassb., bei
Knoblocb, 1616. fol.
— 16. Das irrig Seliaf. Sagt von Kleinmfiti'
kcit und Verzweiflung. — Strassburg, bei
Matth. Schürer. 40.
16bls. Das Brrig Schafe. Daa irrig schafe sagt
vonoleiomütigkeit und böser anfechtung. Der
hellisch Lew von böser anfechtunge. Krist*
liebe Küngin von underscheid tötlicber und
teglichei Siind. Der dreieckigt Spiegel der ge-
bott. der beicht uud wol sterben. Der eschen-
grüael. Anfang der menschen in dem dienst
gottes. Das klappermnl der hinderrednng.
Der Trubt»piegel des uuveruunfftigen trau-
rens. — Strassburg, bei Johann Qreininger.
1514. fol.
— 16. Das buoch Arbor humana. Von dem
menschlichen bäum, darin geschicklich und
in gottes lob zu lernen ist, des boltsmeyers
des dotz. frölich zu warten, einem jednu
uien^Nchen nüt?: und gut. — StrUSSburg, bei
Jobann Grieninger, 1621. fol.
— 17. Das Schiff der penitentc und buss-
würkung, in teutsch gewcndt vom latin,
aus/, seiner aygenen bandtgeschriffu —
Augsburg, bei Johann Otmw. 151 . fol. —
D». Strassb, bei ll»ttb. HupfblT, 1616. fol.
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— Xlll —
Geiler von Kayseraberg:. 17bi!>. Das Schiff
des Heils aaff das aller kürtzest bie aas-
gelegt. — StTtssbur^, bei Johann Grüninger.
I&ia. 24 Bl. fül.
- 18. Predig^ der himelCart lia. Dies seind üer
predig von upser lieben Frawen^ Eine seit
von ihrer himelfari. — Strassburg, bei
JohaaA Grünioger, 1512. 18 Bl. fol.
- 19. Von dem bnnm der Seligkeit, alpha-
bcth in XXIII predigten an einem bauin
XXllI est ofiteesteigen cum ewigen leben. —
Sirassbarg, 1518 nnd 1617.
- 19W9. Von dem Hautn ilo^ r-^vi^rrn Lebens
Dach dem Alphabet geurdnei. — ^traszburg,
bei Gruninger, 1518. 40 Bl. foI.
- 20. Von Früchten der penitcntz der ster-
benden Xanst (hinter der Sammlung nr. 26.)
- iL Das Evan^elibneh. Dm bnoeh der
Kvanpelien dürcli das jrantz iar. — Strass-
Lurg. bei Johann Ghoninger. 1515. fol.
- 21bi.\ EvangeUa mit neslegnng ; nnd nee
dem Plenarium and siitiKr vi! gntor "Rxompe!
nüulich, sumer und winttertbeil durcli das
trantz iar. Introit. anfang der Hess Epistel
und Collect, etc and auch me von den
Heiligen und die zwölffEvangolia. — Strass-
buru' bei Johann Grieiiiii)K'er, 1517. fol.
- 3iter. Evangelia. Da« pLenariuni nszerlesen
■nd davon gezogen m des hochgelerten
1 cfor Koiserspergs uszlegung der ewange-
liea and leren Anfang der Mess. Colect,
Sseret. Epistel nnd Complend. Aneh de
"^inciis von Ipsn heiligen. Sararntr und
Wintertheil durch da» g9,nU iar. Vil guter
«lempel. Frieeter und leion natsUeik. —
Strassbnnr. bei Johann Orienlngar. 1SS2.
f(.l
~ 22. I^e Bmeis. DU ist das bnrh von der
Omeissen. unnd aach. Her der Künoig ich
liiente gern. Uud sagen von Eigentschafft
der Omeissen und gibtnndarweisong von den
anholden and hexcR, und von gespenst der
geist. und von dem wütenden heor wander-
hailieh w n 1 nützlich ze wissen, was man
darvon halten oder planben soll. — Stras.s-
barg. bei Grieninger, 1516. fol. - iy\ ibid.
1517. fol.
~ 2.3. — Her der küng ich diente gern. Also
ist dis buchlin genant und haltet in funff-
/elien sclumcr niit/lichi^r leer und predij^ —
StraMborg, bei Johann Qrieninger, 15ie. fol.
- Di« brSsamlein doet. Koysersporgs
ii%elesen von Frater Johann Paulin bar-
fnserordens. Und sagt von den funflzehen
Hymeleehen Staflblen die Maria uffgestigen
ist, und gantz von den vier I.euwcn^'cschrei.
Aach von äem Wanneukromer, der Kautlüt
miderlleli hApsehe matery bei. LZn predi-
gen, nützlich und gut ffen mcoschen die
das lesen, on Zweifel wol dadurch gebessert
werden. — Strassburg, bei Johann
Grüninger, 1617. fol.
~ 2ö. Das buch der siinden Ueä niundä. Von
dem hochgelerten Doetor Keysersperg, die
er nent die blatr^n am mütid davnn er
XXIX i>rcdigen und leeren gethon bat. Auch
i^D v Doctor Keyeersperge aiphabet in
iXm predigen geordiniert. NutaUeh nnd
gut den menschen die das lesen, davon wol
febessert mögen werden. Straasbnrg, bei
ohann Grieninger, 1518. fol.
Geiler von Kaysersberg. 26. Von den dry
marien wie sie uosern heran iesuui christura
weiten talbon nnd von den nuekeii die
nnsz die salben verderben. Von dem senflf-
kdmlin. Und von den früohten des wol-
Sterbens. Angesehriben von einer ersamen
iunckfrawen und die erbeten das sie sollchs
in den droek gelasen hat^ in hoffnung zu
fnt allen menschen. — Strassbnrg, bei Jo-
annes Grieninger, 1520 fol.
— 27. Üoctor Keiserspergs Postill : Uber die
fyer Enangelia dorebs jor, sampt dem
Quadrapfßsimal, und von ettlichen Heyiipren.
newlich ns/.gttngeu — Strassburg, bei Jo-
hannes Schott, 1522. fol.
Gersdorf. Feldboeh der Woodartsnei. Str.
1517. fol.
Ctoldschm. xnnft, die strassb, Ooldsehmiede-
znnft, von Meyer. Str. 18«! .
GösH von Eheuheim, iu Von der Hägen s
Blinnesangern. Leipz.. 1888. 4". B. 1.
DI« Gottesfreunde im U. Jh. Jena, 1864.
(C. Schmidt)
Gottfried:^ von Hagenau deutsche Gedichte
am Sobluss seines lateinischen ms.
ChittfHod» von Strassburg Werke, her. von
Von der HaiLren Breslau, 1823. 2 B.
Grandidier, Oeuvres historiques inidites (Q.
in6d.), pupl. par Libtin. Colmar, 1665.
6 n
Gulden Syil : üic hebt sich das b&ch au das
man nent da/, guldin spil (von dem Domi-
nikaner Tm,Mlti. (Augsb.) Günther Zeiner,
1479. fol. Neue Ausgabe von Schröder, Str.,
1882. — leh citiere nach dem Druck von
1472; da dieser aber nicht paginiert ist. so
gebe ich die Seiteuzahl nach der neuen
Ausgabe.
Gntl. Ordn. : Ordnung des strassb Hofs der
guten Leute 15 Jh. Stadt-Archiv. Copie,
Varia als., B. 9. ms.
Hanauer, Les constitutions des campagncs
de TAlsacu au muycu-aga (Hau., C o n st )
Colmar, 1866.
Hedio, Ablenung uffTregersbüohlin. (Ablen.)
Str. 1524, 40.
— Zwo predigten von dem sehenden (Zehn-
d e n). Str., 1584. 40.
Heimlich Buch, ürtheile und Besohliiisfl des
strassb. Raths. 14 u. 16 Jh. Ehmals anf
der Sudtbibiiothek.
Heinrieh Ton Offenbnrg, Prior der strassb.
Au^'ustiner, Zwei Predigten, 16 Jh. Ms.
germ. 4P. 85. Berlin.
Herrad: Verzeiehniss der im Hertas deli-
eiarum vorkommenden deutschen Ausdrücke
am Schloss von Engelhardt, Herrad von
Landsberg. Str., 1818.
Histoire du chapitre de S. Thomas (Hist.
de S. Th.}. Strasb. 186(>. 4«. (C. Schmidt).
Hohenlohe (Sigism. von), Kreutzbilehlein. 8.
1. 1Ö25 4«.
Ungo von Ehcnheim, strassb Dominikaner,
Predigten. \b Jh. Ms. germ. 4». Ab. Berlin.
Ingolta Fred. : Zwei Predigten des strassb.
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X
iJoiniiiikaners Ingolt. 15 Jh. EhmaU Cod.
B. U6, io IX^, der hiesigen BibL Ms. germ.
4» 35. Berlin.
Inventar de> Ludwig von Odratz-
heim, U99. S Thom. Arohiv. Varia als.,
1, 895 n f Ms.
Inventar il o r M o ( / ;i v du L i c Ii t c n b er-,',
1432. Spital- Archiv Varia als., l, 3i»8.
Johanntter Keerolpr: Neorolog des stmsh.
.To^atiiiiterlianses. FoKobandi 16 Jh. Str.
I'niversitäts-Bibl-
Jüngstes Gerieht. Oediebt, Ende de« 14 Jh ,
im .Tohtiiinitor Memorial
Kalendei' : Martyroloj^ium nach dem Kalender
der Heiligen Str., 1484, fei.
Karsthans. Prris>b.. 1520), 4»
Kauflians-Urdiiuug 15 Jb. Alte Ordn., B. 12.
Königshofen, Chronik, her. v. Hegel. Leipz
1870.
— B 0 i 1 a g e II , in Hegels Ausgabe.
— A II in L r k u n ge n , in der Avsg. v. Sehilter.
Str.. \ms. 40.
Liber eo«iuiime des Münsterkapitelä, 14 Jli
Folioband Archiv des Unter-Elsasses
Httriein, Predigtmärlcin. her. von Fr. Pfeiffer
(nach einem strassb. 3Is). Stuttg. 1858.
J. Meier. Geschichte des Streits der strassb
Dominikaner mit dem Magistrat. 1477 nach
Str. Urkunden verfasst- Ehmals ms. der
Stadt-Bibl. Abschrift., Cod d i p 1. p r ii il.
Ralnitii iMerswin, ms.: Traktate im Jo-
hannitemienioriaL
— 9 Felsen, her. von C. Schmidt. Leipz.
1869.
Mnnier, 1. Histori von den vier Ketsera Pre-
digerordens (4 Ketser). S. 1. et a (t£fil),
4«.
— S. Narrenbesfhwdrang (Nb.), Ausg. v. 6ö-
deke Lcip/ 1879.
— 3. Schelmenzunft (S c h elm.) Str. s. a. 40.
— 4. Ein andechtig BadenÄirt (Bad.). Str.,
1514. 40.
— ö. Geuchmat (Geuchm ). Basel, lnl9. 4^.
— 6. Virgilii aeneadisohe Bacher (VIrg )
Worra.s, 1643.
— 7. Illenspigel (U le n s p.), her. von Lappen-
berg. Lcip/., 1864.
— 8. llcberscizung von Hutten«! Schrift vom
Holz Oayac (GayacK iu Üuckiiigs Ausg.
V. Huttens Werken, B. 5.
— ». Inbtitutcn tl n s t i t ). Basel, 1619. 4».
— 10. Von Luters leren und predigen (Luth.
leren). (Str . 1520. 40.
— 11. An den Adel teutscher natiou (Adel)
Ansg. von Knrs. Zftrieh. 1848.
— 12. Ob <1»T Kiinii: usz Kiij^'laiul ein lucrnpr sei
oder der Luther (K. ü n, v. £ n g 1.). Kloster,
T 4.
— 18. Die gotsheilige mess etc. (U esc). Luzem,
1528. 40.
— 14. B r i e f e, bei Strobel, Beitr. aar dentseh.
Lit.
Mystische Gedifhte, aus dem 14 .Jh. Ednials
ms. der Stadt-Bibl.
Nucbtigiill, Psalter. Au'_'sb , 1524, i'\
Nicoluus von Basel. Lcbcu und ausgewählte
.Schriften jNic v. Bas.f. Wien, 1866. iC.
Schmidt).
Nicolaus von Basel. Geschichte der Be-
kehrung Taulers (Befc. TanL) Strassb.
1875 C. Schmidt».
— Trukfüte im .Tuliatuiiter-Meniurial mis.). Der
Nsme des Verfassers scheint nicht Nioolaas
von Buel xn sein i der Beqaemllehkeit des
Citierens wegen habe ich ihn indessen bei-
behalten. Auch war der ursprüngliche
Dialekt der Traktate nieht der elsaBBisehe ;
da aber Nicnlaus von Laufen sie in diesen
übersetzt hat. konnte ich sie unbedenklich
beniltsen.
Nieolftus von Basol. um 1885. Schreiber des
Johanniter- Memorials und Verfasser der-
jenigen Stücke die sieh auf die Gieseliiehle
des H l . ^ beziehen.
NicolaiiH von Stras^burg, Predigten in Pfeif-
fers deutsehen Mystikern. Leipz , 1845. B. 1.
Oberlin, de J. Geileri soriptis germanieis.
Sir . 17S8. 40.
Oswald, [ieutpriester des etrassb. Müusten,
15 .Iii. I'redij^t. Ms. f^erm. 4o. HS. Berlin.
Pauli. Schimpf und Ernst, btutig.. 1868, nach
der strassb. Ansg. von 1522.
Peter von Gengenbach, strassb. Dominikaner*
prior. 15 Jh. Predigt, ehmals strassb. Bibl.
Pollio, Predig vom glauben (Predig). Str.,
1Ö2Ö. 40,
— Was man sich gegen newen meren halten
solle. Sil , \?)-^f>. 4".
Räthselbttuh, Wem an £urtzweil thet zer«
rinden. . . Str. s. a., 4*.
Reg. A, B. ete . Copialbücher des Thomas-
Stifts. S. Thomas-Archiv.
BeiniiHir Ton Hig«n«ii, Gedichte in: die
Heiilelberf,'erLiederhandschrifl, her v Franz
Pfeifter. Stuttg., 1844. (Bibl. des lit, Vereins).
RingmaBn, Cisar, JnUns der emt rdmlsoh
K eiser . . . 6bers von Biagmann. Str.,
1507. fol
Scbi*otbank, Practica. Str., 1502. 40.
i Sti'inhihvel, Aesop,her. von Oesterley. Tabing.,
1873. tötultg lit Verein).
1. HtrasHb Stadtrecht, deutscher Text bei
Orandidier. Hist. de P^lise de Strasbonrg:.
1776. 40. B. 2.
Stroliel, Vaterländische Geschichte dec El-
sasses Strassb., 1841. 4 B.
Snpplication des Pfarrhers . . . /.u 6. Thomau.
Basel, 1594. 4».
Tauler, Predigten. — «lob habe zwei Ab-
schriften der Taolersehen Predigten nach
den ehmaligen strassb ^Iss. verfertigt; ich
eitlere nach der ersten Copie, nach Cod.
A 89 (B> und Cod. A, 88 (C» der ehemali-
gen Johanniter-Bibl zn Strassburi:. Die
erste Zahl bei den Citaten ist die Seiten-
zahl der Copie, die zweite bezeichnet die
Predigten nach Tu l A. 89 (B).» (A. d. Verf )
S. Thomas Fabrik. Kechnungen der S Tho*
mas Fabrik, 16 Jh. Meht votlstftndig er-
hn'r Thom.-Arch.
Tt-uuiitbucli, Auslegung der Träum <Danielis .
Str , 1511. 4».
Trübel, demütige Krniarmng (Er man.) an
eine gantze Christenheit. Str., 1524. 4®.
— Ein christlich Lob (Lob) an die statt
Straszb , 1624. 4».
— XV —
Die BtnuMb. Tncber- «ndl
Web-rzunft, von SchraoUer. Str., 1879. 4P.
Urkttiidtiakacli der äUdt Strassb. (Urk), her.
▼on Wigand. Str., 1879. 4«.
Varia Alsatica. 2 Bünde Copien ^ Vt-
kandeu auäüira&öb. Archiven. MB.(C.bchmidt.)
Wrm. Briefboch., Reime über den sterbeDden
Men>c}ieii und über den NanUMl Jean. Ende
des 14 Jli., im Briefbuch.
VitUnger, Pfründner der strassb. AU6rll«Ui|ron
Kirche. Predigt, 16 Jh. Mb. germ. de. SA.
Berlin.
TiAdidae typographicae von Sehöpflin. Str.
1760. 40.
Weistliümer, gesammelt von Jakob Grimm.
Göttingen, 1840 u. f. B. 1. 4. ö.
Wiupheting. Tröstlich Predig Chrysostomi
iChrvs). übers, von Wimpheliug. Str., 1614. ;
fol. '
- Geilers Synodalpredigt (S y n o d.), über», i
Ton Wimph. Str., 1617. fei. l
Winpbeling, Sendbrief dee graven J. Pteni
V n Mirandel . . . (Mirand.K Str. s. a. 40.
WiukJerprozes», bei Röhrich, Mittheil ungen
cur Geschichte der evang. Kirehe dea El'
ßa^ Str.. 1856. B. 1.
Wurm von Geudcrtheim, Auslegung der ge-
schriCft Jiir. 2 (Ausleg.l. Str., 1524,40
— Balaanis EseUii| von dem Bann (Bai.;.
Str.. 15^3. 4.
— Trost Kloetergefengener (Treet). Str.,
1523. 40.
Zell, Oll ristliche Verantwortung (V e r a n t w.).
Str.. 1523. 40.
— Oollation auf die Einführong Ant. Firne
(Collat.). Str., 1528. 40.
Ziegler. Ein schön büchlin von dem leib
und blut Christi (Büchlin). Str., 1526. 4f*.
— Von der waren niessung leibs u. bluts
Christi (Niessung) Str. s. a. 4".
— Kurt» register der Bibel . . . was ab«
götterei sei (Register). Str., 16ftL 4^.
II. WOUTEiiBÜClIEIl.
Beoecke n. Müller. Mittelhoohdeutsohcs Wör-
terbuch (Ben.) Leipz. 1864. 3 Th. in 4 B
Basypodias, Dictionnrinm letino-germanienm.
Strassb. 1537.
Frisch. Teutech-lateinisches Wörterbuch. 2
Th. Berlin. 1741. 4».
60II. Onomaetieon latino-germanieum. Strassb.,
1620.
GrHff. Althochdeutseher Spraebsehata. Berlin,
1834. 7 B. 4".
Jac. n. Wilh. Grimm, Dculäches Wörterbuch,
soweit es erschienen ist. 1852 ff.
i>M kleine Glossar zu Hebers allemannischeu
Gedichten, in dessen Werken, 4 B. Karls-
inbe, ISdBb
Lexer. Mittelhochdeutsches Hand-
wörterbuch. 3 B 40. 1872 ff.
Seherz. Glossarium germanicum medii aeTi,
od. Obcrlin, Stra^.sL.. 1781. fol.
Schmeller, Bayeribchcs Wörterbuch. 4 B.
Stuttg., 1827, und 2. Ansg. von Fromann.
München, 187-1 2 B.
Schmid, Schw i isrhes Wörterbuch. 2. Ausg.
Stuttg., isu
j Stalder. Vcrsucli eines sohweizerisohen Idioti-
I kons. Aaruu, 1812.
I Wackernagel, Wörterbuch zum altdenteeben
I Lrsebuoh, 4 Ausir. Basel. 1861.
jZieinauu, MitielbuchdeuLäulke« Wörterbuch.
I QuedUnb 1868.
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A
Abätzen, abfressen. — Das wihle Schwein,
das den Weingarten abeUi und verderbt
Wimph., Syn. 7 «.
Abbass, abwärts, von ab und basz, besser,
mebr; wie fürbas/. gebildet. — Zwei Schiffe
♦nit mochten an das port kommen, . . . wur-
ili ri (Hl u enii: albass ^ef^xt* (pMlo mferiiiB)*
JKii^piauu, Cäsar 3Ö i>.
Alibis. Bransehwig, Dist. 87 b. — «Uoniu
diaboli, Abisskrut.» (rersd 92 — ScnbiOBa
pratensis, TetifeUabbist. lar»chL 1^70.
Abbreelie, LiebtpBtse(den Doebt abbrechen).
— «Antiochus kam ^'fii Jhcrasalera . . nnd
beraubet den Tempel, fürt hinweg den gul-
dln Altar, die lieehtstoek, die AMreehm die
alle trnldin waren» (1 Macc. 1,23), Geiler,
Arb. hum. ilÜK — Junge Männer und junge
fTwea »knmmett etvann vor den Kremen zu-
samen, und so muss er ir ein Bla'^t« ilck kau-
fen, SU kramet sie im ein Aitbreehen, die
Ding machen sie dann vff den Ermel, uiul
verstond sie ^nanctor waa es bedüteU» Id.
Bros. 1,95
«Emiuietorinm, Abhrcch /.mn Licht». Gemma.
Ebenso Pasypodius. Auch ihm Ii bei Göll, 398:
«Emunctorium, JiaUer, Aübnch». — Der Ge-
trau oh Blasbälge und Liehtputatll auf die
Aermel zn heften, setzt voraus, dass es kleine
Gegenstäudc waren, Symbole mit lasciver Be-
deutung.
Abbrechen. 1. Sich versagen, sich enthal-
ten. Gemmn gemm: abstinere. — «Brechen ab
ist rechte Kunst>. Brant, Thesm. b. 5*. —
£in Möncli •bricht im sunst so vil ab. das
er kein frend noeh korts^l bab>. Brant,
Nsch. 101.
S. Abbruch tbon, entkräften. — Der Arzt
<tabe doeb mit der seit das mieb die kranek-
heit schwechet und mir an demleib oMroob».
Momer, Gayao. 424.
Abbradi, Bathaltsamlcelt — «Abbruch, in
latein ah = *inentia.> Geiler, Pm ! n. L. S5^<.
— «AbbrucJi^ als da ein Meuscii nit me inu
den im not ist». Id., Sünden des M. 84 i>.
— tln Klöstern ist Abbruch wol und ordcn-
iich ufi^esetzt». Id., Arbur hum. 82 —
Zntveiien aneb im gewöhnlichen heutigen
^inn : c . . . on Schaden und Abbruch frot-
Uclier und brüderlicher Liebe». Geiler, >iarr.
26 i>. — Ete. — Oemma gcmm. : abstinentia,
Ahbrcchung. — «Ob aber einer ubbruchs
halben schwach Avolt werden». Munter, Gayac,
427. — «. ..das die gefüllten glieder mit
abbrwh und abstinentz geleret werden.» Ibid.
440. Etc. — Göll, 550, hat noch : «abstinentia,
Abbruch».
AbbrUcblicb. Abbruch thaend, enthaltsam.
— «Allwegen verdent die «rifiehtet welcbe
lebent in (ibhrüchlichem Leben»* OeÜer. Sclen-
par. 44 ^ i Bilg. 17 ». Etc. ~ « . . . jren £ren
odbrüdUftsb» Botser, Nener. B, 9 b. — «seinem
guten (Gerücht ahbi-üchUch» . Butzer, Treger
B, 4». — «Der warheit abbruiMich,» Capito,
Yenrani. B, Sb.
Abdewen, verdauen. — «So hast du aJp«-
devoet . . bist ernüchtert und unbeschwert
von der Speise*. Qeiler.Qetotl. Spinn. 0, 4 «.Bte.
Abdriii«iff, so viel wie abtrünnig'. Einen
von et was iil)(lring;eu, ihn nöthigen Uavuii ab-
zulassen. — «Es half an in (den Aposteln)
kein pein uff erden, — das sie abdnngig
möchten werden.». Murner. Bad , II, 1
Abebttram, abbrennen. — «Obe ein laut*
herre . . . das dorf abebürncn \\\)\u. Bläs-
heim, 14. Jh. Hanauer. Constit. 280. — «Su
wolten das laut gerwo abtbumen». Kun.,
487. — Wird in einem Durf ein <^Iahilzen-
hu.s> leer, .'jü süll mau es «ul biuiil abburiicn.»
lö. .Ih Gutleute-Ordn., 189.
Abolessi^, nachlässig, trag. — «Ich armer
Sünder so gar undangncme und abelessig bin».
Nie. V. Basel, ms.
Abeleesiikeit, ^Nachlässigkeit, Vemaehläs-
sigung. — Man soll die Ordnung halten «one
urdrutz und abelessikeit > . Nie. \ Laufen, ms.
Abelfite, zum Tod verurtheiltc Verbrecher^
die als Leute abgetban, als bereits niebt mebr
zur menschlichen Gosellscliaft gehörend zu
betrachten sind. — «Wann man abelüte rihten
wil», sollen BrSder der 8en Franziskaner-
YLl'^qX sie beo^Ioiten. 1472, Alte OrdlL, B. 28.
Abentbür, s. Aventüre.
AbentbUren. Bei Qeiler babe ieb dies Wort
nur in folgendem, höchst sonderbarem Sinn
gefunden : deine Elleru «haben dein Windlen
ussgeweschen, die du beschissen hast oder
gcabmthürt, es hcisst ietz gehoffiert». Emeis 81 ^.
Abentbürer, ObeuthUrer, Ofentürer,
1
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Aocntiurer, oiaer der aaf Abenteuer ausgeht,
fiberhanpt ein im Lande hemmsiehender
Mensch ; daher 1. Gaukler — kam ein
Sprecher, ein AberUhürer einmal uff de« Am-
meiaten Stuben . . .» Geiler, Ev. mit UsbI.
48 h. _ «Ein Pfiiff hct eins mols ein Esel,
der was grob und kuut keiu Vernunft geleren.
Do ipraeh ein Cfenth&rer .... was er im zu
Lou wolt geben, so wolt er im den Esel leren
singen». Id.. Bilg., 127 — «Ein Murmelthier,
uls die Ofentürer und die Bilger eiwan uff den
AcliSL-lii liiibi-ii sitzen, und wo sir hin gont.
so tragen bie es mit inen». Jbid. 144 — «Ein
Abenteurer^ der was gar ^eluamer schwenk
und sraocklerei. und ktint uf «ier fidolu wol».
Muruer, Uleusp. 31. - »Ks war ein Äbcntürer,
ein Qaukelman» . . Pauli 18. — «Ein 06«»-
türer, ein gemachter Schalksnarr». Ib. 77. —
Göll bat das Wort gleichfalls noch in diet>em
Sinn, 308: «Mi mos, AbeiUhetarer, der Allerlei
kau nach thaa*.
2. Hemmreisender Kaufmann, besonders Jn>
welenhäiuUor Im Jalir 1482 crliess der Struss-
borger Magistrat eine «Ordnung der Qoltsniicdc
und Cfetttürer»^ irorin unter anderm gesagt
wird: «es soUent alle Ofentürer die hie Hur-
ger oder gesessen sein, weihe dann semlich
Snldiii oder silberin Werk reil Itnbent», rer-
nnden sein die Ordnung zu hatten 1466
finde idi in Strassbarg: Uerwart der OoeiUürer;
Ortetitn der OsenMtw; Hargrede, Oomfftre-
r»n. Der ülmer Kaufmann Ott Rnland redet
in seinem Uandlungi»buch (Stuttg. 1843, s. 6)
snm Jahr 1447 von «Hans Harseht, der Ahen-
teirer von Straspnrg», der ihm 50 Gu!din
schuldig ist für Paternoster. Da solche Leute
oft falsche Waare verkauften, nimmt Geiler
das Wort auch für Gleissner, indem er ein
Wuf ihpitil daraus macht : <Ir Glissener, ir
Obenthürer, oben guldin und aber unden im
Hert/en inw endig wolfeil nuchgültig kupferin».
Post , i, 102 «1 , 3, GO ^ ; 2, Ü4 b. — Auch Per-
sonennamen: Joh. Offentürer, Johanniter zu
Strassburg, gest. 1460; Heinrich Offentürer^
id , gcst 1497.
3. Ein liederlicher Mensch, der kein Ver-
trauen verdient. «Die allergelertesten seind
etwann die allergrösten Buben und gclertcsten
Abenthürer» . Geiler, Brü» , 1, 87 a.
4. Quacksalber. «Wurzelgreber und ander
Abentürer». Fries 102
Abenthüri;?. seltsam, von sonderbaren Wei-
sen; th(>richt. — cAlso wollest du gewaltig
und abentenrig sein». Geiler, Oeistl. Spinn.,
L, 6 ». — «Obenthürliche Brieflein schreiben».
Zeichen irdischer Liebe. Geiler, Baum der
Sei., 6
Aberelle, April Scherz, i. tAberelk ^^ecren
den meien — alsc wunnekliche strebet». Gottfr.
V. Str., 1, 101. — «Ze mitten AbtnUkn*.
1295. Alsatia 1868, 290 - «In dem monol
des Abrelkn (1228) blüteut die rebeu». Closeuer.
134. — «Nui h dem ▼ollen monen des AbreUen-
echines» (Frühlingsaequinoctinm). Closener 17.
— «... des Abriüensdtinea» . Kön. 512. — «Nft
hörcnt von dem Abreite». Conr. v. Dank., v.
117. — «Von Sant Martinstag untzufanfang
deä Abrdlen». 1469. Alte Ordn., B 13.
Aberisen, s. Mi$en.
AberkolMm, wieder abgewinnen, wieder
erwerben ^'rr>rl Frkobem. — «Ist da.s ye-
mans eine» unrechtmässig von iluu in Besitz
genommene «Almende aberhoberi ist odw
: wfirt . . ., Aver die anderwerbe begrUfot . .
I bessert 2>i« U27. Almendboch.
I Aberlnts, von lütcen, Terringem ? — «Da-
mit sie schaffen eieren nutz, ~ gebens den
rechten aberluU». Braat, Layensp. 167 i>.
Abermal, Zeichen. — «Nun was die Zeit
I da das sie meinten der Messias soll geboren
! sein, wann t>ie hetten alle Abcr/.il und Aber-
! mal gerechnet», (ieiler, Ev. mit Ussl., 81».
I Muttermal : «Marsilius schreibt da«? otwan
I ein Kind ein Mas udcr ein Zeichen uui im uff
' Erdreich bringt, und ein Abertnal umb etwas
da«! der Mutter begegnet WAS». Ibid, 141 a. —
iicutti bei uns Aamol.
Aberwerbe, Anderwerbe, s. Werbe.
Aberwitz, fem.. Witalosigkeit, Gedanken-
scliwftohe. Voeab. opt. S: senex decrepitus,
ein Mann in der Aberwitz. -- «Er ist nit
I witzig, es gat in der AberteiU». Pauli, 810.
— «in die AbeneiU gehn». Ibid. 97.
Aberzeichen, so viel wie Abermal —
j «Eatc du, wie heisst der zan, — nff dem
all saeh wirt vsabln gan ? — Der aan heisst
mir das jungst gcricht, — dn gott all Sachen
wol besieht . . , — und ist der zan das aber-
xeiehen». Horner, Nb. S41.
Aberail. 1. Zeichen. «F^ «ril du Abersil
dem Olesslin sein, wie vil du wollest trinken».
Geiler, Ev. mit Ussl., 103» ; Emeis, 71 » ; 7
Scheiden, K 2 b. — «Ein Aberzil was da .Ja-
cob ^veissai^l, der Scepter wiirt nit von ,Tuda
gcnunimen». Id.. Ev. mit Ussl., 8 — «Das
■ sind drei Abereü der ein Mensch foren aol,
der seinen Nächsten recht lieb haben wil.»
Id., Pred. u. L. 109 ».
2. 'Mass. «Es solt ein Menscli ein Mass haben
in Essen und ein Aberzil iu Trinken ^ wolan,
also vil und nit me. Aber euer Aberzü i^t bis
i nicht mer im Giass ist». Geiler, Bros., 1, 32 b.
! 8. Zweck «In allem irem Ratschlag haben
sie allein das Aberzil, ob es sei für einen
I gemeinen seitlichen Nutz». Qeiler, Höllisch
' Löw, A. 7 b.
Abeschüren, Abegesehürcn. abscheuern.
.— «... das sü abegeechürtent den rtt8t>.
I Tanler, III (-'2)
Abesin. 1. abq-ethan, aufgehoben sein,
nicht mehr sein. Scherz, 9. — «AUe die
atstinge die ei mitenander hant gihebit und
alle die anspräche . . . sol (tbeatw. Schlicht-
ung eines Streites zwibcheu den Uerrcu von
Andlau und den von Bergheim, 1800. Als.
dipl. B. 2, 71 — «Unde süllent onch alle die
briefe abesin und tot, die die weber von
' Strasburg uzgesant hant». 1348. Tuchorzunft,
I. — «Daz sol hinnanvürlor nhHin*. 1388,
Ueiml. Buch, P 58. — «Wann ich von tods
Wegen abgangen . . . bin. so soll dise bered-
ung träii/lieb absein * 140"^ .\1 . dipl.. 2, 311.
2. Kiucr Sacho absein, ihr eiitlediiLjt sein. —
Das fröhliche Leben gefiel mir nicht, «ich
werc sin alles lieber abegesin Xic. v. Basels Ms.
Abeslaben, Abeslageu. Scherz, 8.
* a —
1. Im Preis abschlagen, wohlfeiler werden ' ir'^'-rt'nwütii^ in dem geUt». Miumer» Adel,
— «Wenue Korn anderMilen abeslüg in einer 4
emen . . so elfig ee In den jore vider «f.» ' Abkttafflg, das man abkaufen oder von dem
Kon.. 489. man sich loskaufen kann. — cMit keinem
2. Abkdrzeu, act. weglassen. — «Nft t6nt gelt abkeuffig ist der eelich stat der Priester.»
die pfaffen also in der vasten, so lesen wir Zell. X. H
so vil der psalmen nnd vil wisen ; zft ostern Abker, Abkehmng. — «Die Menschen . . .
so alahent wir a&« und leaent denne eine lani^e die einen gantzen S^KTdEen warhaften Abker
wile lirie psalmen, ein antipliono nnd ein cul- tliund von allen irdisehen DidgeQ*. Qeiler,
iecte ; une so hochgesil kommet, so alahetU Seienu. 46 Etc.
-wir ab« vaatr frowen rit und pveees.» Tanler, Abkrttmmen, dnroh krOmmen, Megen, einen
184 (33), Hl - n-tand von einem andern lostrennen.
Abeetoeeen, absetzen. — «DansCk woltent ^Eber von Krimmen^ mit den Klauen fassen,
so in abeütmm nnd einen andern honbetman | wie RanbySgel, xenreisen). — «Sie leind nit
machen*. Kön , 381. «Donoch stiuaent die abgelruvit irewe.sen von der Regel deiner
Römer disen Gregorium abe und maohtent < Gebot.» Geiler, Pred. u. L. 82^. — «Also ist
einen andern bebest» Ibid, 651. | mein mensehlieher Will verknüpft nnd an|(e-
Abetragen, schlichten. Scherz, 9. — Zu- banden dem L' ttt liehen AVilicn. das er sich
sehn, <obe sü die saehe zwüschent beden nit mag abgekrummen von dem göttlichen.»
parthen abtgelira^ kondent». 1430. Tnoher- ; Id., Post., 8, 48 b.
snnft, 41. Abknmen, Akumin, adj., herab^'ekommen,
Abewendig, adv. abwärta. — «Ein kint herabgefallen. — «In dem walt hant die
das was abewmdig des nabele alse swei men- { hftber reht, . . . wnnne und weide und oö-
eoken». Kön., 521. kumen holz» Bcrffheim 1 iGfl. Weisth , 4,
Abfeim, Abschaum. Veim, Schaum, Ben., • 24&. — Die Huber vou äuiidholen können im
8317. — «Pluto, aller Seballdieit «fr/eym» I Wald « nennnen dA-umm hole gesehaeidetea».
Adelphus, Miirin 56^. TV- i-t!!., 4. ir>i. S. Schneiden.
Abfinantzen, durch Betrug ein Eiukoininen AUlappeu. schlaff hcruuterhaugea. - cWio
wvn eeiner Bestimmung abwenden. S. Finautz. do ^ind an sant martinstag — nmb den kamp
— Xan soll die kirchlichen Einkünfte «wide- die feiszten cappcn, — so der rot kamp thnt
rumb dahin lassen reichen, dannenhär sie ablaopen». Murner, 4 Ketzer. C, 7
äbgeiinantzt sind». Zell, .s. :3 >>. ADlassung, TJnterla6Sun^^ — «.ilMiffiH^
Abg:eacbeidener, Pharisäer. — «Die die | guter werck.» Brant, Nsch. 102.
fSmemsten waren nnd aller geistliehesten Ablaufen, doreh Laufen elnbolen nnd
ander dem Vulck, von ^velchem Volck sie wieder entrci^sen. - Einer «der. von den fin«
abgeeebeiden waren, wie jetz Kiosterleut. . .,IdeD geüaageD, wider ineu abgdoffe» wurdt.»
die do battent besondere fhndlnngen nnd Oe« I Hnmer, Justit. 14 K
fert . . ., dannen her sie erlani,'t hal i n das .\blegig, müd. schwach. J^chrocller 1, 1428.
sie hiessen . . . Pharisei« die Abgesehetdetueiu» 1 — «Die armen underthoucn, . . . in jn seibs
Oeiler, Poet 8, 106 Ete. Ete. — «... die j ablegig, ersehlagen und kraftlos werden.»
Äbgeschaiden — undor I n Juden, Christen, Wimpf., Chrysost. 13*.
Haiden, — als Pharisei, Philo^ophi . . .» Brant, i Abnehmen, schiachten. — «Es fügt sich das
Layemp. C, 5 b ~. «Die Sehriftgelehrten und I er (ein Priester) ein Ferlin het tdpgemmm»
Abgescheidcuen». Brnnfels, Anstoss. Pauli 164. — «KOo und Kelber ofoeuMMii*.
Abgötterer, der Abgötterei treibt. — «Ich ' Bmnfels, Zehnden, b, 1 b.
«9U gern bdren sagen, wa grösser abgiittcrer' Abpfetsen. — «Der Teulfel hatt sich auch
weren, dann yctz nnd ein lange zeit her in der unterstanden den Keymen abzupfetzen duroh
Christenheit seind». Wurm, Balaam. b, 3». Pharaunem» Geiler, Sünden des St., 45 ».
Abgrunde, Aptgrnnt, Ab^runt, neutr., Abrabemisch. Abraliemsch, hebräisch,
der Abgrund. — Das Schiff sank «als in daz Scherz, 47. — Wir haben den Brief «hern Jo-
apgrunde». Gottfr. v. ätr., 1, 36. — <Ir hartse, obe daz er in in abrahemscher spräche
tm abgrumdt ist ane gmnt». Ibid. 8, 107. { künde gelesen». Nie. v Basel, 334. — Die Ju-
— « . . . Fcbergefurt in daz tieffc ahegrrmde». den, die «die Bibel inahtent xon abraliatnesch in
Tauler, 43 (8). — «Alle myu süudt . . . würff kriesche spräche». KÖu., 313. — «S Hieronymus
ich in das abgrundt diner barmhertzikeit.» mähte die bibel .. . von a&raAemsc/t z& latine».
Gebete. 15 Jh. — <S Augustinus spricht, Ibid., 521. — •Ebrehemetehe spräche.» Ibid.,
das die sele habe in ir ein verborgen appet- ' 236. 341. — «Du küntest vielerlei Sprachen,
gründe». Tanler, 90 (18), nach cod. 89; A6- Latin. Welsch, Kriechisch, Engelsch, Abra-
gnmde, cod. 88. — «... In dem gÖttUgen i hernach, Tütscb, was weiss ich, wie sie alle
gmndelosen apigrundtio alle ding inne be- 1 heissen.» Geiler, Bros. 2, 89 b. — »Effata, das
halten sint». Merswin, nis. «Der aptgrun- ■ ist ein abrahemisch Wort.» Id., Ev. mit
delose gmnt der g^otheit.» Ibid. i UssL 184 Etc. — «Noch bet sie dennocht
Abgrandig. Ab^rtttttlteh. — > «Das abgrun- ' alte zit, — ungefar wie es sieh git, — a&r»*
dig vinsterni.s.se.» Tauler, 226 (39'. — < .. . Innisch. tiifsch und latin, ■ dasmagmirwol
mit einre wilden aptgründlichen unbegriffen- ein bctrin sinl» Murner, Mb. 46.
lieben stimme.» B. Merswin, ms. | Abechalten. abetossen. — Sie hatten vil
Abfceimhf'b, nicht daheim, abwesend. — ,\rheit <wic sie mit rudern und mit Stangen
— «leb, abheim$eh mit meinem leib, aber i ir sclüff abschieUen». Murncr, Virg , 0, 3 b.
Abschatten, Aasdruok der Maler, franz. i
ombrer. — «Die Maler "wissen das trol, und
ist ein hübsclic Kuust abschatten oder absetccn,
weifiz setzet man mit schwartzem ab.» Geiler, .
Brai. S, 7eb. I
Abschelmen, durcb Schelmerei abilringen
oder entwenden. — «So gibt sie es wider äff ;
d«r statt WM s1« vor ubgemAäm^ hat», j
Mtirner, Gouchm.. i, 2 t. — «Ist PS nit cr-
licher einen Edelman, er übe sich in den i
•aeheii seines Herren, von dem er seine Lehen i
hat. weder das wjm das Ldten abtduimete^» \
SEeU, S, 4 b.
Abscheviir« veraheehent. — «Die lastliche
Hnrerel so angenem, so gewon, so hoch ge-
liebt ist, und die räche Erbarkeit so gantz
hessig und «btehewig*. Sapplic. B, 4 v i
Abscheuung, AI)»(hülinD^, Abschen. — '
«Sobald die Sei ass dem Leib knmt, ist der
Leib jederman ein Ahacheuwns*. Oeiler, Schiff
der Pen. 123 ». - l^fanche saEren, wpnn in
den Kirchen keine Bilder sind, «so ist ein
AbschiA»mg; Zie^ler, Register a, 3 ». — «^6-
schewung aller angöttlichen Ding». Batzer,
Neuer. P, 3 ^. — «Die Ding waren inen ein
Ahsvhühmg nnd kein Bere». Wimph., Chry- 1
Söst. 16 i^. !
AbschifTern, sich in kleine Splitter sr.er-
theilen. S l if i, Splitter, Schmeller 2, 386;
strassb. Schiöierle. — «Ist es Tiriasis (Art Aos-
satc), so ist die Hut -weieh und schifert sieh
ab>. Frio?, is;3 '\
Abacbneid der Ehre, Verläomdung, —
«Hinderred, AJbtt^tiiä der ere, verroten, nnd
derglichen mcr>. Brimt, Nsch. 97.
Abschrot, das was von einer, von einem .
Fälscher besehrotenen Mfince abfUlt IttBt. f
Urk 2. 245.
Abstricken, entziehen, verweigern. Schmel-
ler 2. 809. — «Den böszwilligen wissen wir
keins andern vrvr^ krifftis^pr ahsuatricken
nrsach das w ort des Herrn . . zu le«tern>. i
Butzcr, Neuer. C, 3 a. — Wer will mag mieh |
widerlegen, «ich wil ts nicmant abgestrickt
haben» Capito, Pfaffheil, a, 6 — «Sund die
gnad nit abatriekt». Capito. Tregor, H, 2 b. —
«Es wil die Not erheischen, presagter Warhr-it
ir Beschirmung iiil abmstricken* . Ibid., F., ,
2«. — Die Bettelmöncbe sind gewöhnt «den
Armen und Hungerigen ir notig Uffenthalt
▼or dem Mnndt abrustricken» . Ibid., K. 2 ».
Abthun. 1. Abschaffen, aufheben — <. .das
man die kirchweihungen abdieg, dunckt mich
nit gnt . . ., dan man miest sunst alle kirehen I
abthun*. !Miirner, Adel, J. Ü :i - Luther uill
«das der bapst . . . etlich klöster abdieg. i
Ibid., Ö. 1 ». '
'2. riidti n, hinrichten. — Turnus überlegt
•ob er sich tödtct schelligUeh, — mit eignem
sehwert tOtthet gelich.» Ifttmer, Virg. i, 7 b.
— «Rei dieser Zeit in fj^ossen Sii-tten die
abgethonen Ucbclthatcr, es sei mit dem Schwert
oder mit dem Strick, den Aersten cngelaa- 1
len 'werden.» Fries. 22
Abtilgen, vernichten — «Die Pen so ein
Mensch leidet in dem Kampf . . . abtilgei die |
Pen die er vcrwürcket in den fii£rlichcn Siln-
den». Geiler, irrig Schaf, C, 1 1». — Solche, die i
ihre Sünden erkennen, «aber dieselben nit
abtüchen*. Id., Dreieck. Spiegel. Aa 3<^.
Etc. — «Hie were wol zu predigen wider
etliche Thomherren, die do understond aim-
t9gm das ampt der Predig*. Id., Pater
nostcr, Q, 6«. — «Noch blibt der arg-w on Iii ,
— das mancher in abdUdtet nie.» Mnmer,
Nb. 199. — «ünd gehst dn sehen vier tnsend
pfund, — noch dUi k:>t nit ah denselben fand.»
Ibid.. 247. — «Assuerus wolt allen jndsehen
standt — abdiUicen in dem gantaen land.»
Murner. Genehm, c, 4 — «... das wir ab-
tücken als behend — was wir noch von dem
manne band». Id., Virg., H, 6a. — Ein Ty-
rann, der «das gsat?: abtilget und umbkert».
Ibid., T. 4^. — €l)cr Papst, den s>\q abdilcken
underston». Mnmer, Luth. Narr, 24. — Ete.
Abtreiben, abschaffen. — «Warnmh ^vi^
die Feyrtag abtreibm ... üb jemant sagen
wolt, man tribe die aberglanben oft.» Bnteer.
Neuer. X. 1 «, 2 a.
Abtrewen, Abtrmtom^ Abtu/wcn. Audrauen.
abdrohen, durch Drohung erpressen. — «£»
sei dan das sie . . . ein Widerker thnnd
denen den sie das ir, wider Got, Ecr nnd
Recht, abgetrötoet haben . . . was man also
abtrOicet, das ist man schuldig Widerkerong
ze thun». Geiler, Sfinden des M. 68*». —
Brant, Nsch. 162 — «Gelt abtrcum». Pauli
24, — «Den Armen den Zehnden obdroMieH».
Brunfels, Zehnden e, 1 b.
Abtrümlich. abtrümling. abtrünnig. — «Der
Ordensmensch der unküsch ist, der apostatiert
und wfirt äbtrümikh von seinem Orden». Gei-
ler. Brcts. 2, 9 ti. — «Ein Abtnmlichcr. apo8-
tata, ist ein aunütz man». Ibid. — Die Juden
«waren €Airümng\ als ein Frau «MrümUng
wfirt von irem mann, warent sie abtrümihifj
wurden von Gott». Geiler, Ev. mit Ussl. 14
— «0 ir AftfHtenbpw», warumb hassen ir das
Paner, das Crütz Christi?» Brant, N ch
201} b. — «Spricht Salomon : ein Abirümlidier
gut, het das Mul offen, winckt mit den An>
gen (Prov H. 12. IB). Ibid.. 37»
Käme abtrümlig nur einmal vor, so könnte
es ein Druckfehler für abtrünnig sein, dessen
sich hie und da Geiler bedient. Es erscheint
aber mehrmals, wuruu» man i>chliesscn darf,
dass es ein eigenes, in unsem Gegenden
übliches Wort war. Grimm's Wörterbuch hat
es nicht. Ist es nicht ein verschriebenes ab-
trünnig, so muss es auch eine andere Wurzel
haben als trennen; man kann an (rumm den-
ken, Stnek eines zerbrochenen Ganzen, be-
s^>nder^^ Endstück ; oder noch eher an trii-
mc2N, taumeln, sich drehen (Schmeller 1,491);
äbMtmd», sieh taumelnd von etwas los-
trennen.
Abweaen, neatr. Abwesenheit. — «Umb
Abwegen» irillen des Herren*. Oeiler, Post
8''. — «Reden von den Breiten der Mon-
soben in irem Abioeaen». Id., Brös. 1,63*;
Sflnden des H. 46i>; Etc. — Br hofft dasa
«das grosr. geschrci von im zu Bern . . in
seim abumen würd bedeckt». Mnrner, 4 Ketzer,
L, 5 «. — «... von wegen der versumniss
oder ahicesfns der herreii>. Id.. Tnstit. 361».
— Etc. — «... durch langes Abtceem einea
Keysers». Adelphns, Barb. 11 ». — flu deim
Äbtcesen ...» Fries 64t>.
Abwicht!;?, abweichend. — Ich vertraue
dM» ich «aie der massen gehandelt hab. oder
iem reefit«tt tUnncfiig*. dass ich sollte ver«
t'lst ^'..r■l!l ^l. Miirner. Briefe, 67.
Ach, Kch, Ahe. Ehe, Ohe, CoUectiv-End-
ng an Hmiiptw5itent ; BauinnaiDeii ange-
hiiiLTt. bedeatet es ein Gehölz. — »Das
BücAedi»^ Epfig 1370; 'Büchehe^ Emolaheim
1361. — «Das JSiejMk«», Geiipolsheim 13. Jh.;
<Etehohe>, West hoffen 1262; das Dorf <Ekh-
dk«*. später Eichhoffen. — «Das Erlohe»,
Olwieheim 1981; •ErUke*, IllwickenlieUii
1354. — 'l'nv Fspnhr:. S'tilzhad 1323. —
Durtuhe, Spreuehe, Wügclie, ^. diebe Artikel.
Acbsei, Schulter. S. auch AJmL — «Die
FfiiTon ^ar Ächselen». Gersd. 1 i) — «... so vil
als Olli yeder auflf der Achseln tragen möcht».
.\Jelphus, Barb. 28«. — «Falioh Lfil, die zu
biiiJeii Adiszlen kiiniien Wasser tragen». Pauli
280. — «Ich will geben den Schlüssel des
haa^es David über sein AdtMd». (Jes. 28,81).
AVurm. Balaani, b, 4
Acht, Akte, ein vuu einem Laiideigeutliii-
mer für sich vorbehaltenes Qrundstück, freies
EigiNithoiil. — «Ein frumer pur in siner Acht,
— derselbe ist aller ercn wert — wer sich
von siin binven nort». Marrier. Nb. 226.
Aecbteii, in die Acht oder den Bann er-
Idiren — Narren die sieh lassen ««dUm,
verlii' M und verbau! - ii> Brant, Nsoh 70.
Aechter, geächteter. — «Die AedUer , . .
so TOB der statt nnd bnrelcban verftehtet we>
rent». Brant. Bisch. Wilh. 2R.^.
Aehtet, achtett^ der achte Tag, üctave —
«8. Dorothea, deren A^Ui hfit ist». Oeiler,
Ackergaiig. 1. Ackerbau. — 8ie hngen an
«sich mit ackergang besachen» Harner« Vir^.,
H, 1 — Galesns hatif «des ackergangs ge-
Äissen sich». Ibid., y, 7 >j. — Uie Juden ha-
ken 40 Jahr «in der \\ lisün on Ackergang
and on «eyen gelebt». Wimph , Chrys. 14
— «Die arbeit dos Ackergangs». Kingmann,
Caesar, 2».
2. Ackergiit. — Ohristu^ kam «zn einem
Meigerhwff oder Ackerhoff. oder /.u einem
Gältgut oder ./lair«rpan^.> Qeiler, Post, 2, 69 b.
Ackerlenge, Langseite eines Ackers. —
Graf Gottfried kam «zwo Ackerlenge oder ein
wenig fürbas von der stat » Closener, 79.
Strecke von der Länge zweier Acker. — «In
der Ackerlenge*, Feldname Dingsheint. 15 Jh.
Acker^urre, ^'crinyos. zum Aekerbau gf-
branchtes Pferd (S. Gurre), ■— «Wan mau
6eh (die Advokaten) mahnt, so thnt ir sohnni-
rcn. — l! 1 h wie die geilen oAtrgurrtm».
Brant, Epigr. Zarnoke XXXVH.
Adcen, das Feld banen, pflügen. — «Den
hab ich für ein pfcrd geschetzt. das tag und
nacht nun ackert do*. Hurner, Nb. 164. —
«Ja wann Troi nft schon wer hin, — vnd
Priamns reich als srtmpt zerstört, — ich hets
geackert und geert>. Id., Virg. L. 7 b. —
wenn «der bner laufft von dem pflüg, — so
geschehe dem ackern nit fenng». Id., Luth.
Karr Ö5.
Ackes, Axt. Scherz, 15. — Die Förster von
Haslach sollen dem Vogt bringen «vier Ackeaen,
den ir ören gantz sint». 1336. Weisth., B. 1,
700. — Der Förster von Wiedensohlcn «sol
bringen ein Ack^». 1364. Weisth., 4, 159.
— «Mit der Ackes hultzeri». 14 Jh. Ammer-
schwihr. Hanauer, Constit , 347. — «Do kom-
met der tttfel am ende mit einer cmIss und
slolit einen slair danliirch». Tauler 59(18). «Zur
Ackes». Strassb. Uausname. 1257.
Adamas, Adamant, Jdamaat^ Diamant.
Scherz, lö. — ]^laria ist «der stäten tupent
ein aäamas*. Gottfr. v. Str.. 2, 104. — Ein
Goldsohmied der «einen beritlen, der eime
Adamaste ijrellch ist, in golt verwirckot>, der
bessert 80 bcli. 1390. Goldschm. zuiift, 7 —
«Die adamast hant eraft ond art, — wer nf
erden nie getrüw wart, — der sie hat. der
mag getrüw sin». Alts wert, 43. — «Der ada-
mant mag kum von dem hamerschlag zer-
broclien werden». Wimph. Chrys. 14 '\
Bei Geiler bedeutet es 3Iiignet. — «Verbring
dein Werck in Senfte, so würt mau dich lieb
crewinnen über den ziehenden Adarnanten ; wie
der Aäamant Iben au hieb züclil, also beufte
die Hertsen der Menschen». Geiler, Arb. hnm.
74 h.
Adelar, S. Ar.
Adelung. V eredlung. — «Die erst Ursach
ist der Adektug halb, wann die Gelübd g^bt
den Wereker nie ans ir geschehen ein höhem
Adel dann sie sonst hettea». Geiler. Fred. iL
L. 86b.
AderlSMin, Aderiass. 8. aneh Lern.
«Nntzbarkeit der Adt'rlfssin». Fries 74 b. —
«JS'echstvergangner Zeit des iars M.CCCC XVIII,
da die i^oss Aiertäuin iras ander guten ge-
sellen am abent und tag- Valentini zu fast-
nacht, da die narren Kirchweihung hielteud,
der baeh vol bints sehwam, gleich als off sant
Steffans tag vor den Schmitten. Doch so was
es mir und andern artzeten ein gut bhitver-
gieesen, wan uff dieselbig zeit mer dan tau-
sent menschen davon kranck worden seind».
Fries 167 «. — Hatte 1518 zu Strassburg wirk-
lich ein so ausgedehntes Aderlassen statt ge-
funden, vielleiilif wegen der in diesem Jahr
zuerst hier auflreteitden byphilisV Oder redet
der, cur Ironie geneigte Fries von einer gross-
artigen Schliigerei? Von einer solchen weiss
aber unsere Geschichte nicht,';.
Aedem, onervare, nervös eximerc, ab-
schwächen; bei Geiler aber gewiss in andcrm
Sinn. — «Der eins edert, es kund nit wissen
udi'r gesageu was im wer uder irebrest».
Geiler, Bilg. 62 K — Fig. «Es ist auch wider
die da 10 oder 90 allegationes nnd eanones
her künnen sagen und so vil »inaestiones. und
der sie edert, so künnten sie nit die 10 gcbott
Gottes erealen». Geiler, Br5s. 1, 19 *. — Pei-
nigen. «Man hatts (die Märtyrer) geedert und
gehangen*. Murner, Bad. U, 1 b. — Luther
sagt : «du mnst (Mumer) selb gtedert 'werden»*
Murner, Luther. Narr 115.
Scherz, 274, leitet das Wort unrichtig von
JSUer, Zaun, ab nnd erklirt es dnreh : in den
Zaun, in die Enge treiben. Encrvare gibt
keinen binn; ohne Zweifel heisst es bei Geiler
Digitized by Google
den Pub fühlen, was zu beiden Stellen passt. . — Die Anssät/igcn sollen keinen Lärm ma-
«Aedern, äusserst n5tliig«n, swingen». Sehraid, I chen •afftertage/.h*. Ii <l 15.^. — DieAerzteder,
Scinviib. Wort. 10. Stadt sollen keine Aussätzigen behanfiphi
Aventüre, Abenthür, Ofentür«, 1. Aben- *after dem soUcbe pcrsoncn versuchet biut>.
teaer. Scherz 64. 1165. — Tristan «dankte in I Ibid. 215.
vil tiire, — das/, er ere und aventüre — von ir 2 hinti^n (im folg. die Nordseite). — Der
geuaden häte». Gottfr. v. Str., 1, 259. Etc. Abt von Lützel soll die Kirche von Lntter-
— «Bittere and junge lüce, die durch frumkeit bach «decken after, die burger vor, der KU-
und ofentüre fürent in frömede laut». Kön. i cherre den chor>. lö Jb. Weislh.« 4, 106.
288, um Tapferkeit und Abenteuer willen ' 3. after Lande, ans dem Lande. — Stres»-
2. Etwas auf Abenteuer thun. Schnieller, 1, bur<rcr Handwerker stit'teten eine Brüderschaft
12: «abenteuern, span. and itaL aventurare von Geisslem, «die mit after Lande furent».
ftiift Geradewolil veranehen, ilsldren»; vergl. Clos., 119. — «Er verterte «ft vil gfttes after
s'aventurer, k l'avonture Afenlür ist daher lande zu farende». K ii . PH^V
wolil im Sinn von Versuch zu nehmen. Ver- . 4. After der Stat^ in der Stadt herum. —
sneh in einer mehr oder weniger geheimen I «Die jnngen manne UefFent u^ter der ttat»^
Kunst. — «80 dürfTt ich uff Obenteur die sach -am Nahrunt: zu suchen. Kon , 345
mit jm beston». Zell, E, 4 i>. — Die Brüder 6. öfter wege, afterwegen, hin und her, auf
Heilmann baten Outenbei^g «de alle üb. Kfinete i den wegen bemm — «Die jnngen man die
und Afentür zh leren*. 1480. Yind. typ., do- {a/f<rr wege lieffent und spise roobetent». Kön.,
eum., p. 22. 346. — Die Aussätzigen, «süllent niergent
8. SebwankfOanlcelwerk. DieGaucklcr «sein after wege gohn*. Gntl. Ordn., 155. — <I^g
gern hr] If^n Fürsten, ufF den Stuben, da sie dir dein Sun oder ein ander lieber Freund
ir Abenthur treiben». Geiler. Bros. 1, 401*. — gefangen, du Helfest aftertcegen im zu helfen,
«. . . ein Obenthür, — die ich dan weisz, ist gut denn zu dem Ammeistcr, denn zu dem Schult-
dorfür — das im die wunden frisch belibt>. heissen, denn zu dem Gericht». Geiler, Has im
Muruer, 4 Keixer, U, 31». — «Nun hetion sie B 2*. — «Frag dm Aug was es aftenoegen
zwo Obenthür — do mit sie knmraen seind ; hab gehabt zu blitzen dia nnd die an sehen»,
hcrfür». Ibid., G, 4». — «... das er solt i Id.. Baum der Sei., 38'.
etwas abeiUüer und traucklcrei treiben». Mur- ! Aftermontag, Diensiaj^'. — «Die Schweben
ner, ülensp. 17, — Etc — «Ein Priester kam sprechen im Aftermontag, und wir sprechen
von Sinnen und treib vil uiöen<Ait«r* (seltsames i Zinstag» . Geiler, Post. 3, 103 b; Pred. u. L.,
Zeug). Pauli 338. (21 ^. Zur Zeit Geilcrs war demnach das
4. Laune. tJct/ so maclit es ein jeder . . . Wort in Strassburg noch nicht sehr gebräuch-
wie er wil und wie es seiner Abenthür am lieh; es wurde es aber später, denn GoU,
Ingliehsten ist». Geiler, Br9s. S, 78 B. | 35. hat: «Dies martis, Zinstag. Afterftumtag*.
Acfern, wiederholen. S. auch frcr/i - «3Iit Aftersohlii;; l. Scherz, 2(i. meint irritr es
solchem . . . ernst redt der propbet disz wort, . sei das nemliche wie Windfall ; das richtige
das ere noeh einmal AferU, Wnrm, Trost, ' ist von OberKn beigefügt : tenniora arboria
60*>. ' caesae seijrnina. Afterschlag ist d.i^ ^vas mv:h
Affeht. affehtig, affcnmässig, tliuriclit. — dem Baumschlag übrigbieibu Aeste von ge-
«Tnmbe ajfikti IfltI». Tanler. 1117 (26). — «So fällten B&nmen. ~- Haut einer Banhola, so
sint es alles affcldigc bilde» Tln'd., 148 (27). soll er «die Afftcrdogen lassen lipen. die nit
Affenheit.Thorheit. Scherz, 19. — Ihr «gont g&t sft verbuwen sint». Bischweiler 14dÖ,
mit blintheit nnd mit affenheii nmbe». Tauler. * Hananer Constit., 885. — «Die Afterslage* des
198 (85). — taffenheit nnd kurtzewile». Ibid.. Waldes von Hugesgerüie i^ehören dem Meier.
124 (24). — Sie bauen «grosbe hüser und mo- 1279. Hist de S. Thomas, p. 328. — «Was
lent die mit affenhHl*. Ibid., 144 (27). — AfieraeMeg die huber im holtz maehen, mag-
Lasst «die doren ir narrenspil triben und irre der meier dannen füren». Obercntzen, 1461.
Offenheit pflegen». Claus v. BIov. ! Wcisth., 4. 133. — Die Fürster von Münster
AiTnlter, Apfolter. AHalter, meist fem , sollen «nenien L> itder aftersehlagen alle jor».
Aiif< Ibanm. Scherz 19. — «Ein Garten mit 1339. Als dipl . '2, «Die Afterslage* zn
ApfMern und reben». Sirassb , 1279. — «Zu Lutterbach gehören dem Förster, lö Jh.
der ApfoUer, Affdter,» Feldname, 18 Jb. — . Weiatti., 4, 106, — «Man sol ouch die \\ ellen
Strassb. Uausname, 1820. - Man soll im ' die man nennet Affterslege oder estwellen
Wald von Lohr weder «grün eichinholz, (von Ästen) nit Iniiier geben ilaan ein hun-
noch bftchen, bierboumin noch affalter hou dert umb 4 scb > 1468. Strawb. Hollmarkt —
wen». 15 Jh. Weisth., 5, 490. — «Zur roten Ordn., Alte Ordn. B. 13.
AffoUer» Buchsweiler 1300. — «Zur zamen 2 Rückschlag, Nachweh. — «Wenn einer
Affolter*. (iiinihsheim 1341. — «Zft Süseling schon gesunt Aviirt, so hat er Nochwehen,
3foUer*. Sultzbach 1319. — «Von der süssen AftersMeg, und die goud im weiss ich wie
ftOter rfsent sfine epfel.» Eis. Fred , 1, 244. lang noch.» Geiler, Post. 3, 65«. — «Wann
— «Wilde JfieUerbäitme», Brnnsehwig, Dist. nun die Sünd hinwoiir kumpt. so bistu den-
84 h. nocht nit gantz ledig, du hast noch Neignn-
Aller, engl, after. 1. Naeh. Seher*, 10. 2t. gen en den Sfinden, das ich habitns nenn«, das
Die Dienerinnen des Gotleutehauses «sül- seind AfterseMeg und Nach wo >. Id., Ev mit
lent waraemmeu das kein siech man after . Ussl., 125 K - «Ks bleiben auch noch im
rehte sit» dranssen bleibe. Ontl. Ordn., 161. | HenBeben die Naohwewen« ÜTaehleibeten oder
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— 7 —
Äfieruhkg, die in Latin genant werden reli-
qviae pecc&tornni». Id., E^oheagr.« A, 6
Agel, Egel, Ägele, Spreu. — «Knmm dar-
nach nnd zähe ein festucam, ein Agei us8
meinem Aug». Geiler, £v. mit Ussl. IHb;
123 • . - «Holz brinnct lang, ITeuw kürtz^r,
Aglen noch kürtzer». Id.. Brüs. 2, 22 ^. —
«Die Omeisen sarolcn Holte, Htnrblunien uml
Egden*. Id., Enicis 31 — «Rnulcr hab
acht, ich seh an dir ein Aeglin, die misz-
fallet mir». Brant. Nsch 24. — Ein Gouch
soll der Gcuchin «die Aglin mt dem gcrcn
schütten» (die Spreu der Kunkel). Murner,
©eucliin. 0. 4
Asrelei, Aquilegia migana. — «Agleigti
iKiu lei«». Clersd. 89 — *Agkieima9§er».^
Bni M -i li iL'-, IM-; ■'(■ n.
Ag«lat,er^ Ageleiater, Egelster, El&tcr.
Sehen, 1(1. — *AffMiterberff; 18. Jh. — |
tEgeUtcrherg> l'VM, Girtwoilor — *Geleister-
«mgtn oder Kreyenaugen* (Hühneraugen). I
Bransehwig, Dtot 88 b. |
Aegon, Agene, Spreu. — «Nun hett ich im
Willen ich möcht den Flachs gchüchelt und I
die K13tz und die Aegnm darauss geschüttelt
haben». Geiler, Getstl. Spinn. L 6 »>. — «Dn
Qlcissner, was siheäi du ein Atgen ... in
eim Auge deines Nechsten?» Id., 7 Sdieiden l|
Ib. — Murner, Gpuclmi. c, 4 ^
Agest«in. Ange»tein. Agstein. Scherz, 21.
1. Magnet. — «Also zocli si gedanken . . .,
— als der Agestcin die banken — mit ilor
Sirenen sänge iftt». Gottfr. v. Str., 1, \\?>. luu-li
einer alten Sage dass der Magnet die biftV
anzieht. — «Rehte alt» der ÄgesUin^ der /.ühet
noch ime das isen». Taulcr, 69 (14). — «Zum
Agestetn*. Strassb. Hansname, 1862. — «üuch
sol ein jeder gouch die gcuchin als ein Ag- i
stein lassen ziehen». Mumer, Geuch. f, 1 b. — |
*Agst€in ziicht nit 80 hcfTtig an, — als so ein
wib wol locken Jean». Ibid , h, 1 — cDer |
Magnet (zieht) das efsen, der Affrttin die'
halmcii>. Adelphus. Passion A, 6^'. j
i, Bernstein. — «Ein Paternoster von An-\
gateht, krallen und Silber», ürk. von 1451,;
ö. Thonias-Arch — «"\Vii^ kiimpt es das Ap-
9tem ein Halmen nffzUcht und ein Hagnet ,
Isen?» Geiler, Bros. 1, 76*.
Nach Göll, 82: «Electrum, Agstein*.
Agezeli, Ycrgesslichkcit. — *Agezelt, das
ist, das man die sfinde vergissset, so man die I
hihte zc lange vristet». Bihteb., 10. i
Agezelig, vergcsslich. Scherz, 22. — <Age- !
tdich ze gftten dingen». Bihteb, 49. \
Aglanrfi. pin von Brant geschaffenes Wort,
von Ai,'lauru.-^ fcr wegen seines Neids in einen
Stein verwaii I ii wurde, Ovid, Metam , 2, 760
U. f. Vcrtrl. Nsch. 55. — «Wann das liiindisch
bellen Cerbcri und dor lundorrcditr ueid,
tfflaurei, gestillet». Brant, Laycn?>p. C, b.
Ahe. Ach, Ohe, Bach. Scherz, 22. — «Ueber
Ahe». Feldname, Gugenheim 1376. — «Uf die
alte Ohe». Kurtzenhausen l'MilK — «In dem
Ahelande». Mundolsheim 1292. — <AIterus8t, ;
alveus». Herrad, 190. — In Zusammensetzung
mit an dorn Wortern: Andelahe, ICK^Ü, Kaltahe,
im*; MuMohe» MModt, 1240; Morahe, 134i5
Etc.
Aher, Aehre. Scherz, 23. — Joseph träumt
«wie syben veisze aher rol komes binandcr
sfnndent und dobi syben mager (üier*. Kün.,
2ö8. — «Weissen und spcltzc, so das noch
mit ist in aher gegan^^en, so ist es gar zart».
Heinr. v. Offenb. «Wu sie irpsf.n hcker
find, — lieff sie Uarübt^r also gschwind —
das sie kein aher nicdcrstiesz». Murner, Virg.
/, 8b; 6 b. _ cWin, Oel, frncht mag nit wider-
keret werden in trüben, oUvcu, oder ahem».
Id.. Instit. 28 b.
AhBel, Achsel (s. das Wort). Schulter. Scherz.
10. — «Arme und Ahsele beide» . . . Gottfr.
V. Str.. 1. 94. — «So Inhtt gut sin ahseJe nnder
unser bürden». Tauler, 24a (42). — Er legt
das Sehaf «mit frSden nf die Ah»d*. Bis. Pred^
2, 2 — «Kr hotte einen huffen erden «f silien
Ahtseln». Märleiu, 32. — Alexander nahm Da-
rias «nf sine <Äad mit den ron Persa nnd
half Iii 7M frrabe tragen». Kön., 'MO — «Thrv-
stoferuni, den grossen man, — Der Cristum
n(f sinre at^tdn treit». Conr. v. Dank., r. SSO.
— Sie «geriet in nff die Ahtd fassen». Ibid.,
v. 403
Abt, Ahtewe, Ehtewe, Ebtuwe, die Zahl
acht Pchor/, 282. — 'Aht untze». 1279. —
«in den aht tagen darnach» . ■ . 1357 Hist.
de 8. Thomas. 327. 95. — *Ahte erborc men-
ncr . . . Iiieselben rhteire*. 1427. Almendbuch.
Etü. — tjUdewe und viercig mark silbcrs».
1275. Deutsche Urk., 19 — «Diser sieche ech-
Icxce und drissig jor liattc gewartet» Tauler.
24 (5) — «Ehtetie wurden vertriben». Sie
otüchent ir ethewe zö tode». Kö»., 812 786.
— Eine Frau redet von zM-ei Dingen, sogleich
«Seiten die nachgebnren vun ehteiven*. Eis.
Pred., 1, 210. — «Do sfl ehtewe and fünfzig
ior in der closen was pcsin, do starp sU».
Nie. V. Basel, ms. — «Der förstere sullcnt sin
ehtevoe* . Xnihaldon. Weisth., l.fiSH. — «i djondcs
noch den «Afeicen», nach acht Uhr, \b Jh. Alte
Ordn., B. 13. — «14 von den bnrgera nnd eh'
tuwe von rittcm und von knehtrn.> 1334.
Kön., Beil., 983. — •Ehiu%o« und zwcntzig
aekere». 1878. Cod. S. Thom.
Abte, Ohfe. Acht. Bann. Scherz. 11. — I.
Acht als Strafe. — «Der wirt in die Akte ver«
bannen». Clos., 114. — 1811. Urk. 2^ 19. —
«Der andern vit dotent sii in die ohtc cwic-
iiche». Clos., 182. — «Er det die »tat zö ätros-
burg in die ohU*. Eon., 49d. — «Do det in
der kunii; in die ohte* Thid. 589. Etr — AVird
jemand verurtheilt «mit ante ...» Als.
dipl« 8, 888. — «Wer by uns zft ohte wurt
geton» ... ^'cachtct. 15 Jh. Alte Ordn., B.
14. — Ein Kind, «su daz geborn wirt, so ist
es in der ohte . . . gottes» (bis es getauft istj.
Eis I'n d., 1, 944. — Wer die Feit rfnjje nicht
hciiii;t-, der ist in «gottes ohtc», Ibid , 2, Iii.
2. Gebannte Zeit zum Fronen, Frondienst.
— Der Abt von 3Iünster soll zu Türkheim
«sin Achte dri stunt han, die erste in der
vastcn . . . Die andern zwo achte sint ze her-
beste und «e emen». 14 Jh. Wcisih, 4, S06b
— Zq Ohnonheim sind «dric achte r.h dem
jar . , Die drie ochten ...» 15 Jh. W< i>th.,
4, 23^. — «Von der dUen liant (die Früncr
von Harlenheim) das recht das sie farent in
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das holz und lioawent was sie wellont». 1838.
Weisth., 1, 728. — Die Bürger von Kembs
sind Bchaldig ihrem Herrn ceinen ahteschnitter
und ein alUehöwer» 1338» Borokb., 147. —
Der Abt von Ebersheimmfinster hat cdrige
ahtetagr; inune jare, also (las iiiio jedez hus
einen tagewan »ol t&n». 1320. Weisth., 1, ß68.
— € Jcgeltch hns sol geben der erne einen
man zft dem ochtewerke» . Fo^-erj«!!^!!!!. 14 .TU
Weisth., 1. 706. — Will die Äbüssin von
BsdiBU «haben oMtwerg, so ir jedes hns
einen snitier». 1341. TTatiauer, Constit., 207.
3. Dem Herrn reserviertes Out wo die
Bnnern cum Frondienst verpflichtet waren.
(8. Add\ — «Per Hfrtcnn achte » Sulzbach
1319. — l'er Herren von Fleckenstein •Ohte».
Weiterswiller 1.356. — Der Herren von Ge-
rulilsock *Ahie». Lupstein 1.^3H. — «Des
AptCö Ohle». Schweinheim 1355. — Der Käm-
merer von Neuweiler €hat ein göt zft Lore... ,
und sint in (li>m>f lliiTi qiiltefrftte j^ie^en vier
Othten». 15 Jh. Wcibth.. n, 4H9.
4. JarnAte^ Joracht. Frist eines Jahrs wäh-
rend der man sich für piiu'ii T^ioiusf (Mlrr rin
Amt vcrptlichtet. gleichsam gcbaiiiii liaL
Scherz, 722. — Kein Knecht soll in andern
Dienst treten, «er sy denne mit dem meister
übcreinkomen umbe die Jarahte, die er ime
gelobet het.» 1395. Alte Ordn. — Für ein
Jahr gewählte Beamte, «were sach das einer
oder mer ... in solcher joracht tods abgin-
gen . . » In Jh. Alto Onln , B. 14.
Ahtebrot, das dea Frönurn zu reichende
Brod. S. das folgende.
Ahter, Khtor. Krhter. Sihor/. 270, 282. -
I. Fröner.. — «Die Echter salleut einen dag
helfen sniden .... und sol man in ir ahtebroi
ppben». Kugenhcim, 14. Jli Strii>sb. !5(V..
Archiv. — «Zu eruen sol die ebtissiu (voa Nie-
dermüttsterA obe si ir gftt selbe erbeitet, ne-
men . . . die ehthere .... und sol men in cron
ir ahtebroi». Sermersheim. 1286. Hauauer. Con-
stit . 40. — Der Äbtissin von Niedennünstcr
trhthere haben reht . /p howendfi holz zo,
irme nut«e». Noiliiiiilen, 14. Jh. Weisth.. 1. 683.
5. Oeilehteter. .Sdicrz, 13. (s. Aechter). —
«M»n sni von inie rihtcn alse von Cime ecfcta**.
ia55. Hciinlich Buch, f. 9.
3. Verfolger. Sehers, 1.3. 270.
Aide»», Kidechse. — «Ein Aydes gat iitT ^in
hcndcn usz, — und wont doch in der kuuig-
Brant, Ksch. 102.
Akumin, s. Abkumen.
AkuMt. Schlechtifjkcit, bes Trug, Arglist.
Scherz, 25, — valsche und mit Akust*.
Gottfr, V, Str., 1, 16H. - «Mit val.schlicher
klage — unde mit vil arger akust.» Ibid., I,
199. — «Der Minkcl. der an minnun ist. —
Daz ist akust und list>. Ibid , 1, 232. Kto.
Alant, aiann. — mAkmi und AlanÜ^kr:
15. .Tli. Kaiifliaus-Ordnung — Inula Holenium.
Bruuschwitr. Üist. 85». — Kirsclil. J, 479.
Alber. Pappelbanm, Sehers, 9^. — *ASter-
&fr^», Wilgotheim, 1279 - ' AIl/Thume». Mit-
tdlhausen, 13. Jh. — * Albermatte». Saudhause»,
14. Jh, — €der AWerffrim* sn Strassbnrg.
r2m. S. (Fasson- n. H iiisernamen. p. 8»7. —
tAlberbaum, populus». Gersd. 93 ^.
Ale, fem, franz. alfene, Pfriemen df^s Schu-
sters. «Die rwen Schumacher Crispums uud
Crispinianus denen do wurden AJen durch
Hend und Fuss gestochen». Geiler, Bilg.i 80b;
Emeis 54"; Sfinden des M., 8t «.
Alenfanz, AJuüm:. Tand, im folg.: Be-
stechung. Scherz, 56. — «Die rtchter und die
saehpfsofen seind gleich, wann die sackpfeiff
mfisz alweg planst haben und der richter
AlenfcMi, anders ietweders t&nt nit». Goldin
Spil, 37. — Betrog: Die Lutherischen sagen ;
warum bleiben die Xonnen in den Kl ^i (iT^
«Gott sehend denselben AUefatu.'* Murner,
Lnth. Narr, 48. — Die Spieler c wissen oBmi
fand — und bschissen gott und alle land».
Id., Nb., 223. Ist wohl dasselbe wie alie-
fanz. — «Du wilt deiner Kürehen Alefants
bestendig erhalten». Papito, Treger N. 2«. —
«Der pfkiffen« münch und seellosen Christen
geits, aUenfanü, falsch leer». Hedio, AMe>
nung, a, 1 b. — «Der bettelmünch bettel . . .
ist nichts dan ein betrug, eiu Alfantz». ßrun-
fels, Zehnden, d, S*; d, 8«. — «Gott alweg
kan die «^pinen erretten von dem Alfatilz und
geschwinden lüatcu (Lislen) des teuffels». Pol-
lio, Predigt D, l b.
Kurz, life: «übervorthcilcnden Retrng. vom
ital.: all' avanzo, zum Vorthcil». Ebcuio Be-
necke 1, 21. In Grimms Wörterb. 1, 203. wird
die Ableitung aus dem Ital. verworfen. Zu
Strassburer sagt man noch zuweilen ein Alle-
fanz, f II riu thörichter Menscli.
Allelanzen, tbörichtcs Zeug reden oder
thun. — «Uff das ander, alfanttt er (Luther)
daher, Cbristus hnb das Sacrainent gesegnet,
uud nicht die apostel». Muruer, Kön. v. Engl.,
956. ->«... das kQnig Heints sein alkfanUen
und affenspil treiben niusz», 0. c. 965,
AUerma. i)as ital. all' arme; franr.. aox
armes! — Die Gallier schrieen «olterMa ud
zu den waffen!» (ad arma eonelamant). Bing*
inaua, Casar, 61 ^.
Allgemecblich. langsam Heute bei uns:
allgemach. — «Ein omeisslin . . . krücht al-
gemechlich dahin». Geiler, 3 Marien, 24«. —
«Du bist in ein Stat (Stand) kummen, da du
Hilf 'i."'fi:infcfilirh sterben» Ibid., 11 o.
Allmutze, Almutzie, lat almucium, almu-
cia, franz. aumussc. Kopfbedeckung der Ca-
nonici. - Brant. P.isch. Wilh , 285, 288.
Almende, Scher/. 28. — *Almeinde, com-
pascuus ager». Herrad. 181. Im 13. Jh. m^r*
nials almeinde; einmal *das Almeindc > . Weyers-
heim, 13. Jh. Sonst immer Almendr, ebenso
neutr. als fem.
Almuse, neutr., Almosen. Benecke 1, §4.
AIrnn, Alraun. Mandragora, Dueangc 4.
244. (iewdhnlieb die Wurzel der Bryonia alba.
Ueber den damit getriebenen Aberglauben
üiehe Sehmeiler 1, 56 und 9, t07. — Qnak-
>alln'r «halicn gescbnitne wurt/i^n verL^Iaset,
gleich wie menschen geformiert, sprechen es
sei ahrttn; ist erlogen; airun ist ein krut, hat
ein weisse wurtz und gewint ein kirseu,
wechszt in den weiden. So die hirten diesel*
bigen essen, emsehlafTen sie davon». Fries, 18. b.
Alsnslit'h. s. .^i/,«?rVÄ.
AitbUdser, von alt und üiMaen^ bessern;
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0 —
Sckahflicker. — * Wan du ein Altrifsxtr (Druckf.
ür ÄiÜni»$er) aUo findest der dir den Lymmel
Aetet». 6«il6r. Bilg , 95 b. I
Schon im 13. Jh. hieRs eine der hieeigen
itrA6&«u «ander den altbiusem*. l
Alto, mase., der Läufer im Schachspiel. —
«Also nf dem scliocli/.abiMsjupl der künig bi
ijBe hat die küiütrin und dernoch die tUUn».
Kinu, 983. — «i'ic altetty und Acr sind zwen, I
&n ietwed^T ^ci . ti eiuor» (Jnldin Spil, f>. — '
Geiler. Arbor imm., 130^' . Siehe die Steile bei
dem Wort Sehachxabcl. — Frisoh 1, 22.
Aelte. fem , Alter. — «Gar wenig jetz in ,
Klöster ^nat — in solcher ält, sie es vorstont». |
firanU Nsch. 72. — Der h. Geist «crnewert ,
ans von der AelU des alten Mensohea». Ca-
pito. Treger, E, 3 b. — S. Elte.
Alten. 1. Alt machen. — «Liebe armet und
alM*. Gottfr. Str., 1. 180. ;
2. Alt werden. Scherz, flf. — «Sü gerotent)
alUn in disome lobi ii(ii'> Nie v. Basel, -251. —
«Ich wiU jung alten». Gebete, lö. Jh. — «Der
mftc vor reohter xit ätten*. Altswart, 6. — «Das
<?r5t lUs Ja irrawft iiii ilom Menschen das seind
die Sciüäf, und da erst das da aufahet zu
dtem in der Seel das seind die Gedanken ; . . .
jiehstu von innen cUtent /,nm ersten die Ge-
denk, und von autsen am Leib die Schlaf».
Geiler. geisU. Spinn., M, S*. — «Wer dich
i.':'n firm böscn lind, so mnirst du lang in
knegen alten^. Brant, Mutlu» priidic. St. Hust,
Arg. 1513, 49, B, 6 — Die Advokaten hal-
ten die Pro/.cssc auf «das sie mossen täten*.
Id., F:pigr. Zarncke XXXVII.
Alter, pinr Eiter, Altar. Scherz, 82. —
'So der mensche nahe bi dem alter stat . . .»
Xic V. Strassb., 273. — «Der dem iiltcr ilie-
neC der sol des altert leben». Tauler. 302
f52). — «Dit^ altere wurden verrucket, doch
nit der k drivaltikcit alter*. Nie. v. Laufen.
Gotiosfr.. 38, — <I)ie Kirche und die EUer
die darzä gchurent». Ruffach 1549. Weisth.
5. 383. — «Daz geschirre da/, zft dem alter
trehorte solte glesin sin». Closener, 17. Etc.
— Papst Sixtus «satte oC das men die messe
sol hsbcn uf eimc steynen tUter und nüt nf
eüne hiiU/.in.» Kön , ölo Ktc — «So du wWt
dm opfer bieten oder geben uf den alter — »
Oswald. — «Lieber Herr Got, der Alter pfetKt
mich, . r (liiit mir woi^». Geiler. \V\\^. 32 i - -
«£s ist fiirwar ein köstlich Ding der Alter,
waa der Alter Mt nider in eim Menaohen die
Bewt-trnnLT der ünküscheit». Id , Narr. HO h.
— «Der Alier ist ein Stöwer und Stiller der
ünAir». Ibid. — In andern Stellen ist indessen
Aller im neutrum.
Altvatter. 1. Paniarch. — «Vou Adam und
Ton andern aUvettem». Kön., 231. — «Nft
käme ich wider an die altvetter der alten e».
Ibid.. 250.
2. Einsiedler. — Er gien;; in einen Wald
«zft eime altvatter.» Nie. v. ]5assi!, ms. — «Es
war ein altvater und den hungert gar übel,
asd er lief in die stat und r&ft das man im j
zc hilft" kam.» Guldin Spil, 48. — «Der Alt-
tätter It^ben», Uebersetatung der vitac patrum,
''in vielgelcsenes Buch, von dem die strassb.
Bibliothek mehrere Handschriften hatte.
Altvettelisoh. pint^m alri n Weib rrcmüss.
— •Altvetteludte marlin und trüum». Zell,
M, 3 b.
Altwick. alt fr Weg. — «In loco dicto AU-
wiche». Burghtiim 12Ö2. — »Z6 Altwicke».
Feldnahme 13 Jh., häufig.
Alsoges, in einem Zog, fortwfthrend. Sehers.
Amiihti^ omechti^ (s d. Wort), ohnmäch«
tisT, kraftlos. - «Er i.^t amähtig uiide krank».
Ott fr. v. Str., l, 214. — Die Menschen siut
so gar tonb vnd ameehtig worden*. Eis. Pred.,
1, 71.
Araat, Ornat, Omüt, Emd, Onict. Scherz,
40. 303. 1162. «Es sol hie niemande kein
anuU bauen», ausgenommen der Abt. 1820,
Ebersheimmünster. Wei.sth 1, 678 — Bs «sol
die holzmatte stan ze banne untz das amat'
höwe abkommet». Bühl, ib. Jh. Weisth. 4, 186.
— tOmaU, 1S92. ürk. 2, 115 — «10 seh.
von dem Onuit nipg< n>. 1446. S. Thomas-
fabrik. — «Jlcge Outet» Conr. v. Dank., v.
867. — «An dem (Imode». Feldname, Meistrat«-
lu iiii - «Nit^man in der marg sol de
hcin Omüt hegen nuoh deme ersten howe,
nnde sol ein gemein weide sin». Manrsrofint-
ter, 15. .Th. Hanaiior Poiistit , 88. /^iris «von
höwe und von Emde». Sierenz, lö. Jh. Burckh..
196.
Ambahten. Scherz, 34. ministrare. 1. neutr.,
dienen, aufwarten. — Kommt der Vogt zum
Ding von Eschau, «so sol die cptischin ime
ambahten» (die vorgeschriebene Nahnittg lie-
fern). 1341. Hanauer. Constit, 207.
9. act., geben liefisrn. — Dem Huber der
seine Menc gcthan, «sol man ze tisdie am-
behten ein halb viertel wins ...» Ueiiuibrunn,
14 Jh Weisth. 4, 93.
Amelung Stiirkmehl. — «Confecte . .
sol mau machen von itclin zuckcr onc amme-
lung». 1470. Alte Ordn , B 2. — «Ein ame-
lungmusz. gesotten mit <,'orstenwas8cr», ge-
wissen Verwundeten zu g 'ben. Bronschwig,
Chir. 101 b.
Personenname: Jaoob Ammelvng, strassb.
Bürger, 1478 Bernhard Ami^ung, Dekan ron
Surburg, ^("st. 1439.
Amen (gewöhnlicher Omen), Ohm, Wein-
mass. Scherz. 35. — «5 amm rotes wines»,
dem Joh. v. S .\iuariii Lrrraubt, 1300 - Der
Abt von EbcrsmÜDstcr «von dem vudcre einen
tmen se tttrwine». Dem Vogt juhrlioh «einen
halben amen nüwps wincs iiml • in. n halben
virncs». 1320. Weisth. 1, 670. 671. — Ein
Hans en Tftrokheim das «einset ein ecmm
wines dem apte von Miinster>. 1361. Roc:. A,
218. — «7 amen wingeltz». Iül2. Carl, de
Mnlh., 115.
' Ammelhnron. nmnrilla». Gersd. 89b, Oe-
rasus amarellu.- Kir,>chl. 1, 211.
Ampar, ahd. antitara. GratT 3, 150; am*
parc. das Ausschn. 'i'lmn, l>oiiobmfn. Bi»n. 1,
147. Scherz, 39, erkluri ampar durch Ami. —
«In zomm&tiger .... geberde nnd ampar».
-- Man soll im Kloster «niemanncs amppar
oder geleste verrihten oder andcn». Claus v.
Blov.
Ampel, Lampe; lat. ampalia. Scherz. 89.
— 10 —
— «Ampelie, ampuUa». Herrad, 196. — «Vor
dem erfitBe bürnent alle eit 19 ampeUen nnd
12 kertzen». Kön. 392, — «Do wart onch vil
kclichc and silberiu ampeUen zerbrochen».
Ibid.. 696. — <6 ^ umb ampeüen». 1417.
S. Thomas-Fabrik. — Sie «hatten oley in iren
ampeUen». 1436. Predigten Ingolts. — «Die
fou thorsehteii Jung^rawen hetten Oel in iren
Ampelat . . , aber sie lietten iiit übenf,'6>.
Geiler, Seleiip. lü^ , Schiff der Pen, öi«; Narr.
816«. Etc. — «Gau de Amml, die mit Truwen
— hat der weit zu licht gebuwen — gott . . .»
Brant, Bosenkr. D. Ged. 12. — «Wer die an-
zündt sin Ampd wol». Brant, Nsch. iU2. —
Die kluge Jungfrao. «dw sie ouch mocht za
bralofft ^on und ir ompeln mit ir tragen».
Murnor. JBail. D. 3 Ii. — «Ein ampul und ein
feuer, durch das wort gottes angezündtf hat
in gelnehtet». Wimph., Chrys. 15 — «Als
er by seiner ami>ehi, die vil nahe erloschen,
danuocht umb sich l> . . .» Bingmann, €»■
aar IM «. — «Vil ampeht da branneii». Pauli
44, — * Ampeln und j^rosse wachskcrtzcn».
Capito. Treger. 1, 1 n. — «Die unweiseu jungk-
frawen mit den ampdit on öl>. Wurm» Trost,
0. 4 ' ~ rAm Iststen wcrdent jr mit leeren
mhücIh orluttden». Büudenf., B, 2 b.
ABcken, Anken, gesottene Butter. — «Ei-
ger, Anken, Käse ...» 14 Jh. firenipen-OrdD.
Stadt-Arch. — «13 8ch. 9 ^ umb ankeii».
1418. S. Thomas-Fabrik. — Das Sacrament
der Messe schmeckt einigen «als Ancen oder
Butterschmaltz, umb der Feysstikeit willen
der Andacht». Geiler, Schiff der Pen. 56 b. —
«Das Aver ein q-nedic'pr Herr, da einer eiü Ku
stalte zu einem Bauern uud sprcch zu ini:
nim du von der Kn allen Nutz, Fleisch. 3Iilch,
Kess and Anken und alle Kelber, und behalt
mir allein die Hut». Geiler, Ev. mit Ussl.
laO *. Etc. — «Ein schauwessen usz itel
euokererbsen wtd ancken gemacht». Braut,
Bisch. Wilh. 991. — Den Bundschuh seltinie-
ren «mit baumul und mit anckttt schon».
Huruer, Luth. Narr, 24. — *Anken oder
Ifilelisebmaltz». Bnmsebwig. Chir. 92».
*Ankai oder bulter». Fries ;^4 ». — ^Mcyen-
anketi*. Gersd. 87». — «Wein, brot uud on-
Imi». Pavli 64. — «Hauff, aneitai» (als Zehn*
den). Trübel. T b b, 4 a. — Im strassb. Bis-
thum hat der Pabät erlaubt dass man «darff
in der fasten ancken essen». Wurm. Trost, 89 ».
And. And«', adj . schmerzlich, leid, weli.Si-hcrz.
41. — «Ir was da/, leben ouch midc*. üuiLfr.
V. Str. ], 162. — Der Traum «was im sere
ande». Ib 1, 186. Etc. — Schlechte Raths-
hcrren die ihr Amt verlieren : es «thut in nach
irni ixw aU vast and, — so Sie also kommen
in scband» Brai-t. T ;ivt>Ti'.;v ]»>7*'. — Den
BöKcn ist «reclit ikuii iihikI und and». Adel-
phus, 3Iörin 67 >>.
Ande. subst., Feind. «Er sink sinem anden
— Da/- houbet mit der kappen abe». üuiifr.
V, Str. 1, 99. — «Die Stangen zuckt er aber
wider, und lief an sineu o«deii». Ibid. 1. 220.
Anden, verb., strafen, rächen, tadeln, rü-
gen. Scherz, 42. — Klosterleute sollen «nie-
roannes amppar oder gelesse . . . «mden*.
Glans r. Blov. «Klaget es nfit» noch eran-
det es nüt». Tauler, 2Ü0 (36). Etc. — «Der ist
ein narr, der anden will — darzu sunst jeder-
mann swig't still». Brant, Nsch. 21. — Schmer-
zen, quälen. — «Unruh Eneam da fast andi»,
Mnmer, Yirg. C, 6 ^.
Anderlai, S. Ijei.
Andern, nachahmen. — «Es ist ein Kunst
die heisst liimica, da einer kan die Lent <b»>
deren und ire Wor^ Sit nnd Oeberd». Geiler,
Anderthalb, andern Theils. — «Als ob er
sprach: ir seind betrübt, einenthalb von mei-
nes Todes we«];'en, und anderthalb umb Forobt
willen der Juden». Geiler, i'ost. 3, 10*.
Anderwerb, zum andern Mal. — «Do
sprach der Herr anderwerh rrx inen». Geiler,
Post. 3, 10 ^ ; Selenp. 211 K Etc.
«Andic, zelotes». Hemd, 189. — Sehmdler
1, 99: andig, unwillig, unmnthi^.
Andqrn. marrubiom vulgare. Kirschl. 1,
689. — «Harobinm, Andorn*. Gersd. »2 b. —
• Andorn ^so i^enannt weil das Wasser davon)
heilen ist die Krankheit der Kinder genant
der Amdom*. Brunschw., Dist, 881». Bran-
schwig scheint im Irrthum zu sein, wenn er
den Namen der Pflanze von dem einer Kin-
derkrankheit ableitet ; schon in einigen Toen-
bularun des 12 Jh. findet man: Andorn, mar-
ruhium, prasium, Graft 1, 384. ohne da^b da-
bei von einer Krankheit die Rede ist.
Aneboss, Amboss. Scherz, 43. — «Zft dem
Atiehws». Strassb. Hausnaiue, 1337. — tAne-
büsit». Olosener, 160. — S. Anfuss.
Anegang^. Anegeng. Angang, Angende,
Anfang. Schern, 43. — «Swen ich im alle
niine tat — vom anegenge hergesage». Gottfr.
v. Str. 1, 67. Etc. — «Die grosse begirde die
ich von anegenge habe gehebet zft uwere gn-
selleschaft». Nie. v. Laufen, ms. — «Von an-
geng ... bis off die zit». J Jlcier, ms. —
«Aller Sünden wurzelle und umgenge ist hoeh-
fiirt». Bihteh., 30. — «Kurament her, je ge-
segcnteu, in das rieh mynes vatters, das uoh
bereit ist von anegenge der weite». Hngo
Ehenh. — «Tun Äugende der Welt ist c«; nie
gehört, das jeman hat aufgethon die Augen
eines blindgebornen». Geiler, Er. mit üssl.
61
Anebab, Auhab, Anfang Scherz, 47. —
Das Lösegeld mehrerer vom Herzog von Loth-
rinfren j^efanq-enen Ritter war höher a!*' las
der andern, «wan sü der Sachen ein Anehap
worent» (weil sie den Streit angefangen). Kön.,
811. - Der Anehab eines Streits. 1311. Urk.
2, 29. — «Setz dein Sach doruff, wan du
deinen Kinden so viel Guts verlossest, das
sie ein . . Änhuh haben anzufohen irHantwerck
zu triben». Geiler, Post. 3, 83 ». — «Von dem
Anhah der Zwietracht zwischen dem Bapst und
dem Keyscr». Adelphus, Barb. 17». — «Zu
allen Dingen einen glücklichen ./inÄnb haben»,
Butzer, Neuer. I, 1 l>. — Die Taufe des Jo-
hannes war «nur ein bedeutung und atüiab
unsers tauffs». Ziegler. Nicssung, C, 3 b.
Anehcber, Anfänger. - «Rftleman ^Ters-
win fandator nnd aneAe&er des bases» ztun
Grfinen-W$rth. Nie. v. Lanlm, Golfteifir., 84.
— 11 —
- c . . . daz er der eachen ein tmhaber g«-
Tcsen ist». 1400. Tncherzunft, 19.
Allersterben. Scherz, 43. Gewüliiilich mit
km. D&tiv der Person : einem anersterben,
hrdi im Tod «ines andern ihin enfkllen. In
ictemlfn Stellen :
1. Mit dem accns. der Persoa : «£lu iegli-
hnber soll sin erbe das er kanfft oder
iis in ttnerstirbt, empfakcn inwen ! ur *'>0 ta-
{ta>. Breuschwiokersh., 14 Jh. Weittth. 1, 71&
S. KH dem aoena, der Saehe, diese dureh
T iif-'fall erbweisc enverbcn : «Wer es, das
iunans ... die guter die dü in disen bot ge-
ÜHnt. verkonfte, oder sü anerstürbe von
crto wegen . . . • QnatMnlioiiii, 1876. Weisth
Aientorben. 1. Doreh dnon Todesfall er*
vorben: «Sulchcr min «MraforftM erbfall».
1484. Re^. ÄA, 132.
2. Wegen eines Toilesfalls zugetheilt (S.
Hcä Vogt : Junker Wetxel «ein anerstorben
od wissen t ha ft vuget Heintzemanues», »eine»
.Neffen. 1338. Gotteshans zum Wolf. — Albrecht
Wolf, *aner8tarbater vogt» seiner Neffen. 184S.
Keg. A, 272.
ÄDestnrm. das Anstürmen. — «... mit
■anigea wütenden amaturme*. Jüngstes Ge-
liebt, ms — «So Til die Anertürme manig-
Tä!'ii:ijr un<I grösser sinl ...» Claus, v. liloT.
Aaestürmen, acu, stürmisch aofkllen. —
«So die gnweliehen bekornngen sfl attMMf^
*a\t . . . , Claus V. Blov.
Anewande (die), Anewender (der). Streiten
Bodeu nritehen grStseni Gfltem, wo diese
«in einander wenden». Srln rz, 5f). — «Den
ToIeD> soll man «weiden und spiscn af den
a^Kendem da die hftben ttÜMiander etossent».
fleirasbrnim, 14 Jh. Weisth. 4, 92. — «Man
Ml den ^cheler fftteren of den antoändem . . .
fir^n H hla^.. Dettweiler, 1380. Ibid. 5, 482.
- I>i l'inc: zn Nothalden, so soll der Meier
■»mcii «das ein man möhte drie ane wanden
?ean>. 15 Jh. Ibid. 1, 682. - «üf die Ane-
*o^'if. die Anewa»dm»^ Itf Jb., sehr bäntig
^ Feldname.
Anfertigen. Scherz, 45. BiaebofRapreoht
aiid Heinj! von MnlnheiTn versprechen, das
£*pitel von S. Thomae wegen EckbuLsheini
•öiemc me betedingen noch ansprechen, anfer-
^ noch bckiimbern» za wollen. 1461. Cod.
*pl- S. Thom. (S. Thom. Arch.)
Aafbae^ Anboss. — Der Sehmied branoht
«fe^mmer und anfü.sz». Adelplins, Ficinus 13t;
An^eburt. die angeborue Art. — «Gottes
n'i^heit lasst allen Geschöpften ir Angeburt
and ir i-rn WirknnET'. Geiler, Brös. ], 58
Aagedechtig, erinnerlich. — «Also es et-
snea den ersten nnd ehesten . . . wol ange-
^'kig i>t». Xic. V. Laufen, ms.
Angedenk, eingedenk. — «Der erst Ast i?t
• • • ongedenk sein des Ends, darum du ge-
«Muffen bist>. Geiler, Baum der Sei. 2 o. —
an^iedeHck wo du bin gast*. Braot.
Asgedenkniss, Andenken, Oediebtniss. —
'AU dicke jr dis tfint, so tfintes in nngtden^-
MMeminea todes». Hugo v. £henh.
Angebn. aot. — «Das wir mit in on^oiM
ein strit». Mnmer, Schelm, a, 8 «.
Angel, angulus, Winkel. — «Ein Angel der
hat drei Linien» (Dreieck). Pries 48». — «Es
sefnd Tier wind, welche her weend von den
vier Angeln». Ibid., 55".
An^ei, Stachel der Bienen, Wespen, etc.—
«Die Immen tragen Hnnnig und babent den>
nocht ein Angel: Geiler, Nivrr. 220 o. — «Ein
Soorpion ist wie ein Idein Jürebslin, hat bin-
den ein Angel». Id., BrSs. 9, 90*.
Angeltngendon. virtutes cardinales. Scherz,
45; von oardo, Thürangel. — «Die vier .4n^e/-
tugenden: Oswald. — «Sie bringt mit ir die
drei götlichen Tagenden . . ., die süben Ga-
ben des heiligen Geists und die vier Angel-
tugenden». Geiler, Arb. hum. 112 ^. Ev. mit
Ussl. 138 a. «Cardinales virtntee, die vier
Angeltugent». (heiler. Gemma.
Angenatort. von der Katar eines Wc> n^,
mit sich tjebrachr. ~ «Davon so ma^'^ Gut
von seiner angenaturten Gerechtigkeit die
Boshaftigen nit mit Gntem belonen». Geiler,
Selenp. 196 a.
Angende. S. Anegang.
Angends, angehend, Attgengs, vun Ang:ang,
sogleich. — «Ist dir din fiachbaur schuldig,
\\ il er es dir nit geben, onjpentr so mfstn den
Burgenneistor an». Geiler. Arb. huni. 142 b.
— «Der Henschreck . . . bapüt über sich uff
und gleich ft\\t er wider nider, aber angengs
springt er wider uff». Id., Fred, und L. 22 Etc.
Angeanmmen, scheinbar, falsch. —
ist ein <mffemtmmener Frid, als Judas gegen
den Herrn Jesu hot>. Geiler. Arb. huni. 57 «.
Angenommenheit Tauler, 94 (10), angenom-
mene Art. Falsebheitk Hettchelei. — «Das
heisset Angenummenkeit . wenn ein Mensch
sich auninimt einer Gestali des Guten, so er
doch in der Warheit bös ist». Geiler, Pred.
nnd L. 78 »> ; Post. 2, 22 " ; Narr. 168 ».
Anger. Enger. Graibüüche. Scherz. 45. —
«Wait, heid. anger, bluende ouwe». Gosli v.
Ehenh.. V. d. Hagen. 1. 846. — «An, in dem
Anger, Enger». 14 Jh., Feldname.
Angeecnöpft, anerschaffen. — «Wenn der
Mauni \\aehset und Frücht bringt nach seiner
angeschöpften Art, es seien IJiren uder Aepfel,
so lebt er xtteht». Geiler, Pred. und L. 62 a.
— «Von angeschöpfter Natur ist der Mensch
darzu geneigt das er einen andern . . . Heb
hat». Geiler, Selenp. 9 «.
Angesigen, mit dem Dativ, besiegen. Scherz,
46 S. Ansigen. — «Do die bürgere ir als
wenig du suhent, do wendent sü, sii soltent
inen angesigen». Clusener, 49. — Der Christ
«sol ime lossen angesigen wo man mit ime
krieget, daz eht in alleine one got anei^ßt».
Nie v. Basel, Bek. Taulers, 6. — «Des sol er
den strit behalten nnd angesigen zn allen zi-
tcn». Ib - «Da/, wir der wötendon weit «n-
gesigen». Eis. Pred. 1. 83. Etc.
Ang^sibt, fem., Anblick. — «Die eilende
Angesiht> eines Gehäncrten 1461. Alte Ordn.,
B. 14. — Jesus ging mit den Jüngern auf
den Oelberg nnd ftihr gen Himmel, «irs an»
gesihtes* vor ihren Auf^en). Tauler. 6'5 (14j. —
Jungfrauen, die der Gottesfrennd in einer
uiyiii^cu by VjOOQlC
— 12 —
Vision zu sehn glaubte, waren so glänzend,
cdM mich dnlite daa iib im angnäUe käme
erliden möhtc». Nie. v. Basel. 911, — «Die
süsse oitigtsüU gottes». Oswald.
AiigMtlMMr,ange8tberHeli,Migatbar, angst-
tuiftig, &ngstUeh, An£jstprrcf^cnd. Scherz, 46.
— Dem waren disin luäre — sorglich undc
m^es&tBrf. Gettfir. v. Str. 1« 90. — «<Sm an-
gesih&res mifsetrüwen». Nie. v. Basel, 300. —
<Do er äu gar klegcliche und angestherliche
geborete untxe in sin ende». Nie. v. Laufen.
BU. — «0 licrre, dia nngathafftiger pinlicher
tod . . .» Crebete, 15 Jh — «Ein audechtige
Person sol . . gegen den aasserlichen Dingen
nit zu (11 angttbar sein». Goilcr. Eschcnt,n-. B,
2 b. — «Wenn es sicli begibt da^s du etwas
merkliches thun must. . . , so biss nit angst-
haffig darauf %vie du es mögest Volbringen
nach dem Gefallen der Men8chen>. Id.. Pred.
und Ii. 145 — «Wer will das man ile in
Sachen. — der thut die sach £ut angtthe^t
machen». Brant, Epigr. Copie 217. — «Bs
ist ein angtÜM^j^ti^ brieff» fmngekommen).
Ibid., 219.
Angestliarkelt, An/Bretbwkeit. Angitlieh*
keit. Angst. — «Forcht, augstharlceit und
cleinmöügkeit*. Gebete, 15 Jh. — «Innerliche
angestharheU und ▼orhte*. Cialis v. Blov. —
Cliristus hat «ans gro.sser Angstbarkeit Bluts-
tropfen geswitzt». Geiler, Mohiff der Pen.
71) Emeie 71 b ; Bilg. 212 b. — Dasypodiae:
€ Atujstbarkrit, aiixictas»,
Angeathaftig. S. angstbar.
Angewandt, verwandt. — «Er ist dein sipt
Blut, er ist angewandt, er ist dein Man». Gei-
ler, (ieistl. Spiii. P, 3 b.
Angewinnen, eigcntlicli abgewinnen. Schern,
46. — 1. Rechtlich erlangen. — Ist einer, der
eine Geldbusse zu /.ahlen hat. «so arm das
man es ime nit angewinnen muhte, so mag ime
das geriht zitf,aibrii> 14 .Tli. Alte Ordn., B. 12
2. Gerichtlich gegen Jemand beweisen. —
Bleibt eine Missethat aus Versüumniss des
Meisters unbestraft, und «wirt ez dem mcister
angewunnen, er rnmet die stat». 13 Jh. Strobel,
I, 549. — «Nnn kan iell jm nichts angewmnen».
Pauli 5U. — « , . . 80 wiisst er mir nichts
cmgewinnen». Bntzer. Weissenb. i, 2 «.
Entwenden. — Manche «erden trachten
€obe Sil üch üwern sohatj& angcteinnen and
▼erstelen mfigent». Nie. v. Basel, Tanlers
Beck.. 2fi.
4. Mit Gewalt nehmen, erobern. iiLarl von
Anj(jn »getean Hanfriden daz Knnigrieh von
Sicilien an». Clostür r. iO Ete.
Anglalfen, angleü'en. anglefzen, von glaf-
foi. glrffen, klaffen» das Mani anftperren : an>
starren. — «Wilt du sie (die Weiber) an«;ehen,
anglaffe»^ und vil mit inen reden. . . * Geiler,
Sttnden des M. 11^. — «So einer ein Frauen
angleffet oder mit ir redt . . » Ibid , 82 —
«Wer bei den Herren ist, der muss das lernen,
in angleftzeti, anlochcln und loben; Aver das
nit kan, der bb ilit nit lang zc Hof». Ibid.,
81 — Angiejfen, gießen, in folgenden Stellen
ist dasselbe: «Es seint etlich die wollen jt -
dcrraan angencm sein nnd u edlen mit dem
Schwante wie die Hündlin ihuni. schmeicblen
süsser Wort, jr2^«n<,triben Schmeiokelgeberd».
Geiler. Narr. »6 - •GUgü nit jedermaui
an mit Gesicht. Geiekwata oder Gedendten».
Id., Irr. Sokaaf. C, 2
Anglnrrent fest, freoh Misehaaen. ^ «Du
hast eins andren Mannes Fraw atf^Awvet».
Geiler. Brös. 1, 32
Angstbar. S. angaUxur.
Angstbarkeit. S. Angestharkeit.
Augster. aus dem lUl anguistara, Flasche
mit engem Hals. - «Thust dn den Wein in
txnAng^tcr, do man in dem Summer usb trinkt».
Geiler, Ev. m Ussl. 15 «. — Noch bei GoU,
395 : «Bombylius, Gatter, Jjifitsr». — Sdimid,
Schwab Wort. 24.
Angster, Art kleiner Münze in der Schweix
und in Suddeutschland. Seherz, 46. Beneeke 1,
46. — « 10 £ baseler phennige. die man nempt
angtter». 1377. Cart. d. Mulh , 300. — «Du hast
den Ängstar im Meckel stecken». Geiler. Ev.
m Ussl. 106 b; J98b. Sprüchwörtliche, aas
der Aehnliekkett des Lauts gebildete Redens*
art. um zu sagen: es ist dir Angst. S. auch
Grimms Wörterb. 1. äöl. — «Der Win ist ta
Keiserspcrg im Bisasi; gewaehsen, und gilt
ein nia;s/. XVI angster». Murner, UDms, B,i^.
Angsthaft. S angestbar.
AnCab. S. an^ub.
Anhangig sein, anhängen. — «Per ftlrst
diser weit. . . wärt sein urteil entphahen, mit
allen den die jm anhängig gewesen sindt».
Zell, ni r
Anhau, Block oder Klotz, auf dem man Eoh
haut — «Wiltu nach zu dem Brct kummen,
so ninst du lassen Holtz uff dir howen. du
must ein Anhato sein da man Holtz uff hawei».
Geiler. Bros 1, 8 b.
Anheimiscli. einbeimiseh, dabeiin. heim, im
Lande. — «Das du dm Lebtag Burger bist,
sesshaftig und unlwimisch». Geiler, Bilg. 1 *.
— « . . . bis das Vulck wider zerreitet nnd
aiümnisch kuinpt». Brant, Bisch. Wilh. 272. —
«Die nit ah^imsch sind, von der gemeinde
nutz wegen, werdent entschuldiget (dispcnsirt)
von der Vogtci» Mnrner, Instit. 22 b. — «Ir
rütcr, die nit anheimisch waren . .» Ringmanu,
Cüsar 30 — «So was mein gn. herr von Speir
auch nit anhei/miseh». Bntzer, Weiss , k, 2
Anken S Anfl-an.
Ankeren, aogreifeu. — Es reute Bischof
Walther. dass er die Strassburger «nit b&
Wickersheim bette angekeret und mit in ge-
stritten». Closeuer, 81. Kon , 657.
Anklebeliehelt. Tanler 389 (59), feste
Auhänirliebkeit. — «Zu welchem C^ut das do
geschatten ist von Gott wir uns keren bi im
za bliben mit AiMebelicheit an im. zahsnt
stosset e? dich von im». Geiler. Bilg. 122''
Anlangen. Scherz. 48. Gerichtlich belan-
gen ; im folg. : auffordern sich zu erkl&ren.
— Der Gottesfreund schreibt an den strassb.
tümibur: ihr verlangt meinen Rath wegen
des Schismas «wennc ir verschent äch daz ir
und atidere pfafhcit kürzliche angeJanget sül-
lent %\ orden . . . Wer kan dozu roten ebe
da/, anlangen gesohiht? Wenn daz Anlangen
be>c)uht, Si) sint ir verbunden zft dem ordea«*
1380. Nie. V. Babel, 343.
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— IS —
I, Compromiss. Scherz, 48. — «Do j
MhAf der rat zft Strosbnrg, das der Mschof
Bfld die stifte dotent oinen aulos uf dri'^e .»
£oA. 67iL — «Also doteut die bürgere and
Miftr eines onlotf ... Mi den Üsehof;
Jrr sprach den otdot» nt und nrteilete . . .»
D). 734. Etc.
Amle^, Bekleidangr: EinkleidDii^ einer
.Vutitio — «THs nicmorialc sige iich von mir
feoppfen zfi üwore geistUoheti Anlege uud
wOnns»». Clans Biov.
Anleite, Besitznahme der Güter eines
Scholdners daroh den Gläubiger. Scherz, 49:
exeetitio, inuniano — Heinrieli VH gestattet
den T/nT^em von Schlettstadt dass kein Ge-
höht im Klsass «aliquam uii&biuuem, que vul-
fviter dicitar.^iilei(e, ad possesüionem bonoram
in civitate Slet«tat vcl in banno ipsios civi-
tatis existentitun>, machen dürfte. 1311. AU.
dipl. t, w. — Wird einer vernrthettt «mit
ihte, anleite oder mit andern saolien . . .*
1390. Ais. dipl. 2. 2Si>.
AaleitHbrief. Bohera, 49: eitocto. — Wer
TOD den Strassburf^ern etwas rn fordern
hatte . . . «der sulte sii für {,'erihte laden mit
(argebotten und anletubrtefen*. Kön., 682.
Anlii^licb. eindringlich. — «Aii/i^toA beten,
instanter». Geiler, Post. 3, 70
Anli^licheit, Eindringlichkeit. — «Instan-
tia, das ist Atdi^ieheU und Ungestumigkeit».
Geiler, Post. 8, 70 b.
Anmoi, Ammal, Annial. M itcrmal. Ad
snamaii, Qraff 3, 715. Schmeiier 1, 1688.
Heute uns Aamol ~ «Die AMmA oder
Motte rni.d>. Brun^chw., Diät. 80*. — «Hnter-
tdex Ammal>. Ibid. 88 K
Anaiit, masc. Lost an etwas. — «So !an|r
diser Will and Anmut bleibet zu weltlichem
Wollust ...» Geiler, Schiff der Pen. 11 —
«Da bsMit ein Ammä sn dem Ampt, da an
(JpTn (tüt, da zu der Frawen. da zu dem
Mann». Geiler, Emeis 34 » — «So er davon
redet oder höret predigen, so hat er einen
natürlichen Anmut darin». Geiler, Selenp.
1^ — «Lieb oder Anm^U der Eltern zu
den Kinden». Geiler, Seliiir der Pen. 19
Etc
Anriclite. fem., Büffet auf dorn die aus der
Kttcha kommenden Speisen angerichtet wer-
den. — «Nyeman sol z& der anrichten gon
deane die zwene stubemcistcr oder der meis-
lar, oder "wen es der meister heissct; nnd
wer darüber darzö get und selber spise nym-
met . . . der bessert ein sch. . . . Njcman
uA kein liecht ab dem lieohtstock nemen. der
Iber der anndUe» hanget». 1466. Qoidsoliniie-
deznnft, 39.
Anrnck, Ruck, Impuls. — «Der erst An-
oder der erst Anvank aus dem sich ein
Henseli m Oott kert. das ist Forcht». Geiler,
Has ini Vi., A. 2 «,
Ajimcks, sofort, auf der äteiie. Auch eina
Stmekt. - «Zttband wenn man sie strafet . .
mriii h ist ir Fried aus» Geiler, Selenp 72 a.
«StraoJcs cmrucka nach dem Gnus, da liat
81 Jokaanes erkannt seinen Sehdpfer». Id., Bv.
mit Ussl. 169 a. Etc. — «Du feilst gleich eine
Uudee wider davon». Id., GeisÜ. Spinn., M, 8 b.
Anadilag, Absicht, Vorsata. — «Also tust
du alle Ding mit Anechlag umb Gottes willen».
Geiler, Pred. nnd L. 89" — «Es ist nit mein
Anschlag euch diss alles zu erlürueu». id.,
Selenp. 78*. Bte.
Ani<chlagen, sich vorsetzen, Iiesrhlicssen
— «Gott hat angeschlagen in Ewigkeit das
dn nnd ioh sollent selig werden». Geiler,
Post. 2, 8 a — Ein Mansch soll allwegen
anschlagen besser zu werden*. Id., Selenp.
117 b. Isto.
Anschlll^^lich. absichtlich, nach ernstem
Vorsatz. — *Anschläglich und gemeinlich was
der Herr gesant zu den Juden, da er inen
allein predigen solt. aber zufelliglioh, nebens
her, so es sich begab, so mocht der Herr den
Heyden wol predigen». Geiler. Post. 9, 39«.
Anschnanwen. hefti. anfahren. — «Der
Herr schnauwct sie «Maria) an und sprach zu
ir» (Joh. 2, 4). Geiler, Post. 1, 84 b. - «Do
bekratzt der Herr .seine Jünger, tchnanirff sie
an uud bprach: was furchtent ir ücU, ji ivlein-
gloubigen» ? Id., Post. 1. 28 b. Etc.
Heute noch: avfchnauen; ebenso int aliema-
nischen Dialekt, Ucbcl 2, 273.
Antichnarren, zornig anfahren. — «Wenn
sie nichts anders von euch hond dann ein
Anschnürten und ein saur Gesicht». Geiler,
Has im Pf., c. ö ^.
Anschowelicbeit. Ausehn, Bäoksioht. —
«Also sollent ir allen Hensohen Qota thnn
allein uss AnÄT/i(>irc/}cA«»iderQÄtigkeitOotte4».
Geiler, Post. 3, 52 K
Antlehtig, anselmlieh. — «... in beiedn
cttlicher onstdUifsr peisotten». Oapito, Träger,
L, 8*.
Ansig«B, verb. aet., besiegen; gewShnUeh
mit dem Dativ, z. r 'lusener, 39. — «Ich
liab gerichtet uff ein bunt, — den nie kein
menseh kaut*. Hurner, Lnth. Narr,
115.
utiffestgen.
Ansprache. Scherz, 52. 1. Anspruch. — «Das
niemaa io den zitcn do — OMtpraeh« het an
kein sin ?ftt». Gottfr. y. Str.. 1. 7<V
2. Kecht^klage. — «L wer anspradie, ir ant-
wurte, — daz man diu beide ▼ememe». Gottfr.
V. Str.. 1, 211. — «Unser anspräche, die wir
haut» gegen den Hath von Strassburg. Bischof
Walther, 1861. Urk.-Bneh., 1, 866. — «Wir
virciehent uns gegenander aller anespracJie
und klage». 1270. Deutsche Urk., 16. — «Die
herren hcttent vil zftsprücho und anesprod»«
an die von Strosburg-». Kön.. 692. Etc. Ete.
Ansprechen, anklagen. Scherz, 52. — «. . .
daz er sich verentwürtete der sachen die man
in würde ansprechend». Cloiener, 37. — «Do
wart Symmachns mit falschen gezügen on^ifs-
sprochen*. Kon., 525. Etc. — Die Juden forsch-
ten ob Christus «üt spreche oder rette, daz
misseton were, dae sü in dannnbe «wwpr gd totil
für einen un^erehtcn man». Eis. Pred., 2, 18.
Anspuwen, auspeien. — Beim Leiden Ciu'isti
«eile seböne wart angespHwen*. Gfebete, 14
Jh. ms.
Ansaer. — «Da griff der meister in seinen
Msssr und aobe ein ambSsslin bernss». Pauli
200. ~ Anscr. das franz. ause, Schleife an
einem Gürtel, Benecke 1, 47. Dies kann in
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— 14 —
der angerührten Stelle schwerlich die Bedeat- 1 — cVil Ordenslent. . . habent zwei AniXitUr*.
ang sein. Wenn Ansser nicht ein Druckfehler Id., Narr. 135 b. (S. die Stelle anter Kuitrtn^
ist für Aser, Eser, Sack oder Tasche, so hat Ktc. — Butzenantlit, s Bult. — «...mit
Paolt das eine Wort mit dem andera ver- , einem £rÖliohen A»)tii^*, Braut, Morettts, a.
wechselt, was um so eher möglich ist, 4» dtr 7 b. . «Glaff des itnt^*. Id.. Thesm. b.
Sb,. — ^AnÜitt und lib sii' L';int/ \-r!-biit/iMi »
Id., Nsoh. III. — «Ob jeman dir engegeu
Ascr veimittalft einet Aneen an dem GHirtel
Fetose,* anstossende, angränzende Gegend, kampt, — der frolieh euUdit hat und nnad».
Gränze - «. . Einnemen und bcsitzt^n jrer Id , Facetus, A, 3 — «T^^r Narren Ant-
nachbaureu Anstösjs», Adelphus, Barb. 19 — j iit ist geglettet wol, — und duoh die hosen
Die Ydlker die «an den enden oder oimMsmi» | Hilten ▼olt*. Uarner, Nb., 988. — «Sehentfleh
der Türk v \v()nen>. Adelphus, Rliodis. I, im spiecrelglas,— ob nch im a««ii( brest etwas».
Anato»äer, Gräuzuaohbar, Bewohner eines Ibid., 142. — «Sie wolt im iti das Antlit fallen
Banns, der an einen andern stoset. Sehens, | mit den fensten». Mnmer. Ulensp., 17. — «IGn
52. — «Ire nachbauren und anstösser*. Adel- Antlit schühclich verstellet». Id , Gayac,
phus, Barb. 24 b — €. . . das die TüUchen 1 413. Etc. ~ «Wann er würd euwer AntUt
nit . . . der GalUer provintcen . . . Anstö9$er\ ansehen. . .» Wimph., Chrys. 16 b. _ «Wie man
wurden». Rinpfmann, Cäsar, 14*. — «Die er- da.s Antlit "v," eist machen sei». Brunschw.. Dist.
bern lüte von liinowe und ir anstiisBer». 1449. 30 a. — «Ettlich tusent sind die Jnen ins Aat-
Alte Ordn., B. 1. litt lietton mögen widersprechen». Zell, b, Ö *.
Antfoffel. Antvogel. Ente. — Die .«trassb. Diese Form kommt nur nooh selten Torj die
Vogler sollen verkaiit'eu «den bebten antsogd gewnhulicliere ist Antlitz,
nmb 10 4*- 1^1* Alsati*, 1897, p. 899. ~ «Antrccho». Milnnclien der Ente» Eutetleli.
«Essolnypman deheinen zamen fltifwqrrf under Brunschw., Dist. 88«. Scherz, 54.
den wilden feil haben» 15 Jh Alte Ordn., Antritt, Stufe. Aufsteig, Schemel. Schmeller,
B. 12. — «Antfogel oder ander gefügel». 1400. | 1, 680. — «Der Fuss des Antritts (eines Bühls)
Tucherznnft, 26 — «Zum Antvogel». Strassb. ist mit einer Mauer beschlossen». Adelphus,
Hausname, 1834. — «Ein Vogler am Rhein . . . t Türck. D, 6 b. ~ «Die Wolken hast du dir
wiirft ein Antv igel üss . . . mit demselben zu einem Andn'tt gemaoht (Ps. lOA» 8). Nadi-
facht er darnach vil Antvögd». Geiler, Emeis, j tigali, Psalter, 263.
34*; Post. S, 1011». — cDer man des wilden ■ Antaeeeig, vor dem man eich entsetet,
Antfogds*. Broneohw.» DtSt. 38*. — BÄth- muthi^'. — Gunther von Sohwarzenburg tder
salb., a, 8 b. c& den ziten der frumeste herre was und der
AntfHaten. Beneeke 8, 409: erkl&ren, er* aiiisstsij^te von dem men vnste eft seiende».
läutern. Kön., 478.
Antheia, Gelübde. Sehers, 58. — •AntheizCf 1 Ajitworteu. Entwerten. Scherz, 55. 324.
▼ota». Herrad, 193. | Ausser dem gewöhnliehen Sinn :
Antlaz. Scherz.. 53 : indnlfrcntia. cio;entlich 1. Abliefern, Ausliefern. — «Niemaa sol de-
Entlassnng. — «Die erwurbent mir ticrzig tag , keinen gefangen bariu füren, er entworte in
AsMeut an den predigen», Entlassung Tem daonedemsehnltheissen».tw8tadtreehtOrand.,
Predigen. Tauler an AUrg. Ebner; Henmann, 2,44. — «Barune und ir geno/c, — Die giengen
Opusoula. Nürnb., 4'. ie zc loze . . ., Weiher im antwurte — sin
Antlit, Antliitte. Antlitz. — «Ach, Hchöne kint...» Gottfr. v. Str. i, 84. — «Ze jnuite
Antlüt». Gottfr. V. Str., 2, III — «Der kiini ^ vart her Thiebalt gevangen und wart oem
sach den burger an und äclietzete mis, ani- ixänxff geantwürtet». Closener. 66. — DieStrase-
littes cigenschaft». Closener, 54. — «Das er bur>:f-r i:eboten, wer Hermann von Gerolds-
mich wol under min antlit »leht». Kön., 373. eek «heimlichen hielte und in nut den bürgern
— «Es was der stoltzeste schöne^tc maa von entiourteU», der würde aus der Stadt ver-
übe und von a»%rf«». Ibid., 675. — Assuerus wiesen. Ibid., 86. — Cato spricht: «e ich
sah Esther «in bleichem Anüit». Taulcr, 181 ' wolte das ich in Julius hende geantwikrtet
(.32). Etc. — «Das anüit was im<» uffgekeret». \ wurde . . ., e wil ich mich selber döten». Kön.,
Nie. v. Basel, 164. Etc. — Die Juden spieen '^'i'A. Ktc — «Wer von übeltetigen lütesn würde
dem Herrn «ander sin schone wniiü». Eis. Pred. in den dinghof geetUwürttt . . den süUent die
1, 191. — «... daz im Got «in erste gestalt hftber . . . behüten». Boftsheim, 1301. Weisth..
sins anüities wider ij^ebe». Miirlein, 2!). — S. IfiHO. — Ein Dieb soll in Stock l leib n «unt«
Christoph, «wer den ansieht, dem geschieht , au die staut, daz er au das geriht wirtaeofU'
kein leit, — Des tages do er sin tmHit sieht». ' wurUt: Artolsheim, 1820. Ibid., 1, 996. —
C'onr. V. Dank., v. 222. - «Die weib di« in «Die zehenden, die in r ptissin» von Eschau
der jagend schöne ant^ band. ..» Guidin Spil, «hof getmtwurUt werdeut». £alteeh, 1849.
— «Der tplfel ist ein Inter gegenwnrf Ibid., 5, 618^ — «Swenne die vier wnehen
d'inci nttth'des». Tleinr. v OfTenh. — (Eine häss- nskomraent. so sol» der Bannwart «den volen
liehe Frau hatte) «ein lang krumm Antlitt». wider heiu (nach Lützel) emtwirten*. Heims-
Geiler. Dreieck. Spiegel, A a, 6 >. — «Der an-fbmnn. Ibid., 4, 92. — «Das kern sol men
der fiel auff das Antlit nider». Id., Nar- entwurten crciu SLroszburc: uf der herren spi-
rensch. 38 — «Der Teuftet warff einen mit i eher». Eckboisheim, 14 Jh. Uist. de S.Thomas,
eim Stein, das im das Blnt über das ÄnOä \ 389. — «Alle jor. so im das mnltzerkom 9«-
abrann». Td.. Enii is, 44». — «Würflf im nit I nntiourt wirt . .» S h ififliausen, 1474. Weisth.,
kut in das AntUt>. Id.. £v. mit Ussl. 56 j ö, 473. — «Die üaaawarteu sollen Pf4uder
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— 16 -
Eehnr^n und sie antworten einem meifirer»
Greas« eiler. 14 Jh. Ibid., 1, 704. — «Brocli-
monet . . . machet die jungen gense ftiicke und
mttcürtet sii aas a& den apiss». Conr. v. Dank.,
T. 170. Etc.
2. praisentare, vorschlafen. — «Es sulnt
sas (dem Bischof) die bürgere atUwurten ein
■infsemeister. wen sft wellent, den siilen wir
i-^t/on . . 12 )6. Kon.. Beil.. 990. — «Ist aber
iäs ein münssemeister . .. abegat . ■ so «oi-
tent metoter nnd rat . . . ans einen andern
tnticurten. und :?unen wir dem denselben ge-
waU ^ebeu>. im Als. dipl., 3, 83. - Die
Pfleger dee Gatlentelianses sollen «ein per-
t. no /.h der ]»frihuion (der Kaplarici) autwurten
eime custer der merreu stitle>. lö Jh. Ciut-
Irate-Ordn., 194.
3. Sich antwurten, sich stellen vor Gericht. '
— «Dem gerihte atttwurte er »ich». Gottfr. v.
Str. ly 152. — cDer geladen wirt für gerihte, ;
der sei sich enttoirtm r.h iiriraen>. 1^* Stadt-
leeht. Grand ,2^53; lat. Text: se prsesentare. i
Aawenden, angreifen. — «Wo ich min vind
*elbs anewend, — so sprich ich : das gotz mar-
ter sehend. — ich bin der isenbi^scr»! Muruer.
S(Ädm. a, 7 b. — «So darff er alle bischöff
schen«icn. — und die cardinäl anwenden». Id., ;
Luth. Narr. 74, — Der Teufel hat Uiob '
«a^^eweiMK». Wimph., Chrys. 6 o. — Die Armen
umlen «von den reichen überfallen, angnoencU
oüd uberboldert». Ibid., 4 «. — Die Sncven
«fedören, wann ir schon wenig scind, ein an-
zaI rüter . . .anwenden». Ringmanu, Cäsar, 28 ^.
Anwei-fen, beseliuldigen, anlttagen — In
einem Entschuldiu'ijriicrsbrief an den Papst i
wegen der Ludwig dem Baier gethanen Dienste,
sagt der strassb. Magistrat : cdae nieman einen |
munt in erfxcrungc wise über sie, (die Stadt)
nftft oder sie von gewalt denheinc meinungei
einer urteile onwer/e», dämm bitte man den !
Pabst, die Stadt zu absolviren l'^28. Kön..
Beil., 1037. — Das Glossar der Hegel'schen
Ausg , S. 1(^1, erkUrt anwerfsn in dieser Stelle
nnrichti;: ilurch untcr^vr^rf n. - Eine Unthat,
der ^ner *angetoorfen ibl*. 1400. Tucherzanft, 18.
AttmpÜBiii Sien mit Fragen, besonders vcr-
flaglichen. an einen wenden. — «!> hm er
•ie angezepß und gefrogt». Geiler, i'ost. 3,
Anzögen, anzeigen. — «Den Jungbrunnen
A^ci an — Johannes der fil heilig man>.
ilorner. Bad. L, 4^. — «So zögt der Karsthans
dir v> o\ an — wie sie dich üben understan*. |
Id., Luth. Narr. 18. — «. . . das würt dir wol
cia «msögens t'ebcn* Id., Adel, F, 2 ^. Et». Etc.
— =5 >nst sehr oft: anzeigen.
Au^ügung. Anzeigung. — «Beroubung sol-
bcher Andacht ist nit ein anzögung das ein
Mensch von Gott verworffen sey». Geiler, Irrig
Sehnt D, 8*». — Ibid., F, a«: Anzeigung.
Anzü^ij?, anziehend. — «Alle seine (Christi)
Äed, Wort, Werck, Weiss und Qeberd . . .,
du ist allessammen anzügig gewesen», hat
die Kraft gehabt das Volk anzuziehen. Geiler,
Poet. ^4&^. — «Das sein sorgliche Personen, |
^ also anzügig »eind, es seien joch Franwen|
oier ifansbild, davon ist fast Not jederman ;
lieh vor inen ze hüten». Id., Brös. 2, 52 ^. j
Apostützler, Postützier, Gleissner, Heuch
1er. — «Also seiud ir Apostützler, Hypocritöu».
Geiler, Post. 2, 64^. - «Einer (der Pharisäer
in der Parabel) was ein abgescheidener Heister,
ein Apostützler und ein Gleissner>. Ibid., 3.
71 a — «Also spricht der jung Gesell: wenn
ich nit an nneerlioli Ort gieng mit den Ge-
sellen, so irürd ieh verachtet, ein Zagmetz
crenannt und ein Apostützler». Tieiler, Schiff
der Pen. 13*. — «Er wird geschätzt für ein
PoatÜtOer nnd Fitntast». Id., Pred. n. L.
143 a. — «.\nder verrucht nnd seilos Lcut
hassen sie und reden inen übel, . . . und nen-
nen sie RutatsUr, Gleissner, Lnj^tsehen».
Id.. Narr. 203b. 2l6b steht: Bastützler. —
«So spricht man: schow den Duokeimaser,
— Er will allein sin ein Carthnser — Und
tribt ein Apoatützer Stodt» (stat. Status). Brant,
Nsch., lül. — «Lecker, buben, appottuUler^
traumprediger». Murner, von Luthers Leren,
A, 4 a. — Pasypodius hat das Wort nicht
mehr, in der Gemma fehlt es noch Grimm, 1,
&37, hält Bostüder für die ursprüngliche Form
nnd meint, es sei von dem ital. posticcio,
franz. postiche, abzuleiten. — War auch in
Schwaben üblich; Schmid. schwäb. Wört.p. 6.
Aposttitzlerei, Apostülzlerie, Heuchelei,
zugleich Aberglauben, insofern er, wie die
Heuchelei, falsche Reliicion ist. — «Also mach-
ten sie darusB superstitionem, apostützUriz» .
Geiler, Post 2, 63 _ «Do wolt er sie noch
bass riiren von irer Apoatützlerie und beruft
die Scharen des Yolcks das sie sollen zu im
klimmen nnd znlosen was er sagen würd von
der Apoatützlerie der Schriftgelertcn und Ab-
gesoheidenen». Ibid., 65 — cDesgleiolien that
er in andren PuMikäteritn und Aberglonben,
der on Zal ist». Geiler, Höllisch Leu, B, 4
— «Wie meinstn, ob ich ein guter prediger
gesin wer, wann ieli gesagt hette . . . wie
ETtit es were das man vil sterapeney, apostütz-
ierey uffrichte» f Zell, L, 1 — «Durch solioh.
apoBtützlery die einißlltigen betrogen werden».
Bntzer. Neuer., I, 1 ». — «.. . das sie sich von
irer AposteUzlereg bekerten». Wurm, Trost, Ö6 ».
ApMtfitzIerisch, aberglftHbiseh. — «Owie vil
tansent sind durch die ai>oxtHtzleriache berli-
nische Art verfürt worden» ! Zell, Y, 2 ». —
«Selbs erdachte, newe, apoBteiUkH$che werek».
Wurm, Tro.st, 27 b.
Apporich, die vollgc»ponncne Spindel. —
«An der Kaderkunkel spint mau gar bald vil
Games, in einer Stund 20 bi> 30 apperidt».
Geiler, Geistl, Spinn. L, 5i> , 31, 1 ».
Appetsite, Abseite, Nebenschiff einer Kir-
che. — «Zwo appetititen^ do inne man wol
machet Capellen und eine sacristige». Nie v.
ßasel. 312. — Appet für ab, wie in appetgot,
appetgrondi oder appe. in appelos.
Apressenbavm. ? — «Dein Mann hat den
Apressenbaum gar lieb ; hau in ab und leg in
an das Fener brennen; mag er das gedulden,
so bit er jens aneh». Geiler, Narr. 77 b.
Ar. Adclar Scherz. ')7. — «Rinii w ort dft
swoiment als der ar>. Gottfr. v. Str. 1, 67. —
«Nie kein are so höbe getlög engcgcn der
sunnen». Tanler, 304 (52). Etc — «. . . Do
waz mir wie daz ich sehe fliegende . . . einen
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- 16 -
gar grossen . . . schönen adelar». Nie. v. Basel,
8iy. Etc.
Arbeit. Erbeit. Mühsal, Noth Scherz. 57.
— «. . . alle archcit — Die durch dich ie der
mensche leit». Gottfr. v. Str. 2, 112. — Ein
Kranker, der «uffe zwentzig wachen alsns
gelag und grosse Erbeit erlait . . ,> Nie. v.
Basel, Bck. Taul., 61. — «Die vergist kam
von ime. das er geniw. doch mit grossen Er-
beim; CIos. 57. — Kdnig Heinrich «f&r gen
Rome und gewan ihi/, mit grossen erbeiteii>.
Ibid., 66. — Obwohl mancher «lebende blibet
nutz an 80 jor, no ist do«h dernoeh vil arbeU
nnd 8mcrt?:on> Kön. 241. Etc. — Gott hat
Eva'» Sünde gestraft, «das befindet ir (Weiber;
wol, so ir knides in Erbeüen gont». Nie. t.
Biisol. Bck. Tiiul., 46. (En (ravail d'enfant.) ~
«Froweu die kinds in ar6et( geent». Bronsch-
wlg, Diitt lOfta.
Arbpitseliff, mühsi^lig', clcnrl. — «... wand
er leider arbeitsaltc was». Gottfr. v. Str. 1, 8ji.
— CluristiiB €wae mheitselig ane (Mshnlde*. Ge-
bete, 14 Jh. ms. — «T>nnimb ist kein arbeit-
«rfip*r unglückhaftiger ilonsch wetlcr eiu falsch
oder low geistlich Mensch>. (jeikr, Selenp.,
118»; Pred. u. L., 20'^. Etc. — «Etlich arbeit-
selig ... in die. unsiunikeit ufllirechen», ihr
Elend der Vorst huu^ vorzuwerfen Winiph.,
Chrys. 4 ». — Ein Knecht, der keine Fr im
wollte, sagt «er wolt allein arbenUdig sein».
Pauli, 383. — «Obs dich schon arbetselig inucht,
bringt s doch kein sch*den». Hedio, Zehenden.
C, li>.
Arbeitseligkeit, Mühe. Noth. Müheelig-
keit, Elend. — «Sie was ein Wittwin . . . ,
mit dem Wort hat er ir die gantz Bürde der
ArbeitselKjkfit uff den Backen gelegt ; wann
man eins alt nennt, so ist sein Ärbdttüigktit
gantz gesagt». Geiler, Ev. mit Ussl,, ß8«. —
«Wa i^i\rmherzi<,'koit ist, da lernt man . .
wie mau sich gegen allen Arbeitaelikeiten der
Menschen halten boI». Id., Pred. nnd L.,
72'>. Etc. — «... sie wercn in solioher cr-
bärmiicher arbeitseligkeit». Eingmann, Cäsar,
92 h. — «Der menBoh geboren von eim weib.
ein kurtze zeit lebent, wirt erfült mit vil
arbeitteligkeiten» (üiob 14, IJ. Wurm, Balaam,
i. ab. ~ Selimid, SehwSb. W5rk., 8B. Dnsy-
podius: ^ArbeitiiUg, onlaoiitosiis ; arheittdig'
keit, miseria».
Arenweg« Falke, falco milvus. — «Ein
Arentceg der fleugt in eim Kreis-i omb and
eicht also weit als das gantz Land ist». Geiler,
Oeistl. Spinn., M, 6 b.
Arg, schlecht, auch von Dingen gebraacht.
Scherz, 59. — «Ein viertel wines, des argc-
sten noch des besten». Münster, 1339. Als.
dipl. 2, ir>4. — Zu Strassbnnr wiril einer ver-
bannt <umb da?, er argen wiu ander gütcn
▼ermenckelte». 1363. EmvA. Baeh, R & -
«Sic hailcnt gar kein argm Won.» Mnrncr.
GenchHt., B. 1 «. — So spricht man doch on
argen Won.» Id., Virg. F, 6 b. — «Doch so du
hast ein argen Won dammb . . .» Id., Luth.
Narr, 164. Etc — «Wan ich uf üoh trug ein
Argtcon». LI. Nb.. 179. Etc.
Argern, Ergem. Scherz, 340. 1. Beeohä*
digen. ~ «Wer oach das iemaa . . . sine
hcngestc oder pferde geergert wurdent ...»
1396. Kön , Beil., 960.
2. Ycrschlimraem. — «Die cristcnheit sich
alle /AI ergert und ic böser und ie böser
wurt». R Sierswin, 9 Fi l m n, 142. — «StmI
sich darabe bessern und nüt ergm». Nie. t.
Basel, Tanl. Bek., 6.
Arghertzig. boshaa. — «Arehelftw der
arghertsige». Tauler, 6 (2).
Arghertzigkeit, Bosheit, böse Oesinnang.
— .^lan Avird angefoohten «mit ar^eiUä^:
Tanler. 6 (2).
ArgwKnig, Argwenig. Scherz, 69. l.Ver*
dächtig. — «Ein «r^jttjeni^ man». Ileimsbrunn,
14 Jh. Weisth.. 4, 93. — «Vcrlympt lüt die
do argwmM sind». Hüningen, 15 Jn. Borekh.,
71. — «Wo yeman keme der sie argwcnig
beduchtOf zh dem söUent sie grifen». 16 Jh.
Alte Ordn., B. j)0. — tUeberMhlag . . . was
sig das dir argwenig ist». Braut, Cato, c, 2
— «Was sie arektcenig bedacht, (sollen sie^
gfitlieh nffhalten and es dem nnmieister vw
kfinden». Id., Bisch Wilh. . 270. — Die
Dominikaner wollen «vil ee Mariam decken —
pftiehl mit dem erbsündlichen lleeken, -^ dann
sagen das sant Thomas lere — an einem ort
argwenig were». Murner, 4 Ketzer, A, 1 —
•Argwenig mecht (machte) ich min besdiwernn,
— HO ich allein durch frowen eren — der
uarheil wolt ein dcckcl machen». Id., Nb.,
rO — «Von argwenigen vögten, de suspcctis
tutorihas». Id., .Tnstit.. 24». - «Von Dr.
M. Luthers lereu und predigen, da» sie arg-
wenig seint». Id., Titel. Ete. — Es .sclieint
«die sacfa wer argwenig, möcht das iiccht nit
wol lyden». Karthaas, cc, 4 *>. — Was nicht
in der h. Schrift gegründet ist, soll man
*argmm^ halten». Zell, M, 3 b.
2. Einen argwenig haben, ihn im Verdacht
haben. -- «Die niinne (der Welt) soltu allo
argtoenig han and solt si flihen*. Bihtcb.»
42. «Swa der meister nnd der rat einen
klc^a^r argtoenig hant, da sol der kleger
swern daz er kein nnrehten gezng leite».
Stadtreeht, 1949. Strobet 1, 661. — «Es wut"
ilent i'flich von den bur;^ern erschlagen.. ..
die man argwenig bette». Ciosener, bO. —
«Do sehiekete der keieer nodi Philippo . .
den er vor dicke bette nrgwniig*. Kon., 390.
3. Argwenig sein, einen Verdacht haben.
— Die Fünfmannen der Tneher, «ob iemans
däche oder stücke iiiaclite, do sü argwenig
worent, das uicu boliclo" d&che . . . uf den
koaf machte ...» 1437. Tucberzunfl, 60.
Ar^enige, Argwohn, Verdacht. Die ge-
wöhnlichere Form ist Argwan. — Du sollst «den
vssem menschen in getwangc halten . . . nnd
in nrgwrniget nnd tme n&t getruwen». Tanler»
Ar^wenigea, beargvohiieii. ~ «Der bni>
der bedacht, es wer nit recht, — Die stimm
argtcömgt er gar recht». Murner, 4 Kelzer.
II, a<^. — «Dann argtoBitigi er die vitker».
0. C. K, 8 a.
Arke. Scherz, 68. 1. Arche, Bandeslade. —
«Die leviten tr&gent die arke». Taulcr, 243 (42).
S. Ilsehkasten im Flass. — £s ist verbo-
ten H&rlinge «in kein arcke noch wiher th.
by Google
— 17 -
weilEeJi . . . Wer dem andern sine visehe
•bnmet ... in Riner arckm . . • 1^. Alte
Ordn.. B 1. — i:^mv !'rk., ?. 39.
Armekeit, Aruikeit, Armath, Elend,
Schwäche. Scherz, On. — «Dea landet air*
meint». Gottfr. V. Str. 1. 86.
Anneklicb, ärmlich. — «Do &ü sohent,
dar er so amdclichen lag, wanne er Ing in
dem s-tnnbc ...» Eis. Prod., 2, 112.
Aiin«*iu .Hermen, arm niAchen. — «Liebe
amet und altet». Gottfr. y. Str. 1, 180. —
Weltliche Minne «blendet mieh and ermet
mich». Bihteb., 91
Amern, ärmer machen. — «Also daz un-
*er gemeinen burger nüt wördent gearmert
und die gewaltigen gerichert». 1261. Urk. Buch
1. -'hh.
Armute, neatr., die Armath. — «Bis ist daz
worewesenUehe aniidto».Tanler, ?2 ih) Etc. Etc.
Armut.selia;, t lt nd. - «So vil lin Mensch
vwmUeliger itit Leibs halb, so vU er mer die-
selbe .^fvraiMl^ftctt entdeckt nnd sen^ nnd die
'.It tl «rdurcli Mwegt». Geiler, Sfinden des tf.,
143 EU,
AnsutneliirMt, Elend. — «Die Werkelt
»nirt flieh frei machen . . . auch dnrt in
jenem Leben von h\itx Armui^ighnt des Lich-
aams> Geiler. Post., 8, 9S1>; SBnden dea H.,
14»; Narr.. 154^.
Ajneo, vordiom^n, erwerben. Öcherz, 40. —
«8o mfts c.< niino natnre, dirre liekome amm*,
Nie. V. Basel, Taul. Bck..
Arraa, su Arra.H fubrizirtes Wollcnzeug. —
«JjTiWffteA.» 1401. Tuchcrzunft, 21 ». — «Ein
'wartzcr ÄrraamatUd . . . Ein blo Arraman-
nerog>. 1418. S. Thomas-Fabrik. — 3 ff.
6 A mttb ein arrasmawUl mit einer vidinn
r^d^rcn» 1420. Id. — «Von Amts: koufFt
icli ir ein diich>. .Munier. Gcuclnti. x, 4 t». —
Eine Bahlcrin sagt «man hab die aller
schönsten beltx feil, Schleyer, guldtn ring und
irelen arr€Ut*. Ibid., f, 2 a. — «Die geistlichen,
iii frummen, — die haben grienen arrasz ge-
ABBunen nnd audi gelen amuM»,
Xnmer, Miile, F, 2 ».
Arsch, Gesäss, überhaupt Hinterthoil. Te-
aecke 1, ^2: Ars. — Einem Schwätzer «gieng
der mnl off nnd ra -wie einer waaiersteltsen
der arifcA» Pauli, 181.
Artzat. Artxot, Arzt. — Weder «orxol
Meb arsatlieker Ust» k5nnen dloh retten
Gottfr. V Str. 1,97 - «also ich hau frchurct
von artzoten, das es den lüten böse "wcre daz
vil artioU hettent». Tanler, 87 (18). —
*Pn jTobent im die arUat ein kriestiro» CIo-
scner. H9. — «Ze jungest wart er siech and
knndc ime kein oraol vor gesina. Kön , 415.
— aOalienus. der argat was z6 Romo- . .Tbid ,
884. — «Meister Hagelin der artzai^ 1410.
Ete — «Avieamader «rtMf». Gnldin SiiU,Ö1.
Etc
Artzatiiin. Arixotmn, ErtZ4>tin, Frau die
Mediitin treibt; wirkliche Aerztin oder blosse
Hebamme? Zu Anfang des 14. Jh. wird /u
.Strassburg eine Agnes, medica, erwähnt. —
«Minne, die arzatinne ...» Gottfr. Str
1. 167. — «Alle artzotte und artzotinne . . .»
Id Jb. Gotlente-Ordn., 215. — «Es was eine
Ertzodtin za Freiborg gesessen . . .» Bran«
«ebw , DIat 182 b
Artzneien, Arznplen Arzenen. Arxen,
Erzen, l Aerzüicit behandeln. — Haben am
Hartinstag die Hnber von Eichhoffen zn viel
getrunken, «so .sol der moier inen ieglichem
ein Stab an die band geben; wo er das nit
tftt, und lallet ir einer ein bein enzwei. sol
man in wider in den )iof fir^n und ar:rrtrimy
Wciaili., 1. 685 — Es A\ urdeu Quakha,ibär
verhört «wie und in welher mosze su die lüt«
geerezeni hant» I K'Ü Kihi , Beil.. 102fi. —
Die strassb. Acrzte imisstcu sich verpflichten,
dass sie keinen dos Aussatz verdächtigen
«artzenent noch im kein hQlffe dftnt», bevor er
von donBesohern examinirt worden. Gntlente-
Ordn,215 — «Es ist ein p'emein Sprichwort:
Artzct. arts dich selber*. Geiler, Post. 2. 57^.
- Consultiren: Eine Fran hatte «ailea Ir
fliit ussireben den Aertzeten, und je mer sie
artzetet, je böser es umb sie ward». Ibid., d,
106«. ünwiaaende, die «leb nnterwfndMi
eine Krankheit ' zu artzneien» Fri* s. p, ? a
— «Im August ist nit gut artzneyen den buch».
Oersd. 17 1*. — «Dieweil man didi alao evrleit
uder dich artzniet . . .» idelphus, Ficinus 144 ^.
— «Der Yernonfft (mnsz man) zum ersten helf-
fen und sieerAmeym». Dial.. B. 4 a.
a.Eeinitjcn. — Verboten den Wein zn ^artzen
mit kalke oder mit eygerklor». c. 1311. Urk.
2, »9.
Artzneinnff, ärztliche Behandlung, Kor. —
«Die cur oder heilung der fystelen (hat) vll
meinungon und artmeyung». Gersd. 62'».
Arzatlicli, ärztlich — *Arza(Uch meister-
schaft » *Arzatlich list». Gottfr. v. Str. 1, Ö7.
Arzneikuiid*-
Arzenie, Arzneikunde. Medizin, — «Meister
Hans Wideman, Doctor in Arzenie*. 1483.
Etc
Arweib, falco milvus. S. Arenwy. Bei Brant
in zwei Worte getrennt; vielleicht dachte er
an zwei versclüedcne Vögel: Du sollst «gon
umb den bry, — als ob da ligat ein or oder
wgk: Brant, Thesm. b, 7 •.
As. Os, Asz. Aas, Ehss, etwas da«^ geges-
sen wird, besonders Loekspeise, Futter für die
Thiere. S. aneh Äi*. -~ «Drfl hnnde osm^ nff
gehuifct. oder viere gestrichen». Metzerai, 16
Jh. Weisth., 4, 199. — Der verlorene Sohn «aa
mit den swinen des noinotu*. Ela. Pred. 1. 68.
— «Mi n soll in den z weien mülen (von Achen-
heim) jcrlich sehs üwin . . . ziehen and ehaen...
mit rehtem Ehgze», 1499. Weisth. 5, 487. —
«Per Tüfcl brucht .sie (die gezierten Weiber)
als ein £ss (I. Ass), alü ein Speiss Mau ze
fahen , . . Die Weiber die sich entblösson vor-
nen und im Rücken seint des Tüfels Ata*.
Geiler. Narr. 184 ». — Den Schafen Christi
«etwas vorwerffen gleich wie ein mv oder
seltrlint. Zell, q. 4 ».
As, Asen. fem., Dachbalken. — Der Bann-
wnrt von Kicspach soll nach gestohlenem Holz
suchen und es r3tren «dem ziniberman ander
der axe, dem decker nff dem thache oder uff
der agmen, wo er es denne findet». 14 Jh.
Weisth. 4, r>, - «Von jeder hertstatt ein garten-
h&n, und soll das h&n sein das es von dem
2
— 18 —
hert uff den stampf geftiegen mftg und von küiiig l'iinraton». Gloscncr. 40. — « I'ii i • jniiirf r
dem stampf uff die asen, und von der asen uü knaheu (Komulns und Rcnius) uttc gi-imiit
den sedel». Damnierkirch. 15 Jh. .Ibid. 4, 29. , Mttnitor». Kön.. 318. — Karl Mui tel <d«K
Aue. — «Die Müller hetteat joweeten ge* ' grosnen Karlen Ätte>. Ibid., 704. — «Kciscr
megct das gras tti.d die ase in den vische- i Fridetich, des jungen Kciscr FridoricUch
wa^iorii . , , Das gras und A\v ii>c» soll man Miirlein, 2i. — «Ir alten minnc und Elten» .. .
nicht mähen 14 Tage vor und 14 Tage na,clL «Eins ist diu minue, eins ist din EU». Conr.
«dem mcigctug». 1406. Ecg. A, 307. Scherj!, i v. Dank., v. 189, 324. Etc.
86, erklärt es dinrh esca; - ■^ nhvv eine Vjtt r. Zu Gril. rs Zeit, wie heute, nur noch
Art Gras oder Schilf, das mau uicbt abmähen , in anohrerbictigcm Sinn. — «Die jungen Wi-
soll, weil die FiHche darin laichen. ber die 60 jerii^'e Man haben. dicKelben sprechen :
Asez, Osez. Absex, lat. absus. Scher«, 62. wo ist der Elfi und wenn einer kompt und
äeigucur.s et villages^ 2öU. i noch im frugt, so antwortet sie : wellen ir snui
1. Unbesetzt, vacant, sowohl von einem ! JEHU ? der Eit ist dobnen, crond zu im binttff».
Lchngut als von einem Amt. — «So das ro- (Toilri-, Pust. 1, ^2 — ^Es i>f t iii I iis d-
mische rieh aaetzi ist. . . .» IH16. Carl, de wonhcit hie aufgestanden ; da oben im Luuü
Mulh., 121. — «Wirt ein hof hie mezte^ das sprechen die Kinder: wa ist mein Vater? aber
in einer verkoufm ^viI mifl rinen andt rn hic so sprechen sie: wa ist der Ett'i* Id.
Winnen . . .> KbersheimiiiiiiiM r. 1320. \Vt i>th. ^ Kv. mit Ussl. 97b •. Post 4, 37'» ; 3 Marien, Ü7«.
1,671. — «lüt aber das der umn stirbet oder- Attich, eine Hnlliiinlerart. sand^ucns ebnlns.
sust darvon gat oder vom lande gat, oder wie — «Im Attich», FiMniiiin Mitt' Ihüuseu, 13
es (da.s Gut) asez wirt ...» Sierentz, 14 Jh. Jh. — «In ii^xn Altichen» Itumersheim, 14 Jh.
Burckh., 200.— .Stirbt oder rcsignirt der Abt — •Attkh oder nider holder». Brutisehwig^,
von Murbach, so wini die Abtei »asetze». 1H58. T>ist. <S0 ».
Als dipl. 2,225. — «Wenue ouch derselben At/. Sein r/., 63 1. Verkösti^'uug. - Ein
Ifihonen eins jar und tag a6sec2 on hiiber ist — » Ritter verlangt von einem (Jefangenen als
Biespach. 14 Jh. Weisth. 5, 4. — «Ob je- Losegeld «zehn tusent guldin und darzö ilen
mand wisz das gotzhusgiit onsezzig lege...» aiz, den kosten» Nie v Basel. 143, — Der
Bernhardswiller, 1425. Burckh,, IH4. — Im ticfangcnc strassb. Domprobst wni l - frei ge-
13 Jh. schrieb man sogar, vielleicht an das la.sHcn, indem «er gap 400 IIb. für den ate».
lat. absens denkeud: absenU. «Wenn auch un- Kön . 806.
sere lehen eins abtetUse würde...» Odern. 2. Pferdcfntter. Recht dri Griindherren ihre
Weisth. 4» 383. Pferde zu gewi8.sen Zeiten do:i Jahrs auf Kos.
8. Ohne Site. — «Ist oneh dehein KchefFel ten der Banem fßttem xu lasften. — Die Äb-
CUtMß dhj den sol der herrc do st f/rii au >1ic tissin von Andlau hat zu Kiiit/Ih im «einen
«tat do er billich sitzen »oU. Ba&luch, 1336. atz, und sol man den schuideu durch da» ober-
Weisth. l, 700. . feld dryg wege. und ist ie^ier wege sibon
Aspe, Espe, Zitterpap)irl. — «Zen Aspen», schuh''; und i>t der «L- srluiltheissen, und
Feldname, Burgkeiin, 1288. — «Au — , in den j darumb hul er hau ein pford do stend, das
Asoen». 18 Jh., häufig. — «Die Atphunt: ; den att eA!«e>. 16 Jh. Weisth. 6, 400. — Will
OhluriLr''u. 1304. der Abt y»n MIiIl^tfr '>ineii a/r nemen uf den
Aessig. I. Angenehm zu c.s.seu. Tauier, 52 1 11 j: . /.eilen, üo sol der marschalk varen mit den
«wer alle die Meie Spise hette, die die Welt ' pferden über wnnne nnd weide. . . Er sol oneh
hat, one Brot, sie wcre nüt CMiy». — «Die Weiss, nemen siiieu atz an dem virrtpn jiii « » fii des
der ücsohmack, der (ieruch und andre Dinfr 1*' Jahr». 1.339. Als. dipl. 2, itii. — In den Hof
die dem heiligen Sacranicnt anhangen, darniuli von im vt llt der Vogt während vier
es uns dester lustiger and öM^pcr ist», tieiler, Wochen ein Pferd, das iii;in pflegen soll «mit
Schiff dor Pen. öti ''. dem atz, den der banwart ab.schniden t>ol au
2. Zum es»en geneigt, hungrig. S. nnüssig. den anwenden drei fnss vor der ftirche».
— Pauli, 47 1^: «uollcnt juir vcrzeilien ob ich Burckh.. 20,ö.
nit 80 iusi<f wer gewesen als es sicli zimpt». Atzel, Elster. — «Zur Atzeln>. Strassb.
Athom, Oteni. .Vthem. Ks scheint die alte Ilanshame, 1420. — «Ich wolt gern Vogel
Form Atum, Graff, 1, 155, hatte sieh im Volks- lial)en die da schwetzten und die da singen,
gebrauch erhalten, während man schon Atem als Lerchen, Nachtgallen.. . . AtsUn». Geiler,
schrieb. Ben. 1, 66. — «Ich will nit auffliören Narr. 67': . Kic — «Die jungen Aißdn itk
sa reden, dieweil ich Äthumb bab». Regler, i dem nest, — die gestern erst siml eicr gwcst.
Bnchlin, C, 21>. '—so bald eins nm der schalen fallt. — so
Alhemzui:, ~ Es ist nirlit möglich <(lJl^ luis irlf^ii h wie tei der alt». Murner, Nb., lÖO*
man die wort der gescbrift in allen o^Htcn, 109, 177. — «. ..waromb du sovii mor
brauche». Zell, r, 4 b. Anderswo sehreibt Zell I redest mit den attdn dan dn redest »
Atkem. M.. A.M. D, 4 - Fig. «Du Volt
Atte, goth. ÄUay altd. Atto\ EUe \ Vater, nit haben eiu ÄtzclgemiU». Geiler, Has im
im 14 Jh.. cn Strassbarg, für Grossvater fib« Pf. 0, 5 b. ^ «Seind sie etwas bei den Leutcii
lieh. — «Richwin Knrnor. vrowen AnnrnVatter sie icdcn mit inen, sii^ trcben in Antwurt, es
unde derselben kindo .it^e». 1308. S.Thom.Arch. seind aber gar kurtzo Wort, es ist nit ein
— «Her DIetrIeh von Oirbaden, sin (Diebolt j ÄUdwenk», Id , GeistL Spinn, o, 8 b.
Murnhartsi Jffr>. 1357.— Couradm«wolt rechen , Murner, Nb., n, 3^. — «I>ie At/el Ist in lati-
sinen attm keiser Friderichen und sinen vatter | nischer zungen pica genant*. Brunschw., Dist,
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- 1» —
■'7 ^. — Eine (ians hat «nie federn dan zwo
Aiidu*. icliiuil)., A, 7 41. — «Eine Ätzel, die
was /.am und kunt reden». Pauli, 347.
Atzeleht, Atzelecht. IftchNiiinitr. t i^. zwci-
ftirbig wie eine Elstor, thuriclu. uu/iiv. i lässig.
— «Wie lang« wiit dn mit dinoii toiehten
ßUek/iten sinnen umbegun?» Nie. v.Bnsi 1, 170.
— «So du einmal recht thast und dcnu Nviilcr
anrechl, das heisset ein atselecht Leben: . . .
das ist nit anders «^(^lebt denn als ein Atzel,
die dort her knnipi luii wissen nnd schwiirtzen
Fedem>. Geiler, Bilg. 41 »; Has ii- Pf. C, 5 »>.
Atzellwit, Leichtsinn. — «Di> i-t <lie Licht-
fcrti^keit und Atzelheit, do du iIimui, do du
jenem, and alles das /.u erschnöickcn das do
tttnhX nnil rtcucht». Geiler, Büü:. W ^.
Atzeiii, sich leichtsinnig benehmen. — «Also
tbnstu aa«h, da most getU»eU han». Geiler,
Bilg. 10 — cirh irewon in niinoui Hus /.u
liden das Atsdn und Kiillen miner bösen
Wiber». Ibid. 7«b.
Aetzen, Atzeu, Ehsscn, K««sf*n, iKilmMi.
^»chor/., SßS. — nie Jäger tcssent die liumlf ein
»■eoiL'». Taul« r. 38 (8); var. tttint. - ^Sn-lis
.»«•win ziehen und ehszen . . . niit rcrliii in rlis:i:».
Achcnheim, 1429. Wcisth. ü, iö7. - «Dur-
itelb . . . schickt in sein Dorf . . . nfif diis er
wei'it f und äUet die Schwein». Geiler, Post.
U, ötJ . — «Man incrckt wo er äUt den Gimch».
Brant N'sch. 54. — «Wer gouch spisen und
etzen sol». Murner, Geucbiii. iL, Sl^. — «Eva
die tUet ircu mau, — mit einem apffel flng
sie OS au». Ibid., k, 8 «. Etc — Sebmid, Sebwäb.
Wort. 33.
Atzuug. Scher/, G3, 1. Futter. — «Kumet
«der wachset äckart (hIoi atzuitr) in dem
walt . . .. Pfeffingen, 1344. Weisth! ö, 373.
2. Ssü viel wie Atz, 2. — Der Abt von Alturf
soll baben «sine atsunge vor phiiigest(!n vier-
zehcn naht>. Artolsheim, 1320. Weisth. 1, ü'Jt*.
3. Streitigkeit. Scherz, 63, dissidium, dis-
cordia, nach folgcmler Stelle: Zwischen dem
Kapitel vou 8. Tboiua) und den Herren von
Windeek waren, wegen de« Waldes von Hn-
jfesgeriite. «manik" r lifin<le krieg und atzunge
aferstanden . . und uüwo aUun^ und ungc-
maeb nfcrflten mohtent*. Beide Theilev<»rtragen
.sich, «alsii «laz liit iiarli iiihliM- Ull^ iiilit iMi-
wnrde deUeiue mihsehclle nochdehcin aismgc*.
1979. Bist, de S. Tboma«, IteS. — Der Land-
Vogt schlichtet einen Strnit 7\vischini iIpu
Herren von Andlan und denen von Bcrghoim,
mid entscheidet da«» «alle die c^gwnge^ die sie
mitenander gchebit ntuh^ alle <lir anspräche ..
mi abesin». I3C0. Als. liipl. d, 74. — Uat ein
ländmann mit einem strassb. Bürger «Krieg
orji-r J'f-tinrfc ...» 1322. Ürk l>. 12'). —
Benecke, l/ 7»iO, erklärt Atzung liuich Vcr-
kSstigang der Krieger im feindlichen Land,
und sagt: «in Urkunden wird Kiiti; unil Atz-
ung öfters iiiiL einander verbuuüeu». Diese
Erklärung passt nicht auf obige Stellen; es
ist <}a nirht ilie Rede von mit den Waffi n :re-
führten iüiegen, sondern von Strcitigkciien
über geg&uätigB Bechte oder Ansprüche.
Anfer<ttentna8Z, Auferstehung. S. Uffer-
Capito, Trcger, A,ai». — *Äufer8tentnusJt» KVr
Verdummung. Wnrm, Balaam, c, 3
AufTnng, Erhebung. Ufen, in die Höhe brin-
gen, Benecke 3, 178. — «Die Kitter von liho-
dis ... die nmb Aujffutig und mernng der
cristcnheit . . . also ritiri lich gestritten haben».
.\«le1phus, Bhodis, A, 3 «. — «...was zu
Aßling chrtstHcber andacht gehört». Id., Oe«
rieht -1 , 2
AugbvvLg, Augenbraue. S. Ougbra. SchmcUer
1, 33ä, Aughra. — Zigim hatte «dicke mg-
bragen^ die schier ob der nasen zesamen i,'i<^u-
gon . . . Das iiuck augbrag . . .» Adelphus,
Khodis, G, 8 a. — Eine Frau verlangte von
ihrem Hann, «or sdH ir har von den aughra-
gen gob6n>. Pauli, lüü. — Fries und Gersdorf
haben: Augbrawen
Augenspiegel. Brille. — «Wann riner ein
geXtn Augenapiegd uft (ier isn.st n hat, ua.s einer
dardnrch siebt da« scheint gel». Geiler, Xarr.
•ilf) huni. 13 8; Bros. 2, 9ü »>. _ «Ich
hin ein liriUenmacher, ich kau augenspiegel
iiiiichen». l'anli, i{;<u.
«Awike, ilovius». Hmrad IHO,
«Awicli, puiiuaeu». Herrad, 187. Nuszschulc.
«Awircke, stnppa». Henrad, 187. Wereh.
Schmeller 2, 988.
Axthelm. Axtstiel. — «Die Hexen kiiunen
Mili h auss einer Alen oder auss einer Axt'
keimen meickeu». Geiler, £meis 54 «. — «Wenn
Got wil, so kreget ein Axthdm Qnder dem
Banck, sprechen die Banren». Ibid.* 8Üb.
B
Buch. In den alten Güterbescturcibungen,
13 Jh. u. f., ist Stich ebenso oft fem. als ma»c
Auf dem Lande sagt mmi nm-h j>t/i häufig
die Bach. — «Wie die Gens zu der Bam
Inuffen». Trübcl, Ermanung, 2l>.
Bache. S( hinken, Speckseite. — «Sie wt^-fent
Wurst an einen Bachen». Geiler, 7 Scheiden,
K. 2 «; Sünden des M. 38,«.
Bachen, backen. — Die Äbtissin von Eschau
soll *iliin hudim ein vierteil rocken ztt iedcra
iVi>nt"Hsi.'ii /i'i .'intT spiMiilcn den armen lüten».
Ruftach. 1349. Weisth. 5, 387. — «Es mag ein
jeglich brotbccker hacken welre bände brot er
wl», 1870. 1440. Alte Ordn.. B. iO. - ^^ ati
rend einer Pe.st wurden die Bäcker so krank
«das sü nüt . ..backen möhtent». Kün., 773.
- «So mftstu fegefür liden und sult gebacken
und gebroteu werden». Tanler, 165 ^30}. —
«Da« mel buch die stat und gap mengliehem
brot zft kouffende». Kön.. 694. — «Wi^iio ücli
bedunken das ir (der Bäcker) ettciichor nit
budte als er solte . .»1467. Alte Ordn.. 6. 24
— «Ein andrer der musz Öl niachen ml-^r brot
backen». Geiler, Bröa 1, 14 — «Wan ein
Man unlnstig m essen ist, so brat man im ein
Ey, das ninlcr man im». Id , 3 Marion.
2u; Chriütl. Künigin, aa, 3 Etc. — «Hett
sin mnter ... ein pfannkueh oder wSrst ge-
backen*. Brant, Nsch. 75, 7tJ. — * Gebäckes».
gebaekenes. Id., Bisch. Wilh. 291. — «Stru-
ben in der pfannon badten». Murner, Geachm.
t, 1 •. — «Er kftn vilücht jn ke'n küchle
jjachen*. Ibid., b, — «I'a liies/. in der
becker bathen; Muruer, Uieosp. 25. — Die
Lvtlieriseheit sagen: der (Jottesmenst «hindert
\ins an andern sachen, — die wir stuisI niö I
ten DÜtElicb uuicbeu, — straabeu oder küctüin
in unsem Gebenden keine Erinnerung zurück-
gelassen. DiBifnmen BeckMistag. BerehtdiHa^
weisen auf eine alte Feier N r Lfernianischen
Göttin Fraa Berchta lün. ä. Grimm, deutsche
Mythol, 173; WSrterh. 1, 1914. Aug. Stöber,
in der Alsiitia von I^n? In der Strassb.
Polizei-Ordnung von 1620, tit XIU, von Un-
ftoehM*. Id., Lnth. Nur. 37,48. — «...leh I fiiet^n auf den Gassen, erseheint das W<n-t
\Viih ilen griud. drittbald fing-er dick fiirnier
mir ist gebacken drein das har>- 0. c. 142. —
Das Brod hat Unterscheid «in der arbeit des
bachens». Frios 83 ». — «Ir fniwen sollen
backen, das wir brot haben>. Pauli, 9t>. —
Eine Frau «buch eine pfan mit eyer». Ibid.,
106 — «Sie buchen struben» , !»R
Bachofen. Backofen — «... alt. den drey
kinden in dem bachofen das fcwr nit schadet».
Gnldin Spil, 29. Etc. — «Es ist mit uns als
mit eim Bachoffen». Geiler, Pred. von Maria, j
7 b; Narr. 3.ö b. — Mumer, Luth. Narr, H6. j
Buchten, Bechten. — «Parnorh so kunict
die luüte Bchte, — Die noch hut gar ein grus
geslehle. — Die stiess zwene broten an ein
spisz — und briet und machte einen gftten
frisz — und geriet in uff die ahsel fessen —
und s'iny mitte hebten aftor der i:;assen». Conr.
V. Dank., v. H99. — «Semliche Ding vor Weihe-
naehten thnn, das ist Ton Heiden hie; vir
haben vil von Heiden: etliche. IMn^r hat die
Christenheit abgethon»; dann erzählt Geiler
wie man ehmals den Janas geehrt habe «als
wir den nuwen Jarstag ercn, etlich mit tan-
zen und s|»nngen. ander mit stechen, ander
mit DanreiBS in die 8tnben legen, ander mit
hechten ander das sie einander Gaben schicken.
Lebkuchen, Wein, etc.». Geiler, Kmeis 47 b. —
«Die ander Schell ist Batzen Äntlitter tragen,
das sein Ursprung hat von den Heiden;...
da nuibbt iiiiin hechten, Wurst samlen ; vom
Becliu kumpt das her». Id., Narr. 15H
— Von den Heiden, die Baclius verehrten,
«... kumcn ist sitthar — dää man im land
nmb bäehten far». Brant, Nsch 66. — Bechten
hiess im Elsass nnd der nördlichen .Schweiz
am Sühlussü des Jahrs einen fruhlicheu Um-
sag halten, am Speisen und Getr&like einzu-
sammeln, die dann zu Gelagen dienten In
einem Statut der hiesigen .Schifter/unfi, aus
dem IG Jh., steht: «Als dann die Hantwercks-
kneoht oder Knaben nach alter Gewonheit in
den Wynaehtfiirtagen gehechtet, und von einer
Stuben /ii der andern, ouch frunimen Liii
in ire Ilütiere gelonffen sint . . ., das sol nii
me sin ; sander welche Handwerekskneeht oder
Knaben hecken wöUcnt, die mogent louffen uff
die Stuben und in der Meister Hüscrc ires
Hantwerks nnd nit witer» Seherr.. t03. — 1540
verbietet das S. Thonias Kainic! das Bechten
auch den Bauern von Eckboi&hcim. S. die
Steile 6. T. Et^ben. » Der Tag. an dem der
Umzug stattfand, hirss in Strassbur^' Bechten-
tag. in der ScIiM ei/, Bechtdistag. Berchtelistag.
Brant leitet. s(n\ ie Gcilcr.Wort und Gebrandi
von Bacchus und seinen Gcselbni her. Kbenso
Dasypodius : «Bechten. bacchari; Bechlentag.
bacchanalia» (ii iler liat gans Becht, wenn er
i!or Sitte einen hoidnischcnUrsprung zuschreibt;
allein Bacchus ist unschuldig daran; er hatte
nicht mehr.
Backe, Becke» die Quantität Brod die ein
Bäcker anf einmal backt. — «AUe Boeibnt,
die ieglichen (Bäcker) bachet». 1.S70 Alte
Urdn., B. 20. — «Es soll hinanförder ( in jeg-
licher brotbecker drye tage z&rwuchen bachen
und nit minre, und z6 yeder becke wie vil er
wil». 1440. Alto Ordn., R20. — Dem Schult-
heiss von Oberborgheim soll man geben «von
ieder hnjke, die man veil bagket, swei brot»,
14 Jh. Woiöth. 4, 138.
Backen, masc, Wange. — *Bakke. mandi-
liula». Herrad, 18R. — <Et g:ap ime das hetze
an sinen bmken». 2sic v Basel, Tauler. Bek.,
10. — «Die trehene ime über die hacken herabe
runnent». Nie. v. Basel, 175. — «Der tüfel der
rftrte ime sincn backen». Märlein. 8'. — Ein
Mann schlug seine Frau «an einen hacken, als-
bald da ward sy erzürnet». Gulden Spil, 26.
— «Venn dich einer schlecht an ein Badtm,
so büt du im den andern auch dar>. Geiler,
Brös. Häb. — «Inen hangen noch träher an
den Bochen: Id., Has im Pf d. 1
Etc. - Es ist schändlich beim Essen
backeti spannen als ein leist». Brant, Thcbiu.
a. 6 a. '~- Ein ^Flresser «der sin büfon fQlt
also — als oh sie stacktcn im vol stro». Id.
Nsch. HO. — «Gott nie die leng vertrug —
das man in an ein Aacten schlug». Ibid. 17.
«Wer and rr^ stossen wil in sack, — der wert
onch seU).s des i;acAfn«cA/ocft». Ibid., 69. Backen-
streich. Etc. — «Glich also kielont wir die
backen» (durch Trinken). Murner, Schelm
i. H b. — Das Wasser «im durch beide backen.
ran>. Id , Bad., B, 4 •. — Es «werden die
backen gcletzct und verwundet». Id, Gayaci.
409. — «Schlecht dich icmans uu ei neu backen^
so beut im den andern». Id , Kön. v. Engl.
iM6 Etc. — «Die Backen eins Kranken
salben mit camillenöl». Fries, 117«. — «Da
im der vctter den Backen bot» zu einem Kus8#
Pauli. 26. — «Wie fein haven sie sich selbs
in die Bac*en». Zell, g, 1 ». — «Mit dem gell-
bisz und dem zaum soUt du ire BtuLrn nüten»
[der Maulesel. Ps. Hl, 9.) Nachtigall, Psalter
76. — OellbisK ist wohl Bniekfeliler für Ge-
bisz.
Bäckern, tovcrc, wäiiucnf bähen, pflegen.
— «Bacfor», foYCre, so vil als das man einen»
Ding das da nit gantz zeitig- . ist. zu Hilf
kommt das es \»irt als es sein t*ol». ii eiler,
Selenp 11 •. — •Beiern, «n Ding ansberri-
tcn CS nach seiner Eitr- itschnft .sein soll».
Ibid If) a. — Maria hat -deni kindlin Jo.»iU
selber zu essen gehen und Bapp ingestrichen.
. . gebackret. ingewickolt». Oeüer. Po*:t. 4,
U) a — Schwäbisch: bücholu. .Vhniid. Schwäb.
Won 'M
Badern, sieb iibermüthig benchnien, lärmen
— «Es muss als hochmütikUchen zugun und
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— 21 —
ist des Bochens, des JBadenu koin End«. Gei-
ler, 3 Marien, bl^
Badmnme — «Also fiel des kinds güttel
▼OD dem ste^ in die lachen, und besudelte
Wide, sich und das kind . . . Also halfen die
andren frauwen dor biidmümen mit dem kind
vider heriu«- Horner, Ulensp. d. — Lappen-
htrg, 4iM, erklärt Badmnme durch HebsntTne;
CS ist aber von der Piithin die Rede; die>e
var ins Wasser gefallen und so unsauber ge-
worden. dMs sie wie die Mnm von Baden
Mssah
Bald, ad V., schnell, roHch. — «Dann gont sie
MdL dänn Tast gemaeli«. Brant, Nien 19.
Balene, Walfisch. — Sic seind im fChristn)
aacli^estrichen als die kleinen Fischlin nach-
atrichen den Baienen». Geiler, Po.st. 3, AB".
Baisse. ? — «In der Balgen- . Feldname.
Sufclweyersheim, laJh. — «Ztt Balge». Für-
ten heim, 138ä. — «ZU Wmbaigeif. TrÄn-
heim, r^(>
Ballieren, verdorben aus polieren. — Wir
«können unsere lilgen fidcrn, — schleiffcn,
glettenund ballieren-. Murnor, Luth. Xnrr,
— »Uwere wörtcr scint j^ltil baUierei >. Id ,
Luther*« Leren, E. 5 » - »Ir weit miszbreuche
glatten, — die nit baUieret sein». Id. Lied,
Kloster 8, (»6J — «Dünn wol ballieret leder».
Ocrsd 74
Baltlich, verwegen. ^Scherx. 8>. — Du
sollirt berichten «ob dn'ie deheines andern
Mtrischcn göt baltlkJwr und frcvcnlicher
brochtoat . . . denne diu g&t.« Bihteb ,
Baltser, das Banfithaar anf dem Vorkopf.
Scherz, 87 — Piipst Anicotus .süttc uf, das
SfiySen aüllent baltter haben und keinen barl*
[dn.. 511.
Buiulikeit. Bangigkeit. — «Es knmmet
gxoüse bandikeü und getrenge*. Taalcr, 2ii(jo).
Banlere, Banier, Banner, fem., das franz.
baaniere. Im In Jh. mei.Ht masc. Scherz, 1^3.
— ■Welhin sol ir baniere tra^^cni? Gottfr. v.
Str. 1. <■)'<. — «nie banier Cristi . . . Die öanter
Luciters». Ii. ^lerswiii. ms. — äie «hieltent do
mit a^'n'orfoncr banner: K5n., 658. — «Do
mahtent sich die irebiiren zftsamenc
BÜt einre banero. Kuii, ?lti. Ete. Etc
Binnen. Scherz. H8 a. t — 1. In den Bann
thun. S. äclUen — Man muss die Bauern, die
ihre Zinsen nicht bezahlen, »bannen und ver-
Ifitcn». Brant, Nsch. 7i). — Die Bauern »geben
weder Qna noch zehen, — bis das mau sie
masr. fünfmal bannen». Momer, Nb. 226.
2. Verliieti n. — Ein f^tnueincr I-f'Vi; ist
»chnldig zu betten au einem gebannen Firtag».
Geiler, Post. 2, 8«. — Oehannene Feiertiigc,
solche an denen es verboten ist zu nrliriti ii
£clier2, 90. — Manche Handwerker die Arbeit
•«paren allein nff ffebannen tagen i. Brant,
V'.ch. 91 — "Mau sol auch nit nie um sontag
&ton — und arme buren Tonnen iou>. Murner,
LDtb. Narr, 40.
Bansohen, ban<ren, engl, tn bnnq:. schlnireu.
— Einem schlechten Menschen geschieht kein
Unreeht «ob man in schlecht (schlügt) und
banniiet». Brant, Henr, de Hascia, de discept.
fratr. mend. 1516, letztes Blatt.
Bantier, Panther. — *Zum, Bautier» Straeab.
Hausnanie, lüU-4.
Bapp, Kinderbrei. — «Maria hat dem Kindlin
Jesu Bapp ingestrichen». Geiler, Po.st. 4, 19
— «Wenn du sihest das einer dich lobet, so
haltet er dich für einen Narren und für ein
Kind, das man mit Bappen geschweigt, er will
dir Bappen instreiehen». Id., Sünden des
M 3,1 Bnt^. 1. 24«: Bilj? 142 ti. Etc, —
«Mau weit ietz küni^'. fürbten, herren, — die
man noch oolt mit happm neren». Ifnmer, Kb.
d'A. — «Den Kiiidcn bappen ^xchcn». Id.,
Geuchu. e, 4<^. £tc. — Auch in Schwaben.
Sehmid, Sehw&b. Wdrt. 34.
Bappel, Malva vuljjjiris. Kirschl. 1, 122. —
«Pflaster von Bappeln*. Fries, 153 b, — «Mal-
va, Papellen». Gersd. 92»».
Bapphart. — «Nun dtibenzüg und ein bapp-
hart, — das ist mit driucken ietz die art>.
Brant, Nsch. 110. — Tuhenzug, haustus im-
modicus, Scherz, 1674. Zarncke, W'2, meint
bapphart könnte für blappart stehn, N^io auch
spätere Ausgaben es haben; dies gibt alter
kinncn 8iim Xiudi weniger pafist fJödfoke's
Erklärung. 23ä. tler da^ Wort für Bappe, Brei,
nimmt. Ich gestehe, dass leb niobt weiss, was
man damit marhea s(dl.
Barbein, mit tiackieu Bciueu. — Es ist
verboten di ii FixMurn auf dem Fischmarkt
<:barbein oder barl%»* zn sein. 14 Jahrb. Alte
Ordn., B. 13.
Biirch^'t, BarcLut, Art Zouf?. — «Wan
einer %a Ulm einen Barchel bat gemaehet,
man lasKt in den nit «ebetzen, es «ein ander
liit darüber gesetzt /n besehen ; ist er gut, so
henckeu sie das »^cl daran \ ist er nit gut,
80 zerreissen sie in». Geiler, Bv. mit Usst.
115«. — Ein PreiliiTer erzählt «wie die \ou
Basel und von Bingen — omb ein bwrchot
wellent ringen». Hnrner, Seheim, a, 5o.
Burd, Leopard. — «Daniel sah vier Thier
von dem Meer ussgun . . daa di'itt was ein
Bard» (Dan. 7, 6; vnlg.: pardas). Geiler,
Narr. 2j;{
Barel, das franz. baril. Sclierz, 05. — Dem
Canonieas Jobann von S. Amarin worden
unter ander m «zwcn barel nnd fünf amen rotes
winos» geraubt. 1300. Cod. dipl. S Tbom.
Baren, ipabaren, sich zeigen, sieh gehcrdcn.
auftretoii. — «Welcher herr nit kn» herrlich
gebaren, — der ist em uair bei unsern juren».
Brant, Epigr. Copie 231. — Die Achte wollen
«ietznnd fürstlich boren». Murner, Schein», i,
2 b. _ Kin Bischof, der ein Adeliger ist, «im
bist um will er fürstlich geboren». Id., Nb.
1 19. — «Darum ist er so ganz erfroren — das
er wolt adelich geboren». Ibid., 200.
Burct. Rarret, Birct, lut birretuni (l'u-
cange 1, 68ü.>, franz. barette, beret. 1. Art
Mntze für Männer iiberbanpr. — «Wiltn lemen
ein '^feilschen erlvennen. si> iiiin war was Kleider
er an hab, ob er gang als die Buben und trag
zwei Orlin an dem BOrret». Geiler, Sflnden
des M. 'il'' — «Der F'ntinven findet man vil
die männlich seiud, wie andre Manu, und
tragen ein De^n an nnd setzen Parret nff.
halber übor em Hr». Td , Bros 2. 19 -
Pauli, 102 — Der Bischof hatte «ein schwai tz
- 98 —
piretel uff». Braut, Bisch. Wiih. 254. — <£two ! Vorsteher dieses Monats« BOrgenaeister. PI,
trug man erber kappen, — aber ietz hint mit I pamosim, parnose*. Kleines j&disoh-dentselLea
läppen» Irl, Laycnsp. 168« — <Baretli Wörterb. Prair. 1773, S. 192. - «Znnftmfister,
bandsehuch haut wir geben». Murncr, Nb. 18. parnas sehe! uilochne». Uornheün, Versach
— 3Iau behauptet cwie sant franciscus klag eines dentsch-Iat.- und rabbinisehen Wdrterb.
von dir (Muriier) das da «in ntboftUm treiai». Halle, 1807, S. 48.
Id., Lutli. Narr. 17, | Barrichei\ sonst auch Batiuic, JiarmanMtiy
2. Site/.ioll Doctorhut. Bar«</(s2«uf, Doctüren. i iirspriinj^lloli Freie, die sich /.iiiepliichtig ^e*
— cDie ir Paretlislüt heissen, das seint Doc- macht hatten. Schmcllcr, l, 253, — Zum Dintr
tores und gelert Löt». Geiler, Narr. 19Gl>. — von S. Lukart sollen kommen die Huber «und
• Baretlinsnarrmt es seint Doctores die hohe oaoh die barrkher gemeinlich, wes herren sy
Huben ufftragen und seint doch ungelcrt». sint . . . Die hftber und die Innrichtr sollen
Id., Narr. 14 b, _ «Keiser Sygniund . . . des herren (Probst von Üelenberg) und der
het alwegcn Doctore» I ii iin . .; das ver- sincn hüten den tag und die naht». 1364.
dross seine Edlen und Eitterschaft , . ., und Weisth. 4, 21, 22.
.«iprachen auf einmal zu im : gncditrer Herr, Barte, fem., Beil. Scherz, 97, — Fürs Hand-
w iirumb halten ir so vil Faretlisleut'f seintl abhauen «sol der stocwarte die /u<r^7i haben»,
wir nit also witzig als sie seind ?» Pauli 19b • i«» ätadtrecht. ürand., 2^ 61. — Der Meier von
GeÜer. Brös. 2, 4Ae. — cir bta-etUn und ir i Sigolsheim soll am 8 Horitztag «in den hof
liandschucbslüt» (Doctorcn). Murner, Nb., 21. bringen ein secliseün und eine barte*. 1320.
-~ *BareUüIeia*. Id., Statrecht, Vorrede, i Weisth., 1, 666. — Das zweite Jahr sollen
«Die alten künig und keiser haben knnst die FSrster von S. Piilt dem Keller geben
und gelert lät* baräUs^ät, aneh lieb gehabt». ; <r in !>ar(e>. Jh. Tilni. 5, 'Wh. — cZu den
Pauli, 75. \ Barten». Feldname, Truchtershcim, 1:29^. —
Barg, junges m&nnliehee Schwein. Scherr., j Strassb. Hansname, 1901. — «Man mnas da-
95. — l'as wise fareh «sol ein geli' ilti r hnrgl:' ntnib iiiclu alle I'inc: mit Barten behawen, zu
sin». SuLzmatt, 15 Jh Weisth. 4, l.W. — <Blut, dem iiechesten durch iogon». (jieiler, Emeis
von eim usi^resehnitten Barg». Brnneehw., ' 98 >.
IMst. 109. Biirtet. <:( li;utrr. Boiiorkf'. 1, 9<^, bärtig.—
Bai'habe, Habe an baareni Geld. — Dk' im Iraum «»icii hi-lbs baitet sehen», oder
Trojaner nahmen den Ci riechen einen «micheln <bartei lent sehen». Traumb., B, 2 b; A, 6^.
roup von gcschirre und fmrJtnhc». Kön., 294. Bai-tmann. bartiger Eiri«^icdler. — «Ein heil-
Bäriich. offenbar, merklieii. — cWcnn du ger liurtmann, sant Hieronymus». Pauli. .S8H.
meritst das du sterben must oder dir sunst Bass, besser. Bei Geiler fast auf jeder Seite,
ein grosser bärlidier Schade daru-^ entspringen Bast, Basest, superl. — «Wo es dir allerbasest
möcht . . .» Geiler. Geistl. Spinn . M, 4" ; Post, dienet». Geiler, Geistl. Spina, o, H — »So
9, 4". Etc. S. auch berlkh. dir aUerbtueti liebt a« vaaten, wenn ander
BUrmig, barmherzig. — Nur ein Narr sagt leut cssoti». Id . Pred. u. Leren, 91 ». — *Al-
«das Gott der herr so fcurtufgf si, und zürne uit lerbast ki'iiin'i mau den Sun, so er dem
ser». Brnnt, N>ch 16. Viii» i irlirli ist». Id.. Post 1,6". — «Dise
Bttrmnng, Erbarmen. Scherz, 96 Ben. 1. artznoi hilft denen am allernntzlichsten und
60. — «M'iewol sin (Gottes) härmung ist on basz. die den hunger am iWtrbasten leiden
uuisz». Braut. Nx'h 17. — Achor «do man on : mögen». Murnor. Gayac. 428. — «Den sollen
Barn, Barren, Krippe. Kripfe. Banfe. — fall». Id., Lnth. Narr, 52.
«Ein Pferd, wann es si-hiHi von ilom Hanoi Bataljen, Batcllen. das franz. bataillor.
ledig würt, so schleift es dannocht die Halller Scherz, 99. — *Bat<üjen unde stritcu*. Uottfr.
hemaeh». Geiler, Arb.hnm.11 Geistl. Spinn, v. Str. I, 8. — Johann von Liehtenberg, zu
M, 3 b, — «Nit gibt man uns (Mi n Priestern), Ruffach 'palelh fr mit den unsf^rn». Closener.
das wir drei oder vier Haren an dem Barrett « 60. — Sie •battelletcnt mittenander». Kön.»
haben zn sieben, als da thnn die stoltzen ! 399. Ete.
Bacularius an drn Eisrhofshöfen». Id., Kmris Raucheeht, Bnnrhlccht. baiichriTni;-' —
9 — «Wie ein pterd küwt durch ein barren, «Die Kam ist villeicht unten bauchecht und
also kiiwt er das gebet im mnnd». Mnmer, oben spitz*. Geiler. Ev. mit Ussl. 15 ". Geiler
Kb. t"\ r; II. !0n : T^-sesepe, Kripf. Barren» orzählt er habe zu Marsoilic drei der Wcin-
Barnos. — «I die armen riatlcn s< " ^n knige der Hochzeit von Cana gesehen, «seint
die riehen gri)s>* u bamaten Herren die l'iar- formiert wie Brathftfen. die man in den groe-
rcn und die Pfründen werfen der sie nit be- sr-n Iii i ronhrrbergen hat, do man den Broten,
dürften». Geiler, Bilg. 114». — Scherz, 97: so luau iu ab/iiht von dem Spiss, duriustosst,
«videtur legendum Baronen». Bei Geileristes al§ sie dann obnen wit seind, nnd mitten
jedoch ein Adjektir. Tri altfranzösi>chcnSchrif- burhlecht, und man domodi ein Deckel oben
ten kommt häuti^; bai-nt: lür i) iruu vor (Du- darüber stürizt». Geiler, l'gst. 1, 25 ».
cangc, 1, 60i). Hat Geiler von dieser Form Bnnmhaeker. Holzhauer. — «Sichstu nit
Keuntniss gehabt und darnach sein Bamos (spricht der l^uV das ich ein Theder bin, ein
gebildet? Grimm hat das Wort nicht in sein Baumhacker und ein Schütz? Kenncstu dise
Wörterbuch aufgenommen. — «Parncs, par- Geschirr nit die idl trag?» GeileTi Arb.
nas, er hat gespeiset, ernähret ; item, ein hum. 7 a.
Speiser, Vorsteher, . . . Parnas hachodescb, der , Beambahteu, ministrare, bedienen, Mesae
bärmung in versteint». Ibid , 23
welcher in am basten ge>
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— 23 —
halten. — *. . . das dicsoibe messe . . , lege- fluchen d'manu, die wiber hegen*. Murncr,
liehe ^^osprochcn aiid 6eamAaAt«f werde». 14^2. Nb.. lO-'x — Sie tvtiderbiift elsit behende*.
K.3n.. Beil., 1018. Ibid., 274.
Beaugestcn, beängstijfcn. — Dass die Feiude Hefriden. 1. Einfriedigen, «mzänncu. Scherz,
cdieh heangestent: Eis. Prcd. 2. 9. 10 ). — Äeker «die enlole^ hrfr,'<lr( werent mit
Beck, Bäcker. — «Vimi dorn f. iu r ilamit einie zuiie». 13b4. Ittiil. de S. Thom., 392. —
(däis Brod) gebachcn wiiit, liut jcli dir auch Eine Stelle zwischtii /.wci Uofstäticn in der
za ML^eii, IftSK es aber den Becken zn ^cdeu- Klisabetheuj^asse suilen die Etgeittllfiroef ge*
ken>. Fries 33 i'. — Wir «kaiiffen dem Jierketi meinsani *befriden, verziinen nnd vermuren».
sein brot ab». iJut/.er, Dass Nienu, A, 2 i*. — MOS. Reg. A, UM. — «Ist ein man der j^'ftt
«Ein Brotbeck». Pauli, 32. 337. hat stosscn uf des herrn iKs Ticbsts von
Beckenhnb«, BIcrhIiaube, Hehn. Scher/., 103. Nenweüer) göt. der sol es bcfriden und be-
— «Swer nahtes gat mit beckenhuben oder 1 M'aren». Nftuweilcr, 15 .Ih. Weisth.. 1, 7.^5. —
mit andern! gcwefline. fmo lieht, der runict Der Banwait von Achcnluiiu koII jährlich
die stet einen uiouad». Stadtrecbt, 1249. ätxo* i «howeu 200 u ellon, damit er den brUgel b«'
beL 1. 3nl. — Unter den dem Canoniens Joh ' fridm sol». 1499. Tbid , 5, 487.
von S. Aniarin geraubtru TMn^^i ii, war auch 2. Pacare. zniii T'rii'il' ii 1m \\ i'<,'> n, v. rs;>]ineil.
«eine öeckehub« in eime h&tc*. 1300. Cod. dipl. — «Dan uil ich mich Ion gictIicU finden, —
S. Thom. Da es den Gei^^tKchen verboten war befriden lassen . . .> Unrncr. Luth. Narr, 119.
Helme zu tniL^ ii. vi iharir» n sir ilicselben. ~ er das selbig teil des CJallierlandes
wenn »ie über Feld ritten, uuicr Uüten^ ihra ^befridet hctte . . » (hac parte pacata). Ring-
Helme waren mit Bleeh ausgefdtterte Hüte. I mann. C&sar, 46 o.
- !>' II <ti;ts-ti fJf'istlirhrn i-^t verboten «lang- sieb Be^an, sich Begehn. lu irrhri. br-
iLe-»3cr bantzcr, bcckclhuben, coler, spies» zu schiiftigen, ernähren ücherz, u 5. — «Ks waz
tragen. 1S14. Cod. dipi 8. Thom. ~ «Noch do ein closter. do worent brflder inne, die 6e>
vMircnt die nicistrrp irowosent, ^vnIl.^^ i!;t/ sii gingent i>\c\\ irre arbeit /«'i v.Me iümI /fi lioltz».
'iie beckenhuben hctent abegctou». Clo^ener, , Eis. Prcd. 1. 187. — «WololM r elend»; man in
12^. — «Ein bcekenhube mit etme flayer». 14^7. ' das durf kompt und sich darin begeben Avill.
Tnchorzunft, 35. der soll dje.'.olhifrcn recht hau», llatbromi. 15
Beckeling, Backenstreich Scherz, 103. — «Ist Jh. Weisth. ö, 433. — «Die die wm uiub kofct
das ein ersani man eitne schalke . . . einen vcil haut oder sich des Zapfens welleiit &<:^an...>
beckding git . . .> 1249. Stadtrecht. Strubel, 1,' 1349. All* Or lii . B. 21. — Kaiii .f1(>ch vom
•i51. — Ein Ritter war so zornig über seine lande und bcguuj sich donoch uiii roubendc».
Frau, «das er ir einen bedxHng gab». Mär- Kön., 240. — Eine Hettlerin «hct grosse kint,
leir, 34. i die sich wol mit dienende bcgont, so begot sn
Üe<lt atnu;*z. Bedeutung. — Die Gcl)ote des sich wol mit spinnende». 14 Jh. ms. — «Wer
.\lt Test, haben «ein Bedeutnüss gehabt ttff|8ich mit siner arl>eit begot . . .» Prcd. Ingolts.
den künfftigen Christum». Zell. k. 1 '•. — Willst du auf höfliche Weise etwas ver-
Bedriizen. Bedriessen. verdriessen. Scherz, langen, «mit umbred soltn ilich began*. Brant,
104. Uebermässige Traurigkeit macht dass Thesm. C, 1 ". — «.M im her durcii gesclnsätz
den Mensclien «nnt alleine bedrüsii gotte zc | sich so begot, — er dai tl' nit koufifen win und
dienende, in ft«<Irftrt< onch xe lebenne». Bibteb. brot». Id., Nscb. 22. — <Bettlen, des ver-
7.^. — «l)is bedros Pi tnis den bekeniicr . . diirbt man nit, vil bgont sich wol zu wisbrot
Dis bedrus$ci das bekcutuisso.» Tuulcr, 77 mit». Ibid., 62 — Einer w ill adelig sein, dessen
(16). Etc. I Vater «sieh mit also begangen — das er vaeht
Beilürnen, n>it I>ornen besetzen, von Dorn- mit eini >t!iheln Stangen». Ibid., 74 — «Die
hecken machen. Scherz, 104 i Arbeit damit fiich der gemein handwcrk&man
Bednts, Bestürzung. Betntzen. constemare, b^at*. Hedio, Zehnden, E, 1 b.
S<hincIIer, 1. ö^>S. Strassluirfri-^rh : vi i itiitzcn. Begangeu»*e)mft, Beschäftigung, Art sich zu
— €. . . gleich als im ein bcduts und gehe ^ benehmen. — «S. Ambrosias spricht, wäre
bevegnisx des gemüts (wäre glommen), als rechte Freundschaffc ist ein Tagend und nit
.ib er in . . . zweiffel verflossen wer».Rittgm., ' ein ///•</a»</ctisc/»i/r aber gc^tifto f.i!s< hc Freund-
Cäsar 11.^». Schaft dasselb int ein Begangengfituß». Geiler,
Beelendes, elend maehen, für elend halten. Pio l. u. L. 114 — «Ein wild begangemchaft
1. D' f I "ilien. - «Spottr-t man r.in und er Aviird der weit — ist wie m«n stelt ict/, nff das gelt»,
ni S'-ii:i luli ii. da-, /ytdmtiiu* GL'iler, Bilg. 208 a. Brant, Xsch. 62. — Dürften die Geistlichen
2. Bcdiiucrn. — «Wenn er sich selber an- keine Sportein verlangen, so würden sie li> brr
sieht, das er >ich heeloide und sich über sich «ein ander handwi^rk inler begangetudu^t
selber erbarme». Geiler, Selenp. 39 a. — «Das leeren». Wnnn. Balaam, d, 3''.
ist ein kteglich Ding und w ol zu bccleudcn Begatten, anordnen. — Der Bisehof «hette
bei einem GJuristenmenschen». ibid. ^4^^ \ \begaddet und gebotten . . .» «XR was oaoh vor
227 a. Etc. begattet ilaz in icgiicher gasse ein bürde strowes
B«fehlnoss, Befehl. — «Ir seind die, die do lag». Closener, 77, 79.
leren nnd sagen die Leren, Gesatz und Bcfcld- Hegeln ? — Ein Rathsherr «so von jnngen
iiii*t«i der Menschen». Geiler, Post. 2, 6.t«. Rtc. tagen (im Recht: nit gcbeglet und ufferzogcn».
Befelniss. EinpfL-hlung (Gebet). — «Ein Be- Muriior. Siailn. . !»t, Vorrede.
felMSJi z& der m&ter gottes». Gebete, 15 Jh. i Begen. Uiiweu, bähen, hellte bei uns bajen.
Beffrn, belbwa. Behelten, schimpfen. «So — «Ein gebegei brot durch essich gezogen».
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— 84 —
Brunschw , Pest., 17 a. — <2?(3io«n and weimeQ | be«itzent . . .» Nie. r. Basel, 273. — Ein Huber
oder senfft macheii>. Gersd. 33 : der verkaufea will, soll «die g&ten gtitcr nut
Beginiscb, beginenartig. scheinheilig. Schon , den schwachen verkouffcn, nmb das er nfit
früh warf man den Beginen vor, nar den i die g&ten öd^b« and die schwachen vertribe».
Schein der Frömmigkeit zn haben: beginalU j Aspach, 1420. Weisth. 4. 39. — «. . .Und het
war ein Spottwort geworden. — «Wie meinstu, ouch die stat 'in .SLrus/bur;; mit sinre helfe
wann ich geschworen hetle, Jhesus, gots güie, 1 manigen sig behebet». Closener, 42. — Die
oder sonst ein begemudi sehwnrlin, nnd bette ! Worte, die leh «eile gnr wol in den sinnen
daneben in einer gleisznerei ilir leut betrogen, 6eA«6et habe». Nie. v. Basel, ms. — «Daruff
wie bisahär das selbig begeimsch vöicUin ge- 1 sü . . . die abegeschril^ bi in bdt&beiU stt
thon hatt». Zell, T, 3 >. I eime ewigen menorfale». Nie. Lanfbn. Qel>
l?f'girliche Kraft, die vis concnpiscibilis tr?fr., IR — Es *hehübent din l^ryser disen
der mittelalterlichen Psvcboiogie. Geiler, Brös. gewalt Menooh vil hundert jor». Kön.« 403. —
1, IH» ; Fred. n. L. 19 o. Etc. I «Do er du gftt solle teilen . . de behftbe
Beglimpfen, Glimpfen, glimpflich entschul* ers allein». CIos , 57. — «Also gesigetent die
digen. — «Wir Geistlichen ... die soUichs herren und behubetU das velt». £ön., 840. —
nndentond so d^/imp/m, and aber je me wir es I «Vormals gewonlich die prediger Iniii Imtt
glimpfen, je uic es Leckerie ist>. Geiler, Tof^i. noch ligende giiter ieAnden» snnder teld ver*
I. 24 «. — "Weiüs dein Nächbter dass du etwai» kouftcn». J. Meier.
Böses gethan hast, «so sähst du gern, das er 2. Behaapten. — Joh. von S. Amarin «ftt>
das best darza redet und hülf es dir jfiimpfen» hilp und bezägete . . . daz er da verlüre . . .»
Id., Baum der Sei. 24«. Etc. i 1300. Cod. dipl. S. Thom. — «Dis hat er be-
Begrebede. Begrebde. fem. Bcgrlil)niäs. — ! hebet Wik Bime eide». 1388. Bist, de 8. Them^
*lrh habe ouch erwelet mine i('.9rfi''i(/c zfi Irm
vorgenauten closter» (S. Eüsaboihj. o. Aufrecht erhalten. — Die Haber von Li-
Test. Heinr. Babensnns. Cod. dipl. pr&d. j mersheim und die von Viche schwören «des
— «So sü von der begrebede gont. c das sü hoves reht zÖ behabende*. Wcisth. 5, 4i2. 414.
in ir hus kumnient . . .» Kuffacli, 1349. 4. Aufhalten. — Die von Christo berührt
Weifith .1, 386. — Spcicr, «de vor alter die ' werden, «die enl>ehebet noch liep noch leit, si
römischen künige spulgetent ire b^ebde z6 kommen über sich an in». Taaler, (i9 (14).
kaben». Glos., 56. — Die drei Weisen bringen Behabung, Behauptung. Festhalten an et-
Chriäto «wiroch zfi einrc bezeichungo sinre was. — «Eigene Beh(d>ung im ^igmst w9A'
begrebede». Kön., 499. Sto. — «Sie hat für- licheit». Tauber. 211 (37).
kommen kq salben meinen Liohnam in die £^ Behibig. belieb, enthaltsam, kensch, eig.
frehdr,. (ri il r, Post. 4, Uia; Arb. hura. 164a. dicht verschlossen, wasserdicht. — «Hast du
Begriil'en. 1. Auch im Sinn von ergrelÜNk. verlorn dein Jnngfrowschaft« so biss binfür
— «]>o s! begriffen du eil . . .» Ooltfr. v. Str. ' kenseh nnd behilWg*. Geiler, SeUif der Pen.
1, 170. — «L)ü bejreif ein kint die gleve und ' 12t' «. — «Conlinentes , behebe HenSclieB».
hfip sich daran». Kön., :iää. — «Was sü lütcs i Id , Bros. 2, 69 «>. - üeate: B*Mfr, jr'M6,
begriffent, die bondent sü also herte . . .» ' aber nur im Sinn von dieht verschlossen.
Id., 815. Etc. — «Ist das yemans eine al- Behäblicheit, Enthaltsamkeit, contincntia.
mende aberkobert ist oder würt . . wer die — « Die Frucht des Geists sint Liebe . • .
aaderwerbe begriffet, bessert 2 1/» 0"». NS7. i BehähUcheit und Kiischeit». Geller, Bi^. 996 b;
Almendbuch. — «Wen ein dich Wirt fte^ri^e«. ..» Schiff der Pen. 11D1>
Marlcnhcim, 1338. Weisth. 1, 726. Etc. — «SQ Bebalter, Erbalter, Bezeichnung Christi
>\ cncat die sunne alzumole begriffe» han». { als Heiland. Sehers, 110. — «Cristua unser
Taulcr, S7 HR). — «Die Ritter sollent &x\ ' bphalter . . . «Symeon sprach: ich sihe
dem htrevt beschorca &eyü, darumb das man den hehaUer». Kön., 281. 603. — «Hfitc ist gc>
Sje bey dem hör nit öe^r^y/fr». Guldin Spil, 29. buron der behtäter der Welt*. Hugo von
2. Befallen — Wer «mit dorn sii>chtagc Ehenli. Etc — .Tobannes der Täufer «hat
der ussei/ikeit begriffen ist . . .» Gull. Ordn., gesehen im Geist das er (Christus) ist gewesen.
127. der wor Messias, der BeHaUer diser W^t».
Begiiten, begütigen, besänftigen. — Maria Geiler, Post. 1,20«. Etc
•begielen kan den Zorn». Brant, Roscnkr. D. Behansen, beherbergen. — «Mein vatter
Ged. U>. — «du begütest ans den herren». Ib. hat behauset dich» Murner, Virg i. 1 '.
18u — Turnus «wolt sich uit begüUn Ion»., Beheb, so viel wie gebeb, verschlossen,
Hnmer, Virg. (>, 3 <*. I dicht — «Bist dn dann deines mnnds
Bebaben, Beheben. Schier/., 107 u f. 1. Bc- (Rchweigst du) - so finden wir ksis "Wider*
halten — tBehabe ehtc disc zwei püntelin». streb». Morner, 4 Ketzer, J, 4 ^.
Tkinler, 1 19(2 1).— Kommt der HerffogAlbreoht,! Bebeften, tat machen. — «Und also te-
«80 l&gcnt dcnne, wie ir in \\ \'^\\c\\q bi JiaJ'cnt». heften sie das Schiff, eic werfen den Anker
Kön.,417.£tc. — Wird zu Limcrbhcim ein Ding- uts*. Geiler, Schiff der Pen. 122*'. — Behaft,
hofgnt feil, und will die Aebtissin von S. Stephan ] besessen. — «Sehent die mder all mit krefltea,
«Ch nicht behoben. iiia;^ er (der Mei* r) » s vcr- — das wir nit bleiben drin (in den Klippeni
kouiou wcme erwil». \Veisth..'),413. — DcrVogt behefflen». Mumcr, Virg. J. 6«. — «An einem
«üol das plant nemcn und behäben*. N!eder> | felsen stettig wart ~ das fdrder teil /des
hausbergen, 15 .Th Ili.st. de S. Thom., 331. — Schiffs) behaftet hart». Ib. 0, 3 b. - Por Bauer
«Die das dcnne beiiebent und mit eigemiohaft. , vom Priester «umb das Touigelt wird behaft».
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— «6 -
Murner. M>. 110. — «Üff erden ist kein m^i^^-
tenehafit. — die mit git mc si behafft — dann
die kaust der arseni». Ib. 10 i. — «Diebösen
hab ich hie gestrafft, — die mit unzacht sind
Ijeiafit». Murner, Oeuehm. J, 4 ». — «.. . jotr
so ich mit ftlter behafft bin . . .» Id., ¥irg.
P, 1 1>. — «so wir mit loid seind hie &e^/f2>.
Ih. F, 5^. — Camilla v^ ar Jägerin, «allein
all schiessen vil behnßt». Ib. m, 8 b. —
«... der thierc eigenschafft, — damit das
■eer ist da behafft». Ib. J, 2 i'.
Behend, adv.. alsobald. — «Der thet im
mit einem Spicss sein Seiten äff, und behend
dofiä heruss Was&cr und Blnt» Qeiler, Ev.
■it üssl. 92 l'.
Beheud, Behende, geschickt, frans, adroit-
— Man soll nicht disputieren «mit behende»
und subüien Worten». Tauler, üfi Etc
Mancher beichtet «mit alse gar glo&ierten, be-
kemäem horten, du ettollcher UAteT sieh sel-
ber uäser der sachall nftt wol gerihten kan>.
Sic V. Basel, Ele. — «Die böten gcistc
srnt so listig und htheitde, , . .> J&tigBtes Ge-
richt. — Schlau : «Wer vil Bcschiss kan . . .
den halt man für ein Weisen, da sprichet
BMI das ist ein bdkemter Man». (Mler,
Emeis 1 1 ^.
Behesdekeit, Behendigtieit, Goschickltch-
keit, frsnx. adresse. Scherz, 11^. — <>Si künde
schönin hant«pil, — schöner behendekette vil».
Cfottfr. V. Str. 1. HH. — «Des tüfels listige
behendtkeit» Nie. v. Ra.'^el, ms. Etc. — Schlso-
h- it «>rHn heisset jetz Behendigkeit, wer vil
Beächi»«i kan» Geiler, Emeis 11 «
sieb Beheren eine» Diugs, sich 7.u hnrli.
«0 gut diiiikeii ilafiir. Versal. ScIimcUer 1. ll.')L
— Bischof Juhann von Lichtenberg weihte
telber <>iiie pfaffien und kirohen..., das do
ander bibchove von böser gewonheit sich
fteherent nnd enpfelhent den suffraganicn . . .
tft t&nde». Kön. 67^. — «Des gehiiren nam-
mens Jhesus sol sich nieman beheren». Verse.
Briefb. — Das Glossar r.u Kon. hat. S 1085:
«sich liehoren, sich zu gut dünken für etwas».
Nach Schmeller, { c, wo auch das einfache
heberen für beranben vorkommt, gehört das
Wurt :■' u Ii I- P'ii , vastarc.
aidi Beherren, sich einen üerra geben,
eines Herrn Unterthaa werden, Sehers, ilif. —
Jed' r RiirLTor von Eckbolshniin schwörte dem
Kapitel von S. Thom» «sich mit keynem an-
dern herren sn ftcftcrmi», er habe denn zovor
sein Pürrrrrrecht aufgegeben. 15 Jh. Bist, de
S. Thum., 431.
B«boltsett« mit Holz versehen. — Der Heier
von Berenr.willer soll «vier jucharten tiirs-
s?n . das er den hoi behoUse». 1420. Weisih.
4, 13,
Behüren, überhören. — «Die Schüler, die
ir Letzen wol gelert haben, die erschrecken
nit wenn der Schulmeister kampt nnd wil sie
})thören». Geiler, Arb. hum. 1 ? '>
Bejag, ßejegede, Jagd. S. auch Gejegede.
— I>ie Feinde «fftrcnt nahtfls gar nohc umb
die stat of den byag* Kön., 81 7. Die Hiir-
ger von Odern «sollen dos bqegdt liabcn vom
Spitz untz an den Hirtespraug». lö. Jh. Weisth.
9.383,
Bojag, Erwerb. Gewinn. Scherz, —
Die Minitc liat ciueti Sack — «in dem si ir
dübe und ir bejac - . . . ze straze vdle treit».
Gottfr. v. Str. f. 109. Etc.
Bejagen. 1. Erlaugea. Scher/, 112. — «Unde
mag euch ich den da b^aaen, so behalt ieh
mine stut da wul». Gottfr. v. Str. 1. (ii.». —
tiint. von dir reden, (»ul, vim dir ^^a^'en, —
kiin diu eil hohsten trost bejagen* Itnd.,2, 1(^.
— S. Martin, «was er möhte hejagm und <^(^-
Winnen . . .. da/, teilet er allei> uudcr die ar-
men». Eis. Pred. 2, 1 1 1 . — Die Beginen sollen
arbeiten «das si ire uotdurft und narunge
deste bas beiagen miigent» \^'ib. Gotteshaus
zum Wolf. — «Wa.s besserungen (der Vogt)
do be/aget, der ist das zweitel des probstes
nnd das dritte teil des vogtcs». Nenweiler,
1.Ö .rii. Weisili. 1. 7:)7.
2. Sich bejagen, sich erhalten, ernähren. —
•Hievon komet das sieh nnier armen burger
von der stat niht bejagen mügent in dem lande,
alse sie biilicb soltent». 1261. Urk. Buch i,äö7.
Belderflitt, sweifllltig, doppelt — «Des
Icibes Christi beid gestalt. — fleisdi und blnt
auch beider/alt». Murner, Luth. Marr, 24.
Bejehen, Bcjaelitsen. Bejetxen, Bcjetsen.
bejahen, bekennen. — «.Tudea sprichet also
vil alü got beaegen oder got loben». Tauler,
74 (1.^). — «Bin Jude sprichet (heisst) also vil
also der got begibt» Id., 462 (80». Etc. —
«Wer das bejetset . . ., so sol es krafi han».
V.Vi'i. Urk. 2, 127. — Die Christen «das
selb glauben und beiotzen». Ädelphus, Rhodis.
C, 6 — cDie gevattern ... an statt des
kindes . . . bt^achtzm den glauben». Zicgler,
Niessung. P. 4 b, — f. . . jre ungegründto Sa-
chen zu bejadUzcH oder zu bekennen». Zell.
V. 1 ".
Bejehnng, Bekcnntniss. — «Juda sprichet
also vil also ein ßeicAuH^cGottes». Tauler,H('2).
Belel ? S. das folgende. Nach Lexer, 1,159.
ist Beiel das Untersuchen <ler Fässer ; im folg
ist es aber etwas anderes, vielleicht das Re-
sultat der T'iitei>url»unf,'.
Beielen, Beigelen, Begeln, Bögein, die
Fftsser visieren. Lexer, 1, 159. — Sehenkt
«MiKT ZU Neuweiler Wein ans nach angefange-
nem Weinbaan. so sollen des Probates «zoller
des mens win d«f«leii, und sollen die beide dem
kcller von dem stift anfwm teii». l.'> Jh "Weisth.
1, 7:>4. — Der Weibcl vou Turkheim «sol den
tavernem ir9 vas hei^n». 14 Jh. Ibid. 4,
20"^. - Wenn div T?anweiii tanfaliet, andern
abende so sol der schultheiss mit dem weibel
den tavernern ire vasze d^fmfon, nnd wer des
ban brichet, als dikke so er den zappfeu ziehet,
so sol er besöe.ra »iO sch» Mün.ster, 1339. Alb.
dipl. 2, Ifj.'i. — Meier und Bütel von Bisch-
weiler sulb u wahrend der Zeit des Wein-
banns «die vasz begebi». i4)8. Hanauer, Cou-
stit , :V2ö.
Beifangen, cinfantjen, fest nehtnen. BruTke
3. 210 — Die strassb Bürger «vviiiden dich
(Treger) nit beygcfengt haben, wo tiit ein ge-
rücht wonlcn, da.s du flüchtigen fusz setzen
wollest». Ca]»ito, Treger, B. ^
Beihel, neutr., Beil. — «Mit axten, />ei7< 7h...»
Nachtigall, Psalter 18<i. — «Hat: es geet in
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— 26 —
(las holU, UDÜ sieb hinter sich- Antwort : ein
Jfoyft«! nlF des banrern achszelen». Rathselb.
c, 1 — «Ein heikel, \\o\ mit silHpr 7.iert>.
Murner, Virg. 0, 6 — «Das heihd ziioht er
an der statt». Ibid., 7 •. Etc.
Beilgf. - «Gänsen, oder mit don hrigctu
vogelii. oder kus noch vögeln steilen». 14 Jh.
Alte Ordn.. B. 13. — Wührend einer gewissen
.Tiihii^/oit :>olleii die Vogler «die langen garn
in lachcu und in legem nüt stellen, uszge-
nummcn mit den heügm; L. o.
Beilz. Beiirr
Beingew ant, Beinschiene. Scherz. 113. —
«Ir hüte und ir heingexcant* . (tottfr. v. Str. I,
38. — Sie hatten «gäten harnesch und beinge-
tcant*. Kim., 4ö7. Etc. — Ein Bürger verpfändet
unter Andcrm <drn pantaer und V par Mtt|re-
wand», 1460.
BeinhQlteen. Bmnseliir , Dfst 41 b. — Ii.
gnstrum vul-^aie. Kirschl 1, 573.
Beinacbrütig, von scbroten, schneiden. —
«Was gehawen wirt mit einem soharpifen oder
iliisirlfiflicn . das diis flclsdi und irobeiii durch-
haweu Wirt, nent sich ein bcimchretig wund».
Bmnschw., Chir. 94 b.
Roissen. Beizen. Iieitzcn, in feiner scharfen
Flüssigkeit erweichen oder mürb macbeui in
Essig' oder Lange lehren ^ «Fantasten heitm
hrucht vil sinn, — darnn ich scheu etwas
gwiun; ~ ich miest ein starcken beizen hau,
— seit ich wie iMiren iederman>. Murner, Nb.
46. — «Mit rotem gunipst nnd essig beitzen».
Id., Luth Narr, 24 — «Sumcn oder frucht in
wein gebeissel*. Brunseliw., Dist. 18 b. ^ «In
essig gebeisst». Gcrsd. 44
Bei88en, Beitzen. Beizen, jagen mit Fal-
ken und dergl.; hetzen. — «So »loch ein sol-
licher (Pfaffrl lias? kau im Biitt >pilen. und
den Habich heruiluu und biräbcn und beitzen*.
Geiler, Post. 1, 30«. — Es ist eben als so man
beitset; wen man wil jagen oder beitzen, so
bat man zwen Falcken und vil Hund; und so
man in das Feld kumpt, so fliegen die Falcken
Über sich und ist ein armes Uebbünlin, das
kann nirgen hinkommen ; Hügt es so erwischen
es die Falckfn, blipt es dann uff der Erden,
so sint die Hand do und erwischen es . . .»
Id., Bilg. 176 «. — «Jnnker Hans will jagen,
beiuen». Jlurner, Nb 24;». --- Präliitni, die
«. . . hoohgewild feilen, ansinnigklichcn ren-
nen, beiUen, ^ den armen liiten dnreh den
weitzen». Id.. .'^clieliii. i. 2 b. — Fantasien sol-
len «nit zu kirchen wachtlen beizen, — mit
ungesttlra die andern reisen». Id., Nb. 49. —
«So du (rainilla) Troiancr hnt crheitzt, — und
sie mii krieges not gereitzt». Id., Virg n,
7 Ij. Etc. — «Jagen und beyssen, das der herren
lust ist>. — Adelphus. P.arb 58«. — «Die
Edeln (sollen sich üben) iiui jagen, beissen».
Fries, 62 «. — «Ein edelman bei ein sperwer
mit dem er beitzt». Pauli 45.
BeiHtendig, bchüUlicli. — «iüLt deu ileilii^- n
des Namen du hast, das er dir beiständig >t i>.
Geiler, Pred. n. L. 20 «Er würd helffer
finden die jm btistcudig weren». Adeluhus,
Pater Noster. A. 3 b, — «Im in dem Icrieg
bystendig nein» . liingmann, Cäsar. 57 a. — Han
sollte «mir beiatendig sein». Zell, A, '6^.
Beit, bit, Verzug. -~ «Hie ist kein weil
noch beit. — wo ir hin w91t bin leb bereit»
Murner, Vlri,'. C. 1 b.
Beiteu, waiien, säumen. Scherz. 113. —
«Jemer mfts got irre niftssc beiten». Tauler, 3
(1) — tlVit beitetent i>:t/o ilas der engel nider
ging in den tich>. Ib. PJ (ä). Etc. — Er war
so ungeduldig zu streiten, «daz er siner hel-
frre mit w tdt beiten*. Clusener. GO. — Boni-
faciiis iX «wolte nüt beiten uutz die 50 jor
kement» (des Jubiläums) Kön. 578. Etc. —
Ist ein Huber abwesend, «dem sol man beiteit
ein ganz jor» für das Zahlen seiner Zinse.
Griesheim. lUO Weisth. ö, 448 Der Weibel
\'on Oberhergheim soll «lüten die glogken dri
stunt (Mal) zfi gerieht , . ., nnd sol nochen-
ander also lang ve bt itoi
untz das ein er
von ende des banaes iu das dorff kamen mag*.
15 Jh. Tb. 4, 142. — Hant einer Hole im
Wald von f M-eiiiIcn»nicli. -mi ruft or dem För-
ster i «so er ladet, so bettet er» ob der Forster
komme. 14 Jb. Ib. 5, 416. Etc. — Hiob
^alit : «herre, bcite ein wenig, losz mich klagen
minen smertxen». Uago von Ehenh. — «Der
thor tregt das heroz in dem mnnd nnd will
nit hfytfen di r fracr - *l'er Weise) mag der
frag wol erbeiUii». Guldin Spil. 26. — «Es
stSnd tibel wenn ein Herr ein Knecht bra-
chen wolt und ruft im, und der Knecht sprcch:
Herr, btttent mein, ich muss vor gou das und
das thun». (ieiler, Enieis 87 ». Etc. — <Beit
ie ein klein». Braut. Th^sm. a. — «Der
wis schwigt und bett kunßüg zii*. Id.. Nsch
22. — «Hierusalem an boden fiel, — do im
r'oft hciltrf lanire jor>. Ibid , •J7. Etc. —
«Tag und nacht der zarten bcilen*. .^lurner.
Genehm., n, 4h. — «Das ihaten sie on alles
beiten*. Murncr. Virg B. 2 b. _ «Und tha
das baltl, nit lenner beit*. Muriier. Luth Narr,
36. Etc — «Wan ilu mancherlei spisen
essen wilt, so soUu nit lang beitCH von einer
zu der andern*. Brnnschw., Pest 8 b, — «It
mü.ssen mir acht tag beiten* Pauli 354 a. —
«. . . das es eine grosse torheit wer zu beite$»
bisz sich der find menge mereten«. Kingmann,
Ciisar, bO b — «Solt man bcitcu bit/ dir pa-
pisten titlich sendteu, die das Evangelium
predigten, es würt nymer mcr geprediget».
Bntzor. ViM ani w ort., il. 3 o.
Beitun^, das Warten. — «Noch aller discr
beiiunge . ., mBstent sü dennoch zehen ta^e
Im Ifen» Taulcr, 67 (13). «Die lieituv;/ d. r
Creaturen bellet die Ütt'enbaiung der Kinder
Gottes» Geiler, Ev mit Ussl 122 t»
Beize, scharfe, saure Briibi . auch Lauge.
— «Er thut nit not ein i: a zu reiizen, ~ er
fri>/t ^ioh selbe in diser fieiftren». Hnmer,
Schelm, g. 2 ".
Beizer, Jäger luil Falken. — «. . in den
alten joren, ~ do . . • gut beiUa» woren».
Murner, Geurhin. m, 1 a.
Bekerdc. Bekehrung — «Das uns der In-
brunst, Emst, Will und Fürsatz bleib den wir
hatten in dem Anfang unser Bekerde». Geiler,
Selenp. 118 « Etc.
Bekleiben. bekleben, bestreichen. — «Sie
habend die (Wand) bekleibet mit Leimenden
Sprüwer». Geiler, Dr«ieek. Spiegel, Aa, 6«.
y Google
- 27 —
Beklitzen. überrasrhcn. Lcxer, 1. 167, hat
• I ir beriaken. — «Nieman lasse sich Ueu tot
■■AtCdt uubcrcit». Jüngstes 0«ri«ht.
B«knöt2en, Beknotzen, betasten bes. mit
mreinen Hiinden. — «Der .Noehnchter soll
d den luerckten . . . nötzit von esshaften
linken bdn/it'in mler anrüreii». er wolle es
ieoü kauleti, 15 Jh. Alte Ordn , B 28. ~ Die
iassätzigcn de» Gutteatehanscs sollen die von
Leuten Schütiiriicinis in dii Stadt tfetra-
i'enen Esswaareii «uit bc/moUtn, itandeln
Mfh anrüren>. 15 Jh. Gutleute-Ordn., 158.
Bekommen. 1. Act., einholen. — «An dem
ittde bekom er in». Guttfr. v. Str. 1, 99.
2 Einem bekommen, ihm beg-efi:nen. — «l)o
Mm er mir an einer strosbcn» . Nie. v. Basel,
2SÖ. — «Ime bekament vil lütes eni^egen gandea.
MüHtiii. 'A.x - «Wi^nn ein schif limalfe vart,
aide dew ... ein schif bektmmet hiiiuf ze va-
ttsde. . .» 1408. Woisth., t. 6<J1. — «Also sü
iam l)icz in breili<:früivsse, so bchumbet ir
Jndas geswihe ...» 14Ü9. Küu., Beil.,
lOM. — cDo hdemen inen ander IM*. Geiler.
% 208»». — .Wer im hekomt, der i^t im
Ve(ier und gat Gesell >. ibid. 14^ ^ i i'auli 90 a
- Dis er «lang xlt uff der strasr. sich snm,
-damit das im vi! Hit hcl-nm T?rant, Nsch.
"8. - «Wo mir derselben ein» öektint]>t, — so
^Isf ich sie amb iren miindt>. Murner, .^liile,
F. ; " " cDa bekam im der her/og'>. Id.,
Ütnsp 3.^. — cDcr erst prie.stcr der inen
^dumeu wiird, der M'ilH'«^ f'olt bischoft' srin>
Pauli 251. — «Wenn sie einander bekamett,
Hl ^cn<r einer die andere stras/. > Ibid.
3. (j.'rathen, gedeihen.
«ich bekovH'ut
*lle üwer bienen destc ba/.». Miirlein, 10
4 Zukommen, zn Theil werden. — <All
^iant ein angeborne bgir — wie uns da.s recht
pJt hie uff erd — bekmi* I5rai»t, .Nseh 103
6. Gefailca, zusagen. — «Denen bekam das
wui als dem hund ilas gras». Murner,
riEup 9. — «Das bekam im last nol».
IMd. 76.
Bekoren, prüfen, versnoben, von küren,
Gülden Scher/,, 116. 1, Konten, franz. goiiter.
^ocbheote bei nns : rersnehen. ^ «Diu herxen,
'i'i din haut bekort». Gottfr v. Str. 2, 108 —
•Wer ir (der Minne) süsse hat bekwt». Gottfr.
V. Bsg. ms.
2 Versuchen, fran/. finaler, prüfen — «AVie
itiohte er sii ine versiicht und bekort hau»
J»s cananäische Weib) Tanler, 29 (BV Et«.
Bekornng Scher/,, 115. 1. Geschmucksimi
Vucab opt. : gu.stus. — «Der dirte sin <laz i.n
hdomnge, nnd der git dem mensrhen spise
cnd traiig zh bekennende, utnl ila/ er kürei
■in it'plich ding noch sinie adele und noch
siner mossen». (Jebete, 14 Jh. ms.
2 Anfechtung. Versuch tinsr. tentnfio. —
«Virleit ans in dchcine Bcchtinaujti». Bihtel».,
1. - «Maniger bände belor'uia''», es ist mit
kochvart, mit grite ...» Tauler, 128 (25) -
— «Got kummet mit gruwcüchen bekortmgen*
Tmier. 4 (1). Etc. — «So gab ich mich gar
litaätekliche in die behmtn^*. Balm. .Mers-
»iB. Gottfesfr., CO. Eto. — Gott übt «len
Menschen «durch bekorunge*. Nie. v. Basel,
fkol. Bek , 11. Kto. £tc. — «Do viel er in
grosse bekoruvpr mul <rhist gegen der frowen».
Küu., &S3. — ^iiu \aicr unser:) «las uns nit
verleit Verden in bekortmg*. (iuldin Spil, 88.
Etc. — «Nüt leite utip in l'öse Bekontnrjr» .
Oswald. — «Wachent und beitent <iae» jr uüt
vnllent in Bekorunge». Hugo v. Ehenh. —
*Belorung oder Anfechtung der bösen Feind»,
üeili-r, t>elenp 151 ^. — «5Cit füre uns in lie-
koruug oder Vemohnng. Id.», Büg, 803 h;
Fassiuii :?8
liekrutzen, tadeln mit scharfen Worten. —
«Do bekratset der Herr seine Jünger, Hchauwet
sie an und sprach». Geiler. Dust, 1,28*>. —
«Nochdem der Herr di.se Ding hat gcredt, sie
gestroft nndbekratzct hat von irom Unglauben».
Ibid. 8. 23«>; Pred. o. L. 189 1».
B«^knnberB. Seherx. 116. 1. Beschweren,
belasd'ii. — Kr war *hekumbert harte ^tarke
— mit zweier hando leide». Gottfr. v. ätr.
189. Etc. — «Der grnnt ist zftmole Mtumhert
mit den creaiiirpii> 'I'unler. '^.1 (G). — «Mit
dem siechtagen der nialatrie bekumbert und
behefft». 16 Jh. Gutleote-Ordn., 21b. — «Nie*
ili 1 '^nt riterschaft fftrrT, bekümmert sich
mit weltliuheu sachen». Guldin Spil, 27.
2. Belästigen, in Noth bringen. — «Donoeh
. . . ilo hekumberttnt cttelich herren das rieh».
Clois , 47. — «Do hettent die beiden das heiige
grap und das heiige laut hekwttbert». Kön.,4Ü7.
3. Mit .Srbulden l ohistrn — Mnn soll des
Grünen-Worths Giatr «niit verset/<ii. bekum'
berii, verkouflen . . .» Nie. v.Lanfen. (n)ttesfr.42.
4 In Beschlair nehmen. — einem
Gläubiger von dem iSchuIdncr »It l i /ms nicht
bezahlt, so kenn er dessen (iüti r «iu egriffen,
bckttwhern und pfenden». 1413. Beg B, 87. Etc.
5. Durch Aiiliillei) unzugimglich machen,
enrorabrev. - «lue k< iiiiu;iiiMliaft und fan-
tasien . . . die den tempel bekuvibernt*. Tauler,
451 (78 . — «\\ ere es das das grap bcktmbert
were. clas die griiber müstent doten drus
haben...» 1412. Todtengraber-Urdn. Hist. de
S Thom., 409.
Belangen. Scher/. HC. 1. Zu huii; dünkoii.
— «6o worent ouch etteliche, die gerne werent
sehiere ammeister worden, nnd sQ vaste h^an-
gete der zehen j"ir>. Kon., 782 — «Dir irfttgc-
winuer hant gro^zo lust in dem tegelichen
frewinne.das sfi der xit nüt Manget noch keiner
arbeit verdrIi^^l■t> (Inns v. Blov.
2. Sich sehnen, verlangen. — «Jn'ö belanget in
vil sere ...» Gottfr. v. Str. 1, 254. — «Do ist
alsu unlidelich darben und abn ltos belangen».
Tauler, 354 (til '. — «l>n belangete den künig
noch Saut Ämando». Kon.. C28. — «Uns hat
alle belangt tKuli dir» Altswert. tS - «Also
das sein (ieiiint /u alkii Zeiten ein innerlichen
Neigen und Bil(iii;ii n gewinnt nach dem höoh-
sten Gut», (ieiler, l'rotl. ii I,. 5 « Ktc.
Beide, Tappel, popnlns ui-ra. — «/A den
Beiden». Feldname, häufig, ] 4 .Iii. — «Z& der
}-,ihh ,i*. Strassb. Hausname, 1321.
Belt g. LUiide. — Lazarus «was gebunden
umb Hend und Fiiss . . . mit lineneu Binden
oder Beleg». Geiler, Post. 2, 96 o.
BelegerungjBelagerung.— «Ob sie doch iren
könig fünden. — im ir belegerung verkünden».
Mumer, Virg. 8 ». £tc. — Üo häutig bei
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- 28 —
Ein^mann nnd Adelphus, dass Beispiele un- bemo$et sint mit dötliohen sQnden». Eis. Prcd.
ntithig sind. Einmal hat Adelphus, Türk., E, l, 82. Etc. — Eine Nonne soll sich nicht «ver-
2^: «Die Belegcrnus! licr stat Kliudis». Hecken und bemostgen* mit F^igenbesitz. Claus
Beleiden, i. Leiden macheu, schmerzen, | von Bio v. ~ «Wie hübsch oder uoscbaffen oder
betrüben. — Gott besohirmt den. — «der yoti\hmtt»H sie »ey». Ociler. Christi. Kiin aa, 4 b.
der Wahrheit sich nit Scheidt. — das er zu — «Ein weisser Sturt/, ud i S hleier der einen
keiner zit bdtidt — sin iasx». Brant, Nsch. 100.
- «HMt du im bad Ion pflegen dir, — das
kumpt ilir zu grosen frödeii. — Jas ilicli kein
ding mer mag hei^ideH». Murner, Bad. B, 2 —
Kessel anrUrt oder aagerürt wirt mit bemaue^
tat Henden. von dem AnrQren wirt er hemonet».
Id.. Selenp. ' 'T i
Benüaselu, betlecken. — <äo wirt doch eins
«. . . das ireder firost noch wetters we - dich { vom aadeni bmHUtltt durch bösen Anmut den
ewigkVich beleidet nh nu' * Und B, b ^ eins zam andern gewinnt». Gtriler, Selenp.
2. Beleidigen. — Eine ehrbare Gesellschaft,
«die ein sehelm tbnt ^r beeiden*. Murner,
Schelm, h, ;1 — «Oisr bnch m^clu ich /.u den
freiden, — und ouch uieraaus zu bdeiden».
Id., Oenobm. 4 " . — «Ich bhalt (ias uf min
höchsten eid, — das ich mit willen niemans
beleidt*. Id., Nb., 278. — «... das ir darnach
mich nit me bdetden». Id.. Lutb. Narr, 7. Etc.
Beleiten, treleiten, führen — «Sie warent
all mit mir bereit, — in welches land ich sie
beleidt, — WO ieh hin woli . . .» Hnmer, Tirg.
G. 4 b.
Beiigen, Belegen, Belegoru, belagern.
Scherz, 117. — «Do die bnrger vemoment, daz
der kiinig in zomes w isc kam und sü beiigen
wolle ...» Glos. 4B. Etc. — Die Griechen be-
Jogent die stat Troeye zwene monat>. Kmi , Oti.
Etc. — «Do der kiinig (Ahas) bekgen was mit
sinen vicnden. . .» Hngo von Khenb. — «In
einor belegenen Statt >u louffen allo Kary-or an
das Ort da die feynd inbrochend» Geiler, Irrig
Schaf, C. 8 b. — Der Henseh mbt in Gott «als
ein lielegttur. der benölet ist, in eiiioni guten
starcken Schlosz». Id.. Pred. von 3Iaria, 10 , enbcrn? d^s hendeh*
?^?K«»^*'i*:l!^f!f r.-L'l^^ . hembU mit .langen
lieh
22f2b.
Bennliteii, Benattbten. 1. üebemaohten.
Scher?;, 119. — «Ich benähte in diecm walde».
Gottfr. V. Str. 1, 37. — Kaufieate Hessen ihre
Wagen «stnn wo stt benahutent». Glos. .'i6. —
«Were es das ein vogtsherre benahtet. . . bei
dem meier. . .» Printzheim, 15 Jh. Weisth. ö,
1 478. — «In welem hofe die zwene stier oder ir
oinrc btnahtent. die sol man do inne die naht
enthalten», lliiffach, 13i9.ia. — Jakob
kam /u dem Berge, «do benahtet er». Oswald.
2. Vom dir Nu cht überfallen werden — «Es
begab sich uiT eiiiuial das ein Sprecher, eiu gut
gesell, benathtet und kam an ein kleeter».
Pauli 51.
' Bendel. 1. Scltmulcä Büiid zum Binden oder
zum t Einhandeln». — 9 ^ umb bmdd zfl dem
' hnuliiloch an der carsukcl . . :i sch.nn^b hluwe
^ cud''iib- iideh. l-klS.Ü Thomas-Fabrik - tlu
iiinli sacbendeU für Frochtsiicke. 1416. Ibid. —
«1 unib sarhrtt'Jel z& dem glöokeün nff dem
lettner». 14i7. ibid.
Was mag der sack am allerminsten
T?üthselb., C, 3 b, — «Die
kragen, — die ir mit
»ajo i'w^.--' "-- • —^rr^ mit langen kragen, die ir mit
Jeuchm. c,.Hb - Porsenna «6^ei7«-lhe(rtigk-.3^h^„j,^^ ftemite» tragen». Murncr. Genehm,
ich die stat». Id., Virg. 0, 5 Ltc ^ 1« ; D. 4 «. - «Man findt wul scck
_ Beiles. Bell«, Pol«. Seberz. Ii«. - «Under I ^^^,,5^^;,^^^ ^j^j^ ^. _
den kiirsencrn sint swnlve. die mit fies hischn
ves kost sulcnt vel und beüeze iiiacheii. aU v il
ir der bisebof bedarf». X*^" Stadtrecht. Grand. 2.
83. ~ «Ein belletr mit knii!:;r»Uii rückcn>, dem
Johann von S. Aniarin gerauht. I3<»0. Cod. dipl.
S. Thom. — Der Frau des Meiers von Sigols«
heim soll man geben, «zR S. Martins mcs einen
niiwen Icimberin bellen, der ir rehie uf iren ffts
Stesse». 1H20. Wcisth. 1,665. — «Essintklci-
dcr oder beUe». Tauler, 260 (41): var. 6«//.'«.
— Stirbt eine Aussatzige, so bleiben ihre
• Beiltzermel* den andern Frauen des Hauses.
Cutleute-Ordu., 1Ü9. - «Pelliciuni, dictum ein
Brustbeltz*. VM A. Strassb. ürk 8. I6fi.
Belümen, bcschnldigcn. Scherz, 1 18. — Erlin
ward tbelümet von des mordes wegen». l-ib2
Kon., Beil., lOi»». — Eine Fran «wa« vasteöe-
lümet für unvertig». 13j3. Hciml. Buch, f 6. —
Wird ein Wechsler *beiümet von diepstal we-
gen. . .» i;m Urk., 2, 246.
Belümung, lli sclmldi^^nn^. — Wird eine
Begine den andern unleidlich, «es were umb
bdümuHffe nnbnsoheit oder susk nmb was bösen
lümfttes das \v('re>, >■« soll sie d,i> Haus ver-
lassen \'6M). Gotteshaus der .Schscbheim.
Beinen. S. Püeen.
I^emasen. Bemasisren. Bcniassen, be«ehmu-
t/.tgcn, beüeoken. Scherz, IlH. — «Wir alle
ber)
ii lochtern lerent rissen — mincm sack
den bendel ab» (nur den Beutel leeren) Id.,
Nb. 51. — «Ir müstcn brüch (Hoscui und bendd
fressen > Id., Lnth. Narr, 138. — «Rollbinden
. . und ander bendel» zum Verhinden von
Wunden Gersd. 42 ^. — Bei der Messe trägt
der Priester «ein lein« 11 luch auff dem haupt,
das etwan von eim kostlichen gewant hat
ein leisten müssen haben nnd zwcn langer ben-
del, damit er es umb sieh gürtet, ein humeral
haben sie es genannt». Butzer. Neuer G« 3 <>.
2. — Die Bannwarten von Sigolsheim «snl-
lent brechen eine bendele trnbele. die einen
/.über bedecke». Kt.'O. Weisih. I. ^65.
Bendig. 1. Bendig machen, Miibiudeu. —
Der Vogt kommt nach Niedcr-Ranspach «mit
einem vogel und zweien winden, und die hund
sol man bendtg machen, das syc niemaut kei-
nen schaden tuend». 1449. Burckh , 162. Aehn-
lich Obermichelbach. 14^7. 0 r 171
2. debandigt. zahm. — «Km ituiid der lut
bendig ist. der gat nit am Seil ; wenn er aber
bendig ist. so lauft er frölichen neben dem
K08S am Seil». Geiler, Bros. 2, 66
Benedeien, benedicere. segnen. Beaedeiang,
Spi^'en. — «Der Kelch der Henedegung, welchen
w ir benedei/eu . . » Zieglcr. Büchlin, C,3 ». Etc.
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- 29 —
Bengeleht. bongolarti-r. — «Klrin
Mu*. HÖH. Alte OrdD., B. IH.
Büteg. — «Ein swftitcer mantel mit eiaaii
iming fater . . . Ein tonira mit fiAu^mjfiig
teer». 14-iO. S. Thomas-Fabrik.
Benw, Korb mit Bftdeni, Korbwagm. —
Vn bei oiiipm Brand die FtMioreimer schnell
tt Ort and Stelle zu bringen, «ist geordnet
iu «in groBse hetme no\ fremaeht . . . werden».
»Jh. Alto Oidn.. B i:^. — Die SieWe eines
Gärtners auf dem Markt äoli breit genug sein,
luB er «ein benne für tieh legen oder gestel-
len inaf». (Korb, den man vom Wasren herab
mha) 1495. Alte Ordn., B. .'i; Znnft-Ordn.,
338. — «Zar Binnen* St^a^sb. Haasname.
U77 — «Er het sirli uel' i-"t in ein Kerlin, in
nügig bist domit — das din gebmoh fordert
zu zit». Brant, Bato, o, 8 *.
Benttglidielt, Oenügramkeit. — «Die eeehet
Eigenschaft des Schafe tot Bmüg U t ht U: Geiler.
Irrig Schaf, A, 5t>.
Benflmen, bestimmen Sehers, 190. — Mets^
von Sehsselsheim «hct offen lieh verjechen daz
sü . . . benümet und lideklicheu nfgeben habe»
ein Haus fdr Beginen. IH80. Cod. dipl. prad.
— «Zu widt'men der pfriinden . . . set/.cut oad
benumatt wir . . .» 15 Jh. Gutleute-Ürdn., 196.
— Die Älteru «mügent bmümen ires gntes . . .»
c. I.Hll. Urk . 2. 27
Benümun^. Bestimmung. — «In den ziten
do die weltlichen prieetere die kirche (snm.
(iriinen-W<irth) bosnngent und repertent us
m Hennen . Geiler. Arb. huni. H> «. — BenM henötnungc und trunste des bobeste.s .. .> Nie.
ist ein eltes celtixches Wort; *henna lingaa
i-illica £r<*nn8 vehiculi appellatur». Festus. —
Duypodius : *Benn. Benno, Karchzeyn», d. h
K&rrenkorb. — Benn. Bennekarrich, heisst noch
jetit der Korbwagen auf zwei Rädern, wie
Um die strassbarger Gärtner ond die Baaern
andrer Ddrfer gebrnnehen ; firsns. benon, be-
Bennig. Scherz, 90. 1. Des Bannes scbnldig.
— «Es sind otli« h fall im geistlichen rcchti ti
... die sollen für bennia gehalteo werden
Tfiter weder nndere sSnden». Zell, I, S *.
3. Gebannt, in den Bann irethan, exconiniu-
licierk — Wer Simonie trieb, den «solte man
fir hmrig h»n*. KS»,, 4S4. — «Er sol nit ge-
■ein hnl i n mit hennigen Lüten oilrr mit den
von Laufen, ms.
Berafeln, schelten. — «Nochdem als der
Herr inen hat verwisen Iren Unfrlouben und
nnder die Nas ^reribon, und sie also wol be-
rafflet und erbutzt hat». Geiler, Po^t. 3, 2'6^ ;
Selenp. 183 b. Etc. — «Der keiser beraflet
sie (seine Frau) sie seb zu vil den armen».
Pauli, 203. — «Anklagen domit sie das Eran*
gelinm herafknt». Bmnfels. Anstoss. 18*.
Beriinicn, von Barn, .'^chniut/.. Fett. beHecken,
beschmutzen. — «Wenn man einen bcränU
> oder sehlagt das tmeinBlowes(elnblaQerFleek>
■wiirt» lieiler. Post '2. 75« ; M, 71 a. _ «Wenn
man ein Kcrtz an die Maaer lent, so mag sie
; die Haner nit gants Terbrennen, so berOmpt
•sie sie dudi und macht sie schwartz». Id..
Juden >, Geiler, Brös. 1, 95 b. — «Wo sie dich 1 ä Marien, t» ''. — Am Aschermittwoch «mit
htimg hielten, so mftslQ landnimig werden», 'des Tevfels Baner laufen sie von eim Hos in
MorntT, Kön. v. Entrl OOS. — Man sollte ilie
schlechten Geistlichen «als benntg, wie sie
dsn vor gott seind . . . halten». Bntser, Weiss.
k ? ». — Man behauptet, man m>is>-i> -die
das ander und rupfen ■ inandiT, und ctwann
in der Kirchen so hervmen .sie einander» (mit
Asche, zum Spott). Id., Narr. 153 b. _
«Mancher kumbt melbig /.u der hiebt, — der
pester so eeliche weiber nemen, für benntg gant/ wisz werden meint und licht. ~ und
ultSB». Zoll, Collat. B, 1 — Viele •hennige \ gat berämt doch wider hein». Brant, Ksch. 37.
hncm* beirehrten rem Bann gelöst zn wer-
•leii. Zell, I,
BenBtea, Benötigen, in Noth. Bcdrängniss
Lieber went sie ir antlit bschissen und
sich beromen wie ein kol». Ibid. 112. — Xer-
xes «thet doch sein hend gar wüst berehfiMn*,
f'riticen — «Ein Beleironer. der benntet ist ...» Brant, Froih -Tafel, 304. — Brämm, sohwei-
•'eiler. Fred. v. Maria, 10 — «So man ein
"^hloss beitStigen will ...» Id., Irrig Sehaf,
zerisch.
Beraepeln, Berespen, tadeln, strafen. —
«Dis berespet nnd bestrofet der h. Geist».
Beasel, Pinsel Beneke 2. 520. — Der Maler Tanler, 47 (10). — «Das er sich selber darumb-
frtnaeht «die Bevsel». Adelphus, Fic. IHH «
->«... wie jhener allerlei betisel aft'hab, bisz
** ein arm vol ward». Zell, K, 4 ^
Bcafigen. an etwas genug haben, sich be-
nberfiir und beraspelt» Geiler, Pred. u L. '-^O^ \
133 — «David schreit zu Gott : Herr, nit
wöttest mich strafen in deinen Wttra, nnd nit
wedlest mich berespen in deinem Zom». Ps. 6,
nsgea. — «Du solt dich beniegen lassen mit < 2. Geiler, Selenp. 217 <■
^äm Franwen». Odier, Sfinden des Mond. ' Beraten, versehen, ausstatten. Sehen, 191.
IIb. _ «Gott. - . hat ein heniegeti das wir ]>or Kiiiiiir «hie/, in da Äfra/^n — mit riebe«
die beslimten Gebot . . . halten». Id., Irrig lieber wäte». Gottfr. v. Str. 1, 08. — «Ist ea
SehsC, F, ; Christi. Kflnigin. aa, 6 •. Ete. I dae ein man oder ein firöwe ein doehter hero-
Ptr — «Keinem henügt nw mit sim ^tantl> trut . . 14(iO. Tuchcrzniift. 24. - «Wanne
Brant, Nsch. SO. — Das Schitl «iuszt sich mit ein erbar man unMers autwerks einen sun
xUsehtem wind benflgen». Ibid. 1. — Ale- ) berotet ...» 14,^7. 0. e , 66. — «Ist das etteliehe
Tander «lies/, dnch zuletzt benügen sich — unser hurirere ein teil irre kinde JtenUtlk
«yt sibenschuhit^em erterich». Ibid. 2'^. — hant . . .» c. I UI Urk, 2, 27.
*Lasz mit dim disch 6rni>pen dich». Braut, Fa- Berbrot, Bernbrot, von beren, prKstare.
.Scherz. 12('. Die Erklärung, Hist. de S.Thora.,
l08,note l.ist nicht richtig. 8. auch Spendebrot.
— «Daz brot dem man sprichet bembrot*,
IM Stadtreoht, Grand. 2, 66. Portion Brodes,
«tu«, A. 4 ». — Der Bischof «wolt sich mit
ni. M. fluiden bemegen lassen*. Id., Bisch.
Wilh. 252. Etc.
Bcnfigig, zufrieden. — «. . . wann du b«-
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— 30 —
den Cnnonicis i!es !Miiustt>r.s frerpicht. siH'Iis
Laibe per 'lag. — < lietbruty, daa den ('atiLHii-
cis von S. Thomit! /ukuinmende Broil. 1:3 .11».
Hist. de S. Thom., 108. — Dem Kümmerer des
Bischofs «gehören jeden Sonntag «17 panes qui
nuncnpantur Bernhrot*. 14 Jh. L'rk., 2, 264. 266.
Berd, Geberd, Geborde, Benebmeo, Betra-
ge j», Manier, Gewohnheit. — «... Das ein
Mensch woltc verlassen Sitten utid Ih-rd diser
falsohen Welt». Geiler, Karr. 69 i>. £tc. Etc.
— Gibst du. als Eingreladener. etwas fnr das
Gr>inili\ «30 spuret man an dir höflich ^fr(/» .
Braut. Thesin. o> 6 — «Besser ist haben
^'at gcberd^ —- dan alle richtum nfP der erd».
Id., Nsch. 12. — «Man >ii'ht ^r bald in gberden
aa, — was er. . . &y für ein mau». Ibid. 11.
— «Wer hat bös Bitten und geberd. . .» Ibid. 19.
— «Wandel mit iiitpn guter gchenl». I^rant,
Oato, a, a u. Etc. — «Junge Verden, alte lut,kan
ieh zasammea nimmer flejpen». Mamer, Nb. 33.
• Wie sie von dirbfrichfot werden, — gleich
kuimeut sie ilieselbeu herden*. Ibid. 160. —
«Sohndde berd und böse sitt — lonffen letx den
narrrn mit» ^Turner, (leuchm. b, 2 — «Durch
itiuivvil und sin bösen berden». Id., Schelm, a,
J — «Den eitern sy es grosze pin. — wenn ir
kind zu geuchen werden — mit h'ösen sirtcn,
ödeu berden>, id.. (ieuchm. i, '6^. — «iSind das
Ber<Midrook, Sii>shul/.sal't. — K> vi-ikanft
einer Thoiiak, «^u isis mit iJauu hcrendrcck*.
31 urner, Nb. 169.
Berespon, schelten, strafen. Scherz, 124. S.
Beraspeln. — «Die verborgen brestcn die beres-
pet und bestroffet der heilige geist». Taaler,
47 (II').
Berenpaiig, das Schelten, Tadeln. Scherz, Iii.
— «Swer urteil, swcre wort und t,'elos und 4e»
respunge des nehsteu». Taulcr, 59 (12).
Bereiichen, rftvchem. S. aneh rmi^ten, ht'
roudifu. — «Wie <la bereuchen tlmn die bauren
— die bineain cim holen 8tein».Murucr,Virg.a,
4 b. ~ «8ie legten gab anff den altar, — mit
fe\s r bcrenchten sie in gar». Ibid. S. I t>. — Die
Heiligenbilder *bereuc}u:n* mit Weibrauch.
Wnrm. Trott, SO «.
Berfrit, Tluirn, liiffini, in folgendem: (ie-
rüsi. äühcrü. 124. — üjuer der Geis&ler trat
«nf ein berfrit und las. . .» Closener, III.
Bfrgrht, bergicht Benekc 1, lüö. ^Ber-
gechle und gehe orte». Eingmanu, Casar ^ *^
— «Die insel Rhodis istaertef^». Adelphos,
Rhodis A, 4 b.
Bei'haftikeit. Fruchtbarkeit — «Die inüier-
lich Berhaftikeit* der Maria Taoler, 826 (40).
Berlclien. (benich'Mil, strafen. — Wesren
einer iJnnjorung /u CJuliaur iic&ü Ilürzog Bu-
goistlieh prelatisch bcrden, — wenn die hisohoff | doiph von Ö»tretoh auch das Haus abbrechen
jcgcr werden»? Id., Schelm, i, 2 «. Dass «got
damit unsere bösen berden (mores) straffe». Id.,
Gayac 401. — «Das wider all mein Sit Und
geberd was». Ibid. 420. Etc. Ktc.
Borden, Geberden, sich geberden, sich be-
tragen, sich benehmen. — Du Alter, «din eilend
hie mast schoawen, wenn die jungen frdlich
herden*. Mnmer, Oeaehm. F, 8 b. — «Find man
iint^ehoblet liit, die gar zu berden kiniiient
uüt». Id., MUle, A, 2 K — «f ründlicher wib siad
nit nff erden. . ., — die so Küehtig kunnent
bt-nJiH'. T'l., (iriichm.
1>. 2 »-
— Die Anit-
wo die Empörer sich versammelt hatten ; in
einer Inschrift heisst es: «er berach darumb
dis hus. und sol niomer me wider gobnwen
werden». 1358.
Berichten 1. Zu recht machen, znra Sterben
vorbereiten. Scherz. 125. S. auch verrichten
— Die 8acramente «domit man die iüte 6e-
riAt«<>. 14 Jh Hist. de S. Thom , 40K. —
• Treit man das heilig sacrameiit. — ua sie
die liit berichUn went. — so ioufft der pric&ter
nnn allein». Hnrner, Nb. 1%.
2, Bnirthcilen. urtlieüen. - «T>as ist wider
ieutc «c das sie crwelet werden, — so kiinneat I die weiche alle Ding wollen erfaireu, urteilen
sie so züchtig bwdm*. Id., Nb. 1dl. Etc.
Berp, T^alirr-, Noch bei uns, in dem Wort
Schallbar. V ergl. Stoszbär. — «Da« da ir drii
genug hetten uff einer heren za tragen». Hnr»
ner, Ulensp. 86.
Bere. Bär. — Er «sohuutii recht al» ein aiier
und berichten «nm ergsten». Geiler, Selenp.
4y n — .T>ariini ist rs allwcr' S'ünd den
Nechsteu berichten oder urleilen». Ibid. 213 «.
3. Belehren, anterrichten. — «Wie sie (die
Kinder) von dir firrivhtrt wmb^n. — gleich
künnent sie die selben berden». Murncr. Nb.
derc». Murncr, Bad. E, 3 — «So mir min 6cr« 160. — «3iin meinung ist in disen dichten.
ontrin. . .» M, Instit. k, 2 f». — Der Bischof
«weih/, « i'i das der bore nii üchiuipö' verstot»
(Bern). M., l Ketzer, L, 6 «.
Berehaft. fruchtbar. Scherz, 125. — «Er
wirt als der Hirt weiden seine Schaf, in seinem
Arm wirt er samlen die Lemmer. . ., und die
berhaffcii wird er tragen». Jos. 40, II. Geiler,
Prcd. u L 72 Ktc.
Bereiten, ausrüsten, bewaffnen. Bereit-
Kuhaft, Rüstung. — Kein Bürger soll «einen
bereiten man enthalten in sinre gewalt. . .»
.SoU'he Leute sind verdiii liti^;. wenn sie ihren
Uarnisch und ^Bereitschaft oil abcziehen. . .»
«mit andern geweffen oder bereitschaß». 1822.
ürk., 2. 40. 42.
Bei'en, tragen, hervorbringen, fruchtbar sein.
Soherz, 124. — «S& hiewent in euch die reben
abe und die /'^rettdc»(frnohtbringenden)boainc*.
Kön.f 833. Etc.
— (las ich (»in gouch wil hie berichten. — mit
schini|)ftrcd und mit ernst, doniit — das er zu
wit verwatt sich nit». Id., Geuchm. 0. 2
Borichtun I'rtliPil — «Verkcrte Urteil
! oder liendUungcH*. Geiler, Selenp. 213 u.
I Bering, rasch, von fin^, leicht beweglich:
I zuweilen auch gering. — «Sie sint schnoll
^ bering bereit zu laufen». Geiler, Bilg. 132 b.
— M l 1' «aoitu beritig ernstlich anrufen an
dem Aulang der Anfechtung». Ibid. 34 b. —
Im andern Leben wird der Leib *bering wer-
den, wo er gern wer. da \\ ürt er eins Wegs
1 sein». Geiler, £meis 82 1>. Etc. — «Wie gar
! gering und schnell er ist zu dem Fall der
Sünd». Id., Pred. u. L. 2ö'> ; Bilg. 9 ■•.
, «Sind wir frölich, guter ding, — so frcnwent
! sy (die Weiber) euch genug», tfurner, Geuehin
g, 1 ^.
I Boringe, fem.« Schnelligkeit. — «Proapti*
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— 31 —
tQilo. Bfrtngf*. ficilfr. Bros. 2. Ib^. — «Die zn Fa«;tnaclU nach Marbach, so erhält er
Thier übertreffen dich in der ü«nni^«». Id.. Arb. «einen stoui und ein brot und ein berUtie
kill 22 1> deischcs». 1388. Weisth. 4, 12a 189.
Beriskörtter, Art Speserei. 15 Jh. Kauf» B««rs(liilling. von beren. S. Bernhrot. -
h»QS-Ordn Die (iutteshauslcutc von Maursniiinster «sol-
Berle, Berlin, i — *Berle, uniones.. \ imt 13 dcnarios, quod ipsi dicuot fcer*dW/wifl»
ilerrad, 179. — «Wi/t herlin», (iottfr. v Str (dargebotener Sehilliag). 1120. AU. dipL, 1,
I. 151. Etc. — *Vuu goldc und von herlm*. 197.
Tiiaier. 152 (28). — «Gleich ist das Reich der Berting. Layenbrudcr. Scherz, 198. Bertling.
Hinimel einem Kaufiiiunn di^r rla siifhf fjnfo ^^>)niicller, I, 283. - Es trat einer «in saiii
Sfrft«». iteiler, .Selenp. 17Ü — «Das eJel l>i i nliartz ordcn uuU ward ein bruder, fin
Ber'.n (CbriBtusi gewachsen in dem reinsten Berting*. Pauli 83.
L*iii Marie». Id., Narr. 87b; Kv mit Ussl. Berüchtigen. 1. Berichten, bekannt machen.
13i>''; Pred. a. L. 47". Etc. — «Unionen, das — «Fiirter ist berüchtigt bei uns... Capito,
Kiad weis/. Berlin». Adelphu>. Fic 14C — Verwarn. C, 2^
«Bcfüii sergon in essig» Pauli 166. — «Den 2. üUneu einer Misscthat /.cihcn. Schmoller.
tttnen frewet mer ein re^enwurm dan ein 2, 21. Vor Gericht ziehen — Der Bischof von
htrUn .h1, 1 r-ielgestein», Fries 75b. Strassburg hat gelobt, dass er «keinen burger
Bericht, uiit Perlen geschmückt. — «Die noch prie&ter nsser der «tat beriiehtigm solle*.
!i&een zöpfe. das zerpllanste hör . . .. nnder Appell, b. 2 b.
ifn hffkhten s( lia|tjiiMn und krönen» .Tiiiii,r-.ti s '6. Rachbar inarhon. — «Als dise that 6«»
«ierirht. — «Das beriehUi cröalin das dem ric/Ui^Mvard». Capito, Treger, C. 4l>.
Ihrienbilde chgehört». 141S. S. Thomas-Fabrik. Beriigen, beruhen. Ausgesprochen: berujcn.
- EIsH von Fleckeustein schenkt der .lohan- — «. . . das eusscrlirho /luht iiiitl erberkeit
ut«rkirche unter anderm eine «casula nigra i ... in alten . . . gcpraucheu beruge. , .» Capito,
deiarieo panno enm eradfixo de margaritis, j Tre^rer, A, 2 1>. — «Wir wöUen alle spitxwort
mit eiiietii hrrle^len erätae». 16 Johan- . hiomit ber'Kj'U la.<.=>i'ii>. IbiJ. F, 1 '\
juter-Necrolog. Berussigeu, Borntzen. mit Russ beilecken.
Berlieh., bftriieh. offeBbar Schcrx, 127. — ! — «Das seint die Lampen damit man an der
'...wanne das su es geton hahcnt nnib ir Fustnachr niiiMauft, die man an der Stangen
htrUche notdurft», 1392. Tucher/unft, 15. — ^ umbiregt, danut bie das AntUt% ^eriMs^ii der
<TaD unsere berlichen notdurft wegen». 1407. ; Selen». Geiler, (icistl. Spinn. P, 2 — fast-
O.e.. 22-'. — 8 bärlich. iinrhfnarrcn «ilic duat sich vast benUstn:
Bermeut- S. Birment. r Braut, NsfU. 1 11.
Bemer, Berreu, Art Fischernetz. Sohens. • BerSwen. 8 /iiiimi. Reuen (nicht: bereuen).
*Affenberner, Ktgelherner, Ktinfjehcrtter», — «ifanrhcr der stdt ii^ rh geistlicheit . . .
Ttrschiedene Arten, die nicht mehr y.y\ bcstim- den es beriiwt. . .» Braut, Nsch. 72. — Kr «6^-
«Mä lind. U2Ö, Alte Ordn., B. 1. — < Streife- rouwe die ri&th alle daK sio zum solchen stini-
iemer», 1451. Ibid., B. 3; der den Grund streift, pennal komcn warcn>. Id., hhch. Wilh. 292
- Ein Fischer «der sinen berren schüttet». - «Der liigncr facht au luderkuiiwen, — und
'.3130. .<igolsheim. \Voi>tli. 1, 666. — «Ein Fi- sagt, es hab in scr />crMttwt». Murner. Nb. 170.
scher serzerrt dorumb uit den Berren oder «So sol es euch bereuteen nit. — das ir a&s
d»8 Fisohfam». Oefler^ Post. H, 70« : Bilg. gnad hie teilten mit». Id., Virg. C, 31». —
196«. — *V<ir dem &«rrc}i fischen» Manier. «. . . wiewol es in darnach bentue» hatt».
-N'b. 253. Eto. — «Wie ein fischerberren». Id . Instit. 26 b.
M , Lath. Narr, 155. ^ Göll, lnl2: «tragula, Besach«». versorgen, versehn. 5icÄ6esac/»e«.
^' • ^ ' ' — Heut« : Bernr. ^n-h .lurch etwas versoriT' n. si< Ii mit etwas
Berupfeu, Bernpfeu, durch ausrupfen der versehn. — «Zun predigeru ward er tder Esel)
Federn oder Haare kahl machen. — Die Haut prior gemacht, — nnd hatt sieh mit ei'ni mantcl
»einer b> ropfften gaii>/ . . . ri tiiu-bt sich mit lism lit'. Miii ncr. Miile, F, 6'». — Schlechte
üeinea buleu». Gcrsd. 74 — «Sie berupfflcn Weiber, «wann sie sich soileut bsachen, — so
4erstslen den kopff*. Panli 19.— «Es haben | kitnnent nit ein snppen machen». Id., Nb.
such die arm^n herupfflen pfarrlierlin müssen 204. — «Wer baden wil mm/, sii [i besuchen —
Hekelpredigcr sein, uflf jar/.eit. uff opfern .. ,» das er auch , kund ein laugen machen». Id.,
'/AlK, 3b. (Von ihren Obci n im Kinkonimen Bad B, 6^. — Sie «fiengen all an heyrst
^ericür/.t, mQSSten sie für ihre Tasohe predi- 1 machen, ~ und sich mit ackergani: besaehen*.
i'<ia-) Id.. Virg. II, 1 b. — Trojaner und Itaier
Berooeiien, berüuchern. S. auch bereuchen. sollen «ein firiden mit einander roaehen, — mit
md^ert. — Der Sali; Atlr-lodis zu S. TlinmaB gleichen gsat/.pti sich iM(w:7iffM». Ibid. 0, S —
'•l^u ma,ii underwüent 6eroi4t7*«i mit dem luuch- i «Wie wol es hcis/.i jiii krieg: be^sachcn. — wenn
^isze». Kon., 643. | dn fremd gut das din wilt niac li. n. . . — Das
Beriichalach ? «Vestes variac, quac dicuntur er mit bsachen so lang tribf , — bis/ nit mer in
imehalach». 1806. Strassb. Urk. 3, 177 dem hus belibt». Murner, -Nb. 223. liier ist be-
ßcrsche, Bertze. Dialektische Aussprache saclten requisitionnircn, d. h. plQndern, unter
*» Wortes Portion? — Dem Müller von I.ssen- dem Vorwand sich mit dem zum Unterhalt
gibt man zu Fastnacht «ein vierteil Xöthigen zu versehn. — «Da wolt der soldau
^ines und ein berschc tloischcs und ein iilnnd sich bcsachen — mit bolt/. Liml darnss Schiffang
^ou. — Kommt der Zchender von Issenheim » machen». Adeiphns, Türk. 4 K
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— 82 —
Besage. Anssage. Vergl. Gesegede. — «Noch j
(Iis bftchs besage. . .» Gull. Ordn.. 148. '
Besamein, Besamen., versanmieln. Scherz,
129. — «Ir besametetU morgens vor dage die,
antwerckc». Clos., 12M. — Sie 'betameUent do I
die gloubicren iiiensrhcii». Kon , 711. Etc. —
«Darumb wil ich dich betank zu deinen vät-
t ern » . Wurm, Bai. h, 4 «. Etc. •
Besapppti. besudeln. Schmeller, 2, 2ö6. —
<I>i»ea geaind, da» aioh alle» u»s der würdigen ^
nniter gottes seitlioh neret vnd begapt». Zell,
Q, 2 a
BesMt, zuweilen bei Tauler für gaast. S. ■
dieses Wort. f
Besehaben. solüibi<.r; hpnte bei uns: abgc- j
schaben. "- *Ein vil armes röckelin, besehaben \
und verslisen». Oottfr v. Str. I, h7. i
BeschaflTen, erschaffen Scherz, 120. — Gott
tbeschuf in dem anevange der weit ^Ciiu ersten
den ttberslen bymoK Kön., 2H3. — <Dis ist,
tli^r (jlast der alle lieht het beschaffen». Ibid-
öOÜ. — «Da got die frowen Evam beschuff . .»
Ouldin Spil, l.i — Wasser «daz got ie :
beschüf ^lersvin, 0 Feben. 146. — Gott
«der micli beschaffen hat». Gebete, 15 Jh. —
«Zinn ersten b^MA^f Ootl Himmel and Erde», j
Geiler, Bilg. 28 b.
Beschalken. zum Schalk machen durch Bc-
trfi|gierei. — «Sie sprecheot: also muss man
eine>! beschakken, mit Listen hintergon und im j
licd au&sziehen». Geiler. Sclenp. 49 !
Sich Beschftmen, sich schämen. — Wohl
dem der christlich stirbt, «das sich die kind j
sein nit beschammen* Mumer, Bad. J, 2 — '
«, ..sie "^ich des zu iiben selbst beschämen».
Zeil, S, 3 — «... auff das sie sich sein nit j
be$€hemeten». Bntser, Neuer, 1. 1 b. — «mnb des I
willen beschemt er sich nit sy brüder zu nen-
nen». Wnrm. Balaam, f, 3 — «Ich wolte .
nfeti nie beschweren noch besdtemm des]
Ev 1 M - !i 11 1 Hohenlohe, A, 2b.
Bcüchauen, besuchen, visitare. — Maria «ist i
gangen fiber das Ofebiin? zu ir Mumen Eliza- j
beth und hat sie beschnwct oder heim,gesne)it>. >
Geiler, Ev. mit üssl. 1 74 b.
BeBchannng, Heimsuchnng, visitatio. —
Tauler übersetzt 1 Pet. ä, ß, ut vos exultei in
tempore Visitation)':, durch: «nf das er üch er-
höhe in der ^t iler Beschoirungi'*. — «Pestj
der Besehawung MaritR», Maria fieimsuohiug.
Geiler, Ev. mit üssl. 174 1j.
Bescheid, Bescheiden,, der zu nntersoheiden
vermacr. erfahren, klncr. — ».Mlc seine Werck
handeln au&s Kai ba^theidcncr oder vernünfti-
1,'i r Meii^ichcn». Geiler, Selenp. 185 Pred. u.
L 13 ii. Väc. — «Falsche Weisheit. . , ist um- ,
sichtig, listig, beschrid sein in weltlichen Ge-
schäften». Id.. Solenp. 49 9{) «. fi:te.
«Manch frow ist frum und bschyd genu^, — ^
und ist dem man allein zu klug». Brant, Nscb. ■
t)3. — «Alle die mit bsthminn ilandt — die
wiber je betrogen handt*. Muruer, Genehm.,
r, 8 — «So hond wir mit bttcheiden witz — i
für aller weit behaubt den hit/- Iii . 1 Kef/er.
B, 'A «. — «iJie kauffleut seiod beseltetde lüt —
und erfaren manche land». Ibid. B, äb. f
Bescheidenheit. rn(er>clici'lMMi:sLralie. eine
Tugend. — *Be6ciieidenheit^ discretio». Geiler, i
Emeis, 22 K — «Ware Bescheidenheit ist das
der Mensch kduie vemfinftigliohen nnd weis-
lichen entscheiden». Id., Selenp, 180 b; BrOs. 8,
68 •. Etc.
Beeebeidigkeit, Oescbeldlgkeit. Klugheit,
List. — «Da ein Mensch in sinera ausserlichen
Wandel sich einfältig erzöiget, wiewoi er den
Falseh and die BegdkeidiMeit verborgen im
Hrrt/rn ni 'f». Geiler, Selenp. ItiH ti. - «Ja
einer UuieiM»eu würt Gottes Weisheit erkannt,
du Oott hat semliehe BetOteidtkeit kfinnen
setzen in ein sollichs klein Köpflin». Id.,
Emeis 18 b. — «Der Teufel fallt dich an mit gros-
ser Gescheidigkeit und Listigkeit». Id., Bilg.
lH4b ; Has im Pf. a, R b, _ Sie «verlossen sich
uff bschydikeiU. Brant, Nsch. 11. — «Uff
bsthtjdiktit hant acht, ir kind». Ibid. 24. —
«Kin jeder mensch mit bschidikeit - zu btrng
und bächisz ist jetz bereit». Brant, Moretos,
b, 2 b. - Gemma: «caUiditas, QnMbiffiüU;
— Ebenso Göll. 554.
BescheiMsen. S. Beschissen.
Bescheren. 1. Scheren. Seberx. 1H3. —
«Sweitr stille als das lamp, so man es beschiret».
Eis. Pred, 1, 2:^^». — «Hildericus wart von
dem Ktinigriche gestossen und beschäm also
ein münich». Kön., 6:-<8. — «Wir (die Bürger
vou Kembs) sollent allen beschämen fürsten
genoss sin, und mögcnt wiben und mannen
. . .. wo wir wellen». 1.S83. Burckh.. 144. —
Aehnlieh. Sierenz. Ibid. 200. Da nur die Geist-
lichen ^beschoren* waren, so kann man unter
besehomen Fürsten nur geistliche Fürsten ver-
steh« . wie der Blsehof von Basel, Herr von
Kembs und Sicrenz. einer Avar. Warum hätten
andere Fürsten so geheissen? Gibt folgende
Stelle die Brklämng? «Die ritter sollent an
dem strcyt beschoreti s> \ti. darumb das mau
sye bey dem hör nit begreyfl*. Guldin Spil,
9t). Aneh fibvemne reitet von gesohorenett
Rittern. Cotloquia famil., Antw. 1541« Milee et
carthubiauus, p. 210.
2. Bestimmen. — «Wenn ein Menseh in
Sünden blibt ligen . . ., so würt er nit selip:,
wenn er ist nit beschert zu ewiger Seligkeit».
Geiler. Post. S, 8" ; H. 7a a. Etc.
Beschprren, verscharren — «Min für ist
gar bcschorren» (verscharrt, ausgelöscht). Alts-
wert, 1^6.
Besehernng. Bestiramnnt^ — «Nach Be-
scherung und Lauf der Natur; heidensche
Bescherung die man in Latein nennt fhtmn».
Geiler. Selenp. lOß ».
Beschetewen, beschatten, mit Schalten um-
geben oder bedecken. Scherz, 131. — Die Sonne
ist *be8chtUew€t mit einre wölken», Xanler.
36 (7).
Heseliib. Geschib, klug, listig. — «Der
Herr war betdvib und mercket die kreid wol
was sie meint». Geiler, Post. 2, 41« ; 3, 64 «.
— «Der Herr .sprach : seient p«tdW& eis die
Schlangen». Ibid. 3, 53
BeechisB, Betrug. — «Do sfi befant dar. ir
din<_'' ein besdnsse waz . . » l ino. Winkler-
Proce&s — «Oftnrad mit den bösen ougen»
wird verbannt, «nmbe den 6ese*<i# den er mit
^Iwerk getriben». 140?. Heiml.-I?nch, f' IHO
— «Er lügt und trügt seinen Kochstcn wo er
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88 —
an. und on Underlass ist Seschis» da». Geiler,
7 Sthwerter. G, 1" ; Irrit^ Schaf, A, 2^' ; Eiiieis
II K Et«. — «Der sucht betchi»*, wer lügen
•eit». Brant, Cato, b, 8 b. Juden «im btrug
nibsdütz ietz bereit». LI.. Moretus, b, 2 b.
- «itoduMf, untrüw, sich täglich meri». Id^
?ura Carin. h, 6: — «Die weit iteekt voll
ißtsdUu und list». Td , Nsch. 86. «1» r
pou bt€hiu der Alchemy». Ibid. U8. Etc
0 «Falieh umi AcieMar in allem land die
|iittJikeit getriben band». Mamer, Nb. 206.
- iManohe iat so katzcurein, — bet sie boom-
■iis svüehen bein, — so wdesl eie solehen
anen 6edbM# — das sie sie mit dem arsz
iflüsz». Ibid. 141. £to. — i^uaksalber <gon
nit B»dkM# iimb». fHes, ISb. — »B aMu
und fiilseheit eol niemBiiB sn hilff knmen*.
Pmü h4.
Beschissen. Bescheissen. 1. Beschmutzen.
- Das Kleid ist *besehissen und nirgends
iinz». Alu» wert, 52. — «Ich beschisse mine
fi«nde daran» (an einem blutigen Brod . Hugo
V. Elienh — «Ander die besehet f^en ire Hend
mit dickem I^eim». Geiler, 13rus. 1. 21) ^. —
Wer eins andern kleid mit flis/. — süfert,
und li.is sin bcschi^s . . » Brant, Nsch. 59. —
Vancber, der meint, ailcs wab j;Uui/.t sei Gold,
oft «die hend daran besehiszt». 0. c. 72. —
Futoachtnarren «lieber went sie ir antlit
hidutsfn*, dann sich mit Asche bestreichen
lassen. 0. c. 112. — «Nit weist blasen mit
MJTiseher weise — in das trinkgescbirr oder
it spise. — das man nit gedenck, du weist
liich flisscn — sie beid mit din speicheln be-
jctow»». Braut, Facetus. A, 7 a. Etc. — «Wer
ii« hnad nit wil beteMum, — der soll mit
Ulm sich nit rissen». Murner. Geuchm. b,
1 ^ — «So von wüst und ouch von kat —
jong und nit betdmmm ist». Id., Bnd. A,
Ib. — Chri.stus. beim Fasswaschen, «knü\vt
Ja Tor ein beaehisten f&sz». Ibid. £. 1 —
•Sein gmwer nnd sein ftlter bnrt — von stnnb
im da beschissen wardt». Murner, Virg. K, 4 b.
~ 5isas fbeschtisjs sich an dem blute rot».
Ibid. 0. 7 — Die Dominikaner wollen «mit
erb<>r!:i ! ir (Ilaria) den krantz beschissen».
Mnrntr, 4 KeUer, A, 2«. Etc. — Viele
venden sieh «von dem rechten weg in ein
httehissene wagenstrasz». Fries, B, 3 a. — «Es
^ kein stättlin so klein, sie habens beschissen,
htin genöstet». Brunfels, Zehnden, d, 3 «. —
In diesem Sinn noc)i hie and da in der Schweix :
n Basel hörte ich sagen : ein beschissener
Teller, für ein beschmutzter Teller.
2. Bctrüqfen. — Ein Lej^at ^besehcis und ver-
^ftet da& ganze rieh mit siure simunic«. Clusc-
m,bO. — «Wer den andern beschissen kau. . .»
Ahswert. 62. — «Das sie lugent wie sie iren
Sechsten betriegen, bescheissen mügent. gebent
in Meusstreck fiir Pfeffer». Geiler, 7 Schwerter,
tt. 1 «. — «£va sprach : die Schlang hat mich
todWcwN». Id., Sünden des M. 12 b.— «Die
W(lt will beschtssen sein», mandus vnlt decipi.
Ii« £v. mit Ussl. 309 b. £(«. PauU 62 ». -
•Wer etwM Undt nnd treit das hin, — nnd
meint gott 11 das . s sy sin, — so hat der
ükk bKhissen in». Brant^ ^sch. 23. — «Un-
lUek Hill nne mli nemn Mimcii». IbSd. 86.
! — Ein alter Bösewicht sagt: ich «gtar mich
riimen miner schand, — das ich beschissen hab
vil land». Ibid. 8. — «Von üch wird alie weit
beschissen». Brant, Epigr. Zamcke, XXXVIII.
Ktc. — «Hie well sich itzand buslich flis/.t —
bis einer ie den andern bschisst». Murner, ^ib.
64. — «Wer den andern btsehewft mit Ust, —
derselb ietzund ein meister ist>. Td.. Bad. E,
.5«. — «Wo ie die man von iren wiben
I weient lieselUstsi» nnd betrogen. . .» Id., Genelim.
b, 2 b. — «Als David Berschabe b^schciss. . .»
Id., Bad. C, 1 a. — Wir werden «die sohlechten
j und weisen hete h i ntn *. Id., 4 Ketcer, 4 b. —
Die Schelmen «mich alle ^McftiMm band». Id.,
I Schelm, a, 4 b. £tc. Kto. — Durch die Gieissnerei
I sind «vil lent nmb das jr dcsdUssm» worden«
Zell. V. 2 a.
Be^^ehiHSor. 1. Betrüger. — «Mangultelin,
der Beschisserin dohtermann», an 8.Pfllt, 1360.
I Reg. A, 224. Personenname oder spöttische Be-
zeichnung? — «Die bschisser man betriegen
! sol, — die recht das selb zulosscn wof». Brant,
Moretus. b, 3 «. — Es sagt Jemand: «hüt dich
I vor dtiu artzten, es sint bschisser, ueroeu das
I gelt nnd töten dich». Fries, 16 *. «Ein IM'
\ besi:hrt''^fr> Pauli 110.
I 2. iietlt ciier. — «Darumb hat uns (die Domi-
nikaner) auch doctor Brant ~ unser frawen
; beschisser genant». Murner, 4 Ketzer, B, 1 b. —
1 «Maculisten er sie hiesz, — das seind beseheiS'
8er>. Ibid. A, 4b.
Beschlagen, in Beschlag nehmen, bestellen.
— «Als man zn Baden spricht, wann einer vil
liest hat und mer kummen, so spricht er: ich
|kan euch nit herbergen. die Kammern nnd
I Stnben seind alle hestMagm*, OeUer, BrSs. 1,
2y a. — «Der Herr schickt in ein Stetlin Her-
berg zu beschlahm». Id., £v. mit üssl. 12
BMelileeknn, belecken. «Die Katcen. . .
hcschleckent und fressi i t il n- ^\ ns sie dar/.u
mü^en kommen». Geiler, Ebclieugr. a. 5 -
«Er mnsB der Xatsen ▼«tan, wann sie ^
schlecken wns mul neben sieli setJEt». Id., Brds.
2, 7» «.
B«H:lilemniMi, mit Schlamm beschmutaen.
— Es Höh einrr <n schnell aus der Schlacht,
«. . . das im der kot — so hoch sin hosen hat
beschlembt*. Brant. Nsoh. 74.
Besoluneixsen, hesmisen, beschmieren, be-
sudeln - «Auch ist das hol mit bluL be-
schmeisH*. Murner, Viry. J, 8 •. — «Was ist
ie gots uft erden kummen, das nit die bösen
beschmtinät haben» ? Butzer, Treger, B, 3 i'. —
«, . . das man das Evangelien nit beschm4isse».
f'apito, Carlst. B, 1 b._ «Uff das ir «liebende
üit verbrennen oder beschmeissen». üc^dio, Zehn-
den. A, A a.
Beschmnrben, beschmieren. — «Man solt
im das Mul ^veidelich beschmürben mit Affon-
schmaltz. das ist mit Schmeielielii»» Geiler,
Post. 8, 104 a.
Besehnncken, tadeln. — So gewann er abi
vil mit im (selber) zu schaffen, das er wol
mfis£ig gieng ander Leut zu strafen und zu
, best^naekm». Geiler, Fred. u. L. 184
Ik'schnotten, viel seltener 7ifscA«j<<eN,l'eber-
1 Setzung des lateinischen oonoise, praeoisc. I.Ge-
I »an, prltois« escMk «8, Tbomat imd Ari«-
8
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— 34 —
toteleR sehretbent ^ar g^naw und beuAmIten * — «Es w&s efn fraw, die h%t ftecdtoiB das
davon», (ieiler. .Sdcnp. ib^. — «Eigentlich man sie ofiFenlich stniffeii sult». Pauli 38, —
b€»chnotUn davou zu reden, ist das Gerecbtig« > «Wir haben beschult zu leiden» Ibid.
keit io einer eim dM sein nit stilt noeh kein I BeBchwedern (von srliwadem, eehwntien),
falsch Urteil felt>. Id., Pust. 2. 10h. _ riiris- ' rlnrr-h i-'rlnv.itzm bi-lü -^ri--ii. - - er sei-
tas «ist nit allein heiliger Uott und heiliger ueiii Freund diu Uten uii duniii bescitwedere» .
Hensek, svnd» hetdmeUm heilig Ooit und Geiler. Post. 8, 68 *.
Mensch» Ibid. 4, H4 a. Ktr «Dor Herr e:ah Besehen. 1. Besichtigten, untersuchen. —
inen eine gar Ifurtze öe«c/*ni^fc«e Antwort». Ibid. (ieiler, s. die Stelle unter Bardtet. — «Wer
1, St9 •; Arb.knm. 188 s; Pater Köster, T, 4 a. eim dottkrancken bsicht den harn». Brant.
2, Genau, miissig. eingeschränkt. — «Einjeg- Nsch. 56. — «Wenn ein trouch snl besehen
licher geistlicher Mensch buU beschnottener werden. — so m erft in uidet uft' die erden, —
sein in /.eitlichen Gittern denn ein weltlicher und brecht dem goooh äff sinen round*. Mur-
Mcnsch». f Ieiler, Post 3, 65 — Heute bei ner. Geuchni. v,2^. — «... das jüngst gericht,
uns nur nuch in diesem let/.len 8inn. . — do gott all Sachen wol besieht». Id.. Nb.
Beschopfede. 1. Form, Gestalt. Scher/., 181. 241.
— «Dio bt h< ^'onlichen beschöpfede »Uer crea- 2, Besuohcn. — «Kin fründ den andern offt
turen». Jünj;stcs Gericht. be^itecht». Brant. Nsch. üö. — «Es mus7. jo
2. Erschaffung. — «Naeb Adames betiköp- etwas gros/, bedüten, — das er (ein Vomeb-
fede . .» Kon., 242. mer) kumbt /u arme lüten, — duroh sin
Bes^chöpfen. Scher/., 131. 1. Bilden, formare. dem&t und d&t besehen». Ibid. III.
— «Die Gelote» sollen «von dem münsemeister Beseber. von der Obrigkeit angestellt. —
beschopfet» sein (lat. Text: formata). Stadt- *Beseher» derer die im Verdacht sind anssfttsig^
recht. Grand. 2, 66. Der Mensch •beschöpfet zu sein, Aer/.te und Seherer. 15 Jh. GuUente-
in der mtUm Übe TOB wQster materien». Ordn., 212 Vac. - «Gesworene Bescher*, die
Jängstes Gericht. ■- die Arbeiten der Goldschmiede prüfen nach
«. Ersebaffen. — Am ?••» Tag« rnkte Gott ■ dem Werth. Goldsehm.-Znnft, 78. — «Der ft*-
niid «hotio iif von allem werke unde luadiöp- s.-h^ r inusz ^ich ilanmch llis/en — das niul
fmde der creaturen». Kün., 235 dem guuch bald uffzuhsäen». Murner« Geachm.
3. Stiften, einsetsen- — «So bachöpfent und v. 3 •.
stifftent wir ein cwigpriesterpfkfinde. . .» 18 Jh. Besoicben. 1.— «Do man aho boioinander
Untleute-Ordn., I9'i. ; sitzet und schwatzet und gut Schwcnck treibt,
BMchttpfan^. Ersehaffanff. — «Die Engel 'es heisst jet» gut Dings sein; er tribt die
in dem Anfang irer ÄMCÄop/Mti^ haben Gott. . . hcst^ 'i Si-Ii^ onck. sprechent sie, eins möcht
gross geachtet». Geiler, Ev. mit Fssl. 115»; sich btscichew. (ieiler, Post. 3, 18*>; Sünden
Bilg. 98 • : Arb. ham. 166 b. ! des M 53 « . — Ein Exempel, dass die Seh wänke.
Einen Bescbreien. ihn mit Geschrei ver- die selbst die Gelehrten erzählten, damals so
i'uigeii. «cricr haru ^ur quelqu^on» ; da man derb waren, dass sie /.uweileu den besagten
nach altem Gebrauch, anf der That ertappte Effekt hervorbrachten, liefert der Canoniena
llebelthüter so verlifl 'tt^ so ward bese-hrcion Peter Schott in einem Brief an Geiler, aus
gleichbedeutend mit ankia;i,'cn. S. auch Oe- Wildbad, 7. August I4B1. LucubratiuncuUe^
sdbm'. Scherz, 1.33. — W ird ein Strassbnrger , 12 i>.
beraubt, so si>lli-n die Thäter. wenn sie mit 2. Fit:, betrügen. — «Wo ie die man von
dem Raub nacli Hai^t nau kouuneu, «uude da iren wibeii — werden beschissen und betrogen.
bischruuin wenlini.. festgenommen werden. — beseichet oder saunst verlogen . . .» Murner,
1261. I'rk.-Bui h. 1, 359. — Wer sich in den Geucbni. b. 2 b. — «Jo, ist« nit b^eitht, so ist
Frcihüt vüu ülienswiler flüchtet, «o er be- es beschissen». Ibid E, 2"; F, 1 ».
schrutcen w irt unde er gejaget wird mit ge- Besem Besen. — «. . . die mös got uber-
rihte, der sol dinnc vride hau». 14 Jh .Weistb. faren mit eime herten scharfen bescme vuAnig^
1. 682. — Man soll «diso und dergleichen Wölff valtiger bekorungen». Tauler, 173 (31). —
auch hclffen beschreicn». Zell, A. 3 b, — «Ein rinisti «lip gar gefüllet wart mit 6««tn^( und
armes vögelin entpliiicht, and du besckreiest \ mit geischeln*. Eis. Pred. 2, 8. — Im Jahr
es», ibid. T, 8 b. 1888 «eine messe wines und ein retieh und
Beaehroten, beschneiden . \ i"rkii r/eii. Si ln rz, ein beseme gultent gliche vil, ieglihes einen
188. — «Birne beschroten birböiuclin». Feld- helbeling». Kön., 87U. — *I umb besem in
name, Kogenbeim, 18 Jh. -~ Kein Mfinxer soll den refentor». 1417. S. Thomas'Fabrik. — «Man
fbfsrhrotrn oder beschnittene pfenning zer- xdl eynen beychtiger brauchen als eynen
sohmeltzeu». 1393. Kon., Beil., 996. — Pfcn- besenty damit man soll gar sauber keren».
nige «&esdbro(l«N*. 1398. Urk., 9. 846. — ! Onldin Spil, 40. — «In dem Kloster hat man
«Ich gib AntAvort das tln das P-ircr Xoster drei Besem damit man die Reinikeit (Drnckf.
nit beschroten sult noch darzu thuu». Geiler, für l^nreinikeit; danneu feget . . . Der erht
Er. mit Ussl. 188 *. — Man soll «die ll^ek be- Besem ist geistÜohe Übnng». Geiler, I^d. o.
sduroiten» (haben). Brant, Morctns. a. 7 «. — L. 79 b. — «So er l;nii:;.t und fmdet das daa
Man trügt jety.t «kurtz, schäutlich und be- , Hus gefegt . . . iaC mit ßesemen . . .» Id., Poal.
idlirotien Töck. — das einer kam den nabel!8, 64 b.
deck> I I Nsch. 7. Besess, Besitz.. — Sie kehren «von dem Be-
Beschulden, verschulden. — «Hab ich das sesse der creaturen». Tauler, 234 (41). S. auch
ie nmb dich beaOuddi» Mnner, Tirg. L, 6 b. 1 97 (19).
85
Besetzen. Sehers, 134. 136. — i. Belagern. | . . so ist men ime nuUit schuldig sb geben*.
— Die Krenxfalirer •ftMoflnit Jerosalem und ; Aohenlieini, 14t9. Ibid. 6, 486. Bte. — «So
•iic aml rn stctto». Köii . 433. — Eine Stadt, liöi ich ietz ein ander spil. — das gott
die die Feiude ^besessen liant gewaltekliohe». ein urteil bsiuen will». Murner, Nb. 241. —
8le. Pred. 1, 68. Ein Bauer sagt, er könne wohl «vor mittag
2. T'Micreben, bedrohen. — «AVir sint mit Jas i^orii-lit htait;en, nach iiiittHt^' mist laden»,
grozer vare (Gefahr) — Besetzet und bevan- , verstehe aber nichts von Arznei. Fnes, 15h.
iren». Oottfr V. Str. 1, SffJ. } 8. Am Ort wohnen, wo man ein Amt hat.
H. Anordnen Er «hesTiTidp in schonfm sinne — «IMo pfarrfiifrr^-rr rja einer zwü, fier oder
— sine rede besetzen an der stete», (iottfr. v. acht pfarren hat und aieselbi^cn uimmer
Str. 1, 113. — <Tr reht was an in beiden — sitet, sonder setzt etwan ein eilenden men-
Besetzet und bescheiden». Ibid 1, 152. Etc. sehen dar...» Brunfels, Zohiulon, c. 3b.
4. Bestimm» II. durch Testament vermachen. Beslegede, Bcschläg, Zierrai von tiold oder
-- «Ich besetze auch den . . . froawen z6 S .Silber. — Tullins Hostilias «was der erste der
Elsabcth 10 vierteil geltes . . .» Vor dem bi- zft Eomo kostpcr kleider von purpnr und von
»chöfiichen Richter «ich disselbe selgcrcte beskgcdc aucdet». Kön , 319.— «l'ic ^Mlilsmit
Imetzet han». 1271. Cod. dipl. pned. — Die . . . mögent ouch wol gantx silberiu ^^cschirre
*tra5^Ii. Barfüssk r erklären, sie wollen nicht oder gantz cleinot oder gantz 6««f<!^0de kouffen
Erdichten ««iaz uns burger oder burgcrin . . . und vcrkouffen». 1466. Oolschni.-Zunft, 51.
ir eij^en oder ir erbe gebeut oder beaetzent*. BesofTen, Besöiffen, ersäufen. Scherz, 136.
1233. Kon, Beil. 972.— «Hienoch wart Diet- 1 — «Es kommet wol ein sturmwetter uf sin
mar kräng und besatte sime sone Dietcriche ' sehfffiftlfn . . ., und slahent also m in ietzent
von Bern«^ «las Kiinitrrich», K9n.. 377. h'.söifTen wcllent». Tauler, 201 (3ö).
5. BestinuneUt auferlegen. — Eine Frau , Beaserhaft. strafbar. — «Wer das nüt en-
i'agt r.n ilurera Betehtvater: •haeUmt mir was ' dete, der wer beueHu^ worden, des ist die
ir wellent, das hal<e icli \vol verschuldet», bcsserunge 5 soh.» Dettweiler, 18B0. Weisth.
Nie. V. Basel, TauL Beck.. 52. — Der bihter i 5, 478.
betatu mir gar lütr.el bnsse darambe. aber I Betserllch, xnr Besserung dienend. — Die
ich besatte mir selber vil me». Xic. v. Basel, wahren Frommen sind «allen menschen bes-
SU. — «Also besatie er mir zt busse das ich »erlich und gotte lobelich*. Taoler, 91 (13;.
solte bnwen eine . . . cappelle». Rnlm. Hertwin, f Ete. — Dn sollst «niehs fUrnemeii, das dem
ms. — «Was in ir hiliter ... zur busz iCToi/«*, andern hf/^serlich i t. Hutzer, Neuer. N,
das bieltent sü alles». 1400. Winkler-Pro- j 3 o. — cAllc ding auit> bcsscrlkiut anrichten»,
eess. Bte. 1 Hohenlohe, A, 2 b.
Besetzung, Bostimmung. Scherz. 136, — Bestan. Es besteht mich, es geht micli -nv.
«Wa6 über die besetzunge geübirt . . .» (waa . — Phual. don der König fragt, ob niclitTrutau
von der bestimmten Snmme übrig bleibt). 1971. 1 sein ."^« iin i.st, antwortet: «Nein, herre. er 6e*
Cod. dipl. pra il. stat mich nicht», (iottfr. v. .Str 1, 59. Etc.
Besinnen. Eine Kirche besingen, Hesse Bestiiten. Bestatten, bestätigen. Bcaeke 2,
darin singen. Eine Pfrümie l)esin<,en, die dazu 2, 610. — «Weder Juden, beiden, datten, —
gehörende Messe halten. Todtenfeior halten irii u'l(»uhen als schentlicli hf's(tt((ni — als Avir,
— Das Kloster ^um lirüaen-Wönh wuriie ilcn die krisle» wellen sin», ikuul, Nsch. 112. —
Angasttnem überlassen, «die es gar lobe- Den Herrn bitten «er wöU gnadigklich be-
liehe . . hesungent mit grosser andaht». Nie. atäten das er in euch angefiingen hat». Bntser,
von Laufen. Gottesfr , 36. — Wir sollten eine I Weiss, a, 8 b. Etc.
neue Kirche bauen «und Iftgen da/ sü hesun- ' Bestechen, einem das Stechzeug anlegen.
gm wurde». Nie. v. Basel, 324. — Ich habe , — Ein Kitter. der turnieren will, hat einen
Gntee genug «das ich wol eine gftte pfrftnde ' Knappen, «der thut in an und besticht in um-
?emache, die icli uuch seiher hrsingcn wil». endumli». (ieiler. 3 Marien. 35«.
id., ms. — «Ich ward priester und besang» Bestenong, Fa&tinake. PasUnacca sativa,
emen Alter. Bnbn. Herswin, ms. — «So yc- Kirsehl. 1. 386. — «Pastinaoa domestiea, hei-
uiandt etwan eines seiner vorwanten oder niisch moren oAcv Btstenoug'. Gersd. 9Üb. —
iunst besingen lassen wil, es sei mit vigil, , «Iringi, disteleu mit wurtzeleu als die Besten-
hegindtnmM, sibent . . .> Dial., B, 1 «. i wffen». Ibid. 91 b. — Ton dieser Form kommt
Besitzen. Scherz. 136. — 1 . Eine Versanun- 1 der spätere und noch ht utii;c clsiissische
long besitzen, dabei sitzen; ein (iericht besit- . Name dieser, nur noch selten bei uns benütz-
Ben, Gerieht halten. — «Die herren die die . ten Pflanze. Pestnejel. PestnKgel.
dinc beriszetit . . .» 1320. Si^jolsheini. AVei?th Bestieben, hesfäuben. — «riaudiiis, dem
I, 66ö. — «Der schultheiss sol alle hofgcding , der hart noch uit mit milchhareu besloben
ietstsen im Münstertal von nnsers herren was», Ringiuann. Cäsar, 109 a.
weg^en». 1339. Ah. dipl. 2, 163. — Es «so! Bestinieln. Bestiinictn, die Aeste eines
der meiger mit den )i&bcrit das gcdinge bc' Baums xuriicksclinei.iiMi, von den Aesteu ent-
SÜCfim». Griesheim, 1340. W^eisth. ö, 447. - blossen. - 'I>u must den Baum imermeder
«Per Probst fvon Oclcnberg) sol das geding bestimkii. da das Laster hinweg stimlen. da
><sit:fn mit siben hfibern» Sennheim. 1864. jens, und also hastu almegen abzustimlert an
Jbid 4, 117. — «Der vogt sol das ding dem Banm». Geiler, 3 Marien, 12 b. — «Ein
•üW'VT brsitren und der Schultheis iie1>en ime cichbanm er bett^inkn Hess». Munter, Virg.
• . . wann aber ein vogt das diug nii besitzet ^Kf 7 K
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— 86
Bestoss, Reihe eiugefitossener PfÄhle oder
Stecken zur Abspeirnng eines Baams. — Die
Vogler sollen ihre «garnleigen rumen mit be-
stösse und mit allen dingen». 14 Jh. Alte
Ordn., B. 12.
Bestossan, versperren. — «So kommet der i
tftl^l und begUmet die wcge>. Tftii]erS6I (62).
Besnch. feindlicher Anfall. Ben. 2, 2, 10. — ,
Wigand Urib vil wort im selben b&ch — mit
tebelten und mit argem fttAcA». Hnnier, 4 Ket- 1
Ber .\, 4 >.
Besulpern, besudeln. — «WAste, besulperte
geigtUohe K«BBo1ieiU. Appel, 8*.
Hf'taffon. 1. r>cn Tag abwarten, vom an-
brechenden Tag betroffen werden. — «Ich
fürht, M ir so wol behage, — Das si vil Uhte
da betagt» . Gottfr. v. Str. 1, 174. — «Sinen
andertanen er gebot, — Daz si da wol beta-
gten». Ibid. 1, 247. — «Wie dicke ioh in den
sorgen doch — Des moigens bin ftetapet . . .»
Eeinmar. v. Hag.. 7.
8. Zu Tag bringen, off«»ibaren, bezeugen,
Zengniss geben. SchtT/., 141. Ver^-I. (»rini 1,
1693. — «Die guidin weit mcIi von dir idcni
Wein} klafft, — das ir nit sig von dir betagt,
— nnd sie dich nit gesehen hat». Brant. Thesm.
b, 4 8. — «Als got sein güte woii bedagen —
nnd von seiner genaden sagen . . .» Murner,
Bad. C, 5 a. — «Die jungen deten eine fragen,
— das Christus inen wolt betagen — wo doch
"Wer der sdip: pfad». O r. K, ; L, l !>. --
«Davon wer <il<cr vil zu sagen, — soll ich die
■neheu gant/. betagen». Horner, "Vii^. B. 5 b.
— «Des wer sie gern von im betagt». Ibid.
D, ä". — «VVir baten in das er uns seft —
nnd seines gsehleehtes nns b^agt*. Ibid. D,
5». — «Lasz dir das mündlichen sauren, —
den welschen krieg lasz dir betagen^ — der ,
dir in kortx zakünftig ist». Tbid. J, 8 b. Bte. |
— «Ich wil dir es 8nn■■;^ in friintschafTt sa<?en,
— on alles beschwören sclbs betagen». Murner,
Lnth. Narr, 18. — «... wie mir das betagt — i
nnd der artickel klarllch Katrf .. Tbid. 117. Etc. |
Betedingen, vor (Jcricht ladkiu. Scherz, 143. \
Bisehof Ruprecht und Heinz von Mülnheini
verpflichten sich, das Kapitel von S. Thomiv
wegen des Dorfs Eckbubheim «nienie me 6c-
tedingen noeh ansprechen, anfertigen noch
bekfinihern» rxi wollen. 1461. Cod. dipl. S.Thoni.
Hrlcfart, ßittefai t. Wallfahrt. Scherz, 145.
— . . . von ir herreil beUvaH: Oottfr. v. Str.
1. 188. — «Ich wil in kurzen ziten — In
beteverte riten». L. c — «Nft ist die bettemrt
SO gftl. . .» Geisslerlied, Closener, 105. —
«Yastcn. herte Ilgen, bitteverte gan, gros al-
mnsen gen. . » Tauler, 404 (70)
Betomvet, bethant Scherz, 148. — Die
Blumen laohten «az dem betouweten grase».
Oottfir. r. Str. 1, la
Betrag, Vertrai:. — «. . . das solchs nit als
Sur Qsz freiem willen, sunder usz etwas thä-
ng, betrdffde oder ander harbroebter gereeh-
tigkeit ufferwachsen wer». r?ratit. Bisch Wilh.
262. — «. . .als dann sin handel, zwyträcht,
krieg, anlasx, betrag^ raehtnng . . anzeigent».
0. c, 26:^
eich Betrafen, sich erhalten, ernähren, i
Sehers, 148. — Wir Muren «von lande sei
lande, — koufende aller hande, — unde ge-
winnen, das wir uns betragen», üottfr, v. 8tr.
1, 122. — «... ob sich die armen by solchem
aimftsen betragen oder nit. . .» 16 Jh. Alt»
Ordii-.B. 14. — In Egypten *betrug sich 3Iaria
. . . mit jre nolen and mit jre spülen». Yil>
linger.
Betrebt, be.schmnt/t - «AI- er hiims was
kumnien, so ündet er einen armen Menschen. . .
fest betnbt von der ünHetigkeit der Strassen».
Heiler. Ev. m. Ussl. 123 b; 153 a.
Betrechen, verscharren, mit Asche bedecken.
Sehers, 144. ~> Die Qludi, die ihm «Mfodbrn
in dem herzen lac». Gottfr. v Str i, 2^0. —
Das Feuer war «eines nahtes uut wol betrociten»,
Kön., 725.
BetrUbede, Betrübniss. — «Also schiet dise
lange Adelheit ettewas mit betrübede von diser
heiugen elosenerin». Nie. v. Basel, ms. — «We
mir, was betr&btde het min laat begriffen».
Kön., 309.
Betriglicheit, Betrügniss. Betrogenheit,
P 'frn«'. — «Fürsichtipkeit on Einfalt ist ein
ßtitugUcheit» . Geiler, Selenp. 162 «. — «UmU
Betrügniae willen des busen Geistes». Id.,
Irrig Schaf, D, 4 «; Bilg. 108 K — «Wer dnt
mit betrogenheit ninbgan. . .» Brant, Nseh. 88.
— *\ f betrogenheit ein jeder gat». Ibid. 97. —
«Mit btrügnisz gat umb jederman». Ibid. 98.
— «. . . der sprach allein. . . das er noch sy
— von btrügnisz siner fruwen fry». Ihid. 34.
Betriiseln, beflecken ? — «Unser herrenam
das brot nnder sinen mantel nnd stiese es in
sine Site nnd niahtc es Mutig und sweissig'
und betrüseUe es gar wol in sinen wanden»..
Hugo von Ehenh.
Bettbrod. Gödeke: «wohl P tl r id, das nach
dem Gebet genommen wird». Eher, das man
niraint wenn man ans dem Bett anfbteht. —
«Wa wir ^\ rnt das früstürk schlemmen, —
und das bettbrod went verdemmen». Muruer»
Nb 152.
Bette. Bet, Bete, Bet^eld, Art Abgabe.
Scherz. 142. Seigneurs et viUages, 57. — «Do
niden im Land heisst es Rfte». Geiler, Post.
3, 108 Ij. — Die Obrigkeit «wann sie ir under-
ton beschwert, bet und stür will von ir hau. ..»
Hnrner. Nb. 105. — «Der zins, die stür und
ouch die bet, — die oberkeit erdichtet het».
Ibid. 109.— «Schatz, i>rt^e/d, stur und wacht».
Murner, Luth. Narr, 104.
Bette, kleines Feld-, Matten- oder Garten*
stück, Beet. Scherz, 144. — «Una pecia prati
dicta ein bette». Kniolsheim, 1338.— «3 strenge
und ein bettt». Sul/bach, 1319. — «2 kurtze
bette. . . 3 bette und ein halb sträng». Eng-
weiler, 1321 — Stirbt ein Eigenniann, der
nichts zarürklässt von dem der Herr einen
Fall nehmen könnte, so soll man «ein bette
louches ueztelben». Sennheim, 1354. Weisth.
4, 118. AehuUoh, Niederburuhaopt, I36i. Ibid.
4, 74.
— Ein Fröncr kann heinig'chn , und «ein
lette mit hanffisomen oder mit loache sogen».
Sennb^m, 1864. Weisth. 4, 118.
Betten, das Bett machen, S. GriniTn 1. 1783.
— «Sie hedt. sie wescht . . .* Mumer, Geuchm,
K, Ib.
- 37 —
Betteris. Betris, Bt'triss, Rettriso. bett* tig wer, — sie sprooheii, er Bei «in MmIm"».
]igerüer £jranker ; engl, bedrid. — <Uot ver- Altawert, 55.
Uof du der meiiBter ein rehter hetieriu wnrt». Benoke, Pauke. «Werden oneh an dem
Nie V Ba? 1, Taul. Bek., 61. — cWere ein himelschcn Dantz sein IlaipfcMi. Beuden und
heUnu, dem sul man ein bet liheu». Turkheim, i Lutea ?» Geiler, Bitg. ; Emeis Ii a. —
M Jk. Alsntia, 1878, 8. 4H0. — «Herr, mein «Man mmz in pfifen vor und singen, — Crnm-
Kind lißt in dem Hans ein hftriss im l würt motcn. beukfn. ors^el schlagen». 3Iurner. Nb
^ übel gepiniget>. Geiler, Ev. mit 30a j 2$o. — Gndeke druckt: booken, während der
40^; 160b; ^ed. n. L. 08 b. — cDer herrsn|alto Text beuken hat. — «Sie schlugen u£f
Im iettriaen sprach : «rantr hin, sünd nim . . .> alle Beucäm oder Trnmmen». Adelphae. Türk,
ftut« Nsch. 41. — «Paraliticus, das ist ein|£, b <*.
JUIfryv«. Bmnsehw., Dist. 103 b. — Ciuiatne t Beuteln, reinigen dareh echütteln in einem
iigt «mm JBötriaen: snn. liab ein getrawen, Hentel, bes. das Mehl. — «Tröschon, malen,
dir werden verzigen deine »üiiUen». Wurm, ^ beutien, toigmachen , . .» Geiler, LhiibU. Kü-
Btlaam, d. 1 «. i nigin, aa. 8 S. bütdit.
Betfiten, bedeuten, erklären. — Der p<'heiltc Kenten, plündern. — In Mailand M urde
Blinde «hat den Herrn gross hetütet^ grosse «alle» das gebeutet das dariuneu was». Adel-
INdp: von im geseit». (feiler, Post. 1, 86 b. — i phus, Barb. 83«. — Die Katholischen haben
crirn«? machcn> finatrnificaro) «ist nüt anders ' in Böhmen «vil stet zerrissen und g«betitit»>
wedor - inen grobs hetuten und gross verküii- Capito, Tregor, D, 3 — S. bitten,
deii' Ibid. 3, 8ö 0. — Sonst immer im ge- Bovilen, einem zu viel werden, in belästigen,
wohnlichen heutigen Sinn. j Benecke, 8, 314. Schmeller, 1, Ö37. — Der (teist-
Betwang, Bezwang, Zwang — «Derbftchel liehen «unartig leben die framraen ctwan be-
im and ir hedctiur — Was siner sofi^eii ane- vilet hct und iMsehwert». Capito, Spaltung,
rinc». Gott£r. v. Str. 1, 81. — «Darumbe ge- B, 2 «.
«ebaeli, das in manigcn landen gros hetwang Bewaren. Sobere, 147. 1. Stftricen dnreh
wart von den lüten die ... über niero ^v (>ltont» . das Abendmahl, das Abendmahl reichen. —
Ctoseaer, 67. Hier ist das Wort im Sian von i «£ines moles etnnt er (Leo I) über alter und
Zidrang xn nehmen. — Kranke, die naeh ' bewarU die lüte>. Eon., SSO. Ete.
.■Arabien kamen, nm.ssten «durch hrzuumg des 2. Durch das Abcndinabl zum Sterben be-
laades milch essen, so seind sie gesund wor- 1 reiten. Vgl. berihten, vernlUetu — Ein Pfarrer
ia». Pries, 149 — «Geietiteher BetuNMcft». ( «trftg nneers herren liehamen, wanne er weite
Brnnfels. Zehndeii. b, 2 b. _ «Trübsal, .Bc- i einen siechen fcruYnr»?.. Closetior, 149. - T'ic
iKong, Angst . . .» Butzcr, Weiss, a, 2^. Beichtväter, «so sie die swestern bewuren oder
Betwingen. 1. Beawingen. unterwerfen. — ^ das heilige oley gebent . . .» 1368. — «Ob .der
«Swa/ er hetwitnge mit kraft, — Daz er da/ pi ii ster den kranken zft hant wil bewaren,
ze tijfene hete». Güttfr V. Str. 1, 83. — «keiser »ol er weschtiti die lient noch dem heiligen
Otto betwanff welsche laut». Closener, 3ö. oley». Gebete. 15 Jh. ms. — Zur Zeit einer
?. Zwingen. — Sie *beticungent in. houbt- ' Pest wf>llten Pfarrer und Bettelniönche die
mn ?,ft sinde und keiser». Köu., 397. Etc. , Kranken nicht *bewaren mit dem heiligen Sa-
Betwing:nis8, Bezwingnnss, H«>t\vnngen- 1 erament». Brunsehw., Pest, a, 8e. — Fresser
heit, Zwang. ( Jewa lt. «Ob die Beitompnisse «assen also das man sie nuist von dannen
«« proz was, (las dn ir niht mohtest widerstan». tragen und mit den h. äaciament4*n 6<ru'ami>.
Bihteb.. 26. — <l>ie strangheit und betwing- Ynt». 40 »».
«««» ib r R< ^:eln eines Ordens. Claus v. Blov. 3. Abwehren, sich bewahren vor etwax —
— Rniman Merswin wurde der Gründer des «Sie Avencnt es mit ii re wibheit also bewarat
*'rünen-Wr>rths «von götlichcr betwingnisse». .... und nieincnt als sü solcnt die Uden bis
T. Laufen. GottesAr.. 34. — Ich gelobe bewart hnn». Tauler. 4 (1).
« freiwillig, «nüt von heivnmgenheiie* . Nie. Bewdrde. Scherz, 147. 1. Bewährung. —
T. Basel, 146. — «Nit mit Bfzwingnufs, «sit er . . . zc bewärde wil jehen». Gottfr. v.
Thier eingespannen werden, sonder mit i ötr« 1. löö. — £r bot ihm «des kampfes be-
Uoter Treu on Falseh». Oeiier, Pred. n. L. | vObräe*, Ibid. 1 , 91.
108 b ; Seit i m f;:5 f). 2. Vorbereitung zum Sterben, die Sterbsa-
Bet2, Betzlin, Hund. — «Schlag im sein > cramente. — £in Theil der Bewohner von
Hwid. sein Betgen «e todt». Oeiier, Narr. 77 b. f Snnthofen gehören «nr Kirche von Logeln-
- 'Was ili r rli .rir'en Hund >ein, als Betzlin ludni und sollen da nehmen «tonf!". f/ewerdt
die Mistbellerlin. die bellen Tag and und bcgrcbede». 1404. Weisth. 4, 14B.
Nseht*. Id., Sfinden des M. 81a . • Bewideraen, dotieren. Seherz, 149. — «Wir
Beize, Kuss, franz baiser, latein. paccni. wcllont das di<^sel1ir jifründo hncidenut si(^e,
<>S. das Wort pacem.} — Papst Leo «satte uf, und bewidement sii in die m isc als hernocb
laz daz beti man solt geben in der merae». geschriben stot». Gntlente-Ordn., 194
Closener, 22. — «Er gap ime das hrtze an Bewinen, vino instruere, mit Wein versehen,
"inen backen» Nie. v. Basel. Taul. Hek., 10. , Schmeller, 2,020. — «Were es sach, das ein
~ «Er gab in das bttM an den munt mitjlehengnt Aewieni würde und der lehenman so
possen fröiden». Nie. v. Lanfen, Ootteisfr., 179. vnondtliehen were und den lehenherr. n kein
B<'tzeler. Lexcr 1, 242: Betschelier, franz. boucliali wissen liesse, so solle der lehenherr
McheUcr. Knappe, junger Ritter; im folg seinem gut zu hilfo kommen in jar and tag.
>p5ttiseh gebmncht. — « Welr man gern zttoh- i Ein heimiseher soll mit dem meier überlcomroen
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in drei ta^on ; thät er das iiit. so soll der mehr non. musste man den Koth wegräumen cnit
das gut bewietun zue dreien 14 tagen». Priiit/.- , bickelri'. Cioscner, 98.
heim. Weieth. 5, 476. — Zahlte ein Huber seine | Bickeln, Biekeln, mit Bicheln, d. i. Würfein
Zinse nicht, so wurtle sein Cnt von dem Meier, i spielen, die Würfel »oswerfen, spielen übcr-
in Gejarenwart einiyrer /euü:en. für eiuge/oitren ' hanpt, gross thun. \iie einer der den Würfel-
erklärt. Um dorn t5chiildnor Frist zu geben, becher recht luioh in die Hi'dic liiilt. - t^u
wiederholte man die« Urthcil zu verschiedenen ; einem Menschen ein unreiner Gedanck ein-
SSeiten nnd trank dabei jedesmal, aof seine i fallet, und er den hin nnd her würft im Uertsen
Kosten, eine gewisse Quantität Wein. Tifwinm und mit im bicklet. . . darnnib das er sich daran
ist deinnacb so viel als für eingesogen erklären. ; erlustigen will». Geiler, Seienp. 212 £v. mit
Dieser Erklftran^ kSnnte man entgegenhalten ! Ussl. 146 BrÖs. 1« 88 >; Arb. hvm. 84 —
dass im Text nicht hacinen, siuulern fieirienen «Tr werfents ijai hoch herfiir und fricAr/fnis wit.
Steht; man erkennt aber aus der Orthographie^ das ir von Abraham her seind». Id., Post. 2,
dass die Copie, nach der dae Stüek abgedmokt 1 24 •.
ist, niclit iilter sein kann als das 16« Jahrb.; Bicken, franz. piquer, l i^li iuen. — «Also
der Copist hat einen Schreibfehler gemacht. i thunt die Buren den wildcu Bu umliu die noch
Be^nteni, fiberwintem. — Des Abts von jung sind, die bkken sie mit einem scKarpfen
Münster «vihe sol nch cran über virste ; hewin- Stein nnd lont darin wachsen ein .Tar, and
t«rf es da jenttmlben, bo sol die ebtissine (von i wenn man sie abhuuwet, so schclt man die
BemireiBont) das vihe eines zwisohent tre xwei I Bind darab, und das heissent denn ffAidsU
•teilen» i;^3\ Als. dipl. 2, lt)5. Stangen, und machen oben Isen daran, und
Bewinung, Verproviantierung mit Wein. — denn ist es ein Schwin8pics5>. Geiler, Büg. 39 ».
Der strassb. Rath verordnet man solle keinen | Bldemen, Bidmen. erbeben. Scher/, 154. —
Wein vorkaufen «ilaniit menglich /,u hexcynung «Die erde bidemei». Geisslerlied. Closener, 1 lU.
kommen niög, und der feil märckt der gemein — *mii bidemenden vorhten». Taulcr. 2(J8 [4Gj.
nit eatcogen werd>. Plaoard 1518. Etc. — Christus cfieng an traurig zu werden
Beworrenheit. Verwirrung. — «In hete wol und betrübt sein, zittern vnd bMtoi«ti*. Geiler,
beworrenixeit — In wunderlich verat geleit». Passion. 19 0.
Gottfr. V. Sir. 1. 15. — «Sin beworretilmt ~ Bienen, Bttnen, Bönen, ein Fass oder (»e-
Diu tet im wol. diu tet im wc>. Ibid. I,2ö0. fäss mit etwas wohlschmeckendem ansbühnen.
Bewn1nis8. Bedeckung. Scher/, 149. — «Un- Scherz, I99,imbiiere. — «Es ist umb ein jungen
kii>cheit beiran mit BewKfaiesdke (sio) der Trö- 1 Menschen wie umb ein nuw Fass ; womit man
meu>. Bihteb., 86, ' es zu dem ersten bittet, donoch scbmackt e»
BewUrdigen, mitWfirde rersehn. — «Der ewiglichen». Geiler, Bilg. 1611». — cWann
teuffcl, der weit über alle menschen bewürdigci einer l in unwr Flesch kauft, so mus.s man sie
gewesen ist. . .> Butler, Dass Niemand, b, 4 ». bünen mit Muscat und mit Neglin, nnd dann so
Besetteln, bestreven. — «Br betetUU den sehmaokt die Floeeh allwe^en darvon». Id..
apfel mir iniber». Murner, T'lensp. 125. , Briis. 1,42'', - «l'er Menscli niuss inwendig
Bezügen, durch Zeugen überführen Scherz, mit Tagenden. .. bereitet und durdtOünet sein».
162. — «Swelhe meister Johannes der nnfüg-e ' Id., Seienp. 198 — «Den kopff hat er also
mit nammen ziliet. mag er die bezügen selb qehient, — das er den irantzen taq: nflf trient»
dritte. . .» 1800. Cod. dipl. S. Thom. — Es steht Brant, Nsch. 75. (Er hat den Xopf so vom
im Reeht, man solle keinen tödten, «er werde Wein eingenommen, dass er. . .) Die Erxlärnng
denne reht nnd redelich hpzi'ttjet das er den dot ZarncKe's. 492, passt nicht. — *Bönt man (eine
verschuldet hat* Hugo v. Kiienli. > Flasche) mit wolschnieckenden dingen, als mit
Bezwenklich. durch Zwanir ~ «Bezwenk- imber und gewQrte, so schmeckt sie darnach»,
lieh erfordern». Brunfels, Zelm den, b. 2 b Pauli 301.
Bez\venknn»8, Zwang, iJruck. S. Jielwtmj- ilieverknil. Bieverwin /,, Aiisiolüchia cle-
niss. — «Diso berwenknuHS (der Fronimen durch niatitis, die für ein lleilmitlel galt gegen Bieter,
ihre Gegner) ist nit oa freid und trost*. Gapito, Fieber, Xnch im Kh:l^s üblich. - - \pnd
Treger, A. 4 b. , Bieverwin . », Feldname, Krauiergershenu, 1260.
Biben. 1. liebtui, zittern. — (toii sind alle — «Zu der ßieperwMr^en». Meistratzheim,lH8K
Elemente 'bibend€ diensthaft». Gottfr. v Str. — «In Bieverkrute». .Sassolsheim, 1354.
1, .HO.— «. . . das alle die bein biben mügent». Bi«»ge, Ort wo ein Acker, ein Gewand, ein
Taulcr, 377 (6.^) Etc. Wegsich umbiegt; auch ein längs der Krüm-
2. Act., erbeben machen, erschrecken. — mung gelegenes Feldstück. — «An dem Bieae^
«Die starke bibende urteil gottes». Tanler, uf das Bige, uf den Bieg», Feldnamen, häufig.
978 iti^^i). 1294 u.f «i^in Acker und ein /i/Vv daneben»
«Bibeuell, pimpinella». Gersd. 89 — San- , Offenheim, 141t^. — «In kirchlichem Biege».
gnisorba ofRelnalis. Kirüohl. 1, 960. Odratseheim. 1416. — «In Snltre Biege», «in des
Biberwni't/;. Hi i' ,, !i\v., FM'st. 72''. Ari>tei- vnn Scbai i Ii Biege». Marlcuheini, KUö.
lochia clematitis. ivirschl. 2, 39. S. Bieverkrut. , Bier»upper, Biersaufer. — «Die btersupper
Bibnng. das Erbeben. Scherz, 168. — «An- j ich darzn mein. — do einer drinekt ein tunn
gCSflich hihiDif)''». Taulcr. 377 (65). allein». Braut. Nseh. V.l - Zarncke. nimmt
Bickel, Spitzhake.— Ein abgehender Lehns- 1 das Wort mit Hecht für Biertrinker, nur ist
mann soll auf dem Hof zurücklassen «2 MdMf». ' seine BemerknngrüberflSssii?. dass «mit dem nie-
1291. Wiltiothcim. Str. Hez .Areh. Vm ein- derdeutschon fletränke aiicli der niederdeutsche
mal die Thorc Strassburgs schliessen zu kön- . Vocal Eingang gefunden zu haben scheint».
— ay —
>appeu, snpfeii. ist ein bei Geiler. ^lui ner, etc.
lieiit selten vorkonuucuder Äusdruck fiir
MhlSrfe», trinken. Aiieh war das Bier doroh-
is« nicht im Elsass so ungewöhulirh wie
Zunicke meint -, man kannte und brauchte es
«dt dem frühsten Uittelalt«r. GiVdeke^ft Er-
klärong durch Biersuppenesser ist ganr nti-
ncküs; von der Biersuppe wusste man im
Ohm iii«lits ; der Zusatz : tdo einer drinckt ein
'r.nii üllHit». hätte ireiiücrt nm flmlcke vnn
»anem IrrUinm /.u nber/.eugen; man knnn
voU hyrertiolts^ von einem sagen, er trinke
rine ^nze Tonne Bier, nicht iiber er esse eine
Tonne Hiersuppe. Auch l'olgi gleich daraul':
«ein uarr niuss rU gMolfeB lian»; äMtupper
dod Siiafer.
Bieten, es einem wohl bieten, ihn gut be-
«inhen. Scherz, lö5. — Die Bürger nahmen
ät Geissler in ihre Wohnungen auf «and
MMmtr in woU. Glos. 10& ~- «Konfe uns
iTDög essende, das du es uns wul bit test»
.Vic T. Basel, 229. — «loh wil wir gütlich tbn
od irils mir selber wol bieten*. Ibid. S66.
- «I>er meii r soll es meiner frau (Aebtissin
Erstem) wol bieten^ mit wildem und
ttnem, fliegend ond fliessend . . .> Gress-
»eiler, 15 Jh Weisth. 1, 70n. Etc. Kte. —
Kommt der Probst von Uelcnberg nach S.
Luksit« so mag er «einen oder sweti bider-
manDen . . . mit ime Iniien über seinen tisch
m Am bof, und sol ntau> «ien bieten als dem
rr ii». 1364. Weisth. 4. 2ö.
Bifang. von befangen, oiiischliessen, grii.s-
ititi uni7.auntes Gut. Scherz, 161. Seigneurs
«l rillages. 11. — «Prudium vulgariter nun-
«parnm in drin bifange». Diebulshcim, 1268.
- 'Iii li. III Bnanc» BeUenbofcn. 1HH8. —
«Ein veli, heisset der Bifanc*. Klistett, 1369.
Bigürtel, Tasche am Gürtel. Scherz, löO
- «Zft dem Bigürteh. Strassb.IIausnamc. 1376.
Bihtelüte. Beichtkinder. — Der Meister
var «unwert worden allen sinen bthteiV^ten*.
Nie. T. Basel, Tanl. Bek., 23.
Bihter. 1 Beichtvater. Scherz, 156. — Man
»»1 den bilUern nit also vil ir zit nemen».
"hsier, 288 (41). Etc. - «Do nam ich den
Thauweler zft eime bihter». Kulm. Merswin.
^Uesir., 59. Etc. — Nie. v. Basel, sehr
oft. — «Do vergap ime ein brediger, der sin
'jihter was , . ., in dem kelche», Kön. 404.
Etc. Ktc.
2. Bekenner, eonfessor. — «leh bevilhe
•uicb ... in die stercke der martcler, in die
Aisbeil der bihter». Gebete, 14 Jh. ms. —
* • . . der däU«r »ante Oalle«. Conr v. Dankr..
' 304. Etc.
Bilant, Beil&nd, .Nebenland, NachbarlunU.
Scherz. 166. — • . . . in allen den biiamlen —
- IMn sinen namen erkanden». Qottfr. v. Str.
'.9 Etc.
Bildener, Bildner, Vorbild, Meister. Scherz,
'^y — Christum «süllent wir für uns setzen in
spiegellichcr wise also ein bibiener». Tauler.
3!70 (47). — «Das wir alle, gerelitc geworc bil-
^tner . . nochgonde v erdent». Nie. v. Basel,
TtuI Bek., 7. — «Vier liande bildener die er
((%rittlis) uns vor het gitragen>. Villinger.
- «Das ist d»B Exemplar, der Btidner dem
du nachwürcken solt . . . Gott selber, alles
das er gemacht hat usswendig, hat er vor ein
Süthter^ heisset Idea, in im selber». Geiler.
Narr. 54». — «Wie ein .hingfrati thnt die
vor einem Bildner sif/t und heidensch Werk
wfirkt, die den Bildner stets ansieht und nach
ihm wirkt». LI. liilir. 169 — «Sie ( die rfaffcti)
seind euth nil üurgestellt zu eim iiUdner inen
nochzufolgen. aber ich (Christus) bin der Bild-
ner dem ir soHent nochlülf?ert> Td . Post, 8,
36 b; Seleai>. ^28» ; Pred. u L. 10« »».
Bildenerin, Imagination. — «I*ic Fantasie
nnil die Bildenerinne». Tauler, 171 (Hl).
Bilder, eig. Biler, meist im plur., Zahu-
fleiseh. (Jraff. 3, 102. Scherz, 157. — Thun
einem «die zene we und sint imo die btidem
fnl, so tftt ime daz czen wc». Bihteb . 87.
Bildung, Bild. 1. Aehnlichkeit — «Der
Mensch ist nach der i^tidui^ Gottes geschaffen».
Geiler. Arb. hum. 184 n. — «0 dn Soel ... die
du gemacht bist nach der Bildung uikI (ic-
leichnuBS Gots». Id.. Schiff der Pen. 50 >i £tc.
— «Oedeohtnüs, willen nnd verstand, — die
dry >tiick im houpt-' band — gleich bildung,
als man da seit, — fürwar mit der drifalii»
keit, — in dem sind wir gotz bitdung gleieh».
Murner, Bad. F, 3».
2. Abbildnng. — •Eiu andeobtig Klostcr-
menseh hat ein soliehe grosse Begird zu dem
Passion Christi, das sie nie niocht die Btldunge
des Orucitix anscheu, sie liel dann ufl' die
Erden», (ieiler, Passion, 15 h. — «Ein bitdwnfff
die sie mit geferdt — hat wiicUen lassen uff
das bett, — von Enea Hbcoutcitct», .Murner,
Virg M, 6» — «l>ie bitdung sollcnt manen
mich — an die sind im hinielrich' II, Nb.212.
(Bilder auf Grabmälcrn ) — «ich lyti Jesum
dcss Bildung da ist» (an einem Craoiflx).
Pauli 80 I' Ktc.
Bilgerin. Pilger. Scherz, 157. — Der Meier
] von Hohenburg soll machen «das kein unfuge
geschehe von den bilgenn. mit füre oder mit
andere nnfftge>. 14 Jh. Hanauer. Constit.. 244.
- Priester «die der biigerin soltent warten».
Kön., 52*. Etc - <J}ilgerin ettcwie vile
gingcnt . . . zft S Jacube». Miirk'iii, 22. —
«Zftm Bilgeritt». Strassb HauMiamc. 141S. —
Ritter Bilgerin von Ehchlit irn 1284. Ktc. —
«Ein cdelmau . . . beherbergt die Bilgenn die
- da fdrgiengen». Pauli, 860.
Bilgeniüs», Pilgerschaft. — «... nnft' d;is
wir uit erliegen am weg unser walfart und
bitgemüM». Adelphns, Pater noster, B. S to.
I Bilich, zänkisch. Sclimrlln l,L>2i'. hat Peil,
proelinm. — tBütd^e Kibekeit . . . zb zankende
nnd zh kriegende». Claus v. Blov.
Bilikeit. Zanksueht. — «Tientlicho BiUkeit».
1 l'laus V. Hlov.
Bilk', Kugel, tranz bille. Scherz, 157. —
«Es soll nyeman an siner mlilen trebuwo
fcrreii hinder sich buwen, dann er mit einer
billen hinder sicli gcwerflen mag, also er soll
, «t¥ dem weideboum ston, und «las lincko or
in die rechte bant nemen, und den Hucken
arm do enzwü.schen usstossen. doch das der
elcnbogcn nit über den rechten arm kume,
i und die biUe in der haut han und in suliicher
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— 40
gestaU werffen». Bisi>bweil6r, 1468. Hanauer, j Birboam, Birnbaom. Heute : Birebanm. —
Constit., 8St. ! cZft dem Ui^omM: StTMsb. ^SBiiaiii«, 1968.
Rillen, bellen ; prät. bal. — Das Hündlein — Häufiir als Feldname, 13 Jh. — Verschie-
«weder ez engreiu noch enbal: Gottfr. v. Str., dene Arten: «Bett^irboam». Wittiaheun, 1H12.
1, 38. — > «Dm hfindelin . . . tel ftr vaste». ! «OmteMrdoiMi». Flotoheim. USO. •Henat^'
Nie. V T ifcii. HKS. hninn^. Borsch, 1282. «Ein grosser Künigs-
«Billeubaum, popalQB». Qersd. btrboum». WeathofeUf 1491. *M^^sMnrb<nm» .
BineBt. pigmentnin, für aroma, Wohlge- 1 WestJiofeii, 1491. « Wkiterbii^otm ». Fnreh-
ruch. Schcry:, 167. — «Brauttfe, aroinata». ; hausen. lL><)f^
Herrad, 186. Birment, Uerineut, Pergament. Scherz, 166.
Binetacb. Spinat. Noch so im Ober-Eltast. — «Die valtchen menschen spreehent OQ^
Kirschl. 2. 9. — - ThmeUch, Lapathum, alias abe die h. geschrift und spreehent also : aeh
Bumex. Btenetsch Ki iia, BUtum». Dasyp. — | leerest du dieh noch an tinte und an Ur-
cSpinachia, ßf^netsch». Gertd. 94 1>. — «B<- nMMfel» Balm. Henwin, ms. — Die Juden
netsch ist gar nach glich (lern mangolt>. Fries. I « noment (irment undschreip ein irt'licher . . .»
39 n. — Aecker mit «zybelii, kapszkrut udcr j Kön , 506. — <1 B b sch. unib H sexteruen
byneteh». Bmnachw., Dist. 53 b. — Nach De- > und 4 bletter birmenles». 141ö. S. Thomas-
cniidolle, Oroirrapliie butuniqtic, Paris 1855. 2, Fabrik. Etc. — «Ein yeglich colUgcndo mit
846, wäre der Spiiial. spiuacia Dleracoa. erst eime besundern berment überzogen>. 15 .Ih.
im 16 Jb. aus dem Orient nacli Europa ge- Alte Ordn., B, 14. — Zu einem Buch «gehörest
kommen ; der ursprüngliche Name soll persisch zft dem ersten zwey bretter die das buch zn-
sein, ispanaj, woraus die Araber isfanadsch samen bindent, z& dem andern Z>(mi«n<<£>. Hugo
gemacht. Dieffenbach. 40, hat aber bereits v. Ehenh. — «Damit bat er den Priester das
atriplex, Bineteh, aus einem Vocabular aus er im wolt schaffen Dinten und Berment, zu
dem Anfang des 15 Jh. S. aneb Schmeller. | schreiben alle seine Sachen dem Bisohof».
1, 245. Wenn, wie es m alirsi lieiiilicli ist. 7h- (teilcr, Kv, mit l'ssl. 82 1j. Ktc.
nettch^ BinearM nur Entstellungen de» orien- i Birmeaten, von Pergament. — Von den
talischen Namens sind, so mnst die Ftamse | drei Exemplaren des Stattttenbaehs der Omen*
viel früher Tiat-h Euri)])a ^^obraobt worden leute ist eines *hirmenten*t dat toll auf dem
sein als Decandolle es annimmt. 1 Hof bleiben. Gutl.-Ordn., S18.
Bitti^lkmit. Bmnsebw., Dist 51 Gersd. Birst^n, Blnten, sp&ter pfirscbea, anf der
96». Mercuriiilis perennis, Kirschl. 2. 50. .Ta<:il ein Wild aufsuchm. — «Kz g^elernte A/rscN
Bir. Biere, Birne. — An einem Baum , und jagen — l<Iie deheim man so wol>. Gottfr.
hingen «die aller in^Ssten sebdnesten biren. I v. Str. 1, 89. — 8 BeiUm. — Oeiter, Poet,
von den ich ie gehörte sagen». Nie. v. Basel J B(> a.
211. — Andres Drit/.ehn schenkt Guieuberg Iiis, Wis, Bisa, Bis«, Sei! imperativ von
einen halben Ohmen Wein und «etwie vi! sein. Scherz, 159. — «2?»« getrfiwe». Tanler.
Mr«»». 14H9. Vind. typ . docum. 12. — «Xoi^g- 400 (69). Etc. — «TT»« nit nndiibijT'. El»
biren*. 16 .Th. Alte Ördn.. B. 14. — «Bi huu- Fred. 1, 283. — 'Got, mir siimler iine iig».
dert Regelsbiren». 1439. Vind typ., docum. 12. Ibid. 2, 10. «Halt dich rein. - Binz i;ern
— Jedem Huber von Sulzmatt gibt man, als allein». Gebete, 15 Jh. — *Bis fro!» *Wis
Nachtisch, «zwo liegelsbiren, eine row, die fro!» Altswert,, .'^7. 26. — «Herr, 6m« gnädig
ander gebraten». 15 Jh. WexBth. 4, 136. — mir Sün ler» Geiler, Schiff der Pen. 75»:
Im Wintermonat hat man n. 3 als T.ecker- Selenp, 99»; Post. 2, .^2*. Etc. — *Biss an-
bii^^eIl «ein /.uckerscbibo. ciu liegelsbtr». Cuia. gedcjick wo du hin gast». Braut, Catu, a, 3».
V. liiiiikr., V. 317. — «Die Mnlesel ... lugen — «Bm^ demütig». Id.. Facetus, A. 2«. —
nach dem Schatten der Bieren an der ?>den 1 «Bi«i- ein stum nit alznmul» T l.. Thesm.
... und lugen nit uff zu dem Baum von dem ' a. 6«. Etc. Etc — </ftw '^m g»ell und
die Bieren kommen sint». Geiler. Bilg. 126''; frölich man». Murner, Nb. 71. — *Bi8 wü-
iSelenp. 129 »: Pred. u L. 140 b. Etc. — «Ein.kum mir». Id., Bad. C, 4 b. _ «Nun lüg, 6**,'
Vater oder ein Mutter die versagend dick stät» Id.. 4 Ketzer, J, 4 b. — «Arbeit f rumlich,
einem Kind ein Biren odci liuen Apffcl». bis wol bider». Id.. Nb lf>7. — «Fürhin bis;
id., Pred. u. L. 37». — «Kind, die zögen . behutsamer» Id.. KÖn. v. Engl. 492. Eto. £to.
Birm, Aepfei ...» Fd,, Narr. 48 b. Etc. — I— «B^t-indenkiirdat...» Adelphus, Fie. 148*.
«Einer sieht u ie ilii' unten biereu* Krant. — « 7)i.s> armt ...» Gersd. 20'^. - »77j>.-
Nsch. 7ö; (ein Trinker sieht am Morgen gelb 1 nur guter ding». Pauli 188. — «l/w* mein
ans wie eine Birne). — «Ein Trinekfresehirr, [ weirweiser». Nacbtigall, Psalter, 69. — mBUt
die giililfii !){••>■' eoiiaiiiu. Id , Bisch. Wilh. zufriden . .» Zfll. F. 1 i'
294. — «Braten biren, zuckerschiben, — das Bi»chaft, Beispiel. Scherz, 159. — «Der
ist das brassen das wir triben». Hnrner, Nb. ' sebame bitidutft vinden wir an S. Marien
159. — «Kouf \rh nun ein pfcnwfrf biren, — Magdalenen». Bihtob.. 8. — Der eine soll von
die schonen künnens fiirter !.cliiren, — die dem andern gute «cxcmpel und bitschaft
b()sen lont sie dunden bliben». O. c. 203.» — nemen». Claus v. Blov.
«Oepfel. B}/ren . . . « Ad^ lplnis. Vic. 141 — Dise, Nordwind. Scherz, 160. — «Wider
1182 war der Winter so warm, da.ss «man /,u bist*. Feldname, Schweinheim, 1865.
licchtnii ^rosz biren sah als haselnus/,.> Bisa, Gebi>'« — «Wer sins munds nit ist
Id., Barb. 03''. — «Pira siivestria, wild gewiss* - di r kiim Iiirli. i und nem ein biss
ren*. Gersd. 93 b. ... — darum hab ich hie ^i«.; bereit, — da»
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— 41 -
lun $ie in den trissel Ieit>. Horner, Nb. 192. 1 bleygtent und Jas ein sollicher Grimm und
«EU g€bi9$ inlegea». L. «. QroU uud Hass ia irem Hertzen uf^ng;».
BHIern, •rbilteni. — «Sil hittemd rahteirlld, Post. 9, 18 b, — Sehers. 166, sai^ irr-
h€Ttzc wider 8Ü>. Tanler 462. (80). thümlich zu dieser letztem Stelle: «forte pro
Bittong, Bitte. — «Nim war Uer »iben i^tt- bleichtent, ut paUesoerent». — Heute: bläjen.
tmiff. Pred. Ingolts. — Das V. ü. «bet in Bläh, fem., leinenes Taeh ora äber einen
Im beslo~>;en siben Bittunge*. Oswald. Wagen sn spannen. SchnicHer 1, 326, .lu^n.
' Biu, Bissen. Grimm 'i, 68. — «Lond ir den «Zwo Btahen». 1516, Inventar eines \Virt.s-
buftss diaenMU — und sie euch lond ander- hauses. Stadt-Arrh.
draekea», so ist es nns mit eneh. Hnmer, Blaphart. 8. Blappart.
4 Eetter, J, 1**. Blarren, gehauen {cLglarren). — «Welcher
Bitzein, beisst n auf der Zunge. — «Pfeffer- dahin wolt blarren. dem geehe als eim der
kömliii hiizlct auf der Zunge». Geiler, Emeis in das Rad der .Sonnen sieht». Ireiler, Ev.
11*; üaa. hu Pf. E, 2 ». — «Wie der üaur- mit Ussl. 221 — «Kr blnrret sie an wie ein
kninn zu Göppingen, so man dnreuss trinkt, Kalb ein nuw Thor». Id., Post, &,46(i. — «Es
«0 biudt und Rippert es ein wenig im Mnnd». kumpt das da etwanein Frsnwen cMi6/arre«l»*
Ii. Selenp. 229 b. — Schmid, Schwab. Wort. Id.. Bros. 2, 24 K
70. Blast 8. Blost.
Biseiehen, Glcicbuis«. Scherz, 162. — «Es Blftstig, Wind machend. — «Mandel oder
fot fin ein bizeichen oder ein gelichnisse». ander fmcht die biestig oder demptig ist».
Koim. Merswin. Ft lsen. 14. Brunschw , Ciiir. 42 'j. — « 7i/<Ml^ speitz, nls
Bln. Bk», Blanw, Blow, blau. Scherz, 161. bonen und rüben». Fries 70
- «Grflne nnd bJa*, Oottfr. v Str. 1, 81. S17. 1 Binter, Blatter Bloter, Blase. Seherz, 163.
- »Bio sy*\cu dach.» 1418. - «10 4 unihe 1. Ilanibliisc, vcsica. — tJUaterr.. vesica».
«de oad rot and 6/o garn* 1433. ä. Thomas- j Herrad, 183. — «Drei oder vier Erbsen in
Ftbrik. -~ tSafirbh . . . licmtrhlo . . .» Alt- - einer Bfatter mageii mer Oerfimpel dan vrvn
•W'rt. 29.44. • «I>ir' roit-' und dio varwe>. sie v(d Erbsen wiir». fJeiler. Narr. Uli' —
I»aier, 3{1). — «Der dirte bl&me der ist blo» , «äemlich ncrriäch ücrreu die gleich ich den
^SsateBwirbel). Villinger. — «Es gilt im glioh i Kinden mit einer SmtvMatem, die selbig
ob e? fila oder rot ist». Geiler, 3 Marifii, 8". Idesst ein l\n."ib ein wenig: uff. der ander nocli
- *bla Enieu». Id., Sünden der M. '6B ». bass, der drit noch bass, also lang bis sie
- *Bkmw Enten». Id., Narr. 46 b; Brös. ' gnng nn^hlaeen ist, dann so werfen sie
1,95^ — «Der edle Waw« Jaoincte himel'^clior pitiander mit. zu dem letzten so stosset einer
urden». Id.. I*red. u L. 62« — «Ein blow ein ^Nadel darin, so feit sie dan darnider».
»tiiivAend Mul». Id., Pusi. 1.29* - «2?/a Ibid. 126 — «Das Hertz ist wie ein u(%e«
isd rot. ancJi i^rien und gel». Murner, Nb. 38. bluseno J3/a^er die da 8c4n\ iuit uff eim Wasser».
- «Von blawen euteii predigen». Ibid. 105; Ibid HOb. — «Vesica, ein Blase oAar Blater».
Sehsln. a. 4 b. — «Das ist amwunden mit siden ' Gemma. Ebenso Dasypodins nnd Göll. — «loh
Wo. — uud hediii : narr hie, narr do». Murncr, hab die hlater. lirlit i borr, — die vier masz
Nb. 35. — Du äahen wir vil berg };ar Llo*. wüis und oiwa.s laer — la.H.-.et . . .» ."ilurner.
Momer, Virg. J. 4 b. — «Sie vcrkouffcns offt .\b. 264 — « . . den harn ausztreibcn durch
mit blouu-^r hnt», werden blau geschlagen, die btater». Fries, 25 1>. — «Ein blos oder ein
Ii. Gcucliju. i, 2 1*. Etc. — «Uff grünem blotter, wie du das ni'iinest, von eim stier
tuch Wo tlecken. oder nff bltoiym tuch grön oder ochsen». (i'>rsd. 71» -k
letken», Brunschw., Medic. 188 ». — Bla Mal, 2. Blase auf der Haut, Schwiele, vom Ar-
blsoM Mal, heute bei uns Blaumül, durch ge- bciten. vom Stich eines Tn.sekt.«*. — «Wenn
roanen Blut blau gewordene Si» Ih n der Haut, ein lausz . in» n beisset. so wiirt ( in bloter
- «So einer geschlagen ist under das ange- 1 da». Qeiler, Dreieck, äpiegel. Aa, 4 b. —
Mekt, dan er moe mai gewint . . .» Brunschw.. tWenn siennmmen ein Fürsehfiren nnd einen
Chir 92^. - «E> si-ind erfault meine filauwu Uaivu in Oivtx setzen, so thunt -io Tlfudst-bu
mal» {^4. 37, 6, cicatrioes). Nachtigall, Püalter . an die Hcnd, das in die Gabel alt BloUrn
H — «Die Wnnd, das Ua mal». Ibid. 96. ! mach». Td., Bilg 106 a. _ Die Banem,
Blühen. Bleyen. Bleygcn. bläbon. 1. Im «die do dupferlii-li arludtiMi, die bniit ir Hend
pttyäisehen Sinn — «Die Frucht ist bitter . . vol Knorren, BloUeru und Schwielen», Ibid.
M^t den Bnoh nff». Geiler. Arb. hnm. 84 «. 106 b.
2. Stolz machen. — «T'ir Kunst bauwt drn "V Geschwür. — Ein .\u«s,ir/,iL:iM- «mit
Menschen nit, aber sie bieget in». Geiler, blotern». Tauler, 140 (26). — bind die Tu-
Stlenp. 49«. — «Der ander sieh do* genden natürliche «so maehent stt geistliehe
ramb. das er in grossem Gewalt ist». Id., Woffr»». Ibid. 83 (17) - « . . . daz du vor dime
Post. 4. 39«. — «Der Feind halt ctwaii einem hert/.cn be' indest eitie grosse geswollene
Manschen für Ongen Gnaden und Gaben, so blotere , .» Nie. v. Basel, 317. — Die fie Plage
in im hat, auf das er sieh davon in Hof- war «da^ die lüte vol eys/»» und blättern
fart bläge*. Id , Höllisch i^iw, K, 3 b, wurdeiit*. Kon., 263. — «Ein unwirscher zer-
S Erzürnen. — «Zu dem andern ist da (re- blegeter Bloterkopf*. Claus v. Blov. - Wie
Khwnlst des Gemüts, sich biegen, wenn du eine Blase aufgeblüht: populäre Bezeichnung
r^denckät wie du dich rechen würst». Geiler, eines mürrischen Menschen. ~ «Lazarus der
^rö$. 1, .52 b — «Die Stück allesamen hatten lag tu der Thiir des Richen. Ond was vol
iit also gestapft nnd gebissen, das sie sich i Eissen und BMtem ; er hat nit nummen ein
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Blotler, sonder aller si» IMh was vol Eissen,
vol Geschwer and Blottrcn». Geiler, Jfosu
8.401». ^ «Pustula, ein Blotter*. Gcrsd. 88*.
— «Die BloUr (des Anthrax) ist vast bosz».
Ibid. 69 — Die Aussätzigen «habent auch
vil Flottem und l y-son». Ibid. 74«. — «l»ie
pestilentzischen BlatUm (oder) die swartzen
mattem, oder im BIsmb sant Barbein Bfetfer». '
Bruns^ll^vi<,^ Post. 30 •'. -~ «Carbuiiculns, in
tütsckcr Zungen ein schwartz hlatUr». Ibid.
S9 — «Wan einem ein lansz beisst, so wflrt
ein Blatter da>. Pauli 74. «Weiss ^ilgen-
wasser . . . heilet alle Btetterlin des mundes». ,
Bitinsehw., Dist 187 K — «Pnstnl», ein BZMer '
oder Geschwere», Gemina.
4. llorbus gallicus. — cDise Plagen der
Nattern hont nvn acht oder nfin Jor mit uns
gewert, und wirt noch lang kein Knd mit
haben. dai> die Menschen gar vul BicUtem
wcrdent an dem 3Iund. und an der Mftcht'
(Gemacht «Inn Armen und an Beintn, an
(lern Hals uu.l duicli den gautzon Lcip ; und
u io wol sie mer gewesen seint, noch so ge- ,
dtiickt CS Tiii' keinem Manu und man findet
es aieueu iti den Crunickcn ; und fahcn die-
selben Blaiem za dem ersten an ze werden
in dem Kachen und in dem Mund und an
dem Gemecht der Menschen, und sie seint
vcrfarlichen und brinju-^iii grossen Schaden»
Geiler, SUndeu des 31. 2 b, 1505 gepredigt. —
«Ein jeder sol liden getuUiglirh, was im Gott
/ufii^t, es sein Blotern oder Pestilenz». Id..
PosL 2,85 3,78«; Brös. 1,7 ». — «l^aswasser
zeige mir sicherlich — dts da xnn biotern
geschickt bist» Muiiur, Nb. 264. - Sie ckou-
itent danunb blattersalb . . — das sie von
Mattem sind verdorben». Humer. Genehm, i.
21'. — «Die 6/«(f?rn hant gcst raff, t vil». Ibid.
ü. 2^. — «Die blattem er (liiob) ouch über-
kam». Ibid. A, 4». — «Die Frantzosen oder;
blättern». Murnor, Gayac. 399. Etc.
Blatereoht, voll (üeschwiiren. — «Der Ola-
terecfite Lazaruh». VVimph.. Chrys. 3».
Blatii^el, klcinor Fisch, der tr* s;iIzi"'H und
in Tunucn vtäpackt, nach Sirussburg kuin. ~
16 Jh, Alte Ordn.. B., 13. — Kaufhaus-Ordn.
— Geiler, Sünden des .M 22". - <;«'ll 374:
«Pa.<5scr, iVd^/ (,ss/<r». - l'ruuk 2, 20 i» : «du hast
PkUeist n l;i u, die Hand kleben dir».
Blatt. Blatte. 1. Schüssel, franz. y>lnt —
«Ziuut'u blatten». 144b. — «Ein /innen b/utt».
1499. — «Wann die Kellerin da^ Fleisch uff
den Tisch bringt, und sie es gleich rocht in
die Btat hat g« liMt». Geiler, 3 Marien 3 '•; Brös.
92 -i. Etc. — »Man musz das Hiislin über
Tisch in guldincn Blatten tragen». Id., Has
in Pf. e. fi — «Leg sie (die Speise) nit wider
in die 6/««». Brant. The>iii. b, I». « . . nim
eben war — bisz der herr von der platten
var>. 0. c. a, 6b (bis der Herr sieh bedient'
hat . «Wer von cirri inuinlt fn| gcssen hat,
— and legt den wider in die blatt ...» Brant,
Nsch. 110. — «Die Sehavwessen worend mit
limwasser gf in ulit luul schlotterten in der
Hutten», id., Biäch. Wilh. 291. — «Man
legt in für recht wie den blinden. — als ob '
sie nit mer es<rn kündru. — ntui -(^ iisten nit
die blut zu linden». Murncr, Gcuchm. E, 4
— «Es seit begeren bio dem win — das honpt
Johaimis in ein bkUt». Ibid. A, 2«. — Er
«zuckt ein blatten an der wend — und warffs
dem bruder zu behend». Hurner, 4 Ketzer, G,
8 **. — «Herodias begert das ir in einer platen
odir schlisse! das liaubt Johannis fiirbracht
würd». Wimph., Chrvs. 7*». — «Er nam als-
bald schneit nsr. allen den fGrgesetcten schnsseln
uml blatten ein theil der s|)eisen». .\r|clphus,
Khodis* i<\ ö — In einem Kloster bringt einer
«swo blatten fiber einander gestQrtzt, und wan
man sie uffhebt so üiroii drii oder fier kartcn-
spil darander». Pauli 168. — Die Kiicheu-
schifte «stottd toI Uaifen». Hedio. Zehndeu,
V. 2 a. - Ootl, 400: «Padua, matt, breite
Schüssel».
2. Platte. " «Ein steinen VlatU, lit uf dem
loche an der profeyen». 1415. S. Thomaa>
Fabrik
3. neutr , folium; speziell Zielscheibe —
<. . Wie die Schützen unglich seind, die vor
eini Kein sitzent und zum Zil schiesscnt;
einer schüsset etwenn ein gantzen Schritt
under düs Bldtt. der ander schüsset einer
halben Ellen lang ob das Blatt». Geiler, Post.
3, 88 b.
4 ToTisnr « 7?/^j«^. Corona» Ilerrnd, 197.
— «Min kajtpe, noch min blatte, noeh min
klnster . . . das machet alles nilt heilig».
Tauler, 377 (65). — «Die pfaffcn süllent tragen
synewel Waf/ffH». Clos., 16 ; Kön., 511 — «Der
Teufel . . . zog jm die Haut und das Hör ab,
und macht jm ein rote Plat». Geiler. Sünden
des M. 40 a. -- Die Priester haben aul ihrem
Kopf — «ein kngelebt ft/at». Brant. Morctus. a,
3 b. -- «l>ie priesterlich krön oder platte».
Id, Bisch. Wilh 2ö6. — Die Priester
«tragen uft" dem houpt ein blatt». Murner.
Bad. F. 5a. — «Ich lüg. bi gott, wie ich im
dieg, ~ das ich dem pfafteii die blatt «er-
schlieg». Id , Nb. 273. — - «Sd b.ild inaTi
priester wärt, and die btat uff den kopff kamt
.» Panll 1&9. — «Der pfafTen matten*-
Butzer. Neuer. E. 2 — «Grosse oder kloimi
Birnen» der GeistUoben. Wurm, Trost. 31 i».
— «Sie bernpfften der atteln den kopff und
III achten ir ein blatten*, Panli 19.
Blattei'urzt, im .Sinn von Quacksalber. —
«Ir bloteränet kumment ouch! — welcher
tüfel, welcher gouch — hat üch gelernot nNo
schmieren - und so manches mensch ver-
fieren?» Mnrner, Xb. 26.
Biatzer. plur.,nach dem Eitern einer Wund«
entstandene Krusten. — Ein Betrli i iitzt seinen
Kindern *bUitzer. bülen« (eiu) Draut .\scli.
(12 — Zarneke, 402, fälschlich: Fleck, Luppen,
(lodeke: biet/, wunde; es ist aber nicht die
Wunde selber, und das Wort ist bei uns nur
im piur. üblich
Blecke, niiuex cris])us. - «An dem £^edke».
Feldname, Zehnacker, 1303.
Blecken Ben. I. 207. Grimm 9, 66. 1.
act.. sehn la-sei,. Ks ist /u ludauerti
dass die AÜen keine 2»chwünze haben, — «das
sie ir schäm doch etwan dekten, ~ den ai«
iiit iilsn fürher bleckten». Murnor, Nl.. 53. —
Em Plerd «mit geler luwcnhaut bedeckt, —
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— 48 —
k«. gulin klftwen f&rlier Heckt». Id., Virg. j d/mcMfVmo. Td , Xarr. 66«. — «Pas künneit
(^i". Etc. sie wul (liKv/^^e^trcn». Marner, äclielmcnz. c.
f. OMtr., sichtbar sein. — Das Yoifelgarti 2 — Bhisenietrmj Bkaemeren, franz. blason*
nnisz man «mit stro Ix tlookcn. — und nit nci. ein Wappen malm, lu neckp, 1, 201.
ridich la&üeu blecken». Murai^t, Nb. 54. — «Er Du das Wappen tiueot Mauues Kennxeiclieu
irt mit bäomen wüI bedeckt — und schulten, war, ward biasenieren vom Volk für kenn«
^ er niendcrt bkckt» Iii., Viii^', Ii, 4l>; Etc. zeichnen ^^'ebraucht. Dabei vcrmuthc ich dass.
lU^en. Blejeii, blähen; heute bläjen. da, wo luuii ilcu frau/.übischon Ursprung nicht
Ni|M. IMe Bohnen <Meyen>. Murncr, Gayae | kannte, man auf den Gedanken gekommen
181. — «Do eim mensch der buoh fiHUgt ist war, der Ausdruck hänge mit blasen zusammen.
...» Brunschw., Dist. 26». I So erklärt sich dessen Verwendung bei Geiler
Bleiblich. Bliblich, bleibend, daiK i haft. — , und 31urucr. In ähnlichem Sinn wird du
«... da da bist wesenLich und bleiblich», engl, to blazon gebraucht.
GeBn*. Ev. mit UmI. — «Sie Valien sie Blesslin, weisser Flecken an der Stirn der
;[ in hkiblicher Weis/.» Ibid. 47«. Etc. — Kühe, Pferde, etc. «Als da einer ein Ka
«Die Schau die ir üch macheu ... im Uiiumel, 1 sieht, die forueu au der Stirueu ein JüUmHh
Se ssittd hUNidk». Geiler. Post. 3, 79«. Etc. | hat». Geiler. SQnden des H. 85 a. — «. . . So
- «Darumb ist nützt undötli» h mer — und solt er im ein Zeichen, ein Blesslin an der
ü^ieh bi uu» dann die ler>. Braut. Nsch. iO.; Stirnen lassen werden». Id., BrÖs. 2, 8^.
- «Oedenfken soll man vol doby — das hie | Biestig (von Blast, das Blasen), aufgeblasen,
im bliblich \\ vsi-u sy> Ibiil. 45. — .\encas hochmütbig. — «EttelichelfitealsMffftigisint...*
t4t .\pollo ihm zu geben «citi bUtblicl^a ort, Nie. v. Sirassb., «jUS.
iir welschem grnnd». Hnmer. Virip. G, Bletodi. — «Wer hinnanftirder einen hlet»ehe
Blejung. Blähnn? - «Ha.sel oder ander oder turkonfT dut», wird für 2 .Tahre verbannt
mij. die habcnt ein bleyutM oder eigenschaft und zahlt 10 pf 1322. Urk. 4, 2. Iö6.
die M-> (lempfig iftt> Brunsekw., Chir. 42 <>. ! «Wann sie Meister seint, so gebeut sie ir
ßlempeni, thörirhr schwatzen. — «Wejin Arlicit uff Borg hinweg, und gibt man inen
icii »cbüu ciu ding nit woisz, — .so bi/rtupn kein bar Gelt, so uemmcn sie aucli uff Borg
iffad«mitherfär».lfurner. Nb. 11. — «Du &/em- von andern uff BUtseh, und wann das Zeil
ftrü vil von dem glaaben*. Id., Kön. v. Engl. (Ziel) kumpt, s^^ habent <ie es nit /u be/.alen>.
!)8(IL Geiler. Narr. 104 — liie .Stelle au» dem
Blenken. unnütz hin und her laufen Scherz, strassbarger Becbt^lnu Ii. l>ei Seherz 166, wo-
164. — Die rheinischen Städte ärgerten .sieli raus Iirrvorjrrlit dass llletsL-li ein trügerischer
'iis fostens und des blenkendes wider und \'eikanf war. Auf Ület&ch kaiilon, unbedacht
lär». Kiiu , 496. i kaufen, Grimm, 2, 109. • Kommt wohl von
Blenkieeht, bunt. — «Als menig als der bletsthcn. Meii man unvorsichtig hineitMelscht,
Leopard .sin blenkleeht Farbe müge gelosscn — Dürfte man nicht vielleicht an das engl.
■ Alles ir Leben ist ein blenkleeht gemischt plodge. Pfand, denken? Auf Blstsoh kaufen,
uüteht Leben, denn gut, und denn wider statt Geld ein I'fand geben?
b«<*. Oeiler, Bilg 41 «. Btetttehen, plum|) niederfallen. Sehers, 166.
Bierren, brüllen. — «Das ich nit stüml in — Sie «6/'/.v/i(/(^ /ömole lumiiler in den
»km Chor 2U blerrm und zu hülen wie ein grünt.» Tauler, 274 (47). — «Wer einsmols
»der Kq». Geiler, Brös. 1, — «Das gebelinpran darin bUetsdU». Oeiler. Bilf. 166»;
'»cschrei des Kalbes und Bierreu . . M nni' , ^Wenn du «las Brett hiii\M züelist,
Pater noster. 5 ^. — «Die (ieis blerret so bietst er einsmais herab*. Id.. Brös, 2. 2t) ^.
an allen Orten an». Id. Arb harn. 33*. — «Sie (M«eA«n darein n. ÜberstÜrtxen». Id.,
- «Ein^r schrim. jnrlif/ct. briillt un.I hlörrt. ~ Srlnvcrtor, C 8'*. — «Stracks Vkttt er ttttd
- als ob er jetzend würd crmörl». Braut, stürtzt er hineiu, Ibid., G. 4 "
N:cb. <n. — «Züchtig singen hört darzu, — Bletsebk«uf. — «Mancher ein bletgsMoujF
Dil also hhrrcn wie ein k6». Murner. Nb. 70 machen kan, — do Cr nit vi< l L^ewinnfT an».
- Ein schlechter Pfaffe, «so wciszt er je zu Brant, -Nsch. 51. — «Ich wtll vom uheiuuiz
^in^en nit, — and ttort nun wie ein esel tht». nit schriben — den man mit zinss und glUt
IbH lb2. - '(bleich als ein Ochs thnt dut tribcn mit Üben, bliUiehkmf and mit
ülu-eieo ... und [Aerret .» Murner, Virg. E, borgen». Ibid. 89. Ktc.
I'^ -Cacns «Wer«« nngewonlich». Ibid. b, Bletten, «ohwatzen. — «Was naan wenigr
1 — «Wir wollen dasselbig singen, blörrni. Menschen sagen so!. <ias rieht nit an dem
- und das murmeln nit me hi)ren». Murner, Merkt uss: aber ein Narr nimpt der Ding nit
'•Qth. Narr 37. — «Etlich bosz vich w Urd war, er bt^teU an allen Orten «SS». Geiler,
'fhreyeii und blerren*. Adelphus, Pater Noster, Narr 5')
3b _ «Da forcht der tüfcl. die Kh würde llletz. 1. L ieck, kleines Grnndstiick. Scher«,
^^krrtH*. l'auli. 67. — «Heulen und blerren in 166. — Strassburg kaiitt ein kleines Grund-
Stempeln». Hutzer, Neuer. N, B b. — Schmid. stück; «daz vorgenaute biete sol iemerme uii-
Sehwlb Wort. 75. serre stette sin». 12Ö7. — «Ein 6fct* reben».
Hless«'ineren. ~ «Darnmb sult du in nit Sigolsheim. 1320. — «Das Ktrwartblets», dem
^derlich u*9ble»iemerenf »ander solt os im Kirchwart angewiesen, üaldenhcim, 1359. —
tUeia tagen heimltelien». (heiler, Post. 9, 60«. «Uf die vier Mettm». Feldname, Enfig. 1432.
~ «Man \vt'is>. Wut ie die Gese llen Ii aus — «IJf das wüste bietst: Id. Gertweiler,
lialiea, daramb darf man sie nit weiter um- ! lälö.
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- 44 —
2. Wundo Stelle. — «Welcher nienscli Wehren
an den beiuen hat*, üruaschw., Medic. 187 b.
— «Böse raden und . . . bktzer». Id.. Dist. 58^.
— «Wftn einen ein floh beisset, so wftrt ein
rot bkUlin da>. Pauli 74.
8. Kleines Stück Tuch oder Leder. — < Kei-
ner setzt ein nuAvcn Bietzen an ein alten Hock».
Geiler, Po.5t. 3, 106 b, Bilg. 184 b.
Bietzen. Flicken Sclier/,, 16ß. — Kiuii^
Badolph war demütbig, «dovon UeUet er in
einre nerrart sin vambesehe». Closener, 57.
— cG 4 die glasefenster z& bletzen*. 1413. —
«Die retentorsittbe zu bkUen». 1416. — «Ka-
tern za NeUmde». 8. Thomas-Fabrik. Ete. —
— «Die Schuh bletzen.» Geiler, Emois 79 ,
Bilg. 184 b. — «Ich bin krank, . . die Artzt
haben tefirliob an mir cn pfeifen*. Id., Bilg.
73». — Ein Concilium »oll die Kirche «bau-
wen, bessern, bkUen, ob eiwcs daran ge-
brochen wer, dnreh reformieren». Id, Emeis
20 b. Eto. — Ulenspiegel «6tef«ic helmstettische
schuh». Murner. Ui. 7. — «Der meistei muszt
das dach wider Ion »fet^^n» Ibid. 59. « . . Zwo
eilen duchs, er BOit den rock mit M«i«en>.
Pauli, 261.
Bletzer , essbare Theiie der Eingeweide.
Scherz. 166. — *K&ekiMbkUar nnd Kuttel-
wnrst». Pauli 164.
Bletzerecht, verfiickt. — «Der Mantel ist
stiickolccht, zcrtrent und bletzerecht». Geiler.
Biljr. iö ä». — «Din Hertz ist der wüst schraut-
z\i: hlctzerecht Mantel». Ibid. 184 b.
Bletzlin, kleiner Fleck. Stücklein. — «Sich
die Hosscn an, wie sie geteilt sein wie ein
Schachbret, wie von kleinen Bletzlin sie zu-
sammengestücket seint, . . Das inunpt uss
Welschland und Frankrich». Geiler, Xarr
28 b
Bli. gen. Bliges, Blei. — «Was von leben-
den dingen darin (in das todte Meer) knmet.
das würfet das selbe nier ausf i- lierns und
wer es joch in bly vermaUt». Run., 249. —
<4 4 sft wegende . ...» «4 zentner
hliges pro 10 et '/s Hör.» 1419. S. Thomas-
Fabrik. — «Das Blihm», 1382, «der Hof zu
dem BUgf. 1872. Strassb. Hansname.
BliMioheit. Da m. i IiafriLrkeit. — 'Die Schätz
uff diseni ErUtrich liuuii kein Bliblicheü».
Oeiler, Post. 3, TO». — «Ewige Seligkeit die
wir diirt werden haben, erheischt BUbUehmt
die do uii\ I I niiisrhlet ist». Und 2,29 b.
Blic. Blick/.»'. Blix, plöt/li Ii ausbrechendes
Ucht. Funke. Blitz. Scherz. Itlf!. — *Blic,
fulgur». llerrad, 178. — «Ein iielit erschein
als ein htckse». Cloi., III. — Es geschieht^
dnss 4^]^^rblixae keinen schaden dftt, er schre-
cket iiuwen die menschen». Jloinr. v. Oftenb
— «So blicken* inic do in die blicke von den
gCkten übangen9. Tauler, :i97(51). — «Es wcr-
dent vil heller blidkelin darns gonde . . >
AVcni «dirre blicketin oder dirrc gancisterlin
nnwent ein einigeates ingeblicket. . .» ^ic. v.
Basel, m«. — «Schnell als der Biiae felstn
herab.Wa- ist srlm, !!<m- n. zAvitzerister den der
Blix'i» Ucilcr. 3 3laricn, öl b. — «Wen der
dnnder Mmc zerschlicg, — alle hefen, kanten,
kiiti.r'' ^Tlll•Ul•^. Nb. 66. — «Der blix, der
hagcl und der sehne». Id., Scheliu. a, 3 —
«Als wie der &/t> und ouch der >«ind — so
schnell und geh mir schieasen sind». Id.,
Virg. 0, 6 b. Etc. — Einmal hat Murner: Blitz:
«kein blitz, kein hagel . . > Geuchm, h,
Blicken. Licht ausütrakicn, leuchten. — -
«Und mag danne die sunne wol blickende und
glentzende . . . werden». Nie. v. Basel, ms.
Ete. — «Die blickenden, schönen, minnenklichen
bildelin» Kulm. Merswin, 9 Felsen, 16.
Blickscho», Lichtetrahl. Blitzstrahl. Scherz,
leß. — «Ein gar heiterer lühtender Higschoß
US dem hiniele für». Nie. v. Basel. 335. —
«Ein lieht var Miciendes sehot». Ibid. 237.
Bllellcb, leuchtend Benecke 1, 207. —
«Denne blicket got so dicke hlidichen in den
grünt ... In dem bliäichen inkomende got-
tes . .» Tanler, 90S f46l.
Blide 1. Wurftnaschine. — «Do mähten
sich die kriechen uf mit bljfdeH^ katzen ...»
Kön., S90. — «Als man mit hfyden dasolbat . .
schosz. . > Bingmann. C-i'^ar 71 i^. — «Reisz-
armbmst, schlingen, jAyden und ander intru-
ment*. Ibid. 8» — Die T&rken haben *mit
niiirscrn phi/den nnd anderen werdcon ge-
woiti'en» .\delphu8. Türk., G, 3».
2. Feldname. — «Z(\ der bliden». OresB-
weiler, 13 Jh. — «I>ie BUde», Wald von
Entzhcim bis Altorf, 12U8
IHiek, Weissüsch. — «Ein Fisoher, dersdb
zerzerrt dorunib iiit den Berren ... so et-
wenu Blicken oder Stichling dorin bliben
hangen, und er sunst nftt anders fohet*.
Geiler. Post. 3, 70 ».
Bligin. von Blei, bleiern. Scherz, 167. —
«. .. als ein bliginer berc». Gottir. v. Sir. 1,
244. — «Daz blygin dach . . . uf dem miinster».
Kön , 725. — «Das blygin ingesigel an den röme>
mIkmi Injllen». Ib., 686. — «... mit einer
bliginen pullen des bobestes». !«tio. v. Baeel,
28*.
Bliklotz, Flinteiikngel — «Wellich persou
hat lUO B wort g&ts oder darüber . . ., die sol
haben ein hantbüehs . . . und darali 2 Ff.
bulfers uud drissig MyUMM». 1478. Ooldsohm.
zuuft. 60.
Blintlieh. \n> ein Blinder. — Es gibt Raths-
horreii «die doch des rechten nit ver.sfon. —
und bitntUch an den wenden gon». Brant.
\sch 5.
Blintzen, «schlecht sehn. — Wir «leben
blintzend in der .Nacht». Brant, Nsch 103.
BliBslingen. Blintslinge». blindlings. —
«Du gebcKt lUKi rm Hergott nit ein Lichtlin,
solt er bimtjloigcii daston». (ioiler, Sünden
des M. 47 b. «Kanstu blintzlingen ron dem
bäum an bisz zu einem andern banm gon«. .»
Pauli. 207.
Blitz, auch im Sinn von Zaeken in den
Gliedern. Krampf, l'nruhe — «Ich mag nit
bliben sitzen, ich hab die Blitz». Geiler.
Geisil. Spinn. N 5 b. — <Wann die Weiber
also den Blits haben, so wer gnt das der
Mann der Frawen wenig bass ufttugte». Id..
.Narr. 133 1'.
Blitzclin, für Blickclin? Scluioll vorüber»
gehenderkleiner Lichtstrahl? So viel wie niehts?
— Der Dienst «mich do dunket nüt eines
kleines blittelin* wert». Nie. v. Basel, 14d.
— 45 -
Blitxeu. 1. Aa»schlagcti. — «Ein juiig Pferd, I Holl. Leu, 1, 2 Etc. Eto. — cDer ist nit
vtün man dasselb zu dem enten einspannt, | gsnnt, sundcr g&ntz blöd» Brant, Nsch. 41.
•j lUtst OS und is.t Anpfst mtmI Not». Gtnlor, ' — «Unser klein, swaoh, blöHes loben».
alUrien, 19 a. Etc. — ¥ig. «Daruiiib ssu bltUcn livaeiikr. 1>. Ged. 17. — «Das hat vt^rborbt
jieaUo wider Qott midseintungedaidig». Ibid. da« blöd geschlecht» (das weibliche, naml. dea
<f) a _ «Wenn man uns strafen will, so blitsen i Männern zu viel geiraot tu b«ben), Marner,
iir binden und vornen». Geiler, Ev. mit Gcuchm. n. 4
92*; Sündendes M. 18 a. Blöde, Blödikeit, Schwachheit. — «Unsere
2. Bin und her laufen. — «Also ist ea umb Kranckhek und Blödikeit wider des Feinde»
die Kellerin in dem Haus, jetz ist sie ebnen, ; Sehalekheit». Geiler, HÖH. Leu, f, 6^. — «Die
dann da iiidL'n, und blitzet >toU von eiiu'iii Gnad \>t ohi Hilff menschlicher Blödikeit>.
ÜTt an daa ander». Geiler, Emeia Bk— Wer , Id., ChriKti. Küu. ^a, 4 «. — Die Weiber
die Omidder «hiess mit arbeit nfdersitxen — i «gar offfc dareh WkUkeit — me thiin, dana
— uiul nit im land .sii umher bliteen, — der durch ir listigkeit». Brant, X.sch. 88. — «O
tet doch gott ein dienst daran», iinmer, ^b. . spiegolgöttlicherweisaheit,^ erieuohtmensoli-
177. — «Wenn eie rowet, so wuita hUitem: < lieber hUdigkeit — ir berts . . .» Id.,
Id., Mili«, A, 6^. — »Die Keszbettlor . . . die Layensp 164 f'. — Kino faule Magd sagt:
— ftUenÜialben iaoffeu, bUUt» . . .» id., Luth. , «laaz mich doch nun ein wenig nioken. —
Narr. 88. ' daraaebwil iohninubeitsebieken» — nenseh-
3 Sich verneigen, spring^cii. - «Vor dom liehe blöde das erheischt, - so ich doch bin
Herrn neigt sich der Caplon tief und 6^tt«e< ouch blnt und fleisch». Murner, Nb. 1^1. —
biadeo und vornen». Oeiler, Ev. mit Uul. ( «Ein kjsclstein mnu für uaetragen, — wan
59»; Post 3, 80». — Ein Buhler «musz er zu hertlich würt g^e.^chlasren, - ich wil
gompen und ouch bitUen, — on all vernunfft geachweigen wenadUicii Ulöt, — so man ru
mit wenig witsen». Murncr. Nb. 227. — «Er| vil sie triben bet.» Id.. Loth. Narr, 7. --
mus7. ir gumpen , louffen . bliUen». Id., «... die Mider gott und sin ^esetz - hand-
Genchm. m, 1 Eine Frau hängt Sclunuok j lent ufft usz biödigkett». Id , Nb. 279. —
an ihren Hals, — «darüber dann kein In« i «8o ich nun bin der sach bericht, — das solohfiS
kan blitxen». Id., N'b. usz boszhcit nit goschi ht, — allein Vi»
4. Im eigentlichen Sinn, selten; nu-ist ist es mensckaä blödiketi». Li., intil. H, 6*.
blixea. — «Sein federn und sein helme glitzen, Blodern. Findern, plaudern, sohwataeh»
' Wetter von dem himel hUttm». Momer, blaterare (Ducange, 1, 7uo *liliitera est sonus
Virg. f, 7«. 'ranarum». Gemma. — «Und alüo ward be-
^itelich, blitzschnell, plötzlich. Grimm, 2, schlössen das sie irc Jünger wolten dar
134 — «Wenn niemans die suw kouffen wil. schicken, und keinen von den Käthen, uff das
— feo ^'endt sie (die Wirthe) blUslicli wolfeil er doster ©e solt verschellcn und eins Wops^
dan», — soviel Wein, dass matt betrunken heruss blodern». Geiler, Post. 3, ItM*". — « ...
wird. Horner, Schelm, h« 3 \ abo das ea meines bhdermt ... nit bedürfii
Blix S. Btie. ) bette». Zell, a, 2 ». — «Die predicanten za
Büxen, blitzen — «Es rei:. ilonder. blix Zeiten selbs nit wissen was sie pludcrai».
domit»* Maxner, Bad. P, 5 — «Mit hagleo, i Id., 0, ä b. — c . . . Was man so frävelich
Uixen and des gleich». Id., Yirg. K, 8 a. — ' darvon pludert; Ib. H, 8 b. — Die Geiatliehen
tDer himol btixen aneficng». Ibid. L, 1 Etc. «on allen geist und verstand pluderu und
~~ «Zasommerayi so es bUaet und dundert . ..» i murmeln» lUe Psalmen. Butzer, Weiss. ht&K
Branfdiw. Pest. II ^. — «Donnern und fiteem». I Blöderer. Sehwfttiter. — «Tob will anf die
Butzcr, Weiss, e, 3 a. — Per Bann ist nur Blöderer ;il! ni' l.r mer halten». Dial., C, 3
ein «gewultfewr, das syfaimina,6^txeM, nennen». I Blof&s, • Blaufusz, Art Habicht ; acdpiter
Wnm, Balaara, e, 4b. — «JKkm, donner nnd | stellaria, OoU, Onomaat., 888. — «Zn dem
'chrccke wer da will, g-ottcs wort mais be- . Blofus». Strassl». Haasname, 140t<. — Perso-
oeen». Brunf , Anstoss, !) A. : nenname ; «dicta Bhfuwin», Straasb. 1328,
Bio. S. BUk. \ — Fritsebe Blo/^, Seh^fTe «n Bergbietenheimr
RIoeb. Block, so viel wie Stock, cippus. — 1460. — «Ein falcken, ' /,);r/ %r. s]iri-ntzerHTifr,
Einen üebeithäter soll man «legen in isere — und was man mit dem habich liug». Mur-
heilziB oder ö/dcAer». Oeiapolsheim, 14 Jb. I ner, Oenebm. m, 1 e.
Weisth. 1, 707. BJost, Blast, von blasen. I.Blasen, Hauch.
Blochen, in den Block legen. — Wer Biii treu Athem, Wind. Äatus. — «Die sackpfeiff mösz^
steih n kann, den soll man «nit dürnen oder alweg bkuut haben». Onldin, Spil, 87. — Der
Blochen für frofel». Hattgaa, 1480. Weisth. 6, Pellikan «erbickt sein hrrcz und sein brnsr,
und lat sein bl&t darausz und das yepias^
Blochschab, Holasobnb. — «Zam Btodk- von seinem hereeen». Ibid. 86. — Es ge*
tekuh». .'^trassb. Hansname, 1367. schiebt etwan das, zu dem Blost des D^ter-
Blod, Bltid, schwach. — «Mine Lianlie , winds. . .» Geiler, Bilg. 11 ». — Ein Frosch
Wuri/ natnre». Nie. v. Basel. 21'^. Etc. — «Er | sah einen Ochsen, «da wer er im gern <:\oich
hat einen blöden Kopff». CJeiler. Sünden dos crew'e«icn und liess den lilost ansssron, nnd da
H., B, 3». — «Wen ein Älensch blöd Augen Jiat die gerümpfte Haut voi Blost w as. do sprach
als ein f l oder als ein Fledermns . . .» Id., | er zu den kleinen Fröschlin : bin ich nun
Brös. 2, ISb. — Der Teufel hält einem vor i dem Ochsen gleich?» Id., 8 Marien 22^. —
«das er zu vÜ blöd und kranck sey». id , «Diu Wanst ist allweg voll als ein Sackpliß,
- 4« -
CS gat ein ßhst vou dir uuden uad oben».' Ulotzer. Spottiiame derMdiicliP; ebenso zu
Id., Bilg. 1621». — «Nun muss man im erklären wie Klo t/.bni der. - «I>u machst dick
Zi(>tirelstein wörmen and Thficher, es ist das ein junges Münchlin. das ist nit sechs Jar
Krimmen und sein böse Bläst». Id., Brös.
2, 28». — «Wer einem kleinen Blost ein« s
äpotwörtlins nit widenteen mag. . .» Id., . Uas im VL £ 4 b.
alt und kaum einer Faust gross, das muss
denn einem grossen JOoiter nwchgon», Oeiler,
Pred. n. L , 143 b. — Arehimedes «vorelit es
ging ein platt darvon — das im an kreissen
ab wttrd eon, — und ee er reden wolt ein
Wort — nesK er ee das er wnrd enllort^.
Brant, Nscli (i5. — Solche die nicht warten
Blttde, fBr Blide, freundlich, sittsam. Sehens.
166. — «Sü sprachent gur mit hhulen ««enften
Worten». ÜU. v. Basel, 2t9. — «Do sprach ai
gar UädWidbe». Ibid , 88.
Ilhidermus'*, Art Muss oder Puddiiiir —
können bis die Speise weniger heiss ist, «des i «Wann da Mel nemst, Wasser und Honig,
blo$tes betg sie idehen vaet. — vnd blosen | und tlietest Gewürte aneli darein and rfirst
das es M ider brast». Id., Thesni. a, 8*. — o*? nndereinander. i v er os ein Iii ndfnnus$»,
Blasbälgc. fig. für den blasenden Mund. ~ (feiler, Ev. mit Usbl. 19 Post. 3, 41 >). —
«Melonen maehen vil wind und blä$t in dem I Frank 8, 163 b: •FlttdermmtB».
bauch». Fi le- 37 b. — «Do cnipfur dem priester Bliigen, Bligeu, blühen. Scherz, 168. —
ein öio»t unden nsz». Pauli dtK). — Der Bann «Da biujet aller slahte list». Gottfr. v Str.
ist nicht mehr «dann ein angenommener Afeut ; 1, 3. — «Das blünde bittet mauige wis».
und schrecken» Zell. K, l a. i Ibid. 2, 102. — Die Sonne macht die Reben
2. Schnauben, Zorn, Neid. — «Die friint «minneklichenft/«^«». Tauler, 17 (4). — «Wiees
tragcnt gegen enander bloat vmb du erbe», alles hlu/fct und grünet and voll gottes ist»
Jüngstes Gericht. Ibid. 194 (34). Etc. — «Er was in der blue-
BIott«i*echt, an den Blattern (morbus galli- genden jugcut». Märlein, 82. Etc. — Maria
OOS) leidend — «Die blotterechten Lcnt seind i «ein blügfnde winreb» Gebete. 15 Jh. — Eine
schnldig sich zu entfrenibilen. so wit das sie Frau beim Tant *blüget wie ein l^os». (ieiler,
mit ircm Gebresten nii Schaden bringen an- Narr 12^^; Bilg. 32«; Arb. iium 7 b. Etc.
dern Mensdien». Oeiler, Post. 3, 78^; Bilg. — <Vale, blügend und lustlichc» Brant.
128 b. jBosenkr. J). Ged. 14. — «Das blügend lebten
Blotzbruder. Beghard, besonders als Kran- 1 wurt geeiert» durch Freude. Id., Bloretus.a, 6
kcnwärter und Leichenbegleiter — «Job. — «So lang der boom im Mfijpemf Bliat».Hlinier,
Helfant, der lilotzbruder*. Winkler-prooess, ; Genehm, n. 4 i».
1400. — «Begincn. Blottbrüder. Ait sieh an-i Blügot, BlUget, fem Blöthe. - «Die 6%o*
uemeii der Siechen zu warten, die volbrin^^i ii in dem mevgen, die blüget schön». In^'olt,
vil Eebruchs . . . Hnt dich vor den Blotz- Pred., 1435. — «Wenn der Mensch hat die
hrMem, Beghardcn ; wan der Hann sieeh ist. Blüget, warnmb wolt er nit Hoffnung haben
die Frau ist aber nit siedi .. » Geiler. Arb., /.u der Fri)clit ?. Geiler. l!il<r. 32«; 182''.
harn. 92 . — «Pfaffen, Münch, Bcgineu, BloUe- — «Bein hültüu blüget». Brunschw., Dist. 41 <>.
brüder, die jetK nit Volbringen die Werk i Blnk, sehen, sehiiehtem. SelierE, 168. S.
Cottes. aber . . de,«; TüfeN Werk» Id.. Narr, pleug, — «... so wirt ich Md^, Von schnmen
199 ». ~ «Hie got der Lieh niemans noch, rot». Gottfr. v. Str. 2, 101.
wir blibent doheim und richten das uss mit BInme. mase, die Blvme. — «Aller wibe
Beuinen und Blotzbriidern, die CTond der Lieh srbontieit — an einen blumen p^eleit . . »
noch, und suast niemaus». Id., Post. 3, 84«. (iotttr. v. Str 1. 115. Etc. — «I>o ist der
— Arb. hnm. 14 », steht, statt Blitzbruder, blt'nne und die fnicht ein». Tanler, 7B (16).
Lolliart, — « . . . falscli <,'i'isilielieit ~ münch. Etc. — «Der dirte hl'ime der ist bin». Vi!-
Sriester, begin, 6(o<r6n«i<?r dreit.. ilraut, Nsch. ' lingor. — «Salomun in aller feiner glori nit
7. — «NoIhHrtcn und liotzbriedet — wollen ' als schön geziert was als der hlnm wni dem
knften tragen jeder, — und künnen weder veld». Guldin Spil, 66. — Im Idmimi ii : «Uf dem
schriben, losen». Murner, Nb. 88. — «Münch, blumen». Fhdolsheira, 1280. — «Zu blumen*.
pfbff, nnnn. begyn,£lDür6ru(ief . .» Zell, l, 1 b. Achenheim, 18 Jh. — «An MfinM»». Ilten»
Srber/. 16H, vermutbet der Name komme heim, 1311,
daher, da>s die llri^hiiidcH die Kranken des Blumen, masc. Kaoh Grimm, Rechtsaltcrih.
Bloterbuwses /ii besorgen hatten. Ebenso 521, ist es «die Graseweide zu der Jahrs-
Zariike. 417 Allein das Bloterhaus, das beissL j zeit, wo der Wald voll Gras und Blumen steht»,
der Spital für die von der. um 149ö, naeh In Baiern nennt man so noch heute den Gras-
Strassburg gekommenen Ines VL ion a uni rbus n ue Iis. den Ertrag an Gras oder Heu. SchmcUer,
gallicus) Angesteckten, wurde erst 1503 im 1 1, 326. In diesem Sinn war das Wort bei
Finkweiler errichtet, während sehen 1400, ini ■ uns nicht gebraucht. Man ersieht aas folgen-
l'rozcss der Winkler, ein r>!o(/bruder erscheint, den Stellen dass für Elsa>>s di*- Krkliirung von
Joh. Helfant, der Blotzbrudcr. Grimm, 2, 1&3, Scherx, 169,. omnes agrorum proventus et
meint die Brüder seien so genannt worden, frnotns, allein die richtige ist. nnr ist sie »nf
weil sie den Kranken «auf den Plötz, pint/- die auf dem Feld stehenden, noch nicht ein-
lioh» SU Hülfe eilten. Das scheint mir sehr , geemtetcn Erüchte zu beschränken. S. auch :
vnwahrseheinlieh. Das natürlichste ist den I geblSmte Aeeker. — Ein Lehner eines Guts
Namen herzuleiten vou dem iredankcnlosen zu T?iirsch. das dem Pom.schölasticns ;reli«"irt.
Hersagen der Gebete bei den Leicbcnbegäng- , verpflichtet sich für letztern «den blümen and
nissen: Midbtt, hlA(er»re. S. dies Wort. jden win von den reben cft fnren»; baut or
— 47 —
das Gut schlecht, so m&g der Scholasticus Blontzenkar, popDiüre Bezeichnung einer
<in phendeu mit doiii hlumen», d. h. die auf j mfiirischen WeibsperBon. — Es ir&re Jesu
üni Feld stehenden Früchte als Pfand in «nnorlich, das er ein swerraiitig un^elusäen
Lc&cUiag nehmen ; dagegen verspricht er. im niuleht bluntzenkar and einen unwürschen
Fall von sehleehter Witterung, ein Jahr auf zerblegeten blotdrkopf haben Bolte sft einer
den Zins zu warten, «so vil (sagt der Lehrer) gemahelen». CIbus v Blov. — Loxcr, 1, 315:
mir breste vuti niiine teile des blumen». Blunscn, aufblähen Heute noch bei uns ; ai-
1291. (Strassb. Spit -AreliM B. 2, Teutschbuch, geptlunzcn, aufgebläht; demnach ein bauchiges
40). — Wollte einer zu Hiininüfon ein Gut Geschirr, 8potti^'( hri Ain^druck im nemlichen
veräussern ohne Wissen des Herni oder seines Sinn wie «zcrlilo<:t'tcr Hlulcrkopf».
M< irrs «der fürlüre das gftt mit dem fe/^m/vi». Blast, Blütlio. «Da fiong sie an zn grünen
1429. Burckh.. 70. — «Die guter mit dem t und gewann Bletter und Blust». Geiler, Ev.
»omen und blümen, so darauffist». Zillishcim, ' mit Ussl. 199»; Pred u L. 83". Eic. —
15 Jh. Weisth 4, 68. — «Der blüme der guter». 'Pfniimuiibbtit . Lindenblmt* . Gend.96b;
Attenschwiller, 14 Jh. Weistb. 4, lU. , 91 — «... das in uns uffgang ein wol-
Blaraen, inaso., Jnngfransohaft. — Alte smeekeode blust der tugent>. Adclphus, Rho-
Leule. «'lif Goti iiiit anders zu geben hand dis. A. 2«.
vflder die Tnisen. iren lü&men in der Jagent > Blutmitosig, einer der Blut vergicsst. —
ift *Uer Ueppigkeit . . . vemert toben». Geiler, I «Das der nnsebnldig Herr Jesu sol vergleiobc
Post. 1, 31b. — Kill (^osollo hat einer Jung- ^ver(^eIMMtn ^TJVriler, »miu /;/uhrw/-<*^t^>«i Mensche«
«den Mumen genommen» Pauli, 24. — ' . . .» Geiler, bchiff der Pen. 90
«Ein menseli, ... der fn der nnkttsehett ist, ! Blntrissig. voll blander Wunden. — «Ein
jio er uiiib seinen l'hnn-n IcnuuiHMi ist». Ibid. f)2 Kind oder ein Xar dpr feit mit dein Antlit
Blümen. l. Mit Blumen schmücken; über- und Menden darein (in den Spiegel), zerbricht
hanpt sehmaeken, sieren. «Du N^mesf »Her i in und gond im die Scherben von dem Glees
nuirde kränz». Oottfr. v. Str. 2. 102 - «... in ilas .\iitlit und in ilie Ifondo, und würt
^wa er mit lobe geblumet ist», ibid. 1, 3. — biulrtsntg». Geiler, .Narr. 13 ». — Eigeutlich
«Das gOHümat vetterliehe hcrtze gotkes. Pred. blutrisig (Sehmelier« 1, S41); also nicht von
Ingolts. — «Du magst mit blumptrn Worton Riss, rcissen, ?>ondern von risen, rinnen,
dich entschuldigen». Geiler, Narreik»cli. 88 Blütrans. blutige Wunde. BiutHuss. Sclicrz,
- «Wer noch uff erd Demostheues. — Tullius ' 170. — Wer einen verwundet «ane lilut-
oder Eschines. — man geb in durch ir wisz- runse», wertet 9 6. 18 Jh. ^ * i n hei, 1, 319. —
heit nüt, — wan sie nit kündcnt bschissen — Hat Jt-niiind einen ver\s undet, und «der
lüt — und reden vil geblümter wort». Brant. scherer erkennet das es ein bhUrunss ist . . .»
NVh. 22. -- «BiV^e stück mit Cristo hliemen-. Gull Ordn , 152. — «Todtscliliice. wunden
iloraer. Luih. >.arr 130. — Das Fegfcucr, «das» und ülutrunaen*. Braut, Bis. Wilh. 264. — «Eine
6es£ ich gelten min gebliempte kfi». Ibid. 48. kleine blutzunsz ist do einem die haut bis2
— «Tsz wol oed^ümten latin in schlecht gemein auf das Heisch verwunt ist. und on massen
tatsch verändert». Wimph., Chrys. 2 «. — «Es oder zeichen geheilt werden uiay ». Uruaschw .,
iht auch eine hübsche geblümte lügen . . .» Cliir.. IT
BruBfels, Zehndcn, b, 4*. — ^Ein geblümter \ Blütrunsig, aufs Blut verwundet. — «Weles
»chein». Zell« A, 2 b. — «Ein M^ut ku. an- Am Bnier bldtrttmzig machet . . .» Gutl. Ordn..
^oslagen fSr 4 gnlden». 1619. Oefleekte Kuh;
>. Bkimi,
9. OtMümt« Aeeker, solche anf denen die
152.
Blutetarz, Aufruhr, Xrieg. — «£e ein
solche Uuisfwrf« im; land kummen were ...»
Friiihfe noch stehn. Die Gärtner beklagen Murner, Brieti .
^h dass die Zebnder von S. Tbomae ihnen i Blätstürtzuug, Blutvergiessen. Hinricl\Minu.
•dnreh ire ^dtlümetm ackere gefaren» seien.,' — «Alle die tode, die tlSMürznti(/c. diu Ulo]»-
1402. Hist ile Tlioma?.. 412. pelc, die kollen, die wunden (der Märtyrer).
Blomi. getleckte Kuh, — «Man nennt kein i dis alles ging ir (der h. Cordula) durch ir
Kv Bfirni», sie hab denn ein Blesslin». Geiler, | hertse». Tanler, 813 (641.
."'elcnp 225 f\ lilntt, blos, nackt. — «Fin.nest mit sibcn
Blompen, fallen, stürzen mit (teräusch. — Mutten vogeln». >'ic. v. Basel, Junge
•Do der vatter hört das seins sons leib also Vögel noch ohne Federn. — «Wil yeman ...
Uumpt in das wasser . . .» Pauli. 121. — «Wer uft" eine blutte hofrstat buwen. und begeret
bat uns geheissen on grundt der geschrifft so I holtz . . .» Bischwciier, 1458. Hauauer, Oon-
frivclich inher plumpen'^ «Zell, M. 2 stit. 334. Noch nicht überbaut. — «So mein
Blander. l.GerinijfesIIiUis^'oriirli.iilteKIi'ider. frauw (die Äbtissin von Massmünster) wil jr
Pack — «Ein ki»ie, do mau den biutuier in ding han geliadert. so soll sie es gebieiten
«aweg fürte . . . AUerley husrat und sack- vor S. Verenen mesz sibcn nacht : wil sie es
Uundir». 1455. Arch. von S. ThoniRe — Eine i han 6/u«, so soll .«ic es siben nacht darnach
Frau band allerlei «in ein iL'ilachen. als ein ! gebietten». Gildwiller, 1.494. Weisth. 4, 98.
Umnditr ...» «Hast du nit ein tr« Hon ge- S. die Erklärung bei fiadern. — «Wenn einer
««hcn. der tregt ein weiss blmtd&rlm uff dem eim Ross den Schwantz blutt will machen
njckcn?» Pauli, 274. und berupfon .. .» Geiler, Post, 3, üT b. —
2. Unnützes Zeug. — «... von bannbrieffen (iort hätte ein Vögclein «wol blutt on Federn
aad des Hundtr» vil, das in der kirchen ist», i gelossen. als ein Krot oder ein ander Thier.
ZeU,B>äb. IsoltMiwir es allein zu fressen haben». Id .
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— 48 —
Bilg. 1851>. — ' eMail soll lieli nieht Ie1ineii!
allein bloBs und hlutt aflf den Wilkn Gottes, '
es wer Got vorhochu. Id., Brös. J, 22«. — I
Gewisse Kleider und Sehnmelcsaelieii «seind |
bloss und bhttt ZicruM gen* ohne. Ninzfu. Ibid.
1, 96 B. — *Blutte meitlin», iiupuberes. Brant, .
Varia eam. h, 6 «. — Fürsten und Städte I
knnimern sich uicht um den Kaiser, «rlarumb
ist e£ nit wunder grosz — ob joch das rieh ,
«i Mvti und bloM». U., Nseli. 06. — «Der I
:rans beropfft inaninen kragen. — das sie in
gantz mus/. Mutt hertragen». Murner, Nb. 63.
— «So unser gans mit blutler but, mit nacktem
üb. in herter busz, — uf kalter erden sclilafcn
niubz». Ibid. 64. — «Ist er (der gouch) bchon
blut, sie rupffent wider». Hnmer, Geuchm. h.
4 B. Etc. — «Ein bühel . . nnden blut oben
waldccht». Ringmann, Cässur, 21 — Schmid,
Schwab. Wort. 78.
BInttendig, mit Blut bcflooki? oder blut-
dürstig? — «S. llartiuu!», da er au seiiioiu ,
Todbett lag, da erschien im der bös Geist,
und da er in ansach da sprach er zu im :
was thuHt du hie du bluttendigs Fich, du
findest nichts scheimigs an mir». Geiler,
3 Marien, 46 »>. — öchiff der Pen. 8 heisst |
es in gleichlautender Stelle : «dn blutiges :
Thier» — «Itcn uff der stat der leuw zerrisz
— jnitö^ttteiKittj^MzeneabiBz». Muruer, Qeuchm.
8, Ib.
Blattern, vom lii rausch, das die durch eine
Flüssigkeit dringende Luft macht. — «Wenn ,
niebts mer in dem Treehter ist, so fabet er I
an gurgeln und bluttem*. Heiler, Enieis.
Blowel, Blnwelat, von bluwen, schlagen, i
Hanfreibe. — «Zft Umoefe». Olwisheim, 14 Jh.
— I? !.-r hluwdoH: Seberweiler, 1861;
Kestenhoi/,, 1366.
Bocbeln, klopfen, hämmern. — «Wie der
Hajrel «ff ilpn Dfichern mit Steinen bochlet
und ein Gefert machet». Geiler, Bilg. 8^fi> .
Bochen. 1. Toben. «So du tiuchcst, wfitest
und bochest, und dir das Feuer zu den Augen
heruss schlegt». Geiler, Ev. mit Ussl, IHl«:
5 b. — «Sollich Anfaren. bocken und boldern
ist ein gewiss Zeichen das du gcrürt bist mit
dem .Schwert des Zorns». Id., 7 Schwerter,
F. 5 a. — «Es darff nit vil bodtens und rumors».
Brunfels. Anstoss. 16» — «Was sie auch
schrcyen, schelten und Lochen, hei jreu fruchten
kennt man sie». Butzer, Treyer, E, 1 ». --
«Weder ir Ifigen noch bocken förchtcn wir».
Capito, Carlst. a, 3». — «Ja. wans mit öocA«n
nnd gewalt zugieng». Trübel, Lob, a, 3 Ii.
2. Anf etwas pochen, gross than. — «^it
ftoeften. snnder dich demütiktichen halten gegen
alle Menseln u». (n iln . Ev. mit Ussl. 84^. ~
cUnd ist des Bochen» und Badems kein End».
Id., S Marien, 5t b. S. die Stelle vnter Badem.
Etc. — Ein übermüthiger Bauer «wil mit
brangen ieher bocken*. Mnmer, ^'b. 34.
8. Unterdrfidcen. — «Die selben die do merer
«uler ^'eualtiger seind, die tribent iren fiewalt
über die sie mögent, nnd bochent sie und .
vntertniekent sie». Geiler. Post. 9, 41 ». — I
«Roboam tindcrstund da^? Volk zu bocken und
hart zu halten». — Ibid. 3, 72 ». — «Mun ,
bdr ob die nit naxmi sind, die mit gewalt i
als ein tirann en regieren nnderstan ~
und wellent hocken icderuian». Murner, Xb.
159. — Die Baubritter lehren ihre Söline «wie
man sol die puren hoAm». Ibid. 84.
4. Einen tobend anfahren. - Ein über«
mütbiger will ^bocken jedermau». Mnmer,
Nb. &0. — Von Mnmer wvd gesagt: «ergibt,
bei Gott, uff bocken nüt, — der tüfel steekt
im in der hat». Morner, Luth. Narr. 128.
Boehev, lärmiger Prahler. — «So es dir
wol ß-at, so förcht Got, überheb <lirh nit, ver-
ucitt niemans, nit thu als die Bociter thun».
Geiler, Brös. 1, 36 1>. — <:joleh Böcher (in
einem Kath) heissent Kotzherren und nit
Kathsherren, den der Keujs^el in das Maul
hangt; so ein Alter spricht: lieber Sun, tha
hübschlich und übereil die Sach nit, so bocken
sie uud stellen sich als ob ein gantz Land
an inen stünd». Id., Sünden des M. Oüb,
— «Ich hab auch rauli zngesprochen den
Bochern». Zoll. B, 3 - Uull, 311: «Thraso,
miles gloriosus, Bockhane».
Boeherecht, Bocherig, pralerisch, über*
müthig. - «Der was eines stoltzeu Bertzen
und bochereckten Gemüts», Geiler, '6 Jlaricn.
47 a; ölb; Ev. mit Ussl. 160». — «Daher
kompt das wir also hochfertig, bockerig ond
stoltzlecht seind. nit anders weder ein Los
im Grind, und ist nüt darhinder». Id., Post.
2, 42 1>.
Bocherie, Uebermuth. Tyrannei. — «Der
2i&m ILeiser ist ein Is'am der Forcht ond
der Hertikeft nnd der Bödierp». Geiler, Hirn-
melfart Mariae. a. 4 b. — «Als ir gemessen
haben mit Bockerie und Strengheit und mit
Gewalt gebotten den Armen». Id., Narr. 24 b.
Bockel, Rocken, .\rt Spiel. Schmeller, 2,
48ö, hat bocken, sagt aber nicht worin diea
Spielen bestand. — Verbotene Spiele : «lüstels»
böckels oder anders» 1441. Alte Ordn., B 2.
— «Lflstelins o^er bocken mit den karten». 1484.
Ibid.. B. H.
Höckin, Bückin, von Bocksleder — Jeder
neue Huber soll dem Meier geben «zw«n böckin
oder cordewonische sch&hc». Scherweiler,
16 Jh. Wcisth. 1. 67' •^nl^iiiatr, 15 Jh. Ibid.
4, 136. — «Zwene buckmt scliuhe». Ueims>
brunn. 14 Jh. Ibid. 4, 92.
BOckin, ailj , j^esalzenes Pöckelfleisch. —
«Flei.sch, lialijs höchtns uud halbs grüns».
Blotzheim, 16 Jh. Weisth. 5, 371. — Den
Frimern zu Kembs gibt man «ungeroden brot
nnd böckin fleisch und roten win». 1888.
[-iiekh 148.
Bodem. 1. Der Erdboden, fundus. In der
Schweiz ist Boden von Wiesenflächen gebraneht.
— «In dem liodeme*. «uf den Boden». Feld-
name, häufig, 13 Jh. n. £. — «In den Böde-
men». Loehweiler, L<I88. — «In dem mittetoa
Boden». Li ps heim, 1324.
2. Boden eines Fasse«, eines ürugs, ctc^ —
«Diegro«rMesnnne...8eldeDe knme alsein klein«
bodein >. 'I'nuler, 10(3). — «Er kertc dem krügelin
den boäem uf». Märlein, 21. — Ein Fass, «das
zh beden bödmen wol Tersehlagen was»,
riosener, 79. — »Bödtme. tugen, reiffo o Iot
band oder was z& dem küfi'erantwercke ge-
höret» ... 1895. Alte Ordn. — Ader
- 40 —
aüüv es M ines twischen zweien bodemen». Sei/,
1310. Woistli. 1, 762.
3. Gleichbcdcntond mit Fass. — Zu Bud-
veiler, «"Wo maa schenket, du treliurt von
jnedem boden ein halb viertel wiiis» dcmKlo-
'ter von S Muraud. 1420. Weisth. 4, 39.
Bodenwill, Wtinubgabe der Wirtho, eine
?ewiHse Quantität per Boden oder Fass. —
«3Iin sol dem probst (von S. Morand) geben
d«n bmUntein, dar. sich trifft von ye dem f&dcr
wbu acht mosz». Obcrspechbach, 1420.Weiilli.
4. 46. — Aspftch, 1420. Ibid. 4, 38.
BiigUu, Bögel. 1. Von einer .Tnngfrau,
die sich versündigt hat, sagte man sprichwört-
lich: «die liat uucli über <\m Bögel t^^ivotcu*.
^leiler, 3 Marien. ö4 *' ; Emeis, 19 Etc. —
«Etlicli sttttgttrter innekfrawen', so sie Uber das
'•><r?'»» cresprnn'jen seind>, ,'^chicken r.nm Arzt
«mit dem seiclu und wollen m isscu, ub sie
Mliiranger seien, Frit ?. fiS — «Die eemän-
ner möchten nit so vil ursach haben auch zu
weiten über das böglin zu tretten». Zell, I, 2 >>.
— «Wie könt ein geiHtlicher . . der zu zeiten
übers bögUn trit. (andre) in Bftaa than?« Ibid.
H. 4 ~ Frank, 2, 147 b; «pie ist framm
die man bitt mit Fug and Zdi, und alt äbers
Böglin schreit».
2 «So du keinen Gewalt hast, so lugest du
das du einen Uber das Böglin werfest und
ibergauklest», ihn betrügst. Ueiler, Brös. 1,
54 a.
Orinun 9, 889« erklärt Böglein durch Schlin-
gen, die man ansspannt um Vöirel zu fanf^en,
oder Stricke um clua!> etüzu/.auuen ; Uber da. s
Boglein treten, hiesse demnach «ultra septum
transilirc. a rerto itinere deviarc». Frisch, 1,
116. führt dagegen ein Kinderspiel an, das
den Namen Böglein oder Bügel trug und dar-
in be«tand. einen eisernen £Ung in die Erde
zu stosscn. so da.ss nur ein Halbring oder
Halbkreis iJJui^'iein . kleiner iHii^eu) her-
vorstand, und dadurch kleine Kugeln eu
««bfebent tbügeln, lodere sphaeris per annn-
ium ferr«Miin>. Ich glaube, ilass das Sprüch-
wort auf dies Spiel zuriickzufiituren ist, viel
eber alt auf dieSebUngen oder StriekeGrimns ;
■ > war ohne Zweifel Tlc|,'el, nicht über den
hing tu schreiten, der das Bogel hiess; da-
gegen snebte der eine oft den andern darSber
fallen /.u niaclien.
Bogenriickig, mit gebogenem Bücken. —
«In dem Alter wird man bogenrüekig». Geiler,
Art. hiini 177«; Bios. 1,99»; Sebiff der
Pen- 127 »*.
Boht, Bocht, nentr., Kuth. Scherz, 173. —
Iba soll «weder boht^ noch harne ... in die
<_^,<;cn -«rhntton». 1322, ürk. 2, IHO — «Ein
aareiner stinkender sag vol bohtcs» (var. hahte$).
Tsoler, 251 f44;. — «Die natürliche minne . . .
zerget nutze das si z& höhte wurt und under
die erde kummet». Nie. v. Basel, 8ö. — «Das
höht lag vor der porten . . ,» Clos, 98. — «Das
hokt und alle onreinekeit ustragen*. Kön. 279.
Etc. — «Die wSste nnreine materye des höht-
huM* (Abtritt). Kuhn. Merswin. Ootlesfr . 71.
— Die Sebweine «ligent gerne in dem &oA<e».
Hcinr. v. Offmb. — «JimwAiaftodK oder Kot».
Bruuschw-, Dist. 89 — «Wisser hundtboetU,
i e. albam graeenm» Geräd. 4h •<.
Bolchen, sresalzener Stockfi.sch. — }liindler,
die •hciehen und andere gejialtzeu vi.scho ver-
konifent». 15 .Ih. Alto Ordn. B. 1. — ^Bolchen
von 3IerlieI: \\is::bo(chcn, Kürhdholchen» , die
in i'uiiäcrn udcr Xurbcn verpackt sind. L c.
Bole, fem., das franz. boule. — «Zwai
spilten der boten». Alts wert, 89.
Bolen, vcrb., Kugeiwcrfcn, jouer ä la boule.
Guldin Spil, 74.
Boler, mango, Boler, Vocab. opt. 82. Kriegs-
maschine um Steine an werfen. B5Uer. — «Es
lii>rten nit uff . . . die büchssen und 6oi«roder
mörser . . . zu schiessen». Adeiphns, Türk.
D, 5 ■.
Bolcte ? Weder bei Scherz noch bei Beneckc.
Ducange 1, 716, hat boleta, petite boule, und
bola, belade, bonlette, maasne. — Der Ratb
lässt die Thürme n 1 Thorc der Stadt be-
setzen, meint jedoch eä «wer nit not za disen
Zeiten die ftoirten ev geben, ab vormals ge-
schfli'ti AVfr>. Kraut, Bisch. Wilh. 242.
Bollbrot, gewuhhliches Uausbrod. — «Das
boübrot sol wegen 64 tot 1 qninsin». 1440.
Alte Ordn. B. 20. — «Wer es das (ein Hücker)
bollebrot für äiuielbrot darleit oder sust zu
swartz gebachen bat, der soll bessern». 1440.
Alte Ordn. Ii. 20.
Bolle, Kuüspe. Scherz. 178. — Von dem
Hagel werden «dein flahse die boUen nhge-
slagen». Heinr. v OfTcnb. — «Nit würft der
Wind allein die Bollen und Blust hinweg,
auch die Frucht guter Werk». Geiler« Arn.
hüm. 2€ « ; Bil?. S2 Ete.
BoIIbu, kuobpeu, :>pru:iscu. — Die Bäume
«da^ sie anfohent grünen und harfür hüllen
und brossen, so wüssent ir wol das der Sum-
mer nohe ist». Geiler, Post. 1, 4 •.
Bumerantze, Pomerantze, orange. — «0
Maria, sietz der blomen, — myrtus schön,
hoch zederbonmen — nnd der pcmenattgm
krafft». Brant, Rusenkr. D. Ged, 17 — «Siisz
bomeranteen^ zu finden in der Apteck». Adei-
phns, Fic, 141 ■. — «Sneens oransi, sallb
viin liomhcrantzen*. Gersd. 94 — Poma-
rantzen stercken das hertz nnd das hirn».
Fric», 37 •.
Bönen, S. Bienen.
Borbeleht, voll Borbein, Blattern, Gc-
schwürpu ; Krankheit der Schafe. — JEfe ist
verboten idehein horbdcht schof oder hammel»
auf dii> Weide zu treiben oder zu schlachten.
15 Jh. Alte Ordn. i). 13. Zunftvcrordn. 362.
Borbiderbe, sehr redlich; bor, oben, sehr.
Ironisch : unredlich. — «So ist der künig ouch
nüt mit göttelichomc rehte. wanne sin vatter
der koufto es umb die kurfürsten. und mähte
die fürsten borbiderbe, darumb daz sii gftt
uomeut, daz symonie ist». Nie. v. Basel, 342.
Borbkne, Empore. — tSii gingent nffe die
btyrbünc der kirchen». von wo man anf dOB
Altar sehn konnte. Nie. v. Basel., 13i.
Hören. Ein Gemisch von Terpentin and
Wachs, •höre es wol . . . geschickter weis mir
den henden». Uersd. 93 — Nimm (/oeck-
dlber und cwmiitche es mit zergangenem
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— M) —
wachs, and bore das wohl in der handt, als ( di« sotlent in die zwo bösen gcMiscn werden»,
man ein ptlaster bereit». Ibid. 73«. 15 Jli. Ahe Onln., B. 14.
Borvil. sehr viel. - «Got gau mir eine, Bosen» etwa» Böses tliuu, einen Fehler be-
andere pmhche ubuuge. die borvil lihter was». I pfehn. - «Ein Schüler, so der geboset het ...
Nie. V. Hiis. I, 217, Ironisch nnprativr nicht (.'oiliM-. Bilg. lüö
gar viel. - cEr was jung und was borviU Bossalierer, so viel alt» Bossel. — «Was
ine denne zwentelg jor alt worden». Nie. v. | ist ein BtmaUererf es ist einer, der alle Din^
Basel, «0. tliQt und kan, er ist ?.n allen .^eiidn gericht
Borg, aul Borg geben, einem der nicht so- er kan kochen, er kan ein Keller sein», etc.
fort bezahlt, etwas verkaufen in der Erwar- Geiler, Sunden des M. Mb.
tnng, dass er später seine Schul.l r.erichti>:t. Bossel, Bos-«», .lasscibp wio Bossalierer
Seher/, 174. — «Wo ir vcrkouflLiu. und garii Hausknecht, geringer Knecht, homnie & tont
ir zu borg turer denne umK bar ^^eit, was des ( «aire. — Wenn man einen Prediger dingt,
überigen ist das ist alles giU mit unrehte ge-, fragt «nicman von der Lror, denn allein: ist
Winnen». Nie v. Ba.sel, Taul. Bck., 62. i er ein gut Gesell und ein guter Bowel'i»
Borpellen. Pocken, hiMih llarbelii. - «Mor- ! Geiler. Post. 1. bO ». — «Bossel Arbeit thnn»
bille, Borpd^». üersd. 8« Morbiilus, Dn- id., Bilg. 188 b. .Mancher in discni schiff
eange 4. M6. , i f<^rt, — dann es sint vil gut bossm
Borretsch, horagro, eine Pflanxe. Miltner J drin n. — die ifrosz arl)eit nnd kleinen gewinn
^^Vj V u * Ol. ~ ■ • •* öl. — «I>ie NollharT
Bort, bald masc., bald fem. Seherz, 17B. 1. , sind suuüL uicadert zu — gut. dan das mau
Borde an einem Kleid, franz. hör.liire, tressc. i mit inen thu — solche marter boaselarbeit»
*BorU, auriphrjrgium». Herrad, 197. — Marncr, 4 Ketzer. G, 3 ».-.. . . kein mensch
«Knechisohe borten» an einer Stickerei. Gottfr.i «ff erden hie — dete sölUcke possdarbeit ie»
V. Str. 1, m. - «r,o!t in deme borten». Ibid (wie Christus). Id., Bad. 0.6«.
1, 17y. — 'Suicne borteuy mit golde beslagen, i Bosselieren. — Die Buchdrucke r haben
— und was ein tdhtertoin sol tragen». Conr. , viel Arbeit «mit tmcken und bosseUerm, —
V. Dankr., v, 23. — «Gevesselt an ein sidin mit setzen, strichen, eorrigieren». Brant. Nsch.
^V'' ^, , , . - Zarnoke, m, weiss nicht recht was
2. Gürtel. — Isots hm-k w ar «nahe an ir | bosselieren iftt : hält man das Wort ausammen
hp getwengct — mit euu iii Lorten, der lac mit Possali* rer, so sieht man, dass es «allerlei
wol — Da der borte ligcii »ol». Gottfr. v. Handarbeit verrichten» bedeutet.
^^P- . r . , X Boweln. bottm, stossen. klopfen. — «Dar-
3. Band, das franz. bnnl — tliort vcl r,.nft. umb so sol ein Mensch -rdnMi ■ Finnin allem
labium». Herrad, Ibu. — Den Hubern m.II man Leiden . . das Bosslen wert nit lang: wenn
«gehen zwey gerihte von Heische, und s»! ,|a, man finster Metten singet, so ftosyfelmannnd
Üeifich an zweygen enden racken über der klopfet, es wer» aber nit lang». Geiler Em. i-
Schüssel bort vier linger breit». Niederhaus- 61 i^. — Hin und her Stessen: Jesus «der von
bergen, 15 Jh. Hist. de S. Thom., 3:^1. ~ den Jnden hin nnd her geizogen nnd ^«ftoMfee
Den Früneru xu Ohaeaheim soll man «geben was worden., id., Sfhift" dor Pi^n. 90».
8W0 traehten mit fleische. . ., und solleut die Bossen, li!.ii:en. die Garben dreschen, che
schusseln alsu ^riu. das der cnke sol essen sie aufgelöst >in.|. Sehmeller, 1, 2i'4 Sclierx
obwendig des borte« das er gnng habe . . .» i 17G. — Die Strasshnrirer. von Krioir Itedroht!
15 Jh. Wcisih. 4, 93©. — «Bisxbar sint wir. .. «iletent mit dröschtude und bosumle*. Kön.i
— gesessen an ilt i ilisdM's f. P.rant. Thesm. liBü.
c, oa. — «Ein jeder riszt etwa& Uarab (vomi Bössern, Bösem, bi r, sr hloditer machen.
Schilf), — das es dest minder kmi me hab». | Sclierz, 176. Grimm. 2, ü.iC. .Wem ir iich nit
Til., Nsch. 98. — «Die Bori einer Wnnde*. bessern, so Iftgent das ir iich nit bössem».
üersd. 52 1>. ... Ingolts Pred. 1435. - «Also bösert sich die
4. Brett. — «4 börter ad pistrinom». 1388. ; weit». Gnidin Spil, 8. - Ob die Leute «von
— »8^f. umb -iL. u r-irlione 6ör<CM.. Tliomas. dir <i>:hoserot wurden». Bihteb , 43. —«...es
Fabrik. — .Dt^r kiNiener. der börter oder sei doch wie es wil oc^oMret worden». Hnrner,
breiter nimet...» 1322. Urk 2, 20n. | Instit. 114 b. - «Kit meinen es bessern.
Bosch. Busch. - «Hüte dirh das du iit und hn^cnt*. Bruiischw., Chir. 14 ». - Das
durch die bosche mlouflest». Tauier, 128 i2ö). Aussehen eines Aussätaigen €hebt sich an 6^
— «Got erschein Moyses in cimo bfirnenden Mrm und gtuiam an werden». Oersd. 76 b.
hösche». Kün.. 2f>l. .Sie «jngetem in d-'n ~ «Die menechen haben aich ae6terf». Paolj,
böschen und wcldeu». Ibid. 62!>. — «Alle die 20.
barsten und boumo nnd M9«fte sossent vol tii- 1 Bosnne, BuMme, Bvsnae, Busone, Bas«ii>
feie». Marlcin, 13. — «nemus dictum T?npoltz ne, l'o.sanne. - «Ir ensüllent enU. in hos'neu
/>öscÄ<r». Weitersweiler, 1357.— «Ut den Z/oscä» bloscu». Tauler, 216 (37J. — Verboten Nachl-
Kirweiler, 1437. — «An den bösdien». Ried- lärm zu machen mit •btMmm*. 1486. --«Idi
heim, 1375. — «Der boseh M as augezindet, — thu ^ a- ich wöll, so ist mir alzeit in meinen
brant doch nit in synaj ». Braut, Koscnkr, D. Oren die grausamlich Sum der Jiustmm»*
Oed. 7. - .I'as \\ on, , — das man horte — Geiler, Has im Pf., n, 3 »». — .... so tftnt in
im boich uuverzeret». Id., Ave praeciara, meinen Oren die greusenlich ZiuÄon oder Tru-
2m"iJi«» ^. ^ ^ ^ . , Ii*-» Kschcngr. a, 3 1*. — «Die Priester
BoM. Bettler, die «uf den obent harkäment, . mnisten tmmeten mit BttsaiM«n». Id.. firde
— n —
2.18 — «Drammeteauud^iMuiMn». Adelphan,
Tirk. F, 9 b. — «Bummen oder thrnmeten*.
Id., Barb. 201'. — «Mit .Iciii ^'imIGu der Bu-
Mmten». Nachtigall, Psalter, 383. — «üott
lob«n ... im Buwetunen thon». Wurm, TroBt,
\%^. — *BusMMn, ziDcken und li5raer>.
BUndeuf. c. 1
Botieh, sonst bot«oh, eng'], body, Leib, Biiinpf,
^ias Daui>tirt''i.i1k einos llansf^s. — Brauchen
die Haber Holz für ihre Hofe, «su sol in der
meier ireben 18 hölzer z& einem hotiehm geimc
huse» 'l..'^>rran. 13 Jli. \Vei«lh. 4. 264. — Dem
üab^r tkaseu Hol zeisiurt wird, «soll der
m«yer einen hodtclien geben in dem holt/.e,
des sindt 13 höltzer*. Sandhofen, lö Jh.
Weisth 4, 153.
Botschaften, Yerbotschaften. Scherz, 1733.
— 1. Activ, durch einen Boten benachrichtigen.
— «SalomoQ . . . und ^aniäun, die von dem
engel gebotsdU^ wordent . . .> Taulcr, 45 (9).
— ."Were es dasz ein scheffe abgin<cß. so soll
der iiiiior die andern verbotschaflen^ dasz sie
ein aii !< Ml setzen». Wftflselnheini, IK Jh.
Weisth. 5, 441.
2. Melden. — «Er het es nft . . har ««r-
botschaftet' Nie v. Ba>el. 203.
BotMchubjBottücbuh, grober, starker Schuh,
fide>r Stiefel, frans, botte. — «Zum bet^ith:
==tr;i.--b Hausnanie, 1350. — «Ein Spill im
6ack and das Mcitlin im Har und Strow in
BatU^t^en mögen sieh nit verbergen >. Geiler,
Püst. 3, 61 ». — «Buntschuch oder Bot'schuh*.
id., 3 Marien, 23 ^. — «Wenn du BotxBchuh an
hast nnd dir die Ffiss warnt sind, so haben
»He Glieder Nutz d;\rvon>. Id.. Briis. 2, 35
— Aach als Name; Metze Botüchuocii, zu
Strassburg, Ende des 14 Jh.
Bottenbrot, Trinkgeld, das einem Boton
iTogeben wird, der eine gute Nachricht bringt.
i«cherz, 177. — Die Bescher der Au.s.sätzigen
sollen V'iii Niemand *bottt'nhrot» nehmen. Gut-
leute-Oi iln. — «, . . den v>ü ich heischen bot-
Unbrot* Aliswert, 19. — «Es ist gar ein andere
Gezümiis.s do einer spricht: sich, das ist din
Tochter die verloren ist gcsin, und zoigL juit
dem Finger doniH. weder der do seit das sie
trst kommen »ol ; wenn der erst erlangt gar
ein ander Bottenbrot weder discr erlangt».
Geiler. Post. 1. 6 a. — Im Mittelälter w urde
oft die überbrachte gute Botschaft selber Bo-
tenbrot genannt ; Notker bezeichnet sogar das
Evangelium mit diesem Nam^ n (Frix h. 1, ri2;.
fiedio machte ein Verbum daraus: «Paulus
. . . hat naohmals den Glanben, den er ver*
folgt hat. gepredigt und da«; E\ ;i ni:eliuni iot-
tenbrottet». (Chronik der alten christlichen
Kurehen, Strassb. 1690, 1^.. 245 h.) Es scheint
mir rat-rkwürdi*!. dass nnch Göll, 50.^, sai^'t :
«£7aagcUum, Bottenbrodt ; item, gute Bott-
sehaft*.
Böttlifb. adj. von Bote; die böttlichen Tün-
i^er Christi, die zu Buten ausersehenen
Apostel. — «Do sol men verston das sie nit
redten von den bö^tlich€t^ .liiiiircrn nnsers
Herren, die do stets bei im worein, »luider
von denen die wnb und umb daran er sossen
in den Stetten und CasteUen». Geiler, Post.
2. 104 a.
Böacke. — Yemiumiute Fastnachtnarren
«lanffen 80 in bihtdtm wis». Brant, Nsch. III.
- Zarneke. 104. fragt ob das Wort mit
hechten zn^ammenhängt, zieht aber Beuke,
Panke, vor: man thnt als schlage man Pan-
ier n . (lodeke, 240, citirt : «der bögk. perso-
natus, der ein butzenantlit trcgt, der ver-
batet nnd verbögket ist», d. i. verlarvt: eine
bes^icre Erklarnng als die Zarnrke's.
liouiu, Baum, äarg. Noch heute bei uns
Todtenbaum. — Der todte Heinrieh IV ward
«in dem boume gelassen fünf jor ston, untz
er wart usscr banne geton». Kön., 435. —
Stirbt ein Eigenmann zu Sundhofen, <f <i >oU
man ihmc geben eiiit ii bäum siben schöhe
laug». 15 Jh. Weiätli. 4, 154. — Stirbt jemand
im Hattgan, nnd «wöllent die erben ungeerbt
nszgehn, so sollont sie den Schlüssel uf den
bäum legen und mit der leich usz dem haus
gnhn und nit mit ihnen tragen, dann sie in
kleider anhabend». 1490. Weisth. ö, 507.
Bonmwnllin, Bouwel, von Baumwolle.
Scherz, 178. — *BoumwuUin dücher». 1424.
Tucherzunft, 39. «Ein bmtoel roch». 1822.
ITrk. 2, 123 ; 1446. — «9 bowdrddce* 14A1.— Etc.
Brache, das Brachfelil, natli der Ernte. —
Mau soll das Vieh «uztriben an die bmche».
Leberan, 13 Jh. Weisth. 4, MS.
Brächet, Zeil, wo das Brachfeld Mieder
gepflügt wird. Scherz, 179. — Prundic^stc
«qnomm nnnm fiat tempore qnod dieitor ze
hrached, alind in antnnipiio et tertium in
quadragesima». Appcnwiler, 130b. Burckh.,
1S8. — mBrachetfr&nde^ herbstfrSnde und in
den vastcn.. Ibid.. 1486. 0. c . 156. — Jeder
Einwohner von Ohnenheim soll «drie achte
zu dem jar tfin, eine ze hornung und eine ze
brochaite unil einf ?.c herbesfe». 15 Jh. Weisth.
4, 239. — In dem nämlichen Sinn: «zu bro-
chacke*. Arn. Islieim, 1320. Weisth. 1, 698. Zeit
wo das Brachfeld wieder umgehackt wird.
Bracht. S. Braht
Brachten, brehten, lärmen, toben. — «... mit
rauben, Stelen, brachten ...» Marner, Adel,
A, 2 b.
Brat hti^, prächtig, prachtlich, lauttönend,
hochfahrend, Schmeller, • 1, 34ö: prachtlich.
fastnosuB. — «... and bleibt jm also sein
&rrtc/j<i«c/ic herrschaft erstri ekt >. ("apitc Ver-
warn. B, 2 — «Ein disputatiou . ■ , iu der
er sich mit vil pradtliidten nnd trntzlichen
Worten vermisst ...» Ibid. (\ 1 ^ . — Tre-
gers flüchtige und schmähliche cpistel».
Bnteer, Treger, A, 4 «. — «Wan sehon des
keisers bildmi^/ ufT ein kui*fTir ire^ehlagen
wer, mit pracJUlicher übergeschritlt, so ncmpstu
es nit für goldt an* Capito, Treger, M, 3 ».
Bracke. Breekin, fem. Jagdhund. Scherz.
17Ö. — tBracken unde hunde». Gottfr. v. Str.
1, 44. Etc. — «Zu dem bradben». Strassb. Haus-
nanie, 1H20, — «Wenn ettwen einer vier oder
Iniil junger Hund het, so spricht er: ich wii
die zwen mir behalten, der würt gut zu einem
Vogelhund nnd der ander zu einem Bracke»,
und die auilerii soll man ertrenken». Geiler,
Bilg. 241». — «Leithund, wind, rüden und
brnckoi*. Brant.Nsch. 73. — <dic alt 6reci^>.
Murner, Nb. 196, Schimpfwort,
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— ö« —
Bracke, Balken, l'fobteu. öcherz, 179. — 1
>Umb 4 brocken, wore&t eychcn, 4 sch., an ,
den stal z& legen. . . > «Eime knehte der j
loeher talp die bradten darin zft setzen, I
2 s -li ^ U41. S. Thonias-Fabrik. !
Braht, Bracht, Pracht, Gebracht, masc. ;
OeBOhrei, Se1iall,LSnn, dann Grosstliün, Luxus, j
Grimm, 2, 283. S auch f;(J>i, J:ir «Sünder I
rede und sonder braht», iiottü. v. 6ü. l, 171. j
— <Ane BObal und ane hräkt: Ibid. 1, S07. >- •
«Welch machen gros/, gesebrci und bracht, —
die lobt man Jets und hat ir acht». Brant,
Nseh. arS. — mGebradtt in der K{r«hen>. Ibid.
46. — «Das trifipnf sie verr in Ü • nacht, —
mit ketscheu, schteipfeu, gro6»eu ^bracht»,
Brant, Rosenkr. Wack. 2, 10U9. — Grobe Leute,
heim Essen, «haltend ouch allein den bracht —
mit wiesten Worten und mit werckcn». Alur-
ner, Schelm, e, 9 >. — «Bald schweigen sie,
und stehn duircp^en — mit auffgereckten oren
all, — uuU ia&si n von des bracfUes schall».
Id., Virg. A, 7 i'. — «Am himel fleugt» idie
Fama) zu mittei naclit. — das mans hört fiio-
gen mit seiiu bracht*. Ibid L, 2 a. — Er kam
«mit gschrei und auch mit grossem bracht.
Ibid. ü, 7 B. — «Ocde reich on bracht nnd
hschall». Ibid. R. 8 l>. — «Wie die t^chweiu um
mitternacht — greinent nnd haben iren bracht.
Ibid. V, 7 ». Etc. — «Aller zeitlicher bracht»
und übermutdcr ungläubigen». Nachtigall, Psal-
ter ti. Hu thust ein Kind ins Kloster, «das dein
pracht erhalten werd, dein namme und stam-
me bleib». Zell, n. 8 >». — «Nit das ich jncn
den pracht -w iHI al»iirrrhen, sie seind aber mit
bisehöff ab dem prwM». Ibid. q, 1 1>. ~ «Qross
hoehfort, bradU nnd bnberey, init kostlichen
kleidcrn, von herrcii und weltkindern trili-n
iüt». Butzcr, Neuer. U, 1 «. — «Unser feinde
(werden suchen) jm hradU sn erhalten dnreh
geschwind Iisl>. Appolt. a, 4 «. — «Parauff die
. . . patres^ priores, provinciaien jr bradit und 1
antoritet haben». Oapito, Terwam. G, 3 1>. — '
»Es wcrc uuiiiiijTlirh von sölichem pracht sie
uft den rechten weg zu bringen». BrunteLs, i
Anetoas, B, M. ^ K5nige «sollen ir hoifoang |
nit setzen in grossen pracht, vil ros/ und un- !
nützen kuKien». Id.. Zehnden, a, 4 — «In
der weit kein grösser bracht ist dann bei den
feisten hv\ lern» (Bettelmönohen). Pollio, Fred.,
B, l b. Etc.
BrKm, Brombeere, Brombeerstrauch, über- ;
haupt Dornstraoch. Seh. rz, 180. — «Bramen, \
veprcs, licet spinosa bcrbü». Herrad, 182. —
Was im Wald «die bratnen überwachsent» soll
der Förster nehmen. Bösenbiesen. 14 Jh.
Weisth. 1, 690. — «Alles das ligeudt huh/., da
die brom über gewachsen seind», soll des
Försters sein. Beiningen. 15 Jh. Weisth. 4, ,
98. — «DiP Bremenhurst», an 10 Orten. 1280 j
u f. — «rratuMi an den Bremen» S. Johann, I
1379. — «ZU .Brottcn». Wittersheim, 1850. Btc.
Brant. 1. Fenerbrand, brennendes oder an-
gebranntes Scheit. — HaluMi die ITuber geges-
sen, «80 sol der meiger die brendc aud die eschen ,
nfladen, nnd sol sie fSren vsser dem hof !
In sinen hof*. Sundhan^ n, 15 Jh. Weisth. 5,
534. — «Schur z& die brende» 1 Altswert, 125.
— c8o seind vi] die dir die Braid schüren.
der Teufel, dein Fleisch, die Welt». Geiler,
Has im Pf. d. 1 b. — «Ein brandt vom für sie
uszhar zoch». Murner, Geuchm. y, 2 8,—
«Turnus der fürst nam einen brandt . . ., ~
und warff in an des thurnos seit». Id., Vag.
f. 1 8. — «Die brtnd schieren». Id., Nb. 190.
Sprüehw. — sohtm alsbald die _flammech-
tcn hrend niE dem fevr ...»
Ciftsar. 123 K
2. Dnreh Brennen ausgerodete WaldtteUe.
— «Kinder dem brande». Ebersheim, 1441. —
«Zh brande». Zehnacker. 1303.
Brantrvite (Beite, Oereite, Gerftth), Sehflr*
eisen. Scherz. 1291. — Zu St rassbnrj^r, Bäckerei
«znr BrofUrot«», 1321. — «Ein br<mtereite* ,
unter d«tt Kiebengeschirr der Znnftstnbe der
Tucher, 14S7. Tucherzunft. 34. — «Ein brant-
reite», unter dem Küehengeschir der Metza v.
Lichtenberg, 1432. (Strasb. Spii.-Aroh.,T^ntseh-
bnch, fo. 108 b.)
Brass, v. prassen, schwelgcriches Gastmal,
SchwdgiMi- — <IHe grossen gewaltigen die
wider and für bei allem Brass stecken nnd
auf den Stuben... etwan einen Brots anfrich-
ten». Geiler, Schiff der Pen. 106 «. Etc. —
«Die trueker in dem hrass umbsTon — uff ei-
ueu tag . . .> iirant, >»scii. 51. — «... die uff"
den praiz haut acht, — sclilemmen und dem-
men tag und nacht». Ibid. 19. — Silenus
«macht manchen im praez verrucht». Ibid. 66.
— Schlechte Priester stehlen vom Kirchengut :
«darusz ir machen einen brast, — das nie dea
Stifters meinung was». Murner, Nb. 117.
Brasteln, Brauten, prasseln. — « . . . als
die Dorn bratt^mi unter dem Feuer». Geiler,
SQnden des M. 64 Selche, die nidit war-
ten könniMi Ms dio Speise erkaltet ist, *de(>
blostes belg sie ziehen vast, — und blosen
das es wider hroH*. Brant, Thesm. a, 8
Bratzeln, prasseln, ancli zappeln. — Sie
«schütten die bütten mit den vischen umb,
daa die visch bratteiten im ho^e». Brant^
Bisch. Wilh. 291. ^ >Tan erkennt dass ein
gewisses Präparat ^ut ist, «so du ein txopfeu
in daa fax würfest, das es nftn ftroteett».
Brnnschw., Pest. 32 b
Brechten, schreien. — Hat die Sitzung be-
gonnen, so «sol nieman brechttn nocli sprechen,
man froge jn dann». Bühl, lö Jh. Weistli. 4,
125. — Em Bahn «der da kreiet und hocU
daher gat und sporn anhat nnd lut ftfwelKet».
Pauli, 304.
Brcckin, fem. von Bracke, Hüudm über-
haupt. — «Was fs dann ein erstgeworfen
riiindlin und das die Breckin vor nie kein
llüudlin nie {geworfen hat, so mosst man das-
selb tödten». Geiler. Post. 4, 31 Emeis 17 a.
Bregeln, Bregeltzen, braten. Im Bairischen
ist bregeln gelind kochen oder braten. Sobmel«^
Icr, 1, 256, 3.^2. — «... das man inen die
Bver also martiren nnd bregdtsen moss, dan
sfidet man sie, dan brat man sie». — Geiler,
Sünden des 3T. 1 ^ . > Ofbrcgd^ vttAvmpSlBB^
fleisch». Adclphus, Fic. 166
Brehen, gliinzen. Schere, 184. — «Aeb,
brehendrr steint '> (Jniifr. v. Str. 2, III. --
«Der maic frische blüti weht, — so das ir
varw in engen AreM». Gottfir. v. Hng., mt. ^
— SB —
«So ging uf miner bunncn hrelicn*. AltiWWtf
75. — Ein Glanz, tder da glich ist dem amineu
bfthen». Ibid. 106.
Rreitfoss, Rothwelseh, Oft na. — Ein Bettler
«stielt all breitfuM». Brant, Nsch. 62.
Breithart, Rothwelsch, die Weite, die Haide,
— Brant, Nsch 62, — Ich rathe ihnen, «sie
trolten sich geschwind and schlecht über den
bmthart weit hindan». Mumer, 4 Ketzer,
«Breitsnabel», Art -nilder Ente, Löffelente,
1381. Al8atia.l867, p.299. 1459. Bracker, 2.S0.
Brem»', Brem, Brinni, Bremse. — «In dio-
bem grossen Haufen Moeken begegnen mir
gar ffnf grosser Brtmm and Rossmaeken, die
ans gar -^ern in die Salb fielent. T>ie erst
Muck Uder Briem ist ein unordentliche Trau*
rigkeit . .» Geiler, S Marien, lA b. JH^rr. 68
Pred. u. L 13. ». — «Kir ' ? ?7i nit in dem
spinuwep klebt». Brant, Nbcb. ÖO. — «Manch
himiiiez nnd manch bremeMtieh — hab heime-
lich erlitten ich». Murncr, Nb I. — «Huiii;^
voa Bremen». Brunschw Dm. 70 ^ — »Es ist
nit eine kleine mnek in dem habermusz,
»ander rin grosse 6rcm». Pauli, 167. Sehmid,
Schwab Wort 96,
Brenkel, Brenklin, kleiner kölr.erner Zaber.
— T^!t iispiegel setzt «die wasserkant in das
hrenckün vor dem zapfen». Murncr, Ulen-
spiegel, fö.
«Brennknit. tiammalav.Oersd. 81 a Bannn-
cnlns. flamiiiula.
«Brennwurtz, incensaria* Gersd. 01^ Cle-
matis vitalba Klrschl. 1, 7.
Brentzen, nach Brand riechen ; heute brcntz-
len. — 'Brcntzrn und stincken oder dem brant
nach schmacken*. Brunsehv.« Dist. 14
Brest, adj., mangelhaft. — «Was es (das
Korn) brester oder krenker ist . . ,» 1897.
Hist. de ä. Thom., 396.
Br««te, Brest, Oebrest, Hangel. Fehler.
Scher/. 185, 485. Sowohl loildicho» als ^'ci^-
tigcs Gebrechen. — «N& crsach si den ge-
hreMttn da». Gottfr. v. Str. 1, 189. ->«... ebc
d("'hpin breite were an iiiie . .> 12(5^. üik.-
Buch, 1, 395. — «Der gebrente ist nö leider
so gemeine . . ,» Tanler, 144 (27). — Denen ist
gnt helfen, «die gehresten bckonnrnt» Thid.,
% (7), Etc. — «Were aber daz ein eptissin
gehresten hette an iren zinsen ...» Oberentzen,
1310. Bar. kh. 209. — «Wer es, das der hof
brett oder mangel het . . .» Stotzheim. 1412.
Weisth. I, 687, — «Het der raeiger uJ nienian
ze clagende noch keinen gebreste dos hofes
ze (irrende ...» S. Gilten. 14 Jh. Ibid. 4. 180.
Etc. Etc — «Ein .\rtset derselb muss die
Riechen nit vcrschmohen. crninss die G< Westen
beschowen». Geiler, Post. Ü, lOö >' - «In der
Schofmesch seind (Lresunt gemacht worden . . .
die 3Ienschen von allen iren Gebresten Libes
halb, aber im Touf werdent gesunt jL^cmacht die
Selen von allen Gebresten der Erbsünd halb».
Ibid. 3, 26 b. — «Da lug jederman zu im selber,
ob er cntpfind sGndlicher Oebresten». Ociler,
Selenp. ]f>2 — «(iedenck das dich din Nech-
ttcr ouch mit dinen Gebretten liden muss».
Id., Btig. 00«. £te. — Der ist ein Narr,
4ei «nit sin eignen bresten denekt». Brant,
I Nseh. 24. — «Darumb secht üwern bresten
an, — und lasst die ü])piü: hoffart stan». Mnr-
I ner, Geuchm v, l b. — aIlc Wcilior «die hant
I ein kanst, die ist so gut, — das sin a!i presten
■ liC'ilcn dut». Thiit. — «(Jold und silber nimni
da mit, — das du keinen gehresten nil autY
der wegfart müsstcst iian». Murner, Virg. B,
6 0. — «VUer din^ bresten und mangel». Id..
Gayac, 412. — «Die gebrest ist so weit kum-
men . . » Id l lensp 91. — «Es mag sein
das ein newer breat ein neuwe aitsnei erfor-
dert». Id., Gayac, 485 — Die Blatterkrank-
hcit «erstreckt sich in so fÜ bresten. das schier
möcht vermeinet werden, das in ir alle kranok-
holten besehlossen weren». Ibid 406.
Bresten.Gebresten. fehlen. nian^'cln. Scherz,
105. — «Dem menschen bristet das, so bristet
dem das». Nie. Basel, 840. — «Werne diser
p-c/üiTon einer gebristet . . .» Tanler. 110 (22).
— «Wer aber das ander anwende gebreste
dem pferde z ft föter . . .» Fegersheim, 14 Jh.
Weisth. 1. 709. - «Wer ouch das ein hftber
gebreste, darum .^ull das dini? nit hinder sich
gan». Brini^hoffen, 15 Jh. Weisth. 4, 42. —
«An im brast aller tugende niht» Gottfr. v.
Str. 1, 6. — «Es brast ime eins dinges . . .»
Nie. V. Kasel, 269 (.S2). — Assucrus sah dass
Esther «irs [reistcs (jebrast*. Tauler. l'^l. —
«Au dem liube da nichts f/fbroit». Altswert, 36.
— «. ..sosoler wi>sen das ime des weges ^
brostenht» Tauler, 43:^ (74). — «... so ist ime
des wines gebrusttn*. Eis Pred. 1, 82. —
«, . . das riehen keisern ist gebrosten». Alts-
wcrt, 109. Etc. Etc — Den Frauen •gebricht
krafft und stcrck». Guldiii Spil. 22. Etc. — «Eim
dmtdas, dem andern jcns». Geiler, Ev. mit ü.ssl.
160 a. — «Die thorechten, denen des Oles
was gebroHm . . .» Id., Pred. n. L. 131 s. —
«. . . Das im Kraft und Kunst dartzu fl*»
brisUt*. Id., Sclonp. 32 ». Etc, Etc. — Mn
Narr «vSreht im hrtti hie zitUch gnt». Braut,
Nsch. 6. — «Nit das der spisc üt sufrr« brist».
Id., Thesm. c, 5 «. — Jeder sieht «wem er
glich sy, was im ^eftrisf». Id, Nseh. 9. —
«Wer vilen seit was jedem — der hört
gar offt ouch wer er ist». Ibid. 69. — «Wo
gelt gbritt, do ist f^fintschaft nsa». Ibid. 18.
— «... das selb den meistern ouch gebrüst.
— das sie der rechten kunst nicht achten».
Ibid. 29. — «Bistu rieh, das dir nit gebrdst
. . .» Brant, Cato, a, 7'". — Wissenschaft
den Deutschen *gebrüst nüt, Aver nit der win».
Id., Nseh. 88 — Er «schwür ouch im gebrött
g'antz nüt». Ibid. CO. TA'\ Etc. -- «Ich weis/,
waa allen schelmen Orist». Murncr, 8chehn.
a, 2 a, — Wann «dir monnaye brist». Ibid,
d, 4 ». — «Er durt mich das im wizheit brist».
Murner, Nb. 2, — «Allein ausz allen einer
brist». Id., Virg C, d*. — «In {Geistlichkeit
in vil gebrist». Id., 4 Ketzer, D, 8 a. «Wer
ist dem ietzund nüt gebrist». Id., Nb. 8. — «. . .
on sie all duffcnt dir gebrist». Id.. Uad. F. ?> '.
— «Geusz ausz dein hertz dem nichta gebrist:
Id., Virg Y, 1 •. Etc. Ete. — Es ist gewiss
«das jm nüt brestnt ma;;». P.utzer, r>ass Nicm..
d, 1 o. — «Es brist dir eben nit mer ...» Blin-
denf. A. 4 ».
Brestbnft, Brestbaftif , Gebr«stliclit Oe-
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- 64 —
bresthaftig, mangelhaft, fehlerhaft, schadhaft, I Brieflsch. buchstäblich, litferalis ; Uttera,
schwach, kränklich. — «Kein man sol pfaffe ' sowohl Buchstaben als Brief. — «Sie ver*
werden, der ajk gXiden bresthaft ist» (krüppol- stundent die Gebutt Gottlos zu vil lililich und
hait). Kön. 522. — tWellioh t&ch sü bretthaft briefiach^ dem Buchstaben uoch». Geiler, Post,
vindent . . .» 1433. Taclierziinft, 42. — «... 2, 35 «. — «Nieodemiu was grob, wann er
ilas icti alse gar snöde and alse gar gebrcst- ' hat gewont der brüfischen VerstcniuissiMi do-.
haßw bin . . .* Nio. v. Basel, TauL Bek., 13. l alten (iesatzes. und verstand das allein ^^rob-
— *BntifMftig brot». 1467. Alte Ordn., B. 1. — lieh noch den Worten nnd nit noch VerBtent*
«Die sich für gebrrsüich lialliiit>, dciun hilft' niss des Geisto. Ibid. 3, 36 ». — «Uss brie-
Gott. Tauler, öd (7). Etc. — Einer Sache brest- .fisi^ten und historischen Verstentuiss, so sie
haft werden, Mang«! oder Schaden daran er* | gelesen hettent. enehtent aie die geiiUieh Ver>
leiden. - «Wrlhc zit ein probst von Oclenberg strutniss», G< il< r. SSinden des H. 11*.
der hftbcr bedarlf . . . umb die guter »ins j Brieg. S. Bruge.
got/.huses, ein mciger soll juen gebieten in | Briegelin, Brägel, kleine Bruhc — «Gsest
den hoff, und sunt jme helffon dps rochf^ ii der du ein Süplin, ein Jh-frrh^), der Mag<^n ciii-
Ifüter er 6restÄü/f würde». NiederiHursthwiUer, : pfahot allein das BriegeUn, aber alle dlitdcr
1354. Weisth. 4,95. — «Gott stroft etwcnn Vater | empfuhcn Nuts». Geiler, Emeis, 9b. — «.,. Das
nnd Mutter nnib ire Sünd in iieu Kinden. das , im sein Schwester Thaniar ein Brügel solt
bie bresüiaftig Kinder gebereu». Geiler, Post, machen vor seinen Augen und im zu essen
2, 85 b; Irrig Schaf. E, 2«. Etc. — «darumb geben». Id., Scelenp. 40».
sin«! alle unsere Werk ^resCAn^t^^». Id, Fred. Brisen, scliiniji n. knapp kleiden, Scherz,
a. L. üä 187. l)ie Frtiuen zieren sich «mit stolUcu
Bretstell, strassburger Ausdruck tiir Bn tzcl. schappeln, mit gebrisenm schuhen*. Gcbeto,
— Am Slontag vor Fastnarlit snlli n die 14 Jh ms. — Don Frauen ist verboten «j^-
Becherer den Küfern geben «20 pU:n. für brisen röcke> zu tragen. 14 Jh Alte Ordn.. B.
bretstellen, /,& einie Urkunde das sie zft uns 21. — Di«* Weiber «legent iren Leib in einen
gehörent>. 1395. Stadt-Arclüv. Znnli-Ordn., p. engen notstal des pauniwollcn rocks gepfren^
320- — Die Bäcker sollen drei mal wöchcnt- nnd geprisseit*. Guldin Spil, 67. — «Wan pr
lieh «ettekuchen und /'rctstdUn bachen». 1493. aber ein scidin Wammen an tu it uff der Gas-
Alte Ordn., B. 1. — «Zür bnUteUen». ätrassb. i sen und steif ingtbruen und iugenestelt wer,
Hnnsname, 1435. — cWenn einer ritet gen I das geb im mer Fr9id weder das Hessge-
TTa;Z*''iiii\\ sclinellu. — xj >iil er mit ime wauil>. G^'Hcv. Kv. mit l'ss}. 202-'. — «Im
bringen BretsleUe*. 15 Jh. (Cat. des Ms., 12.) kam ein junger Gesell dort her getretteu, und
— «Der Boraff hat im die breUid geben. — ' -was gcbrisen und sereert und het sieh ans-
darvon mag er noch vil jar leben, — pfawen, ■:. >tricKeu als steif als li iiiiiiiLi knnd » Id.,
wilpret hat er gnug ... — wan irs beim Geist Spinn. L, 5 ». — «Ein jung Mensch
Ueehi recht wol besehawen. — ich nem die , das fornen hart ni^r»sea ist und sierlieh an-
bretstel und den pfawen, — und licsz euch gelegt» Id., Bros. 1, 98 a. — «Die weissen
stürmen tag und nacht* Murncr, Luth. Narr, Brusttücher seind gefüllt mit Baumwotlcu,
122. — Kurz, 209: «brctzen?» Bretstell war, nnd stet das Wammesch offen nnd seind über
wie Ro raff und P£aa, Name einer der strassb. dns weiss Brusttuch ingebrisen un ! kummen
Kanonen. daher gleich als die Beissknt clu ». Ibid. 1, 96
Bretten. — «Wenn der Tod an denThfiren — 1451 war zu Strassburg ein Bürger namens
rumpelt, do breitet es, so dir so weo ist und Jtdiann Brissr/mürcr. — ^fuii sieht was hof-
nit weisst wo du bliben solt». Geiler, Post fart arboii hat. wie mau sich mutz, schmier,
8, 67« , Ev. mit Ussl. 130*, 131«. — «Noch nestel, bris: Brant, Nsch. 86. — Ein alter
dem Tod Gott niemans me erhört, es het Gouch soll «sich <c\u\n inbrisen*. Murner,
brettet*. Id., Post. 3. ij7 a ; Ev. mit Ussl. (icuchnj. f, 8 b. — ^ Et lieh so eng gebriscn
181 — Ich weiss nicht was das Wort bret- waren. — wer in nun ein furtz entfaren. —
ten hier bedeutet Es gibt ein altdeutsches si hettent tusend eid geschworen, — sie mies-
brittan, panderc, texere. brette»; an ans- ten ewig sin verloren». Id., Nh. 219, fig. von
breiten oder vv < ix ii ist aber hier nicht zu solchen, die ein ZU ängstliches Gewissen xur
denken. Frisch, i, 136, erklärt die erste der Schau tragen.
Geilersehcn Stellen durch «da ist der bretterne Britsehe. Wasclibrütke. lavoir im Fluss.
Sarg nahe», und «lie zweite durch «man liegt Von britschen, mit einem flachen hölzernen
im Sarg, es ist aus mit einem». Diese Aiä- , Werkzeug klopfen? Die Wascherinnen klopfen
fassnng scheint mir durehauci unrichtig ; dnit mit einem solchen die nasse Wasche. — «Die
nrutrniii hr'itcn kann t-inen -Milolit n Sinn njchi Jiritschen iu derBrüsche». 1427. 1406 Almrud-
habcn. Grimm, 2, ö78, hat breiten, rapcre ver- , buch. — Die Einwolmer von Khodis suchten
zfleken ; dies könnte allenfalls auf die erste ' Sehntx «under den gewelben. brneken oder
Stelle pas.scn : ('< brcttct, mau hut ]>r>ininiui: hrilirJicn». Adelplius, Türk. D. R
verloren ; auf «iie zweite jedoch passt es nicht. , Britscbe, ein an einem Ende breites and
Scbmeller, 1, 271, hat ein baierisehes bruetten, | Haches Hole, das die Fastnachtnarren trugen ;
fig. sich unwohl befinden ohne eigenttifli /u > s. das Bild in Brants Narrensehilf, zu Kap.
wissen warum : clas dürfte noch am besten | 59. Ausg. von 1499, f'\ K, 1 b. In Strassburg
auf die erste Stelle anzuwenden scinj die an- I sagt man noch britaehen fSr prügein. — Ein
dere bleibt aber dab -i tiicht miuder dunkel. — Narr verdient «das man im dio fn ütschrn
Vergl. Brulten^ Bencckc^ 1, 274. i schlag». Brant, Nsch. 69. — «Mir solt wol
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— 66 -
Äerd'n iTio britsch crcschlaircii. — wan Ich
vi asz der schalen sagen». Jiuruer. Nb. I6H.
Broebmi. — «Wer fremde Iftnde bndtm
f.)! . ■ \1t-^^ .'-f , "i
Bi'tH:itS4ilu, UrucLzen, prasseln. — Der Teufel
«Ar enwesr mit dem gr'öaten geichrei und mit
Jem trrösicn firochsehuk». "Slarli^in, l'i. —
jchabeu win, der brocket in dem vassc» (var.
t^rochzm^ TftQler. 863 (61). — «So iMMi. nt sü
wie ein par grosse witidcs^r-tii^i- ilurdi ilcn
walt herkummet gruweliche brudUzcmic». Nie.
V. Hasel, 226.
Brockt. — Ein Banor schenkt «spinrni für-
sprechen ein jjiitc brockt, ciu gmc miLh».
Pauli, 93.
Brogen. ^rross ihun Scherz, 189. — Hort
wie der Winter «mit winde broget — uf walt
un*l in gevilde». QötU v. Ehenh, T. d. Hftgen.
1. 147.
Broafogel, 1381, zu H .| zu verkaufen.
Alsatia. 1867, p. 2*»;». Urovo<irl, 1 H>:i. Ahe
Ordn.. B. 1 : Brotfogd, 1459. Brucker. 229 ;
ein« Ettcenftrt. mm ttropeni.
Brosam. Bros<'m, Brösum, Rntsme. der
weiche, innere Thcil dea Brods. — 4Brud on
Brokern». BIttselb. d. 7 b. ^ «Wann da xa
trinken host den -in. nim hrosxim un kiiw
die wol fin*. Brant. Thcsm. b, 5 ^. — «Brosem».
s. die Stelle bei dem Won Mas. Brant.
Bi*ch. Wilh.201. «T'ffdas l!roscmen<1 oirn^^
Brodca» /etile diö pulver . .» liruitschw., Pest.
87 b. — «Nimmeken broszem, wein uml huuig...»
<;rr-4. 29 «». — «Das dein brot hatvil rinden,
wenijf brosixm». Fries, 33
Bt^slin, Brosamen, kleine Hrodkrnmmen.
— «Lasz mir nur die 6rö«r/iH werden, — die von
tieineni di&ch ab zu der erden — fallcnt . ..>
Morner. Bad. L, 8
Bros«, Spross. — «Joh. des Täufers Spys und
*in Essen sind gewesen Hewschrecken, lopu-
sta«, als pemeinlich die Lerer schribeiit . . .
Aber ctlich jetz wollend Brossen doruhz
machen, weisz ich was». Geller. Post. 4, 4 ^.
— Als Bischof Wilhelm von Houstein einmal
jagte, liefen «eine Hände in die Heben und
tkaten «den armen Leuten» schaden «an den
pro^crn. die erst uszgcsclinsspii » . r.i ant. Bisch.
Wiih- 297. — «Die Bäume fangen an Bnmen
■szatoBsen ...» «Die Äst sein vol Brotten*.
Paali, 318 ?,-2\.
Brossen. — <1 sch. von eiure aiben ond
Cime ammeier sft vesohen nnd ab brcum»,
um. S Tliomas-fabrilc
Bro»sen, äprossen. S. Bolkn
Broat, Mangel. Vergl. BnM, — Der Heri)«!-
Bonat <lot uns keinen frroii*. Conr. v. Dankr.
T. »1.
Brach, von brechen. Sehens, 189. 1. «Ein
iTi^vpr brach», Neubruch, neu urbargemacHf r«
Land. Logeinhcira, 1404. — S. auch Gebreche,
Üjbruch.
2. Geldstrafe für imu «crebrochcncs» nduit.
— «BeÄseruugeu otlei brache». Detlweiler. 1380.
Weisth. 5, 4W. — Wer «nooh »chnldig ist . .
pfenniirzins oder briiche....» — .Adelshofen,
14 Jh. Hist. de S. Thora. 334. Etc.
3. Mangel, (Tcbrechen. Auch Qebruch. — Sie
ikaken «das sie betten an Weisheit brueh;
l?rririt. Lavt iisp. IRR •■. — K> i>t kein S"t;irid
*do nitabuümsig nnd gebrucli». Brunt, 2vsch.8ö.
4. Braaeb, Oebraueh. ~ «Dises holtces Abnn?
und brueh ist nit so tanir irown^tMi . .> Mur-
ner, Gayac, 434. — «Hb des holizes 6rMcÄ au
allen orten gleich sei {gehalten werden». Ibid.
4-^8. — Iiii «weis?' ilns dii^ snrh des hcili'^en
glauben» mit keinen menschlichen brücheu
oder missbrilohen sol verwicklet sein». Mnr-
Tif>r, l.nth .N'arr, 2. — «...Nach der narren
brück und sit>. Ibid. 46.
BrAch. bruoch. 1. l itterhose. Scherz, 189.
Grimm, 2.410. 'llrudt, braceae». Herrad,
18.T — «Kttliclic llnlu iii Inuliis und onc hriich*.
Clus 79. — Die (nis^|(>r «zuirent sich us
untze in die brück», ibid. 107. — «Hosen,
briich, rock . .» Altswert. 58. — Der Mnnns-
rock ist zu kurz, «des siht man im ilie>\\ar/
brudt». ibid. b2. — «Von ArrasK koufft ich ir
ein dS^, — do macht «ie mir ein linen hrUdt;
Murner, (leuchni. x, 4 ^ Xit ein brutht
ich iresrhwig das hembd>. U. o. ¥, 4«. —
rtenspieiifcl «r.oeh die br&dt ab». Murner, ül.
«."^ti Iiaben sie dir auch /ii siluind —
ein brüdt dir gemalt in die band». Id., Loth.
Narr, 18. S. 64. 187. — «Ein niderkleid oder
ein brach, wie man rs dan nent». Pauli, M3".
— Kurz, 207. macht über das Wort eine lauge,
unnöthige Anmerkantr
?. FtMichtes, mit Weiden etc. bestandenes
Land. Scher%, I89 — * Bruch, palus». Herrad,
181. - «Das Briich» 13 Jh. u. f , au mehr
wie 100 Ort' II. ~ Kevier Strassburgs. Oassm«
U. Hüntel iianien, hl.
Sieh Brüchen, sich Oebraehen. — Die
nicht yreschickt f»jntl /u oimMii ».cliauendeü
Leben, «sidlent suk hrttciuii in t iuem wirk-
lichen Leben». Geiler» Bro> , l . l<> . —
*Bruch dick noch eren gen dem lind». Brant,
Donnerst. D. Ged. 24.
Mit dem Genitiv sich einer Sache bedienen,
sie gebruuchen. - Die Geschöpfe «««c/t brücken
müssen spis und driinck». Brant. Thcsm. a,2
— «Zum ersten ist es nütz und iin — den die
do bi;eren hotlich sin — ZU brücken sich ....
adeliches gmöts». Id . Moret. a, 11». — «Dins
trwnnnen i,'uts &n<c/* f/ic/» mäsziich» Id., (j»to. c.
1 — «Wer eigens koü& sich bruchm wiü. . . .»
Id., Nsch. Ä9. Etc. -- Biebter «die vernunift
sich bruchfn sollen». MuriK^r. In-tit. a. 2
— Das «heiszt gemeiner völcker recht, glich
als ob sirA des rechten alle völeker gthrüt^tm».
Ibid. ''- ' <l>arumb f/ebrudient iuh der zit».
Muruer, ücuchm. n, 4 b. — «... so künt sich
. . . ein jeder dropiF der g esehriiften brücken*.
Irl , \ ! '! K. 4'i. Etc
liiiiclii^^, der einen Bund, «lu Gesetz, die
Ehe, etc., bricht. — «Wer do bricht das minsta
Grbiif. der ist an inrn allen hnnUiq*. Geiler.
Hil^;. 46«. — «Weiui tuuvc» Vuii'aren seiud
brüchig worden an Gott ircni Schopfer. als ein
Frow brüchiy wärt an irem ilann , . .»
Id., Post. 2, 20 i>. Etc.
Bmdermfts. — In der Hölle, «do sind alle
Ding unter einander vcrmüscht, wie ein
Brudermus:, do Krut, Erbsen, Linsen, (Jcrst,
Weyssen und Fleisch, weysz was unter ein-
ander vermäscht ist*. Qeiler, Bilg. 170 b.
— 56 —
Brüge, Biüg, Bri<»g, Br -hr Scherz. 190, | — and hat am wasscr doch gebrtut». Ibid.
<Eiu Imige mit einer \vuri/e>. Sulzmatt, 68. — «. . . das er nach kurtzem schlechtem
15 Jh. Weisth. 4, 135. — Den Knechten des lust — kam damMhin lui|(ni drwrt». Muner,
Probstes von Leberau ^'ibt man in (ler Fasten Batl. m, 2 *.
Fische; «sint ab<^r nüt vibchc do, ao sol man i Brostgewer, Brustwehr, Geländer. — Der
in geben der visclie brügen*. S. Pült, 16 Jh. | Bisoliof MC cdM man den Chor mit einqr
Wt'istli. ö, 393. — Ein schlecht Errocrencr &rMsf«7?frrr verschlarfpn ^volt -lamit das getreng"
lliui beim K?isen die Finger «in die blalt . . ,, uit su grosz wiird». iirani, Bisch. Wilh, 254.
diiiiiit er mach ein näglis hrüg». Brant, Nsch. [ Brnt, Hitze. — Des Lazarus Lub €WM
110. Wiirtsjnel mit Näj;re!in, Gewürz, und den | ein gantzer ftn<<, und was überzogen mit
Nägeln dci l iuger, - «lüu gele brieg». 3Iur-i Grind und Blüttron». Geiler, Post. 3, 40«».
ner, Schelm., i, 8 — Man soll nur «ein wenig] Brüte, Brat, Hochzeit, Hoclizeitschmaus.
brieg von einem capunen suppen». Id., Gayao, Scherz, — «Swer zä brü^ mer manne,
486. — «Supf das brügly* fdimin.) lif. 4 vorwen oder spilman hat ...» als erlaubt ist.
Ketzer, L. 1 ». — «Ein sohw eint-n supp itder ist strafTiillig. 2te8 Stadtrecht. Grand.. Oeuv.
brwtg kleiner aohtung ist*. Warm, Trost, &3b. 1 in^d. 2, 210. — Sie «fürte mich do gar zier-
Brfigel, zum Priyatf^braiich des Ornndhenm | Hohe heros aft den Ifiten und zft den hrSsUn
bestimmte Matten. Scher/.. 190. Seigneurs et und ouch zft andern kurtzewilen». Nie. v.
vülages. tO^, — «Der brügeL»* 1220 a. f., in Basel, ms. — cWa man zh opfer gat, es si
etwa 80 Binnen. — Der Abt von Ebersheim- zft ersten messen, zft Koben oder zft MMm. . .»
münstcr hat «zwenc brügele», wo die Gottes- 1355 Stadt-Ai i liiv. — «Am sunnentage so men
hausieutc ihm &unen. das Ueu zu machen. 1 das alleiuya hinleit und brüte verhütet» (%'er-
«...DiebanwartesnUentgan andembalmetage • kttttdet). K5n., 51t. — Geldansgeben, «do all
unde an iedwederm hrugü ein ris stecken. !:inttouf, do zft brüten*. Conr. v. Pankr.. v.
onde suUent damitte künden, das sie ze banne 471. — «Ein thorecht Wib, da zu Gabt it»t
sint ^getan». ISSN). Weisth. 1, 669. 671. — I geladen, oder zu einer Brut oder Wcst«rlege
Die Äbtissin von Erstein soll ihren ^briegel ' ■ ■ •» Gcih-r. Post. 2, S7 " — «Du wilt uff
heien (um/aunen) siben iialit vor S. .Törs^'en alicu liuch/.eiten sein. Brüten, Kilchweieu,
tag». Rumanswiller, 1344. Weisth. 5, -ibb — | ersten Messen, uff allen Stoben, in allen Braa-
Hol/ «den ^rü//^'/ zft bezünende». Wiedensolilen, i sen». Id.. IJröfj. 2, 71
13Ü4. Ibid. 4, 160. — 200 Wellen um «den Brüten, beschlalen; brüten, luvere? — «Cleo-
bfügel» der .\btissin von Eschau zu «befiriden». ; patra . . . gieng des Nachts in das gemein
Achcnheim, 1429. Ibid 5, 487. Ktc. FrauM enhii«; nnd liflSS sieh bnUm»* Geiler,
Briyen, bnihen. — Ein Weiiüass wird zu- Nai r. 131
erst «p«6Hl«M in beissem wasser». Bfttbselb. | Brttteln, brüten. — «So hrüMt jeder swal-
a, 2 «. I me sin eige». Conr. v. Dankr.. v. 144.
Brumlen. — «Ewer Widersach lauft umb j Brutgttmer, Bräutigam. — Der Dorfraeier
brumlen als ein Low». Geiler. BrÖB. 1, 67t>. «niuss die Brut füren so man zur Kirchen gat.
— Schmid, Schwab. Wort. 102. and den Brutgämer zu Haus füren». Geiler,
Brunlftf. S. JBru^/oM/. Arb. hum. 140 b: 141«; 169«. Sonst meist
«Bmnnwurtz. scrofularia». Gcrsd. 94*. Brütcrjam.
Seropbaiaria nodosa. Kirschl. 1, oiS, Brutloutt, Brutlonf, Braotlon^ BrotUnf,
Brnnat. Hitze. — «Der Bruntt der hitzigen i Bronlonft, Brpnlonff. Hoobzeit. Sehers, 181.
SuniKM» tribt dise herten Tropfen herab das - Mau Hc>t «in dem evangelio wie das ciu
es hagelt». Geiler, Bilg. 81«. — «Buf in i^u , brutlou/t gemachet wart». Tauler, 313 (54}.
(deinen Heiligen) für das Fear der Ünkenscheit, I Etc. — «Ist das ein brunkmf berett wvrt
Got für dich zu bitten das « r dir zu Hilf noch unser stefte reht . . .> 1322. l'rk. 2,
komm und dich in der bösen flackernden 112. — «Kumment, die geladen sint z& dar
Brumt nit wöll lassen verderben». Id., 7 \ bnathuft». Tanler, .H06 (68). Ete. — «Zft dirre
Schwerter, (i.5«. ferM«iou/^< ist froide über fr;Wde>. Nie. V.Basel.
BrUnstig, heiss. - «Die burnen und das i Tau 1 Bek. H2. Etc. — Christus «wart gela-
ertrioh wardent also hrÜttBtig nnd hitzig . . .» { den zft S. Johannes bntn!uft>. Eis. Pred. 1 .
Kon. 757. 81 Etc. — 'Min herreii liaiit mir (dem Schaft -
Bmntz, Harn. — Einer der eine nächtliche uerjgesrheiukei 4 ^ulticn zft minem brunioujff».
Serenade bringt, wird oft «mit Bnint« begos- , 1441. S. Thomas-Fabrik. Ete. — «Der Bnit-
sen für seinen Lon». Geiler. Narr. 129 ?f'm und die Brut die worfnt arm, nnd dar-
Briintzlen, Bnintzen, pissen. - Einer umb ao ludeat sie anit Leut zu der Bruilouf*.
<brüntzlet usz dem fenst^r usz», Pauli, 9B. — | Geiler, Post. 1, 24 «. — «.. . Das er lugen
*Bruntzen». Murner. Nb. e. 4 sol Fastnachtspil. Tetitz. lUauÜouf nnd dcr-
Bru8t, Gebru.Ht, vun bresttn, Mangel. Scherz, ' gleichen weltlicher Freuden* id.. Höllisch Low.
192. —> Haben «die hofhcrron brüst an ircn | D, 6 b; Er. mit Ussl. 158 »: Brös. 1, 50«.
Zinsen . . .» Duntzcnhcini, 1438. Weisth. 5, , — «De nnptiis, von brutloufften» . Murner, In-
471. — «... das dcheiii vorteil oder brüste stit. 9 — «Zwischen denen personen, die.
darusz crwachsscn mohtc». 1492. Alte ürdn., uiider einander an statt sind der eltcr und der
B. 13. — «Hie ist an narren kein gebrust». kinder . . . mogent kein brutloufften bestou».
Brant, Nsch. 3. — «All kunst, ere. wishcit ist Ibid 9 b. _ cUnscr clter griffent zamnien, —
umbsunst, — wo au dem ))tening ist gebrust». als sir sich zur brutloufft nenu n. — das sie
Ibid. 20. — «Tantatas sil^t in wassers last, . kinder bringen weiten». Marner, Ueuchm.
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— 67 —
)K — cDuDt die hochzeitlich kleiiliing an,
« da» ir SU bruUctft mögt best&n*. Id., Bad.
D.}«. — «Alle k&ehwilie, bmüoff, irten, —
MÜ wa man frölich ist tu wiirten . . .» Id.,
liMm. d^Ü^i Luth. ^'ari, 48. 131. Etc. —
«b WM ein irroBs hoeluEeit oder hruütmff*.
Pioli. 253. — «I>a nun die hoch/.oif des brut-
mi» volbracht waren ...» Eiugmann, Cäsar,
110 i.
Das Wort wird immer seltener , dip evangeL
Schriftsteller gebrauchen e» niclit mehr
BratMOM. — «Wann der gel ih ukmM uss
»t und ver7crt. denn so werdent kununen die
Weeta^fen». Lioiler, Post. 3, 65)
I^r Umstand, dass das Brautniass gelb war,
l■:^v^i^t dass CS schoii dannils dio später soge-
«Aüiiic Eierbrühc war, ciu hus Kiei u und Wein
l>ereitete8 Gericht, das man den Tag nach
der Rooli/cit den Besuchern vorzusetzen pHegte.
i^wvpüdms hat: tRepotia, die Nachhochzeit,
M man Morgens nach der Hochzeit die Eier
met, wider zechet in Bräutgame Baus*.
*iuli. 418. unter demselben Wort Repotia:
<N»fhhofhzeit wo man die Eierbrü isst-t.
Ii der Folge wurde das Gericht auch den
Pramden nach Hause gesohiekt, wobei so viel
M>4.i,nicli geschah, das» der ^r;ii;islriit, im
J»iu: 1628, «die überAüesigeu Brautsuppen»
Terbot. (PoliKei-OrdiranfT von 16SI8, p. 40.)
Heoff i.'xibtirt der Crobrauch nicht mohr . in
Meiner Jugend hörte ich noch oft von der
BerbrSli ireden.
B«, Oebü. ijft'n. Bmces, Gebutoes, Ban Schrr/.
M — Bischof Berthold von Buoheck «bessert
weh du bistftm sere mit Imwe*. Clos., 98. —
Jede« Vdlk €ircwaii sine snndrr sproche an
dorn buwe des bnrne^ /n Babylon». Kon., 24ö.
— «. . . /.fi soUiebeme buwe ...» Nie. v. Lau-
fen f-Lttesfr.. 19. 'F'cr gebu wärt gar vil
wf^eii dauue üvver (/rhu*. Nie. v. Basel. H05.
— «Sü hant iren gebuw uf den stein der Christus
i-t nüt ;,'t ziiiibf'it». Tauler, 35 (7). <Hus. hof
laJ huieatiit mit allem gebuwe*. 13'Jö, Tucher-
ziinft. 17. — «Ein ganzer gebuwe, das ist ein
iiQ^ and ein sehewer». Grube, 15 Jh. Weietb.
ö. 406.
Bubelieren, sieh wie ein Bube lüderlich
aiffiihren. — «So sie selten vast studieren
— 10 gont .sie lieber bubeliercn». Brant, Nsch.
— «Sein vatter meint er liiib u^stndii rt. .
*ft Im er nichts den bubäicrt*. Murner, i>cheltn .
h.i: — cDo ich solt «u Paris »indyieren, —
ritt ich umher huhdüren*. Id., Nb. 160;
^; \m, Luth. Narr, 8S.
Bibem, Jemanden einen Bnben seheltea. ~
M u !iat uns «gelestert, fdMtt^ geketsert».
Appell, a, 3*».
Baben. BttlwlB. wie hMitren. — «Man-
'■'i'^T \rrli.s/t uff bättlpn sich, — der spielt.
h\^i, halt sich üppelich» Brant, Nsch. 6iä. —
der hdrt,der stilt». Murner, Schelm,
a 7 9. — «Wie er gehuht hat und nespilt».
iiiid. g, 8 b. — «... du den HiiiünK i»a»i ge-
•ea, — durch des bispil bubt iedtirman».
MwTjpr, Nb, 247. — « . . , und ist im leid das
w nu me — bieblen kan als vor und e».
I^d. 41.
Babentmm, Babenstäek. Trum, Cmstnm.,
Stück. Grimm. 2. Ifiö. — «Bosichs durch v'ott
wol umendum, — so findstu nit denn bv^ben-
tnm: Monier. Nb. 26. «Das lialt feb fttr
ein buhenirum*. Ibid. 119: 128.
Bac]ielia|;en, adv., mit dem Bauch unten.
Sellen, IM* — Binen Sehfilfen von ^laeh,
der nicht zur Sitzung kommt, soll man «under
der swellen us dem huse zihen, und in buche'
lingen uffe ein pfert legen und eft gerihte ffi-
ren». 1336. Wri^th. 1, 700
Bachen, mit Lauge waschen. — Das VV'eiss-
zeug der Aussätzigen soll man nieht geben
«zft buchen noch rft wrsrhpn ussewendisr d<^s
hofes». Gutleute-t trdn.. 171. — «Ein bueh-
bitta». im. *JiuchbiU». 16t«. Bfitte cum «bM>
chen». — «Wesehen. bnchfn*. Mnrner, Oeuchm
e, 4» ; k, 1 *>. ~ «öie imchent, wil sie 1 ugen
hant». Id., Nb. 34. — Die Pelce «sein nnn genug
gebuclU: I<l.. V\. 42.
Bachstabett, buchstabieren. — Unwissende
Priester «solten sie die messen haben. — so
mUssten sie es vor 6ucA«(a6en>. Murner, Nb. 162.
«Back». Brunschw , Dist. 47*. — «Bot
Bmk*. Gersd. »9 *. — Artemlsia vulgaris.
Kirttchl. 2, 576.
Bneknler. Bnrkler, bouelier, Schild. Soherx.
1^4. — « . . mit blossen «werten und mit
buckeüern». 1332. Kön., Anmerk.. 784. — «Ual*
tent vaste den buekder des heilgon glonben».
Tiuilor, .322(55). - cZft dem hucMcr* Stnissb.
Uausuame. 1326 — Junker Sigelin Schiit,
«Sigelin dietus BMcMer». 1888. — «Nement
dm Buckler des GloQbens». Geiler, Bilg.SSb.
(Eph. 6, 16.)
Badceran. Bvekeron, Zeug aus Ziegen«
hniircn, franr. bnuqncrinit. bnii^riiii, mittollat.
boquenuinus. Ilucange. l, 727. — *B%icktram*.
1401. Tuchersanft, 2<). — <l üb. 2 seh. Claus
Speti> I iine weher nmb bukeron, zft iiuderzie-
hende die grosse rote siden kufer ...» «5 sclu
8 ^ umb buckeron umb den ^> hiltar nff dem
Kttenor». 1417. S. Tliomns-Fabrik — «1 lib.
2 7« »«"h. umb zwcne bloAvc buckeron. ztl un-
der/.icliende die grosse hcidensverkeserge».
1418. Ibid. — «in .1 umb zwo eilen wis^s
buckern. 3 .sch. vuu diigen S. Thomau druif
zh molende sft den hiifen gon Pfcftisheim».
1421. Ibid. — Das bald weisse, bald gefärbte
Zeug diente demnach thcils als Futter, thcils
um Bilder darauf zu malen.
Btideming. — •Budemire, Omentum». Gralf,
3, 87. Scherz. 195, nneh TSnnger« Voeab.,
«Koltrieisch, omasuni». F<Mu;ime: «In campo
I dem man spriohet der büdemiug». Grasseudorf,
1861. ^ «Ein matte, genant die bMem*.
Wr vorslii im. 1432. «Zu //i<Jf?niM^», an ver-
I schiedeneu Orten, 13 Jh. u. f.
Bnir. altfrans.. bnffp, Poff, Stoss. — Die
KtMlt'rin niid dio Kindor eines Pfaffen, «die
geben im erst rechte büff^ — das er kuni in
I das narrensehiff». Brant. Nsch. 79. — Die «die
heilig gschrifft kriinimen und bieiren, — die
geut dem glouben erst ein buS». Ibid. 1)8. —
«... das ans die felsen an das sebifF — au
beiden sciten gent ein büff». Ibid 1('5. — «Der
gut gesell schlag dapQ'er druff, — von des
cantzicrs wegen onen ein jw/W. Mnmer,
Geuehm. i, 8«.
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— 68 -
Böffen, das ITaar kriiusloii, franz. boiiffcr. hin das Wurt von iren Hertzeii». Ibid. ?. ;
— «Das hai büßen*. I*auli 1-40. — «Da.s Haar '6'6^. — Arb. hum. 92 steht iu einem Pas-
&H^«n>. Geiler, Bröt«. 1, 5!)i> ; Narr. 28>t ; Arb. sas, der dem ersten der beiden angefahrten
hnm. 92b. — «Mit scinvebol. bar?:, ihis ontspricht . ThiUwriz. statt Bulysen.
har». Braut, Nsch. 7. — Da> iiaav ^gebujj'et , üiimms W'urterlmch hat das Wort nicht;
bit' dem fiir>. Murnor. Nb. 276. — «Wie das man hat es wohl Itir einen DrookfeUer ge-
ich ir das licrlin biff» Ibid. 229. — «Er sol halten; das doppelte Vorkommen an zwei
acht tag zwei mal lassen scheren nnd dry verschiedenen Orten schliesst jedoch die An«
mal das hsn lassen puffen, das es fin kras nähme eines Irrthums aus. Die Erklärung bei
werd wie einem jungen Jesus knebli». Mumer, Scher/., 197. ist verkehrt: Ista (erminatio
GenehnL D, 4'». (iscn) anglet: sie hodie apud nos rixosns, ein
Bn^r. 1. Schulter. — ^Büg, arnius, ai niüla». Zankeisen». Frank 2, 24 ». hat eine sprich-
Hcrrad, 187, lb8. — Dem Koss Tristous schlug wörtliche Redensart aufbewahrt : «das Zank-
man ab «den dtcJt». Gottfr. v. Str. 1. 98^ — eisen sielien», g-leichsam da« Schwert des
«Die büge* eines ziMloi^tiMi TTirsdies Tbiil. 1. Zanki^^i ziehen : Kisc-n ist al-o liii^r nidir eiiic
42. — «De carnibus oviuis b büge faciaut un- blo&se Verstärkung; nur figürlich ward später
2. Sattelbug, Fürhi'(j. lirnstrirnien dos Sat- ung von Buhle > i:ami es nicht dienen, denn
tels. — «De equu capitali. 1 sch. vom sattei man kann nicht sagen, der, der einer Freo den
zfl bessern am büge nnd ein nnwen stOM dar- 1 Hof macht, siebe ein Sehwert. Der Sinn des
an z(\ niarben, nn.l das FörAottJ^e 8ft blct«en», i Ausdruck- \Ae\U mir nnkiar. — Personen-
142H. 8. Tiiomas-Fabrik. name: ottenian Buleis, zu Weicrsheiiu, 1431.
Biihel, Bühl. 11hl; 1. sdier/., 195. — «Ir -- Aehnlich: Conr.- Fufyter, presb. pribend.
berge falltMtt uf mich und ir bühi l In lr. k^>nt chori eccl. Arg. 1437.
mich:> Eis. Fred. 1, 77. — S. Arbogast ward Bnman. Ackerbauer. Benecke, 2, 3ü. —
«begraben uf S. Michels bühel». Kön. «30. — .... als der buicman die Kcker veret». Adel-
«Die berge und huhel gein ,\vion . . .» Ibid. phu>, Fir. 16><*.
686. — Beiituh kein Dorfbann ohne einen Bumhart. Bumbart, Art Blasiubtruaient.
*Bühel>. 16 Jh. u f. 8. Seigneurs et «Hages. -- «PliftVr die da ptiffen mit schalrayen und
90. — Sie werden «sagen den Bergen: fallet htuhhnrten*. K?22 Trk. 2,158. — <f)as kleine
Über uns, und den BüJielen: bedeckenl un.s> PfciHin mit den vil Lochiin» aui l)udel>ack.
Luc. 23, 30. (leiler. Schiff der Pen. 93 ». - Geiler, Narr. 178 a.
Die Juden führten Christum «bis zu dem Grot, Bümpeln, hin und her werfen. — «Wie die
Bühel oder Abstnrz des Bergs an welchem Murer den selben stein verworfen liabent,
El I i; ir Statt gebuwen was». Id., Post. 2. also würd ouch ich von euch hin und lu r ge-
5S^. Etc. — «Eneas solche rede that. auff bümpelt und verworfen mit iiweru Mülem».
einem hoben hühel stehend». Marner, Virg N. Geiler, Post. 48 »».
rt - Kin \X\[\<\ «den haben viel hüh>i umb- Bünde. Gebündc. zuwrilen Tiünc. einge-
geben». Ibid. c. 3 i«. Etc. — «An dem fusz hegtes Feld oder Garten, ächerz, 188. — äehr
und der wurtzel des B&hds . . .» Adelphos, oft nar als Feldname geblieben: «an den
Türk. D. 5 b. _ Casar «füret bchrnd s^in llnwknt. 13 .Th. u. f. Schon 774: «infra
volck uff den nächsten Büitä*. Uingmanu, fine qui dicitur SccUchinbiuHda: 724 Ecken-
Cäsar, 13 «. — «Da ist dn da grab, so dorf. Tradit. wiss., p. 129. — Revier Straes-
würstu einen schätz finden». Pauli, 207. burgs. 1282. S. Gassen- n. H;in>.. rnanu n. 81.
Bülfern, zu Pulver zerstossen. — «Wann Buudrieme, Kiemen, der iu früherer Zeit
man einer (Spinnerin) eine grosse Bossheit mm Binden an der Rfistong. dann fiberhnnpt
wil iliiin, so kouft man etwüs in di^i Ap ufipk aU Gürtel diente, um dif^ Ktridcr zusammen-
iumI liidi Tiiftdstreck, das Luifert man und zuhalten. — «Petrus wolt mit t hristo in den Tod
«etzt es in !. n Flachs». Geiler, Bilg. 05''. geen . . . , aber da es an den fitWrMm«n gieng,
Bulge, lederner Sack für den Proviant, da war er der er.st, der sich ilarvon niacht>.
Scherz, 197. — tBulgen* (bulgac) gehören zu , rieili r. Bros. 1. 73*. — «Jctz wil es an die
dem für einen Kriegszug not lügen «Geschirr». Zfunfr/cwen gan». Mumor. Luth. Narr. 10. —
Itcs Stadtrechi (Jrand. 2, S5. «Er wird -hnch an dif linidriemen gcbn».
Buliser, Buhle. Liebhaber. — Wenn einer Fischart, Garg, 181. Spnohuurt: er steht im
einer Frau «ein halb Jor et wenn nochgeloufen Wasser und dieses geht ihm bereits bis an
ist und hat den Hing an den Thören zu Nacht den Gürtel, es tritt ein bedenklicher Moment
küsset nnd hst ir hoftiert mit der Luten. und für ihn ein.
das . . . im i:( !itigt da.s sie im würd, so spricht Bundschuh. 1. Gemeiner, mit Kiemen ge-
er: ist es uit me denn das? . . . l>oher kumpt bundener Schuh. — «Ein bunlschuch, auf die
das dieselben Sufysen. die inen künftige Ding bewcrische art gemacht, hoch bisz an das
fiirmolen im Kopf, dus ili( selbcn Ding hüb- knü, mit dri \on grossen rincken». Adelphus,
scher . . . seind in ihrem Dunken, weder sie , Barb. 47 ». Adelphus redet hier von Schahen.
an inen selber seind». Geiler. Post. 8, 26 ' deren Riemen bis ans Knie um die Beine ge-
— «...Das '^(ind dio Manschen die da hören wunden wurden. Schmeller. 1, 21Vr S.dche
das Wort Gottes, und aber wenn sie das jetz- \ scheinen die elsässischen Bauern nicht getra*
ondan habent gefasset nnd einen guten Willen gen m heben ; auf alten Holssehnitten gebn
und Fürsatz dem noch zn uon. als . twan die die Riemen niclit liidu r aN die Knöchel . auch
Blässen, so kumpt denn der Tüfel und uimpt | die Bilder, die die Fahne der Aufständischen
um frisehingnm». Liber eoq.
— 59 —
toflkii. /eii^on nur einen Schuh riiit Rie- Puntschuer»; uml schon in seinem Cifal. c-pisc.
■ea, die lücbt lang £cnug sind, um bis an Argent., 1507 verfasst, p. noch mehr, iti
§t Kaie so reichen (virgilii opera, StraMb. | Brant's Aasgabe des Virgil, IbOS» ist aaf einem
1302. in -ff' , 32y^ ; Muriner. Luth. Narr, Str. iloi Hol/schnittr* ein Bauer abgebildot mit
40, N, 2 n.) Übrigens iat tior Schuh, einer Fahne, auf der ein Bundschuh. — Dasy-
tn 4(«m Adel phus redet, der eines baieriechen 1 podins: «Cooinratio. oin Hu misvhuh, Zusamen-
Biuern. nmi di«^ Stelle aus einer lateinischen schworung-, conjurati, *iio Bunäsdiüher».
konik übersetzt. — «Kincr lus ein buntsvhurh 3. Der Teufel «blaset tlir in: nun wolan. so
"lifhen und sehen nit den grossen tuiYi l». wil ich betten in unser Fünx cn luiscnkrant«
pjoli, 190. Spriichwort: nn kleines \ i r<:i Im und in unser Fra w en Mantel, mul dem Heiligen
ver^ä!f>>ern unti eiae Avirklich grosse Glinde das und «lern dab in uiles Heiligen Bund-
ib«r»ehs. «Ein Aibnjijper wann er ein sehuch so vil. und int on £iid>. Geiler, Brös.
Ifen will fallen, so nimpt pr fier oder fünf 1. (ii'' ; Siiudon des M. 84«. — Ks ist mir
?u ButUschuch oder liut/schut h mit im.... nichi kl u . w as Geiler unter «Beten in aller
lld thot ein Buntschuch an und /iicht in Heiligen liididschuh* versteht; war es ein po-
Tidfr nss . . . Wan t i dm hinw eg kumpt so pularer Aberglauben? w.ar es, wie Oberlin. 31,
hnituen die Aflfen hcr/u und wellen die 1/mh<- vermuthet, Titel eines Oebetbüchleins ? Aus
cÄufA auch an thun». Geiler, 3 Marien, 23i»; der Zusammenstellung mit «unsrer Frauen
hng Schaf, S^. — «Wenn die Beginen | Mantel» könnt« man scbUessen, dass Band-
mIob BunbKhtüi anhaben, wan sie sie aber schuh hier nnr im Sinn von Pnssbekleidnnjsr
ibdeheii. so haben sie kleine enge hübselif steht; was i.st al'or «iillcr Ileillueu Bundsclmli'^»
fisreaschah darunder». Id., Arb. harn. U2 «. Anspielung auf den Bund der Bauern, um
- «Der Herr sprach zu seinen Jungfern : wenn ! demselben einen Bund der Heiligen entgegen»
:t iü ein Stat kumnien predigen . . ., uih! sir /uset/eu".' Audi Per xmeuname : Symunt
in m wuiient entpfsben . . so schiitton Buntschuch, zu »Sautcrshelm, 1H»9, 1421. —
des Staub von den BtiiiCsirAiAen». Id., BrÖs. 8, ' Cantzelins dietus Buniuhvth^ su Nieder-Ehen'
im Pf. I). 3n. Ktc. — Göll, 262: heim. 1380.
«Peruuatus, der ßundschudi an hat». — «Die Büne. fem., die zwei Stockwerke von ein-
\m»$Auh von sant Ciaren». Brant, Nscb. 62 ander trennende Decke. Daher: I.Stockwerk,
'filsfhe ReliqnioV .\n ciiuTii bein ein Stiefel, v\.\<x^ — Einer der Thürme von S. Thomui
im andern . . . «eiueu ^MMfÄc/w/c/i gros/.». .Mur- wurde «zweiger bitnen hoher gemacht». Kon.
er, Luth. Narr, 88. 730. — «Ein Jüngling sass und schlief uff der
' Anfrulir. — Bundschüher, Aufrührer. Bund dritten Büne in eim Fenster». Aot. 20, 9.
^liuimdi, aufrithrisoh — Einige der Jünger (leiler, Bios. 1, 83 ».
I bristi «Wolfen einen Bunt8<^»U^ under inen 2. Decke, plafond. — Vor 1830 hatte die
-ff^verfeii und >ell>er herschen so er sie also Thoni.is-Kiielio woiiei steinerne Siitilf^n noch
•H 'sfi; das was ir .Vnsehlag, uud verstundent (Juw olbe, soadfii nur «liüll/.in treiiie uikI liüli/.in
ilv .las Kich üblich». Geiler, Post. 2, 40«. — bunen» Kon. S. Thomas-Archiv, Reg. A.
'btü Imntschuh uffwerfen». Murncr. Nb. 224. — 817. — Hei einem Erdbeben liel «ein münster
«D« Luthers li?r ein buntschuh ist». Id., Luth. mit dem sweren steininen gewelbc» um, w äh-
^irr, 15. Etc ~ I..u»hers Unternehmen ist ein rcnd ein anderes «mit der hültzinen bünen
tbmitdiu*. Id., Adel. K,8 - «... das du (Lu- bleip ganz stonde». Nie. v. Basel, 301. — «Ein
^^4et buntschuher groszmuter bit:l». U\ . K<'in hangender messener liechtstock an der bünen*.
- 969. — «Sie sagen man wöll uffrur und 1491». Inventar des Ludw. v. Odratzheim. —
iuN^AiieA machen». Zell, z, 4 das Evan- «Die iSpinu ... wenn ir Wepp an manigem
^om Mi nichts anders weder ein verdeckter End wiirt abgezerret, so ftisset sie es mit den
^'vtichuch». Brunfeb, .\nstoss. 12 — Man sat,'t Füssen ;ill<'> /.usannucn, um! /em lii sieh eines
1^911 einem der gegen die llissbräuobe predigt, (ianges au elaem eiuuigeu Fudeu uff bitz an
'tr predigt ein bundUehmdt. Ist dann Christus, die Mm. Geiler, Selenp. 178 «. — «Es stosst
Kiii äampt den aposieln . . . bundtschiiclter ge- sieh iiieiiian an ein Siten Speck die an der
ve^ea»? Wurm, Balaam, i, 4*. — Die evaa- Bütten hangt», id., Bros 1, 4Üb.
nliielien Predigerwerden «uiTrfirer und bundt' 8. Fassboden. — Sie nntersnehten die Betten
i<Aticher> gescholten. Kvangelium sei imi! .huln nd daz strun uf iint/, in diefci<»c>.
'uffrüng:,6iiiiJ|*fAM/MÄc/i»,Brunleis, Ansioss,2a; t'loseuer, 87. — «Die hültzin bune douft'e der
1* — .Mnmer hat (Nb.) ein Kapitel gegen die hert stunt». Kön. 725. -- Sie «brocheni die
■üfstandischen Bauern, unter dein Titel «den ftü/ir- nt" obe dem kelre>. Ibid. h32 — «Sie
'j^fuUchuch uftwerfen»; das Bild /.ctgL einen borten ein loch eben duich die 6üiu^ und iug-
B-viern mit einer Fahne, auf der ein grober , ten, was er thct» Pauli, Uü.
;<l>ah zu sehen ist — Schon in der. /u An- 4. Dachboden. Noch heule zu Strassburg: die
^ög des lö Jh. geschriebenen Cohuaier Ohro- Bühne — «11 sch. 8 .j eine büne zh machende
»4 (her. V Bemoulli, Colmar 188H, p 15). in das huselin under fischern ...» «..3 soh.
Wstt es von dem Untergang des rheinischen 8 ..J von der kirclien und \ on der crücepane-
sttdtebundes von 1388: «domit nani der grosse büne zft fegende». 1417 S. Thomas-Fabrik. —
Sunttchuoch ein Ende». Femer ist zu bcmer- «Eben als ein Zwibel der uff der Bünr leit,
k«i was Wimpheling in seiner l.ölO geschrie- der keinirt ». (»eiler, Siimlen des M. 03^ ; Irrig
lieseti Biographie Geilers sagt (in Sermones et Schal, I>, l ^. — «Denn im Fenster, denn auf
'»rü tractatus Keiscrspergii, Strassb. 1.021, f', der Bünen, denn da niden im Hause, als die
er redet da von «factiosi, vulgo die i routwilligen Menschen die nichts zu schaffen
- ÖO —
haben». T<1.. Pred. u. L. 146«. — c. . . nf bumige vaekeln in owern headen». Tkvler,
der bünin des bosz». Murner, Uleosp. 5, 56. 370 (64).
BUH«, mase., das Bfilmen eines Fasies. | Barrett^. BrauBoliw. Dist, 88 •. ihmä.
Scherz, 199. S Bienen. — «6 .^f cupario, die 89 ^. 6orra>go oflttefnaliB. Heute bei uns Bor-
fasz zft Rtoppfen nud k& triben und einen bün reUch.
darin vÄ\ machen». 1424. S Thomas-Fabrik. Borsat. halb seidenes, halb wollenes Zeuf.
Büntlich, verbunden. Scherz, 198. — <. . . Schmeller, 2, 1003. — €£in buTtai oder fla^t
schuldig oder büntlich sin». 1465. Tucher- . . .» 1477. Tucherzunft, 92.
zunft. 78. BarMhaft, Bauerschaft, fig. bäuerische Ha*
Bürdiff. Riirdlich. iiisticr — « . . was im last- nicren. — cSchlag usz dim mat . . . buradu0i».
lieh und burdUch gewesen ist». Geiler. Pred. Brant, Thesm. c, 4
«. L. 88 b. Ktc. — «Wrs scind ir bürdig Bürste, Boieto. — «Ein Igel lasset sich
and lästig diser ITroweu?» Id., Post. 2, 116 a. j nit anriiren. er »trnsset sein jMr«leii>, Geiler^
Etc. I Ev. jüit Uöbl. 91 a.
BUrge, Burg, Gerüst. — «Zu Bern vol ] Bttrtzel, Steiss. — «Han sol nemen einen
mitten in der statt — ein bürgen man j^ema- 1 hau und sol im den ars und den hürtzel be-
chet bat, — die in die höh was uffgcricht». j ropffen, und saltz ungestossen daruff legeu.
Murnor. 4 Kot/cr. N, 6 ». und den han mit dem ars nche halten ufF die
Bnrgerisch, civilis. — Casars Bücher «von , gebresten (Pestbeulen), das ziehet die giftan
dem hvirgeritehm krieg». Ringm , Cäsar, 72*». tgich». Brunschw., Pest. 81 «.
Bnri^i h. 5. Giburisch. Burt/el Bnmschw.. I»ist. 40 b. Gorsd. 9.3 h
BUfischeit, BUrkeit, Büraubbeit, bäuri- ' Portulacca oieracea, Portulak. — •Burtzd ist
sebes Wesen, biurisohe AnffSbrnng , Orobbeit. I ein Kraut, das schmeoket weder sanr noidi
— «Sein Buerkeit und Drobheit entschuMii^ct süss, isset man tüM StltA», Geiler, Hm im
in». Geiler. Narr. 23 «. — Zu spät kommen, . Pf. A, 2 b.
wenn man en Gast geladen ist. «ist ein gposse t Bnaane. 8. Bonme.
Bfa-srfuu'i> 1(1 . Post. 3, 43**; Narr. 2l0i . — ■ Busant. eine Art Ocior. franz. bu«iart. huse.
«Grobheit und Bürischeit». Pauli, 81. j— «Du gestost wie ein Buaani, der nerriscii
Barne, Bmnnen. Sebens. 904. Noeb bie nnd i Tegel gestot drei SebOte». Geiler, Narr. IfiO h.
da auf iloni Lande. — «Ein httnitr ist besser Büschel. Päckrheii «Ein Einsidcl dem
Uenne Zisternen». Taulcr, 460 (80). — «Alle , ward ein gant/. ßu«dtel Brief von seinen
dumm aller süsseste sint in irme Ursprünge, i Freunden zugesandt, da weit er sie nit nff-
luter und frisch». Tauler, 42 fß). Etc. — Man binden noch lesen, suti I r warf sie all in ein
beschuldigte die Juden, «sü luttont burnm Feuer» (Jciler. Selcnp. I4öb. — Göll, 162:
und andere Wasser cntsHfert mit TOrgift». «Literarum fascicnlns. ein Büschlein Brief».
Clos. 104, — «rf clensolbtMi ilay also got ge- Buso. — Holz hauen «zft ^»jwpm, phelen
borii w art, do enlsorang ein //lonc zh Rome». . . .» (für eine Fischoreij. 1363. Bist, de S.
Kun. 499. Etc. — Kebre Mii li zu Gott, «er Thom, 89.
ist der küle burne». Oswald. Etc. IHe Bur- Itiissen. 1. .\iisl>i ssern, flicken. Scherz, 206.
iien zu Strassburg, s. Gassen- und llaiisema- - Die Jünger *bmtent ir netze, also sol der
men. 75. — Zahlreiche Fetdburnen, 13 Jh. n. f. mensche sin netze das mit süntlichen dingen
Blirneholz. J^>ronnholz. — Die Feinde «vor- rcrrisson ist, ?y<"i*'.?pn». Tantor. 205 (36). — «Ein
brauten daü /.ulhus und die ziegelofen uud bwart/.e geruhctp küsuckel zö büssen». 1416.
das bümehole bi den ziegelofen». Kön. 688. — i S. Thomas Fabrik. — «Mancher sack ist also
Jedes Haus zu Grendelbruch gibt dem Fcirster gar — zerhudlct schentlich bin und bar, —
3 ^j, «darumb hant sie recht bümhol2 zu ha- ' neng ich in zu biegten an, — das ich verlilr das
wen». U Jh. Wcisth. 5, 416. — In dem Wald macherlan». Murner. Nb. 51
von Kintzheim darf der Keller der Aebtissin , 2. Stillen, befriedigen. Scbmeller, 1, 297. ->
von Andlan «&«n«Ao/ir hawcn in sine kSeben». ^ Eine Naebtigall kam xn einer Ameise Tsnii
14 Jh. Weisth. ö, 401. — l>er Znnftint i>tt r sie unili steur jren hnn^MT zn fnfs.<(v».
soll für die Stube *bür«ehobg koufen und be- 1 Blindcnf. B, 2 — . Dido «redt mit im mit
stellen zA rebter zit». 1488. Tneherxnnft, I werten süssen, — das sie ir grosse lieb
51 Etc. niöclu ^»v.vfH». ]\rurnt:T. Vir<r k. 7 ^. — Wir
BUrnen, brcuuen. — Verboten Kohlen ku . sagen noch heute : ein Gelüst biusen
•bumen von grfineme ständeme bolze» . Si- ; Bnaewilrdig, strafbar. Sehern. 90S. — «Wel»
jrol^licini. 13jU. Wci'^th. I, nßG. — Die Feinde chen sie tkuin husstoBar^g findent , .» 1452.
thatcu viel Schaden «mit bürnende* (Brand- ; Alte Ordn., B. 13.
stiften). Glos. 99. — «Liesse er onob sinen' Boteil. Sehers, SOS. S. die ErklKninp,
lichamen bürnen . . . also sant Paulus sprach». Seigneurs et viilages ji. 70. nnto 1.
Tauler, 386 (67). — *Bürnende miune got». Itütelvai«. Kurz. 203: «ein Fass, in welchem
Tauler, 4 (1). Niv. v. Basel, 210. — «Die wile Würste aufbewahrt werden?» Es ist: 1. Sieb
das lieht biirnft in der liircrncn . . .» Kön. zum beuteln des Kornes. 1291.
249. Etc. — «Wenne es burnet . . .» (wenn 2. Da.s Gefäss, in dein in dir Mühle da*
ein Feuer ausbricht). 16 Jh. Alte Ordn., B. Mehl gebeutelt wird S. liüteln. Von einer be-
13. Etc. — «T'nilanirlM'rktMt ist ein büßender s;ondern Art Tuch gemachtes Sieb fürs Mi^hl.
wint, der do dürre uiaclici den burnen der — Jedem, der es begehrt soll der Bäcker, bei
gijttelichen gnodcn». Hclnr. v. Offcnb. | dem er backen läset, «die kÜUlfasz und miü-
Bttmig, brennend. — «Ir sallent haben \ ten heim tragen . . ., und das mele in seinem
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\»t büteln». 15 Jh, Alte Ordji.^ B. 24. — . wie ein menschoiikopt' gewumlon, — der arme
ciaeh ftiolit er m und sehuiieirt in b«n — nf I gowsk stimd daromb dnnden — nnd meint er
^mem alten bütelfasjt, — wie das und dis alfl ' ncm ir eben war. — do was es ein tchühe-
ItttUch sei». Murner, Lnth. Narr, lOö \hute gestellet dar. — Wenn sie imgefur er-
NtolD, beuUdn (Kern oder Mehl). S. Beu- \ wacht, — den buttXH sie bawegen maeht, —
tdn — «Ein sester rocken, den sol er hüleln». domit betrog sie in dio narht». Murnrr,
1291. (S. Büielvas.) — «Die brotberker boUen \ Geuchm. x, 2^. — «Sie kan mit talscheit dich
eime ieglichen sin meU* sutuloi bütehi». 1447. I eriCtttaen, — ein tdiüekbuUen in das fenster
Alt< Ordn.. B. 1. - «Weissonbi nt wol nnd setzen, — wenn du wenst sie lieg- srlh di>, —
rem gebutUlt' ««e bone cribrata ianua»). Mnr- so ist ein bulz gemacht usz 8tru*. Ibiil. t,
Mr. Gayac, 426. — Dia InChariaelian Lehran 3». — «Ein schiühebut:^€n in das fenster sct-
«wie man bütJe sacrament. — das wir knm 7.cn*. Mnrner, Mülc, A, 6 b. — s. auch Win-
anderthalbs me hent». Id., Luth. Narr. Uö. — terbuU. — Fig., Der Teufel. «Aber der Butz
Kurz, 2(1' - hutteln ; aa ist siohten, reinigen. kuiut und toset dise Pfand, wann sie sint sin.
Büteltucii. von dem man die *^üUlfasse» ! er hat dir sie gegeben». Geiler, Bilg. 32»>. —
luacbi. 1401. 1477, Tucherzuntt. 21 «; 92. «Gleich einem Unnfbutzen, ab dem die guten
Bdten, erbentt n, die Beute vertheilcn. Scherz, fögelin erschrecke n>. Zell, V, 1 «. — «Sic ha-
306. — Die Strasibnrger nahmen Pferde und | ben die heiligen für jreu gtUbnUsen gebraucht».
Kühe, «nnd bi^eUitt nnd teiletent bü do nnder | Ibid. X. I i>.
sich». Kön. 692, — Ein Raubritter schreibt 8. Am Kernobst, T'cbcrbleihstl «los Blutncn-
fcinen Gesellen, «das sie im helfen &tUe»>. ikelohs. — «l^im t'ule üpffel und schneid das
Xuner, Kb. 186. All von dem Oersd. 60
Rfliachet. Petschaft. Ritschit, 1422. Scher?:, | 4. Kt im ciiiof? Samenkorns. — «Das BütsUn
ItO, — «J>as erst Gieichnusz ist von eim i in dem Korn, das an dem ersten uffgat, daraus
jratdinen IMKmIM; so man dasselb in ein | das Keim waebsan sol» OeUer, Bavm der
WarJis/ truckt, es überkompf durumb nit die Sei. 2i^ ^.
Gestalt des Wachsa, sonder das Waohss über- 1 5. Scirrus eines Qesohwürs, %. sittlicher
kimpt die Gestalt des Sigols nnd BAUeheU». ISebaden. — «Eben als der Buit noch iu eim
Geil' r. '•i-hiff der Pen. 44l>. Eissen strrkt, so Innir dor ButJS noch da ist,
Battü, Ijagebutte. — Feldname : «iuxta i so lang schwirt der Eissen». Geiler. £v. mit
httttm». Westhavaen. 19(t&. — «Daa fruMoucA». | üssl. 8B a. _ Fig. «Eine Uebe, der EiterbutSj
Barr, 1388. — «Die ftttltenlkiarsl». Knrtaen- auss dem allo Gesi hwer und Eiter andt rer
luusen, 1316. I Laster hei türschwereu» Geiler. Selenp 1Ö6«.
Bnttel, kleine Bilito, Zuber, — Sie«aehat(eii ' — «Alleweil der Butz HofTart, Begird üppiger
ilie büttlen mit den visehen ninb». Brant, Kre in dir steckt, m> Innrr rreot Neid in dir
Bisch. Wilh. 291. j auf; thu cin.s, zuck den JiuUen dannen». Id.,
Bottich. Bottich. Heute: Stendel. — «Bü<- 1 7 Scheiden, H, 3 b. — «Geduld zuckt von
tiche der Fischer». 14 Jh. Ahe Ordn., B. 12. ersten dannen den Butzen der Trurigkeit».
— «Ein Tragebüttichin» , einen UUuu a euthal- ' Id , Bilg. 61». — «Es steckt noch in et-
teud. Solzmatt. 15 Jh. Weisth. 4, 13&. — «an liehen heinilioher verburgner butz dahindcu».
hvttichenslepen*. Silssolsheim, 1418. Ort wolBlindenf A. Ib. — Man hat BranfeU gebeten
man Bütticli€ aufschlägt ? I vom Zchnden zu schreiben, «so niemants mit
Bfitxe, masc , l'fiitzc, sumpfiger Ort. — «An i dem selbigen bvUen lierfUr vil». Bmnfels,
— in dem hütztn, büse», bUtinen: Feldnamen Zehnden, a, 1 K
an sehr nelen Orten, 18 Jh. n. f. — tEine j 6. Mucus, Rotz in der Nase. — «Unser
Matte, der man sprichct 7?(/f^in». Eckbolshcini, Kiinii,' ist eben ein Men^cli wie wir seint. i i-
18&9. Fessenbeim, 1303. Geodertheim. 1305. get auch ufT das Hüslin, er hat auch Butzm
BBtse. 1. Maske. Seberz, 209. — «Als bitz- ' in der Nasen wie wir». Geiler, Ev. mit üssl.
har grose persunen. sch&lere und amlt^r»', mit 150''. — Fig. «Das ist nit . . . dorumb das
bmtsen gelooffcn sint . . .» (wird verboten). , du die Worheit seist, wir hörent die Worheit
1406. — «In btUgenwis lonifen». 1466. — «Das gern ; es ist ein andere Ursaeh do, es steekt
Volk ist nflf dist^n Tag gantz geneigt uss bö- uns ein ander Butz in der Nasen». Geiler,
•er Gewonlieit zu grossen Sünden, als zu i Post. 2, 45 a j Has im PC A, 6 b ; Ev. mit UssL
Freaaerei nnd an Hoebmnt . . ., «n ünkttseheit, 1 61 s.
Narrheit, da.s ist Butzen udi^r ander Fastnacht- 7. Schunppr feines brennenden I/icbts. —
ftpii zu machen». Gelier, Ev. mit Ussl. 34 b «Du meinst du habest das Licht der Anfcch-
-~ «Wie ein iade sieb nflinatst, <- und sieht l tnng zn Sünden . . . gantz abgeblasen, darumb
doch wie ein fasttiachtbuts*. Murner, Nh. 144. das du in das Kloster bist kninmen. der Butz
— Gödeke, irrig: Vogelscheuche. — Schniid, des Lichts ist aber noch daran, das ist die
«ebwib. W5rt. 110, III. Neigung an Sfinden». Geiler, Baum der Sei.
2. Popanz, nianncquin. — «Wann man Hanf 19
»egt, $o steckt man einen Butzen in Acker, I 8. Stumpf eines Baums. — «Ein Bauer kau
den macht man in Gestair eines Menschen, nit den Butzen mit den Wurtsela hemas aer-
und ist doch von Strow», Gf^ih r, Bilir. I6Ü«. ren». Geiler, 3 Marien, 12«.
— tHauftnUß oder Vogclschöch». Ibid. 100"; { 9. Fig., der innerste Grund. — «Das ist dt r
Ari>. hum. lOfl»; Schiff der Pen. 10»». — Es | recht Grund und Butz um welles willen wir
^•"•ht i'iner vor dem Hmis seiner Geliebten, ' so frnndlo«^ sind>. Geiler. Post. 3, 19".
«do hat sie sclilcicr zantmeubundcn — tind j sich Butzen, sich lurtmachen. wcggehn. —
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— 62 -
*Butz dich, mütticli, hinder die tür!» Muraer,
Nb. ö. — »BmUe dich dennoi !» (von dannen).
Ibid. 20?<.
Butzenantlit, Larve. Maske. — «Zu dem
ersten zögt er (der Tod) wer der ist der die
Larven trcprt. fias liutzenaidlit ; -wir hüben
alle Butztnantlit vur uns, über iii dem Tod
thun wir sie hinweg». Geiler, Arb hum. I3l
Splenp. 227b ; Narr. 193 a Etc. — «Larva,
Butienantlit* . Gcmma. Eben.su Dasypodius und
Göll, 296; bei letsterm: «Larva, Schönbart.
ButgmanUiU*.
Batzenkleid, Maskenkleid. — «Wenn etwan
der Uerr ein schwurtz Beroiihut inler .'in
BuUmMcid anthut und uff der Erden uff allen
Vieren krficht gegen dem Hnnt, so volit denn
der Uunt an zu lu llen». Geiler. Bilg 138 a.
«BttweboltK», Bauholz. 14 Jh. Hanauer,
Constit. 186.
Bu\v«ni. 1. Bauen. — * .. . nbc jpman de-
keine vestc buioen wolte in dem dorfe und in
dem banne sft Tefrersheiro » 1812. Als. dipl.
!?, 104. — «Sti vorhtond, ih\7. der Inschof eine
bürg darul buicende würde». Cios. 73. — «Sü
woltent einen hohen tarn buwen». Kdn. 344.
Etc.
2. Anbauen. — «Wir müzen dicke Ireimiiu
lant. . . buwn». Gottfr. v. Str. 1, 132 Etc. —
»Nof was der erste »lor die reben buicctr^.
Kön, 'Hl. — «Ein g&t buwen» (ein Fehlgut).
Sehr oft, 14 b. 16 Jn.
Byseni. Bisam. — *Btfftem i'-t nit anders
denn MüszUcck». Geiler, Bilg. 172 ^.
C. Siehe K.
D.
Dach, plnr . die Dach. — «Von hausern und
von holien dachen». Murner, Virg. F, 1 b, —
Glocken «müssen hangen under den «fodken».
Id., Luth. Narr. 10. i:tc.
Dachlose, Antl.isiiii:;, Zerfall des Dachs. —
«Zervellei ieiii lliilihot; von (adUott . . .> tfetse-
rnl, l.T Jh. \Voi-<tli. 4, lyy.
DächtnnHZ Gedüchtnias. — «Ein lügner
mnsz vil düchtnun han». Monier, 4 Ketzer,
B, 3-'' (iiRMHliiri^m oportet pssc memorem).
«Dahc. muillii^. H.Ti-inJ, 18L
Dalnietseh, iJolrnctscher. T^ebcrsetzer. Dol-
metschen, Verdalmetsclien, übersetzen. — «So
ich ein dolmetsch nnd kein dichter was . . .»
Murner, Virg.. Vorrede. — «... dan ich seins
buchs kein uiachor, sunder ein daimeUch ge-
wesen bin». Id., Kön. v. Engl. 898. — «Vir-
... in tütsche reimen.. . dalnwischct'. M..
Yir^.. Vorrede. — «Wiitu sie (die Bibel) dtU-
metocAnt ...» Id . KÖn. r En^. 981. — «So
nnu ich . . . von ctlirlii'ii eilM fteii uanl, solch
Instituten zu verdalmctschen. . .» Id., Instit.,
Vorrede
Dangnenle. Dankneme. Scber2, 224. 1
Dankbar. - «I'iser grossen gnoden solle der
mensche also doMfnme sin...» Taoler, 150
{28). Etc.
2. Mit Dank anzunehmen. — «Ein dangneme
gobc von gotte». Nie. v. Laufen. Gotttsfi.. iO
— «Ein danknemea wolgefallen und hober
dienst». (Japito. Treger, L. 4 "
Dan<^nem«keit, IJankbarkeit. — «... das
man sich übe an dangnemekcü des grossen
gftt.s». lauhr. 246 (43). Etc.
Dapfer^ tapfer. 1. gravis, ernst. — Der
GeiMtliehe, «in (dm gang sol er dapffer sin, das
er nit ein fnnt;ist erschin» (gravis ini i-ssu).
Brant, iioretus, a, 4 — Am Tisch <bi her-
ren Big dop/er nnd stet» (gratis et stftbilis>.
Til , Tliesni a, 4 b. — Von Buhlern « wiirt
selten dap/er wort — glich wie von einem
kind gehört» Id., Nseh. 15. — Die Bisehöfe
sollten nie)n:!ii>l ordinieren, «es werent dann
gantz dapjcr liil». Ibid. 72.
2. Tüchtig, kräftig. — «Sie soUent aneh
zwei redlifli tapfft'r mann orrlnen nn harncsrh
mit guten helh.uparieu». Biant, iiiscli. Wilh.
245. Etc. — «So iebt ein jeder dapfer sich».
Mnrner, Nb 184. - «Frisch uff,... schlaig
dapfer druff». Ibid. 231. — «Dann macht sie
im ein krenzlein .schon, — darum will sie ein
dapfcrn b»n». Ibid. Hfi. — Judas nahm «ein
dapfern sold». Ibid. 234. — «Lügt dapfer ^ cs
ist üwer art». Murner, Gcuchm. C, 1 «. —
Dass die Glocken *dopffer inher brnmnipn»
Id., Luüi. Narr, 49. — «Den orden niin ich
dapfer an». Ibid. 18L — «Mit vileii and
dapffem Worten». Murner, Adel. F. 3 a. —
Fromme Leute «die den wunderzcichcn su
dapffer kantsobafft geben». Ibid. S ». Etc.
Eto.
3, Wichtig. — Man sol! den Bann nnr «in
dauern hendeln» bianrhen Murner, AtleL
H, 4 b. — Alej^auder von Haies, «in dapffern
leren wo! erlrant » fd., 4 Ketücr, D, 3 >».
4 Iiiiiii.scli : tüclifiL; Ein Vaier, stolz auf
das leichtsinnige Treiben seines ^Sohnes, sagt :
«es stat im daf^ertidten an». Brant, Nseh. 8.
— Ein lüderlirher Student li-inf dass er
tdapferlkh kunt gut latinum, — von der
stat zum galgclinom». Mnmer, Nb. 29.
Dapft'rkcit, Kinst, irravifa*. - «Die dapfcr-
Ixit schatti da.^ man liiit den iilter . . .» Brant,
Morel US, b, 5 >>.
Daphart, Art Mantel Tabardum, tapardnm.
Ducango. 6, 47(i, .Scher/,, 225. — «Ein daphart».,
dem Johann v m S. Amarin geraubt. 1300.
Cod. dipl. 8. Thom. -- «2 lil>. H ^ hab ich
geliiset abc eime swartzen dappliurt*. — «Ein •
swnrtzer daphart mit witon ermelu und mit
eime leberiin fftter». 1418. S Thomas-Fabrik.
— «Der da/>pari olim kamerarii». — *Dappar-
dus .Tohannis Swop». 1419. Ibid
Darafter, hin und her, da und dort — «Da
schwankeHt also darafter als ein torechtcr
.Tugdhund», der die Spur verloren hat. Geiler.
Geistl. Spinn. L, 4o. — «Da bleibst nit uff
einer Betraehtung-. da schweifet darafter im
ricniiit hin und h<'i> Tliid, X, 2 «Pio.
Lerer zicbont darafter hinder sich und für sich«
nit anders denn wie ein Kata ein Seigtneh
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^ 68
itrafter /ürht, S. Thomas. Scutus and die
udern, nnd machent vil Geferts dorass>.
ijfilt'r Po'^T. 3. '.»1 " Ktc. ^ 'Vic .Tiidi ii hatten
unb uiiil umb daraßer äyiitig^ogea». Ihid 2,
ItK — «Die Buthshcrrcu band eigne Metzeu
isden Heiislin daraßer in den Wiukelasitcen».
üciler, 7 Schwerter. G. ö « Ete.
Dimis, von .ieiii friiiiz lei rasse. Verschan/.-
aiii'. — Geiler. Post, ö, (59 ■". am liaiul «Val-
Ulio. oin starck Uolweick oder ein Tarrasz».
liemma uemiu — In einer würterab. Urkunde
föD 144»: «bei 40 Klotz. Tarrnn and Uand-
hiicb«en . . .» : hier also Art (icsehütz? Ist
ibor nicht zu lesen : Tarrus- nnd Hnndbiichsen V
is<kiuid, Schwab. Wort. 120.) Ü. uoteUf JJar-
Darrassen, verschanzen. auch venlnr-
mteiL — «Do der selb einest in eim ätrit
ketnen Grand oder Wasen bsidomit er möcht
4arra<-':ii \ui<\ l iti GeschuU machen . . .» Geiler,
Poii. 3, 6y 0.
DarresbleliM, Kanone. — «Also thut aneh
■l-T Feiml, - r <chreckt die Kleinmütigen nnd
KQupt sie an unbedacht, bringt sie iu einen
Giüel, ab man aneb mit dem Ton der grosiien
hoTTtuhüd^en thut, so man ein Stuttnniur be-
Mbli&set». Geiler, Irrig Schaf, G öb. — «Wann
der Teufel vor dem Schlot>s diner Selen lit,
UDti Inriii sclifisst mit der i'ro»:<*<^n MÜsfen
iMiTTt^^lju^itsen. tlas ist mit schentlichea wüsten
''^denken dich anflehtet». Id.. liil*,'. 26 ij. —
•L» i5.t nit loblich eim Tnrn das er steif stot,
da aie kein Darresbüchs daran j^ericht ist
Mili>. Id . Enieib. 61 ^.
Dartsehe. Das Verbascum thapsas heisst
•kiiüi^'skcrtz, darunib das sein st«ngel von
^1' n iredort wurt. überzogen mit hartz, wachs
öder liech, und stangkertzen oder darlschen
daTon 1,'eniacht und gebrantfür »chonbfackoln».
lirai.'^chw. Dist.. VÄ6^. — Tartschc. franz.
urge, ist der Name einer Art kleinen ächil-
im Sinn von Stangkeree habe ieh Tktrt-
iii>t iiiii^ends gefunden.
Datt,Tartar. Gödeke,iX): «Tatar, Zigeuner».
- «Gott ist kein DBhem oder TkAt^ — fr
»pmhen er doch \x<il v('istrit>. l'r.int, Nsch.
i*. — «Weder Juden, Ueidcn, Datten, — iru
gloiibeo als schentlieh bestatten — als wir,
^if Kristfn wellen ^in». Ibid. 112.
huüsa. Das», das franz. deux. Der Zweier
des Würfels. — «Zwei onff anff dem w trITel,
^«i*st ein tUiusz». Guldiu Spil, 48. (Aus^i^abo
"ß 18«2: dus.) — «Ein Würfel der stot i;beii
fest uff eim Ess als uff eim Zinken oder
iff einem Sess ; also ein Mensch »dl stpif ston
dem Ess und Vuss der Widerwertigkeit,
'l5 uff dem Sess und Ziiilsni des (iliicks».
' «ilcr, Brös. 2, 84'' , rn ii. über Maria, i:? ' .
Dechmeu, Dechiuul, decima». speziell AI -
.abefür Eckern. Scherz, 227. — Wer Schweine
ia den Wald schickt, «sol 4 pfen geben zft
JMimen . . ., und ist des iJechmen nieman lidig
4«nne die schöffen un i des elosters ambaht-
lui«».Maursmiinster, 14 Jh. Hanauer, Constit.,
W.— Wenn zu Bischweiler Eckern ist, «so
H'l yedes swin geben 4 Jj z& dechmut*. 1458.
^* c 3^. — Erinnert an den firüheru Schwein-
»heudea.
i Deeklachen, Stück Leinenzoug, um etwas
zuzudecken oder einzuwickeln. — «So bededcet
man in mit einer weissen Zwehel oder Ikdt-
I lach» Geiler, Passion, 8 «.
Deifern, scliwiu/en. — «Wann sie nut se
thun haben, so faheu sie an schwetzen und ze
' deffern*. Geiler, Emeis, 25 «. — Heute heisst
deicem so viel als schelten.
Deheiner. keiner. — «Vil nemen art/eny sich
an, — der dJteiuer etwas domit kuu». lirant.
Nsch. 56. — «Verlosz das ding zu dhetner frist
— das du weist das dir eben ist». Id., Cato,
b, 2 1». — «Wiewol der arm bedavft' vil, —
schenckt uler Reiche) im nttt zn «fAet«Mr wil».
I Id., Jloretus, b. 1 b. Etc
' «I>eheeHn, ascia> (Beil). Herrad, 191.
Deind, das fi anz diiule. — «Eine deind ztt
4 <4». IJtöL Heiml. Buch, f • 44. — 15 Jh. Alte
■ OrÄn.. B. 19.
Dcinei lcl. \ un doiner .\rt. Von Lri. Art. —
«Du hast ciu Kind . . es lebet und du lebst,
nnd ist deinerlei. es ist ein Menseh. dn bist
auch ein Moir-eh». «lOiler. Kv mit Fssl. 14 o.
Deipel, mereirix; absichtliche Entstellung
- von Teufel, nm den Sehein nieht zn haben,
dies Wort auszusprechen. — «Ich m il sie ei-
I nem Buben gleichen, der da hat ein eeliche
Frawen, und er iiat auch ein Dirnen oder ein
Deipel zu Basel oder zu Kolmar». Geiler, 3
.Marien. 33 «.
Deinem, Sauerteig. — "Deiseme, zinia»
Herrad. — ^Tnfifem* 1478. Alte Ordn.,
B. 1. — «Nim lermentum. i. e. cfmam bei einem
brotbecker». Gersd. 10'» — «i^ctsn» von eim
brotbccken». Brunschw.. Pest, 26b.
I>ei<«8cl, Deichsel S. Teisstl.
Delben. graben; vergl talpa. — «Er*kan
die Wurtzeln der Sünden nit gantz heruss
delben». Geiler. 3 Marien, 12". — «Ein Hus-
vater hat gepllantzt einen Rebacker . . . und
durin gegraben oder geU^be» ein Wyher».
Id , Post 2, 46 b. Ete.
Dell«'. Teile. eiiL'l dell. Vertiefung, kleines
Thal. — «In der ädUn, teilen^ — über die t«tie,
! über ddle» Feldname, mehrmals. 1205 n f.
Demmen. schlemmen, schwelgen — «Do
. man brassen, schlemmen und demmen solt».
i Geiler. Post. 8, 37 •. — «Ieh wil . . . sagen
von schleiiinirii und demmen, {i\\\( u uiii! s.uiteii:..
I Id , SüDdcu des AI. 3 — <Ub ich schon
Sehlem und dem bis Mitternacht». Id., Bilg-.
*.n Etc. — «Schlemmen und demmm. taf'
und nacht». Braut, Nsch. 19. - «Ich schlemm
und demm. ich zere nnd brasz». Hnrner, Nb.
Sl. — «Was vor ziten gstiftet was. — jetz
hat die herschaüt alles das, — und schlemt
und demt frölich <lovon. Ibid. 117. Ete.
Demmen kommt fast durchgängig nur mit
schlemmen verbunden \ ox; es scheini mu da-
her nichts zu sein als Alliteration. Schmeller,
1, 371, stellt mit nn^erm Dempes, Ilausch,
zusammen, das auch m liaieni üblich ist; er
erklärt Dempes durch Dampf, so du^s demintn
i so viel wie dämpfen wäre. S. auch Zarnkc zu
I Braut, 830. Dempes kann aber auch, umgekehrt,
, von demmen kommen; die Verwandlung des
zweiten m in 6 oder p ist eine hänßge Er*
I seheinnn;. Naehdeni mau das Wort demmen gc-
uiyiii^ed by Google
— 64
biltlei halte, war es leicht ein volksthiimliches
SttbstaDliv davon abzaleitcn.
Demmen, domare, zähmen; nicht za ver-
wechseln mit dem vorhergehenden. — «Wan
böse Neipuiifren in dir uftg'un. so hat dir dot
ffeben die Kraft das da die mit deinem freien
Willen ma^st dernmen». Geiler, Ev. mit üssL
87 b. — «Soll das Fleisch getemmet werden ...»
Id., Has im Pf. c, 6 — «Dieselben haben
gedempt die Anfeehtong-». Id., Brot. 1, 10*.
— Pferde, «so sie sieli 1 is-en rfemmc«, — in
karren oder wägen zemmen . . .• Mamer, Virg.
5 b. ~. «. . . ehe vU tider modttea ge^bnmH
werden». Ibid. h, 4 b. — «Wan wir die hischöff
hon gedempt,— nnd ir güter hou verschlempt ...»
Hiurner, Lnth. Harr, 188.
Demmer. subst. von demmen^ schwel^'pn
«Schlemmer nnd Demmer». Geiler, Emeis -tö^.
Etc. — «Schlemmer und demmer; Braut,
Nsch. 71.
Dempfen, ersticken. Schmeiler, 1, 511. --
Das Bvaii<:elium, «ob man es hat wollen an
eim ort dempffen, an dem andern ort mit ge-
walt flammet». Pollio, Predigt, B, 3 b. Etc.
Dennin, adj. von Tanne. Zoll «von den
denninen IVömciu. 1322. T'rk. 2, 208.
Deprer. Gudeke. 61 : dobinäer, Bettler für
Heiligthfimer and Ürohen. Botwelseh. —Brant,
Nsch. 61.
Dertsche, Tartsche, Schild. — Geiler, Arb.
hum. 41 a ; 113 a.
Dester, desto. «Ufif das er deeter ee solt vor-
schnellen». Geiler, Post. 3, 104 ■. Etc. — «Uff
das ein ^lensch desterhas nnd ?>icherlicher die-
selben halten mög, und dester minder davon
ahtrett». Td., Selenp. 141 b. Etc. Ete. — 2fit-
destemiiuder, nichts destoweiiijk'cr. «I'nd do-
mmb wart erkant das man niUdestermtndcr
solt mit den Jfingem darsehieken die Kfinigs-
knecht». Geiler, Post. 3, 104 «. — «üsz disen . . .
sprachen . . . mag desterbaez verstanden wer-
den .. .» Wnm, Trost» 92*. — Heiligenbilder,
\vi-- 1, T'^^tlirli sie anch frcxiert sind, «seind nit
desterminder göizm und nichtig». Ibid. II
Etc. — Die Feiertage sind «anfengklich ufTge-
satzt worden das gotts wort dtater ofFtcr zu
verküuden». Ibid. 24 b. — Der Reichthnm
hat niemand «(fester weiser gemacht». Wimph.,
Chrys. 10 f. Etc. — Dealer ee, dester minder,
sehr häufig bei Braut und Murner.
Demneln. S. Dümeln.
DeatHchen, TUtschen, in dcutsdier Sprache
ausdrücken — «Ich kan es dir nit bass
tütschen*. Geiler, Oeistl. Spinn. 6 Er. mit
IJssl. 3 b. Etc.
Denwelich, tauglich. — «Dinge die zu einer
reis/, karapff und streit zu Volbringen, nutz
und deuwdieh genent werden». Wimph.
Chrys. 6 b.
Den wen. S Douicm.
Deuwig. S. DöwUjf.
Dich. «r. Tidi.
Dioht. Tihte. Tlen. 3. 3ß. Gedicht. — «Der
dis2 min dicht durchlesen hat». Murner, Schelm,
c, 1 •. — «Daramb hab leh dis «fjdtt gemaoht».
Murucr. Tind. O. 4 b. Etc. — Hie und da, bei
Mnrner, Gedicht, Bad. P, 1 b; ^b. 2.
Dichten. iSr. Dihteiu
Dichter, Verfasser. — Gersdurf sagt er gebe
sich «nit in rums wis usz ein buchdichter» za
sein. Verso des Titels. — «Heinricus Süss»
(Suso) «der Dichter des ZeitglÖcklins» (von der
ewigen Weisheit). Geiler, Passion, 14 b. — «Der
Dichter diss Bachs entladet und enlcdiget sich
▼on dir. . » Id., Drefeckigt Spiegel. BB, 1 b.
Dicke, Dick. Scherz/ 23li. 1. Adv., oft. —
«Wir müzen dikk( fremdia lant . . . buwen».
Oottfr. V. Str. 1, 19$, Ete. — «... des er began,
da lanfj; im aller dikkest an». — Ibid. 1, 72. —
«Was Wunders stot dicke in dir uf !> Taaler,
261 (44). Ete. — Dem Papst Gregor X «kam
die klegdo dicke für, wie ubel es in den landen
stünde». CioB..41. Ete. — «Also dicke es in füge,
so wellent wir mit in striten». Kön. 860. Et«.
— Theodosius «was also ein heiliiC cristenman,
das er sine vigende dicker übcrw ant nut bet-
tende nnd vastende denne mit dem swerta».
Ibid. 372. — «Oont vil und dick» zu dem saora-
ment. Predigten Ingolts. 1435 — «. . . als bis-
her vil nnd riuÄbeschcliii i t.. ! [iiningen. 15 Jh.
Burckh. 74. Etc. — «Wer vil redt, der redt
dick zu vil». Braut, Nsch. 22. — «Darusz ent-
^ipringt euch oCTt und dick . . .» Ibid. 64. —
«Wer nit <rern hört von wizheit saj^en, — der
würt dest dicker von mir klagen». Ibid. 114.
Etc. Etc. — «. . . das Hin würd gedacht offt und
dick . .» Murner, Schelm, g, 6 » — «Ich hab
selbs ofTt und dick geprediget». Id., Nb. 854.
— «Die geistlichen und ordenslüt guckent ouch
offt und dick in der kirchen». Id. Oeuchm. e,
3 a. — «Wci.st du nit das man oft und ditk in
di.ser landtscliafft sprechen ist, hüt dich vor
demscberer ?» Brunschw., Pest. 34 a. — «Chris-
tus selbs sieh dick errettet von den jnden».
Pollio. Fred. A, 4 k
2. A4i., wiederholt. — «. . . zum dickern
mol ermanett. 147S. Molsheim. Weisth. 6, 428.
Etc. — «zum dickern Mal», bei Geiler, öfter :
Ev. mit Ussi. 7b; Geistl. Spinn. 0, 2 b. Etc.
Ete. — «Als sie aom dickem mal hon gethon».
5Iurner, Luth. Xarr, 92. — « . . als zum dickem
mal gesehen und geschehen ist». Brunschw.
Cbir. a, 2 b. — «. . .ich sag nit das sie ea
zum diefom mal selbst sngeiieht haben». Zeil,
M, 2 b.
Das Wort kommt sehr häuüg in allen
Schriften dieser Zeit vor. Es hat sich in einer
ei gen thü milchen Redensart bis heute bei uns
erhalten; wird einem etwas überdrüssig, so
sagt er : «ich habs dick», es kommt mir sa oft.
Noch im schweizer Dialekt.
Diebe, Diech, neutr., Hüfte. Scher/.. 233. —
«. . . biz daz er im durch das dtech sl&g».
Gottfr. V. Str. 1, 97. — «Verrenkung des ^me»
oder hüffte». Branschw., Chir. 116 ■>. — «Pie
Fugen oder Gleichen (sind) etUoh knodecht,
als die Ellenbogen nnd die JMseftsu*. 6«wd.
2 b. ^ «Der Wolff (Sehmera) in den Dyeekem».
Ibid. 64 b.
Dienst, adj., demfiihig. — «Wis «NMItt»
Hnttfr. V. Str. 1, 71. - Erhalten in Frauen-
namen: Demut, Konue zu Hohenburg, 1180.
— Dyemtii Eran des Job. Sehapeler, Strasab.
14 Th. — DemÜdie de Ottenroden, Begine,
1312. Ete. Ete.
Dienst, Dienstbote. » «Wann die
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— 65 —
TOD einem Hans in ein ander Haus kunimen,
« müssen sie erst leren». Geiler, Eniüi&, 69 «.
- «Waher kanipt es das die Dienst in eim
flu so seUo8 scint und unandechtig? . . . Die
BerMhaft ist auch cttvann ein Ursach das ire
ÜMi^^inen ungehorsam seint. wan sie scint
iren Dientim hert mitiflachen aad ächelUn». |
Iii , Narr. 165 •.
Dienif t ha rk p it. i i ii s t i ■ i n - . — Wo i
dum Andern in einer >uth zu Hülfe icommt.
•dnz dieHgtborkeÜ wirt uszgcspreit». Brant,
Famus. A, 6 sind bereit, «dem amlern
Um all tUcmtbarkeit: Muraer, Virg. Ü, l ».
- Se tniir«»n die Bahre. •fOrwar ein traurig
'iienstbartra't ' (tri-:f" niinisteriuni '. Fbid. K. 7 «.
Dieetal. 'l'heil eines Schweins. Von Utehe,
Höfte, nnd Stal. Stelle; fthnlieli ireWIdet wiei
Hirn«?a!. Stime. Nicrenstal, Fcu in doin die
Nieren liegen. Schmelier, 2« 746, 746. — Ein
vhwein gibt «duo tfiMal de iTt libriB . . . Pro
dtatal 2 sch.» Libcr roquinie.
Diet, fem., V.ilk Hoherz, 238. — «So waz
«I aber der fremden dict . . . zc michlem leide |
ma?et.. Gottfr. v. Str. 1, 99. — «Von k'ur-
aewaiischer diete . .» Ibid. 1, 101. — «Der
Unig und al din hovfdiet (Hofgesinde). Ibid.
1, 46. ~ Dietweg, Voiksweg, Heerstrane. An
"Orten, 1270 n. f.
Wget. Diät. Murner hat dafür: Taghaltung;
». dieitt Wort. — «Der ist ein narr der nit
mstat — was im ein artzt in nötcn rat, —
md wie er xecht halt sin ^tOKe». Braut,
Mileii. IHcliten. verfaBsen. Sehers, 982. — l
'Brif've . . . tihten*. Huttfr. v. Str. 1, 113. —
tiela&ius *dHUet vil der ymnos». Cloe. 19. — i
Bmüqb *tUkteie und maiite ein bftch de eon* '
JöUcionc philosophica». Kon. S79. Rtc. — «Da
Gregorius seine Bücher dichtet . . .» Geiler,
Sur. 991 1». — «Die Bfieher dtehteUf sie haben
kein Gcv.'it/ (las sie liiridot; es maeht jete i
Biicht-r wer da wil». ibid. 22*». t
Dill Gersd. 98 e. Anethnm graveolens. :
KirsfhI. 1. 328.
DilUp, Tölpel. S. SteUen bei drimm, 2, 1151.
- «Je, sprach sie, lieber diltap min. — din
träw zQ mir iat gar dohin*. Mamer, Genehm.
F. 4 «.
Ding. S. Gedmg, Scherz. 240 u. f.
Din!««>n, ziehen. — «Oer Teufel kumpt schli-
dkeu \im 2U fohen uud uu^ mit im zu dimen
m die Hell», (ieiler. Bilg. 74 ■.
iHntenhörnelin, Dintenfass aus Horn ge*
4f*l>t. — «Zum Dintenhömdin». Strassb. Haus-
■ iilje. 1311.
i>ippel, nach Grimm, 2, 1199, alberner
Inueh: passt nieht zn vnserer Stelle; eher
""ir-lc- "iudekc's Erkläruiiir. Unverstand, passen,
"^tnn man Belege dafür hätte. Könnte nicht
I^ppel für Tenfel gemeinl «ein? — Wenn
'ir.rri Verliebten «der diffd gar besitit . . .»
Uarner, Xb. 228.
Diptam. Gend. 90 b. Dietammos Fraxinella.
KiTschl. 1, 141.
Dirne, Dienerin. Sehers, 246. — «Diener
■ul Ünm 10 wenig Ira willen mfigent haben,
Venne alle zit ir flis . . . gat aft irs harren
»illeo.. Tauler, 401 (69).
Di^chlai'Iifn, Tischtuch S. Ti-'^cMacken.
Distelzwig, Distolfinck. — «.NiiiiÄt du für
dich ein IHstelzwig, darin findest du diö .\1-
roechtigkeit Gottes, der es so wunderlich, schön
und hübsch gemacht hat. Sich an wie ein
hübsches kleines Vögelin es ist, es kan singen
und off einem kleinen Zwiglin eiteen, wie es
so ein flnes kleines Sehneblin es het, darsn
niancliLMici Farweu, gel, rot, schwartz und
wisse federlin». Geiler. Bilg. 121 t>j Post. 2,
23 Br«<. 1, 67 b. - Sohmid, Sehwäb. Wört.
129
Ditxeu, Botwelsch, üödeke, 114: sich
krank stellen. — Ein Bettler «der dümid
gat>. }5rant. Xsch. 62.
Dobel. Abgrund. — «Do ward ein gcist-
lieher Hensoh vercnekt nnd im Geist in die
Hell gcfiirt ; ilo sach er wie das ein Leiter anf-
gericht was iu einem irreiisslichen fcnreoden
tiefen Dobel». Geiler. Trostsp L. n b.
Döbig, Tübi;?, un.sinniir *7'iMg, forcns».
Schmelier, 1. 580. — «l>ie duiehten döbigen
menschen». Kulm. Mcrswin, 9 Felsen. 130. —
«. , . das wir also gar dump dvbtg dorehte
menschen werden sint». Nie. v Basel, Taul.
Bek. 33. ~ «... der tobig Hunt . . .» Geiler,
liilu. 144 — «Schcllig, blind. unsinnig, tö6»i;».
Murner, Schelm, e, 1 «. — «Da ward er so
töbig...* Id., Ulensp. 27. — «Meyblümliu-
wnsser ist gut wenn ein dÖbiger hnnd einen
gebissen hat». Brunschw.. Dist. 86*>. — Ein
Versehn bei der Behandlung einer Hirnschiidol-
wunde «machet den verwnndten dobig und
wütend». Gersd. 90
Docke. Puppe. — I'nsypodius: *Dock. piipa.
pnpuln». — «Der Pfaw ist von vil Farben
nnd Spiegeln, als die Lantsknecht seint nnd
die DocAm». Geiler, Ev. mit L'ssl. 144
Dodern. Dottern, beben vor Angst. —
Herodes, «da er hört das die Wisen frogten
noch eim nuwgeb.nen Künig, so geriet jm
das hertz zu dottern». Geiler. Post 1, 17 i*. —
«leh weise nit, aber es hatt lang in mir ge-
dodert. man werfF etwan den gemeinen man
über das seil». Karihans, bb, Ib. — Heute:
verdattert sein.
Döglich. 1. Tauglich, nützlich. — Lüdcr-
liche Söhne «sind nit dögUch zu dem gut»,
ria^ der Vater mtthsam erworben hat Mnmer,
Nb. 164. — Es «waT dögliclier mir erschossen».
Id., Schelm, i, 4 «. — «. . das der aplao also
fil dögUeh sei nnd ntttslieh». Id., KÖn. v. BngL
897.
2. Gültig. — «Wo jemans . . . einem andern
. . liesz zehen gülden versprechen, der ver«
sprnch ist döglich». Murner, Inetit, 96 —
«. . . so ist das legat nit desterminder dög-
ltch>. Ibid. 62^.
Dolden, Gipfel. Krone einer Pflanze. Schere,
364. 1647. — «Wenn der hflber den bonm
Von dem stnirk le'liirct. so sol er den ilolden
in die band ncmen und sol under sich schnei-
den». Rixheim. Bnrckh. 90B. — «Wenne der
mensche kummet uff den tdden aller volle-
komenhcit . . .* Tanier, 240 (41). — «Ufklimmen
nf den teHden einer . . . gotheit». Ibid. 9.<)7 (41).
— Die Seele kommt «nf ircn obersten tblden
der verstentnisse». Gebete, 14 Jh. — «Sie
- 8Ö -
habent uiidcti angefangen an dor Erden, bih doppen, das seltzam ist and suost niemaiitz
sie kommen sint von den Wuitzleu in dem uiß hat». Id , Sünd. des M. 6*>; Bros. 1.
Dolden des Zedcrbonms». Geiler, Bilg. 124 ». 54 b; 2, 60 b. — Wer im Sommer nicht ar-
— Die S( linL-cken 'Stcigcut uff die Böm bis in beitet, muft im Winter «an dem dopen sagen
den ToläeH>. Id., iiüud. des M. 62 a. — «Da- hert, — bisz er des hnngers sieh erweit*,
mrob will S. Johaus uns ufferheben bis /.u jSiaiii, Xsch. 70. — «Vil stellen jetz nach edeln
dem Höchsten, das wir nnd er den IMden er- woppen, - wie sie füren vil löwen dojppm^.
wischen der Eeren und Glory». Id.,Ev.mitU88l. ' Ibid. 75.
20 ft. Etc. — «Die gipfel, ddden und bletter». Doppol S. Düj.'i el.
Brunschw . Dist. 65* * — «Die ober UMen oder , «Ein Doppelstein serge», 1446, S. Thoma*-
gipflia» des Anis. Ibid. ö9 b. — «Ein kraut . . . | Aroh. «ein (/oppeZ«(etfi«i serge», 1449. Str. Bez.*
mit eim weiBsen doÜm nif eim Stengel». Ibid. ! Arch. Unter Hausrath angeführt.
77 b. I Dorebt, Dorecht, Torecbt, thoricht. — «Do
Dolet, jemals. Vergl. Tofe. — «Derpftbst hettent dorthte kint eine inerbrt afgeleit».
hat mit dem schwert des banns mer <rp- Clo?. 101. — «Bistu aber hie mit dinen kran-
schafft weder doiel ein mechtiger kciser mit cken dorehten sinnen?» Nie. v. Basel, b4. Etc.
eim grossen here». ZeU« 0, 8 *. ^ «Wie dnnekt , — «Wer ist dirre dorehte sun». Mftrlein. il.
dich, ob nii die doctorat uff den stifften das — «Fünf wise und fünf donjhtr» .Tniig-franeTj.
got» wort mer uudertruckt haben dan doUt et- Pred.Ingoli's.— «Geschwätz und Joi ecA/« Ked».
was?» Ibid. S. 9 b. I Geiler. Holl. Lea, d, 5 ».— «.. . als dörecht
Dölme. Dalm«', Dolot m«. cndlicli nun. hpnte Menschen davon reden». Id., Pred. von Ma-
uoch. ächerz, 224. -- Bärbel von Zabern sagt na. 7 «. — «Die torechten Schaf». Id., Ir-
Andreas Dritxehn: «wöUentir uitdofawgon rig Schaf. 8». — «Nit bisz tortdUer weder
slaffen ? . . , Hiilffe got! was vertönt ir gros das K u hslin». Id., Holl. Tpu. a, 4b.
geltes l es mochte cWwe über 10 -guldin haben <Diuijiiil) ist das ein tfwrechter Slcufech. der
eostet». Frosess Gutenbergs Vind. typ., nummcn dieTodsünd meiden wil» Id., Sülid.
docum 5. — «Nö stosz din biichelin in den des M B. 2«. Etc. Etc. — «Der ist ein
sack, — Est (es ist) (io/me zit!» Conr v. Dankr., narr und gantz dorecht». Brant, Nsch. 13. —
V. 6ä8. «Wolan, du hast der Welt lange ge- «. . . der hat worlich dorecht glust. — wen hie
dienet, e> wer dolme Zeit, das du lugtest was da die leng za leben glust». Ibid. 45. — «O rfo-
zu schalte u haltest» Geiler, Post. 1, 34 » - recht ist menschUch geniiet!» Brant, Tliesm.
«Ich mein es solt diüme kein Muck me hei im c, 2^. Etc. — «Der ist türwar ein dorecht man.
«ein». Td . 1>r<is. 2, 55 ». — Ein Kaufmann, der da wil gesuntheit han, — und sieht ein
dor Wiiaitiu erwartet, denkt: «wolan. du sol- ' kranekbeit vor nit an». — Mumer,Bad. C, S
test jctz uffden Markt farcn mit dem Gut. wer — «Holofcrne, ein dortuhtrr man>. Id., Genehm,
es hie ; wenn wü es äoUne kummeu ?» Id., , x, 4 — «Ein gans hat einen dorechtm sinn».
Post. 81 s». — Wan wil der Wechter <ia^ i Ibid. G. 9 — «... nerrisehe, dlorerJUe büeh-
den Tag hirnen?» Id. . Marien. 33 u. — «Er lin inaehen>. Murner, Luth. Narr. 20, 101. Etc.
ist gleich den Lütcu die da wollen uff einen i — «Keiner ist so toredU^ wo er säch das da^
Rohvagen sitzen; so si^ einer nmb den Wa< I fundament wich, das er nit den baw, der es
gen /.u dreppeln und ist im die Zeit aD« lan<r hesehwerdl. zuvor !Tbbrärh.> Zell. e. 1 Ktc.
und spricht zu dem Furmau: wann welien wir — *Toi€chte wcrck». Capito, Tregor, H, 2».
dahne firen ?» Ibid. 98 *>. — «Des Schimpfs wer i Etc. — *Tore^. eitel gelübde.» Wnrra, Trost.
dobii': trenuir». Geiler, Sünden desM. 5<i'. — 20 ^ Ktc. — »T>u thorechta voick!» Blindeiif
«Du und der sint ddeme XX oder XXX Jor A, 41j. — «Was dorecht ist vor der weit. . .»
geflossen und hfagangen». Id., Bilg. 196 , Butzer, Weiss, b, 2». — «Es reden etlieh ilo>
l-^d- _ , Peius rirffciis wer d»)ch rfo/m»» gnug. — recht wnrt.» Ziegler, Bnchlin, A.4». — «Die
hörtest ufl. du hellest fug». — Munier, Schelm, dorechtujt: weit. . . » «Welcher sult so dorechtig
a, 7 a, _ «Der narrcnwis wer doimc <,'nug». sein!» Zell, 9, 3»i. E. 2b. — «r/koradkM^ in
Id., Xb. 124. - «Wann ist der IniOart dobn iinsinnikeit ». Wimph., Chrys. 4-'^.
ein end?» Ibid. 144. — «Wie iimg wiltu mur- DörUeu, Diiifeu. 1. Bedürfen, brauchen,
mein? Bs ist <W«e IfttUg». Pinli, 71. - «Wie nöihig sein. — «Er darf nit alwegcn mit dem
das ist, hastu (iof/-^ mee wol verstanden». Zell, Mund beten». Geiler, Has im Pf. b, 1 b, —
T. 3 b.' Er wnrd nit do umbgeen . . . , man «Darumb das sie nit dörffen sorgen was sie
het jn rfoW m^(f lengst vertrihen». Ibid. b, 2 ihun oder lassen sollen». Id., Geistl. Spinn.
Uober die Etymologie dos Worts, das Dasy- L, 2 — «Nit also ist es mit den Geissen,
podius nicht mehr hat. s. die Erklärung Grimm's, da dörfft icilich eins besundern Hirten». Id..
9, 698. V. IL,!. Jorwie. Irrig Schaf. A. Ii». - «rti>e Ding rför/««/ me
Oonnerkiapf. S. Dunner^pf. ■ Wort und weiter Erklerung». Ibid., B, 3 Etc.
«Donrewtrnle. catapulta». Horrad, 178; ei- Etc. — «Es darff da^ man gar eben Iftg —
gentlieh Blitzstrahl. was man vor Uinden red und tft<r.. Brant,
D«)p<' Doppe, masc, Tdpe, Pfote, Tatze, i ^'sch. 53. — «Es dur#^das man sich basz be-
~ «Ei ;.;ebüt dir du solt die Katzen kässen, deckt». Ibid. 6. — «Wer meint, die kinder
aber nit au die 7>o;.»» udtr ;ui die Zen». Geiler, dttrjffen stroffens nicht...» Ibid. 9. Etf -
Emeis, 83^. — «Die Katzen grciffend mit den «Darzu ich darjf nit grosz Vernunft». Murner,
Topcn darinn» (in den Spiegel). Id., Dreieck, i Schelm, a, 8 •■ — Du ehrest die Priester
Spiegel. Aa. 4 — «Selt/.anie luh r ungewon- nicht, «al?: oh du ^elVi von dir hie \\ert. —
liche^ Öpeiss essen als Biberschwentz, Beren- ^ und uiemauds dürjfteat hie uf erd>. Murner.
Lioogle
— 67 -
M>. 39. — < Es darff nit wort wie irs hand nüt also . . . grcrüret sin». Tauler. 329 (56). —
litxU. Id., 4 Ketzer, Vorrede. — «Wa» rfdr/- , «Diewil ich in dieser däMichMt lebe...» Ge-
/« wir der guten werck!> Iii., Kon. v. Eng^l. bete, ir> J:i
1^7». — «Was d/örfftn wir dea babst dromb , Oonber. 2>. Twhtr.
fragen». Id., Lath. Narr, 88 Eto. Doitw«i.D8w6a, Den wen, verdauen. Sebers,
2. Wagen. — «Waii ein Oberer in eim Clo- 251. — cVerslundcn und getowet*. Tju'i i. 12.1
mr straft, so logeu sie das sie in lunbringen, (24). — Die Krebse «sint hcrt zu krachen und
äe dörfm im ^tt m enen geben». Geiler. [ za denwen». Geiler. Bilg. 909 — Anf der
kr. mit Fssl. 28". — «Wo findt man ietz ein selben Seite stellt auch vtrdout»en. — «Die
Mlchen man, der mit ernst dörjt wider- mann starck mägen hant im land, — sie mö-
%mh Mnnier, Nb. 71. — Solehe die «gott ; gen towe» gar ti1 aohand». Brant, Nseh. 86.
den herren dörfent straffen». Id., Sclu lra. g, — Von dem was der Bif^chof den Rathsherren
d*. — Orsiiochus, der t»elbigman, — den Ee- auiti^chen liess. sagte «ein guter gesell, es
Mldw nit (2or#t rennen an». Id., Yirg. n, ü *. weren vilschauwessen, aber wenig tiaiiiMaieN».
— «. . . und darf i n babst selbe grcilfan Brant. Bi.sch. Wilh. 24)1. — '^o er die spis
u». Id. Luth. Narr. 74. £tc. £te. nit douicen kan>. Mumer, Nb. 155. — «Du
Dörflin/i^er, Durfbewohner, Bauer. «Wer hast ein schwachen kalten magen, — der nit
sich glaubt edel geboren. — so all >in fründ doutoen Ican die spis». Ibid. 264. — «Wer sich
dör^inger waren». Horner, Nb. 33, 4ö. zu nacht lullet . . . , der hindert das natörliche
Dürftig, kühn, audax. — Ist irgendwo ein | dottwen». Murner, Gnyne, 464, 490. ~ «Die
riiklitiirer Schelm. «sr> so rlörßtig die ge- speisz wol döwen .. verdomren*. Fries, 20 A).
tucui. — üaA bie es als darf vuo im cla^en». — «So die spcisz . . . übel geäowet . . . würt».
Mnmer. Schelm, g, 6 — «Venua sich drumb Ädelphus. Fic, 13til>. — «Die weisen, nach
mümet hct, — das Polchs die <idfj^ (nadmx) dem essen so sich die speisz abgedmcet het.
föttin thet». Id., Virj^'. r, 2 1>, so thcten sie ein trunck». Fries, 42 — in-
Dormenter. dormitorium. Schlafsaal im trabsitiv: «Wielanger pfeffer «fth«! In mngen».
Kloster. Scherz, 249. — Der Keller «under dem • Mnrner, Luth. Narr. 13ö.
iomenter» des Bmderhofls Clos. 88. — «Werel Donwnng, Verdauung. - «Ein feists ketzlin
ich priol in disem kloi^tcr. so were min i,'e%\ alt ufF den magen gelcit, stercket die doutoung*
uitem doriRCfUer nud in dem reventer». Nie. . Bninsohw., Peat. 12«. — «Kalbfleisch ist
T. Straseb. 862. Geiler, Has im Vt. A. 8 ! leichter ädmmg*. Fried. 31 *». — «Die Mtramn^
Dom<'ht, Dornechtig, dornitr- «Sü sint des magens» .\ ' ^iihus, Fic. 139
üh einen andern strengen ruhen domeltten weg Döwig, Den w ig, verdaulich. — «Krebs
. . . gegangen». Nie. v. Baeel, ms. — «Bin dar- ' sint von Natur . . . mtdeuwiff .... damnib so
n'fhiujtr M 111,'el». Brill -rlnv.. Dist. 73 b. — dunkt man sie gewonlieli etwan in, das sie
•.Sachdeui dein dorneciuige meinnngen . . . mit 1 mürwe und deuwig werden». Geiler, Bilg.
der siehel der venttnfftigen ursaob . . . werden i 800 — «Junge hennen aeind d&wig: Fries, 8a( •
Ab^ehawen . . .» Wimph., Chrys. 3 f». «Draejen. tornare.» Hcrrad, 191. DrejVn,
Üers, Stengel des Kohls. S. auch KoUorsg, Dregen, drehen ~ «Du «kaust dich dregen
Beste: Dorsch. — «Bletter gestreift von den , nss dem gstauck». Mnrner, Schelm, d, 8
donen* defi Kohls. Brunschw., Iiist. 104 a. — — Man mnss das Gayaoholz in kleine Stüeke.
'Wasser das gemacht ist von des Kappes stie- zertheilen, «ctlich thund das mit trcym*,
leo oderiiorMm». Oertd. 68b. Murner, Gayac, 417.
DöNen, tosen, toben. — «Prassen, spilen, Drasen, Tressen. Franzen. — «.Mit siden
Khleromen, dösen* Joh. Murner, a, 4 ». drasen an den orten, ^ und umb die drcisen
Dötlich, Tötlich. 1. Sterblieh. Scherz, 250. guldin borten». Murner. Genehm. H, 8h.~. «Sie
— «Du tötliche . . mensche». Tauler. macht mir ein schon facillct, — das an den
202 (44). — «... wan er wüi wüste, das er ein ecken drasen het». Ibid. x, 4 8.
(iiiüich mensche was». Kön. 836. — «.. . in Drat, Ctodrat, sclmell, rasch, eilig. Scherz,
einie dötlichen Übe . . .» Mürlein, 27. — «Die- 252. — «Wol balde gat ze rate. — lu ratet
^\ in dötlich bist, so &nch dötliche ding...» iuch wol draie*. Gottlr. v. Str. 1, bü. —
ßrint, Cato, a, 8 «. — Bedenke «das du ein Nimm das Brot, «teil das mit dinera messer
•easch und UiÜiek bist». Id., Nsoh. 55. — gedrot». Brant, Thesm. a, 5>>. — «Wann i<>df^r-
•Seia leib der wirt nim dOHi^ sein». Ifnmer, man gcopffcrt hat. — so sing mir bald ^^c-
B»d. k. Ib. — Die Sibylle schien «nit tödilichen schwind und drat». Murner, Nb. 126. — «Als
<a leio». Id., Virg. IK — Die Glieder, | bald ein herr komt in die stat, — so bringt
«Ae tn nns tödüith seind». Ibid. T, 7 l>. — «. . . , man im die seheodten «frol». Ibid. S18. —
ichiff, die ein tOdÜkhc band machet . . .» Tbid. «Das wir von dünnen rtühen trat». Murner.
i. 4*. ~ «Gott au sinem anbetten in dödt- ^\hg. D, 7 — Aeneas so seinem Vater:
Mcn IIb hnt ein gefallen gehabt». Hvmer,-! «Komm her. mein lieber vatter, drat, — nnd
XetijB. 3 a. Etc AVer bist du, das du dich sitz mir bald anfT meinen hals». Ibid. G, 1 i>.
fSrehst vur eim tödtiidwn menschen i'» Wurm, — Den Brief «wil ich jetsund uemen gedrot^.
Bai. f. 3 a. I Horner, 4 Ketzer, E, 6 b. _ «Dur knneii sie
2. tiallich, Tod briujLrend. — <Es ist nid ein gegangen (icdrat*. IMd> J, 7«.
so totluh wund ...» Brant, Nach. 56. I Drejen. ö. Draejen.
DiUlichkeit, Sterblichkeit. — Maria Mag- Dreispitz. S. Drispits.
<ialena wollte dem Herrn auch das Haupt Dreistet, dreimal — «Alle tag zwiret oder
^beo, aber «noch sincr dötUthtü wolto ett idreiatei». Buta^r, Neuer, 0. Ib.
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Dreppeln, trippeln. -< €So gat eiuer umb NarrenschifT, so wie ia Marner's 2iarrenbe-
den Wegen zu drepplm und ist im die Zeit sehwdrang (Strassb 15t Jt, 4*, 9l>|, item
also lang». Geiler, 3 Marien, 83 b. bei Geiler (NarrenschifF, 166 b, wo aber da»
Dresenei. S. Trassenei. M,' ort I/reispUz nicht vorkommt), ist ein Holz-
Driacker, Drioekeni, Triacker, Thcriak. schnitt, der einen Gegenstand zeigt, der drei
— «Zum dritten muss er (der Biltrer) haben grössere Spitzen und eine vierte kleinere hat,
Dryocktra, Spetzcry, etwas (ia> in sterck». und den Einer vergebens sich abmüht in einen
Geiler. Bilg. 26 k Ete. ~ «Der erst bringt Sack zu stossen mit den Worten: «er mus»
uns driackers her. von Alkira iiher mer». »Irin». Dnzu die Verse : «Dns ich das worlich
ilurner, Nb. 169. — «... den lyb f^estercktst sagen mag. — der dryapits der musz in den
mit dem df^jneler». Brunschw., Pest. 29b. — sack», ßrant, Nsch 80. «Der stosst dendiyqMto
«Etliche spinnenfre.sser, verlauflfen hcnkers- in den sack — der nie wil thun dann er vermapr;
hüben, kessclringniacher, zanbrecher, die — der drysptts hört nit iu den back, — daa
rtchrycu hie gut bewerten «iredter«, wistea nit^lcdn im t t ivarsu korti». Hanter, Nb. 1518,
was tyriac ist». Fries. 13 »>. 40, X, 2 » ; 2 i>.
Drifus, Drifass, eiserner Dreifuss, Küchen- Dieses Instrument ist ohne Zweifel das. von
gcräth um Pfannen etc. (iiiraiit' zu stellen. • - dem Dasypodius redet. Es hatte zu zwei ver-
<Dno instrumenta dicta in vulgari zwcne schiedoncn sprOchwörtlichcn Redensarten An-
2Vi/(3«w>. 130*. — «Ein I)rifu«g». — «Ein las» gegeben, zu der, auf die Brant und Murner
grosser Drnfn:>. 1427. Tiieherzunft, 34. — ans|nclen. und /u der, die Geiler uns erliulreii
«Zwen Trifüts». 1Ö16. Inventar eines Wirtbs- . liat. JbUne Sache auf einen DreiapiU setzen,
havees. (Str. Stadt-Areh.) | hellst so viel als sie bttehst nnsieher maebea.
Drispitz, dreibeiniger .'^chemel. Scherz, 253. Drum, Endstück, Ecke. Schmellor. 1, 663.
— Zwei junge Leute werden aus Strassburg 1 «Was leyt bei der wend und hat weder drum
verbannt, «omb dass si in einen sessel und in | noeb endt? Antwort, ein kagel». Bäthselb. b,
ein trispitze hiewent und [ir trlient, es wer 4
got, sie Woltem ime ein bein abeltuuwen». 1359. Drombei, Endstück. Von Drom, Trum.
Heinil. Bacb, f> 18. — «4 seh. ewei bnebteii Waekera., 81. — <EindhMiMK8heiU^b5m6^
von den tischen und iJn'spitcen zft mac^r-n die ein drumbd in lieilicwort». Altenheini. 1333.
man »ul bruchcn in eenn domini». 1436 S. Driipwin. trüber Wein, Rest im Fass. —
Thomas-Fabrik. — «2 ^ch. 8 von TrispiU «Den drüpwin mögent sü «die Wirthe) in ein
zfi niHchen und Stollen in die stüleimrefentai». : repsv» schütten». 14dH. Alte Ordn., P>. 2R.
1450. Ibid. Driische, .Art Fisch, trau/., burbotte. Gnmm»
Driapite. Dreispitz. — Christus «weit inen |8, 1460.— Kr «^ucht das best in alten stücken,
do zoiiTPn. das sie irc such .satztcn u(F ein — karpen/.iiiLrly diit verschlucken, — kalbs-
DretsptU*. Geiler, PokI.2, 97 b. — «Er (Chris- köpf, him, mid drusch<:iil£Üci» . Murner, Schelm,
tos) stiess inen ire Bed umb, wan sie betten c, 2 «.
es gesetzt uff einen fnlschen Grünt und uif Dnise, Renlo. - «Der dirte (Sierlitat;. Iioini
ein Dreispitz». Id.. Ev. mit ü^sl. 14'J j*. schwuruen Tod. sint klein ^/r'J.se«. und w. rdent
Was ist Dreitpüg? Dasypodius,». v. murex. den lüten under beiden armen und obcwendig^
redet von einem «dreispitxigen Eisen welches dem knie, in der grosse als ein liaselnnss».
man im Krieg nmb die Statgraben ausspreitet, Glos. 117, 120.
das die Feind darein tretlen». Frisch, 1, 206, Drüsen. Trüsen, Trestern der gekelterten
liat einfach : «Fossaugci, murex». Nach einem Trauben, Hefe. — «Reifte alse der oloren
von Grimm, 2, lfl99, angeführten Citat, wäre ten win neme und in dnreb Ur&sm Ueaae
Dreispitz «ein Eisen da>, wie man es wirft, louffen . . . üwer vasz noch nüt reine ist, und
aüweg ein äpitz ob sich hat». Hienach er- , klebent noch trium dinne». Nie. v. Basel. TanL
klärt Grimm den Ansdraefc, «die Bede aof ei> Bek. 9. — Die Wirthe «sollent keinen trutt'
nenDrewpi't^ stellet!., dnreli «sie so einrichten t^'n oder sark\\ in In iren kelren . . . lial)0!i>.
dass sie immer abwehrt, nach allen Seiten ^ 14^. Alte Ordn., B. 1. — «Wir setud Trmen \
sieben». Das kann aber der Sinn nicht sein. : der Wein ist oben hinweg genummcn, er ist
In beiden Steilen Geiler's, die zwei verschic- ;il;,'elassen, und seind nit mer dan noch Trüsen
denen Predi;^-teu entnommen sind und die unden in dem Fass». Geiler, Ev. mit Ussi.
Grimm nicht nach dem ( 'ontext gekannt zu '■ 208» . — «Aber leider es ist davon komen . .
haben scheint, hiimlelt e?; sich um verfinglichc also dns vir (I'entsche) seint Trüsen aller
Fragen, die die Pharisäer an Christum gerich- Welt worden, siderher das wir Trüw und
tet hatten ; der Herr will ihnen nicht zeigen, ' Warhaftig verloren haben». M., Narr. 42 ».
dass sie die Frai?en so gestellt haben, dass — «Du sollent lugent und gewarnet sein die
sie nach allen Seiten hin gesichert sind; im zu iren alten Tagen kummen seind und Gott
Gegenthcil, er will beweiaen, dass sie nicht dem Herren nüt anders zu geben hoitd weder
gesichert sind, und darum satfi Geiler, sie ^Xxa Tnisriu iren Blumen in der Jugent in aller
hätten «es auf einen Dreispitz gesetzt». Ein Üppiktii und Büberei verzert haben». Id., Post.
Dreispitz ist also etwas, das dem, das darauf 1, 31 b. Etc. — Der Mensdl ist «ein frflMNMet».
gesetzt wird, keine feste Gruudincrc j^ewährt Brant, Nscli. 55.
und es der Gefahr des Lmtalleus ausseui. Drusi^^, voll I'rusen, Trestern. — «Da&
Vergl. Murner : «Die ding hondt nymmer mer wüste trusige vasz». Nie. v.Basrt,T«al3dL,10.
bestandt, und ist als sampt dryspilzen werk». DrUssel. S. Truste/.
Nb. In den iltesten Ausgaben von Brant's ; Drutz, Truts. — •Drutt, das er do blib*
i^iy u^Lo Ly Google
— 6» -
al die «ile er noch iuag ifttl» Taaler, 8 (8). — Dfimeln, Deumeln, Dümen. 1. Die Daom-
«Die Franwen lesen die Federlin ab, nnd fncftr! ( nehranbeii anlegen. Heute: dfitneln, quälen,
Dil ein StÖbliu mnss an ircn Cleidern sein», peinigen. — Man foltorti' -lic Jinlon *mit dü»
ikäiu, Brös. 2, 60*>. — «Man sprioht, sobald, mende*. Glos. 187. — «DunocU dümeiu men
ener ein Hfinieh wfirt, no ist er ein Artxet, ' etUefae jaden». K5n. 760. — Di« Stnwsburger
wi>sen also wol was inen ^'O'^niit oi1er iin- fieripen einen gp\\issen Zehes, «und dütnetent
gesont ist ; trutM verbotteu, das inen ein Dingel , in gar sere». Ibid. 683. — Zwei «wurdeut ge-
lbg^ngl» ld.,Selenp. 898 Etc. — «Luc iton, ; dimmt von des mordet wegen». 1400. Wintder-
i;.' ich, du lecker, truts!» Murner. Nb. 91. — prozess, — «Der Dümdtum» m St; assbnrp^,
Aa>mf: Trotz sei geboten dem der gegen etwa« Folterthurm. — «So üixtx gedumeit wirt und
ledet oder handelt. «jm die glidor wider in einander grerieht sind,
<Dabenkopf, fumus tcrrne». fiorsd. 91 — als liio henckor -wol künncn . . .» Rninschw..
Brunschw., Di»t. ö4 ». — Fumaria ofticinalis. C hir. 94 a. — cE» was ein böser kiiab in einer
DabholE. S. Touhholz. stat, der ward olft gedömeli*. Pauli, 328.
DarktMi, bücken. — «Und do sie also weint. 2 l>ru Onnmen mit Rin^ren schmücken. —
'io duckt uder neigt sie sich und sähe /.um Eine schone Frau •gedeumiet und gelingerlet
Thürlin hinin ins Grab», (ipilcr, Post. 3. 8 b. ^ mit grossen guldincn ringen». Zell, y, 1 ».
Doft, Dunst. Nebel, gefrorener Nibel an Dünioling. der Daumen am Handschuh. —
Baumen , etc. Scherz. 259. — «Were es das Wird ein Huber Holz hauend ergriffen, so
da/t oder w ind kämen, das ein gefalle uff dem sollen die Förster ihn pfänden ; «gibet er jn
«aide wiir<k^ . .» S. Johann. 1413. Weisth. 5, denne zue pfände sinen gegcnriehmen ab sime
477. — «Mit nebels rouch. imt riien tuft». schuchc oder sinen tünuling an sinem handt-
Altswert, 70. — «Etwas das in he.schirmt vor schuche», so sollen sie sich diuuit begAQgon.
Schaden der bösen Dt^Un^ Winden . .» Geiler, SundUoffda. 15 Jh. Weisth. 4, löä.
Bilg. 16 ». — Der Vnlkan warf «kolschwartze «Dnmler», Art Kriegsmaschine. 1869. 8tro-
wolcken in den lufft, — mit schwartzem bech, bei. 2, 320. .^clicrz, 26U.
mit donat und d^ffi** Kuruer, Virg. J. 6 b. — Ouoden, drunten. — cDas sie mieszen duiuku
«D«r erste pfiail trang dnreh den lufft, -~ eer- ^ bliben*. Mnmer, Nb. tlS.~ «Verborgen in dem
theilt ,iic wind und allen dufft*. Ibid. P, 4«. wü r /wj m' IL. Virt,^ d. 3 b. Etc.
— *Dußt und dunst (ist) vergiftet». Haruer. i l>uud«r, Duuder, Donner. — QottCr. v. Str ,
(rayac, 404. Ete. ' KAnigsh. etc. haben Ihmre. — Giftige Tiiiere
Pnge. Tnge, Tube. Fassdaube. — 'Dugni* «nlso übel crschrcckcnt ab dem duncUr, das sü
zn einer Badbitte. Wasselnheim, i838. Weistb. , die gift von jn lont». Ucinr. v. Offeub. — «Bi
1. 799. — «Bödeme, tugm, reilTe . . .» 1896. dem dmderwnm», bei einem vom Blitc ge>
>^*.'iflt-.\rrhiv. — «Von eim fhdrr tuhen* im troffencn Baum, Feldname. Durlisheini, 1507.
Waid geholt, zahlt man 8 ^. Grube, lö Jh. — «Am dunderslage* , Ori wo der Blitz einmal
Wei.sth, 5, 406. I eingeschlagen. Kienheim, 1361. — «Das dM»Mi«r»
Dul. Dohle — «Dornflf gncken und lugen ;/ocA». Wahlcuheini. VMA Rosheim, 1464. —
ein JJul uff cm Nuss, wenn ein hübsche «Gott geb es fall doruft Duuder, Hagel oder
Vnvr uff und nider got» Geiler, Post. 3, 83 «; Blitz». Geiler, Post. 1, 33 b. Etc. — «Bisz dan
'^''lenp 201 ; Arb. huni. löQb. — «Als ein der h4«<ier kumbt mit für, — so wftrt verbrennt
i/ul lift ein lilauss.. Geiler, Sünden des M. 7 «. dann korn und schür». Brant, N.«>ch. 70. — «. ..
— «. t-in Kreig kein tirim macht.» Hnr- 1 den schlecht der tunder». Ibid. 84. — Braut hat
ner, S^chelm. a. 3 t>. mucIi: Donner, Donnerschlag, Dcnmerstein, Ae-
Dnidif;, Dnltig. geduldig, duldsam. - t'J ui- l olitli D. Ged. — «Hey. nun schlug der dunder
tig in demöt er (< luistus) inreit». Brant. drein». Murner, Schelm, a, 3 — «Das dich
Rosenkr. Wack. 2, 1099. — «Dins vathers der blix, der dunder achlag». Ibid. g, 7 —
-traff lid dulteclich». Brant, Cato. c. 2 b. _ «Und solt der rfumi/r darzu schlagen». Murner,
«Daran die eitern offt sind schuldig, — und Nb. 20. — «Der rfunrf«" gibt nit solchen thon».
iren kindern zu vil dultUg». Mumer. .N'b. 146. Id, Virg. r, 6 b. j^tc. — «Huswurts oder dun-
— Ich «wil !r sehalekheit duUig tragen». I derfror, dammb das es gepüantxt wnrt nfF
Id.^ Bad. Ii, M - «... damit Nie den liunger die hüser für den dunder». Brunschw.. Dist
. , deat duUiger leiden» Id.., Gayac, 4n6. — 70 b. — «Fnlniinieren, das i&t dondersehlagen».
«Grosi; krieg nnd unglück gransamlieh — hond , Zell, bb, 2 - Noch vor etwa 60 Jahren {ge-
wir "rliucn ditUifjkUch*. Id , Virg. s, 2 o. Etc. schrieben a. 18S31 \\ar fiudi bei Strassburg.
— Zuw eilen hat ^lurner auch geduldig^ z. B. vor dem Wcissenthurmthor, ein jetzt zugewor-
Oenettm. A. 4'> ; g. I b. ifenes Wnsserloch, das das Dunderlo^ hiess;
Dnlsch. Tolsch, trüb, dunkel. — Das Herz nach alter San:»' ^^■;irp es durcli rinen Blitzstrahl
«aurt fast verwund von tiem Streich der hervorgebracht worden und unergründlich tief
Oeissel deiner Zangen, es ist von derselben gev escn.
"^^ehüiittt n hlaw. titluth». Geiler. Narr. 138 ^. Dnndern, Dondern, dtniTiern. — «.*. .Tohan-
— «Falb, bleich oder dülsch far». Brunsclnv.. nes hat das Evangelium Ijcschribcn und ge-
Mst. 15 B. (hindert nlso das Sant Augustin spricht: hett
Dttlt. Fest. Scher/, 26G. T'.i iit ckc, 1, 403. — der Johannes ht>li' r gcduudcrt, x» brt diegantz
•Vellet das ding ul' üiuen äuUcäag, su sol es , "Welt in nit verstaml. ii>. lieiler, Kv. mit UssL
•in ;in dem andern dage». Heimsbrunn, 14 Jh. ' 12 Etc. — «Es reg, es donder, l lix da-
Wei^rli. 4, 90. — «N. F. ZhWf diT juncern . . . Tnit>. Mumer. F-ad. 1\ " • <'^lit dotuknr
S. (fallen Dult». Siercnz, 15 Jh. Üurckh., lyji. und mit grossem thua». Id., \ irg. c, 1 ^. Kic.
- 70 -
Danke« lirodäciuutte iu der Suppe. — <Ir
DwiAm mius ftUwegen olM»n auf der Suppen
liegen». Geiler, 3 Marien, 18 — «Ir Sin
uoü Fürnemcn ist alwegen das best, ir Dmk
uff der Soppen ist der feisetest». Id^ Narr.
36 i>. Etc. Dicsp sprüchwörtliche Redens-
art erklärt sich dadurch, dass das gleichlau-
tende Wort Dunken, dünken, denken bedeutet ;
das Dunken, der Gedanke, die Meinung ; oft
bei Geiler. — «Ir duncken uff der suppen ist
die best». Pauli, 167.
Dunkt'le. Dunkelheit. — «Was wir in einer
Dunkele sehen, daä behen sie in einer Kiariieit».
Geiler, 3 Marien, 13 b.
Danken, tauchen. — «Welcher meint, das er
witzig sy, — den duvck ich dicffiu narrciibry».
Brant, Nsch. 15. — «Het die sonn nit ire
pferd . . . unäergeduuket in das mer». Uamer,
Virg. 0. 2 «.
Dünne, Tunne, Tüne, Welle., - «Es ward
ein grosse Bewegung in dem Mer, also das das
Sehmlin 1»edeeket wart mit den Tünen des
Meres». Geiler. Ev. mit Ussl 30 b. — «Die
gewaltigen berg und dünnen des meres».
Naolitig., Psalter 167. — «Die wasser werden
erheben ir f:innen» (flnctus . Tlid. 2*^8. —
«Der wasser dünnen seind gcstillet worden».
Ibid. SSO. — «Do worden die türmen oder
wallen nff dem mör grösser». Adelphiis, Rhn-
dis, C, 5 b. — In den mir zugänglichen Glos-
sarien habe ieli das Wort nicht gefunden.
Danueiklapf. Dounerklapf, Punnerschlag :
▼on kUiffen, ahd. daffön, stridere, tönen. Eng-
liseh, tbanderelap. Dasypodios, Dmderklapf,
— «Darumb ih\ Sünder, ob etwann ilich an-
weygt discr Wint. entpfindcstu sins Blosts,
hörst da disen DomderUapf, wfirsta also ge-
troffen in dinem Hevtzen ...» Geiler, Bilg.
11 a. — «Er (Christus) sagt inen Nomen uff,
Sfin des Donnerklapfs». Maro. 8, 17. Geiler, Bv
mit Ussl 12 n. Etc. — «Da erschlag in der
dunnerkUtpff». Pauli, 272.
Dnnster. dflster. — Der Sehein der Sonne
«machet dnnkcl und dumter der kersen Uehter».
Taoler, 206 (36).
Bmuiteniira. Finstemiss. — Das Licht der
Vernunft ist «ein dunstenUue» gegen dem gött-
lichen. Tauler, 32 (7).
Düppel, Düppelhirn. Düppelkopf, Narr,
Tölpel. — «Wer aber zu seinem Bruder sprioht:
oder Kopf, Düpptlhim oder Touberich . . .
Wer do uss Zorn ni seinem uechstcn sprich :
du Narr, du Eselskopf, du Düppel ...» Geiler,
Post. 3. 57 a ; ft7 b, _ « W'as kumpt im darauss ?
er wärt ein Düppelkopf». Id., Baum der Sei.
37 «.
Dnppel. Doppel, duppeli. — Narren iHc
*düppdruck im summer tra^'en*. Muraer, Nb.
62. — Ein Pferd «das duppel tarben an im
treit». id., Virg. P. 5 b. — «Minotaurus .
ont dupler form». Ibid. Q, 8 *>. — «Leber die
duppel und fierfaltig beznlun<^». Murner, Instit.
ISO «. — «So wolt ich geben düppel sohl»
Id.. Lnth. Narr, 109. — «... der nimpt
kein doppel sohl nit iii>. LI., Schelm, a, H
— «Die jete doppel sind mit werten, — die
setzt man hoch an allen orten». Ibid. 1 «.
— «Kumm ich jetz zum herrengan» — so ist er
als ein doppeiman, — das er sprioht : ja. den
knecht .sieht an. -- der knecht des herren
sinn verstat, — da ja ist nein». Marner, Nb.
70. — « . . . den halt ich fBr ein dopptengontih».
Id., Genehm D, 1 •. — «Wer sich i\i<^7. fnichs
wolt überwinden, — der mocht wol doppel
narren finden». Id., Lnth. Narr, 9. Etc.
Doppeln, verdoppeln. — Er *duplet streiek
mit rechter Hand». Murner, Virg. P, 2
Darchehten, Durchehtigen, Dnrttchten,
Dnrehächten, Durchächtigen,, ächten, in die
Acht thnn, überhaupt verfolgen. Scherz, 261.
— «Nero, der die cristeuheit durchehtet». Clo».
27. — Die Hunnen •durchehtetent die cristen».
Kön. 715. Etc. — «Mau üch dutxhehtet au
allen dingen». Eis. Pred. 1, 238. - «Die fründe
enander nmbe daz g&t durehtent». Jüngstes
Gericht. — «Saal ist der sünder. der durch-
ächt David, das ist ('hrisins>. (Juldin Spil. 38.
— «Wie wol daz wir nit gedurefuiget werdeut
nmb den glouben mit bHltvergiessen . . . »
Villinirer. — «vSetig sind ir so euch die Leut
hassen uad euch durchät^nt». Matth. 5, 11.
Geiler» Pred. n. L. 100 K Etc. — « . . . es^
sind diefrösch gsin — und die hundsmucken.
die do hant — geduredUet Egyptenland».
Brant, Neeh. t9, nngewöhnliehe Form des par-
tic. — Sie «mcinent ^'ott der hah nit recht, —
das er sie mit straff durechi». Muruer, Schelm,
g. 5 a. _ , . deshalb sie mich durchächten
vil». Id., 4 Ketzi r, L. 7 b, _ Als Paulus «umb
got durechtiget Avard». Id., Bad. H. 1 «. —
Sie baten Jane, dass sie sie «aus hasz und
bitterm grimme — hinfürbasz doch durcA-
(ichtf.t nimm». Id.. Virg. S, l — «Bist da
gebunden, gedurchechtiget und zu dem todge-
fürt worden . ?» Winiph . Chrys. 17 ^ -
Die Ueiiii^en sind «verfulj^t und durchcdUet»
worden. Adelphus. Passion. A. 5 a — « . . . dar
musz dich tUwchechten und mit dir kriegen».
Pauli, 107. — «Erhalt mich vor denen so mich.
durchächten». Nachtig., Psalter 18. — «Die
warheit ... ist lange zeit . . . durdiädUet ge-
wesen». Tröbel, Lob, b, 1 •.
Dui*chehter, Durchecht er Durächter.
Verfolger. — «Severus ... der fünft durchehUr
der enstenheit». Clos. 96. Ete. — « . . . Das
einer Gott mit Fleiss für sein Durchwehter
bittet». Geiler, Selenp. 77 K Etc. - «Wer
wil der warheit bigestan, — der mnse g%v
vil durechter han». Brant. Nsch. 101.
Durchehtnng, Darchttchtang, Durch-
iichtignng, DarehKchtnnaB, Verfolgung. —
Seliir sind die «die truckunge und durehtunge
lideui». Tanlor, 428 (78). — «... die hie in
zeit vil durchiichtigkeit ^^clitten haben von der
weit, als die lieben beichtiger». Guldin Spil,
42. — «Die l'urten der Hellen nit anders seint
weder Durchechtigung der Tyrannen». Geiler,
Post. 4. S - .Wie d. r und d.T Heilisr . . .
sulliche Durchachtung und Miutor unib die
Liebe Gottes gelitten hat» Id., Pred. u. L.
6 ".Etc. — Domitian hat «die ander durc/^A-
tigung verbracht in dem Christen glauben»,
i'auli, 116. — * Durchechtnusz iler j^laubigen . . »
*Durcftehtigung*. Zell.m, 2"; 3 «. — «Die
da wollen leben iu Christo Jesu, die wer-
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— 71 —
-icu JJurvhdchtuny leiilen». VVuriü, Balaani, der das gemein Volk». Geiler, Post. 2, -^6 *.
?. 3 b. ^ 2. Aufrichtig. — «Also so levte minne
DorchgJe8ti<c, durch und durch glänzend. durnehtekli< lu sinne - zc valsohe silt ver-
- Xicolaui» :»ah in einer Vision tdurchglestig Hi/.zcn». (ioiifr. v. Str. l. 171.
h. iie^ JuD^raaeD. Nie. v. Basel, 211. | Dnrnehe, Dorugebfiseh. S. Ach. (Dornach.)
Dai-cl^jegede, noatr., Ort wo Jagd — «Zft durnehe*. Innnnhrim. 1306. — Eitler
darcbzieht. — «In dem durcA;>(7«d«». Felduame, Anshelm von ächv eiulmiiu, dictus Durnech».
Bischheim, Hönheim. 14 Jh. 1280.
Durchlauf, schnelles Yoniberijchn. — « . . . Dnrnin, von Dornen Si-hcr/, 204. — Bi Uge
M) werde nt wir. der Vater uml icl). zu iirh dein Haupt «uiidcr sin dornin kröne >. Tauler,
kimmen, nit in einem schlechten DurcMauf, (44). — <I>iie iiatrcl und ein durNtn kro-
«ander bliplih». Geiler, Post. 3, 30 b. — «Ich nen». Geisslerlied. Clos. 108. — «Kin teil von
vill auf diss mal etwas obnen hin und in ei- unsers herren dumin kröne». Kon. 407.
nem Durchlouf sagen.» Id., irrig Schaf, B, 3 Dürr, trocken. — Zu Sigolshcim folgen
DarclineaKen, genau durchforschen Vergl. auf zwei Gedinge, wo man die üaber be-
Bmeiten. — «Die theologen die ding al durch- wirthet, «zwei dürre gedinge», ohne Bewirth-
LTündeii und by ciiu nftdoispiti dwtJmeuMni». ung 1407. Wcissth. i. 217. — «l'io Zybeln
Sanüiaus, cc, 2 i wachsen und kymeu auf einer durreM Bünen».
DvrehslieÄn, aet., dorohloklttpfeD. — ! Oeiter. Irrig Schaf, D. 1 b.
«...die engen pfedelin <iiifdh«li^M»L Tauler, Dürre, fem., .las tiockciu' Lainl. — Jonas
410 (71). , sprach (1.9): «ich bin ein Hebrcer. ein Jud,
Dvehsnonen. mit SonnenHoht durolidrin* I und den Herren Gott des Himmels foreht
^en. — Es wird «alln- der loit dMTChsvnnet icli. der do i,'t'niarlit hat das Mer und die
Dil dem liebte». Tauler, 803 (6^. Dürre ... Do ragteut. die Mauti, das sie
Duft, BedfirlUsB. Soherx, MS. — Dürft I widerkertent zu der Dfirre». Geiler, Post,
idn, nÖtbig sein. Dürft habfn, bedürfen. — 2, 19
«Swelre ander den bbberu dürft hat eines «Darremure, maceria». Uerrad, 19?. Dürr-
hue« ...» 1279. Hist. de S. Thomas, 826. — I sneht, Sehwindsveht Sohmeller. 1. w.\\.
•Da» gftt das er über dw^ hat ...» Nie. v. Dürsten, wagen, dürfen, von Tui at, Kiihn-
Bssel, TanL Bek., 51. heit, abgeleitet von dem verb. turreu. S. dieses
Darffti^, ontenehmend, von dürfen, wagen. Wort. Engl. I dnrst. — tSit das im schmeckt
— «Derselbe was so eins freydigen, durffli- des schmürcs rouch, — er du r«t den esel schin-
gen ^cmüts ...» Adelphus. Barb. 47 «. •— Sei- den ouch». Braut. Xsch. 54. — «... so getürst
ten in dieser Bedeutung; gewöhnlich in der { man doch seiner geschwinden art ... nit son-
heatigen. z. B. «Haben sie nicht ein dür/Ki^^M ders vcrtrewen» LI. Bis.ili. Willi. 295. —
leben gelürt?» Wimph., ( hrys. 6 — j Wenn «ir euch das ^'eii osLcii äurslcn, ~ das
-^clnvachedfirjt^i^satsiiagoa». Rotzer, Neaer. got im himel wer gestorlten und alles recht
-X, 1 i». Etc. in grünt vrrd<<rbcn». Murner, Luth. Narr, Öt.
Dürmeln, Dörmeln, Türmein, taumeln. — — « . . da uns al keiser und al fürsten —
«Sie haben den Schwindel im Kopf, inen tür- nimermc angrcift'on dürsten*. Ibid. 99.
Geiler, Bros. 1, 99 &. — «So stet . . . j DUr^teru. dürsten. — «Die t^ens band gar
der Hausvater da . . . und schlecht in an ein schöne art. — obschon ein nit dürstret
den Grind das er utubturmelt^. Id , Ev. mit hart, - so bald ein andre drancken hat. —
l'SsL 119 b. — «Du gibst dem Kind einen , drinokt sie glich an der selben stat». Muruer,
Schmetterling- an den Backen, das es umbäSr' ! Schelm, i. 3 » — Wer von dem Wasser Christi
ndt'. Id.. I\ist 2. fi] 1); BiliT. 141 1'. Etc. trinkt, «ili in dürstert ninmi'-r mer utT rrdcn».
«Die drei knecht dürmelten ander dem fea- Id.. Bad. L. 4 — Einer dessen Eals eut-
«er US« nf die gaasen». Hnmer, Cl. 72. — r zündet ist, «in äürttert ser». Fries, 88 ■. —
«... das rienspigel von der bar dünnelte». Bei (Jeiler findet man einmal diese Form:
ibid. 1H6. — Schmid, schwäb. Wort. 149. — ^ «diso weltlichen Menschen, die allein ir Hertz
S. aoeh Türmein. r tif die weltlichen Ding legen, nne ie me sie
Dnrnuhto. Durnelitp.Durnehtekeit. Scher/., us/ disrn Bechen trinrlcen, ie nie sie d"r.«^rrt».
263. Aufrichtigkeit, Wahrheit, integriiüa. -— Aber gleich darauf: «ie me sie von den
«Sr ist allen herzen bereit, — ze durnehte ' Bechen trincken, ie me sie damooh dürgUt:
■ad ze trageheit». Gottfr v. Str. 1. 2in. Etc Bilg. 171 i», nnd son^t immer -o.
— « . . . den ich immer ^^erne bin - mit DUititig, von getlurren, kühn, keck, verwe-
träweD und mit durnehtekeü — an allem gen. S. auch getüratig. — «On Zweifel, die
(lien*->r. lereii». Iliid. 1.81. 255. Juden betten nit so durstig dorfcn handien
Dui nahte, Duriiabtig, Duruvhto, Durnech- wider Christum». Geiler. Schiff der Pen. 97 a.
tig, Durnehtoidieh. Etc. - «Die Latinischen die siihen das — wie
i. Vollkommen, pcrfectus. streng, treu. — Tarchon also dürstig was». Mumer, Virg. n,
•Die durnehte künigiu». Guttfi, v. Str. 1, 141. 5».
— «Seligkeit ist ein leben daz durnechtig Dusam, aohfichtern. ~ «Er redt etu .is ihi-
Qad vollekomeu ist». Bihteb. 4. — Die Stra- sam daher, es gect im nit ulsu geschliffen
f« Gottes sind «noch nie eigentliche und heruss». Geiler, Geistl. Spinn. M. 3b,
äurnehtiklicJie verkündet worden». Nie. v. Ba- Düsen, Dussen, sich bücken, sich gi\n/. -tili
iüj 203 (vollständig). — «Als ob sie hefti- i und rahig verhalten. — «Dieweil er arm ist
gerdamscAh^ Halter waren der Gebott we-lund krank, so duset er und iat demfithig*.
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Geiler, Emeis, 60^, — «Sie sch>vigeu itill,
dusseten UDd redent iiit>. Id., Post. 3, 88«;
Süud. des M. 32 b. — «Christas sprach zu dem
Mer: bcliweig, thusa, biss still». Id., Pöst. 1,
28 b. — «Etwan schmucken sie sich in ein
Winkel und du8$en». PaaU, 29. — Heute: sich
dusseln.
Boss. 5. (Iau88.
Ihissen. Dnsz, da aufscn, draussen. — «Es
wer umbsunst das einer die Feint wolt über-
winden die duuen weren, und het den inner-
lichen Fciut noch nie überwunden». Geiler,
Arb. hura. 82 Etc. — «Wir hant vil brüder
duaseti gelon». Braut, Nsch. 106. — «I'iiiu ist
e» warm, dusz ist es kalt». Murner, Nb. 32.
— «Das hörcnt die dinn und auui dun».
T(l , Miil. A, <; ^ — «Und stot ein goaell äm*g
uuch darvur». Id,, Ueachm. c, 2^. — «Sin
meil von, uns, dun nft dem land» Id., Bad.
P. 5^'. -- «."r^u lat er iin> nif dussen stan».
Ibid. ö ^. — «Do ging Mnusz der alt, senat,
— der in so Ülm^f dunm bat». Htinier,
Genclim. c, 4 i : <
IMItte^ DikUs, Dutteu, dim. DütUiu Brust.
«So seint die Steider an dem Ruelcen aaes^e-
schuittcn bis in ilcn Ruckin hinab, uiul ila
vomea gond die Brüst kerfür, die JJüten, sie
mdebten den frömeteii und küsehesteii Man
rit/fii». Geiler, Narr. 127 a. — «Solig ist der
Mensch der iiicht an dem DtUten der Sünden
sauget». Id., Sund, des M. ^b. «Es hat
sein Zeit nnd Ordnunir wie lan?; man ein Kind
seigen sol, wann sie kunimeu und bringen ein
Seliemel und spreehen : Mutet gib mir» IMtÜm;
den Kinden sul man ein Raten geben». Id.,
Ev. mit Ussl. 106 *>. Etc. - «... nnd zwei
kind darbei — nmb ire dutien hangen frei».
Murncr, Virg. c, 4 — «Mnmnia. ein brüst
oder dutt» Gcrsd. 84*». — «Fleisch das drus-
eeht nnd klotzccht ist, als die hoden und
düttcn>. Ibid. 1 1». — «Wirt einer ge.stochen
bei Ul) lincken dutten ...» l!iu)ischw., Chir.
17 «.
Dntter. Kienlotter. — «Die Gotheit (rhristi)
ist der duttem de» eves». (tfiler. Üilg. 218 ''.
— «Hat sin hun ein ei t^eleit, — so weisz der
pur ein solchen bscheid. — da? rr mir «oll
den dutter geben. — vom eierklar soll niiu
frow leben, — und es/, do der pur die schal
darneben», ^fnruer, Nb. 110.
Dutzet, iuu/.end. — «Ein dutzet nest^il».
Munier. Nb. 164; Genehm, c. 2
Üutzner, Art Heuler. - Murner, Nb. 61.
Gödeke: «Genesende, die eine Wallfahrt zu
einem Heiligen gelobt haben nnd sieh hin-
betteln».
E, Ke. I. Cies^etz überhaupt. - «Pas Ist
liebe reht, das ist minnen c*. Gottfr. v. ;ätr.
1, 168.
2. Spozi»!ll (las t;ottliche Gesetz. Scherz. 265.
— «Du kam ein meister von derr . . .* Chri-
stus sprach zu ihm: «wie lise&i du in der e?>
Taoler, 248 (44). — Die Juden hatten <ir ce-
rimonie und die <,'cbot und <len etren und vil
dinges». Ibid. 464 (80). E, gen. ewes, ist stet«
fem.; es ist auffallend, dass es hier masc. ist. —
Es kam zu Christus einer «der was gelert von
der c». Eis. Pred. 2, 12. — «Weihes ist daz
groste gebot an der e? . . . An disen zwein
gebotten hanget die i nnd die wissagen».
Ibid. 2, 17. — Gott spricht: «ich habe üch
geben die e des heiligen toufes». Closener, 113.
3. Die alte E, die nüwe E, das alte nnd das
neue Testament. — «Die alte e, das alte ge-
sclzodc ; die nüwc c, das nüwe ^^esctzede» .
Tauler, 24i> (43). — «Von disem sprach unser
herre in der nnwen I, an ewein Stetten in dem
evangeliu». TbiJ. 61 (12). — Den .Tuden «hau
iob geben die alten i uf deme berge Synai».
Olos. IIS. — Ein MSneh «lerte Maehemet die
alte und die nüwe /'». Kön. .531. — «T'ie ire-
schrift der heiigen e». Guldin Spil, 24. — «Bi
den eiten do gut die nfiwe i brediget». Bta.
Pred. 2. II - «Die alte Ee», das alte Testa-
ment. Geiler, Ev. mit Ussl. 192 Selenp. 210 «.
— «fiin Meister der alten Ee»^ ein Schriftge-
lehrti r. Maltli. 22, 35. Geiler, Bilg. 45 ». —
«Die nuwu Ee», das neue Testament. Geiler,
Ev. mit UssL 68»; Bilg. 45*. ~ «Gesehrillfc
. . . von alter und nuwer ee*. Brant. Nsch.
14. — «So sie doch iu der alten ee — hoch
sind gestigen vor und e». Munter, Nb. 115.
Lobcriswcrthc Frauen «find ich in büchern weit
und breit, zo voran in der alten ee», Adelphus,
Mörin, 55 a.
Die reformatorischen Schriftsteller gebrau-
chen das Wort nicht mehr in diesem Sinn
4. Religion überhaupt. — «Die heidenische
c». Gottfr. V. Str. 1, 229 (das Hcidcntlmm).
Eben, bequem, passlich, recht, ariiremesscn,
adv. und a4). — «Verlosz das dintj zu
dheiner frist, -■ das du weist das dir eben
ist». Braut, Catu, b. 2 b. — «Jeder redt was
im eben ist, — und klagt sich do in dmokt der
.seluicli». Id.. Nsch. 1()8. — «So ist <'v nn«
ein eben man. — das spil mit im zu taliLkt un».
Hnmer, 4 Ketaer, G, 3 — «Ich \n as mim
h^TTw ein ch>}> man, — do ich die bchelmen-
»tück hab taan>. Ul., Schelm, c. 1 *. — Gott
«wer uns i^antz ein eben man, — truwt
er uns wul uml sclnibs nit an». Id., Nb. 10. —
«O das is-t mir ein tbcn ding, — und zo
halten pu' U'-riii-.. Id . Luth. Narr, 131. —
«Lasz mich dich asz dem nest erheben, —
ob dirs. min lieber gouch, ist eben». Id.,
Gcuchm, k, 1 ». — «Das was der statt voB
Bern nit eben*. Id , 4 Ketzer, N, 4 b. Etc.
Ellenbild. Vorbild. Beispiel. — «Ler von
vil lüten ebenbild — was? du tön oder lassen
wilt*. Brant, Cato, b. 4^ (multorum discc
exemplo). — Die Priester sollen den Layen
«rorlragen f,'Ut ebenbild». Id , Laycnisp. 168«.
— «Ein ebenbild Uszt mich üeki sein^ — ir
nden srhebnen allgemein». Mnmer, Sehelm.
k, 4 — «.Samp.«ii<n sy ein ebettbild. — "v\
unsinnig und ouch wie wild — ein boler
wurd . . .» Id., Genehm, m, 2 *>.
Ebenholie, subst. — Unter den im Vertrag:
ätrassbargik mit dem Bischof, 13ö9, angeführ-
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- 7» —
wa Jüieg»iua&chitieu, sind auch •£befüwhgr» ' vou Hugesgerüte können ihre Schweine <iu den
frfBSBDt Sehens, 867, bat: «eftmAofte Katsen»: walt Iftn ^an bA den ziten so eckeren anefat».
»Istt u alirscheinlioh eine Maisrhine eben so 1279. Hist. dr S. ThoiTia>. 3'ifi. — «Wirt ein
lach als eine Stadt- oder J3orgmaaer, ätrobel eckem und gerette vuu gottis gnaden nffe den
1385. «üf der «ftenMM»», Feldname. Kien- 1 velden . . ^ so stlent die bürgere <m{t dem
beim. 1351. T^t Iii r Name von ik-r Kriegs- Abt) werden zt rote ninhe daz e<kirn>. Selz,
WKhinc entlchni, Ulier bedeutet er eine ebene, • 19iü. Weisth. 1, 761. — In den Wäldern von
taebe Hdbe, oder ist er nur eine Bntstellan^ Ebenbeimrafliieter «sot nleman nemen wedir
von Ebenotc^ In l/ nvch ackeran. nn 'ohne dos .Ahts) urloup:
£b«Bkri8ty Hitchrist. Scherx, 267. — «i)en üsei aber iemen drinnc dekeincu ackcran,..»
Ekukriwi mi&nen». Jfingstes Gerieht. — «Sinen \ 1880. Weisth. 1, 670. — «Würdt ein edter in
Ebtnkristen . . . böse bilde» vorhalten (bdtes den weiden, wer das uffezet. das soll den
Beispiel geben). Eis. Pred. 2, 6. £to. schwinen niemaitd weren>. Bergheini, l'ätyd.
ED«iimeBseh,Mitmensoh,NSeh8ter, das franz. Weisth. 4, 24^. <Z(^ eckeren faren» mit den
'pnibt;iMc. Scherz, 267. — «... das er sinen Scliweiiipu. Xifderluirnliiiuivt. 1382. Iliid. 4, 75.
titenmenachen nüt verurteile». Tauler, 428 (73). — «l.<r es das» es ecker gibt auf dem wald. ..»
Sie. — «Er gewann grose minne zft ^otte und S. Johann, 141ä. Ibid. 5, 477. — «Wan aetern
zi siiume e6«tim«i«cÄ«n». R. Mcrsv in M Felsen, ist», schickt der Abt von .Schwarzarh 40
24. £tc. — «Die nünno des ebcnmcnscJien und Schweine in den Wald von DruscnheiuL 15
de» Bobsten». Hugo v. Ehenh. — «Heimlich Jh. Ibid. 1, 784 — «Dann bringet uns übe
P*i^nnc^ wider min Ehenmemchen. oder \ er dem ecker die swin — Andreas der zwölfbotte
kiapperii». Geiler. Bilg. 201 b. — «Stich heimlich vin». Conr. v. Dankr., v. 851. S. Andreas ist
ut an keiner zeit — din ebenmensch dnreb der 80 Nov.. es »cheint nach dieser Stelle dass
hasz und ncid». Braut, Facetus. A, b^. bis dahin die Schweine im Walde blieben;
Ebenote, bald fem., bald neutr.. Ebene, daher : «Der Eckermonat», November. 15 Jh.
Otfried. I, 9. 36: Ebonoti — «uf dem — nf (8tadt-Areh., Liber vitae.)
der tbenoU*, Feldname, in 86 Bannen, 18 Jh. Edeling, Sohn eines Adelirren. — Ein Bür-
u. f. ger «meint er &i in adels biat, — wan »ein
Bhoi, Ebbei. Ebbow, Ephcu. — *Eboi he- kint (Toebter) ein eümg bat». Mnmer, Kb.
dera». Herrad, 192. — «Weltlich Wisheit in- 123.
verwickelt sich mit zeitlichen Dingen, als ein Eehaftig. S. Kliatt.
ännn in einer Spinnenwepp oder ein Hun in Eehalt. >. Khalt.
Ehkou». Geiler, Post. 3, 65 ». — «Es henckt Eer. Art weibliches Kleidungsstfick. — «Die
idcb wie ebheutc an mur*. Mnrncr. Genehm. Frawen hatten wisse Schleier uffgcsctzt und
E, 1 *. — *Ebhei, ein stud wachsend an eim wisse Eeren angcicil». Geiler. Post. A, 46«.
bäum, an der muren oder erden». Brunschw., j — «W^ann du heim knmpst /n deinem Mann.
Dist. 60«. — «Hedera, 2!,/)j>ÄeM?». Gersd. 91 ' so wilrfetn dein Ziert hinweg.... und leist
Echt, compar. <rc7i/«r, beides nur, wenn nur. ein zerhudelt Eer an>. Id.. Narr 184 1>. —
— «Das ist im genug, will er echter nit ver> cZeitliche Güter die geben nns nit nie denn
irret werden». Geiler, Scienp. lOO*». — «Ein 'ein alt eenehliseen Etr oder Gi)i]i*-n>. Td.,
Mensch der echter von Gott erhört will wer- .^. Icnp. 198». — «Gefeltclt enn tunt an».
den Id., Post. 8, 71 *. £to. Etc. — Murner, Nb. 269. — «Kleider, mcntel, rock
Er läset sieb einer selunKben. «eeM er dar* ' nnd sehnb, — «ren. bembder, beltz danm».
von hett zins und t,'ült». Brant, Nseli. (>8. — Id..neuchm. g. 4 -- TMe Nonnen wollen ihre
«Man loszt es über die seien gau, — edU mau Kutten ablegen und zum Tanz gehn, «in
eine dinge in9g knmen ab». Ibid.'OT. — «Dar-i weissen «rengettricbenfln». Id., Lntb. Narr. 46.
um list man im tcgiich messen, - ja wiird Ker ahsehneiden, verläumden. - »Eer ah-
sin eeltter nit vergessen». Murner, Nb. III. — «cAnfüien ist schwerer Sünd weder Diebstal
«Wiltn ee?bler rein nnd schon — für got nnd ... Da dn einem seinen Lümbden stilest, im
«ibere mpnsclien o-on ...» Id., Bad i ». 2 b. sein F.vr ahsichneiduHl, so sfliciÜL'st ii in mer,
— «Wolau, sie mögeus wol verautworten, weder stülest im Gell». Geiler, Sünden des M.
Icinnen sie eeftl». Zell. T. 4 b. — Er hätte 88*. Eto. Bte.
jTute Wt rke tretlian, «die weil er etht den Eerabschneider. S. F.rabschneidcr
glauben gehalten hett». Ibid. i, 3». Etc. Etc. Eerer, ehrgeiziger 31ensch. - «Die üppigen
Noeh im allmanisohen IHalekt. Hebel 8, 858. JS'rer, die von dem Wind üppiger Eer nimmer
— S. auch Schmid. 8. , erfüllt werden». Geiler, Emcis.29b.
Echter. S. Ahtcr. J Eergeitikeit, Ehrgeiz. — Reichthum ge-
Bdter, Aeeker, Aeekert, Frücht der Eiobe biert «nnniitzeblaternderesr^eitdkeil'.Wimph.,
und der Buclic. Eckern. Zeit wo diese Früchte Chrys. 11 b.
von den Bäumen ialleu, Schweinemast im Eergrit, Ehrgeiz, — «Der Herr wolt unter-
Walde. An einigen Orten worden die Früchte trocken den Eergnt und die Hocbfibrt der
; •:• '. '■!; ;ind nach Hause gehrarht. Scherz, zweier Jünger». Orilcr. Post. 2. 41 ^.
— «Kumet oder wachset aeAart oder atz- Eergritig. elirKei/i;? — «Ir die ir also
■Bg in demselben bnchwald. die man nfheben fleischlich seind, eei-gnti,/ and bochfertig und
tnöge . , . 80 soll von icdem huse , . . ein man al^^o wellent h< rfiir dringen ZU Hocheit . . .»
do in, uud soll (man; denen, die do «fhaln iid (ii iler. Post. -41 ^, Eic.
Äe eichli oder büchli, ein hnshri i i,' lit n>. Eerlich. S. Erlich.
Pfellhigen, 1344. Weisth. 6« 878. — DieUnber. Eersamkeit. 1. Ehrfnroht. — «Die Jndea
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Icbcats nit (ilas Wort Jehovahi stmdcrn über- «hu ehaftiije not». Bihtcb. 48 — «Werc es*
hupfeiiis, uiub ErsamkeU willen Ootts*. Geiler, das urlugc. krieg oder ander ehaftige not in
Post. 2. 109 a. Etc. das laut kerne . . .» Gntlcute-Ürdn., 190 —
2. EUrbarkeit. — «... uotdürftige Ding t'»ii IHc Jiubei von Heimsbiuiui sollen «ze der
dich und die dir empfohlen sint ; für dich, i fronemülen malen darch das iar, es endete
das ist für deine eigne Person, der Ersam- den eheftige not. das die raüle von früste ge-
kfit nach, deinem Stat und Anipt nach ...» stunde». 15 Jh. Weisth. 4, 93. — Wer Nachts
Qeilcr. Schiff der Pen. 101 mit Waffen geht, «von dem sol man rihteu.
Evern, wiederholen. Sehers, 17, aefifem. I er mügo sich dcnne rehte und eheßekUch ent-
Benecke, 1, 73, avem. — Wer eine Sünde ge- ' reden». 1270. Strobel, 1. 328. Eto. — «. . .usz
beichtet hat «und si nienuTiuo wuh^r cvert . . . viUn andern eehafftigen Ursachen...» Murner,
So er die Sünde wider everl . . .» Bihteb. 12. Adel, 1, 2'>. — tEs erfordert min notturffc
Bfi^de, Egge. — Der Stadeler des Bisehofs und /wingent mich eehafftige Ursachen . . ■»
liefert «Ion i'llus; «und die egedai*. U"^ Stadt- Id. Bricto, 80, 83. — Wiewohl ich das Ver-
recht. Grand 2, 81. — «Der wec der berc- bot der lutherischen Bücher kenne, «so bat
gassen sol also wtt sin . . ., da« ein egide mich doch diinokt, da« es mieli nit bind, vss
vollen wit han mhge ns und in ze YKrttÄ!b: \e€hafftigcr m n In . Zell, c, 3 a,
Sigolsbeim, 1330. Weisth. 1, 665. | Ehalt, Eehalt, Dienerschaft, Gesinde. Scherz,
Egedea, Eidecbse. Sehens, 876. — «Ln Egtd- ' 974. — Der Heier von Seherweiler «sol geben
rssd/ilatulc». Berstett, 1319. — tUtt JB^edmen- seinem ehhait alle tag zwiercnt ein .stück
bühd*. Dingsheim, ISöl. , fleisch», lö Jh. Weisth. l, 676. — Was die
Eg«l. Aegel, Blutigel. — «JES^, sangni- . Spieler verspielen, vergönnen sie ihren «fron-
suga». Herrad, I9ö. — «Der ^^flfrfp/«/. £'<;^e/«<'>. wen. kinden und ehaUeH>. Galdin .Spil. 55.
An vielen Orten, 16 Jh. u. f — «Sie seind - Hie kumen köoh, eehaUen, — all die dea
auoh gleieh einem Btvtsanger, eint Egd die ' hnses sorg dnnt walten». Brant, Nsoh. 78.
das Blut nit von ir i^ibt man reih sie dann Ehrllcheit. Ehrcrbietunq-. - «Sie biiniren
mit ^essien in derSuanen*. Geiler. Schitf der dir zu ehrlicheit — von denen die du hast.
Pen. 109 b. « «Bs hangt an jm ein egd nnd erleit — iren harnisoh und ire wehr». Mnrner,
rill blutsiisrer' . Wimph., Synod. 7'». — «Kum Virg. 1, 4 t^,
im Cdem Kranken) zu liilff mit sugen der Ebrwoit,üöflichkeitstormel.— «So schlechst
egdn*. Bmnsohw., Pest. S4 i>>. — «Ein egel an da mir ein sehnelling dran. — und spriohst
die Stirnen setzen». Fries, 175 b. _ «Sangui- es sind erwort j^s'm». Hamer, Nb. 261,
suga, ein ägel». Gersd. 94 «. — «Der ägä i Ebssen. S. Ätzen.
tdohter gesang : trag här, trag h&r». (Prov. | Eierklar. S. Eigerklar.
30, 15.) Wnrm, Trost, p 2 Eigen, zeigen, offenbaren. S. auch oigen. —
Egelkrnt. Lysimachianumniularia. Kirschl. «Ein jeder fründ sin truw dir zeigt, — wann
1, S67. — «Centimorbium, JSS^düml». Gersd. widerwertikeit sich eigt». Brant, .Aloretns, b«
90 b. 1 «. — «Ein bös frow stiits ir bosheit etigt».
Egene, Spreu. — «Zur Egenen*. Strassb. Id.. Nsch. 63. — Es kommt ein neuer Pruphct,
Hausname, 1416. der wird «in frummem schein sich zeigen,
K^'-rdf, niclit mehr bebautes Feld ; unfrucht- — bis er sein falschcit recht thut eigen*.
barer Acker. .Scherz, 275. — «Lif dem i.><fr«/«, Id., D. Oed 27. — Ihr schlechte Pfaffen
in dem Eperd^n». Feldname, in etwa nO Bannen, «tunt den nid oft schedlich eiffen^ ^ das Ir
13 .rh. u. f. ~ Der Hof von ftrusenlieim «so! i>i uf der kanzel zeigen». .Uurner, Xb. 22: —
haben ahte rinder, die suUent guu utV die <\\ ann ir euch demütig erzeigten, — uud
egerdm aft weide». 1320 Weisth. 1, 674 — cnwer bSses maul nit etilen». Id., 4 Ketzer,
Alle Äcker zu Eekbolsli. im, »sü wereut in Vorrede. — Wenn sie «jm di(» if^nchery
holtze. Velde uUer ui eycrden . » 1403 Hist. nit zeigten, — olTenlich die bulbchati cig-
de S. Thomas. 415. — «Solliche Schwammen ten» Id.. Geuchm. C, 8l>. — «Man seit
hörent uff solUche £pmten», fig, von der Strafft die geuchery nit eigen — und vor jungen
die den Bosen zugehört, (»eiler, Post .% 41 «. kinden /eitren». Ibid. E. 4«. — «Wann sich der
Egeslich. schrecklicli. .Scherz, 275. — «Er guldin asi hii^ zeigt. — in disem grossen wald
gesaoh...den egealichen traohen». Gottfr. v. sich eigt». .Muncr, Virg B, 6 — <\Va sie
Str. 1, 124. — «. . . daz er den walt erfolte sich mit cim wort me eigen, — vri\ ich in basr.
— mit egesliciter stimme». Ibid. t, 125. den kolben zeigen». Id., Luth. Narr, 1. Eto.
£|;le», Eidechse. — «Die Kind legen etwan — «Wo das hertz vol andacht . . . oder
Jüglesen in ire Geren nnd schimpfen darmit». rcwc ist, do wärt es sich auch mit ausser-
Geiler, Arb. hum 110 — Dasypodius: «La- liehen geperden «ji^M». Bntser, Neuer. H« 4 * f
certa, ein Schlang in Italien der grösser ist A, 1 ^.
denn bei nns ein Egtess oder Egdess». Im t Eigenrichtigkeit. S. Einriehtighat.
deutschen Thcil : *Eglcss, stellio», — GoU, Eigenschaft. Leibeigenschaft. — «Der dienst-
376: «Laoertus, Eydechs, Egies». barkeit nnd ei^eiiMA«i|fianderworffen>.Wimpb.«
Ehaft. Bhaftig. Eebaftig, anf J?, Oesetz. Ohrvs. fib.
Iit iri iiiidet. Iet:itinius, rechtniiissiLr. iii*erhanpt: Ki:;enschaff er, F.iirenfliiimbesitzer. — «Die
begründet. Scherz, 277. — «Die not ist eliaft». gritigen eigenschafUr. die hochvartigen her>
Gottfr. V. Str. 1. 114. — «Irret herren Diet> aeher ...» Clans v. Blov.
riehen dehcim ehaft not . . ,> 1262. I'rk.-Kuch. Ei;,'erUlar, Eierklar. Eiweiss. — Wein
1, S75. — Mao soll die Fasten nicht brechen , «mit eigerkhr artzeu». o. 1311. Urk., 2, 32.
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- Tä -
- «Von dem -weissen Eyerdar wiiit geboreu
in Hilltin». Geiler, Narr. 217". — *. . . darin
•ebjf.-lit mau eyrrkhir» Biant Xscli 7 in das
(MBeag mit dem mau die Haare büät,;.
Diu Hur «gepraktfanen mit HerKbsr — vnd
^'cfcäffet bi dvm für». Murncr, Nb. 27fi. — I»»-
fiaar, daa Aeneaa «mit myrrhen und mit eyer-
tir — nls ein weib hat gstrelet vor». Id.,
Virg 0. 6 — «Vom eierklar soll min fi a w
leben* Id., Sb. 110. — Sohaom vou eineiu
cekiopffken Etierdat». Fries. 86«. — «Roseti-
v«!»i>er and Eyerklor». G* rsil 23'' — «Er hat
wa von dem weia«ea Eyerklar geschickt».
Fkvli, S39. — 8. l^iitttr.
Eineothalb, eines Theils, einerseits. Geiler,
pA^t. 3. 10 «. S. die Stelle bei anderthalb.
£iue«»t, ein Mal. Scherz. 2-^9. Zuweilen
aii6h im jetzigen Sinn von einst — «In der
»ochen einest oder zMüreiit zftgon* (/.iiin Sa-
crament). Tanlcr. 181 (,25). — *Eincst oder
cwftrent /am ta^e». 1396. Hist. de S. Thomas,
395. — Kr liatto «me ilenno einest vpist-lu ilicn
iku kriiicd». Kiin. 055. — «Ercii mit cime
pflat;e einest in dem jare». Logelnlieim. 1 104.
Wei'sth. 4, I4fi. Eic Etc. - «ETteliche ffont
/.am Sacramenh ih ahtc ta-jcu, und etteliche
th dem monut eynest». Hn^o v. Ehcnh. Etc.
— Am Frj'tag soll er Waaser and Brut ei/nest
brachen» ' Geiler, Bilg. 102«. — «Einest bin
ich versteinigt worden». Ibid. 20 — «Du
»chirest all acht Tug eimtt den Bart ab».
<ieiler. Bros. 2, ?>6 ^. ~ «Du knmpst einest,
11 Mal, X Mal, hundert Mal darvon, es kunipt
die Stand das da ea einsmals besalst». Id ,
Narr. 78 * ; Selenp. 219 — Etc. — «6*r
kam ein wund wider gi iiist — die mc dan
emgt af^ebrochen ist». Braat, ^'soh. Bl. —
«Wievol er mer dann emett mit werten sieh
mercktn Iir>;z ,. LI. Bisrli. Willi 295. -
«Einest oder eiu mal in der wochcn». Adei-
phns, Fie. \49K — «Noeh eAiiti oder ander-
werb». Ibid. 138 a.
Einfalt. Einfaltig. Scherz, 289. 1. Eins,
dnig. — «Si wurden ein undc einvalt, — Die
zwei ande zwivalt waren o». Gottfr. v. Str.
1. 161. — «Die baren etn/o^ ettwanu worcn».
Brant, Nsch. 79. — «Dtt hast verachtet und
verspott — mich und min einfdtig» diehl».
Jfarner, Schelm, k, 5 J>.
2. Uugctheilt. — «Der schin der sunnen ist
gar «mvaUig an iroe selber, aber der selbe
hchin wurt ungelicti 'nitfangen in il< rii irlnso».
Taulcr. 437. — M :i < ij,'ebe sich «iu den ein-
Mkigm grünt «irs . . . willen gottes». Ibid.
180. — «Do ich iiho in discme einteiligen ge-
bette . . . was . . .» Nie. v. Jiabcl. ras — «Gott
ist ein lauterer, einfältiger Geist». Geiler, Brös.
2. Ho^. «Die Seel ist unteilhaffcig und . . .
ein etnjmtiger Geist». Id , Selenp. 178 'J.
8. Ohne Falseh. — «Oer getrttweste and
der hoste. . . . der einmiUe marke». Gottfr. v.
Str. 1, 187. — Ein Kloster «do gar erbere
nnfaltig« frowen inae vorent». Nie. v. Basel.
tü». — Bischof Johann von Ligiiy 'W.is ein-
fattia and semtmütitr». Kön. ß7ü. — «ir sol-
loid fllnichtig >cui als die Schlangen, and
iinftÜiff als die Taoben*. aeiier, Öelenp. 16*2 ».
— «Job waa ein einfältiger and gerechter
Man». Ibid. 161 i>. Etc.
4. Unwissend, uugeloliri. — «... ein ein-
fait achatiin . . . da« uit verstal^ das es ioa
seil gefallen ist . ..» Brant. Nseh. 68. — «Luther
ist ein vt rfiorer der etV<tt^9«i»christ6n». Harner,
Adel, Titel.
J &. Damm. — Papst Celestinas «der wax ein
nnveltig man . . . Er wunde, er were der hei-
^ hgc gciöt». Closeuer, 6G. — ^EinveUui iüte
wondent es wer also». Ibid. 119. — «wie ist
dine frogo noch so s^at etii feltif)>'. R. Merswin,
I 9 Felsen, 84. ~ «Man spricht etwen : ach wie
' ist das also gar ein einfaltig Henseh, er v^r-
stat »ich koinor Vni'j;' lii-iler. Ss^Ir-np. 162
— Die Schweizer, sagt man. «sind einfeUigt
gafc tn betriegen». Uamer, 4 Ketser, B, 3 ».
— «Er wa-< ein einfältiger tropff» Ibid. i\ 9 1».
— Die Dominikaner «duren mich, die armen
kind| — das sie so reeht einfäUig sind». Ibid.
B, 4«
Einfalt. Einfulti^^keit. 1. Einfachheit. —
«Kein einfalt ist nie in der weit». Brant, Xsch.
79. - «Dem wisen übt einfiütikeit*. Ibid. 21
«Schlechte einfaltigkeit ist ein freundiii der
warheit». Brant, Layensp. C, 5
2. Ingelehrtheit. — «... grob einfeUigkeil
schlechter layen , . .» Braut, Layensp. 104 b.
3. OttmmheiC ^ «Der brudcr us/. einfaUig'
keit — was ims /.a sagen als bereit». Marner.
4 Ketzer. E, .^a.
Einhellig, einstimmig, übereinstimmend —
«Mit einhäUiger stimm ist erwplt . ..» Braut.
Bisch Wilh. 249. — «Da waix etnhelligklich
crkant . . .» Ibid. 253. — Die Frau «würd ein-
hellig mit dirsatrtMi». ^[umer, < !i»uchin. y. 3«.
1 — « Wiewol sie dann aü cuJieUg uberkumnien».
Id., Gayac, 40.3. — «Von dem essen und
trinclceu dieser artzney ist noch nit eitUteUge
red». Ibid. 426.
■ Binhelligkeit, Eintracht, (ibereinstimmung.
' — «EitUieUi^keit mit dem Ncchsten» ; *Ei$t'
lielligkeit Kwisohen Gott und dem Menschen».
Geiler, Selenp. 78» ; 81 « Etc. — *EinliälUkeit
j recht lieb ernert», Brant, Cato, a, 7 ». — «£«n-
I hetKkeit in der gemein, — ufTwachsen die bald
HÜ ding madii». M. Xsili. 95. — Cber die
. Ursache der Blatterakr&iikheit «ist under den
I ertöten noeh kein einhdigieit: Hnmcr, (luvac,
Eiuiuhei*, irgend einer. — «Wo eindier das
leim mensehen seit». Mnrner, 4 Ketzer, J, 4b.
Einicherlei, ir::« n I ein. ir>,'. nd einer Art.
— «One einicherlet iutrcgc, inrede . . .» 14Ö1.
i Hist. de S. Thomas. 1S8. — «Ob es gesehee,
das sich einühfrl'i ; Iiogeben wür-
deut». Mulsheim, 1472. Weisth. ö, 425. Etc.
— «Das niemans nt ab im hat «n klagen noeh
einidierleig li<'is Wmt von im rang ^^«•Mii;on».
Geiler, Selenp. 81 2(i8 l> ; Pater .Nost, C.
j 6«. ^ «... ob jemandts in seinem hnase oder
uff den gassen einicherleg widdt i itricsz begeg-
net . . .» Brant, Bisch. Wilh. 2(i5. — Murner
I sagt, er habe ' nieht die Absieht, die Hiss>
briiiiehe «in einicJierley weg . . . «u beschonen».
Adel. A, 3« ; Luth. Narr, 2. — «... das uns
... niemans .schuldigen knn noch mag «Mt*
I eA«rj«yft'evels>. Momer, Porg. ms. — «...singen
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— TO —
mir die koiben nur eiu stückliu nier eiuicher- ' Einrichti^, cig^enwiliig. — «JU&s du nit ge-
M 1f«dlin8 . . Mumer. Kalender. 806. Ete. | halten werdest für ein besonderwisigea und
Kingehibm. Einhorn. — «I'io Hörner der einrichiigen Menschen, der etwas besuuders
iungehürn*. (Ps. 21.) Nächtig, Psalter 62. suche weder ander i:emeine Menschen». Geiler,
Einig. Sehers, 901. 1. Einzig. — <Si ist Ir Post. 2, 6 b. £tc.
einiges kint.. Gottfr. v. Str. 1, 118. — «Dis Einrichtiffkeit, 'Eigentichtigkeit, Eigen-
wa8 inin etnig kint>. Kön. 845. — Sie «er- wille, Bechthaberci. — «Das Xi Laster ist
knnnent einen einigen gedang von gotte n^t Eiwiehtigkeit, es ist so ein Mensch uffseinean
«rodi iirken». Taulcr, 449 (78). - «Wer ein Sinn bleiben müI, er ist nit zu berichten, man
€in%g wort dowider spreche. . .» Ibid. 449. — sag im was man wöli, des achtet er nit».
«Immerwerende Trinitat, — einich in deiner Geiler, Scienp., Vorrede. 31*; 3 Marien, 9 *> ;
majestat». Rrant, Layensp. 164 — «Sie hiesz Fred u. Ler. 143 ». — Brant, Nsch. S8 : 'Eigen'
all weit du von ir gon, — und bleib gantz richtigkeii» , Kapitelüberschrift. Dies ist offen-
bi im einig ston». 31 urner, Genehm, d., 2^. ~- bar die richtige ursprfingtiehe Form.
«Das Christus der herr ein r.utlueht sei ond, Einsatr-. Kinset/unc:. — «Nun so "«nr von
egnige krafft . . .» Nachtig., Psalter 115. ' solchem eiusau Christi (der Meshc) nicliu»
2. Allein — «Dovon schlagest sll in on; können wissen...» lJutzer. Neuer. D. Ii»,
alle wrre, do er eitiig mit in was crevarn». Einsidel. Kinsiodh r. Scher/.. 2'J4. — DiL-trich
Cioseiior. (U. — «Solliche Meascheu sind auch von Jicru «cracheiu oijue heiligen emsidel*.
5em allein und hant die EinMe lieb and Clos. 31; Kön, 880. — Ich habe gehört «ein
arnnili begeren sie einig zu sein, das sie nit einsidel sitze hie nohe Iii in dem walde>. Nie.
von andern Menschen gehindert werden», v. Basel. 224. Etc. — Es *kum ein heiliger
Geiler. Schiff der Pen 42 a. _ «Es ist nicht eimidel «6 einre kirwihe gangen». Eis. Prcd.
Hllen Menschen zu raten das sie sich zu einem 2, 27. — «Es be,zab sich cinist das ein Ein-
soUichen Leben gebeut darin sie vast müs- sxdel besucht den andern». Geiler, Sünden de»
scnt eifiiV; sein». Id.. Pred. u. L. 9 b. — Ein M. 10 i'; Pred. u. L. 6 b. Etc. «Vil grösser
Glücklicher hat viele Freunde, ein Unglück- arbeit hat ein narr — wie das sin sei xar
licher «blibt einig alle stund». Brant, Moretus, hellen far, — dann kein einsydd vor ie hatt
a. Hb. — Ein .liinixlinir «ilon sie irant/, einig — in aller wüst...» Bninl, N'xh. 80. — Hie
ketten fanden». Muruer. Virg. D« 4 — £^ , und da kommt auch schon die Form Ein-
«wolt ee sterben mit seim weih — Ee das er ' Siedler vor, von der die ftitere nach nnd nach
einig on sie bleib». Adclphus, Mörin, 67 -K - \ ordriingt Wiivil.
«Ich bin worden wie ein spatr. der a^ftM ist £intwedera, entweder. — tEinttceders unser
ander dem taeh>. Nächtig.« Fialter iSo. — , Frawen lernen von den Hetzen in Klefdang,
«r>a.'^ kreutz .. ilurch wcliehs eyn^ der weg oder aber ilic Metzen lernen von unsern
gen himel ist». Zeil, 1 K Fraweu in Kleidung». Geiler, Bros. 2» 46 a.
8. Bios. — «Und erzitterte ich von sime | Ete. Stc.
einigen werte». Kön. 502. Eintzeht, einzeln. Prliorz, 298. — «Du
Einigkeit, das Alleinsein. Einsamkeit! — i kertent von dem keiscr das merre teil dc&
«Die g5ttlieh Binspreohnng allweg den Hen- | riehes dienstman, demooh die IHrsten alle
seilen ab/euclit von M cltliolicn Dingen, nnd \ emtzehte» . Clos. 144. — «Die schicket er alle
in reizt zu Einfaltigkcit und Eimghsit seines j . . . eweehet von imc». Ibid. 148. — «Ich wil
Hertzen». Geiler, Sehiff der Pen. 49«. —! dir sagen von siben staffoln...; nnd weler
'Einigkeit oder ein einiges T.nhon ... Denn men^elu sü alle eiUehte ufget, der knnunet zft
niug er sich geben zu steigen ufl den andern sime nchcstcn». Nir. v. Basel, 248.
Bühel der Einikeit, oder ein Einsidelieben zn ' Einnng. Scherz, 295. 1. Einigvng., Einheit,
ftiri'u». Til-, Proil. ti. T,. S*>. — «Nft spricht S. Panlns : sint 5:or£::valtif;r zft
Eiukiiegig. tigeiibinnig und zänkisch. — behalieiuie die etnunge de» gei&tcs*. Tauler,
«. . . obc du einkriegig were an dtnem snnder- ■ 807 (51). — Das Concil von Pisa ist der Mein«
lieben sinn«'». Biliteb. 40. niiir «das einungr äcr kircben nüt nitilite sin
Eialif, Eilif. oilf. Scherz, 292. — «In di&en denue nüt abseizunge der zweyer bebeste»,
dinghof gehoreiit tmbf gantze h&ben» Mittel- Kön. 6Ii^. Etc..^
w ihr. 15 Jh Weisth. 4, 229. - Es .siillent 2. Vertrag, Cbereinkunit . — . oh yemans
von rittern und von knehieii ci/lifr yok«>>en undoj uns in zit derselben eynvnge mit dem
werden». 134Ü. Ktui.. Beil. O-'iB. andern spenne gewfinnet . . .» 147^. Als. dipl.
Einöte, Einöde, Einsanikeir, Alleinsein 'wie 2, 407.
Ebenoie gebildet). Scherz, 2yH. — «... unde 3, Durch Vertrag erAvorbenes Recht. — Die
was aleine belibcn. — uiidc saget in allen unde {strassb. Bürger, die eigene Backöfen hatteo,
jtteh — einöte wäre sin gemach». Gottfr. v. war-M- mit den I'äckern öbereinkdmMieii, ihnen
Str. 1, 20. — «Wie vil zitcs ich gotte voran eine juiu liehe Entschädigung /,u geben; 12t>4
der einöte geben bette, do gap ich ime 'iar- ward vom Bath hesehlossen dnss der Bürger,
noch rehte noch also vil». Nie. v Basel, 230. der «pi>trino -»uo integrum ius qnod dicitur
— «Du feine Closnerinj solt do an der ctnote cuntng luijuirere voluerit», den Bäckern jähr-
dines gespuntzcn warten». Id. ms. - Die Schafe lieh iü ^cli. sa zahlen hätte. Stadt»Areh. Str
halten »ich zusammen, «wenn Einöde zu der Urk.. 417.
Zeit des Tonders in schedlich ist». Geiler, Irrig 4. Recht einer Zunft anzugehören. Zunft
Schal. A. 7 b. — Sonst oft, bei Geiler, im g*- | und Stubenrccbt; in diesem Sinn ist das Wort
wohnlichen Sinn. imase. — «Wer becher in dem bnrcban feile
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imi and dos einuugfs nit eiili<'t : lüe suUciit Einzignng, Voreinzrluiii,'. — Zur nc-irhte
ii aemea» uud ia dcä Baregrafeu Uuf trageu. gehört »eimigunge», das ist «das iiiau dicke
14 Jh. Utk., 9. 914. — Ein Ooldsehmied der i und einiseUehe bihle». Itthteb., 19.
fr.T «ich arbeiT«"'!! ohm- Meister zu sein, Einzlingcn. vfrfiinzelt, einzeln. — «Alles
tiul sinen balbeu etnung kouffen . . .; woltc das Gutt iu den andern (reschupt'en etntdituieH
«r aber meisMr werden, SO fiol er 8{n«n Mdern /erteilt und gewirkt het> (feiler, Bilg.mh.
halben einung koufFen» nf>3. Golschni Zunft, Eise, Eisseo, (ieschwür. Scherz, 299. Hcnfo
i. — «Eins yegUchen dt^chscherers kiut sol Aisse. — •Kisce, ulcera». Herrad, 18.3, — tDie
m. balbeii eynung vorabe haben». 1862. Tneher- hande lecketcn ime ;dem Lazarus) sine eisun».
rr.nfx. B. — «Kin yegeliclu r. lirr ir inT" orck Eis. Pred 1. 24f1. — Die 6'« Plage war «das
and eynuHge entpfohon wii . . .» I46ü. Ibiil. 75. die liito in Egiptcnlande vol egsae und blättern
— «Doch hottent die gDltsmidc ire sundore wnrdent>. Kön 968. — «Wann der Butz uss
«tobe uud irensiuideni4!yillM{9». 1438. Golsebm. dem Eissen knmpt, so kan mnn in darnach
Zu&ft. 11. heilen ; wan dieweil der But/. in dem Emen
5. Übereinkunft, die Feldarbeit nur zu ge- ist, so heilt er nit*. Geiler, Emeis, 50b; .<t
wissen Zeiten zu machen oder den Wald zu Marien, 8 Selenp. 217 b. Etc. «. . .Davon
»chonen, wahrend welcher Zeit Feld und Wald die hut verbrennet und eissen oder geschwer
gebannt wareu. Hie und da geschah die Einung entpfahet». Marner, Gayac, 404,410. — <Eyueu
nicht in Folge einer Übereinkunft, sondern oder gesrhwpr». Brunschw., Dist. 27 a. _
sie wurde vom Herrn oder seiueiu Beamten *Ey$sen iiic übel stinken». Gersd. 7.'J - «Ein
verordnet. » «Quando üieta fuerit . ..qnodrft«« der lungon bediit den tod». Fries. 65
'licitor eynunge vultruritpr. ordinatii» super — Scluni<l. schuiib, Wort, 161. — Fii^iiiiich:
>ilvas . . .» Weissenburi^j, 1272. AU. dipl. 2, H. «Sie mügeii uii leiden das man jaeu ^tneyssen
~ <Ein meicr sol auch eynung über holz und anriir». Zell, B. 3 — «Hie habieb den eMMn
Teld machen» Oberhagenthal. 15 Jh Burckh. troffen». PoUio. Pred. B, 4 b.
84. — cDicwilen die einunge wehrt, so hat Eitelig, eitel, kommt selten vor. — «Ks ist
via frowc (die Äbtissin von Erstein) die etn- als «7f/<7<' Ifochfart, es ist Narrenwerk». Geiler,
mgem xft banueu, und der das gebot bricht, Has im Vi. B, ö b. — Daaypodias : *Eüd^%
der wettet 2 seh.» RomanswiÜcr, 15 Jh. nns-alis, nugatorius».
Weisth. 5, 435. KUe, Eime, Ulme Feldiiam« ii: «Z& ttUn*.
6. BezeiobniiDg der Theile des Banns, wo Wittisheim, 1321. — «Bi äifritz eUtnbotm».
die Arbeit wfthrend der Einung der Reihe Nordheim. 1461. — «Üfe/wi^». Lochwiller. 1411.
nach zu maclien war. Die eniiVrntcrn Acker Elle, Einbogen. — «Wenn wir essen das
blieben gebauat. bis die Ernte auf den nähern i uns glust, so setzen wir unsere Ougen doruff,
▼eüendet war. damit man über letztere, ohne ' legen vns darbt« nfP die Ettm. someben ein
ne zu scluidiyen, fahren kuuiite. - Felder mit liedeu Hernien*. Geiler, Selenp. 153«.
gslegen: «In der aftem einung». Dorüshcim, Ellen, Kraft. Sehers, 800. — «... da wuehs
1396. Konigshofsn. 1867. — «In der uuem ! im mftt und eUen*. Oottfr. v. Str. 1, 99.
eiiuin'j^. Krauter^crsheim, 1333. — In iler ersten Ellende, neutr. 1. Verl»annung, Exil. S^ehrr/..
wtung*. Erstein, 1351. Westhofen, 1328. —'300. — Payet Pontianus «wart verschicket in
«In der md»tn einmg: Landersheim, 1346. i das EUende in ein insele. die heisset Sardinia».
— Alle diese Einnni:ren setzen andere voraus. Glos. 17. — Der Kaiser srhickte Tajist 3Iar-
— Zu SchilUgbeim M aren * 6 Einungen*. 1321. i tinl «iu das ElktuU gen Crisone*. Jv.ou. 53ö.
— Die Zebnder des Kapitels snm Alten S. I Etc. — Ein König- hatte einen fibermüthigen
Peter «sint nit schuldig den zehenden zft Knecht, «er fiirtreih in in daz eilende, nft Iictte
aemen in der ersten einunge oder sich losseu i der künig einen lieben sun, der sprach ; herre,
rerviaennoeh in der aiuKsmetfMiM^e, sie wollen 'Sende nieh. ieb will in sfteben. Domitte fftr
'lan e^ gern tftn, aber in der dirtftt einutuje er mit dez vater willo in daz eilende und
•^ol man sie uswiseu in dem vclde». ittenheim, sAebte den kneht vil niiinig jar>. Eis. Pred. 1,
15 Jh. Weisth. 1, 734. — «Der eohvithcdss f 76. — - Der Sünder «hat sich gesencket in daz
>iat das recht, wanne man die frste einung ewige eilende, daz ist in die ewige helle»,
düt. so hat er 14 nacht die emunge; wer die Ibid. 1, 68. — «In der eUendt verwisen und
tinung brichet . . ., der ist 30 sch. schuldig», i vertriben». Wimph., Chrys. ö — Dt den
Marl' Till im, 1.338. Weisth. 1. 723. nieisten Fallen hat, von dieser Zeit an, £lend
7. «rciiibusse für Brach einer Einung. — nur noch den heutigen Sinn.
«Die geswornen d s Ijrffs haut die egnung 2. Fig., das irdisohe Leben. — «Arm &t Avas
rö schetzen>. Niederspechbach, 16 Jh. Bnrekh. sin (Christi) anevanc zcm erste — do in diu
89. — «Wer frefelt in holz, in velt, in säten süze niuier sin — g^ebar in diz eilende».
oder in der atmende, des eynung stet in ge- Gottfr. v. Sir. 2. 116. — ( hri-stus «ist zu uns
walte der gemeinde . . , nnd die einnnge %mt komen in <X\z eilende . .> Nie. v. Stra5->b. 296.
den hftbern und der gemeinde». Hiiniagen, i Ellende, adj. Scherz, 300. 1. Verbannt,
15 Jh. Burckh., 68. — «Wer sclinidot mer fremd. — «Der trostlose eilende — der viel
sin phinc reichet, den treibet der keller uf sine hendt ». Guttfr. v. Str. 1,37. Etc. --
abe und niniet die einung j der cmungc isiut «Ein schaltcuer der sieclicu uud der eilenden
swene sch.» Bösenbiesen, 14 Jh. Weisth. 1, ... in dem spital». 1315. Spit.-Arch. — «Das
690. — «^Vo der far liineiT^at in matten oder sehste wer£^ der erberiiiede : mcn sol den cWtf/i-
jQ isorne, du sul er gan ane etnunge». Dett* ti«» herbergen; nä ist die sele eilende, wanne
wifler, 16 Jli. Weisth. 6, 488. Ete. I sü ist nsgegangan ob der ewigen berbergen
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- 78 -
und heiiDÜte». Euliu. Merswin, ms. — «Der
dienden herberge, hospiUmn panpermn pere»
j2:rinoniin et cxulum». Strassb . IbÖO u. f.
' 2. Eleud, im heutigen Sinn. — Maternus
s]praoh: «ieli vas^ also ir vroi wissent, von
discm eilenden leben geschciden». Kon 711.
— Otto IV starb «in sime lande zü Sahscn
also ein dleader verhasteter man». Ibid. 445.
— Sic tluiten «von bctiirpnissp swartze und
eilende cleider au» Ibid. Ü28. — «Jemerlich
nnd dlnMle und licbelos». Nic.y.BaBel, ms. Etc.
— «Al?:o wir allein müssen farcn . . . nackende
und ellendf! . . » Predigt Peters v. Gengenbach,
14^. — «Die eilende angesiht» einas 6e-
hSpgten. 1461. Alte Orrin.. B 14. Etc.
Elte. fem., vctnstas. auch Alter übeihaui)t.
— ' «Die Achten die Anden ein Schatz ver-
borgen, und die Besitzer . . . des selbitron Guts
haben nichts darvon gewisset von Elte ileb
Zeit»». Geiler. Narr, .^7 «. — «So gat hinweg
die Elte der Sümien um! fohen dif Tlortzen
au sich gantz er^'cbcu Gott». Id.. IJilg. 69».
— S. ilalte. — Bei Dasypodius schon mehr
im Sinn von hohem Alter : •Aelte. aevitas,
annositas». Item bei Göll, 132: «Canities,
KUe*.
Emborlingen, kopfüber. — «. . . als da man
einen emborlinffen die .Stegen über abwirft».
Gcili r. 7 Schwerter, (i, H ^.
£mei9. Onmeia, Ouieis, Ameise. — «Der
Kmeisbühel» Barr, 1889. Weyersheim, 1441.
— «Das Kmeisloch, Emesaenloch». Bossels-
Jiauseu, 133ä. — «Der Emciatenrein». Gugen-
heim, 1875. — «Thi tre^r mensab, gang tzi'i
der onweyssen und Iimh von ir». flnhliii ^\ü\,
96. — «Die Emeis, Das ist das buch von der
Omeinen*. Geiler, Titel. — «Ler narr, vndwfird
der otueit» grU^'> — guter zit vers*ir^^ «In
dich». Brant. Nseh. 70. — «. . . gleich als on-
meissen band gemacht, — ein grossen banffen
zamen bracht ». Mnmer, Virg.8,6 b. — « EmeisHen
eiger». Bruuschw., Dtst. QK)h. — tOmeyuen
eyer*. Gersd. 98 b. — «Bin Oemeis* hnffen».
Brunschw.. Dist Ol' -- «I'if ow^-kw». so sich
fürseheu und intragen, so ncmeut sie Heissig
war der ftasastapffen in vorgenirers». Adel-
phns, ühodis, L. 4 *.
Emsig, EoMlLlich, tortdauernd, ununter-
brochen. — «Kloppc mit^nt^^ vollehertnngc».
Tanlcr, 52(11),— So sich derkranck nuhet di ni
dott, so soll die dotfcl geschlagen werden mit
schleiiren». Gebete, Ib Jh. Tafel. Brett
an (las in einem Kloster bei solchen Gelegen-
heiten i:.>schhii;( u Murde, statt die Glocke zu
iftuten. — 'Ks äol sin ein empUkliches un-
wandelbar vuUeherten». Taulcr. 338 (bü).
Enhiesen, speisen, einen Imbiss halten.
Scherz, 30ö. — «So der abbet nnde der voget
zü gerihte sizzent. 'jo sol icnrlich nii ifj^er «ienie
vogute ein vierteil «iucs undc /.weuc kappen
nnde zwei wissfi brot ; unde wellent si mit
imp nfit mhixnm, «^n £ffb<»nt si imc des brotos
nüi . .» l'eui liüticl soll mau geben «ze tn-
biasendc*. Ebersheimmünster, 1320. Weisth. 1,
071, 068. — Der Küster der Abtei Münster
soll «den kirwarten geben ze nibistende ze
allen hochgeziten». 1339. Als. dipl. 2, 167. —
Man soll zu einem Annen sprechen : «da mfist
bi mir etd>izm». Nie. v. Basel, 303. — «Er
enbti* do swiselien nie maasea no^ trankes».
Ibid. 130.
Endahen, Eadaclien, des Dachs berauben.
— Im Jahr 1868 icam ein so heftiger Wind,
«das er vil tum nnd büser und schüren en-
dahte» Clos. 186. — im Glossar, 1091, wird
endahte fälschlich von endeeken abgeleitet.
S. auch Colmarcr Cbroniki p. lü; die Seile
s. w. iiouwetürin.
EndchriHt, Antidirist. MEndkrist», Brant,
Nsch. ^8, Titel. — Es ist dazu kommen,
«das man vom bapst sagt, er sei der endt-
eArwt» Wnnn, Trost, ö t> — «Der endtdtritt
herrscht mit fcnr und fart mit gewalt». t'a-
pitü, Treger, 1\ 4 — «Drntz dem eiuichrisl».
Appell, a, 3 ». Etc.
Kndchristelen. dem Endchrist. Antichrist,
gemabb sein. — Wer ftber den Bann wegen
Geldschuld nachdenkt, der möchte wohl «a*^
gen, es endtchristeleh. Wurm, Balaam.
1 i>; e, 2 b. - .... hie endtchnatekt es». Zell.
0, 1 D.
Endchristisch, was zum Antichrist trehorr.
~ «Die e»u/fc/iri4<i«cAffn Widersacher». Brunt..
An.sioss, 4 », — «Man soll christlicher weisz
tänffen. und uit endtthrittlicher wcisz». Zieg^«
ler, Niessung. D, 3 b. _ «Tyrannisch und etuH-
chri$tüch*. Zell. m. 4 X. 4 ». — «0 ir «iMit-
dkrüt/tcAen baochvätter!» Ibid. T, /
Endelich, xnverlassig. Scherz, 307. — «Er
hette etwa/ vernomen — endelichrr mare, —
wa sin junkenre wäre». Gottfr. v. Sur. 1, 54.
— « . . . das er die waren gcschiht — als
endelichm weste». Ibid 1, 187. - «Do di-
zwene holten ... Ire Sachen endeliche würben t
...» Clos. 91. — «Er i?ab «fme Kweie edel«
endeliche knehtc» als Be),'leiter. Nie. v. Rasol.
Ißii. — «Sende einen gerittenen enäeUicbe»
betten noch ine». Ibid., ms. — Der Johanniter-
Orden «ist ein l uddicher erlicher leigen orden».
Mio. V. Laufen. Gottcsfr. 40. — «Der schür-
neiger» von S. Thomae soll auf dem KailEt
Prescher dinfren «die oulelichestcn die er denne
ban mag». 1396. Uist. de S. Thomas, 396. —
Die Zeit naht wo «den efMisi»tilai snittem nnd
«jfetruMen arbcifem . . . trolonet würt.» (^lan>
V. Blov. — Der Eath von Mülhausen bezeugt
dass Bern hart von Bebeinheim wttrend er
Schultheiss war, sich «from, endelich und bi-
derbe» erwiesen. 1395. Cart. de Holh. 873.
Endich, Indigo. — 'Endieh ist eine blewe
färb, bruchen die maier». Gersd. 68 ".
Engellich, Engelisch, adj. von Kugel. —
«Es ist über engelsche verstentniss» . Tanler,
116 (23). — «Ein «i^c/äc/j leben». Ibid. 243 (48).
Etc. — «Sie ist glich^n^^dm/wrligur». Altswert,
99. — Den S. Niclaustag begehen die Schüler
«und tfint sich und zierent sich — in engel-
scher wüL uud lont sich schowcn». Conr v.
Dankr. v. 367 (Sie kleiden sich wie Engel.) —
'floit liat uns freben englische Hilf and Hat
aul das die Engel Beistand üiucut». Geüer,
HölliKch Low, A. 2 b. Etc. — <En§li$eke
Spracli.. Pauli, ^0 a. — »Kein englisthe ver-
nunni, kein mcuächlich sinn . . . solichs be-
griffen mag». Brant, Heiligenl. 196 a. — «Die
engelKh xierd mäat hindeigen, — seit Bm
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— 79 —
sie zu den yrihen glieben». Murner, Genehm, i 12. — «Zuin Knker». Srrn«i Hansnamc, 1398.
g, 2 ». — *hnk€rrü8en»t an Anker bcfcbti^tti Reusen
Bagelsüss. Brunsrhw., Dist. 57 ^, Polypo- I för den Salmenfang. 1447. Alte Ordn., B. 18.
#ua vulgare. Kirschl. 2, SbS. Enkerti :irkorn. — «... da snlen wir —
Bauen, beeugeu. — Sitzest du nebeu einer Hie enkcm und lieliben» Gottfr. v. Str. 1,103.
Jvftgfrau, *mg »ie nit, niek nit i&a iioli».BTMt, l — «Were din sehif . hene geenkert an den
Thcsm. c, 3 »>. hcrten stein ...» Tauler. 200 (35;.
Enger. S. Anger. Enruchen, sich eiuci .Sache enrudien. sich
Enger, lat. angaria, Frondienst mit Wagen ihr entschlagen, sich nicht dATnin küninieni.
am Wein oder Frucht /u fiihiiMi ; die Fuhr- Scherz, Hl 2. — * Enrnche d'wh*. -v^enn dich T,ei-
l«ate erhielten Entschädigung. l)uä Glubüar den befällt, «lit dich und la dich> Taulcr, 3
za Hegels strassb. Chroniken, 1091, erklärt dM ' (1). — «Wes du wider in (Gott) niinnest oder
Wort mit T'nrcrht durch biladener Bauern- meinest .... des enrwcA dich». Ibid. 368 (63).
vuL- n. Scher/.. 3i)y. iiiigaeur» ci villa^tb, ßb. | Enserlin ? — «Möcht man inen da<» h. Sa-
.it der Haber toh Branschwickersheim ist crament in einem l^nserUn^ das wer inen Ueb».
schuldig «oinen enger von Bersz oder von Geiler, 3 Marien, 41
Kosheim nach Strassburg) oder 4 Pf. pfen. EntKdern, entnerven, «ohwHchen «Wie
darfur . . . l>ie hftber ... die ir enger ihiit . . , I Trunkenheit einen Menschen i^iuü/ Ptitaderet
«tdiewyl sie auf der verte sind, soUent friede das er onmiichtig, sehwaoh würt*. Geiler, 7
haben vor alier maniglichcm*. 15 Jh. Weisth. Scheiden. L, 1
1.714. I Wein nach Strassburg führen für das Entbiisten. von ^.a^«t. Ritido. Haut ; die Haut
I'omkapitel.) ~ Das Frauenhaas soll jedem abziehen. — «Mau muss den Hasen schinden,
der drei Ptieger «alle jare drie engere tftn>. im die Haut fiber die Oren abziehen, epeoben
1377. Alsatia, 1873, p. 417. — Den PHegern ein Theil; man inuss in streifen oder cnt-
des Spitals soU dieser jährlich «einen enger \ bä$te», als die Jäger thund; spricht einer zu
iftn». 15. Jh Alte Ordn.. B. u. — Im Jahre i einem Jäger, man seit in senhiden, er hetgar
141Ö waren von vielem Regen die Strassen so übel gcredt». Geiler, Has imPlC, Ib; Pest,
sehlecht, «daz 12 pfert vor eime wagen kumc 2, 118 «.
nehtent ein ftder vrines gefQren, and gap fintblnden, losbinden. — Da die Jünger «das
raeu 1 ff -t); von eime enffff, 8 mylen eder Fülly nitbumhut. so siirucht'nt zu jnen die
viere*. Kon., 774. i Herreu des Füllins . . .: was machend jr du und
Eni^lfseta. S. EngdH^ entbituUnt das Ffillly?» Geiler. Post. 1, 3
Enickel. Eninkcl, Enkel. — f . . . die er Entblocken, entblössen. - «Sein brüst thet
ia seime tesument — seim etmtckel het zu. er öfflich cntblccken». Muruer, Virg. h, 7 »>. —
gesendt». Homer, Virg. e, 4 — « . . . das Er . . . «sein wanden deckt. — damit sie nit
ich doch moin?: ctttckels seel — mit solchen ga würden entbleckt». Ibid. s., 8 b. Etc.
ben auszerwel». Ibid., V, 4 b. — Es mag einer , Entbor, Enbor, empor. — Die Vögel
«einen enickel an statt eines snns» adoptiren. ' «schweben entbor». Geiler. Brös. 1, 44 b. —
. ^turnor, Tnstit. 12 — t . . so fahent an die «Damit er (der Teufel) dich entbor halt»
intckei, wibli oder menli, an sin statt £n kum- ; Id., Irrig Schaf, I),8b. Etc. — «. . .Nabacho-
men». Ibid. 47 h. Ete. uosor — erhnb in hoebfart sich entbor». Brant,
EniHS. Brnnschw., Dist. 59 Anis. Heute: Xsch 17. -- 'I>as dischfueli heb rntbor».
Aenes — «Ver/ehenden die niüntv., e««« und id.. Thesm. b. 4 - «(niechtigkeit hebt uff
kümich». Zell, Y, 2 b. entbor als volck ...» Id., Epigr. Copie, HÜ,
Enke, Knecht. Scherz, 306. — Den Frönern Etc. Etc, — «Ich truw in allen nit ein bor. —
/u (Jhneaheim 5oll man «geben zwo trachten wenn sie gott triegcnt schon enbor». Murner.
mit fleische .., und »olkut die schusseln also i Schelm, a, 4 _ Beim Tanz «wan er zu
«in da?: der enke sol essen obwendig des por- springen fahet an, — so hebt sie in hoch uf
ics das er gnug habe; und sol das brot sin, entb^^r». Id.. Nb. 156. — *l)as griene gifft . . .
(las der enke darabe schnide obwcniiii; des .Ncliwiun idi entbor*. Id.. 4 Ketzer, L, 1 «. —
knüwes, das er gnng habe*. 16 Jh. Weisth. i «Ein guldin rock bis/, auff* die füsz — entbor
4, 239. [ er da mit tragen liesz». Id.. Virg. L, 4 ». —
Enkel. Aakel, Fassknöchel. Scherz. 306. — Das Banner haben wir «getragen hoch cmhar*.
• Die trucren an ir schenkokn — Linlmsen. die M.. I/«th Narr, 80, reimt mit jar. Etc. Etc.
öb ir enketett — VVul einrc Ii ende crwundt u». Enthrii^ten ; kommt blos in der Form ent-
QoVtr. V. Str. 1, 89. — «Mit lilegenden sehen- brosten sein vor, einer Sache entledigt sein,
telen, — Mit «poren und niii enkelen — Nam — «So findet man anderswo Böses und Wi-
cr daz ors zen siten». Ibid. I. 95. — «Daa derwertiges, das ist gewiss, deren mein Stat
Wasser gat mir bis an die Knoden oder bis entbrosten ist und ledig.» Geiler, Holl. Low,
an den Enckel». Geiler, Post. 4, 40 i*; 3 Ma- D, 1 ». - «Er möcht des wol entbrosten «ein»,
rien. 53 — Zur Ader lassen an dem <EnkeU Id . 7 Schwerter, (t, Ib. — «Wan aber einer
«incs Fusses. Brunschw., Pest. 26 a, — «Knie, , «Hein widerkert (zurückerstattet), so seint
Atdehi oder zehcn». Brunschw., Chir. 67 die andern entbrosien»<t der Sache überhoben.
Knker. Anker. — Ist ein Schiff in Noth, , Id.. Narr. 164 b.
•so ^v urtVet man den enker in den Hin», Tauler, Entbnndenlieit, Losgebundensein, Freiheit.
157 (29). — «Der «w*er an dem merschif». — «Er ist uienen angebunden, er hat sein Hertz
Heiar. v. Offenb. — «Wer es aber das der , und Gemüt uff kein Ding geheftet . . Das
«wbr alsQ tief läge ...» 1447. Alte Ordn., B. I heisset EnÜtmadaikeUi nit bass mag das Wert
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dissoluüo i£«teauclict werden*. Geiler, Selenp.
Sich Eutfremden, ^.ich von seinen Land-
leateu absondern, itinen fremd werden« sich i
andere zeigen, sieh verändern. — GMIer, Post. I
3. 78 s. die Stolle bei Tilotteircht. — «Hctt
nit entfrembt sich Nicanor — und anders gsteit .
dann er thet vor, — Jadas hett nit gmerokt i
sin gemüt». Brant, Nsch. 4!
Bntfriden, des Friedens betäuben Srhersc,
814. — cKeine creature miige (ihn) entfriden*.
Tauler, 466 (81). — Ihr sollt «dehein ilin^r
(thunj das ücli aüfrukn mag». Ibid. 23ö (4l>.
— tEntfriiknt ii üwern nelisten, ir verlle- .
ront goi». Ibid. 301 (52). - tAIles das dir
diu Ucrtz . . . enlfrtäcn möclu». Geiler, Bils.
61 a. — «Die andern betrüben ... nie allein ;
sich selber, mer ouch sie «nt/rMie» ein gantse |
CTemeind>. Id., Selcnp. '
BntfHeren, anfthauen. Heute bei uns: auf« i
l^efrieren. Es war 13n3 so kalt, »das ?s nie
entvfror mihi s. (ircgoiicn la^e». Kon. 86ä.
Bntn^lt, compensatio. — Die Pfaffheit will I
«aller weit reichtumb on entgeh besitaen and I
uiesscn». Caitito, l'tatih. a, 3 ^.
Entgeltniss, Lüsei^eld. — Der Biscliof
verlangt von der Stadt, einen riefunpfenen «on
entgeltnüsz der gefengniiäz ledig zu /.elcn>.
Brant, Bisch. Wiih. 241.
EntgUnden, ent^ünnen, vergönnen. — «Im
Himmel «keiner wirt dem andern eiUgünden
seiner Eer, ob er schon über jn ist». Qeiler,
«chiff der Pen. 118 b
Enthalt. Stntxe. Sehens, 314. — «Dsk honbet I
ist ein entluiU der andern gelider>. Nie. v. Str.
290. — Der Mensch «bedarf grosser helffe und.
enthalte«». Taulcr, 233 (41). — «Oot ir teil
und ir enthalt ist». Ibid. 10(4). — Christi «hou-
bet was one allen enthaU», Ibid., 406 (70). Etc.
, Enthalten, unterhalten, nnterstütKen. Seherz,
314. — Zwei Ritler •enthieltent uff di r vrstc
(Homburg) etwie dicke Symuut von 8chon-
eeke . . .» Kön. 809. Etc. — cDer kiing wirt
enthalten duicli die ritterschaft. und die riller-
schaft wird enthaitcn durch iren sold». Guidin
Spil, 14. j
Eilt li('iss»Mi. .'^(ber/, '\\Ty. !. Absprechen. —
Üiiristus «vcrsagcte and enthies ir (dem ca-
nanäisohen Weib) mensehlieh wesen». Täufer, >
29 (6).
2. Versprechen. — Die Meister der Stadt
sehworen, das» Ihnen von niemand Lehen
etc. «gelobt iioeh t'nthri.'ist^ii sint*. I-Hl. Ki'm.,
Beil. 940. — i;er Teufel *enthies den Juden,
er weite sfi mit drueken fassen dureh das I
roto mer füren». Kon
Entladen, abladen. Sich entladen, sich ent-
ledigen. — «VVolt ich entladen dise bärd . . .>
Murncr. Nb. t?47. — «Nun raten zft, H^'t und
bedenckt, — das wir der narren uns entheiknt».
Ibid. 4.
Entnafftzen. Mtyend anfan^rcn einzuschlafen.
Vergl. tfergnajfzen und die Bemerkungen dazu.
" «Nun spriehstu : ich entschlaf nit also. |
aber ich entnaffts ; das heisst entnafftzen wenn '
eins anfacht zu schlafen und zuckt doch wi-
der . . . Hüt dich vor dem entnafftzen, wann 1
wariioh wilt du das vil treiben, du entsohla* |
i^t hindeunach das dir der Kopf zu der
Erden feit». Qdler, Geistl. Spinn. M, 5 •. —
Das einfache naffzen finde ich nur einmal :
«etwan so singt sie, ctwan so mattet sie, et-
wan so mU6ttiäft sie». Ibid. II, 9«.
RntnUchtern, das wörtliche dejeüner. —
«Wir cntniechtern ans am morgen». Murner.
Nb. 15S.
Entpflntlich. sinnlich. — «Das (geistliche)
Gut ... ist vil ... grösser weder alleü ent-
pfinttith Ont>. Geiler, Sehiff der Pen. I b. Etc.
EntpfintlichtMt, Sinnlichkeit; dann Fähig-
keit der Kmptindaag, Sinn des Fiihleus, sinn-
lieh und geistig ^ «Sensnalitas. die Ent'
pfintlicheit; was ist die EntpfinUichett'f alUs
das ist es das du gemein hast mit den Thicr-
lin, Augen. Nas, Hnnd, Oren, gon, ston, . . .
schlafen, ^^.lchen. essen, trinken-. Geiler, Ev.
mit Ussi. 218 a. — Der Teufel kann die Men-
schen «nit betriegen nooh erblinden, dann
durch das Fleisch und dio EmpfindUgheit' .
Id., Narr. 109 b, — Der Glaube gibt dem
Hensehen ^EntpfitiÜiehtü und Bewegung zu
den Dingen die erglonbt.. Id . llilg. 12b. Etc.
Entreden, entscholdigen. Heute : sich au<>-
reden. Scherz, 317. - «Sich eheheftiklich
entreden» 1270. Strubel, I, 386.
Entreinen, Entreinigen, vprunreinigcn.
Scherz, 817. — Die Seele «ist also entreinet
und entsüfert . . » Tauler. 177 (32). — «. . .
das diivun der lull eiäreittet wart» Ki'm
528. Eic, — «... das die spise davon nit
entreiniget werde . . .» Gutleute-Ordn. 164. Etc.
— «Uff das er unbemasset bleib von allem
dem damit die weltlichen Menschen ire Selen
entreinigen*. Geiler, Selenp. 147 «.
Entrichten, aus der Richtung,', der Ordntiny:.
der Fassung bringen, tuibare. Schmellei. 2.
36. — «Geben das Exempel in einer Lutea
die wol gericht ist, die feit einem in den Dreck
. . ., sie zerbricht nit, sie lutet aber nit mer
als wol als vor, sie ist entricht ; also die na-
nirlichcn Machten (Kräfte) werden nit zcr?;ti">rt,
aber entricht». Geiler, Arb. hum. 113 »«. —
«Ein \\ aror tugenthafter Mensch, wenn dem
etwas Widerwertikeit zustat, so er gescholten,
geschmehct . . wiirt, d;u on w iirt er im Ge-
mfit nit entrichtet*. Id., .^el. ii|> !»9 i>. —
seind entriclUet ül'er mich nss Nid und TTa-is»
Id., Post. 2. 24^. Etc. — «Mein sei ist gar
fast entricht». Nachtig.. Psalter 16. — «Es
sollen entridUet werden alle meine feind».
Ibid. 17.
Bntriohnng, Aufregung. Sehen, 817. —
«ward ein ^Trosse rntrichurrf und zwe.V«
ung durch das ganiz bistum vuu Strosburg».
J Meyer, ms. — «Desgleichen ist es vom
Huni^er. Tnrsi. Schlefrigkeit und andern Eni-
ndUungen der Sinnlichkeit*. Geiler, Irrig Schaf,
D, 6 e. — «Wenn die BkUitichtungen der An-
fechtungen deines Hertzen wider gestillent».
Id., 7 Scheiden, I, 4 — «Da* ander ist
dein unvernünftig EnItriiMung die in dir ufT*
gangen ist, die dir mer zu Leid tut und ein
grösser Last . . . ist, dann die Person oder
der Schad, den aie gcthon hat*. Id., Prod. u.
L. 125 b.
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— 81 —
Eotriateii, Eniribteu, hefiig bewegen, in wechszt unverordneter stat, entschopfft es
phyBisehem sowie mormliselieiii Sinn, eommo* ' den mensehen übel; i«t besiinderUeh ein miss-
vere, coatarb.'irc. — IHo FrtMindc- die zu Hieb form den fr Iii:» Fries, 1U8 \
kamen, •sind bewegt worden in zn etUrutcn fiatochiitteu. Scherz, 820. 1. Ausschütten,
«ad sa erafinien». Wiraph., Chrn. 6 ■. — ' — Im Diiijrhof von Bergrheim «sol eine bütte
«Mein hcm ist etitrisM, mein krafft hat mich -t Im, darin man den zinsz .Wciiil 8oliiittPt>.
rerlasfien». NackUg.« Psalter y^. — «Der herr W»jr solchen bringt, «sol drei öLuui ruetVen. Ist
vfin sie in seinem sorn entrüitm*. Ibid. 49. die bfltte nit de. er sol entschütten und sol
— »5ip «oinil cntrüst und bewccrt worden, die danncn q-fhn». 15 Jh. Wcisth. 4, 246.
forcbt hat sie begriffen». Ibid. üb. — «Die 2. Vertheidigen, befreien. — <Fürt man ei-
^ag seind entrist worden und bewegt». Ibid. nen gefangen durch das dorf Pfeffingen . . .,
40. - «l»u ha^t das ordtreich erschüt und so ni»'>gent «ii«^ BiirL'tr» in nifftchüftcn* . 1311.
intn&t*. Ibid. 147. — «l'arumb werden wir Weisth. ö, a7ö. — W . Ilto .leuiand eiutMi zum
on forcht sein, so das erdtreieli enCHM vSrd». i Tod verurtheilten «nemon oder cntsihütten ob-
Ibid. ll.ö. wetidij? dem margkstein zu Nüfar. so sol dor
Kntrnwen ! Wahrlich! Scherz, 318. — *Ent- bischof ze Basel . . . oder die so das geld» t iu-
fiwe^ daz erblante mich!» Gottfir. v. Sir. I, hant. das weren». I3«3, Kembs. ]Uir< l Ii. 144
IT. — vKntrutoen: volgetcnt die verniiiitti::pn — «lU r der do Ruh sucht und sii h entschüttet
and liessent sich irae (Gott) alleine, sü iieiin ut von aller geistlicher und welllicher (»ber-
Tü edeler in». Tauler, 4 (1). Etc. — »Entrutoen, keit ...» Geiler, Post. 4, 27 a. — «Du sollest
ich kan c? Tiiit gelossen». Hugo v. Ehenh. Etc. dich der Welt entschütten nnd dich ir abthun».
— «iWruMoi. sprichst du, was got mich das Id., Br»is. 1, l.ö — «Ks ist ein Eer einem
an wns er ihut ?» Geiler, Post. 2. 59 b. Etc. Menschen das er sich abscheidot mul etUschüttet
Etc. — «Ja «itmimi.'» .Murnor. Lutli. Narr, 2U. von TT idnrn». Id.. Sünden des M. 42 «. Etc.
£nt»ajgen. Scher/,, 318. 1. Entschuldigen , — Gallier, die sich Casar ergeben, begehren
(vergl. eninden). — «Do begandent sfi sieh ihre Waffen zu behalten, sonst «möchten sie
alle entsagen*. Eis. Pred. 2. 1. sich gegen» ihre feindseligen Nachbarn «nit
2. Weigern lim (irunde ist es auch ent- etttschütten* (se defendere). Ringni., Ciisar,
schuldigen). — Wir «süllcnt nns des mit keinen 2d — «Sie begerten hilft, uff das sie sidi vor
dingen entsagen», lall. Kön., Beil. ^41. — der feind voick deüter leicbtlieher aUschütUn
•Er entsette sich gegen ir so er lengeste möhte». möchten» Ibid. 5a b.
Kön. ».its. — r>ie BIuktM sollen vor den Bc- KntMchiittuni:. Befreiung. — Der Kranke
tebauern «kein brol nit verbergen noch «iit- { «bilff nnd entschüttung begert». Fries, ai
maem». 16 Jb. Alte Ordn., B 13. Ent^etxen Scherz, B20. I.Heist mit setzen
Entschi'lfen, mIiüIou «Ein Nuss die sich verbunden: einsetzen nnd absetzen. «Dor
tmUcheift (Druckf. ent«chleift) vor der Zeit*. > mever der setzet und tntut»ei einen vurstcr».
Geiler, Narr. 184 •. ' 1279. Hiet. de S. Thomas. «»27. — «Seteen nnd
Eutscbickcn, aus der Schickung, d. h. aus entsetzen . . . einen meigor . . .» 1385 ll 'rscli.
der &cbönen, nohtitj;cu Ordnung bringen, ent- Str. Bez.-Arch. Etc. Etc. — «Constantiuus
stellen, verderben. — tWenn ir fasten, sprach "... wart vom leyen «fk bobste gesetzt und
<'wv TTt-rr. so sollont ir nil \v«'rdL':i tiuriu als wart oucli in(sti:':h. ("los. 22. — 'Htn 1\
die ülisscner, wenn dieselben , . . entsduskent «der entsetzet was». Kon. 445. — üiob wurde
oder migerent ire Angesiehter, uff das sie I seiner Guter «enIseM nnd beranbt». Wimph.,
gesehen Averdent». Geiler, Post. 2, 2 •'. — «So Chrys. Ü ». — - . . Dos/.halb hat sich der
ein üeusch kein Uugeu hat, so würt er gantz bapst «Heessen seiner macht». Adelphus,
entsdWdH». Tbid. S, 86 b. — «Das erst das ein ; Barb. 44 b.
Pilif« r tliut. das ist er entschiekt sich in 2. Die r.ür-rer von Siriissburg sollen «ir
sclüechte Kleider». Geiler, Ev. mit Ussi. 64 b. | almeuden besetzen und entsetsen: 12U3. l'rk.
— «Wie empfind er mer das er geschlagen Buch. 1, 885. (Sie können sie vorlehnen nnd
t-t mit Hphi Srh-« crr des Neids? Er wird zum durch Entfemang des Lehners wieder an sich
andern entschtckt das er anfacht inwendig ein , ziehen.)
Bti«n und Oesrhwollenheit empfinden». Id., 3. Von der Stelle bewegen, in Unruhe vcr-
7 Srb-n-ertrr. F. .') ». — « I MV Htt tig furcht der setzen - Die (rottliebendcn Menschen sind
pestilfiitz ctittithickt das geblüt». Braunschw., i «in einen göttelichen friden gesät, das sü
Pest. 2 ^ 'weder liep noch leit. noch bette noch weiehf
EntechlMfcn, einschlafon machen. Bcn. cko. mtxrt-en nir^c». Tnuler, 418 [12). — «Hun-
2, 2, 3*)4. — «Was thut die Amme der ein Kind den todc mohicnt dise nüt bewegen noch
verdingt ist ? sie senget es, sie entselUäfet es». ' entsetgen». L. o.
heiler, Sünden des M. 32 — «.\dnm ... Entsitzen. 1. Fürrhten. Scherz, 321. —
uitclideni jn der licir im paradeisz entsclUafft «Gewalt entsite ich kUiiu ». (rottfr. v. Str.
heti ...» Wurm, Trost, 1 «. Ii, lö3. — «Wclre herre uiel i-t und zornig,
Ent8chlag«'n. S. Entsfarfni. den entsitzent die lüii ». Kl~- l'n d. 1, 242. —
Ent8t*hlii»ft?i n. enibchlupten. — Die Güter «Ist es das sich der lu in (l'rubai von Oelcn-
der Welt «entwischen und entschiipffem» uns 'berg) aUsUzet», so sollen die Huber ihn scliir-
ans den Bünden «als ein schatten». Wimph.. rncn. 8. Lnk n t, ]ih4. Weisth. 4,22. — Wird
Chrjs. 6 zu Odern i'iu},' gehalten, so stellt man oinc
AltBehSpfen, ungeschaffen, hässlich nia- Wache ans um an warnen «ob ieinand kerne
eben, — Senecke, 2, 2, 71. » <Wa bar ' d^r zu eHtittsm were«. Weisth. 5, aöü. —
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— 82 -
Köuig Eudolph •eutsas Uie \ cnctcuisse des , Eutsütern, verunreinigen. Scherz, 312. —
laotvolkes». Clos. 44. — «Do enttoMtent sü ' Die Seele ist 4so entreinet und entsüfert . . .»
sich, w dw sü iiiiN^i-tMii li.ntetit». \h\d. IG. - - Tanlcr, 177 {'-52). — <^I;ui ziech sü (die Juden)
«Du geriet sich der bubest entsiUen und vörh- f.ü hettent buraen and andere wasser etttm/art
ten». Kön. 609. Etc. — «Es ist das er weder, mit vergift». Clos. IM.
Hiitt förchtet noch den Meii'^chtMi entsiteet». Entv<>r. voraus. — «Die iibprtrpttr>r rlrs
Lieiicr, Pred. u. L. 55 «. — «Das vcrhengt gesai/,, — die suchen dem endkrist sin schau,
noch Gott oft über ttnm gute Menschen, das — das er hab etwas vil enhwr». Braut, Nach. 99.
sio rntf^it:cn nntl schlichen kleine l>iii<:. ilif Entwalti^uren. 1. Eiticm rüc Gewalt, das
dodi Vor giuMfseu Diu? uit entsessen hani». Hcclit zu etwa« nehmen. Sciierz, ä22. — Ihrer
Id.. Bil^^. i96 »>. — «Da Joseph hört das Rechte «werden si e«<«?a/<«<7rt oud werden in
Arrhrlaii- im Jüdisclicn Lnnd rr^rii^rt . . . tlr. ItotinMieii». 1279. Ilist. lie S. Thomas. 32.v —
hat er sich entsessen und getoichu i Juhin /.u Eiiien seines Rcchi.s tentueUtgen». 14 Jh. Alte
gon». Id.. Post, l, 16 l>. — «Sie eutsossen i\cn t)rdn., B 13,
[erm unti durften nit zu im if d Ibid. 2. Au- Im Gewalt oder dem Kccht eines
2, 59 *. Etc. — «Diuen gewiilt entsttiend die .^Ii ii-i ln-ii in hmen. — «So dir deine hab und
vo^cl in dem Ivfft». Brant. lloilii^'enl. 196 & /l itlii ho iiarunsr und mttedUgt
(pcrlioTTosrunt). — «... das d«i nir ab der seind . . .» Wimph.. Chrys. 7 «.
diensiluuivt'it . . entsiUest und m^cUi eckest». Entweiiken, entweichen. Scherz. 323. —
Wimph., Chry«. 6 b. — «Gott entsitet man «Dioke besazt er sinen müt . . — wie er ir
Iciilt 1 yo!/o minder wodcr die M elt>. Ade!- m(thtc enfwenke»». Gottfr. v. Srr 1, 160. Etc.
phub, raur Nosier, A. 4 «. — «Man sol sich Entweiden. Scherz, 324. 1. Na ht zu Thcil
en^ÄiY^cn vor seinem ansresiclit». Naclitig., Psal- werden. — Sie verirrten sich «also dasinder
tri 162. — «Sic eutsasseu und besorfrten das hirz entwart», (iottfr. v. Str. l, 237.
graulich schwert ...» Adclphus, Rhodis. E. j 2. Aufhören zu sein was etwas ist, die Na-
2'' — Dasypodins kennt nnr noeh sich eni* tur ändern. — «So! die »pise in des menschen
tetsen^ stupere. lip verwandelt w erden, so nifis sü von not ir
2. In ÜHrahe versetzen. S. Entsetzen. — selbes tntutrdcn* Taulcr. 123 (24).
«Betrübe noeh ttOteUe nöt dinen nehsten». Entwerfting. Bild. Scherz. 324. — In den
Tauler. ♦ ; 10 Geboten steht: «du solt keine fnttetfr/fuiwe
Entsltznng, Farcht. — «Liebe üben^indet machen». 1400. Winklcr-Prozess. Röhrich,
die Entsitsung*. Geiler, Post, 1, 9i b; Sünden 1. 40.
des M. 26 a. : Eutweaen einer £>a«he, ohne sie sein, ihr
Entsla^en.Enta1aheii.Eiit8cIi1agen.Seh(»TZ. Medig werden, sie entbehren. Seherz, 324. —
319. 1. X'Nitr.. hl Cili. ii, >irli entzweien. — «Ich wil mich gcrrn- i u itiiri u — In allen minen
Der Männer und der Frauen «sin daran entlug^ dingen, — Daz ich min und sin entwe$eK
— Das fron wen srent den widerspan — Das Gottfr. v. Str. 1, 254'. — Der natüriiclie Schlaf
sü vil lich r haut die man — Dan -ü kein «ist uns mgeboren . . .. also daz wir sin nüt
man gehaben kan». Gottfr. v. Hagenau, ms. entweseu mügent». Eis. Pred. 1, 63, —
— Kaiser Haurieins ««titsliV mit dem bobeste ' mQstent wir sterben des ewigen dodee und
S. Orcijorion». K<3n 3^0, Et. mü'^t n; 'Httcescti des himclriohes». Ibid. 1.65.
2. Frei lassen. — Bischof Friedrich von Eutweateru. — Was dem Lentpriester von
Blankenheim leerte Stenern anf die Stifter nnd S. Thom» bezahlt wird «von kintbetten in-
Kirchrii ; »du kerto sich der rot zü Strosburj,' zftfüronde und von kinden zft etUwcstcru . . .»
dran und schüüent mit dem bischove. das er 15 Jh. Hist. de S. Thomas, 408. — Bei der
den stiften m&steir guter «ittstoAen». Kön. 978. Taufe wurde dem Kind ein g«wethtes Hemd.
3. Nicht tfelinjreii. .ihiif» Erfoli,' bleiben. — Wc-tet lienul, aiiL;(Vt.i;( n, das 8 Tage nachher
«Disen krieg künde nieman verrihten . ... voii tkia Priester wieder abgenommen wurde;
und wurdent vil tage und stunden g^ehal- dies nannte man entweaUm. — «Viele haben
ten .... Ax'i^ entslugent ViWo». Kön.. S.'i'V <\\- ^^\(■ kinitlin nit Imdoii di'irffen, der pfafif hatte
nun der keiser (Ciisar) nit wult, das die be- sie dann vor unib ein pfennig oder crentzer
redun;; etlicher Ursachen halben tfntseMwjr ...» I «Miwesteif, das ist, den crisam und Öl abge-
Eingm.. r,i>;ar, 16 1*. waschen». Bntzer. Neuer. M. 2l=. — <nie wer
4. Sicii ciitslaheu. P sich entschuldi«ren. — noch vil zu schreiben, als von dem entwestem
Ein Tuchsclierer <k r für Jemand arbeitet der und von dem uss; und insegnen». Ziegler.
einem andern Tuchscherer noch Geld schuldis? Niessuntr, l>, 5«.
ist. «der Itessert 5 sch . es m olte sich danne Entwiirkeu, zu nichtc machen, das franx.
derselbe entshüten . . . daz er sin nit onwuste». defaire. Sehens, 324. — Der Rauch «MstMorAt
1362. Tuchcrznnft. 9. — 2". sich einer Sache in uarwe — an krefte nnd an der varwe».
eni&chlaircn . sich derscl)>on entledigen, — Gottfr. v. Str. 1, 126. — Sie «entworhteui
«Lidigcht üch und intslahent üch der liite». künii^ Fridcriches here». Clos. 68. — Sie «<Mt-
Nic. v. H.'isel. Taul. Bek. 20. tcorhtent dor stettc her» Kön 840.
Entsliefen, entschlüpfen. — «... das diese Eutwuiteii. S. antwurten.
niinneeliche übnnge nüt abeneme noch etU- , Entsnokeii, entziehen, entreissen. — Bal-
aließ'c . . Tauler, 393 (68). thasar «was zu licht an dem gewicht. -
Entstiicken, auflösen. — «Ich were des darunib wart im cutzuckt sin licht». Lraiu,
nihc w irdiß, das ich sine schftchricmen ent- '-. Nsch. 84. — «. . so der herr weisstdas das sin
$tneke>. Bihteb. bO. : (sein Gut ihm) enUucket ist . . .> Harner, Instit.
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Jll — «... das in der lufft lebendig eut-
jMdU werd». Ibid. 138 1». — «So alle ding der-
roassf ii Ix loit scind, so entzückt man im ^e-
»echlich die speisz». Slurncr, Gayac, 420. —
4. . . varumb der babst aitsucket dir — des
leibs Christi beid jrc<stalt». Id., Lofh. Xarr,
2k — «Alle sein hab . . . ist im . . . out/.ogen
nnd etUnidü worden«. Wimph., Chrys. 6*.—
« . atiff das nit der wolf und tcufel im etwas
«niraul .», und entzücke». Adclphns, Pat. Nost.
A. ■j ". I
EptV. riniiisfliw., Dist. 60 «i. — .AiniiiTi,
Epfich». liersil. Ö9 a. — Apium £rra\ c oh ns.
KirseU. 8, 815. — «Wild Epffe». <i. rs l H't ^
— Peucedanum palustre. Kirsehl 1, 831.
Er. Era? eheroer Stempell:* — Die Gc-
viehie und Hasse von Drosettheim soll man
«Segen mit dem ere von Sebwarxaell». 15 Jh. i
Weisüi. 1, 73Ö. ä. Oer, '
Erabschneider, Verlänmder. — «Die gaist- j
«iticlmeyderin» . Guldln bpil, 81. — Ucrn- 1
bftrd hat Böses von Hünehen (^reHohriben : die ^
«ehalten in r •• t ein Hintorrcder und ein |
Ikraimchneulti * . GcUer, Süudeu des M. 27^ ; \
>'arr. 821». fite. |
Erarmen, act.. arm mnchen. — «Icli \\t'i</
der geaohin noch ein zal, — die ein guuch
SitXt fibarall — berapffet hatten nnderaruMt». ,
nnieri Oenehm. i, 2 b.
Ernnipn, erkaufen. erAverben, erlösen,
^cbti/.. a2ü. — «Wie bilterliche surc du die
cristenheit erarnet best . . .» Rulm. Mcrswin,
9 Felsen, 63. -- «So miistont es doch die . . .
»underlicben iViiuüe gottes gar snre eramen*.
Kii. V. Laufen. Gottcsfr 173. — «Ir w öltet
mir nrit ein wenig gewalte» güunen, den ich ;
doch . . . verdienet und emtnet hcttc». Kftn.
332. — «Tcur erkauft und hüit emniet mit
seinem unschuldigen Leiden uud blLlorn Tod». ;
Geiler, Selcnp. 127». — «Er hat dich saur
erarnet mit seinem bittoni T.oidoi»». Id.. Has
im Pf. 0, 4». — «Herr, vatter, ich bin din
ereatar, — die dn eranUut also sw». Hur-
ner, .Schelm, k, 21» ; h. 1 a. — «Gedenck, wie
rar eramtest mich». Id., Bad. C, 4 «. — !
«... die er selbs damoeh also snr — mit ;
seinem blat erartiH bat». Id.. I K» t/i r.
Vorrede. — Der Mentich, den Christas «so
theiir mit seim blat erarnet hat». Zelt, n, 4 ».
— «Den zorn des vatters, den wir vrrilifiif
hatten, den hat er (Christus) eraniet». i3utzcr, <
Daas Niem. b, 3 I
Irbären, part. erboren. 1. Geboren. — Ich
«hatt ein schaick binder min oren, — do ich i
erst kurtzlicb was erboren*. Momer, Schelm. |
2'>. — «Ich ward uff dise weit erhören,
— do nit vil edel liit do woreu». Id.,
Gcuchm. A, 2^. — «Tch bin die aller sebönst
uff erden — die jciin r mag erboren werden».
Ibid. n, 3 a. — «Ein frier ist, der sobald er {
erboreti ist, fri ist». Mttrner, Instit. 5 ». — j
Heinrich VITT »als nh . i uns Deutschen . . . f
za bescliirmen erbaren wer». Id., &ön. v. Engl. 1
696. I
8. Entsprossen. — «. . . als all Adams kind,
— die von im noch er&orm sind». Muruer, 4 .
Ketzer, D. 2 ^. — Acueas . . . cvon Jappiten
gescbleeht er&orm». Id., Virg. B, 6 h.
3. Angeboren. — «Das thut wiblich erbomer
list, — doran den wibern nit gcbrist*. Muruer,
Geuchm. t, 4
4. Durch Cidnirl cr-worbm — Vie TTrldcn,
die «uns dises laud haben erboien, — dariu
■wir vor kein herren waren». Murner, Virg. Ic,
8«. Gott verhüte dass ich «wider mein
erboten reich — im kriege solt erbeben meich».
Id.. Luth Narr, (>2 (das Beieh, dem ioh doroh
meine Geburt angehöre).
Erbärmde. .S. Erbermede.
Erbarmen, cleml. erbärmlich werden. —
«Do nani fs der l i* h und licsz den armen —
sich im eilend guii erhartncn* Murner, Luth.
Narr. 28.
Erbarmhertzifr, bannhcrzitr. — «Wir hant
einen g&ten crbantüterUtyen goi». .Nii*., v. Ba-
sel. Taul. Bek. 41.
Erbärung, Erzeugung. — «J'oher kumpt
der kinder erbenmg». 5luriicr, Iiiatit. A, 3 a.
Erbeit. S. Arbeit.
Erbeitcn, warten. S. Beilen. — «Das lang
erbeiteu (Pcnclope's) zeigt wol an, — was ein
küsches bertzli kan>. Murner, Geuchm. c,
3 n. — «... wo du wördst zu lang erbaten*»
Ibid, q, 4 ».
Krbt'i-mede, Erbarraede, Erbärmde, Er-
barmen. Scherz, 335. — «Diu erbermde», Qottfr.
V. Str. 3, 106. — «Die sehs werg der er-
bermde Iv Itaiit LTfüb-t». .Jüngstes Gericht. —
«Von erbermede woltcnt sü das kint nüt dö-
ten*. RSn. 429. Ete. — .Tndas «vensvifelt an
der rrhcnnriJe t^i)tfos>. !I>diir v. Uflfcnb. Etc,
— <Nicmanlw ilmitjmer6erm2i< hun». Eäthsel«
buch, a, 3 h. — «Ton denen ist er beschirmet
wdrdrn von göttlicher Erhrrnuh * Gvil.T. Aib.
buiu. 75 <>. Etc. — «Dan sie mit im erbärmbde
het». Mnrner, Virg. i, 8 >. — «Dooh het sie
ein ohrnnbil mit in». Ibid. C, 5b. ~ -S'oiii
erbermd wert in cwigkeit». Nächtig., l'äaltcr
354. Bte. — Gottes •erbärmde und grosse
gnade». Btitzpr. Xciior. A. 1
Erbermig. barmherzig. — Tiieodosius «was
milte und gftt und erbermig*. Kön. 879. Etc.
Erbezul, Erbtheil Scherz. 334. — «Die an-
spräche, die wir möchteut han off den zehen-
den zü Hulze, von . . . unser brüder . . . Erbe-
raJ>. 1312. AN. di|d, 2, 100. — Constantin ge-
bot »daa vüii kiinigticher erbezal den kirchen
solto /.eilenden gefallen». Kön 363. — «Gib
mir min erbezal, daz mich xft rehi angehöreti.
Eis. Pred. 1. 68.
Erbg(>brest. erbliche, ansteckende Krank-
heit. — *Erbgebreal. morbus contagiosus. wie
Qh\ Erbgebrest M^l die I'cstileutz oder BloUern
oder so einer lungig ist; vann was der (ic-
bresten seind, die von inen »sslossen Dempf,
die selben erbt man gern». < n iL r, Post, 3, 78 ».
Erbiben, erbeben. In rze «r5äW« und
alle ir Uder», (nittfr. \ . .^ir. 1, ITH. — » , . von
dem alle njenschen erbibcn anUcut*. Tauler.
449 (78).
Erbidemen, erbolion — «Er cr6trfctHc/€ und
crschrack». Märleiu, Ij, — «So erbidmet und
erzittert die erde». Eis. Pred. I, 71. — «Die
bösen Geist gloubent es ouch und erbidmenU,
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Tic, 2, 10. Geiler, 5!olonp. lOß ; Bili;. 70^. nxt nnd der Krflge Zal, — Da verfiel Efi>el
Kto. — cSo ich isüliclis under dem schreiben . liberal, — das ist da man zalt 3ICCCLX1».
bedenck, eibideme ich in mir selbs, also das \ Geiler, Arb. hum. 118 *; Ev. mit Ussl. 21
ich der ledern kaum kan fieren». Adelphus ; — Göll, 30: «Terrae motas. Erilbidem*. —
Türk. C, 6 b. — «Das erdreich erbidemt». .BrAnt, D. Ged. £6. — «Der hagel, der Iditz,
Nächtig., Psalter 41». — *Erbidme in dir sei- 1 die erdbidem. Fries, 16». — PnÄession am S.
bcr, besser dirh>. Hcdiu, Zclm if>n, B, H^. i Lucastair «der grnstinien und ersc hrucklirht>n
Erbidemlich, dats erbeben iu»tclii, schreck- erdhydme halb hie /.u Siras/.burg, zu J^asel
lieh. — «Er liielt inen für ein gar grusenliche . . .» (». 1866). I'lacnrd, Anf. des 16 Jh. —
niiehniss, die do nit allein ist ein Glichiiiss, Im Traum <Erdbidung sehen oder hören»,
siimier auch ein erschrockenliche erbidemhcht Traumbuch, A, 3
warhaftige HistOTfe oder Oeeehieht». Oeiler, ' Erdbrust, Ort m o die Erde bristet, Erdspalte.
Post. 3, .-(9 b. I Scherz, H36.— «An bi der erdbruti: Feldname»
Erblsz. S. Erweis i in 6 Bannen, 13 Jh. u. f.
Brbleitken. erscheinen, sich zeigen. S. Ble- Erdie^sen, erschallen. (Gottfr. v. Str. hat
eken. — Wacherer können ihr Treiben «mit Jterrrt.) — Die Vö^el sangen «das das gebirge
eini hntlin decken, — das nit die wucherzän serc erdojs — mit so sGezem richem don».
erhkchn». 3Itirner, Nli. lyö. 'Altswert. 7ö
Erbleigen,erblähea, aufblähen. — «So der, Erdkimeling, junger, aufkeimender Baum*
magcn also erfult und erpleigt ist . . .» Adel- { — Der Abt von Vtfiiuiter toll im Wald keine
phufs, Fie. 14-2 trrdhimdn\f)r* hanen lassen. TOrkheim, UJh.
Krblenden, blenden, blind machen. Scherz, [ Weisth. 4, 2U9.
83o. — «Entrftwe, da« erblante mich, — Dar. ^ ErdriAtsen, verdriessen. Seher«, 337. —
was daz znubiM-, davun ich — Min selber sus «Tlube ieb /ii vil geret . . ., daz ist mir leit.
vergessen han>. Uuttfr. v. Str. 1, 17. — «Na- j wanne o« mag üch wol ettewas erdrowe» ha-
tftrüch lieb hat sie erNandt*. Uarner, Nb. 146. 1 ben». Nie. v. Basel. 96.
— Za viel essen cerMsNÜet das gemiet». Id., Ki e, oft mit unnötbi<r verdopp<'1tem r, erre,
Gayac, 4Ö8. 1 couipar. von ehe, eher, triiher, ächcrz, 349. —
Erboren, partie. von erberen, gebären. — I «... in allen dingen, sy stgint in disem biief
r»iir;;er, die «von jren vordem erzogen und uilor in dem rrot begriffen, den si (die Lehn-
erboren» sind. 1S3Ü. Münster. Weisth. 4, 191. leutc) oach gc»woren hant ze behalten». At-
— «Giler und betteler, die nit von unser etat ' tenschwiller, 14. Jh. Weisth. 4, 10. «Lieber
eraogen and trberen siut». 15 Jh. Alte Ordn., frünt, üch wart <!ie ene fart geschriben . . .»
B. 13, I Nie. V. Basel, Ü27. — «Unser frowen lag der
Brbnlen, durch Buhlerei erwerben. — «Ich ' «rrew» (Mariie ffimmelfahrt). Sigolsheim, 1407.
hnb erbidt ab das ich hab», Hamer, Sehelm. Weisth. 4, 217. — Aehenheim, 141)9. Ibid.
g, 8 ». 1 4S7. Etc. £to.
Erbfinen, wie hünen. — «Gleich als ein j Eren. Brren, masc, HausHur. Scberx, 366.
kültzin Geschirr, ertrenkt und erbütiet mit Heute bei uns : Husere, — Findet man auf
köstlichem Wein». Geiler, Pred. u. L, 101 einem Habhof keinen Ort für die Pferde de*
Erbutzen. 1. Ausputzen. — «Oott verhengt Vogts, so soll der Knecht «das fever löschen
es dr ill T<Mift ! darumb über dich, da«« er dieli und die rosz an den «mm stellen*, Rixheim^
erbuUtH und erbcitzen wil, das er dich dadurch , 15 Jh. Burkh. 206.
ussberciten und schön machen wiU. Geiler, | Eren, Erren, altd. cr&n, arare, ptlügcn.
Geistl. .Spinn. N, 2 ". Scherz, H38, — Die Iliilier von \'ol^'elsheim
2. Schelten — «Er verwiset im alle sine sollen der Äbtissin vüji Erstein «dri lai: t rca
Laster, und alles das er uff in weis.s da^ er in dem jar ufT irme gftt». 14 Jh Weislb. 4,
geton hat und das im übe! anstot, das ribet 157. — \Ver zu Gressweiler «ziehend vieh hat,
er im in die Nas und erbuUt in wol». Geiler, sol (der Äbtissin von Erstein) drei tag eren
Post, i, 23 — Heute sagen wir in letaterm alle jar». in Jh. Weisth. 1, 704. Etc. — ("eres,
Sinn al'bnt/en. ^ «die vanf zfim ersten . . . wie men die ackcr
Ei'dUertelling, Art Apfel. — «Kleine (.»pffel, solte trt«». ivoii. Etc. — «ö seh. von
als ertbertetUng». Gersd. Kl i'. ~ «Ei« Erther- dritren ackern zft eren*. 1423. S Thomas-Fa-
töMing ist wol als gnl als hundert HolzöplVI». brik. — «Zwürent im jar, ze lenzen und ze
Geiler, l?rös. 2, ;i2t' ; Kv. mit Ussl. KM) ' herl>sten, sol man dem mej-er zu Hüningen . .
Erdhidvme, masc , Erdbidemung, Erdbeben, helffen erren». 14ijy. Burckh. 68. — Will der
— «Do kam zft Struüzburg ein also grosser Hof herr von Riespach sein .Salgut selber bau-
eribidant». Clos. 63. — «Es ist- in kurtzcn en, «so sol ein fursier alle wnchen zwürent
joren vil joniers geschehen, »Tf^K/emMui;«, liun- z& des herren pflüg gan und sol in wisen «la*
ger ...» Ibid. 112. — «Ein grosser erl6üieiii«>. er den crbem lüten nützit obent*, 14 Jh.
Kön. 861. — Der Oottesfround im Oberland Weisth. 4, 5. — «Der Baaer ... ertt den
hatte eine «Offenbarung» «in der kristnaht in Acker mit dem Plug». Geiler. Ev. mit Ussl.
den ziten do die grossen erschröckenlichen • 103 b. — «Das sie sullent . . . dren und bawen
ertlbideme alle koment». Nie. v. Basel, 187. — ' den Acker». Id. Post. 9, 47h. — « . . , den
«W.'iD in diitscben Landen da von ilcin Frd- (taitrn erm . . .» Id. Eschenjrr. D, 1 — «Kiii
hidem die Stat Basel verfiel, da ist die Zal in hübsch frow die ein narrin ist, — ist glich
Vers gesagt . . Ein Bing^ mit seinem Dorn, eim reiz dem oren gebrist; — wer mit der-
— Drei Bosseisea nsserkom, — Ein Zimmer- \ selben erm will, — der maehet kmmber fkir-
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chen vü». Braut. XscIl 84. — cMau ert den . Erfolgnng, Erlangung. — •Erfdlgung und
▼eirjetz ZV der itareh». Ibid. 97 (man eignet' erlang-un^ der -nreisxheit». Adclphus, Ficl36i>.
»ich zu, was einem nicht ^^rehort). — « , . . ich — BrantV NarrenscliitT ist ^^o.schrieben (l. llft)
]i«t» geackert und geert*. Murner. Virg. L, 7 I <za trvcigung der wi&heii, vernuufft und guter
Pflsmeeti 'welehe «vaehsend off den geerten aitten».
Ickern» Brnnschw., Dist. 52 a. — Nach der Erfrischnng, Krhctlun«:. I\a>t. — «Suchen
Zerstörong Mailands lieas der Kaiser tdarinn < and fragen, welobes der recht Weg sei, wand»
■it dem pflng erm und zu adier goii». Adel- | len denselben, so werdet! ir Erfria^mM and
phu6. Barl), h:-^ b. — «Zion wärt wie eili aeker ' Ku finden (Mnvern Selen». Jerem. 6^ 16. G«Uer,
gearet>. Branfels, Anstoss, b^. Kmai& 22 b.
Breren, dnreli Pflfigen erwerben. — «Sie Srgnlicn, von gaeh, dareb Nacheilen fangen,
ver-pilent iiml vorzercn -- mcr dann ir pflng ereilen, einholen. Scherz. 339. — Der Hirsch
in mag ereren*. Murner, Nb. 261. j «lies sich ergalten». Guttlr. v. Str. 1, 40. —
Brfaren. 1 . Kennen lernen durch Brfiihrnng. i «Ich mnsc ein aehnlek subtil «inpttAen» — schelek
— ' «Feist : . n)ch grausamlirh stein — hond mm?, ich non mit soheleken fahen». Httiner,
ir erfaren »il geniein». Murner, Virg. ß, l « Nb. 186.
icjclopea saxa experti). Engangen. — «Also ist onch einem ohris-
2. Erprnhen. — «Bald wollen sie nll schleck t n i !UI;^er Not . . . das er hab btarke wol
trfaren». Murner, Genehm, i, 2 i>. — loli »ergab eiyanj^em öchu». Geiler, Bilg. 90". Schuhe in
mich das holt/, zu erfaren: Murner. Gayac. 419. denen man bereits gegangen ist, die got nue*
Rrfarnheit. RrfarnUMZ, Ert'Hi liclieit, Er- getreten siml. so iUish sie nicht mehr drftekeiL
fahrung — «Als uub des die JL^rJarnas^ >^eug Ergern. S. Argern.
ist» Geiler, Pater Nosi. I;, t b. — Alles Ur- Ergla»t<>n, Kr;;I»'sten. glänzen. — «Darnmb
theilen «stat uff kntist und erfirltrheit». Hranf. ist er liliiid i^elnoen «las die Wunderwerck
Xlagsp., letztes Blatt. — «tiehuiupt ich mich tnitn > in uu eii^/t^it« und erscheinen». Geiler,
Bit nss geistlicheit, — ich redte usz erfaren- Kv. mit Ussl. (Jl b. — t . . das sein (Christi)
hnt — wie ein solch geucherv würd leit». Angesicht rrnIrstH und getzwitzert als die
iiaruer. Genehm. E, Ib. — Murner ist ins heitere Sonn». Id., Post. 2, 28b. Etc. —
Welschland gezogen, am «von den gelehrtesten I — Maria «die erp/^^fefid also starcke schin des
der rechten weiter erfarenheit zu ergründen», tages übertrifft» Brant. Kosenkr. D. Ged. 9,
äiatrecht, Vunede. — Der Arzt Stromer — «Das erglest die sunu der eren». L r, —
«spricht er hab das usz erfarenheU: Mnrner, | Jemand, dessen Tugenden «teglich «ler er-
Oayac. 428. — Luthers Unternehninnsren «willer schinen und rrgkstcn*. Adelphus, Fic. 131a.
alle recht, cronicke» und erfurmhed waren». — «Do erschyn und erylestet sein (Christi)
Id., Lnth.Narr. 2. Etc. — «l'ie rr/amAeit zeigt ewige gotheii». Adelphus, Pat. Nost. X, 7«.
.«iüdf rs an» Zell. Q. 2 ». — «Die Heissige sorg — «Er wiiri sein schwort umbgeeu und er-
uu(i cr/ttrMti<f^ der artzet». Adelphus, Fic. IAO'', glasten lassen». Nachtig., Psalter 19.
— «Secret kunststückmeiner ffr/rtri««^». tiersd., Ergretschen. ertappen. Scherz, 341. — Dar
verso des Titels. — «... das doch am tag i Fuchs lauert auf die Hühner «avo er sie er-
und durch erfamusz erkundet*. Barb. 25 gretschen mag». Zell, v, 2 ». — Sic haben alles
«Ei'viachelen, cxpiseari>. Herrad, 199. Einen ' gesucht «bei dem sie mich hätten mügen er-
Weiher ausüschcn. \grtt»dien». Ibid. Ib.
Erflammen. entbrennen, entzünden. — «So Erhelligen, abschwächen,, entkräften. — Die
du erjlammeüt und entzünt bist mit dem Soldaten waren durch ilirc Strapatzen «uszgc-
Schwert des Teufels der Unkeuscheit». Geiler, mergelt und »hdligt». Eingm«, Casar 117 b.
7 Sehwerter, 0, 5 ■> : Irrig Schaf. H, 3 b. _ i ErhettMtt, ermutigen. — loh bin «wider
I<as Holz «von dem iVwr erßiimp(>. Murner. erliertzet worden*. Uurner, Statrechtt Vor-
Yirg. M, 5 «Glich dünoket mich da» ■ rede.
tUes sampt>-in ftsehen lag und wer «r^Iommf». Brhertsigen, sich ein Hers fassen, er-
Ihid F. 7 a. — «Wenn ir der m;\>/. ein man niuthigen. — «Hintennach erlterUiget er und
erfiampt, den ir domit gefesslct band . . .» gedacht: du musst dessen ein End kommen».
Ifiumer, Genehm. 0, S — Gott hat sie «so ' Geiler, Geistl Spinn N. S «.
itn angezündt, — in seine liebe er/(am/>t .. .» Erlüt/.en. Erhitzii;t n. 1. Trans., erhitzen.
Id.. Bad. H, 2 — Capido «mit lieb die i — «Disc Lerer sind erhitziget ge«iu» ^vuu
königin erfiamt». Id., Virg C, 7«. — «Dido, Liebe za Gott entbrannt) Geiler, Brös.
die unselige fraw. — o fhimmt ic mer. . .» Ib. • Die Thiere eilen zum Wa-sri. »rrhitzigt
C, 8b. — «Damit das hertz er in erjlampi». , wird der mag — von viic der spcisz . . .»
Humer. Lnth. Narr 105. Bie. ' Brant. Thesm. a. 2 b.
Ervoltf«'», erlangen. Scherz, H39. - «In 2 Intrun-.. In i^-s werden. — «Wanu wir bi
discme erw/^et der mensche alle Vülkomcnheit». den wibcu sitzen — und von dem guten win
Tanler, \M (29). — «Das «ir daz alle müs- erhitzen » Humer, Genehm. E, 8 b. — tWer in
5ent ervolgen, des helfe uns :::nt». n>iil. 91 (81). disc bad-^tiili sitzt — und mir ein wenig din
Etc. — Gebete, die man sprechen sull «ztt erhitzt. — das er nur deine tropften schwitzt».
«rfoiqen ein selig ende » Gebete, 16 Jh. — Sie Id.. Bad. E. 8
«verlossend sich ii ff eigne Ivun^r. — das sie Erholen ] Erwerben. — «Grosz Alexander
<icolgie$U röm nnd gunst.» Braut, Nsch. 'AK. lob trhuiii-. Brant. Nsch. 97, — «Socrates und
— Was wir wünschen, «so wirs erfolgen, uit all die durch ir ler — hant ewig rftin erkott
onwe, begeren wir nit minders me». Ibid. 108« , und er». Ibid. 104. — Mau soll die Frauen
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— 86 —
ehren «von einer wegen
den cwigeu begen». Murncr, Nb. 42.
die uns erhoH wir darzft erkosen haut». 1262. Urk. Buch, 1,
369. — «... daz ick viir si nie kein i»'ip er-
B. einbringen, wieder gut machen. — Sie ; koi». Reinmftr v. Ha^. 8. — *Er1tie$ait naser
gingen unter, «do sie zu in nit nomen das | üch etiich fürstrn . . Kön,, 424. Etc.
— doniit sie criiolten schuld und hasz». Brant, - -
Thosni. c, 2 ».
Eriu, Orin, chorn, von Erz. — tErin liafcn,
lebcs». Herrad, 186. — «. . . ein Mir erauu .. .»
Gottfr. V. Str. 1, 229. Etc. — *Erin hafen».
Ei'kimen, l:eimcn. — Das Eckern dauerir
«untz das die eichein «Hfemieni; dnrnaek soll
ilarrin niemand fareu, wann die houm darus«.
w;u l!>-< n». liergheini, 1369. Wcistli. 4, 245.
Eikii-nen, den Kern suchen, ergründen.
1300, Cm] Jipl. S. Thoni. (Joh. v. S. Aniarin). «Pas alles iuisszulegcn und zu erkimen. Aver
— Babylon halte «hundert erin porten». Kön
246. — «Fünf eren hefen>. 1427. Tucher/.unft
uflfdisMal vil /,c lang>. Geiler, Sclenp. H'^.Etc.
ErklütHchen, zerdrücken. — «... das
M. — «Ein crin giehzt!!»^/' . 1432. — «Die «iirn nndcrstund er(Milo) mit den Henden re «]ialfen.
uaii II cnn». Altswcn, 'M. — Der König der und das HolU schnallet zu und crklutschet im
Griechen führt «in seinem wappen drey crin die Hend darswischen>. Geiler, Sünden des^
schellen». Guldin Spil, G. Eic — <Sollichen M. 5 1>.
Menschen i.st der Himmel ürm und das Erdt-
rich eisnin». Geiler, Pred. u. L. b. —
Erkoberu. ^rhcrz. 344. — 1. Erlangen, recu-
perare, recuuvrei. ^'« Winnen. — «Er truwetc
«Zuhant ward der Künig zornig und hiess noch zft erkobertide das er wider an das rieh
Rostpfannen und erin Hafen entzünden». Id., kerne». Kön. 39ii. — «Hette der bischof die
Selenp. 82 b; Narr. 79 b. Etc. — «Er hat reht und frihcit erkobert, die er meinde zrt
die erinen thor zcrtruckt». Nachtig., Psalter, Strasburg zft habende . . .» TItld. ('.():'.. — «So
279. — «Vier örine oder gloekenspeisine rosz» weiss der Tcutel wan er in da» am U tstcu
auf dem Portal von S. Marcus zu Venedig, erkobcrt und gewint das er in uit me verlieren
Adeiphus, Barb. 51 a. — Bäder «von örinen mag». Geiler, Arb. huni. 181 «. - «Der Künig
wassern.» Fries, 57 *. — «Ezccbias hat aer- 1 von Cilitien» sucht wie er sein Land «widcr-
brocben den drm schlangen>. Wurm, Bai. | um i> m. cbt t-rA-o&em nnd gewinnen». Adelphns,
n. 4
Hiiftta;;, Dinstag. — Geiler behauptet, das»
die
Villi
Rhodis, E, r> ".
2, In Beschlag nehmen. — Der Rath erklärt.
und die Beyern» den das Thomasstift habe «vor uns erkobert
Diubiag iimfü^? nennen, «dies eris, kuiupt bar pfaf Bilgerins und sincr erben hus», wegen
von es, erw», weil man an diesem Tag die einer Schuld. 1323. Reg. ('. 07. — Der Schaff-
Zii.
sc Ii Urs
t.-,v..]il.'. Post. 3, 10.^ l>.
Erjackcn, jucken machen. — Ich will «sei-
nen rilekon wol eriucken* mit Sehläcren. Mnr-
ner, 4 Ketzer, i\ «.
ner von S. Thomae «bei crkoljert» zwei Hiiuser.
auf die der Eigenthümer dem Kapitel 25 S
schnldig war. 1380. Reg. A, 16. Etc.
A. Sich erkubern. sich entschädigen, sich
Erkickeu, Erkncken, Erquikcn, wieder i erholen. — Ist etwas «dem mensoheu ieit,
keck, querk, d.i. lebendig machen. Scberr,, 348. , men mohte sich wol erkabem des nchsten
,{)hp ,.i„ regen keme, duv u'.les crtrich (au - . T.niler. 14.t (27i.
tr/. tcÄcMvurde .. .» Tauler, 92 (19). — Lazarus, , Erkommeu. erschrecken. Scherz, 344. —
«den er von dem tode erquiket het». Eis. ; «Sie erschraken unde erkamen - Vil innek«
Pred. 2, 9. — Christus «Lazaruu) crkikkcte'. liehe seri - . f . ttfr, v Str. 1, 47. — »Si erschrak
Kön. .002. — «Also wart saut, Materue zwüreul so sere und crAuß), — Daz ex, ir alle kralt
erkicket». Ii)id. 713. — «Disen jnngcling «r- 1 benam». Ibid. 1, ISl.
gwicÄ^/f s. Ai Uw-rist von d'Mii t ulr . Ildd. G28. Erkrir^^en. erlangen. Scherv-, — Man
— ii. Agnca den heidnischen Präfekien «er- , mu.ss «nüi ahelos.sen bitze mau das erkriemt
hiekeU von dem tode». Verse. Briefb. — das man meinet». Tanler, 51 (11). — «Weier
1(1 dt III
Irin i!.-is er Inr 'vellen Lasaruni mensche gol tT/inV^/c/» wil . . Iliid. 205 (.%}.
erkickcit v ..m Tud».(feiler, i'nst. 2. 90
Lo- Krkript'eu, ergreifen, ischerz, 345. — «Do
iigent disen Tempel, und in dreien Tilgen I erkripfete in der tflfel». Märlein, 8. — «Der
würd i< Ii in , rquichen>. Id., Ev. niii r>-s!. 150 ritter vertnf und erkriphete ir die hant>. Ibid.
— «Nit allein dif Sei . . . sundtT aueli den 2ü.
armen Leib . . . akickt er am jüngsten Tag». Erkrttnimcn, krümm werden. — «Wer in
Id., Baum der Si l. l.ö Etc. -- lln ri;rsicn di>-"n -pital kuinpt, — und derscib nit gar
«laszi euch crtiuicke» aus dem schl.u». lirant erkrumpt . . .» 31ui nt-r, {icucbm. m. 1 h.
Layensp. — Quacksalber ■verhei>>eu die tod-
t*'n /ti ^rqfttH-en- , Jlnrner. (Jayac. 441. — Vir-
gil isi *vuii latinscliem todt in tütsrbcs bdien
cnjuicket worden». Id., Virg,, Vorrede. — Der
Stab ilerciirs «damit er todteii anf''rquickt
Erlaben, befriedigen. - Ein Kranker, der
nur diirauf sitdit «das er sin \\\-\. irhil'. —
bis/, man in hin treit zu dem yiab». Urant,
Xsch. 40.
Erlaiibern. vom Laub entblössen. —
ibid. L. 4 '. — «I'ietodten erlickcv*. Wimph., die lielien geschnitten. g< hackt jfohcftct
(luv- 18 b. — «... heiletit die kranken, «T'
kitckcnt die t»)dtcii». Dial. a, 4 — «Die poni-
peianisrli legion crlcfckH wider ab der . . .
iidfinnng der liilff». liingni., e';isar. 105 •'. —
«Da wurden sie all erkecket und wiliigiich ge-elicn. gehört..
^Jöuhtrt». (Jeiler. Po-.!. 2, 47 b,
Rrlunfen. S Erlouffen.
Erlebt, der viel erlebt und erfahren hat.
-- «Ein alter erlebter .Mensch bot sin Tag vil
bereit». Ibid. 1 11 b.
Erkiesen« erwählen. — Schiedsrichter «die
(feiler. Hilg. 72 —
«Ein erlebter erfaruer iicusch». Ibid. 87 f.
Erlechen, leck werden, austrocknen, ver*
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- 87 —
»TMcknen. versie'jtni. Scher/, ^-Ifi. — F.s ist ire- «ruckt bis in lia- ^rab. ~ uiul laszt öligen
»fhehri «Uas trUchtK. niiriemle ho^x^ bütien %chn uimI jyrcsoliu ». 3Iunier, (ieuolini. jf, 3
eft etlichem füre gefiirt wurdent». 1495. Alte — <Wce. jenier wec, \vi> schäm crlyt». Ibid.
Ordn.. B. 13. — *In den Hiisern tl.i -i im di.' c, 2' . — «Nun ist jct/.uiid fruun- srliaiu er-
ireweicliic Kcssclin (Weichkcssel) erkcht. altei üfjcu'. Ibid. c, 4 b. — <Wert die zunffi schon
nit die Weinkessel, die erlechen uit>. <ieiler. lun<;c /Jt, — os kumpt ein stum! das sie er-
Eiücis, 50 Etc. — «Sit du über föichtest der h/t*. 3Iurncr, Schelm. K. 3 '\ — l>er Ti ufol,
Stab deiner Hoffnung ^WecA, zeispalt . . .» Id., in seinen Versuchen Hiob /.um Muneu zu
Btlg. 27 i>. — «All wil ich dise tleschen hon. brini,'cn, «was erUgm gar». Id., Genehm. A,
— hah ich kein tropfen wins geton — in 4 i\ Pii Ärzto sagen «das niemans darnmb
essigkrug, ins cssi^fuüz, — daä es mir schier iu schwifhc ciitgc wie weniger esse». Id.,
criechet was». Murner, Nb. 66. — Beate-: ver- Gayac. 422. — «All weil der mensch nit gar
luhcn. crleit •- und iebet bich in diser zeit». Id., Bad
Erlegen, ermüdet. — «Die Schift'knecht J, 5 Etc. Etc.
ftereken die müden crlegcneu Menschen und i Erlonireu. Erlaufen, ereilen. Scherz, 34().
machen sie wacker», tieiler« ächiff der Pen. — «Do erliefen in die hnnde». (Jottfr. v. Str.
^ ; Bilg. 197 •>. Etc. 1 1, 50. — Es soll kein Fi>cher. «der vor ein
Erlengern. 1. Verlängern. — <l)io prae- stat (Steile auf dem Markt) hat, keine stat
cepta ... zu erlengern das leben». Adeiphus. nie er2bti#tf»)» (eilig in Besitz, nehmen). 14 Jh.
Fic. 151 «. ' Alte Ordn., B. 12. — «Wenn ein Wolff alt
2, hl die Lriii-c /ii !i> ii, \ . rzöi;ern. — «Herr. Avnrt . . und mag das (.iewild nit me er-
weilesi, dein hüff uit vuu mir erletigem». 2vach- , laufen». Oeiier, Emeis, 41 — Sie «hant
tigr., Psalter 62. die berenhtit verkouft, — e das ir einer in
Erlich, Eerlith, Ebriit-b. der Ehre werth, crioujt». Murner, Xb. 226. — »Ein geschwinder
eiirwurdig, ansehnlich, stattlich. Öcher%, 34Ü. hai> den niemans kan erioujfen . . .» Id.,
«Es ist hüte der würdige «rlidte tag der Oeuehm. b. 8 «Ich bab in mir manlichen
heiligen engele». Tauler, 414(72). - «L>osnmilt mut. — der <Vi>/ lubcn vii n Iu mi ihnt. —
lüei or ein erlich erhebet grab». 2sic. v. Laui'cu, und meint er hab gar wol gekaufti. — so er
ms. — «Des morgende« sol man jrae (dem ' den tod vinb ehr «rtetrjft». Id., Virg. d. 7 b. —
Prob>t VMi < '1« aberg uins Inen liiton erltclien lUores < i r ,iii('h ein gab erlojf'en het», im
imbiiiz bereiten». Uukeurüdcru, 1354. Weisth. VVettlauf gewonnen. Ibid. U, 7 ^. Etc
4. 113. — Conrad III «dette eine erliche mcr- ' ErlQpfen, in die Höhe hoben. S. litpfm. —
fart». (!'!o^ r^H. — Uischof Johann «mahl «Es \\ as ein wncher* r i^i'Siorf'r n, itt t w :i - also
einen eW(c/iai spital /.U Mulleöheim mit (;W<c/i«i( schwer, das in uicmait crln0cn mocht».
pfrnnden». Ibid. 92. — Alexander Hess Philipp Pauli. 139.
terlich- ! _rabcn» Kön. 304. — Der Kranke Ei-lu!*tigen, Erln.steu. Lustigen, orfrenen,
«bah woi das er (Christus) ein erUvh Pers«»» ergot/en. - «Da würt (iot . . erlaben und
wa«». (heiler, Post. 2,27««. — «Wie man sie eiiustitjen alle geistlichen Sinn und Krefft».
^0 erltch \xnrX rntjif'nlirn». Id.. Hilg. 213 1>. - (iL-ilor. Schift' ilrr ?eii. l'.ili:. 22ö —
tl>u Sült ciicli llei.Hscu /ticlitigcr und erliclur « . . das er sicli nach si inem ^Intwillen et'
Wort». Id.. Schiö der Pen. 22" - Die Ton- ?u«f/^f.» Id., Il*illiscli Leu. d. 8 ■'. — <8pu-
sur ist ein ^'ni<h zeichen» Braut. Mor *n<. rina, der war der aller hiip.-clicst und sclumest
a, S**. — «WiHu einer alt ist und erinh» Jnngliiig, in den alle Franweii ire Augen
(tenerabilist Ibid. a, 4 ». — Das <o.rln:h in- wurlVen ui.d in seiner Hübsche sich cWn. »».
reiten iles bischofts». Id . 272. — Id.. .Narr. 37 '■. — «... das er sich iu solHcher
«Die nlt'Mi in eehrlicher Kleidung», Ibid. .'^ü'^se litstigc*. Id.. ILdl. Leu, c. 3 — «Die
— «Ein hafner usz eim erdklotz macht — Natur hat i:,.in ein iisserlichen Tiust. in dem
ein crUch gcschirr, sun^^t vi! verfehl — als sie sich nach der Sinnlicfacit ^U8tijre». Id., Pred.
kanten . . > Id., Noch. ÖH. — «Der noi «Ion u L. ö3 '. Etc.
dn. erliches weib i Marift) — nün numal irngst E
in deinem leib» Mnrncr. Bad. P, 4^. — «i » Ermördeii. erninnlen. Vergl. Ben. 2, 1. 223
konig. du erliclier man». Id. Viry. x, ö 'i. — (Zuweilen kommt auch ermoriien vor, Lc-
«lias hoillich erlich kleid. — das man nnr znr ><oiJers bei ^lurner.) — «Einer schrigt . , . und
hochzeit ilrcit». Id , Bad. K. 1''. - «lletstu Idöri. -- als ob er jel/efid würd ertnört».
mich an crttchan ort — gcwiszt. du het>t i;e- Braut, Nsch, 61. — <I'en>ell>en frnmnien crCtt-
Sachet dort». Id., Schelm. K, 2-'. — •^\"a ein man — liub ich bösziich «■n»öi<hn lau». Mnr-
erhch gesclischalft ist . . .» Ibid. h, 2 '. ~ , ner, i<eucbm. A, 1 — I'er Schacher, dem
«Wer züchtig kau sich erlich drai^en. — iler Christus verzieh, «... zuliaiid waitl al-o rein
selb mag Seligkeit erjagen». Id.. Bad. L. 1 l>. - als er ermörJet hetre kein». Id., Bad. l".
— Der Papst wird euch «entpfahen erlichen | 3 i». — «... als ob sie mit einer a\t ein Hoch
schon» ld„ 4 Ketzer, F. 8*». Etc. ermorden wollen ...» Id.. Adel, H, 3
Eflie;5?en, müde werden, zu <lrunde gclin. Erniörsehen. S. Zermöfidien.
oaterliegcu. ^. erlegat. — «Von Kleinmütig- Eru. A'mf.
keit wegen erligent sie und hörent anflf gntcs Brnarren, altd. IrnaiTcn, desipei e, «iraff. 2,
ze rhun». Geiler, Irrig Schaf. B, 1*^'. — Die 1094, zum Narren \M rden. — «In stattcr kranck-
Hölle «du nit Pyuiger «Wi^a/ oder in üd werden, iieit er verhart, — in unsinn, bliutheit gatitz
noch die gequetscht and gepynigt werden». emarH*, Brant, Nseh. 41.
Id» Pater Nester, 4 >. Etc. — «Mancher ' Erne, Ern, Ernte. — •Mmimoml^ au*
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gttstus». Herrad, 179. — Drei Frontage, «in
der vasten. ze herbeste und ze emen». Türk-
hcini, 14 Jh. Weistli. 4. 2i>S. Etc. — «Von
des tages über aht tage noch ernen^ so sol das
erste ding sin». Bläsheim, 15 Jh. Hanauer,
Constit. 26'^. Etc. — Friciicn «unt/e nach
emen». Glos. 76. — Herzog Philipp «verher«
g'ete dte eme». Kön. 648. Etc. — «Wetine die
emc inkunt . .> 1396. Hist. de S. Thomas,
han». Murner, Schelm, k, 6 — «Ein jeder
wiser da verstat — das ich oii scliüupf uuch
ernsten kan». Mumer, Nb. 281. — «... wie
fast der vater ernsten tut*. Ibid. 154. — Ein
Thor ist, der «wo man ernsten sol wil schim-
pfen». Murncr, Xiile, A. 2 l>.
Brobern. 1. Gewinnen. — AU Saul «daroff
die Bchlaelifc ero6ert>. Mumer, Geuchm. D. 1
2. Erwerben. — «f'ch -ward erobert das
39b. — Juli «bringet uns die erno. Conr. v. , üweren eigen iüten gegeben, worde» (vobis
Dankr., v, «OB. — «Es seint die die im Herbst I adqniritnr). Ifnmen Inetit. 41 «. Et«.
Wein kaufen nnd in der Ern Korn, das sie 'S. Besiegen. — «Wan wir den fiml erobert
es darnach thürcr geben». Geiler, Narr. I8ö «phant« — dan nimpt erst unser bunt bestaut*.
Post a, 78 Et. mit Ussl. 89 • ; 68 -> «Nit i Mumer. Lnth. Narr 11».
wellest in eins andern ern — mit diner sicheln Erorten. S. Ortern.
schniden kern». Braut. Facetus, A, 6 b. — , Erösen, ausschöpfen, verwüsten^ zerstören.
«Am jüngsten ta^ so ist die «m». Mumer, | — «Man seh&pft das Wasser alles ans nnd tat
Nb. 175. — E? 'koint die ern, — den kernen nit mercklichs in dem Schiff, wiewol man das
zscheiden von der kligen». Ibid. 189. — 3Ian , nit gar mag eröaen, es beleibt doch etwas da»,
soll niclit erst «in der ern anfahen seyen.» I Geiler. SohilF der Pen. 28 b. — «G-ottes Er»
Murner, Bad. J. ! — «Wir sind versehen bermd nieman erschöpfen noch erÖsen mag»,
mit fürbitter — als iu der am mit fulen Id., Bilg. 31 — Gottes Lästerung «kompt
Schnitter». Id., Sehelm. e. 4 — «Die {etwa daher das das Hirn des Menschen zn
arbeit der ernen und des trcschcns». Wimph., vil cröH ist und liir <;:cmacht durch Vasten,
Chrys. ii b. — «Es was noch nit zeit des iStudiren ...» Id., Schiff der Pen. 64 b. —
solinidtB der srnen». AdelpliQB, Rhodis, B, 1 b. i — Maria hat des Teufels «grim eröst*. Brant^
— «Das Unkraut lassen waclisen bitz an die , Ave praecl Zarncke, IfiS. — Mezentius hat
ernen». Zell. p. 3
*erost manche schone stat, — die er ailsampt
EmeisHen, erforschen. Vergl. Durchneusen, verheeret hat». Murner. Virg. c. 3 ». — «Die
— «Scrutari». (iciicr, Bros. 1, 60 b.
«Sag
pfaffenirasz wöllen M'ir erösen». Id., Lnth.
an, wo gebcnt die Geschriften Zügniss von Nau. dl. — -Da hat ich weder rast noch r&g
dir? Ersuchent sie, sprach der Herr. crnö»scn< — 5Iit prassen, spileii. sciilemmen, dösen, —
sie, kcrent die BIctfor nnil<.. Id., Post. Als rnochi mich niemands thon erösen». Job
2, 45 0. — «Also eriifistcnt sie alle Ort, wa Muiiicr, a, S*». — «Das gantz welschlaud war
sie etwas fänden, das sie in möchten ver- eröset mit gelt wegen kri^IeulT». Adelphns,
klagen». Id., Ev. mit Ussl. 62 — «Dise Türk C, 5 b.
Dinar allesammen ersuchent, ernöisent und er- Erösuug. Entleerung. — Busc Gedanken
lonl i ut die Heiden», Matth. 6, H2. Geiler, ' «kunimcn etwan ans Erösung des Hirns und
Post. 3, 82 Etc. — «Wen man /u iingc- vcrwü.steter Feuohtikeit.» Geiler, Esohengr.
wonlicher Zit in den Rat lütet, so hörstn es, C, 5
ein Hund hört es auch, aber du verstost das ErÖngen, erzeigen. S. Eigen. — Ehfrauen,
es etwas bedütet; du sprich.<»t: man wil frei- die «jre lieb und stete truw «yiä«!jr(». Adelpbui,
lieh hiit über das Blut richten: das sucht dein Mörin, .öfi o,
Veiniinfr aus dem Lüten, das kan der Hund Erper. seltener Ertber, Erdbeere. Heute:
nicht, er hyrt das Gethön wol, er bleibt da Erbeer. — Gremper die «trübel. erper und
gäton; waramb? er hat die Verannfk nit, die , hntteber» verkaufen. 15 Jh. Alte Ordn., B. 1.3.
ein Emeiserin und ein Ersucherin ist» Id
Bros. 1, 44 — «£r wult alle ding erneissen», [ heim « 1404.
Pauli, 150. — «So kan ich mir nit emiessen i beim, 1.S85.
das ioh Cummentiuios Julii Oaesaris» jemnidt n Erpleti^^en.
besser widmen solle als Kaiser Maximilian
- «Der eriterbüftel*. Achenheim, 1351. Kien-
— «Der erperretii». Waiden«
vcni idong, plug, furchtsam;
erblugeu, furchtsam werden; hier furchtsam
Bingm . Cäsar. 2 ». — Batriscli : g'neisgen^ et- machen. — Dnreh Drohungen *erpleugt man
was merken, w ahriii lun.^n. SVhnif'iler, 2, 707. kindisch rät». T'rant, Lavenfcp. 168 •.
Erneis.Hi^, neugierig, nachforschend — «Die
emeissiff (Druekf. eraeiffig) seind und wollen
allr TriiiL-- wissen und erfaren» die werden ge-
lcrt>. Geiler, Bros. 1. 13 ».
Ei'quickeu. 6. Erkicken.
Ersauem, eaner machen. Spriohw., die Nase
orsauern. frzünu-ii. — «Alsu nnicht gemeiner
frid erhalten werden, und den zarten berrn
Sich Bmiet«D. sieh bemfihen. sieh GenQge wärden die nasen deatem-eniger erwuret». Oa>
thun. sich rri,'->it/i^n. - «Weltliche Firnt! i.st piti». Tre«,''er. f. ^\
nit bliblichcn. sie ver^ühwindet ee man sich Erschallen, praet. erscbul. — Der Vögel
ir ernietei». Geiler, Selenp. 229 •. — «Wann • Gesang «erscA«/ in dem walde». Altswert, 14.
i. Ii uiioli dann ernietet hat — mit l- 'i^i^r und ErstduMU^n. zi ii:- n «Des Irlich ir narr-
uukiischer dat ...» Muruer, Geuchm. B, 1 «. heit oucli erscheinen — die umb ein dotteu
— «.Uhanasius, der sich \i\ mit im (Arins) j trnren, weinen». Brant, Nsch. 88. — «Wer sie
ernietet hat». Zell, e, M ». >eind. da- hat >ifh newUeh Wol eTMMltefl».
Ernsten, mit Ernst verfahren, sich ernst Murner, Ga,vac, 482,
benehnioii. Krn-t machen. — «Dorln du tindst ErsehicsMit, erspriessen. gerathen, zu Theil
das ich ouch kan - ern»teM. wo es fftg niajr werden, gedeihen, nutzen, helfen. Scherz. :<8I.
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~ 89 -
— «f*o mag dir heil effichietsen. AltSAvert. B. —
«ich trawe, dir silUe erschU$9en. — Alles das
tm htn begmrk». Ibid. 9. — Das« die 8p«ite
«mir erschüsz zft kraft tind gesuntheit». Ge-
bete, 15 Jh. — Einer der Jünger spraoh: «es
iit Iii« «in Kind das hat fAnf g^nttM Brot
OD'! /wen Fisch, aber was klockt oder er-
»chusst nnder su vil Volles ?> Geiler, Fost. 2,
76 — «Alle straffen mö^ent nicht «neMeMmi
tn eim bösen wicht». Mnrncr, Schelm, f, 2
— «Oren melcken iu ein kiibel — erscheusget
aaaehem Mentohen ftbel». Ibid. c. 5^. —
«... das in erschenszt zu grosser ehr». Mar-
ner, Virg. k, 8 «. — «Das bad ertcfioHZ in also
»ül, — das sie noeh hüt sind fiouden fol».
Id.. Bad. A, 2». — «Das bad ist in so
w'ol er$chossen ...» Ibid. k, 1 b. — «Es ist
mir nit übel erach'^^ru > . Murner, Gayac, 424.
Kt€. — «Ein Haur hat ein Uennon die le-
fcCt im alle Tag ein Ky. Der Baur gedacht,
nt hat freitiefa ein hundert oder zwoy in ir.
hettcgtn sie nü eins ^lal-«, so nKiclitest du
etwas mit Ächüfleu, ein Ey uia^' dir nit er-
»dUMsen ; du wilt sie erstechen . . . > Pauli, 12*.
— Eine gute Ehfrau macht dass den Mann
«der arbeit nit verdrüszt — und im drei mal
i^o wol erschüsjt — als wer er einig und
allein». Adelphus, Mörin, n5 — «Es ist zu
tesorg^en das mein nachfolgende stück nit
aJlenthalben erschieasen werden». Fries. 118''.
— «Es würt euch ou zweifel za gutem er-
«dUeMtfH». Bmnf, Anstoss, 15 «. — «Daa hat
mir allweg uMr wol erachoi.-;i^ii>. (lorsd. 43 l>
— «Daa selb ist im offi wol eraduMun».
Panü^ t9i. — «Es i»t viimals «n jnitam er-
cttMsen». Karstlians. rc\ "> ^ - «DiL' rcich-
tkamer zu den tugeudeu der seien nütz (nichts)
enddetwm: Wimph.. Chrys. 10 b • S. auch
Beispiele boi Schmeller, 409. - Allemanisch:
keeknesae, zareichen, gedeihen. Hebel, 2, 2ö2.
EracbiMalleh, crspri esslieh — * ... et'
*(huszlieh und nüt/lich ...» Murner, Gaj'ac.
4^. — «... ob der stat (der Mönche und
Pftffisn) der ehristenheit nit not noeh erteMuw-
ikh sei . . * Id , Adf^l. II 1 " — K> wird
<dir in das ewig leben erschmclieh dienen».
Md. AK Ete. — Sie thun nichts «das
tröitÜch oder er^chieftzlich sei>. Butzer. W^i'^'^.,
f. l — «Warumb mit scbrifft gegen uns nit
möge eraekiee^eh gehandelt werden«. Id.,
Treger, C. 3 a
«ErtM^bismug, deliberntio». Herrad. Hin.
Brschlngen, niederschlagen. — «Beschwert.
€ncMagen und trorig^. H, ilcr, Bilg. 5!» a. Etc.
En^chlagenheit, Nicditgeschlagenheit. —
«Er widerstreit solichcr Plcigheit. HrsrhUigen-
brtt seins (iiMinito. Geiler, 7 Scheiden, 1, 3 i.
— «Zorn.Er&i ljliigenheit, Zancken ...» Wimph.,
Chrys. 2 K
Enichmarotxen, durch schmarotzen, sdinioi-
fhein, erlangen. — «Ir vermeinen villicht
oach fünfThnndert dueaten sn endtmarolgen».
Karsihan.s, aa. 4 «.
Erschneicken. crgrübcln, neugierig unter-
.^achen. - «Dn hast nit Ruh, du habest dr-nii
mchnekkt was man an allen Enden tut».
<uMler, Selenp. 5^>*. — «Es wer ein gut
dekedekerci. das wir die Din^ erecknöckteu die
uns die heilig Kirrh fürhalt . . . ; sunst er-
neisen nnd erwhnöcketi wir all Sachen die uns
nit angon>. Id.. Bv. mit Ussl. 165 «. — Heute :
schtieicken.
Erschrockenlich, Eracbrocklich. 1. Er-
schrocken. — «Ir herze erbibte .. .. — er-
schroeixiüUhc -si uf8arh>. (iottfr. v. Str 1, 176.
— «Ich sprach gar ertchrockcnUchc ih lue ...»
Nie. r. Basel. 2t9. — Die Hirten, bei einem
ITn weiter, < er schrecke ulichen darzu schweifTLii».
Murncr, Virg. £,4^. — «Alle müttor ver-
wunderten sich, — nnd sahen« an er$<^roeken-
lieh*. Ibid. Z, sr..
2. Erschreckend, Schrecken erregend. — «i>ie
ere^trMtenUe^ plogen des gegenwertigen
stiMliiiftos». Nie. V. Ba.scl, 202. — «Ein grosses
ungehüres erschröckenlich«» weiter». Nie. v.
Laufen, ms. — «... nnd was sine Koknnft
alse erschröckenlich, das die beiden alle er-
schrokent*. Kon. 672. — «Ist das nit ein
ere^rodkenlieh ding?» Predigt Peter'» von
Gengcnb.K'h, M^O. — «Der I-pw ist ein Knniir
under allen Thieren, er ist inen ersvhrodcen-
iicA». Oeiler. Brde. 1, 60 «. — «Das emchrocken-
liche Saoranient. ((!ic Messe). Id.. Irrig Fcliaf,
G. 3 - «O ir Richter, Gott würt erschrocktn-
lich wider euch sein, ja ench nnd denen die
jetz grimm und hert soind armen Lüten» Id..
Narr. 24 b. Etc. Etc. — «Von guites urteil so 1
er im sagen, — erschroeketUich dem goneh ver-
kündon». Miirner. (Jeuchm V, 3". — «Wie
der Rein erschntckhch ist». Id., Bad. 3 ». —
«Das ist ein erschreckliche gl cichnusa». Mächtig.«
Psalter, (i. — «Ein erschrocken! iihr L'rjinsame
miszgclnirt». Zell. a. 3 b, — •Erschröckenlich
unchristlich frücht». Capito, Treger. B, 4 «. —
«Ein erschrocklich gdttsicstcrung». Ibid. » >, 4 b.
Erschroekcnlicheit, Schrecken. — «Dhs ist
das leidig verHiichr. Land des Tods on Sterben,
da ist ewige Emchrockenlicheit» Geiler, £v.
mit Ussl. 110«; Seleup. öS
Brschndem. schandern. — «Dis alles be-
wegt ein sollich Hertz nit dns es sich von den
Sünden keren wöll, es erschmierl noch er-
schrickt nit>. Geiler. Prcd. u L. 56 b,
Eriichüi>Hlich S. Erschiesslich.
Ersvhütteu, 1. Act , schütteln. — «Da hub
muM an sehlahen, die lantaen brechen, spicsz
ersvhüffni. und mit schwertem fechten». Adel-
phus, Harb. 37 b.
3. Neutr., ersohiitiert werden, schiittern, be-
ben. - «Das Ertltrich crschiitt sich» bei dem
Tode Christi. Geiler, Schiff der Pen 79 —
^ OQ dem Sehiessen der Türken «alle gebew
der stat erschütten, als von einem erdbidem*.
Adelphus, lihudis. B, 4 ».
Erechfittnnfr. das Schütteln. — «... das
man unser mir '■rsclu/ltiniri de^^ hanhts spottet»
(commotiü capitis). .Nachtig., i'saiur 110.
Emeigen, sättigen. — «. . . die Weiber wer-
di ii .ilii» nit erseiget . Sprichei Snlomon:
es St int drei ding die nieniants erseigen mag,
und das vierd seit: niemer me hör nff». Prov.
30. In. Geiler. Narr. 77 ^
Eraenttern, bcsauftigeu. — «äo wer inen
not etwas das inen tröstlieh wer* da« sie ge*
gen discn Dingen nit vcrrAvifoltcn nnd gantis
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— 90 —
vcrzag-tcu in ireni Gemüt, suniler ilu-^ incu das
iiiiltcrt und ersenftert». Geiler, liil^. 70 ^.
Er»ieehen, Ersigeii. versiegen. — «AU -wil
es trüft itniuft, rinnt) erstecht es iiit». Murner,
Xb. 81. — «... das dein <jlaub nit gar zer-
ganir und ersigc*. Murner, Adel. E, 8
Ersitzen, sitzen bleiben, ruhen. — «Duch
ist ein zeit lang die »ach (ein Prozess) also
ersessen». Supjilic. 11, 1 •'.
Ersprecben. — Eine gcpatete Dirne geht
in die Kirche, «und setzt gfcli an ein ort
allein. — als got rrsj/n rh,' : >i( hst mich nit,
wie ich so schön zu kirclicn Lrit*. Hurner,
Erstinken, stinkend werden. — «Het er den
wüsi geweschei» ab. — so wer er uil eratuitckeu
drab — und vun dem dreek also verdorben».
Murner. Bad. O, 2 K
Erntociien. vcrstocken, — Der Prophet
«spriclit das jr hertz erstocktt ist, also das sy
seilende uit sehen». Zell. e. 2 ; r, 2 . <li''
niiralichc Stelle, mit dem Wort erstctkt hiait
er stockt.
Er«tatzen, über etwas stutzen, stutzi«^
werden. — «Ob dem seind sie erstützt und
1 1 x lirocken». (ieilcr. Post. 3, 4 — «Und sie
erHtuUttn aUesammen and verwunderten sich».
i# «v««vsB jxam vjtv>aa ita^w* ji^uau^^a^ i ««r owH*>«Hfr* TfTll.vfFlTrflfliv-it usits i vs «i ui
Nb. 148. — Die Redensart wird noch hente I Tbid. 3, 28 h; Jm; Schaf. E, 2 b
zuweilen in Strassburg gehört; in Sinn i<\ . Ersuchen, untersachen. H> die Stellen bei
alfi wolite mau sageu. l>er Ursprung i»t mir erMisen,
nicht klar. i Eivllren, Ersflrtzen, ersävern. — «Er hat
.Sich Ersprechen. sich besprechen. Benecke, dich ein wenig erzürnt und hat dir die Nas
2, 2| Ö29. — «. . . ich musz mich ye mit dem ; ersürt». Geiler. Post. 3, 102 — «Jederman
zarten rölekiin ein wenig erspreehen». Zell, i ti-oltci^tn sein Nas ertüren*, ihn tadeln. Id ,
P, 8 '1. Ür.^. 2, 24**. — t:!i) i-Mi- 'liat inen vor di<^
Erspi'ingeu. 1. Kutüpriessen. — •Uhu erste >taseu ersürt^t und sie hcltiglich gestochen und
ris . . .davon sint este Ursprüngen*. Gottfr. v. \ i^epfetxt». Id., Post. 2, 21 **.
Str. 1. 67. Krtanzen — Ich meine ni.Iit mit meinem
2. .Sich freuen, exuitare. — «Ir Gerechten, Büchlein «den hauen zu erdantccn, versteci
ergpringent ench in Gott». Geiler. Selenp. 58 vor der weit wollen gesehen sein». Blindcnf.
— I»avid sa"_'t ■ «mein Zung !iar ^^Ich ersprun- A, I '
gen und Irolockci». Id., Pater .No.sl. I>. 4 — Ei tauben, Ertonben. 1. Bclciubcu. — «. ..U&
«Hab ein ersprtngendt (fröhliche) Hoffnung i das ich dein . . . oren nit mit Innger red cr-
gegen G<itt.. Id., Bilg. 40 ■'. Etc iathc^. Adelphns, Khodis. K. 3
Ersteckcn. 1. Eraticken machen. Ben. 2,2, 2. Taub werden. — Von zu viel Haar
628. — Der Samen «so er uflgegangen ist mit
den I>onioii, habent sii' jn erstecki'. (ieiler.
J'ost. \, H2 ''. — Kr «ladt noch uff j>o vil der
Seck. — bis/, er den esel gants ertUck: Braut,
Nsch. 32 — «I'arnni m) mies>ont w'w uns
strecken — also lang ist unser decken. —
lias wir niis selber nit rrstcche»*. — Murnor,
Nb. 246. - Ej' hurt't dasN «das grusz gONclirci
von im zu Bern . . . mit sweigen (winde ; gant/-
lich crnteckt: Id., 4 Ketzer, L, 6 — Einen
<boi ficr gurgel hebou. das sie jn crsteckcu.
ilas er uil zu laut schreiiro». Zdl, S. H -
<l»urch iibertlusz des weins \\ iirt dii ^t l übor-
Scliüt. erstrtkt und gct«ultp. Winiph., (,'lirvs. 10 ^.
2. Ersticken, — -Ein urteil über juauchen
gat. di-r sich iiocli jiie verantutirt bat —
um! sin utischuld noch uil endcckt. — d:is
Schaft;. »T ist im sack er-ilccl-t». Bratit, Nsrh.
'.•7. — Herren, die G(;schenke auiii'liuu'U. «da-
mit sie werden oitt bewegt — das mir Uaa
recht bi in ersteckt». Murncr. Schelm, d. 8 •
— Sie i;i«.st «kein liigcu im hals erst' ihn, ■•-
«gar
maaeher ist ertonbt». Brant, 3(oretus, a, 7«.
-- «Dorumb ist der blind und crtouht — dor
nit höri wisheit und ir gloubt». Itl., Xf>ch
14. — «|iie unnützen ding in denen wir er-
blindent uui\ ertaubt seind» Ziegler. Ni( --tinLr.
('. 2 1'. - € . . . \\an lias sjIiz ertonbt u.id un-
tüchtig Wirt . . . > Karst ii. cc. 1
3. Toll Mcrden. - 'In uarrheit ist all weit
ertonbt. — eim jeden narren man jetz gloubt».
Braut. Nsch. 65.
Sich Erteln, arten, eine Art annehmen, sich
bilden. -- «Ir w ib^rbeii tri'uch .sult üch des
schamiufii. — das ir utf ciedtsche berd üch
nlleu*. .Murner, (ii ucbui. ni, 4 ^.
Ertzfiirwesen. .lairus «derselli wart ge-
nant Archis\ uagugus. riu Ertzfunrctier, eia
Fürst». 3Iarc. 5, 32. Gcili r. Post. 3, lOö».
Er\vu< k<'rn. erwecki-u. inuuuiern, — «Wir
süllt ut uns rehte ennukcrn und waeker Sin
und nüchtern». Tauler, (Ib).
Erwägen, erschüttert werden, schManken.
- «Wer kau der aller schauipeisi sin — dem
sie mudz es ültich als entdecken», id., .\b. 64. büttet man ein gia.s mit win, — und lacht
— 3rurner hat auch ersticken, k. B. Xh. 215, Hin das das hii5 erwatf, Brant. Nsch. 71.
260. Ktc. Erwanen. aufboren, vom alten irunrn, «b-
Erbt einen, zu Stein werden. Vergl. ctrstei- nehmen, sich vermindern. — Utfried, V\ 254,
«CM. — «... da waz ir herze ersteimt*. Gottfr. ' 61: sich uuan&n., sich verringern — «Uoeh «r-
V. "II !.26. iiuoiie die irei>clieliari <!«»» < l.>s. 73, — «Der
Kr>*terckeu, starken. — «Wann dich der krieg ertcaiU*. ibid. 13^. Etc. — «In Elaks«
jnncbran dnt erstercken»^ Murner, Bad. L, 4 K gflsi»e erwanie (die Fcnersbrnnst von 134ä) an
— «Im ward rrstcrckt mein hertz und gemiit». Ii 'ilmans hus.. Kon. 752. E*< . Im Glossar
Id.. Luth. Narr, Ii. zu ilcgels Ausgabe, p. 1093, wird erwanU von
Rratlften. stiften. — «Die pfaffen, den man crwendcn abgeleitet nnd durch anf hören er-
beichtet hu-, ilie hat doch i:ut ersff/ic^ ni« » kl irt: ich halte erwaui ii für richtiger; er-
Blurner, Luih. Narr, 146. - «Die me»»z ... ist wi udcu i!»t etwas anderes,
allein von Christo . . . erstifft». Id., Mess, Erwatten. act., überstehn, darch Waten
A, i den Koth überwinden, sich \vieder herans-
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— 91 ~
Oichen. — <Wil er »1er frowcn rlas gestalten,
- so l&g er wie ers mag erwattcn, — ich
L-u Dit alzit bi im Kin. — das ich im sagte:
<1(* war hin>. Murncr, Nb. 247.
£rw«geii, erregen. — «Von der Hitze vrird
(fwyef ein gros tnrst». Tauler, 8^. — cDa^
m (Ticege sich l* Nachtig.. Tsalicr 245. —
lÄe Welt beklagt sich «das wort gottcs . . .
ffic«? Icrieg nx\A todtsehl&gr». Capito, Troger,
i;
Erweiz. Erbisz, Erbse. ::>chor/.f ^5. — «Der
muidtMd», in 7 Bannen, 1S40 u. £ «Dan
rTm:lanti. in H Tiiiiinon, 12l:>0 u. 1". — «Zu
iftck und er weissen.* Straäsb. Hausoarae, 1257.
^ek und Erbsen, noch jetzt eine im Elsam
■■.l;fliti^ .Spi-i-^r. - Im .Tnhr 13G2 M'hi't/tiMi A]r
:tJi»»burgcr Korukaafer «daz die crwcisscn
ms helbelinj^s besser woreiit wan die figen».
- 135; Koii. 800. *V.\n malterviertcl
arvem*. BüUl. 15 Jh. Weisth. 4, 126. — «Dem
■•j«r des dinirhofs einen sester TPisser er-
fi\te»t. (»Vf^rJii^rgheini. 14X7. Weisth. 4, 141.
- «Iiic enceistonOe» zu Slrassb , 14 Jh. u. f.
Gassen- u. Haasernamen, 166. — «Ein Meiiscli
^y.: . . . allezeit enil>orscli\viinmet, zu gloiclier
W U> als bits Erheisaen in einem Hafen mir
'i^'ij'.irTi. (ieiler, Selenp. 92''. — 'Log ein
hvHi Oller JUm auf Wen Tisch uml sclircnck
r.i vij Finger iiliercinander, und rier (rühr; sie
i.« ' an. so nienest dn es se;4-cnt iwo>. *1(|..
Irr:. Schaf. 1>, 5 — *J'Jrbisc mit tleisclihriio
-ikjolit». Fries. IGÖ — Erbsde. kleine Krlise.
'i'li (Ilt Krbse ahnliohe Frucht. «Suroncli
f r ' ^.V.. Pauli, 166. Göll, 487: «Pisum,
Erwenden, abwenden, abwehren Scherz, i
— «S«a ich iiiwer arebeit — mit mineni
trictnilen kaji . » Gottfr. v. Str. 1,20. Etc.
Erwimli'ii, alila-v-n, aufhören. Scherz,3&6. :
- «... Litihosen. die ob ir enkelon — W<il einer
hvth mcundcn* . (iotlfr. v. Str. 1.H9. ( Jluson.
iii» ine Handbreit über dem Knöchel ;iul'-
iwnen, uicht länger waren). — Trli <\\il
»»«er erwinden, ich Avil mit dieser helfe allen
ttr uL:eiulon leren sterben», Xic. v. IJasel, ins.
Erfii'ünschlich, dem Wunsch gemäss, voU-
koininen. herrlich. Bonecke. 3. 821.
i''-:. — l)as Br'se wird von Manchem <h(dt-
OBÜ ertoinschlich gcacht». Wimph .
'Vi 9 «. ,
Erwurtzelii. erwaelison — «Zu be> »rgen
^ etuas miszbruch . . . berusz trwurtzein
mSehi». Fries. 178 b
Erzippern ? «Du soll rlln Kind /imlich
""t Veruaut't »troffen und mit der Kuiea er-
iifptrn*. Geiler, r5ilg. 74 b.
Erzögen, erzeigen. — tL)ie andern zwo
^^ht;a hüben im [Chrii>tu) auch Prünlschalfi
>a iiiam Leben ertögt». Geiler. 8 Marien, 8 ».
~ '"tt. «der dir somliclie Zeichen crzont hat
durch Zeugen etwas beweisen. Sclierz, 857. —
Wird ein Angeklagter «uüt erzüget . sosoL
er sine nnsohulde tftn mit dem eide». 1814.
Kon., Beil., 969. — «Do las man in vor die
stücke die uf sU wol erzüget worent». Kön.
784. Etc.
Esche, Asi'lii . — «Wie tönt wir armen
wurmelin, die hie noch kriechent in der er-
den, in der e»ehen?» Tanler, 825 (66). — «Zft
eschen müsseuT wir wider werden>. Jungst.
Gericht. — Haben die Uubor gegessen, «so
sol der meiicrer die brende und etchen nfl8den>.
Smiilliiiii^i n, 15 .Th. Wcistli. 5.
Tu lith
Id., Narr. 52 ^. Etc. Auder&wo
jii Ueiior erzei'^en, z. B. 3 Marien, 5 b. —
I8"*t ich mich in dem hanilel gern weisz-
tili tnügt het . . .» Murncr, Luth. Narr, 3.
inügmg. Erzeigung. — <In EreöQung der
ereutz und -Icr Ecr Gottes*. Geiler« Ev.
Uäsl. 26 ü. Etc.
^i'Kligeii, durch Zeugen einen überführen,
«nam escbe ufir hüupt». I'etcr v. Gcugcabacb,
1486. — «Ein tonn mit esdk«n» (um Lauge
/II machen für dio Wa'-rhe). 1499. Iiivoiitar
des Ludw. v. (UlraL;dteim. — J>as Feuer «würt
zu Nacht bedeckt mit Eseh». Geiler, Irrig
Schaf, B, .^'v — «In dci" /,',sr/t griindlen». Id .
Eächeitgr. a, 2 — «Was ist den Mund
in Badien stossen, denn sich selber demüti-
gen ?» Id.. Bros. 2. 79 «. Ktc Etc. — Du
bist «uüt daun Iciui, ä$ch. erd uimI niisi».
Brant, Nsch. öö. — In der Eastcn «wenig sich
zu der äschcn nahen, das sie mit andachi die
enipfahciu. lind. 112. — «...dann du bald
\Mirst zu staab und eschui--. J;i:uit, Epigr.
Copie, 222. ~ Es ist eine Thorheit prii<'litige
tiraber m ichcn «do man wiirfi^'et hin —
(Ion uschsurl und die sclielnä' iil ' mi>. Brant,
Nsch. ^'.'i. - Eine Magd <ilie mir vcrkoufl't
heimlich «he f.<tc/i». Munier. Nb. fJH. — «... die
ejich für heilt umb lassen ston». Id., 4 Ketzer,
0. 1 ^ — «Dt) Troy irantz viel in rschni hin».
Id., Schelm, h, .H -k — «. . so icli doch selb
lieg in der eschen*. Id., Bad. A. 2 '. —
«. . . und sasscii nider in die eschen^. Ibid.
1 a. — ^ Esch i^scoria) von gebrautem blev».
Mnrner. <ia\ ac, 4(?8 Etc. — Ein Gefass warmen
■■in der eschen oder in dem sand». Brunschw.,
Dist. 14 1*^. — «Eine starke lauere von Boncn-
slengek^fAf» iremacht». Fries. !()()''. - Der
Kaiser lie&s «die stat Iconinm zu eschen vor-
brennen>, Adclpns, I>iub .^7 ''. «Wasser
(las durcli eschen lanfft». I'auli, 415. — «. . wie
man das brot otwau hat in dem äsehen gc-
bachcn, also das es den tischen an sich hat
genumen>. Niichfig., I'salter 2.iH. - ■^l'ii bist
eschen und must widcrkcren in die eschen».
Wnmi, Balaam. g, 2 *».
Ksch«'loucb, jUchloHch. Bniuschw., Dist.
ÖÖ a. — Allium ascalonicum, bchalotic. Kirächl.
2, 182. — «Do die Orte verhönct wurt durch
surc Soss, Eschlouch oder Knobelouch oder
durch verpleherten rieftcr . . .» Geiler, Post.
4, 12«. — «üZbcA^mcA, der soll uiemermerin
dei pestilentzon gcbrucht werden». Brunschw.,
Pobt. 9
Escheneriid«!, mase. 1. Magd die die ge-
rinn i i' zu thun hat. - «Eiu'cnschaft
des EschcngrüdeU. Zu dem ersioa, 6o bangt
er vol Eschen, und alles das an im ist, Xns,
Augen. Kleider, Schlei r. eind beronn. Zu
dem andern, so muss er das Feuer macheu
und gat im der bitter Rauch etwan dick in
die Nasen. Zu dem dritten, - iimss er wisclion,
Geschirr reiben, Kessel, Plannen, Schüsseln,
und ctwann so reibt er es durch. Zu dem
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Vierden, so mass er brateu; die Junckfrawen | Mitwocbeu zu Nacht füUeu» (AecberioiUwooh).
in dem Haus die braten nicht, ja vol. der | Geiler, Oeied Spinn. P* 4
Escht rigriidcl 1J1U8S es als thon. Zum V so 1 Eseleth, eselhaft. — Ein «egcMbfaraieiiaelie*.
musä er den Katzen weren, u an sie beechlecken 1 Fred. Ingoita.
was man neben sieh setct. Za dem VI so \ EmIb, fSr einen Esel hallen. «Wenn die
muss er vil in dem Haus Icidoii. Zu dem prosspr. T r-nr i>clniii etwanii feien, so so! mau
sibenden, so ist der £td»engrüdel dem Haus- sie nit uarreu oder esadn: Geiler, E\\ mit
vatter an dem allerliebsten, er nimpt in etvann I Ussl. 116
sn der £c». Heüor, }5rns 1-. 79 " ; Eschen^'r. Eser, Proviantbeutel. Scherz, ^nP. — «Ein
A, B B. — Die Frau soll nicht das *Äschen- eser . . mit siden genejet und edeistein darin
gryddd* des Hanns sein. Uurner« Genehm, e, gewürket». Glos. 64. — <Ir hant gar einen
1 1'. — Eine Klosterfrau «die was ein eschen- hübeschen eser». Kön. 453. — Ein aus>at7:iir<^r.
gruäel». Pauli, H85. — Als Schimpfwort: «du ! der über Feld geht, soll unter auderm «einen
Eachengrydel, da wnrm, du kot,dtt fonls aas», j eser» haben. Gotleote— Ordn., I<t9.
Blindenf B, 1 ^. Ess, neutr.. Ass der Karten und Würfel. —
2. Kind das man weniger lieb hat als die «Auff dem wirftel tstat ein aug. der heist ein
andern nnd das bcrumgestupft wird. — «Du | essz». Guldin Spil, 48. — «Es gat denen gleleh
hast sechs odor siben Kinder, und ist etwan wie einem Bretspiler. der beririrfct das er spart
ein Eschengrudeltn auch darunter, dem bist und Tauss und Fm würf. so w iii it er secbü
da feind, es ist nit also hübsch nnd fein als undZinck, spricht er dui i : i reich Herbst
die andern; es legt etwan den rechten Schuh wil mich verderben>. Geiler, E\ . mit Ussl.
an den liukea Fuss: die Mutcr sieht es, so > H6 Brös. 2, H4 b; I'rcd. über Muria. 13 t>.
schlecht sie das Kino an ein Baoken . . .» Oei-| Emend. 1. Zum essen bestimmt. - «Alle
ier, BrÖs. 2. Hl h. andere getre-rede nnd essende ding . . , kleider,
3. «Ein ai iner Esvfn:>it/rn(lcl, ein armer elen- hubral, essoKlc diug uder anders>. Gntleute —
der Mensch». Geiler, Selenp 7» ». Ordn., 15*^. etc. — «Fleisch oder Tjrseh, oder
Eschor. I. Das bei einer Kli'iilt rw ascho über was öas ist desi^lirben von essender spiscn».
die aus Asche bereitete Lange ye^paiinie Tuch; 14.5«. Golschni. Zunli, 41. — «Verlin oder de»
oder aneh die Asche die zur Bereitung der glich essende spise». 1482. Alte Ordn., B. 1.
Lauge gedient hat. — «Gcdcnck du bist ... 2 Essend, fressend. Scherz, H.ö9. — «Ein
ein ussge!schütter Esclier nach der Bauch>. li^cud pfand das sol ligcn 14 tage in dem...
Geiler. Arb. hum. 9 i'. gericht. und ein essend pfand 8 tage ; auch so
2. Der mit Asche vermischte ungelöschte sol der meier kein essemt pfand nemen. er tinde
Kalk, dessen »ich die Lohgerber bedienen. — dankein ligend pfand». Molkirch, 1.5 Jh.Wcisth.
«Will man gut Lcder machen, so ist Not das 1, fi95. — «Sind es tragende pfand, so soll er
man die Haut in einen guten «tcharfen Äscher (der Meier) .^ie lassen 14 tag liegen ; sind es
leg». Geiler, Um im Pf. C, 6 — «0 Paule, ' abere»sm^ ]itand, so soll man sie 8 tag hindcr
du bist gar bereit, diu Hut ist wol geschlagen, dem vogt lassen stan und nit lenger» Kni/.-
aie ist weich worden im Wasser, wersta nur heim. löJh. Weisth. 5,4.54. — Essende Pfander
oneh im JSsoher gcsin, im Lo der lUnden». t sind Ktthe, Pferde, etc. ; liegende oder tragende
Id., Bilg. IM — <I'lin Gerber bedarf nier 7,c (tragbare» sind MuUel, Arker^'t riith. etc.
essen dann ein Schneider, er muss essen das | Eäshaftig. essbar. — *EsshafUg« oder trank-
er die Hut in dem £!MrAer mög umhher werfen», haftige Dinge». 1478. Alte Ordn., B.
Id.. I5ros. 2. *;Si'. Ehsiu. S, Aessig
Eacheröaebuum, sorbus domestica. — «An i EäHij^en, nach Essig schmecken, sauer sein,
den escAer&ie&dmen». An mehreren Orten. 1806 ~ «Wenn man gen Sant Magdalenen gat. da
u. f — «Ein stuck rehrn di^ d.» heisset der ich gesin bin, in den L.mden ist CfMutiht it
escherosebmtm», 1.H51. Weiterswcilcr. das man dir iu eim Wirtzhaus Wasser und
EMberosel, die Fmeht des ebengenannten ! Wein auf den Tiseh setzt, und sei keine nit :
Baums. — «Ein karrich mit cscfuxösil zit 2 <las Wasser sol nicht. < > w ;irhseu Frösclt d<irin,
(Zoll), lö Jh. Alte Ordn , B. 1'6. i der Wein essigt und ist verbrant; wenn uiaa
«K^ebertnch». 1499. Inventar des Ludw. v. ' aber das Wasser nnder den Wein thut, so
Odrat/heim - T.iin.Mios Tuch, das man auf ninipte^ im das Ami'c/ic« undist pit ze trinken»,
eine Bütte iBnchbuitJ breitet und auf duü mau Geiler, Bros. 1, 07 <*. — <U Weinschenck, waa
die Asche thuc. die, mit Wasser begossen, die • glorierest da in dem Reif vor dem Haas, das er
Lauge abgibt mit (Iriin^m bf«rrrkt ist. und der Wrin -l- ri
Escheschwiugung, das Schwingen debivoi US du vui kautest ist seiger, gcbrochner W ein,
nach dem Dresehen. von dem alten Wurt essichet». Id., Narr. A9 «. — Zixim, bei deo
Ezzisch, E/./ig is. unten) ScImm/. 'Mi^. — Der Uhoilisern essend, «w:"- süesz was das ver-
Schürmeier von S. Thomae so.l «von der esc^te' schmaeht er. aber was da csbtyct, das aase er».
sicinguiuje nenten ein viertel weissen». 139H Adelphus, Bhodis. G. 2 ».
Ilist. de S. Thom. iKM. — •EMwingMug»^ ib. Es^nun^ Nahrung. — 2 sch. einem Knecht
Hy.^. «pro salario und für essung einen tag». 1435.
EHchrioh. in der Asche gerostet. — «Do 8. Thum. Fabrik,
kfim der Kti;:rl fi.itfe.s und bracht im (dem Enterich. Fussbodm - «Tristanes cunipa-
Elias) eschrtch Ür ilin». 1 Kon. 19. (j. ueiler, , niuue — Die saxen ut den csterich». GottlV. v.
3 Marien, HH t». l; I.:. 197 « stclu Eschenbrot. Str. 1. 154. — « . . . und was der esthci» iu doi
— «Es scind diu die sieh ander esdierigeu stat und die biiuo.. . von golde». Nie. v.8iraaaU
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— Ö3
g6Ä. - «Peil rstrkh er besäte» mit Mehl), striiiren. In Twingers Vucabulariu<: steht:
i^ttfr. V. Sir. 1, 20ti. — •Vtd^mesieridt», Feld- , *£tt€kum, eitica», d. i. heotioa. la dem Vocab.
»]De;trro!!s«Stredlr«i;wiBohen Adelshofen, 13St9, ' r<m 14B2 : *Ettkum. Swttitsncht, ethiea». Dasy-
hl: ileirhsiiitt. l.iöJ. poilius kennt ilas Wort niclit, abor es crsrlioint:
Eitrichen, den Fussbodeu mit Steinen be- wieder bei Güll, 3'dO: «Febris hectica, der
bltn« die Strafen pflastern. Scherz, B60. — ' Etieken eder«£ltjhMim>. Sehen Cto8ener(Heirel.
»iktstriehit, >tr.uum.» Hcrrad, 1^8. — In der 1, öb) hat: «der Sicchiage iler du Iiei^set
Lrcke der Johauuiter ist «der hert noch rM £tica>. Bei Diefenbach, 24, üudct sich die Er-
mtnAende*. Xio.v. Basel, 887. - DerEstrieher kiftnintr: «der swinend Sieehta^». Am Geiler«
fvl besorcT-n . . das <7'•«^''■/(7l^■^ werde >^tell( ri c^oht hervor. da>> den An-^diMirk
RJkWB ziiea und g&t wcttcr ist». «Esterich- tigurlich nimmt and iiin einem Kraukhcits-
«M«». 15. Jh. Alte Ordn. B. Itf. snetand entlehnt; man denke nnr an die Hitse
EstÖT. Aussteuer 7tir Khe, Mitifift. SrhiMz dio l inen Schmerz crzcujrt. ii"*^ welchem ein
~ 2UU Mark, die Junker Claus Bömoliu Kinmasern und Kinfaulcn entspringt. Mau sehe
m MQlhaaaea «so rehter Ettür lobte zh ' femer die Vert^leichnn^ des etkümt^ Men-
!^einer Toehter. 1345. Cart, de Mnlh., sehen mit einem Hnnd, der ein hit/iirf^s, cnt-
lÄ Elfi. branntes Thier ist. was herkömmt «von Hitz
ttkui, ffitse. Eifer. — «Ein gvter flttiim ; seines HonptM und Hirns», und der, wenn er
ißd Iferen eins bescheidonon ir<'tlichen ent- in Wnth geriith, die ^fensrhcn anfüllt und
tränten Ernst», der dir entspringt aus dem verwundet, Eikum ist also ursprüniy:lich eine
Brint gotticher und christenlicher lieb». Gei- krankhafte Hit/e. ein Fieber, und die ein-
l-r. Bilf. l.lti «. — «Zu dem ersten, wenn er faehste Erklärung für das Wort wird wohl
rtTa, sieht das wider Oott ist, an im selber die sein, es für eine popnlare Kntitollun;^ von
mi an andern Menschen, so gai von Hits Ettike zu halten, \mis selber eine Corruption
äjl lübrnn'-t stracks in im uff- ein ATüirfn; von hectiea ist. — Nie Manui l sact satirisch
»?nQ lia.s wenig wert, so würd daruss ein von der Messe, s>i« habe «Htikaiu, den schwy-
Sr.imertK; nss dem Schmerzen entspring dann nenden siechtag überkunmien». Bei Orüneisen,
iiD Ethim. *>in Iniferen, ein Inmaseron, das Xfc. M., f^tuti«;. 1837, p. -Ii;»;. — Bei Mosche-
ifl J<nn antobest in dinem Gemüt in/.uiultii rosch. 1, liy, liest man : «ich war warhafftig
B dich selber». Ibid. 137 u. so müde, dass ich weder obren noch aug-en
Ktknmen, verbum. — «Discr entbrant f?ött- mehr mochi auffthun zn boren oiler /n «t h.>n,
!:^'> bescheiden Ernst, der . . . anfohet müglich und offt so eckkümmich als ein lansz im kind-
^(iuwcn uml eiferen zu werden über das l)bel bett». In der Anmerknnj^ ist eckkiunmich er-
Viii rnrofht das wider (iott den Herrn pe- klärt durch «nbi l iri I.uint ». Ist < s aber nicht
Khicht...» (Jcilcr, Bilitf. 1.-j7 '». - Ich muss verdorben aus etkuiiiiy, und hat dm niinilichen
flach entschuldigen, dass ich hier Grimm zu .*^inn?
iiiiersprechen wage. Wimphclintr, in der Pe- «Ettekuchen» sollen die Biicker dreimal
fe»tionsepistel seiner Schrift de inepta et wöchentlich backen 145);i. .\lte Ordn.. B. 1. —
''i- ■.•t'.'j.i \t rlMirum resolutione in cancellis .Scherz, 3(iü
;i. L et a , i'^*), berichtet, die Schwaben und Ktter, der das Dorf umgebende Zaun. Scher/,,
te«ondcrs die schwäbischen Prediger hätten .SGu. - Es «engit dekein sincr (dos Abt« von
'tewohnheit gehabt zusagen: «der Herre Ebersheimnninsicr"; lüte, die innorhalp sincs
»4« »prccheu, er was gon, er was wandcleu, eiheren gesessen sint, gewerff», 13jäÜ. Weisth.
ercsnnd machen, er was lehren», statt: 1, l72. — Wer nicht «innewendig 9tUn ge-
'■r sprach, er ging. u. s. w. (so auch Brun- sesscn ist des dorfcs. sol nit niessen an wunno
^^bwij^i. Wimpheling tadelt diese «barbaries» . noch an weide noch an der almende». H2il,
nd fiigt bei, auch Geiler habe sie verworfen. Hüning-en. Bnrckh., 68.
''i'' Bestand darin, darin den Infinitiv mit dem In f(di,'<'iidom ist Eiter Zaun überhaupt: Der
tüifizeitwort sein zu verbinden; ähnlich, und Hof von üildwiller «soll i^ein umbgangeu mit
<wh barhariseher, ward er mit werden ver- ; siben Hiem, nnd ein well krütxweiss Ober und
^Q'ien; WMraii> alit^r nii lit Tdi^'t, da>s er für über und m i-; ! i li:ii>ro». i;39-t. W-'isf h. 4, 69,
AiiJ^iv galt. Geiler, obgleich er dagegen Etterzehenden, Zehcudeu von Gemüse und
^^r, hat doch noch hie nnd da einmal in Obst, die in den Hansgftrten innerhalb des
■lieber Wei=^'"* ^'r'r(''di"f, es sei driin. das> sid< br IKu f/.auns oder derKingniau* r w ai-li^^ri). <ilii-r/,
^llen nicht ihm, »oudern seiueu >achschrci- 3t>l. — «Der etUreehetukn inncwcndig der
Wrn oder Herausgebern angehSron. I ringmnren». Buffach, 1949. Weisth. 6, il8ä.
Ktkämig S EUekdmif. Etwar. 1. Irgend ii m ind — «Darnmb spricht
EWe. S. Atte. i der Herr : get etvcar durch mich ein, der würt
Bttekömi^, EtkUmii^. hektisch. Sehens, 860. , seli?». Geiler, Schiff der Pen. 41 «.
- Sic waren «alse gar liebelos. mager, dürre i?. Irji^endwo. — «Tut mir ein brirf rtrrar
^fii ftteÄröfni^ anczAseheude worden . . . Lo dich, zu not, — so houf ich in um ein i»tück brot».
sät wander haben das wir ettekömig worden > Hiimer. Nb.:i53. — «Hab ich aber ettMT troffen*.
«It.. N'ic. V. r.asf l. ms. — «Er würd etkimig, Ibid. 279.
ifert und nuLTf in.. Geiler. Bilg. liJö -- Eussern, äussern, entfernen. — «Pas ist
'rimm, 3. 1174, sa^'i etkum sei «ein dnnkles, zftmal unrecht nnd ctpaserf von got». Guldin
»tliwieriges Wort, das nur in der Schweiz nnd J^in"!, 1!). — «. . von wf^lchrr art und ci^-on
a EJ&ass vorkommt». Er versucht, ol>wohl schafft sich die gemeinen menschen solten mo-
»cifelad, eine altdeutsche Etymologie zu oon" • gen ongefärlieheiteOMvm». Zell, CoUationUL,Sb.
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— 94 —
£3U&iäCh. Ezzic, Saat. Srhiueller, 1, 167. —
«JSSemeft, Sat, scges». Herrad, 181. — *Ez-
zinesiiag*. Truchtersheiiu. 14. .Th , ilcr das Saat-
feld uiugebeode Uag. — Essisczun, scliou in der
Lex Bajnv., tk. X, cap. 16.
F und V.
Fach, Abtheiluiii,'. spccicU ; Tlieil eines
Bachs, den man das Kocht hat /.um Fischeit
s»ltzu<pcrren. — »Fttch, heisset oin wasscr-
gui>. Ebershciumiiiiist<;r. 1381. — Während
einer ik'cwissen Zeit des Jahres sollen die
Ktrabsb. Fi^eher «kein fach noch slellonge
machen». 1449. Alte Or'dn.. Ii. 2. — «Ein
vachrecht* in der III. Ilh\ ickenheim, 1618.
Fueiletlin. .S FaUeUÜin.
Vackelu, Hackern. — Bs ersehien ^em
ein Geist «in einer liebten tlamiuen ...alzü-
moie vackände*. Taaler, 148 (27).
Vadem, Faden. — Christna «kam blos an
das crüj^e das imc ein vadein an sinic übe niit
bleip*. Taoi«r, 403 (70). — Die Haut i&t «ein
deckel des leibs, usz den Fädemen der sennen
III I I i andern zu>.nrinicnyesetzt>. ner>d. 1 ^.
Fadvnscliein, fadenöchciuiif. — «Eiucr der
ein besehabenes Mentelin an liat oder ein
Kuck der fadenidiem ist». Geiler, Bros. S,
Ö4 K
Yatal. — Der Meier von Nothalden soll
geben jedem rro^^ter nnd seinem KnecliT. am
Suuntag nach Martini, <%e esstiudä drie Vah-
ien, der snllent sin zwo gesotten und ein ge-
braten.» lö ,Tli. Wctsth. 1, 683.
Vaha, Haupthaar, Scherz, 367, 1687. —
*Vätu, eaesaries». Herrad,
Valunt. Teufel. — «l)er veipo Vakmd«»
mau. . .» Guittr. v, Str. 1, 96. Etc.
«Falewische, favilla». Herrad, 181. Fal-
Ktsch, Ft7tr(.v( /i, luicli lipute in Baieru, b> son-
dert» die Kussiiocken die aus der Flamme aut-
fliefren. Sehmeiler, 1, 707; 2, 1042. Seherz, 98b:
JT/^J irisch.
Fuli.Hcn, ThürluUe, Klinke diu üa> ^»clilos.s
niederdrückt. — «5 ^} umb ein fabjsen und
etil blatte an die 8chii]türe>. 142i). & Thom.
Fabrik.
F«ll, Todfall. Scherz. 367. Seigneurs et
rillaL'f's. H9. Morluarium, das beim Tod eines
Eigennmnnes an den Herruabzug^ebende Vieh. —
Die Herren «im lod wentsieouch hon den fall,
— zu Nürenber;^ liesz man in (den Bauern)
die \\al, — hie liesz man sie den ritten hon,
— t man gel» den fal darvon>. Murner,
Nb. \0^. Darvongebeo, aufgeben, darauf ver-
ziehten.
Faller. Scherz. 368, führt die folgende
Stelle an, erklärt sie aber nicht. FaUer scheint
ein geringerer Wein gewesen zn sein, warum
hiess er aber so ? — l'er Hauptkanno der
Tucherxuufl soll schwören «daz er den besten
win sol holen umb gelt ; wer es oneh das
man eiiicn gfttcn fallrr geln.' ungcverliche. den
sol er ouoh den gesellen hole»». 1400. Tücher«
zunfi, 26. — Die Wirthe, wenn sie ein Fa>?
anstecken, sollen «am dirten tage voller geben»,
in den Vorstädten erst am 5. Tag. 14^ Alte
Urdn.. B. 28.
Kals( h. masc. Falschheit. — «.\n der prob
wirt der falsch bald vernierckr>. Capito,
I Treger. n, 4°. — «Die Kliisznerin ward in
; irem Fahih begriffen» (ertappt). Geiler, Holl.
"Leu, d. 1 fc. - €lch sih üwern Falsch». Id.
Post.2. 20' . Etc. — *Yon falsch und beschisz»
Braut, Nsch. 97. Kap. rberschrift — «Seilig
. . .der sich vor falsch jetz hüten kan». Ibid.
98. Etc. — «...durch dineu falsch, durch
diu glosiercn - iii:> armen bi der nasen
füren» Murner, Nb 78. — «. .das er nit
merckt den falsch un«l list». Id., 4 K«'tzer.
G. 4l>. Etc. — Das trojanisch «pferd «;e-
üffnet hat den falsch. . .» Id., Virg. E, 5 Etc.
Fälteln, in Falten legen. — «Das felllcti
oder Hechten des hars». Blindenf. A. 4*1. -
«Ein fiantzösisch liembd, ün gefeltelt». Mumer,
Geuchm. D. 3 ».
' Faltzen, um oder über etwas legen.
•- Verdammte im Tartarus, «gebunden und
gefaltzen — hin an die grossen reder (Raden
sind». Murnn. Virg. T. 4»
Valwen, fahl, ivelk werden. Scherz. 1689.
— «Knit das «dlwefe». Tanler, 212. (37). — -
Im Winter die Blumen «alle «aZweit». Alta-
wen, 70.
Fan. masc.. nentr. bei SInmer. Fahne
.Scli'T/. 3(!7. Heiitr-. lic^ iui>. m.i^c «I'n/
I ich uucb mit luiu selbes haut — Den hervanen
! in Irlant. . . möze ufgestozen>. Gottfr. v. Str.
I, 89. — «Die juden roarlirnt den rancn» (die
, Stadtfahne). 2. Stadtrecht, Grand., 0. ined.
' 2. 214. — Stephanns trug «den ersten martder-
fan*. Verse, Rriofli, — .\iin.'iiifoi:. etc..
soll der Wächter auf dem Jlünster «uszstrecken
ein grosz vane wisz und rot». 16. Jh. Alte
Ordn.. T'.. ;?0. — «2 scL. 10 tinib wis siden-
dftch dtit />iH zt\ bkizeii». U17. S. Thom.
Fabrik. — «Zum roten fanen». Hausnaine,
Strassb. Inifi. ( oliiun 1429. - ^Ilic fliigt das
evangelische fun». Murin r. l.iiih. Narr, 75. —
«Cristliche freihcit i>i d-A- fan». Ibid. 76. — »
f!'pr /<7rt des (Ordens» der .Tohanniter. Ade!]ihus.
Türk. 1 , 3 Etc. — «So einer iu ein dorflf
\ und den fan uff der Idrohan sieht. . .» Eäth-
' selb, a, 8
Far, Färb, gen. Fances, farbig. Scherz.
1690. «i'risti baner, die ist hlatvar rot
gemalet». Kulm. Merswin, ms. — Das Meer
«nohe bi dem strite wart rot und blutvar».
Kön. 377. Etc. — *Einfar dftch», einfarbig.
1401. Tucherzunft, 21». — *Fsehfar>, asch-
farbig. Personenname : «der Eschevartcin
hofstat». Strassb.. 1328. — •Eschfar d&ch».
1516. Tucherzunft. 126. — «Ein e^/or blftme».
violett. Villinger. — «Und waz sin antÜt filr-
far glenzende». Nie. v. Basel. 316. — «Der
gotvar schin» der in die Seele Hiesst. Taulcr, 70
(14). — «Blit irnie gotverwen liehte». Ibid. 419
(72). — «Ein Uehtvar schönes blickendes schos».
Nie. V. Basel. 237. — «Diso menschen aUo
gar roinnenkitche lihifar «rhöne sint. . .» Bulm.
Mers\^ iti. :i V-A^ru. Hil>. Tiiul.T, 419 (72). — «Ir
rostvarvicr muut». GoUfr. v. Str. 2, 108. —
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- 95 —
'Rosinvar*. Alts wert. 39. — «Er was also ^ar Scher/. KiOl. — «Nicnian sol dchcin verlud
\Atxch. totfar aneztiscndc, alsc werc er usser in der stai liaben. er entftn ez (>io) für den
lÜBe grabe genainmen». Nie. v. Basel, 181. swcinhirtcn». 1, Stadtrecht Grand. 8, 77. —
— •Erdum»*, erdfarbig, iionnerst. Braut.. Wenn Eckern ist in den W;il<lern von Sei«,
P. Ged 24. — »hleichfar ward ir roter so sollen des Klosters •vircre \urjfan, und
aond». Murncr, Vir^. n. 7 a. — «Ein hlutfar darnach solnt pan der burgare und der habere
ptntzer». Ibid. c, 4«», — Charong cschiff ist. verere». 1310. Wcisth. 1, 761. — Nach Auf-
emtifar». Ibid. S, 2». — «Lilienblanten pur- lesen der Eicheln soll der Herr «seine /«rA^r
)mrfar». Ibid. V, 4 b. — ,lr har war « i neu (in den Wald) triben ahtag». Pfeffingen, 1344.
bkäfarb ganU». Ibid. E, 1 ^. ~ »Figelfarb \ Weisth. 6, 37 . — «Z& winterzit so man verher
nA*, violett. Mnnier, Mülc, F, 2b, «...und hartribet» anf den Markt. 143ö. Alte Urdn.,
«relci ir das gdtfarh li;ir». M.. CJeuchm. B. 24. — Die Bäcker »ollen ilin- ^vercftfr nüt
J. l ». — «Ir gotlich har war gdtfarh ganU». ; uaser unser »tat vejrlcoo6en>. 1440. Ibid , B. 2(».
Id, Virsr. B, 71». — VeniiB «sprach na« «Gewend do die «»rÄ«r ligent». Ittenhcim,
roienfarbem innml>. Ibid. F, C Krc - 141^. ^ «Die mirhoue». Gries. 1290. — «Der
•(rrimfar... Motjar. .,SchwarU/ar».Bruu&ch\v.i Verlurberg». Localitut y.u Strassburg, 1306. —
Dist 34 1>; 44 ft; 33 b. — «Bleich und todten- \ «Das wrftmMeft». Zellweiler, 15 Jh. — «In
far». A>t Iplins. Pater Nost.. A, 4 i>. dem MrAerdredte». Feldname, Bernhardsweiler,
Far, Fbar, Ffar, Pl'or, 6lier. Scherz, 1116, 1444.
ISOt. — «Der Vogt sol dem dorfe geben einen I Vardel, das fhtns. fardeaa. Waarenballen.
far». Dettweiler. 13K0. Weisth. n, 4S'J. — Der Srh r/, Ifi!!]. — »Von dem vardel in den ab-
Abt VQQ Murbach soll «der gcbur&ciiaft geben gandeu schilTen 4. pfen.» Zoll. 1322. AU. dipl.
ciaen eber und ein iwrr>. Bühl, Ib Jh. Weisth. 2, 128. — «Ballen, secka oder mmbfe*. 1^1.
4.126 Vpt \ht von Münster «sul hahon Tnr]>.cr/runft, 21. — «£in /anirf* Papier. 15 Jh.
la siucm hui einen pharren». 1339. Als. dipl. Ivauthaus-Ürdn.
i, 167. Derselbe sol geben «in den stal der Fareit, mit einem verfohren. Ben. 3, 245. —
g^ebnrsainini einen pJuirren und einen eber^. «^ran sai^t das sie unrcrhf lioli liant an euch
Turkheiin, 14 Jh. Weisth. 4, 209. — «Ein ycjartn . . .» Murner. 4 Ketzer. Vorrede,
fkorren». Ameisikwihr. 16 Jh. Hanauer. I ons- Fürlich, gefahrlich. «Es ist /drlielb einen
lit.. 344. — Der Meier von Ohnenheini soll so leicht urteilen^. Zell, f, ] i.
haben «einen pharren*. lö Jh Weisth. 4, 240. j Färlicheit, Ferlicheit, Uoiahr. — «Wie
— «Einen pfarren*. Boftzheim, 15 Jh. Ibid. i briDg6tasogroBs/«rUeAeir>. Murner, Vii|f.S.3b.
i. 6iJ0. — Aus dem Hof Piilt <b.il i^^^Ti - <. . . nit on irrnf^s «scliailcn und fnriirhnt».
«ui p/ar und ein eber». lo Jli. \Vci.^lli. ä, 392. Zell, b, 2 — « terUcheit von falschen briideru
«Fleisch das von rindern and von pj'ören ko- nit die geringst i.st». ('apito, Carlst. A. 4b.
met», sollen die Jletzger verkaufen das Pfund Fart. 1. Wallfahrt. — *Färt und Klostcr-
«amb 3 heibeliug». 14 Jh. Alte Drdn., B. 19. [ werk und der glcichcn>. Zell, K, i^. 1
— «Rinder. ju/orrwi,kiige». 15 Jh. Alte Ordn., — Kirchen «dohin man fert thot». Batzer,
B. 14. — «Die earrm««<r>. Weyershi im. 1382. | Neuer., M. 4"
— «Die pkorrmattc». Sundhausen. 14 .Iii. — 2. Jlal. — «Eine nachtguli, die kam ein /art
•Sie ist nit dorumb din Fraw . . . das ir mit zu Winterszeit zu einer ameissen». BUndenf.
einander sollcnt leben als Aber und Morcn, B, 2 h. — «Loth siindt ilurcli win zur andern
Pforen und KSg, süwisch und vihisch». Geiler, fari». Brant, Nsch. 18, zum andern Mal. —
Post. 3.47 a. — «Und wie ein jedes dorff ein «Vor zeiten geschähe es uff ein /or^ — das
pfar, — also hab ein jedes dorff ein /ar». ein flow ein bapst wart». Murner, Bad. E.
Momer, Luth. Narr., 52. — «Und hab so vil 5 b. — «Er wirts uns bieten also wol — uff
in mir der narren, — me dann alle dörffer ein fart, ein einlzigs mol». Ibid. L, 2 b. —
iiaben farren*. Ibid. 16. Etc. . «Ich bin auch dick und manig fart — gelegen
Far^'Gefahr. Beneeke, 3, 267. — «Wol weisz l also starck und hart». Alurner, 4 Ketzer, M,
ich das* euwer vil seind, die bei ('hri>to und 2«. - «Nit ein mal, wol tusent /ar( . . . >
•eiaem wort gern alle jfar bestanden hetten». ild., Bad. Ii. 1 u, 4
Botxer. Weiss. K, 2b. — «. . . f^emeine statt in, Parweg. Verwieg, der schiffbare Teil im
far ffirrn . Iltiil. K, 2 ö. Fluss, oder Arm <I'>s Flusses, der der Schiff-
V^ar, fem., die Fahrt auf dem Fluss. Scherz, fahrt diente. — «Fluviom commune, vulgo die-
let: JOS naTienlarinm. — Bischof Walther ] tnm verweg*. 1400. — «Ein Kiegrelofen bi den
klagt , 'lif Sir;isslairgi-r «wcrlon m\< unsers bcdrckrtrii {»rucken ... zwischent dem fmcej^e
rotshoäej) eigene mr uudc die uffcuo straze». und dem mülgiessen dem bcrren v. H.Thoman».
Var, neuir , Fähre. — «Xieman sol kein I nf den /«rjrc/; der Brüsche» 1466. — Wenn
nur Uber Bin haben twischen der Matren (Ho» > die Fischer 2(Bt/.e stellen, sollen sie «das dirteil
der) und derSelse wand ein abbet des closters \ des besten fenwege»» offen lassen. 14 Jh. Alte
r\i .Sel';>: ; an demc scilben tvirc suint drie man Ordn , B. T3.
sin die daz var verriohtent». 1310. Weiäth. Vas, Vasa, Fass, üefass. 8oher%. 1693. —
1. 788. — «nebent dem weffe «5 dem «w». | «Ein ^awva**. Oottfr. v. Str. 1, 173. Etc. —
'^rnfhtersheim. 1306. — «an dorn var bi S. «Sibi^rin triiicl:ra<> 'V-MÜt^r. J4i. (27), — «Die
Arbogast». 1369. — «in dem mre». Feldname, guldin vas* des Tempels. Ibid. 3ö0 (61).
Innenheim, 1293. I Sehr oft: Fass für Wein oder Waaron. — «Das
VardL pltur. Vartaar, Verber, Schwein. \ Schilf . . . wiewol es ein gemein Vom and Anf«
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enthaltUDf ist aller Güter..., doch so sind i Vatten, plar.Beaeoke, 3, 201, hat esah plor.
Bit BÜe Din^ sreschiekt gleich darein tat geeii». I von Vöde, Zann ; im foliT' für Fetseln.
Geiler, Schiff dfr Pfn. lu n. — «Chore das Vor^l. rli. rnrl. fetter, Fessel. — Ein Rittcr
wihroaoli/M^rürt an, — und starb . . Braut, , sagt zu lineiii üefangenea. der ihn bittet aach
Nsoh. IS. — cAndrontcQs nam irnlden wus*. I einem seiner Freunde sn senden, er wolle ee
H)i(l. A% — Chorineus «die bein fiontr zamoii tliiin. «alär diu gesellt- mfts dich in andern
lesen an, — und thet sie in ein kapferin fasjs». vatten ligendc vinden, wanne dn nft tüst». Mc.
Hnmer, Yirgr. B, 7l>. I v. Basel, 142.
Vasant, Fasnn Scherz, 1698. — Die Vogler Fatzeletlin. Faciletlin. Facillet. Halstuch,
sollen geben «einen vMauthan uinb 16 Schnupftuch. Scherz, 376. — «Ein fatzeletlin».
ein «osoNtÜSn umb 14 .^». löäl. Heiml. Buch, Inventar des Lndw. v Odratxheim. —
r I I. — Ttrni, läjh. AlteOrdn.,B. 12. — «Zum «Die FacihHlin, die Rotzthüchlin». rjpilcr. Km.
casaiuie». Sirassb. Uaasnanie, UMS. — *Fa- j l, 06 ^. — «... die etwann den W eibern lieb-
aant, rephiener und die reier*. Hnmer, Liith. kosen und schmeicheln und über Tisch fSr-
Narr, ;^4. legen, Maylen oder Faciletleu scheucken um!
Fasel. niänuiichcsTllier, das zni Ziu lit dient, dergleichen». Id., Schilf der Pen. 19^ ; Baum
Scherz, 874. — «Die sehendhcrren sollen den der Sei. 6 — «Dann gibt sie im ein /Bolbi,
von Breinsheim vasel genug geben, nemblich — das vier schwarzer trasen het». Slurner,
vuii und eher, under ir vihe». Printzheim, lö Nb. 86. — «... was sie gesoheackct het: —
Jh. Weissh. 5, 475. — Auf dem Hof von Grusen- zwei, dr}'. fier, fünff faeiUiet^ — Rwei hat er
heim sollen sein «» in pliaadrint und ein fbor». an die knÜM' gebundm. — und eins nmb sinea
132U. Weisth. i, 674. — «Ein vasdnnt*. lio- hals gewunden. — am h in den latzeii eins ge-
niansweiler, 1844; Ingweiler, 16 Jh. Weisth. ; stossen .., das tünft tmir er in einen henden...,
5, 465. 491. der gouch, der facilküm man>. Td., Genehm.
«Vasen, vel zosen. iimbriac». Horrad. V^\. x, i i». Etc. — Mittellai. laciurgiuni ^>ucan^'^e.
Seherz, 1Ö93. — Cuscuta epithymuni. KirsrhI. 180); ital. fazzolcttc. Dasypodins : ^J acdet-
1, 021. — Franzc am Rucksaum: Die Frau ftn, sndarium». Göll, 264 «Strophiolnni, Fai/r-
«gieng hindenan hinzu und beriirt den Soum netlitf. Heute noch im obern Schwarzwald,
oder die Fasten seines Kleides . . . Die .luden FaUenetli, Hebel, 2, 2ö7 ; und in Baiern, Fatte-
iiaiteat besundcre Soom anden an den Kleidern, 1 netl, Schindler, 1, 597. S. auch 3chmid, schwäb.
welche Sönm gewesen seind wie die Söum an ' Wort., 188.
den Stolen, als Sidetifusaen» Geiler, Post. 8, Fatxen. vexare, plagen, belästigen. — «Der
106 K — «Mit /dlsfM«» eine Salbe in eine Wunde Teufel fatset dich und ücbt dich an>« Ueiler.
thnn. Gersd. 21 *. — «Epitimnm, die faszen ufF Emeis 58 ^. — «Wir lesen von einem Hensehen
dem Kle». Ibid. 91 a. iti dem Evangelium den der Tiifel fatztt*.
Fütier, fem. — Auf der First im Münster- 1 Ibid. 57 — «S. Paulus der wart a^atset von
thal «sollent die hftber han eine trockene hfitte ; dem Teufel». Ibid. 6i Etc. — Der Haupt-
und eiiii'u l)o>Int/.igen stnl dem vihe. und eine mann von Capernaum sprai-li zu Christ o : «Herr,
beslagen /dsere^ da sollent sie (das Vieh^ sin | uit wellest umbgetriben oder gefaUft werden»,
nff den winter». Metseral. 16 Jh. Weisth. 4, Luc. 7, tf. Vnlg. : «domine, noU vexarf». Oeiler.
l 'O. Post. 1, 27«. — «Der ist ein Narr, der i:«")
Fassen, bekleiden. — cDer lütpriester . . . veracht . . — und meint er sy den menschen
sol sin (beim Dinir) gefattet «e Aichseme werke glich — das er schwig, und losis fatgen sieh»,
oder zc Iviiiiii,'« lnK'>. P-ühl, 14 Jh. Wrivih. 4, Ürant, Xsch. **4. -- «... dit^ sint nit würdii:
12b. — «Der lütpriester . . . gefataet in wilt- , der gesatz, — oder das man sie 1er und fatz,
werke». Heimsbrnnn, 14 Jh. Weisth. 4, 91. 1 — doch gehdren sie in narren aal». Ibid. 98.
Vnste, sf lir. comp. Vaster. Scher/., inoi. — — Wir wollen den Jlurner «zu dot falten».
Christo «bevalch si harte vaste — mit gcbctc Murner, Latb. Narr, bö. -- Die Lutherischeu
und mit vaste — al ir engest und ir not», i wollen alle ev Narren machen und «mit solchem
Gottfr. V. Str. 1,218. — «S.! r r Imrter dannen fntzen bornmtroiboiu. Ibid. 15 — Cäsar wirft
Üoch — so minne ic vmttr wider zoch». Ibid. den Hclvctieru vor dass sie «die Allobroges
1, 16. — Eine Frau «M az vastt belfimrt für beschwert und gefalzt betten». Ringm., Oäsar,
unvertig». 1858. Heiml. Bnrh. f <>. 6. — Eine 12 », — Tiisars Feinde ihn «iindcisiundon zu
Frau «wart n\<^p s:ar vaste weinende, das sii vor fatscnmui betricgen». Ibid. Iü6 **. In Schwalten ;
weinende ein \m i tnüt me mühte haben». Nie. spotten. Schmid, \h'6. Im Bairisehen ist ftttztn
V.Basel, Bek Taul.,4I.Ktc — «Das hündclin nur noch üblich im Sinn von zum Boston liabf-n.
... bal gar vaste». Nie. v. Laufen, ms, — «Er ärgern durch scherzhafte Reden oder Hand-
det also orschlicfTe und russete gar vaste». Inugen, Schmeller 1, 579, SO wie wir sagen
Märlcin, 2U. — «Nn hrrnuido or vil va<^te voxirrii S'o haben es Dasypodins: *FaUen,
siechen». Eis. Pred. 1. iy2. — W lirtembergisclie aridere», und Brant (s. ubeni. Zarncke. 481,
Grafen «staltent sich wider den knnig' Rudolph) meint das Wort «häng« wohl mit fitoetas su-
wie sü ihn mohtent vertribcn . . und riistent sammen».
sich dernf vaste». ('los. 46. Etc — «Do schrey Fatznng. vexatio. — «Vcxatio dat intcllec-
eine gans ho mstc uf dem capitoUum, das der tum, Fatzcn gibt Verstentniss, und was ist
houbtman crwachete». Kön. 322. Etc. — «Es die Straf dann ein Fatzung die machi t dem
geriet sii gar taste betrüben». Villinger. Etc. Menschen Verstentniss ? Ja, wenn die FaUung
Etc. — «Ein /Mt schön« und gftt gebet». Ob- /.imlich und massig ist». Geiler, Ev. mit Ussl.
bete, 15 Jh« i 23 >w
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- 97 -
Vech, Veh, Vehe, bunt, besonders von
baotem Pelzwerk. Scher«, 877. — «FecÄ.
p^ynitom (palliui)*. Harrmd, 189. — «Tnni-
cae snfTaratae cum vario, vulgo utif vehe-
fitem». 1408. Hist. de S. Thomas, 130. —
«Ein arrasmantel mit einer vdien Tedem».
1450. S. Thomas - Fabrik. — «Zum vehen
kUi^üLhüt». Siraseib. Huu^uaiuie, 1331. — «Zum
rdien m&ntel». Id. 1429 — «Neurent war wie
die jnnkfrawen fech und seydin tragetit».
iToldüi Spil, 68. — «Ich trag Vech uuU habe
rdu Federn undcr den MenteUi fefftttert».
Geiler, Bilg. 172 b.
Tech. Vehe, Fech. Hermelin. — «Ich trag
Vech'. <Teiler, Bilg. 172b. _ «Etlich hetten
«ich bekleidet mit Fech als die Thnmherren».
Id., Ev. mit Ussl. 158 — Die Geisterinnen,
«wenn man goj^cn in geet so bchlahen sie den
Mantel auf, das die ^id ond das Ftch bar-
tiirgeet. und wem sie in treu Hlmem ifnd, so
thant sie die seiden Schauben an und hencken
üe Ketten für und sprechen denn: ey es
idiadt Bit, es ist nit Sftiid, m sfebts nieman».
Id., Has im Pf. A, 4 ^.
Fechten, präf^ facht, — Ein i^child «mit
ertz ^maeht, — damit Abantes vomials
facht*. Murncr, Virg. H, 6 ». — «Eryx dein
bradcr damit /ocAt, — als er mit Alcides
tketein seUidit». Id. P, Ib. — Ete.
FeddermnsB, Fledermaus. — «Wie ein
Feddcrmus9t die ein dunokel blöd Gesicht hat
ond «Uwegen nssifiebt in der Dunkle am
itbcn spot. . .» Geiler, Post. B, 21 ^.
Feden. Vergl. Gefäde. — Kiucn übelthäter
soll man dem Oerieht überliefern «als gefeset
und gefedet als er wirt beglito». Kembs,
13^. Burckh. 148.
Yeder, flaumiges Pelzwerk, nls UnterAitter
in Kleidern, das altfranz. penne. — «Ein
ärrasmantel mit einer vehen vedem». 1420.
S Thom. Fabr.
Federklnber. Brant, Xsch. 61. S. Federleser.
Federlesen, schmeiehein. — «Er muss
jsdcomui den Eutzen streichen und die
Federn von dem Ermel lesen, ihm schmeicheln».
Geiler, Ev. mit Ussl. 148 b ; Post 3, 43 a, —
Wenn du eine Frau «anlachest und Gauckel-
werk treibest oder ir Federlin ahJisest. . »
Id., Sünden dets M. 32 — «Muss jcderman
iren federlescn und adulieren>. Id., Narr. 24 ^ ;
Sund. d. 2lj; 31 a, nebst dem das Wort
erkläreudeu Hokschnitt, wo einer einem vor-
nehmen Herrn die Federn seines Falken vom
.Irmel abUeit, am sieb ibm uigmebm va
machen.
Federleser, Schmeichler. — Die Schmeichler
«habent vil Namen, sie heissen die FalMen-
hen^tschreieher, Kntzenstreicher, Kreiden-
-treichcr, Fedtrleser». Geiler, Narr. 196 b;
ümd, d. IL 31 0. Et«. — Steinböwel, 182,
bat I^eierüub*!r.
Feder8pil, zum Vogelfang abgerichteter
Yoeelt xahmer Falke. Seherz, 378. 1711. —
Fanm «und ander sebone vmmpih. Qottfr.
V. Str. 1. 32. Etc. — Will der Vogt nicht
«band od^r /edenpü darbringen, mag er das
ladenrcfeB ]Mfl«B». Kiedmaoapacn, 1449.
Bukk. 189. »WfthreiiddnerfewiBtenJabrea'
zeit soll man «dehein vekhun noch vasant
vohen. .. uue mit federaptl». I<iö9. Alte Ordn.,
B. 1. — «Man spricht gemeinlich, einem
girigcn Federspü ist gut locken». Geiler,
Post. 2, 36 — «Die ptlegcn im Leibi» uud
warten sein als einer seini» Feda^ü»», Id.,
Sclenp. 228 «. Etc. — Ein Narr «wenn er
wiäheit ptlogcn Avill. — so ist ein gouch siu
federspü*. Braut, Nsch. 11. — «Hund, vogel,
vederspil. . .» Ibid. 73. — Der Adel solle «keim
federspü ein schell anhencken*. Munter, Luth.
Narr. öO.
Federwat. S. Wat.
Veget, Vegot, Kehricht. Schere, 879. —
Mau soll «kein tegotu us/. in die Strasse
schütten», c. 1311. Urk. B. 4. 2, 35. — «Zwen
kerriche mit veffotten*. 1416. — «6 ^ die
fegote bi der Kirchentüren us/fttTnende». 1417.
— <4 ^ den knehten sb vertrinken, den
wfiBt und wgott« nlcftbaben ttnd enweg zft
füren>. 1423. S. Thom. Fabr. < Vegel (aus
den Häusern) in die Gassen geschüt». 15 Jh.
Alte Ordn., B. 28. — «Wir seint gleich als
der Wust und die Fegeten Iiinder der Thür,
die man osshin würft, peripsima». Geiler,
Emeis, 69 b. — «BrKebt dir ebier einen Saek
der vol Feget und rnflates wer. . .» Id.,
Selenp. 120 i»; Bilg, 78 b. — .Deren {dQi
Welt) wir ein fäged seind». Hedio, Ablehnung,
h, 21*. — Dasypodius : »Feget, rejectamenta,
peripsemata». Schmid, schwäb. Wort. 187.
Fegtenfel. Plaggeist. Ein Hann der eine
böse Frau hat, — «hell und vlUjtüfel hat
genug>. Brant, Nsch. 64. — S. Zanicke, 405,
andre Stellen.
Vehen, hassen, anfeinden. Scherz, 1711. —
«Ist ouch dchein scheffel gerthet, den sol er
(der Vogt) geleiten drie uiilen dar und
dannen». Haslach, 1336. Weist h 1, 700. (Hat
ein Schöffe Feinde xu belürchtcn.)
Feiel. Fio], eigentlich viola. aber iipmer
Bauernfeiel, stercus. — Eine Sau, die in einen
Garten kommt, «findet sie ein Bauren-f'eid,
und Kegel, denn stosset sie das 3Iaul darein
und hat nie Lust in dem Banren-Kegel dann
in Vieloteu oder in andern Blumen». Geiler,
Selenp. 228 ». — «Wenn man ein Snw frog^c,
ob sie lieber wolt den Ranss in einen Sack
mit Negliii ^tossen oder . . . lieber in eia
Boreii'J^ . . sie sprScb sie wolt in lieber
Stessen in den Buren -Fyof». Id.. Post. 8,
79 b, — «Ein Baureu Vetoi gehört in die Pri-
vet oder Sprachbaus». Id., Trostsp. L, 8 «.
Pauli 100»^.
Feifei. Art Pferdekrankheit — «Grose
feifei und die hindschen». Murner, Luth. Xarr,
46. — «Got gebe im die FeifeU ! Fries, 16 a.
Feifelterlin, Schmetterling. — «Diese FW-
felierlin fliegen tiberal darafter, sie wuchsen
überal ; wenn man fert oder auf einem Boll-
wagen sitzt, so sieht man wol das etwann
hundert einsmals aus einer Lachen fliegen».
Geiler, 3 3Iarien, 21b; GeistL Spinn. £1, 4 b.
~ Altd. Fif Ohara, mhd. VeiwOUr. Spftter
ging die erste Sylbe verloren und es blieb
nur Falter zurück, aus dem man dann Zwei-
fblter, Naebtfiilter ete. maehta. I7«b«n
^«^«tterüii enebeint in den GeilenebMi Pre-
7
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digten aach eine, offenbar mehr populäre
Form, die das Anfangs F in Pf, und das T
zuweilen in I) verwandet: ffdfhoUer, Ffiff-
hnidrr — Der Seidenwurm «g-c"« int Fettich
und wurt eini2f(Mffco/t«r». Ev. mitUssl. 19 » —
«Lauf den PfigwUrUn noch umb irer Färb
willen, und wan du sie ergriflfst. so ist mit
do, es ist /.u Esch worden». Btlg 54 «. — «Die
Frawen g^leich als ein jy^^^MMerltn, die ze
Xaclit umb ein Li*^cht flicg'en. und meinen es
bei etwas, und verbrennen sich selber». Bros,
1,36 b; Post. 3, 26 a; Arb. hum. 68»>, —
Oemmn : <Papilio, ein Summerrogcl. oder
Pfyffolter, ~ Dasypodius : jy«jfÄ<rfter,papilio».
— Ebenso Göll, 878. — Noch heute wird hie
und da im Elsass, auf dem Lande, Pfiffhoider
gesagt (zu Barr and in der Ümgegend) ; in
der Schweiz life das Woit nooli ftUgMneni im
Gebranch.
Fei^r, veraehtHehe G^eberde. — «Gewon-
heit der Wallum . . . den dauiiicn durch /wen
finger stossen, das heisst ein Jeig». Pauli, 262.
Veig. 1. Gefährlich. Scherz. 880. — «An
dirre xmgen lautwer» ward er erschlagen.
Oottfr. V. Str. L, i26b — «Mio veigez schach-
cftbelepil, — Das ieh immer hasset» vil». Ibid.
1,38. Etc.
2. Geil, uiuäohtig. — «Bist du ein Weib,
80 gesell dich m andeni erbern mid heiligen,
rn f nit 7.u den veiyen und unkuschen». Geiler.
Öchiff der Pen. mK — «Der Lost den du
hast ans den feigen Worten and ans der Geil-
ung». Id.. Sünd. d. M. 63 - «Wenn ein
Pferd so feig würi das es den der daruff sitzet
abwarft, so hat es cn vil Fvtters». Id.,
.*^.>lcnp 201 Etc. — ^Faiij nur! irail Studen-
ten» Adclphus, Pat. Nost. Ä. 4 b. — «. . . dar-
dnreh die irdisehen glider zu feyg oder zu
froy! werden». Zell, K. 1 — per Prälaten
«prachtiges, gemachsames, faiges, mutwilliges
leben». BiitEer, Nener. B. 1 b. — «Ewer eigner
feyger. mutwilliger . . . leib». Ibid. D, 8 s.
Feige. S. Fige.
Feigel, Feiel, Feile. — «Eerabschneider
eeind die Feigel mit ilenen man den Rost
dannen feigelt, sie feig^eln den Kost ab der
Sünden von den guten Hensohen». Geiler,
.'^iind d. M. 33 ■ Narr. 89 ». — «P<'r Weisr-
mau spricht : die Wort sollen vorhin ivuniinen
ZU den Feu-hn, ee dann sie aus?,gond von
f!.>ineme Mund.. Id.. Sünd. d. .M. 81 ö. — (JoU,
221; «Lima, Fetgel»; so noch heute.
Feigein, feilen. — S. die obige Stelle aus
Geiler. — Einige, das Holz 'feigJden. und was
ahgefeiglei war, mit \^ asser niischeieu». Mnr-
ner, Gayac, 417.
Velgen, tödtcn. Scherz, 380. — «Ei. waz
da gftter knehtc — Gevellet wwAgeveiget wart».
Gottfr. V. Str. 1. 25.
Feigkeit, Feigheit, Geilheit, Unzucht. —
«Weiche, zarte und hübsche Kleider ingebe-
rcnd Ueppigkeit des Gemüts und FcifjUeit de?
Fleisches». Geiler, Selenp. 39 »; 220 «<; 8ünd.
des M. 69b. Etc. — «. . . rn Üppigkeit und
iiygkcit ursach !,'eben». Zell, ni, 4 ». — <. .. das
nit unser aUaosz ein ursach sei vilca txyxfeig-
heit*. Brunfels, Zehnden, c, l b.
reist. Sehers, 382. 1. Fett — «In dar allen
6 was den priestern verbotten das sn dn.s
feis$ete von dem geopferten fleische nüt bukent
I essen». Tavlff. 4/M (71), — Jeder Bäcker «mag
' 19 magere und 12 veiste swine haben>. 1440.
Alte Urdn,, B. 20. — *Veissei fleisch». ]43ö.
Alte Ordn., B. 24. — «Ein Theil der Menseh«n
difnent Crott fils die Hund irem Herren sitzcp
uiiil i;ünJ uff den hindern Füssen umb ein
feiist Bein, alleweil da.s Fleiseh daran ist».
Geiler. Baum der Sei. 11 — «Dem Schaf
ist gesund dürre Weid, und femte Weid un-
gesund». Id , Irrig Schaf, A, ö*>. — «Die
I Teller . . seint schmatzig und feUst und wüst».
Id., Bil? 206«. — «So die Hend feisstig
. oder schmutzig werden, .so wüschen sie sie
an die Kleider». Id.. Narr. 50 Etc. — «£a
macht sein Hertz feiest in Andacht». Id.,
8 Marien, 31 b. _ Seli zu dagü du nicht «friseest
alles ftmi allein*. Braut. Thesm. c, 9b. —
«Wer wins und feiszt dings Hisset sich ...»
Id., Nsch. 19. - «Wer hie /.nht ein feiseten
I wangst . . .» Ibid. 83. — «Der sehriber masz
I ein boren han der twitst sig ...» Ibid. 77. —
«Ein fdsrter, schlechter, btlrscher Uan». L. c.
(ein reicher, einfacher Bauer). — «Desselben
knw ist jetsttnd fHttt^ der allen fhnd wid
schalkheit weiszt». Mnrner, Bad. E, 5 «. —
«Dammb lob ich doch sant Martin, — der
gibt uns fmnte gens zum win». Id.. Lnth.
Narr, 57. — Eine *feiszle suppe>. Id..
Uiensp. 9. — «... and schüttet das feiut öl
aoff sie*. Id. Yirg. B, 8«. » «Den grottd
hat er da feiset gemacht mit des selbigen
vihes blut». Ibid. L, 2 b. — «... da tmfeiszter
aitar stat» (von Fett getränkt). Ibid. Z, 7 «.
«GN^ich wie der friszte Nil — das feld alles
begeusset vil». Ibid. d, 2 ^. — Ein Bundschuh
*fei»H geschmicret wol». Murner. Luth. Narr
108. — »Feiss't'fr lufft» (coelum densunty T l.,
Gayac. 488. — Ein Advokat schwel gi mit
dem was er von einem «/nssfen puren» be»
kommen, um dessen Sache zu vertheidigen.
Id.. Nb. 81. — «Das ist das best uff discn
Sachen — das sie den ptarrherr/m«<er machen» .
Ibid. 12ö. Etc. — Thiere «von feisztcr snb-
stantz». Brunschw.. Dist. 18 — «Ettlich leut
seind grosz und dick aber nit feiest». Friea,
27 b — «Bior macht fet<izt lüt> Ibid. 45 ^. —
«Ifetdas schaff fciszt oder lua^cr?» Pauli, 64.
— «Ire rinder seind fagsst». Nachtig., Psalter.
371. — «Mein alter sol bei fauatem öl sein».
Ibid 236.
2. Fruchtbar. — Joseph träumte «wie syben
veitste aber vol korneiH binander standent».
K5n. 258. — «Der bcrj,' tcottes ist faitit, es
ist ein hcr^ wie ein kcsy. zanien ijcriinnen».
(3Ions pingois, nions coagolatos. Ps, (>3, 16. 17.)
Nachtig., Psalter. 168.
Feiste, Feissikoit, Feisstlieit. fem. Fettiir-
keit, Fett, Fruchtbarkeit. — Gou gebe dir
«von der w<9$ete der erden &berflftNWdt der
friihte». Kön. 254. — Pie gebratene Tanbe
«muss mit der Feiute blossen we«^den»» Gei-
ler, Arb. hmn. 96 — •& ist ein ITadersdliatd
fwischen Schmaltz und Feiste; das Schmaltx
macht man aus den Netzen die inwendw seiad
im Leib, aber die Mste ist am VUlaA».
Id., Haa im F& D, 4 «. Iko. — «BiMi dea
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Oot, so Wirt »ieh eoer Sei erlnstigen In Feitti-
inl». Jes. 56. 2: Geiler, Schiff der Pen. 46
SVftrlen, 54 b. Ete. — tn«ii»p4e^l «tetid nler*
ffxszte in dem schrank». Marner. ülcnsp.
65; tö. — «... aneh sei die speiu oa feitzte».
U., Gayac, 488. — > «Dt» ftittte (des Oayac)
-ehmackt als terpentin». Ibid. 4 in. — «IHe
/eugtin oder schiBaitz** Fries« 08 *. — «Deine
ftM«r ▼«rdtn mit /Mifto erfSllet*. Na«htig.,
Psalter, löT. — Tnnn ein Thier dißtillicren,
«• BoU man «alle fenttkett darvon thun».
Breatelnr., Dbt. 15 V — «Du neehtt nnder
«f*r hm ist rlie feistigkeit». ncr^'l. 1 —
•Gesalbt mit Öle oder anderer fasctikeit».
im, 74 b.
Feisten, pctlcrc. Schmeller, 1. H? — Kleine
Uande «sein niener tu gut, dan zq feisten
Uader dem oltai». Paali, }8(>. — «Ein frag :
wölrhs das best und geeönd'^t «^ciftf^nspil sei.
Aniwurt : feisten, das Kompt von den dermen
darasz man die selten maeht». Bäthtelb., a. 7 t>.
Fei, Fe'!. Tliut. Scher«, 1718 — «Wirt ein
maa gefangen umbsehuld . . so sol man jnie
aekttMen zwo gassen . . . durch das hoapt,
Me nnd fleische». Berghfllm, 1860. Weittli. 4,
246. — Vergl. viUen.
Felb«r, Weide. SchmeBer, 1, ?10. — Felbe,
>3lix alba. Kirschl. 2, 66. — «Weisse wilgen,
Icn man fdber spricht». Brunschw.. Dist. 121 b,
— <Wir haben an die^(!i6«r6d«t«« unsere saiten-
«pil auff^'chenckt». > achtig., Psalter, 366.
Velbonm, Fall bäum, Schlagbaam an Bann-
«eksidai. — «Bi velboume». Westhanson. 1266.
— »Wenne eines bischofs (\'on Basel) jeg"er
kunt nfi die hochstrasse, so sul er die hundc
«fbiaden und ntib fürab Ion lonffen. Were aber
da*« er fürab kenie, and kome danne des lant-
^rui'eu jeger, der mag des bischofs jegcr fan
aad mag ime den rehten tumcn absehlan an
dem cdtoNMC. da« ist sin reoiit». Kembe. Bar«kh.
148.
«Feldryw, oder leM-enzan. dens leonis».
Gersd. 90*. ^ Taraxacum officinale. Kirschl.
1. 396.
Velletor, Fallthor, so viel wie TeJJmm. —
< Via qnae velktor dicitur». Königshoffea, 1220;
der Weg hiess so, weil er vom Fallthor ans-
gintr. ~ «Zu Velletor^ T'ienlieim, 1393.
Tellig machen^ zum fall bringen. — «Wenti
der Tevftl einen geUtllelien Hensohen felUg
macht, so fallent fi! in im die sich laran er-
gerent». Geiler, HÖU. Low, A 6^. Etc.
Velm, Stupor. SeInneUer, 1, 71*. — «Dte dvcht
mirh wtiti'lor nirv (Mühr). — Es bracht
mir wunderlichen veim». Altswcrt, 21.
FeMit, adj. Ton Fela. — Bin *Ulukter
hoher berg». R. Merswin, 9 Felsen, 65.
«Velwe, Salix». Herrad, 18H.
▼e«de, FMrd, naae., «m. /endo, Fssflglnffer,
«.pezicll: Bauer im Schachspiel Scherz, 385.
1716. — Kön. 2t«. — Auf dem Schach sind
«seilt ßenden, dfe tins bedeuten die dienstlent
L.der amptlent». Guldin Spil, 37. Ftc. — Per-
sonenname: «Johann Vende». liausbergen,
1909, Ete. — Junker «Nielaus Vende» von Wi-
hPTsheim, 1311. — Es ist das Wort fmt,
Kjieelit, woher aneh fantasein.
Ttmi, 9itari«k, BnnnertrilgBr. Sehen. 1717.
— *Venre. signifer». Herrn 1 191 — Rudolph
von.Habsbnrg «was eia leiter und ein «mre
der stete cft strothmg*. Cloeener, 49. K9ii.
4{!', — Ott I V m Ochsenstein, «der hertzog
Obrehtes venre was». Clos. 61. — «In dem
Velde 1»f den eenre*^ INltlelnhelm, 14 Jh. Bei
Äckprti «Iii' einem Bannerträger gehörten.
Vor, Vur, Vor. Verkürzung von Fronet^ als
ehrendee Pfttdflcat dem Namen vomdiBer
Frauen oder Jungfrauen vorgebct/t «Fer#i
Uitzeliakelre». Strassb., 184U. — • f em Bergen
otzhos». lUd. 19B5. — «Fer Ph^en 8|^ttel>,
as von Julirfrnn Pliyna, Schwester des Ritters
Johann in K.albeägai»se gestiftete Snital. Kdn.
7B9. — «Sil Mttent fSr esflCetsen nnaCoatBen».
Tauler, 90 'WV — In einer Pabol: «do sprach
der ftths: ver katze, uaz könnent ir?» Nie. r.
Strassb.» 908^ — «Für Luegart». Frau des
H inrirlt von Snlrmatt, Burggraf von Str..
1270. — « Vur Knnelin von Pforzheim Ulin
aptes frowe». 14C*9. Kön., Beil., 1096. — Der
Gottesfreund, der seiner sin nlichen Natur den
Abschied geben vill. sagt: «Für nature, n6
gehabent üch wol». Nie. v. Basel, 908. — «Hug
der Spillcr und vor Kllin sin wurtin». 1294.
— «KorDemtit and Vor Junta von Hermoltz-
heim», Schwestern. 1296.
Fer, fern. — Es i^t fer bisz zu sant Peter».
Geiler, 3 Marien, Ic «. ~ Die Seele «in ferren
Landen wonet, zu End der Welt, deszhalh das
s!p frrr von Gott ist». Id., riiri>tl, Kün.,
aa, 2 ^\ Ete. — Eis will einer crmesben «wie
dicff und rtfrr sich zieh das mer». Brant.
Nsch. 65. — «Ob du «rost Avnndlen verr und
vvii . . .» Id., Facetus, A, 5 Q. — «Wiiff sie
tferr von dir hindan*. Id., Thesm b, 1 «. —
«... in nohen und in ferren landen». Id ,
Nsch. 75. — «ein ferrer weg». Id.. Biseh,
Wilh., 279. — «Darumb so sprich ich ferrsr.
wie hernach volgt». Id., Layensp. C, bK
Etc. — Alle Schleck «die fer und die nebe
waren>. Manier, (ieuchiu. i, 2 — «Wo du
hin kumst in die lender fere ...» Id., Bad.
P. 3 b. — «Da sie nun schifften auff dem mer,
— und gar kein ordtrich salion /irr . . .» Muruer,
Virg. N, ä — «Wan got im nit entrunnen
wer. — in himel ges'tigen also fer . . .* Id..
Luth. Narr. 75. — t^jo manlichen porsonen
sollen zu der wiber erb gelassen werden, ob
sie sehon eins ser fetten oder wtten grads
wereii» II, Inslit. (K) Etc.
Ferchfeind, Erzfeind, TodfeindjFtfrcft, Ferc/«,
Seele als Sitz des Lehens ; also Feind der an
die Seele, an das Leben will. — «Noeh best
du dich vor einem Gesellen zu hüten, das ist
dein eigen Btnt nnd Fleiseh .... er ist din
Ferchvyevd, was du wilt 6(» wil er ein ander«».
Geiler, Bilg. 134 — «Het ich einen Ferg^
femA, ieh weit ima nit wünschen». Id., So-
leiip. Post. 2, 10,'> a.
Ferge, Schiffer. — «Von Stund an schickt
der Apt . . . dem Sohühnann oder Fergen ein
Pfenni«,». Geiler, Sfinden dee KL 66b; Irrig
Schal. A, 2 k
Ferlin, Ferkel. Scherz, 886. — «Zwo moren,
und die ferlin die von in koment». Fegersheim.
16 Jh. Weisth. 1, 709. — Man soll «deheia
» am Sonnte« fetl hnhen. 1488. Alte
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— 100 —
Orfin, B. 1, Etc. — «So T\ir die Schwin,
tiie J^eritH und die Morcu vertribcn wollen,
und das des da gewont hast mid dir liebt,
so sollcnt wir Predigfcr nüt me and seind
weder brotea uoch zu siedcu». Geiler,
Post 3, 98 a. — «Maneher BeUer, wenn da
im 7.0 essen gibst, wenn er gisset, so fcrt er
darvüu angedankt, nit audcrü wie ein Ferlin
von dem Trog lauft». Id., Emeis, 40J>>.
Etc. — Eine San mit ihren Jangen. «and
seind die fertetn alle weis«». Uarner, Virg.
J, 1 i ~ <EiQ suw mit X langen ferUn».
Id^ Ulensp. 34; 186. — «Es fügt sich
dM er (ein Priester) ein ferlin het abge-
numen». Pauli, 164. Yac IL utc Färel.
Vernent, Vert, ifern, E^rmx, im vorigen
Jalir. Sehens, 1700. — cEs ist hvre, and was
oaeh vert». Gottft-. V. Sir. 1, 163. — (Ich)
«bin doch hüre niohtes wiser d&nne eer<».
Beinmer ▼. Hag., 4. — «Diie Terblibetit und
sint rehte hüre also venient and cnwurt
nüt drns». Taoler, 146, (27). — «An die
ttKt de ieh «emeiri wu, do eolte ieh noeh
hiire». Nie. v. Basel, 880: 888. — Beson-
ders in der sprUflbwQitlielieii Bedensart:
hnur wk f«m^ jetst wie vermale ; so sehen
bei Tanler (s. oben); so auch bei Geiler:
«Wir seind eben Joluumes heuer als fem, und
ist nit gut in uns». Brös. 1. 82 o. Ete. —
«Da bist hmar tita/erd». Geiler, Geht] Spinn.
I, 6 b ; N, 6 — <Umb der Materien willen
der femigen Jars». Id.. Emeis, 6 a. —
«Manchen dunckt, er yypr wii-n-j grern, —
und ist ein gans doch hür als fern*. Brant,
Nsch. 3(5. — «Ea ist, dann vämig, böser hür».
Ibid. 89 (es ist schlimmer dies Jahr als das
vorige). — « . . .Und blib ein narr ich hür als
fem». Marner, Nb. 7. — «Und biibst ein
esel hür als fem*. Ibid. 40. — «So er doch
lachtet hür aU fem — als ein dreck in der
Ineeni». Uiimer, Schelm, e, 3 •. — «So bald
er nan vom priester prct, — so tot er was er
femig tet». Id., Nb. 170. — «Schirest du
in (den Bauer), so geb er me ~ als er femig
t*'t nn(i r-.. Ibi;!. III. Etc. — Aaoh noch
bei Luther, Tiscliieden, 221 ^.
von Femiss. von ferne* — «...Das er im von
femiss entgegen lief. . .» Geiler, Pest 3, 39
Arb. hom. 2'6 ^. Etc.
Fei*8<:he, Fersen, fem., Ferse. — Gen. 8,
16 : «Da würst aufCsetxig sein irer Fersenen.
Die Fersen ist das anssrest and nidrest Teil
im Leib». Geiler, Holl. Leu, a, 3i>, — «Von
den Ferschen biss sar seheitel...» Batzer,
Neuer. B, 1 b.
Fertzeu. Kurtz, 217: rüsten. Grimm, 3,
la54 : pcdere. Keine der beiden Erklärungen
scheint passend zn sein: «Wir frSwen uns
von gantzem hertzen — das ir erledi{,'t sein
der schmertzeui — Jetz mögen ir oach woi
ton blav ferUett, — und mögen jetz mit guter
ruwen — zu euch setzen und mitfii!.,'on —
gretlin. ketterUn. . .» Kamer, Luth Narr, 54.
Fesen. Yergl. die Stelle bei Uef uie, wo
statt gefeset, gefasset steht. — Einen übel-
thäter soll man dem Gericht überliefern, «ab
dfefetst und gefedel als «r wt begxiiSta».
Kembe, 1888. Bnrekh, 118. leb venniithe
dass Fassem, J^nm, hier Jdeideo bedeutet.
S. Fassen.
Fesen. Pa.sem, dünne Spreu. — «Sprfiwer*
klien, fesen, kern». Murner, Nb. 175.
Fe»8elot, Büschel Fasern, charpie. 6. Fase.
— •Fesselot» in eine Wunde «gelegt». — Eine
Salbe «auff Fessekt gestriehen». Brmuiehw.,,
Chir. 88 a ; 121 b.
Festenen. 1. Befestigen. — «Da giengeu
sie hinweg und festeneten das Grab und
zeichneten den Stein». Geiler, Ev. mit Ussl.
78 b. — «Die Eunst sol mit Stanthaftigkeit
g'fesinet ein». Id., BUg. 144b. _ «Der
err het sein Angesieht gefestnet und stUT
i^cst Ii i !er geilehtet gon Hienualem». Id.,
Post, a» 78 «.
9. GrQnden. — «. . .Der sein Steh gefestnet
hat uff Lasier». Geiler, Selenp. n'2 ^
Festeniing, Befestigung, Beetätiguhg. Scherz,
889. — «... dnr ein gevar nrkirade nnd ee
einer reliten festeiiunge dirre vorgeschribea
dinge». 1297. Als. dipi. 2, 67. — «Dez z& einer
Stetten eesCsrnni^ imd bestettnng . . . hast
w ir . . unser iny^csif,^el, . .» 1405. Ibi l 2, 313.
Fettig, Fittig, Flügel. Seherz, 1800. —
Hevsehreeken, «die hettent sehe ceMidte nnd
schs fiissc». Kon. 412. — Der fcilcT'^hotcnr t>
Enten «sol man beide fetUche abehoweu».
16 Jh. Alte Ordn., R IS. ~ An dem Mfins-
liuf 11 man am Sonntag vor Ifittag nicht
mehr «utttuu dann ein düre oder veitich (Thür-
flügel) by der Stegen». 14 Jh. Urk.4, 9, 947.
— «Ein dischelin mit zwein fetgin», mit zwei
Enden die man herablassen konnte. 1432.
Inventar der HeCza von Lichtenberg. — «Ein
Hahn, so er kreyet, so schlecht er sich mit
deu Fettiehen». Geiler, Narr. Ö9^. — «Wenn
ein Mensch ein Siechtagen hat gehabt .
um! das im Hrr Artzet .schon geholfen hat.
so gut er denoucht ein gantz halb Jor Fettich
hencken eb er gantz gcsunt wiirt». Id.»
Post 1, 281'; Eraeis, 13»'; Bilg. 121 t Etc.
— Schmid, 186. Heute noch im Suudgau ge-
bräuchliche Redensart ; bei nns sagt man :
«er losst d'Flejcl lapple». — «Ich bin docli
weder gaus auch vogcl, so hon ich keiu
fettich». Mumer, Ulen.sp. 18. — «Erbsen, da-
rin wuchszcn würmlin mit fettig&n*. Id.,
Gayac, 405. — Ein Herz «mit zweu tiiegeudeii
vettichen*. Id. , Geuchm. f , 1 ». — Dem
Hahn den man auf eine Pestbeule setzt «zwingt
man den schnabel under den vettich, das er
dester ec bliblich ist». Brunschw., Pest. 33
Vetzer, Kotwelsch, Art Bettler. Brant, Nsch.
62. Zarncke, 403, weiss es nicht zu erklären,
(jodcke, 115, nimmt zusammen Klantvetzer,
«Arbeiter, die aal dem Klant, £irchweih, ihrer
Nahrung nachgehn».
Fenerbla.M, hölzernes Kohr durch das nntt
das Feuer anbläst. — «Wem sol ich die (hm-
blaser engleiehea? einer FeuertHasen, wann
der Teufel blähet durch M' » Geiler. Narr.
197 b. — «Wann eim ein TuohterUn stirbt, so
spricht man: wolan, wie sol man im thnn ?
es i.st doch kein Knab gewesen; man spricht:
es ist ein Fe^Uas; es ist also ein Sprich*
wort». Id., £v, mit UseL 68 b, ^ Orimiii,
8^ 1888, meint dieser Yergleieh ainea Ifidclinna
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— 101 -
mit einer i'eucrifia* kumnie daher, weil letztere
ein Bolr ist, da« b«ld senpringt ; »in der Pa-
— '1. :-r Ile Post, 8, 84 ist aber zo schliessen
^l^i»mall durch das Sprüchwort bedeaten wollte,
UeiB« Mftdelien tuen faSelisteiis kleine
I>ienste zu verrichten, wie Foticr anblasen und
dergi.; es heiast nemÜch : «Wer es ein Tochter-
fin fMiB, 80 wer nit tU daran greleg^n g«"
TTp5en, wenn ein Töchterlin kan nammon ein
Feuer holen oder ein wenig köcheln».
Fe«erli«alf, SeheiterliaafiBii. — «Siesohlngen
jfrossp bäum zur erden, — das solt der todtcn
Jeurrhauff werden». Mumer. Virg. 1, 3 »>. —
ApoUo, «dem wir ein emg fevfrhauff machen,
— and dienen in isröttlichen saehen». Ibid. n,
6 « («ewig» iüt nicht im laL Text).
Feiier8pieg4>!l, Brennspiegel. — «Du nimmst
*int n Spiegel der hol ist, als Fmerspiegel »eint,
und wann da dieselben an den Sonnenschein
haltest, so gibt es einen andern Sehein von im,
<I:t selbig Wi[lcri,'lant7; mit dem ersten Schein
äff dem äpiegel eutzündet Papyr oder ein
Tneli». Geiler, Ev. mit üssl. 96 «.
Feurcndig, feurig (v?!. hlutendig). — «Ein
Jturcndiger ttusz . . . genant . . . Phlegeton».
Ummer, Virg. T, 9
Feustling, Fau>.thanJ>chuh. - «Ir ^chliii,'en
mir mit dem FeuiÜM^t den Docretalcn, emsig
meine seiften». Wnnn. Bai. AI*.
Viant, Vient. Figeiit, Figend, Feind. Scherz,
1^3. IHt^T — Ihren tvianden ze falle ...» «Von
Sinei» vundcs haai». Gottfr. v. Str. 1, 9ö. 75.
fito; — «... do er unserrc stctte offen vient
was . . .> 1261. Urk. Buch. 1, 856. — «Der
tigent ist durch (die Menschen) govain». TauK r,
222 (39) (der Teufel). — «Bekorunge von der
weite und von dem Heische und von dem
tiande>. Ibid. 74 (lö) (dem Teufel). Etc. —
Wemher von Hiineburt: ar «ein rigtnt dirre
steile zh Strossburg». Nie. v. Laufen, Gottesfr.,
;^6. — «Vergip luterlich allen dinen vigenden*.
Gebete. 14 Jh. — Er «streit wider sin/yetuie».
Closener, 30. — «Davides vigtnde soltent an
ime gesigeu». KÖn. 870. Eto. — «Bs dftt dem
menschen not ilas er starck sige. der stritten
soL wider sine üg^de». Meinr. v. Uffenb. —
Etc. — «S. Felix der hat die Stat (Nola) lan^^
Zeit beschirmet M ider ireFignU*. r«ciler, Eniei>.
38 b. ~. «Du bist eim Vigend und wilt dich
reellen». Id., Post. 4, 40 Eto. — «Die iin>
sern bestritten den fyqrnt». Adelphus, Türk.
1 — *Fig<nde der gelerten». Adelphns, Fic.
139 — Die gewdhnfiehe Form ist von nun
aa Feind.
— Auch als adj.. mit dem seltenen Compara-
tiv : *£s ist nichts dem sie feinder seind und
das sie mer hassen dann Armut». Geiler, 7
äoheiden, K, 1 b. — «... das der Vjfgent uns
nit letz». Brant, Rosenkr. D. Ged., 7. — «Wer
uff der \s ih it blibt. — liald der all viijmt
von im txibt». Id., Nach. 100. — Brant und
Mumer haben gewShnlieh jFVmi.
Ficken. fricare, reiben. Zu geziemender
Haltung gehört dass einer, «so er steet. nit
fiek an den Füssen». Geiler, ScIiilY der Pen.
30 — Hat ein an der Leiranithe gefangener
Tegel Leim an den Federn^ «man ficket mit
Eschen, und hilfet dannooht etwau nit». Id.,
Ev. mit üssl. 40 ».
Fickmüle, besondere Stellung der Steine bei
dem Miihlenspieljdas heate bei uns der Neuner-
steln heisst. — Der Teufel frftgt einen Ster-
bendi^n. «ob er da? und gyenes gloubt; do
antwurt er im: ich gloub wie die kristenlich
Kireh glonbt; so fraget in der Vigend und
sprnrh: M'as gloiibt -üp rhristcuHch Kirch?
utl dieselbiiT Frag aatwurtet er im nüt anders
denn : sie i^laubt als ich glaub, und ab dlser
Fichnülen Hess er sich den Vigend nit trei-
ben». Geiler. Selenp. 101 — «iju hast dir
ein fickmülin in demsolbii^^en Bnoh gemaoht».
Mumer, Kön. v. Enirl. 913.
Fidem. 1. Mit Federn versehn, befiedern.
— «Der vil verlieisKt an ein Kerbholtz. —
zuletst dir /iderf einen boltz». Murner, Schelm,
b, 2 ». (Das Kerbholz wird mit »o viel Ein-
schnitten versehn, dass es einem gelederten
Bolz irleicht.)
2. Lügen. Ben. 3, 288. — Die Alchimisten
«brietent usz die fünft gubstanz, — und Ist
abamt gefidert gantz » Mumer, Nb. 26, —
«3Iit Worten bral denselben wider. — mit
liegen, triegen, Iftg du, fider*. Ibid. 64. —
Ein Liigner muss «behutsam halten seinen
mund, — man merekt sonst das er ßäem
kund». Murner. 4 Ketzer, B, 3 ». — < . . des
lüg er in sein halsz, und fider als ein böser
sathan. als er noch nie gelogen hat». Id.,
Adel, K 1
Viehtin, adj. von Flehte, Fichte. Ben, 3, 306.
— Schreiber «die vMiHn sint». 14 Jh. Urk.
2, 267.
Fielbmn. Art Zeng. Woher der Name 't —
«JFVel&nm wol zwentzi? elen — des besten
liesz icli t; /i^rwelen>. M ;T n ; rfcnchm. X. 4 «.
Vientlivh, Vigeutlicb, FieutlicheB.l. Feind-
lich. ~ « Vigenmciie sehalkeit». Tauler, 416 (72).
In der Krntenau wurden Häuser abi,''ebrochen.
«der viaenUiehen li)uffe des hertzogeu vou
Burgnnde halp». 1477. Stadt^AroMv.
2. Feind^elic:. nbcitresinnt. — «Wer es . .
das der iehensmau so t;uend<i»cAen werc, und den
lehenberren kein boteohaft wissen Hesse . . .
Ist es sach da? . . . die franw 50 rucndtlichtii
gewesen ist, das sit nit grspunuen hädi . . .»
Printxheim, 15 Jh. Weisth. 5, 476. (Der Heraus-
geber, dem das allerdings schlerht rreschrie-
bene Wort unbekannt war, vermuthct es könne
abwesend, ausländiseh, bedeuten.)
3. Ft indlicli, ira Sinn von sehr stark, ausser-
ordentlich, wie sonst noch iu der heutigen
Yolksspracho grausam, mörderlich, wüthend,
etc. — «Ein Dieb am Galgen sieht übersieh
und ligent im die Ougen wit vor dem Kopf
und glotteren im vientlicheti und ist vientlichen
zersehwollen und zerbleigt». Geiler, Post. 4.
39. Der selbe Satz aus 3 Marien, 51 wo das
erste Mal fyntUchen steht, das zweite Mal
f entlichen. — Ein «mächtiger Hund , der
vigentlichen fast gebolleu hat, das was Chri-
stus unser Herr». Geiler, Bilg. 139 — «Wo
siehst du jetznndan ^lenst-lion also fli^siir,
ernsthaftig sein und nyenthih l'ccUteu uocli
eAvigeu Gütern ?» Id., Post. 3. 64 b. —
«. . r deren (den Armen) feind vil kummeu
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086 Iiilea Landen». Id.. Bros. 2, 47 >», Etc.
— Im 18. Jahrhundert ward das Wort oft
in diesem Sinn j^cbrauclit. uoter An^MTJl AOeh
vua Lutker. S. Grimm, ö, 1461.
Fiess, Fiesslich, klug, listig. — «Die welt-
liehen Menschen. . . scind klu^. listig and^M
zeitlich Gut, Lust und £er zu überkommen».
Geiler, Post. 3, 65 •. — «Do der Herr hört
mit seinen fügdichen Orcn. . .» Ibid. 2* 88 *.
Fiessheit. VersUnd. .Schlauheit. — «Dabin
ker dein i'iessheit und dein Besclieidigkeit
oder dein angebome Vernunft» Geller. Selenp.
46 « -~ «(jK>tt der Herr hat der Natnren der
Thierc frcbcn ein Fiessheit und Gescheidigkeit,
die heiss ich ir Yernttoit*. Id., £meis, 18 1>.
FiHtm, EjbitB. — ^Fifitge» von den Voglern
gefangen und verkaaft. 1425. Alte Ordn , B. 1.
«Im ßfits; Feldname, IttelAheim« 14 Jh.
— <Zft den fi/Uten». Ffirdenliefm, I&18.
Fige, Feige. 1. Eatlsfige, toelsche Fige, Esels-
exorement. Sprüohwörtlich : nichtswärdigee
Zeng. Einem eine v. F. l>{eten« ihn verft^t-
lich verspotten. Pen Namen welsche Fige
erklärte man durch folgende Anekdote : «vol*
gnriter Esebflgen, qnales Frideriene Barbn>
roBM MedioIanensILu^ civibus dcdit mandu-
eftndaa propter contumeliam imperatrici eoniugi
f aae illatam». De flde eoneubinnnun« Zameke,
die deutschen Univ.. 102. S. anch das Bild in
der Schrift Lochers gegen Wimpheling, f» A,
•H «, mit den Worten: «ieh hab die feygen
fressen». — Er tmcint der himc! hini'- vol
gigen, — da wareuts kum der t»eUJigen*.
Murner, 4 Ketzer, C, 2 b ; Nseh. 47. — «Wa
ich ein klai,'t der narheit an, — der wolts
für ein grosz eren han, — und bot mir ein
velsehe fgm dran», Hnmer, Genehm, b. 2 <>.
— £r verspottet uns «und büt uns dran ein
welsche feigen: Id., Luth. Narr, 113.
2. « Kt^ei» epitcen», unter den Arbeiten der
Buchdrucker ang-cfiihrt. Brant, Xscli. 61. —
Strobel, 162, erklärt Vtger. durch ordnen,
xnsammensetzen, er nimmt es für fugen. W&re
es nicht unwahrscheinlich dass Brant statt
fügen mgen get'ch rieben, so schiene diese Er-
klärung besser als die ahM^uerlichc Ver-
mnthuncr Zarncke s, 384, man habe Feigen
zur Bereitung der Schwärze irebrauchi. Nur
müsste man anch, nach Strobel, vigen von
spitzen trennen. Gödeke, 89, sagt: «Spatien
schneiden», aber ohne Beleg.
Figelot. Feilspäne. ^ «Eisen^i^e^*. Brnn-
sehwig , Chir. 6& *. — *F}ßffati von isen».
Oend. Ol
Figent S Viant.
Vigentselutft, Feindschaft. — Er sah dass
man ev «dnreli vigentschaft hette gcton».
Märlein, 36. Etc. — «Nüt trag vigentschaft
in dinem hertzeu». Pred. Ingolts. — «8o
habent ir kein FigenUekaft gegen der Welt,
das i^t ^'e<;on weltlichen Menschen, wenn ir
seind als sie seiud». Geiler, Post. 105 ^. Etc.
Plgol. 8. VuHaU,
Vilo. Figel, Feile. Heute bei uns : FcieL
— *VHe, liuia; viZ«», limare». Herrad, 189. —
Die StTMibnrger «Aindent die ßftU* mit denen
ihre GefaM£;encn ihre Ketten •Mrfigdt* hatten.
Closener, b7.
Villüii, öcliiuiicii Scherz, 392. 1808. — -
cWcr das verbchuldet daz man schern oder
Villen sol, daz sei der stoewerter tön». 1.
SiädLr. Grand.« 2, ül. vLat Text: dampuatio
pellis et pili).
Filtz, gemeiner, angezogener, grober Mensch.
-~ <Wan einer vil spritzet« oder roubset und
Kengel in der Nasen hat und sie hinintupfet.
und dergleichen, die Ding stont übel das einer
also ein Kegel ist und ein Füte*. Geiler, Eir.
mit Tssl. 22 Post. 2, 110 b. — «Ob er schan
zu dem Keiserthum kummen wer, und hette
gelerte Lüt und Knnst gehasset. so wer er
deunocht ein Bauer gewesen und ein Filt2».
Id.. Narr. 23«'. — Zarncke, 414, sagt, die
Entstehnng der Bedeutung grober Xensdi lei
ihm nicht gnn/. klar. Sie scheint mir von dem
groben Filz entlohnt zu sein, den man für ge-
meine, besonders Banerabfite branebte. Vergl.
Brant: «Die Tcrtz ist von sant Grobian, llut-
macherkuecht singen die Sext, von groben
Fätsm ist der Text». Nsch. Heute bei uns nvr
irn ^'iiiii von Geizhals.
Filtzen, walken. — «grosz gefilUfte doren»
Muner, Latb. Narr 66.
FInantz. Finantzerel, Wucherei. Schmeller
1, 722. Financia, Ducauge 3, 29Ö. — «Wucher-
zittss und was solieher . . . ungSttlieben fjf
nantzen scind. . .> «Zeitlich gev it n . .. fynan-
tsery*. Brunfcls, Anstoss, 14^^; 8".— Di&
Pfaffen bringen die Armen in Noth «durch ir
geschwinde revnntzen* . Capito. Trc^-'er. I, 1
— Die Kaufleute «können nit als heimlich mit
der finantz nmbgen «als die Oeisttichen
Blindenf. B., 2 — Es werden «mancherhandt
finanteen mit den armen dorechten gcwisseu
gebraucht». Zell. 0 , 1 Q. 2 b, 8 b; x, 3«.
— Geistliche «die auflf der finantzerei sitzen,,
uff der Kauffmannschafft umbreiten». Zell, P,
1 *. S, 2 «>.
Finuntzen, Wucher treiben. — «Des dings
ist on xal, damit man finantxet hat». Zell, R,
Findling, erfinderischer Mensch, -- •Lii.t
fand list und findling fund». Murner, Nb 200,
Fingerlen, die Finger mit Ringen, Fingerli»
schmücken. — EiM Fr km tgeßngerlet mit gtW-
sen jj'uldineu ringen». Zell. y. 1
Vingerlin, Ring. Scherz, 398. — Er bot
ihm «ein vingerlin an sine hant». Gottfried v.
Str. 1. 61. — Dem Johann von 8. Amarin
wurde geraubt: «ein guldin vingerlin, d»^
schätzte er umb 2 pfunt». 1800. Cod. dipl.
8. Thom. — »FingerUn und ander kiel-
noter >. ISHS. ( toldschniieds/unft, 5. — Si.^
«nam ein gar schönes vingerlin aber irre
hcndc». Niclaus Basel, tflS. — Phnrao
«zoch Bin vingerlin abe und stics es Josepe
an sine hant». Kön. 258. — «Das fingerUu.
das trügt niemnn denn der in besunderhayt
und in hnimliehayt verbunden ist». Guldin
Sj)il, 64. — «sint ouch verboten schote-
mngeriin. hrwtenngeHm. ...» 9. Btadtr. Grand.
0. ined., 2, 208. — Schauringe, nach dem lat.
Text, anuuU viaitaies, Besuohringe, die man
sieh bei Besuchen tum Oesehenk maehte?*
oder Schnuringe, weil sie an sich von pre-
ringem Werth, nur zur Schau gemacht waren f
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Brüteringe, tolcbe die beiBrilt6ii,Hooli£eitfeäien,
üe jungen Leute den IßUlelieit anboten. —
•Stosst iiT im (ilern verlornen Sohn] ein goldin
Fmferitn au ein Hand». Geiler. Post. 2, öO
Er. Mit Uesl 59 108 «; Emeit 19 «. — TrSn-
■Ml Ton *Fingerlin geben». IVannihüch A
3 HAunibal hat «eins tags bo vil Kümer
eiMlilnipen, du mui ire fiȤa'l m mit sesteru
hat riiri--f*n U5>/.niesj.eu». Rinirm., Cäsar, 124b.
— «Ein h(Uueaeä ßngerlm das vergüldet ist,
«d4 doeh inwendig holtz». Fries 81 K
Fing'erzeipeB, mit den Fingcm zeiefcn —
Chubtui. !<prach : Johannes der Täufer «hat
inieh getöutt und gefingereöigt und gesprochen:
Mhet das ist das Lamp Gottet». GeiUr, Post.
1, 6 2, 44 *.
Vinstere, Finsterniss Scher?., 1809. — «Da«
für hat die tug-ent daz •MÜihtPt i!ie vinater'.
Eis. Fred. 1. 247. — «i>ü iucii er, dasc er
Ander not niit hette, wennc das er in der
riiMi^ ■was>. Tl)id '2 . Hi. — cEtteliche spracbent^
si sin in einer cititiiri». Mio. v. btr., —
'In mit der vinster lescht das liecht». Brant,
\sch 86. - Ich zünde dem Teufel zwei Lich-
ter au «und lasz guit in der fimtre ston».
Uamer, Nb. 187. — »Vom liecht die fin$tre
Hannen wich». Id , Virp b. 1 ». — «Als
uiemans nichts in der ftustere gesach ...»
Ringm., Cäs. 63 k — «In der finster gantz
sonnen, das ist in dem keller». Käthaelb.
4. 2,". — «Das finstre endet die färb». Fries
1^4 a. — «Er hat ^ich verborgen in die fbutere».
Xaehtigall, Psalter 40.
Timsterlingen, im Finstern. — Jhr «hant
oageu und gesehen t niit, und harumb so gont
ir oack viauUrUHgeu». Kiol. v. Dasei, ms. —
Man muBSte df« Lichter ISseben «nnd «««tster-
Itngen ston». Kon. 755. — «On ein Lieeht . . .
geetu fmgterUngea hin und weist nit wohin*.
Geiler, Bilg. 161 — «So sfireelten sie: meins-
(Q nit ich künn nit/in«ter/inj^ ku dem TTi incl
kämmen ?> Id., Arb. hum. 181 h. _ ütc —
Er schlug ihm tfinsterling mit denlsnsten naoh
dem knpft'». 3Iuruer, Ulensp. 11.
Fi£ol, S. Violate.
Firmeln, Flrkeln. ansforschen, quälcrisch
\u*.fra;4:en. «Also ist es auch mit etliclien die
also ein enge Conscientz habend und so fil dic-
selb vnderstond zu fegen dnreh beiehten, so
fil Axerdcnt si meo verwii.stet ond nrme-
subert dessbalb, das aus so vil Firglens ie
mee und mee harfur knmmet» Geiler, Irrig
^"chaf Ct. 4 b. — «Aber du soll nit firckrin
und tragen wie das ntüg 6in, da^ tiolt du Got
lassen und gang du des müssig*. Id , Bilg.
309 ■'. - Zar Erkliiruntr kann der schwiibische
Ansdrack dienen : &üi'a Virgcle, kleinlich,
ponktlich ; Virgele, das Düpflcin auf dem I,
von virgnla, feiner Strich. Schmid, 19H.
Firkelecbt, zum neagierigen Ausforschen
geneigt. — «Isauc . Hess es am nechstcn
bliben, er war nit firkelecht, (Druckfehler sir-
keleciu), er gloubt im kurtz». Geiler, Bilg. 110
Vinn, vorjährig. Scherz, 393. — Wein nnd
Frucht, die nicht im laufenden Jahr gewach-
sen sind. — Dem Vogt von Ebersheimmünster
gibt [man «einen halben amen niiwes wines
and einen hmiben etmcs wines». 1320. Weisth.
1., 671. — 2simmt der Propst von Üelenberg
seine Herberge an S. Lnkart vor Weihnaebten.
«so sol man sy jme geben mit nihvcni und
mit vimem uiue». 1354. Weisth. 4, 24. Etc.
— Der Wein gerieCh 1415 so seUeoht« «das
mcn lieber rmicn win drar:: dr nnr len nilwen*«
Kön. 774. — »a ^. uuo servu das fime korti
z& tragene in eine käste». 1406. S. Thom *
Fabrik. — «Virnekom», strassb. Familienname.
1200 u. f. — «Firner, alter starcker wein».
Adelphns, Fic. 162
Fimig, vornyähri^'. — Den Bannherren
soll mau geben «einen fimtgen hamel oder
zween hnr^>. Wataelnheim, 1499. Weisth.
5, 443,
Fischentze, Fischerei, Fischrecht. Scherz,
894 — «Wunne und weide, holtz und velt
und die fischentze». Rappuhsweilcr, 13l6. Als.
dipL 2, 118 — Zu 8. Morand gehurt «dio
halb iMsMlse*. BudwiUer, 1490. Weisth. 4,
39. -
Fischgrub, pi.scina, Weiher. — «Zu Jcru
saiem was ein Fischgruh, die nennt man in
hebreipcher Sprach Bethsaida*. (falsch für
Betliesda.) Geiler. Ev. mit Ussl. 451». — Dasy-
po<liiis und Göll, 75, haben: «piseina« Fisoli'
grub, Weyer, Teich».
Fischhnnd. Seehund. — «Doch sahen wir
von weitem wol, — ein grosses, finsters, grau -
sams ho). — und dasselbig der vUchhwtid voi».
Murner, Virg. J, 9*».
Fitzen, mit der Ruthe schlagen. — «Oc
denk das die Mei<.schen sint unsers Herrgotts
Ruten domit er dich/i><e<». Geiler, Bilg. BS*".
.S auch SchmcUer 1. 580.
Fiaclcen, Flackeln, Flackern« leuchten. —
Mensehen, «die in grosser Hitz der Liebe
M ac]nMi und Gott dienen und flackern sils die
Sonn und briunen in der Liebe Gottes». Geiler,
7 Schwerter. F, rtb. — Das «das Feuer. ...
also anff tri enu' un^l flockt und du werest gantz
feurin». Geiler, Ev. mit Ussl. 26. ». — Paolos
ist in gSttlieher Liebe entbrannt, «und also
uff und uff grflackd bisz in den Himel». Id..
3 Marien 8 ». - «Es ist nit not, das das
Für ^dt«r«>. Ibid. 16*. — «So sie )bidbert in
der Liebe Gottes». Geiler. Bros. 1, 14 ».
Fladen, placcnta. — «Der Tenfel . . . stiesz
aus ee ein Fladen ins Maul . . . Die Eint . . .
essen morn Fladni». Geiler. 3 ^Tarien 15
— «Ein Fladen über den Zun, den andern
herwider ober«. Id., Post. 8, 43 «». — «Dn
sprichst: was würt syn unser Si>ys/, ? werli^n
wir ouch Fladen essen ? Ich »ntwurt umi
sprich: ja. denn die fürnempste Spyss aller
Heiliiren ist der Flad . . , Christus-. Td ,
Bilg. 218 i^; Narr. 217 o. — «Die gewichten
(geweihten) fiaden uns nit schmeeken». Brant,
Xsch. 112. — Den Kathsherren wurde unter
anderai «ein dürrer fiaden» vorgesetzt. Id.,
Bisch. Wilh. 292.
Fladern. flattern — «So min frauw (die
Äbtissin von Massmünster) wit jr ding han
gefiaderty so soll sie es gebietten vor S.
Verenpn mess sibcn nacht; will sie es han
bluit, so soll sie es sibeu nacht darnach ge-
bietten». Gildwiller, 1394 Weisth. 4,.'i8. —
Gefladeri, von /ladern, flattern i im Gegen
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— 104 -
sstz zu blutt. nackt, ist gefladert für befiedert
zu nehmen. Aus dem was auf die Stelle folgt,
geht hervor dass das aefladerte Ding ein
solches war, zu dem die Äbtissin selber kam
um Herberge bei den Ilubern zu nehmen.
Figürlich lUeas ein Ding blutt, nackt, blos,
wenn es von keiner Mahlzeit fnr die Äbtissin
bcErleitet A\ ar; man nannte es gefladert , be-
fiedert, wonn man ihr dabei aufwartete. Zur
Erklftrungr keimte imm an «das Fliegende»,
das Geflüirel, denken, von dem so oft in den
Dlnghofrödcln die Bede ist, wenn sie daigenige
angeben, was die Hnber dem Hofherm saf-
tischen sollen: «flic*,'endes und rtiesscndes>,
Vögel und Fische. — «Die Feifelterlin /focfem
uns umh den Kopf, sie Hadem uns mnb die
Aufjeti». (}enor. 3 Marien 21 ^. — «Also ward
gefangen der Absalon, der het ein schön Har
and fioäeri über sich; er reit «der einen
Eichhaiini. da bleib er ED dem Baum hMgen».
Id., Bros. 2,yi *.
Flam, masc. Flamme. — «loh Terbrlnnc
jcmerliclie in disem Flammen». Xir. v. Sir,,
264. — Auch fem., x. B. Tauler, 297 (51) : «die
flammt tringet do dttreh». «Wann der
Flamm an allen Orten zu dem Tach iiss-
sohleoht und versuropt ist, so schreien sie
dann Feario». Geiler, Narr. 86 — « .. .und
ffiiig der Flamm von den Fingern gegen den
Himmel». Id., Qeistl. Spinn, ^i. 6 b. — «Der
flamm schlug aber das daeb». Hnmer. Virg.
G.. 3«. — « . . uinl schlecht mir dann der
flamm in kopfi». Id., ^'b. 242. — «Hin
geuchin brent mit irem gsicbt — das mir der
ßam das hertz durchsticht». Id., (Jenchm.
t., 2 a-, Mhle A.« 51). — «Der Jlammen schlug
zun ofFen ois». Id, 4 Ketcer, L. 8 —
«... das man den ilammcn sieht so fere».
Id., Bad. B, 5 K
Ktc.
(Der inbrünstig
fiam». Adelpbos. HÖrin, 2 ». — «Rot als ein
flam des feuers». Fries 65
Fiemmtlin, kleine Fahne, Wimpel, das
franz. flamme. — «Soll die tagend . . . des
pferdes geachtet und ireurteilt \\ erden in den
siiberin zeunen oder in hübschen Satteldecken
und in seidin ßmmdin ?» Wimph., Ghrys. ö b.
Flnnimeeht . Hammead. — « iPbrnmeelbls
brend». iüngm., Cäsar 123
Flechten, iniperf. yZacW. partic gefleckt, ge-
flacht. — Sie «namen und flachten ein Krön von
Dornen». Geiler, Ev. mit Ussl. 77 a. — <pas
ist ein strocn hart gefleckt». Murner, Nb 43.
— Des Acncas Schild war «nnt cisin dreifach
gemacht, drei ochsenheuten /anicu gftacM».
Id., Virg. K, 3 «. — «Sein Kleidung was ansz
dorn gemilcht —and mit raten aiuamenj{;flaefc(».
Ibid. J. 7 a.
Flecklecht. gefleckt. — «Die uns noch-
kumnicn. werden denn oach also )leeitfadU aad
blencklccht». Geiler, Bilg IJ
Flederin, adj. von Fladcr, Ahorn. Scherz,
A9fr. — «Ciphus ligneos elronmdatas argento.
in vnliTiiri ein flederin kene». l.Mn7. — "Ohrt
lignca cum argeuto ornata, flederin kene mit
Silber besbgcn». 1408. Hist. deS. Thom., IHO.
FI«Ms*chbftnk. — 'fi irr i-r zu getre«' das
er uns also utt den ftctschbank geh», Wurm,
I Trost. 49 — Sprüchw. : einen avif die f?«tsrA-
I bank geben, ihn verrathen« Mnraer, Sehelm.
b, 2 >>., das Kapitel.
I Sieh Fleissen, Füssen, sieh befleissen.
' Sorgfalt oder Eifer an etwas wenden, getii>seii
' sein. — *Fki$K dich ... zu dienen». Geiler,
Irrig Schaf, C, 2 b. — «Auch kleine (Sünden)
sol sich der Mensch fleissen an fliehen»
{ Id., Pred. von Zaehäus, 4 >. — «Za dfiLin
I sohaawenden Leben sellent geflistm sein alle
I Geistliche». Id.. Bros. I, 14i>; Bilt:. 125 b.
\^ «Wer off richtnmjlMM« sich, — der Itgt
I oneb das er bald werd rieb». Brant. Nseh. M>.
— «... der scliiffniMn . . , der tiff dem mor
[fliazt Bchiofifes sich». Ibid. 96. — Füu dich
Inierin, so gewinst dn eer*. Brant. Faeetos,
A. 8 ^TTiit dich gar eben, znrlit dirl; Hieg»,
Id., Thesm. c, 3 — «Der rechten wlsheit
thn dich fieisMm: Id., Epigr. Copie SSö. — Bto
— «Ein jeder soll geflissen sein — wislich
thnn in den gescheiten sein». Id., Moretub.
a, 2 «Fantasten flnd ioh mer nf erd, —
die _/ft'ssi?n sich der ncrschen gberd- Murner.
; Xb. 49. — Die «sich des grossen mutwills
fleissen, — die kirchen, klusen bie serrdssea».
Id , Luth. Narr 108. — Etc. — «Hettestu
dich darfür geflissen — das du nsz wiseu
f narren mecht, — die selbig arbeit würd dir
schlecht» (leicht I I . Nb. ö. — «Wercnf
sie das tnsentst moi — des gottes dienst und
ercn vol, — als sie dem tüfel sind geflissen».
Ibid 185. — «Es sol ein joder gouch geßisitett
bin über nndre gouch all usz zu gucken».
I Hurner, Geuchm. e, 3 1^. — «Der wibschen
art sind sie geflissen*. Ibid. n, 1 — «Wan
denn der mensch des wer geflissen und leit
sein kunst nit übel an . . .» Mnmer, Bad* L,
Cy a. — «Wir reiniq-ten du nnser gewissen, —
Uü'i waren mit auduchl geflissen — gen Jupiter
dem höch>ton >,^ott.» Id., Virg. H, 6 — Etc.
— «So ich nit für mich sehe gefisUtn» . . . Id.,
j Luth Xarr 78.
I Flesche, Flasche, Krag, oft sehr gross. —
«Ein einnin flesehe*, dem Joh. v S. Amarin
geraubt. IHOO. Cod. dipl. S. Thom. — «unib
eine flesche 3»'f sch.» 1395. S. Thom. Fabr. —
iMan «sol geben die grosse flesche mit wine
den stnbengesellen . . . Die grosse ße$ehe dtt
18 mossen». 1400. Tuche r/ n nft, 27. — «Zehn
messige fiescheu». 1427. Ibid. 34. — «Ein fietck
mit win mag ooeh nit gfesebaden». Conr. v.
Diuikr.. V. 13^1. — Personenname: Ritter Bur-
kart Flesche von Bischovesheim, 1265. £tc. —
«Nieman thnt nnwen Win ... in alte Flefchm*.
Geiler. Post. 3. 105 i^. — «Gott lasset nichr
Wei&äbrot an den Beumen wachsen und FUschen
an den Reben». Id., Ev. mit Ustl. 69*;
Narr. 31''; Brös. 1.42''.— Etc. — <Was
der Tcut^ch uff crd anfacht, ~ so wurd doby
der fltsdte» gdacht». Humer, Scbelm. i, Sit.
— «iif der flesehen rienien treten». Id.. Xl.
— Etc. — Fig, Trunkenbold: «Trunckene
/fescAen». Hnmer. Sebelm. e, 4 «. — «Von
^vibern sac icli nit nllein. — die \vr^\^ finch
ßeschen letz gemein», id.. Nb Grt. — Etc.
— «Ich raeint wer ein flesch mit wein» . . .
«Ein liillt7inr ^'>v7<.. Panli 180. 301. -- S'iiiiron
in der Kirche «usz vollem gcist, nit usz voller
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— 105 —
iksehen» Zell. F» 8 •Zwo grots blaeheu
fUtehai'. 151G.
Flete. Fletikeit. Saaberkeit, Schönheit.
Flit, Gegentheil von Unflftt. — Am Kreuz
i^t Christo ««inre fletikeit nütz nit btiben».
th. Prcd 1, 230.
nendera, Flodern, llittern, schimmern. —
«... Lengold, das Fkudem (Druckf. tteuderet)
weltlicher Weisheit», falsches GoUi ilas den
ödiebeii Schimmer der weltlichen Weisheit
Mentet. Geiler, Arb. hom. 139 <— «Lcngolt
^ htrint klingelt. ,^od«r<. and fot ein »nn IMof
4aramb>. Id., Brds. 1, 106 b.
PlfeelitMi, fleohten. Dia Winden «jltecAten
>ioh uff 'liMi /.üiien>. Bninschw . Iii-t. 122'*.
— Bryoni» «i»t ein krat fließende nlT den
zönen wie -winden». Ibid. lOt «.
Fliehen, Fliciron fangen. — «Sie haben wul
öas Mao! offen, al& weiten sießtehen». Geiler,
Xarr. IB! b. Lat. Text, ^ Ji, 8 «: «quasi
n. ;-r j - .M pturi».
ilieö»«. Wasserriune. — BumefiiUKy von
einem Peidbronnen ablliessend. An vielen
♦>rien. 13 .Th. u. f.
Fliete, fem., Flicten, masc, Sohermesser,
Lanzette — «Ein Fhetm oder Sehennesfer».
Geiler, >';irr. 11 »». — «So lidet ein MtMisoh tjo-
dultiglicben den FUeten in dem Gschwer oder
ES»»en, 90 er bekent dae im der Flieten ist
•^in Mitwirkung der Gesunthcit». M., Bilg.
68«: Pred. n L., 146«. — «l>a» apostem
(öffoen) mit einer flieten». Brunschw., Pest.
31 b. — .Tha (denSieB) alf mit einem J(«Mni>.
Gersd. 61
«Flindel, Flinder, oder Hammereohlag von
5«iin». Brunschw., Dist. 8*>.
«Flin», silex». Herrad. 186. Scherz, 398.
Flitsih. Flix, I nrath in den Augen. — Eine
Frau «hab Fltx in den Auirf'tt Karrcnsalb in
den Oren, ein blow Ktinckeud Mal, gel oder
«chwartz Zen, oder sig von schweren Sitten»,
ihr Mann darf sie dfsshalb nicht verlassen.
Geiler, Post. 1, 29«; Ha& im Pf A, ß »>. _
«Hysopia, lippus. fiyt$ch in äugen». Gcrsd.
^4 ^ — Heute sagt man Käs; ebenso Geiler.
Lv. mit Ussl. 83": «dein Augen seind rot
and triefen und «eiiid vol Kess».
Floch. Floh. — «Wenn ein Floch einen
beisset, so würt ein rot Flecklin da». Geiler.
Dreieck. Spiegel, Aa. 4 h. — «Nit allein die
Flöeh fechten dich an, sonder aach die Leosz
Bnd die Wenteln». Id., Has im Pf. d. 2 «.
— Etc. — «... als ob sie mit einer axt ein
ßtxk ermorden weiten». Murner, Adel. 8 ^.
— Sie «zogen mir ein kleinen floch, — nnd
laaffen sie den oclisen nuch>. Id., Liith.
Xarr 13U. — «... also wil ich die fiöch im
Hiheiehen». Id., 4 Keteer. C, 6 a. ^ Ein
'Makler «der pnivor für die fluch unibficrt».
id., Lnüi. Narr 18. — «Uea&cbrecken und
wann mit floh». Id.. Nb. 80.
«Floden»yde», Flockseide, von ßodem, <l»i-
^m, dattem. 1477. Tuoherzunft, 88.
FlülieB, flflehten. — «Die die in die etat
lih oder -rfit vlohtent'. 1261. I'rk.-Hnch. 1. .'ViH.
— «Wer ouch das jcmau sin gtt vlohte in den
«piul« ron Strassbarg . . . 1888. Als. dipL 2.
•10. — tDie YOTStette and die klöster hattent
' in die stat geßöhet Up nnd frftt». Kön. 817. Etc.
I — «Fliehende uersoueu oder aejlochen gfit ...»
! Niederspechbaen, 16 Jh. Barckh , 86. — Ihrfa
I 'flöhet ihr Kint in grossen nöten». Oonr. v«
I Dankr. v. 895. — Maria hat ihr Kiud »geflächt in
manche statt». Murner. 4 Ketzer, A, i a. —
Im Schloss «ist weder brot noch wein, — und
nit ein har ffefiöhet drein». Id., Luth. Narr 110.
Flohen, Flöhe fangen. — «So beissent eie
die Flöck, aie kann vor inen nit spinnen, sie
' rnnse anfliteen nnd mnss sich fioheii*^ Geiler,
6ei ;l Spinn N. 4b; Frank. 2, 10b.
Flom, Pergament. — «Glich wie ein Lieht
in einer Laternen, de das Lieht sehinet dnrehs
Glas oder Flomen, und der Flom oder das
Glas von dem Licht erlüchtet wird». Geiler.
Poit 9, 20 a. — Twingers Voeab. hat; ^Flom,
nieinbrana. Fei. Birmente» : bei Geib r ist es
demnach dünnes darchsichtiges Pergament.
Nach Frisch 1, 879, heiest FIme, fem., im
Niedersächsischen Schuppe.
Florieren, Flogierea, oig. mit Blumen
sehmfteken, flenronner.
1. Handschriften mit l^finiaturen schmriekeii.
— <lö sch. von 29 b&staben zb florieren in
dem grosaen antiphener . «3 leh. 6 pf von
7 bhstabeu f.^ florieeren in einem kalter». 1416.
S. Thom. Fabr. — «Der maier hat in wol
florieret». Alts wert. 80. — Anweisnngr «wn
•florieren uff gold». Brunschw., Medic IHS »
i. Preisen. — Gott loben «ist daz aller
liepste spil, — Daz ich m oI wil — P8r alUn
spil florieren». Gottfr. v. Str l 109
H. Neotr., prahlen, grosstliun. — «Wol
Irammet der mensche dercft das er die edel
wesen verstet nnd floijeret mit den synnen
i hie inne». Tauler, 24H (42;. — «So kninment
SU mit irre vernunftiger wise und Jlnureni»
iv&r., ßogi'TCiif . Ibid. 265 (46). — Sie «haiii
geflogteiel iu hohem verstonde». Ibid. 160(291.
I — Etc. — Das Erlangen der göttlichen Gnade
«litniitaii flo<jirrendem fürnünfti'Jrem elafTendc».
I R. Mcrswin, P'elsen, 83. — «Meutechen die
I do ufgont in iren riehen sinnelichen /{o^i>rf«'/t
Vernunft». Ibid., m.n {Flogiert isl wohl durch
flogierend zu verbessern).
Flos, ncutr.. Flösse, fem., kleiner Bach.
Vergl. Flieste. — «In dem flösse», Feldname,
Ittenheim. 1351. — «In der flösse», Gambs-
heim, 1370.
I Flo»chiff. Fischkasten, Fisohbehälter. Scherz,
'400; nach Twingers Vocab. : scapha. — Die
Fisclier sollen «kein floschiff . . . setzen in das
gadem». U Jh. Alte Urd., B. 12. — «Wer
I dem andern seine Fische nfmmet in sime . .
näschilTf . . » 15 Jh. Ibid.. B. 1.
. Flöaaeln, BotweUch, ertränken. — Braut,
I Nseh. 69.
Flottichen, ftattern. - Ein in> Wasser ge-
fallener Vogel ist «mit sineu diigclu floUichemic
nnd slahende». Nie. y. Basel, 820.
Floiiwen. ntieh vlacjen. im Wasser hin und
her bewegen, schwenken, waschen, reinigen.
Sehmeller 1, 788.
FliV Flnhe. Felsvnnd. Fels. S'cherz. 4»:'0.
4Ü2. — «In der fluhe». Marlenheim, 13öl. —
•Zt fimhe». Fürdenheim 1882. — Im Meer
«seind gar viel sorcklieher Ort; Fluhen, Glnfen
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and f ^eu». üeüer, Schiff der Pen. 4 — . Vohe, V ocke. fuchs. Scherz, 1861. — «Zu
«Wann der Hirt fiber die .FTii mid Felsen gon j Vchenloch», an 7 Orten. 1279 n. f. — «Uf Vokm-
wii und iibpr die scharpfcTi Eck der hohen weide*. Wiekersheim, 14 Jh. — Voclrn-
Berg, eo fallen die Schaf se Tod über abhin». loch», Waldenheim, 1336. — «Der Vockemem»,
id., Bmeia 91 h. «Do ftiren ndr giutts uik \ Ingmarsheim, 1328. — «Der VockenwinkeU,
hinznheu — PBchyni eq dem fislien /bttoM. Bicielnhcim. 13B1 , Weyersheim, 1460. cVia
Mumer, Virg. K, i ^. , dicta zü focken*. Gertweiler. 1324.
Flüchten, tuirare. in die Flnelit IrdbeB. — Vol, masc, Fohlen, junges Pferd. Schere.
( "n]ni!o hat zwei Pfeile, «der erst maektwQnt, 403. — Der Probst von Oelenberg «sol haben
lier ander flächt», Brant. Nsch. 15. , einen volen do louffent in dem banne*. S
Flucken. flackmaehea, zum fliegen bereiten. ; Lukart, 1354. Weisth. 1. 24. — Im Mai soll
Gewöhnlich ist es neutr. : flück werden. Be- 1 der Meier für die Huber «einen «okn haben»
necke 3, Hb. — Ein Adler sagt zu seinen Giidwilior, 1394. Item, Balschwiller, I41ii;
Jangen: €ir süllcut strecken xindßucken üwer ! Heimsbrunn. 16 Jh. Weisth. 4, 59. rO. 98.
c:e>'idere und süllent leren mir nock Iiiegen». | Folant, Teufel. S. Volant. — sprach
Nie. V. Basel, 320. einer zu dem Teulel: «du böser Foiout, wa:>
FIfidern, vom Geräusch das eine Flüssig- machstn da?« Fanli 887.
keit macht die man plötzlich in ein Gefäss Folge, spez. Leichenfolge. Leichenbegäng-
giesst. Vergl. Phetteni. — «Wenn du ein uiss. — «Es sol ali weit und jedermann —
Geschirr wut ffiUen, so must du nit den Win zu leid und zu der /ojlpieN gaii». ICnmer, Laib,
oder (las Wasser einsmals darin schütten, aber Narr. 156. 157.
du ma&t gemach ihuu . . w ih du darüber Volle, fem., die Fülle, das Genügende
ßädeni und meinst es mus einn Mab vol werden, Scherz. 1888. — «Hievon kan nieoian die volle
so verschüttest du den Win>. Geiler, Bilg. 157*. , gesprechen». Tauler 233 (41).
— Schwäbisch: flodern, fludern. Schmid. 196. ! Volle, masc. dasselbe wie die Voüe. — «Sii
Flnghart, Kotwclsch, Geflngei, bee. Hfilmer. türste sere. und man ^ap in den viüen*.
— Brant, Nsch. 62, I Tauler, 40 (8). — «Vor der sintüftt heitenl die
FInho, Vordertheil des Schiffs. — «Ein ' menschen und ein ieglich tier den voOm an
Schiff hat zwei Tlieii; das da fornen das über spisen». Kön., 244. Etc. - «Welles ouch also
sieb gat) heiüsi QiüFiu». Geiler. £v. mit Ussl. | arm were da« es nit den voUan kette und
31 Seliiff der Pen. 7 b. «Wir nennente l heiaehen (betteln» mfiste . . .» Ontlente-Ordn..
hie das Flugend, wenn es flfiliet voran bin». 131. — «... untz daz in der voüe geschieht
Id., Post. 1.28b. .von irer verseaeen sinse wegen» 1404. Heg.
Flnhael, Flnhtaal. 1. Fliiehtong, Bergung > B, 40. — «Den voUen tftn* oder bieten, gennp
eines Flüchtlinirs oder seiner Habe. Scherz, thnn, die Pflicht erfüllen. — Ein Huber «der
401, JYucAtjo^ Benecke 8» 847. f— «Wasiairldem hof den volUn t&t*. Wolxkeini, lö Jb.
front gehalten bant, es sie dnrc^ fiuh»ei oder | Weisth. I, 714. — Ete. das sie Inen
swie es si, daz si ouch damito sulnt schaffen damit den vr^Urn t Mti nr». 1446. Goldschra.
swaz si welleut». 1262. Urk. Buch. 1. 308. i zunft, 19. — £r «meinde danne das er domlttc
9. Betrageriseke Uebergabe eines Gnts an f den «oBen giiten bette». 1400. Winklerproaeas.
einen Andern. — Es soll Niemand «ein Tlint 39, — Dir Z< liMidcr sollen anf den Aeckern
ziehen der xu ime dnrck fiuelual von ieman «iren voilen dbu, das sie ein benügen habent»
gestellet wer». 1899. üric. 9, IflI. — Ifan I fdas völlig nebnea. wean sie berechtigt sind),
soll kein nrliehenes Gut als Widem oder Ittenhcim. 16 Jh. Weisth, 1, 734,
Schenkung bestimmen; solche Stiftungen sind Vollnist, fem.« vollständige Leistung. Fülle,
niohtig, «wenne ans (dem Rath) danket, das Summe. Schere. 1863. — Von allem was
solche gifte mit gcferden sint und durch Tristan that, «so was ie daz diu rolicist, -
ntd geschehen sint', c. 1311. Urk- 2, 27. Diu ir herze allermeist — An Tribiaut» liebe
Vocheze, Vochenze. Fochotze. jVrt Kuchen twanc», dat^s er ihr Lieder sang. Gottfr. v,
oder Brod. Fochentz heisst in Baiern noch Str. 1, 265. — « . . daz ist allermeist — Hins
heute eine Art Brod. Scfameller 1, 685. — selbes herzen volleiist*. Ibid 1, 17. — Gott
«Kuchen vel vochetzen, torta». Herrad, 187. stärkt den Menschen «mit der folieist sinea
— «Panis qui appellatur melvorhiuin. tnel- gcistes> Eis Pred. 1, 69. — ^hri^lus, «der
rochenze», den Munster-Canonicib /u gewissen i ein voUeist ist aller gnaden*. Ibid. 2, 4.
Zeiten ausgctheilt. Liber eoquinac — Die «Yolmonet», September. Kalender. 1484.
Schwaben trinken ilcth «an S. Michelstag, Voppen, Kotwelsch, lügen. — Bettler dio
.S. Gallen, b. Jacubbiag, gleich wie die paureu ^voppen, ferbcn . . .» Brant. Nsch. 62.
im Elsass am S. Jacob.ntag knobloch fressend. Fopper, Rotwelsch, Art Bettler. Nach Gö-
meinent welcher nit Met und Fochotzm Mz deke, 61: Rasende: wenn nber. nach Göd..
der lebt das iar nit usz». Fries 4ö ^\ I Brant 114, voppcu lügen bedeutet, so werden
Vocke, S. Vohe. woh! Fopper Lügner sein. — «Grantner, Vopptr
Fogeleht, vogelarti.;. — «3 sch. von dem und Vagiercr». Murner. Nb.. 61. — «Bttler,
blowen fögelehten gcwuude und 3 cappeu und Fopper und Yagierer». Ibid. III.
das widerschingcAvant zft bessern ... 1 sch. Fürchten, fürchten. — «Nit wollend üch
von dem roten fögelehten gewando und von furchten* Geiler. Irrig Schaf, B. 1 ■. — Daa
5 cappen zft bessern*. 1432. S. Thom. Fabr. Schaf «förchtet» den Wolf. Ibid.. A, 6 b. —
Priestergewänder mit eingewirkten Fignren «l'er Low /örcÄtet ein weissen Hauen». Geiler
von Vögeln, Adlern, etc. |üöil Lea, f, 4 e. — •Hitförcht dir, mein San.
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4ä» vir ein arm Leben LAben», Id , TroftUp. | FraM«.lf>4»M, Scherz, 408, — o fraslteit . .
OC 1 •. «^heeti ias mieh «Ue Thier I iet, das itt «ftnole ein unreine grop loch . . .»
frchUti?^ Id.. Süadea des M.. 9b. — Etc — Tauler. 378. (R5). - EU. Prod. 1, 66. 188.—
«Wer uff der erden Jit, — der darff vor vall 1 Jüngste« Gericht. ^ «Ich han geaündei ....
fUk fMkttn nit*. Bnnt, 17aeh. 28 • - «FMf | mit «rotiM. mit gitekeit . . » Bihteb., 8. —
im Icrmeistcr». Id , Cato, a, 21>. — Etc. — «Er «Adam nnd Eva n it frattheit haben gesündet».
fmtU allein dammb die weit*. Mvmari Bad. \ Guldin SpU, bO. — «Dornas kompt denn Hoch-
E. 9*. — «Aaeh fikf^kM sie Joiioiiis sora*. ^ fart, ÜDkaseUtait^ Fron and toder Laster».
IJ., rirg. C, 7 «Dazir euch /örcÄ/iM dorffen Geiler. Post. 2, 61 a., Selepp. 39». Etc. —
ut BLer». Id., Lnth. Narr, 43, — «Vor üX/^vl *Frauhtii oder Schleck». Id., Selenp. 181«.,
ipraeh man : förda dir iiit, — wen da den 149 *. — Ste. — «... in fräst, hoinrt, git».
rechten trit» Id.. Schelm, b. 1 a. _ Etc Braut, Rosenkr. Wack. U, 1099. — «... das
foren.^'areti, aut etwafi achten, wahrnehmen. I ich darKwUohen nit wol wüst — oh ffouheit
— «Eia "Svrrfcret keiatr Zeit». Geiler, Selenp. oder disekes tneht — lolt billioh haben voma
168 *>. — «Das seiud drei Aberzil, der ein Mcnsrh frticht>. Brant, Thesm. b 11». — «Bcdismus
form sol>. Geiler, Fred u. L. 109 — Ein ist. eia liuudisoher Jross uder uuordeulich be-
8«hüu •/ortfidaniaehdaserindasZiel sehless». grird der speiss». Oersd 87».
IJ.. Selenp. 42*. — «Fleins dich sines Fm^*(<, Fresser. — »"^'if leitten im Clnisto*
Wüieiia ze foren*. Ibid. öö 7 Schwerter, G. zo, er wer eiu Fro»s uiul lüi Gebell der Siiuden».
Sb. — Ste. — Geiler hat anch schon das zq- Geiler Emeis 64 ». — <.kt/t sprechent ir(sagc
sammpTigesetzte Verbum H^t7//ore/i, dit« ein/ige Christus) ich sey ein Fiiller und ein Frms*
\mi\u in dci' /ar«n heute noch üblich iüi: «iJaä Id.. Post. 2, 48 b. - Noch bei GoU, 30&:
da Gott dem Herren aieiie>t, im wüforest in «edax. ein JFVaast». — «Haltest du ere. sitt
»llen E)ingen . . .». Post. 1. 34 •., Selenp. «. und raasz. — das man nIt sprech, du sicst ein
Forhel, Forelle. Schraeller, 1, 7ö2. — «i-'or- Jmtz*. Brnnt, Thesm. C, ö — Eiu grober
'<elen sein besser und leichtrer VMrdowQttg» Esber «der würt geheissen vol eiu fto$M*.
titnn Salinen. Fries. 41 ». Id., Nsch 110.
V'orhoubet, S. Furlutttbet. Frat, wund, entzündet. Schmeller 1, 829. —
^'o^llt. Verebt, Furcht — <Ir sollent Stat «Do ein mensekseroder/pctf iat...»Brnnsekv.,
ij'eben der Forcht des ailerhuchsten». Geiler, 28''
>änd. d. M. 64 i. — «Kuechtlicbe Forcht . . . Fiatrigkeit, Frutte. Entzündung, — «Sere
in der Forcht des Herren». Id.. Irr^ Sekaf oder fratrigkeit oder nihc im mund oder in
A. — Etc. — Dass Gott «in vor rm-ckt der Icelen». Brunschw., Dist. 22 ». — Hat man
4es todes bhüt». Brant, Nsch. 29. — «Lad uft ein l'llaster aul|,'elegt, «und ob ein fratte kcm
die vorht des todes nüt.» Id.. Cato, a. 8e. under das pttaster umb den schaden, so werd
~ £tc. — «Die /orcAt, der schrecken, grausam I dammb gestrichen oagaentum albom». Brun-
was». Murncr, Virg. E, 6 1>. ■ schw., Pest. 82 1».
Vorhtlich. tiirehterlich. Scherz, 1891. — Es Franenhnn», lupanar. — Dor zwulfjährige
^«ichah da£s der Heister «au sime Ende gar ('hristns «kert nit in das Würtshus, nit in das
grosse gruweliehe und gar vörhttiche geberde Frowenhu». do man Leckerei in tribt und spUt,
habend'- wart>. Nie. v. Jiasel. lUk. Taul. 62. aber in das Hus .-ines Vaters». Geiler, Post.
¥«f>hta«m. Forebteam. fürchterlich, furcht- 1 2, 79 \, Brös. 2, 58 , Ev. mit Ussl. 00 a..
bar. dekers, 1891. — «Er ist jung und vorht- ' 184 *. Etc. — «Bot ob besser wer das die m&l
i(tm und ein frevel nian>. Kon. 390. Etc. — brenn oder das fratcenhaufz. .Antwort, es wer
£in Teofel «dor was förhUam und grusselieh». ] besser das frawetthautz. do lieffen die seek
MSrlein, 16. — Liesseman die Geningten am selbe heraus«.» R&tkselb. D, 1 a. — «Flfieh
'-iilgen. «so brehte die eilende angosiht ein . . . hoffart und sjiil - und frauwnhus, würtz-
forkiwn schreck». 1461. Alte Ordn., B. 24. — huser ...» Brant, Facetus A, 6 ». — «... sunst
«Ein foreht$awier gott und ein erschreeklieher sitzt sie in dem froteenhMi. — nnd ist der ere
. .;t, d> n l:r 'MipTLd ferchtcn». Geliete, 15 .Tli der Luden usz.» Murncr . Nb. 157 ; 5i' «offene
<Dis Ist eilt jorctUsame Stat, die Sut des Todes, Jrautoefiheustr* Id.. AdeLK.. 2^. — Dasypodius:
jo for^tum und grnseKek den Bosen». Geiler, ' «lupanar, ein gemein Frmeenhem§.»
ßilg. — «Maria ist /o/t7//.sf(m, erschrocken- Iranisch, weiblich. — «Er har orkant die
Uc£ nnüberwintlicb». Ibid. 34«. — Uanohmal Blödikeit des fröüchen Geschlechts». Cieiier,
auek, bei Geiler, im gewohnUcken Sinn von ' Schiff der Pen. ^ a. ~- ^Freuwetehe. frewUcht
torcht^am. — «Lig da. sprach er, forchtsamen Narren». Id.. Narr. 131 ».
luan». (metuendus). Murner, Virg. 1, 4 — Frebte, Gefrehte. Feldmass und Feldname.
•Schwer, gmsame und fordklscwie träum». 1 18 Jh. u. l Sehers. 416. 1901. — Seigneurs et
Bmn-chw., Oist. 70 — Traumen «von er- villages. 171.
scbrocklichen /orcÄtÄuwc« dingen». Gersd. 72 b. i Freidig. atrox. Lapicr, heftig, kühn, grimmig.
▼orlSflkiV, S. Fürlöfftr. I zornig. — Es «werden uns ancfehten ... die
Förscheln, subtil und anscheinend sanft freidigen wulfi » die Teufel) Eis. Prcd. 2. 109
lürscheu uder fragen. — « . . . das er den bru- , — Wiire e> da&s *eiu hi^ber so freitUn oder so
•kr hörte bicht — und försckkt Im sin eintalt | ge^ alii^' were. dass einer den andern an den
»b». ."Nf'i'-T-r, 4 Ketzer E. 3 ^. landta^'^ lüde . . .► (statt S'icli mit dem Ding-
Fran^pute, glücklicher Fortgang, von vram, hofirerieht /.n begnügen) Nicdermorsehw iiier.
vorwärts, und SpuU, Eile. Benecke 2, 2, 654. 1364. Bcrnwiller, 148H. Weisth. 4. 94. 64. —
Inakeit, FroAheit, gala, Oefräseigkeit, ; «Die frödigen wort die da gesckehent (beim
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— 1Ö8 -
Spiel), durch die manig zoru oud geväobt and
todsehlag gesohehent». Guldin Spfl. 71. — «Der
Lew hat ein freidiger Sei dann der HIrtz. da-
i'Hmb 60 bat im Got und die ^'atu^ geben Ge-
wer, Walfen, Zen, Klawen, die derselben Set
die da /rci'Hij /iiLr' hören, und der Hirt/, hat
nit als ein fr eidige äei>. Geiler, £v. mit Ussl.
169 b. — Der von Christo geheilte Blinde «was
gehertzt '« ordcn . . ., m ie freidig die Jnden
worent wider den Herren, als freidig war er
den Herren za besehimen, vnn sehnawet sie
an wiewol er ein Bettler Avas». Id.. Post.
2, 87 ^. — «Mancher der wil gar freidig sin,
— wogt sieh an löwea, berea, sohwin». Brant,
Nsch. 73. — Ein Eisenfresser «der crtitr nll^^in
wol vir bestan — und usz der iläschen freudig
ein». Ibid. 85. — «Wer gots marter flucht
beim wein. ■will jet/.o der freidigist sein».
Braut, Layensp. I6ö », — €,.. also freidig fftr
Tumns dar». Mumcr, Virg p. 6 •* — «Derselb
was so eines /rfyrfi^eM, durffiipren «retniits . . .».
< . . . Damit ein yodQt freydiger mau ihm nach-
volgte . . .» Adelphns, Barb. 47 öö b. — «Mit
welchen wassern sige r.n überkomen ist und
der mensch freidig zu machen». Brnnschw.,
Diet. dAK 59b. «Diewvl sie so freydig
trut7.on und drawen . . .» BranfeUt Zehnden,
a, 1 1>.
Freidikeit. Heftigkeit, Wildheit, Kühnheit.
— »Hi^r lycw hat atlwegen Fcbrcs. das Kaltwee.
irott und die jNatut haben im da« /ngeschrempt
znttmXMiawXi Freidikeit». Geiler. Bros. 1,&Ü i»,
— «Den weisen freidikeit gebrist» (andaoia).
Braut Faoetiis. A, 8".
Freien, S. Prien.
Freihartifibnben, S. Freiheiter.
Freiheiter, Freihartsbuben, Frelheitsbn-
ben, Freiheitsknaben, Bettler, fahrendes Ge-
sindel. Leute die an einigen Orten als Gauck-
1er auftraten, an andern sich als Lastträger
{jebranchen Hessen — «Die Edlen spilen mit
den Stalkoechten und FregertJtln»beH». (Frei-
hartsbnbcn). Oeiler. Narr. 169*. — «So er
das I Hutzeiuintlit/ 1 ubtliut nml von ihm wirft,
«0 scheint er als er in Warheit ist, in eim
grindigen nnsehaifnen Antliit, und ist kein
Junckfraw, sunder violloicht ein Frtihvitsbub'.
Id., Seleup. 227 h. — «Da solt dich halten
als ein FreüteiUknab; wie halt sieh der? wann
man einen Freihrilslnabeu beladet mit P.nnlen
die man im utleit. Bürden Golt, Silber, Duch.
Gewfins, Parpar, Edelstein und Berlin, so neigt
er sich, nnd je ine man im nfleit ki'istlirlifr
Ding, je mo and me er sich darumb neigt;
man leg im nff was man well nnd wie vil
man well, so neigt er sioli und hütet darunder
den Rücken oder die Achsel oder das Haupt».
Id., Bilg. 189»; 190K — *Fryheit9hnaben,
secknffdreger». Murner, Schelm., c, 4 —
«Hüppenbuben oder Freyheiter». Butzer Ver-
antw , e, 8
Der Name FreH^eittlnnb kommt daher, dass
die Beiiier und fahrenden Leute im Mittel-
alter hie und da eigene Freiheiten besasscn,
irleichsam al-' iCiitsctiiidi^un:: dafür, dass sie
Überhaupt i'iir ehr- und rechtlos galten. In
Basel, /,. B . hatt' ii sie gewisse Privilegien
nebst einer besondern Freistätte auf dem so*
genannten Koblenberge. In einer Urkunde
von 1M9 (Grimm, WeisthUmer. 1, 819). über
das Kohlenberger Gericht, heisst es: «das Ge-
richt besitsen die Frietsknaben oder Seck-
drager», Sie waren Saektriger im SflmtUeheii
Kornhaus, hatten die Gefängnisse und Kloaken
sn sänbem, nnd in Zeiten der Peatilena die
Verstorbenen m beerdigen. S. den Anftats
von Bnrckhardt in ^^tr^^Jber8 Basler Taschen-
buch auf 18Ö1. Von einer ähnlichen Freistitte
za Strassbnrg ist nichts bekannt; das Wert
Freiheitsknab muss jedoch üblich gewesen sein,
ebenso müssen diese Lente auch bei ans ati>
Saektr&ger g^edient haben, sonst wiren Geilers
Anspielungen nicht verstanden worden. 1463
kommt in einem Mandat des Magistraten Fri-
heUümeeht vor; in der Soharwichterordnaaf
von 1473: Friheiten und Vas/.zieherknerhf^
Also gerade wie zu Basel. Der Name \\ ar
überhaupt im Süddeutschland sehr verbreitet;
im bairischen Land recht von 1568 ist Frei-
hartshuh so viel wie Ganckler(Schmeller 1, 608);
in der Schweiz sap-te man Freiheiter für lieder-
liche Kerle, die sich den Herren als Tross
anschlössen. Frisch, 1, 294.
Freisam, 8. FreiiUdi.
Freisame. Freisarokeit . W i 1 d h ei t . G ran^aiii-
keit. — «Die Zung der bösen Menschen dii
mit irer I-Veieamkeit übertreffen die Freisam*
heit der grimmen Tier, spricht die Oesohrifit
Geiler, Selenp. 167 a.
Freisamkrut Brunschw , Dist. 63 •. Oersd.
90 ti. — Yiola trirolor. Kirschl. 1, 85.
Freise, iiiasc., Gefahr, Furcht. Angst vor
Gefahr. Scherr.. 416. 1901. — Gott «beschir-
met in vor vreise an sele und an übe». Bihtebn
76. - Die Freunde Gottes «sint fri ir selbes
und aller freisen». Tauler, 322 (56). Etc. -
Er bekam «groz angest und freise*. Gottfir. v.
Str. 1, 126. — Hat zu Gildwiller der Togt
«einen frrijsc, die hftber sollent sein hüten
überquer in die naht». 1394 Weisth. 4, 60. —
«Hat unser herre der apt (von Lfitzel) dehdn
/reise, SO sol der vogt füren die zinse, die
pfert und die l&te mit sime geleite». Luuer-
bach, Ift Jh. Weirth. 4, M». — Einer der
Sclireckcn einflösst : «Der grimme hell heis^et
freis'f und ist nur ein Prahler. Altswert, 53.
Frelallch, Preinam, sehreekenerregend. wild,
mathig. — Scher/, 417. «Ein eher der uz
dem walde lief — Freislichen unde freisam . .
Gottfr. r. Str. 1, 186. — «Die Sehlangen wa«
reut trehorsam den Zonherern in dem Land
Egiptcn und die freisamen Thier den Ein-
sidelen». Oeiler, Sefenp. 19 K — «Anfechtungen
der bösen Geister, de? freisamen Löwen d r
da umbgat brummen». Id , Irrig 6chaf, .V.
8 b. ~ «Bald kamen die giftigen Juden nnd
rissen und zugen dem Herrn Jesu freieandivh
. . . ab seiue Kleider». Id.. Schifif der Pen.
04 a. — Ein Türke sehreibt, dass die Chri>t
«/m/sfint nnd nit sogar untr*^ehirkt leiit seind».
Ädeiphus, Türk. Ir, h ». — «Die /rysa»«;« nnd
strytharcn Tornacliei.. Ringm., Gas, 112«
Frcnhelin. kleine Franse. — «1 Hb. nmb 7
lot sydeuer /rrnsttm 1418». S. Thom. Fabr.
Fre!»sig. tiassig. — Ein * fressiger füller».
Wimph., Chrys. 10». — «Des /««wj^en löwen
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kjffel'. Räth<i Ib c. 1 — «Soind nit die
i; iuii fresfi'i':i- und föllcf > auch Ohne Fleisch
n ilrn Fa^u.i-eu? Z«]], K, 2».
Fressliiig, Fresser, ponrmand. — ^fanche
i}«iftlicbe sind «trewiose frtSMlinge^ geiuige
aittlinge». Capito Tregttr, ^ 4 b. ~ BrnaCus
ZtiindeD. c. 2 «.
Frevel, Vravel, adj., nnbesonneu, daun fre-
elliAft. Scherz, 419. — « V'rf tx"/« inisset«t6>.
1261. Uri£..Buch, 1, 357. — .Wer aber so
fmd würde . . .». Grusenheim, 1320. Weisth.
I, Ö73. — Menschen «die in also grosen /r«-
rW)! Sünden siiit» R. Merswiu, 9 Felsen, 58,
- «£iu frevel man>. Küu. 390. — Ein junger
Mensch, «der was so gar frevel sines m&tes . . .».
U«. Pred., 1, 73. Etc — «Die amptleut (sind)
iiherm gar wild und frevel*. Guldin, Spil, 46.
- <[i r hcisst frevel der uubedacht in ein
fich fällt>. Geiler. Brös. 1, öö — *Frevel
Bod vermessen». Id.. Bilg. 162 h. Etc. —
<£* bat mich selber groszes -wundor — da»
ick M frevd bin gewesen». Mumer, Schelm.
t<». — «Noch nah ich das von frevelem
nt cefurdert . . .>. Ibid. K. 1''. — «Wie
iuSaa non so frevel Uagen ?» (lügen). Murner,
GeielBL 7, 4 ». Ete.
Frevel, sowohl tcnierita , vi. lentia, als die
ueUbossd daHur. Scherz 416. Seigneurs et
Tllltgw, 106 Q. t
Freveln, einen Frevel büssen. Scherz, 419
- «Wer uuch, das ieman of ein verbofctcu
<tt före, der frevtU 90 seht. Onuranlieiin, ItSSO.
Weuth. 1, 674. Etc.
Irewlich, froweiich, adj. von Frau, weib-
üeL 8. PVawtacft. — clUtbosbeit wirt bewegt
!I /it — das freicUch gemiit durch solichcn
üu. Brant, Facetns, 3 ». — «Wiplichs ge-
HUeelkt,>Vci0{idbir Mmmen». Homer, OeneluD.
i,3>.
Fride, Einfriedigung, Zaun. — Dem Vogt
1*00 HofemiikMJieim soll man «des dorfs fride
IQ (iem büt/e 17 schuhe weit ufthun, dass er
-im pterde . . . getrenken und geweschen
a'u.' in dem rore». 15. Jh. Weisth. 1, 748.
Friden parificarc. Scherz, 428. — «So der
ikn>ch ggjruieter und geordneter ... in allem
i'm tbnde iil. . .» Tauler, 486. (74)« — «ESne
volgeordnete gtfrideU coneiense». Nio. ▼.
Btsel. 279.
Fridigen, den Frieden geben, beruhigen. —
«Do seind ire Hertzcn g^antz gefridiget worden
▼on aller Betrübung». Geiler, Post. 3, 31 ».
Frien, Frigen, Freien. 1. Frei ninchcn,
twfreien. Scherz, 420. — «Sin andaht (Denken)
»ig ein iegelich mau, Nach sinem willen
leiten, . . . Frien oder twengen, — Sns oder
»0, her oder hin». Gottfr. v. Str. 1, 233. —
Die Seele «mfis blus sin und gefriget von
dlea bilden». Tauler, 10 (8). Etc. — «. . . daz
*it gefriget werdest von allem unarte der
Mtnre». Gebete, 14. Jh. — «Der sin hertz
lidiget . . . und gefriget von allen oreatu*
ni.» Peter v. Gengenbaoh, 1436. — Die Stifts-
Wren «begerten das, dieweil sie von päpsten
S "i i^aysern , . . gefreyet, das sie keinen zoU
itUü Sölten». Braut, Bisob. Wilh. 241. —
*wcU mau nüdi iets sn eim ampt, — so
liii nii vüdm «Ue Mmi — ▼orbin g^firit
vor miner straf. — Was das bedüt, da nierek
ein schaf». Murner, Nb. 70. — Luther will
«das der bapst . . . alle kirchen gleich freien
... sol , . das sol nit sein, als wenig ein
keiser jcderman freien sol». Id., Adel, J, 3 «. —
«Christus hat uns all gefreit, — das niemans
gült dem andern geit». Id., Luth. Narr, 104. —
«. . . . das gott allein die sünd verzeihe . . .
(und unsi von iMtorn /reye . . . ». Capito,
Treger, C. 1 b.
2. Priviltigieren. — «. . da.s men alle Jqr
sol haben aö Strosburif eine gefrigete messe»,
Kon., 7-14. — Alexander V. «die barfiissen
vaüie erhüheto ünd frigete». Ibid., 616. — «Da-
vor seind Pfaffen, Münch und Begj'nen nit oe-
freiet». Geiler, Brös. 2, 64 b. — «Ye ein erden
über den andern, ein closter über das ander
. . . gefreyet ist». Wurm, Trost, 5 «. — «Nie-
mant mag den andern von gopotten gottes
freuen oder losschlagen». Capito, Pfaff. a. 2
3. Sicher machen gegen Angriffe auf die
Freiheit. — «JE^ ist worlich ein grosse schand
— das man die stressen nit wil fryen. — das
bilger, koufliit sicher sigen». Brani, Nsch. 77.
— «Solt man die abraszen aUit /rien, — das
bilger, konflfit eleber sien». Murner. Nb. 84.
4. Um ein Weib werben, heirathen. Beneoke
hat das Wort aoch nicht in diesem Siuu. —
«Wer sich nit entbelten mag, der sol freyen*.
Win Ml, Tn^M, -17 \ Etc.
Frilich, bedeutet nicht »owohl fieiwiUig alt
eigenwillig, miithwUUg. — Hau «sol nUfrüidt
in das laut der beschouwungc varn>. Tanler,
8 (2). — Sieh «mutwillecUchen und früichen
au die ereatnron gewfibneii». Id. 182 (80),
Frischinsf, Frischling, eiiijiUiriiTr^ Schwein
oder Schaf. :Scherz, 431. — *Frutk*iigae üvinae>.
Ende 10 Jh. Urk.-B., 1, 38. — «SSb jerig lamp,
das do heissct ein frisching . . . Ein swin.
heisset ein friishing». Kirchheim, 1329. Weisth.
ö. 484. — «Bin Site eines jerigen frischiing«t».
Marlenheim, 1838. Weisth. 1. 728. — Etc,
Frist, Zeit — «Des hab ich gdacht ku
diser friet*. Brant, Nsch. 2. — «Ein rinnend
tach zu \\intcrs frisi». Ibid. f>4. — «Betracht
... all fruit — als (alU si das ein jeder reden
ist». Brant, Cato, c, 8 b. — «0 narr, gedenck
z« aller frist. — das du ein mensch und töt-
lich biBt>. id., Nach. 55, — Es ist ihnen
verboten «kein spfl zu tun zu aller Atsi».
Ibid. 7n. — <?otf verleihe Weisheit «den zu
jeder frxat — du ii auzs gutem gruud begern*.
Brant, Layensp. 164 t'. — «. . . , das du ^ets
und rn diser frist — hcrwiderumb gesohaffet
bist», urner. Virg. Ii, 2 ». Etc.
Fron. 1. Gott geweiht, heilig. Seliera, 484
u. f. — < Frone getougc, dominica sacrnmcnta».
Herrad, 190. — «Das crütze fron», ücisslerlied.
Glos. 108. — «... an dem fronen creutz da
er sich selber seinem vatter auffgeopffert hat».
Guldin Spil. 43. — Die Juden hatten «bosheit
getriben mit unsera herren fronliehamen»
(Hostie). Kön., 759. Et«. — Christus gab seinen
Jüngern «seinen fronen leib zu essen». Guldin
Spil. 43. — «Das heiige frone crütz». Gebete,
15. Jh. — Fronaltar, Fronmesse. (Hauptaltar,
Hauptmesse}. Braut, Bisch. Wilh.. 254, —
«Von dem Meraiiieiite>hiiM>» Mumer, 4Keteer
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E, 8 a. — «T>o »ach er vor Maria /ron». Ibid.,
J, 6«. — «l>as Evan^eli frone*. Murner. Lied.
— Die Apostel «nffbrachten den glavbmi
ftmt»» Id , Liitli. Xarr, 41. — «Send ans
delii friden Jronc — and christlich eioigkeit».
Id., Lied, 669.
2. Dem Farsten oder dem Orundherrn
hörend oder dienend. — «Der bischof sol aie-
maa das fnneanibaki (olTiciam pnblicam) üben
er ensi denne des u'c^inclcs sines goteshuses».
1. Stadtr. Orand., ii, 44. — •Fronebotte» zu
Wiedensohlen. 1364. Weisth, 4, 161. — Der
Äbtissin von Hülienburp- Buttel, »dem man küt
froiicbüttd». Eosheini, 14 Jb, Hanauer, Constit..
^54. — »Franefischer» des Abts von Ebers»
heimmilnster, 1320. Wei«th., 1, 66S. — «Fron-
!!0 viel wie Dingrhof. Andolsheim. 1431.
Uerlisheim, 1454. Wicdensohlen, 1364 Hanauer.
Constit , 196. Weisth. 4, 168. 159. Tarkheim,
1354. Reg. A.. 271. Lutterbach, 15 Jh. Weisth.
4,106. — *\)CT Fronfiof» zu Strassburir. Platz
zwischen dem Münster and der biscböfliohea
Pfalz. Gassen-Namen. 277.— «FVcmoeifr, Fhm-
hole, Fronematie. Frotirehen* etc.. sehr Oft.
Fronde, tiefrönde. Scherz, 486. 1. Dem
Herrn reserriertes Out, die Bauern m
fronen hatten «Des lantirruven frönde».
BramaU 1855. — «Der von Müinheim frönde:
Oendertlieim, 11)67. — > «DerSehorbeoher/fAfdie».
Bernolsheim, 1372. — Des Abts von Mm li n Ii
•gtfrönde» zuAchenheim, 14. Jh. — «An den
/rAMfen*, FeUnsnie m SO Orten. 13 Jli n.
f. — Der während der Zeit des Weinbanns
zu Münster und zn Türkheim ausgeschenkte
Wein, soU «gewachsen iln an des gotahviee
frönde*. 1839. Als. dipl. r, U. Jh. Welsth.
4, 207. —
9. Frontair. «Tria «ervitia dieta vnlgariter
drv fromh*. Appenwillcr. 1358. Burckh,, 152,
Frönen, pfänden, mit Beschlag belegen,
f3r den Herrn oder Beeitser ein Gut in Be-
schlair nrhmi^n. arrestare — «Es sol in>mfin
deheincn uatiern ingesessen burger fronun
neeh bürgen heisohen, der in für die sehnlde
wol iresessen Ist». 1928. Urk. 9, 110. ^ S.
Fronung.
VrVner. der der den Besehlag verlangt. 8.
fröntn und Fronung.
Frönling. Froner. Scherz, 440. — «Als
menfges frönlinget nnser herre der Abt von
Münster) bedarf . . . wenno man den frönlinffen
gebietet an dem äunneutag, weis» taires hic
koment in der wochen, ane dem 6anista;<^, so
sint sie ledig». 1339- Als. dipl. 2, 163. 164.
FronspUr? — «Da der keyscr innen ward
des Drivels nnd fronepür seines suns Otten,
ward er srhwerlich ftber ihn erzürnet». Adei-
phus, Barb., 51
Franteil, Sanctnarium einer Kirche. —
«Das inner Teil de* Tempels, als wer es
unser Cliur da der Fromütar ist . . das wart
genant das Fronkü, saneta sanotomoi». Gei-
ler. Post. 2, 17 b.
Frooung. Beschlagnahme, arrestatio. Sehers,
486. 437. — «Es sol niemaas . . . arreste oder
fronung off der böigere . . . guter legen».
1322. Urk. 2, 110. — «Wo iets dm man
verdorben Ist, — den an Uh md gut gshrlat,
! — SO frönt man bald den armen man, — da«
er ait beraten kan . . . Wer die fröwm f hat
gehört, — der selb oneh fröntm Von dir len
— dann komt der fröner ein gros zal — nnd
of ein il, so weat sie all — bezalet sin mit.
groeeea gewalt». Momer, Nb. 140.
Fro8, Fresser. Scher/. 40>*. 8. Fräse. —
Bischof Johann v, Lützel bürg war «ein frot
und as ein gans oder einen eappen z& eime
mole». Kon. 676. — «Dirre ist obi triaker nad
ein fros». Eis. Pred. 1, 229.
Frvm. Scherz. 444. 1. Tapfer. — > «Wie/hone
diser künig (End. v. Habsburg") waf. so ksni
er doch nie gen Eorae, daz er were gekrouct
z& keiser*. Glos., 56 Etc. — Hector «was der
fr itmme$t e nnd küneste hdlt der ie geben
wart». Köng. 293. Etc.
2. Tugendhaft, ehrlich, ehrbar, bieder. —
«Vespa^ianus was ein tngentlicher
man, do übertraf doch Tjitus sinen vatter an
tugenden», beide «worent /r«mc keyser». Kön..
846, — «Sa ist etiran ein Kaufinan ein /ruM*
ifMr Man, aber die Kneeht seind Bnben>. Oei>
1er, Brös. 1, 95. — «Der /rMW unschaldig .To-
I senh». Ibid. 2, 62 b. Eu. — «Der hüt der hew-
sehreelc an der snan ... — der hfitet das sin
frow blib frvm». Brant, Nsch. 33. — «Kino
Jromt frow sol habw gberd, — ir oogeu
I schlagen an der erd». Ibid. S4. — «Wir batt
nit thon als /rtfinmi' kiml., Mnrncr, Schehii-
K. 8 b. — «Torheit der wiber hab ich taxiert.
I — die f inm mm nie mit sehimpf berieft». Id ,
^'^ 280. — Man weiss dass Murner «\'on
frummen eren wiben — weder idag noch
I sehimpfF sei triben». Genehm, b, 9 •. — «.. .
do<-h hab ich etlich frumer ertzt erkennet»
□»robiores). Murner, Gayao, 483. Ktc
I Pranekeit. 1. Tapferkeit, Tttehtigfceit.
Scherz. 433. — «Wir liabon von siner frumekett
— Märe und mftre vil veruomen». Gottfr. v.
Str. 1, 58. Etc. — «Bittere nnd junge ISte,
die durch frumkeit und ofentiire fftrent in
*fröra«de lant». KÖn., 268. — Sie wollten «ire
Ifrumekeit erzeugen». Ibid. 827. Etc.
2. Ehrbarkeit. Biederkeit. — »Frumkeit Wrt
Eer». Geilor, Bros. 2, 89 t>. Etc. — «Wer uff
sin frttmkeit halt allein, - und ander urteilt
bös und klein, — der stoszt sich ofFt an herte
8tein>. Brant, Nsch. 31. — «Wer gerecht ur-
teil spreehen wil, ~ sol im selbe nit trawen
za vil. — hnb rat und volg den -weisen, —
t>u maynian sein /romA«it breisen». Id.. Layensp.
167 a. — * Ausz frombkeit wachset Würdigkeit»
, Id., Epitrr. Zarncke XXXVIII — Man find. t
I «wer ein herr ietz ist, — das im an fruvtJcat
vil gebrist». Murner, Nb. 20;"). — «. . geistlich
sein vor angesiclit, — und halten dennocht
frumkeit nicht». Id , Schelm, g. 7 *>. — «.. . das
ir nit von der /rum/reit wichen». Id., 4 Ketzer,
8 b. — «Ulenspiegel gelopt im greeae tr&w
und fnmkeit*. Id. Ulensp. 91. Etc.
Frnmen, GefTnmen. Prümen, Fromen, verb.
SoherSi 433. 1. Nützen. — «Die frechen Bri-
tnne — Die erkunden im da mit gefrumen*.
Tiuttfr. V. Str. 1. 77. — «I>a /rMm<en beiden
samt, das iist — Wider tist geeetaet ist».
Ibid. 1, 19a {FrmUm ist für fnmi im, ihnen).
— «GelstUeho rfturo an« Uplieho eiMt niht
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- III -
ranit^ der selC". Bihteb. fi9 — «So trürd es Nsrh 51 — «Tn den oolerici« ist zo ril hits
XU viel gutem kamen, — and alle eristoa- i and dürre, — und li&ben mangel an /ücAle».
neasehen fnanen». Honittr, IiVth. Narr. 41. | Monier, Öajae 437.
2. F>r ir rn Die Eig'enlf>nte der Äbtissin Fncker. Handel. — Marner, Adel, k, 2 b.
von liuhcabarg schwören <ir ere and ir gefiire Fag, m&sc, vuoc. 1. Schickliolikeit, An-
li/roMeiMle». 14. Jh. Hanauer. Constit, ^46.-- laOodifkeit. — Er halte mit Sleidiing «soloh
«. . . also das anser dehein^r ii m "indem einig nifs/. und fuff, — das er sim ampt oneh tft?
kiL ikuea soll noch frommen ze thaende». genäcr». Brant, Moretas, a, 2t>. — «So lang
iJtl. Als. dipl. S, 17L — »Du sü gespittt | ich ilet mim unpt genüg. — hat ich vor gott
imrdent und gtfromet von (if>r reinen lere». , glimpff. ere «ntl fi'^*. >furiier. Genehm , p,
EU Pred. ^,22. — Ob da Jemanden «schaden i 3 — Em Prediger klagt über die Sünden
pitete oder pg/Viwftil ta übe ««tor M ipftM*. I des Clerus «uff der kantzel, do es hat — weder
Bihleb., 60. ' glimpff und weder fug». Ibid. g, 3». — «Wa-
3. Etwas als Becht verleiben (oder einfach obstat ist alles kiuderspU. — das nocher kumpt
^6t^an^f. — Blntgvrielit «mI dn geistliche das ist zu vil — and ist zn grob mit greten-
j^ersone weder han noch /nimfn» 'bt Text: schinipff, — es hat aiichweder/ö^nodigliittpff».
aec iiabere iiecdare). 1. Stadlr., üraiui., 2, 47. Murner. 4 Ketzer, E, 3».
4. Bestellen, halten lassen, besonders dessen. 2. Das was passend ist, was sieh ziemt.
— Hütte ich T'MiifiniJpn der «alle tage eine Ordnung. Recht. — tWoltc ein Schulmeister
tae&äe amb mich jrumte . . .». Eis. Pred. 1, 6-4, , die letzte Stat halten in der Schul, das het nit
— «Do ime sine husfrouwe .... selemesse Fug, war ein Thorheit». Geiler, 7 Schwerter.
frömete . . .». Ibid. 2. 16. — Was dem Lent- j G, 6 — «Wortich sag ich es liat kein fiiy.
priester gegeben wü-d, u. a. »vou messe fru- — es ist mit dünckeu nit geu6g» (nenilich beim
mm: 16 Jh. Eist, de S. Thom., 40K. — Man , Rechtsprechen). Brant, Nsch. 5. — «Sitzen bim
masB zahlen «hie oppfergelt, do messe «rAme»». i o£an ist sin {des Trügen) fna*. Ibid. 02. —
l onr. V. Dankr., v. 470. ' Es «sacht ein jeder sinen /il^». Mumer, Genehm.
5. Spenden. — Die vom S.Veitstanz be- T, l b. — «Wer hie sins/üjr« nit linden kau .».
faUeaen sollen ca Zabern in die Kirche geführt Id., Nb. 32. — «Ist die dat (That) nit bos
w CT d e w und da soll jeder «ein pfennig pfiymen, ' genäg. — so hab loh hie zn ston kein fuff»-
'ic-sglielien dornach ouch opfern». ]418. Kön., Id. Geuchni. z. 3 » — «... So band wir eer
Anmerk.. Scherz. 1210, meint: «p/f^fN«» j and gats genüg, — und unser sftchwguten/*(|r>-
f«rte pro prime»; Prime ist die erste der eanon- ' Id., 4 Ketier, J. 5 a.
^chen Huren, t) Uhr Morgens, was hier keinen 3. FügUche. passende Gelegenheit, günstiger
^inn gäbe, tfrymen ist nichts anderes als das ^ Moment «Kan er sin fug damit erwarten,
popnllr »Qsgesprocheae Frümttm, j — so tohtlft er im fin eigen gwin». Mnrner.
f). Thon, begehn. — «Liebe an im wunder Schelm, d, 5 — «So bald den fug ein
fnmet». Gottfr. v. Str. 1, 15. — «Als ich . . . wib ersieht, — das er sich also gschiekt er-
lede «Tfeben sol aller miiire afindea die ieh zeigt . . Id., Geuehm.. i, 4 a. — . cJudith
le gefritmete, wan ich /.{\ bihfce und cft UaiEe ' mit schäm ersucht ein /n^, — bisz sie znletst da»
komeu bin». Gebete, 14 Jh. | hoapt abschlug — Eoloferne irem find». Ibid.
7. Verkflndeii,pro«lamlereii.Vergrl. Sehmelier, | e. 4 — «Ich stand darren, wil es hat füg*.
1, 810 Murner, 4 Ketzer .T. 2 a.
Fmmen, Fromell,subst.,^'utzen. Scherz, 445. 4. Passendes Mittel. — «Als sie kein Ust noch
— «... swer m sinem fnmen — 10t eines fug erftindait daa sie den bmder todttn
früiido.s schaden wil komen, — Der trcit im künden....» Murncr. 4 Ketzer. L. 2b. —
kleine minne». Gottfr. v. Str. 1, 2ö4. — «... in , Amicus «der zum jagen knndt allen fug*,
ftmmoi vnd aehftden». Tbnler, (ft). — «Der I Id., Virg. 18«. ^ «... das ieh jets mit
statte zö Straszburg zft nutze und zft /rumm». geschiitzes fug — das schedlieh weih hxjng
J334. Kön., Beil, 932. — « . . . umb iren /mm umb ir leben». Ibid. n, 6
«nd nmb iren snts . . .». Eis. Pred. 1, 947. — 5. Füglleher Grand. — «Die Ursach die du
Ein Kaofer von G'ifcrn erklärt, sie seien in fürwendest . . hat kein i'^ury noch Kraft». Gei-
seiAen<nutznnd/romm«ngentKlichen kummen». ler, Post. H, 79^. Eic. — «Des kriegs hond sie
1437. Reqg.AA,S9.Ete. — «Sehwätzen me schad ursach und fug*. Mnrner, Virg. T. 8
dann /romm«! brin !rt » Brant. Nsch. 28. — «Es 6. Das Verfügen über etwas, oder auch: was
bring mir schaden oder frxmmen». Murner, einem zu Verfügung steht. — «Dock wer der
Xb. 243. — «Doeh brmeht das glück ir keim ander mcchtig enüg, — und het der glider
ein frommm, dass er zu land mocht wieder grossen fug*. Murner. Virg. V. 2 a. Etc
küiuiuen». Id.. Virg. h, 8 b. — cDas wird dir! Fttgel, das von der Befrachtung durch das
ewig bringen frumm». Id., Luth. Narr. 89. M&miehen im Vogelei befindliche Sameaklttmi^
Fröste, Grefrüste. Frost. Scherz, 445. — eben. — Das Eiweis «hat ein Flecklin, nennet
Geschähe es «das die müle vuu /rita^f gestünde», ! man den Fügd». Geiler, Schiff der Pen. 112».
so dass man nicht malen könnte. Heimsbrunn, — Die Sel& Christi «ist die Wisse des Eigs o«
14 Jh. Weislh. 4, 93. — «E« kam ein also allen Füge}, nit gantz glich der Wisse eins
srros gefruMte . . .». Glos., 39. — «1363 an S. liblicheu Eigs, wenn die WL-ise hat ein Flcck-
tbomans tage . . . do ving ttt ttiae groestt kelte lin, nennt man den Fügd, aber diesen Fügel
Bad gefräste*. Kön. 8Ö5. hat unser Wisse, die Sei Cliristi nit» Id , Bilg
lüchte, Feuchtigkeit. — Lüdurlichen Ar- 218 ^. — Nach Jac. Grimm, bedeutet Fugtl
Mm iet nur «wol. bi dir «Mttdhf;» Bnat, ) nrtprüiiglieli niAhtt «adm di Vo({«L Dm
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— 112 —
Wort gehört weder der elsässischen noch der
schweizerischen Mundart an. Vrcrl. Grimm 4,382.
Fügen. 1. Passen — «Wer reden Avil, so er
nit sol, — der fügt ia nurren ordeu wol>. Brant,
Nsch. 22.
2. Sich verfügen. — tWir tlicten uns dann
ftU heim fügm». Murner, Virg. X>, 8 ^. — «£r
tat sie anreh den Ivilt eu IBegen — uod sn
dem liii^tein loch zu fügen*. Ibid. R. 6 a.
d.äich anschicken. — Daretes «ward gejag^et
hin und her. . . , — dann Entellns der füget
sich — in da zu üben L'oli lich». Ibid. P, 2 i>.
4* (xanz allgemein : thim. — «Daum ich dir
iets zn wissen fikg, — das dn mnst haben grau-
sam krieg». Ibid. R, 3 «. Etc.
¥M, fooi, morastig. Vergl. das engl. fonl.
Sehers, 448. — «In der fiOm gewande». West-
haascn, 1304. — «Die m:atc>, Kranfc-r-
geraheim, 1266. Wicker&heim, 14 Jh. — «Das
/ttOmeft». Oberehnheim, 1848. — «Die/Uoefcer»,
«der fuk bnme», an mehreren Orten. 18 Jh.
n. f. — «Uf die ftUinffen»^ morastisohe Orte,
Kersfeld« 1806. Lixhauen, 1817.
Fnlen. 1. Faulen machen, vcrdf'rlien.
2. Faai werden, faulen. — «Das korn fulei
in der emen>. Glos., 133. — «Der win an den
reben fuJete». Kön., 774.
Fülerei, Fanlonzerei. — Der Trägen «/«te-
rei ist mancherlei*. Mamer, Nb. 190.
Fnleaen. Fnlzen, faulig schmecken. —
'FuUiet (der Wein), man sol in uemen, das
ist von der 7.it> (kommt ven der Zeit, ist nicht
der Leute Schuld). Gemar, 14 Jh. Hanauer,
Constit, 366. — «Noch herbeste der win daz
mere teil kräng und seyger wart nndfiäueU».
Kön.. 774.
Folkcit. Faulheit, Trägheit. ~ *FuIkeü er-
denckt ein werwort bald>. Brant, Ksch 93.
— «Die cUor die ir (ihrer Torhter) futkeit
wissen, — und dich mit ir hüut gar beschis-
sen . . .». Murner, Nb. 204.
Füllen, nicht blos.wie Ciidekc. 160 (Marnor)
meint. Völlerei treiben, sondern überhaupt viel
essen und trinken. «Von /üZ/ctn und prassen».
Brant, Nsch. 18. — «öuffen. brassen, seUem«
men, /tU^>. Murner. Nb. 160.
Füllerei, Fälle, Fresserei. — «So du der
JFüÜerei nachhengst und dem Schleck genug
wilt sein, und wilt nit ein Benügen haben zu
deiner Notturfl, .sunder allein nach Lust es-
sen...*. Geiler, 7 Schwerter, G, 2 b. — «FtÜter«,
l^essen und Sanfen». Id., Selenp. 208 <>. Etc.
— «Ein strick am hals wer eim ^,'csundt —
und Wäger, dann soliieh /üUery triben ......
Brant. Nsch. 19. — Wir «selten den sehaden
ansehen der teglich u.sz solliclu i füllerei ent-
Stadt» (cxapola). Mamer, Gayac, 4ö8. — « . . .
bei den ttsehen sanfÜNi, fressen, — und keiner
fuOerei vergessen». Id.. Wvg. n, 5 ». — «Got
geb was langes betten thft, — nach der /«je
(fülle) am bett ein rft». Id., Lvtli. Nur. 87.
— «Die faUerei macht unsinnig». Adelphus,
Ficinos, 138 b. _ «... aieb vor trunkenhcit
hüten und anderer fOtteni». Fries, 108 —
«... als ob fäUerei nachgelassen were, so man
freiheit der speisen erlaubt, als obs nit zweierlei
red werea, dn ningst dieh «llerhaBd speis?,
braveheii, and raagst/BBerttf tnibea». Zell. i. 4
FUtlerich, Füller, Fresser. — «Die fülkriche
und trunckenbolte». Claus v. BIov. — Chris lub
spricht : «jctz sprechent ir ich sei ein Füller
und ein Fross». Geiler, Post. 2, 48^. — «Wer
ist der Amasa, der des Schwertes nit ^ ar-
ninipt, denn der Teufel /um Maul an da»
Rinn greift und in zu Tod sticht? es ist ein
FOBerich». Id., 7 Schwerter, G, 2 b — Ein
Geiziger bedenkt nicht, i;iss er sein Gut «eim
frörobden /iHkr spar». Brant, Nseb. 68. —
«Die füUer wissen nit wie sie leben». Mnmer.
Gayac, 466. — «Das podoui t \iciszlich tut.
das 08 nur bei den reichen /ü^iem sein will»
(crapulones, ebrii et delitlaru). Ibid 464. Etc.
— Reichthum hat «nie keinen fressigen füüer
und prasser gelert messigkeit*. Wimph.,
Chrys., 10 ».
j Fnlment Fundament. Scherz, 1218. S. FfuJ-
ment. — «Also ir sehent dise kilcbe . . . , daz
I fkmdammit^ die innren, die steine . . Tanler^
456 (79), (var fvimcnt).
Fand, Füudliug. Erhnduug, bes. trüse-
risehe, KnnstgrilF, Kniff, Im plnr. Rteke.
Scherz, 460. — «Und ist der behender fundt
also vil . . ». Tauler, 27 (6). — üie brachten
es dahin «mit iren listen «nd mit iren nawen
funden, das...». Kön.. — «Das isr in
der nüwe /and». Altswert, 5. — «Der Küiiig
het gern einen JFVnd erdaeht, wie sie die
Oiristcn möchten tödten» Geiler, 8 Marien,
i44L. _ «Von nüwen /tifwfen». Brant» Ksch.
1 7 (Moden). — fund kura dttn snd«m
I wicht». Ibid. — «All beschisz jetz von (Jcii
I buren kunt, all tag haut sie ein nuwen/uM<>.
Ibid. 79. — «Jetz bringt uns der frantsoe ein
fund, — das er schier gantz entblösset knmpt.
— und dreit ein zart rein hembdliu an —
das kum am hals beliben kan». Mumer,
(TfMichm. n, 1 1» (3Iode). — Sie «band betracht
so manchen futui — wie der gouch umb sin
I federn kumpt». Ibid. h, 4 *. — «Er nit wiest
ein nirlron fund — wie er doch m ir kum-
men kunt». Ibid. q, 3 ■. — «Holoferues datten
j zeigt uns an — was list nnd fünd ein wibli
• kan», Ibid. r, 1 b. — «Noch sind vil tuserul
I list und futul*. Ibid. B, 3 — «... dor mit
I betrug, mit iist und fund — ein liebende be-
triegen kundt». Mumer, Wrg. L, 6 — Sie
«haben vil nüwer fünd und list». Id.,
Lnth. Narr 16. Etc. — «Sie machen andere
kleidcr, nüwe /im?». Pauli, 121. — «Das abthun
menschlicher fünd». Butzer, Neuer.. F, 2 b. —
Messkleider sind «eitle fündlin». Ibid. G, 4^ ;
L. 3 — «Es ist . . . der geschwinden bäpsb
fündlin eins». Brunfels, Zehnden, b, 4 a. —
«Heimliche und böse fündlitige». Appell, b, 1 b.
Fündig, erflnderisch, listig. — «Welcher
jetzund fündig ist, — und weiszt uf allen
ranck ein list . . . ». Murncr, Nb. 205. — .
«... so fündig wissent sie geferden». Id.,
Genehm, b, 8 b. ^ «Judith, ein findiges weib».
r, 4 b.
Fünfsig, Bosenkranz, wegen der 50 Kü-
gelchen so genannt. «Unnm pater netter dle>
tum ein korallen für^teig». l^^TH. f'^'. Thoni.-
Arch.) — «Ein katzedonygen fü^fuig» (von
Cheleedon). 1440. Str. Bez.,ArelL — «üb
ftai^ig nit jatvlBsen». 1440. Ibid. ^ Stirbt
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ciae Miuitzige Fna, lo bleiben von UurerlmuL streng nach dem Recht vorg:egan?en,
Bhttt'lustMeiiftft den ftndern Kranen v. «.
'liefünßiiffe». (lütleiiti Ordn. . 169. — Mancher
B»chte «ein /ünfttig dM selber bettet». Fred.
Für. oft für ver, wie in furbnmen = ver-
barnen, färsünden = verslinden, fftnihea =
renihen, etc. S. diese Wort«,
Fnr. 1. Fuhre, FuJirwerk, Fahrzeae. — «Ein
Nil (^ianrea) kein für hant überal, — die
n*«Mn nber wie die ymmen, — vU under-
stüiii /.^ «lam schifif schwimmen >. Krant, Nsch.2.
t. fahrt. — Uan ontersncht «ob man hab
mh die gantz weit /Ar» (ob man darnm
fahren kann). Ibid, 65. - Die Schifflcute «ee
sie Verden eins der für ...» Ibid. 96.
FlrMetoM, vor Oerfdit laden. — «leli
fvTcht es sie ein l!<>t[cnstab, der mir v> i\ für-
butm zu dem äobttltbeissfoi an kommen*.
GeUer, Bilg. 76 •.
Pnrbnndi|t?. aus^rr/r irhnct. Beneckr, 1, 136.
hiUe man naek dem Recht procedirt . — «ii;m
kleine irrung im anfang, — wan die nimpt
weiters ein fürgano, — so wärt ein grosse
iming drais». — Ibid. G, 1 b. (wenn sie wei-
ter fortschreitet, sich verbreitet).
fttrufokot, Gebot vor Gericht au erscheinen.
Sehere, 468. ~ «Zfi jungest renohribent die
kurfursten dem künige Wcntrcslao mit fürge-
bottent das er kerne geia Laynstein». Kön.
4t7. — Wer Ton den StniBsbnrgem etwas «n
fordern huT . Kr <o\t für gerihte laden
mit füTffebotten und anlcitzbriefen». Ibid. 688.
Fflrgeding, V«rbedingnng, Vorbehalt. —
Ein gonch soll all sein ^ut mit den Aveibcm
I versehren <on alles /Brj^in^ and verschriben».
Hnmer, Oenelm. a, 1
' Fttrgrlff. Vorgreifen, Vorbehalt — «Sunder
Fürgr^, on allen Zasata». Geiler, Trostsp.
^EE. 8 b. » «Dfser ümmIi ist nft lelrald^r
ein Tfi!l. es sei -n flrhc« Pi< wöll, zu crwaien
- «Ein ort das /ürbimdü was geiegenheit 1 on Zusatz SohleUs und Fwrgr^»^ sunder er
lilbea nnd sonst ftneh mit fletos bawaret». — "* »j
Hngm. Cäsar f. — In der ersten Cohorte
uner Legion «muäxtcn /ÜrbümUot menner an
<ie[u g^chleeht und an knattsem». Ibid. 7*.
Färdenken , Verdenken, sich f^riTinem.
Seherz, 1727. — *Dm Fürdcnkenj bouinum
■euoria». Schmeller« 1, 746. Brhalten im Wort:
uvordenklich. — «Die recht . . «intl L'^^\ o-
Ms .. . von solcher zit die lucmau vurdetücet».
Kiiebkeim, 1888. Weisth. 6, 484. - «Es ist
niemand so alt, der die recht verdenken kan».
Vendcnheim, 16 Jh. Weisth. ö, 466 (der sich
*» den Ursprung der Rechte erinnern kann).
- Das Thomaakapitel hat gewisse Zinse zu
Eckboisheim genossen «so lauge daz das nie-
BMJ terdehU». 1899. Reg. A, 140. — «Je und
ie so lang das ieman furdeht ..... 14H0.
Toeherzunft 1, 40. — «Ein alt harkummen,
H> 1 a n e d az jemand/ttnicNM». 1488.0oldaohm.-
Zuft. 18.
Fnre, fem. Öchcrz, 460. 1. Nahrung, Unter-
^t. — «... Sit ich als armer füre bin, —
fiit,kerre got, waz ichgetft». Guttfr. v. Str. 1, 56.
Ke Borger von Oberhergheim &ullen das
Fronfohlaa «in gttiufSn hab«n». 14 Jb. Weittb.
4, 138.
S Auffuhruag, Betragen. ^ «Ower mau
P%et mit andcvn wiben bVaw /Ar»». Mir-
lein 19.
Wrelter, Voralter, antipendium. — «Ein
firdter 7.t ncgende». 1418. .'=:. Thom. Fabr.
^firen, nähren, füttern? franz. fourrage
~ «Spis die ein Mensch entpfocht, die seit
^0 lan
SU fürt oder nürt
if,' sie in irer Art blibt
m ein Menschen nüt^ sol sie /^ren, so muss
■u si ii8t -werden verändert». Geiler« Post.
2 (57 \ _ «Die /Orwnde Kraft», vis nniriUT».
^>i-. öelenp. 67 a.
ffirgaii]g. Seberz, 453, Fiirgang haben, pro-
fitiere. Eines schlechten Rathsherni «urteil
ju^ kein fürgang hau». Braut, Layensu. 167 b
m kau nicht naeb deraaelben jnroMdut wer-
aen, es bleibt kraftlos). — «Wo das r.-clit
sol die Wal und Urteil läRioblahen». Id.,
Selenp. 209b ; riiristl. Kün. CC. 2 — Das
mir unverständliche Wort SefUets führt Sehers,
1417. auf das von Priieb, 8, 196, erwihnte
niedersäehsische Schlrtr zurück, das Fnkosten
bedeutet. Ich weiss nicht wie ein nieder-
särbsiseber Anadmok naeh Strassburg sollte
gekommen sein; auch paist Unkoeten niebt in
den Zusammenhang.
FUrheben, vorhalten, vorwerfen. — «Der
hebt gott sin onmächtigkeit. — der ander im
üin marter für». Braut, Nsch. 85. (nemiich
Flocher).
Fürhonbet, Vorhonbet. Scherz, 468. 1. Ober-
haupt. — Ein Priester sollte predigen vor
den «vorhoubelm nnd prelaten der wiitenbeites.
Märlein, 81.
2. Grasiger Kand am Ende eines Ackers.
— Wer einen Acker pHiigt «und machet SB
ieglichem ende ein fürfwupt . . » Olvisbcim,
1498. Weisth. 6, 470. — «DLmidius ager and
ein fürhoubet». Griesbach. 1344. — «Unus ager
mit dem fürhoupt» Dctt\\ei]er 1609. — Die
Äbtissin von Niedenuüuster hält zu iSermers-
heiro 12 Rinder, «die sulnt gan umbe die
fürhoubete ane schaden». Ebenda hat sie vor
der Ernte ein Ross, «unde sol eiu banwart
deme sniden an den fürhotibeten einfi bürde
kornes, unde an den maten eiuä borde gra-
ses». 1286. Hanauer, Constit., 88.
Fürin, feurig. — cDie ßurine strale . . . >
Gottfr. v. Str. 1, 70. — «Die fürinen pfile».
Tauler, 466 (81). — «Ein kleines swartzes
tierlin mit füriu ougeii>. Nie. v. Hasel, 179.
— «Got het eine füriti muro darumb gemäht».
Kön., 238. — «Ein /ttftn swert». Pred. Ingoita.
— «Der fürine fliniel der Selikcil> (Em-
pyraeum). Geiler, Pred. v. Maria, 5 —
« . . . als in einem glfienden feurinen Eisen».
Id., Ev. mit Ussl 26 - «Salve, u du füren
Büle». Rosenkr. Brant, D. Ged., 9. - Man sah
«am himel blAt nnd fü/rm sehüt». Donnerst.
Brant. D. Ged . 23. — Der Vnlkan «epeiet
>i^/ärpaty hatt, — nnd sie üch rechtlich feurin funeken ausz». Murner, Virg. J, «Tb.
«mn thoii« —
*^ . - . ». Mnn
kein ander betteiu lanen
Mnmer, 4 Ketaer, Vorrede (wXre
FOirltaiif. — «Wneber vnd/BrioH^>. Brant,
Neck. 89. — Man bandelt eehftdUeb «mit dem
8
fürkouf, mit den rentcn». ^furnrr, Nb. 195.
— «Noch tackt er an ein fürkouf triben, —
dobi der um. nura niiuB b«libMi> — and nÄekt
ein tnrung in dem lancl>. Ibid. 195.
Fttrkäufer, Voraaskäofer. — *FArke^fer,
Wnoherer and in gl«iehen . . . Fürka^fm nnd
Thürc machen ; es scint die die im Herbst
Wein sanüen und in der £m Korn, das sie
es darnach th&rer geben». G«Uw> Narr. 185
Fttriasz. ilas Vorauslassen. — «Sit ich den
fürhu hab gethon — von denen die mit
falsch ninbgon, — so find leb noch die rechten
Knaben, — die bi d»^m narrrn schiff ombtra-
ben». Brant, Nsoh. HS. ^Im vurhergehenden
Kapitel ist von den Filsebem und Betrügern
die Rede; Brant sagt nun einfach, er habe
dieselben voraas lassen g'ehen. Die subtile
Erklärung Oödeke's, 211, ist überflüssig, eben
»0 die im Wörterbuch von Grimm, 3, 1406; 4,764.
Füriaaf 1. Su viel wie Vurläafcr, praecur-
8or, Vorloufe, masc. Ben. 1, 1047. — Beim
Tanzen eist hochfart und üppikcit, — und
fürlouff iler uuiuterkeit>. Brant, Nsch. ÖQ. —
«Falsch, uutruw, bschisz wiirt jet/, gspürt, —
das ist dem cudkrist gnt fürlouff». Ibid. 98. —
Warum (jödöke, HO, die erbte die«er Stellen
erklärt dnroh: wm saeifl ▼om Fmb flieset,
sieht man nicht ein.
2. Schneller Lauf um einem auderu zuvor-
zukommen. — «Die pferd ein fürla^f betten
gmacht, — wie sie inen entgegenkemen —
und aller Strassen weg einnemen». Mumer,
Virg. e. 4 ^.
Fttrlanfen, durch Laufen zuvorkommen;
etwas fBrIaufen. es übereilt erreichen. — «Du
fürlauffest die Anfechtung, und also hastu syn
gewout». Qeüi>r, Brös. — «Mancher
flMoujH^ imselbs sin tag, — dM gott in nim
erhören mag>. Braut, Nseb. 47 (er eilt so
sclmeU zum Lebensende).
FtfartSiffer, VorlSfTer, Diener, Anslftafsr. —
Ich «tet die hu'^tnii iif und gie üuch hinus
nnd vaut den vorlöjfer do sitaeude». Nie. v.
Basel, 883. — < . . . sft flrogete dit/Mä^enn
in der rl ^en». Nie. y, Basel, ms.
Fiirmuud, Vormund. — •Der Vogt, gwalt- ;
baber nnd /ürmwtdt: Brant, Nseb. 70. — I
«Vogt. gwnIthalnT uiiil funnund'. Murner, j
Nb. öl. — «Die /ürmifmier oder vögt der
Kinder Id., Instit. 16 b. Ete. I
Filrschos. «per calamum resigna?- piod
vulgaritcr dicitur fürschou». 12^6. :Siraä&b. '<
Ürk.-B. 64. Vergl. FerscMssM». SeboUtio. I
Für^cbutz, etwas das wie ein Schtiss schnell
vorübergeht. — Die Verklarung Christi «waj>
nit in bleibender Weiss, ennder in eim Durch- 1
louf und in eim FürachtUtt rersobwand bald*.
Geiler, Post. 2, 29 b.
Fürsehen, vorherbestimmen. — «... meinen
das Qot unrecht handelt mit denen die er nit I
preüestiniert und füraicht zu ewigem Leben», i
Geiler. Narr, i ' ; . Ete.
Fürsehuiii?, Predestination. — «Also hastu !
was da ist Predestinatio, Gottes Fürsehung*. 1
Geiler, Narr. 120 » ,
Fursichtig. klug. — «Ir eoUent sein für-
sichlig als die Schlangen». Geiler, Selenp.
16S Eto.
j Fürsichtipkeit. 1. Vorsehung. — «Gotts
gnad und fürHdUik^». Brant, Nseb. 30. 56.
— «Oots ffnidOi^ttit^. Knmer, Adel 9 >.
Etc. — «Wie grosz ist die sorg götlicher/ör-
«icM^ifceit gewesen gegen dem volck der jaden!>
Wimph , Cfcrys. 14 ». Ete.
2. Vorsicht, Klugheit — tFärnehtikeit on
Einfalt ist ein Betrügiiebeit oder Listigkeit».
Geiler, Selenp. 162 Eto. — «All sterek und
all fürttchtikeit — stot tu mir ein, spricht
die wisheit». Brant, Nsch. 24. — «Glichsen
dorheit noch gelegenheit — ist offt die grösst
fünichtikeit» . Td. Cato. b, 1 _ «Durch
deine (des Kaisers) fursichtikett» . Murner, Adel,
A. 4 b. Etc.
FUrspreche, Advokat. Scherz 455. — «Ist
der fürspreehe nüt wise an sinen Worten z&
! tedingende . . .». Bis. Pred^ 2, 118. — Wir
hahf>n «einen vogt und einen füraprerhen»,
|JebUjn. Ibid. 1,237. — Es soll «niemant in daz
! gericht reden dan durch sinen fürsprtdk*.
Enschingen, 1420. Wpi«th. 4, 44. — Et«. —
'Maria «ist cÄaQ fürsprechm und eine öiiaerin».
Kon , 602. — «Wann die Zongenkremer, die
Schelck, die Fürsprechen und Procnratores, dich
an dem liechteu umbziehen, und Gelt von dir
und deiner Widerpart nemen . . .». Geiler, Bv.
mit üssl. Ö9 »>. — «Die XIX. Schar der Narren
ist Sch wetznarren. Ich wil hie nit reden vou
den Fürsprechen, die doch die ersten seind in
diser Schar, die sioh berümen sie weiten ein
Nass ab dem Baum reden und es sei kein
Brief so gut. sie wolten ein Loch darein
reden». Id., Narr. 66b. Eto. — «Vale (Maria)
fürspreehtin*. (advocatrix). Brant, Bosenkr.
1). Ged. 16. — Ungeschickte Liebhaber «raüg-
sent ein förApr«cA<n haben*. Murtier, Geuchm.
G, 1 «. — cDae ist ein ampt des fürsprechen,
das er die richter b ri ht> Pauli. 85. —
«Chnstns . . . allein unücr mitler und jfünprtdi
ist vör gott». Wnrm, Trost, e, 4 •. — Dnsy-
podius : *Fürsprech, advocatus, causiili< u s ».
— Heute noch in der Schweiz gebräuciiiich.
Tilratftnder, Vorsteber. — «leb wfird jncn
Kinder zu fürstätuler geben». Zell, E, 3 a. —
«Ich bin ein füratendery ein landsherr!» fledio,
Zehoden, C, 1 «HSret jr /BrsfsmkrU
Zieglcr, Register, a, 3 b. — <Die Vortttmätr
des Worts». Brunfels, Zehnden, 8 «.
Fartftch, Sebnrs. — «ZwUebe sft eeekea
und 7.fi färdüchem*. 1416. S. Thom. Fab. —
«. . . fürdücher und hemder . . .». Pauli 164. —
«Het ein Frnn ein wttst Tneb, nim einen
Hal.iilnmpen oder ein Fürtuch...» Geiler,
rfcleup. 108 — «Die geistlichen Vättersuehea
etwan den Beginen und Nunnen nndden jnn^n
Witwen die Rosenkräntz an den Armen v^er
in dem Busen oder under dem Fürtttch»,
Pauli, 29 — Dass die Frau «ir fürtüch nit
uf borg hinweg lihe» (sich einem andern gebe'
Murner, Geuchm., e, 2 «. — «Do lernt ich für
studieren bulen — in dem unnützon irrigen
bftch — zu latein der megt fürduch». Id ,
Schelm, b, 4 «. — Zu dieser Stelle, deren
Witz er nicht verstanden hat. macht der
Herausgeber der Rcholmenzuuft. 178H, p. 31,
die merkwürdige 2sule: «luuchie doch ein
Mbliognpbisober litterntor dieses Bneb näher
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~ 116 >
meinen, von dein ich allpr MiihA ung'eerhtet
lueiitis liube aubljudijr niaciieu kuuiieu». — cMau
Mt (ier geach notm mer uff «rden — die also
fpofhisch ktinnen werden, — das sie das
iunmelsch ewig leben — amb Qreden für-
dMdörffec geben». Mnrner, Genehm., s, 8«.
- (Wo firouw Venns fürduch ist. — do selbest
?itz nnd sinne brist». Ibid. p, 2 — «Oot
fei gelobt, . . . das wir nunuen, münch nnd
pSta - das fürtwh mögen übergaffen, —
ich m«in das selbig fSfrHUh schon, — das alle
cicg nacht uridergon». ilurncr, Luth. Narr
13& X>er figürliche Sinn aller dieser Stellen
Ht Idar genng. Göll, 965: cPraednetoriniii,
T\irtuAi.> .
Fiiriui& ^ialumug. — <£iner der do ar-
kitet, dem gehSrt ne leipHohM' V9inmg zu.
denn ftinem der nit so vil oder schwer Arbeit
tkM». Geiler, Selenp. ad >. — Schmid, 209.
ftrweMT, Verweser. — 1. Verwalter,
Migistrat. — Die Strafgerechtigkeit «st t alloin
u den Fünoesem nnd denen den das Öohwert
WbUen ist». 0eil«r, Pott 8, W b. — «Br Iwt
wiMlmi dn Ler geben allen B^f6iit«n und
firwuern». Ibid. 4« 6 b.
% Statthalter, Vikar. — cDer Bftpet tot nit
ein Haapt, er ist nit mrr drnn ein Venceser
ud Statthalter dea Haupts, des Herren Jean».
Geiler, £v. mit Ussl. 27 b. OeistUche, die I
liel Pfründen hnbpn fbetriegen ireu Venoeser,
(r het die Aibeu uud sie nemen den Lon».
Id^ Narr. 76 «.
Ffirwin, Vorwein. Von dem Wein, den sie
toisciieaken wollen, haben die Wirihe ^uvor
eise Quantität als Abgabe an den Herrn oder
!«inett Vogt abzuliefern. Scherz, 448. 458.
Stigneor» & villages, 75. — Zu Selz sollen die
Wirihe dem Abt <fürwin geben>. 1810. Weisth.
1, 762. — Wer zn Ebor^li immünster «win
Teils hat, der sol geben von dem vodere einen
wta ae füncine». 1320. Weisth. 1, 070. —
«Der vogt hat das recht, von iedem vaszc das
lüsn schenliet . . . ein vierteil furmns*, Dett-
»eiler, 1380, Weisth. 5, 480.
FKrwisseDbeit , Vorhornissoii , Allwissen-
kit- «Daruiiib losz got» /urwis$enheit —
Sud ordennng der flirsichtikait — SUn vie
W stot». Brant, Nsch. 58.
VBrziglin, eher Fürzüglin, kleines Vorzich-
'«h, kleiner Vorhang. — «Sie muss ein Für-
*Hi<m für dasselb Fensterlin haben, so sol
mr dannocht ein Löchlin in demselben i^-
^in sein, das man hinein gesehen mfig».
ötilef, Geistl. Spinn. 0, Ib.'
Wespor, Fnssspur, Fuszstapfe. Scherz, 459.
*Vvt$por, vestiginm». Herrad, 181. — '^T iii
ioU Hiebt «OS den fusspure» unsers herren
■»w». Tnnler. 271 (47^
FBsstnch, Fnssteppicli; fig. niedriger Knecht
<>4er Magd. — Die Frau soll nicht unter dem '
litticiii «ab ein füuiuch, aber in gleicheit».
«nldin Spil, 15. — Gott hat Eva «nit gemacht
denFiissen(Ädams),ds er sie nit verschmähen
^olt and sie halten für ein JUistacA. Die Fran
ein Ges-lHn sein, nit Meister, sie sol auch
*jcia Fvsstuch sein». Geiler, Emeis 17. «. —
^ Koisekweeteni veraehten die Ley-
*ti*«t«ni nnd halten sie als .fWuMcfter nnd
Esrhengrudel». Id. Eschengfr. A, 3 ». — «Nit
das du sie (die Frau) alwegcn für Qin fMSMi&ck
woltest haben». Hnmer, Genehm., e, II» . —
«Wir Sölten nns den tilfel nit me lassen jreitsa
noch sein /t4&9<ticA werden». Pauli, 216.
Fnsttefelin, üebersetznng von pngiUaria,
kleine Schreibtafel. — «Zacharias, da er merket
was sie weiten, da begert er ein FustUfelm . .
da schreib er darein und sprach: Johannes
ist sein Nam*. Geiler, mit Ussl. 167 b.
Fnete, Art Schiff. — «Vierhundert galeen,
schiffe und fustcn». Adelphus, Türk. B, 2 b, —
ItaL fosta, franz. faste. Dac&nge 3, 4M» —
Brant, Nseh. 2.
Fnsten, in die Faust nehmen Scherz, 469.
— Sin Zeuge sah, dass der Schultheiss «siii
messer /ksfsl». 1888. KSn., Anmerk., 790. —
«Er bette sin lang nesser f^wM». liOB.
1 Kön., Beil., 1028.
I GsMlecbt, gegabelt, gabelfSrmig; flg.:
; zweideutig:, vr i fiinglich — «Und dorumb gobent
sie im (Cliristu) uff . . . ein gehürnte Frog,
ein ^oMidWe Frog . . so venneinten sie. er
mÜBSt sich vcrscnnellen und in die Gabel
fallen». Geiler, Pots. 2. 74 h. — «Sie haben
im ein gtgMete Frag fOr oder ein gehflrate
Frag, wa er anss hin wolt, das er in ein
fcitrick fiele». Id., Ev. mit Ussl. 58 Brös.
1, 73 a. — «Der gelert Doetor verstund wol
waru™b der Herr die gegahleU und geh irnte
Frag an in legte». Pauli 19 b. — Quaestio
cornuta, quaestio fürcata, wahrscheinUeh in
den damaligen spitzfindigen Sebnldispatatlonein
gebrauchte Ausdrücke.
Gabeln, das Heu mit der Gabel umwenden
und auf den Wagen laden. — «Wer nit gablet
— so die Krem s^ablet, — der lauft im Winter
um mit eim Seil — und spricht: hat jenians
HiMi fi il "'. Geiler. Has im Pf. B, 2 b. Ktc.
(iablijitt, freigebig. — «Bisz gahlwfft dim
fründ all zit». Brant, Cato, b, 4
Gach, Gehe, adj., rascli, pliUzlich. Scherz,
462. — «Ein gcswiudes, gehes, clores lieht
kam und umbefing mich». Bnlm. Merswin,
Guttosfr., 58. — Fapst Gregor «satte uf den
K.rut/,egang an s. ^larkes tag für den gd^en
dot». Clus.. 20. — «ludiüL uns vor dem gehiUt
tot». Geisslerlied, Glos., 109. — Attila «staxp
zehant des gehen todes». Kön. 376. Etc. —
Wer ein gewisses Gebet spricht «der stirbt
keine (fshfn dodcs». Gebete, lö Jh. — «Die
jungen sotten von den alten . . . leren, das sie
nit so g(Kh \\ iiten . . .>. Murner. N'b. i}44. —
«Den schum zu kilwen sind wir gach, — dem
kernen deneken wir nit nach.» Id., Schelm,
f. 4 a. — «I'if fraw was gach und i^elobt im
die hundert duoaten». Id., Ulensp. 48. —
Man sttebe einen weisen Anst, «der nit gehe
oder frevel sei artznoi zu irebt'n», Id^
Gayao 431. — «Hitzig köpff uud gehe daten, —
die hören warlieh in kein rat». Id., Lnth.
Narr 98. — «Es möcht, ich flircht. erzürnen
got, — das jüngst verbeugt würd geher todt».
Brant, Layensp. 168 b. — Die Argumente, die
die cvangcIiscli.Mi Schweizer gegen die Messe
vorbringen, «diencnt darzu wie sackpfiffen
zum gehen todt*. Hnmer, Mess, D, 8 b.
Gaeh, gnbes, ndv. plötslieh; mir ist gach.
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ich habe Sile. - «Du (die HdUe) ia denne
fahm fflnUnde». Ms. PrM. 1, 7L — «Laxet
m niht Bin ze gach, — Ritet schone einander
ueh», Qoufr. v. Str. 1, 46. — <£■ war dea
brUderi ftlso gaeh — Dm sie In (den Tttrken)
iMmgten muzli und riftcli». Ai^flphus, Türk. F,
6 — > £inein gaeh seia nach etwas, eifrig
dMnMh T«rlaBg«ii: «Dmrlitlr not nnde gaeh,
— Dtm gat si lagende naeli». 'TotTfr. v. Str. 1,
IMX — «Dir ga ist nah des menschen riuwe* •
lUd. fi, 106. — «Zft berfe mir gadt*. Atta-
wert, 16. — tLasK dir zu sufffn nit sin (jach*.
Brant, Thesm. b,6 — «Wann jeder wüszt was
vol^t hanioeli, — In wer n nrtefln nil io
fOCA». Id., Nsch 6 - ■ Wenn eure Srhne ^^oUen
«■teilen znoht and eren nach^ — so ist in sn
dem veeen poeft wie eie Yon jngent %aot
gelert». Ibid. 9. — «Im was vw louffen also
poeA . . .>. Ibid. 78. — «Zn dieser busx ist uns
Bit gacH*. Mimer. Nb. 14. — Salomen «Hess
nach bulen im sin goch*. Id , rTcuchm. m,
2 — «Also ist got dem herren goch — über
sein vcrlorni Md«». Id.. Bad. C, 5 >. — »Zn
hilff den kindern was im gaeh». Td , Viry. E,
Ib. — «Gen äioilien was in aacA>. Ibid. A.
4 e. Ete.
Gaeh, Goch, Oahe, OKhe. ralMt, Eile; in
einer OtSAe, eilig, plötzlich. — «Die Vernonft
bHekt danraf in dner ßUht . . .». Geiler, GeiefL
Spin II 0. 6 b. P, 1 ». — «So wil ich eilent« mit
der ga(h die kntten lassen und den orden».
Munier» 4 Keteer, J. 9 b. — Br «trang im
hefftiklichen nach — mit gschrei und zwifal-
tiger goch*. Id., Virg. 0, 4 ». — «Mit
grossem gsehrei nnd bhender ^odl — der Illia-
CU8 herfiirher zoch . . .>. Tbi 1 D, 6 b. — cAls
was dbr zom ergreifft in gack . . .». Ibid. A,
7 — «... da er die zwen unwegsam sähe
— von dannen lanffcn in der gahe*. Ibid. e,
4 b. — «Mancher hat as% gälie getan, — hett
ere noch zu fahen an, — do geh er nm wol
tnsend pfund». Murner. Nb. 844.
Gachen, S. gahen.
Oachlingen, gelingen, gähelingen, jählings,
plötzlich. — «Sihstn nit tc^'lich wie jetz diser,
jetz jener gehdingen stirbt, die do wenent sie
sient geRniJt?». Geiler, Bilg. 160 b. , post. 3, 16 «.
Siind. des M. 20 a. — T 'mvi'isonde Kath--
herru. «Uio Valien gadüing in uiuut». iSraiit.
Lajensp. 167»». — «Das ir nit gählich in der
hitr. in dieser snch pfceilct hant». Hnrner, 4
Ketzer, Vorrede. — «Gc/«:ijc/* Alexander starb».
Id., Geochm. G, 2>). — «Mit seinen fltiglen
gehdich — Mercurins da nider wich». Id..
Virg. L, 4 b. — Dido bittet das» Aeneas «nit
so gehlich ziehe ab». Ibid. m. 2 b. — « . . dass
sin hilff nie gehdich ist. sonder langsam».
Murner, Gayac 476. Etc. — «Es ist gesehen
Morden das die leiit vor frcuden guhUngen
starben». Bronschw.. Pest IH » — «... sie
meint er wer gelingen gestorben». Pauli 105.
— «Wie seiiid sie tdleiid und verlassen, haben
auch gählitigen abgenommen». Nächtig.. Psalter
Gadom, Gaden, .'^cher/. 468. PInr. Gadme
Chdaner. 1. Schlafkammer. — «Ich habe . . •
Eft esaende und sft trinkende ind ein sdidnea
mhkfyadem». Nie. r. Bes., 198.
9. OengegadoH (S. Gartoen), Ankleidangs*
simmer des Priesters, Sakristei. «So man
den altar nz dem winkele getAt, denne se
mag den selben winkel wol machen rft eime
gerwgademe .... So dirrc winkel genummea
Wort, nochdanne so wnrt ... die kirehe gröMCTi
wanne do wnrt nzgonde der kor ud diu gtr*
^oegadamn Nie. v. Bas., 317.
3 Kiufladen, Bnde. — «Ein geicantgaden*
am Hiinster. 1360. Ueber die für diese Buden
erlaubte OrSsse, s. Gassen-nnd HKusemamen,
2Sö — <Alle g^ültsmide. froowen ond man.
die j^odemehaltent ,.». 1868 Goldschm.>Zanft. 6.
— «Es sei nnhtet nieman klopfen in des
gedemem». 1890. Ibid.. 8. — «IMe aademen of
dem konfhuse», 1401. Tneherzunft, 91b. »
«Wm die kremer in iren gaätmm verkonfBat
. . .» M24 TMd , m. - «Du kunipst gar seUen
in ein Gaden, da findest des Affenschmal tzes
darin, kumpst dv in ein Twiigadm, so hebt
man dir ein Tuch herfilr i^ehen lirlu r Herr,
ab dem ist anch noch nie kein £Uen kommen;
Aifeniebmalts ist dm». Geller. 8 Murioi. 18 b.
— 'Es ist vernünftig v enii ^in KauAnann lot
das Getiind. den Qxidenknecht auch Teil haben
nn Gewerb, wann sie seint dester trfiwer».
Id.. Bros 1. 92 b, _ pic mhd. Form hat
sich bei Geiler 1) im Diminutiv erhalten: eis
angehender Kanlmnnn «na dem ersten, so trdt
er seinen KroTii in einnrn Wmlin hin nnd her,
Streel und SDiegei \ wan er etwas ttberkumpt.
so will er (Carnach ein QtäemU haben, nad
würt damaeh ein Kaufmann», Geiler Pres 1.
92 ft ; 2) im Plur. «Uss allen Gädemen moss
man es tragen in ir Haus». Ibid. 1. 95 *-
«Die hrutgaden» bei dem Münster Brant. Bisch.
Wilh., 2ö4. — «Der tuchman kan sin bus ver«
blenden. — das im das Hecht kein tücher
sehenden — mög. das nieman ki nn den faHen,
— darumb sind finster ire gmitn* Mamer.
Nb. 203. — «Bim goltsehmidt sitzt er in den
gaden>. Id.. Müle F, 6t>. — «Ein wnrttkiatt
oder gaden*. Räthselb. c. Ib.
4. Stockwerk. — Um 1366 wurden die Glocken
der Tlioniaskirche «eines gaden oder einer bfinen
hoher gehcnket». Kön. Arch. v. S. Thom , Beg.
A. 377. — «Yil tilm dryer gaitn hoeli». Bingn..
Ciisiir, 67 >\
5. Kammer. — «Ir wein und speiszgaden sind
voll». (Ps. 144. 13). Wurm, Trost. 65«.
Gaffeln, sich mit leichtfertigen Dingen un-
terhalten; auch gaffen — «Als un.ser Jongk-
francn thund ... die ob dem Brunnen stond
ein Stund oder zwo zu gaffelen, ein guten Ge-
schwätz . . . do uflfrichten». Geiler, Post. 4. 8*.
Eine ehrbare Frau soll nieht «jeden gßß»
an». Brant, Nsch. 34.
Davon : Gäßel. Gäffelsmul, Gaffer, Taugcnfehts.
— «. . . die löffei, — die gassontreter um! di-"
aöffd». Brant. Nsch 61. — «Du geßdtmult du
nasts gelert — das man gott den mcken kert».
Murner, Nb. 44 — «Schelmen, leek'r. böse
künden, — göffdmvkr Xd , Schelm, g, 8 b.
ChilTelttime. keelr, freeb, hemmgnlnndm
Weib. Biililerin. Schnieller. 1 . 874. Scherz. 4r.4.
— «Nun zierent die gaffeütirnm den tempei
irs leibt mit den kntbdirdssen nnfdem banpt*.
Gnidln Spll, 68. Der Hernnsgeber deeOoldenett
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— 117 -
plels, 1882, sagt hierüber, S. 92: «Das an- brunn, Galgbrunnm»» ^ 8* Mch S«luiMUer 8,
kkre GaCfelstixneu ändere ich jetzt iiv Gaffel
dimen, za Gaffel, Znnft (Lexer, Naohtr., 170),
also Zuoftdinien. TTurcn». Die«e eigeomiehtige
AeadexoAg war vulUg überffü^sig, am so mehr
m, Schmid, 218.
Galgen, Art Oewurz. Galanga. DttMagA,
401. Galgan, Benecke, 1, 458. — «Galanga^
Oalgen». Gend. 91 b. — «OaUgen iat nütz denen
(U Gaffel für Znnft im Elsass nie vorkommt, die da vil bläst befinden in dem magen nach»
Meine Erklärung wird bestätigt durch das 1 dem sie geessen haben». Fries, 41 — Eis
fleichbedeatende Wort Hnrenstirn, in einem ' Kranker «fand geschriben : nim galgen ; ver-
raktat gegen Georg Maior (Bibl. Wilf., Vnria stundt galgen holtai Aau ein ipon von atn
39. 8) : Vorrede wider die Hnrenstirn Maioris. i galgen». Id. HO
— «Iat sie (die Fraa) leichtfertig, feig oder { «GallteenitolB oder Titadolm». 16 Jk.
fL.-il. ein Gaffelstim, will einem jeden Red Kaufliaus-Ordn. — «Zflgitifl, €hiMici$luMH9.
aad Antwort geben, will mit den Knechten 1 Gersd. 95 >>.
feilen . . .» Geiler, Schiff der Pen. 80 — > | Gall. von geilen, lantes Geliehter. —
<Wan hie. aber alle Gaffenstirtun soind und «Christ iis liat nit gelacht als die ein öaü uss-
Atseln and ganckclechte nerrisohe Ueasohen*.
Bt. mit Uisl 816 — Will Jemand tma
lassen, man hört es vor der Kirchen doss».
Geiler, Rr. mit üssl. 4S ». — «Bs s«iBt ▼!!
Arzt schicken, so soll er dazu wählen «ein die das Antlit ungcstrilt in.ichen, als wan
bescheidne peraon, weih oder man . . nit > einer lacht über ein Zan, ein bübisch Iiaohen,
«Sa gaffeUUrHy kallwteeehefl . . .». Fries, 16 | ea laset etwa» einer ein Oal, man k8rt et a^
Gabeln, auseinander L;fljM oder stehn. — wan fcr». Id.. Arb. hum. 81
«Die Schuh richten ... die Zehen ... das sie Heute bei uns : Gelkr.
nit dort ttse hin gageln^ snnder das sie sieh
rocht und schlcrht dem Sclinli naoh richten».
GeÜer, Bilg., 90 ^
Onlr^S«, Oallrei, Galerte. Sehers, 466. —■
«Galreigm, pfoffer. fladen . . .> Conr. v. Dankr.,
V. 541. — «Der 8org ist zn vil und bringt
i,9ohcMi,eUen,begieriar8treben. i keinen Nntz, er raaeht des Pfeffers zn vil an
Scherz, 462, 464. — Er nahm den Helm «unde 1 die Gnllrei*. Geiler, Post. 3, 81 « ; Ev. mit
hin aem orse gahte*. QoUir. v. Str. 1, 98. Etc. , Ussl. 2UU 219 7 Schwerter, G, 1 ». Etc. —
— tVil gench nach diser gfencknise gohen». I «EtUeh oneh^so sie ob diseh — iss pfeffer goM^
Mumer. Geochm. h, 2". (in die Gefangenschaft] rev essen, visrh . . .» Brant, Thesm. b, 8»}
der Weiber zu gerathftn). —-«... dkn nie mit i Bisch. W'ilh, 2Ü1. — Schmid, 218.
schiffen werden gahen — dich zu verbrennen | Gamander, teucrinm chamacdrys. KlrsehL
und zn fahen*. Id . Virg. M 7 '>. -- Es «wil ; 1, 625. — « Gamander oder bl uFtenderlin».
dir gar nit gebfireu die zeit zu gafien. . . die ; Brunschw., Dist. 66 ». — «Canicdros, Ga-
got . . verordnet hat«. Id., Adel, K, 2 — mänderUn». Gersd. 90 «.
(■beschleunigen) — «Die herseliaft nach regieren G.nnimel, Geilheit. — «Also tödtet man den
^jcÄ/». Id.,>»b. 58. — tWir guhUu last in unserni , Gammei oder Geile*. Geiler, Esohengr A,6 *. —
gnjüt. — das macht dersorn der in ons wilt».! «On Füllen und Brassen geligt der OimhmI».
hi , Virg E. 4»». Etc Id., Post. 2, 78 b, — «Feinem Wagpnross dem
Galantler, lat. galeriia, franz. calaudro, geligt der Gimmel». Id., Bruü. Ü, 11 67».
HaAbanlerehe. Scherz, 465. — «Der zisic und — Durch Krankheit etc., «wird üch der gam-
der galander*. Gottfr. v. Str. I, 231. — «Die me/ bald gcleit>. Rrant, atn Sclilass des modus
4jiiUatukr saug du zestuui». Altäwert, 76. — , praeJicandi von Host, ed. Winipheling, Strassb.
«Die gdander und die nachtgal*. Ibid. SO. 1 1518, 4*. — « . . der karst und ptiug (i. e.
Galee, altfr. ga!#c. Galie, Galeere. — «Der [ die Arbeit) legt jm wol den gammtL», Zell, K,
Venediger aa/«n». Adelphus, Türk. B 2 b Etc. 2
— Brant, Nsch 2. 96. i Bei Schmeller. 2, 46, nur Spass. Muthwille.
Galgbrnnnen, Brunnen mit einer Vorrich- ! Ganester, Ganeister, Gneist, Funke.
tang um Eimer hinabzulassen, Ziehbrunnen Scherz, 469. — «Gotfitester, scintilla». Herrad,
Dag Wort kommt schon in den von Gries- 1 1Ö8. — «. . . also das von dem fiinkclin ein
haber herausgegebenen altdeutschen Predigten \ vil kleines ganeisteHin farende würde». Nie
vor, 1, 114. — «Do was der Galgbronn Jacobs 1 v. Basel, ras. — «. . . under den ganeistem des
fiijteus . . . Die Samiiriterin bracht mir ein Ei- licUischon fiircs». ^liirlein, 16. — «Dis ist des
j&er and ein Seil oder ein Strick« als denn , heiligen geistea minneglnnsenden gami9t9 rt m §
«kwenn in ein Dorf jeglichs sin eigen Seil ' sehürebrant*. Titd dnes Trtictats. ClaM r.
and Eimer hat, so Avas auch der Galgbronn ?>Iov. — Der h. Geist kam auf die Jünger «in
lief». Geiler. Post. 2, 70 a. — «Ein Eimer an, tures gneist». Brant, Eosenkr. Wack. 8, 1099.
«m Ofügbnmnm den man hinabsfleht so man | Gan^haftig, gswdhnlielt, nsnalis. Sehern,
"Wasser schijpft. je nie der hinabgot, je mer 470. — «Zeiclien, die vor der zukunfi . . .
der ander Eimer hinnigot*. Ibid. 6, 71 — | Christi, gamhajfftig sein sollen». Butzer, Weiss.
Geiler braneht das wort anoh für (Msteme, | a„ 8 >. — Liither sagt «der ban sei jetz gang-
Beweis, dass c.^ in tranz allgemeinem Sinn ge- hafflig umb daS seitlieh gnt»» Monar, Adel,
nommen wurde: «Da namen sie den Jhoremiam H, 3 >>.
and warfen in in ein QttgftMrvmm^ da was{ OaagntMge, Pfisd.'^ «Dein gesats ist dl«
kein Wasser innen, aber Kat und Wnst*. heitere zw meinen gangtteigen* (semitis meilr
Bros. 2. 36 b. _ Ps. 119, 105). Nachüg., Psalter, 81&.
Dasypodlw: «Pateiie, ein Qtiigbrmn^ Schöpf»
bman, Sod». — Göll, TO: «Pntens, ein Sehöpf-
Ganaen, Jagd anf wilde Gftnae maehen. —
«Wer do ^WMsl, do ein rehter ang ist, der
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I
— 118 —
•ol äS» pMe die er gestclt, as^rnnini . . .
Q tm $m , odftr mit den beiigen vogelu oder sus
Booli TAg«!!! stelleiL . .» 14 Jh. Alte Ordn.,
B. IB.
Gtti'neu, gearaen, verdienen, abbüssen. —
Sla K&mpfenileT leUftgt einen nieder nnd
Mgt: «dn gamost es». 1332. Kön.. Anmerk.,
791. — In der Hölle «der Bniidet gcarytet» seine
Sttnden. Verse. Bricfb. — «Da IbU dir ein
nchlichcr Qedank ein : sie mnss mir es frei-
lidi gamen, ich Vertrags ir mmmor>. Geiler,
Geisa. Spinn. N, 4 b.
Gamer, Fischer der mit Oarneii fitohel. 14
Jh. Alte Oxdn., B. 18.
Gamleige, Stelle wo ein Vogler sein Garn
ausleckt. — «Ks Rol kr'irire dem andern eine
gandeige eniwereu». U Jh. Vogler-Orda, Alte
Ordn., B. 12.
Garren, ?wit?cliem. — »Die Schwalmen am
Morgen so garrm sie and schwetzen, und ist
on End>. Geiler, Ev. mit Uasl. 119 b, — In
der folgrendcn Stelle ist gurren stat girren,
kirreu, um eine Consoiianz hervorzubringen:
«Er ist wol taub der das Oarren diss Karren
nit hört; sein Gethön, sein Girren lat ein ze
Nacht nit schlafen». Id.. Narr. 103
Garst, ranzig. — •Garste heringe, die lide-
lichen sint (mag man verkaufen), aber ein
seichen daz6 setzen . . . Weiher bering zft A&er-
garste ist», soll nicht Terkanft werden. 16 Jh.
Alte Ordn., B» 18.
OmrttM, ranisig sein. SchmeUer, 1, 944. —
«Feiszte grüne fisch für dürr und garstet rindt-
fleisch essen am freitag». Capito, Treger, N, 2
Gart, raasc. stlmnlns, Treibstoek besonders
für Ochsen zu treib* :l Scherz, 473. — Peru
fröner der Frucht bringt <soll man geben
eesen nnd trinkhen ; (wo nicht), so soll er
seinen gart leinen an seinen wagen und soll
nemen einen sackh uff den wagen . . und soll
In tragen sft dem wein, nnd soll essen nnd
trincken». Gildwiller, 1394. Woisth 4. 59.
Gartisen^ Eiseuspiize wie deren an den
«Garten» waren. — «Ein mole (siehe mde),
der jedweder siten ein spitz gartitm hat».
Sandhofen, 15 Jh. Weisth. 4, 155.
Qtnam. Den Garute machen, ein Bnde
machen (gar aus), tödten. Schmoll er, 1, 629
— Dem Fürsten dieser Welt will das Evau-
gelinm «den garuex raachen». Zell, 2 b.
Garwen, Oerwen, bereiten, ausrüsten, bes.
vom Ankleiden der Priester gebraucht. Scherz,
474. — «So der prie.ster sich gerwet se der
messe. . .» Bihteb. 77. — In einem Traum sah
der Gottesfreund dast» <ä. Peter gerwetc mich
«nd wihete mich, und ich sang messe». Nie.
V. Basel, 212. — «Dü i,nng er (der Priester)
und wolte sich gerwen it. der messe». Eis.
Fred. 1, 200. — Der Priester «pmoste lioh und
ginff dohin . . .» Märlpjn, 10.
Garze. Garzün, das iianz gargon, Knappe,
Knecht der nicht beritten ist. Scherz, 473. —
Wie viel Speere man im Turnier zerbrach,
«Daz ijuln die garsunc sagen, ~ Die hülfen
es zesamene tragen». Gottfr. v. Str. I. 71. —
Kommt der Abt von Lützel zum Ding von
Lnttcrbaoh, «so boI der keller uusers herren
fonm gebsn ne essende aae nnsets kosten ;
den gerittenen knechten foI pt geben ze es-
sende und sol das rechnen unserm herren*.
15 Jh. Weisth. 4, 106. Garte ist hier was en
S. Lackart cder lonffende kneeht, der dcit
pferden hilft rat t&n und dem kodi oneh hilf-
fet», und zn Hohenrodem <der lonfSanda kneeht
mit den hnnden». Weisth, 4, 25, 112.
Gastbar, gaetöreondlich. — «Bisz gastbar,,
lad etwan . . . £e gnten IMInd». Brant, Cato,
a, 7 b.
Gastreilicheit, Gastfreiheit — «Es stet ye
nit die gastreihlUheit in grossen kosten an-
wenden». Brunfels, Zehnden, b, 3«.
Gaterecht, einem Gatter ähnlich. — «Dar-
nach wfirt er (der Weber) lassig, fanl oder
unachtsam, davon machet er bös, ungleich
uud gaterecht Tuch», schlecht gewebtes Tuch
voll Lücken. Geiler, Selenp. 106 b.
Gatter, masc . einfache, ans Holzstäbea
oder Lattcu gemachte Thüre. Scherz, 477. —
Zum Beweis dass sie frei ilnd, sollen die
Gotteshausleute von Schwarzach zu Drusen-
heim ihre Abgaben an den Vogt «dienen über
iren gattem, und ensol sie nyeman darüber
nötigen», lö Jh. Weisth. 1, 736. — Scheint
ein Zinshnhn dem Schultheissen von Nieder-
matJitall «ztt krank, so solle man iUmi gattem
an deme haus zuthun und soll das bun lassen
laufen und soll es jagen; flengt es Ober den.
gattem, das es nit wider herein vallet, so s(»ll
er es nemen; feilet es aber wider herein, so
soll man es bessern». 16 Jh. Weisth. 5, 681.
— Fliegt das Zinshuhn «über den husgatter^^
80 gilt e& für gut. Hofen, 14 Jh. Hanauer,
Constit. 169. ^ «18 seh. nmb holtz sft dem-
(la'At-r in Icm a!t i'ii !i'?hüvc. 8 seh. dem niurer
z& lone den gattern inzümuren». 141S. S. Thom.
Fabr. — «Zorn gatter*. Strassb. Hansname, 1810.
Gatzgen. gaxen. Scherz, 478. — Wenn das
Hahn «ein ey legt, so schrejt ea und gaiegot
gar lang bis das es im gennmmen wirt». Gnl-
diu Spil, 44. — «Ein TTrnn Hc ein Ey gelegt
hat, die stot nnd gaxet». Geiler, Bilg. 181 *>;
Post 8) 71b. — Schlechte Bedner «^oaem
durcheinander, das niemand weiss was es ist».
Id., Sund, des K. 76 — «Da gaaet er das
heranss nnd sprach ...» Ibid. 66 b. — «Bin
hcnnc, n nn -io ein er L'rlcgt hat, 80 Ihngt
sie au zu oaucksen*. Pauli, 119.
Ganch. S. Gouch.
Gaoeherei, Liederlichkeit. — «Wüt du der
Göucherie nochgen. das ist nit cbristeuUeh
gelebt». Geiler, Post. 8, 88 Brds. 8, 46 b.
Murner, Genehm., passim.
Ganchhell, ancegallis phonicea. Kirschl.
1, 669. — *Gacheil oder Kolmarkrut». Brun-
schw., Dist. 65 «. — *G(mchheih. Gcrsd. 92 a^.
Ganckul, Guukel, närrisches Zeuf^, Pos-
sen. — «Mancher wfinseht hüser, frow and
und kind, - oder rtn^ er %il pulden find, —
des glich güuckels*. Braut, Nsch, 28.
Gaackefecht, gankiich, schwankend, thö-
rieht. — «Die selben sollen Fleschen haben
gauckelechte Weibon ; alle ilcnschen sehen inen
sn nnd sprechen: wie ist der Mensch trunekea.
worden?» Geiler, Sünden der M. 0b. —
«... leichtfertig, gouekelledU von Herrischen
Welsen und Geberden». Id^ Selenp. 188 ^. —
- 119 —
*Dn soll uaeh nit ein kleio gmtekeUfht HÜBt-
Ju haben, das da iemennedw mvtt trafen*.
Id. WAg. 144 Etc.
Gaackelman, Gauckler - David «der da
fMpnmgen bat vor Jer Arch, wie ein ander
Gaucidman*. Oeiler, Sünden de» M. 46 «. —
«Wer anzeuy sieh niempt an - und doch kein
presten heilen kan, ^ il> r ist ein gater
■y-^trh/'jTnati* . Bfiint. Nsch ütl. — «Dem hört
OL&Q &u &in würtcn an — wa^ er sy für ein
fmekdmam». Ibid. 114. — «Sind ir der sdbig
^kehnan — der sich des bschwerens nimmet
ifl?» lluruer, Nb. 4. — «Das ich bin ein
mmkdman^ — da mögt ir frilic]i n cht an
han». Ibid. 6. — Ein politischer Kannegicsser,
«der mag wul sin ein geuckelman» Mnmer,
Schelm. El*. Etc. — «Elii »bcnithürer. ein
gttuckelwum ...» Pauli, 16 — «... als ob er
ein geuckelman were>. Trubel, Erman. 2^.
Gaackeln. Spiel treiben, Bewegungen machen
bei denen man das Gleichgewicht verliert. —
•Man gaudcelt nit mit den Gaben Gottes». Ca-
piiu, Tri-i,'pr. K, 1 Ij. — Abgauckelu. herab-
Oörzen ; «loh hab ücli . . . geseit von siben
StifFeln die «In Mensch wider abgauckUt*.
ipnickf. al(gaacklet). Geiler. Bros. 1, 411». —
Übergamkdiu 1 Überstürzen; «wenn sie wenen
ne -wdllen gar endlieh den Berg' «nflnnfen
UD<! uenen sie standen gar steif, so ührr-
Muekeln sie denn und fallen». Id., im Pf
B, 6 ^. — 9. AotiT, betragen, lallen meeben :
.S dif Stelle s. V. Bogel. — 8. Leichtsinnig
vergessen : «jetz schlechsta an du wollest das
oder des thnn. gleich Übergöeiiut dn den An-
^chIai: . . . tind w^eist nüt mer deromb». Gei-{
ier. £v. mit Ussl. 196 b.
Oavckeen. S. Oatäom.
GebSre, passend. Scher/., 482. - Er spähte
«ob er iemeu funde da — Der im reht nnd
fibän — Zft einer fra^re wire». Oottfr. v.
Str I, 55.
Gebaren, Geboren, sich gebärden, sich be-
Hehaen Scherz, 481. S. Baren. — «Er gebaret
din geliche wol». Gottfr. v Str. 1, 69. Etc.
— Gott tgeboret rechte also obe er sloffe».
Tanler. 40 (8). — «Unwissende lüte geborent .
rechte also obe sü es richtr^ liirrhsehen ha-
bent». Ibid. 110 (22). — «I>ü geboicte ich gar
:ri :., he> Nie. V. Basel, SS3.
Gebecht. — «Were onch das der herre
gäteehi wer oder urluga hette, so sol er kö-
rnen (zum Ding) mit fünf mannen». Metseral,
16. .Th. Wcibth. 4, 198 '
Gebeiue (das), die Knochen. — Ursula war I
so «mager worden, alse das ir kume die hut
obe deni geheine blcip». Niv. v. Basel, ms. -
Otto II brachte nach, Rom «baut Bartholo*
meWes gebetne*. Kön. 422.
Gebeiteam, abwartend. — «... in gebtÜ'
»Omer langmütikeit». Tauler, 440 (76).
Gebeiteamkeit, ruhiges Abwarten. — Dem
Grund nachgehn «in warer ffebeüionüsot*. \
Tauler, 24 (5). '
Gebel, Giebel. Scherz, 482. Heute bei uns : '
Gäwel. — «Geschehe . . . schade an der schüre j
Bnse, gebdn, mnren . . . >. 1884. Hi.st. de S. |
Thouj. .^94. — Die Häuser «hettont stcyiion
fe6<<>. Kon. 7M. — Feldnamen ; «uf gebü».^
j Dettweiler. 1<5H4. — «An dem gtbtle». Brumath,
I 1866. — «Bi den drigen gebdin». LimerKhein,
1403, — «Ein drügebelig hus». Rittershofen,
: 1885. — «üf den kirchgebd». ächwindratzheim,
1 1296 Nordhaneen, 1486.
! Gebende, nentr.. Binde. Sc!ier7, 482. — «Si
I hette, ane gebende, — Ein schapel ufe von
I kle». Gottfr. Str. 1, 241. - «Das gebend
I über dem brneh» (Beinbmoh). Branechv.,
' Chir. 97
' Geberd S. Berd.
Gebertecht, bärtip. — «AIho würt es un-
serii gebertechten Narren gon, wan sie von
Sunderheit dee Bartee glerieren». Geiler, Karr.
! 27 b.
I Gebietebrot, das den zu Münster gebote-
I nen FrSnlingen zu gebende Brod. — <l>as
' gehietebrot sol sin also gros das nian 30 mii|tre
S' emachen von eime malter viertel*, lö&d. Als.
ipL S, 168.
Gebirge. - «T^nser fronwen tag al.s sä in
das gebürge ging». Gutl.-Urdn. 198. — «Un>
ser frenwen um über das oebürg* (Marine
Heimsuchung. Lno. 1, 89). Liber vitae, Str.
ätad^Arch., ms.
Geblftst 8 mmt. Blasen, Wind. — «Etlieh
stulg-eii^r gond anss mit grossem ivUdii*.
Fries, 70«.
OebSttiede, neutr., oolleetiy, Bilnme. —
«Aller zohende . . . v.c velde. ze roben. in den
huvcn an gebömede ... so der erste wuneban
zitig wnrt ... an fsbOiteds nnd an allen fiüh-
ten . . . > Rosb^m, 14 Jb. Hananer« Constit.
268, 27b.
Oebossel, Geräusch, Lärm. — «Ist es spä-
ter, so stond die Ilandwcrcksleut uff und ar-
beiten und machen ein Qebotsel^ ein Gerüm-
mel». Geiler, Geistl. Spinn. 0, 4 ».
Dasypodius: «tumultuaria, Bossdung, Auf-
lauf». — Göll, 107: «tomaltOB, gross Gesohrey
oder €M&88d, Gewttll wie in einer Aufhilir*.
Gebotbrief, 'fjXttXTr^ptov (Matth. 23, 5);
Luther: Denkzettel ; Gebetsriemen, Pergament-
streifen mit Stellen aus dem Gesetz besehrie-
ben. \v eiche die Juden an die Stirii and den
linken Arm zu befestigen pflegten. — «Do
thettent sie (die Priester) eins und lertent das
Vülck das sie soltent Gebottbrtef niaclicn und
soltent die selben an iren Hüten umbber tra-
gen ; lasB dir eben sein als werent ee Bisehofe-
hüt, doran die Gebull Goties geschriben stnn-
dent». Geiler. Post. 2, 3ö ». — «Die Phariseer,
wann sie rh Gast weiten gan, so bereiteten
sie sich daheim in iren Hüsern, die Jiotbrief
an ire Hcabter, und blauwe Seüm and In-
Üeebten». Td., mit üssL 48^.
Gebiadit. S. Bracht
Gebreche. Gebmch, neu aufgebrochener,
nrbargemaebter Boden. Sehers, 48S. — «In
dem gebreche». Hancrenbieten, 1387 — «Der
müniche gdtruth». Hüttenheim, 1444. — «No-
dale heisset ein nnwer Gebrauch (Gebmeh),
also nent man es itt Sehwaben*. Geiler, Ev.
mit Ussl. 81 b.
Gebreebetse. dnreh «vsammenbreeben ber-
vi)rj,'ebraeht<>.s Getüse. -- 1374 siiir/te ein
Theil dos Johanniterhauses ein «mit groeseme
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— 1» —
gebrochtse und erschr5okeBU«lieiiie
tte». Nie. V. Laufen, ms.
Gebreht, Geschrei. Sohen, 484. Yergl.
Braclü. — Lass «dein ^türmen and din gro«
gebrehte». Tauler, 463 (äüj. — «Stille swjgend
an aebrecht». Altswert, 126. — «Die getnkt-
holde*. Hangenbieten, 1497. — «... es -ward
mit offaem gesohrei und gerecht gelobt».
BiBgm., Cäsar, 188*.
Gebreite, fem , i^rosses. onunterbroclicnes
Herrengat. Scherz, -löd. — «Decem agri in
itiio Bnlco, heissent die gehreite». Berstett, 14
Jh. — «16 agri in alnx gehrdten* Oberhaos-
bergcü, 14 Jh. — Der Aobtissin von Hohen-
burg «pe&fMto* /u Saly;ba(t. ISOO. — «Des
clostern widerae^'ftt, die do heisseut die ge-
breite . . ., und sint der gebreiten drie». Fe-
gersheim, 14 Jh. Weisth. 1, 708. — Die Vögte
von Logeinheim «haut eine gebreite ackers».
1404. Ibid. 4, 146. — «Herumb gap der kü-
nig S. Floroncien die gebreite und die Btat,
do er Inno wonende was». Kön. 632.
Gebreet. sowohl leibliches al« geistiges
Gebrechen. — «Ein Artzet derselb muss die
Siechen nit versehmohen, er muss die Ge-
'brettm besehowen» Geiler, Post. 3, 105 b. —
«In der Schofmesch seind gesunt gemacht
worden ... die Menschen von allen ireo Ge-
bresten Libes halb, aber im Tonf werdent ge-
sunt gcnuu-lit die fielen von allen Gebresten
der Erbsüud halb*. Ibid. 2, 26 >>. — «Da lug
jederman zu im selber, ob er entpflnd s&nd-
It'h i Gfbresten'. Id.. Seleup. 162b. _ «Ge-
denck das dich din Nechster ouch mit dinen
Oebrttten liden moss». Id . Bilg. 60 • Eto.
Gebresten, fehlen, mangclM ? Bimsten. —
«Ich weis nit was im (einem Kranken) ae>
MH». Fries, 18 b. — «joh kund nit finden des
ir (jcbrast*. Ibid. 16 b. — «Die ding haben den
dreien (im feurigen Ofen) nit gebrosten», \
Wimph., Chrys. 17 b. Et«. I
Gfbrestlicheit. Mangolhafri^keit. Schwach-
heit. — «NU lat got die lidunge der gebres-
tenlicheit uf manigen menschen vallen». Tra-
1er, 347 (61). — «. . , Welche göttliche Barni-
hortT^igkeit genugsam mächtig und gross igt
alle iinsore IJovollkommeabeit, Gebrestlicheit
und Kleinheit /.u ci*setzen>. Gtoiler, Prad. n.
L 95« ; Selenp. 14 a. Etc.
Gebroehtse Geprassel. Vergl. bndiesen. —
Das Haus stürzte ein «mit grosseme gebroch-
tze». Nie. V. Laufen, ms. S. Oebredutse.
Oebrokel. ncutr . eoUeettv, die Brocken.
— Die Hunde werden «gespiset von dem ge-
bröckele, daz do veüet von der herreu tische».
Tau 1er, 30 (6).
Gehrnrh .S Gebreche.
Gebruchen. ^J. brnchen.
Gebrust. Mangel. S. Brust. — «Uittelllies-
sigkeic ist zu loben, doch die sich mer neig
zu dem Gebrust weder zu Ueberduss». Geiler,
Schiff der Pen. 101 ». — «Es ist not das man
oft leibliche .Speiss widerumb nem, auf das
der Gebrust widerumb ersetzt werd». Ibid.
45 — «Ir mögent nit hören meine Red, und
doromb mögent ir ouch mein Gcsprcch nit
erkennen; der Gebrmt ist nit an mir . ..
meine Wort sdnd nit schuldig daran, snnder
uwcr hliH falsch Hertz Id , Post 2, ?4 ^. —
*DeT gebrust und mangel aller giiter». Wimph.«
ChrjTs. 18 ^ tOwMSi an fraeht». BlngnL,
Cäsar, 25
Gübriistig. mangelhaft. -~ «An dem stiek
(Artikel) so die hftber gebrüitig werent gesiiit
dass ol jr ieglicher bessern mit 8 seh.». Uokeii*
rodern. 13o4. Weisth. 4, 114.
Gebfl. S. Bü
Gebiindniss. fem., Büii(!:ii^>. BiniL —
«Huben wir nun die gebuntnüsz des aewen
testaraents ...» Ziegler, Niessnng, 0, 1 b.
Gebore, Bauer Scher», 487. — «Die geburen
von Eschüwc». 1272. Hanauer. Constit. 200.
— «... das sä under die nngelertcn Ifltei,
die geburen, mögent gewiset werden». Tauler,
369 (64). — Es «sol ime geschehen abo einie
groben geburen». Id., 191 (34). — «Wie gar
wunderliche die geburen in den dörfern in
disen ziten lebent». R. Merswin, 9 Felsen,
42. — Geld geben fcim aeburen, der brohte
ein hasen». Conr. v. Dankr., v. 434. Etc —
«Als man siht, daz sich ettewenne ein gebure
uzer eime dorfe .schämet daz er izzet. so er
ob eins herren tische sitzet». Nie. v. Strassb..
909. — «Wer ein gebure von dem lande herin-
kummen . . .> Hußfo v. Ehenh.
Ghsbüriaoh, Bürisch. bäurisch. Scherz, 487.
1. Zum Bauernstand gehurend, demselben an-
gemessen. — Starb einer, «was er gebüritek.
so trugent in gebaren». Glos. 121. — Sie
«hette gar erber sebfnende wite gdmnehe
kleider an». Nie. v. Basel, 88.
8. Grob, auch einfach. — Der sinnliohe
Henseb «ist se b^rseh nnd zh grop». Tauler,
287 (49). — Kr.niY' .Ml^reclit «was ein gebü-
rische man au den persoueu». Glos. SA. Kön.
46S. — «Die kleine lere ... Ist mit gebt^
sehen Worten geschribcn, ane rime und «^e-
sierde» Bihteb. 6. — «Wiltu nun sin gehal-
ten mer — dann ein grober gebmrittker man
. . ... Brant. Tli • = :n b. 6 b
Gebarsame, fem., die Bauerschaft, bes. im
Oberelsass gebräuchlich. Scherz, 487. — Rembs.
13S8; Rixheim, 15 Jh Burckh.. 142. 207. —
Ohnenheim, Riespaeh, Turckhcim, 14 Jh.
Weisth. 4, 240. 209.
Gebarschaft Scherz, 487. 1. Bauerschaft.
— «Die gebursdHift von Andelahe». 1200. Als,
dipl. 9, 74. — «Die geburschaft kieset einen
hirten . . » Bühl. 15 Jh Weisth 4. 125. —
! «Geburschaft, adcl. arm uud rieh*. Jüngstes
I Gericht.
2. Genossenschaft, nach dem alten Sinn von
fibüro, coliäbitator, municcp^. cuntribulis.
ehmcllcr 1, 187. — Ein Fischer der einem
' andt-rn Schaden zufiljrt «der sol sin rcht ver-
loren hau uud sin geburschaft' . 14 Jh. Alte
iOrdn. B. 12.
Geburtlichpr Tag, Geburtstag. Scherz, 487.
— «Do mau /.alte nach unscrs herren gebür-
tdichen tag». 1310. Cart. do Mulh. 112. —
«Das hochzit unser lieben firowen p«6ttrtiiieAei»
tags». J. Meyer, 1471.
Gebaweze, neutr., Gebäude Scher/.. 488.
— «Das nuwe gebuweu» der Johanniterkirohe.
Nie. v. Basel. 317.
Geekensehnabd, Geok, thSrtehter Uenaeli.
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- 121 -
— «Sag an, lieber
QedUrstigkeit. S. Gttürstekeit.
Geehs, neutr., Lockspeise. Vergl. As,
Za einer gewissen Zeit soll man cmit keime
Friei, Oedörstig. S. ffeturstvj.
Gedalt, maac, (ieduld. — «loh gloab,
wann ers gedaltig litt, — um den fftduU be»
Gedechtlich, zum Andenken, nim frcdricht- lonung bit, — das im das gotl versaget nit>.
mu. — Die Messe ist «ein gedeehtltch upffer*. Murner, Nb. III. — «Dem geduU ist ietz der
Muner, Kön. v. Engl. 948. bodcn us?.*. Id., Lath. Nut, 7. ISte.
Gedeckt, Declcp — Man muss «strecken
Sich uoch der gedeckt». Braut, Nah. 21.
Gedemmer, (Tehämmer, Lärm. — «Das
luguneliseke Jeru<^:i1rMn in dem man kein ' vogcigarn noch mit keime ^mAm vogeln». 14
Himmerschlag hon und in wellem kein Ge* Jh. Alte Ordu., B. 12.
immer ist». Geiler, B Marien, 39» — «Uff GeyKcht, Gefecht, Anfeehtang. — «Wir
dem Ehrdtrich wiirt sein ein Trocken oder Ge- sollen tlyehan und verscbmehen des gttädü
treng der Volcker, vuu der Zusammeiischüt- , des fleys>chüs>. Guldin Spil, S2.
tong des Gefe5u, €htemmers. Üemödels oder ! Gefäde. Vcrgl Feden, — Die Bannwartea
Wätens de« M'^rt^s nnd Im- Flüss». Id., Post, von Kembs sollen einen Missethäter dem Ge-
1,3* — Öchimil, Schwab. Wort. 124, )iat riclit «als gpfiule und gevasset antwurlen, als
Oethemmet. er denn irevangcn \virt>. 1383. Burokh. 144«
CJedigene, neutr.. Volk. bes. Bürgerschaft Gefälle, das rnifillrii von [^iiumen. —
Scherz. -UK). — 1308 war ein Streit «zwischeut «Were es dab dutc und wind kamen, daä ein
dMi «dein nnd dem gediegenen zft Strosbai^, i ^(iKfe af dem wald würde», jcdt-r Einwohner
and gcsicretent die edeln, dar. sü des gedigenen «mag es ofhewen». S. Johann, 1413. Weiith*
16 erslfi^ent». Glos. 112. — «Das volg und 5, 477.
gedigene zh Rom>. Kön. 320. — «Die edeln Gevftr. Geferd, Oefert sein einer Sache,
and das ^i47«i« kriegotent amb den gewalt j ihr gefährlich sein, darauf versessen sein,
zü Rome». Ibid., 329. Eto | Scherz, 493. — «An swelhem dinge or äicü
Gedihen. gedeihen, vorwärts kommen, fab- versach — Dax sin fröude wäre, — Dos was
ren. — «Wer daz gerne furkummen welU — er geväre — Uude leite sinen Üiz daran».
Das er nut gedihe in die ewige helle ...» (lottfr. v. Str. 1. 216. Etc. — «Nu sind aaf
Jüngstes Gericht. dem spil zway roch . . . und ist man in gar
6«din|^. Scherz, 491. L Bald masc, bald gefär, wie man sy und den küng gfieng».
fem., Zavemieht, Hoffnung. — «SU die weit | Guldin Spil, 33. — «Die Hand seind im (dem
Tnd der richt&m so valsch siut, so manet uns Hasen) gefär*. Geiler, Ilas im Pf. A. ö^. —
iuuer herre, daz wir niil groaso i^'m« dar^ü «Inen ist gleich als einer Katzen, die ist gar
hant». Bis. Pred. 9, 14. «San, beb gbt gefärd MeTss tn fiaehen bei der Nacht». Id.
^dingf. dir wetdent dlne sfiades färgebea». j Pred. n. L. 30 ». — «Die Hund wonin rn
Ibid. 2, 18. ander dar Metzig, sie seind dem Blut ge/erd*,
t. fem.^ Bedingung. — ^CkeUmge, eonditio». I Id.. Narr. 8Bb. — <Ieh red nit bie von den
Ht^rrad. 199. — Ein Hans wird als Erbh^hn verlassnen l^Tilnohen und Pfaffen, die sein on
vermiethet, «mit soiUoher ae(Unge ...» l;i37. , das dem Tutel utf den Schwante gebunden,
Straseb. Stadt-Areb.« Ibiid. n. Ordn., B. 18. 1 den ist er nit geferd». Id., Br5s. I, SO —
— «Mit alsolieher gedinge, das du mir sre «Die Ronber die . . . im on Tuderloss . . . aff-
lobest ...» Nie. V. BaseU ms. Eto. — «Gott > setzig und qefert sint in umb sinen Schatz sa
bat in Bwigkeit angeseblagen das er uns I bringen». Id.. Bilg. 176 K — «Die Juden . . .
'*i>\W tr»'"ben cwij^e Selikeit . . . aber nit bloss die dem Herren ahvccfen aller geferest \vo-
ita Zosatz, sunder mit Oeding durch das Ge-jren». Id., Post. 1, 7 — Die Handwerker
bett ...» Geiler, Post. 2. 8 Brös. 1, 6bl»;| «sind dem pfennig also gferd» dass sie sogar
Narr. 185 ^5. — Pauli, 93 a. - «Natur, ein muttcr an den Peicrtntrcn arbeiten. Brant, Xsch.
aller ding, — cutpfocht and gebirt uff 8olich.91. — Die Weiber «bind den pfonning also
ftimg — ir geschöpff, das sie on allen wanek 1 geferd, — das sie all sucht, ere hont Ter-
— sich broehcn müssen spis und drank». gössen». Murner. Nb. 236. — Sie warfen die
Brant, Theam. a, 2 — «UfF »ollich gedtng erbouteten Waffen «in das fewr geferdU». Id.,
«in jeder her — kunt, das er oneb voni Virg. o, ö «. (Welches ist hier wt Sinn?) —
hinnan far» {??terl>eV [ 1 . Xsch. 83.
3. neutr., V^eri»ammluüg, Zuüammeakunft.
- «In dem gedingt, in oooventione». Herrad,
— «Oach sint wir übereinkommen in
«im otlea gedmge ...» 14 Jh. Alte Ordn., B.
Listig: «Doch sind vil narren also gfert, —
an den kein waatier hilft uf erd». id., .S'b. 267.
— «Ir buren sind alereg den pfaffen gefmr»,
Karsthaus, bb, 3
Geveugniss, Gefängkniss, fem., Gefangen«
ISh Sie. — Oeding, Ding, speziell die Vcr- nehmung, Gefangenschaft — < . . umbe die
Sammlung der Haber im Dinghof. Beispiele ^eoon^/tt.v sc. die mirrou jn geschehen ist .. >.
uanöthig. 1302. Als. dii)l. 2, 77. — Wird ein Huber von
4. Vertrag. — «... und so er ein Oeding \ Kirchheim gefangen, so soll der Vogt «deme
?pmacht hat mit den Arhciturn nmb den Ta«f- noohvolf'en der die gevengnisae pctan het».
t*!cuiiiff, do hat er sie gescudet lu sein Ro- 1 1329. Weisth. 5, 435. — «... von der ge-
ken». Geiler, Post. 1, 29 fangnuse wegen so . . . Ullin von Iltzich tat
5. Gericht. — «Die wiber machten ein gc- an . . . Hennin Wolleben, einem burger von
dtng, — welch under in die beste wer*. Mur- Kolmer». 1383. Cart. de Mulh. 14ö. Etc. —
•er, OeaebOB. D, 8 >. i Der Dekan von Rhinau Tersdbnt sieh mit dem
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— 122 —
Eaffr von Strassburg «von der [rptet? and gt'
vengnüsse wegen, also ich Üurkancn von
Hüfnheim
iren billiger . . . vieng». 1364. ' Alte Ordn., B. 12
haben . . . tt faren» auf den Fischfang (Ein
mit Garnen etc. ausgerüsteter Nachen). 1447.
Strassb. Stadt-Arch., ms. — « . . . das ir üch ' 2 Brtrairon Treiben, Thun, Gewohnlit it.
nüt ... in dise aevengni»»e lossent wisen» i Haltung, urdnuug — «AI sin geverU daz w&s
(OeflugeBteliaft). Nie. v. BbmI, ms. — «Hilf rieh > Oottfr. v. 8tr. 1, 154. — «Min geberd»
mir von minre gefangnisz . . . Daz da hüte und min geverte». Ibid. 1, 122. — Er erzählte
lidiff wirst von dinre gefengmsse ...» Eis. i «Von allem dem geverte — Da/, er under in
Plred. 1, 888. — cDo hies derherre den ritter | begie». Ibid. 1. l H. — < .. . also ist dis geverte
in gar swere get>engnis»e legen . . . Werest du ' do man nüt uf w il achten». Tauler, 38 8)
gerne der gevengnisse Udig?» Nie v. Basel, 142.
— Ein strassb. Beantdr hstt« einen bischöf-
— Die Pharisäer «hatten besundere Ballungen
und benui4ere Gefert in Geistgeberden und
liehen Vogt gefangengenommen; der Bischof Klrifhingen». Geiler, Post. 3, 108 — Vor
begehrt von der Stadt denselben «on entfielt- dem Essen «wuschen die Juden allwegen die
näsE der gefengnüsz ledig zu geben» (Qe- Hend, das was ir Gefert». Ibid. 1, 26«. —
fftngennehmung). Brant, Bisch. Wilh. 241. — TnhüTines der TUtifer «fing ein nnw Gefert
<Vii geuch nach diser gfenckniss gehen,
Uli,
las vur nie gehört was worden». Ibid. I,
wiewol gefengnisz ist ein leid». Mnrner, j 7 «. — «Sie wöllent in irem alten Gefert und
Geuchm. h. 2 ». — «... krieg entstanden Leben bleiben». Id., Selenp. 219 * — «Du solt
sind, und domach gefengknüz und zueigen diu Lib also offziehen, da« er allweg in eim
-der menschen». Id., Instit. S <>. — «So i rechten Gefert sei, nit das er jetz /.u tei&st
der henr abstellen würt die gefengknüeg seines si, damoch mager . . .Du sagst wor, du haltest
Tolcks ...» Nachtig.. Psalter, 32. — «Die din Lib in eim Oefert. aber in eim 8chant>
jaden, so usz der gefengkuüsz waren kum- liehen wüsten Gefert». Id. Bilg. 162 ^. — «Ufif
snen ...» Bront, Anstoss, 14 — «igt das > einen tag ein wochenlon — verzeren, das i»t
dann die freiheit der Christen? so bslt Ichs ' ir gefert*. Brant, Nsch. 51. — Eine der Ge-
stalten, die Hercules bi\h. «liatt ou frend ein
ernstlich gfert». Ibid. 103 - «Als er uff dem
fxir die höch.ste gefünglnusz». Zell, v. 1 f. —
Was den Körper gleichsam gefangen hält, zu
enge Kleider : Die Franen seilen «nit me ' seil sase nnd inaeht sein gefert, da mft er
schiirtzcn Jiiit iren brii.sten. weder mit hemo- Murner. UlenNp. 6.
den noch mit gebrisen rocken noch mit keime > 3. Wesen, populär für Gerede, Geberde, etc.
ander gevengnüsae*. 14 Jb. Alte Ordn., B. 81. i — «IMe Lerer raaebent tü 0^ert$ domas».
Geferd, Geverd. GevHrde, AI Mcht
Geiler. Post. 3. 91 » {Alinlirh iM ch heute bei
«Oedenck das solliches nit on Geverd Gottes i uns : vil Gferts mache, beaucoup d'embarras.)
gesebeben fet». Gdler. Selenp. 84 — «Wirl — «S. Tbomas legt es ose; Niealans de L3mi
wenen alle Ding geschehen on Geverd», von macht sein (jc/pH auch darzo und sfin Pfennig-
nngcfär. Ibid. 110 — «Ein Hess die du on, wert». Id., £v. mit Ussl 116 •. - «Ein Zaubrer
O^ert, on Ffirsats dins Willens hast gebSrt». { der nacht ein weebsin Bild und besehwert
Id. Bilg. 24 a. Etc. 'Ich sandt ein hotten j das und macht sein Gefert darüber». Id., Emeis,
heim mit gferden». Muruer, Schelm, b, 4 — 44 b. — Wenn einer «ob eim Bach stot und
«Der bader wird anm rtohter werden. — nnd I mit eim Besen das Wasser binder sieb schien«
ckcrt. so n;nr!it der Tenfel in den WoUcea
sein Gefert das es Kegen würt». Id., 3 Marien,
28 i>. — Der Teufel «maeht dir ein Gefert vor
dinen Ougen das da wcnest das doch nit ist».
Id., Enieis, 88 «. — Man macht «des Geferts
vil. und ist alles Narrenwerk». Id . Ev. nit
Segen nit mit gferden. — du würdest von in Ussl. 118 L — «Der abentürer treib sein ge»
gesohedigt werden». Id., Luth. Narr. 17. — fert und sprang uff dem seil» Pauli, 38.
«I>ie kramer hant gtit reich zu werden, — 4. Trug, List. — «. . . dsc nüt zö wendende
wo narren kouftVn nn q' fndi r,». Id.. Schelm, ist mit listigen geverden». .Jüngstes Gericht.
urteil geben mit geferden*. Id. Bad. J. 1 ^. —
Adam «darnmb uszsetzig ward — uszgesetzet,
mit geferdt, — vom paradis ulT dise erd».
Ibid. m, 4 1>. — «Ich dir hie schwere mit gt-
ferd ...» Id., Virg. S. 7 «. — «Wa da sie
oesehwercn woltst . . — und spreebst dein
f, 2 ton geferd, uugejerä, aut unüberlegte
Weise, ohne Absiebt, von nngeflLhr: Wer et-
Die Käutier «suUent nieman durch geverde
uf keinre hande wisen». 14 Jh. Alte Ordn.,
was «findet on geverd». soll es ztirückgcben. B. 19. — iJie Biicker sollen ihr Brod zu Markt
Brant, Nsch. 28.) - «£t\\a geraiä eim on ge- tragen, und «nit durch geverde in iren hüsern
ferden». Mnmer. Genehm. J, 1 °. - «Gott geb, ! lossen oder verbergen». 15 Jh. Ibid., B. 13.
ich rief an ungefert. — ja das mir nun ge- — Das in den deutschen Urkunden so hSnfige
holffen werd, — es si der tüfel oder gott». *onegeverde» entspricht dem latein. sine dolo.
Id.. Kb. 238. — «Die seien wer sie wöllen f — Wenn «Icht herinn geirret wär, — su ist
aufF erd. — frennd oder feind. recht unge- ef? doch on alles //p/är». Brant, Layensj» 170«.
ferd». Id., Virg. k, 1 a. — «Und wer das ge- — «l'urumL bo halt dich un geferd». Id.,
sohehcn on geferden ...» Id., Geuchm. o, 1 « Thesm. a, 4 — «Es ist kein gloub noch
— «Ich kam einsmols on als (alles) (/c/rrd/ ... truw uf erd, — je einer sucht den andern
in doctor Steffans kamer ...» id., 4 Ketzer, mit gfert». Jlurner, Nb. 258, — «Als es stat
m, 1 >>. — «An dem gestad war ung^ferd (forte) jctzund uf erden, — so brucht man also gross
ein grab . . , » Id., virg. G, 6 ». geferden — wie einer gang dem andern für».
Gefert, nentr. Scherz, 494. 1. Was zu einer Ibid. 73. — «. . . und sucht in also mit g«'
Fahrt gehdrt. — «Es sol ein g^trte refat;/«rddt~ das er wolmnstersehlageB werden».
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— 128 —
Ibid. 216. — «Kein man so heilig ward uff
erden, — den nit der täfel sucht mit gf erden».
Id , Bad. H, 8 — «... wenn die wiber tund
ß (erden. — so kan der tüfel basz geberden».
Genehm, t, 3 >>. — «Sie snehent so mit
^ssen geferden — das usz dem ey ein ^uueh
inu5z werden». Ibid., i, 4 «. — «3Iit list und
säberiiehen gefmim — sol ein aar geübet
▼erden». Id., Lvtli. Narr. 1, Bt«. — Tregers
Schrift eeigt «mer geferd ali linirietMilieit».
Cej^to, Trcuger, Q, 1 «.
6. Zenr,' Dinge. — tfiie belesen die Fliegen
Bnd die Schnacken, und dassolbi^' Geferdt das
iteabt ir ander die Aogen*. Geiler» GeisU.
Spinn. N, 4 — «Dfe Hennen, wenn ile brüten
wollen, so gewinnon sie den Klock und den
Pfip£i and solohs G^Urt: Ibid.. N, 6 b. ~
«Ov- abwknraineBt tU Adcer nnd Hatten, Sent
urd Gült nnd des Geferts». Id., Brös. 2, 17
— «Ks sei Himmel and Erdtreioh, Sonn und
Mon, Wae dee GtferU let». Ibid.. 1, 44^.
Manchmal, besonders bei Mumer, scheint das
Wort keinen bestimmten Sinn en haben, son*
dem nur ein beqnemee Mittel za sein nm eine
Lücke anszufiillen oder einen Reim zu bilden:
«Ein tafel was dohin gestalt, — daran der
Oberg was gemalt, ~ der gdet ergreilT die
alt §tf erden - und warff sie grausam zu der
erden». 4 Ketzer, D. 1 ^ — «Der nar ist wol
so gross mit g^erden, — das wir al din Ter-
borp^^n werden». Lutli. Narr, 100. Etc.
6. ueffthr. ~ «Su au leib, eer und gut ge-
ferd infallet ...» Capito, Treger, L, 7
7. Schwierigkeit. Arbeit — «Wie man sol
das verstLui, das hat sein Gefert». Geiler, Post.
^72 *. — «Etlich haben zu vil UnglfiokS nnd
60 vil Geferts*. Id., Brös. 2. 24
8. Geräusch. — «Wenn ein Mensch ist an
einem End da ein gross Oefert oder Geschrei
de« Volkes ist. . .» Geiler. Selcnp. 173 ». —
«Do er (der Altvatcr) zu der Zellen kani, da
bort er ein OefeH in der Zell». Id.. Geistl.
Spinn. P, 1 *. — «So kein Wyn ine in dem
Trcchter ist, so machet er er^t ein Gepluder
nnd ein Gefert . .» Id., Bilg. 150 «. Etc.
Gefezde, neutr., Einfossnng. — «Daz gefeede
(eines Brunnens) was wis marnielstein». Alts-
wen. 20.
Cleffelecht, von gaffeln, unüberlegt, thöricht.
— «Sie Kämen ir Sünd nit dester mer, sie
eeint eben als g^üedU tU vor». Geiler, 3
Marien, di^.
Ckflsten, pedere. — Wir wollen «gielrns
pocku- i:i -ir gefisteii». Murner. Lutli. Narr. »1.5.
Gefol^^if, folgsam. — Die Gallier sind der
Draiden «nrtellen nnd erltantnüssen gefolgig».
Eiiitrni.. Cäsar, 46 tt. — ^lancher Aussatzi^re
Würde genesen, wenn «er einen guten artaiet
btt nnd jm ge/ulgig wer». Oersd. 78*».
Gefräsz, Gesicht. ~ «Sclilietr dich icmantz
sn einen backen, du schliege&t in wider in
des best gefreu das er bet». Mnmer, K5n.
Engl. 916.
GefreaerOf gefrieren.— «Ein lauffendt wasser,
se das p«/V«wisert, so etat es still». Bätbselb.
a. 8 ■
Gefriden, Frieden schliessen. Seherz, 495.
— 4. . . dea wir ane si mit dem bisebofe von
Strassburg . . . niemer sulnt gefriäm TOS noch
gesunen». 1268. Uric-B. 1. 390.
Gefrien. befreien. Vergl. frien. — «Wellst
mich vor dem tod f^rym»; Brant, Boeenkr.
D. G. 17.
Oefrönde. S. JMnde,
GefrUr, fem., Frost — «Er hat getödt . . .
den feigenbaum mit der g^rür; Naohtig.,
Psalter, 197.
Gefrüste, Frost. S. Frü^t'. — <V.i moss
liden Hagel, Schnee and Begen, BÄä und Ge-
frM*. OeUer, BUg. 67 «
6ef5g, Geschicklichkeit. Fertigkeit. — Ge-
bresten «die gebent grossen gefug and . . .
neigunge die gnade tn verlierende». Tanler.
143 (27).
G^ge , schicklich , möglich , passend.
Sebent, 41M. — «nnd were daz gefüge — Dos
ich z-welf r.ung-en trüge . . » Gottfr. v. Str.,
1, 65. Etc. — Die Bettler saohen «ir gfüge
narang dnreb die lant». Brant, Nteb. 114.
GeTOgel. f i llrrt , Vögel. Scherz, 496. —
•Ich wil Qch senden etliche tier und gefügel^
dae ir nie vor gesehen bant». Clos. 118. —
«Under allen lieren und grfvgrfr . .» "Ron.
242. — Vogler and Gremper «die do wiitprete
and andere gefügel . . . kouffent and verkouf-
fent». 1381. Heinil Buch, fo 41 — «Wer
spiset daz gefügel 'i» Peter v. Gengenbach,
1486 — «... ab gein dem sumer daz gefür
gel tftt». Altswert, 21. — Von einem flüchti-
gen Mörder heisst es, man weihe «ilen cörper
dem g^ögi^ und die sele da sie hin geworben
hat». Hattgau. 1490. Weist h. b. 503 (Den
Körper dem Galgen und die Seele dem Teufet)
— «Leiebt fleisMi von gefügel*. Gersd. 16l>.
— «Das gefidert gefügel». Nachtig., Psalter,
3K0. -~ «Alle thier und gefügel». Butzer, E>as8
Niem. a. 8 a.
Geffl^en. passen S. fügen. — «Kein hant-
werck ist. liem nit gefüg — das es am fyrtag
etN\ as diigi. Brant, Nach 91.
Gefüll, so viel m ic Füllerei. — Sard anapal
lebte <iu wullust, gfull und fäderwatt». Brant,
Nsch. 29.
Gefnre, Nutzen, Wohlfahrt. Scherz, 496.—
«. . . daz er der siechen und der eilenden
nutz und gefüre schafTe ...» 1815 Strassb
Spitai-Arch., Brief-B, 1, 10 ». — Die Eigen-
lente der Ibtissin von Hohenburg schwBren
«ir ere und ir gefüre zft fronien(le>. 14 Jh.
Banauer, Constit. 246. — Die Haber schwö-
Ten «zü bantbaben des hofss nntz nnd gefüre*.
Quatzenheim. i;^75, Weisth. n, 444.
Gefürtze, Nauen, Profit. Für: Gefiire. —
Der Sebfirmeier von 8. Anrelien bat «die ma-
gesotscbalen m gefOfUe*, 1886. Eist, de 8.
Thom. 894.
Oe^abelt. S. getbdteht. — «läne gegabelte
und L'^' liiM iite frag». Pauli, 78.
Gegenkatx. Gegenstreit. — Will
Jemand auf d«r Strasse Streit anfangen, fldem
sol nieman gegenhat» geben». 1888. Urk. 8,
163.
Oegenkaffen , entgegenblieken. — «Die
Sternen die hant ein gegeHke^en bQ der san-
nen». Tauler, 415 (72).
Gegenwnrf, objeetnm. 1. Gegenstand. —
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— IM —
«Ich red von naheu Ursaehen der äilnd. die
da silieBt oder hSrest, die da heiHM objee*
ta, Gf(je>iicürf* . Geiler, Narr. 99 a. — Dei-
Selige im üiiumel «wirt seilen vü Qegenmirf
als ob OB nur einer wer . . und ein jeglich
Ding (liser Gegenufürf gantz undersohidüch».
Id., Schüf der Pen. 114 «. Etc. — «... in
weli^er malerlen oder gmamm^fAf^ begibt
du niaii geletzt werd». Wimph., Chrys. 4^.
— «I>er gegenumrß des glauben» oder das
dinf das wir glanben». Capito, Tregor, B, 1 1>.
— tSo an leib, ccr und gut geferd infallet,
{allen sie auch ab, neigen sich dem wind
naeb, vif ffejfmwürf des glficks». Ibid., L, 1
— €Ä.U87.wpndi>6 gegenumrff bösz oder gttts»
wol oder übel gefalien8>. Fries, 62
2. Einwurf, was entgegensteht, Hinderniss.
— «Die minne tftt versink n in den gemin-
neten. Hie inne ist ein gegcnwurf, das ist die
sfinde; danne Ist ein ander ^egmwurf. das
sint grosse und swerc bekornngen». Tauler,
3üiG (56). — <Xuu ab durch solch gopott,
seins achtens, weg bereit ist un der gegen-
iourff, das die hnrerei gelitten wurde, schon
hinweg was ...» Appell, b, 1 — «Dise
gtgenwürff bringst du für». Capito, Treger,
O, 4^5. — «Ks ist 7,u glauben, das sich des
armen unwisbcudeu gemüt geu disen gcfer-
lichen gegttvmQrffen halt m Ic das wachs gen
dem flammen». Blindenf. A, 3». — tSich uit
lassen kümereu den gegenwurff de^ bapsts».
~ Brunf.. Zehnd., b, 2*.
Gegenwürflich, objectiv. — < Ge^wärfiiehe
SeUgkoit» ist die. die «das guttlicbe Wesen
selber zum Gegenwarf hat». Geiler, Fred. n.
L. 86 •.
Oegenwarte, fem. Gegenwart — Siegiengen
«ze siner gegenwurte». Got t fr v. St r. 1, ö4.
Etc. — «... in gegtnwüri aller thumherren».
Braut, Biseh. Wilb 945. — «Die da waren
erber liit ~ in gegrnwürt und lango zit».
Murner« Schelm, e, 1 — «Die enge! die im
Mmmel ston, — sein gegenutürt nimni«r ver-
lon». LI.. Bad., J, 6 ». — «Er bol dixs alles in
gegenwürt der wiber thuu» Id, Geuohm., C,
4 ». — «b meine vatteis gegenwürt». Id., 7irg.,
H. 3 — <in gegenwüH der sögen». Id., In-
stit. 109 ^. Etc.
Gegenwärtig, gegenwärtig. — Wir «be-
kenneut mit discr unser gegenvoürtigen gc-
schrift . . .» Balschwiller. 141:5. Weistb. 4,
61. Eto. — ' Beten «on gtgenmriige Warnem-
nng, sunder mit Ansschw eiffuiiir (ks (..Mittits».
Geiler, Irrig ächat, G, 6 ««. — «... das ay
Got also on Underlasz gegenicürtigklichtn lieb
haben». Id., Geiptl. S|)inii.. L. 2 ^. Etc. — «in
nnserm gegenwertigen Gebe«». Id., Pater Kös-
ter, N, 4 s. — «In gegenw&Higer zit». Mumer,
Instit. 6 1>. — Virgil hat «ein gegenwirtigs
ewigs lob erlanget» Id , Virg., Vorrede. Etc.
CragenwUrtigkeit, Gegenwart. — «Das
Fcur ir Liebe und Andacht ni**c pnfzüudt
wtird weder verloscht von Geg>:>iivurtigkeAt
der Anfechtung». Geiler, Irrig Schaf. I>. l «.
— «Der Gedanck zum dicker JIiil i t reitz-
licher weder Gegetiwürtigkett». Id., ilas- im
Pf., 6 Etc — «In gegenwürtikeit sins
beres . , .» Bingm., Cäsar, 17 «. — «Schlangen*
hornlin ... in gegenwürtikeU der giffit, wom.
stund an sehwitsen». Fries, 179 — «DeiD
(Tregers) pegenwürtigheU hindert oder fürdert
nit». Capito, Treger, L, 8 *. — - «Die rechte
heilsame gegenwertigkeit gottM». Bnteer.Nener.,
G, 1 a
Gegerwej Gegerwede, neutr-fKleidung« be-
sonders Priesterldeidnng, von gerwen, gnnrea.
Scherz, 498. — Ruhmsüchtige Leute «machen
venster und elter und ffegerM»* und welleat
das man es wisse» {sie stulen Klrdienfensler,
Altäre, GewSudcr). Taulcr. 212 — «Eine
schöne püi&oue, gekleidet rehte als ein ewan-
gelier in gar schöneme snewisseme gegerweie;
Nie V. Basel, 316.
Gehaben (sich), sich betragen. Scher?:. 499.
VergL bduben. — «. . . das er sehe, wie stell
sine geste gehubetü* Eis. Pred. 1, 285. —
«Das du anfahest dich bass gehaben dann da
vor wasest» Geiler, 7 Schwerter, F, 2 «. —
«Die die in den Betten logent und sieh nbdl
gdmbent*. Id., Post. 2, 13 ».
Gebarsten, verharschen. — Der Gottesfreund
geisselte sich bis aufs Blut, rieb Salz in die
Wanden und zog «ein herin hemmcde» dar-
über, «das es in den wunden paAar«fen solte» ,
um den Schmerz zu vermehren. Nie. v. Basel, 210.
Gebas, gehässig. Scherz, 499. — <Si was
im dannoeh gehtu». Gottfr. v. Str. 1, 1Ö7. —
«Der künig ime so viant wart und so gehas...*
Eis. Fred. 1, 76. — «Ir süUen . . . wissen, daz
üch alle lüte gehtu werdent». Ibid. 1, 938.
Gebe. S. Goch.
Gehebe. wasserdicht, verschlossen. Scherz,
499. S belieb. — Der Küfer «sol die vasse gc
hebe binden». Münster, 1386. Als. dipl. 3, 166.
— «Die vaz gehebe machen. . .» 198t. ürk.
2, 208. — Alexander «det machen eine glesin
Stuben die ailambe geheb was, und lies sicli
do inne an des mores grünt». E&n. 311. —
Moses wurde «in ein geheb lade* gelegi auf
den Nil. Ibid 261. — Die bei einer Feaere-
brnnst zn branchenden «stendelin» aollen «wol
gebunden und gehebe» sein 1-195. Alte Ordn.,
B. 13. — «Es ist ein sundere kunst zu liegen
(lügen), das es ge^ sei nnd nit rin». Ifnmer,
Lutli. \arr, 4U. — «Rat: ein fetzlein, das ist
wol gebunden, fast gehebe on band und on
band, hat aneh kein reUf. Antwort: ein ey».
Räthselb . c, 1 ».
Gehegede, neutr , dichtes Gebüsch. — «An
dem gehegede». Hindishelm, 1417.
Gehei, Damm, Weg am Wasser. Schmellsr,
1, 1021. — «Bi nuMiengehei». Gertwiller, 1267,
— «Oebehartz gehey*. Xiederschäffolsheim,
1348. — Gehei könnte aber auch das elsiesisoh
ausgesprochene Geliegede sein.
Gebeide. S. Heide.
Gchelingen. jählings, pliStzlich. — Eiu Bau-
meisici «kunt .selten dar, danne gehelingen^ so
git er in (den \\'t rkleuteu) ein regele». Tanler,
iy2 (34). — Den Papst Johann XII «sl&g der
tyfel, das er geheiingen starp one rüwe und
bihte» Kön. 548.
(iehelle, neutr., Übereinstimmung. Einwil-
ligung. Scherz. öüO. — Man sull den Rath
«mit unserme (des Bischofs) geheüe sezzen».
1261. Urlc-B. 1, 8Ö&. — «... mit einer eptisain
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TOD S. Stephan geheUe Wää wiUen». Oberentzen,
IBia Bnrcklu 208. — <. . . mit der scheffele
iriUen and gehOU». 1315. Brief-B. 1, 10 «. —
dCt der fönten wille und gehelle». Glos. 44.
— «Mit der aller gehdle and bestetonfe».
KSn. 406. Ete. — c£in Mensch der die Sinn-
Üekkeit l&sset Meister on Gehell seiner rechten
TfiBVBft». Geiler, Selenp. 68 « ; Trost. EE,
%\ — «yoincommene OiheUung der Hertzig-
ungen mit dem Geist». Id., Pred. u. L 101 ».
— «... mit willen und atikeü des ca-
fftels». Braat. BftelL WUk. 9M.
Gehellen. Scherz, 500. 1. Ühereinstiramen;
niweilen mit dem gen., einverstanden sein
Oer «twas. — «Er rant nlht stitee an in
swain, — Si gehüUen so noch sas enein».
Gottfr. T. Str. 1. 16. — «Alter and jo^ent —
Bdten feMbiii einer tngent». Ibid. 1, 64» Ete.
— Lucifer weite «an gotz stat sitzen und
rette das mit den andern engein, daz sü ime
te fifc si ift i solteat mid beholfini rin*. K5b.
383. — Priam vcriangle «einen friden ein halp
jorj des gehulknt die lorleehen». Ibid. S92.
S. An etwas geMOm, darüber ainig werden.
— Als die Kurffirsten Eudolphs Toa Habsburp
Namen nennen hörten, «do ^eJMbnl sü alle
an in die do zft|fefeB worant, und waletent
in». Glos. 41, 28.
8. Einstimmen, einwilligen. — Sie «sprechent
aUejo mAgehuUent darin». lüNX Tvoberzanft,
41. — «. . . das sü . . . dartza . . . eigentlich
trewillet und gehoüen hettent». 1447. üoldschni.-
Zanft, 23. — «Darzft peHoI oarh sin vatter».
Hos. 70. Etc — «. . . mit gelielle Erlowins
von Dambacb . . . der dis konffes uuch gehoüen
het». 1867. Reg, A, 287. — «Wenn Jn nan
die Stimm (Gottes) hörest, so log das du ge-
heüest*. Geiler, Post. 2, 91 • — «Der Kunig
ffAaä darin nnd folget irem Rat». Id., Solcnp.
86 «. — «Jfaria die Mutter Gotts hat in die
Wort des Engels gehollen». Id., Post. 4, 8 ».
— «Doeh musz der man darin gehellen» (in
das was die Frau thut). Murnor. GtMicliiu..
K. 1*». — «Die da verwilligcn und gehelkn*.
Wimph., Mirand. 6. — «Iw wolt nit darjm
gekauen: Pauli. 46. Etc.
4. Act., bewilligen. — «Dis gehuüent jn die
herren . .» 1402. Hist. de S. Thom. 412 —
«Dis riet Pompeyos den Bömem nnd gehitUaU
es ime die edeln». Kön. 881.
Gehellesam, übereinstimmend. — «Hievon
wart alter ande jugent — OeheUeaaim an einer
tugent». OottAr. Str. 1, 64. Etc.
Gehengen, geA\iilircn. Scherz, 501. Vergl.
terhengen. — Der Kaiser «g^engete ime aUo
et sin Wille were>. mrlein, 99.
Geheng^nis.'i, Kin^villigun^' — «Ein gunst.
eine minne and ein gehcngniut ... zu allem
dem das gut nnd ffdttlieh ist». Tanler, 462
(KOi. - Gute MensrTicn -iiul manchmal triig
«wider alle Ire gehengniue». Ibid. 146 (2T).
Ctoliertse, CMhartitkeit, Beberatheit, Math.
— «Denn trab bcrnaeh Frevel oder Gelierte,
das er wider keck wfirt». Geiler, Selenp. 204
— «Van 8|nieht gemeinglich, den Geherteigen
■leet das Glück bei ; da sprechen die heilitren
Lerer das vil me die Gnad der UeherUikeit
Bdbtand thne». Id., Pred. n. L. 97 k Etc.
Gehertst, Clehertaig, bebent 8. dta oUg»
Stelle, sowie den Artikel FreitUp.
Gehenbiet. S. Gehübt. — «Wie meinsta, ob
nit ein ungehetMeter lerer sich billiger be-
klagte über den geheubieten doctor der nit
jlerct, das er sich unbillioh des namens an-
neme?» Zell, Q, 3
Gehiggen? — «Eigennutz, gunst, verbonst
und irelt, — die vier gehiggen Tetz alle weit».
Brant, Epigr. Copie 21B.
Gehimmel, TnighimmeL YergL MimmeUt»
Biaehof Wilhelm wollte lieber mit BewaibeteK
reiten, «dann das er andechtiglich unter den
Qthimm^ gangen wer». Brant, Bisch. Willi.
«Ein gehimmelt spanbett>, mit einem Bett-
himmeL i4H9. Inventar des Ladw. v. Odratzheim.
Gehlmaii, aar Buhe kommen, still wer-
den. — «Do gchifmt Und gelag der Wind».
Geiler, Post. 2, 18 — «Also das die An-
feehtvng zn Zorn. Neid, Hass, Schlack . . .
gehirmt und gcstillct sind». Id^ Saleiip. 70b.
Gehohen. S. Miihtn.
Gehllrd«, fran «. nentr., OeMr. — «Dia
gehörde die höret». Nie v. Str. 272. Etc. —
Ein Tauber «hat nüt gehörde». Tauler, 244
(48). — Die Ohren ergötaen «mit fippiger oe-
hörde». Heinr. v GfFcnb — «Der brestcn der
gehörd seint mancherlei». Fries, 113 ». -—
«Auditus. daz gehörd». Gersd. 88*.
Gehörig, auf etwas hörend. — *6ehörig
der minneclichen stimme». Tauler, 858 (62).
Gehoraame. fem., Gehorsam. Scherz, 608.
- «In der gehorsame der heiligen e». Nie. v.
Basel, 262. Etc. — «... es wäre dann da»
die Gehorsame das gäb>. Geiler, Gcistl. Spinn.,
L, 4 «. — «Umb der Gchortame willen»- Id.,
Irrig Schaf, G, 4 «. Etc — «Die uszlendischcn
völcker, so Wfr onder unsere gehorsame brecht
haben». Mumer, Instit 1 - Der Obrigkeit
soll mau «underthenige gehormme beweisen».
Id^ Add, D, 8 «. Etc. — «Gelübd der gehör'
same*. Butzer, Terantw ., b, 1 b ; Wurm. Trost,
6 «. Etc. — «Die Gehorsamkeit*. Wurm. 1. c, 7
Gehoraamen, gehorehen. — «Man sol gott
me gehorsamen dan den menschen». Zell, N,
2 — «Das Wort gottes, dem wir schuldig
scint alleiii av g^onamen». Warm, Balaam,
e, 2 b.
Gehugede, Hagede, Gohnbte, fem., Ge-
däehtniss. Scherz. 504. — «Ob du ieratvn ze
liep batest in dem herzen, das da von siner
gehugede gebösert wnrdeit». Bihteb. 42» —
«Darunib sullent ir die gehügde der Ii. hoclisit
also hüte begon». Eis. Pred. 1. 189. — Der
Fdrster von Wiedensohlen soll kommen «zft
mitteme luTiiuiig-o in den dinghof und sol
I bringen ein ackes und ein sehselin, ze sollicher
I gchügede das es fdas Hola) der herren lidig
eigen ist». 1864. Woisth. 4, 169.
I Gehugniaa, Gedächtuiss. — «Die obersten
|krefte, gehugnisse, veratentnisBe nnd wille».
Tanlor, 115 — «Erklere min gehugnisse
I mit diner fruiicheu gegenwertikeit». Gebete,
1 14 Jh.
Gehnlle. so viel ^vie Geliello — > clfitgllBSte,
1 willen and gehuüe uusers capiteU ...» 19B6*
iKön., BeiL WO.
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^ 198 —
Gebfire, angeuehiu. Scherz, 509. — «Dem
bt din nftm alse gehüre — Das er 1>M«en
nicTie g:ert», Gottfr. v. Str. 2, 101. — »Des
«ehüren nammea Jhe^as 80l sich uiciuau be-
eren». V«ne. Briefb. — «Daz sage mir,
zarte gehüre>. Alt^'.vprt, :40. — Im Winter «ist
ein warme stube gehür*. Conr. v. Dankr., t.312.
«Z& Gehürwe, Gehtirbe», 1315, 1899, Ober-
ehuht^im Küthige Stelle. Vergl. Hnr
Gejägede, Gejogetze, Gejagt, Gejag, Jagd.
Scherz, 5(B. — «Swer m\i gejägede . . .*
Gottfr. V. Str 1, 197. — Er «leite sin gejeide
nider». Ibid. 1, 241. — Geht «mit getult
dnroh die geiegedt Ton gotte und von den
ereaturen» (var. das gelegede). Tanlcr. 129
gt). — König Ludwig «reit an eim gejegets
eim Vidde». Clos. 70. — Esau «kam von
dem geytgfzp V.iingrig und niiitle». Kön. 254.
— «fii diseuiö iwiüge und bau sol unser hcrre
han sin g^egede: Lutterbaoh, 15 Jh. Weisth. j
4, 105. — «Das dritheil zins und gejägte* des
Waldes ist der Äbtissin von S. Johauu. 1413.
Weisth. 5, 477. — «Esau, der was dem Vatter
lieb, der reit auf das Gejagt. Einsmals sprach ,
Isaac: mein Sun Esau, bereit mir ein Speissl
von deim Gejagt». Geiler, Has im Pf., C, 2 « ;|
Sünden des M. 16 b ; Bilg. 110 ». — Die wü- 1
den Thiere saufen wenn es sie dürstet «noch
irem geiag». Brant, Thesm., &, 2^. — Sie
nährten tioh «des getägdes». Murner, Virg.,
b, 3 — «Bs sei ein starek und mechtig
geiegde der römischen bischoffs . . .> Id., Kun.
V. EngL 907. «Sie weiten mit dem hasen
geieg haben». Id., ülenep. 81. — «Übung des
gtiägs und fiscliens» Ringm., Ciisar, 2 a. Etc.
— «Der zucht in krieg, der off das gUgt».
Adelphus, H9rin, 57 b. — «Roes und mmd,
Vögel und geyägts». Brunfels, Zehnden, b^db.
GolL 283: «Venatio. Jagd, Ge/ägtK
Ml, nnrater, lustig, mntbwUUg. Sehers, 606.
— «Er was do geil unde fro>. Gottfr, v. Str.
1, IIb. — «Wcllestu dort (im Bimmel) ein
gtOe ...» Ibid. 9, 117. — «ZA gar Wl mftt-
willig und zft geiU. Jüngstes Gericht. ~ «Da-i
mmb soitu weseu geil, — Und laz alles truren i
ein». Altewert, 18. — «Wir wallen geil und j
g-emcHch sin — Ich und die gespiln min».
Ibid. 42. Etc. — «Ein eiufalt schädn geil...»
Braat, Nseh. 63^ -~ «Da was der apotbe-
ker euch etwas gtU und gendielL». Munter,
Clensp. 181. j
Qeiieii, spielen; sieh geüen, sich erlustigen. |
— «Do geilet und sprang die tochter des weibs
Eerodis, also das es dem künig wul gctlel».
Adel]ihae,BhDd., L, 8 — «Zizim . . . braucht
Bich \ etro mit iagen . . .. ietzo in wolleben, i
essen und trinken geüet er sich, nach art der|
ivgent». Ibid., E, 1 ^ — Besonders vom Spielen I
junger Thiere gebraucht: Die jungen Hunde
^eäen mit einander und auch mit den alten
Bonden, aber sobald >ie gross werden, btrei- :
ten sie wider die alten». Geiler, Schiff der
Pen. 106 Ij. — «Die Katzen greifent mit den
Topen darin an den Spiegel) und wellcnt
geihn mit dem Kätzlin da.«? sie darin 8chent>.
Id., Ureieckigt Spiegel. AA, 4 «. — Die Maus
sagt sum Löwen : «lieber Herr, verzcihcut mir
das ich also nff euch gefallen bin ... , wir i
haben da oben mit einander gegaki^ und bin
ieh on Gevert nff dieh gefcilea». Id., Er. mil;
üssl. 221 -\ — Fantasten tgetlent wie die
jongen kelber». Murner, Nb. 47. — «Turnus
der saeh mit frenden an — Die pferd mit
geHen vor im stau». Id., Virg., 0, 5 b. — «Wie
die katzen mit müssen geüm*. Id., Lnth.
Nanr, 104.
Einmal habe ich das Wort in der unzüch-
tigen Bedeutung gefunden : «Ist aber (die
Frau) leichtfertig, feig oder geil . . ., will mit
den Knechten geüen^ und ir Bett mit Salts
besprengen, Wecholterstengel darein legen,
oder in die Deek absieben, so bald sie das
anfarlit, so ist es geschehen umb sio. Geiler,
Schill der Pen. äO ». — Schmid, 225. — Da-
gegen ist mir bei Geiler geüen nie im Sinn
von betteln vorgekomnien, ob^lpirh der Aus-
druck in Strassburg längst gebrauchlich war;
1403 wird ein Güer ans ver Stadt vcrwieseB,
«umbe den Beschiss den er mit Qihccrk ge-
triben». Heiml. 13ncb, 136». Braut sagt; «Der
bettel hat euch narren vil, — all weit die
rieht sich jetz uff giU. Nsch. 63; und Mur-
ner: «Des heischens, güens ist kein eudt».
Genehm., h, 4
Dasypodius: *Geiim» betlen, mendicare»,
und •geyUn, lascivire»
«Geilunge, luxuria». Herrad, 194.
GeischeL Peitsche. Geiseel. — Ein Fröner
«Bol nemen also vil nowes als er nnder siner
geiaeftelen getragen mag». Marlenheim, 1338.
Weisth. 1, 728. — Die Geissiei schlugen Bloh
mit *gei$tMn von riemen ...» Clos. 107. —
Sie «slüg sich mit iserin snidenden g/^scJu--
kn». Kic. v. Basel, ms. — Man sohlug Chri-
stum «mit besemen und mit geü^dtt: Eis.
Fred. 2, 3.
Geischela, geissein. — Paulus ward «voa
den Juden mxa werbe gegeüAdt: Nie. y. B»-
sei, Bek. Taul. 55. - <T>az geiecheln dins
göttelichen Ubes ...» Gebete, 14 Jh. — Die
Juden, die Christum «viengenfc und jn geUehe^
lent . . » Oswald. Etc.
Geischeler, Geissler. — «Do man zalta
1349 . . . do tcoment gen Strosburg wol 900
geischeler». Clos. 105. Etc.
Geiscbelung, Geisslung. — Christus ver-
goss Blut «in der gtiaeMumgeif. Gebete,
14 Jh. »
Geisaelmal. — Matthäus «nani den Herren
mit im in sin lius und bereitet ein herrlich
Mol, ein Ürten, ein grosse Würtschaft oder
Gesellschaft, convivium magnum, eiu Gesellen-
mol oder ein Gisselmol». Geiler, Post. 4, 88 s.
— «Herodes Hess einist ein kostlich OiM^"
mal zurichten». Id., Brös. 2, 53 ».
Im Mittelalter, theilweise noch im 15 Jh.,
war im Elsass de r Gebrauch, dass ein Schuld-
ner und dessen Bürgen sich vcrptlicUteu
mussten, im Fall der Nichtbezahlung der
Zinse, sich an einem bestimmten Ort iu einem
Wirthshaus einzufinden und da auf Kufaten des
Schuldners als Geisel zu bleiben. Erschienen
die Bürgen allein, Hess der Gläubiger ihnen
trefrtich aufwarten und der Schuldner hatte
die Zociie zu bezahlen. Der Gebrauch hatte
zum Zweck, letstem durch Furcht vor' be-
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dentendcn Ausgaben lu pünktlicher Entrioh-
nug seiner Zinsen sa bewegen. S. Stellen aas
Sehoidbriefen tob 1867 und 1433, Bist, da
Hiap. de S. Thom. 91^ nad Glimm, EmJxU-
literthiimer, 620.
El ist klar hiernach, wie Geisselmal gleich-
Mentend mit köstlicher Malzeit werdenkonnte.
Mehe aach folgende Stellen : «Einer laset das
Bmktmai oder Seiffer und isset köstlich» .
ftfilfr, Bros. 2, 18*. — Die Bischöfe «die
ireit Sut alt mer halten mö^en als sie gern
thetSB, dftramb so müsscnt in i!en Oeiuel
tum, dem einen hie ein Hur lassen dem
udem dort, und Qaben daromb nemen und
»He Jar ein Collect v n <len Pfaffen uffuoinrn.
Id , Ev. mit Ussl. 214 «. — In leuterer Steile
kommt die Bedentang der Besteehnng dara:
die Bischöfe müssen den Geis»el essen, d. h.
die die gewisse YergänsUgungen von ihnen
Twiangen, beateohen sie dtureh Geeelienke;
I n Geiasel essen ist figürlich zu nehmen fiir
iicb daroh eine Maiseit oder ähnliche Mittel
(ffarafini lassen. Znr Zeit Oeilevf existirte,
n StrassburiT weni^rnrns, iio Sitte des Geis-
felmals nicht mehri nur das Wort war in
mm 8pr9eliir9rtliehen SLtm sarftekgftblie-
tea ; Geiler, der nicht mehr weiss, wa» es
bedeutet, versucht es auf seine Weise an er-
Uirea: «mn Oimtmol, aU man in den Leia-
tangsbriefen das Mo! versieht und vorsorg-ct
ud Bciuibt das einer i»oi essen ein GiMdtnol,
das ist das er nit toi ein Zuoher sein und
da? Pfcnnio;wert essen, sonder er sol convi-
traüter leben and sol das Geselienmol essen.
Du Wort 0i8»a, das wir in Brach haben,
*ei«s ich nit wol wo es harknmpt noch was
es sey. Ich weiss nit ob etwas sey das ff^s-
id heisset. Doramb nenn ich ein CHsselmol
«in Gesellenmol oder ein Wolleben, wie du
es dann nennen wilt». Post. 4, 23
I^eli dagegen hat noch die Erinnerung an
<in richti^'en Sinn, -410: «l^as heisset Qi-
teimal, das mau etwan auf ein Siiit oder auf
ciiil Sdelmaan mit ein reidigen Hengst
leistet, die essen kostliche Mal. damit das
grosser Kosten au^ng, das mau sie dcster
fürderliob bOEftl und Mtssriolit wftmmb man
hm leistet».
141» verbürgt sich Graf Friedrich von Zwei-
Mdm, enstos des Iiumstiitä, für die Be-
TaUaag von 4r>0 Gulden, die der Magistrat
dem Bischof Wilhelm geliehen hat; im Fall
von Verzögerung verpflichtet er sich «einen
edlen Knecht mit /.wein reissigen Pferden
?ein StTossburg in die Stat zu schicken nnd
w stellen in eins offenen Würts Uns w elichs
los dann von den vorgenanten Meister und
ßate bescheiden und benant wmrl», Stadt-
.\rchiv.
Nach Scherz, d53, nannten noch zu seiner
Zeit die Strassbnrger eine reiehliehe Halseit
(ntultuppe
Geist, Wind. — Als £lias auf dem Berg
^*r, «do kam ein gmwoMeh geitt*. Tatüer,
toi (66).
spirare, aushauchen, wehen, aus-
«ttön^. ~ Der Vator und dor Sohn «in ns-
bUgeoder minne ^«Mmt d«n heiligen geist».
Tauler, 329 (66), — «Der heiüg Geist, von
beiden (dem vater nnd dem Sohn) gegeistet*.
Geiler, Arb. hum. 115 ö. — «Der Geist geistet
wo er will». Joh. 8, 8. Id^ Er. mit Ussl*
114«.
Geistgeberde, relipöse Ceremonie. — «Ce-
rimonialia (des mosaischen Oesetaes), das ist
die geeatz der geii^fdbmkm . . «'<9«ii^-
f><:rde>t oder cerimonien . • . Eu.^erlichO ^isist-
geberden: Zell, Ü, 2bj V, äb. Etc.
G«üiCler, Gniflter, CMsterln, FrSrnmlw,
der oder die vorgibt, sich einem geistlichen
Leben an widmen. Sehers, 601, — «Begin,
gayMtrm nnd gleissnerin». Gnidin Spil, 81. —
«Devotarii et devotariae». Geiler, Navic. poe-
nit. 8 — Der Pharisäer in der Parabel
«was ein abgesoheidener (Tesifor, ein Apo-
stützler und Gh'ssner>. Id., Post. 3, 71 a. —
«Judas ... als er geuommen hett ein Bott
oder Schar der Diener von den Bisohofl^n nnd
Gleissnern oder Geistern der Juden . . .» Id.,
Passion, 29 b. — «Es seiud auch vil fuler
Oeiiier nnd Q^sUrin, die do meinent sie sei-
ent im schawenden Loben, und meinent sie
sollen de&shalben nit herfiir^^on das sie den
andern dienen». Id., Post. 4. 8h. — «Also
thund auch unser Geiaterin, die gon alle Tag
zu Predig, beichten, gon zu Kirchen, aber
wan es daran kumpt, so ziehen sie den Spiess
am Hasr ab>. Id., Emeis, 26». — »Das ist
wider die^toitzeu Dumiue undstultzeu Frowen,
Begynen und Geistern, in denen do kein De-
mat ist». Id.. Post. 2, 32 a. — «Ob er schon
ein ^liiuich ist und in seiueiu Gedancken ein
grosser GtisÜer ist . . .» Id., Geistl. Spinn.
N, 4 1>. — «Der phariseische hauff, die abt,'ot-
tischen geitzigen geiaüer». Capito, Verwarn.,
A, 8«. — Capito's Vater war ein frommer
Mann, «nit ein gemeiner geistkr*. Id., Tres^nr,
I, 1 — «Wie kumpt es dann das yetzt die
aller höchsten geistler die speisen für gemein
achten?» Zoll, i, 4 b. (Gemein, s. v. als gering,
nicht gut genug, anrein ) — Judas verkaufte
Christum um Geld, «das thund unser geistler
auch*. Blindenf., D, 1 «. — Geistgiyohsner.
SteinhSwel, 339.
Geistliehüit, Geistlichkeit. 1. Geistliches
Leben. Frömmigkeit. Ben. 1, 497. — «Darumb
hab sorg und grosse seht — mit geisükheü
und mit uidacht». IMuriier. 4 Ketzer, E, 2 b.
— «Hett ich mer geistlicheit im orden gehalten
. . .» Ibid., E, 1 b. _ «Das in dnreh Ire
(jeistUdieit - die himlisch krou werd bereit»«
ibid., C, 8 — «Nach Cristos leren leben • . .
in aller sucht nnd geitÜtMeeU»» Mnmer, Lath.
Narr, im
2. Geistliche, ascetische Uebungen. — «Wo-
rumb der geist die erlogen geMielikeüut er-
dichtet'. Murner. 4 Ket/er. C. 5 b.
3. Religion, reU^öse Gebräuche und Ge-
rathschaften. — < Waren ist es? was geUÜiük-
dt'i» (religio). Murrier. Virg-., D, 7''. — «Pür-
war zukünfftig geuthcheit . . . (religio) — er-
schreckt sie dazumal weit nnd brmt». Ibid.,
b, 4 K Die WeilMT trngeu durcli die Stadt
«irc geistlicheit» (duoebaut 6acra per urbem).
Ibid., C, g e. Etc.
4. Oieras. — «PfaHbn, manch, die geUOid^
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eit». Mnrner. Sehelm., 8 — «Ke mM>
KtMit TOB I1118 n iau — sol «lle sat im
bettol rr,,ri>. Td , Luth. Narr. 26. — «Haben
wir ... die geittUckett alle refonniert . . .»
Ibid. 61. Bte.
Gelt, Geitigkeit. Geitz - Du bist einem
Geld schuldig, aber «dn achtest sin nit, ge-
denkst wenig* an shi Armut und Arbeftseligkeit,
ond ob da schon etwan daran gedenkst, co
get es dir doch nit lu Heitzen; das macht
din Oeit». Geiler, Bilg. 1 Pred. n. L. 45
— <Per Baaren Hochfart und d r Pfaffen
Qeittgkeit: Qeistl. Spinn.« M, 2 Etc. —
•OeUi^teU Ist ein wnrtEel aller laster». Adel-
phne, Türk . C, 5 — «Es w erden mc men-
tehen verdampt omb der gätikeU willen, dan
nmb keiner snnd willen». Fnnli, 198.
Geitig, g^eitzig. — Wäre es auch fßr einen
ehrbaren Priester kein Unrecht *vil Beneficia
in laben, so nemen dook die gettifm nnd
Liebhaber diser zeitlichen Ding ein Excmpel
der Geitigkeit davon». Geiler, Narr. 71 a. —
«Je geiBtlieker, je geiHger». Id., 7 Schwerter,
G, 1 8. Etc 'Geitige, die bald leidh wöllen
werden». Pauli, 46. Etc.
Geitae, Pflugsterze. Sehers, 6(fö. — Die
Waldhüter von Pfeifin rrfn sollen den Bürgern
«die geitze des pfluges und das feigeholz z&
üren wägen dienen». 1844. Weisth. 6, 378.
— «Ein Ackermann wan er zu Acker fert, so
Igat er zu dem hindersten an dem Pflug in
der Geitt, das er gerade schlechte Furclu n
mach». Geiler, Arb. hum. 12 b. — Ein Bischof
«sach einen bauersman, der verla^bcn hct
die geite seines pflugs ... uff seinem ackcr
ston». Wimph Synod. 9 b. — Schmid, 226.
Geknöpfelt. \erniischt. — «Das heisset ein
geknöpfelt Muss, do Erbsen und Gersten under
cinan(fer gcrilrt scind ; das heisset ein ge-
Imop/tU MuBü, da zweierlei innen ist; also
keisset das auch ein geknöpfelt Conscientz,
■w an es ist xweieriei in ir, sie ist veit und eng.
uui] ibi eng und weit». Geiler, Brös. 1, 64 «.
Bilg. 40 b. — «Sie habent vil Guts an inen,
aber vi! Laster dameben, das ist ein geknöpfelt
Leben». Id., Selenp. 228b; Holl. Low, C. Ib.
— «Ein gehU'i'felt mftsz, da gersten, erbscn,
linsen, honen und allerlei sasamen gesoten
ist». Pauli, 184.
Geknostecht. — «Hat er krumm Hend und
geknostechte Finger, als weren sie im einmal
abgeschnitten, so spricht man nit das es ein
hObscli ^fensch 8ei>. Geiler, H Marion, 68«.
Gekocht, etwas gekochtes, Brd, Speise. —
In Schwaben macht man «manckerlef gdUfdii
von hal ermfis/». Fries. 38 — «Ein ander
gut gekocht in diser krankbeit». Ibid., 78 b. —
«Symp oder dergleieken pdtdeMiv». Adelphns,
Fic. I I" '
Gekämpft, gehäufL — «Ein gekumv/et
Hess». Lue. 6. 88. Oeiler. Er. mit Usst. 1I4b.
Gektirne, Korn niM>rliaunt. "Wai/en, Gor.sfo,
etc — Die Müller sollen «das geküme uf die
woge füren», das« ea amtlich gewogen werde.
15. Jli. Alte Ordn., B. 18. — Man soll «die
gense nit mit masotkuchen sunder mit gfttem
gMme miaten». 16 Jk. Ibid., B. 14.
Gel, gen. g«lwes, gelb. — «Das eine glaa
dat ist swaru. das ander gti». Tauler, 487 (76).
— «Die oppfele sdilnet also gd und also
schöne». IMd. 215 '17). — Am Kreuz ward
«aller sin lip gü», Hugo v. Ehcnh. — Bedaen,
welche «ecMne osiwe göpfe» katten. me.
Basel. 232. — •uehrer danne safran». Gottfr.
V, Str* 1, S17. — £r ward vor Angat «fctoer
denne ein wah»». Mirlein, 96. — «Die altsa
Wiber mit den g^en Fclikii m sehen heross
als ein gereüchet Stück iTleisoh nss eiasr
Mini Me». Geiler, Narr. SSb* BrCf. 9, 71
Post, 'l 69 H Ktc. — «Kalbfleisch in crtVr
bry». Braut, Bisch. Wüh. 991. -> «Ein ^
brieg». Hnraer, Sekelra. i, 8 • ; Mb. 114. —
Sie «sind so gel als saffrnn ißt». Id., Genehm.,
t, 3 b. ~. «So bin ich gd recht wie ein tot*.
Id., Nb. 968. ^ Die Barpyen, <gel laasen sie
ir antlitr srhawen. — das von dem huncrer
ist so gei^. Id., Virg., H, 4 <». — Ein alter
Ooveh «sei das kar laasm krfimmen, als
ob -norh gel (blond) W!irp>. Id., Geucbn..
f, '6^. — Er stellt die Schiffe «auff ein gckn
sand». Id., Virg., S, 6 b. «Ix haut ein sucht,
die nent man ad» (Gelbsucht). Id , Nb. 268.
Etc. — Em Heiliger der gut ist «fiir die gtA-
sMcA<». Zell, R, 3 a. — < Wiltu pelkar maeken. . >
Brunschw.. Medic. 184«. Etc.
Gelangen, Verlangen. Scher/,, 508. — «Müh
sol gdangm geitillen — Mit dem gewissen
willen». Gottfr. v. Str 1, 226. Etc. — Solche
die «den woUust nnd bösen geimtgen dienen».
Wimph , Chrys. 3 b.
Gelangen. Vorlangen haben nach etwas,
gelüsten. — «Dich gelangt etwas zu beschauw^
das du wol nit sehen dörftest, es gdangt dich
aber». Geiler, Selenp d'-^ « — «Das ist mein
Spi» die ich zu eä»sen iiab, noch deren hungert
mich, dornoch gelöst und gdamgt mich». Id.,
Post. 2, 72 b; prod. u L. 19:^»' Etc. — Eine
Frau «wann sie hüt hat aiä das sie gelangt^
— so wird es bald wieder verkaiifU. Braut*
Nsch. 79.
Gelas, Betragen. Sehers, ö09. — «Er bette
sine maze — An rede und an gdase . . .•
Gottfr V. Str. 1, 40. Etc. — «Ir sittea, ir
sinne, ir gdeu ...» Taulcr, 281 (40). — Man
hat Wohlgefallen «an kleidem, an wandelfinge,
an hohen werten, an geUsse, an wishcit, an
fründen» Ibid. 6 (2). — «Swer urteil, awere
w ort und gelos . . .» Ibid. 60 (19).
Gelttofe S. Gdot^e.
Gelden. — Es «aol nieman vam riddci
noch gddeu in dem ban one des nieigers wis-
sende». Vülgelsheim, 14 Jh. Weisth« 4, lb7*
Gelecht, geöfi^et. eerspalten; Ton lodun.
Vergl. erUchcn — Gott «hat gemacht das das
Wasser, so her entsprang von den gdechUn
Felsen, inen imermeder nockfelevfen ist».
Geiler. Post. 2, 26
Gelege, Gelp|r<'de, Vieklager. VergL Ltger-
— «Bi dem gekge». Aebenkeim, 1808. —
«Binder dem gelegede». Hohgöft. 1436.
Gele^r, Lage. — «Das sohloss Ja>t/.ä,
das von natnr i^nee geUgers wol beveatigi
ist. . .» Adolphus, Türk., B, 4». — Von den
Städten dor alten Grieeken kann man «vst^
kein anseid, ung irs gdegen nff erdboden icw>.
Ibid., C, 4i>.
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— 129 —
Gelefterter Wagen, Leiterwagfen. — «Et-
kci geintert wägen voi iügcn». Batzer, Weiss^
1.2».
Gelende, neittr. Scherz, 510. 1. F<»ld,
Ätkfirlaad. — •CMende, rus» Herriid, i8i.
t Land, Gegend. — «Da» ist gebotten in
iisem gdende*. Conr. v. Dankr., v. 197.
8. Das Anlanden. — Ein Schiff das «sin ge-
ladt do nam>. Oottfr. v. Str. 1. 82. — «Nu
li zlrlande kamen, — Ir günä^t da nftmen. . .»
m 1,120.
6«lernig. gelehrig. Sohmeller, 1, 1602. —
MofflOQ bat Oott «jrm xu geben ein gdtmig
kfts*. Bvteer. DasB Niein., c, 1 ^.
Geliehen tsich) za etwae, sich vergleichen
iiiBüL Soherz. 611. — «... in gelicber wiaen
jrfatgf sieh unser herre Jhetne KrittiiB efl
fim trBten hirten». Eis. Pred 1, 2H3.
Belichaea, Olicbsen, nachahmen, heucheln.
Man, 568. — «Si gelichtet« groze ange>
labe...» Gottfr. v. Str. 1, l"'. — cDer ist
■ir M allen siten — Oltch$mde an der siten
- Und altes smeiehende M». Ibid. l, 192.
- Löpen «mit gelichsenne gegen ienianne».
Bikteb. 52 — «CiicA««» (simnlare) dorheit
mA gelegenheit, — ist ofll ^e grSeit fBr^
siehtikeit» Brant Cato, b, I b.
Gelicheaer, üeliohaener, Gleissner, Heuch-
ler Vergl. €fli§temr. — Hu soll nieht die
ilmosen j^ehen «also die ^Uchsener tunt».
Tiolcr, ai3 (ö7). - Der gieiehiner betet in
tastempel» . Ovlden Spil, 91. — «Der sohriber,
i^cWr klag wv groei». Bnuit, Boeenkr.
WMk. 2, 109i».
OeUdunnig. Heuchelei VergL GUicfunung.
~ Man soll aufrichtig beiohten, nieht «durch
9^unge: Bibteb. ItO.
Geliebea, bdBebt naehen Scherz, 612. S
Mfh lieben. — «Swamit er sich inknnde —
Blieben ...» Oottfr. v. Str , 1. 1U7. — Man
Bieint durch Fasten «lieli gegen goCI gdUbtn».
Warm. Trost, 38 «.
Geligen, erliegen. Seherz, 612. — Ist aber,
er da gesiget - Und daz das nnreht ge-
Ufti ■ • Gottfr. V. Sfr . I. 8b.
Geliger, Lager, Bett. Scherz, 5 Iii. — «U
>cli. omb grtiger in den keller». 1421. S. Thom.
Fabr. Ver^'l. JLigerUnq. — «Man suchet Trost
nit aenfteni Geligtr, mit zierlichen Kleidern».
GeUer, Pred. n. L. 88 a ; Seleiip. 112«. Ktc.
^ «Mein gdyger würt ich gantz erfeuchten»
fnit meinen Thränen). Nachtig., Psalter 16.
Oelimpf, Glimpf. 1. Anständigkeit, guter
^ Seherz, 5ö6. — «So er mindert seins
•iebiten glimpff und er ... > Guldin Spii, 80.
- «Neig dich zu dem das machet schimpf,
-doch halt mit Worten alkitp^tmp/». Brant,
'fc*»»., e, 4 *. — «Der ist ein narr, der vis
'in sin. — und weder glimpff noch mosz döt
iclUB». Id., Mechu 11. — «Herr gUn^ßui ist
hUer dot». Ibid. 71. Ete. — ESnen «mn sin
^>mpf aud er betriegen». Murin i Nb. 140
- *&o lan^ ich det mim ampt genug. — hat
UTor gott glimpff, ere nnd fng*. Id.. Genehm.,
Pi3»,— tEin narr sin red schM't schon nnd
— %o kan er weder gUmpf noch fug».
S78u ~ «Bi ImC etMh wtM» tag neoh
Id., 4 Xitoer, 1^ a Ele.
2, Vom Ofirfe! hfrahhänirender Zierrat —
«Da liunipt dau der Gimp/ an dem Gürtel in
den Rücken*. Geller. Arn. hun , 24 Bros.
!, 10! n. — «Die Frauen sprechen: raein
Gitmpf kostet wol sechs oder acht Gulden,
tund werfen in etwan über die Achseln und
' hencken in an den Rücken». Id., BrÖs. 1, 101 h.
Ganz ähnliche Stelle bei Pauli, 71 ». — Das
Vocab. von 1419 hat: «GfÜMfl/en der Gürtel,
pendiae» ; Ziemann, to2. — « . . . wiewol der
gürtel hat kein glimpf». Brant, Nsoh. 71.
Gelinpfen, sich anständig benehmen. Seherz,
667. — «Diz begaode si ir geUmpfen — Ze
bngenden . . » Qottfr. v. Str. 1. — <8e
kan ich uuch nit «Usit gUmg^fm». MttTfter,
Genehm , b, 2 b.
Gelimpfli:, anstellig, idonens. Sehens, 619.
— «Nft was ich von kind uf gar gelimpfig
I und gar alsömole riche von sinnen». Balm.
I Merswin. mt .
Gelissen. laichen. Scherz, 938. — Mnn soll
das Gras in einem Fisohwaaser nicht mähen,
sonst «mdhtent sieh die Tieebe nfit fturbas
in dem selben grnsr vrihrrgen und do inne
gduien und den rogen gelossen». 1406. Bog.
A, 807.
Gell, hart <Or!!iQrr Frls>. S'chmeller, 1,
891. — i:ane Klose «in eime herten ^e^^en stein
uf eine bohai berge». Peter r. Gengenbneb,
14H6.
Gelle, harter Boden. — In der Steingeüe,
Entzheim, 14 Jh , 1471.
Gelle, fem. Nebenbuhlerin. Scharr. 511 con-
cnbina. — Es sitzen Frauen in der Kirche,
«die z6 dem ersten betent, daz sich ir geUm
hüte selber hingent». Eis. Pred. 1, 240.
Gelocben, von Uchen, auseinanderspalt^n.
— «Dm ieb in (den Plnehs) sneaeh, sähe ich
das er gantz laoter gdochen und gebAebelt
was» Geiler, Oeistl. Spinn. I, 6 b.
Gelot, Gevieht ni einer Wage. Scherz, 514.
Lot, Blei. — «... als ouch einem ieglichen
burger nüzlieh i^t in sinem huse die gekU
der wagen zft habende*. (Lat. Text: pondera
librarnni ) 1*- Stadtrecht. Grand. 2. 6^. —
«Oleimasse, winmasse. elinmasfie. i^/oi«, sester-
masse». Seht, 1310. Weisth. 1, 763. — «Der
vogt soll mesz und gelotc. klein nnd groS|
seien». Dettweiler, I8>0. Weisth. 5, 4h0.
Gelonfe, Gelenfe, Geliinfe. 1. Eäne von
einem Juden ermordete Jungfrau wurde in
der S Andreaskirche begraben; man behaup'
tete «Sil tete zeichen, und was grosses geleufe
dar und hingent die nlten wip vil waasee if».
Glos. 188.
2. Zusammeniauf, Auflauf. — Wird «ein
9^o*tf9 in der stat ...» lö Jb. Alte Ordn.,
B. 80. — «Das geloiffe uf den gassen ...»
1496. Ibid.. B. i:i
3. Hin- und herlaufen. — «Hiezu darffman...
kefns geleüffs hin nnd här». Bntzer, Weise.,
! f , 4 a
Gelte, fem., Krug. Seherz, 616. — «2 vp»
der g^ttim sft mnoben do man den knebtin
win mit git». 1416. S. Thom. Fab Doti
Frenern gibt man «fleisch gen&g und roten
win, in einer g^tim mil sween bedbem».
HfUtfagea, Ib Jb. BQräkb. 09. ^ «Die kifw
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~ lao -
8ollent dheinen win . . . hinwegtragen, es sjr
in göUen oder anderm gesehirre». ltB4L Alte
ürdn., B. 13, — Bei der Hochzeit von Cana
liess Christas cseohs giitm voll weins, die
■flliaiiekt er den hoolu^tlMitML». Giü«Ub SpU,
52. — «Ein kübcl oder gelte vol aaflka».
Branschw.. Dist. öb \
Aaob, wie noeh beute Kmg hie vnd da in
Dentschlatid, Schenke, Weinh aus: Die Äbtissin
Ton Niedermüuster hat zu äermersheim «eine
gelte : der die halten wil, höret er zft Hohen«
l ui L , <;it er der ebtissin sehs phant phetl-
Jiiuge». 12BÖ. Hanauer, Coustit. 99.
Gelte, gelt, gelten, adv., nieht wahr?
Scherz, öU 'Wer hat dich unsern rihfer
Semahty Geile, du wiliest micli erslahen».
[du. MI. — «Sich, gelt nie mnm mich ver-
zeihen, bitten'» Geiler, Geistl. Spinn. P. 8 *.
— • Gelten, der hat mich lieber dann da?»
Id., Br3s. d. 80 b. Etc. — «Wie dankt dieh?
Odt, sy kiinncus dem Lather und seinen ad-
hengern sagen?» Zell, e, 1 b; Schmid, 227.
GiNten. Ausser dem heutigen Sinn: kosten,
auch: vcrf^elten, bezahlen. Scherz, ol5. —
«Übel mit übelera gelten». Gottfr. v. Str. 1,
6. Etc. — Kaufte ein Reicher etwas bei einem
KaTifiTiann, «wolt er. so galt er ime die schuide,
wult ers nüt gelten, »o getorste in der arme
man nütderumbe bekumbern in gerihtcs wisc».
fMos. 123. — Verliert ein Bürger im Dienst
der Stadt ein Koss. «äu sul man ime »ia hengest
oder Bin pfert gdten* 1395. Kon., Beil., 9r>o.
— «Wenn wiltn den herren bemalen und im
gelten '! du wilt ze aller zeit spilen au£f die
taust». Ouldin Spil, 58.
Gelübderer, ein durch Gelübde gebundener;
irouisch. — «Münch uud aunnuu, auch alle
torechte gelübderer». Wurm, Trost, h, 1 b.
OelUppe. Vergiftung. Scherz. 517 -Diz
gdüppe was also j^etau, — Dax bii mit uihte
künden — Gescheiden von d«r wanden».
Gottfr. V. Str. 1, 101.
Gelnst, masc, Gelüste — «Unordenliche
Lieb, Glinst. Tlasz. Neid . . .» Geiler. Pred. u.
L, 45 b. - «Die Teil des Leibes, da der Qe-
httt der Ünkeusoheit seinen Sit« hat». Id.,
Irrig Schaf, 1», B n. — «Von sülliohem Glust
des Teafela nach dem Waldesel der Geist-
liehen. . .» Id., fidll. Lea, a, 5 ». — «Wenn
einer ein Diog in das Hertz und in Glust
bringet, so gewont er da sein». Id., £rös. 1,
a, — «Sins riet Vernonft, das ander Ghut».
Brant, Thesm., b, 1 b. - «Aman hat nit so
Sössen g^iui — das jederman in anbctt. . >
Nseh. 66. — «Yil hant su spil so grossen
glust. . .» Ibid. 76. — <I>cr hat worlich do-
recht glmi — den hie die leng za leben lost».
Ibid. 6.
Gemach neutr,, Geniiichlichkeit, Beiurni
lichkeit, £ahe, ungestörtes Leben. Scherz,
618. — mGmetA das ist der eren tot». Gottfr.
V. Str. 1, 63. — «Ach, gerndcr rfiwc citi
aemaeh». Ibid. 2, III. — «Des Ubes gemach».
Bihteb. 48. — «Lfite die in Ubes gemei^k
pflcg'ent». Tauler, 357 - «Wie sü sich
getröstent alles gemaches und g&tes and eren».
Ibid. 47 (10). — «N& aol loh mit frttden leben
«nd nit gfttem fSMwAe». JBk. Fired. 1, 886,
— «... er gebe denne den Arrianen ire kirchen
wider und uesse sfl mit gemache. . .» <in Rnhe
lassen). Kon. 379. -- Der Bischof «mftste die
Stifte mit gemaehe Ion one schetznnge» (in
Bnhe lassen). Ibtd. «78. — «. . . Se das ^
Mensch dar/u kommi f las er die Welt ver-
lasset und allen seitlichen Gemach übergibt. . .»
Geiler, Pred n. L. 98 b ; Bilg. 17 a. — Der
Wein ist «ein milt ergetslich süsz gemach»
(mite refrigeriam). Brant. Thesm., b, 4 ». —
«Wer lieber krieg hat dann gtmuK», der ist
ein Narr. Id., Xsch. 77. — In Christo «ha-
bent ir frideu und gut gmaich». Butzer, Weiss.,
a, 2 b.
Gemach, Gemächlich, adv.. langsam be-
hutsam. S. auch aUgemä4Mich. - «Dauu guat
sie bald, dann vast geaiat^. Brant, Nseh.
12. — «Der wis man d&t gemnrh all zit»
Ibid 88. — Hatte «Icarus gemacher gton»,
er wäre nieht nrogekommen Ibid. 43. — «lex
es (das Ei' g^rnrckUch US/, der schal». Brant.
Thesm.. b. 1 ^. — Das Feuer «frasz die sobiff
gemeehdüh*. Marner, Virg , Q, 1 b. Sie gehn
tallgemechiich fusz für fusz». Id. Nb, 190. —
Das Gayaoholz «nit gehelich sunder allge-
mechlich gesnntheit bringt». Id., Gayac 437.
— «Ferstu gemach, so kuraest da m'oI dar».
Pauli, 168. — «Ha&tu lüt klare scbrifft, so
far gemach» mit dem Abstellen der Miss-
bräuche. Butzer, Neuer, L. 2b. — «Ich sag
euch, thund gemach^. Dial., B, 2 *.
Gemnehnnm. gemäehUek, bequem. — Der
Prälaten «prachtiges . . . gemacnsames leben».
Butzer, Neuer, B, l «. . . jr faul ge-
machsam leben». Capito, Pfaif h , a, 3 «.
GemKcht. S. Gemechede. das Gemachte.
Gemilcht, neutr., genitalia. Schmeller, 1,
1564. — Gegen Nasenbluten ist gut «das
Gemächt in essig henken oder kalt wasser».
Gcräd. üOb. — Krankheit «in der leber, dem
hertzen, den gemechten». Fries, 59 b.
Gemechede. Gemahl. Sehers, Ö18. «Wie
getftt der got minnende mensehe mit sime
gemechede?» Nie. v. Hasel. 262. - «Also be-
schach es das dise zwei gemechede fier jor bi
enander worent . .» Ibid. lOB. — «En worent
zwei eliche gemechede. . » Märlein, 12 — «Die
elichen gemechede». 1426. — «Ist das zwei
gemechede einander widement . . . hnser oder
liofe. . 1322. Urk 2,113. — Hans Röuchelin.
Bürger, und Katharine, seine Fran, «meister
Martin RÖvehelin, sehftlherre der stift tA dem
jungen S. Peter, der egenanteu elichen ge-
mechede sun». 1433. Beg. B, 296. — Aach
Gatl. Ordn., 180. Ete.
Gemechede, Gemächt, GemSch. nentr , las
Gemachte, das Werk« auch das Machen, die
Ansfuhning. — «Was silbern aemeeMk nHtn
vergnlden wil . Goldschm. Zunft. 71.
— «Da lobt er den Bau der Stein halb und
des OmMchte halb». Geller, Gr mit UssL 4
— Chri^tn> spricht : «sie (die Menschen) sind
mein gemech». Alumer, Bad., H, 6 ~ «Mag
des gemeeht» in die vorderig eintug ma-
teri wider brecht werden, so ist der ein
herr der der materi ein herr ist». Id.. Instit.
88 b (ein rai ▼«rmhiedtnen Stoffeii kanMUoh
snsnnune>Mtotar Oegeufennd). ^ «... tlU
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— 131 —
ftmddU irem macher zu willen sein möfiseu*.
Bitser. Dms Niein., t^, 2 k — «Der eltret
mit honif:, der ipocrasz mit «uckf! macht
werden, sonst in andern stücken ein aemedU».
FMet, 44 b. — «Die wiTt feltehent den wein
mit allerlei gemädU». Dial.. C. 1 h.
Gemeebelich, gemächlich, beqnem, langsam,
nrhii^. Sehens, 618. ^ «. . . das sanftegronde
jf-Tt V , rr im vil gemecheUdter zt ritende über
daz hohe gebiige wenne der vagen*. Hie. v
laufen, ms. — «Es was ein Römer, der hett
«in frouwen. die was aussfn gar sittig und
femädiüeh^ aber in dem hausz was sye eyn
«■sserill». Goldin Spiel, 17. — «Diewil er heim
t«t . . 60 ist er gar gmeeHUtk und stiil».
Ibid. 4H.
Octneile, sahm. Sehers, M8. Heute bei uns :
gemäh. — «Do ^ art das ros also gemtdtf das
es gegen ime smeichelte». Kön. 3Üii.
Gemebelieb, einem Gemahl geslemisnd —
«Ich hiTi f^'^ zft dLMii du dich vertruwet best
in gemeMtcher minue». Isic v Basel, ms.
fTemeiner, Theilhaber, Theilnebmcr, associ^
2U irgend fineni Hoschäft oder Handel. Schern,
äl9. — «Heinrich Lindenast und siu ^meiwtjr,
die sich uszdhnt viir arczete». 1409. Kön
Beil.. 1026.— Sehr oft in den Zunfr-Ordnangen
des 15 Jh. — Gott hat «Mariam gemachet
Ktieipem, ein Gemeimrin^ ich kan es lüt
7. tütschen>. Geiler, Pred v. Maria, 3
— «Daun seuea sich die gemeiner zemen, —
fro<seii, suffen, brassen, sehlemmen». Mumer,
Kb. 179. — «Damit wir nit der teufflen ge-
meiner gcacht werden». Buuer, Neuer.. F,
4*. — «Lntheis aahokger oder ^emeAwr». Zell,
aa, 1
Gemeinsame, Gemciiischaft — «Die^«n«i>i-
tame der heiligen». Mumer, Mess, B, 2 b
Gemeit, fröhlich, heiter. Scherz. 531. —
«Er würt so fro und strag und gemeü*
Tauler, 88 (18i — «Sie lachen alle und sint
pmuü» Alt«wert, 52. Etc. — «Sie gingen
^so weit und breit — in diser rcgion aemeit.
~ und durchsahend da alle wlUd». Manier,
Virg., V ö
eanelldi. Seherz. 468, 691. S. CFconel. l.
Vergnügt, lustig. - «Der was der aller schimpf-
lichste und ^tnelicheate man bi den lüten».
K&rlein, i6. — «Wir wollen gell und ffondtt^
«in». Altßw ert. 42,
2. Mnthwillif. — «Da was der apotheker
euch etwas gm nnd ^emijeh». Homer, Ulensp.
131.
3. Frech. — «Daran ist schuldig vater,
noter, — was gahent so fleh kelberniterf —
Jüvon ir sind so gernUch worden - und £erent
jetz fantastenorden ?> Mumer, l<ib. 48.
OenettM, GeMellt, Ctoirillde. Bild. Seherz,
521. — Hrinrirh Blanglinrt v.olltc ein Denk-
mal Stiften «mit zierliohemc gemeltte». Nie. v.
Laofen, ms. — «Der heiligen gmdtMe: Bolro.
Mer?T\ in, ms. 'Ein gemelUevon dem jüngcstcn
gerihte*. ms. — Kaiser Piiilipp «was ein
letier und hies alles cristenlich gemeltg abe-
t^r.». Glos. 33. Kön :^9H — Die Winkler
«hieltent oach, daz nieman kein gemelttde soite
anebetlem». 1400. Winklerprozess, 40. ~ «. . .
deeh Ireiit « lidi des st m O Uk sohnat» (üe
Bilder auf dem Schild des Aeneas). Murner,
Virg., e. 8 a. — «Wttrde jemans in ein fremde
tafi In )nolen. so meinen etlich, die tafel musz
dem gemeUs widen ; die andern bednnckt das
das gmdt» les sy wie kostlieh es wötl) sol
der tafel widon». Id.. Instit.. '^0 b.
Gemerfce> Anänerken, ernstliche Prüfung.
Beneeke. S. I, H8. — Der Mensch soU siä
prüfen «mit tieffem gm«rte eins grondes».
Tauler, i7 (4).
eenliehkelt, Mnthwillen. — «Die laehten
drr qrmliql-eit' . Murner, Ulensp. 104.
Getiiudel, Geräusch, Lärm, Unruhe. — «Do
der Blind hört die Sk»haren fargen nnd das
Gerüsch oder (femödel der selben die voran
hin giengent. do frogt er was das wer*. Geiler,
Post. I, ö5 u. — «Wo vil Lüt seind, do ist aneh
ein gross Geriiniel und Gemödel. eins rü^pTet
sich, das ander hustet». Ibid. 2,6^. — «Was
du durch die Oren oder Avgen von anssnen
hineinsrluipfest, bewegt auf in dir inwendig
ciu Geinödü und Strudel». Geiler, Pred. u. L.
146 b.
Gemöss. Gemose, Mos. Sumpf, stimpfigres,
mosiges Erdreich — Ich «verbarg mich in
das dicke gras. < in einem gmßut vcrboiqgea
lag» Murner. Virg.. D, <j «.
Gemülle, Staub. Scherz, ä22, Gemülbe. — •
«M(*yses slllg sine rftte nf das pnnttls» Kön.
26;i
GemUnde. neutr . Breite der Handtläche
mit der Lilnge des seitwärts ausgestreckten
Daumens, als Mass. Spanne. — «Ein brot eins
gemümks wii alumb». Lohr. 15 Jh. Wcisth.
5. 4;'0.
Gemürr. Schnieller, 1, 1642, hat: «Stein-
gemorre, von Mnr, Kerstückclt. Gestein, das
von den Höhen in die Thäler niederrollt». —
«Wenn der walt denn (im Winter) stat türre,
— 80 kompt es scbiilpen und gemürre». Alta-
wert, 70. fDurch die Kälte verur>.aclites Zer-
bröckeln aes Gesteins?; Lexer. 1, 848. zu
dieser Stelle: Gemurmel. Kann kaum passen.
Genaturt. vun Xatur beschaffen. — «Er
Seite mir oach von gar vil krüter und steinen,
ond wie iegliehes genaiuret wero» Nie
Basel, 225. - «Das Antlit ist ein Zoignng
was ein Mensch ist und wie er gctwturt ist».
Geiler, Narr. 86 b. — «Also seint etlichen
Mcnsciien genaturt*. Id.. Ev mit Ussl. 1 •> ;
7 Scheiden, K, a a. — «... nach dem ein jeder
genahtrt ist». Momer, Oayae, 476. — «. . . of
das er dt st er basz vermerken möcht waruf
er genaturt wer». Id., Ulensp 19. — «Wann
der Infft . . . liohtUeh peiuitHrt ist . .» Adelphus,
Fic ]M5b — «Sanguineus, ein genaturter
nach dem blutj colericus, einer genaturt nach
der eolMti». Fries, 20 h.
Genegele, neutr., collectiv, Nägel — «16
hnbysin und genegeU darzft». Haslach, 1336.
Weisth. 1, 701.
Genere. fem., Nahrung, Scherz, 524. —
Eine Frau «die uff einen pfafi'en wartete der
jr genere und gewere gebe, die bessert 6 ff».
14B9. Alte Ordn., B 3.
Genien. Scherz, ö24. 1. Errettet, befreit
werden. — «Kein mensch noch thier Im Üftt
^«Nosf», (in der Suidflath). Brant, Layensp.
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168 b. — c£s soll in lieber sein gewesen —
MM aie TOT Trd nil weren gnesen». Himer,
Virg., g,4^. — «Er wer vor inen nit genesen,
— wer Venns selb nit da gewesen». Ibid.,
b« 4 b. ^ «... sein wie alle gfiuigwi gtwesen,
— hh? wir dnrch Luther sein genesen». Mur-
uer, Luth. Narr, 76. — «Der bonUchnh sein
Boch me gewesen, — man ist mllseit vor in
genesen». Ibid. 9h Kfr - «Da ward von
den feinden so licöughchcn gestritien als von
redlichen maimeii in der hoAmnif und en*
versieht ire« genesens*. Ringm., Cäsar, 23 «. —
«Sie künden uit linden das ir heil und genesm
äff solicher zwitraoht slfinds». Ibid. 30«.
2. Niederkommen. — « . . ich trage ein
kint, — Des entruwe ich niemer genesen*.
Gottfr. V. Str. 1, 23. Etc. — Die Königin •ge-
nas voo schreeken eines nnrätigen kindcs».
K9ii. 444. tStc. — «Die schwängern fruwen
Jiiii ken das (gefälschten Wein) das sie vor
Sit genesen». Brant, Nsch., 97. — Mittel «das
firftwen leichtlich genesen». Brunseh..
DisL 83 a.
Btmg, ahd. gengi. ]. Leicht gehend, rüstig.
Beneeke, 1, 477. ^ Alexander «sq lonffen vast
geng was». Breul. Ii , 70 — Wenn der
Wein «machet geng tut red die sang* Id.,
Thesin., c, 4 a. _ Wer «ist c« aHem bschisz
der gengst, — der meint r.u hoff hin aller
lengst». Id.. Nsch. 96. — Der dicke Zium.
Bruder Bajaseta II, 'war niolit «daitar nhider
^^csrhickt und geng zu springtn, rdten, jagen».
Adelphus» Bhodis, G, 2*.
2. Gangbar, begangen. Sehmeller, 1, 921. —
Ein Ackermann «der sin frucht seigt in lere
schantz, uff genge strosz und bösen grondt».
J. Murner, b, 6 k
3. Vorübergehend — <r»nnn warlich seind
deine pfeil (Blit/.e) geng» (transeunt). Nachtig..
Psalter. 191.
Genger, Reisender — fNun rs (irr
Gallier gewonh^it, das sie die gtnger (via-
tores) . . . still «tan aaeliMi*. Ringm. Cisar,
89 1>.
Genibele. neutr., Nebel. — Ich sah «ein
«TOS genibele einer gar grosMn vinstaniisse».
Sic. V. Baftel, ms.
Geniess, mascEiukommen^Ertrag. Benecke.
8, 2, 884. — «Oienstgeld, peasion, Ichcn oder
anderer geniess . . .». «I.eibspcTnach und eigen
geniess . . .» Capito, Treger, K, 4 : L, 1 «.
Solcha die meinen «gotiseligkeit sei umb
geniest willen. Wurm, Bai., b, 1 h; — Die
Ablasskramer .suchen nur «iren gentess». Bu-
tter. Weiss., i:., ^ ' - «Der §m€$t^ das ist
eigner nutz». Zell, d, :i »
Genieascu, mit dum Gen.. von etwas Nutzen
haben. Ben., 2, 1, 891. — Hätte ich weniger ge-
schwatzt, «ich hett sein warlich basz^oMfN —
und wer döglicher mir erschossen». Hurner,
Schelm., i, 4 — «Uag ich dan gar des nit
geniesssn — das wir dodi beide vSiteni sind?»
Id., Lnth. Narr, 86.
Sehr uft mit lassen verbunden : Schlechte
Weiber sagen zu Murner : «Mariam solt ir
•allen an, — und ir uns lassen gnonvn han».
JInrncr, Nb., 127 (uns wegen ihr versehont).
. «Doch wil ieh sie (die ehrbaren Weiber)
o«i»ftc««en Ion — Maria zart der eren krön».
Id., Genehm., e, 2 a (wegen Maria versehem
ich sie). — <So lasz mioh doch jrtznnd je-
Ntes«m das alle deine fründ auch narren
woren». Id., Lnth. Narr, 13. — «Der eer wO
ich sie geniessen Ion». Ibid. ßb (sie mögen
sie geniessen. ieb überlasse sie ihnen). — £tO.
Genieten. S. Nteteri.
Geniseh, Genüst, Staub. — »Als . der
Sonnenschein voller Stöblin und Gem^di ist».
Geiler, Emeis. 56 •. — «Also das du betrach-
test das du £eoh and OmM hist*. Id., Pred.
U. L. 89 b.
Genote, Onote. genau, angelegentlich.
«Da solt es alles vil g^nnie — bichten».
Bihteb. 74. — Sie «bevalch ime daz gar
genote». Märlein, 21. — «0 prophete, was ge>
denkest du, das dn mich so genote bescho-
we&t?» Eon. HOO. — Der Augen «solt du gar
gnote wamemen». Geb^, 14 Jh. — «Wer
der ist der einen grossen schätz het, der gar
not t&t das er in gar vaste und gar gnote vor
den dieben hüte . . .» Nie v. Basel, Bek.
Tanl. 26. — «Kurtz ist die zit. lüg für diela
gnoH». Brant, Varia oarm. 4, ö — «Wer Ja
ansähe odi r umb in stunde, die dorchsab er
genot ane*. Adelphus, Khodis. G. 2 b.
Jegenote. Ingenole, IgnoU. Scherz, 696.
1. Sogleich, sofort. — «Die selten iegenote
— Der senenden Isote — Daz ir geselle wäre
da». Gottfr. Y. Str. 1, 201 Ete. — «So wil
ich ihgenote zt hin^nu lrichi fcircn». Märlein.
18. — «Du finge an an dem hdhesten, und
lost es wgfioten an dem nidersten». Pred.
golts. — Ein Mönch, der das Kloster ver-
lassen wollte, dachte: «möhtestn tngenal»
eaw^^nmmen dae sin nieman inne wwde».
Hugo v. Ehünh.
2. Jetzt, dermalen. — Die Harksteine sollen
bleiben «an den Stetten ibv a4 gesetset eist
1402. Bist, de S.Thom.,41H. —
«. . . do tgnote der brediger dosier ist*. Kdn. 76.
— «Do BÖhtent Mte neimliehe . . . erdinnket
werden, also iegcnotf cim br^^chehon ist» !4(X'»,
Winklerprozess, t>9. — «Also man tegnote daa
lied singet von dem snider nnd einre geisae».
140h. Kön., Beil. 1024 «Man sol die wel-
len .. . nüt kleiner machen dcune sie iegenote
sint». lifo^. Alte Ordn . B. 13.
«Gensdistel, endtvia». Qered. 90 b. Sonohna.
Kirschl. 1, 402.
«Genserich, potensilla». Gersd. 98 b. Peten-
tilla anserina. Kirs^chl. 1, 2H1.
«Genakieas, lapistum». Gersd. 92 ^ Arabis.
Kirschl. 1. 49.
Genxleeht.^ransartig.— Der.^ussätzigenHant
«würt gemziecht, als einer beropfften gansz . . .«
sie erntebt sieh mit kMnen bdlen». Oerad.
74 b.
Gentaen, ganz machen, wiederherstellen»
— «... Bin panrsman, der mit dreien krd»
tem in wein ^'ekocht /erbrochene gttder gi^
genttet hat*. Murner, Gayac, 434.
Genttbelt, von Nebel nmgeben, verdankeit.
— «Jetz ist im sein Verstentnuss genübelt^
danokel». Geiler. Narr. 152 ». — «Der Tempel
ist der genybelt Thum, wenn der Nebel la|p
ie«enneder dammb». Id., Post. 8, 47 b.
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~ 188
G«Bflgede, Genüge. — Sie haben «in her-
ttea gtnA^tdty wnnne . . .* «Zitüoher dinge
ftmgede», Tftsler. 449. 460 (78). Ete.
Granghabic, genug habend, /ufriekn
(AgieiAll die Weiber den Gcuchen alles abaeh-
■m, Mwffd doch keine «rieh, qmugliabig, damit»
(sie verthun es wieder). Älurner, Geuchm.i, 2 «.
Genqgtame, fem.. Hinl&ngUchkeit, wa« ge-
Bf|^ — «üiuer genu^mm üit von gott, —
ih in sant Paulas briefeo stot, — das ander
ist begiaenwerk». tfarner, Nb. SSO. — «Die
fomgsame dea dodts Chrieti». Id., Hess, D,
4 a.
öenuhte, Fülle, Qenuge. Sehers, 586, —
bi Jftkr 1961 «do ir«rt grosse gwm jfc l s finskfte
Qiid winoa. daz ein ome wines galt 2 ^ unde
der beste ß 4» Clos. 136. — Im Jahr 1378
«des salbSB kerbestes wmri slso gvosss fsmilU
Ton wine, das man das gantze jor eine mosse
veil vaat nmb 1 KÖn. H70.
6«Bllkte,G«iiQbtig, OenOge schaffend, Fülle
brnL'end. Scherz, ?)i6. • «Ein gcvühte zit
y^ iuh» . . . «Ein geniÜUig zit>. Cioa. 6i, 44. —
«Das ertrieh do gmähtig und firaolitber ist».
Kon. 838. — «... wan es gar eine genühtige
«lUte was». Ibid., 6ö5. — Die Stadt Troja war
«die genühtiqute an spisen ...» Ibid. 298. —
Man wänseht «das got g»b« §ttt(OhU^ gftte
jor». Heinr. v. Offenb.
Qeploder, Qer&useh das die Luft macht,
wenn sie durch eine Flüssigkeit dring-f —
«Wenn man ein Vass füllen wil, so niiupt man
einen Trechter and gösset den Win dardurch,
der laufet ieraermrdcr in das Yass, Tind wenn
es an das hinderst kuiupt. so kein Win mc in
dem Trechter ist, so machet er erst ein Ot-
fHoder nnd Gefert . . . Wenn du stirbst, so
maehestu denn erst ein Gebloder und Gefert,
das ist, so dir diu Herts briekt». Geiler, Bilg.
150
6ep«peln, plappern; heute bei uns bable.
— «Niit wenent daß das wor gebet si, das man
Tilae]M)pe2et Diit dem munde». Tauler, 189 (34).
Oir, mase., keilförmiges Feldstüek zwischen
iwei andern oder zwischen zwei Wegen. —
«unus ager, ist ein gir; Wittisheim, 1312. —
«duo agri vulgariter dfeti der gere zwischen
den zwein wegen». Dinsthal, 1 U>0. • «An
dem gertn zwisoben den zwein wegen»,
fiekanfitt, 1996. — «Am ^ersn». häutiger Feld-
name. 1240 u f.
Oeregen, sich recken, steif werden. —
«Wenn ein Henseb eise gestorben ist, so §€•
ragt er, er lat sich nit mer biegen. Grilcr,
JBv. mit UssL 146^. — «Wenn die See! von
^«M Leib gnt, so ist der Leib kelt nnd ge-
rojfa». Id., Brös 2. 33 o — Spricht ein Herr:
«es ist kalt», so sagt sein Sehmeiohler: «ich
bin eeUer geragt». Id., Et. mit üssl. 171
Oere, masc, Schoos, vorderer Theil des
Kleides von der Hüfte ab; franz. giron. Scherz,
S19L — «Tft nf dinen und sekfittele dis
bSneUn . . . Min gere vol der schönen bircn
leg». NiOk Basel, 211. — David «nam eine
eiuise und ftnf steine in sinen gerem und lief
anden ryspn». Kön. 268. fTm O! ossär, 110!.
«uiehtäg durch Tasehe erkläit.} — «Sie brach
In Im ft m ß, Altswert, 18. «Lsg
die Hend in den Geren und ruw nnd schlaf».
Geiler, Ev. mit Ussl. H6 ^. — Eine Mutter
kann ihr Kind «nit allwegen uff dem Oeren
sit/cn haben». Id., Brös. 1. 21 ^. — «So andere
orsame Frawen ze Predig, ze Mess und ze
Vesper gond, so ligen die Menner iren Frawen
im Geren mit dem Haupt und müssen inen
die Leoss suchen». Id., Nerr. 77 — «Wenn
dn einem Sud etwas geben witt, so sprldiestv
zu im : wolan, heb den Geren uiT» (den untern
vordem Theil des Kleides). Id., £v. mit üssL
46 s. — «Es werent ewo Fronwen, die ein
schalt die ander und beleidigt sie mit vil
Sohmookworten; aber die ander hu b off iren
Qwm Qod spreeb se ir ekio: sekUt redUok,
es sint itel Berlin und Edel^'cstein». Id., Bilg.
60 — Ein Schlaftrunkener «wüLrd den kopff
sebtegen in ptfrm». Braut, Nseh. 76. — •wvt
brennend kol inn gören leit . . » Ibid. 3ß. —
«Die aglin usz dem schütten ...» llnr-
ner. Genehm, e, 4 e. «Bin kind, des mftter
CS am abentz uff irem schosz oder i;«rcn het».
Brunschw., Chir. ö4^. — Einer «sehiitt (dem
Pabst) 400 Dukaten in den germ*. Pauli, 218.
— Gras das «kein geren vol dem garbea-
samlcr» gibt. Nachtig., Psalter, 348.
Gerech, gerade. SchmcUer, 18. Zu gertdki
gerade, zurecht. - Christus machte «die la-
men gerech». Bihteb. 81. — «Was zft unge«
rech stot, das sol er zt gerech stellen uiiI
setzen da yegeliehss denne hin gehört». Ont-
ieute-Ordn.
Oereht. Ausser der heutigen Bedeutung,
auch; gerade, richtig. Scherz, 628. — «Wir
üoh niit den sichersten gerehteeten weg wi-
sende sint». Nie. v. Basel, Bek. Tanl. 87.
Etc. — Man soll die Wagen besehen, «obe
die gerfht sind». 1463. Tucherzauft, ö7.
«Oereige, oder mtteb» der Fiseke. lifB.
Alte Ordn., B. 28.
Gereisig, reisend, wandernd. — Gott wird
dich •geraifsig machen und auszreissen von
deinem tabernackel» (Ps. 51« 7, emigrebit te).
Nachtig., Psalter, 130.
Gereisse. Streit, Händel. — Werden die
Bürger vor das Münster berufen, so soll
keiner mit einem andern «dehein gereisse an-
fohen». 1H22. Urk. 2, 163.
Gereit, bereit, gerüstet. Scherz, 528. —
«künig unde hof die waren do — Ze sinem
willen gereit». Gottfr. v. Str. 1, 116. — Adv.,
bereits. Schmeller, 2, 179. — «Wir müssen
nns nit enders iMsen sein, denn als die wit
gereid selig sein, wiewol das noch in der
j hoffuang ist». Butzer, Dass Niem. 4 b. ,
I Oereite, nentr., Ansrftstnng, bes. was zur
Ausrii-riiii^ des Pferdes gehört. Scherz, 528.
— «(rereiie, phalerae». Herrad, 189. — «Das
g«nU» (des nerdes) si befanden — Bemer*
ken .... Gottfr. v. Str. 1, 129. — «98 ^
umb ein gerwU, darumb das der sattei dem
¥ferde nit nf den belss riten solte». ItfS^ S.
'hom. Fabr. — «Pferdedecken nnd §enÜK
IJELingm., Cäsar, 29
CMremtM, Getene, Gitter, TergitterterKe»
' ptfn. «Durch eiiifn fngcn Spalt oder ein
I dünne geremtte* blioken. Tanler, 2ä (ö). —
t Ueifttr Henmaui dem Meier «von einem fS»
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renue and drien liehten ze machende». \ i2i.
Frauenhaas- Archiv. — Es war «ein Maim gen
Strassbnrg kämmen uff die Hest, Gelt so
samlen mit einem lebendigen Lewen in einem
Gtremas». Geiler. Bros. 1, 49 — Man baut
dMi Heillffe&bi 1 d e r n € henser, ^wwm and keflig».
Btttzer, Neuer. 0, 2 b.
Dasypodius: «Geremss der St^en, Gengen,
Brekeren, lorioa». — Eente KremUt OdbnmUt
Gitter.
Geren, bef^ehreu. Scherz, 529. — «Gerent,
BO wirt üch geben». Eis. Fred. 1, 23^. — Sie
«gcrtent liarutnbe zft beden siten, das man ire
briete hüreu solle». 139i. Tucherznnft. 16. -
Je mehr man die Urtheile Güttes «zu gründen
gärt — je minder man darvun erfärt». Brant.
Nsch. 58. — Pfeile, mit denen Hercules «traff
als (alles) das er geri». Ibid. 74. — «Der edel-
man geri sin ein fry . . — der föret die krön
des kiinigs geri». Ibid. 79. — «Der ablasz ist
80 gantz anwert — das nieman darvon frogt
noch gcrt: Ibid. lUO. Etc. — Hie and da
auch, bei Brant. legeren, z. B. Nseh. ftSI. —
4 , . Weichs doch die stett und zinneii ■\veren.
— die wir irrenden solten geren*. Murner,
"Virg.. G. 8 b. — Da das B3ttd «ftlseUieh «ins
▼»tters lieb hat gert ...» Ibid.. C, S i>. Etc.
Mit dem gen. der Sache: Sie »gertent da-
mmbe der worheit» (in einer Streitsache).
13^4. un.i. Hist. de S. Thom. 892, 416. -
Julian *gerU des riches so ser«*. daz er cristen-
glonben verlonkent». Clos. bO. Ete, — <Nft
bist da körnen des wir hant tjrqeret nnd Unge
gebeitet». Eis. Fred. 1, Etc.
Ctorer. Sehntt. Seher«, nsfO. — Niemand
soll *(jerere von tachen. von kellern oder wei-
tere hande erde es sie, in die Briische . . .
•ohfltten». e. IStl. Urk. 9, 35. — Bei dem
Elnsturi^ eines Theils des Johanniterhauses
waren einige der Brüder «in dem gerer und
Wider dem getreme versanken» Nie. v. Lau-
fen, ms. — «I sch, den grnnt und das i^e-
Bteiae und das gerer von deu vier grebern
z6 tragen». UIO. — «2 -| von A^m gerer usz-
zpfiirfti». 1423. 8 'riioni. Fabr. — Wo man
«griuit oder gerer von dechern in den gassen
vindet ...» 15 Jh. Alir Ordn., B. 2^. -
cBinder einem {^ras^en Haufen Holtz, Stein
and Gerer». Geiler. Seicup. 2>>l ^.
Oerette. — tWirtein eckern unigeretU,, .
uf den weiden, so siilent di<' bnrirere . .
werdeu zä rate uiub da/, eckern». Selz, 131( .
Weislh. 1, 761.
Gering, Gering?, im King, ringsumher. S.
auch Bing. - »Mau sitzt /.a Gering darumb*.
Geiler* Arb. hum 85 — «Die andern »essen
all gerings umbhcr». Id.. Bilg. 22b «. — «Rit-
ter, knccht und knaben . die zu gering
unibstunden>. Brant, Bisch Wilh. 247. —
«Was stond ir gering amb den tisch ?» Wimph.
Synod. B ».
Gerne, comp ijemer. siiporl. gcDiest. Sclu-r/..
532. — Gott «git uns gemer loa denne pine».
Kic. V. Str. 278. - «lNu ir nft dester gemer
erent don h. Martin . . .. Eis. Pred. 2, IHK
— «Die huade, die doch aller gernett wonent
bi den lutcn, die lieffent ch wnide». Eün.
-n- «fttevM dns ir aUe? femett
hettent . .» Nie. Basel, 156. — -Wennw
sü denne aller gemeat bi irem richttUa werent^
so tribet •& der dot dovon». EU. Pred. I, SSO.
Gemer, carnariam, franz. charnicr. Kf in
haas. Sehers, 473. — • «Oeborschaft, adcl, arm
und rieh, — Sint in dem gerner nlle glich»»
Jüngstes Gericht — «Der näwe gemer i von
S. Thomae) wart gemachet a. £ 1411, nnd
koste 7ü Ub». Kdn « 8. Th. ArehiT, Reg.
377. — «Wan der Tod kumpt, der macht das
keiner an dem Leib den andern äbertrifft;
das sichstu in dem Gemer, in dem Beinhnn
wol». Geiler. Arb hum. 130 ; Bros. 1, 92 b;
Bilg. 148 K — «... bisz er färt in das
gemerhtti», Bmnt, Nseh. 82. — «Mancher fert
in das gernerhtte» (er stirbt). Ibid '.>7. — Ein
Bettler steckt «ein gemerbein in die schlacken»-
(an nie Krfippel sn eftehefnea). Ibid. 62.
Gerör. Röhricht. — «Die wilden thier dcg^
geröra» (Fs. 67, 31, ferae arandinis'. Nächtig^
Psalter, 165.
Geronch, Geruch. — «Etlich ding seind
eins scharpffen starcken gerouclie». Fries, 47 ».
Geriehen, gerochen. Scherz. nH2, — 1, Ver-
langen, suchen — *Gcruchet aber ir — Heim
unde hinnen varn von mir . . .> Gottfr. v. Str.
1, -..'4. — • «Swas ir darüber geruchet — Unde
her z& mir geshehet, — Das ist alles getan».
Ibid. !, 109.
2. Das heutige geruhen, daigtier. — «Maria,,
wanne da die mftter gotes bist. — so gerudie . .
von uns keren dins kindes zorn». Jüngstes
Gericht. — «Die minne die (Gott) uns hat
erzöget, daz er sich uns gerächte glichen».
Eis. Fred. 1, 228. — «Got hat grosse ding^
mit uns gerucht zu handeln». Nachtig, Psalter,
338. — Wir «haben ansuchen lassen, das du
(Treger) in beisein weniger personen ... an
handeln geruchett*. Capito, Trcgcr, B, H b, —
«E. G. geruchen keines anaogeben . .
Suppei. C, 4 ».
H. Seinen Sinn anf etwas richten, w6n>
sehen, beachten. — «Ein narr ist, der ein
artzet sftoht, — des wurt und 1er er nit g€-
rwcM*. Brant. Nseh. 40. — «Wen da eia
iTstlliu dir (jer'irhst. — odtT ein truwen friind
uszsbchst, - solt du nit glück des selben maa
— snnder sin leben sehen an» Id., Cato. e,.
3 b. — «Bis/, j^erccht, wer ircrechtikeit ge-
riueht, — des somen nicmer brol im sftchl»»
Id., Faeetns, A« S «.
Gerüfe. Genif. nentr., das Rufen, Gerücht^
Raf. fieputation. Scherz, - «Das grosse»
t^esohrei nnd das gerüfe das ersehal in die»
siat«. Miirlein, 27. — Falscht'n «lyniftt uder
geruff machen* dass ein Gesunder aussätsig
ist. Gntl. Ordn. 172. — Christas fhat do
wollen ( in Lcr geben alb n Regenten . ..
das sie sollen fechten nach eim guten Namen
nnd Otmf*. Geiler, Poet. 4, 6b; Selenp.'
12 0 Etc. «I ff das . . . sein Geruff, Rom
und üuterlumbd uszbräoh durch das genta
Syrien-Land». Id., Post 2, — die
zu denen das gerieff kommen ist, das ich
falscher leer ein fiirbringcr sei». Zell, b, 2
QerlUieL Urm. Vergl. riM». - «Es Irar^
ein ^Qfs gerUM», Marner, UUni|». 17* -«^
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— 136 -
'Pas was flin gtrühd ttber der gABtson »tet>
Ibid. 84.
0«ndi«t« Geraehet, von ruhen» nrah
machen. 1. Gfmhrtes Zcnir, sammtartiges. —
«£iB awartze geruheU kasukel». 1416. S.Thom.
hb — «4-^ Ten einer roten gerühmten cap-
7ft bletzpn». 1417. Ibit! — srh.
8 von dem güten blowen geruheten gmvande
£& bessern, vid. dem goltsmide und der ber-
IcBu Orkerin» 1420. Ibid. — «Ein lang j{r«ru/i<>(
sidin t&oh>. 1424. Tucherzanft, 99. — «Ein
geruhet ßemit dfich». 1477. Ihid. 91.
2. Geranzelt — «TMc -weib die in der ja-
gend schöne aatlit band, die hand in dem alter
gmcMA und gwniiin|»fen natlit». Oaldin Spü,
Gernm, £auni. Wer einen Spruut; tliun
will, tritt zuerst znröck, «dovon wart ime ein
^}trufn und ein maht fürzfispringrende». Tau-
ler, 407 (7U). — «das wir alle diaer edeler
gebart gerüm in uns geben» Ibid. 8B8 (40).
Gerfimmel. GerHascli, Unruhe — «... so
■würi ciu michel yerümmel iu dem iiir nschen».
Tauler, 390 (67). - Bei einfäliiprn Menschen
«ist des leiden gerümmels also vii». Ibid. 147
(27). — Ein Herz, da« «gar vol gerütneh
stecket». Claus v. Blov — «Wenn ein Thür
offen ist und ein und ausgeet wer da mü, so
hört man nit das Gedön und Gerümmel des
Klopfens, aber allein denn so sie beschlossen
ist». Geiler, Pred. n. L. 194 i>. — Im Gemiith
dM Menschen «ist ein solich Gerymmel, das
es alles durch einander will und ziiblet». Ibid.
10 «. — «Wir haben de« UtrymmeU und des
Geferts ... nie mer gesehen». Geiler, Gelstl.
Spinn m, 3 1'.
Gerünipel, altes, hin und her geworfenes
Oerith; tig., nnrahigee Denken. — «Alt 90-
rümmeL das ni n f ii nihl /.ahlt«. 143if. Spit.-
Arch., Teutschbuch, f». lütiK — «Das seint
itel Oerümpa (Dmekf. Gerfimel), Sehfisseln
und Deüer die noch in dem Hans afterw ei:en
Ilgen., den Gast aus dem Haus vertreiben. Aber
seUg ist der, der nft Fleiss das Oerümpd hin-
weir thut» Geiler Baum der Sei 85'». —
«£f ist noch vjI Qerümjiei der L'uru in im
vnd ea mass ein jeglieher sein QerOmpd wis-
sen». Ibid. i> ^.
Dasypodius: «Alt Qerümpel von Kleidern,
Geseliirr oder Hnerach».
Gernmpel, Gerlimpel. von rumpeln, im
Bämlichen Sinn wie Qerürorocl ~ «Ein Wolf,
se er gnt und wil ein Sehnf holen und ein
Gerumpel macht mit dem Fuss ...» Geiler,
j^eis, 20 — «Drei oder vier Erbsen in
einer »latter mnehen mer Gerumpel, dan wan
sie vol Krbsftn wer». Id., Narr. III «Ich
sich das der Herr Jesus mit grosser L ntr.ncht
und mit grossem Gerumpel gefürt würt /u dem
Bisehoff Caypha». Id.. Sohilf der Pen. 84 >>. _
Pauli, 17 b. S Bierren.
Gerune. das Raunen, heimliche Beden.
Flüstern Scherz, 532. — Ueber Tristan ward
«manic gerune*. Gottfr. v. Str. 1, 166. —
•Sonderliches nnd sttntliches gerune . . von
der lütc gebrcsten». Bihteb. 51. *Sn|t du
das . . . heimliche wort in dir hören das in
dem heiligm ^stim« . . . vnrt geeproehen . . , >
ITanler, 46S (fiOV — «Der viiront hat .sin gt-
rune mit ime gehabet, und dem hat er geloset».
I Ibid. 244 (48)
Gerasamiich, ruhig, stil! — «Da vermeinet
er sein Hertz aUergeruiamlidtest einzukeren».
Geiler, Pred. u L. 9 «.
Gerüte, Gerode, Rode, ausfrerentete Wa! !-
stellc. Scherz, 638. Seign. et viliages, 140. An
beinah l(Xi Orten, 18 Jh. u. f. Nach Beneeke,
2, 1. 748. ist roden. Gerode, niederdeutsche
Form ; im Elöa.ss ist sie so häutig wie rüien^
Otrüte. — «Der da ein nüwen Bruch uffbricht,
der mncht ein nüw OeriU», Geiler, £v. mit
Ussl. 81 b.
Gerüwen, reuen. S. Büwen.
Geriiwen, ruhen. S. Muwen.
Uerüwig. ruhig, — «... So er stirbt und
bringt die geruunge Conscient/ mit im ins
Himmelreich*. Geiler, Selenp. 197 b. £te. —
S. liuwtg.
Gerwe. Sehers, 598. Adv., gnws und gnr,
völlig. — «Hie kam das riebe gertrf nn die
Tütschen». Clos. 34. Etc - «Vil güter
frühte . . verdurbent geruf. Kun. 243. Etc.
— «Der nuwe gebu (soll) gantz und gerwe für
sich gon». Nie. v. Basel, 317. Etc — Wer den
Zehnten von S.Thomae pachtet, soll ihn *gerwe
iu unser schüre füren und dovun nütschet
nemen ...» «rntzc wir gerwe bc/alet wer-
den ...» IBÄ4 Hist. de S Hiom. 393. — «Sil
Btont nüt gerwe stille, Duwent halber». Heinr.
V. Offenb.
Gerwegadem. 8. Gadern,
tierwen. S. Qarwen.
OeMBt. gesetzt, was noch hevte bei uns
für rnliig gebraucht ^xird. — «Dan uerdcnt
sü also wol getempert und alle gesagt »
Taaler, 41 (8). — «Die menaehen "werdent
denne die aller gegOMtaUH nnd geordensten».
Ibid. 133 (2ö).
Geaastekeit, ((Sesetetheit). Gemüthsmhe. —
Wann der ^Tensch «in ein gesantekeit kommen
ist an sine 40 ior . . » Tauler, 67 (13). -
«... In einer rechter beMMiknt vnd g^tte-
licher ordcnungo . . > Ibid. 81 (17).
Gesatz S. GeseUede.
Gescheffede. Scherz. B84. 1 BesehSftignng,
.\rheit. — «Ir pMcAr/«/« and ir pHr£:e> Gottfr.
V. 8tr 1, 236. ~ Sie «süllcnt in göteni friden
ir geae^efie fvar. geseheffede). ein iegeliehei
also es yme got fuget». Tauler. 'Mhi fr»2). —
Mau meint der Well entsagt zu haben, «so
blibet dennc tlis der kleider nnd soÜeh pe-
scheffede*. Ibid. 387 (67).
8. Treiben überhaupt. - «üulich geschefede
iStr:i.ss(id;irui u. dergl.) kan nit vil wercn
über eine halbe Stande». 15 Jh. Alte Ordn.,
B. Hü.
3. Ding. Wesen, in veraehtliekem Sinn. ~
Der Mot/irerfhnrn» wnr tvorniols iredecket mit
xicgi ln und w as ein ah ge>>dit:Jft^(k*. Kon. 721.
«DasGesvheidc», Bannscheide. Mut/.ig, 1380.
Geschele, Einfassung. Gifter. bes. eines
Ofens Noch in Baiern : *Ofeugesthai. btangen-
werk um den lündlichen Ofen». Schmcller, 2,
394. — «8 .( dorn zinibermanne der da»» ge*
schelle mähte umb den stubofen». 14HX). S.
Thom. Fahr. — «1 sch. nmb die elammern
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- 186
an dem geschde nmb den refentorofen». 1418.
Ibid. — Geschele ist hier richtiger als 9«-
icheüe ; Schmeller leitet das Wort von Schüle ab
Geachelle. Geschölle. Scherz^ 5H4, f. l.Sohall.
Lärm. — Die Jäger kamen «mit miolielem
geschelU*. Gottfr. v. Str. I, 40. — «Si nam
groz wunder liberal — Wu des gescheüe»
were>. Ibid. 1. 47. — «So dtt Almnsen gibst,
so sült du nit ein Gescheü von dir nnkchcn das
da darumb geeret wwdest». Geiler, Bils- 181 ^.
9. LiniienderZaiik,StT»8Beiikampf, Aoflaaf,
Aufruhr. — <Sw6lin6 der meister, ein geaehelle
nider zt legenMf a«iidet noch den die imme
rata liiit ...» 1949. Strobel, 1, 569. — In
Jahre 1306 «geschach ein geschoüe zwisohent
den edeln and dem gediegenen» Cios. 121.
IM« R9mer hatten onter einander €▼§! oe-
§ehölk' Kön. 328. Im Jahr 1833 <erh&p sich
ein geschoUe in Branigasse». Ibid. 776. —
«Was geBtMBe» vfttnnde in dem dinghove toh
den hftbcrn . . fJ^s sollen sii nmlrr einan-
der richten». Mölsheim, 1472. Wei&tb. ö, 424.
— Wann ein Are ossginge oder ein gfchHIU
uferstunde... » 1495. Alte Orln., B. 13. —
Es soll <uf dem g&t ein Uusz btan, da der
probst ond hftber sieher inne syen für ge-
»eheUe, ob sy jemant ^^■nh^ überfallen*. Brinig-
hofen, 1510. Weisth. 4, 42. — «Were auch...
das . . . sieh ein pesdlelferliiebe». Brant, Biseh.
Wilh. 265.
3. Stelle eines Bachs, wo er ein stärkeres
Bauschen hören lässt. — <Zfi Rancwiler ge$-
ceile, BAUtwi-gescelle^, an der III bei Bbers-
heimmüster. 1H20. Wciötb. 1. 6t>9.
Go»«chiht. Scherz, 535. I. Neutr. u. fem., das
Geschehene, das Ercigniss. die Oeschichte.
— tDo noment sü die gedot des geschihtes für
Bich und crförent was iederman bette geton».
Kön. 779. — «Es stat geschribcn in dem ge-
schickt der Römer ...» Guldin Spil, 28. —
Sie «befrembd sich des seltsamen ge»ehieht$:
Murnor. Virg . H, 7 a. — «Vor ir aller angesicht
— vom iiimel kam ein grausam geschieht».
Ibid.. 6, 1 •. — «Wer ich gestorben in der
getdiicht ...» Murner, 4 Ketzer, m. 2 b.
2. Fem.. That. — «Die getäter der bösen
g$9tkicht . . » 15 Jh Alte Ordn . B. 30. -
«... besserunge erkennen der geschickte noch».
14S7. Tucherzunft, 67 — Ähnlich, Gutl -Ordn.,
149. 152. Etc. « . so ferro sollich ge-
schieht af in brooht würde ...» 1479. Xacher-
sunft. 94 (sofern er soloher That Überwiesen
würde). — «Ein jeijflicher bur(.rer. so verre er
■oUch böse geschieht g^yrar werde ...»!& Jb.
Alte Ordn., B. 28, - So lan^ die bösen Neig-
ungen «nit nssbrechen in die Werck und Oe-
se^ieht^n». Geiler* Post. 3* Ö7 K — «Bedliohe
Lttie, die den Adel dnreh Tog^enden nnd Kr-
berkeit und herliche Oesc hi iAt m erfocli tc tt und
erlangt iiabeot». Ibid. 1, 17 b. — Die die Un«
fttf treiben soll man «darnmb stralTen naeh
der geschieht* (je nach der Ttmt Braut. Bisoh.
Wilh. 266. — «Solche werent nit menlioh
MseUeMm». Xanier, Oeaehm, I>, 8 Sb — «Qott
hie strafft die bfis gt$tkkikh. Id., 4 Ketaer,
m, 8 ».
3. SeUekoMr» ZvfeJl, Diiff. — «00 gieng
die Toeliter Piiara»Bis vos GuckM Ctottet
bei dem Wasser». Geiler, Seienp. Id9 ^. —
«Dorinn wil ich dich underrichten — wie da
dich iuiltst in gelben geaduehten». Horner, 4
Ketzer, K, 8 b. £te. — «Ein schiff ... das
sie von geuM^ fanden stoa an dem Staden*
(von ungefähr. YeiyL aBg«B«UektX Adeli^n,
Ehodi». F, 2 K
4. Werk. — «Die heneker vartent ir gt-
Schicht*. Muruer, 4 Kct/.er, N, 8«.
Geadurre. 1. Werlueug. — «Swelhes g§'
seMrrs er (der Bisehof) bedaif sft dem sesse
der bnrge . .» l^s Stadtr. Grand. 2, 85. -
«Fürehooken, füreleitern und alle andere gs'
sdbMTt so man bedarf» (tnm LSseben) 16 Jb.
Alte Ordn., B. 13. — «Schiff und geschtrrf>
alles was zu einem Handwerk nöthjg ist. 1,4
n. 16 Jlk. Ibid., B. 19. Bte ~ «XtUebe Werok
verbringt sie (die Seele) oa leibliche Geschirr,
etliche mit leiblichen Ges^intr^. Geiler.
Inig Schal, D, 4 b. — «. . . Das er (Christas)
zÖigt das sein Menschcit ^ver ein Geschirr
Gottes, durch weiches Geschirr Gott wiiroken
wolt solUeh Wnndeneiehen». Id., Post 8^
87 ». — «Dorumb so mag man dem Sper,
den Negelen, dem Creut« und andern Woff^
Gottes, Hoehzeit machen und Beverenz oad
Eer erzöigpn, als dem Werckzüg und Oesehirr
unser Erlösung». Ibid. 3, 14 ^. — ^Spidge-
mkirr, instrumenta lusoria . . . werden ge-
meinlich missbruclit; darumb \'M es ?orv^licher
znytrVaxAtn Spilgciclnn denn Waßengeschtrr*.
Geiler, Bröo. 1. lOl
2. Gefäes. — «Der Tod scheidet die Ge-
schirr der Kren von den Geschirrm der Schan-
den». Geiler, Arb. hum. I JO b
Geschlacht. ir!fitt. sanft Schmeller, 2, bOO.
— «Die evangelische warheit . . . würde
uns geschlachter machen und undertheniger
aller obcrkeit». Snpplic. r, 1 — « Alle^ mit
senffi,eu geschiadUen Worten». Zeil, )l, 2 ».
Gesehleifflich, sich naehaehltiiMi, nach-
ziehen lassend, gehorsam. — Trotz der
schweren Gebote, hat sich das Vuik «ge*
schieiffiidi und willig erzeigt». Zell, K, 2 e.
Geschmack, Geruch. S. auch Smaek —
«Das gantz Hus ist erfüllet worden von dem
Geschmack der Salben» Geiler, Post. 2, 114 b.
— «Es glauben etlich Doctores das dem Men-
schen in dem Paradyss, wan er wer bliben
in dem Stat der Unschuld, so het er deu süs-
sesten Oesehmack von im geben, das er alle
Thier het zu im zogen, so dise Ding war
sein». Id., Arb. hum. 140 ^. Etc. — «Do
süsze blomen aoff dem feld — mit irem
gsdmmek fHsten das leben». Hnrner. Virg.. C,
8*. «iJa gewaiinrn sie (die mit Korh ^d-
füllten Tünnen) iren natörliehea gesch ma ck».
Id., Ulensp. 68. — «Ber b6se gasehmstek des
munds und der zen». Fries, 118 ^ — Es
hatte Jemand einen Athem dessen «gtudmack
keiner erleiden moeht». Panli, 140. «Wir
seind ein guter gtschmack göltet» (i Cor. %
löK Brunf., Anstoss, 6 ^.
Ctaaelinetter, lArm, ig. eitles anlMleadti
2Seng. — tKatten, weilen, narrenkappen,
Striae und dergleichen, als sie dann ein
groeeen kanffMi des gntkittttm hnben». Wua»
Trott. 4, 4 b.
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- 137 —
Geschmack. SohmaolL — «Der gfschmuck
ui zi«rd AaroDis . . .» «Waramb wultea
vir Til oaehmuek and ziorlicho oleidar brau-
flien?> Butzer. Neuer , H. 2 b, 3 » = «Klein-
«uea u«ler ander (reachmmk», Euthselb., d, 4 ».
Geflchttpfede» fem. 1. Geschöpf — «Ich
geloab- »n g^ot . . . der sohöpfer ist . . .
tUer gtsuhopfede». Bibteb. 1. — <£ä spricht
(ot in dem b&oh dier geschöpf» (Qenesis).
GalJin Spil, 15. — «Nit als ctlich meincnt
tad iprecheat, Qott h Andel dobnen bei Thiir-
ui|^l6Q und bekümmer sich allein mit den
löchsten Geschöpften, mit den heiligen Englen,
lud ücmm sich der nidren Gewhöpften nit
u. Du ist falsch*. Qeiler, Post 2, 47 «. —
<\'\» (iesMpft seiad nit anders denn wie ein
bjcli». Id., Ev, mit üssl. 18 «. — «Das Buch der
(?0cAö/)/(> (die Genesis). Id , Selonp. 62 \ 176 *.
- Die Natur «gebirt ... ir gesohöpffde» Brant,
Tbesot. a,2 K — Maria zugleich *ge»chöpfde und
mtter istgewesen» (des Schöpfers i Id.,Rosenkr..
D. Oed. 12. — «Das buch der guehöpff»
(Genesis). Hurner, Adel, H, 2 — Das buch
itr ^uchupfft* Üenesis ). Fries, 13 a. — «Oott
hat ein iniüiden gehebt mcnsohlicher ge-
tdepfde: Ad«Iphtts, Rhodis, D, 4 ». — «Oott
Hine geschöpfft underhelt mit narunfr» Xach-
Ug., Psalter, 356. — Uanobe juredigen nur
«fw« den getehöpfften, wie nnd wenn sie gott
ireordnet hat». Zell, Q. A ^. — «Anbeti n ein
«•atar and ain gucMpfft» Ziegler, Büchiin,
2. Gestalt. — <Sin gcschepfed» dio \rM her-
lieb». Gottfr. V. Str. i, ö8.
0eMhr«L Sehers, Wb. Vergl. Ji^«dhrsten.
- Treffen die Bürger fbcItlKit^ir in den Gas-
iia, so sollen sie ihnen wehren, und sind sie
iMl sfthlreioh geniif^ um sie fMtsahftIten.
«;o <!o!lent sie nachfolgen mit dem getchrei
durch die gMsen ... Sie sollen naohilon und
«ftolieh nit liit«r ttimiiie sehrejren : geriohijo
und helfjo!» 15 Jh. Alto Ordn.. B. 30. —
«Wer» es das sich in der nacht ein gescbelle
«dir ein mgmgemiiini «rhube ...» 15 Jh. L.
c - «Wirt ein man gevangen uf gemeinem
Suchrei beider höfe . . .» Sierens, 14 Jb.
arckh. 198. — Wenn ein Kaaflnaiu bei
dem Preis seiner Wnarr^ bleibt, «so gwinnet
«r «in gat Geschreis (Huf). Geiler, Brus.,
1, Wb; Fost. 1. 4 — «Böse werck ein
bös ge$chrei». Marner, Schelm., g. 6 ^ (böse
Werke verschaffen einen schlechten Ruf).
— «Das gnckni wir einem thier vei^leiohen,
— das ist so gesehwind und so behend >.
Id, Virg., L. 1 >>. — «Dazwischen flog durch
die gante stat — das gschreit dM wurlieh
flige! bat>. Ibid., e, 7 Etc.
tieschrift Scherz. &35. 1. Schrift, etwas
Oseehriebenes überh., Schreiben. — «Baltha-
tu sab eines molcs eine hant schriben ge-
tdwift an sine want, das künde uiemau i^c-
lasen denne Danyel». Kön. 284. — Der Kanaler
mU alles was des Eöni(^s ist bewahren *m\tge-
•cfcn/f, mit insigeln». Guldin Spil, ö^. — üoses
Itu «sein G^atz in guchrifften geben, aber ich
(Christas) hab mein Gesats, das Evangelium,
m geben in ömdwiffte», sunder in Worten».
Min, PMt i, 49 ». — «8ift iuHrrh«i» gibt
er in geschrift». Brant, Nsch RO — «Ret nit
Helen uff Paris glfft — ein dui«vurt geben ia
gtehrifft ...» Ibid. 84.
2. Buch, Urkunde. — «Und wart die g«-
achrift gar voUebroht von diseme kriege an
deme mendage noch dem üHterdage . . . 1590».
Glos. 89. El- ist (in-^ Bellum walteriannm ge-
meint.) — Titus ubertraf «sinen vatter an
tagenden, daramb setzet man des sünes nanuM
für den vatter in der geschrift und in der ge-
meinen rede, das men spricht : Tytus und Vespa-
sianus worent frume keyser». Kön. 847. —
«Fünf jcr noch dattim diser geschrifi». 1449.
Alle Ordn., B. 1. — Die Prediger beklagten
sich «mit gttchrift and mit werten» J. MAyer.
— «Die Juden verlicssen Barcoohba, wenm
er hatt kein Geschrei, so wärckt er ovoh
kein wanderzeichen». Geiler, Post. 2, 45 b.
— «Als wir das in den gnchrifften lesen»
(nt nobis carroina dioant). Brant, Cato, a, 3
— «Bücher und gUhrifft man lesen soi, — •
was da lisst da« behalt ouoh wol». Ibid., a,
8 — «Frowen sint, als die getchrifft seit. —
bös hüterin der heimlicheit». Brant. Nsch.
öd. — «lUa fiadt gar manchen narren euch,
— ' der ferbet asz der g$chrißt den goueh, —
und dunckt sich siriffecht und Kcl<?rt- — so
er die biicher hat umbkert». Ibid. ö6. — «Wer
weltlich und geistliche geschrifft darchtnoht . . .»
Muruer, Qeuchm., t, 1 f^. — «. . wiewol man
desshalb kein sonder ^escfcni^t finden könd . . .»
Brant. Bisch. Wilh. 982. - «Alle gueknfi
und reeht Ulla snstiiiuiiM». Capito, FftiA.,
a, 6 h.
a Die heilige Sehrift. — «Des seit alle die
guchrift un 1 Ins ewangelium». Tauler. 376
(65). — «Die heilige gesehrift ist kummen
nsser dem heilige geiste». Balm. Kerswin,
ms. Etc. — «Die geschrift seit da-s der bbstabe
tötet und der geist machet lebende». Nie. v.
Basel, Tenl. Bedk. 9. Et«. >- Pnpet Nieolevs
«was ein barfusze und ein mci.ster der heiigen
geschrift». Glos. 26. — Der ISj jährige Jesos
dispotirte mit den Jaden «von der heilgen
geschrift*. Kon. 600. — Gregor der grosse
«der heilgcu geschrift ein hoher merer». Conr.
V Dankr., v. 100. «Die gesthrift der heil*
(rrn ». Guldin Spil, 24. — Die Juden haben
«all wegen geert die Bücher, umb der heiligen
Geschrift willen die dorin stund». Geiler,
Post. ;ä, 67 «. Etc. — «Die geschrifftgelerten*.
Ibid 2, &3 «. — «All land sind jetz voll
heiiger ^eieftr(^». Brent, Nseh. S. — •Ge-
schrifft . . . von alter nnd ntiwer ee». Ibid.
14. — «Die heilig gschnffi krummen und
biegen». Ibid. 98. — «Der geschrijß ein Besea
machen». Marner, Nb. 9. ~ «Man ncnt uns
meister der geschrift — die heilig ist und
seel antrifft*. Ibid. — « . . und das es heb
ein bestant — nsz der heiigen geschrifft zu-
haut», ilarner, Bad., P, 1 b. Etc. — «Die
heilig geschrifft». Zell, M, B •. BtO.
Geschumpft, jjehäuft. — «Ein gekumpfet
oder geschumpft Mcss». üeiler, Ev, mit Ussl.
114 b.
Gescbütt, Schutt. 1. Wall, Bollwerk —
«Deine Vigent» die selben werden t dich umb>
gebe» Biit eineni Omkm oder Bolwerck iliOi.
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188 -
19, 43 1; . . . man nimpt eichen Pfäl, die i halten, ist gut für geschwinden' TirnnFch-w.
schiebt man in das Erdtrich and schüttet dor- ! Dist. 100 •. — «Lasz im die hauptader, bisa
noch Grund darhinder und macht also ein im geachwindtt». Fries, 17& b
GmcM«.. Geiler, Post H, 69 " ; Bilg. 175 «. | Oe»chwindigkeit. S. frr.^n imkkrit.
— «Kin graben, hinder dem ein zäun gantz i Gesehwii'm, Geochwürtn, neutr, Schwärm,
voll usz guehütt». Adelphas, Bhodii, B, 4». { Benecke, 3, 763, Geswerme. — Ooitt hat not
2. Chaos. — «Abraham sprach tum riehen ' «von dem Geschtoirm so viler . . menschen-
Mann . . . : so ist zwüschen üch und uns ge- < gebot und breuch, wider auff seinen weg . . .
iBstet ein gross mechtig Geschütt, magnum i gef&rt*. Bvtaer. Neuer , C, 2 b — «. . . ander
dlBOB, ein srross Gtschütt, ein Sumpf oder In- so grossem g^chmrm Apt Scheltwort» Tapito,
Innieh. Hab Acht, wo man uumnien in das Treger B, 2 — •Kui gantz gucittcwm der
Erdtlieh tülbt oder grebt, de kt es nit anders jezabelisohen dicner>. Zell, D, 4 I». — <l)as
t^ oder als ob es alles ein zusammcngreschütt j ^«cÄträrm dor opfferer nnd mcszpfaffen».
Iniig wer, als wenn man ein Bludernuies I Capito, Pfaffh . a, i>. — «Stifft, cioster, und
oder ein Capitelmnss machi». Oeiler, Post i was des - ^meAipfinm ist». Bmnt, Ahnden,
8, 41 ij; Schiff der Pen. 34 h. j b. Ib.
Oeschwär, Geschwür. — *Ge8chu>er und | Gesege, Gesegede, neutr , Aussage. S. auch
andere Siechtagen». Geiler, Arb. hum , 1 \ Besage. - Der Krieg der Strassburger mit
Bilg. 211 b. — Wanden «es sigen ystodr, i Bischof Walther ward beschrieben «von bider-
stich, brüch und schnit». Brant, Nsch. 56. — ber lüte gesege die bi disen dingen sögegene
«Bissen oder geschtcer». Jlurner. Gayac, 404 worent . . ., und sunderliche von geie^ede des
— «Der gantz mund mit einem getchteer be« grossen Einhartes . . .» Glos. 89. — «. . . noch
hafft war». Ibid. 410. — «Gegehwer im Hals», gesegede des egenanten bftohs . . .» Gutl.-Ordn.
Fries. IHi ^. Etc. — «Die hund die über die "i9<;.
guchwere (des Lazarus) gefallen sind». Wimpb.. . Geaeig, Richtung S. Seifen, — Ein Schütze
C%T7B. 18 — «Job gang sehloffim in allen I «lorat sich bringen nss dem geseig*. Brent,
sinen platern «nd geschwrren» . Karsthaus. dd. Xsch, 71
2 - «ZoleUt so das guchwär gebrochen, Ge»«eiigtf<le, Gesang. — Seelmessen feiern
der ejter hSraese geflossen ist». Zell, a, 9 1». | «mit gcbette nnd gesengede; 147«'. Reg. AA,
— «Wie man sagt im Sprichwort : da die hand ' 8.^.
haben, da sy das geschvoer truoket». Hedio, , «Geserw«. procinctas». Herrad, 188. Rü&tp
Zelinden, A, 4 b. ' ung, Kampfberettschaft.
Ges^chwclgon, 1. Schweigen machen. — Genesae, nent r. ScberE, 698. 1« «^TmAWi eloi>*
«Die ZuDg kau nieraan gudtuxigen» . Geiler. . cae». Uerrad. Ib9.
Bilg. 71 •; Sonden dee H. 86*. ^ «Lüg und ' S. Ort isum Sitxen. — «In dem wnlt, de
gnchxceig mit kunst dein mund» Brant, Face- waz ein gesesse bi einem schönen bnrnen».
tus, A, 5 — Fantasten. Schwätzer, «die Nie. v. Basel, 826. - Die Aussätzigen «am
nienwnds kan mit werten gMh¥>eiffe»: Mamer, I Snellinge süllent kein pesewe haben hj 8.
Xb. 47. — Polrlie rfio nicht allein die evaii- Helenen». Gutl.-Ordn. 141.
gelische Predigt «nit annemen, sondern mit , h. Wohnsitz, Wohnhaus. — Dagobert gab
jrem mligliehsten fleiec nnderstoen zn getdnoei-] dem h. Florenz «sin selbes geeetee zAKiroheim».
gen». Wurm. Bnlaam, a, 2 Kön.. 63'>. - Ein Garten «hinder der ttitschen
2. Üchweigcn. S auch iSV/>tcefj;rm. — «... sie , herreu gsegse* zu Alülbausen. 131b. Cart de
nrnTden lolcher gottslesterang vol geeekmei- ' Muhl.. 188. — «Ein hns nnd getme^ dts ge-
gen». Butzcr. Weiss., b, 3 o. legen ist in der stat f» Unlnhosen». 1889. Ibid
Geecbwefterig, Geschwisterkind. — «Die i 167.
von swenen brfidem erboren sind, die man ' 4. tager. Vergl. See», — Die Bfirger von
euch i^MCÄtt'M/mf^ nennet». Murner, Instif 60 ^. Brescia «gingcm in dn«; //r.c^.s'r für den knnig
Geschwind, subtil, listig Vergl. Swtnde. und orgobent sich und die »tat>. CIos r6.
— tGeschmnde und spitzfündige glossen». Gi>Metxede. Geeats, nentr 1. Gesetz, Statut
Capiiü. Treger. 0. 8'». - «Hohe geschwinde — «Das gottelich<» gpr.'irfrrr/r. Tuul» r, (46V
veriyiiibdungen». Ibid.. a, 2 ». — « . der ge-. — «Die alte e die hatte vil gesetiede». Ibid-
evhwinden bapet fttndlin» Bmnf., Zehnden b, |444 (77). — Die geistlichen Orden «baut vil
4«. Etr fje^rtztdc*. Ibid. 292 (50^ — «De» concilics
Getiih winden, ohnmächtig worden. Vergl. yeseUtde» Clos. 50. - Bonifaz VITI «mähte
Swinen. — «Cnküaoheit mag man nit I i in \il gesetzede in geistlichen rchten». Kön. 677.
finden, - redt man darvon, in ^xiird geschwin- — (^hristn»^ ward ^-^etödtet «wider die pcÄ^-txcrfc
de«». Murner, Genehm,, g, 2 «. — « . . Bisz der naturen». Hniro v. Ehenh. — «Das ist
das ich sie im dodtbett lind, oder ouch das das Gesatzd dos Fleisches und das GeteAaA
in snnst geschwindt». Ibid., v, 3 " - Wenn des Geistes». Geiler. Irrig Schaf. B, 4 —
einem «am schniden schnell geswmdt eins «Man findet in weltlichen Gesatiden . . .»
Schenkel oder ander gUed, so kan er das ent- Ihid. F. 8 » Pred u L IBM a. — «Nach dem
pfiuden nit» (wenn man ihm ein crewisses als das 6'cs^f^ gehütet .. Geiler. Christi Kiin ,
Wasser gibt. Muriier. 4 Ket/er. ni, 2». — aa, 3 b. — cEs ist wider du» Gesatt und den
«Wer das nur schmackt [den (irind)i das im ^'emeinen Niit/.». Id , Brös. 1, 96». Bio. —
gesehunnt». Id., Luth. Narr, 148. — «. . . daz «Die gesatzd das wellen han», da?« man die
im gar schier gesehtoand dorab». Id., 4 Ketzer, : Richter «rftff an». Brant, Cato. o, 1 <*. —
a» 4 1>. — > «({aendelwassar, für die naaa ga- 1 «Darob mich (die Weisheit) aU^aot« mit ttbt
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— 18» -
aiiton*. Id., NsoIl 24. Eto. — «Das verscliri-
bcB recht ist das gesats». Marner, Instit. 3 >>.
-SAtorn liat tffestUs und ordoang inen geben».
H. Virg., b, .'5 ~ «Was in fiinfFtzehen hun-
dert joren — je ge»aU gemachet woren . . >
ti, Lath. Narr, 102. — <2«aleneiis der ffesats-
fkr der Locrensier*. Id., Gavnc, 447. Etc.
- tDer Römer ae«af« ffebruohen*. Eiogm.,
ClMr, 17 «. — «Plato. in den bueli dM er
iCB den gesaUten gemacht hat». Tbitl. 6
- «fil waren die barger solicher auaU and
irren gebot ungewon». Adelphos, Barb. SS
- «Die ceremoniea des gesalzen» Bot /.er.
lM«r^ Si 4 — «... von geistüohen und
fdtlidieii fnaUm*. Zell. N, l >.
2. Das alte Testament, die jüiHsche Rcliirion.
- «Die alte e, da» alte guetude». Tauler,
U0{4i). — Ein Jude tagt: «es sini vil in
atMro f /' m \v:e8en, die ouch vil zeichen
k&st getoa». Kvn. 364. — «Die priester des
then tt$a»: Capito. PfafPb , a, 8« Ete.
Gesetset. nüwe setze, nüwe setze,
leour., neue üebuüanzuug An vielea Orten,
18 Jh. n . 1
n,-suhf. S. Oesiht.
besieht, cig. CentcM, Gliederweh. — «Waa
ciii XsB das Orfin oder das Gesicht Uai .
ttnJ sich iiidot». Geiler, Ev mit T%sl. 21fi i)
- Da»ypodius : *Gesücht, Zippi rK-, laorbub
micala'rifi» ; item OolU 827.
Oesiht, fem 1 Anblick. — «Wer sü al^p
tot sacli. ileni wab rchtc wie er gnode von
der gesthte enpßngc>. Nie, v Basel, ms -
«Siu hertz möcht im allein von der gesteht
icibröchen sin». Peter v Gcngenb. llüd.
- Dia Aogen ergötzen «mit unnützer ^«lÄt».
&inr V Offcnh. — <N;irrin vil situ also geil
- das sie ir ffskht bald bielent feil . . . wor-
lich, gesteht bringt bösz gedanck». Brant,
.N'jcb. 8H. -- «Es Was inn ellenil ^'(^schicht
- und ciii gaui/. khigeiilich gesteht». Murner.
4 Ketzer, N, 7 «. — Es war «ein klügiichs
fikht und niiirehcwr». Id., Virg.. F, 5 Etc
1 Aussicht — «Do ist gar lusllich« gesihte
Ton vonsteren die de gont über die mure us
Ii «e^'e, T.h wassere und st walde». Nio.
Basel, ms.
•'.Vision. — «Do dirre mensche dise
lesach . . und werte disc gesihte knmc alse
fange alse meu ein messe niöhtc gesingcn».
R Merswin. 9 Felsen, 4. Etc — «Mich wart
^ eine stunde eine gar gruwcliche gesihte
pIcsasB sehen, von der gesihte ich gar aaser
ifMsen fibele erschraek*. Nie. Basel, 871.
fte.
Oeslbtekliciien. adr, sichtbar. — Der b.
6fi$t kam ^gesihtekl^un in eins füres vise».
Kl». Pred. I, 24«
Oeslhlfir* 1- Siehtbar. — Van mnss «über-
treffen die ding die gesihtiti sitit», will man
üe «ungesihtigen» erkennen. Tauler. 81^1 (67).
S Hiibseh ansosehn. ■ «Do Ich xA dem
wst«)i n«!:^itifr, do was ich gar iong und was
öach ettewas gesthtig». Nie. v. Basel, ms.
Cksiide. GesoMeoht, Verwandtsebaft —
«Ke «gebaren werden, die sclila^'cn des vat-
ttrs und oit der rautex gaintU nach». Murncr,
Gesippe. S. Sippe.
Oesippt, verwandt — «Ir haben mich ge-^
sucht under meinen Verwanten, ander meinen
gesippten Frönden». Geiler, Post. I, 22 «f
Baum der Sel^ S4b; Arb. hum., 142«. —
«Die getipte frontseliafta. Momer, Genehm , f.
H — «Die nechsten gttifplm erben». Id.»
Instit. 48 <*. Etc
Oflflleder, nentr., sehlamm^^ Gewisser,
das nur beim Hochwasser Hiösst. Lexer. 1,
917. — «Gegen der alten Ganseowe Uber,
hinder dem grien, das gantz gedtdtr . . . Da»
ge^leder in Bomans grien». 1449. Alte Ordn.»
.B. 1.
I Oeelhiden. 8. SlmdM.
I Gesmelie, Gesmehede, neatr., Schmach.
I Das SaUnentragen der Fischer am Pfingsten»
is' < rnt ein geam^ und der etat ein uncre».
1466. Mand. n. Ordn , B. 8. ^ •Gtmeheäe»
I den Stadtkneehten angethan. 15 Jh. Alte Ordn.,
B i'^
i Gebmide. ncuir , Schmiedearbeit ächers^
I 688. — «Von gesmide und von golde . . . —
' Ein wunncklicnes hiiselin». Gottfr v. Str. 1,
I 22^ — «. . ein kröne — Die was vil harte
schone — Mit gesmide gezieret». Ibid. 1, 229.
' Goldschmiede sulKn «kein kupfurin-
gtschmyd vergulden». I4ä.'. Goldsohm.-Zanft,
71. " Das Eisen ist das st&rkste «unter
andenn geschmrid, also zwingt ee und semet
alles gesihmegä», Guldin Spil, 6.
Oenoet. geeetst, rnhig. 8. ^ast. — «Es ist
von uns becfprt . . . gesost und kiel (kühl^-
zn sein, kein bchcltwort gebrauchen» t'apito,
Tregor, B. 3
Gespan. S. Span.
Gespenst, ucutr., win altd. spanan, reigen,.
locken, Lockung. Verführung. 1. Trug. Sehers,
I 6H8. — *Oespetiste, illecebrae». Ilorrad, 195.
' — Träume kommen oft «von des tiifels ge-
* spemU». Bihteb. 8h. - «Ist es denne das et-
cin geifprmte von dem tüfel ist . » Nie. v.
Basel, — «Ich wart dem tütel uucli allem
sime geipmtte nie holt». Ibid., ms. — «Also
j würde sü . . erlöset von dem tiifele und
1 von sime gespenste». Märicin, 32. — «Das ist
dos Tiifels Gespenst das wir unser Elend nit
nicrcken». Geiler. Bilg., 204 b. «Du entsagst
dem Teufel und aller seiner Gezicrd oder
Gespenst*. Ib , Has im Pf. A. 2 o — «Der
Teufel macht dir ein Gefert vor dinen Oogen.
I das du menest das doch nit ist ; das ist des-
Teufels Gespenst'. Id., F^iiiois, 3 t a. — «Ler
' hie das nit bessers ist wider die Zauberei und
* des Teufels Oespmst dann Got anrufen >. Ibid ^
'46 ''. Etc. — «Es ist des tt nfi Is 'le.-ipenst, alle»
I das was zn nachteil dem gotzwurt dienet*.
I Zell. 9. 8 • — «Wie solten got . . . solche
gesprnst iiit . . * ein schniach sein?» But/er,
j Neuer., H, 4 — «... die dem göUichen
I wort mit jrem gesp/^nst nnd tandt . . . wider*
I sprechen». Wurm. Rahiuni. d, .S «.
' 2. Geisterhafte Erscheinung. — «Dieser
I Segen (ein kurzes Gebet) ist gftt vor den
gehen düt nnd alle Gespenst* Gebete, IT) Jh.
Gespenst, Gerüst, ohne Zweifel von spannen,
anftpannen, am gl^tehsam den Bogen einea
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Gi'^ ülbs ?ii «paTin'cn. — «Weon man ein Ge-
-woib iiiaclien, SO muss man vil Qernst
4arii)ü iimch II, ein gante OespenM ilditet
matj uff, und uff denselben bchilft man sich
aatz das das Gewölb gemacht wirt, so thut
man denn das Gerüst und dasselb O^tpmtt
hinweg». Geiler, Oeißtl. Spinn., 0, 3
Geapeustekeit. Trug. — «Die zoh im ougen
ande sin — Mit ir ge»peiwUik$U liin». Oottfir.
V Str. 1, 240.
Gespenstig, trügerisch. — «Diu gcapen-
ttigm trogenheit — Diu in so valscher süze
swebet . . » Gottfr. v. Str. 1, 22. — «Da si
den lim erkande — Der gespenstigen minne ...»
Ibid. I, 162. Etc.
Gesperre, neutr., Sparrwerk des Dachs.
Scherz, n88. — «Die alte kirobe wart . . .
mit eime nüwen tacbe und gesperre gebessert».
Nie. V. Laufen. Gottesfr. 38. — «Das gesperre
oben uf dem münster». Kön. 73b. — Die
Gärtner können bich eines Theils des Zehent-
hols von St. Thomae bedienen, doch so dass;
«den wenden, dem dachgesperre und der mar»
kein Schaden greschieht 1472. Reg. BB, 126.1
GespiliBch, a4j. von Gespiele, Spielgenosse,
Tnniid. — «Es leidet ein Menaeh den Mden
aus geselliscliL r oder gespilitd^ lAÄt: Gei-
ler. Geistl. äninn., P, 7 «■
OMpoos. S. Qۤmu49e.
Gespor, nentr., Spur. — .Wmn die Hunde
jLiunment auf das Oespore da der Hirtz ge-
laufen ist». Geiler, Fred. n. L. 6 — Hunde
der Ttirken, von denen man sagt «das sie
die cristen am ffespor kennen». Adelphiu,
Bhodia, A, 6 a.
Gespnlg, Gev.-ohtihf'it, S Spulgen. — «Un-
sere bürgere bant einen gesptäg . . . » c. 1311.
üric. fi. ae.
Clespnnst, fem , (rpspinst — «Es wirt nichts
gut£ aus irer Gespumt, .sie dürfen nit ge-
oencken das uss irer Gesput%st Samet werd
oder das hochaeitlicli Kleid». Geiler, Oeiea
Spinn., P, 6 ^.
Gespantze, OesponH, maso. n. fem.. Ge>
HebttT, Geliebte, Grinuhl. — «Wir müsFcnt
ouck einen gespunUen haben*. Tauler, 4ä0
(TU). — «Da tolt do m der einöte dines ge-
spuntzen warten one aller Creatoren behelf».
Nie. V. Basel, ms. — «Lieber got und lieber
gespuntse nüner». Id. 20Bk — «I« ii vü mtner
Beisohlichen gestinnften tirlop treben». Id. 207.
— «Maria, ein <jrspomi des heiigen geistes».
Gebete, 16 Jh. — «Dein Gespons, J. Christus». ,
Geiler. Fv mit üssl. 24 » — «Ein iipUeh |
gespons und gemabel». Braut, Thesm., 8, 5 !
— «Ave, gu fO mt des höchsten worts>. Id., '
Verbum bonnm, D. Ged. 22. - Christus ist
«der eiuig gesponU oder prütigam und kein
ander, und die sponU oder brnd keinen an-
dern man erkent, äunst wer sy . . . nit ein
reine gesponie*. Karsth., bb, 4 — «Die edle
gespons Christi». Zell, X, 2 b. Etc.
Gest, von jesen, Gischt, Schaum. — «Wir j
sehen wie in dem Herbst der nnw Wein den
Wüst und den Gest oben zu dem Fnei naa-
uriirft». Geiler, Arb. hum. 130 h.
GetUadeii. erprobt, im Alter der Beife
•telMBd. — «Der j ei te ii d ii u mftt». Gottfr. v.
Str. 1, 128. — Büdolph von Hab^burg:, «der
von alter ein gerehter gesUmdener man ge-
wesen». Glos. 41. — «Ein f $tUm d en swert ist
goldes wert». Altswert, 7 — « . . . Nit allein
die unschuldigen Kind, auch die gestanden
Leint ond Mensehen die zu iren Tagen knm-
men seind . . .» Geiler. Narr. Hä« ; Ev. mit
Ussi. 199. — «Schinipfwurt die einem jungen
Gesellen wol anstond, die stond einem ge-
standen Man übel an». Id., Sünden de« VL
ü2 b. — *Geiitaiuien alte leul». Adelphua,
Fic. 155 b
Geutech. das Stechen, die Sohlacht.
«... dann er zu Murten in dem gsUch ge-
wesen sy, do im so not sn fliehen was ...»
Brant, Nsch. V4.
Gresten, als Gast behandeln, bewirthen.
Sehers, 580. — Gott spricht: «ich gnU dinh
mit wunnen ewecliche». Bihteh. iNV
Gestellen. S. SUütn,
€tost«nde. nentr.. das Znsaramenetehen einer
Menge von Leuten. — « . . . ilamit rlas irrloiffr
uf dön gassen und das gestende bi dem füre
nit ne so groet . . . werden m6g« ...» im.
Alte Ordn., B. 13.
Gestielt. S. StuUn,
GentOBse, nentr. Sehers. 540. 1. FeindUeber
ZusammcD'^rtvss S. auch Stoss. — «An deme
gesiosse wurdent . . . zwene erschlagen». Glos.
122. Kon. 776.
2. Windstoss — «Über eine wilc komet
ein ungewitier and ein gestisse; £U. Pred.
2, 214. Etc.
Oestrack, strack, steif. — Da der Prophet
zu Jeroboam «kam und in straft, da streckt
er den Arm uss und wolt den Propheten
schlagen, da blib im der Arm also gestrack
und mocht in nit mee an im bringen». Gdler,
Emeis, 64 a.
Gestreift, j^estreifelt, bunt bekleidet. S.
auch stnfTfuht. - «Du treist t-iü Par Hosen,
do St lud i''ufOL>n in, sie seiud gcstriflet». Gei-
ler, I i . 3, 92 — Fig. «Ein Samaritan, ein
gestrißeter Jud, der do was weder Jud noch
Heyd». Ibid .=i, 77 « ; 4, Hö •. — «Die an-
fachenden Menschen, die habent an ein ge-
atreifiet Kleid». Geiler, Bros. I, 10 ". — «Die
gestreiften leien, welche sich gar leichtlich
on wissenheit underwinden die krankheit sa
artzneien». Fries, B, — «Den gestreifftem
leyen mnsz man mer nszlegung machen dan
den gelerten». Ibid. 2l ". — «Gcsütlcte doo*
tores und gestretflete leyen». Pauli, 74.
Gestricke, neutr., gestrickte Dinge, NetJte,
Garne, etc. — Man «sol kein gestnch- uuiclion
das enger sy daone der model». iAS5. Alte
Ordn.. B, l.
Oestttle, nentr., Stuhl, Sitz. Scherz, 540.
— Vom Bischof eingeladene Dienstmana
«süUent ersam gestüle haben». 1"* Stadtr. Grand.
2, 78. — «Der linden gestüle — Daz was von
blumen und von grase». Gottfr. v. Str. L, 836.
«Ettlieh (standen) in den niedem getHieUm»,
Brant, Bisch. Wilh. 255. — «UikI s Letzten sie
uff ein marmeln gstuU. Muraer, Vir|j^ m, 1 1»,
Gestnme, fem.» Bähe. «Dnwnrd oiberisok
so ein grosse je i l fl ws und stille, du sie (jdto
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— 141 —
Schiffe) sieh nit von stet bewegra aio«ht«a».
Bagm.. Cbar, 26 a.
SestOmiglich, CtostOm, GeHtUmig, rahig,
nll, «ig. Btamm. «Christas sprach za dem
ier: sdiweig, thnss, biss still oder geiitüm».
Geiler. Post. 1, 2K 1 . Geiler hat das Wort
udi sU gleiehbedeatend von opportanus, et-
vu iu tnr reehten Zeit gethan inTd t «Predig
iii Wort. \ig an, gtitüm und uti?e6tüni». i2
Üa 4, 2.) Seienp. 87 «. Die Vulgat» hat hier
•inwrtmi« «t impOTtone*. Datypodiaa kennt
Pstüm nicht, g-ibt aber importunus homo
tod «aofestömer, anrawiger Menscht. —
(Wild vnd aneli meer mlls war fwHtai, — das
Eiü ir keins dß hörpt niin» MuriiPr. Virc" .
0. 6*. — *Gutüm war bald das meer ge-
idlt. Ibid. A, 7 «.— «.. . Du ir das neer
ftttimi^ halt» Ibi l., A, 5 ». — «Man sol gC'
ai miftiie h and uugastümigklich straffen». Zell,
1, 3». (2 Tim. t, 2.)
Gestßppe. StaiiVi. Staubkorn rhen. S. aach
^tKppe. — «Was siiie^tu eiu Agel oder Ge-
mfpin dem Ovg detiiet Bruders?» Geiler,
P'i?t. '^, 51 h. _ ."Wann der Sonnenschein
etvenn durch ein äpalt in ein Kammer . . .
iMiteet, so sidit man in demselben Sehein
nntzallich vil Oestüpp», Id., Seienp. l^'H
- «Die bösen Geist in dem Luft, der also
Til sind also Gestüb in der Sonnen*. Id.,
Bilg:. '•■ »Mrin Hertz ist ein Gasthaus,
tiles Gestübt d&n da licugt das geet da aus
nd ein». Id , GeistL Spinn., H, 1
Gesturm, Sturm. — «... mit gewalt in
eime gcstftrme». Tauler, 81 (17). ~ «In disem
f K ih m werdent die velse noeh hober ge-
krochen. Ibid. 268 (46).
Gesuch, nentr.. das Suchen. Verlangen.
Scherz, 540. — «Men vindet gar wenig men-
»ehen in disen ziten. die sich alleinf got gent
tu aller creaturen getuch*. Eulm., 3ierBwin.
BS. £tc
Gesuch. ZiTT: von anspeliehenem Geld.
Sucher. — «Gar lidüch wer der Juden ge-
i*th», im Vergleich mit dem der Christen.
Brsst, Nsch. 90 - «Jüdscher gsuch, Juristen
urner, Schelm., a, 6 — «0
(f«ti, behüt vor jüdschem gsuch und Tor
tospothekers buch». Id..'Nb.. 102.
Gesficbt. jede Art rheumatischer Sehmerx.
- «Das ge»ücht im rucken . . » «Das gefücht
nd Podagra in den füssen» Brunschw.. Dist..
64 b;4jj B. — «Chiragra, Handgtsücht». Gersd
I?' '. - «Hat einer das podagra oder snnst
ifidu, frage jn ob er nicht ein alohimist
Mi>. Prie«, 66 b.
f^eswaslich. Gesweslicb, heimlich Ahd.,
keimlich. — Sie haben den Feinden ge-
ttfesiltt •ffgmäM^ vnd ventolne». Oottfr.
r Str. I, 267. - «Gam: gttwaUeht hin und
^s . . > Und. 1, 148.
fl eew ehtel it, heimliefe, ▼erhetmUebt. —
•In disen hof hörtent sib< n hftben, der ist
<iM kalbe jwsweAsdU». SttUbad, 18(X). Weisth.
»,49. .i- wae-anderpwo ein «Tertle^en» oder
«"T^tolr-ti. GnT.
tieswih^, Schwägerin. — Scherz, h3ö.
««te bei m: <}*sehw«l. «Johun Jndne
. . .»-1400. X«n., Bett. U»6. - «Swe-
her, sweger. ^ieimlbe . . .» 1466. Ooldsohm.
Zunft, 42
<Te8windekeit, Geschwindigkeit, HcfUg-
keit| List. Vergl. Stoinde. Scherz, &H6 —
«Hoehvart, guwindekeit, bitterkeit ...» Tanler.
14 (4). — *Oeschwindigketten, uffsatz um! itlin-
riseyisehe fündlin*. Brnnfels. Zehn den, c, l
Oeswlttet^, Oenwlttri^de, Qesehwister.
Die / l ir, Form setzt ein verbuni fifswi'?fri-
gen, verschwistern, voraus. — «Mine geawis-
ttmde ftigemeine . , .» 1967. Dentsehe Urk.
12. — Sündf! «gegen dinem geswistride». Bihteb.
2ö. «£rbo von Dämingen, Oertrat, Orede
und Hane sine fsfwttstenfe*. Getteshnnt
i'iir Krone. — «Nienian sol äcm andern sinn
füter vortngen, es sy denn ein ges^uriiBterdg
em endem oder ein vatter sim binde . . .»
S. Lnkart, 1864. Wei rh i ?-2 - König
Heinrieh «beeante herzogen Friderioh und
•ine fsswftstords». Kan. 461. Etc. — «Din
gnmiMerde und din zergesellen» Onnr. v.
Dankr., v. '627, — «Eberhart von Lande^berg
and Gtknrat der Barrer, sin brftder, für sich
und irc geschieistrigdai*. 1'2P4 Ah. dipl. 2.
HO. — £s «warenl drie gMckwistergit^ und
ffing das ein sterben, nnd viel das erbe an
die geschMritUrgH . . .» Kembs, 188&.
Bnrckb. 141.
Geewohi. vom ahd. gisnehhan, defieere,
lanjrtierp. Auszehrung' Schmeller, 2, 623: die
üti,nuht. - liulman Merswin «aneving mit
geswuht z6 serwende und nft sieebende». Nie.
V. Laufen. Gottesfr. b'd
Getänn, von tanzen? Gefolg? — «Also das
er ... uff alle Uetänse^ G«?preng oder Stoltz-
heit diser Welt verzeicht: tas heisst Getäns,
do eim ein grus>i> Gezotler anhanget und nach»
got». Geiler, Seienp. 196 ».
Geteidingen. S. Teidingen.
Getelos, üppig, liederlich, lascivus, petulans.
Sehers, 54K — «Diu smahe, diu bose — Dia
böse getelose . . » Gottfr. v. Str. 1, 247.
üetemtag, ilontag. — «Lere uns wie wir
am andern Tag nach dem Sontag. das ist an
Montag oder Oetemiag disen andern Partickel
betten sollen». Geiler, Pater Noster. H, 2
Getbat, Gedat, That. — «Die Gethat und
der Nom die sollen einander entsprechen».
Geiler. Ev. mit Ussl., 171 b. _ «Das Bneh der
Oeihnten der heiligen Apostlcn», Actaaposto-
lorum. Id.. Post. 3, 28 «. — «Das Buch der
Thätm der Apostel». Id., Irrig Schaf, D, ö
— «Wer sich bedenckt noch der ged<U, —
des ansohlag gemeinklich kumbt zu spat».
Brant. Nseh. 14.
Getinsen. S. Tüisen.
Getöne, neuir., das Tönen. — Hätte «das
ore ein getöne, so gebort es niener enkein
getßne*. Tauler, 229(40). -- Die Sterne «lauf-
fent umb nnd maehent das süss gedön». GuL'
din Spil, 79. Kte.
Getonte. Oetongennng. Heimlichkeit, Ge*
heimniss, mysterium. — «Frone gHottge^ demi*
ttiea saeramenta». Herrad, 190. — *€Mmige-
nunge. sarrnTrirn'-i » . H.'M. I!t4.
Getragide. Getregede, neotr. Scherz, 642.
Die llteate Bedeutung iel; *Getragid» vel
eigen, poneieio». Hemd« 180l SehmaUbr, 1,
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648. — Später: alle als Lebensmittel dienen-
den Früchte: «Wir sint ouch dez überkomen,
lant Straszbnrerer oder ire helfer dehcin ge-
tregede uäser Iren Stetten , . . furea, daniittcn
ist der friden nüt gebrochen . . .» «Was sie
getregedts uf irme eipcnc od^r nf iniip gftte
flndent . . .» Lrk. Buch, i, a67. 368.
«Das kom and die bonen nnd was gedre-
gede in der schüren ist . . .» 1897. Eist de
S. Thom. 396. - «Rocken, weisseu, habern,
gerste, senf, magesot, niisse oder welicher
hande geiregede das ist . . .» 1456. Goldschm
Znnft, 4». Aehnlich : Tncherznnft, 59. — «Brot,
win, kom and alle ander getregede . . . Bie-
ren, kirsen, and alles obs und alle andere
getregede*. Ontlente-Ordn. 158.
Wiihrt'iid das Wort noch in dieser allge-
meinen Bedeutung üblich war. brauchte man
et «noh sehon, wie lieate. speziell für Ge-
treide : «Weissen, rocken, gerste. habern und
ander ffttreyde», 1446. Alte Oidn., B. 1. —
cWder hande kom oder getregedtw wdlle . . .»
1460. L. c.
Getrat, schnell. S. auch drai. — Der Sultan
hat geechiekt «mit nenntsehen tegel ein ar-
madt — von Alexandrien ^«Ifodf». Adelphns,
Tiirk., 4^.
Ofltrene. nevkr., GebUk. Von Tlram, Balken.
— «Also s-artieffo . . worent sie in dem greror
und under dem getreme versunJcen* (des einge-
•tftrzten Hanaet). Nie. v. Laufen, ms.
Getremmel, neräusch, Lärm. — «Andern
hilft da ein (retremmel ist, da man iut ist, et-
wann in eim Wald da das Waaser her m>
■chet>. Geiler, Brös. 1, *2H^.
Getrenge, Getrengede, neutr., Gedräng.
— Sie «brechent sich ns dlseme ffetrenge».
Tanlcr, 4 (1). — Die Aussätricren sollen sich
nicht in «das getrengede der lüte» mischen
Gutleutc-Ordn. 187.
Getreppel, durch Trappen verursachter
Lärm. — Das Schaf «förchtct das Getreppel
seiner eignen Füss». Geiler, Irrig Schaf, A, 6 >».
Getrorh1ingen,]ieiimlieh. Oeiler,£meis,70
S. Vertruc/tridich.
GetrÜsche Geirttst. Scherx, i Schaar.
— «Gedrü^che, cohors mtlitnm». Herrad, 189.
— Es «kam ein getrmt der viudc über in
(Conradin) und woltent in vohen». Glos. 40.
2. Gedräng. « Getrü^cA. tnmultus». Schmeller,
1, 676. — liouig AI brecht ward geweiht um
Mittemaeht, «das dcstc minrc getrüstes varde».
Cloe., 63. ~ Hector hatte einen Oriochen ge-
fangen, «und das er den möhte us dem ge-
irüste bringen, do warf er den schilt an den
rücken». Kon. 293. -- Die Juden nmstandcn
Jesnm «mit grosseme getrüete*. Verse Bricfb.
Getrüwen. S. Trüioen.
Getter, ueutr., Gitter, meist von Eisen, wäh-
rend der Gatter von Holz ist, — 1466 ward
zu S. Thuniae «das iserin getter /.um heiligen
grab* gemacht. S. Thom. Arch., Keg. A. ^.
877. — «loh stand hinder dem getter und sich
dich». Frei, In^'olts. 1436. — Frauenklöster
«mit eiteren gutem und hohen morea».
Zell, e, 1 •.
f^Getunt; S Ttmg.
Getürreu, tttrrea, dürfen, wagen. Sehers,
642. — Man sollte «ein traben wassers nüt
mit firihdt • . . g e lflrre w neromen». Tauler, 2U
1*4). — «... da« wir getürrtnt sprechen:
vatter unser ...» Ibid. 268 (46). — « , . , das
wir die purtcn nüt getürent uftAn». Kön 297.
— «Kum ich dich ansehm g'-tnr^ Guttfr. v.
Str. 2, 103. — « . . und getar dock nut sprechen
pater noster». Tauler* 868 (46). — «Ich eih
getar nüt hefrern ...» Nie. v. Basel, 147. Ete.
— «Den getar nieman Litten» Eis Fred. 1,
242. — «... der es getörste bestan». Güttfr.
V. Str. l, 87. — Wenn «sich der bürgen dn-
heinre z& Strasburg niht getörete entwnr-
ten ...» U64. Urk.-Buch. I, 424. — Der
Zöllner ^gelurate sin ögen nüt erheben». Tau-
ler, 240(41). — «In manigem jore»t^«(oriteieh
nie gedenken das ich unsers vatters S. Do-
minicas B&n were». Ibid. 301 (52). — «Dil
selbe getorete er nüt gesagen». Nie. Baad.
149. — «Daran getorste sü nieman geschedi-
gen». Glos. 56. — «Ein zü über das sü nüt
9«f6ri««Nl wandeln». Ibid. — «Siu kämest
wul 4(KX) man in die stat, die vor nüt ^^
turstent darin kamen». Kön. dSß, — Varia
tgeduret das eart Idndelfn nit anrfirea». Pred.
Inirolt. rn'i — Die Fenden *getürrent nit
hinder bich sieben». Onldin Spü, 46. Etc. —
«So getar Im der Wolf nit genohen». Geiler,
I' IlT- 2n &. — «So sie irem Zorn ... nit ge-
lürren oder mögeu genug tun». Id., Selenp.
81 1». — «Die armen Bnren, die ^«MrfeR nit
witer gucken, denn ir Junckh» rr will». Id.,
Post. 2, 23 K — «S. Paulus pe<or«t sprechen . . »
Id., Pred. n. L. 185 — «Ire eigne geschworne
Gesat7.t dörend sie iilx^rtretten» Id , Holl
Leu, a, 7 b _ cN'iemau ist . . . der worlieh
sprechen tar, — das er si wie nnd nit eia
narr» Brant, Nsch. 2. — «Wer vor frowen
und km der wil — von bulschafft, bosheit,
reden vi], — der wart das von in widerfar
— desglich er vor in triben tar». Ibid. 52.
— «Ein narr ist wer gesprechen dar, —
das er sig rein Ton snoden gar». Ibid. 81.
— « . nieman grtar — zu in sprechen: was
tustu narr?» Ibid. iT. — «Der ist ein narr,
der riimen gtar, das im vil glücks zu banden
far». Ibid. ü.i. - «Er gdar weder got noch
der wcU iruwen». ibid. IUI, — Dienstbarkeit
ist der menschlichen Natur sQWider, «so sie
nichts thiiTi noch lassen fjthar — dann das
ein .iutier will ...» Brant, Freih. Tafel,
Etc. — «... Ich das aneh reden tar, — nfit
schedlichers dann ein ßrlerten narr». Humer,
Nb. 19. — «Dem wcilf kein gans nit truwen
tar». Ibid. 130. — «Noch hab ich mer denn
tusend par — die ich ietxund nit sagen dar*.
Ibid. 11. — «Der ist ein arme gans fürwar,
— der sin gut nit bruchen dar». Ibid. 64.
— «Ich setzte Abraham ouch har, — so weist
ich nit ob ich das dar». Horner, Genehm., r,
;{ b. — «Hin csel sich beriemen dar. — wie
im vü glücke sohaaden fiur». Id^ Nh. 41. —
«Wiewol es hoeh ▼erbotton war, — das da ek
knecht nit kriepen thar». II, Vir-; . f l *. —
«leh weiss nit ob ichs sagen lAor, — oder
▼ersehweigcn gante nnd gar». Ibid., G, 6 b.
Etc. — «Use was gclst gdurrcn Jr sagen , ..-
Zell, B, 2 b. cEs wurden weni^ ... in der
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- 148
vek straffen pedämm oder mögen». Ibid.,y, ä ».
— Die Saeven •gedören, wann ir schon wenig
»find, ein anzal rütter . . . anwenden». Ringm.,
Ciiu, 29 a. — « Oedürat ich mich nennen
(ioea nffseher. warumb nit aach episcopos?»
M. 0. 2 t>. — Cäsar «den gallischen rytern
»10 leben nit vertrawen gedorai*. Ringm..
Oisar, 16 — «Bs dortt kein mensch ein
¥ort nit reden oder lachen mit eitlem an-
im». Adelpbas, TUrk., H, 6 — «... das
■M die wmrbeit gar nit sagmi tdrtU ...»
Zrll X. 3 a. — «Es haben ein theil thürrtr
fprechea. da« kein goU sei*. BruoL, Aast. 9 t>.
Getflralekeit. CTedfirtttirkeit« Kihnheit,
Terwoironlioit — «Mit friheit und vermesse-
ner getoraUktit». Xauler, 253 (44). — «Do der
legale geaaeh des bisehoft« getüntekeit ...»
' ■){. Etc. — «Was das nit ein grosse
(kiüraUgkeU und ein mächtiger Frefel?» Üei-
kr. Pred. n. L. 97«. Eto. — «Desshalbeti . .
Trni:ler der gedüratigkeit Hercalis gar wol zo
rergUeheu ist». Brant, Layensp., C, 5 —
«Mudielift krallt geJ^HniigMt» Rinfiii., Ctoar.
112 a.
öetnrstig, OeUUrätig, Türbtig, verwegen,
kiUuL Sehers. 499. 549. Vergl. OctOrren. —
♦Wie kante dirre konfman so geturatig sin,
iu er dir soite heischen das er dir nüt be-
tlieh?» Clos. Ö4. Et«. — «Nb was Alexander
^Hürstig worden und starg» Kon. WH. —
«Ich bin so starck, so bestentig und so ge-
imtiff Ith getar im sagen under sein antiTee
vaz mir gen im gebrist». Ouldin Spit, 44. —
«Petrus . . . der vor der Magt verleugnet
kt, der gien^ darnach getüratiglichen für die
Fijr:ten and öbristen Bischoff und sprach :
vir mössen Oot mer gehorsam sein dann den
Ibnaehen». Geiler, Has im Pf., B. 5 i>. —
•Ein innerer Mensch ist nit also aedüratig die
&Q(ieru zu strofen». Id., Biig , 71 d. — «Mann-
bftig ttad ffedöratig». Brnnsehw., Diet. dO b.
«Es waren kecke und gedörstige mpnner»
jut, Casar, 7 ». — «Er var eiub kecken
gemftfces». Adelphns; Rod.. LI*.
— «. . . weichen (Gesetzen) oh yemand aus?.
gtdüntiger frevelheit uudcrhUt zu wjderstun,
der sei schuldig der Ungnaden gofctes». Id..
Bwb. H4 l>. — «Wie dörffen wir so gedurstig
nie. das wir den heiligen leib Christi also
dörffen schmehen». Ziegler, Büchlein, D. 3 ».
— Man wird ttüratiger zu manlicher verieh-
niig». Capito, Verwarn , A. H «. — «Sie seind
(ürstig, achten hoch von jnselb, und sittem
ait*. Butzer. Neuer., B, 2 b,
Oetwang. S. Twang.
Getwerg. S. Quereh.
GetwiBsen. 8. Twingeii.
OenrMMei. S. OVmtam.
Gevettern, sicli benehmen wie Qeratters-
jente mit einem Kind, liebkosen. — «Es
kwen nff einmal fier innekfiravea sneamen,
und gefttUret n einander und schimpfftcn mit
«iMider». Pauli, 17. — Das Josuskind er-
MlwiBt «iiier nosteiftan «und gevetteim und
«•himpfft mit ir». Ibid 313. — «Die fraw
^Mitn mit .dMü- kind, käuets und halsets».
<l«lli0h%:Wa«l|illuuBi, 8t»tv. -r «2Mhoiu
was kleine fiewedke». Qeiler, Ev. mit UmL
IGÖ a.
Gewalt, masc. I. Gewalt, Macht. — «Daz
doch vil manik man — In michelem gewaUe
kam». Gottfr. v. Str. 1, 7. Etc. — «Gelonbent
ir das der heilige geist noch den selben ge-
waU habe?» Nie. v. Basel, Bek Tau.. 16. Etc.
— Rom ist das m&ehtigste Reieh. «noch den
nanuiten z& nemene und nüt noch dem ge-
totUte . , .» Kön. 317. — «Die Börner betten
den gewaät von alten dingen». Gnldin Spil.
Ktc. — «. . . so valle ich in den gewult
jre bonde». Oswald. — «Ein torccbter Begent, ■
der da etat aoff dem Taeh des ChteaHt». Geiler,
Holl, Leu, a, 6 b _ «Mit dem Horn des Ge-
weUta stossent die gewaltigen Uerren*. Id.»
Irrig Sohaf, a. 8 >. — «Von dem Brammen
seine.s irotlichen GetocUta orbidemet das ganta
Ertreich». Id., Baom der Seligk. b. — . Der
Deetortitel «welehen Namen oder OeunU einer
musz erlani^cn vom Babsf>. Td , Post. 2, 38 a.
— Ein Richter soll «den gijUiohen gewalt sehen
an». Brant, Uoretns, b, 3 a, — Sie «btraehten
nit das hidier gewaU — dest höher wider ab-
her falt». id.. Nsch. 28. — «Den jfwaU man
nit lang sit behalt — den man mnn tehir^
men mit geicalt» Thid. 'i'J. Etc — «^Tins
gwaUs kan bich kein man erweren». Murner,
Genehm., n, i «. — «Er hat mir allen gwaU
gegeben». Ibid . z, 4 — Dass er «des jfros*
sen gevHiUa miszbruch sich nit». Murner. Bad.,
G, 1 — «Halt glanben mir mit deim ge-
toalt». Id.. Virg., D, 7 «. — «Von keinem ge-
walt entsetzt werden». Id., Luth Narr, 72.
Etc. — «Bischoff haben nit grössern fneoll
\\ eder andere priester». Zell, E, 2 — «Wer
bich wider den gewalt setzt, der widerstrebt
gottcs Ordnung». Gapito, PfafflL, a, 1 1>.
2 Vollmacht. — Der König von Böhmen
hatte eiueui andern Fürsten «siueti gcwiUl ge-
geben an der walonge» des Kaisers. Cios.
58. Ähnlich: Kon. 4fi9. — «Der getoaltsbrief
und stinin). so der biachuff von Bamberg uff
den von Hanstein gesetzt, ward angelassen
aber der gwdlt des bischoffs von TJtrich . . .
ward uufurmlich aberkaut». Brant, Bisch.
Wilh. 248. — «... so hant sie keiserlichen
gwalt». Murner. Nb. 112.
Gewalten, mit Gen., bewältigen. Scherz,
544. S. anch gevocdtigeti. — Findet der Förster
von Sundhausou Jemanden Hola hauen, «den
sol er pfendcn ; ma;^' er aber sin nit gemaüen,
so sol er in rügen miner frowen* (der Äbtis-
sin von Hohenburg). 15 Jh. Weisth. 1, 678.
Gewalthaber, Bevollmächtigter. — Brant,
Nhcli 7 ) — Murner, Nh 81.
Gewaltig, ausser der gewöhnlichen Be-
deutung anoh: mit Vollmacht ▼ersehen. Sehers,
" U - Per Abt von Sehwarzach hat zu
Druseoheim «einen gewaUige» sobaltheissen».
15 Jh Weisth. I, 734. — Der Abt von Nen-
weücr hat «zu dreien zeiten getoaltigen bau»
«privilegierten Wein verkauf), lö Jh. Weisth.
1, 764.
G(>wnUigen, Gewalt anthnil, fiberwUtigen,
violare. Sehers, ö44 — «Lneieeia ward ge-
toaUiget TOB de« kUnigs 8«n». Gnldia SnU,
1,9. «Abo seit du . . . mil V«iiiniillt diek
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144
fetoeltigm». Geiler, Sünd. de» M. 54 —
clir einer kam herfürhar gan — und wolt
den brnder getccdtiget han. — stiesz im das
sacrameut in hals . . .» Mumer, 4 Ketzer, L,
2 «. — «Wir narren stecken kein ander zil
— dem der uns narren gewdtigm wil>. Id ,
Luth. Narr, 22. — «So dn (Lnther). . . die
heilig geschrifft . . . wider iren verstand ge-
toaltigeat . . .» Id.. Adel, C, 4 ». £tc. - «Weli-
eher die geschrifft mer gewaltige^ Luther oder
die jn ein Ketzer schelten». Zell, f, 3 ^.
Gewände, fem. Seherz, &44. Schmeller, Ii,
948: «Aekerbeet, terra versa et aggesta inter
duos sulcoe, ver8ura>. Bei uns nicht in diesem
engen Sinn, sondern immer eine grössere Ab«
theilnng eines Btnns; jeder dieser letetem
bestand aus mehreren Ötwmäen: «die hohe
— , knrtze — I lange — , mittele ussere
Otmmäe*. 1^ Jh. n. f.
Gewar^anikeit, Vi reicht. — «Mit gvoarsam-
keü (caute) sah er an vor — vas die zeit
i^ordeit und die jor>. Bnnt, Möretus, b, 4 «.
GewHrtig, warteru] da man begehrt werde,
zum Dienst bereit. Schmeller, 2, 1U06. — Der
Meier von Snndhatuen «eil einen «Beeken»
]wl»eii «domit er dem dorf lol MMdrtfjf ein».
16 Jh. Weisth. 5, 5S4.
Geweffea, Wnffiin. Sehers, 646. — «Beeken«
hüben oder ander geweffen*. 1249. Pfrobrl, i,
Ö5i. — «Sin hamesch und sin geweffetu*. 16
Jh. Ibid. 1, 887. «Hamieeh und gtwefene».
1270. ^ 'Gexvrffine*. 127G. Trk. 2, H. 10
(jpwege, Gewicht. Scherz, 64Ö. 1. Normales
Gewicht der Mfinse. — «Iit es das si (die
Pfennige) in eimc lihteren grwege geslagen
werdent . . .» (lat. Text: pondus). le» Stadtr.
Qrand. 72. — «22 mark silbens atrasbQr-
ger getoeges». 1297. S. Joh. Arch.
Gewehsede, Gewächs, bes. das der Reben,
Ertrag der Weinleee. — c6 omen wines, die
der meier mag nemen an getcehsede oder an
oinsen». Salzbad, IHCO. Weisth. 5, 430. —
Rein Oeistlieher »oll Wein feil haben in seinem
Haus, «es enwere denne das einre sin getoeh-
$ede verkoufen wolte». 1314. Kön., Beil. 970.
— «So sol min herre han sinen winban . . .
■ins gewechsedes». Bühl, 15 Jh. Weisth. 4, 126.
Gewell. Welle. S. auch Gweik. — «Die
J>eck beschirmt Tor der Ungestümigkelt der
GeietRefi, das sj' nit in das Schiff «rangen».
Geiler. Schiff der Pen. 2^ b, _ «Das meerge-
10«// in hoch anffzoeh». Uimeir, Virg, A, 6«.
— «Da» groPT getcell uns gar verstreut». Ibid.
H. 3 _ «Drei ander schiff zuckt er (der
Wind) mit im. — und >varffs in sandgewell
(sjrrtes) schedlich hin> Ibid., Ä, 6«. Etc.
Gewell, vomitus, vom Verb, willen, wiillcn.
— «Ein narr loufft wider zu sinr schell, —
als wie ein hundt zu sim gewell». Braut, Nsch.
88. — Ein Presser «der bi der Stegen leid ge-
weU». Ibid 7^.
Gewen, genon, gähnen. Scherz, 547. —
Während einer Pest «wenne ein mensche ge-
WtU,SO viel er nydcr und was dot. iJovon kam
die gewonbeit, das men ein orütae für den
ninnt maehet so men geiKt». K9n. 771. —
«Pie Menschen werden Drang und Zwang
leiden und göwen vor Engsten», (sperren den
Mund auf). Geiler, Ev, mit Ußsl. 4 b. — «Die
Beloben gynen und gewm ewiglieh und hant
Angst Qüd Not noch Gut». Id . Post. 2, 51».
— Krähen; «So dick alB der Han gewt». Id.,
Selenp. 213". Etc. — Gemma: «Oscitare, gt*
fren». Ebenso Das3^odiu8 und OoU, 316.
Gewende, neutr. 1. Das Fischen mit Kör-
ben die man nach einer gewissen Strecke der
Fahrt umwendet. — Die Fischer sollen «bi
nacht für geioende faren, wie fröge man wil
vor tage vor ein gevmtde iu der wochen». 14
Jh. Alte Ordn . B 18. — e. IBll. ürk. 2»
38. — Zu einer gewissen Zeit soll man nioht
«mit getcenden faren». 1449. Alte Ordn., B. I.
2. Theil des Bachs wo man mit Gtweudm
fbbren konnte — Die Ahtiirin von AttdlM
hat im Breusohüial «drie MfoUfnüMl*». 16 J3l
Weisth. 5, 414.
€leweF. 1. Wehr, VMrtbeidigung. — •fSm
Low. wenn man mit im streiten will, er stel-
let sich aach sa Gewre^ so hat das Häslin
kein ander ffeuwre, dann es wneeht airfP vnd
laufft hinweg». Geiler, Has im Pf., a, 5 ^. —
«Vil stett sich brecht han in ^eicer, - nnd
aehtent jeta keine keiaeri mer». Brant, Neeh.
95.
2. Waffen. — «Waffen oder Geioer, anna».
Geiler, Br6s. 1, 66 l>. — «fibnd^mpcr». Brant,
Bisch. Wilh. 244. — «Zwri spinsrlin erliche
mit in namen^ oder sunst gewer», llumert
Virg., 41».
Gewerbe, nrntr das Werben. — Eine Jnng-
Irau «die waa gar schöne und was vi! ge-
werbes umbe sn». Märlein, 9.
Gewerde. Gewpre 1 Fiirenthnm, Besitz.
Scherz, 546. — «Ailerleige klütterotte nnd
gewerde daz junge l(ite gerne hant». Claus v.
Blov. Nie. V.Basel, 70. — Eine Fran. der ein
Pfaffe «genere und getvere» gibt l-itifc». Alto
Ordn., B> S.
2. Getrairi ^ i^rgl Getregede. — «Kom und
gewerde. . .» «Die secke mit der ßewerde . . .»
Die Müller sollen «schaffen das jederman sin
gewerde trucken heim knmme». 1462 Alte
Ordn.. B. 13. — «Die irdenschen zergengli-
chen gefelle, es sige burschaft oder getcerde*,
Clans V Blov. (Zinse in Geld {oder in Frucht).
Gewerf. 1. Art Abgabe. Scherz, 547. Seig-
nenrs et villages, 60. — «Doben im Land
heisst es Gew^/*. Geiler, Post, 3, 103 ^ —
«Stür, Gewer/, fründtlicbe Hilf, üngelt, Froii-
tag,Herre&wevek»8diinngelt, Schätzung, Keet-
vogtv. Pflpper . » Id., Irrig Sehaf, A, B»}
Prcd. über Maria, 11 b.
2. Wnrfigeschciss. — «Wider das Glas daff
man nit . . . Gewerf schlenokem und bölrea
wie in einem Feld». Geiler, Narr. 74 b, —
- tOewerff ein jeder zuber bracht. — das
wir als von den thürnen brachen» (Stein cum
werfen). Murner, Virg., F, 1 b. — «So sich
einer mit geschütz oder gewerf nebet» (dum
jaculis ludit et exercitatnr). Id., Instit. IIB ^.
Geworren, mit Dativ, einem Sebaden. üb- .
ruhe verursachen. Scherz, 647. — Du bättest
i*Yieden und Freude «und gewv.rre dir oiemer
nät, do dir nft steteoliohen mfts peMMfren, und
in trucke sin und liden». Tauler, 15*2 (78).
QewUde, nentr., das WUd Scherz, 548. —
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-> 146 —
«Geschehe daz die jeper beider herren l^c rntnt
üit dem getcüde uf ein geDieiiiea bckrei, »u
sut ii das gtwüde uf derselben Strasse tei-
len. Kembs, 16 Jh. Bnrckh. 149. — Die
Börger von Pfeffingen «mögen jagen mit hun-
den, mit gm, «Uet «mpAI»». U Jk. W«dith.
6,366.
Oewill von Wü, velnm. verschleiert —
<Sü mag die Leyschwester mit kochen, Schüs-
mIa weseheo, fegen and andere Werde eben
ali Tü Terdienen als die gewiUe Sehweiter»,
L die eingekleidete Noine, Gelier, Bilg.
«flewteni^ gyit9, bona ecqnieita, die Mann
oid Frau «mit riiia]i[!' r ^'t woimeB haut»,
m Urk. 3, 122. ScJiers. 54Ö.
Gewiaaede, Oewteara«, hm^ das Gewis-
sen. — cGftte mcinungc mit lutcrre gemsscne*.
Ji^tes Gericht. — <£in enge aweMelhatttige
OnRMfie and Oonaeleiiti». Geiler, BöU. Leu,
e, 1 •. — «Pein AwsMM stralEk diok*. Id.,
Im. 1, 7 b. £tc
flewon, adj., gewVknt. — «. . . vnbeswelre*
hAade ding der rat zfi Strti/burj^ geufon ist
ift hhtende . . > 1283. Kon., Beil 960. -
Eie Frau «wai sin gHPome» dasa ikr Mann
ür immer f-tuas brachte. Mürlcin, IB. — «In
kllcme gewerbe sol ans Jhesus namme sin gt-
wm». Verse. Bri^ •— «Was da gewm m
••kltcn bist, — dft nit dasselb . . .> Brant,
(m, a, 6 — Vor dem Trinken wische man
den Mond ab, «. . . dann es getoon — ob
disch ist. nnd onch recht gethon > Td . Thesm.,
b, 6 b. — Die Kanfleate «sind getcm zu ban
lU dt — waa man dür oder wolfeil git». Id.,
Xsretas, a, ö — «Alle herrm "jind uns gv-on
— das sie ir oren melckef> luii>. Murner,
8dttlii.y e, 8 ^. — «Wenn das were bi ans
mrrm . . ., das die wiber {in der Kirche) sun-
<ier Bton ...» Id., Geuchm.. c, 8 1>. — «Eneas.
all aan war gettxm^ - liesz mit der trnmmen
niffen schon», fd.. Vjrg., C, 4 l>. Etc «Tu
tiOäexn landen kein grüsbcrer niihzbrucii gcxcoii
in dann baden». Fries, £6 — «Ich war nit
^rem zu pssen milch». Ibid. 34 b. _ «...das
lüBiisch ^ nll■k wer geicoti den überwuudeaen
ut nach eiiu« andern erkantnüsz, sunder nach
*«in »elbs willen rn gebiPttent Kingm., Cäsar.
16 — «Was gewon ist, acht mau dcstmin-
der». Zell, e, 4 — «Es ist nit gewon das
atn einander anszbiete, als länffer die nmb
•h klejnodt lanffen wollen». Capito, Treger,
K, 1 b.
Gewonen. 1. Einer Sache aewonen^ sich an
(10 gewöhnen. — «Manig Mensch hat des
Sehiradcrns gewont*. Geiler. 3 Marien, 10 ».
- «Wenn ay gemeiner Speisz gewontn . .
to irt es gleich um sy alt um einen Bsel der
gtvonet hat einen Pflug zu ziehen, der ge-
vonet es also das es jm nichtz mer za schaf-
fea gibt». Id., Has im Pf., o, 4 — cWann
des büszen getoonett, so gond denn andere
Werck heraasz«. Id., Sünd. d. M. 68 J^. Etc.
Wer Sitter werden will, mnse snerst als
^--hil Iknappe dienen, «das er der hertikeit z;? -
»cn». Braut« Moretas, a, 5 — «Ich förcht,
ne gvm des ftils sn Hl, — das aia einmal
Uibt Ugea still». Mvner, IHi. 81, Ete. —
*Dio Int in der hellen gewonen der tüfel, als
wir einander Int gewonen». Pauli, 63. —
«... wie die vogel anek dee kanlTbiitcen
gewonen». Zell, V, 2 b.
2. Eine Sache gewont haben, an sie gewöhnt
sein. — «Ich hab nit vil knnkeln und spinnen
aewonet: Geiler, Geistl. Spinn., L, 3 «. — «Ich
nah es nit gewont also gantz mich mit Gott
za bekümeren ». Id., Has im Pf., b, 2 —
«Swer ist recht than, ders nit hat gewoiU».
Brant, Nach. 8. — Die Lftuse «der wenn ^
wonet hant» Murnor, Nb 113.
Gewort, Baf, Bepatation. ~ Ein Verl&am-
der hat einem «gestohlen sein gut Geworf,
das da ander allen andern leiblichen Gütern
dieser Welt gar köstliek ist». Geiler, Klapperm.,
B, »a.
Gowoi'teil, mit Worten ausdrücken. » «Daa
get über . . . alle verstentnisse und das man
gewortm oder godenken mag». Tanler, 17ft
(31).
Gewfllk, Gewölk. — «Der dunst sich in
dem gewfUd» arbeitet». Adelphus, T&rk., D,
Ib. — Das Begenwat^Ber wird «gesigea dvreh
das gewOck», Jmes, 44
Ckfwttte, nentr., heftiger LIrm. — «BeeUn
slahen oder desglichen nngcwonlich gewüU
machen». 1322, ürk. 2, 158. — Die Aas-
sitzigen «snllent keinerley pfiffen, hörnen,
trnmmen noch andpejrwfr marhen». Gutl.-Ordn.
153. — Verboten Nachtb auf den Strassen
taewüte zh machen», mit Sekreien, et«. 148A.
llaand. u. Ordn., B. 8.
Geseog. S. Guüg.
Oesimber, nentr., was von Balken und
Brettern gezimmert i^t Scherz, 649. 1. Ge-
bäude, Bau. -~ «Demuiekcit sol unser grünt
sin, und minne sol nnser gesimber sin» Tauler,
160 (29). — «Der grünt do alles das gtzimmer
des menschen leben . . . uf masz gebuwen
sin». Ibid. 164 (29). ~ «So vil ist des wondera
an kleidem, an spisen, an ses M iis Mrg ». Ibid*
309 (53).
9. Gerfist. — «Man maohte ein hoch gegim^
her .... deruff fürte man des küniges brRder
und zuch in nackend us . . .» Märlein, iJ6.
Gezög. S. Geeüg.
Gesogenlieh, anständig. Scherz, 650. —
Beichten «mit bchüuea uuU geJsogenUchen wot^
ten ia> man VMStan mfige, was da sagiat»»
Bihteb. 19.
Geaotter, unordentliches Gefolge. — Geiler»
Selenp. 196 b. S. die Stelle s. v. Getäns und
das Wort Jtotttm. — Mancher bedenkt nickt
dass er sterben mues, «das er mase dantsen
an dem gzottcr — den westerwelder und dea
trotter». Brant. Nsch. 83 (das Bild ist dem.
Todtentane entlehnt). Zarnkc, 430. derStrobeL
vorwirft es mit diesem Wurt sich zu leicht
gemacht za haben, indem er es durch «sprin»
gen. tanzen» erklftrt. macht es sieh nickt
minder leicht, wenn er sagt: ^geölter i.st die
Heike der am Tanz hinter einander Treten-
den». Er fahrt selber folgvMide Stelle ans
3Iurnerß Narrenbeschwömng an: «Trcit man
das heilig saorament ... — So louff der
piiester nnn all^n . . ~ Do aber jnncker
juas her aoek, ~ Der hett ein gantzes satter
10
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^ 146 -
noch». Diese Stelle, so wie die zahlreichen '
Steilen wo Geiler sich des Ausdrucks sottern
bedient, die indess Zarnke nicht gekannt zu
haben scheint, hätten ihm beweisen können, dass
der vun ihm angegebene Siun nicht der erste
und richtige ist, sondern dass Oezotter im |
Gpfjenteil ein unordentliches, wie wir heute '
sagen, verzottelte« Gefolge bedeutet. |
Gexowe, neutr., Oerftth, Werkseng. — «Der |
mensche ist niit d'^nnc ein gezotet durch das
got würket». Tauier, 128 (25). — «Sist du ein
armes gezöwelin durch das er (Oott) w&rken
wiU. R. Merswin, 9 Felsen, 6. :
Gezüg, Gezog. Geceng Scherz, f>50. 1. 1
Neutr , Gefolge, Zug. — *Oezüge, magnus sump-
tus». Herrad, 194. — «Ir gejw^ hiesen si do :
— Stätliche wider riten» Gottfr" v. Str. 1,1
75. - «Wa si riten mit ir gezoge ...»
Ibid. 1, 257. — «Ussziehen mit reisigem ge- \
säge ...» 1419 Kön , Anmerk. MB. — cDer !
bischoff mit seim gezeug*. Brant, Bisch. Wilh.
«Der ammeistcr reit mit seim ge-
Meng . . . Der statt gezeug hattaff 140 pferd». i
Ibid. 284 285.
2. Neutr., Kriegszetig. - «Mitgraben, muren, j
turnen« woffen und grzuge». K5n. 875. Bte. |
3. Maße. Reitzeut,', bes. Pferdedecke, üeber-
zug. — «Der geJtiuc (eine» Pferdee) was aller
sere rieh». Gettfr Str. 1. — «Svebeieb
gezüge mit /ügel und houbetschidel. LedergO"
füge, Düchen gezüg: 1451. S. Thum. Areh.
4. Nentr., Jagd- und PisehereigerKth. Die
Schwei t |"L^-er «solcnt ouch vegen dp.s jasjore
Mtuc» (des Bischofs i lat. Text: venabula). i
l«e Stedtr. Grund. 9, 87. «Watten, garne, |
iHirueri körbe oder vischegezog». 15 .Th. Alte
Ordu., B, 12. — Fährt ein Fischer aus, «es si
mit ireLre bände gezoa er welle ...» 14 Jh. i
Ibid, B. i:^. — «Die ligenden gezoge (sollen)
den ganden gezogen ruroen und entwichen».
L, 0. — «Landgonde gezöge». 1449. Ibid. B.
2. «Ligen de gezögt:» sind Garne, die man an i
einem gewissen Ort festlegt; «gande», solche
die den Fluss lünauf gesogen werden; «laad«
gonde>, solche die man, nicht in Nachen, son*
dern vom Ufer aus zieht.
1^ Neutr., Handwerkszeug. — t. . . swas er '
fezuges bedarf zü sime antwerke . . > 1275. |
)ent8che Urk. 21. Aehnlich 1322. Urk -J,
90B. ^ Hau fand «die tigele und die seile
und anders gezüges vil». Olos. h7. - «Medcr
mit iren scuöüeu und mit irme gczüge das dar-
zu gehörte». Kön. 887.
6. Neutr.. Gespann. — Jeder Huber vonSund-
hufen hat das Redit in den Wald zu fahren
«mit solchem gezoge all er sft aekem IBIur».
16 Jh. Weisth. 4, 1^4.
7. Masc, freier Zug. — «Wir sprechent
oueh von eim frigen gezoge, das ein ieglich
man sol faren war er will». Marlenheim. I3i8. ,
Weisth. 1, 729. — Die Bauern von Bisch wei- '
1er (suUent iren frien gezog^^ haben». Ur8.
Hanauer, Constit. H.S7. — Ihnliohp Heinu*
brunn, 14 Jh Woisth. 4, 94.
8 Appell. S. Zug
Gezüge, masc, Zeuge ^ tEr wil sh disen
dingen — Helfe und gezüge brin^^en» Oottfr.
Str. 1, 260. — «Hie tftilent wir oueh gols
gezüge sin» Tauler, 74 (16) — «Die gezüge,
die ime es helfent jehen ...» RufPach, 1849.
Weisth. 6, 883. — «Dos wil ich mit gezügen
bewisen». Kön 421. Vtr - 1322. ürk. 2,
III. Etc. — «Zu exuem Gericht gehören
vier Personen, der judex, Blchter, der rens,
Schuldig, der accnsator. Vcrkläger, der testis.
Uezug» Geiler, Ev. mit Ussl. 6^; Selenp.
ft b. Etc. — «Ich nim got zu einem gezü-
gen>. Wimph., Mirand. 7. Etc. — «Zwei oder
drei gezeugen». Wurm, Balaam, b, 1
GesfigniMS, Zeugniss. — «Unser gezügiüste
hant ir nüt genununen». Tauler, 116
Etc. — «Nach der geteugn&sz Galieni». Gersd.
68 — «Ich beger nit überflüssige ge^ug-
nüsz». Zell, c. 2 ». — «Zeig du an das ^egen*
teil mit satter gezeugnüaz, so werden wir der
warheit statt geben». Capito, Treger, F. 3^.
Etc. — «Selig seindt die da erforschen seine
gezeugknunen: Wurm. Bai., 4 ».
Gezüng. neutr , lin^ua. Sprache. — «Es
erfordert ein iedlich gezüng und sftraeh ir«i
eigenen louff und fürgang . . .» ubenetMr
«der ein gezüng durch das Uttder Utsl^».
Bü^m.« Cäsar, 2 K
«Geswinelin, gemini», Zwillinge. Hemd,
193
Gibtg, ergiebig, zum Geben bereit. — «Man
wfirt SU vil aibigy alee das man gibt do imn
nit geben solt. den Btib m und Spilleutnir
Geiler, Seelenp. 102 — «... das sie davon
reieh werden und das die Gülten gürig seien».
Tbid i>?7 ^
Gichtig, gihtig. eingeständig. Scherz, 561.
— RfickstäniUge Zinse, der ein Lehner *g^^
ist. 13H7. Reg. A. 139. — «Es sol nveraant
den andern pf enden, es sige denn umb gichtig
schuld*. INsehweiler, 1468. Hauaner, Conitit
HH7
Gickeuheintz, Giclcenschweiss, Schimpf-
namen um einen schlechten Menschen zu be*
zeichnen. Vergl. Guckis gackis. eitles dummes
Zeug. — «Du musL mir wol ein gickenheinUi
sein .... oder ein leuriquack». Mumer, Kön.
V. Engl., 959. — 'Wenn ichs (ich sie) narren
heisz, — Schelme, geuch miAgicktnschweizs...*
Murner, Geuchra., J, 1
Oiel, masc. Kehle, Rachen. Scherz, 5M. —
Tristan dem Drachen «daz sper zem giele in-
stach ...» Der Drache stiess «uz sinem \ m, n
gteJf ein Geschrei. Gottfr. v. Str. 1, 124, 125.
- Ein Bär «wit uf sotet er sinen giel» Alt-
swert, 15.
GieBse, fem., Binne. — Er «leite si in die
giezen, — Unde lie si hine fliezen». Gottfr. r.
Str. 1, 200.
Glessen, masc. Arm eines Flusses, natür-
licher oder abgeleiteter Kanal, Seilers, 661. —
An sehr vielen (»rtcn, bez Mühgiesnen, 13 Jh.
u. f. — Die strassburger Gieatm, s. Gassen a.
Häusemamen, 12H.
Gie8sfjiss. mit einem Hahnen versehenes Ge-
fäss, nebst einem Becken, das sich in den Zimmern
befhnd. snm Wnselien der Hinde, ete. — «Bin
orin giessfaan anf dri^'on beiuen». 1432. Inventar
der Metze von Lichtenberg. — «Andre die bet-
ten in irem Hns, und muss gante still umb sie
sein, sie irret wnnn nur «in Wurm in ein
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— 147 —
Holte naget oder nur das Giessfas» tropft»,
etiler, BröB. 1, 88 ^; 80 ». - «Selig ist der
lensch der das Wasser (der Beue) bat in
it'm Gie8sfass>. Geiler, Narr. 2(® b. — In
«isem Testament aas dem Jahre 1484 (Pr&t
Archiv) : «zwei mösehin Oieaafeus, der ist eins
fehsniessig, das ander ist mit zweien (3ren
bangenden», — «Ein liecbt^ ein gies^atSf ein
Mken und ein linndsvel». PmU, JtAI.
OiifeD, begierig verlangen. - Eine Fraa,
ftstt SU arb^ieni «so atund aie in dem hanaa
ttßf^ Ab ir«lt sie ni den dantse
plÜKD». J. Homer, b, 8 a — «Wer recht
tknt... dem seligt der Tlonger der Seien,
nit tngvtet mi noeh jij'et nit nflP Stellen
domit die "Welt nmbgot». Geiler, Post, 2,
Ol K — «£r bleibt ewiglich giffen und hong-
Id. Selenp. 164 b- Paadon, 13 b. — «go
ilr dä<; Hertz na«1i Qnt po^». Oeller, 7
ssehetden, 1 K
OMn, snlwt.^ Begierde — «Wie vU sind
deren die . . . ein soUioh Giffen haben nach
der geistlichen Speiss?» Geiler, Selenp. Ihb^.
- «Ais lang du noch ein Giffen hast noch
den schnöden Ergetzlichkeiten diser gigftn-
wBrtigen Zeit...» ibid. 118^^. Etc.
Gift, fem., Gabe, Schenkung. Scherz, 551.
- Berthold von Fürstenberg gibt einen Theil
•einer Güter <ze rehter gift Bertholde dem
HhUtr . . .» 1S77. 8. Thom. Areh., Beg. A, 1 13 *.
- «Ginre dem man dis reht lihet oder die gift
«it, »ol von der lihaiige oder von der gift
«iMiB Teht haben». 1279. Hitt. de S. Thom.
8dti — «... das ich die gift getan habe als
doTor geschriben stot». laiö. Briefb., B. 1, fo .
10«. — «Die vorgenante gift .... stete / i
Ittbende ...» Nie. v. Laufen. Gottcsfr. 47.
- Einem Kloster geschenkte Güter «in selge-
rctes oder in giftes wise». KÖn., Beil. 072. —
«Het nit Helen uff Paris gift — ein antwnrt
gtbcn in geschrifft ...» Brant, Nach. 34.
Giftbrief, Schenkungsarkunde. — «Güter
ttdgelt die in dem ^/(6rt'«/e geschribeii stont.»
1390. Gotteshans der Sehsselsheira.
«Gihei caunia», Herrad, 179. Gewöhnlicher
fidkei, Scherz, öOl, aestus. Nach Schmeller, 1,
IQM): trockner Dampf oder Nebel im Sommer.
«Gikkelvecb, opus polvmituni» *Gikkelmch-
nek>, Herrad. 184. Ib»,' SchmeUer. 1, 701:
«ftUweft, mnltieolor».
6il, ma^c . [I, I. cAll weh die rieht
Hclt jetz 11& jml— und will mit bättlen neren
•idi>. Brant, Nseh. 61. » «AU weit die rieht
sich acr den qil — das jedemum jets hetlen
will». Murner, Nb. 87.
Oflea, betteln.- Sehen, KMI. S. aneh ffeUm.
- Einer *v,\\ miissig gon und gilen* 14 Jh.
m. — «Wann ein frömder bettler . . . lenger
liier ^» alfl erlaubt ist . . . 1478. Alte Ordn.
B 28. Ptr. - Itjc Mönche gehen «heischen.
fordern ...» Murner, Nb. »7. — «Des
beischens.^ttnwist kein end>. Hnrner, Qenehni.,
6Uer, Bettler, bcherz. 606. — «Wo es sieh
«Hönde das die gyler jemane kinde leben...»
15 Jh. A!fr Ordn, E. '^"8 «Anne Triererin,
gUerm*. wird ausgewiesen. 1356. Heiml.
BlA, MaEte.
' 6il^, Lilie. Scherz, 5ö3 ; ward ohne Zwei-
fel, wie heute noch, Jüje ansgesproohen. —
«Da rosenblöt, da gäijenblat». Gottfr. v. Str.
2, 102. — Maria «ein gUge der drivaltikcit».
Oebete, ]4 Jh. — «Pfenninge gemünsset mit
den engein oder mit den gi^en». 1398. K5n.,
Beil. 997. — «2 sch. 10 .1 umb bin sv.leii ilfich
zft den gäif«» die uff den lettenerdüoiieni
Stent». 1418. S. Thom. Fab. — «Maria, ein
edele gilg». Gebete. 15 Jh. — Strassb. Hans-
laamenf 1801; «cor gügen; mehrere; «znr
I roten fftÜm». 14W. ~ «Sie trug ein gilgm-
' Stengel*. Altswcrt, 24 — «Er (der auferstan-
dene Cbristua) ist mitten ander inen (den Jüng-
ern) gestanden de ein sdifoe Bot vnder den
Giliini in eim Acker». Geiler, Post, m, 10 a;
8k 82 8. Bros. 2, 11 ». Narr. 86 ». Etc. —
lUito, ein in dornen ninneklieh». Brant,
Verbum bonnm T\ Go 1 21. — «Die gUgen
des feldes». Adelpiiub, Bassion, T, ö «. — «Ein
sehdne blnn, ein gUgen»,
gUgen». Brnnschw., Dist. 39 BtC.
Göll, 482: «Liliom. OUgt;
Olllen, gellen, sehreien. — Ein Zorniger
«rftffet und güht als ob er icninn S iahen oder
stechen welle*. Taoler. 381 ((it)).
Gim, gemma, Pfropfreis. — «So man pflan-
t«en wil, 80 hauwet man ein Zweig, heisset
in etlichen Landen ein Gim^ vuu einem gnten
Baum, und spaltet man den Stock der vor ab-'
gescgt ist und stosst das Zweig darin und
bibdt man Miess und Let darüber». Geiler,
Arb. hnm. 28 b.
Gimpetmarkt. Vergl. Grempehnarkt. Grüm-
pclmarkt, Kathsmandat 1485. Hand. n. Ordn.,
i', 2. — «Der &ümpAmarckt darauf man feil
hat alt Lumpen untl alt Hader» firiler, Prcd.
u. L. 45 a. — «Kin irimpelmarckt ist zu Strass-
burg». Id., Brös. 1, 82 b, — Ungclohrte
Acrzte (h> sich «mit dem nnmmen eins doc-
lors urt dtin gimpdmarckt verkoufien». Murner,
: Gayac, 419.
i Ginen. gähnen, den Mund aufsperren vor
Verlangen nach etwas. Scherz, 558. — «Mit
I allen unsern sinnen .... nnd ginender beger-
I unge». Tauler. 138 |2ti). — «Dise verkerten
' menschen ginent also obe sü mit dem winde
wenent geleitet werden». Ibid. 164 (30). —
Ein Hund, dem man Fleisch zuwirft, «lüget
obe man ime me welle gen und ginet ; also
tftnt die gritigen nientschcn ; Avievil den gut
gütes dut, so benüget sü nüt, sü ginetU aUe-
wegent noeh me gQtes». Heiiur. Oifenb. ~
«Sclnveii^en und ginen^ dem I^oraffen zusehen,
Gina£t samei dein Herta». Geiler, Narr. 181
— «Das er den ganteen tag ufl gient, — als
ob er fliegen vollen wült» Bi uil. N'sch. 75.
— «...80 man dem roraffen zugtent* Ibid. 87.
— «Er jiMl nnd gafft here nnd oneh wider,
— und schlecht sin ungen eben nidcr — wie
der hund zu der metzig stat». Murner. Nb. 44.
— «Was gedaehtesto, da dn mit ginenäm
mund . . . mich mit vcrwundorn ansähest ?»
Wimph., Synod. 9 b. — Ein Bauer stand vor
seinem Berrn mit anfgcsperrtem Mnnd; der
Herr fragt: <^M'e gitiestu also? du hast es
do^Tor nie gethon?» Pauli, 298. — «Welche
ding, als ere and gat, an venehlaflken
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— 14Ö -
itic Btetiizrs ir ginimden SflUud oftllQII». Adel-
phan, üiiodis, a, 4 a.
Oiner, Ginre, dat. CttMme, jener. Scherz,
553. — *Ginre dem man dis reht lihet . . .»
1279. BiBt. de S. Thom., 326. — *Wilta das
dich got begnod« in ginre Trtlte «der in dirre?»
Kövi. 38^ — « . . . vU tDsent stunt ist dir
baas in gtner weite». Pred. Ingolts. Etc. —
Bb Hensch legt sich Bnssäbnngen auf, ein
anderer will sie nachahmen, cda möhte es
gar wol besohehen, akeg&tsu p^miß« menschen
"wvnmbt ^ diseme alse schedelich der-
gegene werent». Nie. v Basel, Taul. Pi k 11.
— «Etteliche lüte weilent dis aud das tön,
ind weUe&t die and gim Ionen». B. Hers-
Win. ms,
Gippe, lern., das iranz. jupe, Kittel, Rock,
bee. der inneren Iiente. Seherz, 553. S. auch
Jvppe. — Sig-elin von Mülnheim «stach in
einen de het ein gippe an». I'dd2. Jvön., An-
merk. 790. — cZur gippen*. Strmssb. Hans-
name, 1460. — «Kerne ein grosser herre zft
dir . . . nnd bette ein sohenzelin. ein giplm^
angeleit . . .> Nie. v. Strassb. 262. — Der
Oerechte «sieht den Tod an als ein Usszieher
einer zerrissenen Gippen». Geiler, Arb. hnm.
133 ■•. — «Zeitliche Güter, die geben uns nit
me denn ein alt zerschlissen Eer oder Gippen».
Id., Selenp. 19»». — Bei der Verklärung
Christi «hat herfürgestochcu der rot Samiiict
oder Parpar der Gothfiit uss dem Zwilchen
Sehante oder Güppen der Henidieit». Id.,
Pu St. '2, 109 b. — .Die hurott went kein
gwpen me». Brant, Nsoh. 79,
Dasypodins: Jüppe. Unea tnniea».
Civ plur. Giren. Giier. — Man fängt
*Qiren mit abgezogenen Xatcen*. Geiler, Narr.
184 •(, — «... wie sQ den treiben der gyr
ÄÜcht». Brant. Epigr Znnicke, XXXVTT
6irlen,nnrahig begehren, sich heftig sehnen.
— «Wer diaen dnrst (naeh Oott) rehte bestot,
der qnelet und girht gar vil me no<di ^tte-
licher minnen». K Merswin, ms.
Girren, Stridore. VergL iiirmi. — «WUtn
das dein ihilr nit girren., — so soltn sie wol
vor beschmieren». Uurner, Schelm, f, 1 b.
GIfStiB, von Oente. — «Wraestn das ich
dias mebe ^itiIhw brot uSge ONon?» Hngo
T* Shenh.
Otehttbel. Geiehfibel, Geisbühl, Hügel wo
Geisen weiden. — «An dem gishübeU, an 7
Orten, 14 Jh. u. f. — Der Guhübd bei Scher-
weiler, 1318, 1339, ist 1819 Geisbühd genannt.
Git, Geiz. Habsucht S auch Geit. — «Die
vätter uuäer zit, — durunib daä sie verbient
der git», nehmen für ihre Kinder schleifte
Lehrer. Brant. Nsch. 9. — «Der gü tribt
manchen über see». Ibid. 86. — «... das
dn nit samlest hie mit gilt». Brant. Facetus.
A, 3 a. — lUff erden ist kein niaisterschafft
— die mit gtt m«» si bchafft — dann die kunst
der aneni>. Hnmcr, Xb. lOl. — «... ist os
aber nsz geit g'escheheu. das dadurch reichtum
erfisohet werde». Id., Gayac, 401. — «Der
pfaffcn geit und Wucherei — die hon die ding
erstifftet frei». Id.. Luth. Narr, 146. — Kirchen-
gat rauben, «ist daö nit ein gidt^ — so kan
ie^ nit erkennen». Id., Meee. ft, IK
Gitig, habsüchtig, geizig. Scherz, 554. S.
auch geHdg, — «TVie rieh ein herre ist, und
iet er btoe und gitig, so bittet Man in an-
geme. wanne die gitigen jrent nieman nüt».
Eis. Fred. 1, 842. — «Jede fraw (die gefront
hat) soll nemmen jr kftllen vol komes; ist
aber dekeine fraw so gütig, daz sif^ i=o vil
nimmet, daz die hülle brichet ehe sie kumbt
zft hosz, sie sol ez bessern mit 80 eek.» Sand-
hofen, 15 Jh. Weist., 4, 154. — «Den naminen
eins gittigen fluch». Brant, Cato, c, 3 b. —
« . . . do fing man an oueh gittig sin, — do
stund ouch uff: wer min da? diu». Id.,
Nsch. 80. — «Wen schon die pfafttu . . . gitig
weren». Mnmer, Mess, £, 1 b. Etc.
Gitikeit, Habetieht Scherz, 554. S. aaeh
Gett, — «Ich han gesundet . . . mit gitekeü,
mit zorne ...» Bihteb. 2. — «Hochfart und
gitikeit und tintriiwe . . .» Eis. Pred. 1, 188.
— •Geittkeit, aller sünd ein wnrtz». Galdin
Spil, 58. — «Der gittheit laster». Brant, Cato,
b. 1 b. — «Usz gittikeit als (alles) laster
kunt». Id., Nsch. 91. — •Geitikeit: Mnmer,
Ulensp. 134.
Gilten. Jetten, jäten. — Er «besnidet sin
bdme nnd gittet sin krat ob». lavier, 86 (18).
— «... das sol man dUci abehowen und zft-
mole utietteH». Ibid. 86 (18). - «Solle man
das nnkrat (in den ge^tlidien Orden) tuietttn^
so müste man vU arbeit haben». Nie.
Basel, 294.
Oiainme, fem., Spalte. Hohlweg. Sehers, 664>
Anderswo: Klcm. »i f die glamme^ bi der
glommen», häufiger feidname, 13 Jh. n. t
«Br tmgr ee in ein« Meens fiem». Alts>
wert, 1fr,
Glan, masc. Engl., glen, Thal (?). Schmeller,
1,974 hat: Me mam, ab Name einiger kleiner
Flüsse in Baiern, eine Glon, im bair Rhein-
kreis (?)• — *^ dem ffim», Hohatzenheim^
16 Jh.
Glantz. mit dem nicht mehr üblichen plur.
GUntee. — Ich träumte «wie das ich eine also^
gar sehöne frowe eehe^ das ich die eeköiten.
glentze die von ir gingen t in minen ongOtt
Kume erliden möhte». B. Merbwin, ms.
Glantse, Lange. Sehers, 654. — BischSft^
die yscnhüt und ffianttm getrtgen haben».
Wimph., Svn. 6 b.
Gläsin. 8. gksin.
Glast, masc . Glanz, plur. Gleste. Scherz,
554. — «Von sinie hclme giong ein gUui»»
Gottfr. V. Str. 1, 180. — Ihre Augen «hast-
mir in daz herze min — Ir gltste dicke ge-
sant». Ibid. 1, 235. — «Under disen dingen
kam vorgondc ein schöne lieht und gkui . . .
Dis ist der glast der alle lieht het bcschafFen».
Kon. 508. — «Sil ich den glast han ge-
sehen. .. .» Altswert, 106. — «Der ^^iost» der
Sonne. Taulcr. 135 (26). — «Die reben haut
die cigeuöchal'i daz sü wahsent gegen dem
glast der sunnen». Oswald. — «Uss des Herrn
Angesicht ging ein Glast, welcher Glast maoht
das sie iu entsosseu». Geiler, Post. 2, 18 ».
— «Dise Feifelterlin fliegen gern in ein
Liecht . . ., und je me Glast es gibt je me sie
herzu fliegen . . . and verbrennen si^ darin*.
Id., 8 Marien, M a. Ete. der rannen
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— 149 —
<r//Mf». Braut, Nach. 30. — Wein «du glast
des antüts». Id , Thesm., b, 3 b. — «In dem
«ehein und alott . . . von der aonnen glantz».
Ädelphus, Fic. 148 ^. — «Verblendet durch
4ka gkist des goldeH». Adeiphos, Passion, T. b >.
«Umb mitternacht . . . erschein im (Cä«ar)
m» ^cut -wie ein Mer». Rittg'in.. Cäsar, 118 a.
Glasten, glänzen. — «So die hut glastet
«nd wui erscheinet ...» Oersd. 74*.
Glatt, ^änKÜch, absolut. — cDer herr seinen
jSngem den weltlichen gewalt fflait abgeschla-
gen hat». Zell, p. 4 a. — «Die kirch, wie
bewert ist, glatt nichts sa gebieten hat*. Ca-
pito, Treger, 0, 8 b.
Glatzeht, kahl. - Ein Oreis hat eine
•gkUtelU Stirn». Brant, Nsch. 28.— «Diekiad
irardent toh bMVB gdöt, — die glaUM nehth
tm den prophet». Inid. 44.
GJattbenbriicUg. dea Glauben brechend,
wvm OlMben »Millend. — Benm di» «glau-
benbrüchig werden*, solt man aach keinen
€^lauben halten. Murner, Adel, K, 8*.
OUnufWi, Olaren, dto Aagaa Terdrehen.
— «Er gkturet mit den Aagen über sich».
Geiler, £v. mit Ussl. 191 «. — «£r glurti aUt
dm AQgwi ob deh und lidit den ffimmel
tt>. Id., Post. 4, 28 K
Glefe, Gleve. Sdiera, 656. 1. Lanze, Spiess.
Hebt fsm., selten mese. — «Do kom os des
feischoves here einre mit einr gleven frerant»,
Cios. 88. — «In der fluht sohos im Peusania
neek eine ^efen in den nicken». Kön. 804.
— > «Do steckete er eine glefe für das hus mit
eine hftte*. Ibid. 828. — «Donoch brohte
man Her aokernfe gbfm und satzete im eine
Tomen an sin herze nnd die ander an den
Tfieken . . .> Mirlein, m. — Der Stall des
Dinghofe von Hohfrankenheim soll weit genug
sein dass der Vogt «sieh of sincm pferdo mit
siner gleven 14 schuh weit umb und umb ge-
wenden kan». 16 Jk. Weisth. 1. 748. — «Der
Bütter der nimt es öffentlich, der Schreiber
keimlieh ; der Eütter mit der Gleven, der
fiebreiber mit der Vedem«. Geiler, Narr. 162
8. Lanzenreiter — «Der rehte huffe (des
Heers) . . . uf /.wci tusent glefen*. Kön. 688.
— Die Schweizer «erslögent des lier.'< iren
Tolkes andffhalp hundert glefen und 500 fAs-
geoger». Ibid. 820. — 1401 bedurfte Strass-
Mlg«illgelt8, von der zwantzig glefen wegen»
die man König Ruprecht mitgab, am «Uber
herg z& farende». Heg. E.
Glefen. S. Anglefjien.
Glefener, Lanzenreiter. Scherz, öö6. —
«Vinea dicta zt dem glefimer». Ergersheim,
14a4.
Gleffen, klaffen. « «Gleich eis umb einen
dir flfo Eissen . . . hat der da glefet, so zer-
etOMt man Krat oder Blmurn, nu t macht ein
Platter daruss nnd legt es im darüber». Gei-
ler, Br5fl. 9. 84 K
der Gleiebea thun. äich den Anschein geben.
— cDa erkeaaet Gott woL da thast aber ge-
gen Oolt nlfe der <W i < e> « i dae dm in kenaeet».
Geikr, Has im Pf„ B, 5 «.
6ie ichig, gelenkig. — «Du wärst ainuner
ttia guiet Feektari wann d« ait • . . baarlnf
«d Bit gUUkiß btot». Qellir, Br«e. 1, 13 «.
Gleich«nnng, Nachahmung, Heuchelei. S.
üeltchtung. — cWenn dem menschen die wer-
kelt abget, so nempt er sich an einer gleydm-
nung uad einer laieekea keilikeit». Galdia
Spil, 8.
Glencker (?). — «Welcher altgew ander
frowenunderröck machen wil von glmckem,
der sol unden umb scchsthald eleu \vit sin».
16 Jh. Alte Ordn B 18.
Glene, Lanze, Spiess. Nach Ben. 1, 647, zu-
sammengezogen ans Glevene. «Sarissa (langer
Spiess) ein glän>. Gol, 283. ~ Die Stadt Strass-
burg soll «fünf mit gleiten ein gantz jor» für
den HuBsitenkrieg unterhalten. 1422. Cod.
dipl. S. Thom — «Nach discr red zuckt er
geschwind sein glenen (haste) gegen seinen
iliid». Mnmer, Virg., K, 6 l». — «IHi etundents
mit den langen glenen^ — und theten sich an
die selült lenen». Ibid., d, 8 — «Da schosa
er in en meke nooh fimea . . .» Ibid., f, 7 b.
Etc. - I'eii Johannitern zu Rhodis er-
schien «eine schöne iunokfraw, ein schilt und
gleen kaltende». Adeipbns, Tirk., F. 8 b.
Glenta, Frühling. — «Summer, Winter,
Herbst und OlentM, das sint die Ziten dee
Jore». Geiler, Bilg. 174 b. - «Die diitt KÜek-
weih ... die was in dem Qlent*, in dem
Mertzen». Id.. Ev. mit Ussl. 67 — «Diso
geiatliehe Plantiening sol geeekehn in dem
Glente der Jupond». Id . Arb. hum. 26 —
Pauli, 40«: «der Gläntz». — «. . . nun so der
glents herfülirer etiebt». Murner, Vii^., F, 9 e.
— Hippocrates sagt «das der glentz und herbst
I geschidcte zeiuen seind, zu öfoen (Aderlässen)
und arCsaei an entpfahen». Id., Gayac, 44ft.
Gemma : «Ver, das glentB oder der meje,
I est unnm de quatuor temporibns anni. quod
incipit in martie*. — Dasypodius : «Der Glänts
oder Frühliag»« — GoU, 88: «Ver, FrüUag,
Olents».
Glesin, von Glas. — «Ein pleMti vingerlin».
Gottfr V. Str. 1, 281. — «Alles das K'eschirre
das /.üm alter höret solte gksin sin*. Cloa.
17. Kun. 512. Etc. — «Ein glenn lutzera».
1499. Inventar des Lndw, v Odratzheim. —
Vor deinen Feinden beacliirmL dich nichts «den
ein glesin wand, das ist dein Leib», und dar
ist noch «blöder und krencker den ein Glasz».
Geiler, Narr. 74 b. — .Eia gläsin kolben».
Gersd. 27 — * Glesin heim mit lang^en rörea«
enant alembick». Brunsehw., Dist, 8 —
war ein Wahnsinniger, des «bildet im in
er het glesin fÜ8z>. Fries, 52 b. — «Wir tra-
gen ein grossen schata ia einem glumim ge-
sehir». Pauli, 141.
Glestig, glän/oiid. — «Ire antlic worent
also gar diestig iulitende ecJlöae anezftsehende».
Nie. V. Baeel, 809. — «Das der Lyb also glestig
ist worden als die Sonn». Geiler. Post 2,
— «Das ist der weise fßMÜa flachs der da
ganu fein, glatt nnd aait ttt». Id.« GatotL
Spinn., L. H 3 vXa\
Glett, Bleischlaeken« Utharge. 1888. Urk.
8, 919. — 16 Jh., Kanfbaoa-Orda. «^M«,
lithargyrum > . ücrsd. 92
GUeiuriaa, ÄhniichkeiL — Wenn einer dae
Bild alMe HflUigen malea lieet^ «eo miM
(ea) eine taleia 0d m MtM kaa»; lat ee elaa
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— lao -
Heilige, «so moas sinr frowen gÜehnüsM drio».
Manier, Nb. 918. — Gott b«! iinB«r» Seelm-
kräfie «zq seiner gI MM B t gefonniret». Id.,
Bftd., F,
OlicluMii. 8. Oäk^eiL
Glich s«n er Gelicheier.
QUdmads. Beoecke, 2. 208, hat OeUdemäse
im gewdlmHehen Sinn, die einzelnen Glieder
des mensclilichen Leibs. In folgender Stelle
ist der Aasdrack mehr wörtlich genommen
für Maee, PropoiHoii der Glieder: Si ist «nil
lieblichers za schauen wan des menschen
leib vun reehter glidmau and proportion ge-
macht». Fries, 32 h.
Glimpf. S. Gelimph.
Glimpfen. S. Gelimpfen.
Glintz, Glanz. — *An dem glinU^ an dem
»tein^Z»nt«».Balbronn,Bergbietenhüim.l.S Jh.u.f.
Glisen, glisaen. glit^&en, gleisen, glänzen,
achimmern ; engl, to glister, to glitter. Seherz,
667, F»n8. — I»ns Gn]f\ «ist o gepollieret und
glisset, das mun vun biner kiurbeit es käme
mag angeeeben». Tanler, 96B (46). — «Fliegen
in d«r sannen glisent». Altsw^rt 71. — «Du
siehst das bciu Kleid weder giitzt noch w übt
ist». Geiler, Schiflf der Pen. MQb — «. , . so
mnss der Eschengrudel . . . Geschirr reiben,
Kessel und Schüssclu, es muss als gliUen*.
Id., Brös. 2, 80 ». — «S. Thomas hat sie
(die Schellen) geger\i-et und gpcfeilct das sie
güUen». Id., Narr. 43 b. — «Es ist fürwar
nit alles golt das an dem sattel ott\van
^lisgt.* Brant, Nsch. 72. — Ein Trinker «glisst
in sim angesicht, — glich als vor tag ein
Bchinidtknecht ticht» Ilud. 7'. — «Wer nit
mit hertz ist trüwer ü-ünd, - sonder mit
fÜMgutort dir ereeMiit . . . > Brsnt, Cato, », 8 >.
— 8ie «meinten, "was do gU'tzen tet, — es wer
als goid on widerred», liurner, Kb. 214. —
«... edelgstein, die do BeUneii und ooeh
glitten*. Ibid. 113. — Gott will die Menschen
reinigen, «das sie gliUten wie die snnn».
Xiinier. Bad., A, 2 ^ «Von gold die BehSneii
tfiehcr fj!i(::c>i>. Id. Virg., C, 8 ». — «Man
ibidt jetz meister die dich leren. — wie da
dfai Wörter mnb tolt keren — eeblfffend glat,
und glitcrnd f-rrben». Id., Schnlm , <■. 8 ^.
— «So kiinnent sie die Wörter ferbeu, — ein
dttseben text gente gUHmid gerben». Id., m».
S8. Etc.
Gliseener, Gleissner, Heuchler. Vergl. Ge-
Kekatf. — «l>er gUtsmar, der do frogete noeh
dem grösten gebot . . » Heinr. v. Offenb.
Glit«chen, ausgleiten. — «Zu irer zeit solle
ixe ftisz glütschen»» (Deut. 8V, 88.) Ziegler,
Büchlin, F, 8 b.
Gütz, Glanz, Schimmer, bes. des polirten
Metalls. — «Ist aber . . . das KupfBr der Laster
verborgen nnder dem QUtt der guten GestAlt,
80 sticht es doch binden nach herfiir». Geiler,
Selenp. S»7b. — «Sie setzent ire Sach uflf
den GUU; Geiler, Post. 9. 87 7 Scheiden,
I, öb
'Glitzen S. Gli$en.
Glitzig, glänzend, sohimmornd. — «Ein
rostig Schwert gat nit als gern uss der Scheid
eis ein g^itziga*. Geiler, Arb. hnm. 66 k
CHoekeanpeinla, von Otoekenepeiae oder
Erz gemaeht Ben. 2, 2, 511. — «Vier drin»
oder^2oci(:m«p«miMro8s». Adelpbvs, Bnrb.SS
Glorieren, gloriari, sich rühmen. — Der
böse Geiet «will dich erheben in HofiEart, als
er bat getbon dem Gleissner, der da guritrt
nss seinem Verdienen > Geiler, Arb. bUL
i 176b; Emeis, 27 Narr. 14 1^. £te. — «Pi-
I latns gloriert, als noch vil mer tbttn*. BUndeaf.«
C, 2^. - «Ich weisz wol das sy yetrt gross
gloryierm*. Butzer, Weiss., i, 8*.
I Glorierlicb. rühmlich, ehrmvoU. — > «Ste
, würt glorierlich für den Kfinig getragsB». Gei*
1er. Arb. hura. 130 h.
Ölosieren, auslegen, dettteln, snbtUisierea.
— GlÖsüin, dim., snbtile Deutnns' Trh
sollte «ettlich ding etwas glmteren». Brant,
Nsch. 101. — «... der ge chrift ein nasea
machen, — glosieren auch zu nüf^n sachcn».
Mnrner, Nb. 9. — «... und künts glosieren
alles fin>. Ibid. 20. «Das sie kein sachen
' (Pro7P':se) nit verlieren. — da.«* komt als samt
, von dem glosieren». Ibid. 99. — Er «gloabt
' was im das wib ghtiertK Ibid. 89. — «Dan
fahents an glosieren schon, — wie man ir reden
I Sül verbtun». Murner, Scheku., i. 4 b. — Sie
; «wolten sich mit vil gUmeren nszreden ...»
■ Id., 4 Ketzer, L, 3 •. — Sie wollen «alled eine
glider beschreiben, — es müsst keins ongHo-
Stert bleiben». Id., Lath. Narr, 19. — ^ne
Weohselbank errichten ist, nach Mnrner, Wncher
anter einem andern Namen, es ist «ein giöstUn^
■ ein nuwer ranck». Xb
I Glotter echt, weit aufgesperrt (von den
! Angen). — «Als die Aogeu der Mass oder der
I Ratten die under der Fallen lit gross «iid
glotterecht seind». Geiler, Post, ft, 41
Oflotteni. 1. Die Angen anftperren. grosse
Aogen machen. — «Er glottertmU di ii Augen
and sperrt sie eben uff als ein Dieb am Oal*
gen». Geiler, 8 Marien, 51 b ; Pest. 4, 80 ». —
■Da wo Geiler sich entschuldigt, dass er üb-T
Brants Narrenschiff predigt, sagt er : «ich
weiss Aber wol wer die seind die es verkeren,
I es seind die die glottern und sich berümen
I ja ieb predig nit aus tütschen Büehern als
I der nnd der». Narr. ISb.
2 Ein Fell das nicht hinreichend jrccrerbt
ist *glottert noch, es ist noeh Fleisch». Geiler,
Has Im Pf, C. 8 a. — Ist ghUem hier wwä
dem v i in liehen Aussehen eines solch«i Fells
zu versielin ?
Glotaechi, glotcig, stier blickend. — «In
leiblicher Bewegung wirst n in sehen nit mit
einem aasgestr^ten Hals, nit mit den Augen
wincken oder yMMdUen Angen ...» OeUer,
Schiff dr>r Pen 30 b.
Glückhaft, glflckhaftig. 1. Gldck bringend.
— Die Spieler meinen «es sey ein stat, d»
: hausz, ein wiirffel, ein zeyt glüekhaffter dann
I die ander». Galdia Spil, 64. — «. die glüde-
I h^lfUffm (gflnstigen) winde». Murner, virg.^
' H. 1 ». — Aeneas kam «zn den glücUiM0i§m
wälden des Elysinms». Ibid., T, 6 ».
2. Glück habend, fortnnatos. — «Kein lebe»
ufF erd so glücktiafft, — so selig als ritter-
schafft». Brant, Moretas, b, 4^. — «Kein
I mensch mag werden also Tol (rsieb), — daa
|im sein reiohtom dttg so wol, ~ wa er nit>
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— 161 —
{•I fiAckhafftig (fortonatus) damit. — er werd
hald arm in knrtzer üt». Id., Facetos, A,
7 ». — «Die Römer hatten ein haaptmtn, der
Tai gantz glütkhaffiiff». Pauli, BOt».
Glfickaal, Glück. Saltenes Wort — «(?ltidbo<
der ußn^ohdt eio saiekeii ist...» Bnmt,
OÜMidi^. 8. OlÜgtndig.
Glnfe, Kli]!] t - Im Meer sind «gar vil
Mra;iieher Ort, l'iahen, GUt/en uud Velsen».
OeiTer, Sebiff der Pen. 4 «.
Glii-en. glüjen, glühen. Scherz. 568. —
«Die kraft de» füre» gat in den stein, daz
er rehte glügtnde wirt». Nie. Str. 996. —
Man mag «vergoldet silVi r »//»//( »f mul in bicr
oder in harne löschen*. 1363, l'öW). Uulschiu.-
Ordn. 7. — «Es Ist not das das Kdlin gliege».
Geiler. 3 Marien. 16». (Sprich ^'Heje.)
GlttH^endig, ^Ittendig, glüUeud. — «Daniel
Bad sine gellen wnrdant gttstossen in den
olügntdigen offen». Oswald. - «Ein kolen
giniendig zu behalten*. Brunschw., DisL 3b ».
— «Hb Mendig ud rotAur gold». Adelphos,
Fic. 138 b.
Glanken, tönen, läuten, klirren. S. auch
Kkmkem. — Eine Gloeks dis man angezogen
hat tönt noch fort wenn man aufhört zu zie-
hen; «soll es aber ein Wil Meren, das man
sie also losst glunddnt so vergot der Ton*.
Geiler, Bilt,'. 11)9 ^' — «Da sie die Hend
heross zoch, da aluncketm ir die Bein fomcn
Süd was kein Flduish daran» Id., Brös. 2, 61 b.
Glan!<en. glimmen. — «Wau das Hortz nit
anders iüt weder ein heisse Glat, dann Ugt
dis Idf bo in dim Hertzen Ttglumen» Geiler,
Er. mit Ussl. 88 — «Die jun^ren Menschen
III denen die ünkenscbeit leit ewiglichen zu
jfcnMgi aLs Feur im Eissen leit vorbor-
gen». Id., J^elenp. 203 I'faffen nnd
Mönche «die dort her kuninu n m acklen und
tehnufen mit gtun$enden Ougen und Backen
und geben einen Dampf von inen wie ein
I>achoien>. Id . Bilg. 114 ». — ChrisLus will
«das zerbrochen ror nit gar zerkni.schen, noch
iMAglünsend toelitaassleMJienv.Batzer, Neuer.,
F, Ib.
Gloren. schielen. — «Hans Boek, der
nnde*. 1874. Kön.. Anmerk. 802.
Gliit, masc, Kohle. Heute bei uns nur für
brennende Kohle. — «Es mag niengclieh . . .
is den weiden glüte dingen und kouffen . . .
vaz glute man fttrte zft verkonfFende . . *
1365. Gulschm -Zunft, 1. «AUo nam er einen
boruenden gliU und warf den in siueu munt*.
KSn. 961.
Glnte. fem., Art Wasservogel, tcttanus glottis.
nicht Glucke wie im Glossar zu Hegels Kön.
UM. — Man soll TOrkanflsn «ein glute zft
4 ^*. 1381 Heiml. Buch, f 44. — 1496.
Alte Ordn B. 1. — 146». Brueker. 230.
Oliivt ig giabend. — «Ein kalter Kol so
man dm ]€i:t zu zweirn gliiwigm Kolcn, so
Kt er liederlich (?) au». Geiler, Schiff der
■. 98l>.
Gnaben. pappen, wanken, unsicher gehn.
— «Swaz fliege, fliege und trabe, — krieche
tad amäbe». soll Gott loben. Gott&r. t. Str.
I; 106. — «Dn kindkest und gnappest «IT bo-
den Siten*. Geiler, Bilg. 41 >. — «Dan ist
das gnappen ir erlonbt — mit dem ars und
mit dem huupt. — and anipt und gnapt die
zart und rein». Murner. Nb. 143. — Schlechte
Weiber «wellent zu der kirchen gon, — den
gnipper gnapper triben schon». Ibid. 204. —
. Sduneichler «müssen vor dem tisch (des
I Herrn) ston gmppev gnappen». Ibid. 188.—
«Das biu r.i^ii und gmippen. über und under
sich sehen» (bei der Messe). Butzer, Neuer..
H, 4b. ^
Gemma: «varicare, schrankelen. hinken,
gnappm». — Dasvpodius: «vacillo, iok
sekwanke, moppe mit den FSssen*.
Gnade. Grazie. — «Vor ir (Venns) stunden
drei nackende Töebtern, die Messen drei
Qmden». Oeller, Narr. 44 t^.
Gnaden, gratias agere. Dank sagen, Lebe-
t wohl sagen. Scherz, 523. Ziemann, 106. —
\ «Nnn gnad dir got. nrt baderln, — wenn
aller unflat ist dahin -- in I aVgowa^chen in
dem bad, — so zimpt sich dai» ich dir genad».
iMuraer, Bad.. P. 9 b. — «Domit. ir frnmmen
Basler gmein, — sy üch genndet grosz und
klein». Id., Geuchm., J, 4 — «Darurob ich
freundlich dir genaien» ijamque vale). Id.,
Virg.. n. 4 8.
Gueist. S. Oanesttr.
Gnippen. gnipfttn, dasselbe wie gnaiwen^
I meist mit gTinppen verbunden. — «Bnefc dich
da, gntpff da . . » Zell, v, 3
Gt>ckli<«eh «ganklisch). thSriebt. — «Daist
I göcklisch Volrk das mit Narronwerek nmbgot».
' Geiler, Emeis, 36
j Güldstein, ProbicTstein, — Die h. Sekrift
I ist «der golilslein an dein man ein yegklichen
^ geist beweren musz*. Capiio. Tregcr, G, 4
«Goldtworts. afodillDs» Gersd. 89 —
Lilium martagon. Kirschl. 2, 171.
Oölle. V Gödeke macht gleichfalls ein ? —
«Wie sind ir als ein böser mau! — nf min
göüen red ich das itie kein man SO gemlieh
was». Murner, Nb. ül.
Goller. lat. collare. franz. collier, Kragen.
'8. auch Koller.— ' «Die Öoifer die die Franwen
jetz tragen, das sol wol ston und tregi Nntz,
wann sie decken inen die Hels und geben
warm». Geiler. Brös. 1. 9ba. — «Uff der
Gassen haben sie verdecirte Goüer an ; als-
, bald sie heim kiinunen, so werfen sie das
hinweg und zeigen iren Hals hin und Arm
dem Knecht in dem Hns». Id., Ev. mit
Ussl. ]40 - «Dil sist wie man jetz die
kleinen Kind« fünf oder seh^jährig mutzt mit
Sehleiem, Halsbaney. <?o0em, mit aller Leiebt-
fertigkeit als weren sie XX Tar alt> Id ,
Emeis, 82 — «Die firawen tragen samattin
verbrämte gtAler*. Pauli. 969.
Göll. 2»)5 : «Amirulum. ^rnpulare, Goller».
Golter, Bettdecke. Schmeller, 1, 908. S.
aneb Kidler. — «Ir (Pfisffen) hond den ^otttsr
so hart xon uti-^ (Bauern) übergezogen, das
. wir schier erfroren seind*. Dial . C, 4 (Eure
1 Habsuebt bat uns selbst das nicht ge-
Gorgsen, goi tzen, gurgeln. Ein Trunken-
bold und Fresser «Utsst aristo Benbsen und
fofysstvndkotset». Gefler, Sttnden d. IL 10
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— « Wir hören nit uff essen nnd trinoken, bis
dm wir M mit dem Finger greifen und nit
me nkSgen oder görcksen». Id , Selenp. 182*.
— Km muss trinken damit «nit die drucken-
t|iii » ani gorttm mach in schintlleli wis»
(rnctns . Brant, Thesm , b, 3 b.
Götlerin, Frömmlerin. — «Begincn und
ander GStterin, die die Patern oster-Kingie an
den Helsen tragen». Geiler. Narr, 156 ». —
*E& scint etliche Gt^leritu Begincn und Gleiss-
aerin die allein darumb r.o gont (um Abend-
mahl) das sie sehent ander Leut -/utT'^n» Ibid.,
211^. — «Eb was ein frawe, eiu votiert»...»
Gotspgren. Ausruf der Verwanderang. —
• GoUegciif wie eint ir aber also angesaat!»
Tanler. 40 (8). Eto.
Gotsgabe. S. Gotxgobe
Gött«, fem. Qöttel, Pathe. — «Den Lerem
. . . and den (MUm und 7a(er und Hnlermeg
kein Kind genagsam bci!anckcn>. Geiler. Ev.
mit Uoal. 195 — «Es geloben für ans unser
iSHfOm nnd Pfetlera bis 'wir sn Vernunft kom-
men».. Id., Bilg. 128 - «T'nRcr götte bi dem
tonf — leroent offt den narrenlouf — die-
selben Icindli die sie heben». Morner. Nb. 16.
— *GöUel GnttrUrau, Tanf^d**lit^\WM».Z,
GoU, 14: «prümater, Götte».
Ckittospfennig, Draafgeld. - «Das er den
Chtteapfennig dir uffgab, als einer der etwan ein
Kauf that, der gibt ein Pfennig darof». Geiler,
Ev. mit Uesl. 90Bb . Selenp., 190
Gotzfart, Wallfahrt. Scherz, nn2 — Papst
Cletas «verbannet die die pilgeria beronbent
of der gotinerte: Kdn., fi07.
Gotz^dbe, Gotsgabe, Gottesgabe, bcne-
ficiom, Pfründe. Scherz, 562. — Ein Legat
«▼erkonfce nnd vergrempete ffotsffobm olFen-
liehen». Glos., öO. — «Pfaffen, die goUgoben
hettent ...» Ibid. 186. — Wir stiften «eine
ewige priesterpfrQnde nnd gottgobe ...» Bin
Tri I- « l.^r kein ander pfründc noch goti-
gobe hei>. Gutl -Ordn., 184. — «Pfründen, grosse
gotegäbm ...» Dfal.. A, 9 b.
Gutshns, jedes Gott geweihte Haus. 1.
Jürohe. «Der bisobof sol nienian das frone-
ambaht liben, er enei danne des gmindes (de
familia) sines goU$hMe$*. 1'"^ StEidtr. Grand ,
a, 44. — Gott will nns nirgends lieber «er-
hdren denne in dem gat^mm; Nie. Str.,
2fi8 — Sollen die Frauen gehn «zft g-ota-
dienst gotskUum^ so sind sy bald müd».
Gnldin Spil. 79.
8. Klost r, — «... die guter sins goU-
kiuie** (des Probsts von ölenberg). 1864.
Wcisth., 4, 96. — «Dts^oMkM» TonMiluter.
1H89. Als. (lipl., 2, 163. - «Das gttOm sft
S. Morand». 1420. Weistb., 4» 39.
8. Beginenhaos. — «Yen Burgen gotshui».
1996. — «Der gotxhus von Hohcnloch». 1800.
— «Des Siekelins joUküitre». 1838. — «Der
Bildin ^otiAits». 1867. Bte.
Goach, Oftvoh, plur Gench. Fem. Oeuehin.
— Geucherei. — Geuchisch, 1. Kukuk. Seherz,
479. — «Ich hörte den gouth gucken». Här-
lein, 18. — «Der ist gelich einem gouck».
▲Itswert, 69. — «Bi dem gmteh», Feldname,
an mehreren Orten, 13 Jh. xl t — «Der
gomhberg*. Eienheim, 1875. KOttoLsheim, 1478.
— <Ein Gauch leit seine Eier dem Grass-
mückie in sein Nest». Geiler, Narr., 169 *. —
«Wie Bol man »ir m rscböchen die Oeutkf
Ich pprich, mit der Hand>. Ibid., 169 b. _
«Es was ein nerrisch alt Weib, das meint sie
solt noch XX Jar U ben, wan der Outgetmit
het ir XX mal im Wald geguckt». Ibid., «.
— «Wir Prediger thunt eben wie ein Guck-
gaueh^. Geiler, Ev. mit üssl., 78 b. «Bin
gouch singt g:uokguek dick and lang, — wie
jeder vogel sin gesang», Brant, Nsch., 43. 46.
— «Welch im feld gatch fahen wellen. — die
müssend geuch zu locken stellen» Mnmcr.
Geuchm., b, 4 — «Die predicantcu liaben
gethon wie die geuch in den dörffern thun,
do guckt ein oaucA einmal .. » Pauli, 272. Etc.
2. Thor, Narr. — «Es tftt manigcr oohc^
nis öberhere ...» Gottfr. v, Str., 2, 117. —
«... han ich tumber goch so veriehen ...»
Beinmar v. Hag., 8. — «Dovond seind sie in
irem Alter Göuch i liederliche, schlechte Men-
schen), lär und wan von aller Erberkeit».
Geiler, Post., 2, 46 », — « . . der ist ein
narr, ^uch, esel, thor». Brant, Nsek., 77. —
« ... ich goudi und thor». Ibid., 68- — «Wem
nit der gmein nntx ist als werd als eigen
nutz . . — den halt ich für ein närschen
gtaiA». n^d., 13. — Bin Narr «was er siebt
wiU er han oveb, — dns man nerek das er
sy ein gouch». Ibid., 86. < . . Ii imsen
ziten ... ist ufi^estanden mancher goudi^
der Tor ein burger, kenfhnan was, — wiO
ede! sin . • Ibid., 79. Etc.
3. Verliebter Karr, Buhler. — Venus sa^:
«ieb maeb ein gemth nss wen iek wil». Braut,
Nsch., 1^. — Fa^t auf jeder Seite der Geuch-
mat Murners; «Er weiss wol wie die geuchm
singen». Ii, 1 e. — «Wer vii weiss ven g em dier vt
— dem g'ibt man billich die cantzly» b, 4».
— «Die wiber manchen geuA9chen tropffen —
dennasK entbifeseii nnd beropffen . . . » h,
3''. - «Ein geudiin was in unser statt, —
^ie BohedUchen geffuekethat*. Morner, Nb., 246.
GrA, grau.. Scherz. 664^ — «Swars nnde
grä . » Gottfr. v. Str.. I, 151. — «Vor sor-
gen mocht ich sin worden gra». Altswert^ 1^
— Personennamen: « C^aA^SMe«matte».W6ym-
heim, 1994. — . «fifnriodfcss boom». MiTsnC»
heim. 1329.
Grabefet, von Gräben durchzogen. — *DSlb
grabehU matte» KiiiTweiler, 1831.
Grackeln, kraeken, quacken wie die
Frösche. — « . . , wenn die Frösche grackdn».
Geiler, Sünden des M., 35 «. — I>ie Schmeich-
ler «seind Frosch die krimken aliwegen und
sitzen in dem Treck». Ibi l , X\K
Graft, fem., plur. Gi*efte, Graben, meist als
Bann — oder Gütcrgreuzo. — «Terra diota
Woiflereftc*. Xeuweiler, 1167. — «üf diepn^».
Enzheim, 14 Jh. Grafenstaden, 1431 — «An
— zwischen den greftm*. Oft. 1290 u. f. —
«unus ager mit grtften*. Gimbrett, 1304.
Grammatell. Grammatiker. — «Ich wolt
dir gar vil in Tutsch können sagen, das kein
OrammaUU in Latin ssfMi könde». Geiler,
Post., 3, 106 b. — « . . . «Is gemeialidi die
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— 168 —
UrtT rhribent und die reohton Oramma-
bfk»». Ibid., 4, 4 b.
QiMHelMft. FeindMhftft. — D«r Stadt Con-
tuadjiopel «haben, von irer wurdikcit und
v«iitAads wegen, die Torkea neid uad ffra$n-
tAtfl getragen». AdelphiiB, Tark., C, 4 •. ^
Onumeii, brammen. — «Der tüfel ans wart
laegrinen and grannen». Verse. Briefb. —
«Dk Harmelthiw gnunmt nnd grannt und
mamlet allwegen in im selber», i! r, Hil^'.,
144». — «Da verachtest Gott, du (frannat
«{4er in». Ibid. 87 b. — «Kein hofferti^r Mensch
trt ?ednlti<r. sie ^nmn«n, sie beiss^n iif> srhau-
nea »Uwegeu umb sich wie ein Haut», ibid.
nk. _ «Dieselben Menschen gewinnen weder
Raw noch Rast in irer Con^cientzien . . . ,
im sie leit La inen sn ratzen und zu gönnen
ab lang als ito lebent». Geiler, Seleap.« 86 «.
Re. — Eine alte Begine »srr^Mnet, grannft
wie die sehweia, — dio gern am jjatter werent
dl». Hemer, Lath. Narr, Ibb.
Graasi. Rnssel des Schweins S. auch Ban»8.
- «Eiü Sttw . . . die naschet iu den Eicheln... ,
nd aber richtet den Qratui nimmer ob sich
fegen den Bonm». Geiler, Selenp., 48^.
Grantner. fem., Granerin. Art Bettler.
Sotvelsch. Zamcke, 403: sich krank.stelleudc.
6«deke: Epileptische. — *(jh'a$itner». Brant,
XmIl, 62; Mumer. Nb., 61. — «Öraiimn».
Ibid., 61.
Grappen, grappeln, tappen. — Die Juden
«ntehtent nnd grafttent naoh einer Handhabt
»b er (Christusi inen wolt schnellen mit eim
Wörtlin das sie in möchtant begriffen (er-
rmfen) Geiler, Post., 2. 106*. — tin dem
K bi / in ein doch . . . , iumIi dem §rappeU
ttt. Momer, Ulensp., 49.
Gnwerta, die aas ab^cmihte Gras an-
«immenthuonde Prau «Sich freuet, hertz-
üebe graserimf — mein herts ...» Brant,
FMttafel, 811.
Gras^pn, tobpn wüthen, zornig sein. —
«So da meinest einen christlichen Ernst haben,
M kssta einen gra$ an » d m Hont». Geller, Silg.,
Qraaabeit. Oberlin, 80: tracnlentia. — «Su
dl Menieli und einderlieli die Kloeterl&t die
in einer Gemein hoi einander woneu, so der-
selben eins ist geneigt zu Grm$iteit oder Un*
'' ertreglioheift gegen den andern ...» Getier,
90 «.
wassmol, Gastmal, Banket im Freien, auf
dem Basen. — «Sie gfengea ainist mit ein-
ander als die irros^en Herren thun, die ett-
vun ein Orassmoi wollen esseo, und kamen
n einem Brunnen nnd sassen da nider». Gei-
ler. Brös., 2, 51 k — «Die Ftlrsten and grossen
Herren, so sie . . . die Wyher Üschen und
die Wiber onoh do seind und die Fisch uff-
Itsea, so ligen sie zu Tisch wie Mader nff
den Hatten; das heisst ein Grasamol, hab ich
Tom römischen König Haximlllatto gehSrt m
Fiesshcim». Id., Post.. 2. 76 ^
ift&logisch nennt Geiler die Speisung der
MOO ein Oraasmol. Post., 9, 77
Noch im 17«» Jh. war der Ausdruck in
B«iem bei den Jägern gebräuchlich. Schmeiier,
Gratlen, steigen. — «Sie ^raffen uff alle
Ort». Geiler, 7 Scheiden, I, 6 t>, — Vierfüssig
gehn : «Ein Mor die aieh in ein, Trog sperret
and uff allen Fieran iroHH ...» Id., BrSa.,
l, 84 b.
Grra«, fbm.. graues Saar, Alter. — «Wider
die grouwe oder das alter kunst brauchen».
Adelphas, Fic, 186 K — «Mancher wurt von
gräwe wlder wels». Paoli, 191.
Grauen, ergrauen. — «Vermeiden«,' des
alters und des bald graufoena». Adelphus, Fic,
153 a.
Grebniss. 1. BrL-riVni-; Scherz, 668. —
«Sei du der mein grebmss zier — und opffer
den göttern darfiir». Murner, Virg., d, 8 «. —
« . . wie die grehnis i-^f, — also ist auch das
gesaug gerist». Id., Laih. Narr, 160. —
«Wer hie nit wil zur grebnis gon». IUld.«UT.
2. Grabdenkmal — «Manch grosr, narr ist
jetz dühin, — der sorg hatt uff die grebnis»
sin, — nnd leit daran so grosses gut, — das
es noch manchen wundern dut». Brant, Nsch.,
88. — «Mancher hat vil grosser acht — wie
er im ein grebniae macht » Murner, Nb., 138.
Gredenwerck. weibische Thorheit. S. gre-
tisch — «Das ist ein Affenspil und ist Narren-
werck. Grredmwerck* . Geiler, Post., 4,14 a,
Greibenschinder. S. Chi€ben$eh»ndn',
Greinen. S. Orinen.
Gremp, masc. u. fem., fem. auch Gremplerin,
I kleiner Krämer, Kleinhändler, in Strassbnrg
I bes. kleiner YietmiHenhtndler — «Die Kan^
lout und die Grempen und andre derijleichen
die liegen den gantzen Tag zu »chwadem».
Geiler, Br. mit üssl , lOB a. ~ «B« ist kein
alte hur am Riu, — sie welleiit alle grempm
sin». Murner. Nb., 196. — «Hett sie am hals
ein m&lenstein — nnd leg doek mitten in dem
Bin, — 80 gseheke ir rMkt der gremfihrim»»
L. 0.
OMmpel, Grempelm«rkt, CHwpolmnrkt,
Markt .Uleil-'i Dinge feil!::t''Viotcn werden,
— Die Verkaufer beim Tempel von Jerusalem
«kaben gemaekt nee eim Tempel ein Ormpd».
GpWpt. Post , 2, 18 — «Die Juden hatten in
den Yorhöfen des Tempels einen (?rempd-
I fNordfcf nfl^eriehtet». Ibid.. 2, 80 •. — «Der
gimpel oder grempdmtwckt, do man alt holtz-
I schhch. schhchlümel, jung hund und katzen .. .
{feil findet». Trübel, Ermen., i «. — Mit den
i Blut Christi «ein solichen schandtlichen grem'
pelmarck treiben ...» Zell, H, 2 b. — Man hat
«nss dem zeichen des tauffs ein grempelmarckt
gemacht». Ziegler. Nie^^^nns^, C, 4 — In je-
der Stadt ist «ein ggmpdmarckt uffgericht mit
ablasz». Branfels, Zehnden, d, 8
Grempeln, kramen, Kleinhandel treiben. —
, «Es were alles leidlich, wie sie es grempletat*,
wenn sie nur das Gesetz Gottes niont om-
stiessen. Zell, 0, l «. — Grempeln das schon
; im mhd. vorkommt für Handel treiben, be-
deutet nach Dasypodius «nondinari et nnndi-
nare». also Handel treiben auf einer Messe,
nundinae, oder auf einem Jahrmarkt. Grem-
pdmarkt ist demnaoh soviel wie Jahrmarkt
und nicht das nemliche vnt GimpeJmarkt.
Geiler unterscheidet deutlich zwischen beiden ;
auf den OimfärnrnM, der su Straaabiuf , etn-
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mal wöchentlich, stattfindet, wurde damals,
vid j«tst noeh. meist alter Tr5del vericanft,
während auf dem Grrmyelmarkt, wie Geiler
den bei dem Tempel beschreibt, die Opfer-
tUere« Ochsen, Sehafe. Tauben (Post. S, 8U *)
feilgeboten wurden; Geiler vergtcht n]$o einen
wirklichen Jahrmarkt daranter. (rrmj^ ist
daher nicht dasselbe wieTrSdel. Zamke. 448,
ist im Trrthuni. 'wenn er sagt tans dem Wortf
Grewpel habe sich die jetzige Form Oerümpel
gebildet, die die Bedentnngr alter nnbraneh-
bsrer Erichen angenommen hat. weil die
Grempler aach viel mit alten Sachen handel-
ten». Gerumpel ist nicht blos eine «jetzige»
Form ; wir nahen sie bereits oben nachg-e-
wieüeu ; si kömmt nicht von Orempel, sondern
von rnmpeln, von dem Geriusch, das die alten
Sachen machen, wenn man sie iiV r einander
und hin und her wirft; so sagt juan auch
Bnmpelkammer.
Es scheint iiidossrn, flaps man 7\\ Strassburg
anch maDchiJiai Grempeiomrkt at&tt Gimpd-
Morl* sagte; bei Dasjrpodiüs findet sieh:
• Grewfehuarkt, fornm frrutarinm» ; unter scni-
ta versteht er «aii (Jerümvel»; so dürfte bei
las das Wort ßrmpetmarU in dieser Bedeut-
ung: eine Zosammenziehting von Gerumpel-
markt sein. — Auch Frank sagt irgenüwu
(Sprüchw. 2, 90 «under don alten Eisen
auf dem Grempetmarkt».
Grempelwerk, Gremper^'erk, Handel wie
ihn die Grempen treiben. — «Die Jaden
worent so verrucht nit das sie sollich Grem-
pdwerk übtent im rechten Tempel». Geiler,
Fost., 2, 17 k — «Ist es . . . ein freie Gab
einer Guttat, so gibs reichlicher umb Liebe
willen der Tugent, und nit in der Meinung
eines ■\Vidergeltens ; es ist anders Grctnpel-
werck und ein Kauf». Id.« 7 Seheiden, K,
9 >. — •Grempenoertk triben ichaMMdEt gar
wol, - firn und nfiw nan vennftttkeln kan».
Brant, Ksch., OK.
Orcnperic, Kleinhandel, bes. mit Eniraa-
reti. - 15 Jh. Alte Ordn , B. 14. — Die Aus-
sätzigen sollen «keinerlei gremj^ige triben*.
Gvtlente^Ordn., IfiO. Ete.
Gr» inpler, kleiner Krämer. S auch Grevi]>-
— «Die geistlichen Wechsler und grempUr;
Zell, Q, » ».
Gremplerei, Klcir.handel. — «Die mcsz ist
an einem grewel worden durch solicbe gremp-
Itni die man mit bnraeht hat». Zell, t, 9 >>.
— «Sich mit gremplerei ern rfn, aJs mit ab-
laSE . . ■» Brunf. Aiibtub?., 8*. — «Die
grempiereien des ablasz». Wurm, Trost, 89
rrrendfl. Grindel Scherz, 669. 1. Riegel.
— *(jriudel, petssolus». lierrad. 193. — «Wan
der Dorfrocicr kumpt. das ist der Dodt, der
die S^chliissel hat zu dem fulen Grendel dines
Leips den er uffthut . . > Geiler, Arb. hum.
166 K — «Und wan nun der Holtgmeier
kumpt und im den Grämet afitkat ...» Id,
8 Marien, 38 K
2. HölBMses Gitterthor an einer Bannscheide,
Schlagbaum. — «An den Brendeln». Iftenheim,
127y. — «Der ^CTMid uf S. Arbogasts brücke».
16 Jh. Alte Ordn., B. »0. — «Am ubertor
awisobent den sweien gnadän^» fi«sheim, 16
Jh. — In mehrern Theüen Strassbnrgs, um
die Strassen abavsperren. Brant, Biteh. Wilh.,
«81. Etc.
Gretiaob, bnhleriseh, ein von ünxner ge-
sehaffenea Wort Ifnmer braneht sehr oft 4«i
Namen Gret, Grede (Marcrnrotha) um eine
schlechte Dirne zu bezeichnen, z. B. Genchiii.f
f, 1 1»; 1, ! b; y, 4»; C, 8«; eic« nnd be-
sonders Gred Müllerin. Der Name, in diesem
Sinn, scheint überhaupt bei dem Volk äblich
gewesen an sein ; anch Geller hat sieh des-
selben bedient. 3Inrner bildpte davon das adj,
gretisch, aredisch. für buhlerisch, weibisch. —
«Weibische und gnUidk« lettte». Zell, i, 8«.
— «Wenn ein Mann ein f'j'rrd i-^t' und Wei-
berarbeit tbut. Geiler, Bros. 2, 49«. — S.
auch Hederlütieut u. GredentoerA, — «Als
weitend ir mit gredtschen bor lrn frant? nvA
gar zu wiber werden . . .». «jüas ir uf greät-
sehe berd iich ertlen». Humer, Oevelmi., n,
4 b. — Wir •greditcher sind den nnsr'-e T*i
her». Ibid. n. 2 «. — «Alle grcdt sehen,
schcn man . . .» Ibid. b, kb.
Oricken, ? - «Die mausz mitiremj^im
sich selbs genug verraten und anzeigt hat».
Bntcer, Treger, E, 1 ».
Griebe, fem., nicht essbares Fett. Scherz.
569. — «Ein rint, das so g&t ist das es uu-
geverlichen by 60 oder 70 pfund unslitz oder
grieben hat». 15 Jh Alte Hrdn , V,. 14 — «Ks
stot in dem salter : juiii giibem ih mir dürre
und ich bin uszgesnieltzet als ein grübe*.
Villinger Ps. 102, 4: sicut cremium — tEr
verkauft Schmaltz und was er hei, und nam
die Grieben in den Seckel». Geiler, Ev. mit
Ussl.. 62 b. — Die Verschwender •schmeltzent
die Güter, Acker und Matten und liüser, und
alles das si habent, dasselb verkoufeot sie
und legent die Gr^tm in den Seckel». Id.,
Post., 2. 49 b
Griebenschinder, der das Fett des gefal!-
nen Viehs ansschmilzt. - «Die Greiben- and
Sehetmensdiinder dMe leiden den Gestank auch,
unib des Gewinns >villen, das inen der Nutz
werd». Geiler, Ev. mit Ussi, 140 K — «Das
dann der weinsepfer irSU kvnnnea alle mer>
gen drei tag lang, der schenck zu dem ersten,
der gretbcntchinder darnach • , .» Haiaer.
ülensj).. 86.
Grien, nentr.. 1. Sand, Kies. Sandbank,
sandiges Ufer. Scherz, 669. — Der Perser
«also vil ist also des grtMe$ in dem ners».
KÖn., 3(;6. — Im Himmel sind mehr Freuden
«als griene» an dem mer». ^'^o. v. Str., iTO»
— «An dem ^'eit», Feldname, an 16 Orten,
18 Jh. n. f — «I^ir gnenr:* des ELeins Kön.,
689. — • Vogeigriem» am Khein, Stellen far
das Vögeln. 14 Jh. Alte Ordn , B. 12. — «An
dem grien». Strassb. Hansname, 1371. —
«Wemi mau einen Brunnen gräbt, so kömmt
man zuletzt «uff ein Grim, da quillt dun
der Brunn uff». Geiler, Narr., III a. — «Taiiia-
riscen . . . wachsen vil in den grünen des
Beins» Brunschw. Kist., 119 b.
2. Calculus in der Blase oder den Nieren
— «Morbus calculi. das grien». 1836. Cart-
häuser-Catalog — «Ziemliche Krankheiten
die einen Menschen nit sobeUig naelianty als
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- 1» —
iat Grien thut, aber massige Wee». Geiler,
Tnwtsp., M, 2 1>. — «Es sei das Grün,
Biabtwee, das Febres, oder andre Krankheit,
TU das aei>. Id. Selenp., 909 — «Findst
da (in dem Blut eines Kranken) schwarte
»der sandig^ körnlin als das grien, so ist er
Bakxig». öersd., 77 — «Bas grün in den
koden». Bmnschw., Dist.. 85 b ; 41 b. — <Wan
e r. Man das (Jrüti oder das Gesicht hat, oder
eiiFiaw ein Kind macht and sich windet,
iu iat nit ungeduldig 8e1n>. Geiler. Ev. nit
iV«I.. 21fi ^. Weil in letzterer Stelle Grün
««ht statt Orient erklärt Scherz, 569« durch
fciaaa« vnd rieht da« dnrehans fklaeh von
iliiD verstandene Älbergrien herbei. Nach
Dirrpodiii». s. v. Uchiai^ and nach QoU, 327.
iit ^MN «Iieliiaw, sdatiea, Hfiftweh, Oesfielit».
In einem von Schnieller. 2, 112. anfrcführten
Vocabnl, von 1618, heisst es dagegen: «das
fiM, ealenli. morbiu». SoiMioa und ealenU
lind zwei verschiedene Krankheitszastilnde;
4» iadesaen der erste oft ganx ähnliche
SduMiien vonmaolii wie der sweiie. so
lofiDten beide von der alten Medi/.in in ihren
isHera jsSrsoheinangen leicht verwechselt
nrdei. Ofim ist soviel wie Sand. Kies, |
»rena, ealculus; daram dürfen wir hier /.ti- 1
Dächst, nicht au dat» «Uiifiweh», sondern an j
iie von Nierensteinen hervorgebrachten Selmier- !
HD denken S. auch Frisch, 1, 87*2 I
Gries, Grus, niasc., Sand, Uferäand. ^c-herz,
M9. — Dus Schiff «lag an dem griexe». Gott- ,
&. V. Str, 1. iS'd. Etc. - «Zft grim*. Feld-,
Mme, Gertweiler, 1277. — «üf gries». Scliaf-
kimea. 1299. — «An dem ^nw». Harienheim.
1369 Oberehnheim, 1348.
tiriemteo. za Gries malen. — «Den weis-
Ks iWtitsen) ariecmi». Ift Jh. Alt« Ordn..
B. 24.
<6riffeling>, Art kleiner Kamm. 15 ,
Saiiijn.-Ordn.
GriiTig, 'Tirreifen könnend. - Die Seele
i^t «goiz yiij)tg aud eiipfenglich*. Taulcr,
Grim, adj.. grimmig. — « . . der vertribet
iniiiiii«!« smertzen». Gottfr. v. Str., 2, 106. —
Werner von Hüneburg wurde «usser eime
jn wi in wolife ein senftmütig schoff». Nie. v.
I*«fen. Gottesfr.. 36. — «. . . so siht er denne
grimmen tüfel». Eis. Pred., 1, 71. - «Vor 1
iLongar was er grimme». Altswert, 15. —
«vrnMwtliier». Gebete, 16. Jh. — «Wie
JieJtnIi i: niit (lfm Herrn Jesu umbt^ien;^en . . »
G«aer, Öcüifl; der Pen., 97 «j Karr., 132
«e. — Das« Gott «ablöset siAen grimmen •
tm>. Rrant, Rosenkr. D Gcd., 18. — «Per
jnrai vind*. Id^ Faeetus, A, 3b. — «Hau.
Mdit um ein jedes thier, — wie hert. j
wild, wie grimm da« ist. 11., Nsch., 22-
- »önm zornig geuch*. Muruer, Geuchra.,
«,3 b. — «Der grimme Vars». Id . Virg. Z,
— «.4.t^ i Ii die wort ao-z (jn7nr7iem sinn
~- in 2oreo6 weis warff her uud hin». Ibid., :
F,lb. . «Wwffent dM eehilf in mewee üai, 1
Wo es am c^rimmsten wüten thut». Ibid., i,
i \ «Ein grtmen zan den tempelkneohten»
^K«a. Mnmer, Luth. Narr, 66. Etc. — «Der
bugw». WimiilL, Clury»., IS a. — cDor {
grimme tyran Machomet». Adelphus, Türk., D.
a b. _ «Unmilt und grym». — Fries, 28 b.
Orimekeit, Grimm. — «Also gros ist sin
zorn und sine grtmekeit . . .» Eis. Fred., 1,
242. — «In forhten sin uf die grmmdxit des
gemeinen dodes». Ibid., 1, 66 — «Diser man
wärt gestraft von seiner grimmigkeit». Pauli,
160. «Heiner widersecher ^mm^jfcnl». Zell,
r. Ib.
fieoecko, 1, 574: Grimecheit.
Grimmett, wüthen, in Zorn entbrennen. —
«Die jugend grimpt in waffcn ^ar» ilurner,
Virg., m, 5 — «Encas mooht das leiden nit
-> das« sie su grimpten ber damit». Ibid. i. 4 b.
Grimmen, kneipen, dni l.i n — «Denn
schwindelt dir im Hirn, den grimimet dich im
Baneb*. Geiler. Hat im Pf., d 1 b.
Heute noch bei uns fiir Leibschroeraeil»
Gnnmen, sahst., Leibsehmeraen. — Er
b9rt es nient gern «wen man im: da narr,
spricht. ~ und sein im sicher gifftig stimmen,
— das er darvon gewint das krimen». Momer.
Lnth. Narr, 66.
Grind. J. Kopfprätze Heiler. Narr . 196«.
— «Du vörchst die rud, und findst den grtnd».
Braut, Nseh., 6. — «Laset eneb den w€at und
auch den grind — biszin üwcr ou^tü zirhrn...»
Mumer, Bad., 0. 3 — «Lügen nur das ir
behutsam sind, — kein (Frau! nemen, die da
hal» den grind». Id.. T.iitli N:irr, 51. »Schlich
nit drab, icli liab den grtnd ... du grindbuttl. , .»
Ibid., 142. Etc. — «Ein ungent f8r grini lud
leusx». Brunschw., Chir., 126 a.
2. Kopf. — «Der Hausvatter . . . schlecht in
an den Grtnd das er nmtünnelt». Geiler, Ev.
mit Ussl.. 119 b — cirh weiss nit welches
schier das best wer. ein Tochter in ein sem-
lioh Kloster thnn oder in ein Frauwenhant.
Wann warumb, im Kloster ist sie ein Hur,
ist sie dennocht ein Gnadfraw, aber wer
sie in dem Frauwenhaus, so schlug man sie
umb den Grind und niübst übel essen und
triiicken, man w ürf sie ein Steg auf die ander
ab> Id.. Bros., 2. l«'b. — Wer f<ich beim
Essen «kratzet in dem grind — und lög ob er
kein wildpret find . . .> Brant, Nach., 110. —
«Der stein der falt im uff den grind». Ibid.,
6. — «So sie nun in jaren sind, — dan kratr.en
sie sieh in dem grind . . .> dass sie «alle kunst
nnd 1er vergessen» haben. Mumer. Nb.. 183.
— «loh las im oben ab im grind*. Id., Bad.,
E. 8 «. — Im Orhtd Inten. Id.. Nb. 145 ;
Müle, A. 31» Etc.
Noch jetzt sagt das schweizer Landvolk
sehr oft Orind statt Kopf; aneb in Baiem
und n, Mri ir!i ; Schmäl. 243.
Griudbaub«, der über die ganze Koppiaat
verbreitete KriUce'TJeberang. — «Die Rnben
mu.st du zucken; waii cim Kind drr Grind
obnen dannen thut and im obenhin lost nnd
man Heyanoken damlF salbet, der waebsset
über Nacht wider ... Es thut srin nit. du
must die Gri$idhMU> gar dannen zucken, das
ist die Wnrtslen baross tbtttt». Geiler, Bt.
mit T'.--sI , Hl ^.
Grindig, Krätzig. — «Es heiszt eben pre-
diget, wie man eim grimdigeH Iftusatt obenUn».
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— IM —
QriBdkolben, die in das Fleisoh eindringen-
den Wnrzeln der Kraue. — «Alio tief seind
die OrindMm ingmmrtelet tob der ISrb-
fiiind, davon mfltf man ps nit «rantr zucken,
wachsscn für oich mt desierminder». Geiler,
Bv. mit UsbI., 87 «.
«Grindtkrat, scabiosa», Gersd», 94^. Knau-
tia arvensis. Kirschl., 1, 870.
Grinen, greinen, knarren, brummen, heolen ;
wird von verschiedenen thierisohen Stimmen
und andern Tanen gebraucht. Scherz, 568.
674. — Das Hündlein «wlIlt
«nbal». Gottfr. v. Str., 1, 28. — «Zwene
hundc gegcnnander grinent und billent». Tan
habon annätz Ding gedacht?» Ps. 2, 1, qaare
fjremaerant gentes . . ? Geiler, £v. mit Ussl.
9b. — Fig.: «Jesas grissgraumet in dem
Geist and betrübt sich selber», Job. 11. 38.
Geiler, Ev. mit üssL, 64«. — «We den bi-
sohdifen die da ietz gritgramen und zenklapfen
in der hellen». Wimph., Synod., 5 b. — «Mit
den zenen gri»agra$iuneH*. Bransohw., Di»L,
19
Steinhöwel. 86.
Grit, masc, Gritakeit, Geiz, Habgier. Scherz,
n^Mfi noch I 571. — «Mit hochvart, mit grite ...» Taoler.
138 (d5). — «Der cristenheite grit nnd der
jaden heimeliehe sfinden, die zwei erschl&geot
ler, 319 (55). — «r>er vigent get umbe also die Juden». R. Merswin, 9 Felsen. 61. Etc —
ein grinender löwe*. Ibid., 88 (18). — «Las« i OaU du einer «in grü«§ wiee ofhoffete». Mir«
die I^el greinen*. Geiler, Narr., 89 ». — Wenn I lein. 80. — «Dee bobeetei und der cardinal
der Sauhirt «(lle Schwein /ii^ammen wii grit > Glos.. 70. — Pilatus «das volg . . . be-
bringeot so machet er ein San grattent ae | ronbete, von ^nitef wegen*. Kön., 840. — «Die
lanfen efe alle barzn». Tbid . !^b. — «Eine' ■Oben konbtsonde . . ., boehvart, . . . gritdxit.
Tür die verrückt ist ii'^.s ir<M- Ai
die kirret
zornikeit . . .» Tauler, 85 (18).
Kai-
und greinet», (heiler, Selenp , 61^. — «Sie. Leo «begert von gritekeü eiare lorone die in
und grannen fiber äUee das, das eie | einie kireben bfng». Olo«., 8.4. — «Von griU-
eebent nnd hörent, das gefeit inen nit». ld.,\keit dis bnlie- r> > >. Kon . 601. Etc — «Es stot
Bilg.« 144 >. Etc. — Er «Ueez in schrigen, 1 in ans nf grüikeit noch zitlichem g&te*. Hngo
weinen». Braut Neeb., 105. -^e T. Bhenb. Bto. — «EId Woriel ^ler Boihlit
enchin sriL't /nm Gouch : «stand von dinem ist der (?n7» Geiler, Po§t.«S^ 61 JBniCia, 74b;
zaneken, grinen, — vor dem gatter mit den . 8 Marien, 24 ». Etc.
«ebwinen». Homer, OenebUL, 4b. cWiel Oritig, gierig, habgierig; engl, greedjr.
die Schwein um mitternacht greiy\rnt
Id., Virg., V, 7 «. — «Sie greinet^ grannet wie
die Behweitt». Id., Lath. Narr., «55. ^ Die
Elephanten «förchten das sü-wgreinen*. Pauli,
303. — «Der rap hat auch sein gesang, eben
«Ii wol als die eehwanen etwau Ir gnnen».
Kareth . cc. 4 i>. — «Ein pfaffenmagt . . . hat
den piaüen geschlagen das er grynn». Zeil,
M, 4 b
«Gi iriun:?, jrannitara». Herrad, 193.
Grie, trän/., gris; grau, greis, alt. Seherz,
570- — «Die getageten and die griem^. Oottfr.
Scher/, 571. — «Zornige ond hessige and
grittgc» Menschen. Taoler, 20 (5i. — König
Albreebt «was gar gräig ueeb gtte». des.,
61. — Octavianns «was osser «k s cn gritig
noch ghte». Kön . 338. Etc — «AUo tftnt die
gritigen raeueoben ; wie vil den got gAiee dit,
so benügct sü nüt, sä ginent allewegent noch
me g&te8>. Ueinr. v. OfFenb Etc. — «Abo
habent die Qritigen ein Hanger noeb xitUebea
Gat». Geiler. Post.. 2. 51 «. Etc.
Gritten. ? — Dido nam «so vil land daan
die rienten möchten gritten — ansz einer bilffeli»
y. Str., 1, 40 — «Die fürsten worent etwann haut geschnitten» Marner, Virg., B. 6*».
•wis, — hatteot alt rat, gelert and grie».
Brant. Nsch , 48. — «Min narrheit loszt mich
Groi. plar. Grollen, Groll. Fehlt bei Benedce.
— I cr Teufel gibt einem ein «gransenliehe
nit sin gris, — ich hin fast alt. doch gantz nnschaffne Gedenck Grollens, üppiger Er, and
unwiä» Ibid., 8 (sin Ss'ris, sich eines Greises . Besonderheiten, die vast bösz sind». Geiler,
wftrdig betragen). —
— wie bisto also wor(i eil tul. Munier, Schelm .
g, 8 — «Also kent ijfis (kü gromen wul».
Id., Nb., 7Ä (der laltc Km 1 den jungen».
Grisen, grau werden Scherz, ö7l. — «Ez
luuchet mauigen alten grieen». Gottfr. v. Str..
2, 117. - Im Winter «berg und tal grtteni».
Altswert, 70.
du alter gul, IHÖll. Lea, d, 3 — «Wenn du das nit thost
usz Unwillen oder nsz einem GroIUn' Ii.
Bilg, 43*. — in den folgenden Stellen Mur-
ners kann das Wort tehwerlich etwas anderes
bedeuten als Ursache znm Groll, Ursache 3ber
etwas aufgebracht üu sein oder darüber «n
klagen, Beschwerde. Im mhd. hatte man das
Verhorn grille, gral. grollen, ich gebe eines
Griegrammen, mit den Zähnen knirschen, raohen Ton von mir, schreie vor Zorn, wovon
klappern; äg. erbeben. Scherz, 571. «(^rts-idaa Subst. Grel. Gral, Zomsehrei. Ben., 1«
grointnen, fremere». Herrad, 189. — «Do wart I 578. — «Doch wil ichs in der snm als sagen. .m
ein marmeln nnd ein mnen aber den legeten, dan das wir noch im hertzen tragen, — > des
und grisgrametent alle über in». Glos., ÖO. — ist der recht groi». .Mnrner, Loth. Narr, 12S.
«Der tQfel der get üoh noch alse ein yrit- 1 — «Ich wil üch geben nwem Ion, — ^
g rmme nder löwe». Nie. t. Basel. 188.
wirt weinen nnd grisgramen der zene
«Do groOen hab ich nf der teeeben». Nb., 270. —
Nft «Wo sie ir rede nit underlassen. so wel er
bitten got . . . daz wir dez weinendes nnd des , die rechten groUen sagen». Genehm., f, 4 •.
grisgrammende» liberig werdent». Eis. Pred., • — «Wir kuninent {«t> nff andre Stollen, —
2, 20. — «Da dann ^\ ilrf Weinen der
Angen ond grieegrammen der Zän». Geiler,
Bv. fldt UuL, lOM; Post., 3, 97«^ ^ «Wa-
ramb gßriug^rmmttm die Heidou und VMeker
und bringen här die rechten grollen. —
obstat das ist kinderspü». 4 Ketser, £, 8
— «Solebeu argwon eroMMOu wkr dmH du
d« diM 0nttm{ElMin Iber diu lÜHbiSi^)
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— 167
erst Dszgeschüttet hast, nachdem du in des
Ii|i4 BBgBAden kommen bist». Adel, b, 1 ^.
'tUnm die reehten ^rvllni bringen, — die
doiüicb »ein ym. un^iTn liinrcTi», Luth., Narr,
0. — «£r bat oroUen in dem l^opff steelten».
hiH, 108.
Gromen, Graumann, ein Pferden nnd Eseln
Itgtbeaer l^ame. — «Also kennt gm den
fmm vd». Mnner, Nb , 79. ~ «Das Man
L'i wil dilcken ab, — mein ^ntar gfOKUn
aub darab». Id., Lntb. iSarr, 3ö.
Ihappa, Alt Fiaob. — «SeUelnehge fisch,
ilf frcprrn . » Fries, 41 ». — cDein Ding
ja wie eiQ Uroppen. da iat der Kopf (grösser;
bn der Fiseh». Oeiler, Aib, hmn ,16^. —
MuTUffr, Ulensp , 49.
dlö: «gübio capitatus, Urop*.
On^lpen, greifen, tappen. — «Der Api . . .
n-A isff nnd gieng dem Jüngling noch
KüwaQcken, ^ie drnnckene Qenss, wenn sie
vrt Wias seind. so sie gon aa den Wanden
jmpen*. Geiler, Post, 3, Ö7 b.
«6ro8 Kinde«* sein, schwanger äein. ^'ic.
T. Basal, Bek. Taul., 4&
Grossen, das franz. grossir. dick, schwanger
Wilden. Scherz, 571. — «Do oft die künigin
Ton den enpfengnysse geriet grossen . . .> Kön..
301.— In Nero «wfihs ein frosch, und grössete
in« der Up also einie wibc*. Ibid., 363.
sich Gr^saen, sich vergrössern, zunehmen.
- «Well goit das du (das römische Beioh)
»och ßTüssest dich». Brant, Nach,, 96.
Grossen, magnificare. preisen. — «Min sele
föuet got in allen dingen». Taaler,a99 (69).
Orosagehaltenbeit, Achtang, Ehre — «Ein
iioffertiger Mensch . . . alsbald er hii Iii das ein
aidrer mer nffgeet weder er, anracks truret
e dtrvon. wan er sieht das dnreb des Gnms-
jthaäenhnt sein Eer gemindert würt, ia^ n ag
<r lit erleiden». Geiler, 1 Sehwerter, Jb\ 4 «.
& wahrscheinlich von Geiler geschaffenes
^ jh, um ein lateinisches zu übersetzen, et-
«A magnipendium i ich kann diesen Ausdruck
nrir nTebt naobweisen, altein er würde dem
tittelalterlichen parvipendium, Verachtung,
Sprechen (Ducange b, 118); daas dies m6g-
Kak ist, beweist daa Ton Dneaaga 1« 184, mit-
ntheilte magnipendissimns, «illaatllBaiinaa et
aspipeadissimae personae».
weistlisgig, üebersetsvng von magnificus.
- «Prr u itijrlich Lew, magnificus non solum
lil>«rahs, ein reichlich grosithugig thier . .
aiUeiUg.. Getier, BrSa., 1, 49 >.
Growen, gr.lwen grau werden; hier: grau
Dwhen. - Was sie auch voo mir gesagt
^ben «das gröwt midi nit nmb ein bor».
Monier, Luth. Narr, 22.
Oribelecht, nachgrübelnd, grüblerisch. —
•J« me sie beichten und sagen, je grübelechUr
Bitseniwigar sie werden». Gdlar, Baum der
OrSdekMlit, Gridlicb, grüblerisch. — «Sol-
K«he Qbgeruwige griidleehie Menschen . . .»
'jeücr. Irrig Schaf. F, 1 — «Eü i&t soHichen
fiiäliehen Menschen nütz das sie nit haben
«ü» M vil enge Conscientz> Ibi l, G, 2 a.
Grideln, wühlen. — c. . . was die Esch sei
wia lia^rtkUki . . .» Gdlsi, Bsehaagr., A, 9 a.
Daher Eschengrüdcl I I , Bilg-, 16^; Selenp.,
»7 — «yU sorglicher stUoJ^ dann laaäet
mau ^rWlen». Karstb., oe, 4 b.
Grummen, brummen. — «Munaffen, das seind
die Neidigen und Hsaaigen, und iat nät denn
gnm m m mid graansii wann sia kaim knin-
men». Geiler, Bz9s^ 1* fiBb- Bilg. 871»; Arb.
bom , 64 to.
GrOn, fri^eb. — Fleisch, «^HIn oder ge-
saltzen». 16 Jh. Alte Ordn.. B. 12. - Fleiorl,,
«halbs bdehins und halbs grüns». Biotzheim.
16 Jb. Weisth., 6, 371. — «Feisate ^rOna flaoh».
Capitü, Tregor, N. S a. ~ .«Qaanndo pHhl*
wannen». Appell., a* 8^*
Gründen, «rgrfinden. — «Ja ma man dia
rnlh il* (Rottes) zu gründen gärt, — je min-
der man darvon erfiirt». Brant. Hwk., 66.
GrnndflB«tlg«n. S, Orundfetien.
Grundfeetnng, Fundament. — Astrologie
ist «wurtzel nnd grundfetttuig der meiatar-
I schafft» der Aerzte. Fries, 14 b, — «län^rwMM*
\jestigung im Inf r Verantwortung». Zell. c. 8 *.
I Grondror. Btrandung. -> «Die Fürsten nnd
Herren . . . me da berauben die erbem Lüt
in eini Schiffbruch odi r Grundrur* . Heiler,
Narr., 67 — Ehe die ächiffer unter einander
eine efnd, «10 nimbt die galea ein grvmMIt;
Bratit, N^cli., ^'0. — <T>pr narr ver-^t^t Pirh
nit Uli für, — darumb er offt nimbt ein grttnt-
riir». Ibid., 107. — «Wan das waiaer wieh,
so wurden die schiff an den gruntrüren be-
sobedigt». Bingm., Cttaar, 86 b. — Sollte das
Wort hier niebt den Kid bedanten, den Theil
der Schiffe, inr den Grund berührt?
Grondrüren, stranden, den Grund des Flus-
sea oder Heerea berttliren. — «Wenn ein Schiff
grundrürt. so nomcn die Herren daa Ont; ist
rapina» Geiler, Arb. harn., 3UK
Das barbarische Recht dar €hnm^brihre, das
heisst sich der Ladung der gestrandeten Schiffe
/.u bemächtigen, ward mehrmals durch kaiser-
liche und päpstliche Befehle aufgehoben, unter
j Andern von Friedrich IL im Jahre 1236, zu
Gunsten der strassburger Kauiieute (Strobel
1 1, 611); es branebta aber langa Zdt nin a»
I ganz zu vertilgen.
Grünebt. grün, grasig. — «Der grünehte
\ weg». Bindembdm 1844.
GrünliuK, niasc , Art Rebe. — «An den
griinlituien*, Zeinheim, 1321. — «Am j^nmiif^».
Dinabaim, 1366.
GrnntTeaten, grundfestigen, fest gründen.
— «Die minne die ist gegrüntvestent in den
menschen». Tanler, l&D(2y). — Eine Minna
«die do nit ist gegruulvcstet in das vulkuman
leben Jesu CMsti». Predigt Ingolta. 1435. —
«Hit Freuden des gantaen Srtreieba wart ^
gruntfesiiqet der Berg Syon». Geiler, Pred.
V. Maria, 6 ». — Gott der «das erdtrich ge-
grundfestet bat». Wurm, Balaam, f, d«. —
Wer die christliche Freilicit predigt, «und mit
götlicher geschrifft auszbreitet und getrew-
lieh grundtfestet . . .» Ibid., g, 1 K
Grüntzecht.? — Von Speisen ist zu ver-
meiden «was teiszt ist, ^ränlMc^fSchlymig...»
Adelphus, Fic, 140 b.
Grnntndit, aun grontaan, bramman geneigt»
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— Alte Leute sind oft lieblos, «i
und urteUechte». Tauler, 287(49).
OiiUal, Gmsel, Grauen, Schrecken. — cDie '
ander Ursadi das wir nit den Tod betrachten,
ist der Uriisal &o wir darob entpfohen» Geiler,
Bilg.. 150 b. — «Es ist ein Grusel zu Utbb». I
Id., Post . 8. 63 b: Irrig Schaf, Q. 6 b. |
Grnsam. 1. Grausen erregend. — «Es ist j
worlich ein grusam band, — welcher gott ;
fallet in sin hanr^. Rrant, Nsoh., 84. — Es
«gescliAcli ein ffrusam donner6chlaf,r>. Id..
Domi«!«! D. 23. — <Do geschach jm
gnuam grosser schad». Morncr, Geuchm., v, ;
4 >. — «Die forcht, der schrecken grauacm'
WM». Id., Virg., £, 6b. - «Felsen, Mth]
graunamlifh stein — hond ir erfarpn nü jtp.
mem». Ibid , B, 1 ■ — Der Aubsat^igc 'hat
ein jjfrtMatnAttieft uagesicht». Omd., 71 - Der
Aussätzigen «gesicht sit gramam». Fries, 183
2. Erstaunlich. — «Das ist ein grmam gros- ,
ses wunder>. Murner, Geachm , p. 4 — «Ein j
grauaamet werck zu underston, ich geschweig
zu vollenbringen>. Id., Statrecht, Vorrede.
— «Das grausam werck zeigt üch wol an —
das ich nit vil gesohlaffen han>. Ibid, A, 1 a.
8. Von Grausen ergriffen. — «Volg nach
dem Herren am Oelberg, dem nach seiner
Sinolicheit grumm was vom Tod», es graute
fhiit Geiler. Trostsp., 1, 2 «. — «Da weisz !
ich nit wie es mir gieng, — das ich ein
anmmm gmüt empfieog. — hin und her miiv
forolitsain was». Marner. Virg., b, 9b. [
Cfartlsel. — «Do sah er (riiii>ti.i.- l.ici der
Tochter des Jairas) die Todtenpfiffer hiiruen»
wie manMe den (9ryael hfinit nad den Jaden-
blott*. Geiler. Post., 8. 107 a. ,
Der Gebrauch zo ätrassburg den Grüad \
und den Jodenbloet (Blost, Blasen) zn blasen, \
scheint aus dr'rn 14. Jh. zu stnmnirii . die '
erste Veranlassung ward frühe vergeäsen, so i
deas eioh eine MuUldete, die man in i
Sebilters Anmerkungen zu Königshofen, p.
1113^ nachlesen mag. Schilter macht die rieh- 1
tig« Bemerkiing dMO, diese Eraftbliuig 8ei{
«nicht allerdings gewiss >. Zum ersten Mal
wird der Sitte erwähnt anno 1389, wo Kd-
nigshofen, 3ö9, engt: «man hürnete öch keinen |
JudenbloH den jran/rn Winter». Man ersieht i
hieraus dass damals der Judenblost nichts
neues war. Nach Schilter wäre er schon 1349
eingeführt worden: ich halte für wahrschein-
licher dass sein Ursprung einer spätem Zeit
angehört. Im Jahre ISitö wurden wieder, unter
gewissen Bedit)<jrungen, Juden in die Stadt
auigenomnieu (Strobel 2, 4:{4) ; so wie sie
eine besondere Kleidung tragen mussten, so
mnssten sie ohne Zweifel auch Abends zu
einer besitimniten Zeit in ihren Häubern sein,;
und da/.u wurde ihnen durch das Blasen das|
Zeicheil ^^egeboii. Als sie dann 13H8 für immer
wieder verbannt wurden, erhielt sich das
Hürnen, an dem die Stnssburger sich er«
götzten und das sozusasren als ein Wahr-'
zeichen der Stadt iibriix blieb. Noch im vorigen
Jahrhundert wurde das Orüselhom von dea [
Wächtern auf dem llünstir jeden Abend i
nwischeu 8 und 9 und dann auch einmal am
MitteniMbt geblMen. I
Scherz, 574, IritPt Gn'isrl ziemlich sonderbar
von Krause, Krag ab, «quod navicellae for-
mam habet», die Form eines Hnmpene. Bi ii(
offenbar dasselbe Wort wie Griha! und ward
zuerst vom Volke gebraucht, das sich vor-
stellte der Judenblost habe zum Zweck im
Juden einen Sebreeken, ein beiliamea Gmuei
einznflössen.
GifiMlich« grneamlich, grntenitellt giMh
senerregend. — «Die grüseliehe angeslht der
bösen geiste». Oswald. Etc — Personenname:
Henselin GrüsenUt^ Layenbruder zu S. Marg.,
1884. — «Die grusenlieh Pin der TTrll n.
Geiler, Sterb. Mensch, a, 1 b. — *(jrtu6ctdk<:he
Oedenck und Infeil». Ibid., a, 7b. — «Die
gruszlich Pin des F. trfeuer^;» Ibid., a, 2 Etc.
— «Unter allen grauttsmiütchen Dingen ist das
aller graussamlichen der Tod«. Geiler, Schiff
der Pen., 112'' — Xcrxes griff Athen «^r?;»-
lidi au». Brant. Nsch., 57. — «Der gruseitch
tod ist dir nahe». Wiaq^h.» Chrjs., 7 b. —
«Eine gemeine fraw, deren angesicht heszlich
. . . und grüazlich ist». Ibid., Ü — iGrautz-
licher groner mieebraeh». Ziegler, Nieeinng
A, 3 •.
Grnama. Grausen Ist es ein Druckfehler,
oder ein Nachklang des ahd. Verb, grüwisom?
Ben., 1, 585. — «So mus ich solchen gruma
han, — dasz mir mein har zu berge stan».
Munirr, Ba.I . E, 1 a.
GrüKsbar, menscheufreandlich Schmid, 245.
— «Der Meneeb ist gr&gi^xxr bei den Leutea,
tut sich umb bei i'ederman» G^eTt 7 Sebei«
den. K, 6 b ; Steinhöwel, 69,
Qrttrabarkeit, «sibbilites oder FrttnClieb*
eit». Gciloi. 7 Scheiden.
Grüäseln, Grausen empfinden. — <£r be-
wegete ir bertze xn groBser ▼erbte und cft
eime grüsaelnde». Märlcin 31.
Grawel, Gmel, Grauen, Furcht. Qräuel. -
«Lue dir leid sein das kein Rnwen (Bene)
noch Oruwel in dich will» n ilrr, Prits., 2,
80 a, — «Die andern Schwestern hetten ein
Oruei nb ir». Id., Biehengr., a, 6 b. —
Wäre die Mp'^^p von den Menschen erdichtet,
so wäre es «ein gewisse abgöttery. ein aru'
toel und vorer ban vor gott». Mnmer, HeM,
A. 1 b.
Grnwelich, gräulich, grauseuerregend. ^
«Die verborgenen grutodichen urtel gotz».
Tauler. 387 (87). — Etc. — «Ich w il über
üch senden ein gruweUch volk». Clos., 113.
— «... vil andere ding, dne ^nnodUdke weve
zft sagende». K5n . 434.
Gmwelicheit, Grauen, Schrecken. — <Si
zerstäbent alte Yon fruweUdieit • Tniiler. 174
(31).
Grnweln, grrauen. — «Do ime vor grutctUe,
das gelust im nft». Taoler, ih). — Ein Ge-
töse «abe dem mir gar ^ex^ gniwelnde wart».
Nie. V. Ba&el, 25H. Etc. — «Do geriet dem
Künige . . . sere gruweln». Kön , 468.
Gucken. 1. Wie der Kukuk rnfen. — «Ich
hörte den gouch guckm» Marlein, 18. —
«Ein Gauch sitzt uff (Einern Haum und gucket
einist; einer uff dem andern Baum der guek^
zwei Mal». Geiler, E». mit Ussl., 78 b. —
Die Prediger «tebiyen etwana wider
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- IW -
der Cantzel, der sagt das, der sagt das
■Migr und das Widerspil, aad schryeu wider
innder nit anders dan wie zwen 08eh vif
zweien Bcomen wider einander gucken».
Ii, fSneifi, 87 — «Die Kntea schnattero,
Cb Vilich ^Hcim». Id.. Nftrr., 89*. —
Fig locken, bohlen. «Welcher gouch bringt
üwea fand, — der fdr ander geaoh hin
tnl» — ao ffudbntf «f« als gucket er», llvr^
Hf. Nb^ 245. I Pfiff sie, gud-ouck hpnsli
taa, — so bald gutkt er ir wideramb, —
nd laset rom gvdtm ntner ab — ■ Ura er sin
hnipt an bettoJstab. — Mancher oitckt hhz
vk du grab». Id., Oeuohm.. g. 8o. — £tc.
— <D«r guckgaueh hat flnfT in»l geffudbh.
Paoli. 189.
i Schaaeuj sehn, bücken. — «Wan er sich
te wil boeken, — so beginnen die fironwen
fjctwi». Altswert, 62. «l^nrnfF gudeen und
lagen als ein JDaL uff ein ^iuss». Qeiier, Post..
iffSlK — «Die armen Boren, die getörren
lit witer gucken denn ir Junckherr will »
Mi.. 2, 28 — £to. — Ist ein© schune
Jiagfrau am Hsoli, «SO guek und lag dir eben
fär, — hüt dich gar eben, zucht dich flisz».
Brut, Thesm.. o. 8 «. — Junge Leute machen
Mmik auf der Siras^^e, «ob gußkm well die
iDäte herfiir». f I , N.sch., 61. — Geistliche
•die in den chor aliein dunt auekcn.» Ibid.,
ff. — «Es hcisst: guek für dim, liobor min,
— j» wilrii Mit betrogen sin». Horner, Nb..
197. — «Kumm hieher, narr, und iasz mich
S'^kfn». Ibid ,86. — «In disen Spiegel knm
Bad guck. — guck har, gttck dar, guck eben
tia. — ibt die ge^talt im spiegol din». Mur-
•er, Oeuehm. L, I ». — Etc. ~ «Darob 'dis
tx gucken» . Snpplic , B. 3 t>.
lekler, Hanrei, — Geiler will nicht, daas
«in Ehemann zu oft männliche Gäste einlade,
ins Fnrcht seine Frau möchte ihm untreu
Verden ; der vermuthlichen Einwendung des
Hannes : «ja man Sprech ich wer ein Schmürtz-
kr oder ein Schmorotzer, wan ich nit etwan
0«t Ifide», entgegnet er folgendennassen :
«e« ist besser o Brnder man hoiss dich ein
Sebii&rtzler dan ein Otickgler, es ist weger
«is Sehmfirtsler sein in seinem Hns, dan brü-
ten fremde Eyer u>.. Narr.. 78 a. — Das
Wort kömmt vom Kukuk, der seine Eier in
ftsnde Nester legt; den Vogel, der sie ans-
fc'ütet nannt Geiler einen Guckier.
Saden, vergenden, prahlen. — «So der
Wsseb sieb ramet nnd gddet Ton dem das
€r doch nit vermag und nit hat . . .> Ouldin
Sfii^ 46. — «Der Bich will allwegen güden
IM «Ktregen nnd toU sin», heiler, Bilg.
132 b. ^ ^
Oüder, Gender, fem. Güderin. Vergeuder,
Venebwender, PrnMer. Sehers, m8, Gender.
— «So mftsz ich sin mins g&ts ein güder, —
Do heischet der goidsmid, do der snidor».
Conr. T. Dnokr., 481. — «Die geuder und
<tie rümer ir gftten werck» Guldin Spil, 50.
~- «Straft man ein Geitigen, so freuwt sich
ter Güder \ straft man den Güder, so frewet
sich der Geitig». Geiler, Narr., löO a. — «Ju-
du verklagt die Haria sie wer ein Giiderin»,
3eh. t2, 6. QeUer, Sv. mit Viel., 179 k -
Ein Chirurg soll «nit sein ein pikier oder ein
weinschluoh». Bransohw. Chir., 9 — «Ai-
wegen mftss ein Sparer ein gSdtr haben der
es kün verthun». Pauli. 123.
Gttdi|P, verschwenderisch. — «Der ander
Gesell vor dem dn dieb büten solt, das ist
der güdig Gesell». Geil r, Rilg., 132 b. _
«Die sohelUgen und die gudigm^ wie wol sie
elter sind denn XXV jür, noeb sind sie in
Versorgung der i^pten manfr&nd». Knmer,
Instit., 21 *.
CHIdlkelt, CHIdonif. Verschwendung, Ver-
gcuduntr — «Sie machent aus dem Wucher
ein Interesse . . aus Frass ein Notdarfti
nns QüäiMi Herrtlkeit». GeOer, Dreteek.
Spiegel, A, 5 ^ — «Es ist nit zu kostlich, es
ist keiu Crüdung da and ist nit über dein
Gut». Id., Brös., 1, 97 — • Sebilf der Pen.,
109 steht Hilschlich Oeidilcit
Gnffe, 8teckuadel. — «Die tiujfen mit den
grossen Knöpfen ... die balten inen die Ding
/.esamen». nrilrr, Brös., 1, 9'" ^ — «Sie
kiomen et\v;ui rm Heller wert Gußen». Ibid.,
1, 92 . mit giildin qufen kntpllbt».
Murner, Virg., K, 8 ^. — «Ir kleidung an den
achseln fein — mit gülden gi^ffen banden ein».
Ibid , 2, 8 b. — Göll, 878: «ftTienlse, Hftttle,
(tM^CTI».
Gnft, roaso., Prahlerei, üebermuth. Scherz,
575. — «Also lebt sie im gufte — Für iftber)
alle wip uf erden». Altswert, 12+
Gagel, Kaputze. Ougelbub, Gugelfnts, Spott-
name für Mönche: «Frantz Schatzer von Bot*
wil Doctor, .^lauricii GugelfritTen intimns . . »
Wimph., Contra turpem labeilum Philomusi,
D, 6 K S. auch Kugelhui. — «Der Altvatter
nam die Gugd die er uff het und warf sie
au die Erd». Geiler, Geistl. Spinn, N, 6 b. —
Die Lutherischen sagen, sie wollen «ein gri<
men zan den tempel knechten, gu/^ddfmbiHit
gleiszner, zeigen». Murner, Luth. Narr, 66. —
«Die Kesbettler und die gugdfriizen, — die
ir Kappen dahinden spitzen, — und allent-
halben tanffen, blitzen». Ibid., 82. «MQnchs-
kleider und gugleii*. Blindenf , D, 1 h.
Guldin, golaen. Scherz, 576. — «Min arm-
brost nnd min pwÜt» bom». Gottfr. Str.,
1, 53. — «Die guldin vas. des Tempels. Tau-
ler. — «Das gesohirre, daz it dem alter huret
(soll) gOidin oder sÜberin sin». Clos., 17. Bte.
— Das erste Zeitalter «was guldin, wann im
anfang der weit, da waren die mensohen
gvldin in minn nnd liebe». Gnldin Spil, 6. "
<S. Crisostimns der guldin mnnd». Ibid., 16.,
— Bte. — «Aureum, gutdin». Geiler, BrÖs..
9, 21 K — «Ein gmäin Kopff», Beoher. Id.
Ev. mit üssl., ir>0 a. — *Quldine Blatten».
Id., Has im FL, e, 6 b. — £to. — «Das
guidm Kalb». Bmnt^ Nseb., 80. — Jeder will
jetzt haben ein Wappen, «ein krönten heim
und guldin feld». Ibid., 75. — •Diaguidin
weit*, das goldene Zeitalter. Brant, Tnesm.,
b, 4 — «Armut . . . was gcnem der gülden
weit». Id., NscL, 80. — «Freiheit wont in
der gBUen weit». Id., Freih. taf , 303. —
Etc. — «.Topas , . . ein guldin harpffen vor
im trug.» Mumer, Virg., D, 1 b. — «Als sich
der gääm net bie seigt». Ibid., B, 6«. ~
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«Ein ^ttUin pfeil ausz Tbraoier land». Ibid., Gualike, Stolz, Hocbmath. Sehers, 578:
B. 8 ~ Et«. *guinlich, fkTor. gloria». Sclnneller, 1, nO:
Giiltgebig, synon. von ziiitViar. — I'ie 'Gujilicheit f^lorin.. — T^ic erste HaupUttftdd
Bömi r n achten «Britaaniam ziuszbar und «heizzet upigiu gütüichu». fiihteb., 31.
ftätg< big*. Ringm., Ciaar, 6
GVimeii, gönnen, — cEs Mind etlieh Mimier
Gum, Zorn. — «So du flnchrst. ivütest und die ffünnen iren Weibern alle Freud>. Geiler
bochest, ... das ist nicht gestraft snnder i Narr.. 77 Ete. — Sehr oft bei Brant und
geneht, du fhvtt allein diiiein &im* und Wüten | Mimier ; ieh pam, prXs. indieat. — Tantalu
genag"». Geiler, Ev. mit Ussl., 18y ^. Frisch, 1,
882, bringt das Wort mit gumpen zusanimen,
ieli weiss nieht ob mit Onind oder niebt.
Gumpen, ausschlagen, springen. — «Der
jonge Esei blitzet and mmpet». Geiler, Ev.
mit Ussl., 8 b. ~. «Welches Kalb der Bauer
metzgen 'ti il. di^s lasst er blitzen nnd (7umj}en
uff den JUatteu>. Id., Sünd. des M., 18
— Bcsdittdigte Bosse «wenn man sie anrürt,
so blitzen ond gumpen sie». Id., Has im
Ä, D, 6»; Narr . 216. — «On Underlass gon
irir an dem Tod, und wir tantzen, springen,
gumpen on t'nderloPF» Id. Narr., 128 b.
— «Sollich blitzen, gumpen und füllen (wie es
bei den Eirchweihen Gebranoh ist^ gehört in
die Hurenhiiscr». Id. Post., 1, 24 —
leidet HTinprcr und Durst, «das schafft, das er
im selbs nit aan*. Bran^ Nsch., W. — «loh
lioff ieh sy «n erenman, so Iftng mir gott
derselben gan*. MTirner, Schelm , a, 3*. —
«Soliche reden nimmet an — der den Schwitsem
fibels gan*. Id. 4 Ketaer, Vorrade. — Bt&
Günner. Gönner. — Er snchtc «-wo er ir
gute güiiner wi&te>. Mnmer, 4 Ketzer, L,iK
— Etc.
Gttns. — Ein Priester stiess eine Frau «nn-
der Bintburgetor abe dem gümxc in die
treneke». 1849. Heiml. Bndi, fi». 8. Aneli KSi.,
Beil., 1019.
Im Glossar zu Kön., 1104, btcht: *GünMt,
dasselbe wie giesse, d. i. fliessendes Wasser,
Bach?» I>ap kann es nicht sein ; wäre so
«Das gabclfüHz \vürd gumpen^ blitzen. — bis [ viel wie Bach, so hätte der Priester die Frau
zu dem für in grossen hitzen». Humer, Nb., | vom Bach in die Tränke gestossen; die Tränke
289, (die Gabel auf der die Hexen reiten). — | ist aber nichts anderes als einr Stelle de»
Ein Liebhaber «musz ^um^en und ouch blitzen». Bachs; also: vom Bach in den Bach! Ueb-
Ibid., 227 ; Geuolim.. m« 1«* Wenn man den rigena ist hier vom Kotafttargraben die B«d«^
Esel «stupfFt. 50 gumpet er>. Mtirnpr. >frss, K. ' den man nie Glessen nannte.
2*». — «... er bpraiig uud gumpet». Pauli, j Guusel, ajuga reptans. Kirschl., 1, 623. —
160. — «. . . wie sie das almusen gumpen \ «Guldin fmuel*. Brunschw., Dlat., 66b. —
lassen und den armen das ir vorbalten».
Hedio, Zchnden, B, 4b.
Gnmpost, Gnmbs. Compoat, compositum,
franz. compote, Eingemachtes, bes. Gemüse
für den Winter, Sauerkraut, zuweilen auch
Kraut überhaupt. Scherz, 57B. - Den Frönern
von Ohnenbeim gibt man im Homung u. a.
•gumpost und zwei gerichte von müse». 15 Jh.
Weisth., 4, 239. — Der Klinglcr des Gutleutc-
banses soll «belfea den gumpost sieden».
Giitl.*Ordn., 178 — «Ein gumpeaistang mit
gumpst*. 1499. Inventar des Ludw v. Odr. —
«Brod. gumbs und käs». Eichhoffen, 15 Jh.
W^BtiL, 1, 686. — «Oleieli als do man Com-
poat in einem Fass hat, ist es das der nit mit
steinen beschwert würt, so schwimt es alles
dnreh einander embor, also verdirbt er, wfirt
obncn schimllg und mag in die Leng nit gut
bleiben». Geiler Selenp., 114<^ — «Sie machen
ans rotem Oumpott ein Muss, und mass jeder-
man raten, was es 6ei>. Id. Sünden des
11, 6 b. — «Es ist ein Sprichwort^ wer sein
Fran lobt und sein Chmpett, der yrer ir bei-
der gern ab». Id. Narr 77 «. — Wahr-
sager «die- uff dem Nagel äehen und Gumpest
«Golden guntzeh. Gcrsd.. 90 «.
Giinsteln, Gunst cr"tteiseü, schmeicheln. —
«So haben sie jnen erst darzu gtinstelet, lii
angericht, sie gelobt» ... Zell, z. 8 ^.
Gurgeln, durch die Gurgel fliessen mit gur-
gelndem Ton. ~ Es sind der Pfaffen «Keller
al vol wein, — der würt unsz gurfßm süss
hinin». Mumer, Luth. Narr, 97.
Gurre, fem., geringes Pferd, fig. schlechtes
Weib. — «Do starp die alte gurre: Uärlein,
18. — «Anders ist es mit den seUeeliten
Achergurreti. mit den magern Bösslin». Geiler.
Schiff der Pen., 10 «. — «Es ist gewonlioh
das man die A^ergurrm lasst weiden on eia
Zaum, die andcrri k -tlii licn Pferd, die haben
Zäum an». Id., Narr., 112 — «Es ist der
lierr wie der kneebt, gaul als gurr». BrnnC,
Zehnd , c, 4
GoU, 849: «equa, merre, Struth, Gtwr». —
Sehmeller, 2, 68, fSlirt ans einem voeab. von
1429 an *Gurr, rnncinus, vidis eqaus». In
Baiem wird das Wort auch für liederliche
Weibsperson gebranobt, ebenso snwdlai bei
uns. — Schmid, 260.
Gnsel, geil. — «Schrepfft hindan da^ buso
Bletter domff legen und Oel daruff schütten, < blut, — das Qdi so gutd maehen duu. Mur
und ein junger Knab, der muss darin sehen ; ner, Bad., F, 1 l>. — Sic halten Jeu Teufel
und sagen was er sieht», Id. Brös.. 1, 18».
— «Boter pwmpse». Unmer, Lvth. Narr., M
— «Kappcs, krant do man den gumpest usz
machet». Gersd., i^. — •Gumpest iöt weder
kranken noch gesunden gut». Fries, 40". —
«Ein gumpatbütt». 1516. Invantar MBea WirtJia-
hauses. Str. Stadt-Arch.
Göll, 407: «Vu olitoiivu» Knnfftaa. Gmn-
JMStMtt».
«für den besten frünt, — darnmb sie al^o
gusel seind». Id., LnÜL Narr, 44.
Güteier. — Es war «eine gar riebe, schöne,
wolgcfründete jungArowe in derselben stat,
die was eine ^AMrrtn, und ging vil gft bre-
dien und /.fi messen». Nie. v. Basel, ms.
Guten, w ohl thun. Scherz, 580. — «Kuii
rede von gftten minnen — Die §üUt gftM»
sinnen». Ootti^. v. Str., 1» 868.
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— 161 —
Gatsrhc franz. coucho. Ruhebett. — «Er
lict am Obent noch dem Essen uff der Om-
'fte» und rawet». Geiler, Ev. mit Ü8sl., 106
6Htt(il«t'ht. ein wenig gut. — «Wenn ein
Sidcher schlofen mag, so spricht man, es ist
^ia wcDi<r giitteleeht amb in worden». Onler«
6itt«rl1ii. kleiner Ontter. Krng mit tüwm
"j!>, rUisi'lu'lion. — «Ein nuiijol. ein jütter-
iui oder ein krose, oder was trittkgc«oliirre
tfirt . . .». 1466. <3oldRe1im.-Znnft. H6. —
«Die Salb thut es wnch nit, ^^nn^^( wan sie
M Hexe) ein Güiterlin salbeto, dasselb für
imIi darvon». Geiler, Eroeis, 54 — Noeh
rrhein üblich.
(ittlUsrolf.Gefass mit engem Hals. Schmeller,
I. 96'i — «Ein ffftUerolf glasz, den gemeinen
\nm wol liekant». 'nnitischw., Dist . l.H
Gottbat, Wohlthat. — «Es sol ein dauck-
tar Mensch sieli erkennen das er Gutthet
empfangen hct». Geiler, Narr., 122 ''. — «. . .
^ er gedenckt der Gutthaten die im Qott
Uli bewisen». Id., Pest., 9, 7 b. — Eto.
Gnttbäter, Wohlthäter. — «Die Thier er-
keanea ire Gutth^er». Geiler, Narr., 128 b. Etc.
Mhai^ff, woblthfttigr. — «Beni^tas, gut-
Otugig . . .; wer den andern lieb hat . . er
thut aach guts dem den er lieb hat, darumb so
kan ich es nit bus tütsehen denn mUttmgig»
'Ii. Bros., 2, 38 «.
Gütz. Ontzerei, Bettel. Vcrgl. Sehers, 583.
< . das die armen pfefMn nit vfif dem
9^^t^, uff der finantz, uflf dem raub durflten
sitzen . . .». fWer meinsta der anders cr-
'lacht hat die vil stempeneyen die guteereyen,
^ 'l'THlloin diehungrigcn prediger?»Zt'II,.S,2i,
Gutseo. betteln. — Keichc Abteien sollten
MS BflttelmSnehen von ihrem Ueberflnst ^t-
theilen, «das sy des gfOttm nit mer bedttrff-
t^n». Zell. H, 3 ■.
Gwello. Welle. ~ «. . . Etlieh Gweüen und
»assprtropfen die da kommen in das Schiff
"0 wir die Löcher nit verstopfen. Nimm zum
finstcii die Giodlen der Todsünden». Geiler»
J^lüff der Pen., 17 b _ , . , die Gwellen des
unjcstumeu Merea . . .». Id., Bilg., 80 a.
H
Habe, fem . Hafen, Scherz. ^85. — «Sus kert
^ Wider zt der habe — Da er Moroldes schif
Tint». Gottfr. 8tr , 1, 99, Etc.
Habpn, halten. Scherz, 585. — Welcher
Fischer «fürbasscr bevohen wii, der sol haben
Ml lern Teltwerde». 14 Jh. Alte Ordn.. B, Vi.
- I>ie Feinde kamen von Stras;*biir^' timd
iu^ent ginesite der ketzergruben». Kon., 817.
Bftbergeis. hohler brttmmender Kreisel.
Wer Gott «flicht ein ströin hart — und spilt
im der habtrgtut . . .• Murner, Müle, A. 2
»prüchwortUehe Bedeasurt Brkiftrnngr mir
■sbekannt, obgleich man deren Sinn i i ht.
Bebem, Hafer, Scher^j 686. — «Ein vier-
m kobero». Dossenh^m, 1983. Weisth., 5,
— cJede hftbe eol geben swene aestere
hahem* Sigolsheim 1320. Ibid., 1, nGä -
«Howe, hohem und ander föter was tiirc».
Kön., 694. Etc. — «Niemans der weder hengst
noch pferde hat oder zühct, soll hohem in
diser stat kouffeu wider zö verkouffen>. 1491.
Alte Ordn , B, 28. Etc. — «Avena, Hohem»,
Gersd., 89 — *Haber ... ist ein speisz der
thiere vnd nit der menschen». Fries, 38 b.
Häberin. S. Hcbrm.
Uabereock — «Wenn sie dem gouch bereit
den disch — nnd hat im hertzspis druff be-
reit — ist es dann als man mir das seit, —
denn ich sin hab gar kein bcscheid, — so hat
die selbig spis ein gesehmaek, — nnd Ist wit
über den htUM^eusack». ^fnrnor, Geuchm., k, 4 f .
— «Wil es dan je beschworen sin, — nnd
hiUft aneh weder gnek noeh gack. — so sing
ich nit den hahersacl:». Td,, Luth. Narr, 22.
Man sieht aus JTischart, Garg., 38, dass der
Häbenadt ein obsoSnes Lied war. Wenn Hnr>
ner auch iii I i Stelle der Geuchmatt auf
dieses Lied anspielt, wie wohl anzunehmen
ist, so ist dieselbe noeh obseSner.
Hllbiff S. ITchig.
Häbigkeit, Kargheit. — •Kargheit, ZÄha
und HähiqMi, die ist wider die Geidikeit».
Geiler. ^iff Irr Pen., 109 l>.
Häcker, Köbmann, vom Hacken des Wein>
berge. Sohmeller, I. 1048. Göll, Onomaat. 68.
— Der Munche Fasten ist «allein ein luter
nasenspielj das das sie fisoh für fleisch, und
ufif einmal fressen, ein hädur haekt swen tag
wcin<^'arten darhei, heissen sie s-efastet». Nutzer,
Weiss., d, 2^. — Schwere Speisen sind nur
gut «den tröschern and haekem: Pries, 83 b.
Uader, Trödel, Lumppn. - 0 eiler, Pred u.
L , 46 a. S. die Stelle s. v. Gimpelmarkt. —
(An demselben Gunkel spinst du zimlich, lin-
glückhaftig Hadem und KuehilUompen». Gei-
ler, Geistl. Spin., I, 3 b.
Uadermetz, s&nldsehe Fran. S. He<hrlittiiu$*
— «Es feit selten wenn man zu einer Frauwen
spricht, sie sei ein Hadermetz, es ist etwas
daran das sie zenckig ist». Geiler, Br. mit
Ussl.. 16 a ; Sünden d. M., 40 h
Göll, 312. nimmt es auch ab niasc: «Vitili-
gator, Hadermetx, der gern zanket und hadert».
Ebenso schon bei Frank. Spricliw., l. H.t 1j.
Hafeu, Topf «Erin Isafen lebes». Herrad,
186. — «Fünf eren htfen*. 1427. Tucherzunft,
34. — Der Koch sass «obc eimc hafene mit
mftse in der küchiu bi dem füre». Nie. v. Ba-
sel, 129. — «Der löcherehte Äa/e durch den
die louge gegossen wurt». Heinr. v. OffeMb.
— Der Meier soll haben «schüssele und lotfcl
und einen Äa/(fn». Metzerai, Ih Jh. Weisth., 4,
198. Etc. — «Von cime wagene mit hefenen,
do git ein wagen ein hafen*. (Zoll). 14 Jh.
ürk . 2, 210. — «Häfen, kessel darin man
kocht». Räthselb., c, 2 «. — «Ein hafen ge-
dolben ... in cim ömeiszhuffen». Brunschw.,
Pist.. nO i>. — «Conficior dise stück under
einander in einem newcn hafen». Gersd., 29 «.
— «Der haf mag den hafner nicht fördern
zum verstun oder reden . ,» »Der hafher ver-
kaufft sein hafm». Butzer, Dass Niem., a, 2
8 b. c. . . di« gessea band dae fleisch meines
volela. . . und band xerbroeheajr gebein nnd
11
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— 168 —
semhlAgMi wie in etm Sren hafm und wie
fleisch in mitte des hafen* (Hicha 8, '^). "Wunn,
Balaam, b, 3 ». — «Die fkiidthäfm bei den
B^grptiern». Suppl., 8 «.
Uafenreff, Hafenkorb. Gestell /um Aüfbc-
wahren der Töpfe. — «Als ob mau da& iuaii
in ein Hafenreff hieng>. Geiler, Navie. fkt.,
ß, 7 a. — Ein Glas <in ein hafenrejf» setzen
an die Sonne. Brunschw., Dist., 12 b. — «Ver-
dempffle haffenreff» (ironisch). Fries, 16
Haft, verpflichtet. Scherz, 688. — Ein
Schuldner erklärt, er sei für das empfangene
Kapital *haft worden rcht wer zft sinae gegen
mengelichen». 1319. Eeg. C. 42. Etc.
Haftung, so viel wie Bifan?. Scherz, 589.
Seignenrs et viUages, 11. — «Ein matte, heisset
die haftunge* Weyersheim, 13 Jh. — cla der
hojjtuiiQe». Gcispülsheiui, 1430.
Hagelecbt, dem Hagel ausgesetzt. — cSSn
hagelechter Wegf». Geiler, Bilir . 59 a.
Hagelkocherin, Hexo tiie Hagel macht. —
Geiler. Qeistl. Spinn., 0, 6 a. — Vergl. Eraei»,
44 Ii; 55 sowie den ITolzschnitt 36 i>, wo
drei Hexen Tupfe in die Hohe halten, aub de-
nen Regen und Ha^el emporsteigt Merkwürdig
ist der Ausdruck Ha^'ol kochen • bei Grimm,
Hythol , 6lä, hndct sich nichii?, das ihn er-
klären könnte — Murner, Nb., hat Hagelgieder,
und : «Alte Weiber sind so blind — das sie
Hertzenleid und Schmerzen — fügent zu eim
gantzen Laad — dem «ie den Htiffd ^eottm
band».
Hagelecblechtig, vom Hagel zerschlagen ;
fig. unbrauchbar. — <Da6 allcmnglückhaftigst
(Kind) das wir nummen haben, das do hagel-
adhlechtig ist, knoderechtig und hofTerig, das
selb gebeut wir Gott dem Herrn heim», thun
es in ein Kloster. Geiler, Post., 4, dO
Obet das «Uein, steinig, faul, hageUehiechHg*
ist. Dial., B. 4 a.
Dahvpodius: * HagdidtU^ig,^ vomHagel
geschlagen ist. grandfnatns* . In der Schweiz
heisst hageLichlächtirfes Obst solches, das hart
und angeniessbar ist, und ein hcMclscMädUiger
Mensch ein roher, grober Mensen. Bei Geiler
ist e- 1111 Sinn von unbrauchbar.
Hagen, masc. Stier. Scherz, Ö90. — «Ein
vasetrlnt und ein vaselsehwin, das ist ein hagen
und ein ebcr> H* rli hrini. 1348. Burckh , 213,
Hagen, Verbageu, hegen. — Ein Jäger
dnrehsjeht alle Orte «do man verhag, wart<
und versteck; — mancher verschcicht me dann
er jagt, — das schafft er hat nit recht gehagt*. .
Brant, Nseh., 79.
Hahol, Hohel, masc, Hacken an dem der '
Kessel über dem Feuer hängt. Lexer., 1, 1144. |
— «Ein htthd». 1490. Inventar der Küche des i
Ludw. V. Odratzh. — «Ein hoheU. 1432. In-
ventar der Küche der Metza v. Lichtenberg.
— «Ein Ju)hel» in der Küche der Tucherstnbe. ;
1427. Tucliorzunft, 34 (Im Druckfehlerver-
zeichiiiäi» wird q& durch Hobel verbessert!).
Häl, Hchlüpirig, nicht trocken, blos, nackt.
Scherz. 504. — *Hade, lubricus». Hcrrad. 193. i
— «Ein üüwtj geboren kiul i&t litl uad krank» j
Nie. V. Basel, 268. — «Under der Men haut ;
(ist man) reht als ain geschnnden kautz». I
Gttldin Spil, 63. — «Ir weg sol werden finster \
I und m*. Naobtijgall, Psalter, 8». — «Welche
solch demütigkeit und armut nit erzeifren.. ,
würts hol umb sie steen». Wurm, Trost, 6 b.
Halber, halb. — «Es ist kein bösers Ey,
dann das Jiulber gebrütet ist». Geiler, Ras im
Pf., a, 4 ä. — «Du sprichst ... ich ker aach
! alle mal mein Hertz zu Gott Ja, halber, ein
Handt hast du doben, und die ander Handt
hieniedcn». Id.. 3 Marien 15 *. — «Mancher
' der licsz sich halber schinden — und im alle
I viere mit seilen binden, — das im allein ging
gelt darusz*. Brant, Xsch., 68. — Euem
schlechten Vater Wim ^li n die Kinder den
Tod, «doch im geschieht wol halber recht».
Ibid , 86. — «Der brnder wa» schier halber
tot». Murner, 4 Ketzer, c, 4 b. Eine Frei,
die ihre Ehre vcrgisst «i>;t raer dann halber
tot». Id., Nb., 236. — «Als ich . . . müsst schon
halber b eitlen gon». Id.« Oenchm., y, 1 b,
Halbpferd. Maulthicr. — c?TfTu:s* ift-nl'
oder haiöpf erde». 1322. Urk.. 2, 166. — in liou
c-sässisehen W< i h iimem beisstes oft. der Herr
oder sein Yogi komme ru einem Ding mit
drilthalb, siebenthalb, achthalb, etc. Ro»6.
Zöpfl (die Dinghöfe, Heidelb. I86Ü, S. 141}
nimmt Halbross für equus castratus ; es i»t
aber ein Maulthier. Im Weisthum von Brcusch«
wickersheim wird ausdrücklich gesagt, der
Vogt komme «mit nünthalp ross, das ist mit
acht rossen und eim mule». Grimm, Weistb..
1, 713.
Halde, fem., Abhang eines Berges oder
Hügels. Scherz, 595. — *HoHde, clivus». Hcr-
rad, IHO. 'Fin holden stapft er hin zetal».
Gottfr. v. ätx. U 126. — «Do ich liam die
holde abe . . .» Nie. v. Basel, 2SS. — «An der
holde*. Feldname, sehr oft, 13 Jli. u. f.
Halde, für Halt, Hinterhalt. Scherz, 601 :
Insidiae. Sehmelter, 1, 1100. — Der Herzog
flüh nur dass «er dem kmig ein Jlalde abge-
wan». Clos. 61.
Haie, fem., die Innere Hfilte der Nass.
ßenecke, I, 676: Yorheimliehang'. — 8ehmel-
1er, 1, 1074.
Haller, Heller. Sehen;, d06. — «Von dem
geladen karriche h ir -rliilling haller» (Zoll).
1322. Als. dipL 2, 12^. — Man gibt einem
Armen «vier haßer oder sehsse». Tanler, 454
(79). — «Nüt eins huUcrs wrif» Nie. v. Ba-
sel, ms. — «Kaltau ist ein Arm von dem
Rein nnd ianfot ob der 8tat hin geen Sant
Arbogast, da man ein Haller gibt über zu
faren und wider herüber». Geiler, £v. mit
ÜRsl. 819 ft. — Oft aveh EOkr, t. B. Id.,
Narr. 52 b. — «... ob man uns nimmer
litükr git». Mnrncr. Schelm., b, 3 — «So
wolt ich nit ein haller geben — um die wal...»
Id., Nb 174. — «Wenn jeder nur ein haüer
leit, — bo wolt ich ein vermiegen han». Id.,
Müle, F, 1 «. Eke. — An andern SteUen hat
Id.. Heller.
Halm. Scherz, 598. — «After halme und
howe», nach der Korn- und Heu -Ernte. Gru-
senheim. 1320. Weisth. 1.074. — Können die
Mönche meine Gründe widerlegen, so «will
ich jncn den haltnen geben». Warm, Trost, 34 *.
Halmen, Korn bauen nnd ernten. Scher«.
5U8. — Lehnsleute, die ein Gut «vormola be-
— 163 —
sesscn, srcsnittcti, gehowet and gekalmet het-
K&g. A, 19. — «Wer ein
ftt howet und halmet, das in den dinghof
mm ...» Dantsenlieim, Weiftth. 6,
4a. Eic
HflM » r«, maso., PaMcr. Scher/,. 599, ßOO.
- Eiueni Verwundeten «daz fleisch und daz
kin — durch ho&cji und durch Aai«öfrc schein».
Oottfr. V. Str. 1, 97. Etc. — Ritter Joh. Hau-
vart vermacht dem Ritter Conrad Hoycr sei-
nen «meliorcni halUberg». 1304. S. Thom Arch.
- «Vasten oder wachen . . . oder fuüsbeiffe
trafen» (als Bnssübttng auf der blossen Haut),
laoler, 129 {2b). — «SA habeot herinhemde
iDgetragen and hahberge^ und «Ue Til gevM*
tei>. Ibid. 465 (80).
Halsen. Heileen, umlialBeii, nmarmeii.
Scherz, 600, 64H — Sie «küssete mich uml
ktüteU mich». Mic v. Basel, 232. — «So wurt
dM menschen sele ein keihen vnd ein nnibe
TiDg von dem vattcr» Id., ras. — «Darias . .
litb Alexandnun*. Kön. äU9. — AnssäUigc
MUeo Geannde nicht «ambeTohen. heäsen noch
küssen». Gutl. Ordn. 151. — Eine Mutter hat
ein Kind, «sie haUeU, truckt es an irlirast».
Geiler, i^eis, n, 6 — Sie «wolt in nnbfe-
I n nnd halsen*. Pauli, 107. Etc.
Ualsherr, der Habgerechtigkeit über seine
Elgenlente hnt — «Bin eigen Hann mDSs fhnn
»as sein Baisherr w lW». Geiler, Post. 2, 23 «».
-- «Vor allen Dingen sol er . . . Gott er-
kennen als seinen Schöpfer nnd H<Mterrm*,
Ibid. 3. 81 t». — «Ein edelinan oder ein andrer
baaptman oder halssherr». Ädeiphu», Barb.
Jfl 1».
Halsslaben,, act , einen an den Hals schla-
fen. — «. . . also das er (der Teufel) mich
kaUslahe in »nvehtender bekemngen». Nie.
Basel, 87.
Hals.«»tarck, aus halsstarrig zu.sammcnge-
logen — Wer so «mutwillig und halsHarck*
iräre, dass er einem Gebot zuwider handelte.. .
15 Jh. Alte Ordn., B. 28 — « ... in seinem
tnatM-ilien halsestarck machen». Murncr, Adel,
B, 3 b. — Liebe macht *hal88tarcl». Adelphua,
Mürin,2 » — «Beiden halssstarktn hilüci keine
Verantwortung . . . Sie werden ye mer und
lenger halsestärcker». Branfels, Anstoss, 13 ».
Halaatärktiu, haUütarri^ machen. — Sor-
get dais die <nit gehalsaterckt werden, welche
vermeinen das Evangelium mit dem echwert
nffznrichten». Brunf., Austusb, a, t ♦»
Halsstreich, Schlag an den Hals, Backe n-
Hreich. Scherz, 600. — «Die backen- und hals-
xtretcA» die Christus empfing. Gebete, 15 Jh.
- <Der Ualsitreich wärt binden zar&ck ge-
ben, ober den Nack her». Geiler, Passion,
19 b. _ «Die mit dem Mund bekennen Christum
...nnd doch mit den Wcrcken verleugnen . . .,
die geben dem Herren die HaUstreich» . Id.,
Schiff der Pen. 88 b ; Narr. 93»; Arb. hum.
51 b. _ «Von halsstreich. spüwen, gcschach
im we». Brant. Bosenkr. Wack. 2, 1C99.
Hal^Hncht, ^Isweh. — «... ob dich die
äaUsucht oder Keleiigeswulst des Frass und
^erei bekümmert». Geiier, Passion, 11 b.
lattnig, etWM das gehalten wird, Sitte,
Oebiittdi. — «Donimb hatten tie besondere
Gebot ui'd HaUunigm* Geiler, Pont. 8, 106 b.
Etc.
Ham, Hamiii, nasc, Schinken. Scherz, 601;
ox\g\.ham.— Am zerlerrtcn Wiscschwcin lässt
mau <dic/uii»6*»i an den äiten». Sulzmatt, 15 Jh.
Weisth. 4, 136. — «Ein rückgrot durchein wilde
SU, — und nmh die hrnsf n-nd umb die hammen,
— so schrib mir achthalb Schilling zfisam
mcn». Conr. v. Dankr.. v. 43V. — «Wie ein
Metz|^cr ein Schwein bei dem Hamen zu der
Metzige füret». Geiler, Selenp. 88 «. — «Die
Ilatnmen henckt man in den Rauch». Id., Arb.
hum 131 ». — «Sie werden gon gecu Rn-
prechtaanv oder gen Schilcken oder anderswo
uff die grünen Heiden, Hammen zerlegen und
SchweiMhammen essen, disem Hochzeit ze
eren» (Auflfehrtstag). Id , Narr. 109 b. _ «Es
lügen die Bnben das man Havimcu darbci
sengt». Id., Kmeis. 34 — «Auff den auffarts*
lag zerlegt man die hammm*. Bntxer. Nener.,
(t. 1 — «Sie haml ^'elogen, das man möeht
hammen darboi sengen». Zell, E, d
Göll, 424: «Ferna, der vorderscbweinene
Hamm*, Nooh beute in der Sehwels gebrftneh-
lich.
Ham, raasc, ein Feldname. Niederdenteeb
ist der Hamm ein nm/iiuntes Stück Feld.
Sohmeller, 1, 1105. Ist dies auch aufs Elsass
anwendbar? ~ «In dem ham: HindiBheim,
1318. Limcrsheim. 14 .Th. — «In dem hamme».
Nordhausen, 1808. Dicbolsheim, 1322. — «Pra-
tnm dietnm der hamme». Sermersheim, 1418.
Hamen, Fischernetz. — «Ein Fisch/iammen
oder garn». Bäthselb., b. 2 <*. — «Du wilt
Fiseh voben mit einem gnldenen Bereu oder
Hammen», n eil er, Bilg. 196*.
S. Frisch, 1. 407.
Httmmcn. mit dem Hammen fangen. —
« Wen der Tiifol also hemmet mit dem Ham-
men, der kumpt kum darvon, er greinet, er
grampt, wintslet, thnt selten got». Geiler,
Arb hnm. 04 b.
Ilämmen, eig. einem Thier den Fuss (den
Hamm) anfbinden, um es am entlaufen zu
hindern; dann überhaupt am Gehen verliin-
dern. — «Wenn ein Pferd ledig irt von
dem Barn . ., nichts destminder k> gt im
die ITalfter hintonnach. und mag leicht hämen,
80 fachet man es wider», (ieiler, Geisil. Spinn.,
H. 3 b
llandelbar. Handsam, das franz. maniable,
et WH!» das sich leicht behandeln, gebrauchen
la^^t. — «Was ist es nun das diso Liebe in
dem Menschen kreflii^et . . . und handelbar
machet? . . . Wiltu nun eine sulichc . . .
hantHoine au^bereit Lieb überkommen zu Got
deinem Herren, so behalt seine Oebott ge-
truwlichcn». Geiler. Selenp. 10 ; Ii ».
Handeln, mit den Händen betasten. — Die
Aussätzigen sollen die von den Leuten von
Schiltigheim nach Strassburg getragenen Ess-
waaren «nit beknotzcn, handeln noch anrüren».
Gutl. Ordn. Iö8. — Es nahm einer ein glü-
hcndcs Eisen, «er h&p es uf und handelte es
wie er wolte>. arlein, 28.
Handfan. S. Hantfane.
Handlich arbeiten, Handarbeit treiben. —
«Wolt Gott das dies wol waruemen etliche
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— 184 -
Personen, die under der Gpstnlt Hott und der
Andacht anzuhangen, nüi liandtkch würcken
wollen». Geiler, Eschengfr., D, 1 ». — *IIandt-
liclie Arbeit». Id , Pred. a. Ler. 81 b Etc.
IIandwirkon;g:, Uebersctzung des Wortes
Chirurgie. — «Chirurgia, das ist Hantmrckung
in der Wnndertznie». Briuuiehw., Chir., a|2i>.
— Gersd.. ly u.
Handxvvehel. S Zwehel
UatiL'krot, masc . da'; Krähfn des Hahns.
Scherz, 602. — «Zum hanekrot». Strassb. Haus-
nama, 18ft8.
Hangisen, Hen^isen. SchtTz, 050. 1. Wage.
— «Ein AoA^Men». anter dem Kücbcugeräthe
der H«tsft v. Liehtenberg, 1^. — •Znm
hangisen*. Strassb. Hausnaine, 140.^.
2. Hangisen, Hengiael, der Beamte der die
Wftgen^ Gewichte etc. überwacht, was an-
derswo der Ueimburge. — Der Abt von ^Tiinster
hat das fiecht «in der statt Türekhcim zh
seteen . . . seinen )iengeisen». 1318. Als. dipl.
2, 107. — cDor Schultheis sul setzen weibel
und liengitd*, Türkheim, 14 Jh. Weisth. 4,
207. — «Der hmgysel hat das reeht, das er
alle kornmesse und winmesse seigen und
zeichenen sol». Münster, 13Ö9. Als. dipl. 2, 1Ü4.
Haatfane, niasc, IJandtuch, bes. das Tuch
dessen sirh der Priester bei der Messe lii>
dient um liir Hände ab/.utruckncn. ScUer/-,
Olö. — tliimtfane. roantile». Herrad, 185. —
«3 umb ciii sobindelladen die stolen und
die hnndfanen darin zft legende» 141Ö. S.
T l. I'alir. — Claus Koehersberg vermacht
der Kapelle der Gutleute u. a. «alb, humeral,
ßtol uiul Jiantfan». Gotl. Ordn. — «Der Prie-
ster, angethon mit der alben, stolcn und bant-
ian*. Gebete, 16 Jh. — «Ein riemcn, des end
haben sollen zusamen gehcflFt sein, hat er ider
Priester) an den linken arm müssen henken,
und hat irellci^^seu der mauipcl oder das
handifan*. Buizer. Neuer., G, 3 ».
«HantTesta, chirographum. Privilegium».
Herrad, 188, 10 T'rkiinde Scherz, 605. 610.
— Bischof Bertliuld licfes ein neues Siegel
machen und verbot den Gehranch des alten;
da wurden «rtlich lütezwivelhaft, under wclem
ingesigclc man solle Aa«<i»«(cM vcrsigeln; des
kam die stet Qberein, under velem ingesigel
hntvlvesten gemacht wftrdent» SO solient sü
kraft hau». Clos. 139.
Hantfeeten. 1. Bvroh Handfeste, eisren-
händige I'titer^rhrift, be^tätiirm. ■ l'ie Sfr.is»--
burger Bürger, «versehen und gehantfesiet mit
friheit ...» 15 Jh. Brfefb. B.
2. Festhnltrn. handlialien. — Die Schöffen
von Greudclbruch schworen «die recht , . . zft
behalten nnd sft handfeHm». 15 Jh. Weisth.
f>. 4lö. — I>or Ordd-^elimicdemeister «»dl
schwören, «was stück nnd artickel in disem
bAeh stont. zft halten nnd sft hemtfeHm».
W \ ' ! I f ehm -Zunft, 30.
Uautger, adj. — In dem Memorial des
Orönen-Wörths sind Bflder «nmbe dae das
bAch de.ste hantgertr ei*. Brief b. (Oottesfir ,
Copio.)
Hantgif i. fem., Geschenk. Scherz, 607. —
Zn Weihnachten wird jedem Pfleger des Spitals
' für sein Gesinde gegeben c5 sch. sft haiägift».
, 1466. Alte Ordn., B. 28.
I Hantlangen. Handreichung thon. Heute bei
uns erhalten im Wort Handlanger. - Der
Kaplan der Gutenleuto soll einen Schüler
haben «der ime diene, hat^enge . . .» Ontl.-
Ordn. 196.
Hantqnehel, Hantzwehel.Handtuch. Scherz,
610 S. auch Zwehel. — «Ein haniqueM* dem
I Joh. V. Amarin ircstohlen, 1300, Cod. dipl. S.
; Thom. - \^2. Urk. 2. 164 — «7 clen
j halpdüches zft einre hantweheln» . 1415. —
«Hifj sch. 3 4 umb ein haudqweM». 1420. -
I «Zwo hantqicehlen zft wcschen». 1482. S. Th m.
Fabr. Etc. — «Wiss hantzwelen*. S. Lukart,
I 1354. Uohenrodern, 15 Jh. Weisth. 4, 85.
113. Etc.
Huntzeln, mit der Hand bnrfihren, streicheln.
— «Mansuetus, quasi mann assuctns, der zu
der Hand gcwenct ist und lasset sich hantzdn
nndanrüren als ein /.am 'V'n x* Geiler, Sclcup.
97 a. — ,()b du dich selbst an deinem Cic-
burtglid unzüclitiglich angcriert oder ge-
\hantdrt liettest ...» Id., Dreieekigt Spiegelt
FF. 1 Arb. hum 9b
Ilar. Hör. neutr , Flachs Scherz, fil4. —
»Hör, linum». Herrad. 181. — «Der hargartcn*.
Meistrazheim, 1299. Nordheim, 13 Jh. Ergcrs-
heim, 1351. — «An dem guldin W». Kunhcim,
1404.
Hären ? — « , . wie ein hären vol vögel
; ist» (Jerem. 5, 27). Würm, Ba!., b, 3 h, (Luther :
Vügi-Iiia ucr.i
Harfen, Uurpfcn, die Harfe spielen. — Sie
kennen «Inten, harfen, gigcn. singen». Mnrner,
Nb. 28. — «Sie luirpfft mir von dem krieg
einmol». Id., Genehm., p, 1 Etc.
Hamafieli, Hamesch, Hämisch. Seherz. 61 5.
— «Si gewunnen AarntucA und ^'owant». rintifr.
V. Str. 1, 64. Etc. — Jeder Bürger «sol haben
einen g&ten kanM»eft». 14 Jh. Alte Ordn., B.
13. - .Teder Zunftgenosse ..■^ol haben sinen
gantzen hametch: 1395. Id, Etc. — Ein trä-
ger Bürger «wü sein BameaA nnd Rantjter
herfürsuchrti. da.s leit hiiider dem Offen und
ist rostig worden». Geiler, 3 Mariea, 35 » :
Narr. 160 b; Bilg 165 b: igsb. - «Ein hoffer-
ti^f^»- nnd nridiirfr Mi n. sch ist bald in dem
Harihesch*, ist bald erzürnt. Id., Brö». 1, Ö3 » ;
Narr. 137 — Es war ein Köni^ «nnd auff
ein Mal was er und sein Voick im lfant{:^ch*,
7Mm Krieg bereit. Id.. Emeis, m. ö Ev. mit
l'^^i 100 u. — «ClingÄcntieseftundderbiichseB
werck». Brant, Donnerst D. Ged. 26. — .Tede
' Zunft hat zu liefern eine Anzahl Männer «rin
irera hamesch*. Id., Biseh. Wilh. 244. Etc. —
; Sie «tont den luintmicfi nn lu'ni win». Mnrncr.
I Nb. 106. — Ich «zuckt niinen harHOSch ab der
wend». Id . Geuchm,, p, 1 '. — Aneh: JTar-
nisch. Id., Schelm., g, 4 »; Viri:.. F. 2 Ktr
I Harnsehar, fem , cig. Hunnschar (Harm*
I iM -cherung). Scherz. 613. 1, Plage. — cH«ins«
Ischare. calamitas» Herrad, IH2.
I 2. Speziell Strafe für verweigerte Lehns-
. pflicht. Tragen eines Sattels, eines Hundes,
etc. — Graf Friedrich von Plirt. der don
Bischof von Basel gefangen hatte, wurde mit
seinen Kindern nnd Dienstmannen vernrtheilt
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m Strafe <que vulgo hamescar dicitur . . .,
tssnmentes dictam poen&ni ot per chitatem
via pabUea . . . deferentes». 1132, Als. dipl.
«Der riter mit der roten, — Der berre mit
(kt harnschar . . .» Gyttfr. v. Str. 1, 181. —
ßeUt alt£r. rote, da« spätere vicllc, ein Saiten*
iBstroRient. Was Hanurhar hier bedeuten muf;,
ne;>s icli [liclit. Kitter CJaiKliii isst uinl trinkt
mit dcui Xunig und biiigft ciacn Leich; er er-
fcheint weder als geplagt nooh als bestraft.
Harr, Harre, fem . tlas Warten, der Verzug.
In die Uarr, in die Län^^e. Schmeller, 1, 1147.
— Der ist ein Narr, «der stttts nlfhimbt afP
lK>rs? und harr». Braut, Nsch., 27. — Wenn
üoti dich lange lüclit straft, «verlosz dich uit
Bff solche harr*. Ib. 84. — «All hilif und rot
kt uns vrrlon, — wir wrrrlen in die harr
uadergon*. Ib. lOü. — «So bistu selbs ein
liroser nar, — der dn iets bist und bleibst es
iu die har». Murner, Luth. Narr, Ki. — Ge-
schwüre «sich üit wül in die harr berj^en
mü<:en>. Zell, a, 4t>.
H:irst. maBc, Kopf des Baren uml des
Wildschweins. Scherz, 617. — «Von dem her
nd von dem sehwiu roI man nnserm herren
im abbas (von 3Iünster) den harat geben»,
im Als. dipl. 2, 164.
BUurst, mase.« Abtheilung, Schaar, bes. Ton
FuÄisoldaten Scherz. G17. — «Ein Jiarst .
ijerttntc uf inetzigerouwe . . . Vud kam deuue
■ein imli r . . luirst von di in hülfen». Kön.
CSvS. — «Do kam ein kartet von Siciüen nnd
vingcnt . . . Couradinum*. Ib. 707. — Wenn
von des Bischofs Seite «grosse harst fuBz-
lineht kommen», soll man sie rieht in die
2Udl einlassen. Brant, Bisch. Wilh. 271. —
El kamen «die von Kentxingcn mit ircn
frommcnschlagcrn vor mit irem harst». Ib. 278.
Barster, Krieger. Scher/,, G17. — Wernher
von iiilneburg. der «gar ein wunderlicher
Irrster und wiiterich was». Nie. v. Lauf., ms.
Harstrang, peucedannm officiualc. Kirschl.
I. 328. — «Peucedanum, Hcrttrung oder
Schwcbelwurtzcl». ßcrsd. 93b.
Hart, meist fem., selten raasc, gen. Herde,
Wald, bes. Rest eines alten grossen Waldes
(Scherz, 617), steiniger, unfruchtbarer Boden.
— «.^n der hart». An 10 Orten, 13 Jh. n. f.
— Die Hart im Obcr-Elsass. — «Die nidere
karlt». Düttelnheim, 1306; «in der nidem herde».
H. 1323. — €Die Lüsehart: Id. 14 Jh. —
•I '^ ."'necken /*ari«. Dinsheim, 1351. — «Rehcrs
hart*. Flobsheim, 1420> — «Der niühthart».
Sek, 1310. — «Von der rechten guten weyd
uff 1^11 (liirrc lutrt abgefrirt>. Zell, q. 4''.
Harte, sehr» comp, harter. Scherz, C18. —
«Vir ist zh disemo dinge — Hin gemfito harte
rir.-Y.. fldttfr. V. Ftr. T , 95. — *So er ie
harter daaueu Hoch — Su luiane ie vasicr wi-
der zoeh>. Ibid. 1. 15. — «Do er sinen hört
ersach, do wart er fiarte fro» Eis Preil. 'J.
14. — «Diser gaben bedarf der mcuüchc harte
woU. Tanler, 102 (^0).
Hartli.'il)];?. C'L'cii.'-iiiiiiL:. — Die Au.^siitzi^'rn
«seist geitig and bartluibig oder uuuiilt».
Geml. 73 b. _ «. . . do einer off seinem sinn
Möft^ ston blibt». Zell, f, 1 b.
«Haithttbigkeit oder eigensinnigkeit, poril-
nacia». Zell, f, 2 •.
Hartlialsi;;, hartnäckig. — «Daher kumpt
die Erstarraug. das wir so harthalsig bleiben».
Geiler, Snnd. des M., m, 50 » ; Ev. mit Ussl.
4 b.
Uarthalsaigkeit, Hartnäckigkeit. — «Die
Harihatstigkeit der Juden . . . die umb irer
Siind willen leiden t;ro.sst Trnck und Peinig-
ung». Geiler, Seleup., 84 ; 3 Marien, 9 K
fiartternig, der schwer lernt. — «Die
Menschen die hart Köpf band, die kaum ein
Ding verston . . . und die also hartlernig
sein, die band nit vil bSser Fantaseien, mit
den het (!er bös Heist nit gem SC schaffen»,
(ieilcr, Emeis, 46
Uartmre, fem.; Bure, Spur des Wildes;
Hetze, Hctzjaird, in ilie Hart? SchntoUer. 2,
136. — «Die hartrure von S. £ickart undBi-
dig ist eigen des elosters von Andelahe ; nnd
wer in der bart vcrt, . , . den sol nioman
pfeaden». Marienheim. 1338. Weisth. 1, 729.
Hartstirnig, gefühllos. — «Die erst Vr»
s:uh . . das ein Mensch ein hartstimig, hart,
uiiaiilt Hertz gewinnt . . .» Geiler, Prod. a.
L 57 b.
llasehart, masc, das franz. hasard. Loos.
— Der Fromme muss verspottet werden, sein
Thun muss «vor sinen ougen verspilt werden
also unserme herren geschtich, . man mass
den hasehart doruff wcrffeii». 'i amer, 405 (70).
•- *Zi\ ha$dutrt». Feldname, (ue\\\ iiier, 1132.
-- Personenname: «curia dieta Ilasehardes
hof». Dossenheim, 1333. — <IJaschait, dcrbrot-
becke». Ehcnhcim, 1275. — «Johannes dictns
Hasehart». Sii^^sMl^lieim, 1366. — «Henselin
Hasehart» . Wa&sehiljeiiu, 1387.
Haspelei, Hübe und Arbeit mit Kleinig-
keiten. ~ «Vil Uaspelien, do mit Federwot
umbzugon, die Bett usszuschütten . . .» Gei-
ler, Post 3, HO
Hilsäig. 1. Gchiissig, voll Hass, feindselig.
— «Du bist hüffcrtig gcscin, manchen verach-
tet, neidig und hessig». Geiler, Ev. mit Ussl.
131 Etc. — Solche die einem Freund
«sehr hässig und undankbar 8eind>. Murncr,
Virg., T, 3 Ih anees «der Tnrno allr,eit
hiw9ig was». Ibid. 1, 3 «.
2. Verhasst. — «0 dn bittrer hesaigcr tod !»
(Mors invisa.) Murner Virg , s, 7
3. H&ssUch. — Alecto «das litssig heiliseh
wnnder^ng*. Hurner, Virg.. x, 8 b.
Hä8.Hlich, verhasst. — «Wir sehen das die
Juden bei irem Glouben bleiben, wiewoi sie
darum verschmähet und h&sBlidi sind in aller
Welt». Geiler. Scherz, 619. führt die-e .Stelle
an, angeblich ans i^ioup. 186; da fehlt sie
aber; wo sie stehn mag, weiss ieh nicht; es
ist eine derer, die mir entgaui^en sinil, liier
ist übrigens eine andre: die Luge «macht den
Lügner hesslidt allen Menschen». S0nd. des
Uateln, sich leichtfertig benehmen, sich ge-
dankenlos ergöteen. — «Gar wenig äbergond
das sie inen selber /ii hart seiend ; ir sind
vil mer die dem Uatlcn und Leichtfertigkei-
ten anhangen». Geiler, Selenp. 186 — «Da
ist kein Lachen, Kittern oder flatjftt, aber
I
grosser Ern6t>. Id., Fred. u. L. 119 _
«Alles ir Leben ist nüt anders dan HaUe»
uml HatUnwerck*. , Sünd. des M. 51 a.
Uätt»t'hen, einen schleppenden Gang haben,
sehwanken. — «Dasselb bewegt denn etwen
ein soiichcn frommen Mann das er noch
häUcht; was die andern verwerfen das ver-
irirft er onch, nnd was sie loben dM lobt er
ourh.. Geiler, Post. 2, HO«.
Noch in Baiern üblich. Schmeller, 2, 269.
Hats. 1. Hetze, Jagdausdruck. — «Wer
stctslsmael will sein glich, — stahn im schmn-
— «HusUch and A«&ettcA in der unce siUen».
X4ß9. Hand. n. Ordn., B. 8. — «Die bnrgrer
von HasfcnoMC ... die in der stat Hagenowc
huslich und hebeli(A sitzent». 1477. Tachcr-
zunft, 93.
Hebiff. von haben, der was er hat behalten
will, sparsam, geizig, karg. — «Wo metnsta
das es berkomme das wir also hddg nnd also
gnaw und zach sind gegen den armen Men-
schen ?» Geiler, Post. 2, 87 »> ; Schiff der Pen.
75 b — cSio seind nit s&eh oder häbig, sie ge-
bend aus . . ., aber sie suchen ilariii ^vid^:'r
fiaU und im stich . . .> Brant, Epigr., Copie, j Nutz einznnemcu>. Id., 7 Schcidon. K. 2 ".
222. — Um Schälke zu jagen «hab ich ein i — Fig. «Ein starcke, zebe, hebige (iedächt-
/M^r bctraclit. — wie sie würden aober bracht»
Muruer, Nb. IHö.
8. Streit, Kampf. — Für die Freiheit «hiel-
ten sie (die Miiccabäcr) manchen wild< n haf^>
Brant, Ficih.-Tafel, 305. — Er «ficng ein hau
zu Frankfurt an . . .» «Sie betten einen gros-
sen hate». Blurner, 4 Ketzer, m, Hb. — . .
ein wybschcr man — der sich der wyber
Aa</nimptan>. Id., Geuchm., D, 3 — «...den
Areunden helffen in dem haU». Id., Virg., F,
Ib. — «... des kampffes geben ein gesatz,
— wie sieh aolt «ndea diser haU», Ibid., o,
6 ^. Eto.
3. Eifer. — «Allweil er aber ist im katt —
und acht sie für den gröSStOü SOliatS . . .»
Murner, Genehm. , E, 1
HKtee, Haber. » «Mancher Terlaszt sich
uff sin scliuatzcu, dass er ein nusz redt
von einer hätten». JBrant, Nsch. 22 (dass er
einem Häher eine Nass absohwatet). — «Mn
frow ist worden bald ein hätz, ~- wenn in
niss». Id , Post GO o. — «Bisz hebig, und nit
verthu das dein üppikliclu. Adelphns, Paüüion,
T. 5 b.
I >as)-po Jins : •Hebig, tenace».
Helirin, Häberin, vuu Ilabern. — «Ein
hebrin garbe». Heimsbrunn, 14 Jh. Weisth.
4, 92 - Reblcutc verianj^en häberin brot . .
Jas macht starck». Pauli, 325. — •Ilabcrim
brot». Fries, 33 ".
«Heckellcrnt». Brunsebw., Dist. 78 b. _
Ononis. Kirschl. 2, 583.
«Hederich, rapistrum * Gersd. 94 K — Rapli»*
nietrom segetnm. Kirschl. 1, 71.
Heder!i89leiit, Uederlissman, Haderer,
Zänker. — «Also thunt auch die lledcrlissleut
und HadermeUen; wie man es mit inon an-
fahet, was man sagt, darwider feehten sie . . .
Es ist ein weibisch Ding TTadorn. Zancken ;
RederlistPMn, es seind gemeinlich, anvoikam»
ne Hensehe». Oeiler, Sflnd. des M. 40 b ; 42
So wie Metz die Abkürzung Namens
sunst wol ist mit gcschwäts». Ibid. 63. Etc. i Mechtild ist (Ziemann, 248), so wird wohl jLm«
Hauen. 8. Himwm. das abgelrönste lisbeth sein ; im SIsass ist
Uanffecht, haufenweis. — «Der Teufel ■ diese Form noch im Gebrauch. Da Geiler be-
wirft dise Menschen hav^tchl in die Salb*. ; hauptet, Hadern sei «ein weibisch Ding», ao
Geiler, 8 Marien, 18 ». — «Do cogent die Jn- ist leielit erklilrlieli wie man an Yerbindnn^en
den kußecht wider lieini». Id. Post. 2, 81 b, j wie Hadertnetx, Haderliis hatte kommen kön-
«Uud ist des Biunders kein Eud, alles
fttfjffsdke mit einander». Id , Bilg. 166 ». —
Als AiicTustus «den zepter an sieh nam. —
bin sorg und angst im hußeht kam». Brant,
Nsch. 56. — «Gott . . . begabt dich hauffetM
und rilicli mit gnaden». Adelphus, TEhodis.
H. 4 »J. — «Die Türken ... die sich ander
dif unMM ii ^M^ecM vermischet hatten». Adel-
phus, Türk., E, 1 a. — .,ha^ff^edU wie die
schncegüus». Zell, H, 3
Uaosgesess. 1. Hauseigentiifimer. — «Octa-
vianu^ Hess ein Gebot ussgon das alle Welt
wiiiU bebchnben, ein jcglichs Hausgeeesä» .
Geiler, Ev, mit Ussl. 197 b ; Post. 1, 8 b. _
«Jeglichs huszgesraz (solll in i'"^ -liirr. . . voll
wabsers> liL-roit halten. Braut, hisch, Wilh
267.
2. Haus. Wohnung. — «In allen huszgesessen
des gantzcn jüdi.schen lands asz menigklich
ein osterlemblin», 3Inrner, Hess, D, B *.
Hausrat. S. Husrat.
«Ilebecb,» Babicht. Goittr. v. Str. 1, 33.
— Scherz, 630. — Gewöhnlich : Habich.
Hohclirb, Ki;;euthum habend, namentlich
ciu iittus. Schct <i. t>3U. — Wer *hebdich oder
haselieh hie gesessen wcrc, (soll) kein lang-
oder aa
87 «.
— Der
uen. Ueberhannt nahm man damals gern das
weibliche Geschieeht com T^os von allerlei
ilän^'cln und Tborheitcn ; so £ribt einmal Gei-
ler «Gredenwcrk» geradezu für synonym mit
«Affenspil and Narrenwerk». Post 4, 14 ».
S. Gretiseh.
Hefel, Sauerteig. — Chribius sprach: «hü-
ten enoh vor dem Hefü der Abgescheidenen».
Matth. 16, 6. Geiler, Pred. u. L. 79 ».
! Heft, fem., Halfter. — Der Teufel hat «die
I Seel gebunden mit sieben Halftern
siben Eselheften». Geiler, Pred. u. L.
Hegecbt. mit Hecken bestanden
grüne WSrfh «was ein wilder hegechter wert,
Vülhursten und wilgböme». Nie. v. Laufen, ms.
Hegen, Heien, mit einem Hag umgeben,
i nmzännen, hegen, schützen. Sehen, 633. — .
Niemand «sol dchcin omüt hegen noch detuc
ersten howe. unde sol eine gemeine weide
üin». Maurbniiinbtcr 14 Jh. Hanauer, Constit.
• I*ir .\bfi--«in von Erstein soll «den
brügcl iicien »iben naht vor S. .Kuf^iti ta«?,
und sol vor S. Johans ta? ledig sein, das ir
vichc darnf giengc». Romansweiler, 1344.
Weisth. 5, 455. — «Etlich herreu . . hcieteu
, in. kunig liudolf zft leide*. Glos. 45. — "Em
messer . . . tragen». 1452. Alte Ordn., B. 2. j •he^etent in etliche herren uf». K4n. 450,
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HehL — Wer von BaUchweiler wegziehen
will, €d«8 maß «r wol tftn mit disen vier
«fnirkon. mit einem stampf, einem eyb- oinem
hehl und mit einem hauen». 1413. Wcisth 4,
49. — Za QÜdwiller, 1894, und sn Snlsbaeh,
1507. war es statt eines MM$ eine Wanne.
Id. 4, 61. 78.
Heidaclu Heldehe, Oehöle auf einer Haide
- *rf dem h^idach» Itterswüter, 1318. — «Im
,^i£ukhe». Kestenhols. 1297.
Heideiischwerk« Stickerei, franz. tapisserie.
Scherz, 633. — «Pic grosse heidenachwerle
ierge die indem chor hanget». 1418. S. Thom.
Fabr. — «Ein lotterbett stallachen mit
hfideschwerklisten'. MGo. Stadt-Arch. — «Ein
Jungfrouw die würckt heidensch Werck, die
ander spint». Geiler, Bilg . 9 «. — «Dazu hab
ich in minem Has hübsch Jicidmsch Wcrck
Tücher». Ib. 172 — «Ein Jungfrow die vor
einem Bildner sitzt und heidensch Werck
wnrckt». Tb. 159 — <Ein fjutor Hildnor ist
nüt wert einem das die Kunst des Heidena-
wercks uit hat» Id. Selcnp. 104
Seit dorn frühesten Mittelalter hoTog man
im i)ccideut gewirkte Tcppiclie .und gestickte
RleidorstoiffiB aus dem Morgenland und von
den Sarazenen in Sicilien. Lateinisch nannte
man diese Dinge opus saraeenicum. franz.
sairasinois (Ducange, 6, 66). In Deutschland,
wo das Volk die Araber für Heiden hielt,
tag^te man heidnisches Werk; der Ausdruck
kommt schon vor im 14 J!i ; er findet sich
bei Dasypodius: «aolaea vel aulacnm, ein ge-
wnrcket oder heidnisch Tnoh, Deoke oder
Sergen»; selbst Göll hat ihn noeh, 404: «au-
ieam, türkisoher Tepnichi Aeidnüc^ Werk».
«HeidettMh wimalunit». ^nsdiw, Dist.
74 Ger^d 91 >>. — Senecio saraoeniene.
Kirschi. 1, 477.
Heiev. S. Seffen.
Hei'^erleiss, eine Art Tanz. — <Heigpr-
kiss, ein schübelecht Däntzlin, das ist corus,
a eoTona, do man nmbliergat in Rings weis».
Geiler, Post. 2, 50 — «Ir mciiieiit ir kün-
nent zu beiden Uenden, als do man ein Mei-
geHeUt macht, nnd Icdnnent Gott ein &nd
biott'n und dem Richtumb die ander ^nd, und
also umbher danUcen». Ib. 3, 80
Hei^erUi», HaierteB, Beneeke, I, 981. Gin
Tau/, /n dem ursprünglich sresnniren wnrde;
Lets, Kirchengesang und Uesang überhaupt.
Was bedeutet alwr Heiger? Ich glaube He*^«*-
ieiss ist zurückzuführen an( Hileich, Heiraths-
geauch. S. Wackcrnagcl, Basler Dienstmannen»
recht, 34.
Heilbertig, hcilgebärend , heilbringend
«... das er ... zu diser heilbertigen zeit,
die erkant warheit . . . widerfeehtet». Hedio,
Ablenong, b, 2 «.
Heilen, castrare. Heute bei uns: verheilen, —
<Kin geheüter hwg». SaUmatt, 16 Jh. Weisth.
4, 136.
Heilfertig, /.um Heil bereit. — «Alles din
▼olek wollest dn beschirmen, heßfkt^ noiohen,
erlösen». Gebete. 15 .Iii.
Heiligen, beilig werden, heilig gesprochen
werden. — «Hest du üt vil bebeste gesehen...!
die in disen siten oder in vil ioren gehe^et sint |
also hievor vil gesohaoh?» . . . Wie kommt
es «das in disen siten also gar lütsel bebeste
geheiUqenff * Rnlm. Mcrswin, 9 Felsen, 19, Etc.
Ueiligenvart, Wallfahrt. — «JiUn heilgen-
vart . . . gen Borne, zft 8. Jacob dem verrem,
oder gen Oche». Ittenheim, 15 Jh. Weisth l
734. — *Fart su den heiligen». 1472. Gotzhub
zum Rebstock, ms.
Heili^that, wörtliche T^ bersptrunt:^ von
sacriticium. — «Es warent üacriticium, das
sint H«iii0häte)i*. Geiler, Selenp. 108b.
Sonst sagt Geiler immer Opfer.
Ucillant, Salband. Scherz, 636, Haillende.
— «Nim ein fteiüant von einem tuch», nnd
binde es um dio Wunde, Gersd, 38 b
Heilmachnng, tsanctiticatiu wörtlich über-
setzt. — «Darnach sihestu in an in sua sancti-
flcatione, das ist in siner iEnftnodlMNi^». Geiler,
Ev. mit Ussl. 168 b.
HeiloMdier, Heilmacher, Heiland. — «Jesns
Gristus unser lieihnecher*. Oswald. — «Uff dem
Ülborg, do unser lieilmacher uifgofaren ist zu
Himmel ...» Geiler, Schiff der Pen. 187 b«
Bilsr 4 Ev. mit Ussl. 143 «
lleiUam. — «Wer da glaubt und getauüt
wärt, der wftrt keHtam», Geiier, Bt. mit Ussl.
108 «.
Heilsame, fem., Heilmittel. — «Darumb ich
ein bad begcre — das mir zn to üft wwn diend
were». Murner. Bad., C, 3 o. — « , . . zuAe»/-
S(MW (remedinm) solcher kranckheit». Id.,
Gayac, 402.
Ueilsen. 8, Holsen
Heilti&m, Heiligthnm, Beliqnie. Scberz, 686.
— «Iliemit was onch das heiltüm komen, —
Uf dem sie sworen solde». Gottfr. v. Str. 1,
215. — Der Kirebwart von Iffinster «sol des
heiltumea hüten». 1339. Als. dipl. 2, 167. —
Die Äbtissin von Eschau 8oU «lihen einen
kneht nnd ein pfert, das keSUtm nmbe den
bat! v.h fürende». Ruifach, 1349, Weisth. ö,
383. — «... vil grosses wolgeaiertes heü-
tumeB ...» Nie. v. Laufen. Gottesfr. 88. ^
Papst Felix « ift uf das men nf der heiigen
heiUum sol messe sprechen». Kön. 616. —
«Die Oeher heiUünufarh, 1489. Vind. typ.,
docnm., 22 — «Man weicht kein AUnr. man
macht ein Loch darein und setzt HeiUum da-
rein nnd vermurt es darin*. Geiler, Bv. mit
üssl. 223«; Narr 130 b. Etc. — ^Heiltum-
furer». Brant, Ksch. 62. — «Der wihebischoff
blib mit . . . einer monstrantzen mit heUfmiA
vor dem münster ^ten». Id.. Bisch, W;|]t !}8'i
Etc — Statzionierer «die falsch heütum um-
her fdren». Unrner, Nb. 62. — Man that in
die Zelle .Tetzers «weyhwasser.. ., heiltumb ...»
Id., 4 Ketzer, C, 4 «. Etc. — «Das würdige
heiltumb» des h. Beeks. Adclphus. H Rock,
B, 3 b. — «Schwören uff das heiltumb». Id.,
Barb. 64 — Hütte Fries Überreste von
Aviccnna, er würde sie «in grossen eren lial-
ten, als wer es heiltumb*. Fries, 64 b. Etc.
Heilwertig. — «Stee uff und gee, wan dein
Glanb hat dich heilwertig gemaoht». Geiler,
Ev. mit üssl. 139 b
Heiijse. Uhne Zweifel Heize, capulus. Griff
eines Schwerts, Scherz, 648 ; hier wohl : Schloss.
•~ Übeith&ter soll man «in iserne Aeäfin oder
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plöcher» legen. GciBpgUheim. U Jb. Weisth,
1, 707. — Vergl. «oompedes ferrei vel lignei».
Börech. Weisth. 1, nm.
Heim, Heimat, Haus. — «Maa spricht, ein
heim gezogen kiDt, das ist asse als ein rint.
Das ist hl disem war. Avan die menschen die
nüt siüt uägangca irä kennen (neml. der Na-
tor) . . die sint rehte als rinder . . . su deo
göttelichen dingen». Tauler, 230 (40)
Ueimburge. 12 Jh. u. f. Scherz. 637. Scig-
nenn et villages. 114 u. t
Ueimesuehe, fem , Einfall in eine Wohn-
ung. Scherz, 641. — Johann von S. Amariu
«bdiftp und bezügete den frevel uad die Heime'
suche*. 13(10. Cotl. dipl. S. Thom. - Wer
Jemaadeu in seinem üauü überfällt und «bür-
net er in (verbrennt er .nein Haus) mit der
heimesüche», wird auf 10 J ilir • verbannt. 18
Jh. Strobel, 1, 325. 1270. Utk. 2, 7.
Keimet S. Heimut.
Heimi<<cb, einheimisch, zum Hause gehörig,
eigen. Scherz, 638. Sehr oft in den Alten Ordn.
und den Weisth. — Ich kümmere mich nicht
um fremde Sünden, «mit den Aammc^ hab
ich zu vil». Murner, Nb 27ö.
Heimlich. 1, Vertraulich. — «Mit dem Ein-
falUgen hat der Herr sein Gespräch, £r ist
heimNdt den Einfeltigen». Geiler, Selenp.
163 0. Etc. — Man soll seiner Frau gönnen
daes sie habe «ein hnmUdim mithelffer».
Hnrner, Geuchm., e, 2 b.
2. Heimlich, leise — «Hiet vor heimlich
rnnen dich». Braut» Theem-, b, 6 — «Der
Uselioff aalt ... mit AdiiiKeher etimm ge-
lungen haben». Brant. Bisch. Wilh, 290.
ä. Geheim. — «Was du dnst heimlich (se-
erete), das sag nit dlner frowen». Brant, Fa-
cetus, .\, 3 n. — «Gib heimlich als das du
gibesi usz». Ibid., A, 7 b, — «Mancher der
lacht didi an in schMta, — der dir doch
heimlich äsz din hcrtz» Brant, Nsch. 69. —
«Das sint die urteil gotts heimliclK — der ur<
saeh weiss niemen gentaUeb». Ibid. 69. —
«Der p-onch ist heimlich*, er kann geheim thun.
Murncr, öeuchm., f, l ». — «Wer hat noh
doch bevolben das, — das A^imlidk und versebwi»
f;:pn M-as ?. Td., Schelm., ir. 7 ». — DieTailfegibt
«heimliche genad». Id , Bad, 6*.
i. Verborgen. — «Von den Blatem am
heimlichen Ort». Geiler, Bros. 2, 7 a. Etc. —
«Der jud hat auch sein sacrament, — be-
sclmeidnng am hemiuAm end». Mnrner, Bad.,
B, 1 ». — «Es bleibent auch den "oclben in
den heimlichen orten eisenli . . .» Id., Gayac,
406.
Heimlicheft. GoheimnipR. — <Encli int ge-
ben ze erkennen die Heiiiüidicit dcü Richs
Gottes». Geiler, Post. I, 32 l>. — «Ein Freund
offenbart dem andern sein HcimUcIuit, ilas
man dem knecht nit ihut». Id., Brub. 2, 25 'K
Etc. — «Der ist ein narr, der heimlicheit
— sinr fro^\ cn oder jeman? scitf. Brant, Nsch.
53. — «Ein armer bhalt wol heimlicimt, —
eins riehen sach würt wit gespreit». Ibid. 42
(von der Sache des Armen redVt man nicht).
— Der Qouch «sol glich ir alle sine heim-
KeheU entdecken». Mumer, Geuchni., f, 2 ^.
— ^ «. . . seit es sein ein heiiiUicheU — sie
hetten es dem narren nit gcsett». Murncr,
Luth. Narr, äd. Ete.
Heimstor, Aussteuer, Mitgift einer Frau.
Scherz, 641. — Zu Pfeffingen haben die Töcb*
ter, wenn ein Sohn auf dem Hof bleibt, keinen
Theil am Erlje, ^r>^ sig danne an irer mftter
heimsiw*. 15 Jh. Weisth. 6, .S73.
Heimsuchen, einem ins Haus einfallen, be-
suchen, visitare. — «Swcr den andere dalteime
suchet», wird verbannt auf ein .Jahr 1276.
Urk. 2, 10. — «Die Waiszen und die Wit-
wen heimsuchen». Geiler, Sünd. des M. 89«;
Post 2, 16 n. — «Maria ... ist gangen über
das Gebirg -m ir Mumen Elisabeth, und hat
sie bcschaw ei oder heimgesucht». Id., Ev. ndt
Ussl 174 t*. Etc. — Gott wendet sich vou
dem ab «den er zu ziten nit heimsucht*.
Brant. Nsch 2h (durch PrüfuiiL-en) — Der
j Kaiser ling an zn tJunnsuchen und zu berich-
tigen alle die stet in Lombardien». Adelphus,
Barb 22 ^. — Ein Arzt soll seine Kranken
«offt heimsuchen» . Fries, 17 ^. — «Witwen
und Waisen f^eimsuchen», Blindenf., C, l
Helmut, Heimet, fem., Heimat. Scherz,
643. — Er Hess sie «wider zb ir }ieimuten
keren». Gottfr. v. Str. 1, 8. — Sich trösten
«libes, gemaches und fieimüUi». Tauler, 7H
(lf>). — «Sin geselle in sinrB heimute do oben«
an». Nie. v. Laufen, ms. — Der Bischof war
I «verre von sinre heim&te». Kön. 659. £te. —
I «Ein ebristener Bilger . . . der sieh gekert
! het zu suchen sin vetterlich Ileimut der ew i-
I gen Seli^eit . . .» Geiler, Bilg. 21 1L6
i 170 b ; 906 m. — Bei Mnrner, nentr. : «leb
wciöz kein heimct das wir band, — dan ob
I ansz unser vatterland*. Bad , k, 3 t>. — dch
mein die lieben hcilgen zwor, — die ieta in
irem Jieimet siind«. 11 id. k, 4».
fieimwise, Heimat, — «Do ich keinen
FrSnd noch kein Seimmite habe, neeb kein
blibende Stat». Geiler. Bilg. 168
Heisere, fem., Heiserkeit. — •Jieisere der
stimm». Oersd., 73 b.
Heiserig. heiser, dumpf. — «... das was-
ser stund, — das es uit weiter tiiessen kund,
— nnd gab ein heiaeriffen thon». Hnrner, Virg.,
d, 5 a.
Heismütikeit, hitziges, aufbrausendes We-
sen. — «Lflte die de wttrkenl ms htitmStikeU
und US bitterkeitnnd spreebent swere wort . . .»
Tauler, 301 (59).
Heitere, fem-, Heiterkeit, Lldit — «Dein
gcsatz ist die AsAsiv meines voges». Naebtig.«
l'salter, 315.
Hei. S. Hol.
Ilelbeling, Art kleiner Münze. — «Nit tilt
ein .Spctzlin uff dab Erdirich, deren ntau luut
umb einen einen Helbeling kooft, das Gott
nit wisse». Geiler, Post. 2, 47 «. — «Wer
Gut hat der hat Eer, sprach einst ein Frosch
da er sass uff eim H^Uttimg: Geiler, Ev. mit
Ussl. 144 a. Etc.
Helbewert, \\ a& einen Helbling, einen hal-
ben IMennig. werth ist. — «Ein hübewert mat-
ten». Westhoften, 1205. — «Ein helbwort bro-
des». 141Ü. Alte Ordn., B. 20. Etc.
I Heide, fem., Gestell von Pfosten nnd Lat-
1 ten, in einem Garten oder an einer Maaer,
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— 169 —
indem Heben ^epflan7.t sind Noch hcnto:
Mhelde. — «Ein schelböm za den Helden
m gürten». 1480. S. Tlunn. Fabr. — «6 ^
umb zwo BtGtzen zft den helden im rcfcntAl-
jarten». 1441. Ibid. — «An dem gehelde». Nord-
hrim, 1350.
Oelen. part. gehoUeti. i:ohc\\n halten, ver-
khlen. — «Man soll ciu roi ^\uth) heimlichen
kaln». Brant, Cato, b, 2 «. — «Vil narren
haben in mich f/choUen». Munu r. Luth. Narr,
l'i (haben sich in mich ver:iiccki .
HfUkuit. Uelfentier, KIcphant. Scherz.,
fiU. — «Tusent gerittene mit 20 helfanden».
Kött. 324. — «Zum helfande* Strassb. Haus-
uoe, 1803. — «Nim ein kleines Mücklin,
>ifh wi»! es Fettich het und so wit kan llie-
jeo, and wie der j^ro-ss Helfant kein Fettich
hiU. Geiler. Biig. 121 Kv. mit U.ssl 92 ^.
fik. — «Das schäflin schwimt oft osz an-
ttid. — da der kdffant ertrinkt mit sehad».
Brant, Epigr., Cupie, 211. — «Elcphanten oder
MfoNlm». Pauli, 357. — «. . . glich wie
b«in des elephanten oder M^anto». Gersd.
UeUenbein, Elfenboin. — «Ein rotes keifen-
km». Oottfr. v. Str. 9« 108. — «. . . edler
throne, — den mit helffenbein so schone -
- got hat selber zabereit*. Braut, Kosenkr.
D. Oed. 19. — Er «weseht den mensehen
lUo rein, — als wer er nur den hclfenbein»,
Noner, Bad., in, 3 ^. — «. . . gleich aU die
^«iteehiiiid gefemet hand eehSn helffen-
htin aos Morenlatid — in piirpnrfarb und
tmk gold». Id., Vurg., 0. 5 «. Etc. -- «Die
trtge (eines Brannen) warent wie ht^tvlMn».
ilts^cn. 20 — *B^«iMn der leber gut
ist». Fnes, 48 a.
Helfenbeinin, von Elfenbein. — «... and
was der cincz cederin, — Dax ander Mfen-
ifiniu». Uüttir v. Str. 1, 283. — «. . . als
trtcht man ein silberin becken und einen
hlffmbeinen strel . . » liraut, Bisch. Wilh.
ibX). — «. . . von tteii itelffenbat/ncn heuscrn
• .» ( Ps. 46, 9). Nachtig , Psalter, 112.
Helle, Hölle. — .Vusserdem : 1. Esse. —
Was vergoldet werden soll, «daH .sol mit
blaer goltfarben ofll^cloäscn noch in der
Ubigeferbt Verden*. 1489. QoldBchin.-ZuDft,
71.
2. Enger, dunkler Ort — «Uf die Iwlk. in
itthdien». häufiger Feldname. 13 Jh. u. f.
~ «Apud infcrnum». Wilshausen, 1276. —
««In der helien». Revier Strassburgs. 1330. —
•Zar heUen», «de ittf(emo». Straaeb. Familien-
Dame, 1257 u. f.
Uellebrant, der das höllische Feuer nährt.
üMta d'enfer. — «... so du von tötlichen
•ÖBden ein heUebrant worden bist». Nie. v.
Str. 278. — «Ich enweis anders nüt wanne
<Uz ich ein ewiger hellebrant müste sin».
Ke. V. Basel, 97. — R. MersMin meinte «daz
" oiii t W itwer heUebrant mflite Bin». Nie. v.
iMkn, Gottesfr. 187.
Hellen, lauten (hallen). — «. . . als die
Wort blohs nach irer Ei<:t;nschaft ... an
iBCD selber heUen». Geiler, Selenp. 28
Bellewise, Höllenstrafe. Seherz, 646. —
fingel iUhrte einen Bischof «sft den hdle-
witen, dar. er gesehe die grosse not der armen
seien». Eis. Pred. 2, 107.
Heilig, schwaeh, entkräftet. — «Do kam
Jesus hin nnd was iniitl utul heilig worden
von dem Weg». Geiler, Vot>i. 2, 70 b, _ i)er
Pilger «muss ouch ctwan me haben das in
wider sterck virul krrftitr. so er müd und
heilig gerot wcidcu«. Geiler, Bilg. 18 u; Schiff
der Pen. 93 b; «rös. l. 18 «.
Ilolliffon, abmatten, srhwüchon Srhrnollcr,
1, 1UÖ2, hcl^'en. — Kiiieiu icur Ader lassen
«also das jn der Hus dos bluts hdti^ nnd
blod machet». Brnnschw., t^liir. 25 ■.
Uelmen, eine Axt mit einem Helm oder
Stiel versehen. — «Ich gedenck vil. Jo woran?
etwen an (ein) lleppenax, wie sio gelielmt
ward». Geiler, Bilg. 66 «. — Wir wollen
unterlassen was die Pfaffen gethan haben,
«und etwas beesera thnn dan das wie heppen
axt geheknet was». Mnmer, Lath. Narr, 49.
Scheint ein Sprilcliwort j^ewcsiMi zu ^tiii
«Uelwe, Helewe, palea». Herrad, 191. Au>
dere Form flir Rate.
Hendelin;?, Art kleiner Münze, bes. in
Schwaben und Baieru gebräuchlich. — «In
Sehwoben lot sieh einer ee bezalen mit eim
TTeudflinffs Helbpling denn mit eim Strasslmr-
ger Pfennig; ürsaoh ist, er kennt in nit».
Geiler, Post. 8, 48 a.
In der.'^oll)en Stelle, Ev. mit rs>l 51 b,
hcisst es UendeUngs Haller und Strassbnrger
Haller. ~ Naeh Senmeller, % 206 Handmttnxe,
kleine ScheidcmüuKe.
Uengisel. S. Hangisen.
Henfflin. — «Die winteer soUent vier heng»
lin lirin^jen mit jnen. daz nians jencMi ze dan-
ken hab». Sennheini, l^iü4 Weibih. 4, 118.
Nach .Mono bedeutet Henglin zwei oder
mehrere Trauben, die mit ilein Rebholz abge-
schnitten werden, dass man sie daran auf-
hängen kann: nach Wackemagel, einen klei-
nen Korb zum aufhüncren Benecke, l, 619.
Mouü konnte wohl Recht haben.
HengniäH, das Aufhängen. — Hiob sprach:
«min >r!e hat crwclet ein hengnisse . . »
Tuulcr,aböi,6b). iHiob, 7, 15. Vulgata : üuspen-
dium.) Zwei Zeilen weiter steht bei Taaler
Erhengniss.
Hoppe, Hippe, Hau Ibeil — Geiler, Bilg.
66»; 3Iurner Lutli. Narr, 49. 8, Hdmen.
Herbsten, Wtinle>e lialten — *.Tpt7 muss
mau lurbäten, jet/.uud t>o muss man ernen»,
Geiler, Ev. mit Ussl. 63 ».
Göll, öS: c ViiKioniiiHor, Herbster».
Herheit. Herrlich Ivcit, Hoheit. Scherz, 655.
— «Du (König) kummcst hergeritten mit
grosser litrhciU. Tauler, 897 (69).
llerhorn. Horn das beim Heer gebla.scn
wird, Kriegshorn, tuba — «Er würt senden
sein© Eugel mit einer Trummeten, Herhorn
oder Schalmcigen und mit einer grossen
Stimm». Geiler, Post. 1, 4
Heringmunji^fer, Häringverkäufer, Manger,
.Mängor. lat. mango, engl, monger, Händler,
15 Jh. Znnitverord. 216.
Uerköniling, advena. Fremder. — «David
spricht: Herr, ich bin ein EerköttUing and
ein Bilgert. Geiler, Pred. a. L. 37
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Uerächaug, Beherrschang. — Die Götter
«CO land und leot in herschung betten». Mar-
ner, Virg., G, 6 (sie beherrschen).
Hert, hart. Scherz, G(J3. — «Was machet
dise hertm herlze, daz sii dem menschen also
dürre and also kalt siiu?» Tauler, 08 (12).
Etc. ■— «Ir herten heruea, ir ^uUent weinen».
CloB. HO.— «So wil ich... dise staroken fuarten
rintrc von minen beiiien entliessen». Nie. v.
Basel, Iba. — Es «were üch nüt g&t einen
Itertm weg zu gonde». Ibid. 9t. Etc. — «Do
mahtc er buriion entspringen m leerten stey-
nen». Köii, 2Ö4. — «... dirrc was ciu herUr
man». Ibid. 588. Etc. — Ein Klose «in eime
hertten gellen stein . . .» Peter v. Gcngcnb.,
1436. Etc. — «Das cysen ist hert . . .» «Der
artzat der nie siech ward, der ist htrt und
namilt gea den sieohea*. Quldia Spil, $, 38.
Etc.
Uert. iiiasc, der harte Erdboden, Fussbo-
den. Erde. Scherz, 6ö8. — «In dem harde (der
Jobanniterkirche) gros lielltflm verborgen lit.. .
Der hert ist noch z& estrichende». Nie. v. Ba-
seit 317. 3S7. — «Wenn ein probst (von S.
Morand) wil, to mair er einen pblog of 8.
Jorgentag in cirii fimt stusbCii. und sin gfiter
selbs buwen» Karspach, 1120. Wetsth. ^86.
Plar ., die ITerde», an* und Kies be-
stehend r !;r ) Ti, mit wenig Erde bederkt
■In den herden». Altorf. 12)^9. — «Binder den
herdm». Hodiftlden, 1351.
Hieher auch das foIf;fcn(ic? «Der leit in
aUez hinewart — lieber mauic ungeverte, —
Ueber veUe und über herte, — Ucber dürre
und über wn^: Gottfr. v. Str. 1, 237.
Von der Hagen, im Giut>sar, sagt : die HerU,
sing., steiniger Boden.
Herte, fem., Schulterblatt. Schmcller, 1,
1170. — «Zfthant schlug in ciu tüfsl zwischent
die hertm, das gott«^ lichome von einem
munde . . . vil» Eis. Pred. 1, l92.
Hertekeit l. Härte. — «In dem steyn ist
liertikcit, kclt und fewr». Gnldin Spiel, 8.
(1882: schwaro statt fcwr.) — Der Mensch
«Wirt hert und ungtschlaclit und feit mit
hcrUkcyt auft" die lewt». Ibid 8.
2. Härtigkeit, Verstocktheit — «Unser hcrre
stroffet sü umb die hertekeit irre hertzen».
Tauler, 58 (12). — «S. Maternc stroffctc die
bürgere nmb iren nnglonben and htriikeü*.
K8n. 710.
«llertemonat. dcccmbcr». Herrad. 179.
Scherz, 618: UarimoMt. Wegen des h&rtge-
fromen Bodens f
Hert<Mi, harnn — «Discr hertet lange
kloppfcnde das discr uCstat . . .» Tanler, 51
(11).
Hertmiitelieit, narllu'r7.i<rkeit. — «Eii;en-
willekeit, herimütekeü, swcr urteil, swerc
wort . . .» Tanler, 59 (12).
Uertzflnger, di r vierte Fini,'er. «PeM
King tregt der Meoscb au dem lierdcu li'iager,
der beisst der Herttfinffer». Gk^iler. Ev. mit
Tssl. 102 ' : Enieis. :m a. _ ,7u ,i,.ni dritten
so greift er die FüU mit dem Goldfinger oder
Herizfinger: Id., Arb. bnm. 68 >».
Güll. 129 : «Digitus anntüarie, der OoldÜn-
ger, UerUßngtr»,
Uertxigen, behertzt machen, aufmantern,
afiBderen, rtthren. — «Das Wort Gottes Aerl-
eiget uns nit». Geiler, Selenp. 1.53 Etc. —
Arnold von Breücia hat die Römer «wider
den bapst und keyser /.u thun gdttrtßiftt und
gesterckt». .\delphus, Harb. 12 ».
Hei-tzi^un;B;, Hertzung, Affekt — «Der
Gedanck i;chin ein Hertzigung . . . ; hcrwi-
derunil' die selbipf Jlcrtzigung, wie sie ist,
demnacii bringt siü ein Bedunckcn». Geiler,
Selenp. 95 a. — «Das Vierde worin diser vol-
kommen Frid stat. das ist Gleichhellung der
HerUigungen mit dem Geist». Id., Schiff der
Pen. 101 a. — «Der Mensch sol herlzlich bet-
ten mit Begirden und Uertsigungen*. Id., Post.
2, 7 — «Du sprichst: kau man nit wissen
wie Vit der HerUungen seind und der Hing
die eim das Herta aJso berären?» Id., BrÖa.
I. 28
Hesch, Schluchzer. HescTien, scliluchzcii.
Schmelier, 1, 1184. S. anob Je*t. — «Der hcsch
oder klugken». Fries, 140 K
Heidin, adj. von IlaseL — «Da.s ich in
raög die lenden schmieren — mit zwölf guter
Aesbnstee&m». Mvmer, Nb. 86.
Hesin. adj. von Hase. S. Kurz, 228. —
«Ein IteMin kesz wü ieb dir schenken». Uar*
ner, Lnth. Narr, 72. — «Ein haumm kMz
.\il ich dir geben». Ibid. 132. Sprilchw5rtlieh
für etwas das nicht existirt»
Hesse. Km, 826: 00»r, Kleidong. Eher,
nach Grimm, 4, 2, 1267, das Bein. — Dio
kleinen Narren, «. . . dem grossen narrea
sessen — in den hosen, in den heuen: Mnr«
ner, Luth. Narr, 93.
Ueesig, gehässig. S. anch hämg. — «Zor-
nige und hessige . . . mensehen». Tanler» 20
(5). — «Nidige, hessige menschen». Hugo
Ebenh. — «Die uachätelligc hessige Veaus».
Adelphus, Fic. IBl b. — Die Türken sind
dftn Christen' «fcind und fiessig gewesen»,
id., Türk.. D,3 — «Das volck, das zu\ urbui
den geistUcben hang ist». Zell, A, 1 >.
Ketsch, masc. Lexer, 1. 1279, mit einem?
— «Es äui der pfarherr ein Itelselten halten.,
der ist pfründen frei». Zntsendert 15 Jh*
Weisth. 1, 758.
Schmeller, 1, 1192: «da^ Mötsch, Kalb».
Helschen, schleppend, schwerfällig gehn.
S auch hiUschen — «Sobrib ich dann wie es
ingefeit, — und hetsch recht mit in wie sie
wellen, — mit grossen >priin<reu zu der hei*
len . . . » Murncr, Geuohni., J, 2 K
Henr nie fern. S. Hüte.
Henstftff, HeuschrLcke. Noch in der Schweiz :
HeostüffeL — «Die heusiö^fff dio kein küni^
hant, — und zieben docb zv veld aUs&nt».
Erant, Nsch. IOl'. — Tb. 38: Hcuschrook
Uieditwet, dicäseit«. — «Gott der Üerr ist
so milt . . . das er alles das das hiedUtet sein
i>( uns /.u Nut/ und Gebrui'h ^'fben het»
Geiler, Bilg. 122 — «Was hicdmtt (jkittes
ist, das ist üppi|:». Id., 3 ]farieiit_21 a.
«Hipffnlte
Hagebutten.
Uirffnlter, lliereii, tribnlas». Bermd, 199.
Hfeffeii, Hipfen, HagebntCen. Beneeke, I,
674. Schmeller. 1, 1057. — «Butten oder h&g^en
oder hjft^en genant». Brunschw., Dist. 44 *.
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«TVftj. hat soincn buscn vol stein und würt
^efandeiL selteu alleüi, hat auch ein rotes
rieklin mn, tbett ]B&iiek«iii niehts Umb nwD
es ston. Aatvart: hbgax odw kggfm», Bäth>
selb., c, 1 «.
Hj«l«B<Uc} des liieiigeii Lande«. ^ «Unsere
hieUndige oberkeiten*. Wurm, , i 3 «
UUlen. Scherz, 670. S. aach heUen. — 1.
Hatlea, lauten. ~ Yen einer bildUeh ansge-
dräfkteu JJcc sacrt Tauler, «das di?; grobc-
lichen kiUet; Taoler, 126 (25). — <So hiüet
mi IQtet mir ... in meinen oren die . . .
»timmc». Eis. Prcd. 1, 70.
2. £iahclü^ behaupten. — Ein Dominikaner
^anbt an die nnbefleckte BmvCLngaiu^ «nrie
>\ä.^ ilan hillet ^ein gaatMT orden». Munier, 4
Keuer, D, 4 ».
«Himelm, laqaear» Herrad, 196. Zimmer*
decke, an^nrcspanntesTuch.Traghimnu 1 Sfh«rz,
6?0. — «loh bin der gouch, nun seliL mich
aa, — der ich so adlich gucken kan, — das
man billicli mir zii lob — ein siden himmeUs
draget üb» ilurner, Gcuchm, B, 3». — S.
das Bild, Genehm., B, 2^.
Hinderkhifft'n. Hinderkosen, vcrhiumden.
Scherz, ~ <Hinderiilaffen, das leg er hin».
Altswert. 61. — Man «schadet simo nchcsten
mit hinderkosen». Eis. Pred. 2, 5. Etc. —
«... so er seinen nächsten hinderclafft und
lagt und slaht anff in das nit war ist». Onl-
din Sinl, 80.
Hinderrede. VerlSomdung. Scherz. 678. —
Von Neid kommt »hnuierredc». liilitcb. M. —
«HoSfkTt, zorp, . . . hinderredCt vientschaft ...»
Nio. V. Basel. 803. — Ein Bdser, «mit hmder-
red and lictrcn irrosz — ^ribt »ir gar manchem
einen stosz». Brant, Nach. K'. — € ... das
dnt jetff triben jederman — mit hinderred,
abs(-!i i ! der crc». Ib. 97.
Uinderreden, verlänmden. — «Mit . . .
fmselieit und kinderreden». Tanler, 848 (42).
^ «Pie zangc die gerni' hindennh't^ . T.h.
Fred. 1, 194. — Der Ncidige •htnderredet sei-
nem nächsten». Oaldin Spil, 80. *Hiiidtr-
rrJr-n i t nüt anders weder ein Versolnvetzuncr
der treiubdcn Sunden des Menschen durch
heimliehe Wort». Geiler, SSnden des Jt. 26 ».
- «Wenn du einen hör' t I ilten», so macht
icr Teafel «das da in hinäer redest». Id., Bros.
1. <-Er «AifMlnTsdsf alle frist — manchen
der nit zugegen ist». Brant, Nsch. 110.
Hinderredig, verläuaiderisch. — «Der hinder-
redig neid». Brant, Layensp., C, ob
Hinderst, hünderst - iperl. von hindcr. 1.
Der letKte. — «Dirrc Uunäcrst Otte». CHos. 35.
Otto III, der letzte der drei Otto. — 1848
war zweimal zn Stra^isburg hohes Wasspr;
tJaz vorder . . . wa» . . . hoher . . . Man das
hünderste». Id. 138. — «Der dirte Liidewi;;.
der der hijnderste wa«i von des grossen Karle
gesiebte*. Köa, 421. Etc. — R. Merswin wa-
ren «die iissern sinne . . . die hündersten sehs
tage z&raoie vergangen». Nie v. Laufen.
Oottesfr. 52. Etc. — «In disen hindersten sorg-
lichen ziten». Id. 190. — Der Moier von Itten-
heim soll drei Mal zam Ding lauten, «und
waa er das Mnderti mol geliitet, so sol er
do aoeh beiten». 15 Jb. Weistii. 1, Ii»,
2. Äusserst Papst Urban bannte die
Cardinälo «and Iren hobest Clemens uf das
hyndente». KSa. 69ft. «Wett si ingent, den
pinigetent und Bohetselent sft «f das kün d e nU»*
Id. 846.
Hillderstellig, widerspenstig, rückgängig.
'Das macht sie hititerstdlig. das sie f dreh-
ten sie werden verachtet». Geiler. Schiff der
Pen. 18*. — «Wie sieh doeh geben alle
saclien — nichts so! m'rh hitidersteUig machen,
— min will soll nimmer anders sein». Morner,
Virg , p, 1 a. — «Also mSgen vil lent hmder-
atellig werden . . . . Zell. P, 2 «.
Hinderstiebig, heimlich verletzend. (Heate
bei uns: sticheln). — * Hinderstichige sohalk-
hafftii' rf rien.. 1400. Tucherzunft, 19.
iiinderwich, das Hinter- Zurückweichen.
— Die Berner Dominikaner versprechen dem
Teufel «zu wesen sein on hindcrwick». Mar*
ner, 4 Ketzer, C, 1 ». (Unbedingt.)
Uinfart, fem., das Sterben, der Tod. —
Stirbt eine Begine so f?oHen «in den nestcn
14 tagen noch der hinefart oder todö die
überigen swestern ... ein amderewelen». 1330.
Der Sehssehhcim Gotzlins. ms. — «Du solt
wisseu . . . das ich dei» hiiiigcn tages . . .
sterben sol, und wellent zb miner hinverte die
heiligen engele kommen». Nio. v. Basel, ms.
Hinlcen, partic gehunken. — «Die eristen-
lieit hat mc fif;/m}it:kfn». Marnor, Luth. Narr, 83.
Hinlessig. hinlttss. hinlesslich, nachlässig.
— «Ein hinktsiger und treger mensch». Wimph.,
Chrys 14 u. — «Wenn ein Mensch also an«
facht hinleuig and versamlioh werdea ...»
Geiler, Brdi. 1, 40 >.—«.. . das sie ir Vater
Hell hintes8lich gestraft hat» Td., Narr. 31 b,
£to. — « . . . das er sunst so hinlätz ist — >
das er nit gdenolit was im gebrist». Brant,
Nsch 69. — «... so er es hinUsaig ver-
warlasset bot». Morner, Instit. 92 — «Die
Tfirlcen waren nit tref^. Amlsst^ oder ver*
zagt». Adelphus, Rhodis, B, 6 «.
Uinlossigkeit, Nachlässigkeit. — Man soll
sein Amt verrichten, «on all hudeasikeU».
Brant, Morctus, a, 6 «. - « . . so er usz
schuld und versumnisz oder hinlesstgkett etwas
verwarloset». Mnmer, Instit. 103 b. — Das
jitdi.sehe Volk hatte sich «usz eigner hinlesaig-
k^it verraten und nidergeworffen». Wimph.,
Chrys. 17 — «... das, so unsern eitern
väter und vorfaren durch hinleasikeit und un-
sorgsamkeit verloren haben». Adelphus, llho-
dis, H, ob. — «|)i,> papistcn schreiben, er
(Kiniii,' Wenzel) habe die boeinisch ketzorei
durch hinlessigkeit lassen iubreiten». Capito,
Treger, L, 2 o.
Hinnaht. Ifinaht, heute Nacht. Scherz, 674.
1. in der vergangenen >iacht — Die Sterne
«die stont n& also schone an dem himmcl also
sü hinaht taten». Tauler. 387 (58). — «Gotcs
sun hinaht geborn ist». Id. 2:^0 (40). — «Do
ich hintMht gedohto ...» Nie. v. Basel, 221.
— «Myn sele hat hinnadU in der nacht z&
dir begcrt». Gebete. 15 Jh. — « . , . was hab
ich — liDinachi gehört so wunderlich?» Mur-
ner. 4 Ketzer, C, 6 ». — «Wie haben ir A»n-
nachi geschiaffen?» Pauli, UO.
3. In der kommenden Naobt. — <8i nekomen
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noch hinalU böiüe dar». GoUfr. v. Str., i,2U0.
— «Wenne wir hitmäht mettia geiin^enC*.
Nie V. Basel, ms — Personenname: Hans
Kttnwochhinmht, Schuhmacher zu Strassborg,
1427. — cHoni so mfisten wir fasten ; bermt
uns hinnncht am Abent etwas mc dann sunst».
Geiier, Narr. 1Ü4 — «Wenn du des gewiss
wcrcst das du heinnaeht sterben müsstest...»
Id., l'red. u. L. 2ü«'. Etc. — «Ir sollen iWn-
midU mein gast sein*. Pauli, 149.
Heute: Hinnicht.
Hinsch. 8 Hünsch.
Uinterhut (von Huote, Bewachung, Hut),
Zaflneht — «.So er das schlosz verlassen hat,
— wo finden wir ein hinderh&tif» Manier,
Virg., E, ö ö.
Hinterschlegig mnehen, abwendig, rück-
päiiirif: niachon — «Sie hat auch nit hinter-
sdäeyiy tfcmacht die FiiiöLere, w an es was vur
Mitternacht . . ., die Grösse des Steins hat
sie auch nit hmtendUegig gemacht*. Öeiier,
2) Marien, 4 ».
Hinterwertigliih , hinterwärts, hinterm
Küclien. ~ «J>a mau einem Guts uudcr sein
Angesicht sagt and hmtenBertiglich böses nach-
redet ... * Geiler, Sünd. des M. 3 «; 38
— « . . . das die ketzer hant bescbissen, —
AAMiBr«wr<|jdlhant verlogen». Hamer,4 Ketzer,
Hiuwurf, das weggeworfene, verachtete. —
«Ein gespött der menschen nnd himmrf des
Volks» (abjectio). Nachtig., Psalter, 51.
Uinsag, das Hinziehen, Verscheiden. —
«Knra bald, mein Dochter leit jetznnden am
Hiturugk*. Goilor, Post. I, 27 ». — «Er ist
am Mtneug gelegen und hat augefaugcn zu
sterben». Ib. S, W ■. ^ «Ein Brnder Prediger-
Ordens lag in seinen letateu HiMttgm». Id.,
Ev. mit. Us&l, 132
HiBsttchcn, hinziehen, sterben. — «Ein gu-
ter artzt darunib nit tlürht, — ob jocli der
krank halber hinzüdU». Brant, Is'sch. 40. —
«Ich förcht du hcngst sehon an AMUMMdke»».
l;r;!nt Nsch. 88 k
Hipye, leichtes, dünnes Gebück; HoUttpp^,
dasselbe gerollt. Sehmelier, 1. 1189. — «Der
Wanncukremer trctrt auch Hippenrörliu feil,
das seind Oflateuroriin, dis ist ein aime War,
es ist ein wenig Mcl nnd ein wenig Honig».
Geiler, Urüs. 1, 10!) '». — «Ks ist Hippen-
wtixk ; aic seind w ul siiaa in dem Anfang, aber
du darfst dich nit ufi' sie lenen, wan es ist
lud und wan nnd ist nät darhinder». Id., 8
ilaricii, 3
Göll, 422: «Itria, Hyi>pen*.
Hippen, Hushippen, holhippen, bpsrhirnpfcn.
lästern. — Capito, sich über «die .■^chclLv^ orle»
in Trcgcrs Schrift beklagend, fügt bei: «ich
wil geschweigen so leichtfertig ausihippen».
Tregor, A, l b. — «/ »u bestccst allein auf deiner
gewecr. das ist auff smehen und AotflnlpiieiM.
Ib., B, 2 i>. — Vcrgl Ilipitenhub.
Hippenbub. Ilippenbuben, Htppenmänner, die
welche die Hippen in Körben oder sonstigen
Gefasscn, Uippenfuse, auf der Strasse feil bo-
ten ; sie galten für liiderliche. zänkische Tauge-
nichtse; daher lfippe/i/>u6. Schimpfname .M in -
ner macht das ac^. hippenbübtschf schmählich,
schändlich, and das verb hippettbuben, be-
schimpfen. — «Der hippewhuben orden». Mamer,
Schelm, e, 4'>. - «^^ ie sie einander richtent
asz — als hippaiOubcn vor dem hus». Ib.,
5 a. ^ «Nie Icein hippenbub schentlicber iat
us.«!gericffet wordon dan der bapst». Id , Adel,
G, 2 -- < . . . Martin Luthers groüe sachen
— zum hüppenfau und gaukcl machen*. Id.,
Luth. Narr, 5. — «So beschirmet auch also
ein iüdcr hippenbub sin fasz». Id., Protest.
602. — «Er meint fillicht man sol sin antwart
als eins hiffenbuben allweg verlarlun- Id.
Briefe, 97. — «Der Luther, unser iuppcuman».
Id . Kün. V. Engt 990.
«Nun hastu doch den frumen künig wol
uszgcricht und gehipenbubt». Ib., 9U2. — «Wer
uff lutherisch predigen sol, - der schelt die
Ulli ach nnd pfaffen wol, — und hüppenÖHÖ
auch icdcrmau». Id , Luth. Narr, 127. —
«... das er mich aber in so ofl'enliolieiii
druck hiffenbubet ...» Id. Briefe, 100.
«Schmcheliche Wörter \xnAhipp€iü>ieb8che . . . »
Id., Adel. B. 21'. -
«Als üb sich einer mit hüppcHbuben in h»der
Hesse !» Butzer, Treger, B, 4 »,
Hirtz. S Eirz.
«Uirtzuns». Branschw«, Dist. 70 «. Scolo-
pendriun ofleinaram, Eireehl. 3. 897.
Hirz, UirtS,fiilUh. Seher/, 67 G. — *Hirze,
cervus». Herrad, 188. — Sie hatten «einea
zitigen hir» gejaget». Gottfir. v. Str. 1, 40.
Etc. — «Also n& der MrU sich der grossen
hftnde hat erwert ...» Taulcr, 3Ö (8). —
«... de begeret der Atrtr sft dem Domeb
der Walser». Hugo V. Ehenh. — «Zft dem
Air«». Strassb. Haasname, 1334. — Personen-
name zn Strassb. : Joh. HitMf Maler, 1460. —
«Aristoteles fract waruinli ein IJirts andere
Gebein und b'üss hab und Zen denn ein Lew».
Geiler, Ev. mit mwl. 159 K Etc. — •HirUem-
icildprct*. Brant, Biscli. Wilh. 291. «Ge-
lauttcn kamen ausz den weiden — die hirUen ...»
ilurner, Tirg., L, 1 — «JSiftfmimarei, nn-
schlit von cim bock oder hirtzen . . . > Id ,
iiü>ac, 40b. — «Ein hirtz^ gebissen von eim
wolff ...» Bmnschw., Dist. 68 ^. — «Es hiet
einmal ein edelman ein hirtzen, der was /am».
Pauli, 160. — 'Hirtzenßeisch . . . gibt böse
narnng». Fries, 31
Hitzen, Hitzigen. 1. Activ, erhitzen, er-
wärmen. — «... das er danne das fünkeliu
in der seien nüt me hiteete». Nie. v. Basel,
ms. — Der Wein «krefiftiget da.s licrcz und
hiiziget da.s blüt». Guldin Spil, 4ü. — «Zum
leisten so trinckcnt sie Hippocras, oder Mal-
niasier, oder sunst eiM Lilien Trunck der do
hitziriet*. Geiler, rost. i, 25 — Weiui der
^\ eiii •hitziget der Backen blied» (Blüthe;.
Jiiani, Thesm , c, 4 o. — «I>cr wein hitsiget
m vil». Murner, Gayac. 4'J2. — «Der ofeii sol
gehitziget werden». Brunschw., Dist. 9 >». —
«Zorn, lieb, fründtschafft und fröd des men-
schen lyb wcrmen und /ut^iV/en». Id., Pest. 13 «.
2. Sich crlui/.en, heiss werden. — «Der un-
gele&cht kalk von natnr hittiget; Mamer,
Gayac, 412.
Hocherecht. höckerig, bucklig. S. auch
MogtrfciUi e« ist dasselbe Wort, hocherecM
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— 173 —
mag Drn(*kfohlor srin. — «Etlich sinf nriro-
sdiaffen in der Gestalu als ciucr hat ein krum
AngMieht, der and«r ht hoehredtt, lam oder
run»/!tc»it Goiler. Bilp. 220»'.
Uocbfertigt bofifärtig, — «Der tiuvel ist
iotkvertig». Bihteb. 10. — «OsUa . . , VM
»n der erste bidcrbo, aber an simo alter vart
hochfertig». Kön. 27B. Etc.
»ich Uocbfertigon. sich überheben. hofTärtiff
keaehmen. Scherz, 67H. — «Sitcr es dir fiir-
lihen ist, waramb hockfertigett du diob?» £l8.
Fred. 1, 242.
Uoehgezit, Hochxit. l<st. Festlichkeit.
Scherz, 680. — Bri df s l!iM lit)i> ' Hochgcziten,
10 er sine lütc tjcladeL z& tische . . . > l»'^
Sladtr. Grand. 2. 78. - König llarke gab
sviner Bitterschaft eine grrosse »Hochzit*.
tiwttfr. V. Str. 1, 10. — «Wir lesen da/, ein
ifidkgtrit w.iA der judt ri». Tauler, 19 (5). —
«Wu ?rvt ist, do ist in der M orhcit äoc//«/' -i/« .
Id. 441 (77). — «Dis grosen frodom i« In ii
kochgezites des wart ich ettewenne zft alnr
dagen oder /.& fierzcn dagen . . . gcwnr». K.
Morswin. Gultesfr. B9. Etc. — Ein Köni^'lud
*th Cime grouen hochgezit . . . vil herrcn».
M&rleio, 25. — «Ein man der ein gros hochitt
trei» ...» Eis. Fred. 1, 86. Etc. — Wer zm
Kembs Wein iius-.i licnkt «/.ft den vier Jtoch-
hUn, der git dem rneiger se jedem hocJtcU
1 seil». 15 Jh Bnrekli. 149. (Weihnachten,
('►«itern, Ptingf-f fii, Marim riiinniolfalirtl. -
«Daa Mochtett der 0.stern, u(t' welches Mocft-
teU er seit und wolt gun gen Hierasalem».
Geiler, Post. 2, 79»^ Ktc. M;in darf sich
freaen «wann es ist JuKfuit» (tempore fcstivo).
Brant, Moretns, a, 6>>. — «Wann do knnipt
das Hochzeit har — als Jesus Christ M.iria
kind — von Gabriel ir ward verkindt*. Mur-
ner, 4 Ketxer, E, S b. — «... das kleid —
das man iinr znr hoch-nt drcit». Id., Bad , K,
1 i». — Hcrodias bcwog ihre Tochter zu tanzen,
«so min herr wurd hochzit halten». Id., Genehm.,
a 2 ^. - »Bereiten Hochzeit hio damit, — das
uir zu disch mit fretden essen». Id., Luth.
Narr, 134.
HochiJt'zif lieh. llorhzeit lieh, festlich. Scherz,
681, — «Ein hochgezitlich £roUch selig leben».
Tanler. 448 (77). — tHochseiÜiehe tag Bind
worden fraszhcit». Guldin 3(5. «. . da-
mit mau im sag waramb die hochzeitlichen
Tag in dem Jar uQ^etxt sind». Oeiler. Selenp.
104 8 Etc. — «Da fing man im mfinster an
snn mal zn klencken, wie an cim hochzeitlichen
tag». Brant, Bisoh. Wilh. 245. - «Hunt die
hochzeitlich klcidnnfr nn. — das ir zu bruloufft
mögt be.stan.» Murner, Bad„D, 2 — Aeneas
«ill dem Apollo anfriehten «Aoe^i^l»eAe tag».
Id., Virg.. R, 2 «. — «Ein gute speisz, die
man zu hochzeitlichen tagen esften sol». Fries.
34 — «Die joden haben jn gesucht an dem
hochzeitlichen tag ... » (Job. 7, II). Brunfels,
Aastoss, 10 b. Etc.
HeebgUItlg, viel geltend, kostbar. — «IHser
feniurio hatt ein l.-nvhf, ,l,.r was im 1:o<;tIirh
und vast wert and liOi hguitig und Lieb». Geiler,
Post. 1, 86 b ; Sünd. des M. 48 «w Etc.
HochieitlScbttit, Festliehkoit — cFeyrtage,
fnsttngc nnd andere . . . AocftMälidMtMi».
Wui ju, Trost, 28 K
Hockecbt, mit Hacken versehen. — «...
hockenpfil . . .. die sint scharpff* Aodfcsey,
spitz». Brant, Nsch. \ö.
Hofeht. der Hofsittc gemlis. — Der Moisch
soll alles Gott überlassen und ihm folgen,
«er sol CS t&n hofeht» (wie einer am llof
eines Ki'tnigs diesem letatern folgt). Tanler,
H32 (57).
Ilofelicb. hübsch, amnuihig, uii.suindig, ele-
gant und witzig in Kodon und Gebordcn,
facetns — «Ein höfliche Vra.w crwelt sich ein
guten gerechten Spiegel, in den sieht sie».
Geiler. Narr. 107 ». — «Die JNatnr sucht
Hofeliche Ding ze haben, es nmss alles fein
und ausbündig bereitet sein». Id.. Prcd u. L.
52 1>. — «Der Koch gab dem Fürsten ein
Hoflicltc Antwnrt nnd sprach . . » Id., Narr.
165 •. — «Welcher begert sin Höfelich, — an
loboii und an sittrii rieh. — di r ii's iiiicli, so
wurd er beriebt — was ich hio icr in mim
ircdicbt». Brant, Moretus, a, 1 b. _ «Zum
ersfon ist rs nütz und fin — den die dO bgO«
ren höß$ch siu, — zu brücken sieb . . . ade>
lichs gmilts». Ibid., a. 1 b. — Sjeh vor dem
Trinki'ii ilt ii Muu'l aLwischen, ist «recht gc-
thon, besonder ist es hoßich ere». Id., Thesm.,
b, tt b. Etc. — «Berd hagdieh* (geberde
dich). Miirnor. Luth. Narr, 18:1. — «Zieren
MJfUdi seinen leib». Id.. 4 Ketfcer, L, 7 a. —
«Ir backen gleiten, JUI/efidk — sebmaeken,
irlit/^ni als ein glas . . .» Id.. Nl) 2nv. —
• Frouw Venus mit hoßichen Sachen — ist
gantz nnd gar en lUs gebachen». Id., Hchelm,,
i. 2 — fWo K-finnfipI hnfflich liegen
(lügen) — subtiligklich die niauu bctriegen ..»
Id., Gcuchm., I, 4 >. ~ «Das hofflich crlich
kleid — das man nnr an hoeheeit dreiU. Id.,
Bad., k, 1 b.
Dasypodins vereinigt die verschiedenen Be-
deutungen : •Höflich^ civilis, lepidas, faeetas,
urbanus».
Hofeliobelt, Hflbsofaheit, Zicrliclikeit. —
Christus «was nit in sammaten Schüben und
kostlichen Kleidern, aber in aller Demut und
Einfalt, schlecht in einem ungeneigicn (unge*
nähten) Hock den er an hatt, oder villichter
zwen. und nciswcnn ungcrUst und on alle
Hoflicheit». Geiler, Post. 1, 28 *.
Höfotn, wohl leben, schmanscn wie an den
Höfen — Der reiche Mann in der Parabel
«was gesellig, h/iflet und lebt wol alle Tftg».
Geiler, Post., 3. 40 «.
Hdfehing, Oattmal. — «Es Ing aber ein
jeglicher für >\ch . . das er nit niP Fest und
tiö/elung treib uff disen Tag dann uff den
hoehseitUeben Tag derWeihenaobten». Oeiler,
Ev. mit Ussl. r^f) 1.
«Uover, gibtus». Herrad, 190. Hocker. —
«Wir macben uns ^n Hüfer nnd ein hoben
Rucken als ein Kcmmelthicr durch Reieh-
tumb». Geiler, Narr. 168 K — «Hett Dyna
kroplf nnd Hafer ghan« — Siehem hett sie ge>
Io>s( n gan>. Brant, Nseb. 28. — «Gibbns, ein
Mofer». Gersd. 8i
Dasypodins: «Oibbns.Hogerf JSK^«r».*- Göll,
118: «Oibbvs, ifqfer, Buekel». - Sobmid,ai68.
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— 174 -
Hoveroht, gibbosus*. Herrad. ItiU. Buck- 1 Hoviscb. Hoviaeblich, hofgeuäss, höftich.
lig. — cErmmne und Isnme, kofferte, zwerge
...» Frips, 60 »
Uoferecht, hoferig. bucklig. — «Er ist
ein hoferig oder gebogeiurüeki|r». G«iler, Schiff gfit». Id., 1, 10.
frans, eoortois. Sehers, 68«. Tritten sms
«80 schone nnd so hn?j schlich*' . . .» G rtfr.
V. Str. 1, 31. — «Sin leben ist hovisch und
der 1'27 ö; Post. 4, 8Ü a. - «Einer hat
Hoflecker. Schmarotzer. — <J)ic parasitici,
ein krmiiiii Angesicht, der ander ist hofrecht, aulici, die Hoflecker und Kut^enstricker».
'"'il...« r, ^, . ' Ge««'' Po«*- 2, 78 - «Lui mit dem tisch
Hoffel, Hefen. — «Brod ohne Höfel und benügen dich — so Avürst nit eira Jtoßeck^r
SalU . . » «Zu vil Höffei macht daa Brot zu gUoh». Braut, i'acetus, 139. — Der Tiscli des
snor». Fries, 88 b. I reichen HanneB «der so ▼!! hoffkcker und
Hofleren. Scherz, G83. Vcrbnm. 1. Ehro prasscr . . . speiset». Wimph., Chrvs. 13 a.
erweisen, durch hüriichc Manieren, durch iU- ■ Uotred, Uofwort, höfliche fieden, faceUa.
lik. - «Er erbot «rar wol und hofierU\ ^ gin wohl Ereogener «einer sehfnipir und
in gröshch mit erlieher Koste». Nie. v. Lau- hofred nie ver<;a^/v ■Prant. The^m , .\ 2 b.
len, ms. — «VU ander hofieren und crbietcu _ j^ne ehrbare i<'rau soll «nit hoffioort mit
geeehach do». Kön. 483. — «David, da man jederman triben " " "
die Arch trug ... da tnntzct er vor der Arch
anhiu und schlug die Uarpfcu und hofiert
Qott dem Herren vor der Arch Also die an-
dechtigen Christcnmensehcn die hofiitrm der
Arch Christo Jesu und haben grosse Liebe . . .
zu im». Geilor, JJrus. 2, 42 '>. — Frauen soll
man am Tisch unterhalten «mit schimpfred
nnd hofieren schon». Brant, Thesm., c, 3 «. —
«Die riehen ladt man zu dem tisch — und
bringt in wütpret, vogel, viscb, — und düt
• Id., Nseh. S4.
nofzutht, feiner Anstand. — Durch trrobe
Manieren «die kofsudU würt geachant*. Brant,
Nscb. 109. — Schon frühe hat man «allein
bi hofzucht gesworen». Td , Thosm , a. f.
Uogerebt, Uogerich, höckerig, uneben,
bucklig. Sehens. iH^. — £in Tenh »das sehor-
nechtig und hogcrcht ist» Taulcr. 1<3 (31).
— «Ein Steinmetz der ein Stein soll in ein
Mnr legen, so Ist er hogreekt und nng^eloh,
so hoNvet er in vor in ein TVinckelmess and
on end mit In kofierm. die nile der arm ^^^^^ gleich». Geiler, Eraeis, öH b. - .Ein
8tat vor turen». Id.. Nsch. üü. j^j^j das nur ein aag het. MnH hoffeHch
ist», thnt man in.s Kloster. Pauli, l-'8.
2. Den Hof machen, nächtliche Ständchen
bringen. — «Es ist denn so dn einer Frau-
wen ob Tisch hofierst und ir fiirle^'^st Spciss,
sie damit au bewegen dich unordcnlich lieb
an haben». Geiler, Selenp. 813 — *Hofieren
in Saitcnspil. uff der Lauten und r!ci<rcn,
pfiffen, singen, schrien ze Nacht vor den Hü
HÖhede, liöhte, fem, Höhe. Benecke, 1,
697, hat es nur einmal. — Der Heraasgeber
der cUäsä Pred sagrt, 2, 4, es sei eine nieder-
deutsche Bildung. Im Elsass war es die g^e-
wöhnliehe Form, viel hftnflger als H5he. —
«Uf die Höhede». Fcldnam in 2" I'inn n
sem, gleich als die Hund hülen uff der Gas-, , ^ , „ . „ ^
sen.dasheisst eigentlich hofieren in Teut^ch». Id.. i I^J^lJ' ^ j / ^^'^ "^^Z
Narr. U9 b. _%Vou uachtes hoficrcn>. Brau^ ! ^« *?r/T ^f^"* %
mr^^u Qt _T« j-.- \.4. x^L^^ w.^^r « . . von der ftoliede des berges zfl Hohen-
Kseh. 61. — «In der nacht kofimn». Hnmer, .
Goiirl m H, 4 «. — «Den mcgdcn vor dem
hus hofxfTcn*. Id., Nb. Iö3. — «Wellent sie
Id. 636. Etc. — «Die Stege was alae
gar . . . hohe . . das ioh ir MA«de nfit
übersehen möchte». Nie. v. Basel, ms. — Ich
hoffieren, singen, - so raüssents einen pfiffer übersehen mochte», ^ic. v üasel ms. - ich
diigen». Id.. Geuchm.. G, 1 a. _ Manche j;!» .^^J» Vogel «go^^^^
brauchen Haret und Hippucras «schlecks ^d"' .""o 'i'®"*^^ ^ schif uf die ÄMt«..
halben, das sie dem schnabd damit hofUren P«"*^«* 2, 4. - «Tunt an die AvafTotn
wellend». Fries. 44 b. — Trinker «in hose
feber falicut, so sie also dem raul lujfi^rcnt».
L. c. — Kalbsaugen sind «ein guter schleck.
gottcs, das ir miigent widcrsioa wider die
höhede des tüfels». Tauler, 317 (55). Eph. 6,
II; die Vnlgata hat insidiee diaboU; wanun
ich hab alweg gesehen das die liit einander' ' V hS**«"»^"''^'' überzetzt
mit hofieren, waii man ein kalbskopff issct». i S-S - kT*^* n *» j- j » h
Ibid -ST b. .Man lioffiert zu nacht vor ' . ""^T" u " ''^««»»^
den. hncr.raifsingen, pfeifen, lautenschlagen», i gdidheret hat». Brant, Nsch., 89.
Pauli, 14Ö. -* Studenten sind geneigt «mer ' Hohe, nentr., Hose. Kleid. Sehers, 696; Hose
anff Ao/Ssren weder studieren». Adelphus, Pa '^f aber sonst immer fem. — Lftsst Jemand
tcr Noster, A. 4 b. — *Ho^ren und wolge- , kein Vieh zunick das als Fall dienen kann,
fallen denen sie uff crdtrich dienen». Zell, p. 1 b. i so nimmt der Herr «one ein das bette hohgm,
3. Die Nothdurft verrichten. - «Wenn das üischweiler, 1458. Hanauer, Gonttit, 887,
Kind in das Bett ffehofiert hat» Geiler, Sün- , (Anderswo ist es ein Kleid.)
den des M. 82 b ; Emcis, 81 b. (g. die Stelle Hol, nentr.. Hole, fem., HShIe. Sehers,
s. V. abenthüren.'] - Ein in eintnn Wirtlishaus S. auch Ilüle. — «Pa \\ i^te Tristan langre c
schlecht beherbergter Gast, *hofficrt ufi' ein , wol — In einem wilden berge ein hol, — Da«
tisch», ehe er morgens Aveggeht. Panli, 238. \ het er . . . von aventture fanden». GottIV.
— «Her lueder mag uff sein stümpff hoffieren ^\r., 1, 22«. — «Uf die klin>^ der holen die do
oder sein noturfft thun». Eäthselb., d, 1 «. zühct durch Northeim bar herab». KiittoLa-
Hoflerer, Hofmaeher, Unterhalter. ~ Der
Gouch «iMus/. hoffirer sin, wo wihor sitsen hi
dem Witt» 11 urner. Genehm., D, S b.
heim, 1392. — «Ein grosses, finstere, grav-
sams litiU. Murner. Vire:., J. 2^^. — «Sie fand
den köuig (Eolus) auff eim hol». Ib., a, 4
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t
— Es «lag mit frischem blut das hol — zu
Aller zeit befipreuget vol*. Ib., a, 7 ^. Etc.
Holder, Hollonaer. — «Zam holdere», an 8
Orten, 13 Jh. a. f. — «Locus qui dicitar hol-
dir». S. Johann, 1279. — «Zft dem holdere*.
Strassb. Hausname, 14 Jh. — «Bi dem heMer'
'tc<ke». an 6 Orten, IHOO u f. — Strassl.
Haiunaine, 133tf. — <£i der kolderhurtte»^ bei
IV Kai, 1968 D. f. — «Der Bdderitt fdn und
CTÜn wann ov M i t und schmeckt wol. wann
«r aber zeitig würt so stinckt er und bringt
sehwartse melit». Oeiler, Bröl., 2, 90 »;
Arb. hum , 153 a. — *IIol(kr ist ein stad, nit
ein krut». Brunschw., Dist, 6^ ^. — Jemand
«Mit ander den holäerthtäen in aeiiiem gar-
ten irraben», nach einem Schatz. Pauli, HOO
~ «Wa waohssen vil nuszbäom and holder'
tUdty da ist nit gater Inift». Friea, 99: —
.^chmid, 285.
Uoltscbafl, Freundschaft. Scherz, 690- —
« ... ob da das tete dnroli keUechaft oder
durch v: nr r-haft», Bihteb., 45.
Uoltxbuck, dummer, grober Mensch —
«Wenn eine hübsch ist von Antlit, und ein
gut Gestalt und gute CJcberden hat, nit das
sie ein Munck ist, ein Holtzbotk . . > Geiler,
Br&s , 2, 49 — «das man der holMdt diok
■rasz lachen*. Mnrner, Nb . 204.
Boltzmeier, "Waldaufsehcr ; fig. der Tod,
der die Menschen wie Bäume fallt. Geiler,
Arb. hum., 8 • 0. 1; 3 Marien, 31 38 b. 8.
Grendel.
*Rumi Holwnrtz, aristolochia rotunda».
Gorsd., 8'.) :v Corydalis cava. Kirschl., 1, 3R.
Hüude, dasfranz hunte. — «i/o/wie de de cus».
Herrad, 198.
Höne, Hön, übermüthig. zornig. Scherz,
692. — «Ez ist doch war ein wortclin: —
Sdlöne daz ist höne*. Gottfr. v. Str., 1, 244.
— ^ Lass Gott «wittern, losz machen schön,
— dann ob da ioch darumb bist hön, — so
gschicht es doeh nit deeter ee». Braittt
Nseh., 30.^
H3ne, ÜbennntiL — «Tale, Judith starek
nnd schöne, döt des tudo!^ fursten Mne».
Brant, Bosenkr., D. Ged., 16.
Honi^elten, Honigknehen. Lebknehen. —
«Heat wWrl begaiiiren der Pfaffen Fa.stnacht,
an welcher sie backen Küchlin oder süsse
BomspedU» und Lebkneken gewonlieh pflegen
m teilen ander ire FrAnd and ffvten GfittDer».
Geiler, Fassion, 18
Hör, nentr., gen. Horwe», Horb, masc,
Hurwp, fem , Koth. Schcrr, 6^»:i Veifrl. Ge-
hurtpe. — •Hör, coenum». Herrad, Ibl. —
«An dem höre». Feldname, Wolfisheim, 1357.
— «ZuÄortre». FliTuHshcim. 1322. — Zu Strass-
burg geboten «den ftorb» auszuführen. 15 Jh.
— «Zn horbe». MoUhrfm, 1482. — Einer sah
«hem Hctzelmarx (verwundet) sitzen in der
htrtee». 1332. Kön., Anmerk., 792.
Hordlg, adj. von Hort, Schatz, theuer. —
«Du bißt min huher /wrrf»^ schätz». Altswert. 73.
Uorecht, haarig — tEsau was horecht an
den Henden and uff dem Nack als ehi wildes
Thier». Geiler. Bily:., lio . ■ 21« — «Ein
korechUr sumen» einer i'ilanze. Brunächw.,
Bist, 49 b.
«Horgans, fnlix». Herrad, 180. Scherz, 694.
Uomach, Art Nachon — Brant, Nsch., 2.
— Zarncke, 297: «hom na>h, Schiff dessen
Schnabel vorn in Gestalt eines Horns in die
Höhe ragte». Gödecke, von Hör. Schmutz^,
«etwa Baggerscbiff?» Wahrscheinlich von Hör,
abr 1 l icht Bafj^'erschiff. sondern Nachen auf
dem mau den Strassenkoth zar Stadt hinaas
fKhrte.
Hornblftsen, das Blasen des Hirten Murgrens
und Abends. — Zu Behlenheim wird hing
gehalten an S. Job. Bapt «ewisohen den sweien
hombloaen, das ist diewil das vih inne lit».
15 Jh. Weisth., 5, 450. — «Zwischen den
zweien hornblasen oder bi snnnensehein».
Griesheim, 1462. Weisth., 4, 257. — Niederhaus-
bergen, Schwindratzheim, 15 Jh. iüst. de S.
Thom., 8H0. Weisth., 1, 739.
HornlUto, Rotwelsch, Begleiterin. — «Jeder
i>tab>l sein tumUuten hat». Brant, Nsch., 6X.
«Eine Honolmvel», Kotbsohanfel, auf dem
Hof zu lassen wenn der Lehner abgeht. 1S91.
Stadt-Arch.
Hort, masc, Sehats. Seherz, 694. — Ich
«habe des alles vollen hört». Gutttr v Str.,
i, 69. — «Du, der lebenden miaue ein hört».
Id., 2, 108. — «Do er sinen hört ersach. do
wart er harte fro». Eis. Pred., 2, 14. — «Des
achtent sü für riehen }uirt>. AlLswert, Ö4. —
«In dem h. eacrament lit der hört aller seli-
keit». Hnpro v. Ehenh. - «Von büchcrn hab
ich grosbcu hört» Brant, Nsoh., 4. — «Alles
was vor was ein Äort, — da.s ward zu einem
grossen mort». Murner, Geucli in., m, 2 1j — Mir
schriben treib er grossen hört. — und kiuii
doch reden nit ein Wort». Ib., x, 2 — «Aoh
Grcdlin. du min höchster hört». Ib., y, 4 n.
Uornn^, Herrschaft der man hörig, unter-
than ist Scherz, ()96. — Ein Einwohner von
Ebersheim, der nicht zu den Ootteshaosleuteu
der Abtei gehSrt, ist den Pall sehnldig «in
die honmge er denne hSret». 13S0. Weisth.,
1, 669.
HostijE^. -~ «Was guter grosser hotHger
Werck ein Mensch thut, diu Sellien "Werck
geben einen Glast*. Geiler, B Marien, 22 —
Hostig kann nieht dasselbe sein irie hastig sein ;
die.s letztere "Wort gäbe hier keinen Sinn. Im
Mhd. erscheint hoh^, host als Superlativ von
hoch. Hat rielldoht Geiler diese Form in
altern Schriften r^efunden. and da er nieht
mehr wusste was sie bedeutet, sein hottig
daraas gebildet? Man hat gesehn dass der
Sinn von Geissei ihm nnbckannt war; ebenso
kann er auch übcrsebn haben, dass hoet an
hoch gehdrt; den Sinn jedoeh hatte er an-
näherungsweise aus dem Context errathen ;
sein hastig steht jedenfalls für hoch, ausge-
zeichnet Mler etwas der Art.
Hot, masc, plur. Heden, Altwasser. —
«Der beste hot». — Zu gewissen Zeiten soll
man nicht fischen «in dchcincm hole; — «Die
heilen sint <:r>'^<^ichnet z& laiehwassem». 1449.
Alte Ordn., B. 1.
Hotten, Hetzen, schwerfällig gehn, fort-
kommen Schmid, 282. — «Wenn du nnn die
Stimme (Gottes) hörest, so lug da» du du gc-
hellest und hinnoeh hotteet und noohvolgest».
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- 176 —
Geiler, Post., 2. 91 a. — «Die Sinoliclieit die
ftlvegon bereit ist und hineeh hottet dem
frasz». Id., Sünd des M , A. ß '» — «Hat pinr-r
weder Gewalt, Fründ noch Gonst, do will es
Dit hotten». Id.. Post.. 8, 102 — «Seit nun
im heotigen Sinn, oft bei Gottfr. v. Str., Cio-
sener, Königshofen. — «Da hug im der mit
einem schwert micli Jer scliultern». Ring^m ,
Cäsar, 93 i>. — Die Kömer *hiegen bänm ab».
Ibid, 118 «. — «So 1>ald man jr (der Hvdra)
Zacharias erst gehoUet haben viprmal gen , einen kopff nhhieg, so wuchsen jm siben an
Jeriisalam». Id , Ev. mit Ussl , 174 a, — Ein die stat». Zell, y. 4 «. — «... dem huge» sie
Greis «maipr nlm hotten oder ^on>. Murner, ab sein haubt*. Adelphuf^, Ivhodis, B, 9 1>. —
Seliolm.. «r, 8 h. — püs Wort koinmt hIiih' Eine Frau kam aus il( m Wirthshaus und
Zweifel Von hott\ Anruf der Fuhrleute au Jio «t^injtT cb(»n wi<» oin i,mii!>/. der man den kopff
Pferde wenn sie rechts gehn sollen : «Heintzlin ab het liawm». Fries, 16
Iwlla, hasta Hcintzlin». sairt dor Koller zu 2. Mit Auslassuu^^ des Gegenstandes:
seinem Pferd. Geiler. Sünd. des M., H5 —
In unserer hiesigen Kinderspraehe heisst e
Hottet ein kleines Pferd.
a) Hol/, hauen. - «Die Stift von S. Tho-
mane mag Iwuwen in dem waldc» von Hu^es-
geriite». 127SK TTist. dp S. Thom., 325.
Hotzeln, schütteln. Schmeller, l, 1195. — «Wer es, das einer zh vil hieae ...» (im
«Er üengan 7.U laehendaserAoCsM». Paali,292. Wald). Osthaasen, 15 Jh Wcisth., 1. 710.
Hotxenblotz, eine Speise, was man franz, I b") Steine hauen — Der Werkmeister dos
viuaigretto nennt. — «Wenn dir ein kaltes ! Münsters und seine Gesellen »uüeu «nücxit
Hünlin überbleibt, su seh neidest du es in iemanne liowen nooh maehen». 1383. Kdn.«
ein Schüssel und schneidest radccUt Zwibol
daran, und Kssich darüber und machest es
Beil.. 1017.
c) Das Heu mähen, henen. — Einer der
undereinander, das hcisset dann ein Hoteen- F ron tage zu Ebersheim ist «se AmsciMk». 18S0.
bloU*. Geiler, Uas im Pf., £, 6 Pat. Nost., Weisth.. i^ Odd. £to
C, 2 V
Honbeten, sich an etwas hängen als an
ein Haupt. Scherz, ti2l. «Alle die Bünde,
die man ir deneken kan, die houbetent alle an
d) «Ein häufendes schwein», Wildschwein.
Odem, lö Jh Weisth., 5, 383. — «Ein wild«fl
lutwetide» sohwiu». Qersd., 37 «.
3. Ein Ont hmnoen, dessen Matten und deren
die siheu houbetsiinden». Bihteli.. 29, -- Hanil- Hon beniitzen, — «Wer der ist, der ein g-ftt
werker, die an einen fiitter •houbetent und j howet und halmet, das iu den dinghof höret
helfia von ime hettent». K9n , 77d. — «Dovon ! . . .> Dnntvenheim, 1438. Weisth., 5, 471. Bte.
brolifent sii in dem rote dnrcli Avas sii wol- Ilower. IDiiwer. Knecht der das vom .M.i-
teut. und darumb so houbete meuglich an sii», | der gemähte Ueu zu Uaafen macht. — Der
Idid.. 7^ j Bfiiger von Selz *haneere, snittere, . . .» 1310.
Houbetloch, Öffnung des Kleides durch die Weisth., 1, 7B3. — Man soll gebieten «den
man den Kopf steckt. Scherz, 623. 699. — . lufuwem das iy machen das hoawa z& gros-
Houb^heh, eapitiam dalmatiese». Herrad, 107. ' sen hnfFen». Hetzeral, Ib Jh. Weisth., 4, 198.
— «Das )wubetloch. an der carsiikcl, . . an Honvketürin. Hciithenrnng. — 1373 «\va>
dem evangelierrocke». 1418. S. Thom. Fab. — ein houwf.türm, daz man die häaser endachtc,
Verordnet, das« an den Franenkleidern «das | und warf man salz daruf. daz es das vfhe
houptlnch so] sin daz man ir dif irehrüf^te nit essen möhte.» Cohn. Chronik. 19.
gesehen müge. wanne die houpüöcher suUcnt Hube. Huber, Hubrecht, Hubwin. Scherz,
sin untze an die ahsseln, bi 6. ff pf .» 14 Jh. ' 700 u. f. Seigneurs et villages, 239 n. f.
Alte Ordn. T!, 21 - An den Frauenkleidern Hübel, Scherz, 704. I. Hfiget. — «OtsMi-
«die hmiptlOt lu r t>h\i aUu wil, — Das in die j bei». S. dies Wort.
ahsel lius lit> Altswert. 50. ~ Stirbt der 8. Helm. — «Z& dem iserin hBM: Feld*
-Mann voT der Frau, so nimmt du-sv vor aller name. Dorlisheim, 1298.
Theilung mit Erben «ir gewani, das zu irem 1 Hüben, häuben, Ausdruck der Falknerei,
lilie luirt. and was gehovjModut ist». 18:32. | einem Falken die Haube oder Sappe aufretsea
Urk . 2, 122. wenn er nicht stosson foll. — «Der nenn mol
Houbetschidel, Kopfbedeckung des Pferds ein Kappeu hübt, wird doch kein FaK k Uo-
— «Swebesch gezSge mit AonftetseftMfei». 14öl. |mss>. Geiler, Navic. fac. B, 1 <>. Nurr.. 23 »,
Arch. V S. Thnni. heisst es in derselben Stelle : «der IX mal
Uouächrikel. Heuschrecke. — «3Iat>chrc- cini Kappen eins Sperwcr:? oder eines Fal-
ken oder houschHkeU . Goldin 8pil, 72. rken Uuhm iitT>etzt ...» ~ eine
Honwe, Howe, Heu — <Howe. habern Haube tragend, Haube im Sinn von Barett,
und ander fftter was türe». Kön.. HiU. Etc. j Doctorshut : •Gehübt Narren, Büchernarren,
— Zins von einer Matte zu Hohfrankenheim ; i Hüblinsnarren, Baretlinsnarren ; es seint Doe>
«5 Pfennig und ein seil vol houwu das do tores die hohe Huben ufftragen, und seint
heisset ein stricke». 1447. — «Swenne man ! doch nngelcrt». Id., Narr,. 14 — «... so
das howe machen sol an der matten . . .> uiusz man huibe» dann die hllsena« Braat«
Nothaldeu, 15 Jh. Weisth., 1, 68 i - Etc — , Msoh , 44.
«After howe und halme>. Adelshofen, 15 Jh. , Hobfsen, Hufeisen, Sehers. 899. — «Die
Hist. de s Tin III . Ktc. — S. Halm. — smide in der v^ irt tii;e vun TTalslach) suHent
«Noch dem or&ten hoMX»^ nach der ersten den forstern geben 16 Imbjfsin . . .» 1338.
Hen<»mte. Ifanrttmfmster, 14 Jh. Hanauer, 1 Weisth., 1, 701.
Ci) : 1 "^3. ' Hübsch»', nüliseliheit. — «Du nimpst war
Houwen, priet. iiiewc, Uüwe. I. Hauen, j der grossen Jiüpsche . . . der Creatur». Oei-
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— 177 - V
!«r, Geistl. Spinn., M, B b. — cDavon spricht i gesind, LampengdBindel. — Die Geistlichen
die Geschrifft : pulchritndo domini exaltata nennen die Layen «nachgüitige leat and Au*
Ht saper sydera, die Kübsehe des Herren ist deltnansgetind». Supplio., B, 3 a. '
erhöcht über die Sternen». Id., Sand, dee H., { Hadleeht. zerlumpt. — «Er hct an einen
86 *. £te. ' eerriasenen hudlechten Mantel». Geiler, £v. mit
Hnche. Hohe, neutr., Anhöbe, Hügel. — ' Fssl , 213 »; Bilg , H7
«Uinior den ÄuÄ^n». Bornolslieim, 13 Jh. Ilten- «IlnfTe, tViiiur>. H* rrad, 187. Scherz, 708.
heim, 14d7. — <ln dem huthen*' GeispolskeiiUf i Haffe, masc. 1 Haufen, imffen howes».
1844. Wtdilenheim, 1824. — tAn dem kudb». 1 14 Jh., sehr eft in den Wefeth. — «94 wetter-
im. 1400. hußen (TT cas) als man uf Stangen treit>. Balscli-
Uacheht, aa&teigend. — «Ein hucheJU halb willer, Weisth., 4, 51. — «Ein funff-
acker». Dorlieheira. 1296. ' meni^er — ein sSbenmeniger Hüffen» Eeni.
Hachen, aufsteigen. — «Ei» hajinuier GiMwillör. 1^94. Weistli., 4,60. — «Erhctte^ttcn
acker*. Wittersheim, 1329. — tilin huckender \hu^m erden uf einer aJi8seln>. Maricin, !t2.
itnng». Utweiler, 1883. — «^n vierdezel, I — «In den fBnIf SehSpffon lag ein gantxer
^w</ie< nebent des kempfen gftt». Wiekerehelm, Huf . . . der Siechon>. Geiler, Post., 2,26».
14 Jh. {Etc. — Ein Bettler «lehnet andern ir kinder
Hnckea, bocken, sitsen. — ihr «lasz es i ab, — das er ein grossen huffm bab». Brant»
hucken (liegen) und nem sich anders Dings Nsch., 6? ~ Du, Bcttrimönch. «bist zn not-
an». Geiler, Siind. des M, 19«. i turfft nfferdocht. — und hast gross huffen
Hncker, neutr. und masc. verniathlieh ^uniiMibroebt». ib., 61. — «Terlorner Au^, du
Stuhl oder Schenicl, von liiirkfii. sitzen. — sein Inienrott». 3Iurner, Schelm., k, 5 — «Der
'Ist das er dekeln vihe vorlabson li.it, num \ orloreu huff hat dis(> art, das sie keins
sol den berren geben (als Fall dii^ bosti h^cljwerens von mir wart ...» Id., Nb.,
Hücker, so er g^cHsten möhte». Heimsbrunii, 59. — Es «ward mir in eiin schnrhuf hn^'x^T* .
15 Jh. Wei&tli., 4,98. — «Hat er viehcs niht, , Id , Genehm., J, 3 b. _ «Der grösser A«^ d r
M> sol man nemen ein vierortecht ding, ein i cristenheit». M , Luth. Narr, — « . und
b<>tte oder ein huckcr odor ein tbür». Sierena, wttrff es uff einen hufen rusamen». Ib., 81.
ib Jh Burckh., Iü2. 199. I — «Got legen ein barmliertzig gemüt, und
Hude!. 1. Kleid. — «Die ander Ecr die sie nit den huffen oder gfrösse des gelts». Wimph.,
dem Herrn anthctent ist das sie ire Hudlen, Chry», 8h ~ »Riu prcdicant sol blind ^cin,
ire Kleider, Rocke uud 3k'iiiel dem Herren und sol nit. in den huffen werflfcn und sul
auf die Esel legten». Geiler, Ev. mit Ussl., nicmans schonen». Pauli, 2Ö8.
70 b. — «Nun ist der Leib nüt anders denn 2. Heerhaufen. — «Nft kam . . . der hitfe
ein Hudel oder Mcntel über die Scel>. Id , dargedrungen>. Gottfr. v. Str., 1, 63. Etc. —
Post , 4, 40 *. — «Also lernt uns Paulus das «Der rehte huffe» des Heers. Kön., 688. Etc
wir die Uudlen sollen uffischürtzen nnd sollcnt — «Der statt volck (soll werden) in sechs
gegürtet sein über die Lenden». Id., Brös., huffen geteilt, . . der ein huf bei bischoiEs
j, 100 i^. - «Die Blumen bekleidet er ba>s burgtor ...» Brant, Bisch. Wilh., 271. —
denn Salamon bekleidet was; meinen ir nit < «... als ofFt unser huffen einer fürgelieff . . . »
das er enob Äidlm mög rnsoltioken damit ir | Ringm , Cäsar, 39 b. (Cohors, durchgängig von
euo!i bekleiden?» Id., Enieis*. 71 ^. — «i^b im Ringniann durch Hüffen übersetzt).
Vattcr und Matter oder die Geswister zu vil i 3. Herde. — « Were es das ein brest in einen
Hudlen an den Hals biengen and in fiberret- h^ffen vihes keme ...» 1485. Alte Ordn., B.
t«n das er mo Kleidung anthet . . . denn er 24. Zunft ordn., 346. — «Ein hufm sdkolf»*
bedurft . . .» Id.. Bilg., III ». ifiäthselb., b, 3 ».
9. Lampen. ~ «Ich bin an allen Enden zn ' 4. Getraidemass, so viel als Viertel. — «Dem
Hudlen zerfallen». Geiler, Bilg., 73 a. — «... der do C Fiertel od<'r Hufen Weissen schuldig
da gieng dcrselb und liess im ein Seil hinab was ...» Geiler, Post., 3, 64 a. — YergL
vnd warf im HudBlm^ Lampen nnd alte Warn- i Sebmeller, 2, 154.
mesch hinab, und sprach er solt die Lumpen Ilnffpht. S. Hauffecht.
umb das Seil schlahen . . .» Id.. Brüs., 2, HuÜ'el, Wange. — < . . . daz glast ir uf
38 1». — Die Weiber «wiekten vil hudlen in ir hüffclin, — Uf ir kinne aod of ir mont».
die zöpff». Brant, Nsch , 4. — Man füllt einem Gottfr. v. Str., 1, 211.
ütntzer «die spitzen sin, — vil hudein musz : HuiTen. hüuffen, sammeln. Scherz, 704. —
man darin stoszen». Ibid., 91. (Spitzen, spitze i «Die zhgctruckcte gehüffeU mosse*. Tanler,
"^rlinabelschuhe.) — «Sie Ic^en dernach hn- IHü (33). — «Vier sumbern habern gehuffel».
ddn ^ctutoncs) darufi' (auf ein hölzernes Boll- Meizcral, 15 Jh. Weisth., 4, IHi). — «Wer
werk), damit das geschütz so von d( n plyden ! einem arm^ anreebt dnt, — und domit huffen
daher kern, das getäfel nit zerbrÄob», Ringm.. ^vil sin irnt ...» Brant, Nsch., si. — «Surh
Cäsar. 89 b. Schmid, 389. i\x diner nuiurfft; doch wellst nii mit mii^
3. Unruhiger, unordentliober Mensch. — ^M^en» (cumnlare). Id., Facetus, A. 3 ». —
«Nun wolan. der Hudel (die unruhige Nonne) «... ob etwas fu-zvolk zu Stutzhi im od- r
hat noch nit genug geschneicket». Geiler, anderswo sich huffen weit ...» Id., Biscb.
Geistl. Spinn., M, 5 i>. — «Die trunken Hüdel^ Wilh., 280.
and die vollen Krii^,' laufent noch after Wegs Hügelich, erfreulich, froh. Scherz, 705. —
sch/eien und geiieu». Ibid., 0, 4 «. «In hugelicher w olgctruwender zftversicht ...»
Badelauui, Lumpensaininler. Hndelmtiu- 1 Claas r. Bior. ^ Der Meiiseh «in kogdkkgr
12
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— 178 —
s&yersichi gloubet ime werde gnode besehe»
hende». Verse. Briefb. — «Sante Francisco
"was der namme Jhesu also hüglich ...» Ib.
Httlchen, ausholen. — Das Grab Christi
war «ein usagehüicMes Hnslin in dem Felsra».
Geiler, Post., 8, 8 a. — <'\Vcr nahe Lei dem
, . . Staden des £eins gon will, der fallt gern
darein . • . wenn so er wenet Grand haben,
80 hat der Bein under im gehiUchet». Id., Se-
lenn., 22i h, _ «... ein hüpschen apfel. den
hüBM er inwendig uss». Mnner, Ulensp.,
124. — «Ein gehülchkr 5pfel, brot den in dem
Ofen». Gersd., ö8
Hille, fem., HüMe. Sdiera, 706. — «Zft
Markolfes Äüte». Kleinfrankenkeim. 1296. —
«Bi der hükn*, Brumat, 1368. — «Ein Mie
der mördere». Tanler, 450 (78). — «Soliohe
geflühcn in die weide, in die hülen». Id.. 421
(73/. — ... dass fiie «sich wider in ire hüle
leitent». Cios., .ö2. — «So rtühont die liite uz
den hiUen». Eis Pr 1 1, 71. — «Der wolf
mfts dan rumen sin hui». Altswert, 70. —
Christas sprach: «die fuhsse hant ire hülen».
Villinger. — «Ich verbirg mich . . in die
hüte diner wunden». Gebete, lo Jh — «Nun
was das Grab (des Lasarna) ein Hüli, ein
.rro«s Tjoch in ein Felsen gegraben, dorin man
cm gani/ Geschlecht mucht leiten, aU gemeinck-
lieh noch hütbeitag die groBseu Herren aolohe
grosse Grober haben. . . . Ich hab ir wol ge-
sehen die also gemacht worent, wenn man
den Stein uffhub und dannen thet, so mocht
man hinab gon». Geiler, Post., 2, 95 b. —
«Wenn der Lew ein Thier sieht, so weicht er
behend uss der Hülin». Id., Bros, 1, 52";
Bilg.. 21 a. — Die Wanden Christi «das sint
die Halen in denen wir nns rersohliefen sollen».
Id.. Sclenp., 171 Etc. — «Die fuchsz haben
ir hüUn». Wünph., Syuod., Ü k — «In Aphrica
ist es gewonheit das sie iSeher und hlÜeH
under dem crtrich haben, darinn sie . . . das
gctrait verbargen». Ringm., Cäsar, 116 —
«By nacht Hoben sie in n&dm nnder die erd».
Adelphus. Türk., E, 5 — «Die dempff die
sich erhebent in den IwUnen des erdtreiohs*.
Fries, S9 *. — «loh bin gewesen in Arabta
in Morenland in einer hüh'n'. Pauli. 70. —
«Ein hülin, die gieng ferr in das erdtreich
hinein». Id., 884. — Der Löwe der «in den
knien wonet». .Vachtig., Psalter, 37.
Hülen, hiuleii. heulen. — < . . . domit sie
(die Bettler) künden schrigen, hüJm», Brant,
Nsch.. 62. — «Geistlich preisten jagen wellen,
— blasen, hukn, hochgwild feilen ...» Wenn
«die hund die nictten singen, — mit hülen den
got/dienst Volbringen ...» Uarner, Schelm,
i, 2
H&lle. li in.. Scli!i?ier, um den Kopf gewun-
denes Tuch der Bäuerin ncn. Scherz, 707. —
Jede Schnitterin soll «ueuieu an ir huUen so
vil korncä so sie getragen mag . . . Brichct
ir die hülle, so bessert sie ... 30 6ch »
Wicdcnsohlen. 1364; Weisth . 4, 160. — Ähn-
licli. SiiiidliuKn, 15 Jh. Weisth., 4, 154.
Hüitzin, Uültzen, von Holz. — «Ein hültzen
bilde . . . übcrguldct». Tauler, 2G:^ (4«i). —
«Das hüitzin marlerbild». Nie v, Basel, 82.
Papst Sixtus «satte ui; daz man die messe
solte singen uf eim steinin alter, und nüt nf
eime MHtiime*. Clos., 18. — «Hanasses . . .
dct den propheten Ysaias . . . mit einre hültsin
sogen in zwei segen». £ön., 277. Etc. — 1270
wnrde die Tliomas-Kirohe nen gebaut «nüt
hültzen bünen und sfilen». Kön S. Thom. Arch.
Reg. A, f»>,377. — «Ein hülUen gabel» (Heu-
gabel) 1418. — €9 ^ nmb ein hSUtm sehibe
in da- bloch uff drm turnp», 1417. — «Ein
hundert hülUen nagei». 1441. S. Thom. Fab
«Ligneum. MUttin*. Geiler, Brös., 9, 81 K —
«Pi'-i wo!hr-ni Knnimcrlin me verstanden soll
werden das ivemmerliu des Hertzens . . . weder
die Mttwfie Karamer und die MUtame Thür».
Id., Post, 2, 6 b ; Bilg., 74 b ; Schiff der Pen.,
120 o. Etc. — Ihr schlechte Bichter, «urthei
zn sprechen sind ir hüllten». Brant, Epigr.
Zamke, XXXVII. — «Wann man die hültsen
tafßen lüt, — so vocht man dan den ruwen
an». Id., Nsch., 112. Bekanntlich werden wäh-
rend drei Tagen vor Ostern die Glocken nicht
geläutet; an manchen Orten berief man das
Volk zur Kirche durob Zusammenschlagen
von Brettern, auf einem Karren mit dem man
durch die Stadt fuhr. S. auch Zarncke, 467.
— «... in einem hiÜUnen geschir das auch
noch new was» Mnrncr. Gayac, 411. — Man
«. setzt in auff ein hüitzin thron». Id., Virt:., a,
7 «, — •Hüitzin brctter». Brunschw,, Bist.,
7 a. — «Ein ÄtÜ<«/i« brück». Adelphus. Türk.,
E, 6 — «Steinen. hüUzen tenipcl mit henden
gemacht». Wurm, Trost, 26
Humbel. Hummel. — «Z& den Aatm&elii».
Feldname. Scherwciler, 13öl.
Humbelt. — «Ein humbelt salz und ein hunt'
bell erweiss». Neuweiier, lo Jh. Weisth., 1, 754.
Hümpelvolk, gemeines Volk. — «Ganpo
heisset schlecht ein Würt, der das Pfennig-
wert gibt und die Fusggenger haltet . . . und
ander des»glichen Hüu^dooüt*. Geiler, Post.,
3, 77 a.
HümpeiwerlL, gemeine Arheit, Pfuscharbeit.
— «Es ist etwan gut Gold und ist dennocht
. Hümpeltcerk» . Geiler, Ev. mit Ussl., 4
HUmpler, Pfuscher, Stümper. — «Ein je^-
lieh Werek seinen Heister lobt; wan es ab«r
ein Hümpler geniucht hat. so schilt auch das
Werck in». Geiler, Ev, mit Ussl., 115 «. —
«Der muBc ein »chmttrtsler, Mmpder sin, —
wer nit wil aiteen bi dem wIn». Brant, Naolt.,
,91.
Hümplerei. elendes Wesen, Armuth. —
Die Geistlichen besorgen, durch Vermindernng
I ihres Einkommens, «in soiiche hümpUrey wie
es zu der apostetn zeit gewesen ist, au kom-
men». Zell, X, 8 a.
Httndin, hündisch. — «Du hünden mensche ! •
Tauler. 2.Vi (44). Var. : hündm.
* Hnnd»kürbs» . Qerad., 89 b. Bryonia divioa.
Kirschl., 1, S84.
«Ilunenbrnt. mit eime ringelin geseielinet».
1370. Stadt-Arch.
Hünersedel. Stange auf der die Hühner
I sitzen. — «Etwan hiengcn die Degen am
! Gürtel, jetz bindt man sie uff die Erss übor-
' zwerck . . .. und sieht gcleichcr eim Hüner-
sedel denn eim Degen». Geiler, Narr, 28 K
\ «Hiineraerb», Gersd., 92 Brunsohw.,
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- 179 —
Dist.. 73 SfeellMia (ftlnoe) iMdift. Jürnhl.,
1. 103.
Unngerberg, im Unter*£Ua.ss 17 mal;
Sumg€^ühel 1 mal, Hungerbume 1 mal, Hun-
^trfdi 9 mal, Hungtrgraben 1 mtü, Sttngertal
1 mal. S. die JDeUila «nd dto Brklirwigeo,
PeAdnameii. i
Hnoirerlseb, Iton^ig. — «Solstn mir ein
*iUi k Ir Ulli ;:t l)rn. — du liessest mich e
Amngeritch sterbea». Mtirner« Nb., 250. 06-
deke: «die Form ist tonst nielit nachgewie-
i-en>. Sie ist eb'"'ii inr!its als oin Momerisches
Wortspiel: hungern, Hua^er baben, uiid flau»
^em, Ungam. Hau sagt Boeh m Strusbnrg
von einem der sehr hungrig ist, er seileine
aas dem Uungerland za kommen.
UaBg:ertÄcli, das vom Volle so genannte
schwarze Tuch, womit man in der Advent-
aad Fastenzeit die Altarbilder bedeckte.
Scherz, 711. — «3 sch. amb seil zü dem
hungerduch* . 1417. S. Thnni Fabr. — «Dich
»olt lereu das Hungertuck das mau uffüpannt;
im selben 1er 7.u dt m miristen Abstinentz und
Fasten>. Crcilcr, Narr., 153 1>. — Sctnderbarer
Wuihc bezcichucf Id., mit diesem Namen auch
den Vorhang im Tempel von Jemselem : «das
Erdrich rrbiilnjet und die Stein rerspicUonl
Qbd das Hungertuch im Tempel zerritii»». robU,
% 95 b.
niinisch, Hönsch. Scherz, 713. — «Du best
mir bitteru Aviu brucht, sureu Irnnschen wiu».
Taoler, 61 (12). — «Der hünesche acker».
Balbronn, 12^8. — 1384: Reben im Bann von
Zellweiler, «dovon git man zwene onicn wins
einen edel und den andern hüniseh . . ., ein
omen Jmne$die* wioes». — 1356 verlehnt Hea-
sei Zaehenson Ton Weitersweiler an Janker
Cuno von Lupfenstein zwei Acker Rolx-n für
Tier «amen wiAgeltes, zwene edel und zwcnc
JUbiedle». Bes. Areh., Capit. NotIII.) — ,
«Gond hin in die gantzc Welt und predigent
dms firangeliam aller oder jegUober Geschöpft, i
da« ist aUen Hensehea unTerseheideiilieheii,
Armen nnd Richen, Edlen und H>hischen>.\
Geiler, Post, 3, 23** — «Du sihst niemantsj
Person an, weder Metien neeli Glansen, Bebst ]
Bader nnrh Bischof, Künig noch Keiser. edel
noch hünach». Ibid., 3, 105 — «... ob er ■
AöMfcA oder edel sei von Oesehleeht». Geiler. I
Setenp . T'9 ».
Münsch ist ein dem linken Rheinufer, zumal
dem Weinlande, angehöhriges Wort. «Die I
Franken am Mittclrhein und der Mosel hütten
im Mittelalter zweierlei Wein, gewöhnlichen
Landwein und ^ten Franzwein; jener hiess f
fn'num hunicum, wahrscheinlich weil er an-
fänglich von Pannoniea, dem Uiinenlande, an
die Mosel verplanst wurde, dieser vinum fran-
cirum» f>foT5o, Schauspiele des Mittelalters, 2,
176, V. u lu der Note die Belegstellen.) Die
Benennung kam auf zu Ende des 4^«!" Jh. Graf,
Sprachschatz, 4, HGO, hat hunisc druho. ein
hünischer Traubeu. Au einigen Orten hiess
▼inum hunicum zu deutsch Huntewin, nach
Taaler hünacher win, hie und da heute norh
Heuniach, Heituch, Henscft, Das Wort ward dann
überhaupt für synonym von gering, gemein ge« |
AOBPunen, and so wie man dem hünadken Wein den ,
Edelwein entgegensetzte (ein noch im Elsass
gebrauchter Ausdruck so setzte man den
Adeligen die IfAnedtai, dne ist dne gemeine
Volk entgegen.
Hflnrewaseer. — Als Rnlmann Herswin
krank war, gab man ihm «ein kleines zucker-
Un und ein wenig gebrautes künrawuaan:
Nie. Lanfen. ms.
HiinHCh. Hinsch. {•ir-t.irtiu'c K i anklirit,
Krankheit der Pferde, ächmeiler, 1, 1U9.
11H6. — Einem B&ses w&nsoben, als «Goi gfeb
dir den Ritten oder die Beulen odfr lie
Hünach^ als dan die Baaern einem wün»ohen,
siebstn des ist Uneben». Geiler, Sfind des
38 b. — «Das dich die bül erwürgen müsz,
— die hiimach und ouoh domit die driesz*.
Murner. Qenebm., y, 2 •. — «Die bU und
hinsch mnsz auch herusz». Id , N'b.. 272. —
«Grosse feifei und die hiHducluH». Id., Lotb,
Narr, 46. — Die aristeleebia helsst auefei
*Hinachkrut, darumb das man den rossen die
hinach mit vertriben ist*. Brunsehw., Dist.,
72 b.
Ilüre, adv., heuer, in diesem Jahr. Scherz,
712. — «Hüte daz und morgen daz, — Müre
wol, ze jare baz». Gottfr. v. Str., 1, 81* —
Ich 'hin doch hüre nihtes wiser danne vert».
lioiniiiiir V. Hag., 4. — Bischof Conrad ver-
spricht den Herron von Landsberg eine ge-
wisse Summe in den nächsten ö Jahren zn
bezahlen, «unde fahent dieselbe jar au noch
hüre zb S Michaheles mesz». l'2H4.Als. dipl.,
2, 29. — «Dise verblibent und sint rehte hüre
also verneni». Tauler, 14B (27). — «An die
stat do ich vernent was, do solle ich nook
hüre kummeu». 14ie. v. Basel, &30. Kte. — •
«Wir bleiben nnverftndert . . . Aflr als fem».
Geiler, Irriir Schaf, II, 3'-; Bros., 2,
Post., 3, lU «i Bilg., 51 a; GeistL äpinn., L,
6 b. — «Wir sind Jobannes üeiir als fem».
Id.. Briis.. 1. 32 i». — «Manchen dunkt er wer
witzig gern, nnd ist ein gans doch kür als
vom». Brant, Nseh , 34, Üborsebrifit. — «Hui
singt dem ]' i iiem heur als fern». Zell, F.
4 a (dieses Jahr wie voriges Jalir). — S. auch
Haren. «Die im Hurhus die hat ein Buben
oder zwen, die sie übel schlagen, und huren
sie und sneken sie, und muss darbei übel
fressen und hat keinen guten Ti^q^ 1 rbei, die
schlecht in sich selber und erkeut ir Mend
nnd bessert sieh». Geiler, Ev. mit Ussl., 147 >.
— Zwei rraurn «haderten mit einander « • .
und huerlen einander». Pauli, 96.
Huren ist 1. violare. 2. eine Person eine
Hure schelten. In beiden oben angeführten
Stellen Uurtie diese zweite Bedeutung an-
zunehmen sein; ähnlich wird das Wort noch
im Schwiihischen gebraucht (Schmid. 292),
Hält mau iudüäficn das Gciier'sche Citat mit
einem ganz ähnlichen zusammen, das ich s.
v. Grind angofi'ihrt habe, und wo es heisst,
das im Fraueahaua sich aufhaltende Weib be-
komme sehlöchi zu essen und werde oft ge-
sclUagen und die Treppen hinabgeworfon, so
kuunie mau unter huren und sacken körper-
liohc Misshandlungen vcrstchn, und bei huren
an das alte hurten denken, das stossen bo-
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— 180 —
dentet und sich im engl, to hart, und im frans,
hewrter erhalten hat. Ich halte jedoeh die
erstere Erklärung für wahrscheinlicher. S.
auch Saekem. — Uurcn^ im Sinn von sitzen,
hoehen: Er MhausrH fiher den hafen». Mnrner,
TTlcnsp., 12. — Es tsoin auch vil ■^rhwanger
baren — die jetz aft' Ostereier huren: Ibid.,
Lnth. Narr, 33.
HUrenbeisB, Huwerenbeiss. primiti T . Erst-
linge der Feldfrüchte, pritneur, von heuer und
Ei^tiu^ Imbiss, die erste .Mahlseft TOn etwas
in diesem Jahr, — Die Jaden sprachen: «wir
suUent g^eben die Opfer und den Zchcnden
und die UUrenbeisSy primitias, das ist von den
ersten Früchten». Geiler. Post., 3, 103 «. —
Die drei Weisen cseint priniitiee gentium ge-
sin, dM Hweeratbeut oder Nnwerath wie wir
ta dann nennen», Td., Kv. mit Ussl.. 25
— cDise ersten Wenk »eiud Hinenbetss die
der Teufel Gutt beg'eret abzuleckern». Id,
Baum der Sei,, 5 ". — «Es neind droi Hueren-
beiss Ina zu ätrassbnrg da man das Fcbcr an
iäset, das erst ist die uuzcitigen Rettich, das
ander ist die unzeitigen Gens, das dritt seind
die unzeitigen MeidtTin», Id., Bros., 2, 12 ^.
HUrig, diesjährig. — Man soll verkaufen
«eine junge Aür^henne umb 1 ^> 1381. UcimL
Buch, f> 44. — «Bin firniger hamcl oder zwen
hürif)c». Wasselnheim, 1499. Weisth, 5, 44H.
ilarlebasx, volksthömlicher Aoadruck für
Kanone. Burten, das franz. hnrler; bus^,
wahrecheinlicli für Büchse. S. auch Kurz,
895. Heute heisst bei uns Hariebu»z ein an-
mkiger, leioht aufführender Meneoh. — «Dm
thut die biichs der hurlebusz». Murnor, Lnth,
Narr, 7. — «Nun sum dich nit und sags her«
nez, ee das ich kum mit hwMntu». Ibid,, 86.
HUrling, von fteuer, junger, dirsjühricrer
Fisch. — Die Fischer «dnt übereinkommen,
das nieman ktinen k&Hing rohen sol». 14 Jh.
Alte Ordn,, B, 13 — 1449. Zunft-Ordn., 225.
— «Sylt er nit dio ersten Hürling oder die
hübschen Selmling haben, er raeint, er thet
ein Sünd im heiligen (iri r« ' ^ iler, Bilg.. 125 a.
Hurnanss, Hn^•IUl^^^, liuiuissel, Hornisse.
— «... hn seh>>t ein Uuniaussen Nest, da
allerhand wii^^ter Hreinen. Mucken und Fliegen.
80 man tindcu mag, /.usameu gesamlet weren
. . .» Geiler, Pred. u. L, 128 u. — «Ein un-
gernw ii,' Jnnj? in einem Han?? ... ist gleich
als ein Hurnuss in einer Kaujnier, vor deren
niemans kein Kuw haben mag*. Iii . äelcnp.,
1&8 a. Schmid. 293 — «Wan dich die hurnis-
icn i3ieclieu>. Murncr, Kon. v. Engl., 910. —
«Manch hurnws und manch In nicnstich —
hab heimelich erlitten ich». Id., Kb., 1. —
«Hunig von dem humUsel». Brunsohw., DIst,
70 b. — «Die gro.sS' U hurnüssel under die
zarten bynlin» gcmieeht- Zell, A, sj — «Käfer,
hümüsseln, wespcn». Wurm, Trost, 4 1».
HUrnen. 1. I>as Horn blasen, .^cher/,. 713.
— «Swenne ich anhebe, so höreut mir, —
Und alu ich hAme, so Mment ir». GottfV. y.
Str.. 1, ■Ii). — «Pfiffen, hürnen, tniinineti . . »
Gatl. Ordn , lö3. — Nachts bis Tagosaubrach
die Stunden dnreh Homblasen verkfinden:
«.\m dirton t;ii;c n.ach S. Veltins tage z6 naht,
also mau die dirte gehürnet hette*, brach zu
Strassbnrg ein Feuer aas. £ön ,764. — «...untz»
das man den tag hümet . . .» «üntze znm
tagehorne». 14. Jh, Alte Ordn., B 13. — «Man
sol die gemeine stabe wermen im winter »<►
man den tag hümet*. 1465. Beginenhans rnm.
OfTenburg, — 'K« wnrrii Ila-rn in . inom
Wald, dio horten den Jager hürnen». Geiler,
Hae im Pf., B, 6 *. — vor d«ii Haus des
.Tairns sah Christas «die Todtenpfiffer
wie man hie den GrQsel hümU. Id-, PoBt.. 9.
107 0. _ «Sie hat sieh verfiehlofen und hat
überhört das Hürnen des Wüchters uff dem
Turn». Ibid., 2, 74 — Es steht einer früh
auf, «sitzt uff den Gaul und reit hin an dem
Dor, und ist im die Weil gar lang, und i«t
so zornig das der Portener nit kummen wii.
und spricht: wan wil der Wechter dalme den
Ta<^ hürnfn?» Id , 3 3Iarien, 33 a.
iJ. Uurnen, die Gestalt vdü zwei Hiirnern
geben, 6g. doppehiinnig machen. ~ «Ein ge-
gabelte oder ein gchürntc Frag., Geiler, Ev,
mit Ussl , 58 aj Brus., 1, 73**.
UBmig. gehörnt, störrig wie HomWeh. —
Manche behaupten von den Schweizern «wie
das sie sein hürnig leat, — allein mit gwalt
und auch mit aträt — jr Sachen behavptea
fibcrall». Murner, 4 Ketzer, Vorrede.
Uurnigeln, regnen oder schneien mit Ha-
gel vermischt, graupeln. — «Ein Fögelin . . .
lidet lieber Hunger und Durst, Kolto nn 1 Fr i ■ ,
Sehne und Regen im Winter, so es huremglct^
umb das es frei sei, weder das es gefangen
sei in dem Koficr», Geiler, Post., 2, 22 ^. —
Spriclit ein Herr: «es ist kalt», so spricht
der Knecht : «68 kmrmfß/U; Ibid., 4, ^. —
Schmid, 2H7.
Heute bei uns liomigtd».
Hurnisa. S. Hunumss.
Hnrst, fem.. Gebüscli. Scherz, 714. — «Zh
der hurnh. Feldname au vielen Orten, Id Jh.
u. f. — «Das er hunte vil . . . abebrande».
noiffr V. Str , 1, 225. — «S. Florencic . . .
dalp die bouiue und dio hursten ns». Kön.,
631. — «Alle die huntm und bonina ...»
^liirloin. l.H. — Der grüne Wörrh war «ein
Milder hcgehter wert, vol hursten und wilg-
böme.» Nie. v. Laafen, ms. — «Ein Atir^ hol-
zes». S. Lnckart, 1:^54, Epfig, 1432. — «Ein
blclz mit humtat*. Vcudeulieim, 15 Jh. — «t»
ackcr/iur«< sollen gen 1 ^ ze zinse». Sturbachf
15 Jh. — Er «schoss in ein hurst, und maint
er wolt ain tier treffen». Guldin Spil, 76. —
Die Dornehurst, Eiclihurst, Hagelnhurst, Hol-
I derhurst, Massoltirliurst. sehr nft, .Th. u f.
! — «... iiiL audeiö wedtr ala Jagdhund die.
' umb ein Hurst louffen dorunder ein Repphun
ist, do einer den Kopf do hinin sfosst. d.^r
ander dori hiniu, und der Jager uff die ilursn
schleelit. ob es ineahenisa'w&Ulonfon». OeUer^
Vv-i , y, 87 1j.
iiuiäteht, mit Gebüsch bestanden. — «Die
, ImniekU matte». Wfttisbeiiii, 187S.
Hürt, Hürde, fem. Scherz. 714. I.Aus Rei-
sig gemachter Zaan der ächäfer, Schafhürde.
— Die Äbtissin von Andian «sol haben da»
dritteil der hürten uf Geissbühel . . . und hat
I oach die eptissin ein hwti hinter der idrchey
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— 181 —
die sol ein mdier 1wMt6ii». SelMnreller, 16 Jli.
Weisth., 1, 676.
3. Flaehes Oefleoht, um Obstdaranf sa legen.
— «Ein hürd und öpffel druff»« 1499. Inventar
^c» Ludw. V. OdraUhdim.
3. *Hürde», Art Bdagwongunaseliine. 1850.
^robeU 2, 325.
Hürwe. S. Hör,
Hus^re, fem., Hanehaltang. Seil«», 6a&. —
Zu Logelnheim mtUon die Vögte sorprcn. dass
der I^Qtpriester *liusere do h;ibe>. 1404.
Weisth., 4, 145. — Hat eiucr «kein husere
i^eJer für noch rooch . . .> 1434. Tuoherzunft,
2 ' — Es boll «ein yegeliclier oappelon (der
Aussätzigen) tegeliohen mit siner hustere uff
dt m ))ofe gesessen sin in eime hose daa eime
«appelon rftgehört». üuü.-Ordu., 190.
Haseren, Hausflur. — «... ettwenn ein
gftntzer Tag in den Scherhmeren ligen und
den Kopf zu dem Fenster hinusstossen . . .»
Ccilcr. Post.. 8, 90 a. _ Ordcnsleut,
Keiduvetter and Predicanten, wa sie bei den
Itten seintt so sefnt sie emsthaftig, und heim-
lich gantz leichtfertig, ^ie habent zwei Ant-
üttar, mit eim uff der Gassen seint sie Catbo,
im Ammtmi seint sie Kebnio». Geiler, Narr.,
135 b. — Schmid, 169: schwabiflcll, Eren.
Unsgesess. S. HauMeatss.
tatOm, Abtlitt. — «Wissest ir nit daa alles
das do in den Mnnd got, das selb got in den
Bach hinab, nnd ff<ot donoch sin Strossen liia>
▼«er nff dem flüm». Geiler. Post., 2, 66 a.
— «Der Künig ist eben ein Mensch wie wir
Mini, er get auch oft' das Büslin . . . Avie
vir». Geiler, Ev. mit ÜsaU 169 b. Eto.
Hasrat, Hausj^eräth, was zur Haushaltung
gehurt. — «1 t>ch. dem sohriber den hturol
aaz&achriboQ» (eines Gepfftadeten). 1419. S.
Thom. Fabr. — «Des antwercks husrat und
geschirre, es sigcnt dischlachen, hantqueheln,
kannen, pfannen, fleschen und anders». 1437.
Tni'herzunft. G4. — «Dis ist der husrat den
eins haben ni&sz» (Hobel, Tisch- und Bettzeug,
ek. Lines Anssfttcigen). Gatl -Ordn. 127. — Ein
Ootteühaasmann zu Bofzhelm «ffitzwen velle
(Fall) von sinem husrate». lö Jh. Weisth., 1,
681. — «Begird zeitlicher Güter, Bcichtumb, Gut,
vil Cieider, Hauazrats. Acker, blatten . . .»
Oeiler, Trostsp., m, 2 — «Du hast X oder
Xn Bett und so vil Huserott, das irret dich
gar fast an dem Weg Gottes». Id . Bilg., 112 &.
— «Wol Kleidung dem gar wol zustot, —
wem in sim husz ist vil huszrot», Brant, Mo-
fetas, a, 2 h. ~ £ine Ehefrau kann «den huss-
«odt lielten sammen». Mnrncr, Oenchm., K,
l^. — Die schlechten Weiber «den huszradt
aemmens mit der eaolien». Ibid., B, 3 —
«Maniger armer . . . leln hamtradt oder Ira
im stall verkauffen musz», um den Priester
zu beaahlen. Diai., B, 1 a. — «... mit meinem
amen hanumnUlin, wie aelunal der ist . . .»
Äell, a, 2 3. Fig., Vorrath an Gelehrsamkeit
Busse, Hnaeen. draussen. — Ein Beioht>
Vater rathet einer Frau ihre aneheliehe Tochter
'"^n Kl« s-fnr /n thnii. « wanne wissoiit blibet
iii huue^ was SU dcnne erbet das ist alles
nitanrehto. Nie. v. Basel, Bek. Tnul., 42.
— «Der ftiiis bleib nUeine Aimm atende and
wartete, wanne die tier? Iinrwider us gingent».
Glos., 66. Kün., 452. — «Do doteat ir frönde
Aimm se lande b& saohen». Kdn., 856. — «Bar^
schafft . . . soll hussen sin, — nit kllinen SB
dem disch binin». Brant, Thesm., c, 4 a.
Hmie^e, Mantel, langer Bock. «Be
vorent etwan Schüben, jetz seind es Huss-
Mte»». Geiler, Narr., 28 b. — «Welcher Wind
kat den Layen . . . ire Hussöcken vornen zer-
rissen, also das man in sich das die Natur
understat zu verbergen». Id., 8chiffderPen ,
40
Nach Tschudi. Chron. helv.. 1,468 «, sei
die Mode der Husäcketi, d. i. langer Röcke,
im Jahre 1865 doroh die Banden der soge-
nannten Engländer ins Elsass und in die
Schweiz gebracht wurden. — «Husei^'iren, ch-
mals ein Kleidungsstück des augsburgischen
Frauenzimmers». Schmid, 268 — Frisch, 1,
478, sieht die Erklärung bald in dem mittel-
alt llousia, Jloucia, franz. housse, sowohl
Pferdedecke als Mantel für Menschen, bes. für
Geistliche (Ducange, 3, 721); bald in dem
Theil der Frauentracht, der Casncti, franz.
casaqae, hiess (Ducange, 2, 211). Die Gemma
Gemm. vnd Daaypodins haben den Ausdruck
nicht; -\ iJüdius sagt bloss: «Palla. ein
langer Frawenmantel». Unter dem nämlichen
Wort Palla hat aber Göll wieder, 966 : cSehanb,
Hüsede, Frawenmantel». Da es demnach ein
I Mantel war, so wird der Ursprang nicht ao-
I wohl auf die viel klirsere Cataea, als anf die
lanj^c und weile 7fo>ma zurückzuführen sein ;
, und da Housia im engl, housiog heisst, so
mag Tsohudi nieht Unreoht haben, wenn er
die Einführung den Engländern zuschreibt;
aus einem schlecht ausgesproebenen bousing
konnte in nnaern Gegenden leieht HuaMol
entstehn.
Hnssnche, Haussuchung. — Hat Jemand
zu Ebersheim heimlich Eckern aufgelesen, eo
Nüllen «der büttel und mines herren hotte
I hussüche darnach dftn». J320. Weisth.. 1, 670.
Hnsang, Behunng, Behanaitttg, Wohnung.
I — Der Narr «verdirbt und musz sin husung
han — in ewigkeit iu äiucm grab». Braut,
Nach., 1Q9. — «Diogenes . . . wiewol ein Mb«-
sung was ein fa?z>. ](>id . 2R. — «. . , die
weder laiul noch husung han». Murner, Virg.,
C, 5 b.
Htttbitag, heutzutag. — Ein Armbrufster
erklärt, er sei zur Zunft der (Toldschmicde
gekommen und dass er «noch hüibUage bi
inen were». 1447. Goldschm.-Zunft, 24. —
Christus will «ouch noch hütehetag» die Sünder
trösten. PrediiTl Peters v Gengenbach. 1486.
— «lob mein es solt noch hütbitag ans Pre-
digern etwenn dick geschehen ...» Geiler,
Post . 3, 93 0. Etc. — «Wen v ir . lesehen
und erfarcn betten, dass disz hoitz vil gesund
het gemacht, so sotten wir es noeh mmtStag
mit unserem schaden erfaren» Murncr. Gayac,
|489. — «leb hab mich allezit and noch Awt-
I d«fm erbotten . . .» Id., Briefe, 99.
Iiutteber. — Oremper, die «trübel, erper
und hutUber» verkaufen. 15 Jb. Alte Orda.,
B 18.
Hvtsen, Hntsiseii, Haehtsen, onainntep.,
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von dam Ton, den die Yög-el von sieh geben,
▼emi sie zornig sind ; fig. angreifen, schelten.
— «Wenn ein Kutz ist undcr den Vögeln, so
kuUcn sie »U über ia». Qeiier, Emeis, 13 b.
— «. . . dM die Welt widor sie pfiset und
pftitzt und uff sie hütet . . .> Id , Bilg , 119 b.
— «Jedermaa hutsiget über in». Ibid., 106 »,
— «Alle CreatOTfii «ton wider den Sftnder . . .,
sie pf i> n und hudiUm wider in». Id^ Arb.
bam., 112 «.
Biw«, Htwel, fem., Nnehtenle. Sehers« 717.
— »Zur hüwen». Strassb. Hansname, 1404.—
«Ze hüweU», feldname, Kiederhausbergen,
13 Jb.
Häwel, Lippe. Hiufel, Hüffel, altd. Hiutlla,
heisst eigentlich Wange. Wackemagel, Wür-
terbach, 186. — «... and |krümment das
Maol und henckcnt den Hüwel über die Hit-
sehwester in Bitterkeit». Geiler« Ha« im Pf.,
D, 1 a. — «Dann wärst dn den J3iRlMi heaeken
«nd tmng sin». Id., BUg., 181 •.
I. J.
Jagehorn, Jagdhorn. — «Zun Jagthom»,
Strassb. HauBname, 1348.
Janehant, JaLr lliund. — «Unser herre hat
sine jagehunde liberal». Tauler, 128 (25).
Jiigerie, Jägerei, Jagd. Beuecke, 1, 767. —
Die Germanen «legen ir leben gentsUeh uff
jegefig*. Ringra., Cäsar, 47 b.
Jägermesse, kurze, schnell abgefertigte
Messe, wie sie den Fürsten und Herren von
ihren Kaplänen gelesen werden rousste, wenn
sie früh morgens auf die Jagd ritten. — «In
den Fürstenhöfen gat es fast auch also zn ;
wolan Pfaff, mach es kortz« Uss ein Jegermest
das wir zu essen kämmen». Geiler, Brös., 2,
68 ^
Jaracht. S. Akte.
JTnraelt, Jargeztt, atuifTersarliim, jedes Jahr
am Todestag irgend Jemandes zu feiernde
Hesse. — «Stift PA-unden and Spend ... das
man aneli etwa« von dir bab, da ein Jarttit
stiften, und des Gofertcs vil . . . Wie es dir
werden mag mit Eeoht and Unrecht, damit
dn das gat Werek affriehtest, das /orseif, die
Spend . . .» Orilf^r, Brös., 1, 68 b. — Der Bauer
«das jarggU will er han gar flissig». Murner,
Nb., III. — Aenens will seines Vaters «;ar-
MtU begon, — nnd ' pf^rrn auff die altar schon».
Id., Virg., N, 6 i», - Ironisch : «üred Mül-
lerin jargeeiU. Id., Müle, Titel. Etc.
Ibescb, Ibisch, Eibisch. — «Zft Yhrp-hc»,
Feldname, Westhaasen, ISöl. — «Aithca,
ThUch». Gersd.« 88«.
lebt. S. Iht,
Jegenote, Ingenote. S. Qenote.
Jehen, ich /O«, /«fte, prftt jach, gach, sagen,
behaupten, bezeugen. Scherz. 728. — «Wir
hörten von ir schöne jehen*. Guttfr. v. Str.,
I. 11. Bte. — Bischof Walther klagt dass
seine Geg'ner tjehent das wir -wenen unsere
bürgere triben uzer irme rehte>. 12(31. Urk.
Bnch, 1, ;^54. — «8o MhMl alle Mei.ster . . .»
Tanler, 116 (88). — «... die tagende^ der
man von im jaeh». Gottfr. v. Str , 1, 17. —
Commodas war so bös «daz man jach er were
ein üent menschliches könne». Glos , 28. ~»
König Adolph war ein Held, «dez jokent im
die besten an dem strite». Ibid , 61. — «Er
ist iuwer sun doch, als er jiht». Gottfr. v. Str.,
1, 69. — > «Herre, ich giht daz ir min herre
sfnt». Bis. Pred., 2, 7. — «Die gezQge, die
inio PS helfent jehen». KufTu h, 1349. Weisth.»
5, BÜA. — «Die müssen in das beste /dWn».
Altswert« 8. — « . . . and mBet man in nimme
du jfhen, sunder .Tunckher». Geiler, Ev. mit
I Ussl., 19Ö b. _ «Hans Jetcer begande wider
lydksN*. Hnmer« 4 Ketser, C, 1 b. -. #80 wfU
ich euch die worheit jehen». Ibid , J, G ^ _
«Wenn ichs dörffi, so wolt ich >e^». Momer^
Sehelm., i, 9 — «Man nnss in (den NettneD>
gncdig frouwcn jehen*. Id., Genehm , H, ! b.
— «Fileicht möcbt ich in warheit jdken , . .»
Id., Bad., F, 6 «. - «Was Dido wttrd n inen
jehen . . .». Id., Virg. C, 8 « — «Im sprnch-
wort man genieinlich giecht ...» Brant,
Nsch., 25. — «Aristoteles, der gieht^ — di»
gstalt der ding wandeln sich nicht». Ibid , 98.
— «Wa ist gotts ütiaff, das jungst gericht,.
— dovon er (der Prediger) selten etwas ^^?».
; Murncr, Nb., 146. — «Gar bald ich zu dem
träger jah — lasz ston die »upp . . .» Id.,
4 Ketzer, M, 8 q. — «So bald er seine geeilen
sähe, — stehnt ab dem krieg, er jahe». Id ,
Virg., h, 8 — «Von stund ich zu mir selber
jahe . . .» Ibid , k, 1 «. — «... Jnppiter das
sprach, — es solt gesohehen das er sadk».
Ibid , d, 4 b. Etc.
Jelen, schreien. S. auch jßen. — «So wir
denn uff erden Ilgen, — weinen, jeUn, hfilen,
schrien ...» Karner, Genehm., V, 2 b
Jemertol, immer. Eigentbfimliches • Wort.
Simrodc hat es nicht verstanden ; in den Stellen
von Brants Narrenschiff, wo es vorkommt,
übersetzt er es durch : wie toll I — «Ave, tal
oud bruoa der garten, — naeh dem darstet
and dnt warten — das mwig herts yemertd».
Brant ^^ s. nl r. D. Ged , 8. — «In spiegel
sieht er yemertot». Id., lisch., 60. — «Manchem
ist nit mit nnglfiek wol« — und ringt dnmoeh
doch y f71^r^ '> Ibid., 106. — «l>as tribt man
on end tfcmerdol». Ibid.* 91.
Jenen, JendMt, irgendwo. — «Ein gnt,.
vernünftig, witzig nar>, - des glich man nit
mocbt lenen han, — in aller weit, als Socrates».
Brant, Nseh«, Iii. — «Teh hab dttrehsndiet
und durchlesen — ob ievdrrt ^y^r rin man ge-
wesen . . .» Mnrner, Nb., 1. — «Ob ieiuieft ich
ein örtlein find ...» Ibid., 20. — «Wes er
sich yendm schnidig wist». Id.« i Keiner,.
E, 8
Jenne? — Einen treuen Sbmann nennen
die Ebbte eher «ein seilbrer nnd ein
Adelphuti, Murin, 57 b.
Jerling, einjfthrifes Pferd. — «Acht pferA
und zTi en jerling, angeslagen för 38 goldM».
1619. Stadt-Arch.
Jesen, gähren, sehiomen. — Der Wein
«würd heiss in im selber und fochet an im
Vass zu jeten und südet und thut vigentlichen».
Geiler, Bilg., 87 b,
Jestk Schlnohaer. Sehers, 787, jesehen fin-
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— 188 —
rnltire. S. aaoli Heach. — «lUax oder>e«(>.
J* tten S. Gilten.
Jeachen. S. Jödwu
Jeweltoa, tibenll und iiiiin«r. — cC^lMlinisre
und Gelfc sint ieweltm wider einander». Kün ,
Stieben zuher wie die ivmen». Braut, Nsch., 2
— «... als lolt man tMCfifftSsen». Ibid., 119.
— «Ein kindlin vor ein, ime}>h:)rhi. Brant,
Freiheitstafel. 309. — «Der immen oder bieuen
natnr Ist wild». Hnrner, Instit, 97 ^ ülea*
MML'cl (fand in dem hof ein hufi^n imen ston . . .
ti^. — «Die müUer hettent iewelten geweget : Imttmtock . . .» Id.» Ul., 10. — Auch Bienen*
dfts gras» in den Fftebwasaern. «wie verre | Mhwarm : «Wer da findet ein /mmmw in einem
und vie vil sä das notdürftig bedohtr> 1406. Baum, der sei wes er w öll. des ist er . . .
Regr. A, 307. — «... do man solichs ycwdten Ncm einer ein Immen n&s in einem Banm, der
feil gehapt hat». 14916. Alte Ordn.. B. 29
thut kein Diebstal». Geiler, Narr., r>6 — Im
Ijereln. stechen wie die Borsten eines Tg:els; Tratini «iinm*n nnib ein fliegen» sehn. Trüiui b.,
von einem zu ling^stlichen Gewissen gebraucht.
— Leute, die gebeichtet haben, «nftt deater-
a, 4 b. — «Der beste hnnig ist von den x/minen*.
Bninsebw., Dist., 7<i ^. — <I)ie liyenen oder
minder haben sie kein Beniej^ren snnder ymmfn». Adelphus, Türk. A, 3t>. — Zehnden
haben alwcg ein Iglen. sie haben noch nit
recht gebeiebtet». Geiler, Irrig Schaf. G, 2 ».
ll>t, Icht, Hv,'&9. Scherz, 728. Die gcv iUm-
Uchste li'orm i&i üt. — «£r sach si spate und Schniid.
frQ, — Swan es mit ihte mohte sin» (mit et-
was, irf^endwie). Gotifr. v. Str , 1,2(51. -
von ikelber. fjmmen, schaff . . .» Dial., a, 4 —
«Fischzehenden, ymmeneehenden . , .» Brnnf,
Zehn den, c, 3 h. — Aucb im Oeskreioliisoben.
Inblntcn. innerliob verblvteD, Hg. Gedanken
oder Gefühle innerlich entweder gewaltsam
«KaiistQ ihtes iht daiiutc':'» (irgend etwas), unterdrücken udir sclinicrzlich he^jen. Im
Ibid., 1, 41. — «Ist das sü iht überbruchent, ersten Sinn bei Geiler: «Er hat die Red mit
das sont sä bexalen; wurt iht über, das sol man der er seinen Nächsten treffen möcht bereitet
in widergeben» 14 Jh. Hanauer, Constit., 270. und bar im Mund, die verschluckt er und blutet
-- «Wann des g&tes, das in den dinckhof ee- in». Pred. u. L., 116 «. — «Ich sag dir das nit
böret, tcht feil würd . . .» Limer«heim, lö Jh. i bessers ist denn also inblutm und in im selber
Weistb., 6, 413. Etc. — Frage nicht «von j absterben». Selenp., 24 b. Etc. — Im zweiten
dorn ihte in dem nihte». Tauler, 49 (10)
Sinn bei Brant: Die Narren erwartet ewige
«Das sprach Judas nit das im von den Armen I Strafe, «das sie ittblutend und selbst sieh —
iehi Kng«b9ret. ennder er was ein Dieb»
f;. iler, Ev mit üssl ,7! >>. — «Der kan nie-
mandt icJU davon gesagen». Id., Pred. n. Lw,
17 Eke. -» «... ob von imgesehiebt —
in jamer nagent ewikliob». Nseh., 85.
Inbnich. 1 Mi'^-brauch. — « . . Nit wie
unser Winschiuchen und Zatrinker thund, die
Ir Anmnten allein am Win vnd Znsnlfen sn*
rher. drinckge. schirr vellet icht — das > kummen, das ein teufelischer unmenschlicher
da den win nit sufer lost ...» Brant, Tbesm.,
a^ 8 b. — Wenn «tdtt hierinn geirrel wiv. —
so ist es doch on alles goftr». Id., Lajensp.,
170 »
lnbru€h.»i in disem Land». Geiler, Post., 4,
14 b.
Scherz, 288, 0ht das Wort unter Finbruch
und übersetzt es durch consnetudo; sagte man
lljgem, sebmarsen, von dem tmangenehmen I aber damals eine Gewohnheit brioht ein, wie
Gefühl, das man in den Zähnen empfindet man heute sag:t sie dringt ein oder reisst ein?
wenn man saures Obst isst. — «Es ist ein : Ich halte eher dafür dass an Einbruch im
Frucht die nit seitig ist. bissestn darein, die I Sinn von infraotio, violatio legnm. zu denken
Zin würden dir ilgem das du ninime essen i ist, das Srherz gleichfalls gibt; Einbruch in
mochtest». Geiler, Baum der Sei., 21 «. —
«Wann dn menseh das ander sieht smr essen,
jn sein zen ilgtm, das ist allein Ton go-
deucken*. Brunschw., Pest., 13 b.
8. Frisch, 1, 487, wo auch aus dem Voeab.
Ton 1482 angeführt ist: «zen illgem, i listupcs-
die Ordnnng, in die gute Sitte, also Missbrauch.
2. Einfall, Invasion. — Die Türken «dnnt
ein inbruch '\\ nnn sie went>. — Brant, Nsch.,
94. — «Narrheit ist ein schedlich ding, — das
gar bald nnd anch gar ring — ein grossen
witen inbrttch tut», llumer, Nb., 4. — «Ich
cere». — Bei Dasypodius kommt der Aus- ; förcht der armen Christenheit, — das uns eiu
druck nicht mehr vor. war aneh in Sehwaben ' tn2>rueA möcht geschehen». Ibid., 259.
üblich. Schmid, 2*)8.
Inbruch
«Chaos, (in jrross Gcschütt,
Imi, neutr., hükcrnes Gefäss als Mass für > ein Sumpf oder Inbruch». Geiler, Post., 3, 41 b.
Korn, Salz, etc. - Dem Vogt gibt jeder Huber
n. a. «ein ymen vol fftters». Artolsheim, V^'2ü.
Weisth.. 1, 699. — «31 Ymin habern». Mün-
ster, 13;^9 Als. dipl., 2, 166. — «Jeder hub-
bof sol dem meiger ein immi vol fftters, der
dr5 ein sestertAnt, geben». Sundhausen, lö Jh.
Weisth., 5, 53r^. — «Ein malten/min saleies».
Bükl, lö Jh. Ibid., 4. 128.
Imnie. Inbe, Biene. — Der kleine Zehnten
«an schaffen, an lenibern, an Jensen, an i/mhen».
Hier ist nnter Inbruch eingebrochenes, ein-
gestürztes Gemäuer oder Erdreich zu verstehn,
das einen grossen Schutthaufen bildet ; ebenso
ist Sumpf nicht sowohl in der Bedeutung von
Morast zu verstehn, als in der mit versumpfen,
versinken zusammenhängenden, von etwas
versunkenem.
Indenkig, Ingedecbtig, Indechtig, memor,
eingedenk. — «Eneas sprach : jr gseflen mein,
— wie kündt jr nit ind-chtig sein — da?
Volgekbeim, 14 Jh. Weistb , 4, 156. — «Die<vil sohwerers hond erlitten ?» Murner, Virg.,
iMneii. Binlin, Apes, der ist auch vil bei ein- 1 B, 1 — > «Biss indmde^ das . . .» Adelpbns,
ander, sie haben ein künig». Geiler, Emcis, Fic, 148 b. Etc. — «Herr, bisa tfi^Miedkitj^ .»
lä«i 29 b. Brös., 1, S9». Etc. ~ «Die 1 BlindenC, B, 1 h.
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Infel. 1 «Ein jn/el habern». Siereuz, 15 Jli.
Borckh.. 193.
2. Infula. Bischofsmütze. — «Da sahen sie
ein ersamen Man, geziert mit einer bisclioff-
lichen YnfeU. Geiler, Pred. v. Maria, 16 ». —
Die Bischöfe kamen «in iren infulen für den
fronaltar». Braut, Biscli. Wilh., 254. — «Die
bischöfflich tnfeü». Ibid., 256. — .... das
der fürsten kinder all — die infd tragen went
mit schalU. Marner, Nb., 118. — Der öberst
priester fiel damit, — Panthus, Jca auch sein
infel nit — , . . beschirmen moohl». Id., Virg.,
E, 8 b.
Infeltig, inncrlicli. — «Ire iuveltig gebet tct
sü tM^eii und nahte«». Nie. v. Basel« ms.
InflMbt, Eingefloehtene«, Stiekeref. — «Die
Juden liaftent ürablönf oder Söum undcn an
den vier Orten der Hentei, aU die Mentel ne-
benteliär gescbUtzt worent, das «ie vier Ort
hatten, an m eichen vier Orten betten sie blowe
InßeclUen: Geiler, Post., 2, 70 K Etc.
infelstniig. inspiratio. — «Eine nfiwe t»*
geistung Je.> heilif^en Geistes.. Tauler. 80 (17).
— «Die ^ertzen viler menschen sein innerlich
durch die ingeittung grottes gelert». CapIfeOt
Verwarn, f', 1 t>.
«logrüu». Brunschvr., Dist., 76 K — «Bera-
vinca, Inffrym; Oersd., 89 b. Tinea minor.
Kirschl, 1, 522.
Inleiben, einverleiben. — «Alle Menschen
die dem Herreu ingeleibt werden durch ein
rechten Glauben, durch die Sacrament». Geiler,
Brös., 2, 64 t>: Holl. Leu, a, 8 «.
Inmasern. - «. . . ase dem Schmertzen
entspringt dann ein Eikum, ein Tnifern, ein
Iimasem, das du deita aatolie&i iu dinem Ge-
mit ininfnlen*. Geiler, Bilg., 137 ».
Inmaxcrn hcisst wohl innerÜrh. tleckigrt, faul,
d. i. krank werden; mau vergi. maae und
mansechty nnd halte mmofam zusammen mit
infulen.
Insasz, Einwohner. — Der Kaiser berief
«etlich erfaren Mwew des lands*. AdelphoSi
Barb., 14 a.
Instrapfen, einschrumpfen. — «Wan ein
Glid etwan au eini Menschen erkaltet, so strupft
es i»; wau wenn ein Ding gefrürt, so sihesta
wol das es isesammen sirupß: Geiler, Ev. mit
Ussl., 151 — «Dise Liebe heis.st darum ein
kalte Liebe, wau »ie maobt das ein Hen»ob
instrupft, macht ein Ingezogenheit and Ein-
trocken /n im 8elbs>. Ibid , 87 «.
lOMupfou, einschliirfen, etaziehen». — «Wir
haben also in ans geaupft Eer, Gut und Lnst,
das uns nieman me ilarvon bringen mag».
Geiler, Ev. mit UssL, 165 a.
Joch, aooh, wenn aaoh. — «Wie Obel sie
mich joch stech, und wie wee sie mir joeh
thete, das wolt ich liden». Geiler, Bilg., Ö3b.
Etc. — «Verlosz, ob es »o^A dir behag. — das
ding das dir schaden brinifn inajr». Brant.
Cato. a, 4 a. — Ein Schwätzer «redt keim
menM'ln M üt guts noch, — er si ioch nider
cj lor lioch». Id, Xsch., 22. — «Ob dir ioch
wul^'- iall die spis, — die dir entpfalt in sol-
lich ^vise, — leg si oit wider iu die blatt».
Id., Th» sm., b, 1 a Etc. — Gott will «kein
eusserliüh optfer, es sey ioch brennopffer, fette,
oder blut ...» Wurm, Trost, 28 ». — Manche
haben die Irrthüraer «angenommen, oder ioch
zugelassen, on verstandt und gnngsame er-
kantnisz». Capito, Treger, H, 3 ». — «Die
wort gottes, die müssen wor sein, wie toch
ans die saoh ansieht». Butzer, Dass Niem., a,
8 b. Etc. — Niemand kann dem Frommen
schaden, «es seien ioch vertohter, TOrspotter.. .»
Wimph., Chry».. 2 ».
Jdchen, Jeoehen, act. : jagen, nentr. : eUen.
Scherz, 727. — «Ein Struss ist gar ein thorecht
Thier . . waa maus jöcAt« so spant ee die
Fettieh nff». Geiler, Emeis, 18 b. — «Alles das
darzu dich dein Will mit einem gehen Jöchen
oder Treiben neigt». Id.. Irrig Schaf, C, 4
— «Was Andacht wir Geistlichen habent stellt
man wol, wir ilent und jöichen das wir ntim-
men bald darvon kommen, hurr, hurr, und
stond im Chor zn schwitzen». Id.. Post., 2, 5
— cAn meinem seil ich draffter jeich vil nar-
ren ...» Brant, Nsch., lö. — «Wann da die
geisz gesetzet hast, — so hant wir weder rft
noch ra'it — bi<?7 wir sie werfent M-ider um
— und jeudient dich, zu ziehen drom». Murner,
Nb., 80. — «Er jeumt in vSt dem felde her».
Id., Virg., i, 8 b. — Cleopatra war «hin der
sich zu ruck g^eucht». Ibid., c, 7 — Hat
einer ein Thier tgeieuchet, das es sich zu todt
het ge-yir Hilgen ...» LI., Instit., 116
Dasypodiu.s : *jeuc}ien, fugare».
«S. Johanskrnt». Brunschw., Dist.. 109 ^:
Gersd , 93 b. Hvperieum perforatnm. Kirschl.«
1, 138.
Jttlea, schreien. — «Pfaffen, ^lüuich and
N'nnnen, die nachdem sie. wol oder übel ge-
trunken haben, öingeu hoch oder nider, schreien
und jölen*. Geiler, Selenp 186 b. — .Sie
schrien und gölcn*. Geiler, Emeis, 13 b, —
Schmid, 300. — ä. auch jelen.
Jolich, von ja gebildetes adj , affirmativ.
— «Sag uns doch etwas, ein jolicht und ein
bestimptes, affirmative». Geiler, Post., 1, 7 i>,
Joraerig, jammernd, klagend. — «Die »ome-
rige begirde zalete S. Dyonisius für einen ge-
bresten». Nie. v. Basel, Bek. Taul, 58.
Jorme, jetzt. — «Dazugeben uns Anzeigung
die Propheten das . . .jorme die Zit hie ist
das der Messias kämmen sol». Geiler, Post.,
7 0.
Jortne ist wie dalme, dolme gebüdet. In
letzterm gehSrt da zn dag, tag ; das 1 weist auf
das alte Adverb, tülä hin. das eine Abkürznng^
von takme^ dalang ist und «den heutigen Tag:
lang», d. i. heute bedeutet; durch BeifQgang-
der Sylbe me entstand der Sinn heute iiuch
endlich. Ähnlich wie tälanc gab es ein Jarianc^
das Jahr hindurch: forme heisst demnach: in
diesem Jahr noch, und überhaupt: jetzt.
Iren, einen mit ihr anreden. — «Sie wollen
die andern Edlen nit iren, und ddren (dürfen)
sie auch nit dutzen». Geiler, Narr., 137 b.
Mittclalt. Vosare: «Ilnum vosamus falso,
vereque tuamus». Juh. de Jauna.
Irrsal, Irrihuni, bes. religiöser. — «. . . wie
sie sollcni midea und flihen die Irrsal oder
Irrung der Heiden». Geiler, Post., 8, 7 ». —
Das Xurenschiff ist geschrieben «zu Verach-
tung und strofif der narrhoit, blintheit, irrsal
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185 -
Qad dorheit». Braut, Nsch. 1, 115. — Mahomet
Iwt die Religion «mit sim imai gesehft&t».
riii.l., 9J.
Irrsam, irrig, in die Irre führend. — «Dfts
btt der tmoM weg gethon, — dann fr kein
andern uisst zu yon». Jlurrier, Virj^., o, 6
IrsttUgkelt, Irrsal. — ^Irsäligkett oder lüii»
4emiss». Tranmb., a, 3I».
Irren, mit itir anreden. Vcrg-1. iren. — Von
einem armen hochniuthigen Adeligen: «die lüs
hont in vor hnnger ümsen, — noeh irtt er
sich so adeUch>. Murner, Nb , 211.
Iseabeisser, Eisenfresser. — •her ysenbisier
kenn ieh mere — die krciftiglich ein gantsea
Y'Te — bi ciiu r irten hant erschlagen, —
sad ward kein todter nie hin tragen». Mar-
ler. Schelm., a, 8 Der Barf&sserprovin-
rlal war «mit etlichen ysenbeiasern gon Weis-
senburg kommen». Butzer. Weiss , i. 1 «.
iMsebnMrren. Ismarren, Eiszapfen — 1408
«erbrachen viele Brücken über liou Rhein
«von dem ysmarren». Golm. Chron., 17. —
«Die Sonn zerschnieltxt Jauchmarren Bit Was-
5?r; al.so wart Wasser «u Isasehmarren und
hert, war die Suuu nit scheint». Geiler, Arb.
kam, 108 b; Post.. 2, 7 b: Bröa , 1, 25 a.
Etc. — Eine Frnu sa<,'t : «ich hab ein iaz-
ichmarren von dem dacii da herub gcuumen*.
Pauli. 139.
Istlich, essentialis, wesentlich. — « . . .
nit das die Forcht Gottes wesenlichen und
istlic?i£n Haltung der Gebott Gottes >f i. Im suu-
der sachlichen». Geiler, Sclenp., III b. Etc.
Itel. Scherz, 743. 1, Adj., leer. — «Der ist
der g"nndc ein üal vaz». Gottfr. v. Str.. 2, 114.
— «Wir enlazen itel hende — 2iinuaer wider
gekeren». Ibid , 1, 99. — «WeUek ding en-
pliahon sol, das mos itd ltdig und van ain>.
Taaler, 2^ (40j.
S. Bio«, laater, niehts als. — «Die benke
und stüle worent itel golt». Kön., 272. — «Es
resente z& disen ziten z& Italia iiel blut*.
Ibid.« 412. — Ken boII kq Strassborg die
Bächer nicht mthr mit .Struli decken, sondern
«mit iteUn siegeln». 1894. Heg. A, 357. —
«Gonfeete ... sol man maehen von itM%
zncker one ammclung». 147(\ .\lte Ordn . 2.
Mit Personennauen verbunden, bezeichnet
CS ein Familienglied das keinen andern Za>
namen hat : Johannes Jtflmanssc. znm Unter-
schied von Johannes Schönmansse, 1405.
Iteln, leeren. — «Also vil also der mensche
g-itdt ist, so vil me ist er eapfenglicheii*.
Tan 1 er, 93 (19).
Itewize, masc, Schiimch. Scher/.. H'l. —
«So Wirt mir mein her Tristan — Mit itewize
lind mit arkeit — DikUo uikder ougen geleit».
Oottfr. v. Str., l, 194. — «Der künic min
brftdfr niolite — Dc^ iteiri^r.i iinde min —
mit eroü ledic und auc i>in». Ibid.. 1, 23. Eic.
Ittewissen, schmähen. Scherz, 743. — Beim
Leiden Chri$ri «alle erbermde wutge*t€wis9et».
Gebete, 14 Jh.
.Jut'h. neutr. Scherz, 744. 1. Ackormass,
Jachart. — «Der fronde sint &) juch, der git
iegliches dric sester roeken und dric scster
hab»rn>. r.utterbach, 15 Jh. Weisth., 4, 106.
— Der Meier von Logelnheim «het von sime
ambahte ein juch^ Ut ze l{a<renen, und ein
juck, lit übers dorf, und ein ji(ch, lit in Dien*
tal, und ein halp morgen darunib» ]404. Ibid .
4, 146. — Die Aebtissiu von Erstein gibt «ein
iiidk holtzes nf die barg». Heiliglcrenz, 15 Jh.
Ibid., 4. 144. — «Ein achteil eines juches . , ,
Ein halb juch». l'S2d. Gart, de Maih., 137. —
«Eia juA hottaes» so HQIhaasen. 1972. 0. e.,
285. Etc.
2, Fem., Fronarbeit auf einem Juch. — «Das
nftnthalp dorf sol tftn swo fHche, eine th
hrrbste und eine zfl merzen». Marlenhcim,
13i8. Weisth., 1, 72ö. — Gewisse Lehnsleute
zu Lohr waren «schnldtg drige fudie tA tlln,
eine zft lenzen, eine zft berb.ste nnd eine z&
brochmoüde». Um sie abitulu&cu, ward liber-
einkommen, dass «die lüto für die juch hiil-
lent geben 6 4 zft iren ziusen». 15 Jli \\ ei.sth ,
5, 489. «Wer zft Eckeboltzheiiu uder zh
Wolfesheim het einen plläg r.h ackcr gande,
der git den herren Hu scli . das hei8sent;/<cÄ-
pfennige*. 15 Jli Hist. de S. Thoui., 329.
(Vermulhlich weil ^iell die Bauern damit von
der JulK dem Frondienst, losgekauft hatten,
wie /.u Lohr )
Juchzen, jauchzen. — «Dorumb so iuchsz,
seliry oder bill, - so hilfft es nit and ist
umbsunst». J. Muraer. ü, 3 b,
Judenblflitt S Gi-üsel.
Jndenschnl, Synagoge. — «Do ist er (Chris-
tus) dornoch kummen in die Judemchid und
hat seine Junger . , . giert». Geiler, Post., 3,
37 b. Etc.
JUdischeit, die Jndensehaft, das jüdische
Volk. — «. . . und solt also erlösen die Jü-
diacktU und sie frei machen*. Geiler, Post.,
4. 18 b. Etc. — «Opffer, zehend, Heissig bet
— die jiullsclmi vor Seiten det», Harner.
Bad., B, 1 a.
jQfr. Leiohtsinn. — «Was nar der Lather
sagt nnd schreibt, — sein «respütt und jufi
darusz treibt . . .» Murncr, Luth. Narr, 111.
Julfbab, leiohtfertiger, liederlicher Oeselle.
Schmeller, 1, 1203. ■ «Du schilte.st uns jauff-
buben^ trosser, die aller leichtfertigsten».
Bntzer, Treger, C, 1 b.
Jnffen. leichtsinnig reden oder mit etwas
umgehn. — «Darnach wfftitu mit den h. t>a-
cramenten». Horner. Adel, C, 2 *. — «Da tu/»
festu: hie stand ich, hie trnts ieh». Id.,
V. Engl., 967.
JUffiäch, leichtsinnig. — «Was du also
iuffisch und spotlich dem christlichen künig
widcrredest . . .» Jlurner. KÖn. v. Engl., 945.
Juffkind. Vergl. Juffbub. Zarnoke, 406,
führt an: »Jußkind, adolcscens perditiis et
dissolutus. Picior». — «Silerus der verlag sich
nit, — im uarrenschiff fftr er ouch mit, — und
juftkind und itietzen vil». Brant, Nsch., ß6.
Juiriudiug. leichtfertige Thai — «Ein Narr
. . . wäut — er si witzig, so mau sin laoh
— und ein jujftäding usz im mach». (Gpt,'cn-
stand des leichtsinnigen Treibens). Biaui,
Nsch , 67. — Luthers Unternehmen ist «im^?-
sdeding von einem gei:»tlichcn man». Murncr,
Adel, B, 2 a. — «Diso dein jujftäding belangt
midi alle in» Caintn, Treger, P, 3».
Jugert, Jacharl, Aokermass. — «Titjron
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- 186 —
desselben leib gestrecket was, — neun jttgert
felds iresogen basz». Mnrner, Virg., T, 8 o.
Jnnen, Rotwelsch, spielen. — «Mit rfibUng
jtnien ist sin kouff*- Braut, Nßch, 62.
Jangeii, veijfiagen. Sehers, 746. — «...
Liebe soll «iimpm and ninirett*. Oottfir. t.
Str.. 1. 179.
Jüngern, verjüngen. — Der Meiuell loll
sein altes Kleid ab/.iehen, aaf dass er •iüngert
6ick mit zncht und eren*. Murner. Bad , D,
1 a. — «Der schlufiT Mdk hat geiikngeH sidi».
Id., Virg , F, 2 *.
Janggesch äffen, jugendlich ausseiu-tid. —
<B3n wunderbarliche artznoi, -m reinigen das
angesicht und die hat allenthalben, behalt aaeh
die leot iunggtichaffen*. Fries, 116 b,
Jnnkhern, verb., einen einen Janker nennen.
' «Ich hab es dick gehört, M enn die Kanf-
liit bi einander seind. so nennen sie etlich mit
Namen, (.'untz, Clans. Huns etc.. und Junkhcr
Osswald i«t ein hoffertiger Scbisser, and spot-
ten sein das sie in /•tiumem, aber er verstot
es nit». Geiler, Bros., 1, 8M «.
Joppe, Kittel S. auch Gippe. — J etzer
klagt dass er den Hdnchen Seidenzeug gege-
ben : «hett ich ein zwilchen iupp dorfiir. —
ach gott, doselb gesohnitteu mir». 31unier.
4 Ketzer, L, 6 b. ■ «Er hielt sein wilprcd
under der juppen verbor^'cn.> Id.. Ulensp , 81.
Jüssel, jusoalam. franz. jus, Brühe. —
«Gedeon legt das Fleisch in ein Korb und
den Jüsiel des Fleisches schütt er in einen
Hafen». Geiler, Fred u L., 86 b.
Jnat. Scherz, 74H. S. aneh S^tt. 1. Augen-
blicklich,mit besondrer Be?on'i;iir des plötzlichen
Eintretens oder des raschen Vorübergehns;
dann auch plötzliche Aufregang. — Einer be-
nimmt sich «also das er in den just und in
die rifiere kummen ist». Nie. v. Basel, ms.
(Jiusti Tjost, bedeutet oft Zweikampf; hier ist
es vielleicht für Kampflust. F]ifer Was Bi-
fien sein mag, weiss ich nicht} ein bei Tar-
nieren iibUcher Ausdruck?) — t. . . so einem
Menschen solliche Hertzigungen einfallen in
einem Jmt, und er nit darein verwilliget . . .»
Geiler, Selenp., 212 «>. — «Wann ein Fraw
^'eht in ir Stab, die zu fast warm ist. so -« iirt
sie im ersten Just betriebt, rümpft die Nas
...» Id , Trostsp , AA, 4«. — « . . so
laufen wir darüber hin wie ein Han über
Glut, der wüschet in eim Just hinüber, auf
das er die Flügel nicht verbrenn». Id., Se-
lenp., 206 K — «Als S. Paulus verzuckt
ward . . . was er dornmb nit selig, wenn
dieselbe Seliijkeit was allein in eini Durch-
lauf und Just, lief durch in hinweg und ver«
schwand stracks». Id., Post.. 2, 29*. —
«Bistn zu heftii,' in Ilaiidhabuni; dor Gerech-
tigkeit . . .f al&o das du di^rch gehe« Treiben
oder Jiwf des Qeistes Qber und über ansfarest,
80 milder und inässige dich*. Id., Irrig
Schaf. C, 2 b. — Die Obern «sollen an sich
halten nnd nit straeks Im Ju9t der Bewegung
strafen». Id , 7 Scheiden, I. 1 ».
Wir sagen noch just für so eben: er ist
jrMsi komme, wie im frans , il est venu tont
juste . . .
2, — *. . , nach der just — was irsiinneo*
lieber lip». Aitswert, 26. — «Das ist oft der
gemein futt». Ibid., 62. fDie Just, der Just.
das was f&r recht» gut, jutt, giltf Die Kode?)
K.
Kabes, K«biis, Kohl, Kraut Heute noch:
Kappes. — «Kmtmerket, ruben, kabus, oley,
rettich ...» Rappoltsweiler. 1.S02. Als. dipl.,,
2, 78. — «Ein viertel Mbeskrut galt...
sch.» im Jahr 1326. Clos., 135 — «In den
kabusgarten» . Westhoffen, 1H36. Bebeinheim.
1851. — «Das kaheslant». Truchtershciol, 14
Jh. — *Kabuslmt». Krautergersheim. U Jh.
— «Der kabeiiehenden». Ruffach, 1349. Weisth..
5, 386. — S. auch Käppis.
«Kaböbeb, Axt SpecereL 16 Jh. Kaolhaas»
Ordu.
Kachel, irdener Topf von geringem Werth.
— «Kadüenf häfen» wasserkrng». Braat,
Nsch.. 68.
Kaf. masc. — «Wir sprechent ouch daz sü
den ko^f zwüsehent dem wert und der be-
deeketen hmeken mit gemeinem kosten sSHest
wider macheu er vor alter harkomnien
ist, und üui ouch enkcinre obewendig des
obem kaffes graben one den andern». iStf»
Entscheid wegen eines Streits in Betreff ciier
Mühle. Hist. de S. Thom , 363
KatfSsn, Kapben, Kapfen, gaffen, sohanen.
Scherz, 749. — «Dane wart ouch ougrcn niht
gespart, — Da kap/ete vU maniger dar»,
ottflr. r. Str., 1, 68. — Sie «ftop/en nlwa»
Irlant an, — Da nemen ir ontren wnnnC'.
Id., 1, 115. Etc. — «Daz Instlich ankapht»
daz si hat». Nie. v. Str., 892. — Die Seele
«het ein ewig: widemeitren und tciderkapfot
in den grünt irs Ursprunges». Tauler, M)2 [hi).
— «Die mit demfitdidt herüikc^em wottent*.
Id , 44 (9).
Kaffetze, Kaftce, fem., Kapsel. Schrein.
Schera, 749. — «Die firowe, die in der kaffetum
uf dem sessel saz . . » (Ein Marienbild in
einem Schrein). Marlein, 27. — Adeloch ist
«zft S Thoman begraben in dem erhebeten
holen steine der do stet in der kafzer nebent
dem fronalicr». Kon,, 729. (Das Glossar, 1108.
erklärt das Wort durch Sarkophaf^ ; schon der
Context zeigt dass dies nicht richtig ist; die
Kafte ist der Wandschrank, der Schrein, wo
noch nicht lang der steinerne Sarg siidi be-
fand).
Kai, Kaiwe, kahl. — «Karolus der eeäm»,
Clos., 84 Kön., 890. — «Heintznian mit dem
hüwsn köpfe», Todtengxäber sa S. Thomit
1418.
«Ch«lewe« calvitinm». Herrad, 196. Sehars,
754.
Kallea. singen, schwatzen. Sehers, 76S. —
Das Votrelein «daz kaUetr . . . mit solcher
überm&te ...» Gottfr. v. Str., 1, 11. — «Dia
meit wart sieh wider den man — So rehte
liepliche machende, — Smierendeunde lachende,
— KalUnde unde kosende ...» Id., 1, 263.
— «Ich hab offi nnder rotan rosen — ge-
kl n ff r lekollm und gekosen». Himer, St^batOn
i, 4
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- 187 -
Kalätat, Golgatha. — «Sie ha!n-';i in hinus- 1
fefirt gen Golgatha, das aui^gelcgt würt diej
Jbbtat oder Haii|ititat, OalTarie ; nit nnb der |
ffirnscbalcn willen des Haupt Ade. Jeu ctlicli
ugen da begraben ligend, aber nmb der Ent- '
laaptvB? intlen und üffheneken der vei^l
i«npt!"n >Trn<;rhen. deren Gebein da lag blos
Süd eotdeckot». Geiler, Passion, 8ö ^. .
la der lateinisohen Ausgabe der Passion |
'', 4 i^t calvaria im Sinn von Schädel prc-
lommen: calvaria capitis Adae.damnatiquorum i
iki eimnt calvariae. Die Oemma Gemm er- j
klirt calvaria durch KallT^it und fügt bei:
«ctiam est locns in quo dccapitabantur la-
trones. sie dietna propter oma ealva, ein Ent-
bonptstat». Dies stimmt so genau mit der
Geiierschen Stelle, dass es die Verrauthung
begründet, entweder er selbst oder doch der
f'bersetzer des lateinischen Textes ins Deutsche,
Job. Adelphus, habe sich der Gennna bedient.
Kalten. 1. Kalt machen. — «Liebe armet
und k<ütet». Gottfr. v. Str., 1, 180. — «Forcht,
irnren. ha&% kellen den lib> des Menschen.
Bnmschw., Pest., 13 ».
2. Kalt werden, erkalten. — «Nft bcgunde
ir herze kalten». OoUfr. y, Str.. 1, 1H9. — >
f . . . das ir herts« dorren und keUm mag».
Tauler, 84 (7).
KAltsinnig, kaHblfltlg. — wich eihe ... da«
In zornig bist, Iiiriiiii mir gcbiiren wil, kalt-
ttimig in sein*. Marner, Adel, k, 1
SAltwve, kaltes Fieber. — «Wenn dich der
P.iJt schüttet nur ein Tag und das Kaltwee
hast, so ist alle Hübsche hinweg». Geiler,
Brite., 1, 106 ». Ete.
Vnoh r ri Ooll. m
Kalweu, kahl werden. — «Von frost mäz
die beide haiwen*. Altswert, 70.
KMmelthier. S. Kevyelthier.
Käne, Rinne. — «Wenn es (das Bfetall) von
dem Feuer zerschmoltzeo, ist, so louft es durch
Ii.' Känen oder Rinnen her OBS in die Formen*.
Gtiler, Post , 2, 3 b.
KAnte, Kanne. - «Thast du den Wein in
ein Kanten, die Kant ist villeicht unden [
bancbecht obncn spitz, so hat er di.eselb Furm». !
Geiler. Ev. mit Ussl., 16«. — »Wenn vier j
odf r fünf Menschen kommen 7.n »^inpri vollen I
Vass mit Win, eins hat ein iialbiuassigen
Kanten, das ander hat ein Kanten die zwü '
Mass fasset oder drei, und alle fiillent sie ir '
Kanten vul». Fred. u. L., 3ü b. — Der
Bisehof schirkti den Rathsherren *Acht kanten
mit wein». Brant, Bisch. Wiih., 261. — «Wenn '
der dunder blix zerschlieg — alle hefen, kan-
ten. krieg.. Murner, Nb., 66, 264. — Ulen-
■piegel «nam zwo kwten*. Id., Ul.. 83. 134.
— «Wir fejren uff den stnben, in den hantm,
1 dem bret, und an dem dantz>. Id.. Adel,
H, Ib. ^ Sie «leesent nider za dem tisch.
— e «le fr kerUBm betten gwisebt». Id., Nb.,
220. — «Ein kante mit gutem wein>. Pauli,
139. — Sornehwort: < Wan man unsern hergot
rieht in der ifconlm am boden, so ist der wein
ansz». Räthscib., b, 3 1^, — «Grosse zinnene
tonten». Bronschw., Chir., 124 ». — «Ein kaaät
▼oU weiiw»* im Travm eebn. Tmumb., Id, 6 «.
«Ein b»lbmettlg kmUm». PauK» lOft.
Knntengiesser. Kannengiesser, die zinnene
Kannen etc. verfertigten. — «Da sott thon
als die Kemtengiesier^ die seblaben «wei Zeiehea
nff fh\s rrCKi iiirr». Geiler, Narr., 105b.
Kuphut, Jvapntze an der Kappe, S. Muk
Kappe, — «Zft dem KofMt». Straatb. Hmii«
name, 1307.
Kappe, fem^ eapa, f^anz. chape, Mantel
der OeistUohen, Kutte. Schern, 7ö9. — Si&
trugen ^linkappm nnd solhc wat», wie Wall-
fahrern geziemt Uottfr. v. Str., 1,38. — «Einre
det unrehtc und det ein kappe an und bibilte
unreht ; der tüfel kam und nam den mau
. . . und lies die kutte gantz». Tauler, 450 (78).
— «Die weltlichen stifte vohent ane swnrCs»
kaopen zft tragende, z&m zeichen eines ane-
vunendeu rüwen». Kön., 511. — «Ein rote gc-
nihele kappe». 1417. «1 ff 6 sch umb zw»
uneen güldes zft der cappen». 1418. .S. Tlioni.
Fabr. — «Ein Miiuichskutt hat da hindcu an
der Kappen die Gestalt eines Schiltes» . Geiler^
Has im Pf, A, 6 b; Schiff der Pen , 40»). Etc.
— «Wir went kein kutten tragen — noch
kapp, sie hab dann schellen euch». Brant,
Nsch., 101. — «Die kesbettier und die gngel-
fritzen, — die ir kappen dahinden spitzen . . .*
Murnor, Luth Narr, 32.
Kappe, Kappon, Kope, masc, Kapaun,.
Seherz, 700. — Im Elsass. sowohl auf dem
Land als zu Strassburg, Colmar. Mülhausen,
etc., wurden sehr häufig den Zinsen in Geld
Kapaunen beigefügt; sie gehörten niebt zu
den, dem Herrn zukommenden Rechthühnern,
den sogenannten Garten- oder Rauohhühnern,
sie waren ein eigentUeher Zins in natnra ent-
Aveder von Häusern oder von Feldstücken,
und waren an Martini zu liefern. — «15 nutzen
Pfennige und fOnf kappen» als Zins für eine
«Hofestat» neben der ilartins Kirche. 1237.
Siadt-Arch. Mand. u. Ordn.. B. IH. fo. _
Heinrieb Babensnn vermaebt dem Elisabethen-
kloster u. a. «56 cappen geltes». 1271. Cod.
dipl. präd. Etc. — «7 sch. und zwene cappen
ewiges geltes». 1300, Cart. de Mulh , 102. Etc
— Jede Hube von Kleinfrankenheim gibt jähr-
lich «acht quart gfttes rocken und 3 cappen».
1807. Weistb. Ö.46I. Etc.
Kapannen als Geschenk : Dom Zunftmeister
der bchusler üüU man «zft S ^lartinsnaht einen
kappen geben». 1877; dem der Goldschmiede
«zwene cappen und ein viertel wins». 1466.
Stadt-Arch. Goldschm.-Zonft, 81.
Bischof Johann von Lützelburg «asz einen
cappen au eime mole». Kön.. 676. — «Darumbe
neme ich nüt fünf Schillinge ald (oder) ein
kappen, als ich einen (Schillingl an 'lese: ald)
ein han>. Nie. v. Str., 265. {Kappe ist hier
nicht pallium, wie S. 476 gesagt ist, sondern
Kapaun). — «Ich wil euch bereiten das Reich
Gottes . . . das ir mit mir essen und trinoken, . . .
nit das Kappen da ze essen seind, aber da.
wirf ri:: iT-rtti^^ung sein». Geiler, Emeis, 72 K
— (i<an Kiostermensch mag sich mer verder-
ben an sebleebter Speiss, dan einer an JKapon-
und Wildpret». Id., 7 Scheiden, K, 4^. —
«Einen Koven bempft man oben uff dem Kopf».
Id., Oeisti. Spinn.» 0, 1 — ' «Der ft«q», von
den lateinlaciieD eopo genant». Bninsobw.r
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- 188 -
DisU, 81 — *Capponm eines iars alt, seindj
. . . leielitar downngt. Fries, 88 «. «Ein !
gebratener kappen». Pauli, 49
Fig, Schimpfwort: «Soll ich nit am Freitag;
gon mit den öesellen In das Fraweahns, man
Sprech, ich wer ein Kapp». Geiler, Brös,, 2,
58 Siind. des H. 45 a. — «Ein gesottner
iufpm». Bnnt, Biaeh. Wilh., 891. — Bleich I
"wie «an sant Martins tag — nmh ilen kamp
die feiszten cappen». Murner, 4 Ketzer, C, 7 «.
— «Des glich dett oneh gyr (jener) cardinal,
— do er die kappon asx in zal — all tag drei
das nit beleih*. Id., Müle, D,6 a. — «Wilpret,
«apuft, ist alles do». Id., Genehm., 4 • ;
Gaync, 425.
Käppis, Art Kohl S. auch Kabea. — tKap-
pi^entt ist ... ein base speist» nndenwig».
Fries, 40 ».
Kar, uoutr., Art irdeues Küchengeschirr.
Seherz, 7öO. — *Binehar, alvear». Herrad,
180. — «Ein hundert kar git 2 kar» (Zoll).
1322. Urk., 2, 210. — «Ein groz nüwe kar
in die Küchen» 1117. S. Thoni. Fab. — «Ein
sohüsselkorb mit karen und Schüsseln» . 1432. |
Spital-Areh. Tentsehbuoh, 108 h. — mKerlin*
der Fischer, kleiner, hölzerner Trog, 14 .Jh.
Alte Ordn., B, 13. — «3 hültzeu kerlin*, im^
Havsrafh eines Wfrtlis. 1816. — «Ein Haflier \
. . . macht ein Geschirr ilas man bruchen sol
zu Wust und zu Undot und das mau darin
Feget thn . . . kern dann einer nnd Sprech an
im; warunib machstu nss dem einen Leimen«
klotz ein Fegetkar ?» Geiler, Biig., 78 i». —
Die Fresser «heisa ieh rnmdenhag, — lärs'
kärli, sch-ninrwanst, fülldenma?». Kraut, Xsch.,
110. — Er «ächnit jn ein molkenitar von herten
rinden des brots». Horner, Ulensp., 9. (Eine
Schiissel Molken).
Dasjpodius: «JCsar, Napf, catinuä». Göll,
400: «Qabata, tiefe Sohfissel, JCsuir». Sehmid,
:{05.
Raracter. auf einen Zettel gcschiiebeuer
Zauberspruch. — «Etwan hencken sie gut«
Wort oder Caracter an die Kols, das ist für
das, das da für, uud ibt üb Ganckelwerck;
was Krafft wolt das Brictlin oder die Wort
am Prieflin liabrn?» Geiler, Brvis.. 1, 63 - -
«... ungluub allerlei . . mit caracter, JiCg'Cu,
treumerbuch». Brant, Nsch., 64. — Ein kranker
Narr, der «volfret alter wiber rot, — und loszt
sich sc^'eu in den doi — iiiii kracter nud mii
narTenwurt7.>. Ibid., 40. — «Lr habt uns bisz-
her mit cwcra kmraektore» . . . ersciureckt».
Dial.. B, 2 b.
Karch. S Kam' eh.
üarcber. S. Karrer.
Karg, nicht freigebig. Scherz, 701. — «Were
ich ein bihter, ich w er der aller kargeste . . .
gottes licbame z& gebende ... loh were karc
gc^'en allen weltlichen menschen, ... ich gebe ]
in al/amule nüt». Nie. v. Basel, 265. — Die
Amtleute sollen «nit karg sein da der herr
milt ist». Onldin Spil, 89.
Kärlin, dimin. vnn Kar, Geschirr, Cefa««.
S. auch Kar, — liurkärlm, ironisch für Bier-
trinker, ähnlich wie Weinschlaueh. — «Th8-
ririLr'*'n, Mvs?>-n. S'axen und anderwo, ^^ o die
rechten *tnerkärlin scint». Fries, 4ö K — «L>ry ^
hültsin ^wr&'n»,in einer ÜLüohe. 1516. Stadt-Arclu
K«rmesier«r, Art Beider, naoh Oddeke,
solche die aogabUeli Ton Rom kommen. Mar-
ner, Xb., 61.
Kamttffeln, Karnttffelspiel, Art Karten-
spiel. — «Also einfach und schlecht kartet
mau nit mer; man hat erdacht Karnöfelspüj
da stechen die mindern die merem und die
undern die obern, und macht man einerlei
Keiser, die schlecht man umb, als da die zwei
stechen ein Künig, nnd die seehss die zwei
den Oberman, und das Kanwffel .sticht es al»-
samen. Also gat es in dem Rc^^imcut auch
zu>. Geiler, Brös., J, 109 i»; Arb. hum., 140 «.
— «Die andern Spil das seind die. die da nit
gantz uff dem Glück stund, bunder sie heischen
auch ctwann Vernanft, als im Thum spielen,
oder Kamöfßm ufif der Karten». Id . Bros , 1.
103 l>; Narr. 159 — Über dieses *^piel und
dessen politische satirische Bedeutung im 16.
Jh , s. den Aufsatz von Voigt in Baamers Hiau
Taschenbuch. 1838, 402 u. f.
Karpe. Karpfen.. — «Zwene karpen und ein
sligen*. Conr. v. Dankr., v, 42b. — «Ein halp
hundert hetrpm^. 1489. Alte Ordn., B. 1.
Karren? — «... an der Fürsten und Her-
ren Hof. do man die Karre» und geleu Sappen
isst». Geiler, Post . 1, 6 h.
Karren, in einem Karren fahren. — Es
«schilt ein narr den andern narren, — der
doch nlf sinem weg dnt ftorren». Brant, Nach.,
42. — Die Lutherischen, die «nmbgefaren mit
dem narren, — in der keiten umher karren . . .•
Murner, Lnth. Narr. 166.
Karror. Katcher. Fuhrmann. — «Es ist
ein arm eilend Ding, das einer . . . wil lieber
des Königs Karrer sein oder der Ross warten
im Stall und misten, dann bi dem Küni^ in
seiner Kammer sein». Qeiler, Brös., 1, 16
Panli, 77 h. ^ «JCsrdlwr». Brant, Biseh. Wilh..
292.
Karrich, Karch, masc , lat. carruca, /wci-
riideri<:er Karren, unterschieden vom Wa^en,
der vier Räder hat. — «Wagen, karriche oder
bürden» (Holzes). WiedensoliTcn, 1361. Weisth.,
4, lrt2. — «JegLieh wagen oder karich, der
uin zft Sulzmatt kouffct, git von jedem rnde
einen heilblincr zb zolle, hcisset der rädurzoll».
15 Jh. Weisih., 4, 137. 1322. Urk., 2, 8ia
Etc. — «Der faren wolte uf eime karricfie . . .»
Tauler. — Die Kautieute Hessen «ire karrtch
und ire wegene stan wo sü benahteteut».
Clos., &6. Kön., 778. — «Die karriche süllent
. . . laden und füren 60 garben». 1402. Uist
de S. Thum., 396. -- «4 .j /.wen kerricfw mir
vegotten von der kirche z& f5rcn>. 1416.
Thom. Fabr. — «Ein Ibarrieh mit sende». 142d.
Ibid. — «Die brotkarriche hinder dem münster»,
12d8, 1506, wo die vom Land kommenden
BAcker ihr Brod feil boten. — «Der iarrieh-
pfat* Gressw eiler. IH Jl — »Karrtchweg .
Karrichtal». ^^ citbruch, 13hl. — «Wau du in
den Karch gcspannen wOrst, so seit dn nit
blitzen wider iii)tt>. Geiler. 3 3farien, 19 -i.
— «Vil Bettler scind die do hie uud dort
mussent nngluokhaft Lent sein, den Kartk hi«
ziehr-n. und dort den Wagen». Id., Post.,
3, 40 K Etc. — «Ein karch und auch dareo
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— 189 —
nrei pferd». Mumer, Virg., z, 7 b. — «Es hat
kein kardi nie so gerant». Ibid , 0, 1 —
•Aettille» karch im ^llen hat». Ibid., p, 5 b.
- iMan findt ein goach uff dhcn tncr, — der
toeg den esel mit dem s^ack — uttd darzu
tiRot kerch mit stein». .Miiirni, Ocuchm.. Q,
3«.- Zuweilen auch bei Murner iTio rfM, i. B.
Xb. 141; Virg., p, 5 *>. Etc. — «Was ein kurch
vier ein wagen ziehe» Rütlmeib., c, 3 «. —
<[m bricht sanst bald der karch und pflüg».
l MuiBcr, b, 8 a. — «... wa knecht Laweln
Iff isneft über das bein gangen». Fri«s. 13 b.
-Ein enger Weg «dardurch man trar knvn
tjitzige kerch füren luocht». Ringm., Casar,
10 b. — «Viertnsent, die uf reisekerdte» strit-
ren». Ibid, 37 b, {Kriegswagen). — «... wie
rin joDgs kindt, das sich nit zu weit von der
uek oder von dem stoaektrchlin, daran es
S»B lernet, iMSt abfären, damit es nit fialle».
Ml r. 4 b.
Karspülc, Karspeien, was aus den Karen
«4ei Kucbeogeschirren aasgespiilt wird.
Sdmeller. 1, 1805 ; 2, 6M. Orimm. 6, 931. —
<Ti!! ,1» ilbor Tiscli <;i>n wilt. fal nit darin
il5 em Hund in KanjpeUn falt». Geiler, Hrös.,
1. 88 fc. — «... als ein Hund der Karspeien
ra sich schwaplet». Tbiil.. 2. 84 - - «Jiii- suw
wl m muscat c«sen diowU sie Karspüle llndt».
Pries, 81b.
Karat, Hacke. — «T>er arm mann im fcld.
wald, am pHug, am karst sein arbeit ge*
trewlieh vollbringend». Worro, Trost, i. Ib.
- "Per karst und pfluy lc'<,'t wol di'^u
,'iiümel», Zell, K, 2 «. — Nepmas «dreicck-
kamt (Dieizaek). Adelphas, Fieinos,
Kart, lat. Carduus, Distel zum kämmen der
W 1 — «Die scharpf kart ma«ht ein weich
Tuch». <n-!lLM-. Arl). hnm., 8H a.
Kart«u, iiui Kaitou spielen. — «Der meint
dtr fritag 81 erdacht — das kl«itirr uilxMt
Bit acht, — als das mnn-^ liidtz im .>|>iel-
krett schlag — und karten sitzt ein gaiilÄou
U?.. Brant, Nsch., 91.
«Kartenkrnt odor Biil>oii<trel>. Brunschw. .
Kit, T7 ». Dipbacus fuüüuum. KirscIiL, 1,
^" - Kart.
^iUrtig, schmutzig; fig. geizig. — «Dein
^\ wüschcstu so si kartig sein». Geiler,
■'rb hnm., 128 — Geizig : Geiler, Brös., 1,
böW S. die Stelle s. v. Kawetscher.
Kamng, Schadenersatz. Scherz, 763, Kenmg,
»tnendatio danini. — «Claudius . . . ^^cr der
'i^t ein karwtg und straff za gelten scholdig».
Siapi., CSsar, 109 ».
Klsorif^e, Gefiiss mit Liiclicrn im Boden.
^ die überflüssige Milch des Käses ausriescu
lassen. — «Zwo heur^m*, in einer Knehe.
StaJt-.lrch.
Käsmässii;, wie Käse schmeckend. — Die
^P«isang der 9000 «was ein reeht Grasmol
Königs alter Konige nnd ein wunderbare
^'^aiig. Du sprichst: wo was dsr Win und
w Käs (die ein Herr gewöhnlieh seinen
WQten gab)? Ich antwurt: das Brot was
^'^'^ämg, ffliob als wenn ein Rüter gut How
n^t, so spnoht er, es ist futermiBsig; wenn
Spis« was also bereitet und gemacht ron
Gott, das es inen schmackt als sie wollen.
Wenn ein Muter den Kinden gut Wissbrod
gibt, und das die Kind Kiss dazu beischen,
so spricht sie, der Käss Steckt indemBrod».
Geiler. Post., 2, 76 »>.
Kaslvogtei. — Geiler, lirrlg Schaf, A, 3 a;
s die Stelle s. V. Gewerf. — Der Kaste^i,
Küi ukastcn eines Herrn oder einer geistlicheu
Anstalt, war der Speicher zur Aufbewahrung
dos (;i;lf und Zehnt-Getreides; Kastenvnrjt.
der Veru alter dieses Speichers und der dahin
gehörenden Gefälle ; Kcistvofftei liezeichnete
sowohl dieses Amt als die .•Vbijabe, die die
UutcrtLanen zur Bcsolduuj^ des Vogts zu cut-
richten hatten.
Kasukel, Karsukel, fem., casnla, franz.
chasublc, Messgewand. Scherz, 212. — «Die
kasukel ist michel und alumbc ganz, und ist
geschaffen als ein slcgkc». Bihteb., 77. —
Liebe «ist gotte werder denne alle die glocken
und die orgelcn und das hochgcsengo und die
kasückeln»* Tauler, 298 (öl). — «Ein swartzo
gernhete hmM: 1415. S. Thom. Fabr. —
«16 umb syde die ianuM aft negende».
U18. Ibid.
Kat^ masc. n. nenfcr.. Kotb. — «Wenn er
dem Ross den Zaum uff die Oren legt, so muss
es wa das Ross hin wil und feit als bald über
ab in den Kot*. Oeiler. Bmeis, 48 b. Etc.
— «Dein Mnul steckt vol Lugen und Lecke-
reien, und ligst ganz und gar in der Kat-
lachen». Id.. Brös, 1, 10b. Etc. — Heirathet
einer nur um de? Oeldes willen, «so findt er
nit dann mist und kat». Brant, Nsch., 54. —
«Ein jeder redt das er verstat, — es sei körn,
strow, niist oder k<it> Id., Epigr., Cnpie, 93 l
— « . . . das er die suw selbs fressen müsst
— usz dem kat recht also wüst». Murnor,
Schelm,. Ii, *>. - Wollte ich widerschelten,
«ich wüsche mich mit aaderm kat*. Td , Nb..
8. — Wer tkat mit kat will dannen trihen, —
der musz von not dreckig hüben». Ibid., 171.
— «... so von wftst und ouch von luit —
jung und alt beschissen ist». Id., Bad., A« Ib..
Etc. — Den Qeitzigen «lustet sich zu er-
wüleu ... in ircra mist, gerad wie die »ew»
und iren kat und unilat zu rittein». Wimph,
Chrys., 10 «». — «Der fra^^ eiL kloidcr, die sie
uff der erden in dem kat usz huttart nach-
schleiffen». Räthsclb., c, 8 b. — «Der pricstcr
gieng durch allen dreck und kat». Pauli, 66.
— «... also fallen sie wider in den kcU».
Wurm. Trost, 53 b. — «Wie das kat der gasscn
wüxd ich sie ausatilgen». Nachtig., Psalter,
43. — «Die irdisob kaüach*. Adelphus, MÖrin,
2 «. — 'Ist iTitt in der kathtchcii' f' I'auli. III.
Gemma; «Merda, ein Dreck oder Kat».
Dasypodins md Göll, 116: Kaat.
Katelle, masc , lat. catollus. Hund. — «Wo
kampt dann der Kateüe hin, das ist der
Hnnt?» Geiler, Bilg., 199 b.
Katig, kothig. — «Die Geititjen i^ond ein
dornigen Weg, die Unküschen ein katigen
Weg». Geiler, Narr., 178 Bto. — «... er
bleib recht kekig oder rein». Miirner, Bad.»
E, 3 a.
Katzbalgen, sich zanken wie Katzen. —
«Sie ittgent fieh beiden an wie ir einander
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IteisBent and katäMgaU», Geiler, Pred. u. L.«
144 1>. — «. « . du bJst imwmeder fiberBweveh
zn kaUbalga» vnd Maolmi mit im». Id^ Sünd.
de3 M., 48
Katae, Beiagernn^masehine. Seliers, 766.
— «Hie wurt rehte die katxe an die niure
Sdr&ngen». Tauler, 341 (59). — fiei der Be-
j^niDg TOB Sehwanan braveliteinan «fentoen».
i/loi., 98. — Die Strassburger zogen vor Ge-
mar «mit werken, kaUen und andenue gezüge».
£ön , 789.
KaUengeschmeiss, Art ragoüt von übri-
fem Fleisch. — «Es ist noch Fleisch, man
aokt es ttoeb vol, man maohet noc)i wol
etwas darauss, als man etwan ein Katten-
jf8chmei*$ machet». Geiler, Has im Pf., C, 6
Katzenjfeschrei, dasselbe. — «Von den
gestrigen 01f>ibtcn des Nachtraals macht man
darnach am andern Morgen ein geröstet oder
gegrettct oder vergattert Byessen oder KatitM'
aeschrei». Geiler. Pat. Xost., C, 5 a. — «Dein
Leib ist zusammengesetzt von widerwertigen
Dingen, das ist von den vier Elementen, das
ist Hitz, Kelle, truckcn und feucht, so must
du dich leiden, es macht ein gautz Katzen'
^eschrei in dir». Id„ Has im Pf,D, 2».
Aach bairisch bedeutet Katsei^feiehrei «in
kleine Würfel geschnittene Braten- lud andere
Überbleibsel, in einer gelken Sauce aufge*
kocht». Schmeller, 2, 346. — In der zweiten
der Qeilcrscbcn Stellen haben die Fortsetzer
von Grimms Wörterbuch, f), 294, das Wort
für anharmonisches Zuammenuinea von
Stimmen genommen, wie man hentssntag
Katzii nriiiiMk sagt; aus dem Context geht
aber deutlich hervor, dass die Bedeutung die
nftmliehe ist wie im ersten Citat, nvr figmrlieh
genommen. In der Küchcnsprache gcliraucht,
war das Wort selber figürlich; die zusammen-
geworfenen Broeken moehten oft ao gnt ansam-
menstimmen wie das G- rhrei mehrerer Katzen.
Kataeoritter. — «Da«» Urit Jagen ist Jagen
im Sand (in der Arena), da etwan die Mensehen
mossten mit den Thleren fechten, mit Beren,
Lewen und aadern ungezemten Thieren ; das
ist aneh verbotten ; die ist von Götz Qenaden
nit me in Bruch, dan das noch Kaf^rnritter
scind, da man etwan mit dem >iarrcu\verck
4imb gat». Geiler, Narr , 146a. -. «£g geint
vilerlei Bitter . . . Katzenntter die seint die
liesten ; da bindet man ein Katzen uff einen Ti±>ch
und lat ir alle vier ledig, uud bind dem die
Heiid ai! Hf>n Rücken, und mit dem Mol muss
er die Kau erwiirgeu». Id., Kmeis, b.
Katm»<«r worden spottweiso überhaupt
diejenigen genannt, die öffentliche Vurstell-
ungen vun Thiergcfechtcu gaben. 1419 gab
ein KaUenritter zu Regensburg ein solches
Schauspiel. Schmcllcr, 2, 84(1. Diese Leute
^varen für ebenso ehrlos gehalten wie die
Gaucklcr. Ficiheitsbuben, etc. Nocli zu Anfang
des 16. Jh. wurde bestimmt dass der Vater
den Sohn enterben könne, «so er ein KaUen-
ritter were der desglichcn sich unterstanden
hette mit andern Tieren zu bissen und zu
fechten». Scherz, 766; Sehmeller, 1. e. Die
Stelle aus der Emeis aeigt worin der Kataen*
kämpf bestand.
Kataenwadel, Eqnisetom amMse; noch
honte zn Straseborg anm Pntson metaltnoa
Geschirrs gebraucht. — «WmiB man ein zinuen
Sohüssei . . . ze fast wU roibon mit Schafthew
odor mit KatMenmuUI, so reibets man «twen
durch». Geiler, Bros., 1, 62 h; 2, 80».
«Kutsenxagelkraat*. Bronaohw., Diat.,
79 h. Dasselbe wie KatärnwadO.
Käufflg. S. Koufßg.
Käaüer, Krämer. ~ Was ein Mann seiner
eiteln Frau von Kleidern anschafft, «gar bald
es vor dem Köufßer hangt». Brant, Nsch.,
80. — «Wann ich kleider bulen will, — der
find ich bi den kouflem vil». Murner, Nb^
144. — Ironisch, die Geistlichen: «Dise wort
band die keufler nit angesehen, die einen
underkauff hand gemacht nss dom tattff».
Ziegler. Niessung, D. 1
Kanfmanechatz. Koufscitatz
Kuufschlag, Abscbluss eines Handoto darch
Handschlag; Handel überhaupt. — «Durch
das Gebot du solt nit t»tel&Q, wärt streng*
liehen verbotten aller unrechter Gewerb and
Kaufsehiag; Oeiler, Dreieokigt Spiegel, OC.
3».
Kanwe, fem., Seil an dem man ein Riad
zu Markt führt. — «Koufet ein man ein riat^
ist nit ouch daz binlseil oder die ioiMMt sin
am rinde"'» .M;iiiein, 8.
Kewotacher, Geizhals. — «Da gibst ein
Allmnien, das man dich nit f&r ein kartiirra
Kawetscher hab». Geiler, Brös , 1. GO^'
Vielleicht Local-Auttprache für Qutttcher'i
Oeiler hat ^««toelat (s. dies Wort) f&r preasea«
arme f.r"'i.iri' l)r?i) rücken.
Kebes, Kebsfrau, fem., Kebsweib Sehers.
769. 770. — «Keieer Fritoioli lleai ehMa
kfbessün, der was geheisscn Menfrit». Glos.,
149. - «Usz Angebung und Gesohefft der
KebMfnwen Herodiadie». Geiler, Poat.. 1» 4
— «Ich Iis von Alexander das ... er am hoff
ein Köpufrouv hat». Murner, Genehm., e, 8
Kebeauebi nnehlich. Scherz, 769. — «Die
märe sagent, ich habe ein kint — Erworben
kebesliche». Gottfr. v. Str., 1, 23. — Dur be-
hauptet «min m&ter, die mich trfte, — Die
trüge mich kebesliche». Ibid , 1, 76.
Keflg, Kefflch, fem u. neuir. 1. Käfig. —
«Zum keffich». Strassb. Hausname, 14M. —
«Alle die weil das Vöglin in einer Kefßg ge-
faugeu i^t, äo ist kein Kug da». Geiler, Pred.
V. Maria, 10 ». — cWan da das Mrfßg nfthuat,
so wischt fts {das Yögelein) herusx». Id .
Bros, 2, 40t>. — «... ich jelz in der keffig
han — den fogel, der nit weichen kaa».
Murner, Luth Narr. 114*116. — «Ein wein-
schcuck het ein atzel in einer keffig». Pauli,
371. — «Ein atzel in einer keffin». Ibid., 19
— Es ist da «kein keffig die da 1er stodt,
sonder auch fögel darin gesetzt seind». PoUio,
Pred., H, l
2. Vergitterte Zelle, e. B., im Gefangnias.
— Die Tnambfiter sollen die Gefangenen «in
andere h:fiy legen, f^o dicke das not ist, . .»
Sie erhalten «von einem käßg z& rbmende,
1 seh.» 15 Jh. Alte Ordn, B. 19,91. — «I>en
bruder licssents murren in — in eine ke/tlj
mitten in». Murner, 4 Ketzer, 0, 2 a. _
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— lyi —
macht fnr die Heiligenbilder «hcuser, gerems
uikejng». Butzer, Neuer., 0, 2 *.
Kegel. 1. Grober Mensch. — «Die Ding
stond übel das einer abo ein Kegel ist and
m Filtx». Geiler, Ev. mit üssl . 22 b. —
«Thomas was ein grober FUtS und ein grober
Kt^ ünJ bat ein dicken tollen Kopf». Td,
Po«., 3, 10 i>. — «Du findest manchen groben
Ur^en Kegd, der nicman nüt ^^ibt». Id , Bros.,
- «E- ^piml vil Kegd im Gewalt,
UM deren iluuii koia pat Wurt pat, als ist
«5 wtt, wü, w». wa>. ibid., 2, 7-i ». — «Das
iihest da wol in den foilen Kegtln, die stets
h\ aeind und haben die Pieschen stets an dem
Maul hangen>. Ibid. 2, 68 >. — Ein Bauer,
4er «was ein grober Kegel». Pauli, 205.
2. Stereos (von der conischen Form:. —
Kommt ein Sau in einen Garten und findet
«dl Baurea Feiel and Kegeln denn so stosset
lie iu Maul oder Baau d&reia ooil hat me
Lost an dem Bauren-Ä'e^W dann in I >tcn
«derio andren Blumen». Geilert Selenn.. 226 b.
legelrim, Kegelbahn. — €, . . ob aom Spil,
im Wurt/.hus, oder am DMits oder Kegelriu».
üeilcr, i'ost., 1, 21 b.
Im Bairlsolieii ist Ri$»m eine Linie, Roihe;
im illcrau s&gi man noch jetzt statt Kegel-
bahn das Ke^elrüs. Scbmeller, 3, 134.
Regen. — «Woan ein Pferd ledig wirt von
J<m Bann . . ., niclitsdest minder keget im die
flalfter hinten nach». Geiler, GeistL-Spinn.,
lab.
In der ähnlichen Stelle, Arb. hum , 11 ».
steht statt kegt, Khleift. Kegen sclieitit mir
dasselbe zu sein wie unser heute noch üb*
iiches kejen. fallen, das sich ebenfalls im
allemaQdisehen Dialekt erhalten hat, wo es
«Q»ser fallen nneh werfen bedeutet. Hebel,
2. m.
Keib. 1. Aass. — «Die Mucken fliegen dem
fianig noch, die Wolf den Keiben». Geiler,
>arT., 8ö «. — «Der Wey flügt liuch, schreit
pfei pfei pfei, glich alä achtele er gauiz nüt
der gantzen Welt, aber wan er ein Keiben
lieht, 80 falt er daruff und raubet>. Ibid., 1h7 b.
~ Es war «ein jomcrlich Angesicht das der
Xörper solcher grosser Adclicheit (Christi)
gebändelt wart als etwa ein schnöder Keib
wd Schelm, wie wol es in Warhcit kein Ca-
(laver oder Keib gewesen ist, umb der Qot-
luit willen die noch darin verborgenliob was».
Id, ^sion, 107 >. — «0 dotlichM Fei und
ninckender Keib, was erhcbstu dielt, wir Lla-
*e&t und bleieata dich also uff in Hoffart!»
Ibid., 11 a. Etc. — «... wie zn dem heibm
i r £ryr flöcht». Brant, Epii4r., Zarncke,
XXXViL — £s lässt eich einer ein kostbares
Grabmal errichten, «do er sin fteiften graben
!&t», Murner. Xh., 13^^. — Man hat mich zer-
nssen «grusamer dann nie fihe ein todeu
inben». Id., Protest., 600; Adel, b, 2 «. —
Man behaaptct, Mnrner habe zu Freibnr^' ^c-
predigt «das man den leib christi lubesau —
als er von dem orfits was abgestigen, — hin-
r (lern runn solt lassen liitren, — als ein
andern doten keiben». Id., Luth. Narr, 18 -
loll Lntber begraben «da andere heäten
Ugvn vergraben». Ibid., 147. — «IHe groeeen
thicr. als Ip-wph. b^r^ri, reissen grosz stöck
asz einem keiben». i'auli. Hü. — «Uwer (Mur-
ner«) red ist nit dan von gensen, ganehen,
Schelmen, ketben» Karsthans, bb, I
2. Schimpfwort. — «Seind wir Keiben, so
seind ir Schelmen». Geiler, Ev. mit Ussl .
213b; Bros.. 2. IG ». — «Simmerbotzwunden !
Singen mir die keiben nur ein stücklin mer
einicherlei liedlina . . .» Mnrner, Kalender.
Kloster. 10. 206.
Keibeln, zum Aass werden, stinken. —
«Wan ein Mensch in das Keibnibett kunipt,
das er anfahet zu keibeien, dann als bald als
die Seel ir Einflüss nit me hat in den Leib,
so fahet er an an stineken». Geiler, 3 Marlen,
42 b.
Keidel, Keil. — cThn als einer der Holti
howet, der muss je über ein Weil den KeitM
I oder den Wecken, den er in das Holls mnee
I sehlagen, spitzen, wü er änderst das Holtx
von einander spalten». Geiler, Baun der 8eL,
|2' b.
I Keller, Kelller, Keller. Sehens, 789. (Sehr
i oft auch Keller ~ Wein kaufen, «iif Inn
M'inmerkte oder uf dem wasser oder in keiiern».
16 Jh. Ordn. des Strassb. Hofb der guten Leute
Stadt-Arch. — tKeiler», durchgängig in den
Almendbüohern von 1427 u. 146«. — «Die
KeUermeuterin» des Beginenhauses zum Offen-
bürg. 1465 — «Man steckt ein Strowwnseh
, für ein Uns, und das betütet das man Bier
I do sobenekt im Keyler, und nit das man Strow
do schenckt». Geil'r. l'ost., 2, 26 i'. — «Wenn
I ein llus gut ist, und aber einen buseti Keiller
oder OffSon hat. so spricht man : es wer ein
I gut Hu«;, -wenn der KeiUer und der Off gut
wer». Ibid , 11 ^. Etc
Kele, Kelle, fem.. Kehle. Schlacht. Hohl-
; weg. - *7A kelen, uf die l-dle», an etwa 3i»
j Orten, 1270 u. f. — «Der kelwig», Kohlewcg,
I Hohlweg. Mölsheim, K-i53.
«Chelgite» gula». Herrad, 195. Gier der
Kehle.
I Kellei'in. celleraria, Magd überhaupt. —
; «Die Kellerinnen» des Gutleutehauscs. QntL-
'. Ordn., 1»0 u f. - Die Hftnner sagen en den
Frauen: «wir scyent herren und ir seyent
keUerin . . . Aagastinas spricht : die frow ist
nit gemaoht nsser den flissen das eye soll
dcyn kellerin seyn». Gulden Spiel. IS. —
«Wer gesach ie das die keUerin köstlicher
gieng denn die fraw» ? Ibid., 65. — «Fflr ein
Gesellin sol ein jeglicher vernünftiger Eonian
sein Fraw halten, und nit als ein Kellertn
sehttdd nnd ring». Geiler, Post, 8, 6 >>.
«Maria hat sich genant ein Kellerin des
I Herren». Luc. 1, 48 Id., Ev. mit Ussl., 180 K
\ Etc. — «Die hierin und kleine kind — die
geben jm (dem Geistlichen) er.st rcclite büff».
Brant, Nsch., ''2. — «i>er lueiöier mit der
■ kellerin schimpffl». Pauli, 140. Etc.
KeiiK'll ier. Käinrlthiei", Kanicel. — «Zum
Kemeitter». ötrashb ilausnamc, 16 Jh. — «Wir
machen uns ein Hofer und ein hohen Rucken
als ein Äe/Hf/w/^Äier durch Reichtuinb». (leilor,
Narr.. 168 b. — «Die Kiraigin Saba ist mit iren
i Kämmelthieren, die da SpetKOrei, nnendtUeh
I Gold und Edelgestein tragen, sn Jhemsalem
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192 —
eingefarcn». 1(1 , Schiff <ler Pen,. 125 K Etc. — ; — Was die Ratlishcrren «oss^eßsen durcTi
«Gefärbt als die hör von den Kwnelthieren». hcix Muad oder durch die Fcderu ala durcli
Gersd., 72 b. — Im Traum *Kemdtkier BBlätn». ein Kenel . . .> Geiler, Ari l um, 24«.
Traumb., a, 4 >>. Kener, Kanal Scherz, 775. — «Per bihtcr
Kernen, Remmin, KeiuUt, Kernet, neutr., ist ein kener durch dcu das sacraraeiit flüzct
Kamin. — Ein Erdbeben warf «gar vil zier- 1 uf uns». Nie. v. Str., 284. — «Von dem bumen
Jeemmin and wüpfele abe den hüsern*. CIos.. (Christas) entspringet ein Aener, das ist der
186. (Kunstreich gebaute Kamine). — Ein h. Geist». (?)
Erdbeben «warf vil lamn abe». Kön., 862. — Kenerlin, kleiner Kanal. Binne. — «Wenn
«4 ^ das k»mei% zt fegen». 1412. — «7 ^ von du das Feuer hellest und die £rts darein
dem Jcemmm eft fegen». 14^. — «Das alte legtest . . ., so wfirt es herausfliessen darch
kemüt uf dem refeiitur». 1121. S Thoni. Fabr. die Künssli oder Kcnnerlm». Geiler, Ev. mit
— «Wenn die Kemmet nit gefegt seind, so ist Uasl., 86 b. — «Die Hend der Armen sein die
kein Koch so gut der snber kan kochen, es Kenertin doreli die das SUberertzIataft». Geiler,
feit allwegen Russ oben herab in die ncfen>. 'v ' liun , Mi ■•.
Geiler, Ev. mit Ussl., ^23 b; GeistL Spiuu.O,. Keugei, Kiel. Scherz, 775. — Maria mö|^o
4 a. Ete. — «Ein hol ror oder kernet, darin ' verleihen «den seien der Übe hie sint begraben.
that num kolen>. Bninsrhw.. ^reJic, 172 b. — "Das sü glichent eime lihtcn vederUcngelc^ .
Üestaudtheil eines Ofen.« in einem Laborato- Jüngstes Gericht. — «Wann einer Kengel in
rium. — Eine Hatte «kam in ein hemmet, da j der Nasen hat und sie hinin sapfet ...»
hieng vil specks». Pauli. 1H4. — «Ein bett. Geiler, Kr. mit Ussl., 22 h. _ <Iian;rt dem
bei einem kemmet da mau ein feur macht, als . Kind ein Kengel zu der Nasen nss, man spottet
in den landen da etwan kein stnben sein», sein und spricht: 0 KeitgdhaM, wo kompst
Ibid., 41. ~ * Kernet feger». Ibid., 140. 'du har'» Id., Bros., 2, 46«. Etc — «Meisscl
Noch bei Göll, 892: «Caminus, Kamiula, i von wachs oder /»fer^en^«^». Brunschw., Cbir.»
Kemnet: 58 K
Kemenate, fem., heizlmres Zimmer mit ei-i Tm mhd. kommt Kftujel für Stengel vor :
nem Kamin, bes. SchUfziuiiner. Scherz, 778. Liljeiilvcii<;el. iieueckc, 1, 796. — Göll, 203,
— Der König liess ihn «füren ze kemenaten». Ml, liat : «Gaulis pcnnae, Keil oder Feder-
Gntttr. V. Sh . 1, 58. Etc. - Zu einer Frau | Irn^e/». Hieraus schliefst Frisch, 1. 509, «der
kam »ir uiielioh md^xx in ir kemenate». Märlein, Rotz so den Kindern aus der Nase hiing-t»
18. — Das Hofgesinde des Abts von Ebers- werde Kengel genannt wegen der Ähnlichkeit
heimmiinster kann nur vor Gericht gezogen mit einem Federkiel; das W r' -elber, meint
werden ia des Abis •kemenate*. 13:dO. Weisth , j er, komme übcrcin mit Oanalis. Käncl. lu
J. 672. — Wenn der Hofherr kommt, soll der Baiern wird in der That Kanal wie Kettffl^
Meier die Gefälle «besclilies?en ... in eine Kendl anp£r<'8prochen ; Schraellcr, 2, 303. Pic^
kemenate, und soll davur hitzcu und soll alsu kauu nun WL'dcr auf einen Blumenstengel noch
wol behüten, das nütz nüt verloren werde», auf einen Federkiel passen, während die Form
Bofeheina, 14 Jh. Weisth., 1, 680. — «Zar j des aus der Nase heraushängenden Rotzes
kemenaten». Strassb. Hausname, 1424. i sich leicht mit der eines Kiels vcrgleichea
Kempfe, der für einen andern einen Kampf lässt. Vergl. Schmid, 809.
aasficht, franz. chanipion. Scherz, 774. — Kenaterlin, canistrum. Schrank. — «Uaam
«Krmp/g.agonista». Herrad, 190. — «Sus wurden I /.vrMstcrZinum». Iö76. S. Thom.-Arch — «Nim
darLreschalten — Den Kempfen zwein zwei I den slüssel und gang über das h-nsterlin . . »
schiifeiin*. Gottfr. v. Str., 1, 04. — Die 7 Höfe | Nie. v. Basel. — E. Merwins Handschrift faud
der Waldmark von Sigotsheim sollen «umbe ' man naeli seinem Tod «in dme beslosnen
den eins sibm l^impfm geben, ist das jcnian kenstcrlin*. Nie. v. Laufen, Gidtcsfr.. 5.^. —
dekeiner slahie unreht oder dekeiiier slahtej«20 A umb ein slosa aa d&s kenaterlin*. 1417.
gewalt an der gemeinen waltmareke tftta.1-~ «2^ um die kolen in das ken^erUn zft
1320. Wcisfh , 1, Cnn. — «Wi. ..in der hof tragen». 1423. S. Thom. Fabr. Etc. — Das
(von Mittclwihr) bedarff zwüschcnt dem Bine | Grab Christi «was gemacht als ein Kmsterlin
und der First, so soI der vogt den herren von | da man Kleider in thnt, das man den Herren
Saut Diedolt (S. TMe) einen kevxpfen über/.werch hinein leit, el^en als man ein Rock
one jreu schaden, der ja jre rcht helfle be- 1 in ein Keusterlin leit». Geiler, 3 Marien, 11 b.
haben». 15 Jh. Weisth., 4, 283. ~ «Zft dem' — «Er mnss sie (die Biieher) in sein Mm bc-
Icmpfen*. Strassb. irausname, 13.*)0. - Strassb. scbliessen. nit in das KensterU», sunst so wer
Porsoneananic: Jakob A:em|)/(i;, Rathsherr, 1259. , ein Trog oder Kensterltn da vi! Bücher ia
— Bitter Johannes Kmffe von Boehswilre^ weren, eerUoher denn dn>. Geiler, Nnrr.^ 16 a.
1300. — Bitter Volmar Kmgfe Eft Nawilre, Etc. - Ein Bauer hatte einen Käs -in einem
1856. kctisterlin». Pauli, 36. Etc. — «Zwei keu^tcrliti»
Keiie, Kanne. Seherz, 775. — «Was die in einer Kttche. 1516. Stadt-Areh.
goltsmidc wirkent von kenen, schalen ...» Ker, masc, das Umkehren. Scherz. 775. —
1363. Gold.schm.-Znnft, ö. — «Znr JEenen», 1 1. In geistigem Sinn. — Willst da «hochger.it
Strassb. Hausnamc, l'2db. — «Ein flederin haben eines innerlichen keres, so siarh das
kene». 1357. 1408. S. Flederin. ' usscwendige künlich abe». Tauler, 185 (33).
Kenel. Kanal. Vergl. Käne, — «Liebe ist Etc. — Ich will «einen gantzcn ker von allen
der Kenel oder das Nüschlin dardureli der dingen nemen». Nie v. Basel, SB6. Etc. — Gott
Sehmertz flässt». Geiler, £v. mit Ussi., S23 b. | gab Wernher von Hünebnrg «einen kreftigpen
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- 198 —
in- vun allen aundeo*. Nie, v. Laaleu, Got-
ItsU.. 06.
2. Pas Umkehren des PAu^h. — Wer auf
rin ihni entxugenes (iut fahrt, zahlt «von
idm kere 30 sch», Dettwcilcr, 1380. Weisth.,
i, 4». Ktc.
Kfrb«, KerbhoU. — Ich «hab offt an ein
urlj utfcdt, — do niemans kein bozalung^
ikt» Marnt r. S( lu Im., b, I l>. — «Mit mineu
kmn xall ioh das — was au der kerben
mthnd. W«S». Ibid., b, 2 ■. — «An ein Kerb-
hoUi reden». Ibid., b, 1 K Etc.
Kere^ fem., da» Umkeliren, die Wendang.
- «Er naiB oiieh eine ker« . . ., — Wol bald«
«lüi lim! I'.'iMo wiilor». Gottfr. v, Str.. 1,1*0. Etr.
Rerlich, M as sich leicht uiu- oder verkehrt.
- «Hoffkrt ist . . . walteend und kerUeh, wann
•ti' pl1i*rt sich in ninnchcrlpi Weiss zu v.Man-
4tn, zü verkeru». Geiler, 7 Schwerter, i\ 4 ».
Ken. 1. 0«treid6. Sehers, 778, Dinknl. Für
I>inkp| kommt da*; Wort selten im Elsass vor;
ts kann auch Waizen gemeint kciq. — «^2
fieitel koms, halp ro|rke nnd halp teme».
r-'A. ( >bcr-El8as8. \h. tlipl., 2, 101). — «Nit
wellest in eins andern cm — mit dincr sicheln
selMiden kern*. Brant, Faoetos, A, ft b. — Dnreh
iicSrhiiM der Vorkäufer jjoscliieht e.s, dass der
Wein, der r.ehu Pfunil jjalt, «jctz giltct dris-
g«m — als ir<»cl^cht mit weissen, rocken,
iffM». P-ont. Nsch.. 89. Weil hier Kern neben
Wcitzen und Bocken steht, meint Zarncke,
436, es hadeate Spelt oder Dinkel, in der Pfalz,
frine Kerne (genannt; let/tprer Ausdruck war
iUr aud ist im Elsas» luul d»r .Schweiz nicht
l^krinehKeh -, Kern ist hier nur als rcmplis-
foj^e, am einen Reim au haben an dem vor-
herjrehenden gem.
2. l)as Korn des Qetreides. — «... und
Ifiren uff kernen so vil — das es nit trasrn
mi^ die myl> (Mühle). Braut, Thei>ia , a, ö
3. Fig., das Innerste, Beste, der das Mehl
übende Theil der Körner. — Es «komt die
oa, — den kernen zscheideu von der kli-
pa». Hurner, Nb., 189. — «Sprftut cr, klien,
ÜMea, kern». Ibid. 175. — €. . . ob sie ob-
Mrranzer sien, — oder Am« g'emiseht mit
klicn». L. c. (oder Afiinche eines nicht refor-
nirten Ordens). Gödeke denkt hier, nnnöthiger-
»die, an Spelt.
Kenrlin. I. Kleiner Kanon. Cciler, Arb.
liin , 16 •. S. die Steile s. v. Beum,
2. Torriehtnn? anf vier kleinen Bftdern, in
'f'i' iiiati die klciiifiii Kinder stellt, um sie j^fhi»
/.a lehren. — <Uie jungen Kinder gebrachen
die Serrfi«, daran sie leren eon ; wann der
Karrrn im 11 cntweieht. So &uen sie». Oefler,
Ürös., 1, 29 a,
Eine Abbildung findet sieh bei Fanli, 73 b,
^ • « inc Kinderstube dargestellt ist. Anch
Marner, Genehm., 3 a.
Kenettal, candelabram, Leaehter. Seherz,
778. - <. . fßter der keneiUBrnK Itet Stadt-
refht. Grand., 2, 85.
Kesseler, sohwanse Seeechwalbe, 1881, AN
JHia 1868, :-^00. — 1150, Brucker, 230.
Keste, Kastanie. — «ICin ackcr mit kesten-
f'imen». Kionheiro, 1320. — «Ein kestenuxüt* .
AsiUaa, 1415. — Das Dorf XesMoIf. 11 Jh.
u. f. — nie Mcnsclicn «Icbctcnt vor also vihc
und otsiücul ^x&ii Uiid eichuln und kesUsn in den
waldcn». Kon., 903. Etc. - «Ein vierteil
legten jfit 2 4» Zoll. 1.') Jh. Alte (»r.in., B. 13.
- Im Winter «triebet man kesUn in ihis tiir>.
Oonr. V. Dankr., v. 316. Etc. - «Ein hcstcn-
pfa$m»t nm Kastanien zu braten. 1499. Inventar
des Lndw. v. Odratzhoim. — «Gott hat wollen
das Marin wer als ein Kesten under den .Juden.
Ein Ke9t die ist usson ii^anz ruch und inwendig
wnch.HCt sie darin ; also das jüdisch G(;sehleeht
was riu'li von ."^iiinlon, aber ilic jjlat Kesten
Maria ist iu inen gewachsen». Geiler, Fred,
über Maria, 16 — «... eine nnsa naeh
>,'es(aU tlor kesten*. ilurner, Gayac, 415. —
«Castaneas, ein keatenboum», Gerad., 90 >. —
•KetUn . , . geben grobe stareke narnng nnd
seind bös zu döwen». Fries, 37 l>.
Kesteifiiug. i>cher£, 780. 1. Kasteiuog. —
•Bs sei ein iegelieh mensehe sterben nnwent
in «liM- kt'sicfiunge sines libcs>. Eis. Prcd.. 2,
112. — «Ein iieosch muss Bescheidenheit
branehen in der Kestigung des Fleisehes».
Geiler, Solrnp.. y(»l «. Fite. — «Fasten ist ein
keatigung des tleischs». Butler, Weiss., m, I b.
— «Ob ir aber selbs frei fasten wiHlen, xn
kestigung d' S Heischs . . .» Wurm, Trost. '.W «.
2. Casti^atio, 8trufe. Pein. — «... das er
die gants form der schuld mit ieatigung and
pccn bfzulfo». Wimph., Thry.'' , 12 «T'nih
keine schwacheit oder streit oder anderlei
kestigung . . . den hcrrn lostern». Ibid , 8 b.
KeHtigen, castigare. 1 Strafen. Scherz, 779.
— «Wen irot minnet den kestiget er». Nie. v.
Hasel, Kis. — Gott spricht: «die ich licp hau,
die strofTe idi und kestige su>. Claus v. Blov.
~ «Weier uil wolt gehorsam sin, den mag
der meiger doniit wol kestigen mit der besser^
1!!, :. S. Lukart, 1354. Weisth., 4,23.
2. iA iuigen, foltern. — «Wenne ein meister
einen kestigen wil uff dem thurno. . .» 1322,
Urk., 2, 106. Etc. — Man •keHrgel sä (die
.luden) scre mit dümende». C!los . 127.
3. Kasteien. — «I)on lib üben und kestigen».
Gebete, lö Jh. — «Darumb so brichestu dem
Leib ab nnd kestigest iu das du in mögest be-
halten». Geiler. Ev. mit Ussl., 35 b. Etc. —
Man lobt uns «als die den leib gekestigt hant».
Murncr, 4 Ketzer, C. 6 ». — Der Arzt Ritius
liai «einen vollen und teis/.tcn zehentag weiter
denn diso artznei uszmissct geköstiget» (crnci-
avit) llnmer, Gayac, 440. — «Sich zu einem
bri'unopfer kastigen», durch das Gelübde des
CöUbat«. Appell., a, 2 b. — «Das ist nit ein
festen die gott erwftlt hat, das man den
•,'ant/ni ta;; die seel kcsti'g oder das luulbt
hart zubind». Warm. Trost, 37 ».
Ketneliemnntel, Mantel mit einer SeUeppc,
die m m ii.n ■likett.clit. — «Zft dem kets^tC'
mantd», Feldname, Waidenheim, 1357. 1410.
Ketsebea. 1. Act . sehleppen, mühsam tragen
oder ziehen, .''chrrz. 780. — «. . . do wart der
hobest US der kirchcn geketscket und gesla-
gen . . .» Kön., 587. — Einige AdeUge •hd"
schfnt mit Gewalt» eine Frau in ihre Trink-
stube. 1418. Kiiu., Anmerk., 822. — Die Korn-
sftdfe sollen die UfiUer «abo den hfisem
tragen, nit die st^ kerabe MU^en noeh
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werften». 1468. Alto Ordn.. ß. 13. — «Ein ! man X»U froncbnttel». 14 Jh. Hanauer, Constit.,
Kate keUM ettwan ein junges Ketelin bi | 264. (Hier sc eint das Wort einem tübm
dem Or.. Geiler, Post,, 3, 91 " — «Es ket- Text e.itnommcn, der vielleicht bis MfH^d
sehet o< «wann ein Omeiaa ein grössere La<«t , lunaafreioht).
▼eder sie ist». Id., Emeis, 8 «Ziehe viid I KteiiMt, Ffelitenasi SelierK, 789. — Der
ketsche die Hoffnung: nach dir» Id.. Bilfr., Förster von SiVolsheim soll u. a. in den Hof
96 — Tanlas sagt: <ir essen oder trinckcn. i britii^cn «ein bürdelin keincute»; lUO. Weisth.,
so thvn es tn der Eer Gotles. So knmmen
unRcre Dortores und ketschen inul /ifhcn das
1, 66ß. (Fielitenftste, mn Kiensp&ne davon co
machen, die, entweder an die Wände <2:chcftet
Wort zu allen gaten Wercken und za allen j oder auf eiserne Träger gestellt, zu Beleucht-
Dingen, das doeh 8. Paulus aUein zu essen liat { ung der Stuben dienten). Unser bentiges Wort
geredt». Id . "Rriis., 2, 39 «. Etc. — tDas tribent ' Kienholz. — «Sapina, ein lytiasi». Gersd.,
si verr in die nacht. — mit ketachen, schleiffen,
grossem bracht». Brant, Rosenkr. Waek., 2.
1099. — Das Sacrament *Jcetschen oder tragen
uff der gassen». Ziegler, Niessung, B, 2
9. Neutr., mitslehen, nachziehen, sich schlep-
pen. — «Es mochten die Kind gon ctitwcders
mit dem Vatter oder aber mit der Mutter,
als dann sollich Völcklin alwegen mitketschet».
Geiler, Post , ]. ?0 h. — «Sic ziehen den Mantel
irer Lieb meiner äff zu Gott, sie iossen in
4fi — «Was der Bischof mer bruclil weder
Nottnrft und das er stosset in diu die im
muihkettehen und in die Huren, das ist alles
sammen DiebstaU. Id , Kv. mit Ussl 212 b.
— «Sollt nun Zacharias erst aeketschet haben
vir Milen gen Jerusalem», idf., Post», 4, 9 >.
— Schmid, 303.
Ketterecht, — «Alle kleinen Ding seiut nit
zu verachten, wann also ketterecht sein und
leichtfertig" in g^ei«t1irlien Dingen, das mafr
nit beston, es iiinipL ub». Geiler, Süiid. des
M., 51 b.
In Grimms Wörterbuch. 5, f>38, hcisst es:
«Was ist das? von Kater, mhd. Keteriht?*
Ich bin nicht im Stande zu sagen was es
Ist, nur glaube ich schwerlich, dass der Kater
etwas dabei zu thun habe.
Ketzern, Jemanden einen Ketzer schelten,
verketzern. — Man hat uns cgelestert, ge-
94 b. — «Fesser vol kienest nnd hartz», von
einer Hauer herabgeworfen nnd angezSadet
Rinf::m.. Cäsar, 89 b.
«Chienbonm, pinus». Herrad, 194. Scherz,
783. JTmm, Faekel. — •Xmibmm^ piuns».
Gersd., 93 b.
«Kienhartz, torpentina». Gersd., 95 a.
Kienen, prät. ko«, knn. wählen. Sehen,
783 — «Derselbe rat einen andern rat kmtn
.sol.. 12Ö3. Urk.-Buch, 1, 394. — Id , 13ä4,
UV A^iw ujvjji«.! Uta MdVk vavvv« 0AV a V90vst isi ^\Jk' , AMV*.'* Kt « ■«»^A.'iavaaf « • ww* ' ^ 9 « v«^^.
immer wider im Dreck ketBchen*. Id., Bilg., Kön., Beil., 932. «Onch sollent die geburca
diesen einen banwarten». Kuf^enheim, 14 Jb.
Areh. v. Nied.-£ls. — «Ich solle den tot dofür
kiesen obe ich es mir Hesse ncmen>. Tauler,
410 (71). — « . . . und kö8 man der alle jor 24
in den rut>. ("los., 123. — Eiu Vurnmnd «den
sie vor gcrihte kuMnt». 1279. Deutsche Urk,
22. — Die Bürger «sattent einen nöwen rat
und kusent darin erbere bürgere». Clos., 123.
— «. . . w er also gekosen wirt • . .» 1834. Kön..
Beil, Ktr. — «Wann man den liischoff
gekiesct uud utt den altar geseL/.l . . .» Braut,
Bisch. Wllh-, 849. — «Dem csel helffen klagen
die — man zu prclaten MfiMl hie». Ifnmer,
Müle, D, 6 b.
Riffel, Kinnlade. — «Wan man eim ein
Zan uss wil ziehen, so dnt es eim gar we
wan man es oinsmals hcrussznhet, so zert
man im den Kiffd und denselben Blunder
darmit hinweg». Geiler, 3 Marien, 11 —
buht, geketzert». Appell., a, 8 b. — Man HoUte ! «Samson . . . mit einem Kiffd eines Essels
«mein predig und mich ungeletzert lassen, ersclilu<j tauscnt Mann». Id. Selenp , .^0
oder aber mich durch schrifft der kotzery | £to. — c£s gesohwalent die K\ffd. waekleten
tberzengon». Butzer, Weiss., i, 1 «. die zen . . .» Mumer, Gayac, 409. — «Der
Kib, Ktp, Eifer, Leidenschaft. Scherz, 78fi fressigen Unvcn kiffeh. Kätlisi 11. , r, 1 l'. —
— «Der lust und ouch der fröuden kib: i Den Aussätzigen bluten, von geringer Ursach.
Oottflr. V. Hagenau, ms. — «Es ist die zung | «die nas, der kifd, zanfleiseh . . .» Oend,
ein klein gelid. — brinj^t doch vil xmrh und
unfirtd . . . t und macht vil zanken, krieg und
Mb*. Brant, Nseh., 98. — Rath für böse
Weiber: «lugt das ir uff dem kih beharren,
— bisz ir in (den Hann) machon zu ein
narren». Humer, Geuelim., C, 1
Kibekeit, Zanksucht. ~ «Biliche Kibc-
k^ ... zt zankende und zh kriegende». Claus
r. Blov.
Kiblg, Irilrn-rhaftlich, zänkisch. — ... das
«man nit widorstriiig und kibig si». Tauler.
89Ö (68).
Kfcher, af?trar?alns cicer. Kirp^hl., 1, 1R6.
74 a — «... so eim der küffel oder UnbAck
zerbrochen ist». Brunschw., Chir., 100*,
Ktffliln, Kifeln, Kipeln, von Kißd, die
Kinnlade bewegen. .Scherz, 7B4. 1. Keifen,
zanken. — «Das diso gctat (eine £rblehnung)
nit von kyiffdn der nodikomen» möge be-
zweifelt werden. 1237. Stadt-Arch. Mand. a.
Ordn.. B. 13. — «Je ein Thier kiffet mit dem
andern und kifiet, on die Omeisi». Qeiler,
Emcis, 16 b. — «So strofen und kifflen sie,
und meinen jederman solt thun noch irem
Gefallen». Id., Bilg., 140 b. «Das fSnft
Zeichen ist Zorn; sie fahen mit einander an
— «Zizania, rot kychcren oder Wicken». Gersd., zu kipeln . . ., und ist nichts il.nin zipeln». Id.,
9.T i>. j Baum der Sei., 6 «. — Kin Mann nicht «iti/el
Klden, ahd. quedan, on^'l. quoth, sprechen, nacht und tr>.<7' mit seiner Frau. Braut, Nscli ,
Scherz, 790. Einige Formen des alten Wort.» 35 — «L'n- ander kißet an il(>m bett, — der
hatten sich bei uns bis ins 12 Jh. erhalten. 1 ceman selten frid do het». Ibid., 63. — «Nid
— Der Äbtissin von Hohenburg Büttel, «dem j ki/ßa» nagt lang zit». Ibid., 65, — «Sie gien-
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~ 196 -
. . . XU Isiffm ander einander*. Mamer,
ÜlenMi., 11.
i QDälen (mit sich selber zanken). — Tritt
frommen Menschen ein Himlorniss entgegen,
io «eablibeot sü mit derut' luii laiigcnie kyfe-
laufe». Tanler, 146 (27). — «Ich bin in mir
selber in «rrosseme lidende, und ist nciswas
dis liiicii tag und uaht kifeü und in mir selber
eagende ist, ich solle mich von der weite
kercn». Nie. v. Basel, 262. — Habt ihr Ge-
iroscnszweifel, so tbiibent nül darnffc mit
Ittgcme swermütigen /»/«W''». ( laus v. Blov
— «Sie seind inen selber also schwer daa sie
ireder Fröid noch Mut mögen baben, nnd
siuen über inon selber zu nagen und zu kyf-
/de» und mögen weder Qott nocli der Weit
dienen nnd mögen nienen bliben». Qeiler,
Post., 4, 40 Etc.
Uente: Kippeln.
KifAlgr, sftttkiteb. — «Sie (die Fmn) iet
ki/Hig. sie it>t /onckecht nnd kiffelt dir den
Hais ab». Geiler, Biig., 21S *,
Kilche, Kirebe. — «Dae Fundament iet das
erst das mw- ni.icht an einer A'i7cÄ^». Geiler.
, 2, 20 K Etc. — Öfter als Kikhe, kommt
bei Geiler Kirohe vor: das erstere iet aber
inndisch und nach itt der Sohweis gebranohi.
i'avon :
Kilwih, Kirebwefhe. — «Die Juden band
{rehabcn dri Ki'hcijh \m T-mpel zu Hierusa-
1cm». Geiler, Post , 2, lüti ». — «Sie laden
ander Lent aneb darea se gron vff die JTfitoy».
M., N irr . U»"? Krc.
Ktiu< . J\itb, V ird noch oft bei uns auf dem
Lande t^chört.
Eindbiir, der Kindheit gemäss. — «. . . wie
ich nuiuchen in mein kindtbaren jaren reden
gehört hab». Capito, Treger. H, 1 "
Kineo, aufbrechen, keim in. Vergl. Uffkinen
— tDie Zibeln wachsen und kienen uff einer
dörren BUnen». Geiler, Irrig Schaf, D. 1 b.
Kin^lin, Kaninchen. — «Wilde Thier, die
Stint zaiu gemacht . . als Hirtzen, Kinglin
and dergleichen». Geiler, Narr., 67
Gcmma: «Cniiiculus, animal est, ein Küttig-
/•n». -- Duäypudius : »Kungek». - Göll, 851:
»Küniglin». — Hevta Kit^de.
Kippen, beifsen. — «Wer da spottet seines
Vatter», des Augen müssen die Rappen auss-
iippen». Geiler, Sünd. des M., 4i ^. — «Als
nun die hünor hie nnd dort kipten und
schluckten die bissen brot» ...» Murner,
r].n>p., 1(1.
Kirren, stridere, einen scliarfen Ton von
lieh geben, besonders von TbSrangeln nnd
Rädern die nicht i^eschmiert sind. — «Wenn
m die Schlüssel hören klingeln nnd das Thor
tinm*. Qeiler. Bilg. 9 ■. — «Kin Tiir die ver-
rnckt ist auss irem An;xel, die Jdlrret und
greinet». Id.« Selenp., 61 ^, — <£ia geechmier-
ter Kareb gat sann, der snnet Hrret so er nit
?esalbet wer>. Id.. Brüs., 2, 47 — «Der Low
förcbiet ein kirrenden Wagen». Id., Hüll. Low,
F, 6 •. — «Disei ist der Wind der da bewegt
und kirren macht auf den hohen Thürnen die
Uän, die Fcnlin, die Engel und Kreutzüu;
•0 diar Wind wftet, so kerent sie sieh nmb
ud kkrmt*. Id., SebilT der Pen., 87 b. ^ «Die
armen Menschen sint die Rolhvejren die nit
gesalbt sini mit isitlichem Gut^ aber sie Atrren
vor Hunger». Id.. Bilg., 118 — cEin dfiren-
ang-pl g-ar bald kiert, — -wann man in nit
mit lil oueli schmiert». Brant. X^ch., 59. —
«Die hustbUren zu nacht ufflieben, das sie nit
kirren*. Pauli, 136. — S. auch girren.
Kirse, Kirsche. — «3 sch. umb win und
nmb kirsen». 1406. S. Thom.-Fabr. — «Bircn,
kinen und alles obs». Gutl.-Ordn.. 158. — «Bi
dem kirseboum», Feldname an 12 Orten, 1240
u. f. — «Bi dem swartzen kirseboum». Want-
zenau, 15 Jh. — «Der ibtr«^ar<«n». Imbsheimt
1412. Molsheim, 1441. — «Zum kirseboum;
Strai>8b. Hausname, 2 mal. 1403. 1404. —
«Schwartze lUrsen», ^ Bruuschw., Dist., 109
sein xweierlei, ettlioh snsc, ettlieh
SUi 1 ' l'ries. 'W 1'.
Kiree, eig. KUrse, Pel/. S. auch Kürss. —
Eine Strassb. Wittve verpfändet den Carme»
litcrn u. a. «ein jWrsifi». 14fiO. Spit.'Are]|., B.
144, f> 43 a.
Kirwart, Kirobwart, Sigrist. Sebers, 790.
— Der Küster von Münster soll «den kirwarten
geben zft enbissende zö allen horb<r(''''iten . . .»
cDer tirufenrt ... so! des bciliihnä hüten.»
1339. Als. dipl., 2. IGT. — Die .'Vbtissin von
Esohaa gibt «jerlich ein vierteil weissen eime
kirwart aft Ruffiieb. das er dovon geben sei
ofelotteu». 1H49. Weisth., 5. 3M.
■Das
kirtDartbUUg» , dem Kirwart angewiesenes Feld-
stück. Baldenheim, 1369.
Kissi^t, kiesig. — «Wenn n'n l'nmn riii
guten Grund hat, ein kissigen Grund ...»
Geiler, Brös., 1, 24 «.
Wir sagen noch Ki$8 statt Kies.
Ki^HÜng, Kiesel. — «Ein Stahel ist hart
nnd der KistUng ist auch hart; was ist her-
ters und kelter.s weder ein Kissling? Wan der
Stahel hie lieget und der Kissling dort, so
gibet es kein Flamen, wan man aber den
Stahel und den Kissling uff einander schlecht,
so gibet CS ein Feuer». Geiler, 8 Marien, 6 b;
Post, 8, 66 a ; Selenp., 822 b. — «Eebrechen
wiirt man als «^''erin«» ~ als ob man schnellt
ein kiseliitg > . IJrant, N»eh., M. — «lob wolt
vil e . . . zwölf k-isUngstan verdonwent. Hur«
ner. Nb., 178; Adel, J, 4 b — .. . . da er ein
harten kisdtng fand». Id., Virg., A, 8 •».
Etc. — Eine Anzahl «guter kissling». Pauli,
98. — «Grosse wisse waoken oder kys^imge;
Gersd., 30 l>.
Kittem, kichern, lachen. — «Als bald si
heim kummen, so soll das Wort Gottes nüt
mec, kittem nnd lachen nnd seind gönchclecht
« ie vor». Geiler, l\ist , 1 , 33 ». — «. , . das
er mit thorechteu Freuden ausbricht, Lachen,
kittem, bababa, ist guter Ding, gaueketeebt,
Herrisch». Id., 7 Schwerter. O, 2 — «Das
Kittem und Lachen wird sich wenden in
Weinen». Id., Post , 8, 69 Ete.
Kitz, neutr., daz junge der TÜetre, Ziej^e,
Bock. Sehers, 791, — *Kisein, hocdus».
Herrad, 186. — cHedns befsst in dem Dütoeb
ein Bdck oder Kitzh'n*. Geiler. Post., 4, 16 1».
— «Als der Hirt die Schaf thcilt von den
Kitämf aa der Undcem vir! er die Jßftwft
■telleik, das Ist in die ewige Terdaaunniss».
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Id.. £v. mit Ussl., 177 >>. — Isak «der ftOMfi-
/leM fBr wilpret asE». Mnrner, Gevehin., K.
4 •. — «Die lemli, kiU and kelber . , .» Id..
iMtit, 31 «. — *KiUinfieisdi ist gesaud».
Fries, 3t — cEi ist kein besser essen dann
ein alte henn gebraten in einem litsin*. Ibid.,
32 B. — «£än woUF het ein feisst läUlin ge-
fknfiftttt». Panli, 119.
Kitzen, kitzeln. — Kin Soliwäl/er 'litst
sich und lacht wenn er wil>. Braut, Nsch. 22.
— SpruehwdrtUelie Bedensut: sieh kUtein.
sich loben, sieli schiiieiohelB. Beispiele, Zarn-
cke, S35.
KM, KI6, sren Rlowes, nnse., dim. KUIHb,
Klaue. Scherz, 701. — tWir Avelloiit iiiit einen
Klowen eines fftsses hie luäscu». Kun., 268. —
Bi «wnhssent dem köni^e Hinmii an den fin-
*rern». Ibid., 282. — «Kr ist in den Kloen der
Teufel». Geiler, Schiff der Pen., 110«.— «Da
sehln^ im der Low den Klowen uff den Kopff».
Id.. Baum der Sei., '21 b. — «Dem Vopler ist
tjenuf,' (las er das Voijclliii auff dem Klubeu
or\vii.>^ch bey eim KhtcUn*. Id., Holl. Leu, b,
Ib. — «Ein innp Kalb, dem ietz die Ilornlin
wachsen und die CUmdin*. Jd., Brös., 2, 76 *>.
— Oanimedes. «da in der adler znrkot het.
— mit schnellem flui; nnd krnmmen kMten . . .»
Murner, Virg., C), 5 •'. — Ein Adler hat einen
Draehen erwiseht, «nnd hat in under sieii irc-
r.ohen, — fjar hart pefassct in den klohen».
Ibid., n, ö ». — «Kin M cibc ... so er ein
tauben facht . . ., mit seinen klowm fasset
sie». Ibid., n, 4 t». — Ein Adler «der einen
schwanen f.iickt, — mit seinen klawni /.ammen-
trückt». Ibid.. f, 1 b. Etc. — •Ktunmhmaltz
von den füszen der rindern». Gersd., 37 _
«Kin jun^^H kälblin, dem die hörner herfur
Stessen und die kUde» (nngnae. Pi. 68, 92),
Machtii;., PsalU, 171.
Klaffen, sehwatzen. Scherx, 791. — Yen
der ersten Ilanptsiindo kommt •klaffen oder
kleffiger krieg». Bihteb.. 82. ~ «So klaffet
man euch gerne, und ^esehiht dicke dar. man
weni<r war nimet Ma/, man seit». Nie. v.
Strassb., 26^ — «Lont üwer kU\ffe» und üwer
«liegen nnd fiwer dispvtiren». Tanler. 187
(86). — «Si kertent sich nüt an der wilie
Ht^mi9, Hie V. Basel, 140. Etc. — «Warumb
firoweh ine läafetit denne man». Kön., 88&. —
Einer sacft, «was die pfaffen durch den dap
geklaff ent von der helle», sei nicht wahr. Kls.
Pred., 1, 78. — Beim Tancen silndigt man
«mit sinken nnd klaffen*, ntildin Spil, 71. —
«Nit das ich unnützUch viel schwcU und
Uojfe». Oebete, IS Jb. — «Bs etat nit in nn-
serm pwalt — was jeder narr red, klaff . . .»
Brant, Nsch., 43. — «Usz eim holen hafen
Ub#«ii». Minier, Sehdn., e, 4 «. — «In selber
schcdlich sind die äffen, — die ir eignen laster
klaffen». Id., Nb.. 56. — «Darumb ir miinch
und aneh ir pfaffen, — lassen ab das gebet
und euwer Maffen*. Id, Lnth. Narr, 3i3. —
«Wer gern klafft und naehred, der ist keinem
nensehen hold». Id.. Lnth. Leren, B, 1 b. Etc.
— 3Tancher Prediß"er «vermeint er wöl mit
seinem klaffen uns all erschrecken». l>ial., B,
Klalfer, Sehwfttaer. — «Da wellest jedem
IMa^er nit — glonben sin sag an aller zit».
I Brant, Cato, b. 2
Klagbar, klaghaftig. zum kla^'en :::eiieigt,
I klagend. — «£r ist nit klagber. er nimt Lieb
I nnd Leid, snss nnd sanr gleich ven Oott».
' (loiler, Pred. u. L., 99 h. - «Der lieisset ein
Ikiagiutftiger Mensch der da nüt leiden will
von den andern . . und hat ewigliehen je»
derman zu klagen: der thut mir dis, der jhen.s>.
Id.. Selenp.. 226 «. — «laebe macht uns dtM'
hafftig*. Adelphvs. M8rin, 8e. — «Ich bitt
ausz clagJiaffti'fjem {,'emict, als der mit dem
gewaltiglich gehandelt». Supplic, A, 4 ^.
Klaghaftijgk«!!; Neigong kwh klagen.
Die klaghaftigcn Menschen «betrüben ein «rantz
Gemeind mit iror Ktaghaftigkeit». Geiler, Sc-
lenp., 226
Kl«nt Kotwelsch. 09deke,116: Kirehweih.
— Brant. N»ch , 62.
Klapf, Geräusch, Gekrach. Schlai^, DottBOr«
schlag. S- ancli Donnerklapf. — Pas ganr.p
Land «hiirt den klapff». Brant, Donnerst.. IK
Ged., 24. — «Ye höher der bogen wärt uff-
«^etzngen oder gespannen. ro vil Miirt der
schütz und Hapff schneller». Adelphns, Pater
NoKter, X, 8 b. _ «t»cn hmek$enklapf (einer
türkischen Kanone) hat man gehört . . . by
hundert welsch meilen» von Rhodis. Adelphus,
Rhodis, B, 4 «.
Klapperecht, klapperig, schwat/haft. —
«Darnach ist er (der well liehe Mensch ) ver-
bosus, iäapperecht». Geiler, Brös., 1, 53^ —
— «Item, die Weiber seint anoh Üappar^».
Id.. Narr, 132 »
Klapperei, Geschwätz, Schwatzhaftigkeit.
— «Also macht das nnnQtz Geschwetz nnd
Klapperei einen Menschen hessicklich nnd
fcintseli^ seinem Neehsten». Qfliler, Sfind. des
M., 75 «. £to.
Noeh bei Göll, 561: «Garmlitas, Klapperei».
Klapperer, Klappei^ann, Schwätzer. —
Eine B^ine, die «all vil swetzerehte oder ein
klappererin were». 1880, Gotteshans der Sehe-
selsheim. ~ «Der Klapprrrr sagt böses von
eim nnd thut es dann heimlich». Geiler, Sund,
des H , 46 b. _ «Lng. Msr mit red sittigge-
mäsz, — das nit ein klappr er man acht dich».
Brant, Cato, c, 1 a. — «Ein klapperer bald vil
Ifit vertreit». Id., Nseb., 96. — «Ir Idappererem
(fem.), kakatressen». ^fnmer, Schelm, d, 7 ».
— «Er hiesz ein klapperer^ ein schwctzer . . .»
«Bin Uaipptrmm eider ein sehweliser». Pavii,
85. 181.
Klappermaal, geschwätziger Mensch. —
«Bs ist Bit gang, sprich ieh, es sey dann Amm
er auch seiner Zangen Gewalt hab nnd nit
ein Klappermaid sey, das da nit ein klein
Arbeit ist. snnder ein gross YolUnumnenheit».
Geiler. Klapperm., A. 2 — Geiler nimmt
das Wort auch abstrakt: «Vcrbosius, Klap-
^.permul». Brös , 1, 68b.
! Klappern, kleppern. 1. Geräusch raachen
durch aneinanderschlagen tönender Dinge. —
«Da schrei alle nong» nnd U^^ptrUm mit d^n
j Waffen». Ringm , Cäsar, 55 K
1 2. Schwatzen. — Eine Begine, die den an-
I dem lästig würde, «also das sil se vil hkip'
i jMfie». 1339. Qotteshans aar Krone. ^ «Mainta
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- 197 —
daramb das da wol klappern nnd ^ hv itzon
hml, so üol dich d»rajnb alle Wuk horna»
^n* (?). Geiler, » Marien, 61 Bto. — «Dise
■ lv:i, (fic klappert, die lüf^'t». ßrant, Nsoh., 63.
- io der Kirche «ist cia kkmper» and eio
HlivfttsEen . . .> Ibfd.« 46. — Fflr einen, der
ja die Kirche j^eht um f.a schwatzen, wäre
« be««er «er blib ganu überall doheiiii, —
nd rieht das UapperbencHi m — nnd «inen
s'moierckt in ! rM\ o». Ibid., 87. — «Die weit
mn jolz yckki[iitcrt han, — and triegen, lie-
fen jeden »n>. Marner, Nb., 254. — Narren
«dif ktappern in lit m gotteäh08>. Ibid., 44. —
•Das kUipperlKiüdi'. Id., Schelm, d, Gb, (Zu-
iMmenkunft schwatzhafter Weiber.) — Zu
xhwat/.haftcn Priestern «da-^ Tiinl solt ir mit
klea wcschen, — und richi das kLupperbenklin
n, — du^.scn oder «nderMliwo». Id., Nb. 44.
Vor vicloti Häusern war eine IJank, wo
.\beudä die ^iachbaru zusammcnsassen.) —
^Ver «mit kUtpperwort vil triegen dut>. Brant,
Moretns, a, 1 — <I?indet zu die klapper-
lachen», (Klappcnuaul). Murner, Nb., 11. —
tlüappern und 8chwetzcn>. Pauli, IHl.
Klapperrede, Geschwätz. — Sich nicht
kümmern um «etlicher unnützer schwatzmoUler
idapperrede». Branfels. Anstoss, a, 1 b.
Klebereht, an etwas klebend. ~ *Klebtrehtc
IttC', die an den weltlichen Dingen kleben.
Taulcr, 168 (30).
Klecken, ausreichen, genügen, nüteen. —
t. . . Bs ist hie ein Kind das hat ISnf gers»
tcne Krot und zwen Fisch, aber was klcckt
oder erschüsst das ander so vil Volcks?»
Qsiler, Post , 3. 76 b.
Akt lieh nur im Adj. erldecMich erhalten.
•Der Kleü'eltMtcli», Andlaa, ia48. Von kl^-
fdn, klappern, ransehen. Sehen, 794.
KielTer, Schwätzer. S. auch Klaffer. — «Sago
MS, Ursela, du rebte A^/«r»» . . .» Nie. v. Basel, niK.
Kitffig, gesehwfttsiiT» «. • • ob da ze
'dah] unil ze lütprche werc . . .» «Xlaflfon oder
ü«/^er krieg». Bihteb., 4U, 32.
Kjegede, titoklegede, Klage. Sehen, 704.
- <Ist aber die klegede von erst f ir fcn vogt
tuat . . .» 1279. Hist. de S. Thoui,, 326. —
DsB Kaiser «kam grosse kUseät f&r von Pi-
latus . . .» Kön , H40 Etc. Sic .siiilcnt also
beseheidenliche farcn das keine geklegede von
in kome . . . Oesehehe aber keinre hande
kUgeäe . . 1402. Hi t de S. Thom., 3?^7. —
«Nach dem das diu kkgede wisot . . .» 1413.
Köu., Anmerk , 817.
Klei, Klet|!:o. fem , engl, clay, Lehmboden.
Scherz, 7dQ. — «Z& kleien»^ Feldname, Wiutzen-
heim, 1977. — «Lt der jUsiaen», an 15 Orten,
Ii Jh. u f.
Kleiben. 1. Hit Lehm verwerfen. — «33
Kk. 4 .4 sft kleibeitäe die schiiro. 1387. S.
Thom. Fabr. — «Also worcn in der Wü.stc
der .\ltvetter Zellen, und kernen drie oder
vier zusamon, die halfen einander, einer huw
Widcn ab, der ander Heselliurst, d;is etwnn
*^in Zell in eimTag gant/. assbcrcit wart, uuil
«fhleipfent die dnren einander und kkibtent
die mit Leimen zu, und das Tach w;is Si beu-
^a; also was os ussgcrichtot». Geiler, Biig ,
ittl>iBrds, 2, Stb.
2. Mit Lehm aasflicken. — «20 ^ die Kasten
zft kleibcMde», 1388. — «1 seh. die casten aft
verHleibm*. 1436. S. Thom. Fabr.
3. Das Wetsszeufj mit Srärl i nirhl steifen.
— Die Magd soll sorgen «dai» bu buchet und
MeiU; OnU. Ordn., 184. — «Do ist Angst und
Xot ... die T^ctt u<^s zuschütten . . ., dornoch
die za lUeiben*. Geiler, Post., 3, 63 b. Kto.
4. Kleben. — «Gedcnksiu nit, wie sie dir
han — so manches briellinjUn6€t an?» Mnrneri
Luth. Narr, 17.
Kleinfüge, Hain, snbtil Scherz, 794 — Nack
>ler Auferstehung war Christi Körper «also
kleinjnge, er bedorftc enkeiner stat me, er
were linreli ein stchclin mure wol gcvnrn».
•Nie. V. Str., 304. — tiott «der ist alsu cin-
veltig und also kleinfügcs das er sich in dem
abgescheidenen hertzcn wol enthalten mag».
Myst. Traktat. Altd Pred , 19<).
Kloinot, Kleinster, Kleiuat, Kleiuet,
neutr , Kleinod. Scherz, 795. — «... da
miniu kkinote inne sin». Gottfr. v. Str., 1, 148.
Etc. — «l)ie tiichcre, die kieider, die it/^rtnot«».
Tauler, 38 (8^. — «Dene mensohen git . . .
got ein solich kleinster, das ist alsoliohe
fröide ...» Id., 201 (35). Etc. — Der Bräoti-
gam «hcisset der brut ein cteinöter sehenkt n».
Nie. v. Basel, Bek. Taul , 29. — Dem König
gelüstete nach dem Esor eines Bürgers, «wand
es ein also schöne fdeinoter were». ("los , 54.
— «Sper und kröne gottes, das ein gros
UeüMUr ist des riehcs*. Kon., 438. — Die
Goldsekmiedc moiren «i^antz cleimt . . . kouf-
fen . . . , oder gebrochen cleinöter». 1466.
Goldsehm.-Znnft, 61. — «Ein gros« elnndter».
l'etor V. Gengenbach 1 13f). — «Das beste köst-
liche kkitwtw. Uugo V. £hcnh. ~ «Da kam
ein Jnd tn ir (sn der Toebter des Kaisers
Theudusius) und ßcbanckt ir für ein ^'ross
Kleinatf als es auch was, zwo Ketten damit
S. Peter gebunden was von Herodes». Oeiler,
Ev. mit llssl., 211 T. Etc - «Ein köstliches
Idainat*. Horner, Kön. v. Engl., 896. — «Wenn
wir nnn das UsÄui bringen, — gott geh wie
es uns ^'ani,' in andern Dingen». Id , Genehm.,
C. 1 b. — «Möcht ich das kleinet überkamen».
Id , Lnth. Narr, Ifö. — « . . . wenn sie das
cleinot nimmer haben». Tii., Nb.. 90.
Cleiselin, t'leusoün, Abtall, Splitter, kleine
Stacke. Sehmeiler, 1, 1341: *Kleuseln, Kols
spalten». — *^ seh. umbo 2'|« korp mit kolen;
3 die cleiseim darvon einzutragen». 1432.
S. Thom. Fabr. — «5 -f, cleuselin von den
kolen, 10 cleuselin von den zicgeln inze-
trageu». Ibid. — •Cleisselin von 7 hundert
wefien zft hoowen». 1485. Ibid.
Klenken, klingen maehen, Idingen, läuten.
S. auch ylunken. Scherz, 79ti. — Manches Herz
•klenket dir süze manigon klanc». Gottfr. v.
Str.. ?, 1'^'2. — «Die ^rosz glock des miinsti rs
klenkm* (»lurniou;. lö Jh. Alto Ordn., Ii. 3U.
— «Es kummct etwan das einer ein (Hocken
leutet ein halbe Stuml oder minder, die Glock
kummct in den Schwanck. und darnach .so
lasset er sie laufen und gat darvon; nicht
ilesterniindcr «lic Glock lütct und klencket das
man wcnet c» sei einer daran». Geiler, Brös.,
3, 84 s. — «Da fing man im minster an IX
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mal zu Uencken m I^ an einem hoolizeitlichen !
tag». Brant, Bisob. Wilh., 245. ~ «Der brader I
Ifit seiii gl9ekliB «ohon . . domit er inen !
all zeit hlenckt». "^furnnr, 4 Ketzer, E. 7 ^
Klenker, EotwcUcli, nach Gödeke verstellt .
Gebrecblidie. Solche die mit einer flohelie;
gehn? — Murncr. Nb., 61. '
Klepfen. klopfen, die Glocke anschlagen.
— Um die Haber zusammenznbeniftii, soll i
man «ein glocke klepfen». Bösenbiesen, 15 Jh. |
Weisth., 1, 690. — Man beruft sie, indem '
man «ein zeiehen lAtoff». Stetsbtfin, 1412.
Id., 1, 687.
Kleppern, klappern wie die Storchen. —
«Wöllent ir nit glouben dem Han das er krägt
und dem Storcken dai er Ueppetif» Geiler,
Toßt . 2, 108 b.
Rüben, kleben. — «Ob die minno niocht an
mir diben, — 8o wer min hera freudearich».
Altswert, 63.
Kligen, Klien, plnr«, Kleien — Wenn die
Pfleger der Pfründen znni h. Geist Fracht
malen lassen, so bleiben ihnen «die kiiffen».
1958. Spit.-Aroh. — Den Müllern ist verboten
*Uig9H z& malen*. 15 Jh. Alte Ordn , B 13
(ans Kleien Mehl zn machen). — «Spräger
und Uigeu». 1424. S. Thom. Fabr. — «Die
kligen die man den swynen git». Oswald. —
«Kern gemiseht mit men*. Mnmer, Nb.. 175.
— <So hiet uns Anthonius der schwcin, —
bisz sie gemestet werden fein — und uns feist
werden on die Wien — tII Ims« dan sie im
stal Ilgen». Id., Luth. Narr, 58. — « . . . den
kernen atsoheiden von den kUgen». Id., Nb., 188.
— «Oben mel und nnden i^en: Ibid , 804. ~
«Furfur, Uygen». Clersd 91 — «Das roch
brot da noch vil klyen in seind . . . gibt nicht
gnte narang». Friea, 83 a.
Klimse, Spalte. — « Da anhanget bös
£rdtreich zwischen den KUaum der Wurtzeln».
Geiler, Arb. hnm. 94 b. — «Wann die Tdchtern
liq-cnt ze stopfen mit dem Messer oder mit 1 i
Spindeln in dem Fenster oder in den KUmpsen,
d&i, ist ein gewar Zeichen das sie bös Fan«
ta^ien in inen hon>. Id., Brös., 1, 171». — «Die
feigen Weiber, wann sie luiestiig gon . . .,
stopfen dan mit dem Messer in ein Klimsen,
nnd kamt dan ander Leekerie hernaeh». Id.,
Emeis, 25 K Etc.
Was Geiler hiemit meint, ist nie it I cht sa
Saiden. Vielleicht will er nur dadurch andeu-
ten, dasä solche scheinbar gedankenlose Hand-
lungen Zeichen eines zerstreuten Gemüthes
sind. Oder war es ein danialh übliches un-
züchtiges Symbol? Mau konnte dies aus dem
ö/tern Wiederholen der Bemerkung schlicssen.
Chlimse, allemanisch für Spalte Hebel. 2,
864. Auch noch in der Schweiz ; k. B. das
Klimsenhorn am Pilatus. Item in Seliwaben,
ächmid, 317.
Klinge, Schlacht. Scherz, 797. — «Uf die
kling der holen die do zühet durch Houthcim-
ban». Kübtolshcim, 1392. — <Uf der Miniem».
Morsbmnn. VAU. Ohlungen, 1304.
Klingolcr, Diener des Gutlcutt liauscs, der
mit einer Klingel durch die Stadt geht um
Almosen sa sammeln. Gatl.->Ordn., 174 u. 1
Ktingeln, klingen wie Metall, oder aneb
ransehen wie eine refne, ungetrübte Flfissig-
keit ~ Ans Gottes Herzen «flieasent vier
kUngdnä« beebe*. Gebete, 14 Jb. — > «0er
klingr'J' ich- Birk'-'. 1:574. — «f'cr klingelburne,
die A^»/(iae//t»««M>. iieitweiler, 1280 — «Beinisch
Gold Minglti wol, e« ist aber nät dest besser;
Ducaten wann man sie klinglet oder schlecht,
sie tonen nit». Geiler, Brös., 1, 8 *. — «Wenn
ein Brunn ein guten Grand hat, ein kiss igten
Grund, so quillt und springt das Wasser uff
das es recht ^inj^^t und ein Lust ist*. Ibid., 1,
24 a. — «Bier lind Wein soll man hoch ein-
ächeneken, das 08 UingUt nnd sehnmet». Id.,
Narr , 20Kb.
Klingelsoren, mit SebeUeii veraehene Ohren
der Narrenkappe. ~ «Da wirfst mir nu dcMi
kalben für, — die uarreukapp, als ander toren,
— und strecket hoxfilr die mngAanm*. Mar-
ner, Nb., 264
Klingtili^tein, motallner Küchenmörscr, t^o
genannt weil er beim Anstosseu des Stössers
klingelt. — «Ein messin klingeUtein» . 1499.
Inventar des Ludw. v. Odratzh. — «. . . schiitt
das in ein subern klingelstein ...» «Rib diae
stück in eim klingdetem: Gersd., 26 b; 53 b.
«ClinjBrnnfce, assnltos». Herrad, 188 (?).
Klo. S. Kla.
Klobeloacb, Knoblauch« — 1147, Personen-
name. Ete.
Kloben, Falle um Y'o^c.l zu fanden. — Der
Tenfel «vöglet auch mit dem Kloben. Ir wissen
wol was ein Khb ist; es ist ein gespalt&er
Stecken, da gat ein Schnur durch; und sitT'.cn
[ die Vögel darnfl^ so züoht er dann die Schnur
nnd erwisehet etwan ein Vdgelin bei dem
' Fetichlin, oder bei dem KopHln, etwann bei
i dem Kieuwelin*. Geiler, Brös,, 2, 91 ». — Eine
I sehdne Fran «ist das ktttclin nnd der Xloft,
dodUTch der tüfel sucht f^rosz lob». Bratjt,
I Nsch., 88. — Wer «sitzen will aliein vast
I oben, den setzt der tfifel uff sin JUtribM*.
Und., 87.— «"-'ii ier tüfel vogel facht, — dftS
\Mb er zu eim katzcu macht — und setzt sie äff
den kloben har>. Mnrner, Geuchm., t, 4».
Kluder. I. Schleim aus Mund und Nase. —
Maria äah dass Christus «verspeit was und
sein Angesicht foUen Klod^ was, nnd moobt
CS im nit triicknen». Geiler, Ev. m. Ussl. 96 b,
— «Wann du nun die Süsse aUwegcn hetteat
in dem schawcnden Leben, and dem Kbider
US der Nasen allwegon anhicngcst, ich muss
es eben ein Kioder nennen, wann senilicho
Menschen etwann Rotz and Wasser Meinen,
' so würder^t du versaamen viel Guts». Id.,
Brös., 1, 20 ^.
2. Wüster Flecken. — «Wann man off
Perifamen schreiben soll, no mn?s es i^lat sein,
I nit runt/.lccht. es muss auch suber seiu, waun
so Kioder daruff Iciron, so Sprech der Schrei-
ber : was soll ich daruft schreiben? . . . Also
wann in deim Ucrtzcn so vil wüster Kiöder
Ilgen. wQste Begird, w&ste Gedenek . . .* Q«i-
, ler, Brös , 1, 17 K
I KlöflTelut, fem , von klciTcln, klepfen, höl>
' zcrne Klapper. amCharfreita^ st^tt der Glocken
j gebraucht. Man sieht ars folgenden Stellen,
I dasR sie auf dem Thnrme angebiaoht war.
IVergl. dohinetler, 1, 13S7. Sohweiaerisoli :
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Klefde. — «6 ^ von der kJdfelotten nf dem
mierUune zt bessern. 3 amb swen klobon
i& der UöfdoUen vi dem dnme». 1416. 8.
II«Dl. Fabr. — «3 soh. von der düjfelotten ih
aechwde off dem turne in die parascheve».
!tlT. nrfd.
Klöppel, KlÖpfel. TTrimmor? Art ^[:'rtor-
verkzeag. — «iJie töde, ... die kioopele, die
kolben, die wanden» (der ersten lUrfeyrer).
Ttnler, 313 (Ö4).
iiloHO, Kiaose. Scherz, 798. — Eine *elo8a»
bei dem Schloss Landsberg. 1200. — Kloaen,
bei vielen Dörfern, 13. Jh. u. f. — «In klosen,
ia klöatem.. Tauler, 128 (26). — «In der
cktMN do ist eine alte closenerin». Kic. v.
Basel, ms. Etc. — «r>ie clote» von S. Gallen.
Ktio., 746. — Kr liess «eine cto^ buwen
udbleip darinne». Eis. Prcd , 1, 73. — «Eine
ü^iiMcJiUehe ctoe». Peter v. Gengeab. 1486.
ße.
Closenerin, Klansnerin. — «Dis ist von
Urselen, cinre lieiligen t^Mtmrm; Nie. v. Basel,
ms. Et«.
Klotz. Scherz, 799. 1. KInmpen. — *GIok,
majsa*. Herrad, 182. — Qott nahm «einen
Uoti ieymen oder erde also gros er einen
menschen weite machen». Kön , 235. — Der
iL ^iicolaus warf einem Edelmann «zu einem
Tenster in einen gro.ssen kUAz ifi:oldes>. Eis.
Pred. 1, 202. «Als wir von tiocrates dem
Hejrdea lesen, der einen grossen KloUen Gol-
des ins Her irarf, nff das er davon ungeirret
wer». Geiler, Selcnp. 197 a. — «0 Narr, meins-
M, das da von einem andern KloUcn Erden
ud von einem andeni Adam gemaohet seiest
flin ijer T'iulertUon?» Id., Narr., 118 a. _
•Ir seid gesohöpfft Ten dem verfluchten Lei-
maUoUm menseUioher An*. Id., Post, 2,
33 ' - «Ein hafner nz» cim erdklotz macht
- ein erUch gsehirr, sunst vU veracht . . . .»
Brant, Nsoh., 68. — «Wie kan ... der arm
kmetdlotz wider seinen schöpffer so trut/.lich
baadein V> Wurm, Balaam, Q, 2 b. — «Lohe
UiUe von elm gerver». Brnnsehw., Dist., 14 b.
iHeutc Löhkäs).
2. KngeL — Walen, Kegeln «und des gleich
was mit dem Hotz zagot». Gnldin Spil, 8. —
'läiilotz*, FIintenkui,'el S. das Wort. — «Es
moss ein Büchä lang geladen sein eo sie uss-
ta^ da hl Pulver and der Kktä, er blib all-
w^n in der BüchHen wenn man sie nit an-
ÜBdet». Geiler, Brös.» 1, 62 i>. — *Bleiklötz
ir flüidi warffcn hin». Mamer, Virg., Z, 4
— *Cbt^, glubus genant». Adclphus, fic.
b. — du gcschüsscu bist mit eini
BddmMots; Brnnschw., Chir.. 81 Gersd ,
38 «. — Sic warfen «heisse i/ö(^ (glamlcs) us/,
gegossenem ietten ... off die hiitten». liiugiii.,
^äsar. iQK ^ Kinderspiel: «ein klot» wird
tlarch lanire crewclb und Schwibbogen un-l
kramnie weg umbgütricbcii». Wu-ph., Crys.,
9 *. Etc.
3. Kreisel. — «Ein Klotc der lauft s^ar wol,
er undcu spitzig und üben breit und
?ros8». Geiler, Narr., 206 \^). — «Spiel mit
iem klotz, das ist min rot, — würffcl, spiel*
WeU, fliich wie den dot». Brant, Cato, a, 3 o..
(trselio lade). — «Oleieh aU die kind ein
klo»» behend — werffen, der sifdl vniblier
wend. . .» Morner, Virg., j, 2 b.
4. Oewftelis. — «Hettest da ein Kktgm ofP
der Achseln, der dem gantzen Leib schedlich
wer, and aüg an sieh davon andere Glider
leben selten, da sehittest in hinweg». Geiler,
Bros , 1, 95 f.
5. Euges Zusammenhalten, Bund. — «Was
verderbt das gantz Tütschland ? nüt anders
weder das es nit gestückt und zerhüwen i.st;
dm thut allein die gross Macht so die Fürs-
ten habend ; das thut auch der gross Klots
der Stett, als der schwchisch Bunt, und der
Klotz der Schwitzer die sich zusammen halten».
Geiler, Post., 3, 97 l>.
Möglich dass Geiler hier das Wort fit^iirlich
in dem Sinn gebraucht, in dem es später auch
bei Göll, 877, ersolieint : <Uva apom» ein
Klotzen Immen so an einander hang-en»; es
iüt indessen vici wahrscheinlicher, daä3 er den
Verglelldl Ton dem Zusammenklotzen der
Milch gMiommen bat; siehe das folgende
Wort.
Klotzen, ooagulari, von der Milch ; fig. sioh
Zusammenthun, vereinen. — «Die Pharisei
und Saducei klotgten sich zusammen als Milch
in die do Essig, Lüpp oder Renn geschütt
würt». Geiler, Post., 3, 88 b. — «Wenn ein
Obrer ein gantx Gemein einsmols wil an-
griffen, so schafft er weulj; oder |,^ar nüt, w enn
sieiUotMn siok «asammeu und seind einhellig
and widerstend im». Ibid., 3, 97 b.
Kluckerin, Gluckhenne. — «Dio jungen
Hünlin, so sie die Kluckerin . . . ertzogon hat,
so bald sie grösser werden- so xandcen sie
mit der Muter umb ein Qenienkarnlin». Geiler,
Schiff der Pen , lü6 b.
Kluff, Kluft, Spalte, Fnrehe. — «Bas do
wänest das am Herbst ^ Iii nt Safranblumen
im Acker tti|gon, do kein Klug im Acker . . .
gewesen fst dareh das gania Jor, das ist ein
lero, wanc und hole Hoffnung . . . Aber wenn
Kkiffen fin im Erdtrioh zilct soind und von
einander seerteilt und das da zu rechten Zeiten
gehacket ha.^t, so marht du Hoffnung hnhen
das Salranblumcn do wachsen». Geiler, Pust.,
3, 61 i».
KliiiTt. fem , Feuerzange. — «Ein Uufft*^
14liU, unter dem Küchengcräth des Ludwig v.
OdratsheiLi. — In ein Laboratorium gehören
auch «yserin clufften*. Brnnschw., Dist., 8 *.
Kiftfogel. — «l'f den klufogel*, Feldname,
Ergcrsheim, 1461.
Kliigel. Knfluel Heute bei uns Klüuel. —
In einem Küilisel über die Garnwinde i^t die
Rede von «dem klügel» den man in der einen
Hand hält, und der sich durch das nüt der
aiidcrit abgewundene Garn bildet. Kailiäelb.,
a, 3 a.
Kliiuse, Spalte, — «Wir verstreichen die
Kiufmm mii Dreck und Kat, da die Sonn
iren Schein hinein seit senden*. Geiler., Bv.
mit Ussl 10
Dasyjiudiu.s und Gull. 387 : «iiinia, Spalt,
klunse».
Klüpfel, KlÖpfel der Glocke. — «Ein glock
ou kiüpfct gibt nit ton». Braut, Nsch., 43. —
«Wer raeint das im gants n&ta gebrest —
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und or glück hab uffs aller best, — den trifft
der klüpfel doch xulest». Ibid., 25 (es trifft
ihn ein Uiiglücksschla^).
KIÜSf'l<>r. Schmciclitpr. — <r>rt;i vinmi« m ;ird
genant AogUBtus ; so scint kumiut'n diu Sclirci-
ber, AitZwdüsler und nenucnt die andern auch
Mercr des Beidu». OeiloTp £v. mit UmI.,
211 b
KlüHoln, kloMli. S. auch ftrOMlii. Eigent-
lich mit den Finjrcrn im Haar spielen, "wahr-
scheinlich das uihtl. Jvliuzcü, spalicu, speziell
die Haare ordnen Fig. schmeicheln, liebkosen.
— <l>as Schmeicheln, Klüslen und Liebkosen
der Welt, die da einen Menschen anlechlet
und im klüskt wie ein Mater tut gegen irem
Kind>. Geiler, Solenp., 199»». — «Christus hat
niemandt den Kutzen gestrichen noch Federlin
abgelesen oder gtllüsslet». Id., Post., 2,
117 a. _ cWenn die Frauw dem Man feind
ist, so ist verloren »lies das der Han Ihnt,
er Idüsel ir wie faBt er wöl, so ist es nüt».
Id., firös., 2, 29 — «Mau muss in hübsch-
lieh thnn . . . nnd meinen man sol in Uetuein».
Id., Has im Pf, C, 4 — Ein Nnrr «mit
Worten im loszt lUtuen, — des soll man im
mit Kolben Insen». Brant» Nsoh., 86.
Klliselung. Schmeichelei. — <Kiii semlichor
der mag nit Penitcnts wircken . . . umb der Klü-
»elung (verdrnokt ^iasUng) willen, sie (seine
Geliebte) kan im schmeicheln and im wol
dienen». Geiler, Bros., 8. 12 K
Oberlin, 36, hat den Drsekfehler nicht be-
merkt : er niartit aus ClüüUng adulator, ana-
sius, was gar keinen Sinn gibt.
Kltttschen, /.erbrechen. — «Der dritt Spross
ist klützschen oder brechen oder lihcrijehen
den Willen». Geiler, Schiff der Pen. 75 *»,
KIfitterer, Grübler. — Nieolana von Laufen
weiss nicht was er thnn soll; er bittet den
Gottesfreund ihm rathen, «also das ich
nit in der klüUerer walt knmme». Nie. v. Basel,
291. — «In der klüUerer walt knmmen» scheint
eine sprüchwürtliclie Redensart r.u sein. Klüt-
tern, pfuschen; fig.B])i[ziindigoüntersQchungen
anstellen über kleinliche Dintre, gjübeln. —
Ucinricas üicius Clutterer, von AilenM'iller,
1287.
KHittern, nachlässig schreiben, viel aus-
lüöcliei», iJintenrtecke machen. — «Es ist gar
gut zu schreiben nff ein Papier, da vor nit
uffgeschriben ist, und noch sauber ist. Es ist
bös darnff zu schreiben wenn vor daruff klüt-
tert ist und Item daruff stond. Also in ein
lautere Seel ist gut zu schreiben, dann wenn
sie mit Todsünden beschissen seind». Geiler,
Briis., 2, 77 b.
Frisch, 1, 524, fuhrt ans Stettiers Annal.
helvet., 88, die Worte an: «sie bdäüttertm
iiieii selbst <Ias \cst». I>er erste Sinn scheint
daher betieekoa zu sein, so dass das Wort
auf Kloder KurSekxvfBhrett ist; dies kann
Ivauin zweifelhaft sein, wlmui man die Geilor-
scbc Stelle nüt der älui liehen zusammenhält,
die ieh onter Khder gegeben habe. Der spe-
ziellere Sinn rindet sieli in f ni .\usi1ruck Ä/i/-
terbuelt, dessen sich, nach Frisch, die Kauäeute
bedienten für das was sie beute bei uns Bronil-
Ion nennen.
Kltttterot, Kleinigkeit v. geringem Werth. —
«Gürtele oder messere, büchclin oder hciigelin,
oder des geUob von aller leige Ubtta otte und
'.^cwerde daz junge lüte gerne hant». Claus v
lilüveltlen. Nie. v. Basel, 7ü. — «Ein hüL und
sas allt rhau Ic kiutterotte» wurden einem ge-
raubt. 1401. — «Dem t^lascr, allerlei UmUmroi
zft bessern». 14äü. S. Thom. Fabr.
KlUtterzettel, auf den man flüchtig etwas
aufschreibt, brouilloii. S Klütlern. — Der
Spitalschrciber soll, für Einnahmen und Aus-
gaben, einen <Kliutermid»«m9M» haben. 1&
Jh. Alte Ürdn., B. 14.
Kinx, Klnck^ Schluchzer. — «Das ist gc-
wonlich wan die Frowen . . . den Klux band,
so künnen sie nirgeu bliben». Geiler, Bil^.,
Ö7 b. — «Es ist, sTehstu, wenn sie der Khtek
ankompt, als die Hennen wenn sie briitcu
wollen, so gewinen sie den KUtck und den
Pfipfs». Id , Geistl. Spinn., N, 5 b, — ^KhuB
oder jest». fi iHi., 32 b. — «Singnltns, der
hesch oder lUuglcen*, Fries, 140 — •Olux
oder gebt, singultus genant». Bnineehw.,
Dist,, 28 a.
Göll, 829: «Singultus, der Klugs». — Ueutc;
JEhidbwr.
Klnxeii, das Verbum davon. — «Im Ae-
schach eben als einer Uenuen. di do umbaut
mit lOuxen nnd gaxen Uta eie ire Bier ver-
n :Tt lind (Irnmb ktimpt». (Joiler,Po8t.. 3. 71 ^.
K.iias»eln, prasseln. — «Der Weohter ufl
dem Thnm, dieweii es brint nnd hmtkt, so
hört er nit ufT zu schreim nnd itfimien».
Geiler, Arb. huni , 103 i»,
Knechtbeit, Knechticbkeit, Knechtlicheit,
Knechtschaft. — «Wabei mag ich wissen ob
ich gefan^^Mi aci mit der Knechtlichett der
Sünden ?» Geiler, Selenp., 14d b. — «Es iat
ein gross Knechthcit in weltlichen Gcschefften;
der KmchUicU kumpt der Mensch ab der in
diser Welt nüt lagert». Geiler, Holl. Low, A,
5«. — Gott schickte die .Inden *in knechtich-
keit — und in tias joch der dienstbarkeit».
Brant, Freih. tafol, 308. — «Wan schon kein
gwall wer, aucli kein herr. — kein kmxht-
Ucheit uff erden mehr . . , mücht ich nach nicht
frei achten recht, — so ioh noeh wer der ajln>
den knecht». Jbiil , 309.
Knechtisch, dieustbar,sklavjsch, — I >ic J u Jen
«noch leben wie das knechtisch vieh>(sio ent-
behren der Freiheit). Brant, Freih. tafel, 409.
Knollen, Knüllen, zerdrücken, zerspringen.
— Der Frosch «bläet sich so hoch nff das er
von einander knütet und zerspielt» J>ie
Hoffärtigen «bläen sich so lang bis sie emf-
knelUn». (ieiler, 7 .Schwerter, F. 3 ». — Will
man einen alten Zweig biegen, «so ktuMt er
cntiswei». Brant, Nseh., 9. — Ea ertappt einer,
während des Essens eine Laus, «die er dann
uff dem teller hmiU», Ibid., lia — »KneU,
judcnspislin, nnd eerbrieh*. Mnmer. Nb., 1^.
— Eine Frau «truckl b» i Ir >!umen zosamen,
als wolt sie lüsz kncileu». Pauli, S3ä. —
«. . . . das einer nnsx 1tn6tU nnd uEMhlng».
Ibid . 64.
Iknichei, Knöchel? Beule. — »Die Sebmid
nnd Ziromerliit liaben Bülen und JEMdbai an
den Hendan». Geiler, Bv. mit OssL, 91 K
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— aoi —
Kniewelin^^. Scherz, 804, nach Twingfers iler i^rand der stat ^e-rraberi ward», man
Vocftb.: *KHüiweiing,o<ito^tLoderhob%aüeM». *rosenknüpffiiH udcr aluck* du land. Adclpkus,
^ <Zft miiceni meyen hat cm vogt »ft mbi | Bhodis, A, 4 «.
zwei hi\nceli)ige und Ji brot und eiuea 6illl6r 4. Schwertknopf, pomincau. — Das Schwert
vua». iicriifihcim, 1313. Burokli., * des Tttraiu Kerbraoh, er «den kmpjf in nuiiior
band — allein mit halbem Schwerte fand».
KaleelM«, serdrfieken. 8. aneh
— «Je mer das pfcffcrkornlin knischt whl. Miirncr, Virg , r, l
je mer es seiu kraftt jfibt». rolliu, Prcd.,
ünltti ). Kiiüchel der Haiul. — <Do zuckt
KnOpfelecht , /^asaniiuoiigckuüpft. Vergl.
Oeknöp/eU. — «Seit uns ein Oriien i lilon«
so müäät OS oin knöpjlectUcr Oitlou sein, das
er die hami widor zu im, da waren im die ist uss allen Orden etwas da» uns füglich
bäUel besudelt», ^luruor, l Icusp., 124.
Knöchel, Knüchel, liol/klut/.. — €ln Iiarfe mit l'ssl., 2^1 ^.
wer, es müsst in dem Orden sein*. Geiler, £v.
knuehei und q^sL gcUurcu harte schwäre axt,
dann aneh mit harten streichen gfürt ...»
«Wann auch hyo vil hortor knuchcl und lu-r-
um sinilt, wider die ich i,'crcdl hab . . . .»
Zell, Y, 1 «.
Knodecht, Kuodorechtig, kiiuti;;. voll Kno-
uu, Uiib.>^;<<'StalLig. — Geiler, rost., -4, 30
Knoppein, Uinipt'cu. — Es tbot ciocr «/.wen
Bantsehn au . . . und knoppdi die bort (hart«
fest) 7.U». CJcilcr. ßil^'., 'J7 «.
Knorrueht, knurrig. — Ein junger l'.auni der
<knorre^ gewaebson ist, nnd sich uimer an-
ders ziehen laszt^ r;.nier, Has im l'l"., *-V^.^'
Knü, Ivuüvv, Iviiei, gen. KnUwes. Knie.
8. die Stelle s. v. HagehchUchtig. — «Die Scherz, 8U(». — Ich lag «uf rainen ktMwcn'.
Fugen oder Gleichen . . . sind otlich knodedit, Nie. v. Basol. 94. — «Kr viel nider af sine
\li die cUenbogeu und die diecher». Ciersd., ifcnä». Id.. Ü8. Eic. — «Ein Knüw ist der Ln»t
2 b. _ <Uie finger werden krumm and Aned- ^ in der Ocdechtnass des büsen Werks; das
tcht». Id., 73 i».
ander Knüto ist das Werk der Unkensohoit.
Knoden, Fussknöchol. — «In das Wasser Samson, der arm Mensch, lag etwan off beiden
•les zeitlichen Uutes watten ein Theil menschen Knüwen*. Geiler, Narr., 10^ ^. — «... do er
iUs an den Ktude»; Geiler, PosU, 4, 40 b; am Ölberg uff den Xnuiocn hat gebettet». Id«,
8 Harfen, ö3 — «... gescUwiilst iuweu- ?ust, 8, 2 »». — «Wann du got dienst, beid
tilg des knodm» dee Unken fOM». Hnmer, bmw im buck>. Brant, Facetus, A, 1 >>. — Er
Uayao, 406.
KBoUen, Sehimpfwort: roher Mensch. —
«Zu diser Zeit (Fastnuchtj sprcclieu die gro-
«lit uff den kt^umn*. Id., Nsob., 101. — Zwei
Facillctlin «bat er an die XmAw gebnnden*.
Murner, Geuchm., x, H , c, l b. — Einigen
iita JuioUen: wir hon nit gern lang Predigen, Gcuchcn «bindt mau iro Imy mit sideu binden»,
▼il Ubw lange Bratwflrst». Geiler, Er. mit Ibi«i., h, 2 b. — Im Blut «zu gou bis über dio
r^sl.. 35
Knopf, üchcrz, 8Ü5. 1. Kuuieu. — Kin gros-
m Seu «das vol ibnep/e • was». Clos., 8t«. —
«Geischcln von riemcn, die hcticnt knöi>fe
knei. — das wer ein sioltse latherei». Id«,
Lutb. ^arr, 12S.
Knüllen. 8. KnOen.
«KnülliH», Art Vuj,'i 1. Machotes pugnax, von
vornan». Id., 107. — •Knöpf an den Kiemen . den Voglciu auf den Markt gebracht. 15 Jb.
der Geissei». Geiler, Sehiff der Pen., 72 — Alto Ordn., B.
«Der Flachs ist lauter on alle Knöpf». Id., Kniitschen, erdrücken. Vertrl. Kliitschen. —
tietstL Spinn., L, '6 k — «Wo der recht Weg . «Das Liden wii ... dir das ilertz ortrucken
ist, stont etwen Widenbdnm, do bindet etwan ! nnd fctOtoeAeM». Geiler, Bilg., 909 b. Die
ein Bilger die Vm zusammen unden an nnd ' Felsen *kmU:schli'n (das SchilT) si^t^ar zu tryin-
aiacbet ein Knopf daran, uud der bediit dann l meu ...» iirant, NscU., lUo. — «Wann mau
das oneh Bilger darfttr sint gefaren». Id., Bilg., ein narren ibnttewW klein, — als mau den
116". Aniatha «macht ein und hieng i pfeffer dnt im stein, — und sticsz in <tariu
^ich dran — an einem balckeu oben an». ' Joch lang jur, — so blib er doch ein narr
Murncr, Virg , 6 ». — «Der pfeil het knöpf».
ibid., M, 7 b. — Laocoon «wolt auflo.sen ire (der
Schlange) knöpff». Ibid., E, 1 — Der Faden
all vor». Ibid., 68.
Dasypodius : «tundo, ich ibnölsc/t«».
Kniiwel, Js^näuel. — «... wie man ein
Ktni licftcn der Wunden «soll geizwimet sein, ,knüwet garns sol lallen*. Hnrner, Genehm.,
on alle knöpff'». Brnii'^chw ., Cliir.,21 — «l>as
I'aicr Nostvr (Euseukraa/,) hat körner oder
D. 1 ».
Knnwen, kueuwen. knien. — «Also bc-
knöpß» an der Schnur. Adclphus, Tat. Nüst., schach es . . . dos er für ein ornoiflx
15. ;i ».
I'ie Bibel ist ein Schwert durch Nie. v. Basel, 81. Etc.
«Wenn man das
liaa äul usxgeledi^t werden dieser iviojii^, evangclium in der messe liset, sol man stuu
ob er schon vuii Jlercule selbs knüpfft wcre»
lledio, Zol)iiden, A, 4 «. - <Wii' ein herten
und nit knuwen oder siteen». Kon., 521. Etc.
- «Die Wei^s lialtet irrm<'iiilieli die Christen-
faw;»^ haöiu nvir auff «rethuu !» Zioglei, Büchlin, hcit, da» die wi&ou ThiiäUn A/tuuvn utl beide
Knie für (lOtt den Herren; aber nit die nerri-
schen Christen die sich beschammen ufF beide
t Knauf
1353 warf der Wind «alie den
ürclien uud i,'lockenhiiscrn vil kiwpjv und Knie ze ktiuuen und knuwen nit mer dann »Ii
kratze». Clos., 13(J. — «3 sch. 1 j die inöp/« | ein Knie und gat der Degen neben uss hin
an dem stoupfeile z^ tre.schelnde und zft mo'
Icadü». 1418. S. Thom. Fabr.
und !*perret ieli das iiiemands vor im gon
kau». Geiler, Bros., 1, 30 ». Etc. — «Ein vor-
3. Knospe. Bhodis heilst so, weil «do [ stnl . . . darnff der biseboff . . . Anflipen mddit
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- »02 -
... Da knuetet er für den fronaltar». Brant,
fiisoh. Wilh., — <Do sab er vor Maria
fron — Qnsem bnider ineuwen sehon». Ifnr-
ner. 4 Ket/.er. J, 6 «. — «... und kneuwten
beide nidcr». Ibid., E, 8 ^. — Christas cder
hnQiWt da vor ein beschissen fasz». Id., Bad.,
E, I — Wir «innii^klich für dich kmmen*.
Ibid., P, 3 Etc. — «.. . da knütoel ernider . . . »
Pauli, 51. Ete.
Köcheln, etwas kochfn In g-eringer Quan-
tität. — Kine Mutt(>r kiim ihrem iiimi «das
Haapt recht legen, die Trchcn und denSchweiss
abwischen, küchien und dossjxleichen». Geiler,
Ev. mit Ubsl , 96 b. — «Ein^ Tochterlin kan
nummen ein Feuer holen oder «in wanig
köcJiehi*. U . Post., 3, 84 b
Kuder, zäher öchleiin. Speichel, Schnupfen.
Ködern, solchen Speichel auswerfen. Vergl.
Kloder. Schmid, 822. — «Mit grossen Süftzen
sterben wir, so das Köderlin in der Kcien
rühclet, und in unserm Rat nnd Köder er-
sticken müssen». Oeiler, Arb. hum., 122 ». Etc.
— «Ob zwischen essen dich anstosz — der
hasten oder hoder ...» Brant, Thcsm., b,
2 — «Der zcbe schlym, rotx und kod«r».
AdelpliQs, Fic, 147 b. — Ein alter Mann «fleng
An /.n husten und zu hxlern'. Pauli, 148.
Kofel, FeU. Bcrgsuitze. — Schmeller, i,
1929. Ich habe das Wort in keinem andern
c'Isiiiisischeii Sclrriftstück gefunden. — *. . . der
den felsen (petram) verwandelt hat zu einem
see viter waner, nnd den kofd (rapemj in die
\va>s( rl<ronnen> (Ft. 11^ 8)1 Naohtig., Psal-
ter, 2dü.
Kog«, hSlxemer SeblSgel. — «ffin Kiefer
der mit der Kogen uff dem Fass, so er Reif
antreibt, bumberübumb machet*. Geiler, Sünd.
des M.« 69 K
Koke, fem., grosses, breites Schiff, franz.
coque. Scherz, ^7. — «Zur koken*. Strassb.
Hausname, 1466.
Kol. ni.isc, Kohle. Scherz, 808. — Schwarz
€als ein kol». Gottfr. v. Str., 1, 92. — «Keht
als ein glünder kol». Id., I, 1Ö3. — Die Seele
«eiipliuliot do ein minncn für, cinon minnen
koien». Tauler, 37 (8). — «Wau man einen
kalten holen hebet an einen bürnendtMi, so
wurt er ouch buriKMi». Heinr. v. Offonb. -
«Man wcrmt sich bald bi grossem kol». Braut,
Nsch. 21. — « . . . sich bcrämen wie ein kol».
Ibid., 112 — «Schwartz als der />o/>. Räthsclb.,
b, 1 b. — tEiü gliionUer kui». liruubchw., Dist.,
m ». Etc.
Kolbe, masc. I. Keule. — <^Utkolben luscn
in dem hör». J. Munier, d, 7 b. Sprüchwort.
— «Wan einer ein Hun»l wil zu Tod schlahcn,
so warnet er in nit vor, aber er tregt dm
Kolben uff dem Haupt, und da der liuud ligi,
■0 schlecht er in». Geiler, Narr., 85 «.
2. bchenkel eines Vogels. ~ «Geben mir
ein kalben von dem (gebratenen) kranich».
Pauli. 18.
a. SlreiLkolben, cestus. QolL 334 : •ätnüMb».
— «fiwen korben (cestus) warff er in die mit, —
die waren starck, grosz . . .» .Murner, Virg.. P,
1 — Er «erschlug ein grosse schar — mit
einem stareken kolben gar*. Ibid.« h^ ^ Etc.
4. Narrenkotben, kurzer, an einem Ende mit
einem Narrenkopf versehener Stock, eines der
Zeichen der Hofnarren. S. das Bild, Brant.
Nsoh., f» h, « b; d, 1 ä; d, 4 b. Etc. — «De-
rumb werden die Narren mit dem Narren-
t^ben um die Köpf geschlahen». Geiler, Narr.,
96 b. — «Der Narren wurt Qot mit dem Kol^
ben ew^rcr Verdampniss lasen». Ibid , 26 ^. —
«Der narr der trug den kolben hein». Brant.
Nsch., 101. — «Du soh darfiir den psaltar
singen, — nit amb den narrenkolben ring'en».
Marner, Nb., ö. — «Da zeigt er mir den kal-
ben glich. — sin narrenkappen, sine oren».
Ibid.. 7. Etc.
5. Grindkolben. S. diesen Aasdruck üben.
6. Rot^t^ben, so viel wie KengeL — cSpricht
S. llieronj'mus in einer Epistel rn einer Witt-
wen mit Nammen Furia: du fürchtest vilieicht
das dein farianisoh Geschlecht abgang, nnd
deinen Vatter nit einen Itotzkolben werd haben
der im uff der Brust kriech ...» Geiler,
Selenp , 132 b.
7. Festliches 6ela|^. — «Binest het der Ab-
salon einen Kolben oder WirtsohafI nnd lad
seinen Bruder Anion darzu, und der Wirt der
den Kolbat gab der lad iren Vater David
anoh darsn». Geller, Oetstl. Spinn., P, 7 —
Sie «fahen an uniblaufen als ein Garnwind,
da stt dem Tautz, da r.n den Höfen da man
denn den KoBteti pbt». Ibid., P, 1 ».
Diese cigcnthümliche Anwendung desWurlcs
Kolben scheint nur in Strassburg üblich ge«
wesen en sein. Sehers, 806. AUitC eine am-
gistrats- Verordnung von 1535 an, wo es unter
andenu heisHt : < . . . wie allenthalben auf den
Stäben mä Würtshenssem von den Bargem
Kunigreich. Kolben und ander Zornng, Zechen
and Prassen getrieben wirt* ; den Wirthen
Ett Strassburg, so wie denen <in Bnpreehtaaw,
Schildicken, Ilkirch oder zu S. Osswald», wird
verboten solche «Kunigreich noch Kolben oder
dergleichen angelegt Gesellschaft zn !ialt«n».
JMü erläpst das Oapitel von S. Tlioniä. in
seiner Qualität als Herrschaft des Dorfes Kck-
boisheim, ein fthnliohes Verbot ; es hcisst
darin: «nachdem uns «jrlanblich anp:elanf?t. wie
ir 7,n Ecki liülzheim mit andern hechten, ouoh
Ilirssoti oder Kdben, wie maus nennet, mit
einander zu Wuchen und Wuohon ttngeverlioh
halten ...» Scherz, 103.
Königreich war ohne Zweifel ein Gelag wo
einer zum König oder Vorsitzer irf"^v!ihlt wurde
und als solcher, wie heute uoch bei den deut-
schen Stndenten-Commerscn. über die (^lan-
tit;it des Trinken« zu cfebietcn hatte. Der
Umstund, daäs dabei wühl meist za viel ge-
trunken wurde, mag Teranlassnng anm Ver>
bot geworden sein.
Kolben ist viel schwieriger zu erklären.
Dasypodiuä hat: «oompotatio, ein Schlegel
oder Kolbfm. das ist wann man ein Gaatnai^
lasst umbgchen», also eine Gesellsehaft deren
Mitglieder sich der Reihe nach bewirthen. lu
Grimms Wörterbuch, 5, 1009, wird star Kr-
klirung angenommen, dass «ein in derB^he
umgoheiidt r Kolben die Meldung oder Mahiiun;^
verrichtete, wie in Dorfgemeinden ein heram<
gehender Klöppel, Hammer oder Pfeil oder
dergt. nur Veisammlang lad». Ks liasi lioh
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li4«Men keine Spur dSetes Geb raoclu in Stm8> f ner, Nb , 21?. — «... die in heimlich hat
borg and der l'mgeprpml naclnveisen ; und malon Ion — n»d crmtrafecten wie er was»,
hätte man wohl zu Eckbulsheiiu etwas so Iii, üeuclun.. il, 2 a. — «Ein bildung . . . von
kicht zerstörbares wie einen Hirsekolben r,u Enea abcoiUtrfet». Id., Virg., M, 5 — «Hans
diesem Zweck hcramgeschickt ? So lang uns Wächtlin hat recht bei eim hör contrafaü
die alten Gebräuche nicht besser bekannt kunstlich und wul> die innere Anatomie des
sind, ist es rmÜuam Bioh jeder Hypotheie xa ' menschlichen Körpers. Gt rsil., Holzschnitt.
eitliAltesu ) — «Ein conirafact anatomy dor inneren gli-
leh bemerke nnr noch, dass fn Grimms ' dem des menschen». Id. — «IMe eoMtnt/betur
Wörterliuch, 5. 1601. die oliigo Stelle, (rciler, der instramcnioii» M . 21 — «Ein bapst,
GeüU. äpinn.j P, 1 zu Kolben im Sinn von bisohoff, wo der nil mer batt dan allein den
JUMolf-spieleii. d. i. Ballen mit einem Kolben titel der oberkeit, so Ist er nit ander« dan
schlagen, gczni^en wird. Vom Ci-ntoxt nach oiii :!iiri nnd kunl'- frr». Karstlians, n:, 8 f.
fBbört aie aber offenbar zu dem Sinn Gelag: Koi>f. diniin. Kupitiin, mittclalt. cupa. coj^a,
aeek iat es nieht denkbar, dass Geiler in avei fr. eoupc, Beeber. Scherz, 814. — «Oneh hies
aiisnittelbar aufeinander folgenden Predigten er einen köpf dar tragen, — Von rotem :jolde
das Wort in zwei verschiedenen Bedeutungen gcslagcn». Gottfr. v. Str., 1, 121. — «Sic
and Euelcieh in «wei gvitr. fthnUehen Besieh« | nament im den kopff darnnss er tntnk». Gut-
: ' lIlL'c^^ anJt hiitte. ' din Spil, 38 — « Ein ^tipÄ^m vol salzcs« (ktfli-
Koleu, zn Kohlen verbrennen. — «Wen sü uesGefäss überhaupt).Kiespaeh, i4Jh. Weisih.,
(die Fdratcr) vittdent grOn holte kotmdi ...» I 4, 4. — «. . . wie der Goldsehmid das Gold
1 ; rschwihr, 15 .Th. Hananer, Constit , 347. hemmcret und schlecht, daruss er wil ein
Koller, Koler, Thcil der Rüstung, Koller, schönen Kopf oder ein Klcinat machen». (ici>
Kragen S. auch GoOer. Scherz, 809. — Dem Jo- ' 1er. Nnrr., 176 — «Wenn man gen Baden
Hann von S. Amarin ward <einJtofi>r> geraubt, wil faren, so ncmcn sie silberin Becher, Scha-
1300. — Kein Geistlicher soll zu iJuaösburg len und Köpf mit inen, das sie dort Hoffart
• beekelhuben, coler», u. s. w, tragen. 1314. und Kurtzwcil mit treiben». Id., Brös , 2, 35
Kön., Beil , 970 — Es kauft einer für eine — «Ein Köpflin Malfasier das in ein Vass mit
I>irne «für das kolier rotes wat». Muriier, Wein gelösten würt . . .» Id., Post., 2, 67
M91«. P, 8 a. — Die Läuse haben «keiser liehen — «Ob jemans ... dir firoUeh büt ein kopff
rwalt, — das sie stigen durch die falt (des mit win. . . . enfpfnch den ...» T^rant, Faee-
Htjndcä^ — of das goller oben sitzen». Id., tus. A, 4 '\ — «Em hübscher silberiu kopj)*.
Nb., 112. Panli, 287. — «Gleich als ein vatter ein
«KiHli8<-h, Kiissintftch». 1401. TiichefTiinft. f,'uliliii kopff sein süncn 7U letz gelassen hette
21«. — «Ao/scAc zicchcn*. 1440. d. Job»» «m- uiui befolhen, so offt sie drau>>z drinken, das sie
Arch. — Art Barchent, ursprünglich zu Kölln sein sultengedencketi» Butzer, Neuer , K, 8 ^J.
rerfertigt und besonders zn Kissenüberzügen | Heute nur noch in dem Wort ToMtnkäpfd,
bestimmt. Noch heute bei uns; Kclsch. Obertasse.
Koltorat, masc. Kohl< oder Krautstrank. | Koppen, einem nachschlagen — «Hast du
Noch bei uns : Krütdorsche. — «Wer ein Kind die . . . dir nochschlagcn oder in die
^'arten hat da vier koltorssen innc gcston, ... Art koppen . . .» Geiler, Post., 8, 88 ». ~- «H,
der sol geben ein gartenhnn». Wolfawiler, | sprich.st du, es (das Kind) kopt in die Art und
14S9. Burckh , 84. würt ein recht Gesell». Ibid. 1, i2 K — «Es
Comeile, Messerklinge? — «Brotmesser oder ! ^i^t gcmcingltch alles in sein Alt». Frank,
wdiiiifli schciileincsser, do eins mit dem "i, &ö o. — 3iein Sohll «lK>pt jtts mir noeh».
heffte und mit der oomtllt nit über einen iBrantt Nach., 8.
spannen lang». 1382. Urk., 2, 160. | KSppeleknab. Scherz. 815, leitet es ab von
Koinplieren, Complere, altt'r. complir, ver- Kuppeln, lenoiiein ai.^i're : daniael» erklärt es
nohten, vollenden. Ducango, 2, 4Ua. Scheint , Strobcl, 1 16. durch Sohn eines Kupplers ; es
ein Ausdruck, nieht der Stntxer wie Gödekc I kann aber einfaoh Kuppler bedenten : Knab
meint, SOI). lern der Pari-er Stii.lontcn gewesen ist nicht immer dasselbe wie Solm. IMe Kr-
xu sein: dem liturgischen Uebraoch entlehnt: klärung Zarncke's, und Gödcke's, lö3,
• ^ .... >. J___l> .-t... «_.. tt. \.^—,..^:m\^ U^l
eompicta, compictorium, fran«. complics, die
!i u h der Vesper /u .siiiLrende letzte der hnrao
canonicao. Demnach ironisch: die l«acht mit
Sehwelgerei ▼erbringen. — Lndertiehe Stn-
denten thun nichts ;inders «dann /it kirn-
pUeren». Murncr, Nb., 48. (,Zit, die kanonische
Zeit, Stande) — «Lassen sie (die No..nen)
d rh cin.nal Mimpliercn, — das posteriorum
durch Badekneoht, ist an weit hergeholt Bei
•Murncr ver^risst übrigens Gödeke was er bei
Braut gesagt, er nimmt die KÖppelsk nahen
für anfriihrerisehe Untergebene. Es sind im
Allireineinen irenieine, lüdcrlichc Gesellen dar-
unter zu verstehen — Hat einer nur (ield,
«ob er jooh si ein koppehhMh*. Brant, Nsch..
20. — «E'^ ist jctz dar/.ii knmen — d;is pfaf-
aach. tomplieren* . Id., Luth. Narr, Sd. (Postc- fen, adcl, burger, frui..men, — setzen an köp-
riomm, obscön). pehknaben sieh, — die In nit sint an cren
Contrafnit«n, Kontrafectcn contrnfacerc, glich». Ibid 7ß -- « Böse naekent Aw|i|i«faribia-
franx contrefaire, imitari. lJucange, 2, 573. , 6<n>. Muruer, Nb., 105.
Abmalen, besonders das Portait machen. Gbfi« > Koren, kfiren. wfthlen. — «... in alten
trafact. abgebildet. Contrafttctur, K.iutrrfee, joren, — w:i ui ma i »volt ein hcrren f:nrm,
Abbildung, Bild. — Ein itittcr liess seine ver- 1 — so lugten sie uu'i 7M eim frummcn». Mur*
storbene Fram «an taflen koiUrofeäm*. Hur- ] ner, Nb., 806.
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— 204 —
Kürpel, todter Korper. Benecke, 1, Sfi;}. —
«Do holte inau gcächcn drei gam/.e laj; ^ai
vil körpel der Türken um Staden lici;en . . .*
«Vienllialljtansent. kürpit in «icr stat, uff Jen
mureit... wurden geiundea». Adclphun/iurk.,
E, ü j P, 3 i>. An aadern ätellen hat Adel-
phos kör per.
Kosper, kostbar. — Maria Magdalena schüt-
lelc Christo «ein kosper salbe uf sin houbct».
Nie. V. 8tr., 282. — Gedenke, Herr, daiss du
unK «kÖft best mit dimc kospern bl&te». K,
Mcrswin, l» Felsen, Ö2. — «Ein kosperer napf».
Nie. V. Ba»el, — Karl IV machte t.ü
Prag «einen kotpem alt<;r in S. Florencien
cre>. Kon., 484. — Kelch und Blonstranz, von
dem. Uoldaoliiaied •kosoertichm gemacht» ■
Onldin Spil, 3».
Kotlleisth, iripii, heute bei uns Kutteln.
— «Da einer ... an dorn Morgen frü ein
Soppen isst oder Kotßeiith hie sa Strasebmrg
. . > (Jeiler, Sünd. lle.•^ 31., 4". — «An dem
Morgen früe ee das du dich errü»pert und der
Köder noch in dir ligt, so mnatn Kntlen und
KoljUiseh zu Morgen essen». Id, Bros., 1,
42 t>. ^ Es «schinaokt »o wol — als kolßeüch
thnt». Hnmer, Lntb. Narr, 188. — «Hfil dich
vor linsen und vur kotfleisch und IcberwilWt».
liruQschw.. Dist.» bö — Pauli, 1Ö4.
Kdtse« Büekkorb, Korb der Paekeeel. —
«Unser Herr liat uff Binem heiligen Ilockea
unsem Mist der iSüudea ussgetragen ... in
eweien Köttrent nit Mdert weder wie einer
mit eiui Esel Mist OMfürt itt die Beben». Gei-
ler, Post., 2, 42 to.
KotiBf meretrix. Orimm, 6, 1901. — «Die
falsche kotz Ing't mich jctz an». Muroer, Nb.
102). — «Wil die kote und falsche lang —
ist gesund, oach friseh und jnng . . .> Ibid.
230. — Sie «sind bürg worden unge/.wunpcn
— für die falschen kotzen lungen». Id., Muic,
F, 2K
Kotzen, sich erbrechen. — «Du stost am
31orgeu frü uff ze kotzen, du bist am Abent
volgewescn das du es nli magst behalten*.
Geiler, Ev. mit Ussl., 201 o ; Sünd. des M.,
10 " ; Emcis, 71 a. — «Bisz guter ding und
kotz domeben*. Momer, Schelm , e, 2 a. —
Sollt« man glauben was «ein jeder on alle
beweruug wider den andern uszkotzet oder
•penwet, so wer nicmans mer seiner eren
»icher». Id., Adel, k, i «. — «Sic trinken \':.<z
und uaeliL, das sie kotzen uff den tisch*, riu^,
tW — «Wan sie trunken sein, so spfiwen
sie und hjtsen». Pauli, 162. — «Wan katzrn-
h.ir eim menschen inkompt, macht es s]ieien
uuil kotzen». Karsth., aa. 2'». —«Ein mücklin
uszkolzen. und ein camel TerscUadten*. ZeU,
A, 3 « ; p, A i>.
«Kotzenduch», 1477. Tucherzunife, 98. Gro-
bes Tuch, aus dem nian die Kotzen genannten
Köckü maciitti. .Soiierz, S2i.
Konifig, käiiirig, leicht cn verkaaftn. ver-
käuflich, von d'Mi Kiiufern iresiicht. — Auf
den Jahrmiirkieu kehren sich die wei.Hca Kauf-
Icutc *y.fi den koulTigettm geworden*. Claus
\ . I'düv. — Die Kosstiinsrher, «wan ein pfcrd
kein sohwantx hat, so binden sie im einen
in, der maeht es dnn hevi^; Pauli, SöS.
Koufscbatc, Konfman^chatz, Konfman-
Hchtft't. Scherz, 7(iü. 1. W iiarc. — «Swer siui»u
kAfaehatz us cimc schiffe in das ander legt
. . .» !•■ Stadtr. Grand., 2, 62. — «. . . also
diujmau win und kuru und uuder kouffmanschaft
in die »tat fürte»« Clos., 87. — < Aller kattjf-
manscluifft, den man in der statt zu Str. voilo
liat*. ia22. Urk.. 2, 219. — «Die kouHütc die
win oder ander kouftnanscIuUz den Ryu übe
fürtent». Ron., 481. Etc. — «Der wise kuufiuan
kouffet . . . amb ein kleines gftt einen grossen
koufschaez . . .» «Er lUssct sich ouch wie er
sinen koufuuuuclMcz gcwere*. Eis. Fred.,
118. 119. — Die Bürger von Odem sollen
«keinen zoll geben von allem A'((M/mait«cAat«».
lö Jh. Weisth., 5, 383. — «i£Ou, stahel, zia,
. . . saltz, gesaltzen risehe oder was ktmf-
manachatz das ist . . .> lö Jh. Alto Urdu., B.
13. — <Do was gros koufmantdu^ft». Altawert,
120. — «Ein fkroniroer Kanftnan . . . sol f«il
haben gute Kaufmunschalz». ücilcr. Bros., 1,
«. — «Er felsohet sein . . . Kai^mantchaU
und menget Gutes und Böses unter einnnder».
Id., Ev. mit Ussl., 66 b; Bilg., J7üb. Etc. —
Saiomon cling an kouJf»amchatz ussle^ea».
Ifuraer, Genehm., d. 8 «leb nehts den
höchsten kouffman9(itaJU — wenn si mir redt
fruadlichen schwatz». Ibid., U, l — «. ..das
alle saerament der klrehen f Ar ein kaniffmem-
sdMtz feil «^'etragen w i r im*. Id., Luth. l.ercn,
U, 1 — «. . . aU in kaußwumtcftaizen ge>
sehM ward, das etwas hie wolffler ist d«nn
ander<»wo». Id., Inst-, 122 Etc.
2j. Handel, üeschäft. — Der Sohn sollte
hmfimoHtdiaU leren». Nie. v. Basel, 79. —
'[•i^r eine gieng in sin dorf, der ander in sin
kötscIuUz». Tauler, 3ÜÖ (öö). — «Der Kaof-
man treibet sein Kaufnumiehatz und seinen
Handel, so lang der Marckt oder die Mess
wert». Geiler, Schiff der Pen., 59 ». — «Do ein
Mensch nit lasset das Gewerb nilrr Knttfmam
»cluUZy das nit mit Gutt und on Sünd gctrt(
ben mag werden, ab su eiuer iu äoiuum Kuuj-
man$ch(Uz ombgat mit Wucher». Id., Selenp.»
218 a. Ktc. — «Ich kenn vü ilic irh nit w ül
nennen, ~ die triben doch wiiii houffmunsduUSf
— und Kchwigt darzu all recht und gsatz».
Brant, Nsoh., yO. — «Welcher In q^ert zn han
die 1er — wie er uff kouffmansduUi sich kcr,
— der 1er die pfennig kennen wol». Id.,
Horctus, R, ö n — »Ks i-t ein armer .ibou/ntaN-
schaiz, — der m lue r:i [I jii'iMnuiiLj bringt, — durch
den er in die heüeii suikt» Mumer, Nb.,l96. —
'udL'u in der Wüste «hatten kein ursach
LitijinansdMtz zu treiben». Wimph., Uhrys.,
Hb, — Türken, die eine Stadt fllknehmen
Wüllen, heliaupten iltMi Einwohnern «sie wol-
len in uudurü nit ihuu, allein sie woitca
kaufmatuthotB darin treiben». Adelphan, Tüwk^
B, 2 b.
Göll, 285, hat noch: «Mercaturani faccrc,
kaufmanschatz treiben».
Krachen. — Kam der Herr oder sein Vogt
iu ein Dorf, so war man ihuea schuldig «irute
betten niui krachende linlachen*. Jlolienrodern,
i;K>4; Brinighoffen, löJh. ; oder •kradu-nt
bette und wisse linlachen». S. Lukart, 1364 :
GildwUIer, 1394. WeisÜi., 4, 113. 4S. 35. 60.
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— 905 —
- Scherr, 822. — Das in den Dörfern ffc-
knochte Weiss/.eu^' war srlnverlich sehr fein:
■ei gewaschen uml •getrocknet, war es steif
nnd krachte ; dieses kraolieii gali »la Beweis
ieiaer Reinheit.
KnMpen, Hals, Schlund. — «Da/, houbot
Ums Hirsrhs) lost er al/ehant — Mit dem
fehiirne von dem kragen». (Jottfr. v. Str , 1.
43b BtCw — StntBer tra^ren Häte wie «einer
gern kniffen*. .Mtswert, r>2. - Der Fiirhs
ttft: «ich iiab ilt n (il;ihii) Iii dem kragen
Mhon*. Brant, Zanimeftii^un^. D. Oed « S6. —
•V.->i(l und ffeitz richten ir schraj^en, — wie
ji-iler füll seinen kragen*. Id., liayensp.,
167^.— «Der cran.s berupfft man iren kragen*
Iwmer, Nb. 63. — Wir «fiillent iinsern knigeu
rider». Ibid , 152. — «Je einer den andern
fartor bit — das ers mit küblin in hin schit,
- (iea weinboeh durch den kragen rieht, —
domit er im sein leben bricht». Mnrner.
Scielai, i. 4 — <I>as gütlin und die farend
kal^ — das must durch iren kragen ab».
Ii, 4 Ketzer, L. 7 b. — «Also begcrcn M ir
m kranigskragcn, das uns der wein lang;
duis woi dieg*. Id., Gayac, — «Oot
91h dodl ITM die pfafFen sa^en, — sie rieh»
tou all in iren kragen-. Id. Lnth. Narr,
Uff. ~ cffie liegent (lügen) in iren gelen
trayn» Id . Oenehm.. e« 9 b. Etc. — «Den
ingen herfiirstrecken» wie die Gänse .\del-
phnt, PaU Nost., A, 4 b. — £in bei einem
Udaann essender MSneli sehneidet einem
trfbrati'nen Kapaun «den kragrn ab nnd lept
ia der frawcn für»; dem Herrn gibt er den
Koff nnd sagt: «die gnedigo fraw ist die
nffhst nach onch. nnd das nechnt nach dem
köpf, and hat ihr billig den kragen zugehört».
PmH. 4».
Rra^k, Art Schiff Weder Zarncke noch
<'>»lekc wissen es ku erklären. — Brant,
V^h., 2.
Kralle, Koralle, niasperlo. -- «^'f^ srh. von
kxLkraümUekUiöcken ku übcrsilberu und übcr-
pliea». M8t. S. Thom. Fiibr. — «Bin patcr-
Bi^<ter von . . . krallen». 1451.
Kram, Krom. 1. Waaro, besonders kleine.
- Geiler, Brte., 1, 98 < 8. aneh das Wort
(j^i^en .
'■i. Etwas das man *gckramt», d. h. gekauft
k«t um ein Geschenk damit zu maehen. —
•Wn Vatter. der uflf ein KirrhAvej ist s,'an<ren.
der bringt seinem Son ein Kirdncrtkrom».
fieiler, Arb. Iium., 58 Eto.
In meiner Jugend sagte nan noch Baälanm^
mmkrom.
Knunantzen. 1. Nu^^e, eitle Geberden,
Cerimonien. nöflichkcitsbezeH{::nn£ren,Verbeng-
«1i:en, Umstände. — Die Aeltcrn lehren ihre
Kinder «AVamoMlsai maehen, sie geben inen
uekt zu essen sie milssen inen vor Bossen
wd KramatUzen machen und sicli krümmen
nnl liic^n n als wolten sie den morischgen
Tabu tantzen». Geiler. Brös., 2. 7G ». —
«AI» Md dir ein Kind wört, so richtestu es
''^Mn, und ^vcnn es sich letz gestellen kan,
«0 «prechen sie denn : der kan Kramanietn
■ichtB, da w8rt atwat qm, es wfirt ein ge-
leit Khib». Id, 8r. mit UhI., 148 —
«S. Ludwifj, der da was ein küniir in Franken-
reich, der het die (Jewonheit wa er für ein
Kirchen rit oder gicnfj, so zoch er sein Hnt
gar ab und iiiucht nit ein Krnmantsen als
wir jetzund ihunt». Id.. 3 Marien, 81) ». —
«Die alten erbern Liii, die do nit vi] Kraman-
tsen machen». Id., Uilpr., 102 b. _ Dem
Papst «vil cramantzens machen, vil cer an-
thnn». Zell, 0, 1 b. _ «Was darffs vil kraman-
tces? wer ist der do nit wissens linb, wie
ewer schöner handel hie an^'efiin;,'t seyV»
Capitn. Treger, K. 4
2. Eitler Zierrath. — «Wir sehn wo! das
die -wisen Biijjor Schnür tn den Hüten band
al>(i ilio Kpt haben, aber nit also von Siden
unil KraiHantze» gemacht, wie jetz Sitt ist».
«Jeiler, Bilg . 61 •.
Hente: KranumtzieB mache. ririnu»nieii,
uiiüuthige limslände machen. Frisch, 1. 3<jG,
hat: Qrammatten. — In Grimms Wörterb., 2.
ÜH7, wird anf nitrroniantia, alti'ranz. iny^re-
mance (woher grimace) hingewiesen ; warum
nicht eher nnd natttrlieher anf rerimonic?
Kramantzpn, verb., Kraniant/.en machen.
— Das Uündlin geht «herum zu kramantTen
nnd f.n wedeln vnd fIrSIfch sin». Geiler, r.ilir ,
I U\ t\
Kramen. 1. Handeln, feilsehen. — «Er be-
zalt in mit der MBntz nmb die er gekromet
hat». Geiler, Tost . 2, 22 •'.
2. Auf der Messe oder dem Jahrmarkt je-
manden ein Gesehenk (Kram) kaufen —
«W arnnib kromestu jetz in der Hess des Maus
Frowen ein Krömliu? allein das du sie dir
geneigt maehest xn der Unkensebeit; nnd
knmrxt dem Man auch . . . Das Krnmen ist
als ein Totlsünd». (iciler, Bros., 1, 92 ». •—
«Darnach von Frankftart knmt die
/a iTomen keiner nit verj^es/,». Murner,n<Michni.,
15, 3 b. — «Ach lieber horr, nun kroment mir,
— komt nüt dem fruten jer berf&r». Id , Nb.,
55 (Ncujahrsfje'ichrnk). Ktc.
Krummen, krat/.en. S. auch kriteen. —
«Du bedarf, st der Katz nit die Klowen kOs-
sen damit sie dich krammrt» Geiler. Kmeis,
b. _ «Krat/.en, kratnmen». Murncr, Geuchni.,
B, 4 I».
Kriin-, Kronftngolin, nux voniica, — Zu
einem irewissen rulver gegen die Pest thuc
man «XX frerstenkörncr sclnver kraenögelin ge-
pulvert». Bninschw.. Pest., 24 b. — Wenn ein
Pulver gegen die Pest schwitzen machen soll,
so thut man dazu *krotcenöglin» . Ihid.. 2() »,
— Das folgende ist ohne Zweifel dasselbe :
*kronöuglin» sind gut gejjen Gift. Fries. 179 «.
— «Doronici — granicnli — nux contra pes«
tcm, kronöngelin». Gcrsd., 90 b, 91 b, 93 «,
Krank, Scherz, 825. — l. Schwach. —
«Wo! her. bistu ze jtranX; derzft . . wir hel-
fen dir». Gottfr. v. Str., 1, 41. Ktc. — «Das
waz ein Jkran^ fundamente». Tauler, 74 (15).
— «Ir kranken an dem glouben»! Eis. Pred.,
1, 83. — Die Feinde «bcsoszent Lingolfcsheim,
das doch krank was». Glos., 74. — «Der Geist
ist bereit. uIm r il;is Flei>rli ist /rrnttil'». Geiler,
Bros., 2, 66 a. £to. — «Als nun die Sequa-
nisehen ao in aalbss die krtudtttm waren».
Bingm, GIsar, 46 e.
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- 806 —
S. Gering, scUeebt. — < . . . wer aber das oft in den Finckerordnongeo. — «Zftm Krebia*^
das ^1t. . krenker wOrde. . .» 1271. Cod. dipL strassb. Hansname, JH80.
priiil — Der KiiiuL: iribf tkranken soh> . Kön., 2. Brustliarniscli. Scherz, 827. — «Ein
475. Ktc. — «Viernau keiu gok verwirken sol, , krebi»» ward erbeutet. 1451. — «Qewer die
das krenker sy, den hienoeh gesehriben «tot». ' allein sein «u besehirmen und nit zu aeliedi-
I3t"3 Guldsriim. -Zunft. 5. — «... noch dem ^^ou. als da sein ein Bimtzer, Ki^^x. Isinhut,
die vdt wol oder kräng stout . . .* l'düi. lüst. de . Schiit, ein gantzer Küriw, Armscbinea». (iti-
. S. Thom., 898. — «Seind die gäter sft tronft, das 1er, Brüs., i , 99 ^ ; S, 65 >. — tOb einer aehon
sie (die Geldstrafen) uit getragen mSgent . . .» hat Bant/.or, Kragen, Kreb» and Harnasch an
Bibelobeiin. 15 Jb. Weiath., 1, 7S6. — «Drie und gantz wol gewäpnet ist, noch ao ist es
aeker« weder die betten noch die imäuUen: • nit genug, er ransa aaeli haben ein Sehwert».
Ittpnhoim. J5 .Th. Wristh.. !, 7;^!. — Wu^ Td.. 7 Schwerter, F. 2
Gärtner sollen den Zehnten liefern «wie die Das auch von Luther gebrauchte Wort
fraohfc nf Iren aekern, weder die beste noob I (Eph. 6, 14) findet sieh noch bd Onll, 981 :
hrengste, nnp^pvcrlich wehs.sot». 1467. Ree:. «Thora\ f- ' rpiis, Krefm, Brustharntsch».
£B, 12Ö. — «Die Bernarder die bolteit auch Kreclielen, so viel wie kraekeln. gazen.
ir Begel hrank schlecht Kleider tragen». Gel- — «Do voheat etwenn an an krecMm nnd na
Icr, Büir.. 42 n. «Lauter gold, das wirt nit singen wie ein Teil flennen, und krechltst und
fein ilurch den /usatz, sundcr yc schwecher hredUest je so lang bis man das Ey findet»,
und krenckef. Blindenf, B, 3*''. — «Wann Geiler, Bilg., 181 b.
dein hruder schwacher hab ist iint} Ärnnc^'s Krege. Krey, Krej«*. Kreige, Krähe. Schprz,
vcrinügen» . . so nimm uii wucher vou }m*. Sil. — «Wennc uh niese so vert nur u.'^ der
Wann, Balaam, b. 1 Etc. Inasen ^e swart/c krege». Eis Pred.. l. 240.
Kranken, ffhwach werden. — «Do sfprict j — «Locus qui dicitur Ireyenhwhn». Triioh-
ich cltewas faüLe kranken». E. Morswia. Got- tcrsheim, 1293 — *I)eT kicgmwinkrl». Achen-
iesfr.. heim. 1312. Gamlisheim, 1432. — «Der Arr<r^«i-
«Crapcl Crappel. lat. crappella, Art fic hührU. Zellweilcr, 1393. Lixhausen, 1472. —
bück worauf die Münstcrcauouici ein Hecht kreij(jculoch*. Sermersheini, 1303. — «Do
hatten. Libercoqninae. Scherst 826. Heute bei liist ein Velt.samer Vogler, du hast ein weisse
uns: Krapf. Kieun irofan^^cn». Gcilfr. Narr., (i2 b; 94
Krapfe. Kropfo. niasc, Haken. Sclierz. Arb. I»um.. 7U iJ. Etc. — Du wirst «gczelt der
826 — «Croe/j/e/in, uncititius.. Iii rrad. IK"). — kreigm glich, — die selber gern bort singen
«Der lonherre sol machen scbs kröpfen in sich. — domit sie bald den kes verlor». Brant,
das howe». 15 .Th. AlteUrdn., B 13, (Haken, Thesm , a, U ». — «Des Sprichworts hab ich
um bei einer Feuersbrunst das Heu aus den ofTt gelacht, — daseini-ret^ kein tuleo macht».
^Scheunen oder von den «Heubühnen» /.n reis- Murner, Schelm., a, 3 b. ^ «Galgensehwcnckcl,
scn ) — «Die hcncker betten nit so tieft' mit krejenspis» Ibid., f , 8 • — tEin schwartze
Inipjfirn in seine Seiten gegraben ...» Wimph, At«^ ...» «Kapjun und knUm». I^auli, 241.
Rrüpflg, mit einem Haken yersehen. — gern by der andern». Karsth., aa, 3 b. —
Der strassb. Rath kommt mit Berlhcld Erlin * Krengenaugen oder aplei>tcraijgen oder w^rt-
Qberein. dass dieaer der ätadt jährlich «fünf r.en an den banden oder füsaeB». firnnaoliw.,
gute AT«fi^^ armbrnst» liefern soll. 1975. ^ Dist., 28 b.
Deusche Urk , 21. (Armbrust, die auf einen Krejen, Krei;;en, Kräjjen. Krähen. —
Stock gestützt uud mit einem Uakeu gcapaunt. «Waua ein Hau Arc^i, so hörstu wol das ea
wurde) Ikein Senn ist». Geiler, Et. mit Dssl., 67
Kratte, Korb? Ben., 1. 877 'flT, «Was BrÖs,. I, 57 Narr., 59 b. — «Im Haukreiffru'
sie dem ersten ab hat gcnummeu, — das tarn Morgen). Id., Post., 1, b ^. — Der Üahn
mnsB dann nit den dritten kummen, — der ' sagt ; «ich hnp und weis nit wie ich ston*.
schlecht ir fol den kratten dran, - das niusz Braut, ZamnicnfüuMing. D. Ged.. 25. T'eiiii
sie für den wucher hau». Murner, Genehm., . Wein sitzen die gantze Nacht «bisz die katzcu
1, 2 *. ^kreigt*. Id., Nseh., 91. — Bin Hahn «der dm
Krause, AVusc, Krug. — «So dein Hertz nit krutrf > «Die hauen die zu nacht ktrictm».
vor Gott stat, so States in den Häfen, Küchen Pauli, 304. 2V. — «Er höret die hän kreigm».
und Kachle.., in den Krwitiip Kennlin nnd Ziegler, Buehlin, B, 2 >>.
Flcschcn». Oeiler, Inrig Sehaf. H,' 9 «. — Kremo, fem., Krambude, Laube mit Buden.
Pauli, 18 0. «Die Kreme vor S. Martin». 1298. — «Under
Göll, 3<J6,- «Curchesium, Kopf, Kraus, Cul- den kremen firowe Metselin hus nnd die Areas«
ullus, KräussUn'. Allemannisch l'hruse. Ifebel, lii. drunder stot». 131.'». — Sic «knmntcn ct-
2, iSA. — Bei uns nur noch JSlumtki usil, wuua vor dou iCr«m£ti zusamcn ; und so mnfia
BInmenvase. er ir ein Blnsbnlek knafen ...» Qeilnr, Brta.,
Krnwchi. kn \v«vn, krabbelti. 1. Kriechen. ^ I, 95 b.
— «Wenn die Krebs gegen dir kriechen und Krenglich, schwach, elend. — «Lieben
gegen dir krtwden ...» Geiler, üil^^,, 209 >. kint. m stot krenglicke nmb nna». Nie. Ba*
2. Krauen. — «E<» tut im Miem Ferkel) wol -rl. Taul T.ek., 37.
du» er (der Habe) im abo Irawlet». (leiler, Kreukeu, Kienkern, Bekrenken. Scherz,
Gcistl. Spinn , P, 7 ». 828. 1. Schwächen. — Traurigkeit *hrenket in
KrebesB, Krebia. 1. Krebs. 14 u. 15 Jh., , (den Uenschen) sft gftten werken». Bihieb.»
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- 807 -
dar Imbestum vaste vcrhergct von Basel die Äbtissin. 15 Jh. Wcisth., 4, 84.
liüd gckreiü^ct \vart>. Kön., 5'.>3. — Sie wurden
^gthenktrt, wan sii ire rittcre ... in doni
>trite verloren hettcnt». IJ., 411. — «Per
lüfel g'ewalt vo» unsers herrcn ^cburL gc-
krenket wurde». EU. Pred., 1, 76 — «Der
KrieiMie, KirBohe. — «Jctx «o kund er (der
Teuliil) JGrteiiii biiDgen» er maeht sio aber
nit, er weiss aber wo sie in loiitden Keitig
siud». Geiler, Em«»!8, 65».
ehrtest sa^rt man noch heute im badisohen
schlaf hat die art, daz er dem menschen, die Oberland und in der Schweiz.
Krimme, Krümme, gekrümmter Haken. — >
Eine Frau «steckt dio kuiikelin die lyiiMmeit*.
vile er sloffet, bekrenket allen sinen sin
^o der mensche in tötiichen sünden lebet, du
imdxt im die sünde sine sinne». Id, 1, 64. , Braut, Epigr. Copie, 222.
Krimmen, Leibschmerzen. S. auch ^rttmiMH.
— n»'ilii,'e, welche KrankhcitiMi heilen, vater
»clureckt . . . krcndd inen ire gUder». üingm., . andern «das krimmen». Zell, t, 2
Oiaar, 118*. — • «Heine engen bebend sieh' KritOTOgel, Ravbyogel. — •Zum trim-
— «Do vast (fastest) zu vil und krenekst din
.lilor» 3Iurner, 4 Ket/er, L, 1 - «Iter
vo<}fU, f^trassb. TTaiisnamo. 1300. - PersDiieii-
tt&mc : Cuno Krimvogd, strassb. Bürger, 1300.
— Junker Krimvogel, 1859.
Kripfo, Krippe. - Den Pferden des Iloirti
soll man geben «warmen stal und ein dürre
kripfen», Mittelwihr. \b Jh. Weisth., 4, 231.
Etc. — <lr wi'ident finden . . . das kint go-
ieit in die Artofe». Hugo v. Ehenb. — Mari»
«leite dee Idncfelio !n die krippfe». Vidinger.
— Jcsn.s «der liebe krippfrhnabf* . Nie. v. Ha-
sel, ms. — «Jbesus der krippfeknabe». Verse.
Briefb. — «Herta . . . wend in in TQehlin
und Icfft in in die Kripfen*. Geiler, Ev. mit
Ussl., U l»; Sünd. des M , 8& b. — üeu aus
«der kripff zu Bettiehein* (fahche Kcliquicl.
Brant, X^ l .. f5'2 I li.sst man das Pferd «in
lerer knpffe» naj^chen», so wird es mager.
Hurnor, Liith. Narr, 8S. — Naoh der fiin-
nahnic von Constantinopel verwüsten die
Geilsr, Ev. mit Türken «die Altära, so sie nit alsbald moch-
ten zerstören, sie für brip/en braneliend».
AdpIphTi'^, Türk., (', 6 b.
Kripten, er^Tcifen Scherz, 83*2.— «Ist daz
ein krieg oder ein mi^M'hd ufcrstat undcr
Kribis«, kraliisH, kindische, unverständliche den bnrcrern und ein /Aloiif (hi wirf , niemand
Wormeln. — 3Ian hat das Volk glauben kripjje dehciue waßen». äirobcl, 1,
jtkrenckt nach deinem heil». Xachtit:., Psal
ter,3l6 (Ps. 11t), 133, defecernnt Luther: seh-
MO sieh).
2. Verschlechtern. — Ich «habe daz eririch
gekrenkett den es nnfruchtbcr worden ist»
Clos, IIS. — «Dm golt in eilen lendea ge-
hrnket wurt» (duroli Züfletn). 1472« Ooldeemn.-
Zuoft, 54.
Eft», kleiner Fiseh, Orflndling. — «Eben
all etwa eim ^-^r rliicht der am Fischmarkt
lel Seletkresscn kuufeu und bringt der Fisch-
lin die ooeli 2>eMm heiesent». Geiler, Post.,
2, 101 « ; 3, 59
Kreeeig» Kresse. — Eine Frau «bracht den
illerhübeten salat, krutigt Inttieh Pauli, 89.
Kretze, dasselbe wie Kotze. «('lui>tiis
. . . bat uü&ern Mi&t ui»sgefürt, das ist unser
Siid, and in zweien Kretmt. Wann mnn Mist
»n einen Berg wil füren, so legt man eim
Esel zweu KörbkreUen uff>.
lisl, 50 a ; Arb. hrnu., 91 o.
«KrentKwnrtz, aronicnm« d'i r'; ! . 89 b.
•Saponaria, Kreutswurtz, oder madcigcr». Id.,
% >. ~ Gentiarta cruciata. Kirwbl., 1. 515.
■aahen, die Taufe sei nicht g<ig, «es wer
itnn vor kryhiss krabysz darüber getproehen
Zie^ler. Nieäüung, D, 4 »-
Urk . 2, 8.
Kri>*ani. Kri>«!iem, Chrisma. — «Dio ander
.... ncweruii^' am tauff ist, das wir de.n cri-
Krid, fem., ital. la grida, franz. Ic cri, .'«im.«, ole, saltz ... nit achton noch brauchen».
Kreide, Kriegsgeschrei, überhaupt Signal
Schmeller, 1, 363. — «Die Krid oder da.s ge
Butzer, Neuer., M. 2 b.— «Man hat das volck
beredt, der tauff hab kein gcnad so nit krisaem
mein zeichen das die feind angriffen, wcret da sei». Ziegler, Nicssung, D, 4".
lit mer durch gebott des keiscrs, das man
fnron war rcrston und mercken by anzünduu^^
der hiiser». Rin^'-in., Oiisar, ßG
Oristell. — «Das h. Sacramcnt, . . . das da
;;ofaR8et ist in ein monstrantz oder cristaU».
15 ,Th Libcr vitao, ms. Stadt-Arch. Dasinder
Krieche, Zwetsche, Pflaume. Scherz, 831, Monstranz befindliche dnrehsiehtige Kristall
cereaa. ~ «üf Mdken», Feldname, Waseeln
heim. 14 Jh. — «Prunus, ein kryecJtbaum».
ßersd., d& b. «Pmna damascena, welsch
hryaAm*. f bid. «Die sehwarUen oder Möwen
hriechen, die sicli von dem Stein acheUnt».
Brunschw., Post , 10 b.
Kriegbar, kriegerisch. Dasypodins: krieg-
glas mit der Hostie.
Kritzen, Kritzeln. 1. Krat/.oii. «Ein
lutenschleher mit sim kriUen». Hurucr, Nb.,
997. — «... an alle end — sehreib der goneh
irn nammen an, — kritH ttad kramt das alles
dran». Id., Genehm., 8a. — Es *krUzkt
uns im leib der magen» vor Hunger. Id.,
bar, 1 ( UV ^ «Hannibal, der itn'e^fcar Luth. Narr, 1^4 — Du «hast din j,'ant/C8 leben
nan». Murner, ^b., 186. — <ü Minerva, ein | sitsen — ein würmlin, das din hortx tut
joeckfraw eehon, — hriegbmr^ wollest uns hie • kriUm*. Id.. Nh., 947.
b'i^ti.n». Id., Virg.. m, 5 b. _ «Tliu'-Iu dein 2 Kitzeln - «Das Iti/cith kramen in der hend,
manhcit bei dir tragen, — und hast was j — das winckel luufcn, heimlich fragen . . .».
Mcytorv in dem leib, — den kamplF doch Hnmer, Nb., 166. — «Sie criast mir in der
••Iber mit im treibt». Ibid. m, 2 «
Krieghnft, streitig, uneius. — «Wirdt die
hcnd ir jifrics?>. (tirii.sse.) Id.. rieuchm.,
t, 3 b. — «Es kiiUlel selber mich im sinn —
Abtei (roll Masmünstcr) ledig, nnd wirdt die das ich so hoch dran kumnicn bin». Ibid , e,
liBsnnnge kne§k^t»f so ernennt der Bischof Ii'»— «Hör wie oridsM sich der sohalck
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— 208 -
wer sioli Bolber kiiäUt fil . . .» Id., Seli«l]n,
Krö;?«'!-. — Im obcrn Thoil des Wappen-
schilcli s ilcH Woriihcr v. ITiimlHircr war «ein
kröq^r mit eiiue wissen sw aiienlialse». Nie.
V. Lauloti. ms. (Bs war oin {,'elm]Ercner Sohwa-
ncnlials, der TOm cbero TheiL der Bmet ans-
Kromatbeere, Wcchtholilcr. Krametsbeere,
Jnniperiis comTnnuis. Kirsclil., 2,588. — «Pfeile
voiiVVegkoUerlioli/, o«Jer Kromnlheeren> Näch-
tig.. Psalter. 880.
«Kronen, garrire». Herrad, 183. - Scher?:,
«Oroner, ^arrnlus». Herrad, IS&.
Kronö^olin. S. Kreiqenaugen.
Kropc, Hacken S. Krapfe. — «Ich kan nit
eim jeden i]en nnprlanhen mit eitii misikropen
HS/, dem berUen reissen». Ziegler, Büohlin,
P, 4 «.
Kröpfe S. Krapfe.
Kropfecht, mit einem Kropf behaftet. -
«Zar hrojifehten tanneti*. "Berirheini, 13ß9. S.
Pfilt, 15 Jh. Tanne, mit ein n I • opnilinliclion
Aaewuchfi am Stamm. — «Sic liabeii einen
nniireseliaffenen kropfechtm Könii; . . . erweit».
Geiler. IJilj?., 10". - «Tm Allirechtztal. irele<rftn
in dem obern Elsas/, (»ind) vil krOpffechter iüt».
Pauli. 296.
Kruse, Gekrö.se. — Man liiilf Gott vor «sin
milte, sin hirn, sin krösz . . .» Brant, Nach..
9^ (Fluehe). — «Es ?ilt dir sele, lib, bnt nnd
krösz» Miirnor. !^c1iolni, ir. Ha. — «So flucht
er lichnam, hut und krösz». Id.. Nb. 131.
KrSsen, pla<;ett, Kanken. Orlmm, 5, S410. —
«Das wiirt ein bälgen and ein fträwnU Hor-
ner, Luth. Narr, 97.
KrSas. nentr.. GekrSse, die Innern Thelle
eines Thiers — «Nun ziorr-nt dio pfafFnlslirnon
den tenipei ircs leibs mit den hübskrossen auf
dem hanpt». Qnldin Spiel, 68. (Spöttieehe fie-
/eirhnting eines mehr oder weniger monströsen
chicfnons.)
Kroüseinr, Gekröse in Eiern {rebacken. —
«S. Iterhart straft sriii ^Trniirli und andre vnn
dcu Eiern, das man «lic also martern mm»,
jetsnnd »o siedet man sie weich, dann hart,
jetz gebachen, dann gebraten, jet/nnd lioss-
rtcr». Geiler, Narr., 49 Sünd des M., 4 t\ —
Folgende Stelle ^^ibt die Brklirunir : Abends
«wenn es XI schlecht, so muss man inni (lit ii
Betrunkenen) ein Speclisuppen niachi u, und
Eier in Ancken schlahen nnd steckt denn et-
wan Kopf und Kröss im Hafen darzn, das
essen sie». Id.. Brös . 2, 41 l>.
Krostol, KrBstelin, Knorpel. Schmeller, 1.
1385. — «Ein knorbel oder krostelbein das die
naslöcher teilet». Gersd. 3 *. — «Carthilajfo,
das sind die krüstelin der nasen oder oren».
Brnnschw., Chir , 18 »>.
Krott, fem., Kröte. Scher/,, — Gasscn-
und Hänsernammen, 2<1. — «Ein Krot man
nit f^leii (ierach leiden». Qeiler, Sünd. de»
M., 45 n. — «Sie »eint i^leleh einer Kroiten,
iV\c \vht von drin Ertrcich, und wan dor TJ^-b-
gartcn blüji;et so tiücht sie daruss, sie mag
denselben Oesehraaek nit leiden». Id.,Kafr.,
180 e. — «Also tragen sie (die VerULnmdeil
das Gift in dem Maul, wie die Slorcken die
Schlangen und KroUen tragen». Id., Sünd.
des M., 29 ». Etc. — < ein dottenbein,
— daran würm, schlang, krotten nagen».
Brant, Nsch., 83. — Im Traum *krotttn sehen».
Tranmb., a, 4 •. — «Ein krott hct einer seblan-
gen ir nest ingenumen». Panli. 357.
Krotton8tein, versteinerter Fischzahn, dem
damaligen Volksglanben zufolge im Kopf der
Kröte gebildet, als Schmuck nnd Zanbermittel
gebraucht. — «Du ha.st einen Krottmnt^n in
einem Ring gefasset . . . Wan einem ein Ross,
ein Ku geschwilt, so sprechen sie: lauf nnd
heiss dir den Krottenstein geben oder leihen».
Geiler, Ev. mit UsbI., 122 ».
Göll, JK): «Chelonites, Krottenstein*.
Crowel, Klane. Haken. Gabel. — •Crowrl
vel misfirable, tridens». Herrad, 182. — Die
Märtyrer liOKsen sich «den iip mit knwdn
senserren». Clans r. Blov.
Krucho. fem., das franz. cniclio. Krufr- —
« . . . . rollt als der ein klciu kriitheli niahte
an eine grose krwAen*. Nie. Strauxh., 305.
— T'<T-<onenname : Conrad. Niclans. .Iohat\Tii>!?
KrudxCf Hausgenossen, 1266. — «Curia dicti
Kruthe*. 1876.
Krnckelecht, kriickenai fiL:. — TU»s T'iintu-
chen «were kramui und kruckeUdU und knor-
reeht gewaebsen». Geiler, Has Im PC, 0, b b.
Kniff. Gruft, fem. 1. Holil.v — «üf die
gruft». Feldname, Lipshcim. 1268.
9. Krypte. *Krufft, erypta». Herrad. 190.
— In der S Aurelienkirche zn Strassbnrsr
hat mau «das grab (der Heiligen) binM Cgthou
nnd die hrujß versehlagen». Bntser, Nener.,
P, 1
3. Katakombe. — «Bapst GajMis . . . floch
des keysers Pyoeleeiani darehehtange nnd
Insr verborgen nntcr der erden in der krt^t tA
Kume». Kön.« 516.
Kmftlos. Grimm, 5, 2430, macht oin ? Güdckc,
zu ^rnrncrs Narrenb , 27.^, schlägt untiiclifig
vtti. aber crieichfalls mit einem ? Ziemann, lii8,
hat Kruft. Höht, Kmft ist aber so viel -n ie
Clifift. IliUile. spelunca, crj'pta fs. das Worl
Kruft); dies kann nicht zur Erklärung dienen.
Kurz, /n >rurners Lnth. Narren, 2?0. frä4ft:
sollte Kruft nicht viclnu-tir oino NolM^nform
von Kraft sein, krufilos somit sehwach,
schwächlich bedeuten ? Von einer solchen
Xrlicnfurni ist aber nichts bekannt. Da indes»
sen krufnos bald mit seellos, bald mit on-
mächtig /usainmrngestellt ist, so wird wohl
schwach, besonders schwach am Gewissen,
gewissenlos, die Bedentnng scfn. KKme das
Wort nur einmal vor, so könnte man an einen
Druckfehler für kraftlos denken; Mamer hat
dieses letztere: «wie sehwach nnd kraflftlos
ist dos teuffcls . . . list». 4 Ketzer. B, 4 i. ~-
Der Pfaffe «ist ein so gar krMfUos man, —
nnd lachet unser wiber an». Mnmer, Nb.,
273. — «Der kruffttos babst Calixtas». T.I..
Lnth. Narr, 136. — «Der seeiosz und der
/.ru/z/o« man 1» Ibid., 112. — «Per Inifflltiir
nnd (iiiieclitit,' iiian>. Ibid., III. (?>o im Original;
Kurz hat einen Druckfehler: der krafftlos.)
«Knimlieltng, Kmmbnl», gekrBmmtnr
Aeker. In vielen Binnen, 1240 n. t
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- 90» -
KnuBm. — Leo IX gab der Kirche eam
ioogen S. Peter «grossen jerlichen aplos uf
die krumbe mitwnchc». Kön., 567. — «Der
knmm Hitwoch», der Mittwoch in der Char>
vo^e. Geiler, Ev. mit Ussl., 2 « — leh habe
Tergebcns nach dem Ursprung dieMT Milder»
ktfen Beseichnang geforscht.
Krmmltwnche. Hittwoeh der Chanroebe.
Scher/. 8:^5. S Krumm. — «Als man sitzet
M der krommitwuche zum jaogen S. Peter
nd mMst do den nnetsigeii einen ymbis n^it . »
Gotlcntc-Ordn., 187. Etc. — Keine der von
Scherz vorgeachlageueu Etymologien ist an-
vendbar.
Knne, Becher, Schale. Krug. Scherz, 83ß.
S. Krmm. — «Der ein kleine kruse stiesae in
4u irrftndelose mer, das würde balde toI*.
Tanler, 181 (32). - «27 ^ dem becherer von
den scbaaselen und knum». 1467. S. Tbom.
Mr. «Ein silberin krMin» 1446. SUt-
hoch, f <^ 94 1j. — Wir «geben da gar manchen
üou — der kannen, knuen, fleseben gross».
BrtBt, Nseh., 78. — «Selben lollent gäelten
•^<rd«^n in krusf^ und irdincn gefiiszen».
(iersd , 60 ^. — Ein Heiliger «woU asz einer
bnMi trinken, da was der tüfel vor in die
husfn geschloffen». Pauli. 69 — «Zwcntzig
knuen». Inventar eines Wirthshaoaes, 1516.
fttdt-Areh.
Krusecht, kraus. - .Rund, itfutfedkl blit-
tir». Branschw., Dist, 34 «.
Kfiselecht. gekräoselt. — Das Haar ist
^knudeeht um hölzlin bunden>. Murncr. Nb.,
276 — «Knebelbart und krtulecht har». Ibid., 48.
Krvselii, krttnseln. Vergl. Klüsen. — Die
K'-rhin «dio wol zweinzig gant/cr jar - mir
krüaUt hat in minem har>. Marner, Nb.. 72.
Kröten, «herbeteere, tn Krant werden,
frönen». Dasypodius. — «Wenn das Korn
vachset, Ton* erst krutM es». Geiler, Bilg.,
Knitzefart, Ktützegang, Prozession mit
Kreatzen. Scherz, — Die Priester sollen
•setzen hrÜtJKvaie, Tasten nnd betten». Clos.,
113. — Gregor der grosse «satte uf den
knUmmg an S Uarkes tag». Id , 20. Kön.,
GW. Ete. — Am Pfingsten war jährlich en
Slrassb. «ein criit:e(jang>. 1 !(>(!. Alte Onln .
B. B. — Die Dominikauer zogen aus «mit
tiaer erliehen proeessio in erutzganges wie».
J. Xeyer.
KriUelblum, Polygala. Noch im Elsass
fiblieh. — «Zft MuelBlMiMii». Feldname, Kolbe-
heim. 1374.
Küchel, kleiner Kuchen, wie sie noch im
Elsass enr Pastnacht gebacken werden. Sprüch-
wörtlich: einem Küchlen backen, ihm schmei-
dieln. — In der ITastnaoht •käthien reicht man
iaaaaobem bns». Brant, Nseh , III. — «Strau-
fcet eder kiir?Uiti bachen». Murner. Luth. Narr,
91. — «Sie wurUent warlich jetzund lachen
— wen iebiniMe/lslbettgebaeben». Id., Sehelm.,
f. 4 a. _ ,Kr kan villicht in kein McMe
bachen». Id.. Geuchm., b, 8 h. Etc.
Kflehen, keuchen, hauchen. — Der h. Geist
ist «8ichtbarlich erschinen ... in dem Atham,
^ der Herr sprach nach seiner Urstende sa
seinen Jfingcrn und küchet in ir Antlit: ent-
pfahen den heiligen Geist». Geiler, Bros., 2, 88
Kader, schlechter Hanf, Werg. — «Ich hab
bisher itel Kuder gesponnen, nit gut«, lere
mich gut Flachs und woll spinnen». Geiler,
Kik'., 4;tb; Goi.stl. Spinn, L, 3b. Etc. —
•Kudtr. Üachs, hanfT». Murner, Geuchm., D, 8
Kngelebt, kugelförmig. — Zu einem Brand
soll man «kein kugckhte biitten darfüren, dann
es solient lange biitten sin, durch deswillen,
das deate me eymer in die biitten mSgent».
1495. Alte Ordn., B. 13. — «Der drit guldin
Knopf ist kugdedU als ein Kugel, als die Welt
ist; was htgtledki ist das ist beweflieh».
Geiler, Narr., 224 «; Bilg., m b Etc. — «Ein
kugtUht blat» (Tonsur). Brant, MuretOS, a, 8 ^.
Kogelhnt, KnlhAt, Kaputze, mit oder ohne
Zipfel, sewühl von Geistlichen als von Welt-
lichen, von Männern und Frauen getragen.
Sehers. 889 Vergl. Ougtl. — «Ein roter kugel-
hut mit schincvche». 1300, dem. Joh. v. S.
Amarin genommen. — «Duo capucia, vulgu
zweige kugMUe». 1408. — Bei der Prozession
am S T/Hcastag sollen ilio Uatbsherren gehn
«barfus in grouwcQ meuteln und kxigeU^üten».
Clos., 117. — Die Mahometancr tragen «wite
rocke also kuttcn one kugcUiüte». Kön., 582.
— Ein Stutzer «hat einen gensekragen — ge-
macht uz äincm kugdhut». Altswert. 52. —
«An dem kugelhutzipfel», Feldname, Königs-
hofen, 1413, — «Ich dei miMü kulhüt für miue
ougen>. K. Merswin. Gottesfr., 66. — Die An-
führer der Engländer trugen *htihüte mit
stumpfen zipfeln». Kön.. 817. — «Junker Wer-
lin Schöpfelins kulhüt*. 1418. S. Thom. Fabr.
— Die aussätigen Weiber sollen tragen «einen
growen hUhSt one zipfel». Gntlente-Ordn..
167. — Stirbt ein Aussätziger, so bleiben den
andern u. a. «sine kuUuUe», Id., 169. — «Einer
het gar bald dea Beek, den Mantel angeleit
und den Kt^idhiU aageebreuft». Geiler, Bilg.,
109 a.
Kihelln? — «Wen ein lause beisst, so
wärt ein blatter da, ein kühelin» Pauli. 74.
Kttüe, Kaninchen. — «Känglin ober hülUn
fleisoh ist gnt*. Fries, 81 b.
Kulter, Bettdecke S. auch Kuter. — «AiMsr
und lilachen». GottCr. v. Str., 1, 248.
KAm, adv., comp. iMMsr, aiit Mfthe. Sehens,
840. — Alte Leute «werdent vil kumer bekert
denne die jungen». M&rlein, 11. — «So man
ie verrer gat, so man ie hmm wider kernet».
Bihteb., 9.
Kumber. masc , Mühe. Scherz, 840. — Gott
sprach zu Adam : «da solt dine narange mit
kumber und arbeiten gewinnen». Kön., 238.
Man btiftete «mit grossem kumber einen ftiden».
Id., 860. — «Die sonne schinet durch das
glascvenster on allen kumber*. Villinger —
«Von dem kumber den die saltzherrcn von des
saltzhuses wegen band, geben wir jeglichem
zh wihenachten . . . vier Bester seitMS». 15
Jh. Alte Urdn., B. 13.
Kumherlich, kttnunerlich, mflbsam, be-
schwerlich. — «... were das grap hertc
gefroren oder anders zil vil kumberlicJu: zü
machende ...» 1412. Eist, de S. Thum., 109.
«loh sage üoh das der Bich schwerlich oder
14
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- MO —
hOmmerUeh wurt ingon in das Bicli der Him-
mel». Geiler, Post, 1, 29 >>, _ «Soliche ilen-
Bchen werden herter verstriclct in iren Sänden
nnd Hebrosten, und mDgen kümmerlicher darvon
bracht werden . . . > Id., SchiflF der Pen., 42 «.
Sie. — cSoUch uszziehen (einer Kup:el) mag
kümmerlich geschehen on ein weitmaehung»
(der Wunde). Oersd., 37 b. — «Dan ob ir be-
weisen die Schlüssel des reichs zu li ibi n, da-
doch kümmeHidi sein mag ...» Wurm. Bai.,
d, 3 — «Die weit weiss das nieman leichter
feindtschafiß. annimbt und kümmerU'cher nach-
last» als die GeisUiohen. Hohenl.« B, 1 >>.
Kftmiefe, Euninel. — «Wee eneh die d»
Zehenden gi Voij vi)ii l^ichmintz, Kümich und
DiUen». Geiler, Schiff der Pen., 83 «. — <B9-
mfsolier Mm*A ...» ciroOMmtdl». Fries.
86 b ; 80 b. — «Müntz, ealii ttnd kBmkk^
verzehnden. Zell, T, 2 K
KQmleli, Kamin. wenn ieh ▼!!
Komm et oder Kümich in eim Kloster sieh».
Geiler, Geistl. Spinn., 0, 4
Kimlfeli, annrathig, bequem. — «Beehtthnn
zu hsmliclier Zeit und Statt». Geiler, CSurist.
KüQ., bb, 2 a. — «Die Gnad nimpt nit war
was ir nStce oder temlAieft ist, sunder . . .
WM vilen nütze sein m^g». Id., Pred. u. L.,
6£ *». — «In widerwertigea l>ingen (soll der
Mensch) etwas des seinen oder von im sel-
ber l^rznlegcn, aber in anmutigen und kum
liciten Sachen nüt von im selber behalten, da^
isl mit eim Wort, Anmutige ungern und Wi^rigs
gern thnn», Id , Selonp JH b. Etc.
Kumlicheit, Bequemlichkeit, Behagen. —
«Das vierd Ztieken warer Mcssigkeit, dasselb
ist Messigang in aller fleischlicher Ä't/m/iVÄ^if,
also das er messii^lichen brauch was dem
Fleiseil Jramlieh ist, baden, lassen, reine Kleid-
ung ...» Geiler. Selenp , 61 ». Etc.
Ooll, 89: «Opportanitas, Kummlichkeit der
Zeit und Ort».
Kümmerlich. S. Kumberlich.
Knmpf, stumpf, breit. — « . . . das ich nit
so dum, stumpf und kumpf sig als ein Pferd».
Geiler, Biig., äoa b. — «Die kumpf en Bantoflen ;
die Sehueh waren etwan zu spitz, jeUsnnd so
seint sie stumpf wie Kulb.'^miiler» Id., Narr.,
28 ^. — «Die Frawen sprechen: die kumpf e
SÄoli wSIIen zn gemein werden, ieli wil an-
laben spitze Schuh tragen > T l Brös , 1, 52 "
— Diß Neger «seind klein und kurtz leibs,
hmpfer nasen ...» Friee, 53 — «Jetzt
kau iii in II schftch nit iirumpjf gnug machen
nnd me einem kalbsmanl gleich dan einem i
•ehfteh». Fnnli, 115. i
Kundschaft. 1. Zeugnis«, Kvnde. — «War
man Zügen hört und KimUe^ßt». Geiler,
Pred Binria, S b. _ Die Eltern Christi ha- 1
bcn ihn «ouch gesucht under den Erkanten. '
das ist under denen deren sie Kuntschqfft
hatlend». Id., Poet., 1, 21 b. — «Sit icli solch
kuntschaft von in weisz, — so geb ich umb
narren ein bcltweiüz». Braut, Nsch., 3. Gödeke, i
5, irrig: Zustimmung. — Ich könnte «noch
manche kunt$chafft fürbcr bringen». Murner,
Geuchm., d, 4 — «Jjas maus ewigklichen
hat — für ein wor kmtschafft diser that».
Id., 4 Keteer, F. 8 — «Die dfteher und des
blutes krafft — gib ich dir zu worer kunt-
»chaffU. Ibid.. F, 2 *. — Maria «will jetznnd
min kunitchajß sin, — das iehe gemeint von
hertzen gut». Id., Nb., 280. — « . . . desz gibt
uns kuntschafft weih und man». Id . Bad , P.
3 a — «Der musz ein luter kuntschajft hon . . ..
das er kein nar wöl nimer sin» (er muss da-
für bekannt sein). Id., Luth. Narr., 157. Bte.
2. Die Kunden eines Kuiifnuknn.s oder Wirths.
— Den Gästen «treit der wirt nach kunUchqfft
nn». Brant. Nseh, 19. — «Wir tre^ all uff
noch kuntschafft: Ibid., 78. (Je nnehdem die
Knuden sind.)
Kraft, Ankunft. Seben, 846. — « . « . J*
bistu von der kunfte min — Werder, daa do
wandest sin». Gottfr. v. Str., 1, 62.
KmiflEeigung, Voneiehea der Znknnft. —
Christus sprach: «Es sei demi das ir schient
Zeichen und KunfUmgunge» . . . Zeichen die
do etwas mik&nftiges betfiten . . . beissent
Prodigia, Kunftzöigungent knnftcdigmtdo Dinip»*
Geiler, Post.. 3, 99 ».
KÜnifTol, Kttnigelin, Kilnglin. 1 . Kaninchen.
Scherz. 845. Heute: Kinjele. — «Ist das min
herre 7,e hofe ritet, bedarff er des lutpriesters,
so sol er mit jm riten, und sol sin gefasset
ze fuchscme werke oder ze Mnigelme und nit
niderer». (Werk, Wildwerk, Pelz). Bühl, lö
Jh. Weisth., 4, 125. — «Kin kunigdine kursenc».
rq8. Str. Urk.-Buch, a, 260. — *Kanigeh,
Kaninchenfeli. 15 Jh. Kaufh.-Ordn. — «Kin
blawer kursat gefiltert mit wemminen und
küngelin», dem Joh v, S. Amarin gestohlen,
1800. — Wenn der Schulihciss von Ammer-
schwihr mit dem Abt von Murbach über Oe-
birg reist, soll er drei Kleider haben, wovon
«das schwächest sol kungeHn*. 14 Jh. Ha-
nauer, Constit., 346. — *Kuiiglm oder KoUen-
fleisch ist gut». Fries, 81 b.
2. Zaunkönig. — «Ein klein Vögclin, beisset
ein Künglin oder ZaunschlumpHin». Geiler,
Narr., 61 *. — «Ein KOmglin ist das nller
kleinen VSgeün das man flndt». Goiler, OeisÜ.
Spinn , 0, 1 — «Das Künijßm oder wan-
schlipflin». Pauli, 189.
Dasypodim: mKünglin, Vogel, regnBolmn«
regulus».
Knnkelat, fem.« der für die Kunkel bereitete
Bändet Flaehs, Wolle, ete. — «So ist etwui
der Flachs under die Wollen vermeischr, al.^.
das die WoU nnd der Flachs ein Ku>äiti*u
wärt ... So bint man duin die Kunkdat mit
einer Schnur m die Knnkel». Qeilor, Büg,,
49 bj öO «.
Kvnkelnilrisch, einem albernen MärcliMi
ähnlich, wie die Weiber sich solche beim
Spinnen in der Kunkelstobe erzählen. —
Manche predigen von den Heiligen «so kin-
disch und so kuHkebiUin$ek das ein eeband int*.
Zell, Q, 4 a
Kiinmütigkeit, Kühnheit. «0 Petre. wo ist
din KünmiUigkeit do 'In ^^prachsl: und ob sie
all geergert würden an dir, so will ich nit
gccrgert werden». Oeüer, Sobiff d^r Pen.,
83 b.
Künne, ucutr. .Scherz, 84ö. I. Geschlecht,
Art überhaupt. — «Oeboni Ton wibes l^wnae».
Gottfk'. V. Str., 2, 113. — « . . . ee si weliaher
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— 211 —
tinne liden das si . .> Taaler. 2 (1). — cAlle
hochgezit . . . Weier kunne die sint». Id.,
114 (28). — «Oot ans siner gnoden gunne —
anifii sprecluMit alle glöiibijre kunne'. Memorial
(Qoüesfr., Cm>ie). — «Das Sluok getar aach
ir!derAiT«ii Personen die einer ISmi sind;
il.irurnb soHriir] sich junj^ Tochter nit allein
kietea vor Knaben, sunder auch vor jangoD
Tielitem*. Geiler. L5w. 6
2. Das Menschfngeschlecht. — <Dn bist so
gftt — ob alle ztnctuchenkunne». Üottfr. v. Str.,
t, 106. — Man amgte Ton Commodiie, «er were
riü vieiit menschliches Clos , 28. —
«Wie unser herre orteilet alle kunne der men-
lehen». J8«gstce Oeriehl. — «Die vientMliftft
nvi^chtMU i\(ttn tfifel und dem menBeblielien
CHHiie*. Eis Fred.. 2, 26.
Kamt. KeniitBiss; aneh in dem hevte ftllein
nhri^ <rcblicbencn Sinn. — Durch den «geist
da kumt . .. wurt der mensche kundig». Tau-
ler. 247 (43). — Christus wies einen Pharisäer
«uf sin oif^cne l-un-^t. Id., 281 (46) — «Joni-
tos vaiul die kunat von dem gestirne». Kön.,
241 — Benedikt Zn ward soeret «appet in
eime kloster von sinre kunate ^\>^<rfn». Id.,
084. Etc. — «Wer in die helle kninniftt. der
het nit kunat noch noch wisheit». Marlein,
ÜO. — Die Seligen «tesent in dem n(i;r--ol der
gotheit allen wiäd&ro und alle kunsi». Eis.
Pred., 1, 75. — «Wenn ich hett alle Kunst
f^-zm-T', 1 Cor. 13, 2), Qiid wer als witzig' das
ich hürt das Gras wachsen, ou die Gnad
Gottes ist es nüt» Geiler, Brös.. 2, 30 —
Der h. Geist «erfüllt sie (die Jünjrer) foller
Kmisi and Yerstendtniss. das sie die heilige
Oeschrift verstunden». Ibid., 2, 86 ». Etc —
Za reehtenoi Urtheilcn gehört *kunst, Übung
«od rinn». Brant. Layensp.. letztes Blatt. —
«...die kunst kein erc me hat. Id.. Nsch ,
luü. — Hetzer «verlossendsich uff eigne iewut»
Ibid., 98. — «Wo man von kOnäm reden dit>.
Ibid, 4. Etc. - «Die kunst nnd uriseenheit
gottes». Warm, BaL, g, 4 K
Kutlent, Beltannte. — «Job spraeh: mein
Brider hat er weit gemacht von mir und
wAnKtmtieiU sind weit von mir abgezogen».
Oeiler, SehiiT der Pen., 88 i>.
Küpflin. S. Kopf.
Kappel. Koppel, fr. une coaple, Gruppe,
besonders von BAmnen. — «Uf xWppelMfiw».
Feldname. Kiinheim. Iijy4. ~ «Zft Kuppel-
haäen». Localität zu Strassborg, 14U5. — «Z&
Kopptlwilgen* Eerzfeld, 1478.
Kur, Wahl. ~ tAls nun der tasr der bischÖfT-
liflier chur sich nähert . . .» Brant, Bischof
Wilh. 24Ü.
Kärbelin, KÖrbeHn. kleiner Korb, bes. für
den Fischfang. — «Wolre wil bevoheu mit
den kürhelin . Wer dem andern sine .
kürbdin oder sine riise enwcgwurffet . . > 14
Jh. Alte Ordn., B. 12. — In dcni Baiuiwasscr
roB Tärltheim kann «icglich bidcrman einem
siechen vtsrhen i^rcifTende, Mit {ohnii ieörbdm» ■
14 Jh. Weist h. 4. 209.
Knrduan, Kordewon, Corduan, oder Bocks-
ledcr — Die Knecht des Abts von Münster
erhalten jeder drei Hai im Jahr «zweu kur-
dwHtieh&lie». 1888. Ais. dipl., 8, 163. In einem
spätem Text steht fkhunceen schöbe». Weisth.,
4, 184, — «Böckhin oder cordewonisdia echae».
Selierweiler, 15 Jli. Weieth., 1, 676.
Kiirfecht? — «Ist d i;- wis/ fleisch» eines
Aussätzigen *kürfecht als sand», so ist e« ein
^clilimmeB Zeiehen. Oend., 74 b.
Kürts, Kürass. — Ein Ritter «rüstet sieh
und thut den Küris an». Geiler, 8 Marien,
85 a. — «Bin gantaer Küm»*. Id., Brös., 1,
9t» b.
KUrisser, geharnischter Reiter. — Dem
Biseltof «tliet bat« das er mitten nnder den
kierisser reit, dann das er andcchtiglieh under
dem gohimmel gangen wer*. Brant, Bisoh.
Willi.. 281. — «5000 reisiger AMmt». Adel-
Shus, Barb.. 10 ». — «JtdrilMr n roM».
;ingm., Cäsar, 7 «. Etc.
BuirMt, maie., Art Mannirook. Ducange,
2, 719: cursetn«!, tunica. Scherz. 848: Kursot.
— «Ein blawer kursat gefütert mit womminen
und küngelin». 1800, dem Joh. 8. Amarin
geraubt.
Kursen, Korss, dimin. KUrssliu, Felz,
Pclzrock. — «Eine kursene, pellis». i3l6b
«Una pellis, in vulgari dicendo ein kunifriline
werabine kursene». 1318. Strasüb. Urk.-Buch,
3. 2Ö8. 268. — «... sieht er eines Pfafftn
Kutzhai oder ein Kürssen einer Frawcn, so
spricht er: wer mein Baitt/.er also leicht gsein».
Geiler, Narr., 80 — «Wenn ir also kom-
men und bringen euweren Kinden (Töchtern
im Kloster) etwas und sprechen: diss Beltz-
lin oder Kürsslin oder was es ist, i^ehört
meinem Kind zu, es ist weiolt . . ., zart, es
mag kein hartes erleiden ...» Geiler, Has
im Pf.. B. '6 b. — 3 Marien, 37 steht A'irsc/*
statt Kür$9 : «hctten sie so vil vehincr Kir- ^
sehen amb als sie letzer BeltK nmb haben».
— «Zu .Strassburg sein vill" ::iiion, die trafjen
gewoulich mentel and kärsen von beltz dar-
nnder». Panli, 181.
Kurtz ah. In /um. franz. brcf, mit einem
Wort. Sehr hauüg bei Murner ; fehlt bei Brant.
— 'KurUtab^ ieh hon gethon ein eid». Mnmer,
Scbelm.. <r, 5 a. — <kurtz ah, ich mnsz sie
ouch beschweren». Id., üb. Du. — * Kurts ab,
sie hetteats engerist ...» Id., 4 Ketser, J,
j b _ «Das wil ich kurtt ab glanben nit».
Id., Lnth. Narr, 119. Etc
ICnrtseling. mase., kurzes Feldstftck. ^
«An dem fttirlicIA«^», in vielen Binnen, 1278
0. f.
Kurtxwilen, sioh unterhalten, sich amu-
sircn. Ben., 8, 671. — Will einer «riten für
dieringmure, da die frowen by einander werent
nnd by einander kurtzwileient, das sol er tun
one swert». 1322. Urk., 2, 160
Kürzner, llotwelsch, Art Bettler. Nicht er-
klärt. — Murner, Nb., 61.
KU»ch('. Ktischektnt. Keaschheit. Scherz,
849 — «l'ie t/uMJic/u uuscrs herren». Bihtcb.,
77. — ']>is siiit die wege der tugende, als
küschekeit des lichamen, arm&te und gehor-
samckeit». Tauler, 991 (50). — Christus «ist
ein zeichen der küschekeit*. Hugo v. Ehenh. —
«Die Klostcrfrowen ich jetz mein, — die in
küsch und ouch in rein — gott dem herren
sind ergeben». Miiraer, Genehm., H, 1 h.
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•Küsche des leibs». Id., (Hyao» 446, — «JCtifcft-
eü*. Id., Adel, b, 4 a.
Kater, Kntter, Küte, Decke. 1. Bei fest-
lichen Gelegenheiten in den Kirchen aufge-
hängt. — <2 J von einre gabeln z& machen
domitte man die kuttem ufhencket». 1414. S.
Thom. Fabr. — «:■! sch. von zwein roten
Biden kutem zb anderziehende nnd zft biet-
sendß». 1417. - «Die grüne kuiere». 14IH. Ibid.
2. Bettdecke. — «Tegomentom dictum ein
grüne kuler*. Strusb. Urk.*Bach, 3, 69.
— Ein Bett «mit eiui pfiilwcn und zwei li-
lacben und biuhUer». Pfeffingen, 1344. Weiath.,
6^ 874. — Sardanapal «negete selber sine
JnUem und küssin». Kön., 275 (nicht Polster,
wie im Glossar, S. IUI, steht). — <6 sergen
«nd drie kutUm: 1440. Inventar der Hetea
V. Lichtenberg. — Der Löwe f ürchtet sich
«weaa mau im ein Kuter oder Sergen über
die Angea wttrft*. Geiler, Bröl.« 1, 67 b. ^
«Wenn die KcMcrin uns das Bett sol machen,
80 mass sie gar eben lugen das sie das uudcr
Lylaoh reehts leg, das die Nät gegen dem
Bett sein, und das ober Lylacli liit/ mit den
JNät gegen der Küten oder Sergen», id., Post.,
S, 40 — «So mui nit zu bzalen hett« —
kie nement iMter toa dem b«tt>. Bnnt, Nsch .
27.
Kfitt, Schaar. — «Die Taub fliegt in eira
Kütt, in aim Haufen, das hciss ich ein .^üf2>.
Oeiler, Bros., 2, 89«. — «Der Mensch ist ein
geseilig Thier, als Tuben semdi die mitein-
ander in einer KiUt'^n fliegvn». Id., Post., 3,
83 ^ ; Narr., 44 ; 2i>l a.
Dasypodins : »KfUt, Herd, grex>.
Kütte, Quitte. — «Citonia, KüUenboutn».
Gersd , 90 a. — •KütUn oder quidichen>.
Brunschw., Dist., 77 _ * Kütten» mit Zucker
beteitet. Adelphus, Fic, 142 «. — «Gelb als
ein schöne KütUn». Fries. 65 •. — 'Kütiinen
Btcrckcn den magen». Ibid., 87 ^.
Kattei, Eingeweide. — Sohlechte Weiber
zeigen gern ihren Leib, «und Kt doeh dinn
der kttttelicanst » Brant, Nsch., 55.
Kntx, Kautz, Eule. S. die folgenden.
Katsenttrelohen, tebmeielieln, Indem mau.
um sich einem von. i Innen Herrn angeiiehni
tu machen, dessen ILautz streichelt. — «lieb-
kosen, htttttutreichm, sebmefelieln. federlesen,
den falsscn Hengst tri if^li* n, oder wie du es
nennen wilt». Ueiler, Sünden des M., 31 —
«Amentiri ist da man allein mit Worten
kutzenatreicht \ adulari ist da man mit Worten
und Werckcn hUzetatreicfU». Ibid., 31 K Etc.
— tMaiielier daroh liegen vrürt ein her, —
dan er den kutten strichen kan>. Brant, Nsch.,
08. — Sohmeioheln «das heisst den kuUen gc-
•triobea». BnmfelB, ZelmdMi, b, 4 a. _
«Schmeichlung, Jhitowwftitftd b iy . . Wimph.,
ChlTB ,11t».
Katzenetreieher, Schmeichler. — «Die pa-
rasitier aulici, die Hoflocker und Kutzenstrei-
cher: Geiler, Post., 2, 78 «. Etc. — Murner.
in».« 6t. — «. . . also geschieht allen Schmeich-
lern und kutzenttreichern» Pauli, HH. — Es
ist mir unbegreiflich wie eiu so };rüudlicher
Kenner Oeilers nnd überhaupt der ältern
deatsoben Sprache wie Ang. ätöber, in der
Alsatia von 1862, 149, den AuKdnick «ei-
nem den Kutten streichen» vuu «kotze,
kötzc, kut/c, kutte, eine Art Rock» herleiten
konnte. Er brauchte nur den Holzhchnitt,
Sünd. des M., 31 anzusehn, um den Sinn
des Worts zu erfassen ; rechts liest einer
einem vornehmen, den Falken auf der Faast
tragenden Herrn die Federn vom Rock ab ;
links sitzen auf dem Fenstersims /.^vei Küutze
oder Eulen, die ein andrer «parasiticos* su
streicheln sich bemüht.
Kutzhüt, calicndrum, almutium. Kopfbe-
deckung der Canonici. Seherz, 81^1. — Probst
Wiedrieb Bobart vennacbt der 8. TbomM»
Fabrik u. a «melius caliendrnm, fiinea betleil
kuUhuU. 1406. Eist, de 8. Tbom., UM). —
«EfebbemeUn teCsftäl». 1414. Ibid., 126. —
«Ein fchen ktUzhut». 1499. Inventar des Ludw.
v. Odratch. — «Die Ffisffbn . . . sitsen da und
baben hOAM von Mfisen gwmaebt off den
Köpfen». Geiler, Brr>s., 2, 59«; Narr. 30*;
Schiff der Pen.. 40 ^ ^ £v. mit Ussl. 222 ». —
«Die weichen httätUt die sie in dem wintar
unib das maul schlagen >. Pauli, 185 — Es
ist besser Christo dienen in seinem Wort
«weder dem tenffel im kuUhut». Zell, S, 4 •.
Küwel. Kübel. — Wer in der ^if liinchmied-
titube «ein kütoel zerwirffet, zcrhouwet oder
verbürnet . . .» 14M. Goldschmied.-Zunft, H6.
Ktiwen, kauen. — «Die spise ... die kuwet
man zft dem ersten». Tauler. 182 (24). Etc.
— «So vil ein Speisa baia ftMiwet ist, so vil
leichtlicher sie zu vcrdöwen ist». Geiler, Nnrr.,
50 Etc. — «Etlich die küufen in dem muuU,
— und werffen das zu stund — uff disohlaob,
Schüssel oder erd> Prant. Nsch , 109 — «
bisz du verschlucket habest vor — alles das du
kütDend bist». Id., Thesm., o, 9 a. i— Wir kü*
loent alle Wörter do — als nnser kü das ha-
berstro». Murner, Schelm., c, 4 -- «Der
heiligen geschrifPt seind wir so fro. — ftla
wenn du küwtest bonenstro». Id., Nb., 9. —
Ich «niju das froizwort von im an, — als
wenn ich küwit entzian» Id., Schelm., a. 5
— Gott bereitet den seligen eine Speise «die
ich ... nit kütoen mies als ich thu hie». Id..
Bad., L, 2 «. — Die Weiber behandelten eineD
so, «das er noch dran zu küwe» hat». Xd^
Gcuchm., i. 1 — Das Pfiird •kevft den sanm
au.s/, frechem m&t» Id., Virg , k. 8 ^. Etc. ---
«. . . gib im linde kost zn essen, auf das er
nit vUcaNpen dnrff«. Bnuisebw., Obir., 60 Eto.
KUwuu;?, das Kauen. — «Ich weiss wol
das du nit redst von der leiblichen Küumng
der Speiaa».* Oeiler, Narr., tld b.
L
La, Leb, Lewe, Liiw. luu Scherz, 922. —
Sie «bitbent Uwe und kalt. Tauler, 125 (24).
— «Eine leioe kalte ininiic. I*redigt Ingolts.
- «I>az t^nt sQ alsu kwekiichen, blintlichen
uud irei^dicheu». Taulcr, 20 (6). — «Wer ez
müglich daz er alle tage abneme an minnen
. . . und ie iewsr nnd jMosr wnrda . . » Nie.
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— W8 -
r Stra<!sb , 27H. — cSn ein Mrnsrh ist eines
Idtem Geiälö«, was er luu uUer au^Tcift^n sol
. dM tat «r alte täwUeh, er grmM sich nit
heftiulichen an . . ., und wolt doch dabei un-
gtn merklicii wider Oot tun; die Leat sind
Wider heisB noch kalt^ sunder täw. Geiler,
:^Ienp., Vorr., 3 Etc. — cOott spricht: ich
Tolt . . . das da werst warm oder gantz kalt,
~ »her die wile du Idw wilt sin . . .» ßrant,
Nsch.. 82. — »Leb . . lebwarm^ . . . läioUdU*.
Brunschw., Dist., 8 i»; 84 ». — *Levib wasser
■übt nnwilien». Id.. Pest., 11 «Mit
kuom w«Mor begoasen*. Adelphus, Bhodis,
0, y b. — €Dw kftit leiM gemomel» der Ge-
bete. Zell, n, 2 _ Eilte «gar UM«p«begird>.
Rntzpr. Weiss . h, 1
li«helus, uliue Labung. — «Die labdose
döntige sele». B. Mersw., ms.
Laben, säuern, flg beschädigen, kränken,
s*;liwichea — «Ach gütt, rufft er iJetier), nun
Uszt mich al> (vun der Folter). -~ ieb bin so
schwach, das ich miob lab*, Jtiurner, 4 Eetaer,
L, 6«.
LadiM, nentr. Sehers, 858; vom ahd. Loh-
hau. nifflordpatsch noch Lacken. — l. Zeug
überhaupt. Mantel, Decke. ~ Ein Pferd «ge-
atrt mit giildin spangen vnd dedku^».
Adelphus. Rhodis. F, 5 b.
2. »ÄUarlaciieH, vestes altaris». Herrad, L^Q
3. «Bette und beUdmUm* (Leiatfteher). OoUfr.
V. Str.. 1. 209
4. Zhichtachenf Tischtuch. S. DitdUaehen. —
«Zwo dittMaehm*, dem Job. v. 8. Amarfn
^ ranbt, 1300. - 1888, Urft.. 2, 164. — Zur
Z«tt des Banuweini sa Bieepach, «sol der hof-
Wrre der frowea die den win schenket drige
eilen thischlachen geben». 14 Jh. Weisth., 4,
4. — 'IHschlachen*, als Todtfall. S. Lackart,
läM. Weisth , 4, 99. — «Wiss ti$chUuhen», für
Jen Herrn, ■^vonn er ins I>orf kommt. L. c
Etc. -■ «Eiu dischiuchen, Ib eilen lang», 1422
dem grünen W<hib vermaobt — Jede neu
ins Beginenhiius r.xim Offpnburg aufgenommene
Schwester soll <2U elien dischlachen» mitbrin-
gtn. 14BH. — * IHgehlathen» , 149U unter dem
Hau-rn'h des LuJu*. V. Odratzh. -~ «Liiiisr
dticiuacJieu», lülb, Inventar eines Wirthshause«.
8udt-Amh.
b. Linlachm^ Lüachen. Leüachen. cii,'. Lein-
lachen. Schen^ i)<i6. — 1) Leinwand überhaupt.
- «2 seh. nmb Ukuhen sft fBtern die listen
an den lettenenliichorn . . . Ein linlach^n. die
carsakel drin zft windende». 1418 Ö. Thoro.
Febr. — «Wenn jung Frau wen alte Haas-
greiner habc^nt, die hinder dem Ofen sitzen,
deaen müt>]>eut sie die Küssen wärmen und
LtkUadien». Geiler, Ev. mit Ussl., 19» >>. Wenn
hticMadien nicht ein Druckfehler ist, so dient
es, wie so manche andre Ausdrücke, zum Be-
weis das Geiler sich am Etymologisiren zn
ergötzen pflegte: LrUachen schien ihm ein
Lachen für den Leichnam^ den Leib zu »ein.
~ «In geistes weis er nmb sich nam — ein
lüachen umb sich geschlatron». ^riiriior, 4
Ketzer, C, 4 ». — «... das uns von allem
?ul uff erden — nit mer mag dan ein kihichen
werden, — darin man nuern leib bedeckt*.
Id., Bad., I, 1 «. - «Bdek, MOoeAM, eeUejer
. . » Fries, 16^.
2> Leintuch, so viel wie Bettiaohen. —
«Kalter und lilad^en». GottJ'r. v. Str., 1, 248.
— «12 liUiehen», geschätzt anf 1 pf. 6 seh..
laOü dem Joh v. S. Amarin geraubt. - »lAn-
taehm»r als TodtfsU. S.Luokart, ldö4. Weisth ,
4. 22. — «Kraehend» oder «wiss Kntaehm*,
für den Herrn, wenn er ins Dorf kommt. (S.
Krachen.) — «7 lüachen»^ 14^2. «16 jüacAen»,
1446. 8. Tbom. Areh. — Spit Areh., Tentseb-
buch. 108 b. — «9 lilachenK n » ', Inventar
des Lad. r. Odratsb. — «So man an dem
Morgen su Predig Itttet, so ist es kalt nnd
III ui xücht das Lcilachrn ui (leiler,
Enieis, 7 b; Selenp. lUtf ». Etc. — «Man soll
ofll frisehe l^kAm sn den betten ton».
Bnin.schw., Pest., 12i>. — cSein die MocMll
nie saber gewesen?» Paoli, 160.
6. «Jlnetadhe», eortiaa». Herrad, IM. 8ebmi,
1827.
7. StuUaclwn (s. das Wort), wollene, von
Frauen gewirkte Stuhlüberzüge. Scherz, 1680.
— «Ei» stulhichen, umbe 4 sch ». lÜOO, dem
Joh. V. S. Auiariu geraubt. — «Tepecnm, in
viilgari ein heidonschwerk sttiUacheti». 1867.
.^tr..-lie5' - Areh. ~ Jode die ^ich ins Heginen-
haus /um uffcuburg v^iil aufnehmen lassen,
soll «18 BtuUaehen* mitbringen. 1486.
LacheHn. Lache ncrin. Hexe, Schorn., 8f>(V
— « . . . ub du ie geloubetost an hcxsc und
an lachenerin*. Bihteb., 46. — «Dovon so hüte
hich mon^^elich vor bösen alten wiben, wanne
CS £iut allessament lacherinnc» . . «Do gehörte
es ein unselige lat;henerin». Märlein, 10.
Lachern, besprechen mit' Zauberformeln,
besonders in Krankheit. Scherz, K6Ü. — Beich-
ten «ob du ie gesegent und petoritowt würde».
Bihteb , 46.
Lachter. Geltebter, engl, laughter. Sehers,
860. — «nie wart ein niirhel lachter van».
Uottfir. V. Str., 1, 48. £to. — Aus Frassbeit
folgt n. a. «nnmeesig laeUer». Bibteb., 84.
Lage, Loge, fem u. neutr., Hinterhalt,
Falle. Sehers, 868. — Die Jäger bereiteten <ir
warte nnd ir loffe*. Gottfr. v. Str., 1. 164. —
Man soll «die tage und Jaz nohe warnemon
die der vigent dem menschen anleit». Tauler,
B5 (19). ~ Der Tenfel «in allen einen tagm
. . .» Ibid , 40^^ (7(;). — «Daz ist der schedo-
liohen k^en eine, do der böse goist einen
mensehen dozft bringet», dass er dem Beieht-
vator seine Sünden verschweigt \'inin'_'er. —
Kättber «die im noohschlicheu und nu on
Vnderlais lüF allen Orten Logm legen». Geiler,
Bilg., 175 b.
Lttgel, Loge], Leglin. Sohcrz, ^2. — 1.
Kleines, tragbares Fässchen, aus dem man
trinken kann. ^Lagel. lasfena». Herrad, 187.
— Jedem Huber von Breuschwickersheim, der
für das Mttnsterkapitel Wein nach Strasslk
fiilirt, «Avcnn er gelcdet sin fftder wins, so
äoll aiuu iiuc gcbeu ein viertel wins in sin
lageU. Ib Jh. Weisth., 1, 714. - «Lühentmir
ein legelin, daz ich dis gftten wines darin ge-
dete». Miirlcin, 12, — «Die winmesser oder
vorlogcU. 1468. Alte Ordu,. B. 28 (sogenannt,
weil sie Ton jedem fase ein Logd vorans
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- «4 —
nthmen?) — «Conradas diotos WasaerlagO,
miles de Rodesheim». 1815. — «In dem legde*,
IHSn. «in dem Ivgch, 1358. Feldname zu Wil-
gothoim. — «Waun die SohijfHeat sehen diss
Thier (dfe Sirene) iieh dem Schiff nähern, so
werfen sie im cn^Ofren ein lere Lägel, dieselbe
nimpt es und gauckelt und spUt damit».
Geifer, Sehiff der Pen , 11 b. ~ «Wann denn
uflf dem Meer süss Wn^^rr brist . . ., so ma-
chen sie ein Leglin oder ein ^'aBS von Wachs
. . . mid lassen es in das Heer abUnt. Geiler,
Ev. mit Ussl., 92 a. - «. , . mit den cimcrn,
logdn and fleschen». Marner, Ulensp., 103.
2. Zuber. — «Er nam dn Uigel uf sinen
hals und malk die rinder». Märlein, 9, — «Ein
logel tisch». 15 Jh. Kaufhaus-Ordn.
L agea, IiO^iii naelistellen, aiiflanem. Seherz,
862. — «. . . dem g'at si lagende nach». Gottfr.
V. Str., 1, 190. — «Der vigent lag^ dir an
attderlos». Tauler, 96 (19). — «Disen sol man
lagen mit allem flissc, und so man es vint, so
sol mau 08 überwinden >. Ibid., 307 (53). —
Die Feinde die dem Menschen «so wunder-
lichen logfnt'. Tbi'! , 416 79\ — »Der bösen
geiste schalkt iiu.s ungehuies vieailiches /ö«;«»».
B. Merswin, ms.
Laich, Leich, Gesang, Lied. Scherz. 905.
— - «Er losete . . . einem leidie, den ein har-
pfäre tete». Gottfr. v. Str., 1, 50. Etc.
«Lakerita», Süssholz. 15 Jh. Kanfhaus-
Ordn. Scherz, 860. Liqniritia, Dncange, 4, 126.
Läme. 8. Lemme.
Lander, fem., Geländer. — <Z& den landem>y
Feldname, Seherweüer, 181i>. — Die Tncher
sollen «kein thch anslabcn an kein lander an
keim sonnendag». Tttchersanft, 27. — «Die
tflehe besehen an den stftlen, an den kmiem
. . .» 1483. Ibid . 42. — Die Tücher soller
«dehein tftoh an der lander denen noch strecken
. . . anders dann sin rehte messe». 16 Jh.
Ii i ! 100. (Die Tucher, so wie die Färber,
halten längs der Stockwerke angebrachte Gänge
mit Gelindem, auf denen sie das Zeug enni
Trocknen mfliingen.)
Landf^Tj Fahrt über Land, Reise — «Wer
jeta soleh reiss nnd Umifar iHt — das er zu-
näm in Weisheit stät . . .» Brant, Nsrh., 67.
Laudfarer. 1. Reisender. — «Ala das be-
sehriben die Landfarer, die die Gelegenheit
desselben I>ands erfaren Iiabcnt» Geiler. Post.,
1, 8 — «Es seint Landfarer, die darafter
vagieren die Land besehen umb weldidier
Ber win< n>. Id., Narr Ml 183».
2. Laudäireicber, (^uaKsaibor, Gaukler. —
«Es seint etlieh Personen ungeschickt zu
Arteten . . ., als da seint Empirici, die Land-
farer, Landbescheisser». Ibid., 117 ». — «Ein
landfarer . . . was mit dem lotterholts omb*
geloufen . . .> Murner. Ulensp., 96.
1628 ward ihnen verboten auf den siiaää-
burger Jahrmärkten sa ersoheSnen. Polizei-
Ordn., 76.
Landläufig, gewöhnlich. — «Es ist nit
lantleuffig das einer seinen Sun Herr nennet».
Geiler, Kv. mit Ussl., löC «. — «Es ist Ge-
wonbeit nnd lantUiufig bei euch». Id., Post.,
8, 9 «; Brös., 1, 97 a.
Landrttamig. S. LeaUmmig*
Landsaaa, ein im Lande angesessener. —
«Fürsten nnd herren so mit ime (dem Bischof)
geritten als ImdtäiM . . .» Brnnt. Bisoh. Wüh.,
294.
Langen, reichen. — «Ich hab so grosse
sorg und angst, — wo du mir nit dein hendn
la7ig.st. — das ich fileicht m&chtgai verlailen».
^uruor, Bad.. L, 3 a.
Langschweillg, einen Inngen Schweif ha*
bcnd. — «Vile und lat^wweiffige vorte»
machen. Zell, r, 1 a,
Langwid, verdorben Lnndwid. Landwlf.
fem. Scherz, 875: lon;^^alc. Dulange, 4, 14K:
«longale, longum lignum qnod est inter rotaa
priores et posteriores». — Fährt Jemand xn
unrechter Zeit mit einem Wag'cn in den WaM
um Holz zu bauen, «so sol der förster die
langtoit ergrifen oder das karriebgestelle». S.
Pült, 15 Jh. Weisth., 6, .m - Die im Wnld
Holz hanen, «koroment si domitte über den
sehaehweg, man sol st niht mc pfenden; habe
man si aber mit der langwide ufif dem wege,
sie süllent pfant geben». Ohncnheim. 15 Jii.
Ibid., 4, 241. — Kommt einer so weit «das
der förster die landwide nit erpreiffct», so Ist
er frei Bergheim, 15 Jh. Ibid.. 4, 248. —
Fährt ein Huber ins Holz, so soll er «den
banwart mit im füren, nnd den an die land-
wyd binden, im geben ein brut l pf., daz er
sin damit hüte diewil er das holz howct».
Rixheim. 15 Jh. Burckh., 205. - Will einer
von Kembs wü^'zichen, so soll der Meier dem
Wagen nahgehn «und sol den minsten vinger
in die lantwig stossen ; map: er in behan, so
sol er widerkeren and belibeu, mag er in aber
mit behun, so mag er varott wa er will».
\-^m. Ibid., 144
I Langwirig, Langweris, lang dauernd. —
I «Da bist noch starck, noch gesont und einer
Uingtcerigeti Natur, du magst noch gar lang
leben» Geiler, Bilg., 36 «. — «Ecr deinen
Vatter und Muter auf das du langwtrig seiest
uff disem Ertreich». Id., Ev. mit Ussi . 195».
— <Langwertg beiii», durare. Muruer, Gayac,
416. — *L(mgmriift und tieff ingcwnrtzelte
freiheit . . .» * Langtcirtger brauch» ZlII, s,
3 b ; k, 3 l*. — «Er würt ein lungwürigen baiuen
sehen» (.Tes., 63, 10). Butzer, Neuer., D. 31».
Langwirige, lange Dauer. — «Du hast im
geben Langwirige der tag» (longitado dierum,
Ps. 20, 5). Nachtig., Psalter. 49.
Langwirigkeit, lange Dauer. — «Der Palm
hat Langwirigkeit, er würt fast alt». Geiler,
Ev. mit Ussl.. 216 i>. _ «. . . Das noch Lang-
toirigkeit der Sünd sei auch Langunugkeil der
Pen». Id., Selenp., üiTt'i Schiff der Pen., 7»».
liantnunig, Landräami^, das l4nd r&n>
mend, verbannt, flüchtig ~ «Gienge» ein
Hausbesitzer «abe nngctirbct oder wurde latU-
rumig. . .» 1415. Reg. A, 375. — «Wo sie dich
bennig hielten, so mustu Umdrumig werden».
Murner, Kön. v. Engl., 906. — «Sie wurden
verjagt nnd landrömig gemacht». Adelphus,
Barb., 19 ». — «Der genanten geistlichen hetr
ten etlieh langest müssen lamdtnumig werden t.
Butzer, Neuer., B, -4 &
i Lapiiaftig, was man läppen oder scMappem
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~ 9» -
bnn. — Speisen cweieh liifika0a§t »Ift snp*
pen». Kalhselb., a, 8
Lapp«, dammer Mensch, Laffe ; davon :
lippiBch — «Wer do tribt txvL lappentand . . .»
Horner. Nb., 194. — «0 gickenheintzen, lieben
hfpen !> Id., Luth. Narr, 94.
Lappecht, mit Lappen verseliea. — Die
jaulen Oeistliehcn kommen emn Examinator
«f:;n t-rbarlich gekleidet, nit mit eim lapecJUen
bjrret und asz^eschnitteneu Schüben wie sonst»
Zell. D. 4*. — PfaffiBii die «daher gondt mit
ias/^ei>chnittcn schlichen und lappetm hmtien
Tie die lantzknecht». Dial., A, ö K
LurlMb, TerlftTTt) Fhlaches unter einem
fii'.en Schein verbergend. — «Der falsch, larf-
ptdk aud HochriaUieh bann*. Wurm, BaL, i.
1>. Ete. — Sin fklaeher Bieehof «ander der
lareitchien gestalt». Zell. T, 4 b.
Lu, Las». Laaz, lassus. Scherz, 876. — i.
ICide. — «Sin lib iit tat». Gottfr. v. Str . 2,
114. — «Der Has macht den Wolf also müd
Bad Uu*, das er nicht mer mocht». Geiler,
Arb. kam.. 64 b. _ «Narren müssen ein hotten
hiin, . . . der sig nit lasz*. iJrant, Nsch . 77.
5J. Träg. — «Er ist von naturcn so ^ar
tnge nnalof». Jüngstes Gericht. — «Ful, lass,
Uif, nnbestenilich . . . Geiler, Narr., 37"
JtA, — <Din wiU ist aUo latM erlogen . . .>
Homer, Bad., E, 5«. — «So gott Utti stats
that und das nnser natnr angenem ist,
io werden wir la&z*. Butzer, Weiss., c, 8
LMbeit, Listigkeit, Trä<,^heit. Scherz, 877.
— «Böser Wille oder Uuheit. . .» Bitheb., 33.
- «Einem Biigcr . . . das er nit darnidcr gelig
von Hüde, so in angestosset die Lastheü, dem
ist Not ... das er bab Hoffnung in Got».
Geiler, Bilg., 25 — «Wiltu nun mercken wo
das Denipfen der Lasslieit und Lewigkeit in
dir wachset, nss dem der geiatUch Schnee and
Hagel kuropt. . .» Ibid.. 81 «. Ete.
La»Hen, zur Ader lassen. Sehen, 878. —
Sin Gebet, «ao da totse» wiU** ... «so du
oAmen hnst». Gebete, t6 Jh. — «Wie Nero
hat -sim nieister ^Seneca) ton, — der mit
faufoi schied darvon». Uarner, Nb., 243. —
«Ln gimUt und sommer soll man Iomcn off
der rechten siten und im herbst und wintcr
off der lincken». Gerbd., 17 «. £to. — «Der
fatttof soll klor nnd Ueeht sein». L. e.
Lassen, Lan. Lon. er lat. er lot, wir -
»e lond, i^elon. Durcbgiingig bei Brant und
Vnrner. Beispiele sind überflüssig.
lASter, Schande, Schmach. Lä.sterung. Scherz,
879. — Wer «sin selbes lasier nihi. . .> CiutHr.
r. 9tr., 1, All. — Christus hat viel »lasters
nnd smochheit gelitten». Taukr, 169 (29). —
«Dil ist ein groz Uuter, das dts ein beiden . . .
TCffttant*. Ibid, 887 (68). Etc. — «Er wolte
lieber sterben wan solich lasier liden». C!os.,
^ — «Gott lasse uns das laater uymc gu-
»-heilen, das ein wip über uns riohse». Kon..
5!74 Etc. — «Üwer /«."'''r und tiwcr Icit (ich)
au im mag vertragen». Marlein, ID. — Auf
sie «velt ^osz schand, /(M<er und uner». Gul-
dui .Spil, 82. Etc. — «Dins fründcs lasier nit
Qsx ticLrig». Brant, Caio, b, 3 b. — «In selber
schedlicb sind die äffen, — die ir eigen Uuter
klaffen*. MoraoTi Hb., 68. — «... die er nb-
7. ng sein altes kleid, — das er mit sehend
und lastet treit». Id., Bad., D, 1 *. — «Mir
ists kein Uuter oder sehend, — wann ich
im streit sehen nit bestand». Id., Virg , k,
6 *. — Lnther hat Paulus «in das halsisen
und uff den lasterbanck (Pranger) gestellt».
Id., Adel, B, 4 b. — Der JLaiser «rüstet sieb
das Uuter nnd eehmneh nn reohen». Adelphos,
Barb., 16 ». — «Btoe teheltirort und ftuler».
Ibid, 19 b.
LntfniedieB, ins Lateinisehe ttbersetsen.
«S« ^:in^ der tütschen Wörter so vil, — der
sich keins UUituschen lassen wil — wie künten
wir Mnrmavw iolAM'icAai? Hnmer, Lnth. Nwrr,
43.
Lata, Brustlatz. — Man trägt die Böcke
offsn. «das man sech die schuidUehen lote, —
der crberkcit zu Schmach und drat/.». Brant,
Layensp., 168 «. — Hat ein Gouch kein reines
Hemd, «so etoei er ein faciUet vornan in den
latM und lasz es ein teil dusz, so wenet jeder-
man es sei da.s hembd». Murncr, Geuchm., e,
4 b. Etc.
Lanbertag, Lonbertag, Ijöwertag. 1. Lau-
borhüttenfcst. ~ «Dry Mol im Jor müsstent
(die Jnden) darkummcn %n den drien Hoeh-
ziten, niiniUch zu M'^t'^rn. zu Pfingsten und
zu den Laubertagen am iierbst». Geiler, l'ost.,
2, 17 y. Etc.
2. Feiertag überhaupt — «An etlicht^n Or-
ten da haben die Kellerin ein Laubertag uö
8. Vincentii Tag, aber in unsern Landen da
haben sie das gant/ Jar Fassnacht». Geiler,
Narr., 183 b. — Die Disciplin iu den Klöstern
«ist nun in ein Kurtzweil und Läwertag ver-
wandelt» Id , Selcnp., 185 b.
Laucher, ein chirurgisohes Instrument. —
«Ein hol eiserin Instrument, genant ein laucher,
wie ein storckenschnabel. . .» um die Wunden
•anffendennen . .», das Fleiseh anseinander
zu halten. Brunschw . Chir , 19 ^ ; 271); 28 b.
Lttttff, plur., Vorgänge, Ereignisse, 2^ten.
Sehmeller, 1, 1440. — *KHegslmffe: Bingm.,
Cäsar, 56 b. _ . in den geschwinden Icüffen
so dazamal vor augeo waren . . .• «... sobald
die gesehwinden leü(f sich stiften ...» Botser«
Weiss , m, 3 « — «Als nachgeends kriegs und
ander seltsam Zet^ und irruugen ingefalien
eeind ...» Wnrm. Trost, 4 — «Jeder be-
denk dise geschwinde leuff . . .» Pnüiu, Pred.,
D, ü «. — «Seltzam scind yetzuud die küff»,
Brnnl, Anetoss, 16 b.
Lanm, Loni, Dampf. — Man musz das Holz
kochen «mit wenig Unn* (vapor), . . . «den hafen
wul verstopffen, das kein km darusz gang».
Murner, Gayac, 417, 418. — «Der Laum des
warmen Wassers». Jirunschw., Dist., lö —
«Vapor, Immi». Gcrsd., ^^0
Luusenwerk. Die Heiligen «habend alle
äundgeuiitten und haben es nicht aUu gunuuw
ausgeziffert das sie allein wolton meiden
Todsünd ; des Laussentcercks scind sie müsaig
gangen». Geiler, Sünd. des M., 8
überlin, 87, sagt: <Latusenwerck, peccatum
veniale». Welch sonderbarer MissgriffI Der
Satz. i.st klar genug; die Heiligen, die über-
haupt alle SQndcn meiden wollten, haben
nicht müheam nnlersocht was Xodaönde sei
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and was tägliche oder lässlielie Sünde: dieses
Untennelieii, Aunllnni veig^ltticht Geller vor-
ftchtlich mit dem Laasen.
Lanütern, laiuohen, lauern. Sehmeller, 1,
16M Htnte : Instern. — Hanehe «bfieher od«r
predig (werden) nur obenhin gelesen oder mit
toaben oren gehört, biss das etwas herausz
viadtl das «na gefeilt, darnff wir gdemttert
haben, dann so richten wir die oren uff»
Zell, b, 2 — «Wie ein fuchs uff die liunliu
hmitri . . .• «... wie genau sie uff mich ge-
läutert haben . . .> Ibid.. v, 2 « ; X, H b.
Lansterer, Auflauerer. — «Es seind gefun-
den ia aeiin Tolck gotlose latutrer^ wie die
Vogler». (Jerem. 5, Wurm, Bai, b, 3 b,
Lantbrecht. S. LutpreelU.
Lantenist, Laatensplelnr. — ' «leh liab ein
Lautenisten kant rn Ancfspnr^, der was ein
köstlicher Meister*, treilcr, Briis., 2, 77 *>.
Lavander, Lavendel. — «Die badhembder
sollen stettes by lavander ligen>. 51 urner,
Geuchra., f, 1 — «Mit baUam und lamHdtr
rouch». Ibid., 4 Bts.
Law. 8. La.
Läwheit, Lttwin, Lanwikeit. Lauheit. —
• Lauwikeit unsers Geistes». Geiler, Pred. u.
L., 102 a. — «Uff das sein Läntheit nit merek-
lioh erscheine . . Der sein Zeit on
Forcht in solicher Laivin veneret...» Id.,
Selenp., Vorr., H «. £to.
L%, suweilen Lm, Lehe, neutr., gen. Tjewes,
pl. Lewer, natürlicher Hügel oder kim t!'cher
Erdaufnurf als Gränamarke. Sokera, Öö6. 893.
— «Vf das II, bi dam Um, nf die Inoer», sebr
oft als Feldname« 18 Jb. a. t — S. aaeh
Bniokar. 274.
Leb, Lewe. 8. La,
Lebart, Liebart, Lcopnr I S'chcr/:, 886. -
«Zum kttnrden»t strassb. üausname, 12iS9. —
Felle Ton «leftoirfeR». 15 Jb. Kavfhana-Ordn.
Lcbersnl, Art Speise; Lcbrrsalat? was man
in der Schweis saure Leber nennt ? — «Jetz
se w9ll«it rie . . . gebaehens. jetz geüottens,
dann frebratens, ietzund Galrey, jetz ge-
pfeffert, jetxuud Leöersal». Geiler, Narr., 4y b.
Lebnlicheit. Lebendjgkeit. Scherz, 887. —
lebelicheit der varwen, vivacitas colorom».
Hugo V. Ehenh. — «Zu Andacht gehört M'-
UdteU des Leibs>. (ioiler. Arb. hum., 17:^ <'.
— «Es ward nie kein Meister so kostlich und
kunstreich, das er luöcht der Natur glichen
in Farben oder Leblicheit» . Id., Post., 3,82
Lebenig, lebendig. — Ein Geräderter der
noch •lehenig» ist. — *Lebemg vihe». c. 1340.
Urk , 2, 199.
Lebertin, von lieopardenfell. — «Ein dap-
hart mit eimc lebcrtin föter». 1418. S. Thom.
Fabr.
Lebig, lebend, lebendig. — «In mittel der
trübnisz wirst du mich Ubig machen». Wurm,
Bai , a, 4 b. — «Sie haben verlassen dieJSb^ipm
wasaer». Ibid., i, 4 K
Lebkocbener, Lebkuohenh&ndler. — Chris*
tus ist gestanden unter seinen JiiiiLreru «als
ein Lebkiukentr under den Dorf knaben, die
suringB nm in atond und ir jeprlicher gern
Lfbi u :i II V in im hett». Geiler, l^)^t., 3, Id ■'.
Leblich, lebendig, lebhaft. — «Ich bin noch
lebUchy geaond and brist mir nichts». Geiler,
Narr., 7« a. — «Die innerliobe IsNieft« Wirk-
ung», die das Leben wirkende Kraft. Id.,
ächiff der Pen., 115 — «Eine gesuutlicbe,
Isbjydto frowe . . ., Ton einer kftliebm färb».
Bruii>c!i\\ , Pest., 12 ».
Lebzelten, Lebkuchen. — «Was Vergleich-
ung end Einigung ist diaer LA$dUn eder
Kuchen mit dem Sserament». Geiler, Pasiiee,
7 K Etc.
Lecker, gulosns, laaeiviis, nebolo, lüder*
lieber 3fensch, Lump, — «Ein Muter bat ein
Sun, er i.st ein Uub, ein Lecker, noch su günt
sie im das er ^^esund wer*. Osiler. Emeis,76 a.
— Der Herr des Aesop «ward bös und sprach
(zu ihm): Lfxker, sag aa, ii>t das ein Mensch?»
Id , Brös., 2, 89 b Etc. — «Schelmen, lecker ...»
Manier, Sebelm., ^, 8 — «Das if5t der bösoti
lecker Ion» id., Nb., 146. — «Du bub, du
lecker \* Paeli, 98. «liectersfoAeR». fMei,
104 b.
Auch Feinschmecker, gouruiaud. Geüer,
Post , 3, 101 b. S. die Stelle s. v. Buffoik.
Leckerei, schändliches Thun, besonden
Hurerei. — Ein Pfaff kam ins Haus einer
Jungfrau «und nam sich an es wer in aller
Krberkeit, als man denn die Leckerei verdeckt».
Geiler, Emeis, 16 — «Du bist alles Mut-
willens und Leckerei foU». LI , Bros., 1. 41 «.
Etc. — <Waa man anfacht^ leck^rei oder bü-
berei, so will der mfincb der ander dann
sein». Tauli. 47. •
Lecker iecb, lüdorlicb. gemein. — «Sie
blibent in den alten joren — wie sie in jugend
sind erzogen. — kckersch, diebsch .. .» Murner,
Schelm., f, 8^. — ^Leckermhe and bübische».
wert». Mnner, Kdn. ▼. Bngel , ^K)4.
Leckermttrsel, Lcberbissen. — «0 wie
smackent die leckefmürtü so wol!» Tanter,
86 (18).
«Lodde, arprilla» Horrad, 182.
Lefs, Leftze, Lippe. — «Dis voick lobet
mieh mit den lefjen». Pred. Ingolts. — «Thv
uff rayn hertz und myne kftscn*. Gebete,
15 Jh. — «Dis Volck ecret mich mit den
Ijcftsen, aber ir Hertz ist wit von mir*.
(Matth. 15, 8). Geiler, Post., 9, 84 «. Etc.
— Halte das Trinkgcschir mit "ieii Hünden,
«mit zenen, lefftzen, halt es nit». Bnint, Fa-
cetus, A, 5 a. — Es «werden mein leffteen in
(Gott) allzeit loben». Id., Epigr. Copie, 228.
— «Die lefUen zamenbiegen, — die zenli uff
einander lieireii» Mumer, Nb.. 134. — «Ein
kucbel zvs is.clieu die lefzen füy^en». Ibid., 85.
(Die alten Ausgaben und Gödeke haben Uer*
per Druckfehler, befzem. — «Do legt er einen
liuger ufl sein beide lefftzen». Id.. 4 Ketzer,
n, 4 «. — «Mit den lefftzen solt din zen be-
schliessen». Id., Genehm, o, 1 b. — «Die
lefftzen entpfingent eyssen davon:. Id., Oayac,
409. — ]»i'r Ti'ufi-i hat nit erlangt «das .Tob
mit einen lefftaen sündete». Wimph., Chrys.,
R •. — «Knollen inwendig der ie^ÜMN». Oersd.
71 1'. — Ich will «nit irer namen gedenekcn
mit meinen l^tJten», Nachtig., Psalter, ^^.'>. Etc
— «Ir betten mit den t^ßmtU Capito, Tregcr,
n, 4 b. Etc. -- «Füg die kfflzen der wunden
' zosamen mit deiner haut». Brunsobw., Ckir.,
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— 217 -
•31 Et«. - Ist Jemand von einem wilthentlen '
Hoad ^«Msften, «so i«t gut das da die i^Uen
iM Mis ItraiiiMt mit einem efMii>. Fiiee.
180 •.
I>&sjrpodiuA, Göll, 122: «Labiam, LefUe».
LegiiB. er leü, geleit. Dorohfängiisr bei
Braat un.l V er.
Leg^r, lueiät ueutr., zuweilen maec. Sehers,
894. — t. 6rt wo maa liegt. — «Sein leger
war nit linde bitt> Räthselb., a, 2 a.
2. Das Liegen im Bett. — «... daz nieman
geaime — ein b§ef na miner eiten». Gottfr
V. Str , 1, 214. ' . in einem leger nnd
^ie«hta£r(%n» i Krankenlager). 1446. S. Thum |
Arch.
3. Feldlager. — Bischof .Udiann zoir 1:560 !
vor Schlettfttadt «and hett ein leger du». (.'lüt>., ,
iOOi — «Der Griechen leger bringt eoell leid».
Mnrncr, Virg., R. 3 a. «Er riefft uns allen
tieffug zsamea, — und gibt der legerstat kein
uiann» (Lngnntitte) Id.. Luth. Narr, 6i.
Etc. — *L,egtr». fQweilen «Lüger», bei Ringm..
1 diiir, und bei Adephus, Türk. Chron. and
Rbodis, fast auf jeder Seite.
4. Einlagerang, Quartier. — «Also logcnt
der herren volg zh leger in dem lande, z.ft
Velde und in den Stetten». Kön., «itK). — I*er
Herzog von Ostreich verbrannte alle Dörfer,
«das ehto das volg (die Engländer) Iceinen
leger noch möehte hnbtn in eimelnnde».
5. Binlager. Herberge. — «Die bnnherren
haut macht zft 9 joren eins einen leger /ft
ßiscboveswiler zt haben». 14ött. Hanauer,
Coost, ÜSO.
0 Belagerung. — « Daz /ff^er (vom Girsbergi
werte von S. Adolfestage untz s& der liht-
neise». Ci<w.. 66. — «... diewile der kger
W der bürge werte . .» Kön , 799.
7. Ort wo das Vieh lagert. — «Bi dem
kftr»^ mehrainls, 1986 n. f. — «Dnt reese-
leger*, Geispolshcim. 13 Jh.
Legerherr, Kautmaun der ein grosses
Wutrenlairer hat. — «Cliristiis der Herr ist
d«r gemein Kaufman, gesetzt für das gantz
menschlich Geschleoht, er ist unser J^erlterr,
die war Onsd hnt er dare erknnft». Geiler,
.\rb hum , AH a.
Legern, lagern. — «Narriicit hat gar ©in
grosz gezclt. - bi ir Ugert die gnntxe weit».
Brant, N.sch . 47.
Lei, Art. Mau soll die Tüdtjüiidcu bciclUen.
jede «nach irer leg». Geiler. Irrig Schaf, G,
2 b. — «S. Valentins Siechtag ist auch der
lei». Id.. Briiü., 2, 42 — Kein Thier frisst
«du nnder das Reiner Lei ist. aber wol das
einer ander Lei ist». Id., Klapperm., B. 8«.
«Diser was wol gemacht von got in seiner
Pauli, 249. — «Es ward ein nenwe un-
phörte leg der pein erfanden». Wimpli.,
Chrys.. 17 «.
Änderlei, andre Art, etwas linderes. «Es
UMsent sich auch etlioii yetzund hören, wann |
schon das Evangclinm ein fürgang habe, so '
werds doch iiber fiinfTtzig jar ein anderlei
vwden». Brunf.. Anstoss, Ib
Emekerki^ von irgend einer Art — Gott
kat verlMtea «bildev m maohen emAeriejf
cestalt». Ziesrler, Reg. a, 2 •. — Ob »eimihfr-
Ui ursaoh . . . uffbraeht möcht werden, daramb
man etwas . . . ordnnng gottee rerwandlen
möge, kan ich nit «glauben». Zol! ■<:, Ij.
VergL dcinerlei, meinerlei, seineriei.
Leiben, übriglaaeen. Sebera, 901. — «Wae
sü dovor geleibet hetten, das nonient sü du für
sich und verwüsteteut die laut» Kon., 614. —
Bei dem Heamaeben gebdrt dem Keiler «was
die gabele leibet» {\\n% die Heugabel auf der
Matte übrig lüsst). Bosenbiesen, 15 Jh. Weisth..
I, ({90. -- «So dein Nechstcr dir nnmmcn ein
wenii,' schnldi«; ist. kum hundert Pfennig,
düni uiit du nit die i<Iäch uff dem Herd leiben».
Geiler, Post , 3, 102 a.
lieiben — Ein weltlicher Mensch «setzt
.sein .Saeh durutY: wenn es sich nummou ge-
libet, es geseelet sich ettwenn». Geiler, Post.,
3, Hl "; 4, 27^. — ^rcnschen die nur nach
sinnlicher Lust streben und der Seele uioht
wahrnelimen. sagen: «der Pfaff sag was er
wöll, het es sich o«/«<6ct, es geseiet sich etwan».
Id., Ev. mit Ussl., 18 «. — In eben diesem
Sinn : «hat es sich geliebt, es geseiet sich ct^
wan». Id., Narr, 54 — «Leiden möchten sie,
es leibte sich, wie es sich loch selete» Hedio,
Zehndon, B., 41'.
Stöber, Alsatia 1869, I4d, schreibt : «hat es
sich geliebt^ es gesellt sieh etwan». Ana den
angeführten Stellen ersieht man, dass diese
Aaffiassaag nicht die richtige ist; es steht
«war einmal geliebt, ein ander Mal pelk'ftef ; das
erste kann alicr nur einer der besoTulers in
den Predigten über das Narrensohilf so hau-
ügcn Draekfebler sein ; das «Eweite ist Loeal«
Ansprache für irelt-ibet. Ferner lieisst es ge-
seekt oder gegeUt, und nie geselt oder geadU.
Der Sinn ist: hat man den Leib gepHegt^ so
wird Gott schon für die Seele sorgen.
Guselen, mit einer Seele versehn, beseelen.
Bcnccke, 3, 244.
Leichen. Schmelli r. 1, 1418 : mit einem lai-
chen, colludere, conspiraro. — «Wann die ver-
banner nit mit den verbaoten leicheten. so
giencr es anders zu». flMo die Andere in den
Baun iliuu, begehn die nämlichen Sünden wie
die gebannten, sind nieht besser als sie.) Zell,
H, n
Leichen, lauschen. — «Vil narren, äffen,
esel, geaeh. — die ich verffir, betrüg nnd
leych» Brant, Nsch.. 15.
Leichnam. S Licluimen
Leichtfertigkeit, Kleinigkeit. Vergl. LicIU'
fertigkeit — Uni « <ildtM!inM«Mi und andre
leichtfertigkeiten» in den llauu ihuu». Wurui,
Bai., d, 4 b.
Leiden, Lt^idi^cn, betrüben. Scherz, 'JOB.
- «Diz leidete si beide». Guttfr. v. Str., 1,
171. — «Als ein geleidageter man» legt er sieb
nieder. Ibid., 1, 187.
Sich leiden, sich gedulden, sich in ein Schick-
sal fügen. — «Drum, liebs Weckerlin, litte
dich, — dn komst ia der baad himelreiob».
Mamer. Nb , 104.
Leidenhiift. leidend, geduldi-;.^' "'.Kein
letdenfiaßter ding mau findt — dann das papier
und pcrgament». Brant. Enigr. Copie, 218.
Leidenbftftig, kriaUieh. — «Die gemein-
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- 918 —
lieh leidenhaftigm Menschen . . . mögcnt leicht- <
lieber . . . weder andre ge8UU(ie . . . vom bösen
Feinil geflust werdttn». Qtitor, Irriff Schaf,
D, 7 b.
Leidigen. Leid, Schmerz verursachen. —
Die Krankheit «peiniget uns ie heflftiger lei-
diget ie bitterlicher. . . .» Murner, Gayac. 403.
Xeldlich. I. Klftglieh. «Cyclop and Pan nit
UidUch pfiff.. Brant, Nach., 16.
2. Erträglich. — «Gar lidii<^ wer der Juden
gefoelk ...» Brant, Nsch., 90. — «Tat er
ilw 1 I iiii; als sin vater dat, — so wer er in
(den Judeu) doch leidlich nit». KurAer,
Hb., m,
Leidwende, Znwendung von Leid, Absicht
Schaden zu than. Scherx, ^Vd, Beneeke, .H, bäb.
— Einen iSUsehUeh anklagen «diireli Mwcmfe»
1322. ürk , 2, 100
Leilachen. S. Lachen.
Leinen, lehnen, stützen. — «... als einer
der sich uff ein Stab oder uff ein Stecken
leinet i dich nit leinen uff deiueu Fleiss, auch
nit allein bloss nnd blut uff den Willen Got-
tes ... ; darum!) so solt da Gott wol getrawen
und dich ufi in leinen, and dannocht des dei-
nen nit anderwegen Ion». Geiler, 1, 29». Btc.
Zuweilen cfohf auch lenen bei Geiler.
Leinwut. Leinwand. — «Da kauft Joseph
ein rein Leinwattueh, den Körper Christi darin
zu verwickeln >. Geiler, Passion, 107 ». -- «Wir
hont die criucl uffgc&chnitten, — do hiaden,
vornan, in der mitten, — do sieht man dann
das rein lintoat — das sie dohin gcncget hat.
Murner, Nb,, 142, — «Wie komt Unwat uud
sammat zamen ?» Ibid., 144. — Sardanapal gab
den Weibern «an spinnen, — das im nit lin-
wdt möeht eerrinnen>. Murner, Geuchm., m,
4 — « . . der fünft bringt har ein schön
lintfiot» (am einen za bestechen). Id., Nb., 1^.
— «Kleider von klMUdier le^mwat». Traumb.,
a. ö 8.
Dasjrpodins, und GoU, 278: •Leinu/at, Ün-
tenm».
Leip, Laib Brod. Scherz, 862. — «Sigulus
qtti vulgo dioitar leip ...» «Unus midkip»
(kleiner Laib). Uber eoqoinae.
Leis, masc.. Lied. Scher?., 'JIO. — DieGeiss-
1er «sungent einen leis . . Der Uis was alsns . . >
Glos.,
Leistnngsbrief, Urkunde durch die man
sich verpflichtet für Jemand Bürgschaft zu
leisten. ^ Oeller. Post., 4, 88 — S. <7ett*
$timal.
Leitig. — «Die schoider tant gar wite stich,
da würt die nat gw leUif von». Brant,
Usch.. 51.
Zaritcke, A8i, weiss das Wort nicht zu er-
klären. Gudeke, 89, sagt: •weitstiohig, willig*.
Warum? Das nihd geleiter, bedeutet leicht zu
lenken, Ben,, 1,977; Bruni wollte Wühl&ugen:
wenn mau weite Stiche macht, so ist es leicht
die Naht durchziifiihren Mehren' sjuitere .Aus-
gttbtiu de& Iti Jh- habe« leäty. wiä eine Kr-
kltirung des nicht verstundenea Worts sein soll,
es abir if! 'J'-niuh' nitlit besser erkliirt. Oder
Ware es nur vin L'ruckfehler tut iadty ? Die
Naht leidet Mangel, sie wird fehlerhaft?
Lelien, die Zunge herausstreoken. — Der
Fuchs «do er so lanir jrelicf, do ward er möd
. . uud Mtrccköt die Zuuge heruss uud fieag
an zu Wien und SU kenehen». Qeiier, OeiaU.
Spinn., N, 1 ^.
Im Bairischon ist heute noch Leller ein Yer-
äehtlicher Ausdruck für Zunge. Schineller, 2,
164. Man denke auch an den basier LeUth
künni
Lembelin, Lämmicin, Lamm. — Christas,
der das «senflmüUgestetan^» was». Tanler.
m (81). — «Die Ist das hmbeUn gottea ...»
Kön . 5i'r! -~ Zu Stra.-feburg mehrere Hiliaer
»zam heiligen lembelin>. 14 Jh. u. f.
Lemberfii, von Larnnfell oder Lanmwolle.
<Ein ^.vart7Pr daphart mit einie swartzen
lemberin füter». 1418. S. Thom. Fabr. —
•Lmimen tfleb». 1498» Tuehensanft. 44.
Lomme, Lame, Lämi^keit, Lahmh it, Lftil»
mung. Scherz, 918. — «Wo wir iam sint . . »,
daa er uns dieselb lemme nemo». Bit. Pred.«
I 7J - «Die lern gcschach in zeiten vor, —
do du btruchtest in dem tor». Murner, Nb.,
S1. (Da du bei deinem Eintritt in die Welt,
deiner Gebart, einen Unfall hattest.) — «.
dir sol nit wol sein das du bei solicher ^mm«
begcre.^it zu leben». Id., Gayae, 488. — 9Lämi
der glider». Oersd., 40 b — *Lämigkeit der
glider ...» »hemme*. Bruuüchw., Diät., 29 a >
Lenden, Geienden, landen. Scherz, 914 —
• Du guaden f>h ~ do man mit fröuden lenäet».
Gottfr. v. Str . 8; 103. — «Wo blibent oder
wo gdendent dise menschen, den die nnsprechen-
Uchc froide . . . endecket ist ?» Tanler, ;i84
(HB). - Pharaos Tochter *lendete das ledeiin
und vantdas kint (Moses) do innc». Kön., 261.
— Wir treffen nicht «den Staden do man lan-
den sol . . . denn keiner wei«z wo er eulend».
Brant. Nsch., 104. — «Den anfang man ab«
wend, — man weiszt nit wo der uszgang tend»,
Ibid, 106. — «. . . und wil ^llL^ ,]u[>piter SO
hau, — in welschem iand in ienden an». »
Mnmer, Virg., ro, H b. ~ «Sie lendtem an dem»
selben ort — di lii'se statt stund an dem
port». Ibid., A, ö^, — «Do lendeten an den
Staden. . derfeind galeea». Adelphns.Rhodi»,
B, 5 1'. — «Die gantz summ seiner disputation
lendet dabin ...» (geht darauf hinaus). Capito.
Verwarn., C, 4 b.
Leudlich, landlich, im Land üblich. — «Wie
Undlicli ist, hab ich geschworen». Murner,
Nb., 979.
Lenegolt, Lengold, falsches Gold. Scherz,
i)4U. — «Bs sol kein goltschraid me kein
tenegaU nibtriehen, sonder es sol von finem
goll . . . gemacht» sein. 1482. Guldschni. -Zunft,
lO. — tJjengoid, das scheint als ob es Uuld
sei. und ist es aber nicht». Qeiier, Brös.« I,
106 a ; Arb. hom , IHO <.
Lengen, in die Lange ziehen. Scherz, 940.
— «. . . daz aber ich niht lengen wil, — Der
rede wurde al zo vil». (iottfr. v. Str., l, 92.
Etc. ~ «Do sich dii>e ding gerietcnt lengen . . .»
U. Merswin, Gottesfr., &k
Leren, lehren, für lernen. — «Wer sich
recht spiegelt, der Icrt wol — das er uil wis
sich achten sol». Brant. Nsch., 2. — «Ich mag
doch sonst woi sin ein her, — nnd Ionen «in
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- 219 -
der für mich ler». Ibid., ö. — «Jetzt han die
«ibschen maa gelert. ...» Ibid., 7. — «Ir
nmen, wellen von mir leren — anfang der
vhhdt . . .» Ibifi , ii Etc. — «Dabi ein uiser
mi^Vioileren — wanachein jeder selber riugt*.
Vimer, Sebelm., g, 6 ». — «L6gt das ir den
»ef wol lernt, — fra^'t dcster mcr, so irt
u nit». Id., Bad., K. H i'. - «Er es Uüzweudi^f
hat gtlert*. Id.. Goiichm , h, 2 ». — «Min
ihe kunst wii ich wider leren — wie man
die narren sol beschweren». Id., Luth. Narr, 8.
Zuweilen auch lernen: Braat^ Naeliui 49. Etc.
Mvroer, Schelm., g, 4 >. Etc.
Lerfrowe. Lehrerin einer Kinderschulo. —
Zq Slrussburjx, mehrere Huuscr wo *LcrfroHcn
«tun* 1427. Almeudbuch. — «So kromet
dcBB der Unde Ifi/foiM — Den lawben ein
tesche, der tohter eine Jiabe>. Conr. v. Dankr.,
T. lÖi.
L«rielte, Lerche. » «Im Uridtemange»,
Feldname, an 7 Orten, 1296 u. f. — <J. ' i hm-
ben, Leriehenöühd^^ mehrmals, 1265 u. L
Leilleh, belehrend. — «Nit allein die Leer
des Herren nnd sein Wort seint nns lerlich,
iuider auch das er gcthon hat und »eis Werck
teint BD» lerUeh'. Geiler, Bv. mitUnlM 169
Narr., 11 b. Etc.
Lernen, ifir lehren. — «Nun will ich, aller-
liebster snn, dieh lernen was du sollest
thnn». Brant, Cato, a, 2 . . . das ich
üick jetz kan Unten schon*. Muraer, Schelm.,
a, 4* — «Sic lement mich vil biebcrci». Ibid.,
iß». — «Mit discn Worten solche wcisz - -
lenu m der doctor do mit deisz». Murner, 4
Ketser, 0, 8 Johannes *lemt den men-
schen vorhin wol, — wie er sich darzu rich-
tin sol. Id., Uud., L, 4l». — Ich habe «sie
ffknU züchtig leben«. Id., Geuehm , C, 3 ».
- Die Apostel haben nns «vil diii^' . . , gdernet,
die nit in den gütlichen geÄchriffieii sLon».
W., Adel, D, 1 1> — «... die cristcnhcit, —
VM sie von Criato lernt nnd seit», id., Lnth.
Jftrr, 82. Etc.
Hiß and da: leren, n. B. Sebelm., d, 6 »;
e, 3».
Lerung, Lernnn^. 1. üntenrioht, Lehre. —
•Jeder wult iiu lerming geben, — wie er doch
soll prelatisch leben». Mnrner, Nb.,58. <-> <Ir
itnung und ir prophecy» (von Hose* nnd den
Propheten! Li , liad., nj, 5 ; Instit., 2^. —
«Ichwü in lerung^ regeln, geben». Id.. Geuehm.,
Ol 3 *. — «Zn Pavy, wo die knnst der artsnei
in hober lerung hi> (ubi mazinm floret hoc
Stadium). Id., Gayac. 441.
8: Oelehmarokeit, Kenntnisse. — Studenten.
Jie schlecht gelebt haben, 'srhnniPii sich dann
der lere — and meinen ierttung sei nnere».
Xsner, Hb , 181.
I-esse, Adcrlass — Gefren Pestilenz «ist
wissen das die lesse fast gut ist, besunder
nreehtersitTolbraeht». Bmns6hw.,Peat,26 a
Ete
Let, Lotticb, Lehm. — Hat man einen
Baom gepfropft, so «bindt man Miess und Lei
darüber». Geiler, Ärb. hura., 28 l>. - Die
hivn in Egypten «mussten Ziegel machen
Qss Leimen oder LetÜdk». Id.. Post.. 4, :il
Uttera, das Waaser mit den Händen be-
wegen, plätschern S. auch Tflettern. — «Wer
do touft ein Kind, in dem so er das Wasser
ufflettret und spricht . . . 0<eJler, Post., 2,
26 b. _ «Du siehst and hörest auch wol das
Weschcn und Lettern des Wassers, das er do
thiit mit den Henden, indem er ein Kind tooft».
Ibid., 3. ;iü ^.
Lettner, Lccturium, Querbühne in den
.Stifts- und Klosterkirchen zwischen Chor und
Schiff, franz. jub6. — Der Strassbnrprer Ruth
beauftragte einige buincr Mitgliedtsr, da&b bid
«uff dem lettner stünden bei den messen».
Brant, Bisch. Wilh , 242. — «Und warent disz
die verordneten herren uf dem letner ...»
Ibid.. 246. Etc.
Letx, (eig. links) verkehrt : in verschiedenen
Begehungen. Auch im Schwäbischen, Schmid,
;?.)4. Seher/, 918. — Man hat jetzt «die orde-
nunge also £ar UUe umbgekerct». E.Mer8win,
9 Felsen. 91. — «Er leit das Hemd 2<rtr an».
Geiler. Selenp.. 201 b «Wa.s er tliut^oder
lässt, das ist alles kU». Id^ Sund, d^ IL,
4H*. ~ «Bin recht Menseb, wan es im lete
und übel g:at. so erkent er Got den Herrn
darin». Id., Brös., 1, 38 *. — «... und ge-
sebieht denselben Henseben als dem Vatter
und dem San mit dem Esel fe'eschach ... wie
sie es autiengcn so was es letz». Id., Bilg..20Ö K
— «Du findest wol Mensehen die so letze E9pf
habent das kein brüderliche Straf noch ^^fauunj
nüt hilft». Id , Ev. mitüssl.jjia — «Ein letzer
Mensch, \vas er anfaeht das gat leU naher;
fiel er uff ilen Rücken, er fiel die Nas entzwei».
Id , Bros , 2, 88 «. — «Wenn ein Arzet zu eim
Kranken gat und wil im Artzny geben . . .,
so sol er es darumb nit underwegen Ion das
er wild w ürt und sich lets stelt». Ibid., 2,4U ».
^ «In das Hochzeit da warent vil hinein
gangen, die nit das Briükloi l hettcn, wann
etlicli hellen sich bekleidet mit Fech als die
Thumherren in Crntnow mit ktteti Belt/.cn in
der Vorstat.. . Sic kumnien wie (iin Chor-
herren unter den Gärtnern ujjl den lctj:cn
Beltzen ; es seind die die nsswendig erberlich
erscheinen, aber inwendig seind sie zuckend
Wölf. Ich mein nit die armeu Leut mit dein
letzen Beltzen. ich mein die usswendig zögen
grosse Heilikeit in der Kleidung, in Weis
nnd Oeberd, nnd ist aber nüt darhinder». Id.,
Ev mit Us.sl.. 153 B. — «Die armen haben
kein Fründj hetten sie so vüfehiner Kirschen
ttmb ab sie hteer Beltz nmbhaben, so hing
man inen auch an». Id., 3 Marien, 37
LeUer BeUe, verkehrter, falscher Pelz, das
Gegentheil von Fels, ohne Zweifel populäre
spöttische Bezeichnung für die gerin^'c Klei-
dung ärmerer Leute. Auch bei Fischart kommt
ironiseh Ifttcer Bei« vor (S. Waekemagel, Job.
Fischart« Basel, 1870; 25, Nide). Wa.s (ieiler
unter den Domherren in der Krautenau versteht»
ist mir nicht gans klar; in diesem damals
i mi ist von Gärtnern bewohnten Quartier ^'ab
es kein Chorherrenstift } die Domherren sind
vielleicht die Gärtner selber; warum aber
werden sie so genaunt?
«Die schenken (Geschenke) machens alles
schlecht (gerade), — wer es fett, so vilrd es
reobt*. Marner, üb,, 139. — Es «gilt Im gUeh,
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— 220 -
letz oder rpcht» Ibiil , 90. — «Darum!) so ist
e« bubenvverk, — und >:ot oft letz und über-
Kwerg». Ibid., 132. — Dii Weiber kleiden sich
80 «das ich offt os nit hab gewisi^t — welcher
tuffel sie doch Icret, — das sie sich als ieU
vcrkeret». Id , Geuchm., v, 1 ». — Es hatte
einer «so ein ietJten KopfT, das er niemans
nichts liesK kq lieb werden» Pauli, —
«Recht und letz machen». Karsth., cc, 4 ^ —
«Wol SU erfaren ist> wer die schrifft recht
oäw Mm iisxlegt». Bntiser. Tregcr, P, 6 a.
Letze. I . LrcdO, /.u T.oseii vorgeschriebcTies
Bibelslück oder Gebet. Scherz» — «Also
man hinnabt las in der leimt». Tattier, 468
(ÖU). — Da «siillont wir fünf h-<<ini lorLMi»
(▼ar. leUigen). Id., 'Mb (öS). — «Man leset hüte
Itt der leisen von der dt . . .• Nie. Strassb.,
275. - «Daz bftch dn die htzrn inne stont»
Hugo V. Ehenh. (Lectionarium>. — «Du suchest
ein Collect oder Letten in eim Bveh». Qeiler,
Baum der Sei.. 15 b.
2. Lection, Schulaufgabe, Lehre. — «Ne-
Dient dise kintliche letee ron gotte*. Nie.
Basel, Bek. Tanl., 18. — «Dis ist gar eine
g&(e tetze aitsc ȟ eime iuagen brftder in eime
Orden von sime eltcr gegeben wart» Id ,
ms. — «Die Schüler in der Schul, welche ir
Letten wol gelert haben». Oeiler, Arb. hum.,
ISb. ^ €. . . Denelb vnser Meister hat uns
LeUen gegeben zu leren» Id., Bilg , 108 b.
— «Juristen ... die cttwauii gute Ciesellen
haben, die jnen lang gedient haben. Leteigen
▼on jnen gehöret hahen.. Id.. Brog,, 1, 109«.
— «Die leUen gab er uus uff crdeu, — ub wir
tu zeit benötigt werden — dass wir in hiniel
ermanen in, — das er wel onser vatter sin*.
Murner, Bad , c, 5
3. Geschenk, besonders Abschiedsgeschenk.
Scherz. 91^. Schniid, 355. — «Gip (das Geld)
dem comendare und den brodem sA letee daz
bü unser •rcdcakrut ». Nie. v. Basel, 337. —
«Der tüfcl f&r cnweg und lies mir die leUe»,
nftmlieb einen absenenliehen Oestank. Ibid.,
90. — «Der in frimide laut wil, dor lot ein
leUe hünder sieh, darumb daa, man sin gc-
dencke». TilUng«r. — ChristQS bat uns «das
kloinntes sines ]\. froiiliehams zh letze tr»^-
losseu». Hago v. Ehenh. — Christus «hat uns
gethon als ein getmwer Frdnd, der so er will
abschpidon von soinen Fninden, so issct er
mit iucn die Letse». UcUcr, Post., 28». —
«Er wolt inen die Lete lossen. als einer tbut
d«M- x'heiden will» Ihid 4, 2Sb — «Bchalts
als die Letsen deines liebsten Freundes, wann
unser lieber Herr hat die Wort sa dem aller-
letsten ^nredt». Id., Schiff der Pen. 97b. —
«Die Suad lii&öi allweg hinter ir ein böse
Lete». Id., Arb hum., II ». — «Der löblichen
statt P.asi'l in fri vdf ii /u finer leU bcschriben
und verlasben» Muriu r, liouchm,, Titel. —
«DisK buch, ir Basier mcrckt mich eben, —
das hab ich iidi /ii Utzrn Lrt'ben». Ibid., J,
4 ». (Ohne Zwt'itel hii r ironisch doppelsinnig,
Lection und Abschied) — Das I^stamcnt,
«das i'hrisfiis hat zti ktz jrclon. - nm narht-
mal mit dt^n Jüngern ihun». Id , Lulh. Narr,
106. — «Oleieh als ein vatter ein guldin kopIT
«ein s0nen an Ute gelassen hette . . .> Bnlsor,
Neuer , k. 3 — Das Abendmahl hat uns
t'hristuä zu einer «frenndtlichen ieLz gelu!^scn>.
Id., Weise., g, — Ein Student bntte eine
Buhlerin ; «zu dem letzten da weit er die LeLi
mit ir essen». Pauli, 21.
4. Schutzwehr, Befestigungswerk, von letzen,
abhalten. Scherz, 918. — Die Bürger zogen
«uf die muren und an die letzen, do in hin be-
scheiden Avas». Kon.. (iHi! ; .ihn lieh. Hl 7. —
«Es sol jeder ziehen an die iure oder Mmm>
wohin er beordert ist. 1496. Alte Ordn., B.
13. — «Jederman uff dieselbe stund an sein
leite beseheiden was» . ■ . Zwei Herren «ritten
an die porfen und Itieen, nnd besehen ob
jederman mit seiner an/il i i weren». Brant,
Biseh. Wilh., Wi. — Sie zogen «gegen dem
pfennigtbnm sn ir IHeen*. Ibid., Wü. — «Wie-
wol vi! Icut im hnrnrsch und an den letzrn
was, so lagcnt doch durch use und usz all
bttaser und fenster toI lent». Ibid., 886. —
Die Feinde «wercten den unbcrn das sie nit
in ire letee and basty kernen». Biagm., Cä-
sar. 96«.
BoTicrko, I. 943, Knde
Letzen. Scherz. 911).— 1. Verhindern. — Kö-
nig Konrad «wolt den bof zfl FrankeAirt
letzen und irren» CIoh,, 38. — «... so leiztt
in der dot so sere, daz er weder sinne noch
kraft bat». Eis Pred., 1, 66.
2. VfMletzen, verwunden. — Ei worden
«et wie menig hengest geletzet» KÖn., 690. —
Die Sch&tsen «soitent nuwent abten, wie sS
des bischoves volg mit gesebfitze letzeinü*
Id., 659. — « . . . Das dtt nit UUeti an dem
Stein deinen Fuss». Geiler, Bv. mit Ussl.,
40 »» ; Emeis, 8t »»; Selenp , lOÜ ».— «... das
der vigend uns nit letz» I^rant, Rosenkr. 1>.
Ged., 7. — Mancher wini *grletzt von hitziger
speisz». Fries, 20b. «Wer einen schaden
thun will oder jemand letzen ...» Adelphas.
Barb., 54 ^. - Kämen alle Menschen zusammen
um .Tnmanden «zu letzen*, könnten sie doch
dem nicht schaden, «der von im »ulbs nit ge-
letet wart» Wimph., Chryt., t : Eto.
3. Beleidigen. - «Hett ich nit ji^csündet,
hctt ioh nit geietzt Gott meinen Herren». Gei*
1er, Schilf der Pen., 21 b. — Ob sie «auch grob
und ungezogen sind. sint sie doch nit so
gänt/.lich blind — das i rbcrkcit von in werd
geletzt». Brant, Nsch., 109. — Die Frauen «ich
mit willen letzet nie». Murner, Geuchm., J.
3 t). - - «Hab ich die frummen drin .
Id., 4 Ketaer, 0, ä h. — David wollte Sani
«nie letzen, so lang in got im ampt dnidet*.
Id., Adel, k. 1 b. Etc.
I^etagelt, Absebiedsgeschenk. cDie Ün-
treu, die die WcU den iren zu Letzgelt lässt».
Geiler, Selenp., iyöi>; Ucistl. Spinn., II, 3»»;
7 Seheiden, H. 6 b.
fjetzung. Vlj lit/uiii^. — Man muss leiden
«Schmach der Wort, Schaden aeiiiiohs Gita
und LeUumg des Leibt». Geiler, Arb. hum..
1 13 0 ; Bilt.' . (! <>. Etc. — «Niemane an MMay»
Murner, Liiih. Narr, 4.
Lenblin, kleine Laube, Abtritt. — «Die
hübschen Frewlin, die so ein gross üffisohen
haben off iren Leib» nnd sie gon dennooht
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— ttl —
lach off das LeubUn. uff das httinilidi 6e*
ntA . . .» Qeiler. Brös, S, 79 K
Leaflg. S. Louffig.
Lenken. S. Laugen.
Leutel, die äo&sere grüne Schale der Nass
— «Die Leu$M ist snr . . . und zühet im den
Mond zasaniint n. lenn Avfirft er di6 NQss
Ilioweg». Geiler, Büg^ 308 ». £te.
Lemteln. NOtsfl tehUeii. — cEin Nora die
sich h-ustlet eb nie recht zeitig ist, ist ein
Zitieheo das sie wurmesaig ist». Geiler, Brös.,
I, 96 ~ «Sb einer . . . grfine Nöss . . . is-
set on^esohclct oder geleustlet, so verhönt er
da Uond daran». Geiler, BUg.« 208 a.
Aiieb Sohwlbfseh, Sehmid, 844.
I rnmbilen. S Lumetit.
Leutsch, LÖtscti, eine Art Hund. — «Ein
Mar Terlegener . . . Uuicer Leuttdt oder Dorf-
tuiii!». (Iciler. Bilg., 140 o. _ SprQchwörtHch :
iSie hant nit den christenlichen Ernst, sie
dit weder Hand noch LOttdt». Ibid., 144 a.
— Per Samariter «(Jor was ein lUid und cifi
Heid and weder Jud nuch Ueid, er was weder
lud noch Leulsch, und halb Hund und halb
Leutsih». Geiler, Kv. mit Ussl,, 187 h _ Fau-
ler Tagdieb : «Wem scind die fulen Leutsch
lütx? was BoUent sie die dft müssig gond
uff der Gap^cn nnd den Huren nneblAttfen?»
Id„ Brös, 1, 92 i>.
Lew.fi. Lä.
Lewe, fiowe. Fischheckp. Lexcr, 1, IKOl.
— «Es äol dcheiii vischer . . in diseni bürg-
buD dehein letcen machen . . . Von jeder le-
•«bessert er 3<) p ch • I45I. Alte Onlii , F..
3, — «Ob einer lewtn machte in sime ei{,'en
v«i.ser, dem mag ein vischer wol helffcn die
BUbrechen». 15 Jh. Ibid., B. 18. — Die Fischer
«ollen «kein rüder, noch keinen lowen, noch
kein floschiff, noch keinen fnlen ibeb letBen
in das gadem» 14 Jh Ibid., B. 12.
Lewdceit, Lauheit. Scherz, 922. — «SO
stoDt in lautoekeü, in kaltheit> Tauler, 14 (4)
iw. iew(dmt). — Kaa soll •Uwihtii leren mit
knft überwinden». Nie. t. Basel, Tnnl. Bck.,
18.
Liben? — Wenn man den Wein im Fass
«vU üben nnd den Fanten (Snnndloelil offni
lassen . . ., so foebt er an sn sennmen*. Geiler.
fiilg., 87 K
LIberei, libraria, Bibliotbek. — «Ftolomens
Philadelphus der in der Stat Älexandria ein
liiere» het ufigericht*. Geiler, Narr., 15 —
ÜB nnwiuender Biiobemarr saift : «nlf min
lihrft icli mich Verlan» l^rant, Nsch.. 4. —
<Li6fv». Murner. Schelm.,^, B ». — «... bücher
die ich gesellen liab In ethehen alten Ubttitn*.
Brunschw., Di;^r . t? ''. — Jakub von Flecken-
itein bat der Geschichtbücher «ein gantze /»•
Kingin., Cäsar, 8 «. — «Anff buberey
geneigt, nit 9.xxflliherey. Adelphus. Piii X sr,
K. 4 ^ — «Hund, federspil, das i.st jr UUrcy».
l'isl., a, 2 8.
Göll. 205: «Hibliotheca, Libtrei».
Liberet, Liverig, Livröe. — «Die Diener
Christi tragen seine Farben in ircn Kleidern,
«in Lieherei». Geiler, Narr., 20:? h. -. «Es Ut
buser Diener der sich bexchumt die Ltverig
Mine Herren nn tragen». Id., Selenp.« 84 «.
LibtTH, Erleichterung verschaffen. — « . . .
als den brotbeckern mit disem ratslahen gdi-
bert würt . . .» 1467, Alte Ordn., B. 24.
Liberang, Erleichterung. Scherz, 926. —
Die Bäcker danken dem Rath für die neue
Ordnung, «darinno ir uns etlich Uberung geton
hant.. 1467. Alto Ordn.. B. 24 — «Kr .suchet
Schlüpf äff alle Ort, wie er mag, das im
Lnft nnd Leerung werden mög». Geiler,
Solenp.. 118 •'. — «Bleib hi dir sellier, such
kein Liberung, wann Libtrung macJit das du
darnach mer ungeschiekter würst dann vor».
Id., Br< . 1. 84 b.
LiblüvUliu. — Wein, der gut werden soll,
thnt man in ein etarkee Fass «da» wol ver-
schlagen i»t und lot im kein XsblMtMi'N». Gei-
ler, Bilg., 87 b.
liiblos. S. Ltploe.
Lieh, Liehe, fem. Scherz, 906. 927. — 1.
Leib. — «Ir rosevarwcr mnnt wart bleich.
— Ir Utk din kom vil i^rwe Von der vil
lichten varwe». Gottfr. v. Str., I, 20. — Der
Rock «tet sich nahe zfi der lieh». Ibid., 1,
läO. Htc
2 Der tuJtc Leib, Leiche. — «Die lirhr zfi
grabe tragen». 14(H!. Tucherzunft. 25. — «Von
einer liehe zt [an», erhält ein Triger6<J.
1472. Alte Ordn., W. l'H,
B. Leichcubegung^nisü Heute bei uns: Licht.
— 1^52 starben zu Strassburg so viel Men-
schen, dass täglich «in ie^relichem kirspel
liehe worent 7 oder 8». Clus., 12C. Etc. —
«Wurt eine geboten z& cinre liehe die das
an t werk angat . . .» 1362. Tnoherxonft, 26.
Etc.
Liehamen, LirhenHiiieii . Liehnmen, Leicll*
nam, Leib Scherz, »00. — «Der lichame nös-
set die liplicho spisc». Tanler, 4.3 (8). — Pau-
lus sagt, ihr sollt sein «ein licham und ein
gcist». Ibid., 29f> (f*)). — Ich «minen liehomen
gar strenge . . . anegriffcnde wart» R. Mera-
win. (n)ttesfr., ."^8 Etc. — Chri.stus «nam die
raenscheit an sich von dem reinen Udwmm
unser frowen». Eis. Pred., 1. 86 — Das Sa-
erainent «unser.s herren lichaincw. Tauler,
458 (79). — «Do vergab im (gab ihm Uift)
der priester mit gottes 7teftaiN«N». Clos., 96.
Etc. — «Darum <,'-lurificiercnt und tragent
Got in eurem Leichnam», l Cor. H, 20. Geiler,
Selenp.. 88 b. — «Allein mit dem Litknam
sollen wir hio wandeln, aber nnser Gedanck
and Bcgirden sollen sein in dem ewigen Vatter-
land». Id , Post , 9, 78 ■. — «Die sehanenden
Menschen sind die Augen an dem Leichnam der
heiligen Christenheit». Id., Pred. u. L., 28
Ete. — Es kam eine Pest, von der alle Mensehen
«krfiTi r ':<» ?^jfAnf7m haben ».Murner, Virg ,H, 2
«Lichkar. localuf>» (Sarg). Herrad, 188. Ge-
fäss für den Leib. S. Kar. Scherz. 907.
Lichnani, Leichnam, adv , sehr, ansseror-
dentlich. Wahrscheinlich dem Scli\v(uen bei
Gottes Lichnam entnommen. Im Karsthans
<K«r7. Ijijth Narr. 189) ist der .\us(lruck ohne
Zweiiol nur eine spöttische Anspielung auf den
Missbrauch, den Murncr damit getrieben:
«I>ieber Murner. nim dich selb an disem ort
bei der nasen, wil achten, dir Htinck der atiem
liehnam iibel». — Studenten die «off eehnlen
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. . . Uchnam vil verzeren kdnnen>. Mnrncr,
Mb., — Es «kumt mioh Uehnam bitter an*,
lud.. 19. — «Dm rSralin lonft gtir Vt^mm
"wit». Ibid., 186. — «So manrhor /j- Vn-im Lrnter
^6ll>. Ibid.. 74. — Er «bat ein Uchnam guten
magen*. Ibid., 179. Ete. — Sie lebren «mich
vil biebery, — die selber kau ich Uchnam
fry». Marner, Schelm., ti, 6 — «iJo ist auch
leidmam guter wdn» Id., 4 Ketzer, F, 4 <>.
— «Es verdrüszt uns lichnam übel». Murnor.
Genehm., D, 1 — «Ich trüwt ir alsu Uch-
nam wol». Ibid . y, l 1j. — «So sind der gbot
80 lichnam fil». Ibid., k, S*». — «Desglpichen
ritter Peter frei — wer leichnam gut zur iu-
therei». Id., Lulh. Narr, 56. Etc. — Bia«r
meint er sei hübsch, «ond ist ineAam nnge-
Bchaffcn» Pauli, 327.
Lichof, Leichhof. Begräbnissplatz. Scherz,
907. — 1360 «Tnaht man einen nnwon Uchof
bi der steinhütien» des Münsters. Clus., 121.'
— Nachdem die Dominikaner Strassbnrg ver-
lassen hatten, wuchs «gras und nesseln in
ire kirchen und lichofe*. KÖn., 734. — «Iti
geh. umib liültz zfi dem gattor in dem alten
Üehovt>. Ulb. S. Thora. Fabr. — cDeriieAc/»
hinter dem Münster, l^iK) n f.
Lichtern, erleichtern. — <Soltii christlich
leren predigen, — du wiazteat bas« eu leren
mfeli — va dine esel KdUern sieh». Mnrner,
Nb.. i;!7
Licbternng, Erleichterung. — «In pein ist
mir ein Uehtruna worden». Mnmer, 4 Ketzer.
D, 1 b.
Lichiferig, leicht lahrend, leichtfertig, nn-
sicher. — «. . . wenn dn hast Zeichen die do
lichtferig seind, non evidentia si^na» Geiler,
PosU, 3, 02^. — «Das gibt ein im zeig und
nnneh — das sie hant era Uefufcnrj t^emSt»
Brant, Nseh., 12.
Lichtferikeit, Lichtfertigkeit, Eigenschaft
leleht Ktt fahren, sieh leicht von einem Ort an
den andern zu bewcp:en, Leichtigkeit. Leicht-
sinn. — *LidüfaUgk€ü des Leibs», eine der
Eigenschaften der Seligen. Geiler, Schilf der
Pen.. IIB 1' ; Bi!<r . l'i^3 «. — Sehr oft hat
Geiler auch das Wort als gleichbedeutend mit
Leiehtsinn. — «Es ist ein Uchtferikeü — wo
man von solchen dingen seit. — als ob man
gutt wolt zwingen mit». Brant. Nsch., 65. —
«. . lft<,' wol für dich — das du usk schuld
lichtteriheit — nit w ider sigst sA scheiten be-
reit». Brant, Cato. c, 4
Lid. S. Lit.
Liderin, von Leder. — Der Pilger «bestel-
let jm einen liderin Sack». Geiler. Pred. u. L.,
F, 1
Lidern, ad|., von Leder — « I>ül«rn« eimer»,
hei Fenersbruttsten zu gebrauchen. 1495. Alte
Ordn , B. 13. — «Ein Udern Kcllu n» eines
Narren. Pauli, 41. — «Ein Udem sack*. Ibid..
Lidern, gerben. (JdiJert sein, fl^-., in etwas
bewandert, beschlagen sein. — «Ich spricb
das es gut wer das man die Hant des Hulins
gerbet und in ein Wasser h^vL das sie auch
gdidert würde*. Geiler, Uas im Pf., C, ö ^.
— «Nnn Wirt Zeit dns dn nneh in dM Low
(Lange) gelegt werdMt nnd genta gdtütrt , . .
Dieselben wenent sy seyen wol geUdert . . .
Selig ist das Häslin, dem sein Haat also g^e-
gerbt und getidert ist worden». Ibid., e, 0 ;
d, 1 ». — «Oft und dick seind nieistcr wor-
den — (solche) die nit also (felidert waren —
das sie doch künten eins erfaren — ob logfie»
nach rechter lere — gretmüllerin geschwiger
were». Murner, Nb., 27. — Jeder merkt es
einem Unwissenden an, «das er nit gnntc fe-
lidert ist». Ibid., 1^2.
Lidi^. I. Lcdig. — «Welich ding enphahen
sol, das inu.s Itel, jMii^ nnd waa sin». Tanler,
225» (m- Etc
2. Leidend, passiv. — «Er sol sich liden in
. . . lidiger t,'Llt>sseüheit». Ibid., 82 (17).
Lidlon, Lohn des Gesindes. — «Knecht
dingen uinb ein schnöden Lon, und den lAdUtn
vorhalten oder verziehen». Geiler, Arb. hum.,
32 b. — «Er sich furter des miest schämen,
— das sin lidlon hett kein namen». Mumcr,
Schelm., d, 3 «. (Durch Schlechtigkeit erwor-
bener Lohn). — «Was ich gennmmen hab von
dir, — för minen Kdlon gabstu es mir». Mur-
ner. Gcuchni., z, 1 ».
Daaypodius: tlAdimt mcroes». — Schmeller,
2, 43».
Lidma^sren, VrTwanJter. Scher/, 1)29. —
Wird ein Lchngut vakant, «so soll mans lihea
den nehsten Kdmagcn» des frühem Tjohnera.
Siercnz. 15 Jh. Burckh , 200. - Ist ein Got-
teshausmann von Neawcilcr durch Armath
genöthigt sein Gnt sn verkanfMi so aoU er
«es bieten sinem Udmagm oder ttevea Toa
erst». 15 Jh. Wcisth., I, 7ött.
Lie, Liehe, Lanbe. — «Ohe IM». Feld-
name, Wintzenheim. 1277. <— «Zft den Uem*.
Melsheim, 1.^15.
LIebekeseTer. Liebkoser, Sebneiehler. —
Die falschen Lehrer, «die Uebekeselcr uf-^tit::*' nt >
und verkehren die Wahrheit. R. Herswin, 9
Felsen, 59.
Liebelos. — I. *Aho sii vormoKs hies die
schöne Ursela, also mühte man sü nh wol
heissen die Ktbeloie, magere, bleiche, wann«
wer sü anesach.so schein sü rehte also were
sü US eimc grabe genummen». Nie v. Basel,
ms. — 2. Eine Stimme sprach : «ich bin die arme
ellnndo liebelose lidende sele, die dir in Jer
zit nüt volgen wolte». Nie. v, Basel, di^ti. —
8. «Jemmcriich und eilende und liehelo$*. Ibid*.
ras. — 4. «Das aller licbelosestc iemerlichestK
marterbilde». Ibid., ms. — 5. «Ach ir armen
Uebdosen holfertigen frerelen wipl» Id.» B«k.
Taul.. 46.
Benecke, 1, 1015, hat das Wort aus dem
Erec Hartmanns von der Aue. v. 5323 : dmn
iiebdose wip: er schlägt vor, liplou zn lesen.
Käme der Ausdruck nur dieses einzige Mai
vor, so könnte man allerdings an ein ver-
scbriebenes liplos denken; in den Traktaten
des Oottesfrenndcs findet er sieh aber, wie
man .sieht, öfter; auch d;i ist man, heim ersten
Anblick, versucbt ihn für lifilo» zn nehmen,
denn Ursnla wird dargestellt alt wire sie ans
einem Grab genommen, um! in !< r zwciifu
der angefiiliTten Steilen ist es ein Todler, der
sprieht. Allein der Sehreiber bat dm Vater«
sehied von Up (Leib) nnd Ktb sehr woM ge.
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_ 2Ä3 —
linnt ; Up ist immer richtig geschripbcn ; ' fügig. — «Wie man Gott sol dienen und die
einige Zeilea schon nach der ersten Stelle 1 Sund meiden, seint wir versamlich nnd lU'
kdnt et: «eie nwh mit fren UpUAm oagen». lifarKdl*.,. Geiler, Narr., IM — Es gibt ge<
Zn der Stelle n' 5 würde übrigens liebelo» . \ohrle Är/t»', din ibi r 'Uedrrlich seint den
Siechen tu behüten». Ibid., U7«; Brös., 1,
10 Bte. ^ «I«b wtimt das mloh nfemandto
... 80 liederiieh verbannen ma«,'.. Warm,
Baiaam, f. 3 — «Sappen and brieff gar
UftMk^ an des liMRiit erworben eefnd». Zell,
r-, i Etc. «üm frrltsrliiil;! rdr-r amler
/lecleriicAe Ursachen wiUon» einen bannen.
Wnmt, Bat., e» 4 b.
Liederlicheit, Nucliliissigkeit. — •Lieder-
lichätt Yersaumniss und Farlessigkeit». Geiler,
Arb. bnm, 168 b. Bto.
Lie;;en. er leit, Ht, er liegt. Stets SO b«i
in Sinn von Ugloe nicht passen. Das Wort
sdMini ntlr iuilieli geUldet wlo freudlos,
trcstlos, der Freude, dp? Trostes entbehrend;
lieblos wäre: der Liebe entbehrend, nicht ge-
fieM, und swar wdl man wiliobUell, niebt
liebenswürdig ist, entweder wegen eines häss-
lichen Aussehens oder wegen eines bösen
Charsktors. Loxer, 1, 1003, führt mebrere
.Stellen an, wo es «ohne Liebe» bedeutet.
Liebea. — 1. Mit dem Dativ, behagen, ge-
bUea. Seben, 981. — So wie man dujenige
T?rachtet was nicht zur Ehre gereicht, «als«?
ueUt d%z. daz crc hat — Unde sines lobei> i Brant'~und Marner.
niht irre gat» Gottfr. v. Str , 1,3. — «Et
liehen liebet die bruderschaft also wol . .»
Cloi., 118. — Ich lebte «abu da.s mir die weit
lit vU Uebete». Nie. v. Basel. 221. - «Was
mir mine mftter dirre dini^o tot. so liehete es
uur düch uiit». Id., ms. — «Su dir uUerbascst
lubt zn vasten». Geiler, Pred. u. L., 91 —
«Dem wisen liebt einfaltikeit». Brant, Nsch.,
n. — «Jedem liebt sein weist gantz wol».
Liene, Lehne. Oellnder — «Uf die Ueno».
Feldname, Gcuderthi im, !:)06. Bramat, iSfiO,
«Liere». Art Wilduret Odern, 15 Jb.
Weiatb. 5. 388.
Lieech, Liehst. Riedgras, carex, Schilf.
Scherz, 934. — «Uf das lietch». Waldolfisheim,
1817. HQrtigheim. 1334. — «Ztt Baldeman
liesch». Zchnacker, 130:i — Wann T>\ng ist,
T .«7 T "T- 7?'". «soUent die banwarte bringen in den hol se-
id, Layensp., 167 a. - «Em fner herr schenckt ^edeB nnd Uadk, das dorappetnnd diebnbor
wem er will, wie im geliebt». Id., Nsch.. 58.
— «Er sprach: nun hören was ir solt —
tbun, in discn Sachen leben (üben). — wil
euch das von mir feUdtm». Murner, 4 Ketzer,
B, 4 k. — cDie amen -wiber nieb erbarmen,
" das man sir ziit kt also die armen, - ich
veiss das e« inen gantz nit Uebt». Id., Oeachm.,
C, iK — Bs was Inen frei . . . alles an
Tersnchen was inm gditbt*. Id., Gayac, 410.
2. Sich liebreich einem nahen. — «Wenn
da Krieeb (Grfeehe) snin Tsnpel kam, so
sufir gesitzont» CrrusonKeim, '320. Woisth.. l,
674. — •U»Alieh»tebrueh». Bietlenheim, 14^7.
— «Der U^iHenbrügeh Olvbbelm, 1619. —
«Er nara ein zerbrochenen Korb, was aus
Lie$eh gemachet, man nennt Binssen, darauss
man die Fefg«nli9rb iiiaeht». Oeiler, Sfind. des
Liet, Liethem, Letten. Scherz, 984 — «Ledde,
qnod qaidam nominant Ket» Herrad, 182. —
Ist ein Grund, auf dem man ein «Provey» er-
liebten sich die Vü^-el zu im». Oeiler, Emeis, j "^^^J!» ^i"» *S.^±??tJ® *,*iL"^? J^o '.^^
4ä ^ — «Wollen ir dan feintschafft zu im
eben. — so er sieb gern wolt s« «neb tMien» ?
Murnor, Luth. Narr. 44.
Liebgehaben, Liebgehabt, geliebt. - «Das
I gutem Uefesi ▼erslahen». 1882. IJrk., 2, 148.
I — < . . Leiniccht und Hend beschissen mit
\ Liethem . . .» Geiler, Bros., 1. 29 b.
Lfffenuff, Erleiebtemng. Yergl. Liberwuf.
i«mei! Uebgehabener Sun. A dem' ieh ein I «Künd ich im nit ein Uferuug ^<>ben. - das
L-L. «r_..i. .» i-i..-t._ I Kch Witzen brecht in umb sin leben». Mnruer.
I schwitzen brecht in umb sin leben». Murner,
Bad., 0, 9; — «leb bit . . . unb eine arme
kurtze zeit, die meiner lieb ein Ufferung
geit». Id., Virg., M, 2 h. — ich hab «den
sobmertsen damit Uferung geben». Id., Oayae»
413 — «So weisz ich noch ein wasser mer
Wolgcfallen habe». Matth, ü, 17. Geiler, Post ,
2. 13^. — «Wann heut der Maitag ist, an
den mm spiilget Maien und Bäume aufzu-
riehtfii und stecken für die Heuser der
<}(h<ü)Un». Id., Pred. u. L., 14.2 b.
Liebhart, UebUag. — «Wenn du (iottes , • i • ^ ^
lAtbhart wercst. so wer im lieb was du thcH ~ A*^ .^if j^'^.'^,..''"*^",®.
ttsU. Geiler, Brös., 2, 32 «. - Wa.s da«
li^mgrädel thut wird für unrecht gehalten ;
«aber ein ander Kind das ist der Liebhart, das
tknt eben das hclLtg auch, da^ gcfalt dir wul*.
Ibid.. 2, 31 b.
Lieblellen, liebkosen, schmeicheln. - •Lieb-
diser so peinlichen saehen». Id., 4 Ketsor, 6,
4 n. — «Wann hie Turno bcperet würt — nur
noch em weil zu leben fiirt (fiirderj, — seine
lebens ein Itffenmg blein . . .» Id , Virg., 1,
6 i' (Auf-rlillli).
Ligeling, Ligerin^, Balken auf den die
Wen, kutzenstreichen. schmeicheln». Geiler, i Dielen einer Bröeke etc. gelegt werden. Sober«,
Siind. d. M., 3aJ b; Post., 3, 104 «.
Liebleller, Schmeichler. — «Wenn die
ftenen Herren fallen in grosse schwere Sünd,
'•■^ machcnt die Liebleller ein SprUDg daraus»,
(ieiier, Siind. d. iL, 39 b.
flteinbSwel. 182, hat LiebkaHer.
Uebtat. Liebesthat. Ge.Ächenk. Scherz, 932.
- «Daniel kein liebdat nemen weit». Brant.
^Mh, 100.
UedorUoh, nMblissig, Istsbtsinnig, gering-
9-i4. — «4 sch. umb XJ, schuhig holtz z6
eime UgeliM uf die brücke iuxta moleadinam*.
8. Tbom. mr. — «Wer dielen naebte vss
brücken zügc, ligeringe abhübe . . bSSSSft
50 pf. 1322. Urk., 2. 161.
Ligerlinff. Kellerlager. Geb&lk auf den die
Fässer [i<^L ii Ver^'l. Oeliger. — Ks ist ver-
boten neuen Wein auszuschenken, «er sy
danno 1 4 tag uf daim^erling gelegen». 14M.
Alto Orda., B. 3t. — wami des Probsts von
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— 224 —
Neaucilcr Bannwein <af den ligertimg komt
. . .» 15 Jh. WeiBth., 1, 754
LilitmUtikeit, Leichtsinn. — «Fröide und
trnrikcit, . . . sorgveitilceit und lHUmiUikeit».
(Gei^cubiitze). TauTer, (40),
Lihtsenft, alles leicht nehmend und sanft
gehn lassend, leichtsinnig. — <Din vatter und
mftter also Witsenfte menschen sint und got
nit vil ciivorhteitt . . . NiOb Bw., nui.
Lilachen. S. Lachen.
LimmeK Liinbel, Stfiek Sehuhleder (für
welchen TUcil des Schuhs?). Zu S( lu i \\ eilt r
gibt jeder neue Uaber dem Ochsner der Äb-
tissin TOD AndlAQ «vier Ummd und der magd
zwo sol(^n.. 15 Jh. Wci>.lli.. 1. 675. — Zu
Oberbergheim gibt er cdem wcibcl 4 limltd*.
15 Jh. Ibid., 4, 142. — Zn Bicrtert innren, «dem
meier 2 soI(Mi und dem w eiln'l \ limbeU. 14
Jh. L. c. - Kiu Lchrjungo der Weber erhält
jährtieb vom Heister n. a «swey par sehfihe
und nf yedes par schalle -1 hjmhcU. I4S'I Tii-
ehersauh, V)7. — «Upfennige umb UmbeUeder».
Conr. V. Duakr., v. 464. — «Was sint die
Blofzcn wnAjAmmel domit man die Schuh also
bletzen muss?» Geiler, Bilg., Uö ». .s. Mar-
cos kam gen Alexandria nnd weit da Christen*
glauben predigen ; da was im ein Limmel, ein
Biets ab einem Schuh oder ab dem Solen,
was es den was, gefallen, und kam /.u . . .
Aman und wolt den Linmel widerumb lassen
aufsetzen», id , Ev. mit üssL, TA ». - tSdiucl^
iOmel», auf dem Oimpelmarkc fefl. Trfibel, Er*
man.. 2
Frihch, 1. 165, litit Limbel^ «Diminutiv von
2>tm&, Ittn&u5, wclclies noch im ObordenUchen
Dialect «jf^wöhnlich für Saum».
Limmelu. — «Wol qcUmmeUe Schuh». Gei-
ler, Bilg., 90 a.
Lin, linum. Lein, Flachs. — Der lingm-tm'.
Marlenheim, 1:;74. — «Die Unlande. Lipj>
heim, 1324. Fcgersheiin. 1,H46.
Lind, weich, Kart, sanft. — «Was seit ii
ussgangen sehen ? einen Menschen bekleidet
mit lindem Gewand? ncmen war, die da sein
bekleidet mit Imdem tiewand, die sein in der
KBnig Höft. Matth. 11. 8. Geiler, Ev. mit
l'ssl , 7 l>. «Pas ist diT lind gering,' AVi-y
hinaach za farcn in ewige Seligkeit*, (ieiler.
SGnd. des M , 8»
Lingron, gelingen Scherz. 93r. < Alles
des, das er began, — Da lang im alicrdickcst
an». Oottfir. v. Str.. 1, 7i. — «Ich sprach:
min heil, nu Unge\* Alt=:\vprt. 14. 96.
«Sie lassent inen nit lingen, algemach das
sie das Hilts nit steeh ; es seint die die ein
gut "VVerck anfahr-n. iil>rr es gat als Irinir-
sam naber, als da einer uft Ucbsen reiten wil
oder ilen. Nit also, Brnder, lass dir lingen.
hifs wol endlich, die Zeit ist kurtz». Ocilor.
Narr., Ittü «. — In der lau inischen Ausgabe,
kk. 2 a. ist die Stelle deutsch gegeben ohne
lateinisch fikliiit z.u sein Mhd. hat litnjen di.
Bedeutung von gelingen, enton Fortgang haben \
hier mnss es aber in • nuin andern Sinn ge-
nommen sein, etwa in dem von: etwas sich
angelegen sein lassen.
Lingig, leicht, beqaem, anm Gelingen führ-
end. <-> «Das Sehweifen . . . iat gar ein Unff-
»^«r vcrfan tri icher Weg rn einem waren geist-
lichen Li'btn» Geiler, Selenp., 158 ■' ; Post.,
I, 4 b; 70 0.
Linsot, Leinsamen. — «LimoCsMi»- Qerad.,
51
Lintwons, Drache. — «Zum IMmirm«».
Strafisb. Hansnamo, 1898.
Linwat. S LeinuxU n. Wat.
Lipbevil, Lipgefll, Lipfel, Lcibfall. nt utr.
Scherx.902. 9H7. ~ 1 . Begräbniss, bes. die kirch-
lichen Cerimonien dabei. — Ein gewaltiger
Römer war so arm, duss man i)t'i .scint'iii Tod
nichts bei ihm fand «domitte men in begraben
mohte nnd sin Upbevü begon». Kon., Mfi. —
«. . do begingent die cardiriMl- -in liphevtUie*.
Ibid.. 605. — Begraben «mit selmesse, Up/el,
wahskertxen ...» 16 Jh. Alte Ordn., B* SK>.
Etc. — Was dem Kaplan der Gutenleutc «von
Uehter und wahs geben wiirt, es sy bv Up'
beviUten und an andern enden ...» Gntl.-OrdD.,
18.0. - «So bald das Lcibfall und Gcliint aus
scind, gedenokt dein Niemandt mcr>. Geiler,
Schiff der Pen., lffi>». — «Am Samstag do
begot man das Lüpfel und Bcgrebnuss nnscrs
Herren». Id.. Post.. 2, 117 >>. — «Wie dem
Luther seitt MZ/nl begangen wfirt». Horner,
Luth. Narr., 148.
2. Anniversarium, Jargezit. — «Bo^at ouch
einer iemiuis der einen Upgefil, so irant \»ir
mit im 7.t opfer» 15 Jh. Tuclierzuiift. 10'> _
Der Bürger Feter Miige schenkt dem 1 Uomas-
stift 4t flf um »ein nnd seinM Sohnes *lipfel
ih begon» ; weiter nntcn : «jorgczit» I4Ö3.
Reg. AA. 104. — «Hu richtest inen uflf ein
Jarzcit und be^'ast inßn ir Leipfel» GeilOT,
Emeis. 8Jj. - »Uff mitwoch friio hielt man
das leibfaU (Biseb. Albrechts) im Miiu&ter»
Brant. Bisch. Wilh., 251.
Lil>fi'l ist aus LipbrfUde entstanden, das
Ht stattunt: des Leibs bedeutet, vom ahd.yi/Ao«.
mild hefelhen. commen<iiire. der Erde übcr-
•reben. Am Ende des Mittelalters war »itcb
der Ursprung dieses Ausdrucks in Vergcsaen-
heit geraten, so dass Geiler, seiner Gewohnheit
gemäss, ihn zu deuten versucht nnd litib/aU
daraus macht.
Im 15 Jh. nannte man in Strassl)urj: Lii>fel
Hecht das Becht der Geistlichen der Ftarr
kirehen, von dem was bei den Leiebenbegäng-
Missen s(d*'hor die aiiderswi) als auf dem Kirch-
hof iiirer Pfarrei begraben sein wollten, ge-
geben oder geopfert ward, den vierten Theil
als Portio canonica oder ultimum vale zu hc-
ziehen. S. Schiller, Anmerk. «u ivönigshofen,
1181. Im vorigen Jh. sagte mau bei uls
«einem das Lipfd halten» für den LeuheB»
schmaus halten.
Liplep sehnattem, sehnattem wie die Gänae,
S. die von Giidcke, 117. ancrcfiihrtcn Stollen
— Den Weibern «wol ist mit geschwat« —
und liplep sehnKdem, tag und naeht«. Brmnt,
Nscli , 63.
LipIftK, Liblos, leblos; einen Uplos than,
ihn tödten. Sehen, 986. - «Were es das ein
man einen liplos tele ddi r eine andro misse-
tat hctte getan . . .» Kemli>. lä^ä. Burckh . 14.^,
— «So ein(!r vom lebLii zum tod gericht wiit t
oder sioh selbs Uplms thet . . .» üftiet, 1& Jh.
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- 226 —
TVeisth.. 5, 494. — Urk.. 2. 161. - V.r^
üdM luult ir fanffUig man — in einer naoht
Wm K«th«n«. Mnmer, Oenelim., 8, 4 —
iDo grimmer und nnmiltor man, — der mei-
oen san hat Uil^ou gethan». Id., Viig.,
Lire, Leier. Ben., 1, 1005. — «. . . dem ist
eben als f>im esel der ein liren hört, er hört
v«I den klang der selten, v^st aber ait die
' r",-:]v. Fn>?, 15 b.
Lii'k, link, verkehrt. — Ich bin «dea lirketi
«gmhtei weg . . . gangen». Nie. v. Basel.
iOn. — «Die verdüTncten %t der Urken aiten .. . >
Jüngstes Gericht. — «. . . z& der rehten oder
zS der Urken hend». Märlein, 26. — «. . . zft
der rehten hant da-^ rrnrv und sft der Urken
titen einen han. . .» Kuu , .■i'äl.
Itte, Fiselilaich. Scherx. 938. — Han soll so
fi!i"hen, »dass die Hase und rogen nit umbge-
zagea werdent» durch die Garne. 1449. Alte
OrdB., B. 1.
Lisstnen, weben, stricken — « . . T)or pe-
iumet Kock Christi der kein Nut hat», liiei»
lar, Brta^ 2, 46 *. — «Es iras aber noch da
eil ons^eneiter Rock, oben gar durchwcbct,
OD eia Nut, sunder giUsemeU. Id.. Passiou,
96 Sünd. des M., 48 1>; Narr.. 83 b. _ «Nit
Ith ond meins gleichen zertrennen den gA$9'
maten rock Christi». Zell, B, 4 a.
Heute noch in der Schweiz gebriimehUelt für
Uricken. S. auch Schmid, 369.
Usanen, lispeln — «. . . Der ligt ir stetigs
in den Oren /.o lisinen vnd se Uaaea». Geiler,
£t. mit Ussl., 109 b.
Lfit, Kunst, Arger List, Arglist Seherz.
939. — «Ere und 1 ip die schepfent Ust, —
Ds Jisl se lobe geschaffen ist». Uottfr. v. Str.,
1, S. — Bin Hanher, «ein nieiiter einer Kate».
Ibil, t. ro Etc Es kommt «der vigent mit
iinen behenden iiaten». Tauler, Ü8 (6). Etc. —
« ... de sie ein Bden bBsen fiif, — ein Msen
fnod erdichtet han» Murrirr, 4 Ketzer. A, 1 b.
- <£in wib sol brachen bsunderen Uet». Id.,
Qeashm., E, 1 — Ve^ns «die mir bat ingen
disen !iFt> Tbid , fl, 2 — «Hie ist kein
»oleher Uet noch tand>. Id., Virg., S, 6 *. —
«Der taifol mit sim argen Ksf». Id., 4 Ketcer,
A, 3 a.— «In disem hübschen argen list . . .»
n>id , F, 4 B. «... das niemans merck den
ugen list». Id., Lnth. Narr, 16. Eto
Listmacher, artifex, Künstler. — «Dergftte
liUmachare». Gottfr. v, Str., 1, 70.
Lit, gen. Lides, Lid, neutr. Deckel. Stdiers,
92«, 940. — «6 .f von eime silberin kennelin
%Ui lide 7.h bessern*. 1420. S. Thom. Fabr. —
•3 seh. nmb zwei slos und ein hanthabe an
das douflit* (Deckel des Taufbckens). 1415.
Ibid. — «Ist der Deckel uff dem Hafen und
du Lid ob der Kannen, so verrAebt nit das
dtrin ist». Geiler, Narr., III b.
Lite, Abhang. — 1. Uüfte.— Die Seiten ihres
Rocks «sittkent itf ir Ulm: Gottfr. v. Str.,
1, 150.
2. Bergabhang. — «An der^t^». Feldname
14 Orten, 1298 tt. £ — «Zft /dbmiile». 8.
Ltoohard, 1812.
UbeUn. kleine Laube. Abtriu. Scherz, 941.
- Die Wirthe aolleft «nlle niMititge Tegra dei
hl-rliovcslobelin». les.Stadtr. GrnTid., 2, 90. —
«ti sch. eime raurer . . . das löbelin ih decken
mid den gang aft dem WbeUn: 1419. S. Thom.
Fabr. — «Ein frcniein lahflm dtt drige ttfild
hat», am Weinuurkt. 1440.
Lobeew, lobenswürdig. — «Noch iit ein
kOni^ lobesan, - des ich doch schier ver-
S essen han». Morner. Geuohm., S, 8 b. — «...
er leib Christi tobeean». Id., Lath. Nur» 18.
— <r>ie geschrifften lobeean, — die Uli die
evangelisten schreiben». Ibid., 80.
Lm«*,— l.Leeatiie,procurator. Dncange, 4,
139. — «Chrysostomus spricht: das Triitz ist
. . . ein Locai der Jungen, ein Uffeniiialt der
Arni ii» Geiler, Arb. hum., 46 b.
2. Helfer eines Schullchrers, meist fin bac-
calanrens; Geiler, Bi\^., 108 », wird er Pro-
viscr genannt. — «Gestert was einer ein Jjh
tat, in der Schul ein Tiachant, hüt 90 Ui er
ein Pfarrer». Geiler, iNarr., 104 «.
Bei Pauli 68 Ut Locat ein Schnllehrer.
Loch. Lohe, nentr., Gehölz. Scherz, 942.
946. — «Lt dttä loch, bi dem lohe». Sehr häu-
fig, 13 Jh. n. f. — «Ein hurst holz, heimefe
das ameissenloch». Sennersheim, 1297. —
. «Uua Silva dicta göUentohe» Auenheim. 1368.
I — «Ein bösch der das löhel heisset» Kindwei-
ler, 18Ö1. — «Ager lignifer in dem IMm»,
Kolbshetm. 1861.
Loch, Hintern. ~ Fluchen etc. sollKt du
deinen Kindern «nit gestatten, sonder solt sie
strofen mit der Buten nnd inen das Loch vol
howen». Geiler. Post., 1, 14«; Ev mit I'-^^l.,
181 •. — «Also lupft sich Uienspigel binden
uf mit dem loch». Murner, ülensp , 4.
LÖcluM'elit, ir.clicrifr. — Einer «schütte
Wasser in ein iöchereiu vas». llärlein, 8.
Christi «bende eint MeA«r0eM» Yon den Wnnd-
mal n P ti r V G iur Ubach. - Christus «ist
der iöchereiu« hafe durch den die longe mgoa-
sen wurt der gStteHeben geieebtikeit». Hm.
V. Offenb. «Pie MelemdUm Sebnb ...»
GeUer, Bilg , 2ü0 K
Loekeeht, geloekt. — «Yen gStlieliea wun-
dem da ist « in !oeJ:e''hter Stern enolliMien*
(ein Komet). Kingm., Cäsar, 124 *.
Iiod«1n, vaekun. — Bin SSabn «wnn man
in nls hnp: liipft bis er lodlei, so feit er denn
selber uss*. Geiler, 8 Marien, 11 *. — «Etlieh
betten... lange Kleider an, sotterlen inen
nach und hicn^jen inen über die Achseln ab,
und kameu eben iodien ungegürt und unge-
schürtzet wie die lfmn ven Baden». Id., Bt.
: mit Ussl., 163 '
I Lodlecht, wacklig. — «Du sihest das die
I berürt seint (vem Sehlage getroffiMi). seint
' weich, IcdUcht ...» Oeilei, Br. nit üaaL,
i 152 K
I Lttffel, Löffelholtz, Jaffe, leichtsinniger
I Mensch , fem. lAßin; LöfDerei, leichtsinniges
I Treiben. — «... Als ein Löffel ein Närrin lieb
I hat . . .» Geiler, Geistl. Spinn., N, 6 ». — «Dtt
hast g-ewont hi dem Knecht in dem Hans,
mit einem LöffelhoUe*. Ibid., M, 3 >. — «So
findt man VIffd mancherlei, — gn''osz und klein,
ouch junp: und alt, — die lößny ist manipr-
falt». Muruer, Nb., '66. — «Der^^el sint noch
▼Uvirerden — die ent Im alter it^'
16
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- 226 —
— und tnnt wie sie in jtürpnt taten — wie
das die löfiin hat geraten». Ibid., 38. — «Die
jungen löffei vrent ngitKtn». Ibid., 93. — «Der
strafet Ont in ■spinen sachcn — der nie kein
löffdhdte kuiit machen». Murner, Schelm., g,
1 ». — Das Kapitel <Löffel schniden» Id.
Nb., 32. Das Bilil, ibid., 3'^, x.cig't einen Narren
der hölzerne Löffel, Kochlöffel sduiitzt; wenn
also Murner, Nb.. sagt, ein thöriohter Mensch
sei «zu löffelhottz geschickt», so heisst es wohl,
er sei so hölzern und so dumm, dass man
Kochlöffel aus ihm schnitzen könnte. — « . . .
die löffä^ — die gaisentretter ...» Brant,
Nseh.. 61.
Loge, nasse Stelle, Sumpfwiese. Schmeller,
1, 1466. — > «Ein löge an der steinsfnrt, 2 logen
an Baitswerdel, 1 hge an gensewerde, ein
Mittelhg am brftch». WibolsheilP, 1600.
Loge, Lage. S* Lage,
Logel. 8. LSgd
Logen. S. Lagen,
Lom. S. Zrftum,
Lösel, LumI. fraiiK. lerne, Klinge. Ben., 1,
929. — «Frag: warnmb rin mes.ser ein messer
heisz. Antwort*, das es ein hefft hat, den on
deeielbig so Uesn es ein IommH und nit ein
nesser». Riithselb., C, 3 «.
Lottbttre, belohnend. Scherz. U46. — «So
gftt, eo IpiiMre— Trinwe nnder frQnden w&re,
— Warumbe lieben wir sie niht?» Oottfr. v.
Str., 1, 170 — «Es ist eine gobe von gotte
nnd gur ttbemlle Bioeeen loNftsr». Nie. tr.
Basel, ras.
Lorbaam, Lorbeerbaum. — «Ich bab gc-
•eben einen gotÜoeen der was greulich, und
hat sich herusz gemacht wie ein grünender
lorbaum». (Ps. 37, 3ö). Butzer. Weiss , e, 4 ».
Lorboae, Lorbeere — «Er ist ein poet, der
mit einem hrbouMknmU gekrönt isi». Kkrst-
bans, aa, B «.
Lormann, Qavekler. — «Zu Basel und dn-
selbst oben nennet man ein solchen ein Xar-
mann». Geiler, Sünd. des M., 53 ^.
Bei Pauli, lOüh finde ich: «der gut Herr
glaubt dem Lauren*; es ist von einem diebi-
schen Abcuteurer die Eede. so das:« Laure und
Lorman synonym sind. Ebenso bei Frank. 1,
169 b : «Burger nnd Bauern macht Oelt zu Lau-
ten». Fischart, z. B. in der Vorrede zum Eulen-
spiegel, hat gleichfalls das Wort, so wie auch
das Verb. Untren Was mag aber die Wurzel
sein? Loren, schreien (Ziemann, 226), oder
luren iS. weiter unten)? Marktschreier oder
Taugenichts ? — Dae Wort ward auoh Name ;
1687, Christoph Lorman, Sattler xn 8traig<
bürg; 13ö7, Lorman. Gerber zu TTafreuau ;
Adam LormcMt von Wittersheim j 1506,
Wendelin Lormtm^ Ton Sehwindretsbeim.
Lose, porca. Voc. opt 88. — «Drum blibe
er ein grobiaa, — daa beisst an gutem tüteob
ein logt, — and bUbent im ein oren gross».
Murner, Nb., 41. — Der t unser los:e so adlich
•ebetst, — das er si off ein küssen setzt».
Id., Sebelm., e, f b. — «Da wttrdst ein weien
lo»g mOren finden — an dem r< "^^'^'^ • • •»
Id., Vb'g., e, 8 >. — «Ein weisse losz mit
dräfrig lebwein». Ibid. a, 4
LoMa, bfoea, hofeheiu Sebent, M8. — Br
^lotete sere . . . einem leiehe». Gottfr v. Str.,
1.50. Etc. — Man soll 'losen zft» Gottes Stimme.
Tauler, 463 (80), — Die Jünger sagen: «Herre,
dis wip rftffet uns nach, lose». Taulcr, 25 (6).
Etc. — Sie tloseten ob sü ützit hurten». 1418.
Kön., Anmerk.. 831. — «Dtrun prediget man
1 dir, das du I/uest was man sag und dein Gemüt
da bleib». Geiler, Ev. mit Ussl., 126 «.
>Da
wilt losen, zuhören, es sei SeitenspU, Pfeifen,
Sprechen». Id., Selenp., 43 ». Etc. — *
warnmb er nit als billich der ^antzen kirchen
loset, als dieeantz kiroh im Umn sol». Murner,
Kön V. Engl, 92H. — «Sie loset, was sie mit
einander retten» Pauli. 364. Etc. — * Losen,
wer klopfft so an der thür ?» Karsth., aa, 8 b.
— «Nit alle menschen losen dem evangelio»
Brunf., Anstoss, 7 «. — > «Vennaledeyet isi ein
yeder, der dem menschen mebr ififwMt weder
gott». Id., Zebnden, d. 4
Noeb bevte in der Sebweiz nnd In Sebwa*
ben. Schmid. 362.
Loser, Hörer. — Maria «menschenloiirvmt»^
die anf die Ifenseben b6rt Hyst. Oed., 14 Jh.
T^osiment? — «I wer Fraw . . get /.u dem
also und also, sie stat auch oft und dick bei
im ee reden ali ob sie eis beimlieben Anschlag
oder Losiment mit einuder UMdlten». Geiler,
Sünd. des M., 47 «.
Vielleiebt dasselbe wie Losoag, Pnrole (mal
d'ordre), die den Soldaten eneb nur in Qe-
ihoimen gegeben wird.
I LVteeEe, Hütte. — «Das Pest der Lnnberw
tüsr in dem die Juden vor Iren Hänsern LfH-
' sehen oder Hütten von Laub machten». Geiler,
! Post , 2, 104 « ; 2. 26 b.
Lotter. liederlicher Mensch. — <T.nr tirxs
du dem Lotterbetlin nit entsprechest, das da
nit ein LotUr seiest«. Qeilert Br. mit UssA.,
48 b.
Dasypudius: *Lotter, nebulo».
Lotterbett, Ruhbett. Scherz, 954 — «Eän
lotterbette». 1442. Str Bez. -.Arch. — 1499. Ludw.
V. Odratzheim. — *Lotterbett pfulwen». 1440.
— «An ettliohen Orten ist Gewonhelt, de das
Lotterbett stot. das ist ebnen doran am Tisch ;
ettliche aber haltent das Teil bei dem Ofen
ebnen doran am Tisch». Geiler, Post., 8. 48 b.
— «Dorumb so suchent sie Eer in ir Kleid-
ung . . . und hoch am Tisch und lugent
sie uSs Lotterbettli kumment». Ibid., 2, 87 b.
Etc. — «Ein edelman lag uff dem latttrbatiHn» .
Pauli, 117.
Lotterbnb. nebulo. Vcrgl Lottcr. — «Wie
kan ein Iderbub . , . anders reden» ? ttamer,
K5n. Y. Engl, 910.
Lotterholtz. — «Als die Buben thun mit
dem LoUerhoUz ; da machet einer ein Heilbad
an nnd wettet mit einem, nnd wie «r wettet
so gewinnet er allwegen, er kan machen das
es daran bleibt oder herab gat : dammb ist
ein SpriebiroTtt bfit dieh vor den Holend».
Geiler. Ev. mit Ussl., 58 " ; T'ost , 2, 74 '\ —
«Es ist gleich als die Gau ekler, da uimpt einer
ein HeHent an ein Hftitclin, nnd gibt dir es
in beide Bend und wettet mit dir es gang
hemb, und welches du wilt, so verlüntn alU
wegen». Id., BrSs., 1, 78 «. — «Ein Inndlbrar
mit diu hMtrhdtM unbgeloi^toaa.
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— M7 -
ifurner, Tlensp., 96. — «Wenn du (Luther'
to^cbes ort mer treiben wilt^ so etot dir
dl btttrMts b«n in den hendeii dtn ein
feder». Id., Kön v. Engl . 967.
Gnvin, Dentcehe Mythologie, 642. sagt:
•tdi Temmthe das Umlaaflm des LotUrkoua,
Tielfhps >frnch8prechpr fLotterbubcn, Frei-
Urte) tragen (H. Sachs, IV, H, ö6 «), geschah
tidi om ra weissagen ; Fragin. Ift heftat
> soliou : «loaf nnibe lottrrhoU. louf unibe
gedrate*. Aas den Qeiterschen i>telien. die
wtan aneb In der V^«» Aasgabe der Mytho-
Irsne, I0H8, nicht anführt, lässt sich nicht auf
Weissagen schlicssen, sondern nur auf ein.
fimUtelst eines besondern Meehanismns,
kiTorjcrebrachtes Gaukelspiel. Man sieht anch
au Oeiter, dass das Haoptstück des Lotter-
bolcef eine Fiismr Christi des Heilands war.
Lottprlirh. nnzüohtig. Sr^iT? 954. — «Spot-
üche und iotteritche wort und geberde». Bihtb.,
ao.
Lonffel, Löffel. 1. Läufer. — «Derwagen-
msn und der löffd», unter den Dienstleuten
des Königs, ftuldin Spil. 37.
2. Wettlauf. Rennbahn? — Manche cloof-
(eai aUu in eime loufffk über 20 oder 3ü ior».
Taoler, 316 (64i. — Sie «t'ont lange ior umb
r?rhtc also in eime löfftU und imniinent nftt
turbas». Ibid , 32 (öi.
Lönffig, Leaffig. Sehers, 883. — 1 . Oeläufig,
«1 sUem geschickt Scherz, 944. — Sic «wo-
rest garwise und löufftg noch der wette louf».
Kön., 78:^. — «Wer do ist ein leufig man, —
der solt das gat und bös reratan», Mnmer,
M., 187.
2. Läufig werden, davon laufen, — «Wer
<s das eim ein huffen vihea Umffig w&rde ...»
1486. Alte Ordn., B. 24.
Longe. Louwe, Lauge. Heute bei uns:
Lsab. Aach im folg.? <Z& ^^e». Hörth, 1H04.
Sdehsatt. 1844. — «In der feu^en». Venden-
heim, 1290. <T^tT Iou<jhnr, Melsheini, 14 Jh.
«Mit louwn machent ir ücb glitaen . . .
■ü leharfisr ioww beatriehen». Mnmer, Nb.,
142. — «Mit solcher Umgm wweli er tioh».
Hj Bad., C. l «. Etc.
Longen, Losken, LökM, Lenken, Lenk-
nen. läugncn, Widerreden. — «Diu n'de ist
sne lou^.. öottfr. v. Str., 1, III. Etc —
•Du wir dia iiiht MUttenf. darnmbe henken
wir unser ingesigele an disen brief». 1265.
DeutÄche Urk., 8. — «Der barger leukeU . . .
mit sime eide» Cloa., 64. — «Der wllrt was
fach do und loukente es». Kon., 4.'i2. — «Ich
mag dis dinges nüt wol gelocken». Nie.
r. Baael« 87. £to. — «Nun nag niemant
htdcen unsere kirchengötzen und bilder wer-
den . . . anbettet». Butzer, Neuer., 0, 8 >.
Etc. - «Gott ist getrew, mag aieh lelbi nit
'f^flcnrn». Zell, O, 4
Luugen. S. Lügm.
liOcerne. S. Lutzeme.
Lock. lock-nr f^cherz, 956 — «So der sne
wellet, so ist er iucke». Märlein. 11. — «Der
Oarten werd denn wol gebauwen und geget-
tet, das der Grünt luck und feisst und weich
werd». Geiler. Selenp., 223 — «... die
•NiMt hiefe tu die glM« gelegt werden».
P.T nti'^rlixr.. Dist., 16 — «Dein ?uc^- und ge«
ring büchlin . . .» Capito, Treger, B. 2 ^. —
«Der Ivel sudt nraac Unweg gerannbdt wer-
den». Id.. Carlst., B. 1 — «Lug wie gar
luck stot der weltlich gewalt der geistiicben».
Zell. f. 4 b. ~ «Welehe ding aller lOekest und
dünn seind . .» Adelphus. Fic . 164)»
Lncke. Lücke, spea. offene Steile im Wald.
— «Wenn wir aehelek iets fiihen wellen. —
rhrlik mieszent wir fürd luekm stellen».
Murner, Nb. Ö4 186. — «Ich weisz das ich
min hteJt verstand — wo bitae wib an sehaflfen
haut». Murncr, Genehm., z, 4 a. — Die Lücke
verstehn, Jagdausdruck : sie so besetzen dass
das Wild nieht dnrehkommen kann. VergL
Ben . 9. 9, 5H7.
Lackang, Lockerung. — «Pferdsdreck ge-
schlagen mit einen hültzin gertlin bise an der
luckung . . .» Bmnschw.. Dist., 8
Lnrfer. — Der Meier von Sierenz soll geben
«einen Inchs. ein lüdem^ se 8. Gallen meiK».
16 Jh Burckh., 192.
Lnder, Schlemmerei, Lockspeise, frans.
Icurre, dann: Bosheit, Lüderliohkeit — «£Ue
liessent niemant zn dem bruder. — ilas man
nit merckt das üppig luder». Muruer, 4 Ketzer,
O, 8 — «Der bruder wiest vorhin das
bider». Ibid.. L. 1 a (das bose Vorhaben).
— «Sonst wolt ich nit ein schnell drum fre-
gen, — wenn sie schon all im Inder legen».
Id., Luth, Narr, 36. — «Der tausentkünstler, der
teufel, wol kan itider legen, under denen gei-
tigkeit das kaufüHdtr ist». Wnnn, Trott, q,
4* ,
Luderen, liederlich leben, schlemmen. Scherz,
966. — «Spilen und lüdem . . .» Gebete, 14 Jh.
Lnderer, Sohlemmer. Seherz« 9bl. — * Lü-
tterer, spiler . . .» 1411. KÖn.. Beil., 1029.
Lüdorige (Luderei), liederliches Leben,
Schlemmerei. Scherz, ^7. 8. auch Luder, —
«Weier prleater in Hiderige oder in einem
unkiischen lebende Mandelnde ist . . .» Nie.
v. Basel. Bek. Taol., 38. — «IrtUien^, sweren,
sehelten . . .» Jdngstea Oerieht. — Lente
die, statt zu arbeiten, «gihverk. spilwerk,
aipfelwerk und luderige» nachgehn. 15 Jh.
Kdn., BeiU KM).
Ludern, betrüglich reizen, lockrti, '"ranj^.
leurrcr. — «Ich sol mit spielen und Ivdem:
OeQer, Bllg., 120 «.
LnTetscn, Heuchler. Scherz. 95fi: LuMf-
«cA«», oonvioii genas. — «Do sprach man . .
er were aft eime rehten toren nnd att eime
luveteihe worden» Nie. v. Basel, 82. — «Sie
nennen sie Pastützier, Gleissner, Lufetechen»»
Geiler, Narr., 203 b.
Lttffe, Hüfte. «Die .\lten seind alweg zu
Tisch gelegen uff den Lüß'en*. Geiler, Post.,
2, 7H ; 69 a, — «Sie sint ze Tisch gelegen
als die ^ladcr thun die in dem Gras liegen
uff den Lieffeni* (Druckfehler für LQffen,).
Id., Ev. mit Ussl.. .^9 <v — «Es beschiohtaneh
ettwcn das du lieber uff den Lüßcn ligst wenn
du Preces machest . . ., also verbirgest du
dein Faulheit». Id., Selenp., 89 b. — «Ein
Mensch kan betrachten fsich der fontemplation
ergeben), so er uff den Lüffen ligt, der ander
•0 er aioh mit dam BAeken hindennn leinet».
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— 228 —
Id., Brös , 1, 10 b. Ev. mitUssl., 175 t, steht:
«... 80 die uff lier Matten uff den Hüffen ligen
80 sie essen >. Huf ist die ächte altd. Form
Frisch. 1, 613, der nur das obige Lieffent ge-
kannt zu haben scheint, glaubt es durch
LeibS'End erklären zu können; es ist aber
offenbar Druckfehler für das hanfiger vorkom-
mende Lüffen. Dieses selber, nicht nur weil
es mehrmals erscheint, sondern gerade weil es
in JÄeffmlL enUtellt werden konnte, ist seiner*
Mite nicht Draekfehler fiir Hüffen. Hängt es
mit laufen zusammen ?
XiOft, masc Scherz, 958. — «Der lufi wurt
dUY«1iftttBBet». Taoler, H03 (52). — «Alles das
dp itbpt fai dem wasser und in dem lüfte*.
K9ll.» S86i — Eine Stadt war «gar nngcsunt
▼om bSsem hift«*. Eli. Pred., 2, 108. -
«Er hörte linr siirnmo in dem lufU rö-
fende». Märlein, 28. — «Der Utft was edel
md EUt». Altowert, 19. — «Die wölken stont
«wüschent dem lufl ini l dem hinimel». Oswald.
— Die Vögel schweben «entbor in dem Luft»,
Oailer, Br6s.. 1, 44 ^. — «Bs ist ein Zeieli«ii
des Ungewitters wenn der Tjuft in der Höhe
ist dick». Id., Emeis, 83 K Etc. — «Wann
ia dem ein adler Httlit...» Braut. Nseh.,
64. — «Es sind gesehen wunder v\\ im lufft
. . .» Id., Donnerst. D. Oed., 23. — «... so
ist der luffi ancli hie zu starok.» Mvnier, 4
Ketzer, N. 4 «. — «Wasser, für, der lufft und
erden — die müssent im verbotten werden».
Id., Oeuchm . k, 3 — «Wenn schon der
Itt/K mit murmeln wüt , > Id.. Virg..L, 3".
— Eine Stube «vor allem lufft beschlossen».
Id., Gayae, 480. Etc. — «Die vögel des Ix^ts
haben ir nester». Wimith., Syuod , 6 •, —
*Luffi der dar ist», iraumb., a, 5 b. — «Als
das feur den htfft reiniget, also reiniget euch
die sonn den lufft». Brunschw , Pest,. 7 a. —
«So die son uffgat, so bewegt sich der luffU.
Adelphus, Fic, 139 >. — cDer htfft umbgibt
das crdtr^ich nnd das wasser». Fries, 28 b.
— Ein .Suiltaazer «will in dem lufft gon»
PauU. 8». — «Die woleken dsa im^». Näch-
tig., Psalter, 40 Etc
Lnftisch, zu Luft gehörend. — Gott hat
dem Menschen «macht geben über alle an-
der irdische und wässerische und laotische
geschöpft». Butzer, Dass Niem., a. 3 «.
Lfigen, LUogen, Lagen, brüllen. Scher/,
967: luen, — «Der löwe. wcnne er lüget mit
sfner stimme, so erschreckent die tiere also
serc das sii nidcrvallciu . . . Also kummet
der vitfsnt {ti^ende». Taoier. 15ß (29). — «Dar
▼iant lofflrt mute also «fn logenge 19we». IMd.,
89 riHi, — Die Thierc «hftbent /Mi uit an und
lÜgetetU: Märlein, 29. — «Ein £.tt die Umget
und es blent dii Seliof». Geiler, Post., 2,
108 a. — Polyphem «bröllen det und lügen
glich wie ein ochs . . .» Brant, ^'sch., 105.
LAgeii. sehn, enselin, sehauen. Seliers, 968
— •Luge zft dir scU « r. Tl. Herswin, 9 Felsen.
5. £tG. — War irgendwo Streit« so tlügele \
er das es gerihtet wBrde also das kein krieg |
drns wurde» Nie. v. T^n^^cl, 99. — «Nft luge, ,
und besieh das diu bihter wider kumme». I
Id., IM. Bte. — Er «weit lügen ob es wor
'wera». Olo«.« 47. — «Do sehiekcte Jaoop
I sinen snn Joseph us das er lugen solte,
' wie es stunde». Kön., 266. Etc. — Die Haber
sollen •lügen das es (die Zeche des Vogts)
bezalt werde» nbermirhplbarh, 1 4,">7. Burckh.,
I 174. — «Sehen und iiigen das alle ding ge-
halten werden». 15 Jh. Alte Ordn., B. 14. Etc
— «Der Tufel lugt das er dein gute Werck
Verderb im Anfang». Geiler, Brös., 1. 60 b.
— Christus sprach: 'lugent das ir nit ver-
achten eins uss disen kleinen». Id., Post.,
2. 69 b. — «. . . Wan die Frauwen vor dem
Spiegel ston und sich mutzen und die Leftzen
nn einander bissen und betten vor dem Sme*
gel, und lugen das sie in der Kirchen das Mul
nit ze weit uffthugen . . .» Id., Emeis. 74
— «Also thont unser Pfaften auch ; ir grösste
Sorg und Fieiss den de ankeren, ist das sie
teglichs an dem Fischmarckt uff und abgond
and lugen wa die allerbesten Fiscti feil seien,
das nemen sie ilelsslieben -war, und higm
daruff als ein Du! iiff i iü '^Tnus>. I I., Sünd.
des IL, 7 Etc. — Er soll »lugen das er der
bieht sieh noli». Brant, Nsolt, 41. — «Wann
man im recht lugt tu der wunden, — so sah
man wie er wer gebunden». Ibid., 62. — *lAig
jeder was er andern ttig». Ibid., 60. — «Xsy
und sich für dich genow». Brant, Thesm., a,
4 b.— «jLtt|7, straff dich selb . . .» Id.,
Cato, 0, 5 b. — «• • • die waehten und lugten
urab sich tag nnd nacht». Id., Bisch. Wilh.,
269. Etc. — «Nun raten zu, lugt und bedcnckt».
Hnmer. Nb., 4. — «So lugeia das ir kro-
ment mir». Ibid., 38. — «Darum so <n\\ ein
wiser man — vor lugen, was er usz weil gaa*.
Ibid., 948. — «Wen jeder litgt wer er de
were . . .» Id , Schelm., a, 6 — »Lug nur
dm ein solehs geschee». Id , 4 Ketzer, C, 6".
— «Ein jeder gouoh sei alle zit lugen, das
er reine hembder antrag» Id., Gcuchm., e,
4 ■. — «Die lugen zu und nemen war das sie
in urteiln nit verfam». Id., Instit., a. 2 Etc.
— *Lug und besichtig die wunden wol».
Gersd., 19 h. — *Lug das nit etwas zu vil
sei». Adelphus, Fic, 162". — «Lugen zu,
lieben herren !» Zell, B. 1 a _ «Einer lug
selbs was er zu schaffen hab». Pauli, 85. —
Zwei die einander hassten, «lügten einander
uff die ysen». Ibid., 95. — «üseiugen durch
die offenen fenster». Brunschw , Dist., 88 •.
— Sprichwort: Einem auf die Eisen lugeii,
ihn genau beobachten. Die Juden haben
Christo «nff die Isen gelttgt ob sie in m9eh-
tent begriffen». Geiler, Post, 3, 72 ; 2. 6:^
104 b ; 3, 86 b ; Ev. mit Ussl., 148 « ; Arb.
hnm., 64 " ; Narr , 142 b : BrÖs., 1, 18 ■ ; 32 b;
70 a. Kommt von der Gewohnheit der Reiter
auf die Eisen der Pferde zu sehn, um ihren
Gang zn beobaehten.
Lugend, Lüge. — Der Teufel ist « in vater
aller Utgend; Murner, Nb., 888. — «So biebsch
ist jetsnnd alle jngent, — das de nSt kfin*
nent dann die higend> Ibid., 135. — «Wer
von gott sohribt und von tugend, — der tribt
kein spottred oder hiffend». Ibid., ttf.
Lügenhaft. Lttgenhaftig. lilgnerisch. —
«Der lügenkafft Mond tödtet die SeeU. Geiler.
Sünd. des M., 94 b. — Qott «hasset die lüfen-
hagUgm Zniffan». L. «. Ete. — *LiifmJu^H§»
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VnrnPT, Schelm., d, 1 «. - Sie kla-
gen «er &i eiu iuyenhafftig man». Id., Nb.,
&S. — «Ich red nit von den lügetütafftigen
erttten nnd den ungelerten». Id., Gayao, il)). —
•Ich weifiz das enwer zung lügenhafftig ist».
Wimph., Synod.. 6 — «Ein yeder mensch
. . . iugenhafftig ist». Hedio, Abien., a, 4
— «Falsche Propheten . . . und lugenhafftige
jeist». Zoll, i, Ä _ iiit «ablasz uini gna-
iHM. kigmhafi^klich be^b(». Wurm, Trost,
Lallen, saugen an der Jluttorbrust. — «Wir
siten Menaohen sogen noch DütUn wie die
.uQgea Kind und ueg«ii daran an Ic'^ ^
iuit an der Pieschen, der luU an Unküscheit,
der an dem zeitliohen Gat . . .* Geiler, Brös.«
S, 8Sb; Narr., 146 b.
Lnm. Lueme, schlaff, schlapp. — Die Blat-
tern «sieh etwan erstreeken und hm werden»
(lud fimit). M aner, Oayae, 40(f.
Lombern, Lnmcrn, so viel wie lumeln.
— «S. Martinas hat die Gewonheit . . . das
•r sein« Hand nnd aaine Angan ewiglich ge-
zin den Himmel nffhub nn i bcttrt, und bleib
luubdr wunden im Qemüt, wann er hat seinen
Geist nit entlidiget oder Umbtm lossen von
dem Gebeu». Geiler, Post., 4, 28 b; Ev. mit
üs«L, m a. — Lumem, irhg Schaf, 3i>.
LomeJ, Lende. — «LiimM, die lendMi, der
bmä». Oersd., 84 b.
Lnmeln, ljummen, schlaff sein, schlottern.
— «Die Frawen haben grosse Sorg das die
Baut die man sieht, das die strack sei und
l^iatt, so sie von ir äelbcr lumlet, 1er aud wolck
ilt». Geiler, Bv. mit UssL, 120 — 4 Welcher
hng gTo.'<>< Dren hat die da hmlen, ist ein
Zeichen eins stumpfen üemüta». Id., Bros., 1,
12^. Etc. — «Ein jeder alter gonch sol die
ior nit ansehen, das im die hnt lumlet ...»
Horner, Geuchm., f, 3 b. — «Das fleisch ist
In, M htmment hüt» (die Häute). Ibid., n, 4 ».
^ «. . . das nit dann die haut da lummet».
II, Gayao, 484. — «... die bein allein die
hmümd hut hat bedecket» (lana cutiä). Ibid.,
W. — «Und wenn sie sich absiehen gar, —
Mbnnptdie hnt in hin und har». Id., Genehm.,
vi-', (larnjit, JJi uckf. fiir lumpt, htu,!].
Lnment, Lomet, Lymut, Leumbdeii, Lümb-
den, Lenaint, Leumund, Bnf, Qerfieht, Sehens,
iJau.— «S a h,' in den liumet wirt gezogen . . .»
öottlr. ¥. dir., 1, 211. Eto. — Ob man geneigt
iit dai Hitthtten cbOaen Imudem ae meronde».
Rihteb., M. — < . . . umb waz biisen lümnts
du wer» . . .» 138Ü. Gottesh. der äehssels-
ktiii. «Die bnrfliflaen koment in einen bd-
?en lymut und rftf». KÖn., 7M. Etc. — Ein
l'riester «eins g&ten ^ymwlt». 6atl.-0rdn., 184.
— «Sie lugent nommen daa sie einen guten
Leumbden und Namen haben vor den Welt-
hchea*. Geiler, äelenp., 22? — «Es ist we-
fßt er komm au Sebanden und an Spott und
gar jimb seinen Lümbdm, weder das er Ver-
derb an seiner äeel>. Id., PosU, 2, öl Etc.
— ffine Fmn, die keinem «bdeen tymut uff
ir hat» Brant, Cato, e, tfb. _ «Es ist wider
<iia iymui, ere». Ibid., b, 1 — «... das
vider ir ere, glimpf, fug und guten Ij/märn
IM*. Jlnmer, Oenebm., 4 tt'^* ~ <• . . dna
sie böses lümden» xvercn», Id , lasüt., 129 b.
— «Es sey ein geiuem gcrücbt, gesohrey und
lumbd ...» Zell, B, 4 b. — •Lymut oder hoch-
achtnng der menschen». Wimph,, Chrys , 5^.
— «Geferlioheit seines leibs, seines leymuts,
seins guts», Zell, c, 1 b. «Wenn einer die
worheit nnd seius nächsten Intmut nit mar
acht . . .» Bnteer, Verantw., e, 4 u.
Lnmlecht, schlapp, welk. — «Die Siind
macht den Menschen hutM^L daa er niit
steifli noch dapfers anfaeht». Geiler, Er. mit
Ussl., lÖÜ Si'hiuiJ, Hhli.
Lamperie»cli, gemeine Person. — «Die
lumpertetch gieng vor In daa wurtshauia .
Fries, Ib «.
LIinde. — Wenn im Miinsterkapitel keine
Gräpel anagetheilt werden, «tun« dnntur naiori
ministro (portarii) dno Vknim et minori i|t
MftdeH». Liber oo^uinae.
Lftudineb, Lflnach, von London. — «Die
Bernarder die sotten nach ir Hege! kranck,
schlecht kleider tragen, aber nnn ist es dozu
kommen daa sie ISmduck und meehelsoh Tnob
tragen». Geiler, Bilg , VI v - «Einer der ein
beschabens Mentelin anhat oder ein Rock der
fadenschein ist, der mag eben als m uI darin
üppige Eer suchen als einer der da ein lün-
ducken nuwen Bock oder ^lantel antregt».
Id., BrSs., a, 64 b. — «Die nn reformierten
Miinich, die da gond als steiff ausy^estrichen
in itnschen Röcken». Id., lias im Pf., e, ö
— «Ein lünsch Tuch das gat nit also nss ein-
ander, f^'^ bli^ibt steif ston». Id., Hrns , 1, lUl
— «Die buren weot kein gippen nie, — es
mnsz sin lündtch und mechelscb kleit». Brant,
Xsch., 79, — «Ein grün Uindisch turlu Mur-
ncr, lUensp,, lüU. — Sie «lat ir lindait, iurisoh
sehneiden*. Id., Schelm., i, 9 ■ (ebne Zweifel
für Uindisch ; hier : vornehm).
Das zu London fabrizirte Tuch war damals
wegen seiner Feinheit und Solidität ganz bei
j^onders geschätzt; seit dem 16^Q Jh. kamen
grosso Quantitäten davon nach Deutschland.
Vcrgl. Schraeller, 2, 4fO, und Schmid, 366.
Das aus Hecheln und überhaupt aus den
niederländischen Provinzen hatte gleichfalls
einen bedeutenden Ruf. Zarncke, 4ü7, erklärt
daher lündach durch «ans Leiden». Scbmellors
Angaben lassen aber Aber London keinen
Zweifel übrig.
Lwnghc. lungenkrank. — Geiler, Posk, 3,
78 «. 8. Erbgebrett.
Lungch, Luntrtcli, ti i^^- - Weib. — «Das
ist wider die faulen LunUehen und faulen
feigen Weiber die tbunt nfit». Geiler, SSnd.
des M., 11 — «Martha sprach, Maria wer
ein foler XunscA, sie sei imermeder müssig
nnd wolt nnt thun». Id., 8 Marien, 4 »; Et,
mi? I'-l , 179».
ijiipfen, in die Hohe heben, £ig. entheben.
— > «Da sie ein Stein weiten nffheben den
drei Man wol hetten mijgcn ufflüpfen*. Gki-
1er, Arb. hum., 1U9 b; 3 Marien, 11 Ev. mit
Ussl.. 108 0. Bte. - «Alto U^pM sieh ülen-
spigcl binden nflf». Murncr, Ulensp., 4. —
«Kan schon ein herr regieren wol. — so findt
man doch so manchen list — bisa er vom
unpt f«ftif>/et itt». Id., Nb., 6& — Dem Paptt
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- i80 —
Adriaa «kam ein flieg oder maokea in deü
halM . , und hltng sieh also hart an aefn
kelen . . , das sio mit keiner kunst . . . ge-
lupffet oder von daanea bracht werden mocht».
Adelphng, Barb , liN b.
Liipp, Lab das die Milch gerinnen macht-
— «Die Pharisei und äadncei klotzten sich
zusammen als Mileh ia die do Essig. Lüpp
oder Benn gcschutt wärt». Geiler. Post, A,
8^ i>. — Die Menschheit Christi ist gemacht
€]tit durch menlichen Somen. aber durch das
Lüi> des heiligen Geistes* Id.. Bilg^.. 21Hb.
Dasypodius: «coagulum, Rennen. Lüppe».
LUppe.Vorgiftun^^ Zauberei Scher/,, 9ii2. Im
folg wahrscheinlich bildlich : « Waz die liite do-
tentmit spotte und mit lüppe...» EU.Prcd., 1, 76.
LUppeo. salben, verzaubern.vergiften. Scherz,
962. — Verwundet mit einem Schwert «das
tödig und geluppet it»l*. GuLtfr. v. Str , l, 97.
— «Pyeris hat vtt jungen gmaht, — den ist
gdüpt die rung so wo! — das sie dich bren-
net wie ein kül» Brant, Nsch,. 63.
Lnppen, lüpfen. Der Flasche luppen, ihr
zusprechen. S. die Citate bei Gödeke, iö9. —
Dem boten «geben wir versaltzen suppen, —
das er dem fläsfihlin wol möeht liipj»Mi». Brant,
Nsch., 7h.
Lnpperige, Giffcmiselierei. Es irard einer
gestraft <umb da/, er mit {»jgiinbfe nmbegillg».
Iä6i» Ueiml. Buch, fo 7.
Lflr. S. Lunv.
Lure. Schurke. SchmcUer, 2, 48^. Vergl.
Lormmn. — «Dise evangelisolien lurm . . .»
linnier, Hess., B, 2 a ; E, 8 «. — «0 ir lurm/»
Id., Kalender. Kloster, iO, 207. — «Slich er-
barmeut die . . Berner, das sie durch dises
turmwsrdfe in den . . . Ab&U kommen sind».
Id., Mess. D, 4 b. — Wahrscheinlich gehört
auch hieher: «da must mir wol ein gieken>
heints «ein . . . oder ein Uuriftaek*. Ia.,K5B.
V. Engl., 953 (schurkischer Quacksalber)
Loren« schläfrig blinzeln. — «Da bist noch
Bit ab dem Bett gestigen^ du sitaest iiooh
SU luren*. Geiler, Bilg., 153 <i.
LUriach, scharkisch — Eine Bahlerin lässt
sieh ihre Kleider «^yriteh sehneidea». Mnmer,
Schelm, i, 3 »
Lurken, stottern. Scherz, 962. — «Daz ime
sine zunge verbrante und damooh allevegen
lurkHe*. Kön., 261.
LUrlistand, eitler Tand. Vergl. Lormann. —
«Der roiszbrueh ist so manigfalt — das man
ietz in manchem land — den bann halt für
eiu lurU&tatid». Murner, Nb., 75. — «Lesen,
betten on verstand, — als die nunnen gsungen
band, — das mag wol sin ein lüHittand» . Id.,
Schelm., c, 4 — Ein Berner Priester, der
die folsehen Wunder der Dominikaner sah,
sprach: »es ist ein hjrksUmd*. Id., 4 Ketzer,
k, 2 <*. — «Das lurlesbad* Id., Nb., 18.i, cap.ti^.
«Liires, Lire^s, Leres*, kindischer Ausdruck
für dummes Zou^' Wenn ein Thor lang
schwatzt, <bu iäi Cä Luris, Lins, Leres». Gei-
ler, Sund, des M., 77 a ; Post^ 8, 41 • ; Selenp.,
225 a. — •Lyres, Leres saj^ren». Id., Post., 2,
99 a. — «Du ga&t mii Narreuwerck umb. da-
rumb bistu blind, und gist mit IhIm Idii« nmb».
Id., Brös., 1, 54 K
Lnrre, Liir, Misohnng von Wasser uid
Wein; geringer Wein; ei|r* Naehwein. —
«Lurrc, acinns». Herrad, 187. — ^SVhittr ein
Becher vol Win ander ein Becher vul Walser,
so blibt es weder Win noch Wasser, sonder
es würt das dritt damss, das ist £Ar». Qeiler,
Bilg., 50 a.
Graf, 2, 914: Lura. Wein ans Trestem. —
l>a vpodius: «Loro. Leurentrcmk, vinum se-
cundarium. 80 man Waaser an die aasge-
truckten Trester schüttet oder halb gatrotle
Treubel>. -- Göll, 480: *Lora, posca, ein
Leurtrank für das Gesind». — Wir nennen,
noch heute einen geringen, wisserigen Wein
Lappelier.
Lnrtsch. Ist es dasselbe wie lerz, iurz,
link? Oder von lur/en, betrügen ? Nach Sehers»
H62, ist es trag, faul. — Sucht man in der h.
Schrift die Stellen auf die Luther sich beruft,
«so ist es lurtseh und nit also wie er sagt».
Marner. Adel, B, 4 _ ,Trh mcrck das kein
pfeil mer in dem köcher bein, und wür^t bald
lurtseh werden». Id , Kön v Engl.,
Las, Loos. Seigneurs et villages, 17. — 1. Art
Feldstück. — «Die lüsse, in den lüs$en»^ sehr
oft, 13 Jh. u f.
2 Mass, bes. für Matten. — «Unum lus prati».
Ingenheim, 1271. - «Dnae partes prati qnae
dicuntur iui'w> Truchterbhoini, Ii Jli — «Hütt
Im. ist ein mannesmatte». Homraenheim, 1861.
Lnabtthel, hKuflg im BIsass als Ftnreaine.
S. die von Aug. Stöber vorge?chlat:eiic Er-
klärung, Bevue d'Aisace, 1872. p. 516. Mumer
maeht ein Wortspiel damit: Laubnht, Ku^}! :
«Der Imhühd i t bedeckt mit haben ...»
(der Kopf der Stutzer). Nb., 277.
LnwlB. Lllmeln, lispeln. Vergi. L i is »s a i.
— '7m dem ersten understrl er ilas etwan
heimlich mit inbla»en und eim ltt$den in das
Or». Geiler. 7 Sehwerter, F, 4 b. — «Wenn
sie dein Refraw ist, so lijrt ^ie dir in den
Oren zu Imalen, und wii dis und jbens haben,
da ein beriinen Mantel, da «in Kranta« da «in
Agnus Dei, etc.» Id . Bros , 1, 100
Lossam, angenehm, iieblieh. Scherz, ^tiS.
— «Lassame stete, amoena loea». Herrnd,
18(). — «Sind wort sint /tM<ain . . .» «Do waz
das bilde /u^soin». Gottfr. v Str., 1, 66. 94. Eto.
Lassen, Lozen, im Verborgenen laasoheo,
auf dem Anstand liegen. — Die Priester wol-
len «beitzen, reitzen. Imsen, jagen*. Murner,
Nb , 124.
<Ltts«jBf«fügel»,Sampfv8gct, von Li«, Sumpf,
Morast (Sohmeüer. l. iö20). 14 Jh. Alte Ordn.,
B. 12.
Liiaaling, Rotwelsch. Nach rTnr1cki\ !15:
«Ühr, Kragen des üeliugoLs, Hai»». — iiiaut,
Nscb , 62.
Lasten, gelnsten, «ich freuen. — «Der hat
vvurlich dorecht giuat, — wen hie die leng
zu leben lu$t». Brant, Nsch., 46. — Eine San
•lustet .sich zn erwulen . • « in irem mist».
Wimph., Chrys., 10 «.
Lästig, Lust habend, begierig. — «Wer
lustig ist das zu snohen . . .» Marner, &&n.
v. Engl., 954.
Lnstüch, Lust erregend, lieblich, anmathig.
— «£Un Mater, wann sie sieht ir Kind weiJMn,
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so "wil sie es trösten, so zeigt sie im etwas
lustlidu». Geiler, Narr., 76 — «Du guten
gelen Suppen und Schleckessen, und andre
lustliehe Trachten». Id., Selenp., 199 cDie
Sünden ... da sie etwas lusllich und begir-
lieh gewesen sind» Id., Pred. u. L., 46 1>. —
«Wie kompt das, das mau die Unküsoheit
mer flieheB sol dann die andern 86nd? . . .
Darumb das sy nier lu8tlicher ist in ir selber
dann all andei Laster*. Id., Has im Pf., a,
« ■ ; Bilg-, 151 *. Cte.
Lnstlinsspirl I^nstelsspiel, mit Würfeln
und ILarten. bcherz, d3^. Lexez, 1, l^dli
LittOm. ^ «Bin spU da« bdstt huOmB, ond
i t LTar ein hccziges und reichsondes (var.
hitzi^eb und reyssendes) spil, damit man ver-
giatt Mtens ond trinkens und aeUafenB, und
ist gar ein kur/weiligcs spil . , . (Es gehört
dazu) das erst, das der spiler vor im vü gjbts
nnd gelts i ol haben ligen ; das ander, das nian
geren da gilt und bezalt; das drit, das man da
nit topt nnd schilt und flucht; das fierd, das
muk g«ren beyt oder bargt ; das fflnilfc, das
man nieman betrevgt noch vernntrent ; das
sechst, das man vil forteyls git nud den vor-
varff Torann ; da« libend, ao man geren halt
was darein geschlagen wirf». Guldin Spü.
56. — Wie ausführlich auch diese Beschreib-
ung sn sein scheint, so sieht man doch nioht
klar worin das Spil bestand Der neue Heraus-
geber sagt, S. 90: •Lüatlitis ist die Bezeich-
nnngr eines Brettspiels, sicher nicht des Wür-
feins, obwohl es Ingolt hier einreiht». Hätte
er genauer zugesehen, so hiitte er gefunden
daas er auch hier zu voreilig M'ar. Ingolt
lässt ans, allcgorisirend, das Spiel mit Christo
spielen, und ^war «mit dreyeu würfeln, das
seind drey krefft der sei». Auch in einer
Münchner Rathsverordnung von circa 1440
wird Lüstkiru zum Wülfelspiel gerechnet,
Sehmelier, 1, 1525. Ebenso bei uns: «dehei-
nerley lüaUlins spUe mit würffein . . .> 1484.
Alte Ordn., B 3. — Ausser den Würfeln ge-
hörten zum Spiel auch Karten. Es scheint
das8 es dabei nicht so harmlos sogicg, wie
man nach Ingolt soUittMen konnte, denn nnter
den zu Strassburg verbotenen Spielen wird
mehrmals erwähnt; •iMiUlSy böckels oder an-
dern». 1441. Alte Ordn., B. 9; 1468. 1484 ; o. c,
B. H. Auch zu München war es verboten ;
SeluneUdr, 1. o. — €. . . Es were dann das
m»n ... des IMUnupUl pflegen, und eins
luilt- u. las ander lossen möchte, wie sieh die
Karten je zutrüge». Supplio.« c, 9 Der Text
hst irrig Hüflirusptd
Lutbrecht. — 1. öffentlich bekannt, ruchbar.
Soberz, 964. — «£r vorhte daz es httbrccht
wnurde, dammbe treip er die eache beimlieiie».
1400. Witiklerprozess, 72. — «Alle diso Wort
sind erschollen, lutprechi worden, ussgobreitet
oder ussgemft». Oeiler, Post., 4, 2l>. — «Solt
ieh das Wunderzcichen jetz thnn, so würd es
nit klor, luipredU und offenbar werden». Ibid.,
1, 24 b, Ebb^ «... als sein ratsehläg tut-
brecht warttB». Ringm., Cäsar, 99 n. — lEr
besorgt . > . das die sach lutbrcchtig würd*.
lUd.« litt b. — Das Wort Gottes «ist 'lautbrecht
wnin und «nobollen». Warm, Troet^ 67 b.
2. Laut, hörbar. — «Gleich so der finsz an
die stein schlecht (schlägt), — und macht ein
mnrmelBgetön lautbrecht ...» Murner, Virg.,
I, 8 — Cäsar Hess einen TheU des Heers
«umb mitternaoht UMredU (magno tumuitn)
mit allem troszdMWMMrnffettiiehen». Bingm.,
Cäsar, 60 «.
8. Prablerfseh. — «. . . obe du ee Mpr^
werest an allen dingen». Bihteb., 62. 40.
Laten, die Laute schlagen. — Sie können
«IvteM, barfen, g-igen, singen». Mumer, Nb., 98.
Lntenlei Kur/., 'iS2, macht ein? Viell'iclit
zasammengesetzt ans L%U^ Laute, und Let,
Leieh, Ton, Gesang; daber Oeleier. JedenCaUa
bi (]i iirct es etwas wie geschmacklosen, lang-
weiligen Tand. — «Meint ir also ins musz sa
dappen, daa ir mir soleben hitmlM* — nnd
I nngesaltzcncn haberbrei — wollen eim ver-
j dienten man — sein baretUn greifen an?»
I Hnmer, Luth Narr, 94. (Seilte man alebt, statt
! mir aolchen, lesen mit tckhem ?)
, Loteilrank, gewürzter und mit Zucker
|versÜ88ter Wein Scherz, 966. — Zu Faat*
nacht erhült jeder der drei Pfleger des Frauen-
, hauses u. a, «ein vierteil lutertrankes*. 1363.
i Heimi. Buch, f<> 19. ISti, wäre «zu S. Martina-
tfltr» Urk., 2, 170. — cQent dar lutertrang
und wiu!» Eis. Pred., l, 234. — 'Lut^rtran'
kes 18 mossen». Conr. v. Dankr.. v. 544. —
«Wenn der Wärt im vilerhand Win fiirsctzt,
Malvasier, Lutertrank ...» Oeiler, Bilg.,
lH5b. — «Entziich dir Spis und Trank . . .
die hitziger Natur seint . . ., als da seint starck
Wein, Galrei, Pfeffer, LtUerlrank*. Id., Narr.,
44 b. — Gott macht «ein rein lustlich Trink-
geschirr darin man Malvasier und Lutertrank
der ewigen Seligkeit in sol thun». Id., Bilg.,
78 1».
Überhaupt jedes starke Getränk hiesB Lit.
Ziemann, 224. — «Claretum, Lutertrank». Vo-
cab. opt, 29.
Lütt ? (Laute ?) — «Man spricht von einem
knrtsweiligen Menschen, er ist vil besser denn
ein Lütt oder ein MeienpÜfl». Oeilw, Bilg.,
218 l>.
Lfltsel. Seherz, 966. — 1. Klein. — «Also gar
lüisel also ein tropfe wassers wider lern
gantzeu mer». JSic. v. Basel, 120. £to. — Der
zum Kaiser wwftblte Fürst, «ie lütwder der
ist, ie minre missehelle und krieg under in
ufstot». (Kleiner Macht). Kön., 424. Etc.
9. Wenig. — mLusü, paulnhin». Herrad,
187 — «... wie Juzzil ich getni-vm v, nltr . •
Beiomar v. Hag., 15. — Denen die während
der Messe ans der Kirebe gehn, «den wirt
der messe nüt oder aber vil lüseh. Bihteb.,
84. — «Ir ist vil geladen und lützel erwelet».
Eis. Pred., I, 84. Bto. — «Nieman Ican vor
inen genesen; es mnss sich alles liden; do
farcn sie über diss, do über gins; do hctt das
sn UUul und dort gins zu vil gethon ; korta
sie beraffleii jedcrman». Geiler, Bilg., 140b.
— «Zu lüUel und zu vil verderbet alles Spil».
Id., Pred. u. L., 30 a. Eto — «Es sei doob III
recht oder lützel». Murncr, Bad., H, 3 o.
Lutzeruc, lucerua, Laterne. ~ Die Fran
«enzünte eine lucemen und suchte den Pfen-
nig». Tanler, 170 (81). — Jeder Tbvmwftebter
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«soll ein lutxem haben, and wann nftiites ein
fare aszgeht, ... ein bürnend lielit in die
hitzfi-n ttin. 15 Jh. Alto Onln., B. 13. — «Ein
giesin htUem», 1499. Inventar des Ludw. v.
Odrateheim. — David tprioht: «herre, diu
wort ist mir oin ?HJ'(TJif nünen füssen». Vil-
Ungar. — «Znr ItUsemcn», strassb. Hansname,
18B1. — «Wenn dn ein Liehtlin in der Lutser-
nen t reist zündt dir echt eines Sesters
yrit». Geiler, Bilg., IHb- 8 Marien, lä a. —
«Jesu spraeh en eeinea J9ng«m: ewer Len-
den »ollen seiii hnsg^ürtet, und brinnend Ln-
eemcn in enwern Henden*. Luc IV, ^5. Geiler,
Br. mit üsel., filS >. — «Sy sind gleieh einer
brinnenden Lucern». Id.. Pred u. L., 79 ». —
Aber aucti : «Ich bin der euch ein Laternen
Iftfftreit» Id., Narr., 59 >>. ~. «Die snni^ zar
luUemen*. Brant, Bisch. Wilh., 244. - «So
er doch lachtet hür als fern - wie ein dreck
in der /«cffM». Mnmer, Schelm., e, —
«(Traulich warff er . . . ein lucem^ die er auch
brach gar». Id., 4 Ketzer, D, 2 «. — ^Lucerne,
in der die ftamme also zu dem wiechen ist
£rf»tpmpf>riert and gemischt, das sie nit usz-
driack das öle, sunder allein versucht und
■npflft . . ■» Adelphus, Fic, löl
LIitzle, Wenig-kcit «Dia erste Stütze ißt
Yile der Guteu, die ander LuUle der Bosen*.
Geiler, Pred. u. L., 88
Iivsern. S. LiOtmu,
Mncikelon, Lohn für gwnaelite Arbeit ISM.
tirk , 2. 161. S. auch Matüierlon
Haeher, antor, YerfiMeer. — Dem Bischof
von Stmiebnrg nt «der nam des modkm (des
Blielis) hekant» Murner, AdrI, k. 4 —
«. . . dan ich seins buchs kein macker sunder
ein dnimetsoh geweeen bin». Id., K9n. v. Engl.,
89H.
Macherlon, Macherlan, Freiü einer Arbeit
— «Der Ooldsehniid neu den Oirtel nit fär
den Mach'rhn*. Geiler, Nav. fat., B, 7 —
«Mancher sack ist also gar — zerhudlet
sebentüeli hin und har, — lleng ieh in sn
biesscn an, — d^ ieh verlAr dae nMeftevioM».
Murner. Nb., 51.
HMbt, unter andeini aveh focultas, Ver-
mögen. — «Wir haben drü Machten der Seelen,
die Memori und Verütentnuss und den Willen».
Geiler. Narr., 152 «.
Macken, scheint fdr sich kein selbstständiges
Wort zu sein, sondern nichts anders als das
Verbuni Mengen, volksthüinlich, nm es mit
Macken reimen zu lassen, in üfacAim verwandelt.
— «... wan sie es gar wild durcheinander
hacken und machen». Zell, Collat , C, 1 b.
Madecht, voll Maden. — «ifiiufeicAl wunden».
BrLHischw., Dist., 30 ».
^Madelger, gentiana erudata. Kirsohl., 1,
515. Schmeller, 1, 1568. — «KrontswortK oder
madelger». Gersd., %
Mftder. S. Meder.
Mag«, Mogo, Verwandter. Sehers, 973. —
«Vater, m&ter, möge» man . . .» Oottft*. v. Str.,
1, ö6. Eto — «... und eint diz die möge :
brudere utn! bruderkint un 1 swestcrkint,
öheims kint, momenkint, vetternkint, baaen-
kint. und alle die naher eint danne die*. 1840.
Strobel, 1. 553. — «Wolt aber unserre möge
deheiner ans nngevolgie ein . . .» UftS. Urk.,
1, 877. — «Yertmehte anner magin und armar
lüte». Bihteb., ^2. - Wohlgefallen «an kleidem,
, . . an fründen, an mögen». Tauler, 6 —
«So eS gfttes gnag hant, heraebail, fHlnt und
möge . . .» Id., 449 (78). — «Leien, die da
Kirchen und Kanellanien haben zu verleihen,
nnd ettwaan oi« Pfrfinden verleiboa de»
Vettern, irem öhen und Magen, der vor drei
oder vier Pfründen hat, und nit einer wert
ist». Geiler, Brös., 1, 8ß b. — «Das seind ge-
wesen seine Nefen, Möge» (Druckfehler Afodboa),
Vettern. Oheim». Id., Post., 2, 104 a
Hligiom, mager machen. — «Die Gleissner
die megem ir Antlitz». Matth, fi, 16. Geiler,
Ev. mit Usfl., b. — «Die Wacht der Erber-
keit megert das Fleisch». Siraeh 81, 1. Id.,
Selenp., 200 >>. Daojrpodine : mägem, nacnure.
cniacrare».
MKgemng. Subst. von mägem. — «. . . wie
vil mer dann wir allerschnödsten >If>ngchen
unsere Körper Megeruna und Kesciguug umb
Christus willen gern ooUon aanemaa». QoUer,
Passion, 11 b.
Mageschaft, Verwandtschaft. Scherz, 973.
— Niemand erkannte es, «wan eine von der
magechaft*, Gottfr. v. Str , 1, 179. — «Frünt-
schaft, geselleschaft, mogeechafi». Tanler, 269
(47). — «Die die Christo verwandt scint ge-
wesen der Menscheit halb, Mogsehaft oder
Gesippeeliaft halb . . .» Geiler. Post, 2, lOA
Ev. mit üssl., 6B — «Verwandtiohaill» sMy* ■
tch^ . . .» Zell, N, 3 b.
MagetomeD, Magesut, Masot, Magsamen,
Magsaat {Mage, Mohn), zur Oelfabrikation be^
nützt. — Darias acbicJct an Aleunder «oinea
sag mit ma geaei . . . Dn best mir vil m<ige$<jmem
geseriik t. Kön., 307. — \?>12. I'ik , i37.
— Der Schürmeier von S. Thomii hat für aich
«die mageteHteheHm nnd swene lehster ma§§
8ot2». H7(;. Hj^t. de S. Thom., :iit4 - «Eilf
vierteil mmiMotei zft oley z& machen». 1423.
S. Thom. Fabr. — Man soll die Gänse nieht
mästen «mit masotkuchen* . 15 Jh. Alte Ordn..
B. 14. (Viereckige, aus den nach dem Aus-
preaaon des Gels übrigbleibenden Mageamea"
Resten verfertigten Kuchen, noch heute znm
Mästen des Viehs gebraucht). — «Ein Fögelin
... das gnug zu essen hat, MasotkwAtnt
Nusskemen und Han&ot . . .» Geiler, Post,
2, 22 B. — «Ein sack vol staysosMii». Panli,
293. — tMügtoUanU^ p^Miirer». AniiiMhw.,
Dist , 87 b.
^inKötlich, jungfräulich. Scherz, 974. —
«Durch minen m ageU Uit m namen. . .» Gottfr.
V. Str., I, 17. — «... so wart sä widor reiaa
und tnagüich». Tauler, 231 (40)
Magetdm« Jnngfransohaft, virginitas. Sehers,
976. — «Niwan der eine, dem da wart —
Dererste rosenbl&mc — Von minemmtij^tume*.
Gottfr. V. Str., 1, 203. — «Das w a f iifl i Ist
ein Itostbar leben». Gebete, 14 Jh.
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— 233 —
Magezoge, Erzieher. Sehers, 976. — «JC(^^
Mogt, paedagogos». Herrad, 182.
1fai«mt«Mteta, Hagraet — •Dw da nempt
ein maynatenstein nf die "wag, so zficht er die
Wae auff. und der ia ]> ander die wag, &o
«cht er sy hcrabe*. Guldin Spil, 85.
Maheln. sich vorloben. Scher/ 075 — «Sü
hAite sich gotto verlobet and gemeheit». Nie.
T. B«m1. ms.
Mahelschatz, Branti^abe. Scher«, 976. —
Meheischaz, arrhabo». Herrad, 193. — «Da«
makiUchatz fingerlin er sties — m minen
innrer». Myst Gedichte, U Jh.
Maie. S. Metge.
M»Utri«, MalaUei, Maletzic, Bfalacie,
Maltcerei, Aassatz. Scher r., i)82. — «Der
sieohtage der maiatrie*. Gutl. Ürd., 131. —
«Von Stund an ... ist abgewichen von im
die Maiiattei und ist gereinigt oder gesund
worden». Geiler, Post. I. 26"; 2, 56». —
Ein Bciclitvuter, der nicht weiss «was ander
j«dpr maletiij — und gschleoht der Sünden
nittels sy» Hrant, Nsch., 66. — «Das solt für
assatz Morden j,'ut, — heilt mcnschlichs blut
üe nuUacjf». Muiner, Bad., i b. — <£r
witKt die rechte aitsenei — die uns vertrib
die malterrdy Ibid., m, 5 o. — Krankheiten
«ab da seint g^chwalts, maUs€y . . .» Id.,
Oayac, 404. — «Man vennelnt das die blättern
und maUtty verfrind<?t oder nachpuren
sein». Ibid.. 406. — «Lepra, das ist die malt-
My oder osesetzigkeit». Gersd , 70 l».
Malaz aialoz Malozi/?, Maitz. MnltziK,
aoasäuig, altlranz maladeax, mittelalt. mala-
taa. Franz. maladrerie lAproserie. — Wäre
es Gottes Wille gewesen «das er mich maUoc
heUe gelui^seu werden ...» R. Herswin,
Oottesfr., 61. — «Der maUue mensche von den
gesunden ist bescheiden». Eis. Pred , 1. 82
— «Üö kam ein mensche zft im, der wa/.
wuüotig: L. c. — «Der malaUen-, malotten-
huB». Bei Ii? Dörfern. 13 Jh. u. f. — «Ein
maUaUiger Maixh, der do nit schlecht ihallatsig
was, sondern was vol nuUlatzig . . do er
den Herren sah . .» Matth. 8, 2. — «... do
ist (liser Maitz ussgaugcn and hat augcfangeu
lo predifl^a». Geiler. Post.. 1. 26 «; 2. 55 b.
— « . .in dem Hus Simons des Malatgen,
der maitzig was ^'csin . . .» Ibid., 4, H) —
«Es seind vil darvon (von den Blättern ] maliHg
worden». Marner, Gayac, 406. — «Die zehen
wtoUtsigtH za denen Christas sagt ...» Id.,
Luthers Leren, B, 4 ". — «Geb dir gott den
ritten darza off die tnaletng nas». Id., Mess,
B, 8 b. — Das Nirgengut soll man «zu dem
ersten in den spittal geben. — AtVLtnaltsen auch
daDebea». Id., Luth. Narr, 27. — «Erkundung
ol> einer modttig sei oder nit*. Gersd.. 71 «.
— «Kranke, blaterige, maUzige brüder Christi».
Wvim, Trost , 3]t b. — «Lame, blinde. maUun
. . .» Pauli, M4.
Dasypodius : *maltzig, Icprosus». Gull kennt
das Wort nicht mehr. MaUng hat sich jedoch
fn miserer Sprache erhalten; ein meUtiger
h i<r ein au^edonseaer, mit krankhaft*
bleicher Gesiohteforbe.
MnMt. fleekig. — «Dn (Qeisiger) darftet
nfit Fritebee aeien, es wti daim verdorben
öpfel; die male€ht is^n^^tu, bis die andern
aneh Flecken Oberkuiumeu». Geiler, Brös., 2,
4(1 b. — In einer ganz ähnliehen Stelle findet
sich maaeeht (S dies Wort) statt maUcht. Man
braucht letzteres nicht für einen Druckfehler
za halten ; es ist das Adj. von Mal, iu;^ ufern
dieses die niiniliche Bedeutang wie Mase hat;
S. z. B. Aberiual, Muttermal.
Maledien, maledicere, verwünschen. —
Mancher «loszt sich jung zu pricster wihen —
der dann sich selb dut maledien — da^ cv nie
lenger gcbeitet hat». Brnnt, Nach , 22.
MalesloH, MnlHrhln-sVorlegeschloss, Scherz,
983. — «Ein maUsios an die alte lichoflüre».
1414. S. Thom. Fabr. — «10 *f umb ein mal-
Bchlos an die büoher in der treskammer». 1417.
Ibid Etc. — «Lcit man ein malsclüoss schon
darfür — und blüsst all rlgel. tor und tür
Brant, Nsch., 34. — < . . malscMösser an die
ketten . . .» Id., Bisch. Wilh.. 282. — Im
folgenden nur Schliesse : Bücher «kt)stlich ge-
bunden mit malschlossen beschlossen*. Pauli, 3dl.
Maletatt, Gcrichtstätte, Vereamminngsort.
— Die Vasaüi II Ii's Bischofs sollen .sicli rüsten,
und warten «ufl: weiter verkünduog der mal-
ttatt und herbergen». Braut, Biseh. Wilh.,
260. — Der Bischof ward gebeten «das tü
uns seit und moUtat hie zu Straszburg . . .
benante». Appell., b, S b. — Der Stratsbnrger
Magistrat hat Treger für eine Disputation
«zeit und maiskU heim gesetzt». Capilo, Vor-
warn , 0, 9
Maltzei. S. Malatrie.
Maltzic. S. Mala*.
Mandelrels, eine, wie es scheint, besonders
beliebte süsse, aus Mandeln und Reis zabe«
reitete Speise. — «Gottes gegenwürt würt
sein sein speis, — für die es (iisse) er kein
mandelras». Murner, Bad., L, 1 - «Friint-
lich wort sind der geucli spis, — die er annem
für manMrtHt. Id., Genehm., K, 3 • ; B, 4 b.
Schelm , h, 3 » ; Luth. Narr, 137.
Miiue, Mone, masc, Mond. Scherz, 985. —
«Ouch schein der mane an der alt». Oottfr. v.
Str., I. 18j. Etc. - «Der mane verwandelte
ämeu schin». Bihteb , 84. — «Die sunue und
der mane und die Sternen». Tanler, 32 (7). —
«So ir f.eiclien sehent, da?, die sunne. der man
sich fürwaudclt . . .» Eis. Pred., l, 70. —
«Nach dem vollen monen des abrellen». Glos.,
17. Kön , 512. - Man sah «drige suunen und
drigewo»«». Kun., 267. Etc. — «Do derwoM« wart
schinende . . .» Marlein, 29. — «Zum Afone».
Hausname, Strassb , 1329. Colmar, 1494. —
«Wann ein grosser Klotz Blei bei dem Mm
were, wan er herab tiel. so behielt in das
Ertreioh». Geiler. Art hum., lU9b- Bilg.,
136 b. Ete. — «tinder dir (Maria) dernion dAt
stan». Brant. Rosenkr., D. Gcd., IH. — «Dar-
au hilfft euch der unstet mon». Id., Zamefugong,
D. Oed., 27. — «. . . domit dn sieit dem mon
; mtz glich». Td., Nsch.. 5?"). - «Wie die sunn
und oach der nton — nach un&crm willen
soUent gon». Hurner, Sdlielm., g, 1 *. — «Mit
Sternen, sunne und dem mon». Id., Nb., 213.
— «Mit mones schein». Id., Virg^ E, 2 b. —
«In der naeht bei hellem mom». Id., Luth.
Nair, 181. Ete. — Im Traum die «sonn bei
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dem man sehen*. Traamb., 5 b. — «Wan
der mm vol etadt . . .* Adelpbiis« Fio., 164 —
«So der mon nihv wiirt ...» Frie«, 28 Et«.
Dasypodius hat nar Moni VoUmon^ Bing
nrnb den JbN» eto. Ebenso Ooll« iS; «Lnna,
Mon '
Manigvalten, Manigvaltigen. I. Bant zq-
satnmen setzen. — Minne «treit von lästerlichen
eiten — GemanOevaUet einen eak». Oottfr. t.
Str., 1, 169.
2. Verraeliren, mnltiplicaro. — «6ot hat
die heilige e . . . iif^'csat, das sich die men-
schen . gülleut tnanigvaltigen». Nie. v. üascl,
Bek. Taul., 44. — Die Schmerzen des Lazarus
sind «ß:chuffct und manigfaUiget worden».
Wimph., Chrjs., 13 ^. — <\Venneüie ir gebett
manigfaltigen, 60 will er sie nit erhören». Pollio,
Pred , B, 1 b, — *Kin schrifftlich ermanunj»,
durch den druck gcmanujjaUigt». Hulieulohc,
A. 2 u.
Manmechtig, nnbilis, mannbar. — Die
Töchter sollen «nach zwel£f erfüllten jor man-
viechtig geloubt werden». Hurner, Instit., 20
Mannen, einen Mann nehmen, sich verhei-
rathen. Scherz, 987. - Die Bürger von Pfef-
Dngeii «iu()j,a'n uf einander wiben und mannen
noch recht harkumen» under welchem herren
M inen wolgefalle» 1844. Weisth , ö, 373. —
Ahnlich, Kembs, 13^3. Eurckh., 144. -- «Es
was ein Wittweu die w^olf nit widcrtimb
iMMNiMi». Oetler, Narr., 118 >. — «Der jüngst
Tag wüit kummen unbedocht . . ., so man
weibt und mannet und sich vermähelet*. Id.,
Poit., 4, 2B i>; Arb. hnm., 100 ^ «Si« wei>
ben und mannen ander den adel». Pauli, 121.
— Auch in der Schweis.
Manot, Monat. Sehers, 99&. Seit dem 14 Jh.
ist Monat bei uns die gewöhnlicher o Form.
— *Manoi». Herrad, 179. — «In dem ueUäien
manote no^ dem oogeste». Xirehhdn, 1H29.
Weisth , 5, 434. — «Innowcndig einem manode
nach minem tode>« 133Ö. Beginenhaus zum
Wolf. — «In dem nehaten mtmode». Hist de
S. Thom., 95. — «... über ein jar und einen
manod». Att«nschwiller, 14 Jh. Weisth , 4, 10.
fite
Munslaht, Man^<chIag, Mansch lach tnng,
honiicidiuro, Mord Scherz, 998. — «... Daz
ir zc manslahte — Immer gewinnet ahie».
Güttfr V. Str , ], 143. — Beichten ob man
bef^'aiigeu ^mamlalu». Bihteb., 23. — «I^ han
vil nianigen mort und mansehlag gestiftet*.
Eis. i're<l , 1, 220. ~ «Von dem Hertzen geen
U!>ä die bu6cu Gedencken, MansdUachtung^
Eebrechung, et«.». Geiler, Ev. mit üssl., 5ö «
Miinstegig, Manachlochtig, mörderisch,
zum Mord geneigt. Scherz, 9d4. — «Do spro-
chent vil lütes : dis were ein mamUgiger ho-
best und ein blfttvergiesscr». Kön , 5 C.
«In der alton e geholten ist: du soll uit mau-
schleek werden». Eis. Pred., 2, 5. — «Das es
nit werd zu einem Hass, der die Sele macht
mansehiechtig». Geiler, Bilg., 1, 87b.
M<iiislelit«>r, Mans^chlechter, Mannschlttch-
tiger, Mörder. — «Do Kayin uszging, do wart
er ein manslehter an sinem eigenen brAder*.
Pred. In;4:'dts — «Ha das der Kiini^-- hiin da
vard er erzürnt und »andt sein Uer und tödtet
die MamcMechUr and zündet an Ir .Stat».
Matth. 23, 7. Geiler, Ev. mit üssL, 158 «. -
«Welcher opffert ein ochsen, ist als ein mann'
$€hlächtiger*. Jer. (>ti, 3. Wurm, Trost, i&K
Mmumatte, Matte die ein Mann in eittMB
T&g abmähen kann. Sehen, 981. Seignenre et
viliagcs, 178.
Manwerk, Feidmass, was ein Mann in
einem Tag bearbeiten kann, jnnialc. Bnsonden
im Ober-EUass üblich — «N in )nanu^rii;reben».
Sierenz, 15 Jh Burckh . ]9o. - «MmoiNNrl
matten». Diespach, 14 Jh. Weisth.. 4, 5. —
«Ein halbe vumnewere matten . . . zc Wal-
prechtswiler». i-iH). CarU de Mu!li iil.
Mnnzelkorn, Manzcrkorn, Mulzerkom
(heute Mül/.cr), Mischung von zwei verschie-
denen Komarten, die ein mamu$t eine Hube,
als Zins 7,u liefern hat. Scherz, 990, 1073 —
«Anuona manäurnalis, vulgo dicta matueUcom».
1314. Hi8t.de S.Thom.. 66.— «Ein malter Korn
von manJtalkorne». 1841. Hanauer, Constit ,208.
— «2 malter manjialkome*». Kirchheini, 1329.
Weisth , 5, 434. — tManralkom (wovon) das
drittel! si weisse nnd die zwozai wicke».
Sundhausen, 15 Jh. Weisth, 1, 677. — Jede
Hube vou Breuschwickersheim liefert u. a
«vier viertel manizerkom*. 15 Jh. Weisth., 1,
711. — MwMteiicom,, das Itt dM sweitel wmt-
sen and das dirtoil rocken». Adelshoffeti, lö Jb.
Hist. de S. Tkom, 338. — Jede Eube ven
Eckbolsheim •gii 15 Hertel muk iwl bmm u;
15 II I , :^29. — «Ein malter mM/t«erAoniM>.
Achenheim. 1429. Weisth , 6, 485. Eto.
Hnrderdreek. Nooh jetzt gilt er im Bliass
für wohlriechend — «Balsam oder marder-
dreck, der schmeckt onoh wol und kost atit».
Murner, Genehm , D, 4 b.
Märe, Mere, Erzählung, Mähre. Xeuigkcit.
Scherz, 998. — «Dem warent die märe —
Sorglich und angestbäre». Gottfr. Str. 1,
90. Etc. — «Do die mere kunig Rudolf fürkam,
do duhte ez in ein gesputte». Glos., 45. Eto.
— «Do diso men David horte, do lief er von
dem vihe das er hftte» Kön., 26ö. Etc. —
«Ich wil dir zt dem ersten s^^en g&te Mer«^
die dich wol erfrowen mng, das ist dnt dn
bist uf L'imc gerchten goworen ancvangc eines
gro&äcn Icbeudes*. Nie. v. Basel, äij«. — «Dise
mere habe ich... gerne gehöret». Nie.v. Bnael,
Bek. Taul , 25 — «Alle die stat wart sin vol
mere» ^voli Gerede über ihn). Ibid., liT. Etc. —
Sic «sitzent doheimc und sagent alle die meren
und wissent alles das in der stat bcschiht»
Hugo v. Eheuh. — Eine Frau fragt ihre
Mägde: «was sind nüer mär in der statt
So sprachen sy: wir hören nichtz fremds,
wenu das jederman von euch redet». Gnldin
Spil, 81. — «Es ist nit eine mere^ es ist
wor, M'anne ich befant es f<elber> Nie. v
Basel, Bek. Taul , 41. — «Dis ducht mich eiu
wunder mer». Altswert, 21. — Nachdem einer
fünf Predigten gehört, «do er w&ste und sach
waz der mere was, do gedochte er es were
gen&g». Tauler, 242 (42). (Was der Mere ist,
was an der Saohe ist*. — «Neawe Mer sagen,
das genta Gemfit beflecket ... Du meinst es
.soll dir wol dienen das du der nüwen Merni
so vü weist». Geiler, Sünd. des M.» 68 b; 70 •.
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— 985 —
Etc. — «T^-h vorrht, es kumen bald die tae crelitten . . .» Taaler, 44 (9). — «Das für und
— ua» maa me nuwcr mär werd inn — dau
US gefall ...» Brant, Nsoh., 14. - Er sacht
wie er «bring vil niiwcr mtr harfür». Ibid.,
87. — Em schlechter Prediger sagt ceia fasz-
aaeittta»d — und all näw mere im tütschen
land». Murncr, Schelm., a, 5 o. — «Wie dacht
das ücb Sü fxembde mere, — ob der tüfel apt
»ehon were*. Ibid., i, 2 — «Daruinb so
Ural dise mär . . .» Id., 4 Ketzer, B, 2 l>
— «Hett«nt sie gewiszt die mere — wo doch der
martei der hellen». Hugo v. Ehcnh. — «Do
gieng diser dar . . . und klagt sich wie di«
in der Stat im solche Ifortef betten angelon».
Geiler, Bilg., 77
Martelbild, Crnciüx, — Man sagte «daz ein
martdbilde zt Offenburp f^eswitzet hette». Glos.,
UM. — «. . . so »ibt er wie das hüluiu mar-
tdbilde neh gegen ime neiget». Nie. v. fiteel,
82. Etc.
Marteler, Marterer, Märtyrer. Scherz, 1006.
jnngbrun were . . .» Id., Bad., L, 4 a. — «Aber ! — «Hettestu alle die martei gelitten die alle
sag dn mir hie die mer — dnrch welchen wind martder ic gelitten». Tauler, 44 (9). Etc. —
dn kommest her». Id., Virg., H, 7 b. — «Als Schwören «bi den krönen aller marMer». Clos.,
BD« die alte landmer sagt». Ibid , z. 6 ^ Id.,
GenchnL. y, 4 • : Nb, 7a»} Luth. Narr, 90. Etc.
Versal, Zihlnng naoh dem Terhältniss.
Scher? 9 Zu Strassbnrg «starp miure
116. — Papst «Euticianus süohte der heilf^cii
martiler übe». Kön., Ö16. — «Der heilig mar-
teler Nicomedis». Conr. v. Dankr , 172. Bte.
— Die Dominikaner b lie vier zu
löte« nooh margsaie, alse man sprach, wanden 1 Bern verbrannten «seien marterer all vor gott».
innaderneteten». (Mos., Iii. — Das baare Geld | Mvmer, 4 Ketzer, Vorrede — «Der tfiffisl hat
der Jaden iheiltc der Strassb Rath «under die , also wol seine marteler als unser her got».
antwerg noch maraal». Ibid., 130. ~ Sie wur-
den «f eteheteet l^feher noeh margsal, also
er sin 2*^11 hottr ^osr.hriV.en gen». Kön , x\l.
— Führen die Knechte «minre denne 60 gar-
beo, to aol mu in neek mar§MH abeelalien»
Ton dem FUiriobn. 1401. Hkt de 8. Tbom.,
397. JBte.
Mftrtodbt, nirehenhaft — «Das dnlbltig
v^\rk ver!fi£.si sich) uff die vngegmadten
marlcchUH ding». Zell, 3 •
lUWflMl
ileiein, Hamer. Sehen.
1004. — «. . . von grünem marmd». Gottfr.
r. Str., 1, 229. — «Daä gefezde was wiz
■amseMcin». Altswert, 20. — «Wann hie vor
czevtten die Römer ein kunig machtent, so
Id., Luth. Leren, C. 4 « ; Uayac, 488. Etc.
Martelieh, marterfthnlieb. Sehers, 1006. —
«Do dirre gevangene ritter wol uf ein halbes
jor in grosser martelUcher viuQ in der geveng-
niiBo gelag . . .» Nie. Basel, 148.
Marteln. I. Zum Märtyrer machen, als
solchen töden. ■— Papst Cyhacus «ffir mit
11.000 meyden gen Köln nnd ward mit in
gemartelt». Clos., 17. — «S. Jocop der minre...
wart gemartät». Kon., 387. Etc. — «Die heiligen
die do gemarkU wurdent . . .» Hngo Ehenh.
2 Peinigen. — «Vorraoles marteltent die
heiligen Juden und beiden: n& süilent dich
martelen die och vil heilig sehinent». Tlioler,
AOb (52). - In der Ilölle «r.errcnt und mar-
bracht man im cyn mannelslem, darausz er I ttkut die tül'elc die arme üelc». Eis. Pred., 1,
im ein grab machte, darnmb das er ge* 1 67. Etc.
dächtnusz hett seins tod><> (ialdin Spil, 9. — Marteche. 8. MmiUfd. Ben,y8, 1, $1, madit
«M&ria Magdalena hat auch innerlich ein kost- : dazu ein?
Salb getragen, in dem steinin Marmel \ Mas. Masz. Speise, Mahlzeit, engt, mesa.
ircs . . . Hertzen» Geiler, 3 Marien, 57 ' Graft" 2 .Ifoj Scherz, 1008.— «Er enbeis
Etc. — «Die ttel hilfft niit ein köstlich grab, dozwisoheut nie muases uuch tranke-s». ^'ic. v.
— oder das man grosz marmd hab>. Brant, Basel, 180. — «Mit grosser zucht nimbt er
N'sch , 83. — «. . . das ich ward safer und so das malt^*. Br<uit, Thesm., a, 2 — «So man
rein — als ein weisser marmeiäUm». Muroer, , genomen hat das masz, — so sag man deo
Bad., m. 6 b. — Ein Tempel_ «aus« grossem | gratias». Id , Nsch., III.
Mase, Mose, fem., Flecken. Scherz, lOlO.
— «... das wir die moaen mit worer rüwen
abgeweschen». Eis Pred., 2, 20. — «Alle sünt-
liehen mosen und gebresten». Claas v. Blov.
— « Wan ein weis Mensch stot vor eim Spiegel,
sieht er ein Mosen in dem Antlit, er v - Ii t
sie ab». Geiler, Narr.. 13 «. — «Diser weit-
schönen marmeletein». Id , Virg., m, 3 i». —
«Ein krug von marmelstein». Pauli, 208.
Marmelin, Marmelstelnin, von Marmor —
Der Estrich, «swie herte iikiritt«/m er si . . .»
Qottfr. y. Str., 1, 236. — «Ein marmelateynen
grap*. Kön., 508.
ILurteLmartyrinm Sehers. 1006. 1. Die Pas-
sion (%riiti. — «Staat nfdnreh der reinen martei' lieh Lenw oder weltlich Menseh wnrt erkant
ere». Gcisslerlied. Clos., 100 — Christi «martei in etlichen Spreckleii und Masen die er an
and arstende». Kön., 339. — Christus, «do er
noliete slnre mmlü ...» Eis Pred . 1, 65.
2. Blutige Verfolgung - «Dcrjuden marld».
im hat». Id, Bros., l, 52 0. — «So bald ein
Menseh ein Stnd thnt, so bald entpfaeht sein
Seel ein }fa<ise*. Id.. Selenp.. J 7 — «Paulus
Clos., 106 — «Dorchehtang und marUl diel sprach: ich trag die Mosnen meines Herren
der kejser DyoeletianaB nnd sine noehknmen 1 Jesn Christi in meinem Leichnam». Oal. 6,
den cristen dotcnt*. Kön., 3^49.
17. Id.. Selenp, 6^ ^. Etc. ~ «Blum
1 i'Mi
anlz
3. Pein, Harter. — «Dis mäste er alles in j on mosen». Brant, Kosenkranz. l). Ged., 6. —
grosser . . . «orM der . . . belUHningen vs* Iforia die «kein »ündenma» yerseret». Ibid.,
iiden>. Nie. v. Laufen. Qottesfr., 188. — Cato ' 14. — «Wesoh uns von dem mos dersünden».
sprach : «e ich weite das . . . Jalins . . . mir
gnMB mttrtd uiedette, e wtt i<di mieli selber
dAten». KSn.| 888. — «Hettesta alle die MarM
Ibid., 8. — Die Dominikaner trachten «das sie
lUrte striehen an ein meamm und ein fleok
der albtdeii»* Mitfaer, 4 Setaer, 1 ^< — <8o
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wir dir (Gott) unser maten klagea». Id., Bad.,
0, 8 >». — «<jN»tt hftt uns selbst ins bmd ge-
blasen, — abzaweschen unser tnasen*. Ibid.,
B» 2 ^ Etc. — «Die tnaaen and Üeckea der
hat». Branseh., Bist, lOB K — «Was mosen
und ma rcl er au im hat . . .» Adelphus,
Bhodis, Vorrede. — «Man soi ffot kein tiiier-
lin oprarm, das ein gebresten net noch mos-
gen». Paali t>0. — «Die tnaat solt du nit
uoderfiton abzuweschea». Ibid., 270. — «Kein
nmokel und kein mm» darin stot» (im N. Test.).
Zieglor, Niessung, C, 2 a. Narbe : Bonecke,
2, 1. 85. — Wunde die «on masen oder zeichen
geheilt werden mag». Brunschw., Chir., 17
Das Wort ist noch im Allemannischen,. Schwä-
bischen und Bairischen üblich. Hebel, 2, 268-
Schmeller. 2, 623. Schmid, 376.
Masecht, fleckig. — «Kein guten Opfel isset
er tder Geizige), man getarf keinen aus dem
KeUer bringen, allewegen muss man auslesen
die masechten und die anfahen zu faulen».
Geiler, Ev. mit Ueel, 66". — «Blaw und
mogecht umb die angen». Pauli, SBl.
Masot. S, Mages'jmen
Massen. 1. Mit dem Gen., mit etwas Hasz
halten, sich dessen enthalten :
1" intransitiv: «Darumb wir jetzund, vatter,
"went der schelmenznnfft uff erden massen»,
Hnrner. Schelm., k, ö a.
2» reflexiv: «Der wirt geheissen wol ein
frosz, — der sich mit solcher nnzucht most,
— 80 im gut essen bschert das heil». Braut,
Nsch., IIU. — «AUwil ir üch der stück nit
masieny — so müssent ir mich sehriben lassen».
Murner, Schelm , K, 7 t'. — «Wölici umb j^ottcs
wiUen euch moMtn umb gelt also xu me&sen*.
Eohenl., C, 2 b. Wortspiel: «wfwn, Hesse
lesen. — Du magst dich «usz, brüderlicher
lieb deiner freiheit und dich noch ein
seitlang derselben enthalten». Zell, m, 1 >.
2. Activ, beschränken, aufliören machen.
Ben. 2, 2, 211. — «Wenn ir die Sachen werdent
ma»Hn, — so wil ieh von mim bsehweren
la----rriJ. Miirner, Nb. 44.
Mattsgenosi», Tischgenoss, von ifoss. — «£r
weit nneh reden sn seinen Ma$$9em>ueH und
nam war wie jeglicher gern obenan gesessen
wer». Qeilerj Ev. mit (Jssi., 14ti *. — «Do fieu-
gent an die Maaggenonm die mit im sn Tisoh
Bassen, zu sprechen>. Ibid., 176 b. — Ein grober
Esser «ist ein böser ma$ggen(m». Braut, Nsch.,
110.
Massleidig, verdrossen, überdrüssig, Eckel
vom Essen empfindend. — «Als die Juden, da
sie in der WBste waren und waren des Ulm»
melbrots matsleidig, sie hetten ^^ri\ Fleisch
f essen». Geiler, Sünd. de» M., 4 ^. — «Du
ist masaleidig worden ob der Kunkel». Id.,
CfeisM Spinn., M, ÖU; Bilg., 54 b; Bros., 1,
öy a. — «ijie hungerigen, so sie ire gewon-
liehe speise nnterlassen, iiuudeidig werden»
(vilcsctTf?) Murncr, Gayac, 42i. — «Da ein
mensch mas^ieniig ist in dem magen ...»
Brunschw., Dist., 34 ^. — «Der sehwanlz (der
Thiprei macht »»iü t»iffv/^iJ/^en magen». Fries,
.HB <■. — Messen «mit magiietdigem magen und
durchs geito und gelts willen gehalten». Zell,
H, 2 «.
MMsleidi^keit, Verdrossenheit, EoksL —
«Tor diser müden enehlagenen MatdeUU^Mt
hüt du dich mit allem Fleisi». Geiler. Bilg.,
Id Etc. — Kranke «die mit matsieuitgkeU
nnd verdmsB beladen «eind». Wimph., Chrys.,
11 '. < Mmsleidigkeit zu essen». Fries b2
Müsxlich, mäsöig. — «ich lob wermöMitcft
sagen kan« eines andern Lob (modenteii
Brant, Moretus, a, 2 a. — «Hab üepdtefoiBl
des gelts mäsjslich». Id., Cato, e* 9 a,
Miuswerk, Kaust dei Maaaw«rka. mes-
sende Knnst, Geometrie. — «Man liest von
einem der was ein grosser Meister in der
Knnst des Maaswerk» mit dem Zirkel». -Cleller,
Pred. ti. L , 11 _ «ich lies von einem der
lag in der meMcnKUn Kunst . . . das er ver-
gass das Essen». Id., Sünden des M., II ^
Materlich, Materisch, materiatis, materielL
— «Zwei materliche ding mügent nüt an einer
stat gesin». Tauler, »8 (19). — «DieiMlfrlM
sach (Ursache) des spils. das ist armut». Gn!-
din 8pil, 2. — «Dise tnaieriachm Teiupei bma
gemaeht . . . umb der Selen willen». Geiler,
Ev. mit Ussl., I20 — «Sie haben in mit
maicrltclier oder irdischer Salben gesalbet».
Id , ö Marien, 5 b. £tc. — «Regen und wind,
die an die mßU0rlif'h''n h» nsf^r Stessen» Wimph-,
Chrys., 14 «. — Mauli. üo, ol redet Christos
nicht «vom materlichen tempel, sunder von
dem tempel seines cörpers». Zell C, 2 —
«Der materUehe tempel». Warm, Irost, 46 1».
Matschreck, masc, Heuschrecke Sehers,
1018. — Plagen durch «kever, matschrecken.. .»
Glos., 118. — «Die abteste ploge : du koment
grosse mateehrecketi». Kön., 268. — Golm.
Chronik, 11. — «Zum matsehrecken.» Strassb.
Hausname, 1404. — «Ich sach ansa einem
loch springen maMreoiWH Oder hdwt^rikil».
Goldin SpU, 72.
Matsen, maee. n. fm. Seherz, 1013. 1.
Strohmatte. — «Ir cleider worent usscr loube
und grase gemäht also questen und mataea».
Kön., ai7. — «94 seh. nmbe die matsen in den
chor». 1886. — «30 sch 6 von dcu malzen
ah machen in den chor.». 1442. S. Thom. Fabr.
— «Alt motom» nnd anderes «gerünniel».
1432 Spit. Arch., Teutschh., 108 ^. — . Sollest
du uff einer IdtUeen iigen, si wer dir zu hart*.
Geiler, Brös , 1, IU7 »; Emeis, 29 b, Bilg.. 67 b.
Etc. — Schlechte Weiber gehn in die Klöster,
wo sie «iiuUjm sohütteUt in den seilen».
Mumer, 0«aehm., k, l b. — cAUa «Urtseii «ad
bretter, die er in der kirehen Ibad. . . .»
Pauli. 48.
2. Grobes Gefleoht überhaupt. — •Motam.. .
so lang als des turns wend, usz ankeiacilen
gemacht. . .» Bingm., Cäsar, 89 \
Dasypodins: «Jtfalfe, matte». Göll, 4M:
«Store», matta, matsen». Bei Göll ist das Wort
schon maäo. wie auch heute noch.
Matzkachen, ungesäoertee Brod der Juden.
— «Wie sie sieben Tag solten essen, un^
teissmet Broi und Matzkuchen». Geiler Narr.,
2!12 «. — «Also ist heimgegangen Gedeon . . .
und hat gemaohet Mattkuckm^», Id., Prad. i.
L., 8H b.
Der Strassb. Name ISr diese E^^aa ist
noch immer Mattm,
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Maulwerf. Bfaulwurf. "Wir sri^oti noch Müh
laoitr. — «Wie die waatlMotxßm in den garten
ud in des witen oi«r msttom ev ▼erbraibMi
Mlod» Bithselb , d, 8 a. — ^Mulwölff* Ibid .
b, 4 b. ~ Die Geitzigen «haaffen als off ein-
ftfider gleich «ineni blindea wuudimfftnB.
AdeiphOB, PassiuQ, T, 6 >.
MaaweR, miaaen. — «Setx ein Katz in ein
YsgdbAU . . sie bleibt ein KaU und lum-
wet alwegen». Geiler, Has im Pf., B, 2
Heder, fem. Mederin, Bläher. Scherr, 1017.
— Der Bürger von Seltjt «hoiwcro, snitterc,
medire». laiO. Weisth., 1, 768. — Jede Hube
Ton Artolxheim gibt «dem appete, ein meder
lad swcnc snitter». 1990. Ibid.. 1, 698 - «Ein
jeder sol ein tap tftn der meder mit siner
»egen». S, Peter, lö Jb. Ibid , 1, böti. — Der
HMsofir von Owtrtioh batte «bi ime uf 900
meder mit ircn sensjien». Kmi , H27. — «Do
heischet der iro&cli, do gip dein meder». Conr.
r. Dnkr* w. 4ß4. Et«. — «Do nun das Volck
nider was crelepcn . . . und also /ii Tisch
lagen uflf den Lüffen, wie Müder uff deu MuL-
tCB. . .» Geiler, Post . 59 • ; Arb. hiui., 7 *.
Ete. — Brant, Freih. tafcl, 811.
Göll, 69 : «messor, mäder».
Meei-stern, das den Seefahrern Norden an-
zeigende Gestirn, der grosse Bär. — «Maria
tpnchct z& tüsche ein mertteme». Eis. Prcd..
2, 214. (In alten Kirchenliedern ist Maria Stella
maxi« genannt). — «Zu dem andern so weisen
fi« Sternen die Inigen und besunder die
Sehiffleot ; und das thut der Mörstem oder
der Wagen oder die Uenn mit den Hünlin,
▼ie ir ee heiisen. gegen Aquilo». Geiler, Ev.
mit üul.. 206 a. — (tewisse Lehrer meinen
«da« der Tron Christi and Marie seiner Muter
«nd die Woanng der ütierwelten lei gegen
dem "Wagen und g-cgen dem 3Ieer$temen. ge-
gen Aqoilo, gen &Ö1 abhin.» Id., P^ed. üb.
Mnris, 6 h. ~. «Sie feren on ein Gonpnei nnd
den jÜersterneri * T L, Narr., 216 a
Me«rinibei, getrocknete Tranben, die man
damals aas den grieebfteben Inaein besog. —
«Wir jetz -wenn wir fastrn sn ist unser Col-
lation ein gut Stück Fi^ch und so vil Figen
und MeHrÜM, Handel nndd etgleioben bits das
dir der Magen foU würt». Geiler. Bilg.. lao n
— Die Verkäufer bei dem Tempel von Jeru-
•nlMB nahmen von den Käufern kein Geld,
««undcr sust kleine Schenken und Qöblin, als
Mortrübel, Figen, öpfel und Biren, Nuss und
s< liehe Dinp». Id., Post., 2, 17»; 80 «. —
«Zehn wertrühel. zwey lot afiaabolli . . .» Adel-
phuB, Fic, 144 )^
Meerwnnder. 1. Fabelhafte, angeblich das
Meer bewohnende Ungeheuer, deren Existenz
noch im 16. Jh. von Niemand bezweifelt war.
— Am dritten Tag vor dem jüngsten «erha-
bttit Bich die fische in dem wasser und in
dem mero und alle merwundtr». EU. Prcd.,
1, 70. — Sü (die Sirenen) sint glich eime
mtrwunder^ wen sü sint weder fleischen noch
fliehen.» Pred. Ingolts. — Siren ist ein sol-
cher Fisch oder Menounder im Meer, das hat
ein MeasebenantUtz wie ein Fraw». Geiler,
SflUff dar Pen., 11 b. — «Ein Mt^nmmder,
Miset Lalligo, daa hat etwan Oeeelleobaft
mit den Vögeln, rtwan mit den Visehen». Id.,
Narr.> 167 ^\ Arb. iium., Iii b.
t. Ungeheuer überhaupt. — Benedüct IX
erschien nacli srini^m Tod «Cime crbern manne
alse ein mertcuitoer, das obenan bette eines
etels köpf nnd was nndenan ein bere*. K9n.»
55 n. — «Zum merwunder* , Strassb Hausname,
1373. — «Ein Ungebort, Zweithierung. ein
Metrwunder daa da cwen Köpf hat» Geiler,
Silnd. d. M., 68 «. — «Item das die fraw et-
wan frembde inbildung hat, als dan ufft bch-
zame wurwunder geboren werden davon».
Fries, 60 ». - Gleich wie ein menounder bin
ich vilen worden». (Ps. 70, 7, prodigium).
Nachtig.» Psalter, 17H.
Der Ausdruck ist noch in Strassburg ge-
I bräuchlich um etwas auffallendes, unglaublichea
zu bezeichnen.
Megen, Mejen. mähen. Scher/, 1019. —
«Wir miigen sniden unde mäjen — Da/, selbe
daz \Mr I ir geeijen.» Guttfr. v. Str., t, 168.
— *b ^ den cappitelgarten zfl megende».
1417. — «11 tech. vuu den matten zö megen.»
446. 8. Tbom. Fabr. — »ileiet mcn die
matte ...» Nothalden, 15 Jh. Weisth., 1, 683.
— «... werent die matten gemegt ...» Ries»
paoh. lö Jh. Ibid., 4, 6. — Man braucht
«meder ze meigende*. Metzerai, 15 Jh. Ibid.,
4. 198. — «Sehir die lember — und mege
omet». Conr. v. Dankr,, v. :i57. Etc. — «Ich
bin abgemeyet worden als Hcw ; . . . das Gras
das man abmeyet, das dorret gleich». Geiler,
Bros., 1, 27 ». — «Jet/, so liawet oder meu^
er (der Todj ab das Gras, die Kind, mit äer
Sichten oder Scgessen». Id, Arb. hnm , 19
— «... mein körn in dem samen megen».
Brant. Epigr, Copie, 237. — - Ich glaube es
ist Feiertag oder es regnet, «dv betteat aonat
darfitr genügt ...» Er «irrt mich nit so vil
der regen, — als das ich offt on lust must
jM^en». Id., Freih. tafel, 811, 81«. — «Do leb
jetzund narren ■ nion ^il, — wil ich für ein
dri tusend meten». Murner, Nb., 12. — «Eva
bat ein aomen geaeyet, — daran man noeb
uff erden meyet* Id., Genehm., t, 4 b, — «AU
glory und auch geistlich freud. — die Tho-
mas von Aquiuas getneyt (gemäht, geemtet)
— hat für sein Ion im himmelrich . . > Id., 4
Ketzer, F. 4 b, — Ein Mäder, «do er also
meüt ...» Pauli, 238, — «Das graa meyet
man ab». Nachtig., Psalter, 262. — «Nicht
mäyen da sie nit gesäet haben . . » Brunfels,
Zehnden, b, S — «Er far zu ucker. oder
m«0 anff der matten . . .» Ziegier, BüchUn,
D, « •.
Megre, Magerkeit. — «... der tut als ob er
hiiner spickt, — die Ton Bind eratiekt*.
, Muruer, Nb , 216.
I Mehelvingerlin, Ehering. — Naeb dem
Tod des Mannes bleibt der Frau ihr «Mdlel-
vmgerlm». 142;i. Urk., 2, 122.
Mehelicb, chlich, Vermählten geziemend.
— «Er verbindet sü in . . . mehelidier minne
züsamene». Nie. v. Basel, Bek. Taul., 32.
Mehelung, Vermählung. — Juno «hett alle
mehelung ;^ubereit» (vincuia jugaliaj. Morner,
Virg., k, 6 a ; 6 b.
Meld«! niMO., Hengit Sehen» 1010. — «Der
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Jrobest von S. Arbogaste der lihet ein meidtn,
en der sehiiUheisse ritet nach dem wagene»
(der Stadt Heerwagen). 2es Stadtr.. Grand., 0.
inid-t 2, 214. — £in strassb. Rathsherr soll
«ein ron haben oder einen guten meyden von
10 marken wert», c. 1311 Urk., 2, v2. — Wor
zu Strassburg «2000 pfunde wert hat, der sei
einen meyden haben nmb SO pfant». VSUki, Kön ,
Til i! , '.töH. — .TcJor der vier Mei.ster und der
Auunei&ter soUcu haben «einen meiden ambe
KO gülden». 1871. Tbid, 911. — *8o ich sfi
(die Johanniter') sihc vor mir gonde und ritende
uffe hohen meiden^ abe gar weitliche . . .
mit knrtsen kleidern und mit langen messem
. . » Nie V. Biisel, '-'87 — Der Vogt von
if'egerälieim «sol haben einen meiden Stande
in den dinghove», während seeht Woehen.
«Der banwart sol denselben meiden all- tage
. . . amb den ban riten, den ban z& behütende».
16 Jh. Wcisth., 1. 700.
Meien. S. Meige.
Meien, Maibaum. — «So man der genohin
ein meien stecken aol, fig er sich zwentzig
nii uff den Schwartzwald, und snch die höch-
sten dannen zu (>tecken>. Murner, Geuchm.,
e. 3 b
Meienpflff? Geiler, Bilg., SIS b. 8. die
Steile s. V Lütt.
MeicnHch, MeÜMli, snm Hni gehSrig. —
«, . . eines knien meyentdien tonwes . . .» Nie.
V. Basel, ras. - «Grüner als ein metwcAgras».
Qottfr. V. Str., 1. M.
Meieren, Meioran, Majoran, Orirranam vul-
gare. Kirschl., 1, HiJJ. — «Mciorana, meyeron*.
Gersd., 92 _ .Salbei, meieronen, rauten ...»
Panii, 9ti. — «Der heher fraijt nit nach der
geigen, und die auw nit nach mewran*. Fries,
11 \
Meietag, Bleigetag, der erste Mai. — «An
dem dunrestage nach dem meyetage». 1819.
Reg. C, 42. — «Den nechsten samestag nach
demMoyeta^*. 1401. Als. dipl , 2, B12. — «14
tage vor dem meygetage und 14 tage» darnach
eoll man diis Gras in den Fischwassern nicht
mHhen. 1406. Reg. A, 307. ~ Reinbolt Buman,
«j^enant meigetag», stnuMb Bürger, 1400. —
Der Meier von (.)hnenheini «sol der trebursame
geben an dem meygetag einen scheien». 15 Jh.
weisth , 4, S40 — «An dem ilritage naeh dem
meyfn.r*. 1371. Cart. de Mulh., 2^4
Meige, Meien, Maie, dimin Meielin,ätrauss.
— «SU nrobe die dedieationieeeeleiiae
nostrac J HS. S.Tlunn. Fahr — Vor Fnipfanfir
des äacraments «magstu (eine Monne) dem
herren machen ein roeenerentslfn oder ein
roeenmeielin* . Gebete, 15 Jh. — «Sic srhicken
einander Meylt, Blumen, Brief und Eoaen-
krentsl^ Ringle». Geiler, Narr.. ISO >. — Die
Bnhlerinnen locken «mit ringlin, krentTien.
meytn». Mumer, Geuchm., g, 4 ^. — Sie hat
«ein grfines meyiin mir gcmaeht . . . Domit den
meifm ich verjralt» Ibid., x, 4 " — «Ein geist-
lichen meyen zu stecken geistlichen iüten uff
den raeytag». Panli, 321. — «Ir sollend ein
hochzeitlichen ta^' mit mayen Mlftiehten»
(Ps. 118, 27). Nächtig., rsalter, 805.
Meigem, handeln wie ein Bleier, regieren.
— «Ist es Saeh das wir in also lond mtiftm
und das Volek an sich ziehen, so werdest
kommen der Keiser und die Römer». Geiler,
Po.st., 2, 4M % 111h.
Meigerecbaft, Meieramt, Verwaltung.
«Der mensch mos antworte geben von seiner
meiger Schaft*. Tauler, 2l9 (BH).
Meigevogel, kleine Schwalbe, stema nigra.
146». Brucker. «HO
Meigrau88. Art Muss — 'Schicket dir einer
nommeu ein Meigmuu oder saust etwas kleines,
dn spriehst: danek dir Oott». Geiler. Post.,
3, Ö9 a.
Mein, maso., Falschheit, Frevel, Verbrechen.
Sehers, ti77 — «. . . wol hehftt — vor allen
valschen meine». Gottfr. v ^^tr., 2, lin. —
«Also ist es auch umb einen lidoich; was sie
thvn sollen ist Inen en vil, und -wenn sie sv
Capitel sollen faren, so ht Mü und Arbeit,
Metn und Mord in allen Gassen, wann sie
giengen lieher anderm Narrenwerek nneh».
Geiler, Has im Pf,, A. 4 ».
Mein und Mord ist eine, aus Vorliebe für
Aliiteration gebildete Redensart, die sdion im
Mittelalter gebräuchlich war (Ziemann, 243),
und die nach Schmeller, 2, 586. noch in Nnrn>
berg vorkommen soll Mein und Mord in allen
Gassen, spHkehwftrtlieb für viel lAnn, Notih
und Müh,
Meinerlei, von meiner Art. — «Wann ich
het einen Sun der da wer von mir, ich leb.
er lebt auch, er wer meinerki». Geiler, £v.
mit ÜSSl.. 18«.
Meinswerer, Mf^iTT^idiefer. Scherz, 1021. —
«Ir lüg^ener, ir meimwerere . . .» Geisslerlie4.
Clos . lOH
Meintat. Ve rbrechen, bes. sacrilegiura. Scherr.
978. — «iMucr seito von stcleu, einer von
rouben . . ., einer von meindat» . Märlein, 18.
«MeintiLti^, sacrile^us». Herrad, 199. —
«Der meindetigt bilgenn . . . wart do geben*
ket ... an den galgen». Märlein, 23.
Meissel, charpie. — Ein Pflaster streichen
«an den meissd». Brunsehw , Pest.. 8S —
«Du solt ein meissel in die wunde stossen .. .»
«Die Mstssel soUent gebunden werden mit
eim faden, das dn sie wider hemsi nSgsi
ziehen». Gersd., 40 » ; 62 — «Lineamentom,
ein Meissel von Schleissen gemacht, so msu»
in eine Wunden stosst». Göll, 848.
MeiBselin, In^fi iment des Wnndarzte.s,
Sonde. - Der Kranke muss leiden dass man
seine Wnnde «nffhreeh oder mit mei$din dnri«
siech». Brant. Nsch., 40.
Melsseln, mit der Sonde untersuchen. ~
«Ein seherer «Missslt. sehnid die wnnd». Bmat,
Nsch
Meisseltretig. eigentlich m eisseid rätig, von
Meissel nnd drehen. — «Wnnn innn ae wU
klein spint wärt der Faden meisseltretiff
und da» (iarn bricht». Geiler, Ev. mit Ussl.«
18 b.
«Maisei ist eine Stelle an einem Flachs- oder
Wollen-Faden, wo sich dieser, wegen zu äta.r-
ken Drehens beim Spinnen, zusammengerollt
hat. Maiseidrat, maiseldratiges Garn. Oam nait
diesem Fehler». Schmeller, 2, 628.
Meisselwnnde, Wunde in die man charpie
thnt. fiohmelier, 1, 1664. ^ «Sleeht oder
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— 2öy —
sdebeteinre dem andern eine wujfueilwtmdt . . .»
139». Als. dipl., 2, m.
■dllMliM» Äbermüthig, unbändig. — «Ein
Haasvater, so er sieht das das Gesind za feig
ist ond ni€isleTla$ wil werden . . .» Geiler,
Sind. d. H . 40 b.
«Meisterwurtz» . Gersd., SU K AstTMItift
major. Kirschl., 1, 467.
Meit, Müt, kleine Münze, geringer als der
Heller. Scherz, 1019. 104H. Nit ein meit, v.kht^.
— «Die 8ck genü&t des nit ein mütt». iiruiit,
Bpigr. Copie, 816. «Das aohadet dem mel
nit ein meit». Mnrner. ülensp,, 26. — Gott
«wird sie alles machen loa, — und in wercn
Dit ein meit». Id., Luth. Nanr, K4. — «Und
geben nit ein bar, — ja nit ein weit nff erden,
— nmb alle oberkeit». Id., Nenes Lied. Kloster,
8^ 668. Etc
MeiUin, Uädcben. — «Einer der ein Meü-
Um lieb bat und also darin ertrunoken ist,
alles (las er dem MextUn ze Heb thut. das
hanget als an derselben Liebe». Geiler, Emeis,
911 a. _ «Ea «eind bfibsebe MeHOm die Flam-
mpn an den Kleidern haben, die undenan bis
obeoosz gemutzt sein*. Id., Brös., 1, 59 Etc.
Strmsibnrgiseh : MtHtM, Maidde i oberlln-
disch : Maidli.
Mel, Meib, gen. Melwes. Mebl. — «2 sester
rt^^n in mäwe «e brot». 15 Jh. BerentKwiller.
}ii:rL-kli.. 1"". «Eine grozc (?i vol ,>/»i<7.
vteitoes». Bihteb., 76. — «Mit mäb umbgeeu».
Travmb.. a, 6 ^ Am 8. Laoastag soll «man
bacben lassen xc viertel melwes und das brot
za einer spenden armen liiten und gotahäBern
vssteiten». Plaeard, Anf. 16 Jh.
M*^Tbi!:r staubig, beschmutzt. — «Mancher
knmbt melbig zu der bicht, ~ der gantz wisz
werden meint». Brant, Nsch., 37.
Meie, Mole, masc. u. fem , Stock mit einer
eisernen Spitze, zum Treiben des Viehs — Der
Kneeht der das Vieh hütet tsot tragen einen
mden, der sol hau an iewederme ende ein isin.
das 8oI er setzen , . . nnder sin kinne und uf
•inen f&z, ob er slaffen wOlle, das in daz isin
steche, daz er erwache». Leberau. 13 Jh.
Weistb., 4, 263. — Der Knecht der die Ochsen
dea Meien von Wiedensohlen hütet <sal haben
eine mele nnder simc kinne stände und uf sinem
f&ä gaudc, daz er nüt cn.slaffc». 1364. Ibid , 4,
IfiO. — Zu Sundhofen soll der Knecht haben
«einen molen, der iedweder siten ein spitz
gartisen habe», etc. 15 Jh. Ibid., 4. 15.^.
Meilsen, eiserne Spitze des »Meie». — Der
Knecht «sol haben einen Stab der zwei melisen
habe, eins nnden nnd eins oben, und sol den
itab uf sinen fäs setzen und under sein kiinne.
4aa er mitentschlafe». Dettweiier.lSBO. Weisth.,
5, 4fV. — «üf das mifw»». Faldnama, Hatten-
heim, 13B5. — Personenname: QotlHed JlfilUen,
Zatzeodorf, 1320.
IMm, SUnb. Sehers, lOSIK — «Uf dem
mdme». Feldname, Betnobheim, 18 Jh. 8ehaf>
hassen, 1342.
Meodten Mlneken? Fehler fBr weneken,
wincken? S. diesen Artikel. «l>ie kindli
tribent affenspU . . , des hoftierens mencken
■iiwdtfii, — nnd kfinnenfcweder eiaen, drlneken».
Itanor, Qovehrn., B, 4 a.
Mene, vectnra, Fuhr, Frondienst mit fahren.
— Für den Weibei von Herlisheim soll man
«alle jar von dem holz eine mene mit vier
pferden füren». 1343. Burckh.. 214. — Wer
zu überhcrshcim «einen Ttlug hat, der sol»
dem Abt vun Murbach «zwo mene tftn». 14
Jh. Weisth., 4, 137. — Zwei Huben sollen
«t&n eine mene. und &ü1 die mene sin nun
viertel roggen oder zwelf viertel habrensvere>.
Ileinisbrnnn. 16 .Th. Ibid., 4, 93.
Meneweg, Fuhrweg. Nach Mone, 1, 395:
Kam^nweg in den Weinbergen ; nach Benecke,
3. t>.'^9: Weg auf dem das Zugvieh getrieben
wird. — «Der menetoeg». Gambsheim, 1322.
Bläsheim. 1437. Barr. i44n. Ktc
Mengen, glätten, heute mangen. — «Ein
langes hembd was sehön gemengt, — daa im
sin liebe geaehSn sdienekt». Mnrner, Genelim.,
V, 4 ».
Menig, Menge, Hennig. — «Ifm^, domife
man die öfen ferbt». iSertd.« 68 b> — «Hininm,
mtnge». Ibid , 93
Henige, Mennige. Sehen, 1027. 1. Menge.
— €. . . [in der menige und tintor lüten».
Gottfr. V. Str., 1, 173. — «Do lag eine grosse
wentoe der siechen». Tanter, 19 ib). — tSfl
woTident daz er mit in trin jn in der ment'ge*
EU. Fred., l, W. — Edelsteine, «wer die
sebanwet in der wsn^m». Aitswert, 46. Ete.
— «Alexander Aurelins . . wart von der
menig keiser geheissen». Ülos., 2ti. — «... Da
meinest zu striten mit der menige von Persa».
Kön., 30ß. - Man sitrrn «es keme ein gross
vülk in das lant, die menige tet inen türen
und tor nif». 1420. Kdn.. Anmerk., 82H. —
«I>a feitret im nac-li ein grosse Mennige des
Volcks*. Geiler, Ev. mit Ussl., 35»; Post.,
8. 88 Etc — Der Rath beorderte «rsehn
mann, die dem Überfall der menig wercn Söl-
ten». Brant, Bisch. Wiih , 241. 271. — Kennt-
nisse werden durch «die edel knnst dea bnoh«
druckens in die mfntjr alles volks auszgesprcit».
Id., Layensp., C, ö «. — «Die menig der hasel
oder rephüner». Wimph.. Chrys.. 15 «. — «Der
find mmtQe». Ringm., Cäsar. 20 ». — «In bey-
üein einer grossen mcnig volks». Supplic, A,
3 *. — «Die ursach von der menig und vile
j,'cnoramen nit schleuszt». Zell, d, I b, _ «Ein
rapp nnder der menig wisser schwanen».
Karsth , cc, 4
2. Gcsammtheit des Volks oder einer Zunft.
— Ordnungen «die der stette und der menige
nütz nnd gftt sint». 1467. Alte Ordn., B, 28.
Etc — «. . . was der ganzen meiüge zft
Strasburg . . . nütz . . . were». 1484. Tneber-
zunft, 96. — Man soll «die rn'^ni/r des ant-
werokea besamein» Ibid ,46. — Zunttgenossen
die tu einer Oeldbnsse Temrtbeilt sind «sollen
keinen andern f^czo^r nemen oder witcr für
andere geriht ziehen anders dann für die
msmugpe des gantsen antwerga». 1472. Oold«
schm.-Zunft, Vai\
Menkeltt, Vermeukeln, vermengen, vermi-
sehen. Sehers, 10^8. — Die Fiseher sollen
keine Fische »menkeln» auf dem Markt, c. 1311
Urk., 2, 34. — «Welcher müUer ful kom oder
wibelestig kom nnder gftt kom schüttet nnd
. 18 Ib. Alte Ordn.. B. 18. -
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— MO-
Es ward einer bestraft «umb daz er argen
■wrin ander gf\ten vermenkelte» . 1368. Heiml.
Buch, f » 6. — Die Biickcr sollen das Mehl
das sie für .Teniand backen sollen <ait ander
ftnder IQtc g&t tftn noeh vermenkeln: 1447.
Alto Oriln.. B. 1.
Fig., anruhig das Qemüth verwirren. — «La
din mselten. din mmtkdn, diu wirrewarren
iinv Taul- r. JOS (71V
Menkeler» Xicinhändler. — Es ist verboten,
«das dehain tnenduier an den Ryn noeh über
Ryn noch anderswa sol in das lant gtj^cn
den, die bünre, gense, kese und eyger oder
ander konftnansehallt in die «tat bringen wel-
lent zu feilen köffe . . . WcIIent ilie menckeler
iht kooffen in gemeinem incrckete, das süllent
et tun also Mä«r unser barger, und nit in
den gaiflen noeh ander »troseen». o. TJrlc,
2, 24.
H enniir. von emm Mann gemaoht — «2Kno
mennige ofler zweimennige dftch», von einem
oder von zweien gewebt i'6bl. Tacherzunft,
6. — Wabrseheinlieh aneh hieher : «Ein /ßi*jf-
m^nig^ -- rin sihtnmtniger huffen> Hens. Gild-
wiUcr, 1394. Weisth , 4, öl». Von ö oder 7
Heuern genaehte HanDsn.
Mentair, von Mtne, was einor in einem Tag
mit einem Gespann bearbeiten kann ; B^eldgut,
kleiner als die Hube. Sohera, 1029. Seigneura
et villages. 178. Mit Moi»!!»^ es verwechselnd,
hat man es durch luuadium übersetzt: «16
Innadia*. Kembs, 16 Jh. Bnrekh. 130.
Menwehvnrtz. Rnmcx erispns Kirsehl , 2.
21. — *MeuwdwuTiz oder wilder luangoldt oder
sytherschwurtx oder atreiffwartc». wnneehir.,
Dist., 90 a.
Merate, Merot, fem., Abendesssen. Scherz,
1083. — «In carnisprivio clericorum datur
werot . . .* «Nocte datur merotv.Libercoquinae.
— «Zur meroim*. Strassb. Haasname, liiOÖ.
Jlere. S. Müre.
Mei'O, Jderre, Mer, Meter, das lat. major,
majns. Scherz, UiaO. 109:). — «S. Jocop der
mcrr», Jacobus niajur, der ilUere. Kön., 8H8.
«Das mrre spital, bospitale majus», 1317,
im OegentatK an dem Ton Phjna gestifteten
hospitale minus — «Die pflcger unsers merren
Spitals». lieg. B, 124. — «Die merre
atift», das Domstift, als das gr5ssere der vier
strassb. Kapite!. — «Jolmn^ Tirrre ze Lichten-
berg and techan der merren stift ze Strasz-
bnrg». 1847. Cart de Malh.. 211. — «Das
capitol ^'emcinlich der merren Stift zu Strass-
burg». Uöl. Uist. de S. Thom,, 4öö. — «Der
eieter (eaitosl der merrtn stifte». Gatl Ordn.
— »Do nft die dftmherrcn der meren stift be-
fondent. das dirre bischof Lamprebt was /.&
Bobenberg bischof worden, do . . . maehent
sii rin ctiyiittf^l und erAvelcnt zwene an das
bibtüm». kon.. 077. He§rel bennirkt in einer
Note zu meren stift: «hierunter sind ausser
dem ?>omkapitel, die von S. Thomae. von Alt-
und Juiii,'- S. Peter begriflen«. Er nimmt »»we
für mehrere, uml vergisiit dass da« Domkapitel
allein das Recht der Ki^r liol>wahl hatte, die
andern hatten nichtti dabei zu thuii. Im Glos-
sar, 1114, heisst es dagegen richtig: «die mert
Stift, das Hoehatifu. — Der kleinste Stern ist
tmerre dcnne allez ertrieh» Nie. v. Str., 297.
— «Ire werg sint verre merre und besser
dennc alle die . . .» Tauler, 182 — «üi
einre minre minne in ein m«rrc minne . . .»
Qberiliesten. Ibid.. 32:^ (ö6). — «Wer do wü
sein undor euch der Merer, der sol sein nwer
Diener». Qeüer« Post.« 2, 41 b. — «... Dm
die mindern Oelider die Jferem ... nit be-
n ii] n». Td , Prod u L., llu b — «. . . Der
mcrer Tbeil der Menseben ...» Id , Arb hsm.,
IHO b — «&an, der merer San», der Alter«
Sohn Id., l^iL' . llü ». — «8. Jacob iler m^rrr,
es ist der den man malt mit den Muscheln».
Id., 8 Marien, 6 b. Eto. — «Daaaur teU wArt
selbs zu im (dem Antichrist) loufFen». Brant,
Nseh , 99. — «Es aüeht die sträbkatz mancher
man, — der do das mer teil nodi nraia Imi».
Ibid., 1499, k, 8 8. — Ks «hat so manche kctzer-
ei — veraallaen uns den frommen brei, — daa
der merer teil der ohrieten — nit merokaa
künten oder wiszten — welchem doch zu
glouben were». Murner, Schelm , g, 6 ^. —
«Der merer teil (der kranken) wird gesund in
drissifif tacken». Id , Gayae, 422. — «Billieh
mir zuhanden stat — wie es dem merem baf-
fen gat. — den Cristus nimmerme verlat«.
Id., Luth. Narr, 83. Kto. - «Welcher der
merer wöll sein, der sol der andern allen
diener sein», Dläl., A, 4 i^. — «Der merer
hanff der beiden . .» Bmnf., Anstos.s. 9«.
Mergeln, mit Mergel düngen. Scherz, 1082.
Lexer, 1, SliO. — «Weiher von hftbem oder
von hofflnten uss des andern acker mergien
wU, dem bül CS niemand weren, und wcuna
einer also uss des andern g&t ein jochartin
gemergkl, so sol er ime zweine sester rogken
dovon geben». Riespach, 14 Jh. Weisth,, 4, 6.
Mergeln, plagen, mit Mühe und Arbeit über-
laden. Schmeller, 1, 1648. — «Wie diok hat
man sie (die Bauern) für gerieht «nd recht
ambtriben, und bitz uff das marck hinein ge-
mergelt» ! Zell, Y, 2 — «Sie »eiod dooh schaff,
wiewol utegemergd^ von den bSeen hirten».
CapÜM. Tn - r, H. 8 b
«Merhirex oder weiss Steinbrech». Bran-
sehw., Diflt. 92*. Lifhospermnm ottofsAl«.
Kir.schl , 1, hbb.
Merken, von Mark> gränsen. — «DiedSrf-
fet die an dtsz dorff aMrMenl». Sandhofen»
lö Jh. WciMh , {. 1Ö2.
Merlin, merlus, merola, Amsel. Sehers,
1088. — «Die troaehel nnd du wmtUm, ~ ÜAd
ander ^^ v 'ir' lin .. Gottfr. v. Str., 1, 23!. —
«Der tnerlitiiebery . Batzendorf, 1339. 1464.
Merre. Merhe, Mfthre, Stote. — <■ . . so
lieff der henfrst nit nach den merrni*. ^Turnrr,
Müle» A, 4 ». — Pferde laufen dahin «da die
fltmvN weiden sich». Id., Virg., m, 6 —
«Mit merrenmüch nert er da.s kind, — die man
bei ^ildeit rosäen lind». Ibid.. 8
«Merrich», mergulus, Tauchente. 1881 •
Heiml. Buch, fo 44. 145H, Brnokor, 280.
MertrObel S. Mtcrtrübd.
Merwander. S. Meeruninder*
Merzenkalb. im März geborenes Kn!h. daa
für besonders fett gilt; heute sagt man bei
ans: brfiUen wie ein Mirskalb. Fig., gemeiner»
vngeiogeiier, nnfeiehlMhter Menaoh. In dem*
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— 841 —
i'brn Sinn : Merzenkivd. — «Mine sün, die
nerumkmd, — wer sie strafft dem sind sie
M: Mttnier, Selislro., f, H — «Teh liftb
der merUeiikiiider vil, — der koinf r straflfe»
lidea wil>. Ibid., b, d b. _ »MerUenkinder sein«
fault — du Ist ä%r Ivdrariaeli stand».
:J, Luth Narr, l->9 <S>hlriffpt dann das
merttenkaib, — und ist der win im also gsand
. . .» Id.* Vh^ 68.
Mes8, Messig^, Messing, — «Wirt Gold ver-
aiicbt mii JUess oder Kapfer . . ..so spricht
Bui es sei . . ■ ntt refn» Oefl«r, Fred. n. L.,
62 «. — «Rost von mesz oder kupffer». Pries,
22*. — «Tacia« rauch von ealmei, so man
MMt^ aiisK lnipfRn>nae1iei».Bniitebw., Chir ,
T2Sa. - «Knpffcr, r.ian» bl^ od«r mm».
Ziegler, Bücblin, E. 4
Heuen, Messe halten. — «Wollet nmb
Gottes willen euch messen amb gelt also zo
mmm: Hohenl., C, 2 <>. — «AH ir Icunst ist
■Msm ... Da hatt man ein gantze wocb ge-
messen*. Blindenf., C, 4^.
MesHin, von Messing. — «Ein measin uber-
fnldeter ring», laöü. Golilscbni.-Zanft, 7 —
•6 and >/< seh. nmb ein tnesnn roucbvas».
1417. S. Tbom. Fabr. — •Messin pfennelin».
1146. Sem. Arch. — «Ein messener liehtstock».
1499. Ludw. V. Odratzheim. — «Ein Fingerlin
dss tussin oder knpferin ist nnd fin vergUU
dft...» Oeiler, Post., 8, 52«. — «Zinnen und
wssen Geschirr». Id., Narr., 79 bt — •Messin
trat». Brunschw., Chir.. 100 — •Mtutn
ireCiin». Id., Dist., 11 ■.
Xeumeister, Qeometer. — «Sprechen die
Mmmfis-tfr das ein jeglich Ding das do gantz
rund und simmel si . .» Geiler, Bilg., öO*».
Messtag. Jahrmarkt, weil da eine Hut*
»afgerichiet wird; wegen der Belustigungen
die dabei ätaitfinden, wird da« Wort auch im
Sinn von Belustigung genommen. ~ «. . . Als
loser Jungkfrawen thund ... so sie ob dem
Brennen stond ein Stund oder zwo ?.u gaf-
felen, ein guten Geschwätz und ein Meattag
do Q&ichten mit den jongen Queiton . . •>
Oeiler. Post., 4, 8b.
Beute: Metsdi, Jahrmarkt.
Mettin. hurac matntinae, franz. matines«
die nach MitLernacbt beginnenden Chorgeeilnge
der Klosterleute, — «Es ist mancherlei Zen,
es isf Mirnacht, es ist Mettin am Morgen, es
i»t der Hau icrcyet, e» ist Vesper». Üeüer,
Brie., 1, 26 — «Wann ein Ley am Morgen
früe tn der Mettin gieng, das i^t ein c'it
Werck, und er ist es nii schuldig liiun».
Ibid., 1, 72 — «Nun sein doch vil Klöster
die geordnet seint uff das schowend Leben,
V9d die hon vil ze schaffen, vil ze singen,
!äng Metttnen, es ist das lengste Ding, ir
Singen ist oq End i wie seind die da geschickt
ni eim schanwenden Leben? ee das sie uss
(iogen 60 seind tie mfid, mcr lieUig dann
heittg». Ibid., 1, 18 «w — «Kit thun als die
Bodnr tiran ; spar dein Bochen, Ms in die
ßmttr Mettin». Ibid., 1, 36 iJ. — «Freuw dich
Bruder und nit erschuder das man in den
drei fiiutam MtMum noob. Oxdenvng der
Xizeiuii TMt UoiilBt und nmplet, wu ee
wert nit lancf^ wan bald gat Kug hinnoch
und der helle Tag kompt». Id., Narr., Hih.
FInrter MetUn, In der nteiniechen KIreben'
araohe tenebrae, die horae mattitinae am
ründonnerstag, am Charfreitag nnd am dar-
attf folgenden Samstag, wo dfe angesflndeten
XerTTTi nach und nach bis auf eine ausge-
iüscht wurden. In der Fin&terniss erfolgte
dann in vielen Kirchenein Lärmen und Schreien
des Volks, dessen Bedeutung Ouill. Duranti an-
gibt. Rationale divinorum officiorum, Strassb.,
1486, f» 178 •> . «Vocifemtio et tnnnltns po-
]iii!ari^ qui tunc flt, concrepatio est Judae
proditons et tumultos eohortis quem cum
gladiis et fttttibus Judas contra Chvistum ad»
duxit . . . . » «Pnstca fit cum manu v, i alio
instrnmcnto (.waiirscheiniicb mit einer Eatsche,
wie noch hentcntag in einigen Gegenden) qnlp
dam «nnitn!» ante Inminis rcvelationem, qni
sonitus reyni scntat terroris corum incussionem
vel ex tninuku oohortis vel ex terrae motu».
Auf solche Gebräuche scheint sich die Gei-
lerschc Stelle zu beziehen. Das Wort bochen
ist in doppeltem Sinne genommen; dem Con-
text nach ist Boeher hier ein UebermQthiger;
bochen heisst aber auch toben, lärmen, wüst
thun ; also : warte mit deinem toben bis die
Finstennetün konunt, da mag u dir erlaubt
sein.
Mettinetern, Stella matciina, Morgenstern.
— «Da mich die Mettimit^men lobent, wa
waresta ?• Hieb '6B, 7. Oeiler, £v. mit üieL,
Metsblank} blaoo, albos, französischer
Name kleinerer SllbermfinEen ; JMsMenlfr,
Metzer Miin/t die der Nachl arschaft wegen
auch zu Strassbnrg gangbar war; am U60
galt sie tn Strusb. !>/* Blappart Seben,
1()H9 — tDic rr.iinssrr und wehsseler, die za
bancke sitzent und husgenossen sint, soUent
ouoh nit me dann Ten swSlf «MliMmlwi einen
pfenninr 7ft gewinne nemen und an z^^'cnczig
blapphartea uuch einen pfenning». Um 14(30.
Alte Ordn.« B, 91, Sft. — «Alt meUblankem
oder ander alte miintzen». 1482. Goldschm -
Zunft» 74. — «Do brochten sie im dar einen
Zebener, einen Metzplancken, oder was ea
denn was, der do zehen Pfennig galt». Geiler,
Post, 8, lOö «. — «Fünf Sielen ... da« ist,
wenn mens nureobnet. also viel als vier
strossburger Grossen, oder fünf Metzplancken,
do einer zehen stros&burger Pfennig tbut».
Ibid, 4, »0 «».
MetJ5e. Theil des zu malenden Korns den
der .Müller als Lohn behalten darf. Scherz,
1058. S auch Multzer. — Der Fronmüller
von Bal&chwiller soll «von den hftbern nit
mer ze meUge nemen, dann von dem mut vol
einen geetriehenen eester kern». 1418. Weietb.,
4, 60.
Metze, fem., Zuber. — «Ein Metse oder
Bütte». Geiler, Geistl. Spinn,, 0, i
Metsein, tödten, schlachten. — Viele worden
«getötet und gemetstet wie die bfiner». Adel-
phus, Türk., C, H a. — «... die euch Stelen
and uuMsn wollen». Bataer, Weiss., g, i ■ ;
k» 4 ».
lUtalgtB, bente uetMi, eeblnehten.
16
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». wie Tnes^sfhwein, die wir metßgerfwöllen*.
Manier, Luth. Narr. 47. — Za Florenz war
ttin Wirth «der hat die gest za tod geschla^n,
ODfi sie gemetziget und für Schweinefleisch
vcrk()ufft>, Fries, 31 — f Scheren and meUigen
die schaff». Zell, V, 3 b. . «ir habt each be-
kleidet mit der wollen, und das fny«7,t ge-
metJtget». (Ezech. 54, 3). Wurm, Balaam, i, 4*'.
— «Gott weite zuletzt des mettigen» and
mördens ein ead niMhen». CSapito, Treger,
D, 4 b.
Mewen, das Maul beim Kaaen bewegen vd^
gewisse Thiere. — «Ein Ochs, der die Speiss
nach dem Essen mewet, . . . das ist denn so er
mit dem Maul also mewet ; in Schwaben spriehet
mau im Ydxigen». Gelier, Sflnd. des M., 7
Was ist Ydrigen ? — «Ein Äff sitzt efcwan
und mewet und kuv,et oben als css er, und
hat doch nüt in dem Mai*. Id., £meis, 69 b.
— Der mmet die Speise vorbin, mniinat*.
Id., Süttd. des M.
Dasypodius : *meweH^ raminare».
Mieiiel, adj., gross, EaUraieb. Sehen, 1042.
— «Manie man — In michdem rcA'* alle kain>.
Gottfr. Y. Str., 1, 7. Eto. — «Eiu michel teil».
Bihteb., 48 Ete. ^ KSnig Konrad «beeamete
ein michel v ier». Glos., 88. — «Es koment
dar Ittte eine michel menige». Eis. Fred, 1,
81. Bio. — Bs kam «der tftfel eine midksl
Hchare». Märlcin, — 'Ties fmdo^tu Ja ein
michel teil». Altswert, 18. — «Des sahen wir
einen mitM» etriu. Ibid., 17. — «Do habent
sie gefangen ein michrl Vile der Fische».
Geiler, Post., 3, öti — «... Und gieag ei«
miehd and ein grosse 8ehar mit im*. Id., Ev.
mit Ussl., 62 b. Etc. — «Noch sind der ein
michel teil ...» Harner, Nb., 49. — «Der aften
ist ein michel teil . . .» Ibid., 56, 184. — «Des
heiigen erütz ein michel stück». Id., 4 Ket/.er,
D, 1 Ii, 4b. — «Der ist na gar ein michel
teil». Adelphas, Murin, 66 a. — mkhd
teil von fabeln». Zell. Q, 4 » Etc.
Adv., sehr. — «Amorat . . . sante gegen den
«vistra elMii mMM grossen hartt». Kön , 866.
Miese, Moos. — «Wenn man einen Baum
Efropft nnd mies$ daramb schlecht and mit
last verbindet . . .» Qeiler, Sftnd. des IL, 68 b ;
Arb. hum., 28 b.
Dasypodiufi: »Micss, muscus». äcbmid, 3B6.
Ktote, Mietewan, Gabe, Lohn, Geschenk
nm einen zu bestechen. Scherz, 104:^. Zu-
weilen : Mute. — «... daz er deheinc miete
— Höhte gebieten oder getroben». Gottfr. v.
Str., 1, 101. — Lässt der Schnltheiss von Selz
eine Geldbusse nach «ano miete und anc miete-
toan, do sol ouch der vogt abelau». 1310.
Weissth., 1, 760. — Die strassb. Bathsherrcn
sollen von Niemand «deheiner siebte miete
Bemen noch mietwon*. 1849. Kön., Beil., 9ä7.
— Aehnlioh in allen (hrdnnngen wo von Be*
amten dte Rede iet. Ete. — *MiUe kande onch
hievor machen swigen nnd klaffen». Kön.. 605.
— «Einer hetc grosse ding za handeln, nnd i
der eebiekt gen Rom groes müt nnd eebenek*. \
Guldin Spil. .-15. — I)ie Rathsherren sollen
«dehein schenck, müte noch mitwon nemmen».
1488- Kdn«, Beil. 947.— «üfMcii» Gaben, nuaw*.
Qeiler, Bv. mit ümL, 6 «. ~ Faleeba Bltbe
' «näraen gaben, schenck und miet». Brant, Nsolu,
4U.— «itfiei, früntschafft, all worheit ambkert».
Ibid., 48. «Sie künnent iets ein fluid m-
dencken, — mit ^^nbrn, mieft^i, grossen sehen-
cken — tnmherrenpiruuii eim kind erwerben».
Murner, Nb., 84. — «Bin frnmmer Börner aoll
sich Schemen — gaben, nt»>fen. geld zu nemen».
Ibid.. 937. — «Wan die pestilentz regiert, in
vil landen den ertzten grosz gab nnd mykt
geecheuckt würt» Brunschw., Pest., A, 2 b.
— «Nicht umb äült, gut oder myet . . » Adel-
pbtts, Hörin, 54 b.
Milchling, Säugling. — «Den mUe^üin^
milch geben, den staroken starok speisz».
Butzer, Neuer., F, 2 «.
Miltou, Hiltow, eig. Mehlthaa, aach Than
überhaapt. Scherz, 1044. — *Mütou. rabigo».
Herrad, 195. — «Das ist rehte ein böse mil-
tou der die fruht verderbet». Taaler, 287 (49).
— «In dem mätouwe». Feldname. Tränheim,
141S. ~- Bacchus «güsz uns diu safft andMfl-
taw in» (ros). Brant, Thesm., b, 8 b.
Der Mtiiiie bAeh, das bebe Lied. «Ajens
sprach die brut in der miiinen biiche . . .»
Tauler, 466 (81). — «Züch mich hernach dir
... als gesenriben etat in dn* fRtmw Me%».
Guldin Spil. 73. — «Das bftdh dar mäuMiMlfM
seU». Pred lagoits.
Minne, kindiseber und bei ftiteren Kindern
geringschätziger Ausdruck für Mnttrr, f lross-
matter. — «Ir alten minne and etten ...»
«Blns ist did minne, eins ist din ett». Conr.
V. Dankr , v. 139, 824. — «Sprich: wa ist mein
Vatter, wa ist mein Hnter? nlt sprich: wa ist
der Vatter oder der Btte, oder wa Ist die Hnter
oder die Minn? es ist ein schandrliche Ge-
wonheit hie und wer ein anerhort Diug in
dem Oberland». Geiler, Ev. mit Ussl, 195 a.
Minelsncht, Art Anssatz. Schmeller, 1, 1671.
— *MüseL3ueht. morphea». Gersd., 80 •.
«Missbacbenes brot», ecbleebt gebaeken.
1461. Alte Ordn., B. 24.
Missban, schlecht ausgeführter Bau. — <Da
thunt sie fal Tagwerck, da arbeiten sie un-
truwlicli ... und wen sie etM an ein Ulissbuw
machen, HO gedar es uieman sagen». Geiler,
Ev. mit Ussl., 148
Missdienen. schlechte Dienste leisten. —
«Du meinst es sol dir wol dienen . . so
missdienet es dir». Geiler, Süud. des H., 70
Ev. mit Ussl , 87 b; 7 Scheiden, H, 5 *.
Missdienst, Gegentheil von Dienst.schtechter
Dienst. — Man weiss nicht «was Dienst oder
Missdienst ist. was Sünd ist oder was nlt S&nd
ist». Geiler, Christi. Kün., aa, 8 ».
Missebnwen. schlecht bauen. — *MissehutDet
Johannes dis g&t ...» 1291. Str.-Bez. Arch.
Miseebagen, schlecht behagen. Seberz, 1062.
— «... wan ez den oren mtssehaget». Gottfr.
V. Str., I, 88. — «... Behagen noch wis i e
haaen . . .» Taaler, 431 (74).
3li8sehelle. fem., Missehel, masc. (selten^
Uneinigkeit, Streit Scherz, 1058. — «... ^ wir
debeine mftedMIe mit in gewonnen». 1861.
TTrk., 1, 355. — «Kriege nnd missehelle die
wir mit einander hettent». 1879. Eist, de S.
Thon«, 886. — «Die i n < i rw> < g t nmbe dat gftt
Bft Dambadi». 1816. Spit Arob. >*«... dm»
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- 348 -
keine müseheHe under in werde». 1355
GoldschnL-Zanit, ü. — «Do erhob sich die
wrinehtR§ swieehent dem . . . bisehove md den
borgern». CIos , 7h «Do erhob sich aber
f roeee miandiäle und krieg». Kön , 82ö. £tc.
— «. . . nmbe den «MtedM der leidir zwischen
uns Tinde Och ist». 1261. ürk., 1, 364. —
fDnrch miszheU und zwitracht — "werden onch
grosse ding zerstört*. Brant, Nsch , 95. —
^Mancherlei ewitrMhtiudiiMMM»* Adelpbos,
Barb , 11 b.
Mifisehellen» nicht zusaramenstimmen. —
«*^enfte und ritterlicher pris — Di» misse-
käUut alle wis». Oottfr. v. Str., 1, üH. Etc.
— «Wer da verwilliget (in die Anfechtung)
der entpfindet nicht, wer aber miaMkätt der
entpfindet es». Qeiler, Brös., 2, 42 b.
Mieeehelllg, nneins. — «Swa weist das
zwei menschen muffeheüigmnaä gegia einen-
dem . . » Bihteb . uü.
Mieeehellnng, Uneinigkeit, Streit — c . . das
dn misseheUunge machtest under iemanne . . .»
Bihteb.. ö5. — «Von der miaaehdlunge wegen
iie sie hant gehabt». 1360. Taoherznnft, 6.
— > «Krieg nnd imitthdluna» . Ooldin Spil, 6ö.
— «Das ist ein Zeichen der Uneinigkeit oder
der MisthtÜung zwüschcn Gott und dem Hen-
sehen». Geiler, Selenp , Hl b. Etc. - «Die
minMlung seines worts und lebens». Supplic,
B, 1 8. Etc.
Mieaehfiteii, schiecht hüten, ächerc, 10&2,
— Heben die Farster «mmmMM . . .» Lebersn,
13 Jh. Weisth., 4. 268. — Den Wald *misse-
MUen». JBhersbeim, IdiO. Ibid., 1. 670. —
«. . . de da dieh ie mit werten miumMu i . . .»
Khteb.. 4,-5.
Mieeejeben, läognen. — «Wer das der erste
bftber dem noebgenden bftber den kenff weite
misujuhen. sn orzü^et er es mit dem knehte
ood mi( den hfibern». Oberhergheim, lö Jh.
Weietb , 4, 148.
Miesemalen, schlecht malen. - «Wnrt ein
mnller za rede gesetzt ombe missemakn ...»
14 Jh. Urk., 2, 208.
Missf'mplig. Lexer, 1, 2068 : missemcilijj.
durch Flecken verdorben ? — Wenn der Keller
der Aebtissin von Eschau die von den HflUern
von Achenheim zn nährenden Schweine *mis8e-
meiig vindet, so sint sie besäerang schuldig*.
1428. Weisth., 6, 487.
Mieeescheren, sehlecht scheren. — «Wer
onch das dheinre museschüre und eime sin
t&ch verwerloeete . . .» «Der also misac'
tckoren het . . » 1362. Tuoherzunft, ö.
Miseetreten, einen Fehltritt begehn Scherz,
l€B4. Wenn eine Frau •missetrittet, des sint
d!*» andern fro». Eis. Fred., 1, 240, — *Miss-
drit er an einem Sprossen (der Leiter), so feit
er vil schwerlicher denn er uff ebner Erden
Äel». Geiler. Bilg., 175 b; löe b.
Mieeetroet, Trostlosigkeit. — «äii vellent
in misHttut und in zwivel . . .» Tenler, 65
(11).
Miseetröetea, den Trost benehmen, ent-
mathigen. Scherz, WbA. — «JflneMMeii ander
löte ze gotte». Bihteb , 83.
«Miaseweben», schlecht weben. 1437.Tttcher-
aeeft, 6«.
Misse tmw nnp. MisstTfincTt. '^fnnc'fl an Ver-
trauen. — «... umb die missetruwunge die sic-
her ttfgestanden ist . . ,» Nie. Basel, 800.
Mis.Hewirken, schlecht arbeiten. — «Were
es auch das dehein goltsmit jemanne misse-
wirkete, an welrhande etfiflken daa were . . .»
186:1 Goldschm -Zunft. 4.
«Mieeewarht der antwercke», schlechtes
Arbeiten. 14 Jh. Urk , 2, 20i.
Missfall, Missfallcn. ~ <S Augustinus, der
dü hat gehabt ein Missfall aller der Ding da-
mit dise Welt umbgat*. Geiler, Selenp.,
197 b ; Post., 1, 31 b; 2, öl i>. Etc. — Die Do-
minikrintr wollen Maria «in erbsändlichen
missvnii biiagen». Mumer, 4 Ketzer, 0» (sie
wollen sie, als in Erbettade empfbagen, sdH-
fällig machen).
Mien^lanben 1. Falscher Glauben. — «Umb
des ünglaubi tis « der Missglaubens willen ward
verblendet vun Paulo dem Apostel Elimas, der
da was ein Schwartiücünstler». Geiler, £v. mit
Ussl., H5b; Narr, I.M2b. — «Luthers leren
alle zeit anfencklieh wol und lieplich infürct,
und doch entlich sticht uff den miseglaubtn*.
Murner, Luth. Ler., B, 2 b. — Ketzer ist einer
«der ein misgglaubm hat» Butzer. Treger, L,
4 b. — «... mit missglauben und allen lästern
die weit überschütten». Id., Neuer., D, 2 K
2. Treulosigkeit, manqne de foi. — I>er
Kaiser that den Mailändern «grossen 8ch;i(Irn,
lals sie dann wol verdienet betten mit jrer
lantreuw und mis»gkmben*. Adelphus, Barb.,
' 24 b.
Misegttnder, Missgönner. — «Feind nnd
miszgünder». Hingm., Cäsar, 121 «.
Hieabandel, idlleehte Handlung, Sünde.
— «Dorumb das er die Worhcit hat von dir
geseit und das das du thust, deinen Misshanckl
und deinen Falsch». Geiler, Post., '6, 102 ».
Miasbandeln, schlecht handeln. — Ein
christlicher Fürst ist «in stäter foroht . . . das
er . . nit «testomgtf». Buteer, Oase Niem.»
0, 1 b.
Hissbandlong, schlechte Handlung. — «Soll
ich allein entgelten der aadern «tMAomOimy?»
Zell, d, 1 ».
Mieanennen, falsch beneoaen. — •So es
aber aft gelsttieb, wie kaa maae also MiBS*
nennen 2:cistlich?» Wurm, BaL, f, 2 b.
Missachmaeken, aioht sohmeoken, widerlich
sein. — cBi wtiistdmadM dir alles and ligst
also in dinem Gemüt zu schwelkern». Geiler,
BUg., 80b; 7 Soheiden, 1« 6«} Pred. von
Maria, B, 8 b.
Missthun, einen Fehler begehn. — <Di '
Sobald, das klein Misstun des Kinds ist nit
ürsaeb das dn es also . . . daitit sddahan».
Geiler, 7 Scheiden, H. 4 «.
Miaswirkunjf. schlimme Wirkung. — «Be-
tracht die grossen schweren Sünden und Miss-
toirkungen böser Werk». Geiler, Bilg,, 67 b.
Mistbellerlin. kleiner Hund. — «Die kleinen
Hündlin, die MistbeUerlin machen mer Geschrei
dann vil Jaghund». Geiler, Narr , III b; Bros.,
1, ö4b. — «Edeifrawen . . die me liebe uff
die mistb^erlinf uff die kleinen hündün legen
ab off got». Pauli, 180.
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Miltehty mistig, kothig. " *Mi»techie stet-
taii». Bransehw^ Bist, 194 *.
Mitalle, gänzlich, ganz and gar. Scherz,
1066. — «Er verwandelte der mite — AI sin
limie und eine ttte — ünde wart wntaBg ein
ander man». Gottfr v Str., 1, 16. — «Wenne
die fünf tage uskunuueat, ao bist da denne
«Mail« raine». Hl«. Baael, Bek. Tanl., 64.
Etc.
Mitewist, fem., Zusammenseiu, Gemein-
aehaft. — «Der frände früiides bflda treit —
Und in dem herze vicnt ist, — Daz ist ein
freislich mitewist». Gottfr. v. Str.. 1, ]M)6.
Mitsamkeit, Oeselligkeit, Ifilde. Beneeike,
8, 1. 193. — «Der tempel Clemenrir^ . . . seinen
(CäsarsJ Sitten nit ungemesz, seiner mitsamkeit
kalben, erkant lat». Ringm., Cäsar, 131 «.
Mittehellen, mithcllen, übereinstimmen,
Scherz, 1066. — E& ist uqü nützlich «daz wir
aoliche ghU ding geloubeut nnd der heiigen
- gesobrift . . . nütUhäkHit»» lüc v. Laiifen.
Gottesf^., 191.
Mitteler, Art Wollenzeug. — «Ein mitttler
tftch». 1401. Tucherzunft, 20. — 15 umb
wiesen mitttler ander das crütze» an eiaem
Messgewand. 1418 S Thoni. Fabr.
Mitteling, eigentlich Miethling, presbyter
mercenarius, Priester der keine Ptründe hatte,
sondern für seinen Dienst eine bestimmte Be-
salüang,Uiethe, erhielt — «Nit was ir Meinnng
dM sie wolt ZQ den Mftnchen and Pfa£fen
gon, jetz zu dem Leatpriest«r odar MitU-
Ittta , . .* Geiler, Post.. 1, 14
Model, maao.. Modell, normales Mass, Form.
Scherz, 1059. — Die Masse sollen gemacht
sein «noch dem model der daran köret», 14 1
Jh. ürk , 2, 928. — Dia nteker tollen kehie|
eii<;' PL' Garne und Korbe brauchen «danne ,
der model ist», im. Alte Ordn., £. 1. - lüagt
tUn MtUler tos Bisohweiler, ein Nachbar habe I
ihn «überbaut», so «so! man den ührrbuwi
empfinden ond suchen, and den model uemen
Ton der nidenten mälen Über fleh biss an
die obcrsto^. 1458. Hanauer, Constit , 3:U. —
— «Wein entpfahet die Mass, Model oder
Form wie dann da« Geschirr ist». -Oeiler, Et.
mit UshI., 15 — «Ach wer sein buch ein
model fein, - das man alle bücher g^sz da-
rein». Murner, Luth. Narr, 90.
Modulen, die rechte Form und Grösse geben.
— «Wanne die meder das houw abbringent,
so sol der meiger das houw moduUn» (zu
Haufen machen). GriMpaeh, 16. Jh. Waisth.,
5, 888.
Mog. Verwandtschaft S. auch Magen. —
«Das kind tiu elten btrngt nnd nuy». Brant,
Nsch., Ö8.
Mole. S. Meie
Molisen. — «Ht r Tirrtholt Swarber hat zu
Ichen das mol^sin au licr münzcu*. 14 Jh. |
Urk., 2, 280. — Die eigentliche Form ist wohl i
Mäliten; ich vermuthe, das Wort bedeutet den '
Stempel, mit dem mau in dem 31üazhuf auf ,
Gold und Silber das Mal, Zeichen, prägte '
Die dafür bezahlten Gebühren war B. Swarber
als bischöfliches Lehn angewiesen.
Mon. S. Matie.
Monfoier, Neumond. — «Judith . . ^ vaatat
alle Xa^, ausgenommen die Sabath, die Mb»*
/«yr und die hoohsattlichen Tag». Goiler,
Selenp., 201
Monacbini Monat. — «Am nünden Tag des
MoMtehin» des Abrellan . . .» Oeiler, Post, %
114 t.
Moniter. monstrum. 1. Etwas seilsames,
aagekeu«rUch«i. ~ «0 was grotsen Mmtter
das ist, mit der grossen Zungen grosse Ding
redea, und mit kleinen HenUlin kleine Ding
reden» (seil. thun). Geiler, Narr., 59 \ gvgon
die Prediger darai Weika ihren Worten ikht
entsprechen.
2. Ungeheuar. — «Lamia ist ein JfoMStsr
und hat Frawengestalt». Geiler, Narr., il9
— «Sie macht den Menschen zu einem Ua>
thier, dtt wor ein Mtmter». Id., Arb. hnn.«
III b.
3. Muster. — «Gott gibt uns ein Monster
ewiger Seligkeit». Geiler, Selenp., 120 a.
l^Iorchen, kleine Jlünze. Scherz, 1064. —
«i:^in nobel wigt mehr rechter wahi — dann
tausend mdrditm an der sahl». B^t, E^lgr.»
Coole, 224.
Mörderige, Mord. Scherz, 1064. — Ein
Wald ward abgehauen, •mörierige halp die
in dem selben beschach». Hofen, 14 Jh. IIa»
nauer, Constit, 18n. — «Wan morderig usseri-
halb der landschafft geschieht, so ist es nit
schantlichen» bei den Germanen. Ringm., Cä*
sar, 47 1>. — «Heisst das nit mördere^ und endt>
christisch regiert?» Zell, D, 4
Mordig, mörderisch, schrecklich. Scherz,
1065. — «Sie tftnt Iren mordigen schaden hia
mitte». Tauler, 22 (5). — «Grosse mordige
bekorungen». Ibid., 813 (54). — cDar mnördig
TBfiBl». Oeil'er, Bilg., 85
More, Mutterschwein. Scherz, 106S —
Man soll sorgen dass das Wicafiarch «schöne
sy, da« «I oueh kein tnort ij». SnlnnattY 16
Tl, Woistl. , 4, 136. — «Kin kdler sol haben
zwo morettt und von den ferlin die do von in
koment, sol er eint spieen». Fefereheim, 16
Jh. Ibid , 1, 700 - «Ein Mar machet XU
Ferlin: was soUen sie der More» vil gute
tknn dfas sie eie gemacht hat?» Oeiler, Emetet
82 « ; Selenp., 228 « ; Post-, 8, 47 n. Etc —
Man hat einen Unwissenden überredet er eel
gelehrt: «wenn icke dann enehe gaata Aber*
all, — so kan die mor mer in dem stall».
Mumer, Sehelm., d, 1 — «Die mor im stall
musz krönet werden». Ibid., e, 1 a. — «VU
gröber sind die selben all — denn UMr
moren in dem stall». Id., Nb., 69. Etc.
Moriieher Taas, Mohrentons, bei dem viel
Sprünge gemacht wordon. — «Du dantKest
mer den moruchgen Uantz vor einem Herren
dan Tor dem Sacrament, und blitMst und
gumpest mer binden und fornen vor den
Menschen dan vor Gut». Geiler, Ev. mit Ussl.,
26 a. — €. . . Sich krummen und biegen als
weiten sie den moriackgen Tanz tantzen». Id.,
Brus., 2, 76 >; 1, 80 «. Das g am Ende dcj»
Worts scheint zu beweisen dass der Tanz aus
Spanien, von den Moriscos gekommen war.
Auch Fischart, Garg., 1583, f*, I, 4 », kennt
noch einen Tanz, den er den Moriscer nennt.
— Das Wort kommt indessen eher aus Italien i
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— 246 —
mit Spanien hatten rlaraals die rl?nsi^ischpn
GeJehrtea keine Verbiadung, desto mehr aber
vtt B^en; hier BMtttB imm more$ta eia,
meist von Mohren gctanrtcs Ballet, das be-
fonders als Intermezzo bei Comödiea diente;
iifmi ein etrassb. Bumanist ma^ da« Wort
mitgebracht habon. (Vgl. Burckhardt, die Cul-
tor der Renaissance in Italien, 2, 36.) Man
ktBBte et auch in der Schweiz ; ütz Edatoia,
in seinem ConciUnm (Kloster, 8, 743), sagt:
i^riag mit dem bapst den Morisckentantz.
Himie, Mornent, Monid^s, adv., morgen.
Scherz, 1068. — «Die niatcric die dozA ge-
boret, die süUent wir morne sagen>. Tanler,
W (30). — <. . . das wir mome soltent kum-
■en z6 <^fT hranlonft». Nie. v. Basel, H3, Etc.
~ €. . . das sü heim zogetent und mom uf
die p<ze kement». Clos , 128; Kön., 761. —
•Der erste der mome früge eö üch kämme . . .»
Mirlein, — «Der bischuf sprach : knm
nome wider». Eis. Fred., 2, 116. — «Es si
hat« oder morn*. Alts wert, 48. Eto. — Wer
weiss «obe dn dieselbe andaht mome hest die
da noch hüte hest gehebet». Pred. Ingolt.s. —
«Einer stürbet hüte« der ander mome». Hngo
V. Ebetib. Etc. — «Do er abo mefnmt sterben
$.he . . .» Clos., 56 — «Momdt» frQ . . .» Hü-
ningen. 1429. Bnrckb-, 60» «So momdes
m nerektag ist . . .» 16 Jh. Alte Ordn., B.
U. — Nicht länger «dann monidfs den tag».
1169. Ibid., B. 1. «Horn zu der Stund so
BUS diner 8d gwehehen als du denen hast
gethon, dn mnst strrbcr.». (»eilcr, Bilg , 196 b.
— «. . . Solt sie mom sterben oder in ein
frMbd Lud fuwi . . .* Id.f Selenp.. M Stc.
Geiler hat zuweilen atich morgen. — «Ver- >
liciu ait hüt und mom». ürant, Facetus, A,
-> Es «eint nuTrea vil Terlom, — die
»Ikit singen mom, tnom, mom». Id , Nsch ,
ü. — «Es war . . . heut böser dann morn».
U.. Layensp., 168 b. — «Der rieh man tranck
»Is ein gsell, — und asz des momdes in der
bell». Id., Nscb., ly. — «Man well momdes
wider dran». Ibid., 112. — «Monutu firfib».
Id., Bisch. Wilh., 280. — «Heut oder mom».
Mnmer, 4 Ketzer, B, 1 *. — «üeut ston wir
tdl^eMni Hallen nider». Ibid., tfb. ... .Der
mten gibt er nrlob htit. — mom soll die
SBder im euch nüt». Id., ücuchm., F, 3 b. —
«•• .all dftaa ein fürsichtiger dut, — der sein
ilinp zasammcn ^bindt — uff das «rs momes
Wider üüdt». Id., Bad., J, 3 Etc. — «Heut
diu, mom ein anders». Wurm. Trost, 61 <■.
Etc. — «Menschenwort . . . beul geeetst, mom
^ideiTufft». Zell, c, 4 b.
Dasypodius : «mom, crns».
Menüg, der momige Tag, der morgende
Äg. — «Morn wil ich es thun ; und wenn i
der Mom^ Tag würt, so sol er aber sprechen : I
■Jora wil ich es thun». Geiler, Ev. mit Ussl., '
178 b. — «Kein mensch so hoch hie kuraen
mag, — der im verheiss den momden tag».
Brant, Nscb., 3*J. — «... so knmpt dann erst
4er momt^ tag». Ibid., 38. — Zarnke ist zu
tubtil, wenn er, 363, bei dieser Stelle frägt:
•iollte mit dem Worte momig noch ein Doppel-
liin bezweckt werden ? im Qothischen beisst
betrtbt sein, ahd. Moma moeetieia».
Zu grösserm Luxus >tftttp| orJnTich noch das
I engUsohe to wtottm beifügen können. Das alles
hat aber hier niehts sv sehaffen ; mornig ist
' einfach ein von mom gebildetes A4jeetiv. —
«Der mornig ug würt bringen dir . . .» Mur-
ner, Virg., h, 8 *. — «Wir seilen ait sorgfeltig
sein uff dw momiftn Uff».ilBnuiC, Zehadea,
b, 3
MomAger, einer der Alles auf den momtoefi
Tag verschiebt. — «Die Sorglicheit f r 3ff>r'
niger die ir Penitenr. ^verziehen, morn, mom,
und nimmermehr hüt». Geiler, Br9s., JB^ 79 *.
Mörseletein. S. Mürethtein.
Mörter, Mörtel. Scherz, 1068. — *MorUr,
cimentum». Herrad, 198. — «Die einen tra-
gent steine, die andern tragent möH<?r». Tauler,
lÜO (34). — Ein Ort «mit steinen und luörter
usKgefuUet». Adelphus, Bhodis, B, 3 —
Mauern um die Weingärten «von steinen und
on mörter». Nachtigall, Psalter, 161.
Mörtlich, mörderisch, schändlich wie ein
Mörder. — *MärÜich schwär dal man bi dem
win». Brant, Nscb., 85.
Mos, Moss, neutr., Moor, Sumpf, Moraste
Scherz, 1069. — Der Truchi^c»» hat ihn er»
mordet und «In die mos getragen». Gottf^.
Sti , I, ]'\0. Etc. — Wenn der Grund eines
Brunnens «ein Mos* iit, so ist das Wasser
wüst nad sieht mens nit nffspringen». Geiler,
Brös., 1, 24 a. — 'I'a sie hinweg glengcn. da
mnssten sie über ein kleine JICom gon . . da
gesteekten sie and kanden weder fainder sieh
noch für sich kommen». Id., Ev. mit Vs^l.,
216 — £in Narr ist «wer zeigen dut ein
gute Btross, — nad blibt er in dem pfBts and
mose». BraTit, Nsch., 23. — «Man lotiffr da-
raffter uff den gassen, — im mose» (KothJ.
Ibid., 11^ Sohndd, 890.
Mösch, Messing. S. auch Mess — «Rot
mösch schinet ettewenne also golt, aber es ist
ime verre». Tauler, 182 (82).
Mösch. Vucab. opt., 11, hat: auricalcum,
mösch. Kann dies aber zu folgender Stelle
passen Y Es ist eher an eine Art Pelz ea
denken «. .. ein siden rock — mit mösch
und iiermel (^Hermelin) underzogen». Murner,
Genehm., x, 4 b.
Mosig, Mttssig, morastig. — Crcma war
umgeben «mit wasserflüssen und tieffen mon^^^n
bdmn». Adelphas, Barb., 26 — Karpfen
«usz den weihcrn and müssigen gruben seind
nit gut». Fries, 41 ». — S. aach rietüf.
Mucker, munter. — «Was nooh auo fUsoh
und mucker ist, iia.s ist noch ungestorben».
Geiler, 3 Marien, 11 «>. — c. . . So stostu dan
gern auf und witrst wmdttr «and waeker . . .»
Ibid.. 44 «.
Müde, Müdigkeit. — «Ich gloubs, das im
die miede tet, — als ob er nie geritten hett»*
Murner, Nb.. 211. — Ob sie wäre «ret mÄls
nider gsessen». Id., Virg., ü, 2 ».
Müden, Mttdigan, ermüden. — «... als sie
gemüdet waren . . .» «Durch wunden gemüdiget,
hüben (aie) au hinder ßich zu lauffen» Ringm.,
Cäsar, 26 b, 13 b.
Madern, niedergeschlagen sein, kränkeln,
von den Vögeln — «Ein Rotbrnstlin oder ein
Brantaeislln wenn sie ... in der Stuben aitaen
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- Uß -
sa müdem und lond sich faiieii, du iBt «ia
Zeiehen de« Todes». Brös., 2, 11 b.
Muff, Mupf, den Muff schlagen, Muff
fipreohen, M%ffm, spöttische Geberden die m&u
lunter dem Bücken Jemandes macht. — «Was
ist den Muff schlahen? Es ist da du lang ein
(gelobt hast und Guts von im gesagt ander
•ein Aiitlltt, und abbald «r den Bu wen keit,
so rümpfest t!u die Nas, die bcwegstu mit
Qeberden und sohlechat im also den Mv^ nach,
oder maehest im Eieltoren mit der Hand oder
ein Storckenschnabel ; 1 is heisset den Muff
geschlagen . . . Den M^ff schlahen ist mit
feberden die Nae rfimpfen oder Bselioren
machen». Geiler, Sünd des M., 43 1>, HS»;
PosU, 3, 88^. — «Sebent so haben sie im
(Gflurieto) den Mupf geschlagen und in ver-
spottet». Id., Post,, 49 » ; 4, 41 » ; '6 Marien.
54 a. _ fUeiulich schlecht sie dem gonoh
den muff», Mamer, Nb., 87. — «... so SMÜeeht
fr c)ir aaran den muff*. Id., Schelm., b, 1
— «... und schlecht all weit uff uch den
mi0». Id. Oeuehiik., F, 2*. - «. ■ veraehtest
uns, schleohst ans den muff». Id., Luth. Narr,
116. — «Die dussen ston, die sprechen: muff».
Id, Nb., :^4i. — «... uff in dflteii oder wmf-
fm». Id , Geuchm., H, 4 «. Etc
Qemma: «Yalgia, est oris reiorsio in deri- ,
iione, «in MMffaekliiAmg. Valgire ant valgiare. :
i. e. labift rotorquere, den Muff in Gcspotte |
mit dem Munde schlah<^-n>. Yalgia, valgiare,
Daeaage, 8« «tt. — Ka. hat Muff für das i
franz. mou^ sr^nommen und nur an ein Rümpfen
der LippüLi uDilNase gedachi ; so auch äiober.
Alsatia, 186*2. 158: «den Mond, Muff (davon
Mufifei) verr.ielien». Da es aber heisst: einem
den Muff nachschlagea und dies nicht mit der
Nase oder den Lippen geschehen kann, so
scheint mir es müsse zunächst eine Be^vegnng
mit der Hand gewesen sein, und statt Muff
mit moue />nsammeni',u bringen, möchte ich es
eher von dem mittelalt mt^ula, franz. moufU
(Dneange, 4, 6tf&), Fausthandschuh iMnff), ab-
leiten. Dieser Ursprung ward frLilich später j
Bo aehr vergessen, das» schon der Yer&sser
der Oemma Qemmarow wir iioeh von iüier
spöttischett yenenmng dei Geeiehta tn reden
wuaste.
Muffeln, die Lippen bewegen* — Daa Bte*
lein «allwcgen nuiflJd es mit dM. Leftsen».
Geiler, Has im Pt.jB, i «.
Frisch, 1, 67:1, leitet dae Wort von Mmnpfd.
Mundvoll, ab, einen Mundvoll nehmen. Ich
bringe es lieber mit Muff in Verbindung. S-
oben. — Hente h^et muffein bei ans, enen
mit starker Lippenbewegung.
UUcel, Art TrinkgMchirr. — «Ein mügel,
ein ntterlin odor ein Icmie. oder wai trink-
gescnirre ist*. Qoldschm. -Zunft, 86. —
«Ein olein mygelgleselin». Brunsehw., Pest..
S7«.
Müffon. Scherz, 1070. i. Plagen. — «Min
dohter ist sere gtmüget von dem tüfel». Eis.
Pred., 1, 87. — «Er gmüget nna niemer me».
M&rlein, 14.
2. Aergern. — «Es müget (einen Eeichen)
das er einen armen nochgeburen het>. Gebete,
14 Jh. — «Pae begnnde eueliehe dea Ininiga
knahte sere mügm». Eis. Pred., 2, 26. — «Dise
▼eiten was des grofen von Fersey, nnd müU
in, das men ime sine vesten verbrochen hctte».
Eon., 807. — «Es mügei ein hont das der
Uder in die kflehen get». Heinr. v. Offinb.
— «Das hat verdrossen nnd gemügl iie Qe-
sohriftgelerten». Geiler, Post., 8, 4tf «. £u.
Hvl, nentr., tmt. mnle, Manltbier. Behert,
1072. — «Von einie mule* j^ibt nuiij 4 ^ Zoll.
1«* Stadtr. Grand., 2, 64. — «... nf ahte tnsent
pferde nnd imde . . .» K9n., 618u — Bin rei-
sender Stn !. nt hat «ein «NU vol bfleher» ; bei
einem Steg f&llt «dae mtU mit den böohera
hinabe in dae iraeeer». Hugo Bhenh. —
Der Probst von S. Slnrand kann in d^m For-t
«holtz holen mit vier muUn». 1420. Weislk,
4, 86. ^ Der Vogt kommt naeb Eaeban «mit
sehz ros und eime muh. 1H41. Hanauer, Con-
stit.. 207. — «Der vogt sol kamen out attim-
halbe rosse, das enlent siben pfert sin ond
ein muh. Selz, \S\0 ; Weisth . I, 704. Seig-
neurs et villagee, (i^, wo auch ein Irrthun
Zöpfls über Halbpfert berichtigt ist. — Der
Vogt soll «kommen mit nündehalben ros, das
i6t mit acht rossen ond mit einem muk».
Breuschwickersheim, 16 Jh. Ibid.. l, 7i ^. —
«Das ich nit so dam, stumpf und kumpf sig,
als ein Pferd und ein Mui die do kein Ver-
stentnuss hant>. Geiler, Bilg, 20< ; Öelenp.,
67 b. — «Wer sin mul umb ein sackptiö' git
. . .> Brant, Nsch.. 86. — • Km mui icbct louger
weder ein pferd oder esel». Brunsehw., Peat,
13 K — «Ein ^osse schar kamftl nnd milar».
Adelphus. Türk-, B, 6 »
Mnl, Maul, Mnnd. — Ein Zeichen dass einer
genug getrunken hat, ist wenn «jm die ougen
gerotent überlooffen, so er das Glas noch am
Mul hat». — Geiler, Post., 1, 2i6 b. — Wein
eine alte Frau hat «ein blow stinckend Mul. . .»
Ibid., 1, 2ti Etc. — «Der rousz mal hau,
vil me dann vil, — der jedems mul verstopfen
wii». Brant, Nsch., 43. «Sein mul (Polj-
phems) spatziert sn beiden oren». Ibid., 104,
Uf9. — «Ütih fn»/ würft e r uff liiaehelich, —
als ob er Sprech : keuatn nit mich ?» ]lar*
ner, Nb., 49. — «Hetttn ein ewl gen Rom
hinin, — woltst on bemalen triiirkfn ^^iIl».
Id., Schelm., d, 4 — «Din nnreins mul nit
alrit ireeeb — mit Ihimmen erbem erenlfiten».
Ibid., i, 4 •. — «Ee das ein man das mn! ge-
wisoht». Id., Genehm., h, 2 ». — Wenn ihr
«enwer bSsei «mwI nit dsten». Id., 4 Retaer,
Vorrede. Etc.
Malecht, manlartig. — «Die Wurtzel des
Banme ist MiiiscM», eie gleieht einem JCnnd
«mit dem er die Fuchtigkeit von deffi Brdt-
reich suget». Geiler, Arb. hum., SOb.
Mnlebt, das Manl hingen iMsend, mfirriseh*
— «Ein Mv^rmiitit,' nnf^eleüSB wmltht bbu^
zenkeir*. c laus v. Blov.
Molen, das Manl hingen lassen, frans,
bouder. Scherz, 1072. — Manche behaupten,
<sü tragen keinen Ungunst gegen jrem nehsten,
aber sü gont sust muten». Heinr. v. Offenb.
— «BlibL er (der Mann) dann nff einem schlag,
— SU ^'ang du (jFrau) mukn nacht ond tag».
Murner, Genehm., B, 4 ^.
Maien, mit dem Manl anehen. <-«... Als
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— 147 —
em Saa die gat mukn vandn eim Baam».
6«Uer, Et. mit ümI., 17 E.
Mulflhe, Mnlve, Etwa« das Niemand gehört
oder 2<iieiuaaäeu za gehören solieiat, jberren-
1mm, vwlaMMiM OaL Beo., 9, 1, SSS. — «Wo
ein mulfiKe got uf ficr Strossen, das pich nie-
man annimet, das win einie sohaltheissen».
0. 134U. Urk., 3, 193, 198. Hier scheint Füie
wörtlich^ein^Vieh, ein Pferd, Rind oder dergl.
za bedeuten« Aus den vun Schern, 1073, an-
fBf&hrten Stollen ist zw schlicäsen, dass man
za Strassbur^ sogar die ohne Erben und ohiio
Testament mit Tod abgehenden Personen Mui-
1Ük€ nannte. — 1488 wird ra DMhitelB ein
MtUvtaektr erwähnt.
Mtiii<-h L Mühe, Kummer machend. — «Ir
Sit ein harte mülich man, — WantmlM rflret
ir m'ich Croltfr. v. Str , 1, 159.
ü. i!ll^ll^üUl, schwierig. — «Zürnent nüt,
wMUie wissent, es ist üch ettewaa mülich zt
rotende» Nie. v. Basel, Bek. TauL, 17.
Müliut, Miilt, Mulde, Mehltrog. — «Nim ein
grosz miüot^ do man dick inn knet . . . ; leg
den sieelien in die wtüU . . .» Braneehw., Cbir.,
92».
Mmlstreich, Schlag auf den Mund (Maul).
— «Wer einem ein multtreich git, der bessert
5 6ch.» 144U. Tucherzunft, 47.
Moltser, so vil wie Metze, Schnicller, 1,
l&Utt: Mmiter, «£in iegiich müller sol einen
gerechten halben Tierling und einen gantzen
vierling haben damit er muUcer ninipt». InM !i
weiier, Liött. Hanauer, Constit., SJU. — *MuUzer
eeeter sfl den mSlen».
Multzerkorn. S. Manzelkorn.
Mnn^ Muhmei Cousine. — «. . . Dnramb
•eind luria die Hntor Oottei nnd ElJtabeth
zweier Schwester Döchter gewesen und ge-
soltwisterde lünd mit einander, und Mumen
nnd nit Baten. Elisabeth was ni( «in Baa
Mariac. Meines Vatters oder meiner Huter
Schwester das wer mein Bas, nnd meins
Vattera Bmder das wer mein Yetter». Geiler,
Poi't., 4, 8 a.
Han sieht hieraus dass damals das Wort
Mukme^ das in der neuem Sprache gemelnli^
Tante bedeutet, den !^inii von Base hatte,
walüend Base für Tante gebraucht wurde.
«Btlieh helton nngesehürtst lange Kleider
an . , . und kamen eben lodlen, angegärt und
nagesehttrtaet wie die M%u» von BatUn». Gei-
ler, Bt. mit üasl., IM e. «Wenn eine junge
Tochter oder ein Knab umh den Tisch gut
und ze Tisch dienet, stot im Lassan dann
einem onlnstigen und einer Muwun von Baden
die den Eyerkuohen nnder den Arm nam».
Id., Brös., 2, 76 h.
Die Jftim «an Baden] BtAküat eine wegen
ihrer nachlässigen Kleidung- und unordent-
lichen Manieren zum Sprüchwort gewordene
Perton getwesen zu sein. In jMumen Ulen-
spiegc! kommt das Wort Badmum vor (s.
da» Wort). Bei Geiler ist Bchworlioh an eine
Hebamme nn denken; die Munt von Baden
wird als ungeschfirzt beschric!"":!. während
jene ihre Arbeit nur ^geüchurzi verrichten
kennte.
MuMltt, murmeln, heimlieh sagen. - «Die
noehbom himjn^ all, — er hab mit ir teil
nnd gemein». Brant, Nseh., ä6. (Ein Hann
theilemit seiner Frau den Preis ihrer Srhande),
Mumein, mummen, vermummt oinhergehn.
— «Die fsasnaebt will sie gon spatsieren, —
so mnsz Ichs mumlfn umbharfiereo, — das
kost denn ouch wul zweiifthalb pfhnt, — we
dem der in das mumlen kumpt». Mnmer,
Genehm., B. 3 Müle, A, 3 b.
Mnmerei, Vcrmammung. — «Also hoffen
wir werde allen erwUten gottes gefallen, da
wir die biipstliche mumerei . ..abgestelt haben»
(die Priefitcrkleidung). Butzer, Nener., H, 3 >.
Mnmmart, Knomel, von mummen, einen
dumpfen Laut von sich gebcri , Kobold, Po-
panz mit dem man die Kinder bedroht. —
«Ein Kind stet nnder der Thüren und wU
hinnss , . ., so spricht die Mntcr: nit gang
hiauäs, der Munimd ist duss, der Man ist
duss, die Gens bissen dich - so überredet sie
das Kind das es hin bUbt». Geiler, Bilg.,
166 b.
Vgl. Grimms Mythologie, 888. Mumtnd hat
die nämliche Bedeutung wie Butt. Dasypodius :
«maniae sive maniolae, ungestaltige Bild-
nussen, Bntzen, Bock, auf die man den Ein-
dem träwet, die Mutnmel». Mittelalterliehe
Glossen (Grimms Mythol., 512) erklären das
lateinische larva unter andern durch Mummel]
iarva war bald Gespenst, bald Maske, diese
letztere Bedeutung aus der ersten entstanden.
Von Mutnmel kummt diilicr twrmwwaiill nud
das folgende Wort Muvmeltpid.
In nnserm bentigen Dialekt werden beide
Worte vcrbuniien ; Butcemummel.
Mummelspiel. Maskerade. — «Man hat
jetzund ein Spit erdaeht. das lietsset das
Mutnmt'lsi/il.dm man mit schendlicher Leekerel
umbgat*. Geiler, £v. mit Ussl., 24
l(M verbietet der strassb. Magistrat «das
Verkleiden und Mummengehen, so etwann bei
Hochzeiten und Gastereien geschehen*. Po-
Hzei-Ordn.. 86.
'yiummrlthier, Ungehener, monstrum; von
Mummel abzuleiten. — «... Also seind die
armen Sflnder, die geberen kein reeht Kind,
Mumm<:fth!er, monstrum, Wnndcrthier» . Gei-
ler, Er. mit Ussl., 102 ^, — Beginen, die gern
lustig sind, sagen von denen die ein ernstes
Leben führen wollen: «Wie kan eins also ein
Munaff sein, ein Munck und ein MummcUfUer ?»
Id , Post, 80«; 1, 17«.'
Muraschaft, Verwandtschaft. — «Tlenck
dich weder an Mumcha/t noch an Gespil-
sebaft, Anmnt der Xatnren balb». Geiler,
Selenp., 227 b.
Mnnaff. — «Er sitzet da wie ein Munaff
oder ein lüraltier den gantsen Tag nnd redt
nichts 80 er doch reden sol». Geiler, Sünd.
des M., 80»». — «Es sind Munaffen^ nei-
dig Mensehen, hessig, gond gmmmen mit
iren Nechsten». Id., Holl Low, A, 6 —
«Maria die Mater Gots ist die allerschönsto
gewesen an Leib und See!; seit man ir nun
haben geben (zum Mann) einen Manchen, ein
Munaffen? das w er nit gut gewesen». Id^ £v.
mit Ussl , 200 « \ PoBt., 8^ HO >. (S. die »eile
bei ÜMHffMttMsr).
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- MB '
WaokernageU der in seinem Leeebaoh, 4,
Aug., 1808, die eolelet hier angefBlute Px«-
digt Geiiers mittheilt, weiss nicht besser als
ich, woher Mutu\ff kommt; im Wörterb^ d>4,
sagt er: «ftVB MmdeA? Ibiilalfe?» Dem
Sinn znfolge ist es ein physisch hrif^slicher
and ffeietü^ roher, mürrischer Mensch i and
MS der zosuBmeDslellnng mit Mundk nnd
Jliunnndthier ist ru srhli essen, das» Munaff
überhaopt ein monsirum bedeutete. War er
nrsprünglioh der Name einer Affenartf Ooll,
864, hat: «Simia prasiana, Munaff».
Mfinoheit, Mönchestand. — «... wer aber
hMSt die müMkeit all . . .> Mnrner« Nb., 982.
— «Doctorat. mündteUordm^ gelfipt . . .> Id.,
Adel, J, 3 )).
Manck, monstrum. — «ISli Untbier, ein
Unding oder ein MuncJc*. Geiler, Arb. hom.,
III •. — Johannes der iaufer «Mas ein
Mensch, nit ein Vihe oder ein Munck, er was
ein Mensch der menschlieh lebt noch seiner
Vernanfl». Id., Kv. mit Ussl., 17 «. — «So vii
einer unere eiB Munck«, ein Wust, und ein
soiicber grosser Herr dich nit verachtet ...»
Ibid., l2'^ b. — «Was eiu Munek ist in der
Jftgent, da würt selten etwas uss». Ibid., 14S
— «Wenn eine hübsch ist von Antlit and ein
gut Gestalt und grute Oeberden hat, nit das
de ein Munek ist, ein Holtzbock, ein Munaff
...» Id . Brös.. 2, 4» «. — «Sprichst du: sol
aber einer ... ein Jfimel sein und nflt tttdsa t»
Id., Sünd. dss IL, »1 b. — 8. jrwMMftlUir md
Waekemagel, der dM Wert mr ans der
Stelle Geiler, Post., I, 17 n, oder so a, zu
kennen scheint, wo es neben Mwnmeilhttr vor*
kommt» nimmt letaetefes för Hvmelthler und
erklin Munck. im WÖrterb., ^04, durch «Mur-
malUiiert mürrisch träger Hensoh*. Ich be-
daiire einen so trieben Meisler wie Waoker*
nagel bprichtigen ZU müssen; aus den unter
MummdUner angeffiluten Citaten ist klar zu
ersehn, dass es nfeht Mnrmelthier ist Munck
hat allerdings einen ähnlichen Sinn wie Mum-
meU/ucr; es bedeutet wie dieses ein monstrum,
ein durch sein Aeusseres wie daroh seiBe
Sitten Wiilcrwillen einflössendes Wesen.
£s wird bei uns nur noch in der zusammen-
gesetzten Form Mtmktdisui geliört, ein mfir-
rischer verdrossener Mensch
Hündem, ermuntern, erwachen. — «Woi
uf ! es ist vil michel zit, das wir us «An-
derent*. Eis Prcd., 1, 63.
Mundvoll, dimia. MUndpfelin, Bissen, uu^er
heatiges Ksmpfel. — «Wenn man isset, so
küwet man vor «len Mnndtfol, fünf oder sehe
Mal schlecht mau mit den Zenen daruff*.
Qeiler, Brös.. 2, 62 b. — «Es ist der Schlecker
Gewonheit das sie den guten, ja den besten
Mundfol oder Bissen behalten bis zu dem
letzt en>. Id , Arb. hum., 64 »; Irrig Schaf, A,
H *. Etc. — «Wer von eim mur^ol gessen
hat — und leit den wider in die blatt ...»
Brant, Nsch.. 109. — tHiet dich ouch . . .
das du nit den letsten muntvol treist». Id.,
Thesm., c, 2 1> (dasi dn nieht der letnte seist,
der isbt). — «Der musz offt grossen hunger
liden ~ und manchen guten munc^fol miden . . .»
Mnmer, Oenohm-, k, 3 ^. 8 «. — Man «gibt
jedem ein mündfeUn broaes mid ein drinoUin
wins». Id , Mess, B, 3 b.
Fig., eine JÜeinigkeit. — «Do mosz ein
guter meister sin ^ der im ein murndvei gus
brecht in». Murncr, Schelm., f, 3 — «Bs
wir von gench dn mundfot wissen, — so
hand sie «ns bes<rfeht, beseUssen». Id,
Geuchm., F, 1 >. — Ein Exoroismns <der in
ein mündpfiin leids tbet». Id., Luth. ^arr, S^.
Mnatseln, mit Geldstücken spielen. — I>sb
zwölQährigen Jesus fanden seine Eltern nicht
«ob dem Spil, im WUrtzhus, oder am Dantz
oder Kegelriss oder do man m9nMH», Geiler,
Post., 1, ^1 b.
Muoä. S. Mus.
Mnpfen, den Muff nachschlagen, spottaiL
— «Das fclt nit, das Mupfen mos tu afwefftt
haben*. Geiler. 3 Marien, 64 >.
MAr, Moor, Morast. — «Leider die Predi-
eanten seint . . f^Ieich dm Frö^fhen. die
[igen mit dem gaatzeu Lüib ioi Mur und in
dem Dreck und haben nit mer dann den Kopf
hussen». Geiler, Narr., 5^^ - Selenp , 124«,
128 ". Etc. — «Wir farca in Schlaraffenland,
— und gstecken doch im mur und sand».
Braut, Nach., 104. — «Wir snolieii gwinn in
dieffem mdr». Ibid., 1Ü5.
Mnrecht, morastig. — «Die unkeusohen
Menschen die fürt der Tiifel einen klebrechten
mttreefttofi vnietigen wfisten Weg». Geiler,
Bilg., 132 b.
Murfögelln, Art Ente, anas fnü^rnla. —
«ZA ö ..j die besten» ni ▼erknnftn. UBI. Al-
satia, 18 -7, 29«. - 14n9, Brucker. 290.
Marken, kleine Stücke Bredes. SchevL 1061.
Hente ; Stieke troekenen, harten Brodee. —
«Der murfcni waren vil mer wan die kinder
möchten usettsen». Morner, Uiensp., 9. — Die
Besorger der alten Brfturter Aasgaben des
Ulensp., denen da.s rlsrissische Wort unbekannt
war. ersetzten Murken durch Büben; fcrota-
dem dass dies nieht im mindesten cnm Sinne
passt (es ist von Brod die Rede), hat Lappen-
berg, der gleichfalls uneern Dialekt nicht
kannte, es zur Erkliü'ung gebraucht.
linrlache, Horlache, Kothlache, SumpC
Morast — «Hast du ein Stein in die Mur-
lachen geworfen da die FrÖsoh in grackeln ...»
Geiler, Sünd. des M., 35 — Frösche in «den
Murlachen*. Zell, i>, 2 — «In der haereyi*
sehen murladim stecken». Id., CoUat., B, 1
— Solche die nnverheiratbet mit Weibern leben,
«nennen die ee ein murUtch». Wurm, Bai., b,
2 b. ^ cpfUtsen ond morlodlSM». Bingm., CAanr,
25 b.
Murmeldin, Murmelthier. Ben., 2, 1, 277:
Murmendin. — in ein Fmoenkloster gehört
«keine swappelmetze noch murmddin^, die ein
merentragcrin ist». Claus v. Blov.
Marmeln. 1. Murren. Scherz JlOb2.— «Do wart
ein murmeln nnd ein runen üoer den legalen».
Clos., 50. Etc. — Es «wart ein gros murmdnde
in der kirchon». Kun., 5"^*3. Etc. — <Do be«
gunden sü mwrmeU^ gegen dem herren». Eis.
Pred,, 1, 84. — «Ein gAter Hebhatwnder menseh
güts, der lat sich üben on murmeln». Guldin
Spil, 7. •Murm^ wider Gott», OeUer,
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~ 848 —
H9U. Leo, b, 4 b. — cEs f=f zu rrli-inbpii, tia
«... den Heiler nit iiet, da« er j^emurm^t
bab . . .» Id., Narr , 62 b. Eto. — «Er geb
Qsx fri und niiltcklich, on murmeln ■ . .» BraDt,
Moretas, a, 2 — «Das jüdisch voick das
krt ans w ol — ob gott well das man mur-
rT'-//i ? N. 11., Nsch., SH\ 98. «So ir nun
murmein wider mioh ...» Murner, ächelni.,
k. 5 Virg., 3 «w Etc. — «Der oeht wmmkt
wider den bnrcn . . .» Pauli, 81.
2. Im heuligea Sinn; «Wir wollen da^isclbig
Eingen, blörren, — und das murmeln (der
Pfaiffen) nit me hören». Marncr, Luth. Narr,
37. — «Die Psalmen on allen verbtaiid und
geist murmeln oder heulen». Bvtcer, Weiss ,
b, ^ 1>; h, 3 — «. . . das sy micli ein lä-
»terer . . . heimlich gemurmelet haben». Zell,
a, 3 Etc.
Marmelnng, das Marren. — «Dis sol alles
geloseen sin snnder alle murmelunge». Taaler,
410 (71). — «Ewer murmdung ist nit wider
«aa, sondera wider got». Warm, Bai., g, 4 ^.
Miirivfefl'«r, sednm aere. Kirschl., 1, 286.
— <2yiurpfeffer oder niurtrübcl oder katzen-
tröbel» Bronschw., Bist., 86 b. — «Crassola,
Mur Pfeffer*. Gersd., 90 ■.
Marsch, morsch, mürb. — «Er hat ein
•eklangea sogerist, — die bliud and mwrKh
geeelilageii iit». Manier, Nb., 169.
Marsel, das franz. morceau. Scherz, 1082.
— Da denkst «an die g&ten mürtel* die da
beim AbMutaMhl geaoNan. Teiiler, 188 (26).
— ^fur»d^ Käme euiereftneab. PAtriiierfandlie.
1^7u a. f.
MlIrMlHein, MSreeleteln. MSrsel. Kfiohen-
oder Apotheker-Mörser, von Stein oder Metall.
Lexer, 1, 5j<iü3. — üm 1370, zu Pißa, warf dem
strassb. Biltw Goss Engelbrecht «ein frouw
mit einem murtelstein den heim von dem hoa>
bet und das ross ze »tut». Kön., Beil., 1044.
Glossar, 1116: «ein Stück Stein». Dies wäre
nicht einmal grammatikalisch richtig: es hätte
heissen müssen: ein Steinmarsel, oder ein
■nmel Steines. — «Ein mürselatein»^ 1432
untAr dem Küobengeräth der Metza von Lich-
teubtrg. Spit. Arch., Teuischbach, fo, 108 ^.
— «Wie macht man ein Senff? Man thnt die
Senftkornlin in ein Mörsetstciti, and nimpt ein
Stössel und zerreibts recht w ol, und nimpt
dan Brot, Wein and Essig, and so i^^t er dan
MiB^emaeht». Geiler, 3 Marien, 43 >>. — Gott
hmi Christam «zerschnitten und zerstossen in
dem MUndttein alles sines Lidens». Ld., Bilg.,
16 K Hie. — - <£(üoh . . . zerstossen das holtz
itt^ einem inänd». Murner, Gayac, 417. —
«Nim gemein saltz und stosz da» klein in
einem mörsä: Oersd., 26 «. — «j^im Jrosöl,
tknm in ein blyen marwd nnd ribs lang mit
eim bleien stösscl bisz es bleifarb wiirt».
Fries, lt8 — «Xha dise stück «esameu in
eisen wOrtdtUüt nnd stets sie wol nnderein«
ander». Gersd., 27 '\ 34 a, 68 ^ — «. . ge-
pulvert in einem warmen mörseUtein». Bran-
Hihw^ Peet, 16 *. ~~ •Sunt sie in einem eiflr^
MUtein». Ibid., 31
Miarwe, teuer, zart, mürb. Seherz, 1082. —
«XiiM nnerohenden menBolteii neture iet noeh
•leo W9ürm»» E. Merewin, ms, — «UngeloBseite
münoe sidin menschen . .» N'ir v "Pasel,
236. fito. — Die Steile aus dem Hjmuuä aaf
Johennea den Tftnfer (CUehteveeni. Blaeide-
toriam, 56 «anira deserti teneris sab annis,
civiom turuiati tugieui^, petiüti», übersetzt
Geiler: «er hat das gemein Volek geflohen
und ist gangen in die Wüste, do er nochden
gewesen ist under den mürwen Joreu». Post,
4, 4 b.
Mas. neutr. Scherz, lOSS. 1. Brei von Ge-
iuuäe, Erbsen, Linsen, etc. — Den Frönem
gibt man <in der voaten häring und oueh
muaer die z& den vasten gehörent» Sennheim,
1;H54. Weisth., 4, 118. — Fallt ein Froßiag
auf einen Fasttag, so gibt man den Frönern,
statt des Fleisches, cgnftg müsses». Uüningen,
UW^. Burckh., 69. — «Zwei gerichie von
müse». Ohnenheim, 16 Jh. Weisth., 4, 2.H9. —
«Jaoop hette ein lynsin müs gekochet*. Eon.,
254. — «Uf dem bübel do Merbote daz mm
az». Feldname, Mundelsheim, 1240. Bezieht
sich wohl auf eine längstverkiongene Lokal-
sage — «Erbsen and Gersten nnd Linien
machen ein Musz». Geiler, Pred, v. Maria,
2 b.— «Isz das Mms oder die Sappen*. Id.,
Sflnd. des M., 88 b. Eto — Einer «dem so not
zu essen sy, — das er blost in das mus und
bry* Brant, Nsch., 109. — «Da trag man
dar ... ein kalt Aotemfief, wee brosem Ton
brot gebraut, «und darüber drescnei, und mit
malvasier begossen». Id., Bisch. Wilh., 29X,
— «So meeht man warme saohen kalt, — >
bis das das mus in die eschen feit». Murner,
Schelm., g, 6 b. _ «Des keisers sach solt ir
nit ritten (rfitteln), — ir möchtents m&ag sunst
gar verschütten». Id., 4 Ketzer, B, 2 Etc.
2. Brei mit geringem Fleisch. — «Ein Ivmgk-
nM99 und darzu eine grfine eotee». SolEmett,
15 Jh. Weisth , 4, \m.
H. Milchbrei als Leckerbissen — Am Neu-
jahr erhielten die Hftnetercanonici «crappellen
et müchmüser», oder «pro mikhmt'is 2 Lib.
coq. — Dem Vogt «suli luans wul bieten mit
g&tem milchmüsz». Entzheim, !4ß3. HananeTp
Oonstit., 288. — «MsfdtoiNM*. (}eUer, BUf.,
101 b.
4. Kost überhanpt. — «Nieman sol zwene
lerknehte in sineni muse und brotc haben».
1 ^^ü. Tuclieri^unft, 1^. — 'En uzi mir diu din
mus und brot — der schclm, der dieh damooh
verrot>. Murner, Nb., 60.
M.UA Der bliiideu Maus spielen, so viel wie
Blindekuh spielen. — Wenn die Herrschaft
fort ist, so lassen die Dienstboten ihre Arbeit
liegen, «lonffen all dureinander als ein wütent
Uere, diedu diedu, und spilent der blinden
Müss oder etwas anders Gaackelweroks».
Geiler, Bilg , 9 «. — Der Tod, «wie wol er
der blinden Juam mit dir tpielt . . .» Id., Arb.
hum., 140 K
Ooll, 896: *Blmdermau§»8pa: Heute: KM
mieasels.
Mas, Mause, federweohsel. — «Ein hau
eitst In der muw . . .» Brant, Nseh., 74.
Mnn. Müijlin, Masfleisch, Muskel. — «Die
mwt£ die die augbrawen bewegt». Gersd., 4 b.
— Im meneehliehen Leib eina «688 mdMMM,
damit ein gUd mit dem andern verbindiing
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— »0 —
hat». Fries, 24 b. — «Lacerti oder meus-
fleiseh», Brnngohw., Chir., 67 «. — «Wunden
an den enden der müsfieisch*. Ibid., 61 b. Etc.
MnsAr, Mausfalke, zom Beitzen abgerichtet.
— «Ooch was da schöne vederspil . . he-
beche, mtuäre . . .» Oottfr. T. Str., 1, 38.
«MuMecht, inusculosus . , aoob der form
einer luus». Gersd.. 1
Mttsecht, mus- oder breiartig. — «Rür
es nndercinanJer, alsu das es mSiteetUig w&rt»
Brunschvv., Modic, 183
MHsel, Sch«it. — Der Burggraf von Strass-
bnrg sol dem Bechererroeister «die müsel geben,
das er dem bischofe und euch mime herren
(dem Schultheisse) ir becher gebe». 1888.
Urk., 8, toa. — Der Bechererraeister nimmt
jiliritch «80 müsde sweier minre, die viehtin
sint von dem holtze das zu Strassburg komet».
14 Jh. 0. 0. — «Die wnitel, danu man
teller nni bMber machet». 1H87. 0. e. 809.
Müsessig, von iräusen angefressen — Brod
«das müseastg Ist». 14 Jh. Üri^, S, 866.
Hi^thns, Speiseham. Esssimmer. Scherz,
10H3. — *Mushus. domus». H( riail. 194.
Mnssecke, Art Bock oder Mantel. — «Du
Bollesfe dioh kottlieh kleiden vnd Tflerlel Klei-
der haben, Muasecken, Schüben, guldin Ket-
tiren». Geiler, Bros., 1, 100 b. — «Die Umb-
tehleir ebnen am Halt, dai lets an den Muneekm
müss hcrass gon». Ibid., 1. Wr) b. _ «Uss
Frankreich bringen sie die MotcckCHt und ist
Narren werek». Id., Bv. mit VeoL, 820 K
Mittellat. u. Italien mozzetta, franz nunsette,
Kleidung der Canonici. Duoange, 4, ö64. In
Italien. Urkunden des 16«& Jh. kommt fMwwcfa
vor ; ibid , n94. In Stra^'^bnrg war es demnach
eine aus Frankreich gekommene und der
geistlichen nachgebildete Layentracht
MUsseln, von Moss, Sumpf, Moor, nach
Moor riechen, schimlig werden, franz. moisir.
— Säa Oeisiger «keinen frischen öpfel gctar
er essen, weder M'as müssUt und halber ful
ist, die muss die Kellerin nsslesen». Geiler,
Post . 2, 3 a.
MUssig, einer Sache miissi«: L'clin, sich ir
enthalten. — «Ich rat dir ilas du aller Frauwen
müitig gangest. wann sie i<eiad felaoh und
ungetruw». Geiler, Bros., 2, HG «. — «Wenn
man . . . sie warnet, bie bullen des müssig
gon ... so würt er dem nimmerme hold der
in in Tmwen gewaniet hat». Ibid , 8, 68
Ete.
MüssIg. S. Mosig.
sich MUssigea, sich entschlagcn. Scherz,
— «... die diseme . . . sich miissigent».
Tauler, 11 (H). — cNft HiHga dich und müs-
dich . . . aller creaturen». Nie. t. Basel,
Mu.Hter. Miisternng, von lat nionstrare,
äusseres Ansehn, Form. — Es «würt als (alles)
nfP die il bereit. — das es allein ein muster
hab». Brant, Nsch., 50. — iDie nianior, snlch
mutterung, — zu rosz eia schöne ordenung,
— Aseanliu die Latimeehen leit». Manier,
Tirg., P, 6 b.
Moeterlich, ein gutes Ansehn habend. —
Br «sollt die hoflbii ordnen and sehjoken, das
■ie MMMrlidl nitd guter ordiiiantB bei den
fenlin stünden». Brant, Bisch. Wilh., 878. —
Die bewaffneten Bürger «Hessen sich ... in
der statt mtuUrUch sehen». Ibid., 883.
Hnetern, ein gutes An?;ehn geben. — «Mich
hat gemustert doctor Braut, — and den CUg-
apiegel reeht genaat». Braut» Klagep., TÜm,
verso.
Mustern, prüfen. Uacmnatern, aosscheideo.
— «Wie meinstv, seit man die hSehsten rith
in der Christenheit examinieren und tnusifm.
ob nit offt grosz bansen müsteut iMJj^eifiMtert
werden» f Zell, n, 1 h.
MUt, neutr., modius, Scheffel. Scherz, 1087.
— «VoA dem müt eiaen gestrichenen sestex».
BalsehwiUer. 1418. Welsth., 4, 60. — «leh
sol (bin schuldig) hundert mütte weissen».
Eis. Pred.. 2, 8. - «Wie vil Ijeib Brot ein Mut
Korns geh, dae mOssea aveh inen Ire Ximeht
verrechnen». Geiler, Narr., 64
Mut. 1. In allgemeinster Bedeutung: Sinn.
«Schlaoh usz dim m&t borsehafft . . .» Brant,
Thesm., c, 4 a. _ «Das ist eins rechten wisen
mut, — den in sim gdicht uns zeichet oss —
der hochgelobt Virgilius». Id., Nsch, llö. —
«Wer sinem friin i fit i'ihcU d&t, — der all
sin hoffhang, trüw und müt — allein gesetaei
hat afp in, — der ist ein nanr und gnnts on
sinn». Tbid., 13 — Der Vater sagt /uni ver-
lornen Sohn: «min hertc, min üb und all min
fN& -> entpfohet didi. min fleleeli und blUt«.
3Iurner. Schelm., k, 2 — «Darumb gib ich
euch einen rat« — das ir im frünUich entge-
gengat — and im verlieiMen etlieb gut, —
ob ir umbkerten im den rnuf, — und breohlSll
in uff unser seit». Id., Luth. Karr, 183.
•Der de hat ein waaokeUi wuU, — mit
klapperwort vil triegen d&t>. Brant, Moretos,
a, I b. — täie sprach: ioh bin sanct Bärbel
gut, — an der dn tregst ein reinen m^».
Murner, 4 Ketzer, E, 6 b. — So du «durch
din vatteriiohen müt — erkenst uns iur din
fleisch nnd bl5t». Id., Sehelm , K, 3 b« —
Helena «sah sich umb nn"? rriibtem mul, —
als wie dann ein erschrokne th&t». Id., Virg.,
F, 5 e. — Es ward «kein brei nfP erden nie so
gut, — den ein böser falscher mut — mit
lügen nit versaltsen kunt». Id., Schelm., g,
6 ». — «So ich min erb nnd als din gut —
verzeret hab in argem müt » Ibid., K,
l — «... das ichs gemeint von hertzen
gut, — gedichtet han on argen müt . . .»
Id, Nb., 280. — « . . Fin florechten nnd ouch
geuchßchen mut.» Id., (ieuchm., x, l — «. . .
^vie der wolffe thut, — so er mit hungerigem
mut — zücket ein aehiUUn yo& dem staL» Id.,
Virg., f, 1 b.
8. Last. — Der Bischof llees den Bath
melden, «er hrtt müt bald hinweg» [zn gehn).
Brant, Bisch Wilh., 262. — «Jet« ist all frevd
und mut dabin, — seit das ich moea ein Iii*
schofT sin». Murner. Müle, D, 5 b,
3. Freier Math, Wohlleben. — »Wenn der
Mann «sitzt in friem m^, — w halt sin wib
im hus und gut». Murner. Ofuchm , K. 1 «,
— «Mancher halt ein freien mut, — das nirnl
er ▼oa der heiigen gftt». Id., Nb., ilH,
Sie.
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— 261 —
«llnterkrnt>. Briinscbw., Dist., 84 Len-
c&aiiiemum parthenioiim. Kirsohl., 1, 494.
Matern, aidit mehr frisch, abg^Mtendwu
Heatc bri uns : maderig. Nach Lexer. 1, 221d:
wmUnn tieiscU, von einem Mntterechwein. —
•Die metziger söllent sich mit mtUem fleiieh
halten glicher wise als mit dem pfinnigeii».
lüb^ Alte Ordn., B. 24.
Mntmass, nngefahre Schätzung. Sehen,
\0b8. Benecke, 2, 1, 2o7. - Um deutlicher so
»ein, «so wollen wir mütuio$4 und gteiohniez
reo IflipliehMi enlMCMilseB nerneii*. Wimpf.,
Jiutscbe, Mütechel, Laib Brod. äclierz,
1092. — «Ba mtintea etliche Altvetter wen
fin Bruder esse alle Th^' tv-o Mutsrhen und
ietüche Mutsthen ein Piuud ilitt, dus wer des
Tages zwei Pfand Brot, da waren die Brü-
der fro und meinten wan einer des Tags ein
Multchen heu so möoht er« nit wuigesscn ;
aber was Pfand das ist, das weiss man nit,
ob es ein Apotecker-Pfand ist oder ein Metz-
gers- Pftand». Qeiler, £meis, 26 K — «Die
|rru!»sen Heiligen . . die in der Einöd gelebt
hond» za dreien Taeen ein alt MüUdtei Brot
gewes hond . . .» Id., BrÖs.. I, 61 — «. . .
i^ie %v\ii«ieti ee in das \v;lii/!ius gon, — wecken
and mutdduiUen esaen». Morner, Mess. B, d t>.
lliitMa, sehmüeken, hSbieh kleiden. —
«Wan die Fraawen vor dem Spiegel ston und
üch mutzM . . .» Geiler, Emeis, 74 —
«. . . Wie rie sieh uff den Dante rnnttw en sol*
len. . ,, (las v. isHPn sie wol». Id , Ev. mit
Dsal., 121 ^. — «MutsnarrtHy Ziemarren». Id.,
Nut., S7 Xeine Fran «on den spiegel
etwas dnt, — cc sie pich schleigeren recht
darvor — and mutzen ...» Brant, iSsch., bU.
— «MiMi sieht was hoehfart arbeit hat —
nie man sich mute, schmier, nestcl. bri »
Ibid., Ott. — iJie Mütter lehren ihre Tochter
lieh «hoffeiüg muUm». Morner, Kb., ilM^ vi.
— «Sich zierlich mutzen'. Id , Schelm., e, 4 «.
— «Wie sich die wiber weechen, mutseHf —
also thimt lieh die man offbvtnen». Id.,
Qeochm., n, 1 l*; c, 3 »>. _ cDicwil die spontz
. . . teglich sich mtUst und ziert zu dor hoch-
zeit . . .» Sjureth., bb, 4 a. — «Der Treger
hat lang an seiner Mirohmi gmmtttK Batier,
Treger, Q, 2 b.
Mfitten. messen, in Sehelfel ftssen. — «Die
knechte die das saltz müttent*. 15 ^h. Alre
Ordn., B. IH. — Die äai^^ütter schworen
jedem «recht zu müttende». 14 Jh. ürk., 2, 229
Mnfwillecllch, freiwillig. Scherz, l(>9i -
«. . . und sül man wissen, daz wir mütwü-
ledid^ überein sint kernen . . .> 1802. Als.
dipl., 2, 78 - Johann zu dem Wolf ist *mut'
vüleclichen und mit bedachtem sinne* mit dem
Thomasstift übereingekommen ein Beginen-
hans ZQ stiften iSao flartnsnnn von Rat/,en-
hosen «veriach . . . da& er muiioMecltch und
nobetwungen» verfcMift hat . . . iMA. Cart.
de Mnlh., 181. Etc.
MütwiJler, der miL freiem Willen etwas
thut. — Beim Spielen ist zu betrachten, zu-
em die Armuth die dazu treibt, dann «di»^
^ rao n der spiler, der mütvniier». (iuidin
N
Nnehlmnelwft, Nnehbureeheft. «Wenn
jeder ietz ein husfronw nem — die von der
na^^rvJwfftm kem . . .» Morner, Genehm.,
F, ^ ' «Das hört alle iMMi^NirseAi|#k». Ihid^
t, 9 b . id., Müle, A, 6 a.
Nnchfar, Nachtolger. — «Sant Peter and
seine nachfaren». Murner, Adel, E. 1 b.
Machfolgig, nachfolgend, adj. und adv. —
«... in muhvoigigen artickeln . . .» Zell, I,
1 b. ^ Die Liebe «alle forcht und »Mkuifif
pet'n US/treibt» Ibid.. U, 4 — «... dar-
durcii die liebe, und luuhvcigig die rüge der
seli-k t verhindert würde». Ibid., 0, 4 to.
Kachgtibure, Nachbar, Nachbaur, Nach-
bar. Scherz, lü9H. — «Nie wart so bitter noch
so sore — Als der eure nachgebure». Oottfr.
V. Str.. 1, 20H — Einer «ladet alle sine f)>unt
und sine nochgeburen*. Tauler, 160 (80). —
*Noekgeburen die zh den von Lütiohe gebor-
tent» Kön., 912. — Sie lud «ir gftten muA-
geburen». Conr. v. Daukr , v. 406. — «. . .
alle ire neuhgeburen». Altswert, 4. — Die Al-
roosenpfleger sollen «nochfroge by den nothr
buren» der Armen thun. lö Jh. Alte Ordn.,
B. 18. Etc. — Die Frau, wenn sie den Pfen-
nig «funden hat, so fröwet sie Aich mit iren
tfachburen: Geiler, Post., 2. 49 •. — «Hartha
was vlUichter als ein NocMurin geladen und
griff zu, als denn die Hoehbrnren thunt so man
kleibt und einander helfsn». Ibid , 2, 114 b.
Etc. — «Dh allzeit den nachgeburen din —
das du werdest lieb geachtet von in». Brant,
Faeetus, A, 8 t>. — «... da« er ein guter
nadtpOHf sein wolt». Id., Bisch. Wilh., 2h2.
£tc. — «Sin »aehimr thut dem andern das
...» Mnrner, Sehelu . a. 8« — «Böse nn-
trüwe nachpuru». Id , Geuchm., C, 4 ^. —
«Von unsern naclUiuren^ unsern fründen ...»
Id., Lath. Narr, 78. — «Lieber Hans, nim eben
war — wie unser ^xachyurin tritt dohar>.
Id., Nb., 246; Müle, F, 4 »». Bto. — «Kein
nocA^etefr iatbei in gewesen». Wimph.. Cftrys ,
i; ' — «Der nachbuer vcrliesz sin nachhuer>.
Brunsohw., Pest., a, 8 ». — «Es waren zwen
I wüMmrm in etm dorff . . .» Pauli, 108. —
«Ach liebe nachbaurin . . » Ibid., 19. — «Da
hast uns zu einem gespöt gemacht unsern
naOaamrm*. Naehtig., Psalter, 109. — 8i«
\'crlassen «ire arme freund nnd
Batzer, Weiss., f. 4 ö. fite.
Gell, 68: «vieiaas,*lftMUmor». Hentallfoeh-
her.
Nachgeadtg,^nachgehend, folgend. — «Zier-
ungen die allein zieren und keinen Nlta
bringen, seind dise nachgendige Stück . . .»
Geiler, Bros., I, 96 »>. — «... Die wil ioh
•neh orzelen in nachgendiger Zeit>. Ibid.» 1,
HO A. — «In der Muhgmdifm Naoht * . .»
Ibid., 2, 11
Nachgrildeln, nachgrübeln. — «So einer
•^nlr predigen und im ein Sinn fiirknnipt, der
uü die Materie die er vor im hat nit dienet,
daa er demaelben naehgriM aUain von Lastet
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and Anrautes wegfen, soliche Fürwitr ist ein
Stück der Unmessigkeit». Geiler« Selenp., 59 •.
Kftdigttltig, gering, VMriehtliGh, gedanken*
los. Scherz, 1099. - Im Kloster soll man
«begirdc haben zfi lidiger armht, z& nochgüi-
tiger koste, z& grobeme gewande». Claas v.
Blov. — «Das seind nachgUtige Leut die sich
mit, einem Finger lassen luren und die damit
genug haben das man auf sie düt (deotet)
mit eim Finger» Geiler, 3 Marien. 22 ». —
«Ein Meiibch der da fürfaren wil, der sol ein-
faltige, schnöde, nachgüUige Werck nit ver-
schmähen». Id., Ev. mit UssL. 84 b — «Qeist-
liche Lcut in den Klöstern sollen tragen
nachgüUtge . . . grobe und ruhe Kleider». Id.,
Selenp., H9 a. — Rechenpfennig ist ein nach-
giltig Ding». Id., Bros., 1, 1U7 b. Etc. — «Man
findt gar manch nochgültig mensch . . . das
es sich nieman schicken kan — in allem das
68 ▼ohet an». Brant, Nsch., 69. — «Es stot
vor I Lieh nachgiltiijen menschen, die kum
dreier baller wert seind, ein priester». Wimph.,
Sjnod.. B, I Ii. — Sehiffe «usz strow und an-
derer nMätgMUger mal«rv gemacht» Kingm ,
Casar. KS . *lfau:hgiiUigt leot and hudel-
aansgesind. wie sie (die Oeistliehen) ans
(Layen) nennen». Supplic. B, 3 ». — Das
Wort Oottes wird *ufis aller noehgültigest ge-
prodigt*. Zell, F. 4 b. _ Mm sagt einem
Canontrus. der predigte, «er solt sich des
nochgüUwen dings abthan». Ibid . S, 3 «. —
«Die allerveYMBtetstea, nachguUiystm ...»
Branf , Anstoss, 4 b.
D&sypodins; 'NathaÜU^, vilis, plebejos». 1
NachleibetoM, NaobleiMiii«. vat ttaehltibt, |
Überbleibsel. — «. . Und würt inen dennoeht
nichts darvon weder die Nachl^teten and das
aUemachgültigest» Geiler, 7 Sehwerter, G. I b.
— «Alle Abschnitzlen, alle Nachleibungen die
über bleiben . . .» Id , Schiff der Pen.. 6d ^.
Bio.
Dasypodins: cUeberlaasmigeii, NuekUbtdten,
reliquiae».
Machlesaig, wm nachgelassen, erlassen
werden kann. — Hindernisse der Ordination,
die «mit gelt ttachlessig» sind. Zell, x, i b,
Nachtfarer, Zauberer. Nachtvnr, Hexe, weil
man glaubte die Hexen fahren des Nacht«
auf Besenstielen oder gewissen Thicren durch
die Lüfte. — «... Und wann sie schon
Hachtfarer sein, Zauberer, und können uff
irilden Thiereu farea . . .» üeiler, Arb. hum.,
7 b.
Nacbtschatt, Solanum nigrnm — «Sola-
trum, tmchtschatt». «MorcUa, Katzeubcrcn oder
nachtschettbcren». Gersd., 94 b, 92 b.
Nachsotter. Nachfolger, plur Gefolge S.
MoUern. — «Wan der Mensch hat wideraagt
dem bösen Geist und allen sinnen Ifadh
xUUm . . > Geiler, Emeis, 46
Naekendig, naokt. — «Wan einer in Wasser-
not ist. so kumpt er vil beider u.ss, so er
nackendüi ist, dan so er ein Borde uff im
treit». Oetler, Narr., 982 1>; Ev. mit Ussl..
72 J'. Kto.
Dasypodins hat: «nudos. nadfcet», aber auch,
unter Lnperei: «die PÜsAftn die dMselbig Fest
(die LnperoRlift) naAnäi§ begingeii*.
I Nackptaff, Nacktheit, Armnth an Kleidern.
I — «Min nacicetoae enwirret niht». Qottfr. v.
I Str., 1, 67. — Es sollen zn Xinhe keunn
Ullp riic, die «weder siechtagen noeh Ndcfe^
tagen* verhindert. Eis. Pred., S, 106.
Naekmentelin, weisser Kragen, am den
Nacken zu bedecken. — Ein Qoach soll «etwa
drier finger breit an die hembder dhoh setsea
Ion, als die wiber mit den na d t m mtiHn thut»«
Morner, Genehm., D, b.
Nähig, nahe. — Eine schwangere Frao,
die «der gebort nähig ist». Zell, A, 4 b.
Naht Bis in«; !5 Jh. zählte man meist,
statt nacii Tagen, nach Nachten ; ähnlich noch
das engl, fortnight. Scherz, 1102. — «Drie
vierzehn naht, daz sint sehs wuchen». 1«»
Stadtr. Grand , 2, 69. — Zu Hugesrüte ist
«ding ze mitten meien und über vierzehn ndkl
dernoch». 1279. Hist. de S. Thom . 325. —
«. . . wan ich gemant werde innewendig sieben
nachten . . » I2il4. Arch. Bez. Str. — «... in
den süben nahten . . .» 1399. Xbid. — Per Abt
von Munster hat Weinbann «dri stnnt in dem
jar, zc winahten 14 naht, ze ostern 14 naht
und ze pfingsten 14 ntüU». 1838. Als. dipl.,
163. — «Heiet man die m*tte ttikt inaerlialp
siben nuhten vor sin jehten, oder in den siben
nahten danach ...» Nothalden, lö Jh. Weisthn
1, B88. — Der Velen von Qildwttler soll avf
die Matte gehn <vor movon drei siben naciU
und darnach drei siben nocAl*. Ii94. Ibid.,
4, 60.
Natbweide, in vielen BänaeiL 18 Jh. u. 1
— Nach Mone, Zeitschr., 16, 406, tSat Nach-
oder Herbstwefde. Iht das Wort immer bei
uns mit einem t geschrieben ist, so ist es
wohl eher eine Weide, wo dem allgemeinen
Oebraneh gemäss, das Vieh auch des Neehts
blieb, also wahrscheinlich eine eingehegte.
Nämlich, namhaft, vornehm. I>ie Phari-
säer waren «die iMMitiiBhsfsn oder lürnemsten«.
Geiler, Post, 1, 8 a
Nar, ahd. ntura^ Graff, 2, 1109, Nahrung.
— Solehe die ins KlosUr gehn nm Oottes
willen «und nit mer durch ir nar». Brant,
Näch-, Ii (bloö um ihren Unterhalt sich zo
verschaffen!. — Kelter und Selureibw «begont
sich noh mit glicher nar, — der sohiadl
heimlich, der offenbar». Ibid., 77.
Nardispicat, nardns spica, lavandula epiea.
5. Spiktnardi. — «0 Maria, blam der rosen,
— zimmet, ülboum, uäzerkosen, — nardispieat,
zypresz ...» Brant, Bosenkr. D. Oed., 17.
Narr*»cht, närrisch, thörioht. — «Ir wisscnt
nit was ir bitten, wenn also narreeht seind
ir das ir die Worheit nit erkennen». Geiler,
Post., 4, 14 « ; 3, 46 »; Selenp.. 2 b. Et«. —
«Des ist zn wandern nit daran, — das narren
nanecht kinder han». Brant, Nsch., 9* — «Toi
narredüer artzny» Ibid., 66. Etc. — «Ein
narrechtig und ungläubig verheissang gott
miszfelt» Hohenlohe, C, i*.
Narrei. 8, Noirri.
Narrmif Norrwi. 1. Narrheit treiben. —
Lnthors «büchlin zogens uns wol an, — das
er auch redlieh narren kann». Marner, Lath.
Narr, 158, 6.
Ü. Zam Narren maohen. — Bs «kerne diek
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— 868 —
viel lichter an — zn narren einen wisen man»,
üanier, Nb., ö. — »Köniff, kai«er, fönten,
kann« — lont tleh bniiltnltiii lürmi». Ibid.,
149 - <Kr sah dM tt BWftrebt gM ar t wm».
Ii, Uleup., 8Ö.
Harri (nram wohl Narret ansgesprocheo
■irerden), N'arrei. Narrheit. — «Ein strick am
Mi wer eim gesund, — and Wäger dann
ulUeb füilery — tribu. e« ist ein gross
Harry». Brant, Nsch 19 — Wenn die Fürsten
«urren bei in hallen, so leren sie narry.
Imar, Ulenap^ 18. — «Dar becker sprach :
vu sol ich nnn mit der narri/ thun ? «Ibid.,
Ä. — «Wütu narry triben ...» Ibid^ 76. —
Spielmann «nam sich namy aa vnd gau-
kelteduig». Adelphas, Barb., 36 i*. «... sie
hibent es für norry». f ries, 66
Nart, Narte, maae.« Trog, Zaber, Kübel.
Scherz, IUI. — fln coena domini rocipiuut
ministri portarü unum narten, in quibuä (sie)
lavabantor pedes». Liber coquinaa. - Auf
im Fisebmarkt soll jeder Händler «vor sime
Mrten ston». 14 Jh. Alte Ordn., B. 18. - «Die
futhenarten am ▼iaehemerket». liUi. Kön.,
Auwrk., 8^. — «8 ..^ umb oinen narien».
1412. S. Thom. Fabr. - «Aüaouk . . . het
^riben oder eingebrockt Brot in ein Kerlin
od«r in ein Karten, und wolt hinaasfon äff
Feld». Geiler, Sünd. des M., 88 b.
Nartenwein, der in dem vor dem Fass
fl^iiefiden Kübel sich sammelnde, aus dem
Bahnen tröpfelnde Wein. — Hat man Zahn*
'eh, so soll man «die Zen mit unbeschrau
veaea Nartentoeim weaohen». Id , 3 Marien,
M^. — Nachdem Geller von der Art geredet
»ie gewisse Zaubersejjen gesprochen werden
ioUen, saj^ er : «das iat als falsch und üwie»'
9imtropf9. Emeis, 49 ». — Dem Tolksaber-
glauben ziifül^;c thai <]rr Xartentoein seine
Wirkung nur wenn er anbesohrauen war
(I. dieses Wort). — 8t8ber, Zur Oeaehiehte
iti Volksaberglanbens, 50, liest die Stelle
^eis, 49 B, so: «daa ist fklsoh, and Karten
cüi Weintropf», ud bemerkt das«, Note 9:
«der Sati bietet wn?irsc!i>: inlich eine zu Gei-
lers Zeit übliche s|)richw<>rtlich gewordene
oebenrede*. Stftber bat die Stelle nach der
Ansgabe von 1617 abgedruckt, während ich
»e nach der von 1516 gebe. In letzterer ist
»e jedenfalls riebtiger. denn N^uitn ein Wein-
tnpf heisst nichts. Indessen auch so wie ich
Me finde scheint sie mir verdorben m sein.
Dem Context zufolge (s das Wort un6e-
^anen) musa ein Punkt stehen hinter «das
i»t als falsch*. Von den Zaubersei^cii von
denen er raerst geredet, geht Geiler auf den
iiher, den man beim Holen des Narteuicein-
^">tft zu sprechen hat. £» ist aku hier nicht
■t eine sprüchwörtüche Redensart zu denken.
Dasypodius : <Narte, alvens». Noch hcite
%t man bei uns 2tarde iur die Zuber der
'^^■"Ijverkäufer.
Naswia, einen feinen Geruch habend, im
■<^; bei Brant und heute noch : neugierig
«Etlich die sint also natzunss — die vor-
m ichmeckten an die spiss». Brant, Nsch., 109.
•Ratlerwnrt«». Brunschw., Dist., 92 b. Po-
9fnan Biatoite. KiiehL, 9, 98.
Nauwe, genau. Scherz, 1118. — «In disen
sin ist sere nauwe zb sehende». Tanler, 46
(HO.
Nawen, navis, franz. ncf, Art Schiff. Da-
svpodios: »Nawen, phaseius». — Brant,
Nsch., 9,
Neber, fNebiger. Bohrer. Benecke. 2, ) .
282, Nobler. — «Ein scharpffer subtiler ne-
ber». Bmniebw., Ohir, SO«. — «Ein nebigtr
oder ein börer». Räthselb., C, I b.
Neberlocb, mit einem Bohrer gemachtes
Loch. — «Kriegly sprach, er wer in den
Himmel geschloffen durch ein Neberloch».
Geiler, Pred. v Maria, a iJ. — «... Ob der
Luther nicht auch Jura durch ein nepertodk
gclcicn hab». Murner, Kön. v. Engl., 981. —
Luther hat die Bibel «durch ein neperloch ge-
lesen». Ibid.« 971 (er bal lie ao got wie niebt
gelesenV
Necbten. Nebtin, Nechtig. in der ver-
gangenen Nacht, gestern Scherz, 1114. IIIA
— <Ks hat vi! mnTii<rpr nehtin S. Martin ge-
lobet mit gro-ssen uuiiken». EU. Pred., iä,
IIU. — «Fünf Schilling nam din lieber ette,
— Die vcrspUte er neckten im brettc». Conr.
v. Dankr., v. 448. — «Man spricht er kam
neehten spot». Geiler. Post., 3, iQ», 98«;
Narr.. 79 «. — «Die siben Staffeln wil ich
kurtzlich sagen die mir nechtig seind über-
bliben, und die vier die ich neclUig sagt auch
e»elen». Id.. Brös., I, 41 ^. — «Aob gott,
wir sind all der selben lüt, — die nediten
liefen und fallent hüt». Murner Nb.. 198
Negelblam. Nelke. — «Ü^ schroackt kein
negelblum so gut ...» Hnmer, Luth. Narr,
10".,
Negen, M^jen. nähen. Scherz, Ulö. —
•Neien, sarelre». Herrad, 199. — Die Beginen
sollen sich beschäftigen «mit spinnende an
der kankeln. mit negende ...» 1^3 '\ Oottee-
bans snm Wolf. — Die Lilien des Feldes
«spinnent nüt noch negent». Tauler, 275 (48).
— «Ein eser . . . mit siden gen^et». dos.,
64. — Sardanapel *negete selber eine kntem
. . .> Kö[i , 275 — «1.^ ff 14 sch. 3 ^ dl r sv-
denuegeritt umb syde und z& lone von dem
meesgewande aft sebnidende nnd sft negende;
14 18 S Thom. Fabr. Etc. — «Neyerin. Snei-
der, Kur&äiier, die sollen etwan ein Fierteljar
in dem Hos neyen bei den Franwen . . .*
Geiler, Arb. hnin . 92 b. Ktc. — «. . . mit hun-
dert Hticheit uegen». Brant, Epigr., Copie« 2<17.
— «Spitzelatzen . . . uf die hemder Mj^Ms IftB».
Murner, Nb., 48. — «So kan sie negen, fegen,
spinnen». Id., Genehm., k, 1 b. ^ Em Schiff-
lein «mit ieder tamengetufft» . Id., Virg., S,
h b. — «Das nej/en so grosz arbeit nam . .»
Id., Genehm , x, 4 — Ulenspigel «hug an
ZQ fMyen». Id., ülensp., 63. — Er sol in ein
hut geneyet werden mit einem hund . . » Id.,
In8tit.,138 b. Etc. — «Schneider... die werckten
nnd neyten • . .» Pauli, 863.
Negerin. Nejerin, Näherin. — S. die Stellen
bei Negen. — Kein Hemd anthun «es si dann
vorhin von der negerin in falten gestli4die&».
Mnrner, Genehm., D, 4 », 4 b.
Negot, Näharbeit, irgend ein Stück an dem
man a« ntben besebMägt ist — Die Magd
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— «64 —
«wilrft die N^ot ander die B«iik». Geiler,
Bilf ., 9
Heute würde man sagen Nejet.
Neidhart, Nlthart, Neid. Neider. - «Was
hast du mit dem Neidthart zu schaffeo, so du
alle Ta<r $tirb£»t, wie wol du noch nicht tod
bist?» Geiler, Arb huni , 9 J'. — •D&t weiss
3Iao spricht : der Nühart hat den kleinen er>
tödet». Id., Narr., l'M — *Neidhart»narren».
Ibid , li:^b _ «Der mt^rt der ist nofh nit
dot». Braut, Nsch., 54 (zwischen Pfaffen und
Layen). — «Der nidhart ist miiuit under in».
Ibid., 76. — «Wir suche nt nnscr seien heil.
— 80 zeigt er (der Prediger) mir sin neithart
feil». Marner, Schelm., g, 3 ». — «Ich weisz
das ich ein nithart hab — mit disem buch uff
mich geladen» Ibid., a, 4 — «Gar kaum
ein buch gemacht werden ma^. der neidthart
musz es durchfaren». Fries, 7b«. — Mancher
ist «sein selbs feind und neühart». Adelphus,
Mörin, 2 a.-. Personenname : 1842, 184f> u.
t : Claas Nythart, straasb. Bürger, Bathimann
ffir die Wagner.
Nelglichoit, Neigung^. — öfters bei Tauler.
— «Böse Neiglidteiten und böse Qewonhelten».
Geiler, Bilg., 108 Schiff der Pen., Etc.
Neis<ri, suchen. Vergl. erneistn. — «Sie
gon umb ze neiun als ein Saw in dem Wust»,
eiler, Ev. mit IFsftl.. lOB — «Du findest
Menschen dir <\c\\ in gemeinen Wercken eins
Kloster» bruchen, es sei spinnen, neyen,
wllsehen und «Mtncn und rysen den gantzen
Tag . . .» Id., Brös., I, 67 b. Hier ist neisaen
wohl 80 viel wie ttombig suchen ob etwas
m thnn sei.
Neiss, zusammoTi •r'^zogen aus ich ne weiss,
nescio; immer verbunden mit andern Wörtern:
NtitBwanm, um irgend etwas. — «Also
einer der Qot den Herren naittwtnmb bat.*.»
Öeiler, Bilg., Itfh. Etc.
IMuwu, Ich weiss nicht was, irgend etwas.
Scherz, illfi. — Die Juden tneiswas inisseton
hettent». Clos., 103. Etc. — «Do i.st nnswas
dem mensehen fSr die oren gevallen, das hat
ime die orcn verstopfet». Tuuler, 244 (4M).
»Es ist alles neistoas in mir das mich tag und
naht naget und piniget». Nie. Basel, %6S.
—> Er nahm *enneistms spisen von dem tische». '
K8n., 4*^0. — - l>o kam im etmiswas (für en-
nemoat) in dem sloffe für». Ibid.. 59^. Etc
— «Convivinm ist neiswas me denn soeietas».
treiler, Pust., 2, 77 ». Etc.
Ntiastoenn, etwa, irgend wie. auch jemals.
— «In Maria^ der Muter Gottes ist trewesen
neisswen ein besundere JungfrÖwlicheit». Geiler,
£v. mit Ussl , 180 h, — «Het jemants neisHoenn i
uss den Hönbtem an in geglonbt». Id. Post,
2, 110 a. Etc.
Neisswer, irgend jemand. — «Nochdem alse
neisneer . . . wart getriben . . Verse.
Briefb.
Neisswo, ir^ij^cndwu, auch irtfendwie. Scherz,
1117. — «lins diinket * . . daz sü ttemoo in
derselben gegene . . . mSgent wonen». Nie.
V. Laufrn Nie. v Basel, fiö. Ktn. - «Xit
soltu das also verston das ein Mensch in Qott
Terkert werd, das er Qott werd wesenlioh,
Sünder msims» anlhlligklidi der Qedenek oder
Liebe halb se er hat Hl Oott», OeUer, PssIh
2, 67 l*. Etc.
Das alte neit9 liest sieh noeh erkennen in
allemannischen näumis, etwas, näume, irgend
wo (Hebel, 2, 268), und im schweiseriscbea
neuiSt etwas, naier« jemand.
Ne.ien. S. Xegen.
Nejerin. S. Negerin.
Nemlich. nennbar mit einem Namen. Schere,
1117. — »Es ist nun zft sagen wie der do
unc nammen ist noch siner gotheit, wie der
! do nmikh ist worden in siner mensehheit».
' Rugo V. Ehenh.
Nopten, nepeta catanca. Kirachl., i, 634.
— «Nepeta, mrata non ordorifcra. twpfen».
Gersd., t)8 «. — «.STehlefdisnit». Bmnsohw.,
Dist., 9.^ 8.
Nerechen, Narrheit, Spasr treiben. (Nerri-
scheit, Narrheit, Ben., 2, 1, 616.) S. auch
narren. — «Den halt ioh für ein wisen maa
— der zu zeit anoh ner s dhm kan». Muner,
Lnth. Narr, 6.
Neschen. 8. NisMln,
Nespel, Mispel «Ein Apfelbaum hat die
Art das er Opfei treit and nit JNespeien».
Oeiter, Post.; 2, 108 *. — «Sehlohen, nespeh^
nüsz . . .» Bruns ch TV , TMst., 15 ^ cMreP,
negpüm . . • » Adelphus, Fic, 142 «.
Neepelbonm, Hfspellmnm, mespilus gems-
nica. — «Zft dem nespelboum* . Wilgotheim.
IH Jh. Wablenheim. läüb. Etc. — cSorboi,
netpelbmm*. Oersd., 95 a.
Nestbel (falscli für Ncspr-l', Mispel. —
«Opfel, bieren, nestöeilen und welicherlej obM
das Ist». lA Jh. Alte Ordn., B. 18.
Nestel, Nastala, Nastale, Ducange. 4, 602,
das franz. lacet: sprachwörtlich : etwas ge-
ringes. — Man «liess inen nit ein mtM nodi»
(nichts^ Brant, Bisch. Wilh., 262. — «IM
nestel und fünf haller was die houptsumm*.
für die man gebannt werden konnte. Hnroer,
Nb., 76. - hin Pfarrer gibt seinem Vikar
«ein baren krüteer, ein par schfi, — ein dotzet
nesiel euch darzn». Ibid., 164. — Eine Frau,
«die er fdnff keiserthum glich achtet, wiewol
im einmal nit mer dann ein dutzet nestei da-
rnmb gebotten ward». Id., Geuchm., e,S«.
— « . . und kümert mich doch auch nie vor,
— nit umb ein nettelnadel zwoi», Id . Lnth.
Narr, 20 — «Die nadel oder stefft eines
nestelt* Brunschw., Chir., 54 b. — «Und so
er Bolt sein gsellen all, — mit den er pra&st
mit riohem seball, — - jetz ricffen nmb cdn
tjeMift an, — so schliegends im den moff
daran». J. Murner, b, 1 ».
Nesteln, mit Nesteln schnüren, franz. lacer.
— «Man sieht was hochfart arbeit hat, —
wie man sich mutz, nestel, bris». Brant, Sich.,
ö6.
Netzen, pissen. Scherz, 1118. — Der Kne^t
ging in den Stall, «also ob er netsm weite».
K(in,, 7f)3, — «Wer do »«"«.fef anderswohin in
dem Summer denn in den stein by der profoigen,
der bessert 8 Jf». I4M. Qoldsehm.-Zanft, H7.
Notzut. Harn. Scherz, »ll9. — Ein Nachbar
klagt dass ein Bader «sp&lote. netsote ... in
einen aoeh eekfllte», ISnOb Beg. AA, 117.
Meocnl, Knwo Rnl^ von dem nltd. <M
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- 956 —
Feldfhicht, was auf dem Felde gerathen. ge-
wMhsea ist (daher aook Vorrath) ; JQntlinge
te M«it«. — «leb irfl eben tbnii wie man
ta Ostern thut, \\ ;inn fiian Ertbt r bricht, so
M noch NuwrtU ist und UiireDbeüs als ir es
■mnen, primltiae». Geiler, Emeis, 77 —
»iVtftrra/, H ii rr tib f-i -s i-t irnr angencm (an^'e-
nekmer) dann so es gemein wün, du slhest
« «I den Sitbon wol ; sn dem ersten so
iribt man liaum zehen odrr 7\\n\f Ertbem
mb ein Ffenig« darnaoh kaufet du ein gantze
BebSisel foVL mab ^«n Heller». Id., Brös ,
?, 76 ^. — «Die erste Fracht, das ist der nute
£ot, die üürenbeiss. die sind aliewegen wer-
ler dann die nochgondan Frfioht». Id., Bilg.,
151*. — «Solichen netten Rat pfligt mnn zu
icUneken den grossen Herren». Id.. Uai» im
PCE; 4 b.
Hente braucht man den Ansdrnck um iiber-
htopt etwas zn bezeichnen das noch den Üleiz
te jfenea hat
Neware. S. Nuwent.
Nieke, fem. — Der Fahrmann sqU «die
wUki legen iirisehen die hömer» der an einen
Wtgtn gespannten Ochsen. Bergheim, 1^89.
Weisth., 4, 24ö.
Nicken, schlafen. — «Liebes kint, »loffcstu
nd nickestu ein wnitr . » Tanler. '^32 (57).
— «Lasz mich doch nun ein wenig nicken».
Horner, Nb , 191.
Niden, neiden, benei li^n Scherz, 1122. -
«Der tüfel der nidet duz got den menschen
liep hat». Eis. Pred.. 1, Ifli. — «... ob du
is deheinen menschen . . . f^enidctest. Bihteb ,
60. — «Der der do genidet würt, dem thut
u nit wee ; da mnst einen lang niden, ee da
im dn BfU in den Kopf nideet* Geiler, Post ,
4, S9 fc. — cDas David ein solch lob von den
witen vor im versprochen ward, that Saal
dem goach so we, das er in nidU biss in den
M*. Hnmer, Genehm., D, 1 >.
Nidere, fem., das was niedri«:;:, nnten ist,
XisdrigkeiL Niederung. — «Nieman mag be*
Kriff» «oeb beilnden die sfissen ding in der
höhi, er losse denne die süssen zer^'englichen
iliB£ in der mdm». Nie. v. Basel, Bek. Taul.,
tt. Akttlieb« Bnl. Menw. (Jnndt, Panthdisme
popol., 215.) — Christus sprach : «ir seint von
der Nidere, so bin ich von der Höhe». Joh.
% 88. Geiler, Br. mit UssL, 47 *»,
NiderfelHg, baußlliEr. Scherz. 112 ' Ein
Stiitshaas von S. Thomae, das •niderfeUtg ist,
Me an lantfesten und an allein gebnw», ist
Bieht bewohnt «umb sinen nidtHmigm seba-
diB*. 1480. Keg. B, 22^.
Kidergangr, Untergang. — •Niiergang» der
^nne. Geiler, Pred. v. Maria. 5 Etc. —
*iiiäergang der sonnen». Murner, Gayao, 404,
li4. — «... an bnrgerlichen nffruren und
^üergcmg des eiqrnf-n vatterlands». Id., Adel,
A,2«. — *Niäergang der ordnaner». Ibid.,
A, 3 b,
Niderheit, Niedrigkeit. — «Gottes Hocheit
Md des MeascUeu litderheit*. Geiler, öelenp.,
46 «.
Nlderlow, masc, Niederla.sstinp:. «So mag-
V«l dis die stat sin do wir unseru niderioe
kikss ittli^. Ute. T. BMti, ms.
Nidern. erniedrigen. — Tloffart «mit kleiner
kraft g€t^id4rt wart». Qottfr. v. Str., 1, 87.
Bte. — «Die sieb selber erbghent, die werdent
gcnidert». Tauler,* 31 (6). — Gott sprach /iir
Schlange : «dovon do soltu gmjfd«ti werden und
mit dirae libe nf| der erden bin krieeben».
K(3n.. 2:^7. Etc. — Christos spricht: «wer sich
hie höhet, der wart dort genidert». JL Uersw.,
ms. — «Der ist getin mid noch bllbt Ton
Ewigkeit untz Ewigkeit der allerhöchst Hott
. . .. het sich genidert». Geiler, Bilg., 16 b.
— «Wer boebnrt tribt. den miekrt got».
Braut Nsrh. h',! - «Sich hat der schÖpfer
aller diug — genideri von des himels ring».
Id., Bosenkr., Waek., d, 1000. — «Dn baat
\iT\<^> genideri ein kleine weil» Nachtig . Psalter,
21. — «Es were ein schand, solten wir uns
also «uism». Zell, n, 8 — «Dammb bin
ich verfolgt, angefochten und ^wiAiflrt wordsn».
Capito, Troger, ö, 2 t).
Niderträchtig. humilis, im physischen Sinn
niedrig, im geistigen dcmüthig. — «Es waren
(in Palästina) nidertrechtig H iiser und hcttent
breite Techer». Geiler, Kv mit Usal., IBO h.
— «Sehen da wie der hohe Thum umgeben
iHt gewesen mit der nidertrechiigen Mauern
der Demut». Ibid., 180 a. — cDie vier . . .
Füsslin (des Hündlein!«) die do strack nider-
treehtig sind» Id , Bilg, I4ü i>. — «Denen
stot es za, denen das bereitet ist von meinem
himmelschen Vatter, nnd die do nit hochfortig
äeind, .siinder demütig und nidertrechtig».
Id . Pust.. '2, 41 b. — «Bs solt ein Zftohtiger
mit nidertrcchligen Angen ansehen was man im
für hat gesetzt». Id , Narr., 60 — «Sein
Gebet sei züchtig und demietig, die Stim,
das GethÖn sei nidertrechtig und süss, die
Wort warhaftig». Ibid., 66 a. Etc». — «Ein
turn der war) nidertrechtig und dein».
Bingm., Cäsar, 89 >. — Cäsar iiess Schüfe bauen
«ein wenig nidertrechtiger dann die wir in
unserm mör gcw(ui scind zu bruchcn». Iln I .
|}6 •« — «Die unaohtbar und nidertrechtig
stat der Lnttober». Ibid., 88 h.
Dasypodius: «humilis, nültfrträcM»^ ; humiles
arbores, niderträchtige Bäum, nit hoch». —
Göll, liB: «bnmilts, niderträchtig, karte» («nter
den Epitheta a corporis hahitu'i; liyO: «humi-
litas, Niderträcht^keit^ Demut». — Ausser dem
in der heutigen Sehrifkspraohe allein gewdhn«
liehen schlimmen Sinn, hat das Wort bei uns
auch noch zuweilen den von herablassend.
Vidig, giftig, gehässig. — Weiber «sind so
nidig hose trachen, — das sie alle switradlt
machen». Marner, Nb., 220.
Ni«llen, wählen. <— «Wir ligcn also in
disen sitlicben Dingen r.n sudlen und zu niel-
len . . eben als ein Sau iu dem Mist leit».
Geiler, 3 Marien, 15 ■.
Schwäbisch, nulen. Sohroid, 410.
Niendert, Nienan, Nienant. 1. Nirgends.
— «Er sach das er niendert hin mit im kunt
kämmen, und kort wider heim». Gcil-^r, Ev.
mit Ussl., 94 — «Ich hab dich au alten
Orten gesucht und hab dich ntenen fonden».
Ibid , 179 b. Etc. — «Besieh die negel eben
und fin, — das niena^ wüst darunder scbin».
Bmml^ Tbesn., n, 4 «. — «... dts «r sieb
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— 266 —
mienan üchicken kan — zu allem da«: r>r vnhet
aa». Id, Ksch., ttU. — Bettler «die nünant
Mn kirohwili verligttn». Ibid.. HS. - «Die
ritter and barger, so vimdert hin verordnf^r.
waren. Id., Bisch. Wilh., 2bH. Etc. — «Jucken,
do in nienan beisst». Horner. Nb., 197. —
«Eratzen, clo mich nieudert biszt>. Ibid., l
207. — «. . . UQÜ alle« trost hast mendert
kein». Id., Geuchm., K, 1 - «Stand still
nnd rür mich niendert an». Iii.. 4 Ketzer. D,
2 — «Wie wenden sich all tluig behend, ~ i
das sie doch nieiuiert bleiben ^^ nd»! Id , Virg., |
S, C b. — «Die nnncn seiud UM nknäert |
gleich». Id.. Lutii. .Narr, 7H. i
2. Nichts, mit der Eigenthfinilichkeit dass i
die zu (lern Wort gehörige Präposition da- ■
hinter gesetzt wird. — «Ding die man nien-'
diert zn bmchen kan denn za Narrenwerck, sol i
man nit verkaufen». Qeiler, Bros., 1, 94 **. —
«Du sprichst: was bedarf ich denn zu Predig
se gon ? wenn mich Gottes Gnad leret, so ist
es mendert für das ich Fredig hör» Ibid., 2,
26 — «Du sprichest: wie sol ich ea erken*
nen wann es von Gott ist oder nit? niendert
in inugstu es bass erkennen denn darin . . .»
Ibid . 1, 68 b. — «£r schlief . . . und wnsset
nienen von». Id., Post., 2, 19 « Etc. — «Zu
vii sorg, die ist ntenem för». Braut, lisch., 2^.
Niemen, genietsen. 8. aaeh irii«wii. — Bin
Legat forderte «duz vicrde teil aller der nütze
die die orelaten in den nebsten vier joren
fiMMii sottent». Cloa., 50. — Der Meier von
Bcrcnzwiller soll «vier jucharten niesi^en: 1420.
Weiütb., 4i — Wer Güter oder Zinse ver-
trtnft. erklärt das« der Sänfer sie cbesitsen.
Tn><f<re/» und nntzen> solle «in aller mosse und
wii»e», als er es gethau. 14ö7. Beg. AA, 28.
Bte. Etc. — «Oliven ... in nnseni landen
wenig genützt wertieii, aber yedoch niessmt
sie itu Zeiten die r>ciien». Fries., <J8 ». — «. .
dem gut naekstetlen und das nieesen wider
götlich . . . gesatz». Hohenlohe, A. 4 b _
«Alle speisen die man niessen mag .. .» Wurm,
Trost, 84 ^. Christas hat «-uns das brot.
das sein eigner worer leib ist, geben zu
nUeien». Butzer. Weiss., g, 3 b. Etc. — «Wer
diss brot (anwOrdig) neusset^neusset im soichs
XU ewigem gericht». Ibid., g, 4 «. — Frucht
«die luau mag nt$)ttti irü und äpat*. lialhaelb,
0, 2 b. — In der Wüste «die Juden sich ge-
bruchten und noseen der kalten wasser».
Wimph, Chrys . 11 i>.
NiessoBg, Genuss. — «Zimliche nies$unq
(von Käse) nach anderer speisz». Fries, üb «.
«Die meieung meiner probstei». Capito,
Tregor, P, 3 b. — «Von der waren nieMung j
beid leibs nnd bUts Christi«. Ziegler, Titel, i
sich Niete», Oenleten, sich bemftben, sich I
eint-r Sache bL-ditncn. — «I'u solt dich rehtc '
der weite genitten, und solt danne diu leben .
bessern». Nie. v. Basel. 931. — «Wense sieh 1
der riv lif man >iaps richtunies iniil sinro eren
erst gemiten sulte and frödc haben . • .* Eis. j
Pred , Ü, 14. — «Mit frelden gros« sieh i
jeder niet — jetz reden schon, lachen / v iir .
Brant, Thesm., b, 6 - «Socrates and ander
lerer — iren jangem ea zelten rieten, — Siek {
oflt der Spiegel iiieteN». Id., Lnye&sp , 167 j
Nim, Nimne. nicht mehr. — S. z. B. die
Stellen s. v. Jthen und ligern, eto. — «Was
ieh jets «wsi mag than, — wil iek ent|»Csll«&
Ileintr, mim sun». Brant, Nsch , 8. — «. . .
bisz das die sei mm bliben mag*. Ibid.. 3.9.
— Man Iftsst «den win wSdm (rein) blibMi,
— gross falscheit dut man mit im tribcn».
Ibid., 97. Etc. — «Nun ist er üch zu wit ge-
loffen, — das ir besalung m'mm künt hoffen».
Murner Nb., 141. — Coriolan «schwur Rom
sult blibcu mm*. Id., Geuchm., e, 4 a. — «Ade,
so mag ich nüm Wliben». Ibid., c. 4 ^. —
«Eneas wolt sich seumen nümm>. ! I , Virg.,
q, 2 X. — «. . . do ich so ganu kuat walten
Id., Sokelm.« k, 1 a. Kto.
Nis. iS. Nuss.
Nisaclo, Nüäseln. Neschen, Nischen, Nü-
schelo, mit Neisen verwandt, gierig snehen
etwas zu geniessen, sa erhasoben, sa ar-
beiten. — «... zu wQlen nnd zn nieadn in
Essen und in Trinckcn und in Heiseblichen
Lüsten». Geiler. Geistl. Spinn , M, 6 1>. — «In
disen sQwisehen Lastern ligt ein soUeker Ar-
mer Sünder zu nescfien. nit anders weder ttbl
Suw in Hülsen». Id., Post, 2« öl «. — «.. .
nnd hat die EeUerin onantberliok an nOaehBm^
das sie nit mag zum Gottesdienst am Feirtag
komen». Id., 7 Scheiden, Ic, 1 a. — «Wenn
der T6fel knmpt nnd vmb den 8nek g«t mi-
sche» und dir in gern wolt steten ... So gang
er denn wie lang er wolle amb den 8»ck
Mfisdhefcn». Id , Bilg.; 19 — «Bs aeted vt\
Menschen I n gantzen Tng . . im Haas
nescAen and neüen, and wann es Nacht wiirt,
so kaben sie kein Vatter Unser n«di gebettet».
Id., Brös , 1. 67 a.
Nistel, neptis, Nichte Seherz, 1126. —
«Brangine. hofsche nüteh sprich!» Gottfr. v.
Str., 1, 13*1. — «Hilf mir das min nietdim —
Wider mich getrüwe mässe sin». Ibid., 1,
174. — «Irmeline von Bure, Oeidrade Ire
«iffrN 131.1. Spit. Arok.
Niwau. 6 A'uiMfil.
Nobisbns, verdorben am Abyssns, Hölle.
— «Ein strii'^^fMi, die er niraraer kant, — sie
ist in nobishus genant, — dinu ist es warm,
dusz ist es kalt». Murner, Nb.« SS, — «Die
\vil der arzt »tudieret dusz, — M fsrt dtt
kraitck iu nobishus». Ibid . XOO. — «lob halt
das sie in nobühaue — dort sehen zu den fcnster
usz». Id., 4 Ketzer, B. 1 a. — «Darumb so
faren sie dahin in nobishuse, wo der Hameu
zu dem fenster uszschlecht». Pauli, 179.
Much, Xohe. raasc, dim. Nöhelin, Nöhil,
schmale Wasserrinne. 1. Auf der Gasse längs
der Hauser und am Dach. — *Tadnnöhe und
näU die aa wasser gunt». 1822. Urk., 2, 149.
— Ein Naekbar klagt dass ein Bader «spaiote.
net/i'te und ander wftst das von badcstuben
ginge, in sinen nocA schütte». 1886. Reg. AA,
37. — «Die nahe t.h fegende». 1418. — «SaelL
die !r J:r ze niaclu-n». I4i? l Th> m. Fabr.
— «8 .-ji umb ein iserin nöheiin af das kftltsin
dach vor der smitten». 1412. Ibid. ~ Dar
I! •>! V rHr hut dass «alle nöh^ sollen abcsin,
uue lachnöhe und die mihe die z& wasser gont
oder in mbos». 14S7. Almnndknnk.
8. Anf dem Feld«, — «Zim M*i». Ota*
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beim, 1288. Innenheini, iai2. — «Nebent sigc-
brchtcf nofte». Mölsheim, 141U. ~ tAa dua
Mä bi den niülen». Rosheim, 1471.
Nochh«'it. Niihe — tVerre von dfir nodUMI
goi£> Taaler, (12). Eu,
ir«deN»eiii. 8. Nolbein,
Nohe, Nahe, neatr., Litt — c. . . Die lag«
QQü (laz voh^ . . die der vigeiit dem men-
schen anleit». i aulcr, (19).
Kol, niasc, Gipfel einet Berfa oder HSgele.
— «Uf dem nMen». Ft^Mnamo. hrinfi«::, 14 Jh.
Q — «Uf dem burgmUen». Muadolsheim,
1^. — «Ueber LuBperthelm mUm». Yendeii»
heim, 14 Jb.
Nolbein, Nodelbein« beinerne Nadetbüehae.
Scben, 1190. ^ Stirbt eine Avts&tf.i^e, so
bleiben den andern Frauen u a ihre »Miiirp.
■oto««, eeokel ...» öatL-Ürdn., I6tf. — «Der
lelUir Meaeeli hat die Gaben lieber dann den
Gt^ber, als eine das Nodelbein oder einer die
pidin Kettiu lieber hat weder den der sie
gegeben hat». Oeiler, Bröl., 1, M«.
Xolde. Nole, fem.. Nadel. Scherz, 1129. —
•Qeischeln von riemen, die hettent knöpfe
man, darin nrorest neiden gesteeket». Olee.,
— « . . ftU einer noUlen piintelin ^'■eprcn
dem grusscn bimmel». Tauler, d44 (öHj. — In
Egypten «betrftg sich Maria ... mit jr« ncHm
ond mit ire spillcn>. ViUinger. — «Von or-
itwi wegen sint die nniniohe alle schuldig
«in «aide bi in zft tragende». Härlein, 2.^ —
«Kn Bwart?; sidcn snftr mit 2 silberin ntHden».
142U. S Thom. Fabr. — «Kleine noten». 1482.
Goldschm.-Znnft, TA, ^ Die Bescher der Gold-
lebmiede sollen das verarbeitete (lold «ver-
i6ehen noch den nden . . .; und wer es das
jemand mit dem tiofcfwfncÄ «auf dem l'robier-
«etn) nit bcnügen wolt . . .» 1^82. Ibid., 70.
Ifolhart. eig. Beghard, dann Layenbruder
in einem Kloster. — Eines Pfaffen Kellerin
<bei eim «oMort iet gelegen*. Brant. Epigr.
Copic, »87. — «Wann man nun merckt das
aber ich dem nolhart hab die wanden gc-
loacht . . .» Huruer, 4 XeUer, G, ö — «Die
uMaH sind snnet niendert — gni, dann
das man mit inon thu — solche marter bossel
arbeit; — ursach, sie beben rucken breit,
— und mögen solohet wot Tertrairen». Ibid.,
Nome, Nttrae, Raab, Beute. Sclierz. 1130.
— Sie «trlebent tegelichen krieg mit mme
ond mit brande». Kön., «94 Etc. — Der
Teefel hat regiert «also lang bis ich (Christas;
kämmen bin nff das Erdtrich and in über-
wunden hab and in beronbt seiner Nom und
die ossteilt in menger band Stäten der Men-
Mben». Geiler, Poet, 64 ». — Das Heer
kam «mit grosser nom» in das Lager. Rinj,'m.,
Casar, ^2 »», — Oisar bat «sein ritter und
keMht i0it merekUober immi und gewinn r>'ch
enaaeht». Ibid., IWh, ^ sie machen «ein
■*a* oder ein raub darasK*. Zell. 1, 1 "
NSnen, dringen. — «Ir ligend immermeder
»n mir xu nunen und welk'nd uss mir trotten
m Jo». Geiler, Post, 1, ? £». _ «Oo sie also
le im lagen au ndNen und zu nönen ...» Ibid.,
si 74 b. — «So ein Bettler ettvenn jomermeder
an rirrt Menschen nönt und nOnt'nnd Ult nlt
uff nönen . . .» Ibid., 3. 70 b.
Ntfnlieli, eindringlieb. — «Wie vil me würt
. . Oott . . . üch < r!i iren, wenn ir also un-
Btümeklich . . . nöntich, anliglioh . . . au im
ligen an bitten». Geiler, Post, 71 a.
Nontag, Himmelfahrtstag, nona dies, weil
dieses Fest nenn Tage vor Pfingsten ftllt
Schere, 1151. — «S. Ltieas ewaiigelio, des
mendaj^es vor dem nonet<ige». Tauler, 50(11). —
«Der Sche rn notUag*. C|o8., 32. — «Dri tage
vor dem nantage (soll manVintt wfttamik gOtt».
Kön., 770. Etc. — «Christus sprach an dem
Nontag zu einen Jüngern : gont in die gantze
Welt und predigen min Wort allen Creataren».
Geiler, Bil^., 29 » ; Post., ö, 28 Etc.
Norderfelt. in vielen Bänncu, 13 Jh. u. f.
Die die Dörfer umgebenden Felder waren
meist in vier Reviere, naeh den vier Himmels*
gegenden, abgetheilt,
«An Norderlange», die Nordseite entlang.
Uttenheim, im Daehstein, vm. firgerslieim,
I8Ö0.
«Nordtrt, ieptentrlo». Herrad, 179. Sehen,
1131.
NBmekeit, Verdricsslichkeit. (Vergl. unser
hentij^es Necs. verdriessliche Person ) — «I>in
nöstikeü maobet dich verre nnd frömde von
■inen ffteepftren». Tkittler, 27t (47).
Nösaelich, verdriesslich. Vergl. SclHnrü r,
1, 1764. — «Etliehe lüte sind also noBtäieh
das got in die riekeit benemen mfts». Tanler,
272 (47).
Nösaen. In Hegels Glossar, 1116: aus-
pAnden, mtt Terweirang anf tOtm bei Seliers,
1183 (?) Dil- Brilckenknechtc der T^hein-
brücke haben von reisenden Herren üeld er-
zwungen «nnd sie pmOmui one vrlop, wissende
nnd Wille meieter und rata». 1400. KSn.,
Beil , 10^0.
Not. «Libesnot nnd HerrenBot», sprfleh-
wörtlich gewordene Zusaramenstellnng;^ zw eier
Ursachen die, unter gewissen Umständen,
Einen verhinderten einem Gebot an gehorchen,
oder ihm gestalten es an übertreten. Sehera,
662.
1. Zu gewissen Zeiten soll man an Strass-
btiri^ nicht fischen, «es were denne 7i5e«fU)C
oder herreiinot». Ii Jh. Alte ürdn., B. 13.
2. «Werdaz den probst ( von Ölenberg)ijteM|
oder herrennoi irrete» zum Ding za kommen...
Hohenrodern, 1354. Weisth., 4, 114.
3. Die Haber, die durch *libesnot oder
kerrennot» verhindert sind im Dinghof zu er-
scheinen, zahlen keine Geldstrafe. Werentz«
hausen, 1420. Weisth.,4,3. Ittcnhcim, Schwind-
ratzheim, Dämingen, 15 Jh, Ibid., 1, 732,
739; 5, 452.
4. «Drei band not, das ist herrennot. hungtr»'
not und schelmefinot» (Viehseuche). S. Johann,
1413. Weisth., 5, 473. - Liheanot ist Krank-
heit ; sie entsebnldigt (n» 2 a. 3) die zu einem
Din;^' Berufenen, wenn sie nicht erscheinen.
Auch die Hungersnot (n° 4) geliürt zur JAbes-
not-, so ist letztere an verstehn wunn (n- l)
den strassb. Fischern {gestattet wird, in 8on.st
gebannten Zeilen, /.a iiächcn. Der Sinn von
flerr«NN0l ist weniger klar; in etnigen Ding-
X7
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- 968 -
hufrodclu des 16 Jh ist das Wort durch
Herrengeschäft ersetzt : Stotzheim, Ingwcre-
hcim. Weisth. 1, 687 ; 5, 411. In den Stellen
Qo 3 könnt man, auf den ersten Blick, an ein
vom Herrn gebotenes Geschäft denken ; welcher
Art aber müsste dieses gewesen sein? Jeden*
Mls kein Frondienst, denn im Interesse der
Herren selber waren die Dingfhofversamni-
Ittngen nie aaf Frontage festgesetzt; aacJi
nicht Xriegsdienst ; zn solehem war ein Geist-
Ucher wie der Probst von ölcnbor^' (n'^ 2)
nicht persönlich verpflichtet. Man denke ferner
an n* 4, wo die BrklSnuig durch Herrenge-
schäft absolut nicht annehmbar ist ; es ist da
die Bede von drei Kothen, von denen die eine
oder die andere einen Banem so herunter'
bringt, dass er sein Hans vcrkaafen muss; in
diesem fall kann die Merrmnoi nur eine,
dnreh die h&nflgen Fehden der Herren veran-
lasste Kricg:snoth, eine Verwüstung des Dorfs
und der Güter sein; so ist sie auch in n° 2
und 8 si verstehn. DafBir eeheinen folgende
Stellen zu sprechen: «verbrinne (ein Habhof)
von des herren sunderlichen urluge . . .»
Hetzerai, 15 Jh. Weisth., 4» 199; und: «wer
das (ein H]ib!u>f ) abbrandte oder zerstöret
wurde in.i iaadturiigcu . . .> Sundhofen,
15 Jh. Ibid , 4, 168. In diesen Fällen, so wie
in dem von n* 4, war dem Baucnt p^estattet,
für einen Neubau Holz im Waldi /u holen.
Herrennot wäre demnach eine durch die
Herren über die Landleute trebrachte Noth.
Auch das Fischen zu Ötra&sburg, ir 1, lasst
sich 80 erklären : war die Stadt von Feinden
umgeben und daher Mangel an Lebensmittel
zu befürchten, so wurdt« der Fischfang auch
in Zeiten erlaubt, wo er sonst verboten war.
-- Die spätere fiedeutong von Herrermot,
Herrengesehftft. stammt aas einer Zeit, wo
(las Anfhitrcn der Fehden den ursprünglichen
Sinn in V^argessenheit gebracht hatte.
Not, comp. Böter, ndthig; Einem ist not
nach etwas, er verlan<j:t crMsilicli darnach.
— (Gott ist vU nötter einem Sünder ... die
Hant seiner Barnbertzilceit zn bieten». Oeiler,
3 ^rarien, 17 Ktc. — <Weni noch vi!
Pfründen hie ist not, — des esel feilt me dann
er got, — vil seck die dont des esels dot»,
Brant,Nsch..32. — «. . . doim so not /.n fliechen
was ...» Ibid., 74. — «Ach gott, hett iohs
verstanden baaz — ein mal do es mir nCttar
was, — sn hett ich selber ouch ^cton — das
ich dich ictz kan lernen schun» Mnrner,
Schelm., a, 4 — «Dorum was im schwigen
nöter dann t\ riiiki^cli». Id., Mess. I), 2 Etc.
Notdorftigkeit, Noih. — «Du soll eren den
artat. wan der aller öberst hat iu geschaffen,
von der nottürftifjl-fit wefrcn». Fries, If» a. —
Salbciweiit «äul mau iiit tiinckeu /,u lustbar-
keit. sunder allein zu noturfftikeit* . Ibid.,
45 n, — Gott hat die Tsrai liten «erlöst von
jrcii notdurfftighcittn* ■ (l's 107, 2.) Wuim,
Bai., h, 8 b.
*Kin Notdnrftstfil (Nachtstul) mit eime
küssin». 14H2. Inventar der Mct/a von Lichtcn-
bcrtf
Nöte, adv., ungern Scherz, 1133. — Den
Tod «Udct fidte ein icgclich man». Qottfr. v
Str., ], 142. Etc. " «Des verdriisset sü, und
t&nt CS deste minre oder deste nöter*. Hinter,
448 (77). — «Ich nimme mich dirre grossen
wurdikeit gar nöfe an». Merswin, 9 Felsen. 6.
— «Sü woltent flöte wider iren willen sin
meistere gewesen». Glos.« 129. Etc. — «Wie
nSte er es det, so det er doeh das». Kön.,
379. Etc. — «Idi bin also rcdite iiAe ii dii«m
klosler». Hngo v. Ehenh
Mdten. nöthigen, zwingen. — €. . . Dir
selber ein Gewalt anthun. dich sclbs nöten /u
der Volkttmmenheit». Geiler. Brös.. 1, 15 «.
— «Der Himmel noch der Tüfel mag dich
nit nöten und zwingen das du Todsiind thu-
gcst». Ibid , 1, 24 K £tc — «Das ist uns allen
werlich ein sehand . . wie jeder Teotsefa
ein flesr'hli ^lat, — win wir /.u drincken ein-
ander nöten — und mit i^uffen selber döten».
Unmer, Sehelm., i, Sb. ^ «]fit dem g«Un
und Ac-m /[luni söchst du ire (der Maulesel)
backen iwtm*. Nachtig., P&aUer, 76.
Nöten ? Was Kurs, Vdl, citirt, kann nicht
zur Erklärung dienen — «Was gat dich doch
der ndten an» — das du dise Ingen hast ge*
than?» Murner, Luth Narr, 72.
Notfest, tapfer, fest in der Nuth, standhaft.
— «Der notfcsU und bescheidou her Steinung,
ritter». 1336. Als dipL, S, 163. — «Knnrat
von Kirkel . der gar notvrsie ■v^ -as» CIos .
138. — Ein liiiter, der «was manhaf'c und
mOlimte zh den eren». Märlein, 32. — «... das
man ench idic Berner) halt für crber liit. —
die notveat bi dem rechten stou». Muruer, 4
Ketzer, Vorrede — «Nun log, Ms« atat und
bleib notfest». Ibid, J, 4 i>.
Nötlich. I. Gefahrvoll. — «Ich besorg war»
lieh es kum an tag — das britcht uns angit^
HiMche klag». Murner, 4 Ketzer, H, 2 ^.
8. Nothwendig. abgenotbigt. — «Ich wU
zum ersten protestieren ~- und ein mOtUA
reden fieren*. Marner. Lath. Narr, 5.
Notrede, geriehtllehe Klage. Scherz, 1188.
— Kein (lotteshausmann vunEberslieimninnster
soll wegen seines Guts <ze keiner notrede stao,
wände in diseme offen dinge . . . ünde ist,
das . . . des abbetes hovcgesinde irezurnent,
darumbc ensuUent si keiner notrede stao,
wände in mines herren kemenaten». 1880.
Weisth.. 1 f>72.
Notwtjreu, »ct., verthcidigen.schützen gegen
Angriff. — «Er wene stnen Up noiwerendi
. . .. c. 1311. Urk -2, 29. 132?. Ibi l , if>2
Nübelnng, Verdustcrung. — 'Isuhehmg der
äugen». Gersd.. 14 b.
NUblig, Nibf'lijr düster, nebelig. Schmol-
ler, 1, 1713, nibiich. — im Frühling ist, J<M
Wetter «underweilen kalt, denn ist es heiter,
ein Weil nühh'g, also ist es gewonlich unstiit».
Geiler, Fred u. L., 12 «. — Träumen von
«lufft der nüblig ist». Traumb., a, 5 i' - «. .
w eit \ on dt in schweren nibiligen Io<It». .\iiel-
phus, Fic, 140 b. _ «Lufft der nibelicht ist».
Ibid., 141 b
Göll, 26 : «coelum nubilosum, nüblig Wetter».
NUchterlicb, nüchtern, mubsig. — «Abbruch
thun allerlei speisen und trancks, das man
nüdiUrlich leb». Wurm, Trost, 31 b.
Nammen, nur, zusamtuciigeseizt aus nur
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- 869 —
mehr. — «Es wa« numme dan dn wosen do».
iJuwert 28. — «Es gang sust wie es well,
MUcr du er nummen nioclit vil Gut« Qber-
knmmen». Geiler, Tost , 3, 81 Etc — «Nim
mtamen darzu ■wct dir heiffen kan» Muiner,
Ulensp , IH.
Nttnnelin. Art Wanservopfel, nicrgrns alliel-
los, *tn 5 ^ die besten* m verkaufen. 1381.
llsatia, 1867. 299.
«Niaebe, fibula». Herrad, 189. Scherz, 1140.
Nfiscblin, Rinne, Kanal. — Geiler, Ev. mit
Issl.. 96 ». S. die Stelle bei Kenel. — Das
Voeab. von 14H2 hat: •JUnttk« oder Bione,
«aialfa». Frfoeh., 2. 34.
Nüss. Nim. Ei dor Laos. — «0 Mensch, dein
laag Haar da Leoss oad HiUa in wachsen,
iit das dftin Suhmta?» 0«il«r, N*it., 98 -
«. . . ond wiesch ir hoajit mit solchem flis,
— da» daruff nit wüchse Iiis nooh nw». Unr-
ur. Bad., F, 4
Kosx. crena catapuitac, Scher?., 1140; der
Einschnitt in der Armbrust, in welcher beim
Spannen die Sehne gezogen wird, Zemeke, 418.
.Nach Göll, 296. sclieint die Nnsz etwas an-
deres gewesen zu sein: «oncos (Hacken), die
Nusz ; epizygis, dea Loch am Armbrast, darinn
iic XuBz liegt, der Nuszbrnnnen». Gödeke,
145, meint: der Drücker an der Armbrust,
las den von Scherz citirten Stellen ersieht
msn indessen, dass der Pfoil aus der Nnsz
dog;. diese kann aUu nicht der Drücker ge-
wesen sein, sondern eher die Höhlang, in die
man den Pfeil k'trtc. - Einem Schützen «bricht
der bogen, senw und nus£». Brant, Nsch,, 78.
NÜ8»en, gcnieasen. S. anch Nietsen. Scherz,
1142. — «Gelichcr wise also der lichame
muart die lipliehe spise». Taulcr, 43 (8) —
Wer eine Speise nicht behalten mag, kann es.
Veen er Cedernhoiz •lasset». Ibid., 40ä (70).
das ich dirre gftten spisen ttnd dia
fti^n wines /.fi vil uü.<iKe». Nie. T. Bnsel, 229.
— tDie Bo daa aimosen nAumt ...» 16 Jb.
Alte Ordn., B. 18.
N'üTfTi, S_ Xüteit.
Nütheit, ^iohtigkeit. — «. . . Der da stete
■bttimpt und sieb der iViAUIett nübert, daromb
das er ans nüt gemacht i8t> Geiler, Schiff
der Fen., 86 — «Das in das er hoffet ist
ein Nmeit, ein Lerbeit, ein Wanbeit». Id ,
Bil?.. 22 1'; Post , 5, 89 a
Nfitxit, Nütechit. N&echint, Nichtzit, m-
len. KfKa, niebti. Sebent, IUI. — <By herre,
C8 cnschat nüizit». Taoler, 450 (78). - Leute
die bei einem Brand «zilsehent und nüt^U
ttot ... 15 Jh. Alte Ordn., B. 18. — €. .
^nn schuld oder von libesnot, wie das gesche.
mUnt uszgeuuiuen . . .* 3Iolsheim, 1472.
Wdatb., 6, 424. Etc. — «Ks were nütachit
»ürscr . . -» Clos., 42. — «Sie soltent mltschit
dimmbe verlieren». 14 Jh. Alte üidn.. B. lä.
Etc. — Dem Kaplan soll man «von den ge-
Wien die ime zftgehorenf nütschint nemen
uucii abbrechen«. GoU.-Ürdn. — «Hettcu ir
(tiaabeu als ein Senfkörnlin . . ., nüUit würd
Weh Dnmü^'lich>. Geiler, Selenp , 105». Etc. 1
— «. . . So geb mau nichts darauf, es hilfet j
niclUgit». Id., 7 Scheiden, H. 0 b. _ «Nieman i
ist dem nüU gebriel*. Brant, Msoh., 2. — €. . . |
darumb ist nütst nndötlieh». Ibid.. 10. — «. . .
gwalL und golt — Ott 1er der tugent nützet
solt». Ibid., 10. Eto. — cWenn er (der Esel)
schon pfantz Mti(<^i kan, — noch dennocht sitzt
er oben drau». Murucr, Müle, K, 7 — «. . .
das er dri tag liesz herschen mich, — und
mir darin gants iHUm redtt. Id.. Qeaobm., A,
3 •.
Nnwelende, neutr, nen urbar gemachtes
Land — »Nutoelende, novalc» Herrad, 181.
— «Uf dem nutoelende*. Feldname, oft, I2f96 o.
f. — «An Herinannes nuweletule». Himlishnini,
18SS. — S. Florenz «dalp die böume und die
barsten na nnd mabte ein nuwelende nnd ein
kornvelt». KÖn., GBl.
Nnwelingen, neulich. Scherz, 1142. ~ «Wir
tftnt 6eb Irant . . . dae letfent nuwdingm
unsrr lirrren . . . nbereiiil^i'nrii'ii sin! , . ,» 1357.
Tuüberzunft, 6. — Bei einer i^'euersbruust vor-
brannte viel Korn, «wan es nrnp^mgen -was
in die schüren grefiirt». Kon., 756. Etc.
«Waz hat daz kint sünden getou, daz nuwe-
iingen gebom ist?» Eis. Pred., 1244.
Nnwent, Neware, Niwaii. Nliwen, nur.
Scherz, 1143. 8. auch nummen — Die Minne
«gebirt niwau smerzen». Gottfr. v. Str., 1,
168. Etc — «Warumb hiesch er niutcen von
dem minnestin sins vingers ?> Nie. v. Strassb.,
264. — Niemand soll fischen »nuwent mit an"
sers herrn des abbetes (von Münster) urlopt.
1334. Als dipl., 2, 164. — Dem Menschen soll
genügen *Hutoent das sele nnd lip mit ein*
ander bliben möhten». Taulcr, :W9 (53). Etc. —
«So wil ich mit urlobe noch uuwent eins mit dir
redende sin», Nie v. Basel, 966. Etc. — Vor-
mals sang man das Gloria *nutcent zA wihcn-
nachten*. Glos., 20. Etc. - «... also sü
nutoent worcn sehs stunden do inne gewesen».
Kön., 238. Etc — «Es was ein grafc . . . der
bette nutoent einen snn». Märlein, 9 — «Die
ersten waten in das Wasser nutoent bis an
die Knoden». Geiler, Post., 4, 40 b. £to.
0
Obeuthärer, das nämliche Wort wie Aben-
teurer (s. diesen Artikel i, nnr volkstbfimlieb
UlMM hand, (letieriiand liiibeii, vurlicrrschcn,
den Vorzug haben. — Einer Imt <incr einer
KratTi dunn der andern, und eine hat Ober-
fuinä lucr dann die andern . . . Die in ver-
nünfftiger KrafFt Oberhand haben, die versiond
das sie das und das sotten thun ... In denen
hat zornlichc Krafft Ueber/iund gehabt». Gei-
ler, Brös., 1, 13 b.
Olteikeif, Obrigkeit. — «Es ist kein Un-
glück im tVtij,'or Ding weder Oberkeit und Prclat
sein» Geiler, Brös , 1. 14 — Einer lasst
sich nicht erweichen «durch Tröwungen der
Oberkeit». Id , Pred. u L , 67 b. — Wenn
die Obern nur «ircn eignen Nutz suchen, denn
hört uff zu sein ir Oberkeit». Id., Brös., 8,
.t3 «. Etc. — *Oberkeit halten hat wol fug, —
aber z« vil ist mer dann gnng». Brant. Epigr.
Copie, 226. — «Der zins, die »tür und ouob
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— MO -
die bet — die oberkeü erdichtet liet*. Manier,
Hb., 109 ; Bad., 6, 2 " ; Lnth. Ntrr. 53. Etc.
Oberthttr. S. üeberthür.
8. Eitel, aichtig. — -«Die Welt ist nit an-
den denn ein waner Öd»r Fimw, ri ftüst hin-
weg stete on rml- rloss». Geiler. Bilt,'., 19B
ObeirtoB, Gegentheil von Untertban, Obrig« | — «£« wandert mich bei eer and eid - der
keit. — «TNe ondeitone die sint nfit me ge- 1 frosten ödem öppigkeit*. Manier, 4 Ketser,
horsani . , es besohiht wol ... so in ir ö^- G. 5 ». — «. . . das er vU hat des < /-n £jut».
Urne berüteu and bebolfen nut irdenschem Id., Virg., T, 4 «. — «Die zergenglich öde
gftte dgent, so sint oaeh sfi of die «t . . . ge- irelt>. Id., Nb., 66. ~ «Ade, far hin, du Me
horsam». Nie. v. Basel, 342. — «Das müt'eiit weh». H . l utli Narr 148. — «Gott hat nit
ijr woi behebeu mit urloabe awere odfreton».
Ibid., 880.
OberwiTid, Sudi^ind. — «Du weist wol oh
geacht der uofruchtbaren öden ding*. Nachtig.,
Psalter. 10r>.
«Odermenge» Gersd , 89 AgrilBOliÜI
es Obericind ist oder Nordwind oder Westwind patorium. Kirsebl, 1, 240.
oder Ostwind». Geiler. Post., 8, 86
dheit, Leerheit. — 'Oedheit des Hintes,
Oberzile, oberste zile. das Älpiiabct, oberste I Erlerong des Houbts» (durah SQ vil Feeteo).
Zeile der Vorschrift nach der man die Kinder
schreiben lehrte. Scherz, 1149. — «Dab ist die
oberste HU, die drie und zwcntzig bftstaben*.
Nie V. Basel, Bek. Taul., 17. — Karl der
grosse «stifte also menige kirohe also manig
Geiler, Holl. Lea, c, 8 >.
Odlich, adv., eitel, leichtfertig. — €. . . «ff
das ich nit ödlich in dem giaaben prediget . . .»
Murner, Adel, £, H t>.
Ovelate, Ofelote, Ollete, Terdorben aas
bft'^fahe ist an der a?jfr.'j7'»n des abeces». Kön., ; oblata, Hostie. — «Der priester teilet die
407. Klc. — «Dise Lnug h&h ich euch für j oveiatun in drü . . .» Bihteb., 86. - Die Aeb-
wöllen schriben als man den Schülern für- \ tissifi von Kschaa gibt «j er lieh ein vierteil
schreibt, das hcisst die Obersü, da malen sie
weissen eime kirwarten zft Ruffach, das er
die Buchstaben ab». Geiler, Eraeis, 74 ■. — dovon gebeu sül o/eioUen, was die kirclic und
«Es sol keiner trinckcn, er solt ein OöernV die elter, die darz6 gehörent, bedurfent».
haben, damit er nit aa vil trinoke» (Vorsohiift). 1849. Wcisth., 6, 888. - Ein Gefangener be-
Pauli, 169.
hauptet das Saorament empfangen zu haben
Obis, Obes, Obst. Scherz, 1119 Zuweilen: «in einre halben ostien einer oßoten», die
06«. — 'Obiggarte, jpojnariam>. Herrad, 180. . daroh ein Wunder zu ihm in den Tharm ge>
— «Dürres oder grfines oftesv». 14 Jh. ürk., | kommen war. Nie. v. Basel, 148 — «Do sacb
2, 210. — Tractieren «mit hünren, mit kese, 1 er da/. /.& der ofelottm ein grosses criitze u»
mit obUt». S. Lukart, 1364. Weistb., 4<, 86. 1 gewahsen was». Ibid., 186. — «1 scb. omb
— *Öba, krut, gras und andere frtllite». Köii., ^dMlM». 1#08. — «16 ^ amb oßattm: 8.
886. Etc. — Der Monat Augast «iiset das o6«s Thoni Fabr. — Eine Medizin «genummen off
and füret es in*. Conr. v. Dankr., v. 880. — 1 einer offiate*»». Branschw.« Post., 80 — «Bin
Adam und Bva «irerbnrgeiit sieh in dem pa- 1 hoetia oder offlade». Bfttbselb.. d, 7 b
radise do sii iaz oöes bettent gesseu». Vil- «Ofenhu8»,Kackofenhaiis, Bäcker- i Scherz.
Unger. — «Das obes . . . sohinet also gel und 1164. Za Strassb. and auf dem Lande, 13 Jh.
eise sehtae ...» Tanler, 916 (87).
Och, eigentlich Nöch. schmale Rinne. —
«. • . das Wasser das mau lu den öchen inher
liesB». Ringm , Cäsar, 89 b. — Oeh wird noch
suweilen im Elsass für Noch gebraucht.
a. f.
OfentUr. Gaucklerkiinstc, listis:.- Streiche.
S. auch Abentkür. — «Ich hab des vil ge-
nomea wtr — das maneher tieib sdludi
Ofentür, — die zu sim ansehtog im gftb et^».
Oede. Scherz, 1152. 1. Schlecht, ehrlos. — 1 Brant, Nsch , III.
Bin Priester, «der hielt dicke gar öde geselle- 1 OfentUrer, merkwttrdige Ferm, die noch
Schaft von pfafFen und von leipen. die gar , direkter als Abenteurer (s. diesen Artikel) auf
vilanfhre begingent». Nie. v. Laufen Gottesfr. das alte avenimrer, franz. aventnrier, zurück-
8g. — «isi er ein lichtfertig öd Mann, so
zücht er lichtfertig öd Gesind». Geiler, Post .
.3, 41 _ cDarn ein schelm siu aL>u öd, —
führt.
öge, ^Ve. fem., aagia. Göll, Onoina^-t..
ö.S : tauge, pratum». 6. auch Uwe. — <üt uie
also hübsch und also schnöd ...» Mnmer, ! ^0>. Achenheim, 13 Jh. ^ «In der
Schelm., g, 6 «. — «Der öde schentlich man»
Ibid., d, B b. — tDu öder, schnöder, böser
man». Id., Genehm., y, 4 «. — «Ursach sucht
Friedelsheim. 1404.
übte. S. Mte.
igelecht, mit Augen oder Punkten ver-
ein ö(hr man — der sinen fründ wil faren i sehn, getüpfelt. Schmellcr, 1, 60. — *OeifeieeiU
lau». Id.. >b., f>9. — «Das in gott sehend den bowcin duch». 1477 Tucherzunft, 90.
öden man». Id , Luth. Narr, 114. — «Valsche, I Oigen, Uugen, ögen, Engen, vun Auge,
böse, öde zungen». Id., Sehelm., a, 3 — zeigen, vorweisen, sehn lassen. Scherz, 71 ;
«. . . mit bösem ödem willen». Id , Bad.. F, angen. — «Als ob der priester (bei derltoi«)
8 «. — «... in diser oden boson that . . » Id., spreche : als ich in hüte oige. aho oigei CV . • .
4 Ketzer, m, 4 b. £tc. S. auch Schmeller, 1, 28. . sinem vattcr sine wunden». Bihteb., 83. —
2. Leer. — «Dise Wort sagt SophaniM von 1 Die Leute •ögent (var. Hugent) ir nlmneen,
eim öden verlassiicn Hus». Geiler, .Narr , 7G a. und wellent das es die lüte wissen». Tmlcr,
— «Seind wir nüchtern und öd, so seind wir , 212 (87). — «Wer es das . . . got siiie er-
bldd als vor dem Inbiss». Id., fimeis. 6 Bte. i bemede wdrde öm gemie ...» Nie. r. BM«L,8a7.
— «Unfruchtbare und ddt Und». Hnmer, — Christus sich «zA Inaüi|^^en zit* n nit öiaen
Viig.. k, 6 b.
wil». ld.f ms. — Die runtosnueu der Tucaer
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— Ml
> nn-: ^ie ab^ant. süllent oach bi ircn eiden Frank, 2. 109 b _ ,ViI kfillen und klappern
dea anbanden füTifmannea öaen ... die pfen- i macht anwert». Ibid., 192 <>. Frank hftt
lüge, die dc> jar^ ^evftlhm iTnt fn dl« bttMe». I sogar, 2, 193 b, «fn wie NefdhArt gebildet««
1361. Tucher/.iinft, 7. — Der Znnftbote aoll Snbst., Kaihart, Schwätzer. Dans bei GeiUi
den HeiBtern «de« handweriu hasrst öigen OhüUten für (Steten steht, und bei Brant
nd s5ig«]i». 1487. Ibid., 68, — Ontenbcrg okaU für ofefldif, wird dnroh dM bei Brun-
ngtc cdass er die presse dio er hiinder jm schwig vorkonmend« oiaiteM b«wi«8«ii (a.
nieman o^fete, soigete». UH9. Vind. typ., i oben).
Utmrn^ 8. <~ «Fnto Kfisehe, euge din «rt>. I ölspfel, OHt«. — «Die Frileht eigner Olorl
Altswert. 69. — «Din trfhve da engest offen- und die GrossmacluHiif Gottes ("Inri sein Oel-
bar». Ibid., 1%. — cAbo auch mag einer den df/«l Uud Lorber». Geiler, Arb. lium., 48 ^.
Sflhftlek hinder den Oren nlt lang verbergen, j cölbeade, camelns». Herrad, 189. Sdier«,
«r öi^ in hindeunoch. nnd sticht herfür». Ilö9. — «Zar oUmide: Strasib. Haainani«,
Geiler, Post, .S, 61 — Der Ehbruch, «ob 1826.
derselb schon nit vollbrocht würde mit den Olei, Öl. Scherz, 1161. <^ *Olei, oleum».
Wercken, als do man Wis and Oeberd r^igt Herrad, 191. — «Den siechen . . . da« heilig
ond öigt, in und mit Underston, das selbe htel- oley geben». Glos., 20. Kön., 521. Etc. — «Ich
teilt «i« aveli ISr Todsünd». Ibid., 3, ö6b. - goi imc «bin ihm schuldig) hundert mossen
r>o fiincT nssbriclit in Zorn nnd den öt^t o^s». Eis. Pred., 2, 8. — «Maprcfsot zö olei
aiid zuiget mit Wisen und Geberden ...» th machen» 1428. S. Thom. Fabr. — «Ein
Ibid., 3, 68 b. oleihus mit (}\me oUistampf: 1480. Strassb. —
Meist mit zeigen verbunden: eidlich an- Sie «hatten oley in irpti rtmpell»in>. Fred,
zeigen. — «Die häber sollent recht sprechen Ingolts, Etc — «S. .Juhunnes dag aU er in
aad by den eiden rügen, zoigen und oigcn da/, olq/ >,'esetzet wart* (6 Mai). 18äÜ. Gotshans
waz sy wissen . , .» Werentzhaasen, 1420. | der {Seh^selsheim. — Ein gewisses Haus zu
Weisth., 4. 2. Etc. — «. . . das reht das sfi Miilhauscu «linset 15 sch. nnd eine maszo
jnen gtoiget nnd gezoiget hette». 1446. Sem. otees». 14i:4. Gart, de Mulh.. 463. — «Peter,
Arch. — «Hat aber der meiger uf nicman zo Paulus, die z5 Rome rasten, - Sich, den soltu
dagende noch keinen gebreste des hofes ze mit oleimiiae vasten» (?) Gonr. v. Dankr., v
igade .... S. Gilgen, lö Jh. Weisth . 4, l'.)H.
180. — In der Reohueprache blieb die Formel • Oleibe, das Übriggebliebene, der Best,
n 8tera«sbnrg im Gebraneh bis im !8 Jh. Scherz. 1161. — Bei der Wet]ü«se soll der
1713 schrieb J Hertenstein für die juristische liiittel von Rosheim «obendes in den
Facaltat eine Dissertation de juramento ex- reben sin . . . das er besehe ob kein ole^
hiWcioRis, germaniee Eyd aejrgene und seigen. • blibe». 14 Jb. Hanaver, Constit., 878. — Bin
Okallen. sinnlose, verrückte Pin^^e reden Wirth zu Bi8ch-\ r soll, bevor sein ang^e-
— «Die Frowen redtent als ob sie owiseten stochenes Fass nicht leer ist, «kein oihd
«ad roseten nnd oktOtetm». Geiler, Poet., 8, sehenkea». 1468. Ibid., 829. — «Les«Bt off die
25 *. — «Es stat nit in iinserm gwalt — was Stück oder OleibeUn die do über bliben
jeder narr red. klaff, okaU». Braut, Nsoh.. 48. seind». Geiler, Pust,. 2, 77 78 b- 79 «. —
— «Biirr«C«ebblviii«iiwai«er . . . rertreibt l «. . . wie man pflegt «v tbnn an der FQrsten
trurikeit und okallen» dartinib i^s der aller Höfe, deren Oleibtftti des vordem Tages von
höchsten wasser ein« iit lilr die melancholey» | Rephünern und Oappaunen werden erst für»
BnuiMbw., Diat., 88 b. .i. «Engeletteswaaser | getragen am Horgen'Imbiss». Id., Fat. Noet.,
ist irut für dörecten sinn, melanco!\ nnd G. 2'>. — «. . . darumb euch mit den oteu2>f«n
okaUen*. ibid., 57 b. — Fries hat das Wort und fragmenten beniegen laezt». Adetphns,
liebt, r«d«t aber, 46 a, von «melancolischen Türk . D, 1 a.
schweren fantaseyen», in welchen Zuständen | Oleigen, die letzte Ölung geben. Scher«,
man Dinge sagen konnte, die die Zuhörer I 1161. — «Vormols oleigete mau nuwent
für Unsinn halten mnssten. . priestere vnd gro««« harren ; dovon kam das
Zarnkc druckt, bereits nach den ältesten | Sprichwort us : sol men ouch buben oUigen?»
Ausgaben, zu ijritnt, Nsch., 43 (s. oben), o ' Kön., 622. — «. . . alle siechen oleigen . . .»
faÜ in zwei Worten, und bemerkt, p. 877. o | Ibid., 526.
sei wohl Druckfehler für wi - oder, wie ; Ölgölite. Etwas das blos durch S'nibiinfj
mehrere Ausgaben des NarrenschitTs haben, geheilisrt wird, sonst aber w erth- und uuizluii
während eine andere gefadem odi0r «etat Var bleibt. Heute sii>;en Mir von einem dummen
gleicht man Geiler, so ist anzan<»hmen dass Mensclien, der auf Fra>,'^en keine Antworten
ekaU zu schreiben ist. Schon die älteren zu geben weiss, er stehe da wie ein Ölgötz.
Herausgeber Brants haben das Wort nicht i — Agricola, 79 — «Du vermeinst, so ein
mehr verstanden; auffallend ist, dass es auch bischoff weihe nnd salbe, so mög er wol
Zamke nicht kennt. Im mhd. lässt es sich götsen machen». Mnrner, Adel, G, 2 b. — Die
nicht naciiw cisen. Ä. in unserer Ausprache o, Lutherischen nennen «die priester esel und
ist eine von dem Wort, dem sie vorgei>etst|%ö<«en>. Id., Luth. Narr, 65. — «£s etat
i«t, vnsertrenaliare Partikel, mit privativer ' maniger ölgöis auff die Kantzel und wil den
oder negativer Bedeutung,' s. unter oicts und Luther . . . ai's/,ricliten> Itiul., B, 2 •'. —
oicMOH auch OMddU^). Das Wort gehört zu i «Uuser ö/^ö&ven und be^chorne knaben». Capiio,
Isaßm, §ML kßBttt, raden. engl, to «all. Ba>|Pfkffi'.. a, 3 a. ^ «Dia bMebornen pliUtliugoa,
Meka, 2, 780, «Am sweien Hand Mim», < ^«salbten dll^Mim». Braaf;, ZeJmdsii, b, 4 k
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— Man hangt es ee aa die iflgOUrn». Zicgler.
Register, a, 2 «
Omäclitikeit, Omaolit, ADieclitigkett, Obn-
macht. Ein Flucher «hebt gott sin mnächti-
keU . . . für*. Braut, Nsch , 84 (er \*iifi üoit
vor, das nicht thun xu können was er ver-
lang). — «Sinoopis ist sa tüt«ch omacht*.
Fries, 128 — •Omeehiigkeit des hertzen*.
BrunHchw., Dist., nO >>. — « Gcsohwiadeil und
gnitclUikeii*. Id., Medio.. 178 :
Onittt. S Amat.
Onn\ iicutr , Angst, Schrecken, nach dem
ftltfr»Dz. oimö, so viel wie 0 webl — Wisse
«dasB dK weit in elme om stot, eitternde vor
dem himclschen vattere». Nie. v. Basel, ms.
— «iktssert sieh deouo die weit aüt. so stet
aber die weit in eime ome, in einer «ittern-
ilcn vorhte». Id.. 339. — «Dis ist die usge-
rechoete hinderste 2it, vulgariter daz ome, in
dem die eristenbeit vil iore gestuideii ist».
Ni ■ V Laufen, ms.
Omeclitig, amächtig. S. auch aimMig. 1.
Bewnsstlos. — «Das sohweisRbad hat ein
starke art, — da manchem in omechtig wart»
Murner, Bad., 0, 1 to. — «Do ein mensch
omechtia ist oder do im gesohwint . .>
Branschw., Dist., 30 •ÄKMÜß Ugen>.
Traumb., a. S ».
2. (Ohnmächtig smn Ontea« aebleebt —
«Winruflfer, du onmechtig man !» Murncr,
Schelm., a. 8 b. — «Der krafftlos und omeeh-
Uq man». Id., Lath. Narr, iii — Der Papst
«der onmechtig lesterlich abgot«. Ibid., 1S6.
Omeis. Uuuieig. S. Emeis.
OneinedasletHt, der Vorletzte. — «Die
sehst und oneinsdieletst tJrsach ist diso . . »
Geiler, Ev. mit Ussl., 180 b — «Die Menschen
sollen bitten oneindieletst Bitt: nit für uns in
kein Bekorung». Id , Bros, 1, 65 k — «Das
sechst und on eins das ktst ist . . .» Ibid., 2,
78 ». - «Teh sprich donioch zum tierdcn und
ON eins da» leUt . . ■» Id., Post., 2, 8 ^■
OneDttitsiich. der sich nicht entsetzt, un-
erschrocken — Die Apostel tdihftent predigen
das Evaogelium . . . allen ^enscbea oner-
aobroclElieb und tmaUtitHi^: Oefler, Post..
8, 25 a.
O&erschrocklich, onersohrocken. ij. die
eben angef&hrte Stelle.
On^cesseii sein, nicht gegeh.sen liaben. —
«Die Fraa ist villiohter lar und ist mit Iren
Kinden on^esscM und ongetranken soblofen
^'iin^'en, .so ist er voll». Geiler, Post., ',], 47
— «Er gieng wol drei Tag ungcasen da» Id.,
E?. mit ÜssL, 72 S6nd. dea H.. 85 b; Bilg..
17 b. Etc. — Pauli, 34 «.
Oogetranken sein, nicht getrunken haben.
8. unter ongesaen, Geiler, Post, S, 47 o. —
«Betracht \\ ie er (t-hristiis) xl Tag und xl
^acht ungessen und ungetntucken gefastet hct».
Id» Bilg., 17 i>; Sund, des M , 8ö t>.
Onvermossigi't, von Muse. Flecken, unbe-
fleckt. — «Maria die Muter Gottes ... die
oHvermowget gebiiben ist». Geiler, Post., I,
13 «.
Ür, vua mi>, aeris, Erz, hioiue. — «. . . .So
bin ich gleich als i in Oer und ein Cimbel».
(1 Cor. Vi, 1.) Geiler, Brös., 8, 20
Schwäbisch: Eer. Schmid. 166.
Orden, ordu, eig. Gesetz., Kegel, Ordnung.
1. Eine gewisse Klasse von Menschen. —
* Ritterorden», die Ritterschaft Hrant, More-
tus. a, 5 a. — «Der fügt in narren ordm wol,
— wer antwoft eamaa fraget in». Id., Naaii.,
22 ; 76; 114.
2. Stand — «Niemans halt sin eigen ordern,
— Sil das der tüfel abt ist worden*. Murner.
Mb., 96. — «Wer sin band legt an ein pflog
— und tut sim forden nit genug . . .» Ibid..
128. — Einer unkenschen Vcslalin «halff nät
ir geistlicher ordsn*. Id., Genehm., H, 2 —
«. . . damit sie war gewamet worden — aa
kommen in etlichen orden». Id., ^'ii^" , m, 3
— «. . . ond bist aach nit vermehlet wordra
-~ dein feinden mit eheUdiem onüm». lUd^
H, 7 b.
3. Ordnung. — «Mit disem orden sol die
liehe getragen werden in die kireiiat snant
das w^•^\ i^M f . . .» Klüstcrgeb , 15 Jh.
4. Lebensweise. — «Das ist jetzond der
weltlieh orden, — das alle ding sind Ic5aliid
worden» >rurner, Nb., 136. — «Die pnren
sind ietz ^»chamI)ßr worden — and lierent ein
schentliehen orden». Ibid., 284. daa
geschähe do menschen esel waren. — jctr so
sie aber geuch sind worden, — su ist es wit
ein ander orden». Id., Oenchm., b, 2 ». — Ihr
«fierent ietz fantfistm orden». Id., Nb.. 48.
öro. nentr., Uandliabc, Stiel. — Die Förster
vun Münster sullen «all jar geben in des ab-
betes kuchin ein agkes und ein sohsclin, and
sol man in geben die alten wider; und vvennc
sie brechent, su sul man die öre in wider
geben». 1339. Als. dipl.. 2. 165. — «Ist daz
öre (der barie) gfti . .» S. Piilt, 15 Jh. Weisth,.
5 393. (S. Barte.)
0 renkitzlig, die Ohren kitzlend, angenehm
Aü hören. — «Es schadet nit das die Htttarie
nit ist oretiküuUg, sie iat abar fMt lariieh».
Geiler, Emeis, 68 "
Orgelrore, Orgelpfeife. — «Und plUbBt dir
die orgelrören — I n des hohen himflU aperea»
(Sphären). Conr. v. Dankr., v. 617.
örin, Erin, von En, ehem. Ton Broua.
S. anch enn. — «Sollicluii Menschen ist der
Himmel önn ond das Erdtrich eisnia». Geiler,
Pred. Q. L., 187 *>. — «Zvbant ward dar Klliiig
zornig und hiess Pio:-;tpfannen und mn Häfen
entzünden». Id., Selenp.,ä2 b; Kair., 79 K J£tc.
Orschmer. S. S^mer.
Orsmer. S. Awr.
Ort. nentr. Schars, 1167. 1. Ecke, Winkel.
— «Das ofenhvs aa dem orte». Glos.. 9dw —
«An Kremcrc:asse ort». Kön.. 756. — «Scharp-
fencckes ort», zu Strassb , 1410. — türthtu»,
Eokhaas, oft, 1808 n f. — «Uf das haaalia
ort». Enzheim, 137*; «Uf des waldes ort».
Wcyersheim. 1833 — «In Düttelnheim ort».
Blüsheini, 1437. — «In Kriegesheim ort». In-
ncnheim, 1456. — «Die vier ort de^ heil>.,'cn
criit7.es». Gebete, 15 Jh. — «Mau bugei es zu
einem Bogen und zücht beide Ort zusamiBftli».
Oeiter. Arb. hum., 41 b. — «Das ist ganiren
lu die ticr Üii der Welt». Ibid., 44 •. Eic. —
«Do seind die Jünger Mngangan ... an das
Ort do der Herr hat mit inen geaaan daa latat
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— 868 —
.Vwhtmol.. Id., Post., 3, 2ß b. Etc. - «Wer
durch liebkosen und troawoit — die worbeit
Ntcet «I ein Off (In den Winkel) -> der klopfft
im emlkrist an die port». Brant, Nscb., luO.
— Der Weise überlegt ob «er red ein wort,
— das nit glieh irlfr nff nlle ort* Ibid., 115.
— Sie «setzt sich an ein ort allein» Morncr,
Nb., 143. — Ein lüssen «mit sideadrasen an
den «tm». Id., Oeoehm., m, 8 b. — Der Teufel
■ hat das mittel rtic lieb gehabt, sander die
örter and die uttserete teil». Wimph., Synod.,
2. Ende. — «Also bewärt er werck und
wort — von morgen bisz zu tages ort». Brant,
Nieb., 115 (bis lam Sohlnss des Tages, bis
zom Abend). — «Hab das ein ort (eines Fa-
dens) in deiner linoken band^ und der siech
das ander ort swisdien seinen senen». Bmn-
schw., Chir., 11
3. Stelle. — «Kein gouch ward dihis urt
gewinnen». Mnrner, Genehm., I), 1 b. - «Wir
Iktben das ort selbs erspehcn«. Id.. Virg., d,
8 b. — . «Han hat iu w arbeit mir geseit — wie
tr das Oft mir knben bereit». Id., Lnth. Nnrr,
43.. Etc.
Orterii, Erorten, erörtern, untersuche»,
prüfen. Vergl. Sdhcrz, 1169. •- «Wobei sollen
wir sie erkennen, richten und ortern, dann bei
der h. sehriflftV» Butzor, Weiss., u. 4 b. —
«Alle gläubigen sollen alle ding so den glau-
ben und ffotsdienst belangen, erkennen, örtem
and arteilen». Id., Neuer., A, 4 •>. — «Ich wil
Bit zu fürwitzifi: sein in ander leut geschick-
licheit 7.a erfaren und usb zu örtem». Capito,
Tretjer, P, 8 b.— Die Priester schwören «die
kirdiensatzungen zu halten; wo hv discm eid
sacb darcb der kirchen Satzung erorttt werden
selten, so wilrden jr gar wenig sein die nit
ins bapsts bann weren> Id.. Pt'aft'h.. a, 4 <>.
OrterooK, Untersuchung, Prüfuog. — «Das
■VBs mit urteil nnd orterung geschehen irer
"»ort und leer». Butzer. Weiss., a, 4 b.—
«. . . dass des haudels örtervng cim gemeinen
«oneflio angepftre». Id., Treger, 9 K
Ortlin 1. Dimia. von Ort, Winkel. Attfem
(krtiin »etten:
n) Btwns nbsoadem« in einen Winkel legen,
um es sorgfaltii? aufznbewahren oder zu einem
besondern Zweck zu bestimmen. — i)as zur
Ostennahlzeit bestimmte Lamm thaten die Jn-
dtn «uff ein Oertiin in ein Sttdlin nebent uss
ond schlossents in». Geiler, Po^iU, 2, 114 —
Christus spricht: «was du einem thnst nss
den allerroinsten, das hast du mir gethon;
vergiss das nit; lass in doch einen sein, und
leg es auf ein OerÜi»; Mat du reich, so gib
TÜ, bi'it du arm. so gib wcni^'». Id., iiros., 2,
46«. — Vergl. Üros^ 2, 47 «Leg vier oder
fnnf Qnldin an ein Ört, nnd gib den armen
Weisen ein Onldin . . »
b) Etwas als werthlos in <lon Winkel legen,
geringschätzen. — «Wer nit . . . sieh i^'antz
äff ein OertUn setzen nnd Obergeben will, der
erlangt gross Unruw und Unfridcn». Geiler,
7 Schwerter, G, 6 b. — Die Heiligen haben
«sich selber auf ein Oertiin gesetzt, verachtet,
"ir ttüt gescheut». Id., 7 Scheiden, U. 8 «.
8. Dinio. von Ort, Stelle. ^ «Wen ieh
nit .selber her wer kunimen — wer wolt min
örtUu in bau gnummen?» Murner, Nb., 9. —
«Dnmmb bin lek nn den gesellen kamen. —
und hab dis örtUn ingennmen». Id., Lntli.
Narr. 40 Etc.
(Hilfn, eine Art kleiner HAnee nnd kleinen
Gewicht«. «Pie arni Witt wo. von der das
Evangelium seit, die nummen zwei Oertiin
bat>. Qeiler, Post, 8, 68 a. • «Do ist nit me
zu bezalen . , g^ebest du im jooh tuscnt
Pfunt für ein Oertiin». Id , Bilg , H b. — «Der
Gewinn ist nit geeetRt nif ein Olsrüe oder nff
ein Ficrteil eines Oert!is> Id., Br5s , 1, W.
— «Er het mir oss einem OerÜin . . . ein
ganteen Zentner gemaeht». Id., Bilg., 8Bl>.
— Der Wein «gilt jetz kam ein örteün».
Brant. Nsch., 71. — «Kein heller wiird von
I mir gemacht — der mich nit f3r ein Ortd
acht». Id., Epigr.. Copie, 218.
Gull, ölO: «Sextans, der sechste Theil ussis,
ctwann anderthalb strassborger Oertk».
' Ortstoin, Eckstein. — «Der Stein den die
! Zimmerlüt verworfen, der ist worden ein Ort-
stein dea Winekele». Geiler, Bv. mit Vsal.,
I 52 ».
«Osterfeld», die auf der Ostscite eines
Dorfs gcliegencu Felder. I27ü u. f
Osterinnd, Mor«ren!and Scherz. 1171. —
l'etrus «hesa.s den priesterstftl iti den oster-
lamhn vi[>r jur». Clos.. 15. — «Die Künigin
des (Hterlandei würt uffstecn an dem Gericht».
Matth. 12, 42 Geiler, Ev. mit Ussl , 43 >>.
Osterlang, läiiitrs der üstseite Die Oater-
lange, die Ostseite. Scherz, 1171. — «Ein
, acker Ist oaterlang nebent des meigcrs ane*
wanda». Diittelnheini, IH(;4. — «I^na^ iii,'er vor
I dem berg otttrUutg». Wolfisbeim, 1423. —
I — «An der OsUrkmge^ h&nfig, 1240 n. f.
Os^terlnft. Osterwind, auster, Südwind. —
j «Der wild Uabich. wenn er den Oiterhtft nit
I hat, so stot er gegen der 8onnen nnd schwingt
sich, macht im also ein \Mirmcn Luft». Geiler,
Bilg., 11 ^. — «Dor warm OUerwind ist der
heilig Geist der do anwehet die heiligen
Apostel am Plingstag». Ibid., 11 'i.
Osterspil, Vorstellung am Ostertag. —
Pnnli macht seine Snmmlnng n. ». aneh für
die Predisfer «das sie otUrtpü knben SQ
. ostern». Pauli, 14.
I Onterslok, Osterkerse, eerens pasenlis, die
i^rosse am Ostcrtajr i^eweihte Kerze. Scherz,
1173. — Papst Züsiraas «siitte uf. daz man
nn dem osterobend den osterstog s( I sogen».
Glos., 19. Kön , 592. Diejenif^cii haben ge-
irrt «die Kertzen uss dem Oster stock machen
weiten nnd in iren Hüscrn brennen fäct Ge*
spenst. wann der Segen des Ofiiemtorks ^at
nit uff die Ding, er hat eine andere Meinung».
Geiler, Emeis, 52
Ostert. Ost. Scherz. 1174. — «In dem fcide
das du heisisCL ze ostert usse». Schncrshoim,
1331.
«Osterwint. subsolanus». Herrad, 178,
Ostiir, ohne Siiiixe, ohne Regierung, ohne
Aufsicht, vakant. Soherz, 1175. — «Das rieh
stunt ostür ane keiser 2üjor». Clos. 40 Etc.
— Die Churfiirsten haben den König zu
wählen, wenn daa Beleb «ostOr stet». Kön.,
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426. Etc. — Der Spital des Orunen-Wörths i
stand «in dem ancfange vier ior ostüre». Nio. |
V. Laufen, ms. — (ielit zq Strassbarg ein Saiger
ab, so ist sofort ein anderer einr^osetzen, «uff
das scmlich seigrerampt nit ostür stand». 14 Jh.
Urk , 2, 240. — Sterben die Aussützij^'en des
Hauses von ILUdrch aus, «umb da» danne
dasaelb« huts nit 1er und attür stände und
kein unfbre darinnc beschcc, so sol man einen
frömden menschen darin nemen». 15 Jh. Qutl.-
Ordn.
Ongbra, fem., Augenbraue. Scherz, 72. —
«. . . das man ein ougbra zb der andern ge-
leite . . .» Bis. Pred., 1, 76.
Osgenbücken, mit dem Angen blicken,
ftngcln. — Die Weiber lernen tum sich sacken,
ougenblicken». Murner, Nb., 184.
Ongenschalk, fig. Schalk der im Auge sit?.t
Oculns malus, Marc. 7, 22; Lnthcr: Schalk-
auge. — £8 ist «ein böse verborgen augei in
dem menselieii, ein lelt cugenaMk». Tanler.
107 (21).
«Oncfane, sudarium, orarium». Herrad, 190.
Onwe, Owe. 1. Au. Scherz, 1177. - «Des
morgens in dem touwe — So slichen si xer
OMwe, — Da beide, blQmen und gras. - Mit
dem tüuwß erkület was». Gottfr. v. Str., 1.
2S6. Etc. — <Uf der ouwen do iogent die von
Offimburg». KÖn., 488. — «Nemns Munoltes
owe». 1145. Als dipl.. 1, 230. -- «Die metziger
owc». 1349. S. Arbogastes owe». 1416. Bei
StrassbuiT. Ike. — «. . . wie grien im meigen
sind die ouwen». Murner, Qeuchm.. k, 2
2. Insel. — Die Äbtissin von Eschau und
ihre Bannleute machen eine Einung «über
ouwen. weiden und almende». 1357. — «Insula
Ascowa (Esohau), insula Zuzenowc cum ha-
rena in qua aurum coUigitur», gehören dem
Kloster Eschau. 118Ü. Str. Bez. Areh.(W6rdt-
wein, Nova sabs. dipl., 10, 90.)
Oww«g, Fahrwasser, ilialweg. von mwe
im Sinn von Ahe, Olic. Au. Bach. — «^lau
sol oueh in den wassern den rehten outoec uf
tfkn>. 1961. Urk., 1, 888.
Owis, awise. Thorheit, Abweichung von der
gewöhnlichen Weise. — «Diso Wort worent
fisehen von inen als ein Gespött, Owits oder
orheit» Geiler. Post.. 3, 5 ■«.
Owisen, aus der Weise kommen, thörioht
werden. Geiler, Post, 3, 28 S. die Stelle
bei obdten.
Pacem, Kuss. Facem dare, küssen. Weil der
Ems ein Zeidten dm Friedens and der Ein»
tracht ist, hatte man schon frühe, mit An-
spielung auf Job. 14, 27 : pacem meam do
Tobis. pax fBr gleiehbedentend mit Ense ge«
nommen. T>er Ausdruck pacrm dare für kü-^sen
kommt häutig in mittelalterlichen Schriften
▼or, und war besonders in dftr Kirehenspraohe
srrbräuchlich. Dncangc, 5, 156. Die Geistlichen,
die CS mit dem Lateinischen nicht genau
nahmen, machten aus dem Aec. pacem ein
seibatindiges Wort» das dann waJuscheinlieli
durch die Schüler in die Rcd^^wcisic des Volks
eingeführt wurde. Mur so erklärt es sich wie
Geiler sieh desselben in seinen Predigten be-
dienen Lonnte. üntsr Paeem verstand man
gewöhalich Reliquien enthaltende rateklien,
die, w&hrcAd der Hesse, «um küssen dar*
gereicht wurden, seitdem der eigentliche
Friedenskuss ausser Gebranch gekommen war
fOtte 1&6). — «In der Schul da gibt man
einem Ennben et^wan ein Pacem, wenn er
etwas rechtes thut. Wir hatten Got den Herren
erzürnt; aber der Herr Jesus hat uns dfs Poeem
gegeben». Geiler, Brös., 2, 64 ^. — Das Schaf
bedeekt «seine Seham mit dem Wedel; nit
thut al^u ( in Gciss, eunder zeigt seinen Unfliiu
als soll man da das Fticm küssen» Id., Irrig
Schaf. A, 5 *. — «Das Aioem in der Hees
nemen». Id., Holl Low, D, 8*». — «Da bracht
der dechan dem künig . . . das pacem mit
eim gnldenen breiten pacem, was des Mnig«*.
Brant, Bisch. Wilh , 257. — 'Drr bisrhnff
solt geopffert haben, gesohaohe ouch nit, doch
braeht im der evnngelierdas pae&m». Ibid , MO.
Pampel, pampinns, frans, pampre, Wefn-
rpnke. — «Wan wir ein Weingarten Tersnohen
nnd bewere 1 wollen, soften wir das naieben,
ob er hfib^f^hf rrhMrtter hab oder pampdn
. . . weit usKgespreite ?» Wimph., Chrys.. n *>.
— «Reblanbwa^ser ron pempelen gebmnt».
Brnn'^rh'^v , T)' , , 101 a.
Pardel, Panther. — *Fard^, beren, tiger-
tier». Brant. Theem , a, 2
«Parisskömer». Brun8chA^ . M"edic., 177
Gerfid , 21 K — 8, auch Bertskömer.
Partie, Perli. Pttrlin, nentr.« verdorben
ans Paralysis, plötKliehe Lähmunpr. Schlag-
Üuss. Scherz, 1184. — Kaiser Ludwig «rurte
das parlys das er abe dem pferde viel». Eon.,
473. — «Der Schlag sohlest sie. das Parli».
Geiler. Narr., 60 Ij. — cl>en hat das ParU
geschlagen, er was paralytiens». Id.. Ev. mit
Fssl., 30 b. Etc. — «Paralysis, das Bertin*
tDruckfehler). Id., Bilg,. 81 •. — «Das pärlin
oder der schlag». Gersd., 16 — «ParalUis
oder Bsrii, Bmüt». Bmnadiw., Dist, 88",
43 «.
Parpelen, Variola. -* Manier, Onyft«, 414.
— S. auch Purpein.
Partecke, Almosen das die Schüler vor den
Häusern durch Singen begehrten. Schmeller,
1, 406. — «Der schuler verstats nit; lasst jn
nach parteeken gan!» Dial., A, 4 *. — «In
den schulen, da ich naeh jMli seftgii gnagMl
bin . . .» Blindenf., 0, 4 b.
Psfthola, SpiesB. Partisen, Partisane, frnnt.
pertuisane. Schmelle! , 1, 407 - Der das Vieh
I hütende Knecht «sul tragen ein parthoU, und
I sol das Isen cfl b^ree keren an sjn kinne, ob
er schMoffe das o^ in stecke, das das vih nit
I gestige in keines mannes matte». HerUsheim,
1848. Weisth., 4, 164. Vergl. JM.
Partzifal. Partaifnnd T'nff-rherold. — «Der
ParUifal ist im (dem König) Torgeritten».
Geiler. Et. mit üssl., 10 - «Bfte Prediger
. . . seint Erleich de,n Bereiten und FareifaJen
an des Künigs Hof, die schreient die Ge-
schichten der alten Ktter uss». Id., Narr., 89 b.
i — Brant» Nsch., 68, bat BaiU^fimd, Aadernwo^
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— 986 —
noch 1621. kommt Penevant vor (AnzPig'er ' dick du nammen ein? Helbling^ -wert Peterlm
lür Kunde der deuifichen Vorzeit, p. Iö7). i kaafest . . .> Geiler, Sund, des iL, 21 i>. —
[>as ist jmrtuivant, powrstitMMt, der, «r dini| «. . . Als so man PeUrle an ein Land säget
Her I ! f Irr, I nterherold. . . .» Iii , Sflenj)., 154 «. — SprQcliwörtl : es
PÄtenioftier. Rosenkran«, mit debscn Hülfe will einer 'l'eUrlin uff allen Suppen sein»,
•an die Patemosi r mIiU. — «Die man tra- Id., Bros , 1, 17 •. — «Mancher verzert in
rfnt patermoiUr als ub es seyen gayslen». petterU me — dann in usz sinem tag entstee».
üDtdiu Spil, 68. — «Ein paterrwsUr von age- 1 Brant, Nsoh., 70. Ein Prozesskrämer hat mehr
»tein. krallen und silber». 1461. — «Die höh- , Kosten als ihm sein Tag, Prozess, eintra^'en
ichen Fraawen haben ctwan Agnus Dei an kann Da Petersilie etwas wohlleiles ist, so
den Pater IfoiUr hangen, da seind Spiegel will Brant sagen, man habe so viel Kosten
an. und wenn du vvenst sie selion das Aijnus für Kleini<rkeiten. dass man, wenn man auch
Dei an, so sehen sie in den Spiegel». G»üler, . gewinnk dennoch Verlost haL Gddeke, 136:
Bros., Ii, b. _ «Beginen und ander Oötlerin, ' «PeterBiiie, oder in petitorio, Prozessform» ;
die die Pater JS'oster-Wwgle an den Helsen sehr künstlich nnd ebenso unrichtig. — Veter'
tragen». Id., Karr , lo6 «. — «Bisemöpfel die , ling». Branschw., Dist.« 8ä — «Peterim . . .
^ aa den Faittr Ntmttr tragen, das lie vol i ist für tleh telbt nit so niemen. aber an bes-
schmecken, und wenn man trek'cn inen pat, sorung anderer speisz». Fries, 39 K — «Ein
M thaa sie den Mantel uft, und gat ein gantzer • esel ward vor dem Uvea verklagt, das er
Baach von in». UU Brds., 1, 9tf — «Es tet | drei oder vier pettfüMOm on »alte hefc gea-
funden worden ein Pater iV'osfrr, da sein Bcr- sen» Pauli, 'Jl7,
linknöpl' an». Ibid , 2, 35 i>. £(c — ««. . «g. Peterakrnt». Branschw., Di«t., 116 b.
Ume&t«r hangt gemeinlieh ein agnna dei oder | Qersd., 93 b. Parietaria otteinalia. EixtehL»
bvsamapfel». Adelphus. Pat. Nost . B, 3 ». — 2, 56.
«iias patemo$ter haben die kremer, von holtz i Ffaffenkrnt, Pfalfüururhn. Taraxacnm of-
g^emaent und von anderer geringer matery, | fieinale Kirschl., 1, Htt6. — 'PfaffenknU oder
f^il» Riithselb.. a, 6 — «Korallen paf^r- ' mert/f^nblumen». Bruii'^rhw IHst.. HM h —
notier*. Pauli, 102 — Die würtemberger «H rnim percinum, pjußenrorhn». Gertid.
Bauern, als ihnen verboten ward auf den 94
Kirchweihen mit Waffen zu erscheinnTi, «lies- Pfaffheit. 1. Clerus. — -0 pfaßJieit, lasz
sen grosse patemoster machen mit grosi-co dirn sin geseit . . .» Brant, 1 rophczeiuiig. ^itro-
riogen. nnd zogen grosse teil dardureh und 1 bei. M — Dabei «war die pfaffluit d«r
hanckten es an die lials, und m :i!> sie uff die ' stifften». Id., Bisch. Wilh., 2öl. — «Dar ko-
lurchweiben /.ugcn, so wurden mer lüt zudotimend alle stifft und manncluster und pfaff-
Swehlagen von den paitmotUr dan vor mitjA«t<en> (die Geistlichen der verschiedenen Kir-
den geweren». Pauli, 294. i chen). Ibid., — «Der bähst, die pfaffheü,
Pelzen, pflanzen. Schmeller, 1,889. — «Noe , sacrament . . .» Murner, Luth. Narr. bh.
der erst waz der den wein belceet». Guldin 2. Geistlicher Stand — «Ich wolt das einer
Spil. ed. 1472. \Die Ausg. von 1882 hat da- lernt latin. — oder Uoss die pfü^fheU «in»*
für, p. 40: «wer den wein des ersten tuudcu Murner, Schelm., c, 4«.
hat. das was Noe.) Phalenae. Phalze, fem., palatium, Pfals.
Pen. poena. Strafe, auch wieder ein von Scherz, 1220. — «Der vuget sol niht rihton
den Geistlichen in die Volkssprache einge- wan in des bischoves phalnee». 1** Siadtr.
schwärz t es Wort. — «Behüi mich vor der i Grand., 2, 69. — «Die phaUentze», 13H5, das
Btmm der UelleB, vor dem ewigen Füer». | strassb. Rathhaas, Pfalz. — Was in den Ding-
Geiler, Bilg.. 803 b. Bte. — «Solch peet* zu | höfen des Klosters nicht kann gerichtet wer-
leiilen sei bereit Murner, Virg., i. 6 — «.Sölden, «das sol man ziclicn . . uf die phalze
man ein ptn nffselzet .. .» Id., lustit., tf7 >>. z& Ebersheim vür den abbet und viir den
Btei — «Sie haben die penen uszgemmen bei | voget nnd vfir die meigere». 1380. Weisth.,
eim qointlin'. Zell, M. 2 a Etc. — Die Christen 1, ilT2 l'rr
«iberaehen allerley Scheltwort, sohmach und i Pfur, Pfur, ätier. S. Far. — «ärob fleisch
Mkvptum*, Capito, Tregor, Q. 8 a. _ «... hei i von pfarrtn. b6ok . . .» Fries, 1^ h.
keiner peen vcrbottcn . .> Rut/cr, Weiss.. I. Ptuuentreiber, Kuppler. — «Kupplerin.
i: — «Du sprichst, warumb seind die pe» j pfovoentriber . , » Brant, Nscli.. 93. — Lochers
ind atralfnng ?» Wimph., Chrye., 7 Eke. | latein. Übersetzung hat die Stelle nicht. Im
Parment. Pirraent, Pergament; adj. p«r- latein. Text der Predigreu Oeikrs über das
mmt tm . S. auch Berment — Es ist einer nar i ^arrensohiff, L, 2 ■ : meretrix et lenones sive
Doetor. weil «er hat dn pyrmmt^mt (Hant) I nebnlones ; im dentsehen, 198 >: Kuppleren
do stat sin recht geschriben an». Brant. Nsch . und Zunimenniger.
75. — Es «ward fanden in eim alten per- «Pfaweukrut oder Pfawenspiegel». Bnia-
mmitm eostbueh . . .» Id.. Bisch. Wilh^ 968. schw., Dist., 99 K — Polygonnm pertioaria.
— •Ferment». Marner, Instit., HO ! Kirschl., 2, 28.
Pttnonierea. vorstellen, reprastiutieren. — | Pfeffer, gewürzte Brühe, Wildpretsaace.
Ks sagt einer gegen Marner: «ich glaub, das I Scherz, 1203. — Der Zoller von Münster er-
dn auch wol hoeh weist — das dich der i -t jr hält jährlich zu Marlini «rinderin fleisch mit
persfmi^rt, — der pnlver für die flöch unib- eime krut und swinin fleisch mit eim ph^er».
iiert>. Murner. Luth. Narr, 18. i 1339. Als. dipL,i, 166. ~ tQalreigea, p/«/«r,
BtUtU, f etarli«, FetersUie. — «... So | fladen . . .» Comr. v. Baakr., r. 641. — «Kaa
18
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— MB —
iDass das Häslin in einen Ffe^er m&chen . . .
Der Pfeffer -wirt gemaeM am mani^erlei Spe-
ccreien, das ist aus vil Gewürtz, aus Ziraniet,
Imber, Neglin, Pfefferkörnlin». Geiler, Has im
Pf.. E, 9 — > «An ein fnl Fleisch maeht man
Pfeile, Pfellel, PfeUer. l. Seidenstoff ron
yencliiedenen Farben. Sehens, 1205. — «Bnm-
pfeüel, Grünpfelkh KotpfeUel». jr< rrad, 1H4.
— <Yon|^€Üeaad gendaie». Qoufr. v. Str., 1,
19. — «. . . der selbe pfeUe wire — Ordner
«Der
eine gelc Briie; man niaclit kein lvI n JYrfer dan ein nieyisch gras». Ibid , 1, 87.
an ein frisch Fleiscii, aber an BruBemUn die pfelle* schmiegte sieh an den Kör^^er «als ein
gestern fiberbliben». Id. Narr, 98 1>. — *8i6 pfeUe beste sei». Ibid., I, 158. — Wamn
nenien etwan schwoinin Fleisch uiu! machen m i ki Ue man den todten Christos nicht «in
es in ein schwart/.en Ffeffer<, das einer went Ipfelier ald in semit?» Nie. r. Str.. 301. — Der *
es sei Wildpret*. Id., Hm im G. 9*. — jreiehe Hann «was allesit gddeidet mit parpar
ein figen p/ejf<er mit klein mandlen über und mit pfeller*. Eis. Pred., 1,249 — Stirbt
hirtzenwildpret . . . Item ein schwartzen yfeffer
. . .» Brantw Bisch. Wilh.. 991. — Prosess-
sfiebtige «nit denckent das sie sint der has
der in der schriber pf'ffer kont». Id., Nsch.,
70 - ^Pfefferbry». Äid., 78, 110. — «... so
hant sie mir ein gonch bereit, — ein schwart-
zen Pfeffer druff gespreit». Marner, Oenchm.,
ein freier Mann zu Münster, «so sol man im
Ifiten mit allen gloggen, nnd sol man legen
ein phehr über es und soi man im krrtzen
geben nach der begrebde». 1339. Ab. dipL,
2, i64.
2. Feldname, meist für Reben. (In Baiern
heisst Pfeiler der Seidelbast. Sohmeiler, t.
Mittelbergheim. 1321. Marlenheim. 1369.
— Vor dem pheUer* Wingersheim, 14 Jh.
Pf en wert. Pfennewert, Pfennig wert. 1.
Etwas das nnr einen Pfennig werth ist» wm
man für einen Pfennig betcommt. — «Ein
pfenwert Knobeloucli». Obeiiiorgheim. 14 Jh.
Weisth., 4, 142. — Einer sollte kanfen «ein
pfennewert oloyes». Miirlein, 21. — Die strassb.
F, 1 a. — «Da wollen wir sie rÖsten undj42n). Rothen Wein gebende Roben ? ^ cagri
bachen, — und ein pfeffer an sie machen», j viniferi dicti der ph^Uor». Dorlisheim, 12%.
Id., Lnth. Narr, 42 — lEsst den pfeffer, er j — «An — in dem pfelier*. Adelshoffen, 128&.
ist got». Ibid., 187. — «Ein guter senwartzer ' " "
Pfeffer und wildbret darin». Panli, 53. — «Ich
wil klärer dnrvon sagen und schreiben, auch
mer würz, wie man sagt, an äm pfeffn tli n».
Hedio, Zehnden, C. 4 — «Ein pfeffer über
ein kAw/ung gemacht*. Räthselb , a, 8 b.
Dasypodins: * Pfeffer, jus nigram».
Pfeifholder. S. Feifelterlin
Pfeisen, Pfisen, giliilare, zischen. 1. Von Bücker «sullent ein pfennwert umbc eioon
dem Ton, den gewisse Thiere von sich geben, pfennig bachen». 1370. Alte Ordn. — «Wir
— «Lass alle die die nmb dich wonen fiber bittcnt Oott so läwlich, als wer es nmb ein
dich pfetten wie die Schlangen, schweig da Pfennigwert Biren zu thun» Geiler, Post., 3.
und «fiderpfeis nit». Geiler, Selenp., 22». — j 71 b. _ «Komt nun ein pfenwert eier har . .»
«Tho das best und lass die Genss pfeisen nnd I Murner, Nb., 196. — «Konf ich nnn ein p/m*
die Hond bellen». Id.. Bros, 1, 7i ^\ Narr., i trerf biren, - die schönen k&nnens fürher
94 ». — «Discr Stab Hoffnunir . . ist dir Not , schieren, — di» hftsen lontsi« doiiden liegen»,
für die Genss diser Welt die dich anpfisen>. \ Ibid., ^03.
Id , Bilg , 2K — «... Wenn dich alle Crea- 1 %. Oeringe Waare. «Die grempen, die
tnren anpßsrn . . » Id , Qeistl Spinn , N. 6 i». das saltz zftn pfenntverten verkouffent». 15 Jh.
— «Die welschen redn^ lert man j)/eiM«n« j Alle Ordn., B. 18 — «Bös Oelt, bös War;
— ihr mQler sn mit pfriemen belesen.» Brant, | bös Pfening, bös Ffemngwert*. Geiler, BrSs.,
Freili. Tafel, .808. — Die Schlanj,'on «mit
pfetaen ire zungen spitzten». Murner, Virg.,
B, 1 b. ~ Sehlangen, «die alle pfeisitm mit
dem Schlund». Ibid.. y, 4 ^' — Man niuss «die ir^rt gibt und die Fussgänger haltet > iler,
gensz pfeüun lassen». Adelphus, Passion, A, . Post., d, 77 — «Einer isset das Gisselmal
5 — «Die sehlangen, so man sie drit, pf tUm \ oder Sellfor und Isset kosUioh. der ander leset
sie» NacbtifT.. Psalter, 143 - Eine Kröte | schlechte (einfache) Mal, der drit isset das
und eine Schlange «die p/y»ton gen einander». : iyeniMj^MMrt». Id., Brös., 2, 13^. — «... «Das
Panli, 867. — «Magdalena kort sCeh nit an I er nit soU ein Zacher sein and das Pfenrnf^
das pfeisen des hoffertigen gldssners». Blln- ittrt e.ssen. ^^ . Post. 4, 23 ». — .Ich gioob,
denf., A, 2 b. i kern goti ietz selbs uff erd, — er würd on
2. Von dem Ton des Dampfbs der ansjgeld uns nimmer wert, — er miest od geld
feuchtem Holz fährt, wenn man es anzündet, schmal pfenwert essen». Murncr, Nb.. 236. — ■
— «8o man grün Holtz an das Feuer legt, Wart ihr nicht im Kloster, «ir kratzt die oren,
so dampft es nnd p/WiMi». Geiler, Ev. nit — und miesten schmale pfennigtoert esaen*.
Ussl.. SS b. Iij.^ Schi lni.. i, 2 b. — «Man wiirds nns
3. Von dem Ton eines brennenden Gegen- niemcrmer vergessen, — und mösten üchtuaie
Standes, den man ins Wasser stösst. — «Die pfenwert essen». Id., 4 Ketzer. J, 3 ». — Die
Funcken (von) Got» Gnaden die strcimen in; Wirthin frHtrt n^nspicg-el, «ob er über das
dich, nnd du erlöschest dieselben Funcken mal wolt äii/en, oder ob er das pfentngweri
durch pfeisen und pfitzen der Katlaehen». Id., wolt essen». Id., Uleosp.« 46. «Oher daa Mal
Brös.. I. 19 b: 14 b. sitzen», heisst hier an dem gemeinsamen
Pfeisung. üg für Verläumdung — «Heim- 1 Wirthstisch essen; «das Pfenutgwcrt essen»,
lieh Pfutung wider min Ebenmensehen, oder sich einzelne Speisen reichen lassen und die«
Verklappeni». Qeiler, BUg,, 801 >>. | selben portionsweise besahlen. B. die au
1, 20 •.
3. Speziell, wohUeiles Essen. — «Caapo
heisset seUeeht ein Wfirt der das Pferm^n^
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- «7 -
bairischen Polizei-Ordnnngen bei Sehmeller,
1, 316, aogeführten Citate. Nach den Geiler- <
•eben Stellen zu schlieasen, war mit demj
Ansdrack der BefrrifF einer gerinf^en Tractirnng
verbunden; der feste Preis für das gemein- 1
um» Mal, die table d'hdte, wie wir e» heote |
nennen würden, war für ärmere Reisende zn
theuer. so dass diese vorzogen sich etwas
einfacheres ^eben zu lasieiit mit einem Worte,
nur das Pfennig%certh zo essen Da dies, wie
es scheint, niclit in den Kram der Wirthe
yasste. so war ihnen, in Baiern wenigstens,
?on der Obrigkeit ifeboten, dem der nach
«dem Pfenmcerth /eiiren» wollte, dasselbe /.u
Sben «und rr essen nnd trincken woU
Igen, auch darauf die Zehrang unterschied-
lich nnd nicht in Paasch» zu machen. Die
Aestprüche Oeilers lassen vermuthen dass in
Stniabarg iUinliche Qebräuche bestanden. —
*Ön pfeimigweri seren>. Pauli. 144.
4.überbaapt jede Kleinigkeit. — «Ein
tfmmiMH matten». Pfettisheim, 1348. Ein
{Mek, das einen Pfininlir einträgt Sehens, 19(>8,
kat eine St«Mle ans dem .Tiihr 1290: schon
IMO inde ich : «pan» prati, diota drin pfenne-
Mrt»; in demteiben Jalir: «pratnm dfctnm
tin Heilbliticicn-t*. - 'Zwei pfenneweri matten*.
141Ö. — «Ein pjennewert matten». 1477. —
•86ben pfeimewert matten, flnf pf mnew ert
holt7,esi. i846. Schafhausen. — «S. Thomas
legt es ans; Nioolans de Lyra macht sein
Qefert aneh dasv und sein Pfennigwert».
Beiler, Ev mit Ussl. llft — .. . . brucht
er die holtzschu uff der gassen, — do er ein
tfndgwri drecks möht iiBsen». Brant, Nseh.,
46 — «Es redt iedermaan sein pfenifwert
dazu». Panli, lUö.
Pfergel, PlMrgvlt fem — «Uf die j^gd:
Feldname an 12 Orten, 18 Jh. u. t — «In
der phergel bi dem wiher*. Oberehnheim, 1324.
— «Hortns dictus die phergeU». IMnsheim,
1328. — «Ein acker. genant die pfergeie*
Scherweiler, 1822. — In campoHugesp/itfrye/n».
Wolxheim. 12^-3. — «In des Hnmbrehtü
pfergele». Oberehnheim. 1308
Pferit, Pherit, Pferd. Scherz. 1210, 1222.
Ssit dem 15 Jh. meist Pfert. — cDa enkund
Iflk min pfärit nie gehaben, - V?. enwolte
alles nider für sich, — Ze lungesi ^'elac pfärit
und ich». Gottfr. v. Str, 1, 40. Etc. — Der
Schaffner von S. Thomae soll nach Hnges-
gerfite znm Ding kommen «mit vier personen
nnd vier pkeriden*. 1279. Bist, de 8 Thom .
— «. . . jederman mit eime pherit». 1857.
Ibid , 95. — «Ein pferit git 4 ^. (Zoll). 14 Jh.
Urk., 2, 220. — Jeder der 4 Meister und der
Ammeister sollen haben «ein pferit umbe 40
glMen*. 1871. K5n . Beil , 941. — «Ein wagen
and vier pherit». Kembs, 138.'? Burckh.. 147.
~ «Der bisohof sol sine pherü stellen in die
bMs*. Bierens, 14 Jh. Ibid., 196. — «Ein pferit
um 4 mark. Ibid , 19H. — Hält der baslor
Domprobst Zofiahrt za Hüningen, so «sol des
mtym bette die pherit empfbbea md sei
yagUshMo bAber «ins heimflireii». MSS.Buekh.,
66.
Pferricb, maee., frei», paro, PUmtoIi fBr das
Vieh. Sehen, mo. ~ «Der fftrriek» bei der
strassb. Metzig, 1287. — «Bi dem pferrieh»,
oft auf dem Land, 13 Jh. u. 1 — «Alexander
greif mit sinre haut fai den pfenkk sft dem
rosse». Kön.. 808
Pfetter, Pathe. Scherz, 1211. — Papst Hy-
ginos «satte euch nf, daz men zh kindetoaffeii
sol nemen pfetter nnd pottcl». Kön., 511. —
«. . . Denn geloben für uns unser üötlen und
Pfettem». Geiler, Bilp.. 128 " — «Der tauf-
pfetter». Murner. riensp.,8. — Die zu taufenden
Kinder «den Pfetter n . . . befelhen>. Butzer,
Neuer., M, 2 b.
Göll, 14: «Propater, Pfetter».
Pfetzen, kneipen — Verzückte, «wen man
sie brent mit Lieehtem odsr sie pf eiset, so
entpfindent sie es nit». Geiler, Emeis, 42>>;
Bilg.. 82 b. — «Die weil man des Fleisch nit
f fetten mag, so ist es nit gcnuir gebraten»,
d., BröB . 2, 80 b : Has im PC, d, 4 t>. Etc.
Pfetzpfennig, Geizhals, entspricht dem
franz. pince-maille, grippe-son. — «Der was
ein PfetMpfenni/ing nnd hetdas Oelt lieb». Geiler,
Emeis, 87 b.
PfliTerling, essbarer Schwamm, agaricus pi-
Seratos. L. — •Tf^eHimg ist ein nachgiiitige
peiss. nnd grossen Kosten nnd Fleiss lagt
man daran das man sie nit me dan schlecker«
haftig mache». Geiler. Sünd. des M., 4 b. —
«Boletus, Pfifferling» Gersd , Vb a. Bmnsohw.,
Dist., 97 b. _ cSehwammen oder FfiffmUng».
Fries, 40
Dasypodins: ^Pfifferling, fungus, boletos».
— Göll. 4Ö8: «Fun}^i, P fiff erJtnrf schwammen».
Fig etwas gerintres. werthloses. — «So
geb ich dir nit ein Pfifferling daromb» Geiler.
Has im Pf, A, .8 ». — ,I»a geh ich nit ein
Pfifferling oder ein Bon umb alles Kloster*
leben». Id., 7 Sehwerter. O. 6 b.
Pflnig, flnnifT, mit der Pfinn behaftet —
«flasta ein lams Ferlin das pfinig ist, ... es
ist eben recht, spriehstn, ieh wil es sant
Anthenien uffopfern». Geiler, Ev. mit Ussl.,
19 J «. — «Wie dieff der gouch mag pfinnig
sin». Murner, Genehm, v, 2»».
Pflnn, Krankheit der Schweine — «... so
seh man im ins mul hinin, — wie man be-
sieht die pfltm dem sehwin». Hnmer, Genehm.,
V, 2 a.
Püptlg, Schnupfen. — «Sie haben den geist-
lichen Schnoppea oder Fßpfig», Geller, Sehiff
der Pen , 74 b
Pflpfs, eine Kranklicit der Vögel, franz.
p6pie. — «Die Hennen, wenn sie brüten
wollen, so gewinnen sie den Klnck and den
Pfipf'*- Geiler, Geistl Spinn, N, ö^. Rente:
Pfifzer.
Pflsel. PfkiUsel. Schnupfen. — «Einer der
den Püsel hat, der schmackt nit». Geiler, Has
im Pf.. A, 2 i>. — Der Senf vertreibt einem
^tn Naspfnüsd». Id.. H Marien, 43 b. Ooll,
821 : «Coryza, Pfniisel, Schnuppen».
Pfnwfel ist noch im Oberland und in der
Schweiz gebräuchlich. Hebel, 2, 370.
Pflflterige, Phleterige, Bäckerei. Sehen;.
1812. — Im Wald von Hngesgcrüte kann das
Thoroasstift UoU hauen lassen, a. a. •ztiohie-
trigem oad ler kvehiftM». IW. ffiit oe 8.
Thom , 88& ^ «18 4 toh efme sehloeae A
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machen and sobläfisel sft der pfisUrigen».
1408 S. Thom. F«br. — «Die vfküriffe* von
8 Thoinae, 1430. Reg. B, 226. - «Bi der
pfitUrigm*. Wege, 1324. Marlenheim, 1386.
Pfltaen, Bo viel wit pfeisen. S dieses Wort.
Pflantzer. Phlonz.er. ma.sc , Phlantse, fem..
Slantarium, neu angelegteji Bebstück. — <Bi
em pfanUer»^ an 16 Orten, 1968 n. f —
«Uflfe der t&mherren phUmer von Ptrusburg».
Sobenreiler, 13)8. — «In der phtanUe», Epfig,
1S94
Pflantzieren. pflanzen, cultiviren. — Noah
nahm «von der Bebe vier swige und stez
die in yier ort eins aokers nna pfhmritreie
die trar schone*. Golm. Ch) , 2
PflaUerot. Platzerat. An Kucheo, Eier«
kaehen? — «Ova ad pflatmöt faciondas . . .»
•Platzerat». Liber cofiuinae
Pflegel, Dreschflegel. — «Bachen, pflegd.
wanne, gubel . . » Wolftwiler. 1488. Bnrokh..
83. — «Zum pßegeh, strassb. Ilausname, 1340
— «Wo ist min pfitgü'i» Karsth., aa, 2 ^. —
Sinem wttnsehen «das sein arm sweii druth-
pflegeU weren». Rätliselbt d, 6 1».
Pflegen. S. Fßgen,
Pfletten. pUtseliem. Vergl. Lettern. —
«Johannes Baptista sprach: ich tauf in dem
Wasser, aber mein Fßettem ist niender für».
Geiler, Er mit Üssl., 9 ».
Pflichten. 1 Verpflichten. — <Wpr bei inen
bradcrschaftt hat, ■ der sul bich nit mer zu
in pftichien». Mnrner, 4 Ketzer, C, 7 »>.
2. ? «Mein sele han ich gebadt mit
dichten, — und den leib luit w&»ser pfliclUen».
Murner, Bad . 0, 4 « Ist pflichten hier Subst.
oder Verlium? Als Verbum scheint es keinen
Sinu zu geben; nach seiner gewohnten unbe*
kümmerten Weise, liat Homer wohl unter
Wasserpflichten die Pflichten verstanden, die
er als Badender za verrichten hatte
Pflichtifp, verpflichtet, durch die Pflicht ge-
boten — Nicht unterlassen «das num «rlnil lig
and üfiichtig ist ze tun». Geiler. .Sclonj».. 212 "
— «Ich soll nit underwegen lassen ze tliun das
ich pflictig bin» Id , Holl. Leu. f, 6 » - «IHe
Qebott. die da behalten Pflichtigen Underwurfl'
gegen Gott». Id.. ( tiristl Kün , bb. 1 Etc.
— Es ist Xieniand dem Gott «si pAiehtig üt».
Braut. Nscli . ö8. — Er wäre «seins freveU
halb pfitchtiff der .statt ein abtrag zu thnn».
Id., Bisch Wilh., 243 — «Ere . so wir
dir . . . pflichtig weren zu erweisen». Murner.
Adel, B, 1 h
Pfligen, Pflegen 1. Gewöhnt sein. — «Ein
getruwer warer i- riiud eins siechen Menschen
pftigt grosen Fleisz anzukcrcn ...» Geiler,
Sterb. Mensch, a, I «. «Es was nit des
Tantzens als man hie pfligt». Id , Bros., 2,
63 a. — «Sacranient und andere Ertzncy der
Cristenhcit pflig (iraperat.) ze prauchon». Id.,
Pred. von Zachäus. .ö «. — «.. . als sant An-
thonios pflag ze tun» L. c. — «Am selben
Ort pflag man den Zoll zu nemen*. Id., Post.,
9. 6${ ■ Etc — «1^1 an entzieht dem kräneken
die speise, zuerst den Vierden teil als er pflag
so essen». Murner, Gayac, 421. — Gefangene
wurden als Sklaven behalten, «denn maii sie
■it j^lag an diäten». Id., Lutit, 6 <>. ~ «Die
iPfiag*
I er sieh nllait pflag*
leyen vor zeiten, wie wol nit lang, ander
beiden gestalten pflagen daa sawanent ri
nicssen.. Id . Kim. v. Engl, 922 Etc.
1 2. Einer Sache pflegen, sioli derselben be-
jfleissen. ~ «Du seit Bat darin pflegen dins
Bihter.s». Geiler. Bilg , 197 ^ — «Das man wis-
• heit pfleg and bftl, — mag gantz nit ston in
I einem st(U>. Brut, Nseh., Itf. — «Wenn sie
groszer wisheit pflegen . » Ibid., 48. —
«Sehand, so jetzo pflegen alt und jung, — hat
vom Cham vast seinen vrsprang» Id., lAyeosp..
Ifi8 b. - - Per betrunkene Noah «keiner witzen
Id , Thesra., b, 4 i> — «Becht antwort
Id , Rotenkr. Wnek, 9,
1099.
Pflibter, Knecht. Scherz, 1523. — WUl der
Abt von Ebersheimmfinster m SehifF fahren,
«so 8ol er ncnicn zft Wissewilrr rinm stier-
imau, sft Bancwiler gesceile einen pldüUere . .
1 18iK». Weisth., 1, 609.
Pflug;E:rendel, Pflnp-banm. — Ein Brod,
• gross genng «das der knabe uff dem pflüg-
grendd sitzet» und über dem Knie abschneiden
kann Oberhergheira, 1429. Weisth . 4, lö9.
— ÄhnUch, Sulzbach, lö Jh Ibid , 4, 72.
Pftuarfeder, Flaumfeder. — «Ein pflum-
federin bett . . .> *Pflumfederin küssin. 1432.
1440. 1446. Spit. Arch. Teutschb., f». 108 »>.
— Bez. Str. Arch. S Job. — Sem Arok.
Pt1jimj)fen, fallen. Heute bei ans plumpsen.
— *Pjlumpllt uns ein schone frowe in, —
das sie mir in dem berta gefel ...» Hnr^
ner. Genehm., C, l
Pflnn, Flaum. Hente bei uns Pflam. —
I «. . . das aiden küssen. - luter rein vas j^hai
! geschlagen. — als hcttcns duben SMBeiltngen*.
i Munter, Geuchm., m, 3 b.
! Pflnttem — «. . . Du hnbat dm so <il
Kind das sie dir am Hals han^ren und uflf die
I Achseln schisäen und ;>/2Mi^em». Geiler. Emeis,
I 16 «.
I Pftui'^pl, Scbnupfcn. Noch im Oberelsass.
i - «i'uuita oder P/nüael». Adelphus, Fic,
140 b
Pfor. S. Far.
Pfostelecht, kleinen Pfosten ahnlich. Geiler,
]{il<;.. 14Ö b. - s die Stelle s. v. nidertrdchtig.
Pfreii^^en, drücken, zwängen. - Die Weiber
: «legeut ireu leib in einen engen notbtal des
I paamwollen rocks gepfrengt ond gcprissen».
Gnldin Spil, 67. — «Der Mantel sol wit sin,
das einer ... nit gepfrengt darin also steck
also in einem Sack». Geiler, Bilg., 12 *». —
«Der hcrr ist nahend denen so gepfrei^
seind im herteen». Nachtig., Psalt., 81. —
«Wolt sie der bapst sn burt gfnugm . .
Wurm, Trost, 5 b.
Pfrengniss, Pfrengnng. Bedringniss, tribo»
latio — «Ich hab den hcrrn von meiner
\ pfrenghiiee angerafft», l«aditig., Psalt., ttOS,
' — cloh bin entrist werden von der stinUM
des fbinds nnd sf^emgemg des aundext». Ibi&,
1Ö4.
rfrinuiie, fem., Ginster, die versebiedenen
Arten Ocnista. — «Zft den pfrinimen». Feld-
name, Uttweiler, 1383. - Es hat einer man-
ckerlei zu beablen, v. a. <do «mb wellen, do
omb ffrimem», Cou, Dnnkr., 460. (B.
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llfi: «Schuhmacherpfrieme ?» Es sind ans
Ffrirameiireü gemadite Besen, wie man deren
Bodi heute Ml wa braveht.) — «Qenesta,
pfrymmen*. Gorsd 91 i . *TfrimmeiMuBtÖl».
Ibid., 2& - *PfrymmenbliU, tlores genietae».
Branteliw., Dist., W
Pfiiiiidf, Pfriine. Scherz. 1217. 1. Lcbens-
Boierhait, Nahrang für Menschen und Thiere.
— €. . . das der hirt ät* vyhe fBr sin ffrfmde
darin triben mocht>. Obcrentzen, 14f>I Wcisth.,
4, läS. — Der Meier von ZuUendorf soll zwei
Ftereii leiten, «die der pfrund frei sein lollen,
^ie haben macht hinzugehli wo Bi'e A\ollen,
und brechen kein einang». 15 Jh. Weisth., 1,
768. — Der SdioHheise von Holienbur^ »boI
haben ein rinf usprondc an pfrürtJe und ane
lone» (ohne dem Hirten Nahrung und Lohn
n geben). 14 Jb. Eanaaer, Conetit. 848. —
•Werc daz ein potzhnsman oder ein gotr.hus-
wip ze den nöten kamen, das si jr iipnarung
nit kaben raöektent, die sÖUent kommen gen
Münetertiil, inwi snl man jn jr notpfründe geben
antz an jreu dut>. Ohnenheira, lö Jh. Weisth.,
4, 242
2. Hestinimte Portion von Nahrnng-. als Lohn
oder Almosen. — •Pfründe vel Ion, supendium>.
Herrad, IIN). — Denen die «die echören er*
werfen, so! man geben gantz pfründe, als
einem meder*. Metzerai, 15 Jh. Weisth., 4.
198. — «Die armen Iflte die do pfrüude haut
des heiligen geistes zu unserre fröwen nninster
. . .» (Es wurde eine gewisse Quantität Brud
an sie vcrthdlt) 1868. Spit. Arch.
3. Wohnung und Kost in einem Spitnl.
franz. pension. — Wollen zwei Aussätzige bich
zor Ehe nehmen, «so hant beide den hof und
pfrüne verlorn», Gutl. Ordn., 150. Etc. - Bei
Closener. Königshofen u. «päter. ist If runde
meist nur noch geistliche l'riibonde.
Pfncbzen, Pfntzen, Pftuhen, pfuch rufen,
zischen, spotten. — «Nit acht das alle Welt
über dich pfuchzet und das man dein spottet».
Geiler, A Marien r> u — . . Das die Welt
wider sie ptiset und pfuUt und uff sie hutit».
M . Bilg., liy >». — .. , yetz pfMSket «i vie
ein schlang». Karsfh , aa, 2 ».
Pfugel? — Fremde Fischhändler kaufen eu
Strassb. Fische «uf dein merket und in pfti-
fcte». 14 Jh. Alte Ordn., B. 18. Brucker, 20H
Pftalment. Fundament. — «Niemants mag
ein ander Pfulment legen weder er gelegt
hat*. Qeiler. Post , 4, 8 a. — «Einer spricht
ein ffiOment, der ander ein Fundament. Ein
Fundament ist me glich dem Latin dan Pful-
ment*. id., fiv. mit Ussl , 21B «. — «Hoffen
lang leben das Ist . . . ein ful Pfulment*. Id ,
Narr.. 75 ^.
Dasypodius: *P/ulmeTU, fundamentum. Ein
jyWwMirt von Pfählen, fistucatio». — Friech,
1. 3^1(5, führt auch Füllemont. Pfundemnud.
YoUmumd^ VuUement an. Im VocabuL von 14^^2
beisM es gleichfills: *Ftilmundt oder Gmnd-
f -T, f Hidanieritum». Ziemann, 2!'^, hält dieses
yoUmund oder JfWemund für die ursprüngliche
Pom; er leheint sieh die Sache so vorgestellt
7.n hüben. da«is. wenn man die Gräben für ein
Fundament gräbt, man der Erde den Mund
nofUrat um flm dann wieder zu füllen. Eine
ziemlich sonderbare Meinung. FüUemont, FhO^
mund^ FüUemunt, etc., so wie das häufigere
Pfulment, fQhren, wie Friseh riehtig bemerkt,
auf ein viin den Banarbcitern verdorbenes (vX-
cimentum zurück. S. auch Benecke, 4, 4;H5.
Pftaleen, das Wasser in Bewegung setzen,
um die Fische an eine gewisse Stelle hinzu-
treiben. — Ks soll niemand in den ätadtgräbeu
«Visehen mit pfulsm, dann die miiren und
lantvcstcn vast davon terstoBsen werden!*.
1450. Alte Ordn., B. 1.
Pfolwea. mase., FfBhl, Kopfkissen, vom
lat pulvinar. - «1 puivinaria, pfuhcen nun-
cupata». 1820. Ö Thom. Arch. - «Er lech
(lieh) dem man einen p/Wlwen und lies in li^^cn
(.schlafen) in dem h««e». Nie. v. Basel, Bek. Taul,,
dä. — Lässt einer kein Vieh als Fall, «man
sol ime sin bette nemen oder einen p/irfiom».
Sennheim, 1364. — «. . . bette oder pfulwen
oder küssin». S. Lukart. Idö4. Weisth., 4, 118.
22. — «5 lotterbettpfulwen nnd 6 hemkpfulwen;
1440. Str Stadt-Arch
«Znm pfui wen*,
j strassb. Hausname, 1442. — «Die armen Leut,
I so sie ktcibent, die Wollend nit das ire Armut
offenbar wi rd, dovon so bestrichent sie ire
Bett und l'fulwen im Hus». Geiler, Por^t., 3,
63 — «... Die machent Pfulwen under die
Höubter der Menschen». Ezech. 13, 18, Id.,
i Dreieck. Spiegel, AA. 6 «. Etc «Du musst
Feder lesen, under die Arm legen KQssen, sein
I der iyuiipmsfreciktfr». Id.. Narr., 54 *». — «Chris-
tus schlicl' uff dem Stierend, uff eim hüUzener
I Schiff pfulwen». Id , Post., 1, 28 ^. - «So ist
kein verfaiiiTÜchor Fürsprech nit den ein
I^ulwenat^il, das ist ein frumme Fraw die
' zu Nacht schlafet bei irem Man uff dem Fhul-
' w<n>. Id.. Ev. mit Ussl., 208 ». — «Ein Phul-
, icenaUel überredet den Man was sie wil; das
; ist die Eefraw». Id., Emeis, 17 — Ein
Schmeichler «musz künnen pfidwen unterstro-
weu — eim jeden undern ellenbogen». Brant,
N*oh , 81. — «Bet mit betstat, strosack, pful-
'< tfjen . . .» 151 B, Inventar eines Wirthshanses.
StT Stadt-Arch.
Pfampfen, stopfen, drücken. — *}il&n pfumpf
oder stoss es denn in sie, so wil es noch denn
knm in sie gon, denn ire Köpf seind to vil
ungeschickt». Geiler, Post., 3, 10*. — «Bin
gepfiimpft Mcss». Ibid.. 3, 51 ».
I pfuntgemiinte. Fundament, eine der son
derbasten Entstellungen eines lat. Worts.
Scherz, 1218. — Constantin liesa zu £om «eine
schöne kirche bnwen, and trfig selber nfsime
I halse 12 rückurbe mit erden herus. do men
: daz pfuntgemüHte solle machen». Kön., -^68.
I PfUze. POtK«. Seherz, 1320. 1 Brunnen.
— 'l'tit^c, puteus. llerrad. 17^). - «Ein hei-
lisch bnru, ein pfüUe». Mürlein, 16.
2. Pfiit«e im heutigen Sinn. S. aneh Bülgen,
■ der pfütsen*. luiufi^^cr Fr'ldnanit', 13
(Jh. u. f. — «Zo plUusehi -Mund ilsheim, 1260.
1 «zh pfüUeh, 184H. - »Der pfutrpful». Btten-
dorf, 14 i l.
i Plamer, vielleicht euistellt aus einem niten
* Ansdniek Mä fN/k*, blanee Marlein, fmne. eonte
bleu. ScliiiiLller, 1, 320, einem ctws'^ blaues
vormachen, etwas vorlügen. — «Weiter so
I kampl ein bettelmflnleht der maeht nns ein
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— 970 —
^tmur vor von seitzsam keütiunb». DiiL» B,
Plan. Scherz, 1228. 1. Platz. — «Der Pton
do die verhex suUen gau ir weide suchen . . .»
le« Stedtr. Orand., 9, 77, — «... da« wir
dann alle . . . ziehen uf ein pJan zft deu an-
dern hantwerken ...» Ib Jh. Tucherzanft,
102. (Der Hfinsterplats.) — TkomantpiaH*
za Strassb , 1^46 u. f. — «Der hütteplon».
Dahlenheim, 136!. — «Almend, genant der
nUttdfkm». Hangenbieten, 1406. — «Dornoeh
fürbasser worent noch zwen Kirchhöf oder
Bwen iiereckeohte Platz oder Flän». Geiler,
Post., 2, 17 b. — «Gang ass bald vITdie PUbi
oder Platz, plateas». Ibid., 3, 44 ». — «In
den Winckelen der Kirchhöf oder der Pion-
flUttf». Ibid., 2, 5 — «leb mwz jetciind off
aia«ii plan — ein schäm von bösen wibern
bJUi». llnmer, Genehm.« a, 1 b. — «... das
den allerwiMten man — hiebar hat broeht
idf disen phin>. Ibid , p, 2 «. — «Wie grosz
würd »in der selbig plon, — da deine gtatter
mftobtont ston?» Id., Nb , 6. — «... anff
einem jjrünen plan». Id., Virg., Q. ? " 'S
Marxi^itan» zu Venedig. Adelphas, Barb., 51 q.
' «... uff der statt jrfflii — war ma& bdren
dar Wölff gethÖD>. Ringro., Cäsar, 126 «. —
«. . . nff dem hlan do man dantzet». Panli,
236.
Heute noch in StnuMbnrg: Thmaiition,
SUtffetplon.
2» Turnier- oder Kampfplatz. — «Dw heehta-
plon»y Heiligenberg, lBlt>. S Hechten. — «Du
thust eben als einer der da stechen will ufif
dem Stom; so rennen die zwen uff dem BUm,
welcher aber sich förchtet der weiset das Boss
nebenuss hin». Geiler, Brös., 2, — «Wie
manche scUaebt anff disem plan> Attnaas ge-
liefert hat Murner, Virg, q, 2" — «Sie
wichen allesauipt darvon — und machten
Turno einen plon*. Ibid., q, 8 — «Sie liefifen
fünff mol umb den plon». Il i l , r, 2 o — Ich
«iasz mich kein eintzigeu mau — bringen
off ein andern plan». Id, Luth. Narr, 83. —
t. . . I>ab rnich kein man — nit bringen mocht
vüu {selbem plan». Id., 4 Ketzer, m, 2i>. —
«Da kam der Florentiner uff den jdou mit
seinem liarni^rb und g^ewer». Pauli, 117. —
Der liiüchui V, ai U beredet dasä er «uns vum
pian veriagte». Appell, a, 3 K — «Iren keiner
noch dartt uft den jMof» tretten». Butsar, Ver-
aniw., e, 4
8 Den Plan behalten, das Feld behaupten.
— «Do behfibeut die Kriechen den jpion und
tribeiit die Trucyei hvuder üich». Kön., 2iK).
— «Uoftucht allein tag uff dam plan». Brant,
Thesm., c, 4 >.
4. Fig., aut deu Plan briujjen, ans Licht
bringen (aufs Tapet). — «... so brecht ich
wider uff den blan — das vorhin g^antz ver-
gessen M'or». Murner, Luth. Narr, lay. —
«Was die münch ie haben thon, — da* bring
ar wider uff den plan». Ibid., 127.
Plappai*t, Biaphart, Art kleiner Münze.
— «Und ist ein Tag inen umb drei Plappert
zu thnn die sie verdienen». Geiler, Post., 3,
65 — «Wie kan Gott der Herr also gantz
und alao groia widar dam Sawamant anit da»
eint JPkmperts breit ist?» Id., 3 Marien, 16 K
Ete. -> Der Bath schenkte dem Bisehof «hna-
dert lib. in nenwen plaparten». Brant, Bi-cli.
Wilh., 891. — «Sechs bUtphori gibat du am
ein mass». Mnmer, Nb., 968.
Göll. 510 : «Drc}' Creutzer, ein Tlappart*.
Flaaae, eig. Blasse, weisser Fleck auf der
Stirn der Pferde, K8he, ete. 8 aveb WmUn.
— «An der Stirnen hat es (das Pfcrdl ein
grosse weisse pUu$m ston». Murner, Virg.«
P, 6 b.
Plastrr, Mnrtel, franz. plfttre. — ••Zft plas-
tcre». Feldname, Westhoffenj 1262 j Wangen,
1886.
Plnt, Art Harnisch. Scher?,, JS29. — «Also
soit man ein pUU tragen — In hervart and
in reise*. Altawert, fi8.
Plateialin. Art kleiner Fisch. S. auch Blatt-
itd. — D' Werber machte sieh aas dem Staub,
«er spradi er w81t ^MMin kavfiiin». Hur»
ner. 4 Ketzer, 0. 2 ». — *Platetf$*lin nennen
etlich halbfisoh». Käthselb., b, 1 ^. — •Fiat-
I ysWtn seind ein verworffbne apelu». Friee, 41 K
I*l?(ttling. S. Pktling.
PleiT, Nebel von den Augen, berine. Schmel-
|ler, 1, 4tfl. - Solebe die sieb «nit «Uem
stoltz berümen, und doch das plerr tot dea
äugen haben*. Capitu, Treger, B, 2 >.
PletUng, Pittttling, Spottname fQr die
I Priester, von der Tonsur oder Platte — Ein
! Teufel vsagt zu einem andern: «ich hab gehab
in meim Gewalt ein Wucherer . ■ , and da
ich mnint ich wölt in entlich zn uns bringen,
bu kam zu im ein Pletling, das ist ein i'iail.
und hat in bekert». Geiler, flv. mit üsai , 8
— «Die beschornen plätüingen, gesftlbten Öl-
götzen». Brunf., Zehnden, b, 4
Pleng, Plug, Plaw, kleinmüthig, fhreht»
sain, das altd., schon bei Otfrid vorkommende
blug. — «. . . auf das ein solcher Mensch nit
zu vil pieug und kleinmütig werd>. Qefler,
Fred. u. L., 104 — «Ist mein Meiuun-r /«
reden von den kleinmütigen Menschen die da
sunst gutes Willens sind, aber zu vil pluy
und forchtsain. Id., Irrig Schaf, B, 1 ». — «Ir
seind itzend.iii ^ iuv) und dorfent die Welt nit
stroffen» Id.. Post., 3, 19 b. Etc
Pleugheit. Plugheft, Pluwhelt, Klein-
müthigkcit. — «Ander Lüt, die villichter uas
Plugheit und Kleinmütigkeit euch also tu
möchtcnt . » Geiler, Po.st.. 2. 10 ». «
Lad würt von iich getriben die Furcht und
Pluwheit, das ir damMh mögen frei predigen».
Ibid., H, 19 t>. — «. . . Er widerstreit der
Fkigheit, EiHchlageaheit »eins Gemüts . . .»
Id . 7 Scheiden. I, 3 «.
Plndern. S. Blödem
Plnme, Feder, fr. plume. — «Zar pi
strassb. Hausname, 1466.
Plauder. S. Blunder.
Pöfel, Pöpel, populus, Pöbel, Volksmenge.
Schmeller, l,n84. — «... wo nit .. . vom nich-
tigen p^ifet schwere bewegung . . . wirt aoff-
bracht . . .» Capito, Verwarn , B, 1 — «. . .
das wir denn hören wollen mit wenig leuten,
on ein jiö/d». Ibid., B. 4 b. — «Uffrilhg heisst
: der da aanfltz püpei an sieb beiiekt». Id.,
I Treger, 8 •.
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- «71 -
Pomerantse. S. Somerantu.
Popeln, plappern. Heute bei uns : babeln.
— «Nät wencnt das gebet si, das man vil ge-
popdet mit dem mnnde>. Tauler, 189 (34).
Port, masc, Bord, Ufer. Vergl. Bort. —
«Wer sich der iippifjon weite glichet, — Der
get uf dem porte der hellen». Jüngst. Ger. —
•Die Menschen seind in eim sorglichen Stat,
;ie c^ont am Wasser ufif dem Port». Geiler,
\t9 ^. — «Es ist sorgUch stets am Fort,
tm uff vnd ab gon, do inSehtMt ettwun
■iarein fallen». Id., Bros . 1, 70 b.
Porte, fem., portus, Eafeu. Scherz, 1236.
Bei Geiler, Brant, Hnmer, ist es bald raasc.«
bald neutr. Kön h:i-lt für fem, wohl weil
«r einen üafen für ein Thor am Ueere hielt.
— «Sali«, das do ist eine perl« des meres
wider En^cnlaiit». Kön., 475. — Ungarn «ist
eine porte an dem mer>. Ibid, 71ö. — «Da
wird Gott dein Behiffinaii »ein. bin dn kmmpst
tu dem Port des ewigen Heils». Geiler, Narr,
Ib — «All p<at dttrchsachen wir and
gBtad». Braut, Nseh , 104. — «. . . damit wir
4 «. — «Die Porten das todi». Nachtig., Psal-
ter, 33. — «Unser portem seind fibel verwart».
Blindenf , A, 8 »>.
Fortener, Pförtner. — Hört ein Priester
die Beichte eines Armen, «so kummet der
portener balde luuffende und sprichct: wol
nffeat balde, min herre oder min frowe ist
hie, die wellent fich haben». Nie. t. Basel,
Bek. Taut., 36. — Erlcwin von Dürnbach,
•porte$ier» (ponariag) von S. Thumae. iö67.
Reg. A, 887? — «Des Iranigs (Saulj portner,
der hicsz Abner». Guldin SpU, 8ti»
PostttUler. 3. Apostütsler.
Pracht. S. BradU.
Prachtig. S Brachtig.
Friol, Prior. Sohers, 1241. — «Wero ich
priel in disem kloster». Nie. v. Strassb., 868.
— «Ich han einen priol, einen provinoial, einen
meister . . .» Tanler, 8 (2). — «Bedent mit
üwerm priel, das er fieh erlovbe eine bredige
zft tftnde. Mc. v. Basel. Bek. Taul.. 2b. —
«Die prioim und der eonvent des Itlosters ze
8. Margredea». 1884. Beg. A, 830. — «Diu
!in dem end und port ewiger Seligkeit lenden pn'ol 1er priolin oder din oberster in der
mugen». Id, HeU. leben, 19ö «Sant Pe- i aamuunge». Hugo v. Khcnh. — «Z& dem ixrioj»,
tn» sehUE. naeh Ohristns wort, es werd f strassb. Hansname, 1288. — Strassb.Personea-
Euletst kommen an j'ort'. ^Inrn r, Nb., if58. narac : Heinz Priol, 132S. — FrM der leokA-
— «Wir schifften von dem purl hin dan, — i ier, Ende des 14 Jh.
nd Uetsent statt und ertrieh stan». Id . Yirg., PriaUle, ma. brasile, breslllnm, fr. breeil,
G, 7 to. — «. . . da schifft ich sicher an das ' in einer deutschen Urkunde von 12ß2 Brid-
par(». L. c. Etc. — Die Schiffe fahren «von lien, Duo., 1, 764, rother Farbeätoff. — Blut-
im poft: Bingm., Cisar, 26 a. — > «Die etat
NigTupont . . . hat ein f^-ar sicheren port an
dem mör». Adeiphus, Türk., D. 3*. Etc.
Porte, fem., porta, Thor. «Die porf« dirre
statte . . .» 1- Stadtr., Grand , 2, 86. — «An
disem tiche worent fünf pforten . . . Die
färbe «von käneakamp prüilg gcmaebt». Mar«
ner, 4 Ketzer, E, b ». — «... um pmiUm
und haneukamp». Ibid., N, 1
*Pri8tUenhoUM», Brasüienhols. 15 Jh. Kanlh.
Ordn. S PrisÜie.
Privey. Profey. Privet, Abtritt, verdorben
fSnfte porle . . .» Tauler, 20 (5). — «Dief»orte| aus dem lat. privata. franz. priv6; Duo., 5,
bi S. Aurelicn» (Weissenthurmthor). Glos., 454. Scher/, 1248. — «Die privey* eines neben
<5 Etc — Babylon «bette hundert erin por- dem 8. (jlarenklostcr auf dem Kossmarkt ge-
tm». Kön., 246. Etc. — «Die porten des mSn- ! legenen Hauses soll diesem und dem Kloster
sters». 15 Jh Alte Ordn., B. 30. — «Die |>ort
die stot do otien*. Peter v. Gengenbach. —
«Die stat hett vier porten». tiuldin Spil, 36.
— «Die Himclporte». Nie. v. Basel, ras. —
«Do lieffent die tylele alle und bcslassent die
heUeporten*. KÖB., B03. — «Er fUrte in
gemein sein. 1B67. Ke^'. A, 237. — Uber einen
zwei Häusern gemeinsamen Abtritt e>oU in der
Haaer «ein swibogen» gemacht werden, hoch
genug dass man darunter «uff diu stftl der
prifeyge möge gesitzen und sich ufgeriihon
und äine notdurft daruffe getfta». 1402. Reg.
für der hellen porten . . .» Märlein, Ih. Etc. A, 122. — «loi/..> !<ch. von der profcyge usz-
- «Die l'wrt At& ewigen Lebens ist nit brei- > zöfüren». 1446. ä. Tlium. Fabr. — «Wer do
ter weder das Krentx Christi». Geiler, Schiff netzet anderswohin in dem summer denn in
d?r Ptii , 7 — «0 Maria, port gc-rlilohsen» | den bteiii by der profeigen, der bessert 2 -f».
(porta clau.sa). 13rant, luist ukr. U. (icd,, lö. | 1456. liuldhchm.-Zunft, 37. -- •Frovey. J322.
- «Hie porten Kurope ufteii sind, —in allen' Urk., 2, 148. — «Ist dein Freand in 'iodsiin-
sitcn ist der wind» I I Nsch , 94. — «. .
der iiliipfft dem endkri!>t an der port». Ibid.,
den be<,'riffen und also i^fcstorbcn und zu der
Hellen jjröfaren, so traur uüi, er hit/.t da er
10 — «. . . die porten der statt». Id , Bisch, jsit/in sol und nienen rechter; ein Dieb ^^cliört
Wilh., 242. Etc — «Ein jede g-ans, wenn sie an den Galgen and ein Mörder auf da^ Kad
dorchgat — ein port, da.<] huupt sie niderlal, und ein Bauurnveiel in die l'rivet uder bprach»
— usz foreht,sie sto^s/. sich oben aii> Murner, | bans». Geiler, Trostsp., L, 3 — «Ein guter
Nb, 65. — «... von allem ort — l'tTtii sie bald , gotrnM«^r .'^'un drr do das Hu8<^ sim^ Yatters
hin zu der port». Id., Virg., u, j i>. — Sie nit vcrlui. .., duiumb das ein l rufe ig durinn
gieogen «hin da der port«n thüro was». Ibid., ist, Menn diso Ding seind all riu tdiirfiigest
T. 4 Etc. — «Indem sie zu allen porten upz- in »im Hui«. Id., Post, 3, 70 Etc. — «Ein
brachen . . .» iliugm., Casar, 25 — Con- sprachhub/, oder ein prophei». Pauli, 237.
ttantinopel «hat eilf porten». Adelphus, Türk., Güll, 391 : «Forica, ein gemein ^rcf^: —
G, 4 «. — «Orpheus trat für der helkti porten». Heute noch zuweilen Priveet.
Id, Horin, ö6 b. — «Die porten der lielleu
vtnnagent nit wider sie». Capito, Träger, P,
«Ft-uüesti|ce». Propstei. 1220.Eeg. A, 42 b.
pjroceas, Frooessloa. — «... so maa mem
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soll mit der Procetz gon». Geiler, 8 Uarien,
15 — 8i« «iringen mit eim krents In tiwt
proeese*. Brant, Bisdi. Wilh., 251 Yaz. —
«Zehen tasent weib und man. ~ die mit yro-
ceuen knromen ^'^an>. Unmer, Bad , P, 6
Propbei. S. Privey.
PioHseln. sprossen. — Aus dem Kopf «vil
adcrn uszgond, als us/. einer wmtsel pfO»$Unt
sohösz*. Gcrsd., Holzschnitt der Anatomie.
Psalterie, ArtSaiteninstmraent. — «Wie mag
unsdenne erfröwen pfiffen, fidel oätr p»alterten'**
Jüngst. Ger. — Gott loben «in harpfcn. in der
psaüerien, auf den sayten». Goldin Spil. 84.
Pablican, pnblicanus, Zöllner. ~ « wornmb
iss<et üwer Mei.ster mit den Publicanen und
Äit don Sündern ?> Geiler. Post., 3, 106 ^. Etc.
Polver, Staub, vom lat. pulvis. Scherz, 1247.
— «Dariii'i sprach zft Alexander : sich mich anc
. . , uu habe ich an mir keinen gewalt und
lige hie in disem pulver, wie hoch hmrre leb
was». Kön., 310. — Die Steine stossen zu-
sammen «so scrc, das .sü alle /.tpulver werdent».
EU, Pred, 1, 71. — «Der Mensch sieht das
er Pulver und Erde ist» Geiler, Fat. Nost..
0, 1 Arb. hura., 17 b. _ «gje wollen sich
also entschuldigen und ziehen das Ailoer and
dan Mist der andern Versäumnuss nnd Ge-
bresten herzu, die Iren damit /<u verdecken
als ein Katz iren Kot». Id., Selenp., 228 a. —
Archimed «macht im puit>er kreisz und zil>.
Brant, Nsoh.. 65. — Der Mensch «von dem
mrfMr der erde erschaffen». Adelphus, Rhodis.
D, Ä — «Will ich reden zu raeim herren,
■0 ich bin p^dver und esch». (Gen. 18, 27.)
Wurm. Bai . 2 b.
Pamfremal.? — «Das einig klein büchlin,
das new Testatttant, ir^rt die grossen pumper-
nal alle zu hauffen stossen» (die Biicner der
Sflliolastikar and Canonisten). Zell, y, 4 ^.
Pnnete, Ponte, maso. Spvnd. Spundloch.
— Um den Wein zu fälschen, «stoszt man
zom puw^ in das fasz» allerlei Zeug. Brant,
Nseh , 97. — «Fflll d«rflese1i den ptmtm zu».
Murner, Nb., 69. — «Wanns mir an den
S inten got. — sin Wörter heiffen nit ein lot*.
id., 810. — «Der pmni ist haranss. sahen
SU das der boden nit nacher fare» Zell, A,
4 » £in Weib «sasz in einem fasz, und
tolirei sa dem puncjfctenM ass». Pauli, 23.
— «Der pont und die zapflsiilSoher» eiB6S
Fasses. Bäthselb., s, 2 a.
Puntecbt, panotatns, gepflockt — «Der
herrc sol antwurten an dem Vierden jarc ein
fftter rotes wins nnd einen punU^ten stier
der eptissin». Hetieral, Ih Jh. Wefsth., 1, 199.
Parpelecht, an den Blattern krank —
«Vergiftet dich der bös Geist also das er dich
luesetaig wid naltsig maeht mit Unktticlieil,
das du purpelecht nnd verunreiniget in dinem
Grund . . .» Geiler, Bilg., 17 >*.
Pnrpeln, Blattern. — «Dieh kommen die
Purpein an, das wirckt Gott». Geiler. BiIg.,R4 b.
DasypodiUB : tPurpukitf vari vel varioli*. —
Göll, 8»1 : «Yari, ▼arioH, Parptie», Kindablat-
tem».
Pyncte, puncta, fr. point, Spitze; brabäntcr
Spitc«. — Eine Zieche «mit einre brobeniohen
ffMCMi». 144a Str. Bet. Aroh*
Quackeln, quaken. — cFro'^rhe . . . die
qwiekeln und schreien». Wiiuph.. Syuod., 10".
Quater, fr quatre. — Vier Augen auf dem
Würfel «heist ein quater». Guldin Spil. 49.
Qaeck, lebendig, lebhaft, geil - Lntber
sage von den Pfaffen und Mönchen, «sie seUt
feiszt und darzu queck'. Murner, Luth Narr.,
82. — «£s sein gar fei&7.te narren quedt, —
und hau gewurtslet in dem speck». Ibid , 92
Qaehen, waschen und reiben, bes den Kopf
S. auch iweUten. — «Lfic kiut die woltent dac
es niemer lamestaif wfirde, darumb das man
jn nüt enqwegf Sie wollen nicht »dar man
jueu qwehet niii lougen». üeinr. v. Offenb.
Quekbnme, lebendiger Quell Sehers, lUfA.
— «Bi dem «let&itnw». Feldname, an 18 Orten
1240 u. f.
Qnekolter, Reckolter. Wachholder. Seheti»
1258 — «In dem quegdter». Feldname, Enörs-
heim, 1310. — 'QuegholterbüJiel» Oberehn*
heim, 1339. — «Die Eeckolteracker*. Kerzfeld,
14 Jh. — «Als Isidorus spricht, so gebürtein
Seekolderbaum Feuer, und wenn man brennende
Kolen in Jieckoülereseh legt, so bleibt das
Feuer darin ein Jar lang». Geiler, Arb hnm.,
10 • ; Bilg , 18 b, 197 b. _ «Da legt er (Elias/
sich schlaffen under ein Wecholter Studcn».
Id., Brös., 2, 71 a; Schiff der Pen., M) «. Eu
SetMder kommt noch im allem und im
schweizer. Dialekt vor. WeckheUer ie( die
untereis. Form. ScJunidi 4SI,
Qnelen, neutr., sieh mit Sehmerz sehnen,
streben. — Mancher hat kein Verlangen «für-
bas z& quelentU nooh ewigen dingen». Tauler,
977 (48). ^ Wer den Durst naeh Oott «rehte
bestot, der quelet und girlet gar vil me noch
Suttelicher mienen und nooh geistUckeme
nrste. denne kein WBMenichti^ aeneehe
i 'jc'iuelete noeh lipUclieme dortte». Balm.
Merbwin. Ms.
Qo«r, Qoereb, Twerch, Zwerch, quer.
Scherz. 1263. 1688. 2131 - Die alte Ring-
mauer von Strassb. ging ^g^erhe$ übar
Sporergasset. K&n.. 716. — Quer Aber Naobt,
vom Abend bis zum Morgen : Man soll den
Stock hüten *quer in die nacht*. Qüdwiller,
1394. Weisth , 4, 69. — «Zil geben Merqwnk
und über nacht bitz nf den dirten tag». Gries-
keim, I34U. Ibid, 6, 448. — *Ueberquerch
aber die naeht». Xolbeheim, 1416. Ibid., ö,
•J'2*>. Busse «über dri tag 2 sch„ undöber
QuerciiihociU aber 2 seh.» Duppigheim, 16 Jb.
Ibid., 5, 4^. — «Ein querd^ndhmr»^ mehrmafai,
1288 u. f — Qoerchholz, Querbalken Schiffe
«mit langen hocken und querehhöUztrn» . K.ön.,
689. — «8 ^ umb drS breite querekkdlUtr*,
1412. S. Tbom. Fähr - «Der querchweg»,
sehr oft. 1290 u. f. — «Das quercf^/tddim».
Bälden heim, I8ö9.
»Tioerh, obliquns». Hrrrad. 179. — Die
Schuhmacher sollen an die Schuhe keine
eehmälere «snebel machen denne über ein
twen hdwmm ^. U Jh. Alte Oidn., B. 81. —
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— 278 —
*An ^fvn UrrrchlTfiffft . Uttwülcr, 13M. — «An
den twerchein». Uhiungen, 18ötf. — «Eine lache,
in man spriehet das mittel Hoerek** Kilst&tt,
WS. — «Das mittel querch». 1402.
Im jeder Muhle «sol der boden ein noereh-
jhfer fiber den reiff gon>. 1452. Alte Ordn.,
& IV. - 'Zweriths Aber naht». Olvislieim,
im. WeiBth., 5, 469.
Q w * eb i CMwwra^ ^^Tß- ^^^^z, 54f. —
«Dtz vertane getwerk, — Des valandes ant-
werk . . .» Gottfr. v. Str., 1. 199. Etc. —
Dietrich von Bern «mit Ecken dem ryien
üreit und mit den querhen». Ron., d8ü.
Queste. Scherz, 12M. 1. Gürtel. — Adam
ad Bra machtent f^Mtm na laube» Kön.,
iMi — «Ir cleider worcnt usser loiibe ge-
macht also questen und matzen» Ibid., H17.
(Qtoftar, 1 1 falsch: eine Art Schürze.) —
Adam and Eva Tiahmen Feiijt'iiblEit?i''r. «bunden
sie zeaamen und machten daraus perisomaLa,
AMtan, and bedeckten doroit ire Scham».
Oeiler. Sunden des M., 12 jf^ b ^ «Wcrdo
Bit selbs recht und wul wi), der sucht und
findet nmbundnmb das er sammlet Loilb zu
dm Qmesten, das seind Entschuld ig'nng'cn do-
mit er anderstot seine Scham und Buüheit zn
rerdeoken; aber dar ^^mmI itk n achinal». Id.,
Post., 2. 36 a.
1 Seil, Geissei. — «Wenn du dich so lang
käst sreweschen mit der Que$ten, mit der Raten
iff dem Backen . . .» Oeiler, Bilg, 155 «
8. Almosensamroeln, fr. qneto — «Der
bettelmtinch bettel und quest nichts ist dünn
«ia betrog*. Branfels, Zehnden, d, 2 «. —
Sehweblin widmet seine «Ermanang zu den
fuegtionieren*, «den wirdigcn andechtigen
Mrrea von wegen der armen und ipitalen
fMsf halten oder almftsen samlen».
Qaetschbauch, Spottname fiir Viclesser. —
«Ans diser Zal seind auch die die da KoUäok
vor xBen tragen, ich inofn die feissten Qtutsdt-
bäueh, di ■ ilt ti Sack ircs Bauchs ^'efrült hiiheii
Büt Hönern. Aebliünern. Capaanen». Geiler,
SeUff der Pea., IM •.
Quetschen, drücken, bedrängen. —«Matthous
der da was ein Pnblioaa . . . and lugt wie
er mSebt die L8t quthtd^ und tÜ darnss
brine-' n. Geiler, Ev. mit ITssl.. 18t ^. - «Pas
Fasten ist nit doromb erdocbt, das es elm
wol tun eol, «niider daa es den Letb qvetsehen
Qnd undrrtTTii Arn t; .!« Td., Post., '■' '■'
h Egypten «mussteut die Jaden Ziegel machen
tind aequHteht sein». Ibid., 8« V5\ Bte. —
Die Msilrindcr waren «mit hungersnot gar
iast . . . gequetsdi^». Adelphoa, Barb , äl •.
Qiltk«i,lebendi^iiiaebeii. erregen. Sehers,
!254. — Allr«; das «minne in dem henten
kmkket». Gotttr. v Str , 1, 261. Etc.
Qainalu, Quinae Qnintin. Qaiaalt, Quent-
chen, von dem mittelalt. quintalc. quintellum,
der fünfte Theil. Seherz, UsA. — «ii/. lot and
eia halp fumten». 141H. S. Thon. Fabr. —
Brede «deren jegüchs sol wcpren 15 lot, B
^Mimii». 1440. Alte Ordn., B. 20. ~ «Du
flideat gar vil Meueben die da meineat sie
haben überkommen wäre Kestigang des
Flftisohea, sie breohent inen selbs ab an Essen
ndTriBkea, also das tie ftUein essaa bat
den Quinsen and Gewicht». Geller, Selenp.,
204 A. — «FrUntschafft, wann es gat an ein
not, — gant vier vad sweiatsig «n ein lot,
— und well die besten meinen sin, — gant
siben wol uff ein quintin». Brant, Nsch., IB,
— «Ea waa ein futnüm nnd ein lot». Mamer,
Genehm., x, 4 — Sie «riemt sich irer
ionckfrawschaffu — die doch nit geb ein
QHtntlin safft*. Id., Lath. Narr, 155. — «Sie
hab' n die peneu uszgemesaen bei einem
qumthn». Zell, M, 2 B. — üäoflg bei Branschw.,
Fries, Gerad.
ihisypodioa: «^umllim draohma». Hente:
(^utntel.
Qnintieren, auf der Qu interne, Art Laute,
spielen — Manche Pfaffen cwissen als vil
von kirch regieren. — ab niüUerä csel kan
gwintiren». Brant, Nteh, 79.
Quippis. verdorben von cippus, Grabstein.
~ «Der gross nnd hart äteiu und der Quip-
pi3* der vor Obiiitt Grab lag. Geiler, 8 Marian,
ö 10 b.
Qnoder, neutr. — «8 sch. dem murer zft
lone den gattern inzfimuren nnd umb das
qtooder das darnebon atet». 1410. S. Thom.
Fabr.
R
Racb, masc 1. Baohe. — «Dise Straf iat
warlicher ein üaeft denn ein Straf». Geiler, S
Marien, 27 — cSo ein Mensch den Roch
miltwiUigUoh ... in seinen Qedencken be-
haltet . . .» Id., Setenp., 818 •. Ete. ~ Weiber
«haut so «^ro.sses räch im hertzen . . .» «Das
aolcb rock im menschen Iii . . .* Morner, Nb.«
147. — «Ans« Rom bewegt nnd grrimniem
roch*. Id., Virj; . Y. 1 ^. «Er setzt sich unbe-
sonnen nider. — und schreib im zorn und
ftfeA herwider». Id., 4 Ketser, A. 4«. — Bi
«i.st der edlest roch uff erden, Mann einer
möcht gerochen werden, — das er daroh gott
dnreh mütigkeit — .an vergeben eei sehnell
bereit. Ibid., N. H b.
2. Strafe. — «Wer nit wol stirbt, der findt
sin rae%>. Brant, Nseh., 8 <. — «Des liden wir
vil plap und rocÄ» Ibid., H5. — «Lassen mir
! den racA ood ich würd eb vergelten, spricht
I der herr». Wimph , Chrys , 12 «. — «Der raeh
'des bluts deiner diener . . «TV^r j^ot des
manigfaltigen rächt». >iachtig., Psalter, 202«
888. - Oott braaeht seinen Zorn «an einem
roch seiner foind». Zell, f, Ib.
Rachen. S. Rechen.
RHchig. raehsflehtig. — «. . .das derfalnd
und rächiff zerbreche». Nächtig., P.saltcr, 21.
Aacblich, rachsüchtig. — «... da feit dir
ein raeMieher Gedanok ein». Oeiler« GeisU.
Spinn , \, 1 fi.
iiacÜHal. 1 Hachgier. — «Der zornlichen
Kraft seind wir nngewaltig. jeta mit Vor-
messenheit, nnn mit Machsal. denn in Uogedlllt».
Geiler, Pred u. L., 19 b.
2. Strafgericht« Ein Gewitter, das aus«
brach, schrieb man der göttlichen «Fürtiich-
tigkeit und Moehaale» zu. Adelphus, Türk.,
D, Ib.
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~ 874 —
S.aohBeliSt rachsüolitig. — «Du kanst der
nuAae^ffen Oedaveken nit ledig- werden».
Geiler, Geistl. Spinn., N, 5 ^J. — «Sie trotzten
den rachtäigen feindea gottes». Braofel«, Aa-
BtOSB, 4 1».
Rachtang, Vertrag, Übereinkunft. Scherz,
1257. — Der Propst Johann von Oohsensteiu,
ZV gleicher Zeit wie Conrad von Bmsnang
als Bischof erwählt, stand «durch rachtung
gütlich abe». Kön.« 1062, — «Die r oc/iUuna von
Speier». I4ä9, Vertrag zwisohen der Stadt
Strassburg und Bisohof Wilhelm. — «Ein
früntliohe radUunge und Übertrag geschaoh . . .»
Ootl. Ordn., ittü. — «. . . Bis man in ein Ver-
trag mit einander gat und machet man ein
foie UaehUMg: Öeiier, Narr., 141 >>. — «Man
maeht je als lang lirann ee die Frfintschaft
an^at, bis man etwann ein Rachtung niuss an-
nemen». Id., £v. mit UssL, 61 ^. — Braut,
BiBoh. Wilh.t üöS. — cEln paetoder rtuihtung».
Adelphus, Barb.. 14 a — Der strassb. Rath hat
deu Bischof «ermanet seiner . . . vordem rock-
tungen und bündtnissen». Appell, b, 1 >>.
Kachung, Rache. - «Wen einem Menschen
etwas geschieht der götiiche Liebe hat, der
würfet alle Bähung hinweg und reneicht
es» Geiler. Brös., 2, .H8
üad. 1. Ead der Sonne, der Sonnenkörper,
wegen seiner runden Gestalt. — «Wen ein
Mensch blöd Au^'en hat als ein Ül oder als
ein Fiedermus, uo mag er nicht sehen die
Sonn in irem Bad, es thnt im zu vil we . .
aber den Sonnenschein an einer Wand, oder
au dem Abent an einem Berg magbtu sie wul
sehen». Geiler, Brös., 2, lä b. j
2 Die rota im Kloster. 3. Hedfenster. — (
«Wenn t»iü \di6 Nonnen) an das Üad kommen
und man zu inen Gnad Fraw spricht, so thut
es inen wol» Geiler, Has im Pf.. B, 6 t'. —
«Wenn dein Frouud am Bedrad oder an der
Winden au dir redent, wie wol du sie nit '
siehst, so weist du duch wol das sie da seind»
Id., Geistl Spiau., 0, 4 1». ' !
Badbrechen, rädern. — «So man ein Hör- '
der raJbrie/U oder köpft ...» ÖeUer. Post. '
Ü, 5ü K )
Radecht, radförmig, rund. <-> Geiler, Has
im Pf , E. 6 a. S. HoUenhloiz.
Raderin. — «Du seiest ein Haderin, Chor-
meisterin, Wcinkellerin. oder was Ampts du
hast> (im Klosteri Geiler, Has in! Vf , I), > b.
Rota, franz.. tour, deutsch Had. zuweilen
Winde, hiess in den Frauenklöstern die in der
Mauer angebrtichtf , einem TImrmchen ähnliche
und sich drehende hul/erne Vorrichtung, durch
die die dem Kloster nöthigen Dinge herein-
geschoben wurden, so dass der Aasscnstehmde
nicht in die innern liaume blicken kannte;
dabei war zugleich das vergitterte Red/emter.
[S. dies Wort und Rad.) liudcrin war die die
Aufsicht über das Rad habende Schwester.
Kädlin, Art Reiter-Evolntion. - Die berit-
tenen Bürger «machten ein redlin uff dem
Rossmarkt.. Brant, Bisch. Wilh., 2SS. — Die
i'icitor «machten redlin da zuhand, — als ob
man in den Juiegen rant*. Manier, Virg., P.
6 > (orbes).
BagbaJa» Spiess-Ente, anas aeata, «die|
besten zh 8 4» s« verkaufen. 1881. Alsatia,
1867, ÜM. ~ Bodbeftots. 1425. Alte Ordn., B.
1. 1469, Brucker. 230.
Rain, maso., abhängiger Rand eines Ter-
rains, meist an dnem Waldaanm. Sehers, 1888.
— «Arn rain», sehr Unflger Feldname, oft
mit besonderen Bezeiobaiuigen, 18 Jh. o. £
Ram. fem., Ralunen, Sdekrahmen. Yergl.
Rammen. S. auch Rem. — <Si worhten fron-
wen an der ram Von goide und euch von
siden». Oottfr. Str., 1, 86.
Kamen, streben Pchnr?, 1268. — «Sü ?int
schttidig . . . z& ramend« nochToilekomenheit».
Tanler, 100 (Hü).
Rämlifh, rrei\, brünstig. — «Wie rämlich
sind ir zsammen gesessen. — und hand das
fleiseh mit efaiander gegessen» (nimliek Mönelie
und Wcibi r . Murner, 4 Ketzer, m, 1 " —
«Lapis l) ucis ist ein stein, der würt von wolffis-
seich so sie ränüüih seint». Gersd, 92 ^
Raramel, .so viel wie Oaaunel, s. dies Wort.
— «Einer der starok ist and bübisch, wer er
siech, so geleg im der R ammd »* Geller, Sibid.
des M , M 1-,
Rammen, Hahmen. S. auch 2<am u. Rem.
In der folgenden Stelle ist das Wort nur der
Alliteration wegen gebraucht: «Ich bin edel
geboren, ich bin des Nammens und Stammens,
aber nit des Flammens und Bammm»^ nii dee
Flamnrens der Tug^cnt noch des Rammens der
Werck. Rammen ist ein Werckzeug, der We-
ber Rammen». Geiler, Narr , 157 t>.
Rauft, Rand. — *Ranft vel bort, corona».
Uerrad, 185. — Dem Frünor gibt nmu einen
Laib Brod, «den sol er setzen uff seinen fbsz
und bül ob wendig seinem knüw einen ranft
abschneiden». Gildwiiler, IJÜ-i. Weisth., 4,
68. — «An des Geschirs obren Ra^fft waren
Spiegel». Geiler, Dreieck. Spiegel, Aa, 2 a. —
«Lisz doch deu ranjft in seinem buch». Mu.r-
ner, Kön. v. Engl , Hbl. — Es «stat am ranfft
dabi in dem clxxiii blat*. Id., Mess, F, 3 b.
— Ein Kessel mit einem «ranffl usswendig».
Brunschw., Medic , 172 »>. — Die TrinkhÖmer
fassen die Germanen «umb den rtuijS^ mit
Silber». Ringm., Cäsar, 4b
Rank. Biegung. Wendung. — Ladet ein
Huber im Wald «so vaste, dasz er einen
ranckh nimmet für das dasz er zft wege kom-
met, alsz mangen ranckh er thuet, alz mange
30 sch. sol er bessern». Sandhofen, 16 Jli.
Weisth., 4, 164.
Rans, Rüssel, Maul Vergl. Orans. Sehers,
1264. — Einem Schwein «an sinen ran»»
schlagen Niederburnhaupt, 18»2. Weisth., 4,
75 — «IHe Sauw . . richtet den Ranss nim-
mer ob sich gegen den Boom, dannan har
die Eicheln fallen». Geiler, Selenp., 48 b ^
' ; Fost., ;J, 7i»
Kapp, Rabe. Scherz, 1264. — Piagen: tftip.
pen, mfise . . .» Glos , 119. — Noah sandta
«einen rappen us der archen>. KÖn., 243. —
«Zum rappen». Strassb. Hausname, 1307. —
«Die sehwartxen Rappen sehrden eraa, eraa,
morn, morn, su sie t.it/en uff die Ki iben».
Geiler, Narr.. l»d *>. — «ülin Mopp fand eiaa»
jQols Pfotoenfederny die gevielea im gar irol,
und bedaeht in wie sie danaoght knbMhar
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- 976 —
weren denn sin schwartze Bappenfedem:
Id., Büg.. 11«; Emeii, 11 Seleap. 86».
B0. — «W«r fingt «TM «r»t glldi wie ein
rapp». Brant, Nsch., 88. — «, . . (Ter rapp dreit
(ÜLTdurch schwurUe wol». Ibid., ^7. — «. . .
rappen mftss Intlrielieii». Mvrmr. Oeaehm.,
h 4 1j — Tin Traum trappen oder 1 n r n
sehen». Traomb., B. 1 o. — Im Jahre 1182
nathtea «die rappen und ander vögel iange
in dem ieTinrr> Adclphu-^. Parb., SS —
<Zwea schwartze rappen», Pauli, 241. — Oott
gibt Speise «den jungen rappeH* Nnelitig..
PRtUer. 377. — «Du eraeigest einen rapptn
tader der menig wissen scbwanen». Karsth.,
a, 4 — «Die rappen tragen aooh sehwnrU
kappen» wie die niaffea. Hedio, Zelinden,
C, 2».
BftVpelB. 8. Begpm,
Rapasfl machen ? — «Di»« sol ordenlich,
durch die oberkeit. on romor. on todtaohlagen
ud rapu»M BMben geselielieii». Batier, Yer«
antw., d, 1 «.
Baspein. S. Mespen.
Räsa, Rees, scharf, gesalzen. — «DI« Mider
Eigenschaft des Pfeffers ist . das man in
&<i zu räsä mach». Geikr, Has in Pf, E, 2i>;
Sv. mit UssL. 176 — Specereien «die res£
mnt und scharpff». Adcipnus, Fic , 15 » a. -
Rother Wein der »resz . . . und surlicht ist».
Ibid . löä b, — Spomrest, schuf, ateohend
wie Sporn : «Nachdem ich mit ilt^r spomresaen
»arheit der zehendhengst und wucheretier
tarte oren kum ein wehi^^ antastet habe. . .»
Hedio, Zehnden, B, 4 - Fig.: «Helias was
ein ernsihaftigcr, rasser, hitziger Beschirmer
der Eren Gottes». Geiler, Post., 2, 29 b ; 4, 7 •.
Dasypodins : «r(1.«is, salsns». — Schmid, 426
Rasseln, Rassen, mit Würfeln spielen. —
«. . . Da treibt man nüt anders weder das
man spilt und roBslet». Geiler, BrÖ.H , 1. 91 b.
— «Spilen und rasseln ist dir wol gemcss».
U, Biig., 183 b. — «... spilen und rossen
— mit karten, wUrfflen . . .» Brant, Nsch.,
n. — «Spilen. rasslen epilt und frü». Ibid.,
76. — «Mit spilen, schweren, sauffen, braisen,
— Von einer nacht siir andren nuken . . »
J. Harner, d. 2 b.
MoAseln steht immer mit spielen zusammen ;
Zarake, 42^, bemerkt richtig, der Ausdruck
sei ganz passend fSr das ümsehiitteln ond
Hinrollen der Würfel.
Rasaen, toben, heftig zanken (vergl. Häs-
«Nt). «In allen Widerparten ist rossen und
kriegen, vigentschaft, nid und has». Claus v
Blov. — Der Teufel «füret sü undcr einer
nt$Mmer ... in die helle». Ibid. tFelnd»
lichof K ripi_--[ianicr).
RaeeJer, Öpieler. — «£r ward ein unkäsoher
lenseli, ein Spieler, ein Rankr: Geiler, Bv.
mit Us.sl., 83
Raten, Hatten, Unkraut. Scherz, 1268. —
«JtflM, sisaiiia». Herrad. 188. — «Da kam
d«B Menschen Feind und soet Ratten 1 ! i-
üikrant darauf mitten ander den Weissen»
Qeüer, Er. mit UssL, 81 b. ^ «... Hie nff
Erdtrirh, lo bös und j,'ut undor einander got,
Als Pfeffer und Mustreck, Woisaen und Matten
mitr eiaudw ist». Id., PosU, 9, 98 b . Selenp.,
188 a. — . . aUc'^. geistlich rocht nbr.nthun,
und ein ratlenhanffcn darausz machen». Mur-
ner, Adel, B, 2 • ; H, 1 b - «JtutmJkml, das
in flrni Ic irn wachsen ist mit kleinen purpur-
farben blumen und zu latin zizania geuant».
Bmnsehw., Dist, 106 a. — Nlgella, rotten^
oder das wisz dns im korn wachs/t». Gersd.,
siH a. — «Unkrut, ratten und wicken». Adel-
phas. Passion, A, 5 >.
Rjttrrsrh. S. Bätisch.
Ratgebe, ßathgebor. Scherz, 1267. — «Aller
sorgäre ratgtite got herre». Gottfr- v. Str.,
1, 68. — «Wer weite disem gftten getrflwea
ratgeben nüt geloben» ? Tauler, 211 (37), —
Der h. Geist «was sin heimelicher ro<pe6e».
Merswin, 9 Felsen 136 — «Dirre keyser
volgete sinen bösen rotgeben». Kön , 348. Etc.
— Christas ist «ein grosser rotgebe gewesen
in siner lere». Hngo v. Ehenh — «Advocatus
heisset in Teutsch ein Fürsprech oder ein
BtOg^». Geiler. Prcd. v. Maria, 2 «>. —
« . . das der Ratgeb bösen Rat gibt» Id.,
Holl Leu, c, 2 ». Etc. — «Wer was sin
(Gottes) ratg^ zu der zit do er all ding schuf» ?
Brant, Nsch., HO — Du hast «dich selb zu
einem ratgeben gemaehet». Murncr, Adel, B,
1 ^' — «. . . den bösen nkUgeben . . . nit
wilfiiren» Ibid., a. 3 b «Penitentiarius,
das ist uer consoientzen rathgeb». Zell, 0, 4 b,
Rütiseh, Rlltterschen, Rftteneti, Ret-
tel.sfh, Kathsel Scherz, 1267. — *Rdtische,
problema.. Herrad, löü. — «Wenn du im,
als ettwen geschieht, dein Saoh in einer
Rättersehin fitr^^ibst und tnnkel, so kan er dir
nit raten» Geiler, Scleup , 184 h. — «Darumb
spricht S. Paulus : wir sehen hie als durch
einen Spiegel in einer Rätersch». Id., Sohiff
der Pen., sä7 • - «Samson der gab in ein
Retterschen uff . . sie künden es nicht er-
raten». Id , Bros., 1, 49 b. Etc. — «Ich würd
. . . anfahcn zu roden mit rätersehen». Nach-
tig.. Psalter, WA, — «Es ist ein retersch . rat
was ist das . . .» Pauli, ^ — «IjeltotscA
gedieht». Räthselb . Titel.
Göll, 200: «aenigma. Räters».
Rtttechen. schwatzen. — «Es will Jets
rätschen jederman». Brant, Nach., 48. Die
Erklärung Zarncke's, 37ö, ist ganz unnöthig;
die üödeke's, 78: aushorchen, ist falsch. Das
Wort kommt von Rätsch, Klapper.
Katschlag, Beralhung und Resultat iler-
selben. — Die Rathsherren «brachten iren
ratschlag: Brant, Biseh. Wilh.. 9ö9. — «Als
sie nun thcten den ratschlacj, — EnOaS da Bit
I stille la^>. Murner. Virg., ra, 4 b.
I Ratacnlagen, Kath geben, beratben. — «Da-
rum oder (larauff radtschlag irhs». Geiler,
1 Geiatl. Spinn , 0, 4 — Die Jude» «rotocMM-
I ^1 von dem Tod Obristi». Id.. Post, I, 84 b,
— Die Canonici trathschiagten erst. M ir n an
die wal anfahen wolt». Brant, Biseh. Wilh.,
847.
Ratscbläger, Berather. ~ tRadscMeger des
1 rechten, jurisconsulti». Murner, Instit., 4 b.
i Rataehlttgig. im Stande guten Rath cu
geben — «Zu reden war er (Iirances) wol-
I geschickt, — dazu reich, doch kein krieges-
I gifiok — iial er, und war doek rholseM^il;».
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Uaraer, Virg., m, 1 (OouUiit h»bitiu non
fatilis aactor.)
Kalten. Ö liaten
Rätteractaen Eäiisth
Rstsen, beissen, uAgcn wie die Batten. —
«Ob das hat er ein ewif^^os ÄtUirrn und Nagen
der Cvnsoientz in im selber». Qeiler, Seienp.,
197 b. — «Es maf^ etwen eins in seiner Cons-
cientz uagLTUwig sein und ein Bissen. Nagen,
rtUtende Consciontz haben, and noch dennoch
in Gotles Gnaden domit sin». Id.. Büg., 22 b.
Raachfar, rauchfarbig, grau. — «. . Und
60 h&b ich so vil Schaben oder MenteL spre-
oh«n die riehen Wiber, einer ist neeheuch,
der aii li r . un der Rosen, der dritt larapertiscb,
der fierd ho rouc/^ar brueksch, der fünft weisä
ich wohär» Geiler, Post, 8. 80 b.
Bis werden hier mehrere der damals am
meisten geschätzen Tacharien genaniit) Tnoh
nni Meehlen, aus Brügge; die flandrisehen
Webereien gehörten zu den berühmtesten,
£in lombardiseher Mantel war wohl ein sei-
dener; in ttnaem Gegenden besog man die
Seidenstoffe grossentheils ans Italien. Was
aber ein Mantel «von der Bosen» war, das
wird tieh sehwerlleh ermitteln lassra.
Rauchju^ebig, rauchgi bi nd. — «Ein insel.
ist Liparen genant . . nut felsen die rauch-
gtbiff sind» (VnlkMie). Homer, Virg., b, 6 b.
Ransch, Ranss, Art Kartenspiel. — cWir
Tütfichen spileakein ander Spil dan der offnen
Sameht. Geiler, Narr , 85 — «£tlieh Spil
stont allein nff dem Qlück, al.^ äff dem Wür-
fel spilen, würft einer vil, so bat er vü ; dess-
gleichen uff der Karten, als das Spil ist der
offnen Rauss und Scbaiitzen». Ibid., 159 «.
Hauss kommt noch in einem Vocab. von
161H vur. Schmeller, 3, 189. Ohne Zweifel das
einfachste, primitivste aller Kartenspiele; nach-
dem mau die Karten gemischt nud berumge-
geben, zeigte jeder der Spielendon die seinigen
vor; der den das Gliick am ineiatLit begünstigt
hatte, d. h. der am mci.^ieu Punkte zählen
kennte, der gewann. Darauf deutet auch das
Wort iSchanU. chance, hin; s. diesen Artikel.
Rauäsen. S. Hutsen.
Rawelos, ruhelos. — Rudolph Kage, Bitter
von Vt T! l'Miheim, ««^'enant Rauitloac». Ge&t. l'dOi.
«Käz/,111, rabieü», Käserei. Ucrrad, 188.
Rechen, prät. roch, part. gerochen, rüchcn,
strafen Scherz, 1257. — »Da» eine gebot räch
gut so sore, das er nohc uf fünf tusent ior
nicman in sin rieh wolte losscn». Nie. v. Ba-
sel, Bek. Taul.. V*, — «An dem 90 tag roch
gel Uiciricheö buäheit, das er gehes starb».
Glos , 31. — Paria »räch sinen brbder und er-
sehos Palamedem». Kön., 2^4. — «Dis rochent
donoch die Römer . . .» Ibiü , 548. - Gott
hat «ebrecber nnd hoffart in der alten e gar
?rr<i.>'li<'he gerochen und riebet es noch hüte
di5 tagci». Nie V. Basel, Bek. Tanl., 40. Etc
— Herzog Rudolph «rat/» den überlouf» 13 )8
Inschr /.u Colmar «Die wysen habent nit
alles das yerutluH das wider sye geschehen
ist». Quldln Spil, 32. — «Da bist roUer Zorns,
Hasses und Uii\\illens; darvon so wir wcnen
wir Straten, mu rochen wir» Geiler, 6imd. de»
IL, j)A h. _ c. . , wann einer moebt fs r ocfcsi t
werden». Muraer. 4 Eetcer» 3 b. ste.
Rechen, rechnen. 1. Beohnen, berechnen.
— «... die andern rechten ir verlust, — den
sie den tag hetteu gethan». Brant^ ülschi, i,
— «Harlnns noeh dem mer die weit rtbek^.
Tbid , 66. — «Pliniuh rächt Jua mit z uritten
OBZ». Ibid., 66. — «Ptuiemeos rechnet osz .»
Ibid., 66. — Hit «knnnent mhm wie vil mau
— ir zu nacht getrunkci harii». Murner, Sb«,
21. — «Sternen sehen, rec^«n, messen». Ibidi
18. — Ein Goveh sagt: «ioh will keiasoben-
cken rechen mer», die Liebe erfotdava alles,
id., Geuehm., y, 1 ^. Ete.
2. Einen für etwas halten. — «Das dick dis
grobheit nit vcrfür — und man dich fweft 6in
wildes thier». Brant, Thesm., a, 3 b.
Rechenschaft, An zu rechnen. — «Es musz
ein wilde narung sin, — den sattelpfenning
bringen in — Hat der .sattel solchr knfTt,
— das nimt ein selzam rec/ieiwcAiyfj». 3iurner,
Nb., 83.
Kerht romp. rechter, richtig. — «Gnog ist
das wir wissen, wie gar rechter die schrifi^ . ..
vom Luther ist uszgelegt worden weder von
disen». ZeU, 0,3 h. «Asdbte freibeit». Ibid^
X, 'i ».
Reelitfertig, reehtsekaffen, xeektm&ssig, ge-
recht Scherz, 1277. — «Unser herre fdrbutet
niht rechtvertig g&t z& gewinnende». Märleia,
22. - «Gott ist roMferÜg oder gerecht».
Ceiler, Ev m:' üssl.. IU7 «. — «Die Ht ;:iLen
die dahin kommen durch 3Iittel ires redttfer-
tigin guten Lebens . . .» Ibid., llOb. Bs
w urde gefragt, ob jemand «frembd gut bei
im hab». Antwort: «es ist als rechtfertig».
Pauli. Stf. — «Vor deinem angesiekt wÄrt
keiner rechtfertig der da lebet». Nachtig.,
Psalter, 3tib. l^tc. — *Jiechiferttg würi wer
da glaubt». Wnrm, Trost, 29 ». — •Rechtfertig
pfaffenee». Appell, a, 2 f>. - « ^^*ir seintl raA<-
fertige worden durch den glauben». Bntzer,
Weiss., b, 4 «.
Recktfertigen. Scherz, 1277 : corrigere.
1. Corrigieren. — Am päpstlichen Hof wurde
viel Missbrauch getrieben, weil die Briefe oft
nicht durch die Kanzlei gingen, <do men
alle bobesthriefe sul besehen und rehtferUgm
e sü an das inge6igel kement». Kön.,
(Glossar, 1118, falsch: ausfertigen). — «Was
zuweilen in grossen Stetten ... zu recfuferttgen
und zu reformieren war». Wimph., Synod., ^
2 Kichten, gerichtlich behandein. — Giitcr-
streitigkeiten sollen «niena gerecht/art^t werden
denn im dinghof». Obermiekelbaek, 1467.
Burckh., 171. — Wer sich verfehlt, «sol ge-
rechtfertiget und gestroffet werden», iintb.
Alte Ordn , B. 18. Ete. - «Herr, nit strafe
niioli in dcineni Wüten, noch rechtfertig mich
nit in deinem Zorn». Ps. 6, 2. Geiler, Selenp.,
35 b. ~ Der Ooaek «sol oneh nit witer ir«
würter rechtfertigen*. Murner. Geuchm , e, 1 ^.
3. Bestrafen. — Einen Übeilhäter soll maa
«rihleii Ud nthtferttgen», 18M). KSn., BelL,
999.
4. Znrechtweisen. — «Was hast du mich
2U rechtferitgen i Sichstu nit wer ich bin?».
Karsth., a% il •• — «... so die
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— 277 —
die oberkett rechtfertigen, wohar iaea der gtt- «wa-^ -^vf)! gdert und refhgfhe von kriescher
wait kum» Ibid., cc, 8 nnd latyne i>proohe>. Kon . — «Kiaer der
b. Reetifieieren. reinigen. — Gewisse KrM- ' zu allen Zeiten ond ta alle Ding muss oder
ttr und Edelsteine * rechtfertigen den lufft». ' will geredt haben, der selb würt gesohetzet
Bruüschw., Fest., 8 — «Die (gebrannten)
vuser reetileianii und rwdufertigen, das in
der brant i!«/^ezogren wcrd» Td Dist , 16 ■
für redgeb^. Geiler, Seelenp., Vorr.. 2 b. —
— Wird einem Arst iiieht Geld angeboten,
so wird er Btamm, «der vor mit gell redgehig
— «Rosruarm Wasser rechtfertiget und Bterekt ; was». Harner. Nb., 10» — «Es soll oueh ein
dei geist». Ibid.. 103 'jeder goach sin . . . redgebig». Id., Qeuelllli.,
a. Jnstificare. häufig bei Butzer. Capito, ete. i n, 54 " ; e, 2 • ; Lutli. Nurr, IH3
Rechtfei-tigkeit, Gerechtigkeit — «. . . Das j Redelivh. Scherz, 1. Vernünftig, —
Kleinet Bethtfertigkeit . . . wil kein Xauftnan «Der natnrliche wiilo und ^näeUche willc».
Djer feil füren». Geiler, Ev. mit UssL. 66 . i Nie. v Str., 290 «l't r mensche ist ein
Rechtfertigung. 1. Gebot, Statut — Zacha-
rias nnd Elisabeth «wandelten in allen Gebot-
redeltche creatnrc*. I auler, 155 (üö). — «Du
m&Bt noch e doreh alle creataren, sü sint
t«n and Bechtfertigungen Gottes». Luc. 1, 6, redehch odf^r nnredclich, bekoret werden»,
nach der Valgata : «in omnibas nuindatis et Nie. v. Basel, ms. Etc. — «Wes sü in bitten
jnaificationibas Domini». Geiler, Selenp., 81 >. ; reht lud fidSdutr dinge . . .* Eis. Pred^
Das griechische ^r/.atmjia, das die Vulg. durch l, 75).
jutificatiü übersetzt, ist im Sinn von Gebot i 2. Genügend, hinreichend, passend. —
n nehnien. — «0 herr. leer mich deine t w to
fertigungen\» Nachtig., Psalter, 808, — « . .
dcirumb das sie &eiae rechtfertigungen gehalten».
Ibid. 271 — «Tom gebott, den cerimonien,
den recht fertigungen* Wurm, Bai , c, 2 ".
2. Im biblischen Sinn, häufig bei Butzer,
etc.
."i. Rechenschaft. — «Darnmb so denck das
selb jetzond. — ee das zu der rechtferttgung
knmpt». Horner. Bad., F. i
Rechti^eschaffen, rechtschaffen, — * Hecht'
ge$chaffene zacht». Butzer, Weiss., e, 1 >> Etc.
Rechtignng. Rechtfertigung — «Nicht das
«... Ob die Sache reht und reddkh wirt ge-
rihtet . . » 1^*-^ Stadtr. Grand., 56. — «Mag
men es von ctxlicheu retUlichen Sachen nüt
geenden . . .» rJ68 Urk.. 1, 39^. — Kein
Geibtiichor soll zu Sirassburg Waffen tragen,
«es enwere deuac daz es mefster und rtt
einem crloubetent von redelichen sacken».
181t Kön.. Beil., 97o — Eine JUosnerin soU
schweigen, «one allcine grosse redeN«^ not-
dürft». Nie. V. Basel. Bek. Taul , . 9. - Die
Schrift Defonsor paois «bewiset mit redeltcken
Sprüchen der h. geaehrift, das ein bebest
under eime kciser sol sin». Clos , 70. Etc. -
er oder sein arbeit meines schwachen lobs ' Die Churfürsten entsetzten König Adolph
oder reektigung . . . notdurfftig wären
Braut. Layensp., C, 5 ^.
«von redelicher sache wegen». KÖ«., 466. Bte.
— Jeder Zanftgenos.''('. sol *rcdclches hiint-
Rechtmachnng. — «David spricht: Herr, gewer» haben. 1495 Alte Ordn., B. iü. Etc.
ieh hab mein Hertz geneiget zu than dein ' 9. Begründet. — Der Zanftmeister eoU die
Bechtmnchutigen, dir domit zu m idergclten». Fiinfmannen fragen «obe sie der gezüg (Zeuge)
Pb. 119, 112, wo die Vulg. auch wieder hati und untat redeMt bedanke siu oder nit ...»
(B Beehtfertigung) : «sd ftieiendes jnstiflca- ' Finden sie «das die untat nit rsdch'dk sy...»
tiones tuas». statt: deine Geb(»te. Geiler. UOO. Tuoherzunft, 18.
Reditwin, dem Herrn von Rechtswegen zu 1 4. Rechtmässig. — loh habe «sb koufifende
irebender Wein Vergl. Fürwin. — «Das gotz- ' geben eines redelichen konffes ffir mich nnd
hus zfi S. Morand hat den rechtwm in dem mine erben . . . IIOI. Heg. B, 4iV Ktc.
bann s& Batwiier; wo man scbencket. do . ö. Tüchtig, wacker. — «So vil du beffliger
gehört von jedem boden ein halb viertel w^rst angefochten, — nnd rtdlkher wider-
wins». 1420. Weisth., 4, 39. (Einige Zeilen streitest . . .» Goilcr, Irrig Schaf. 0, l — -
weiter unten : Bodenwin ; s. dieses Wort.) I Ein Tropfen Wassers, in ein F&ss gethnn,
Reelle. Hengst. Eig janger, starker Hann, | «verleurt sein Weeen, nnd wirt recht nnd
Held). - <Ti' r n.eiger sol gebunden sin, daz redlich gßj in Wein». Id., Schiff der Pen.,
er ein recken ziehen soi, domit er dem dorf 44 b. _ «Do lagt man das msn redlich lieg
lel gewärtig sin». Snndhnnsen, 16 Jh. Weisth.^ ' (lüge) — nnd etwas nSs inenes) bring df
5.534. ][• !m'i> Brant. Nsch . R7. I'i^ Bürger
Reckolter. S. (^ko^. «soUen under inen ordnen XL reähcher rescher
Bfidterkett, Beredsamkeit. «KrieeUsehe gesellen an fbsz, jeglicher mit redlichem bar-
r'dharlrit in türkische barbuy gewandlet». i ne.sch». Td.. Bisch. Wilh.. 267 Etc. — Ihr
Adelphus, Türk., C, 6 a. sollt «mir den harnasoh redüeh fegen». Murner,
8«deTeaater. vergittertes Fenster in einem [Nb.. 270. — «Sehenek in, gesell, schenck red-
Kloster oder einer Klose, Sprachcr-rt-r S. Wcä in». Ibid , 222 — «Lasz redlich berigel
auch Bad und Baderin. — Eine Kloäneriajuff si regen». Id., Müle, €, 4 »; Nb , —
«spraeh dnreli dM t9devauter : nft kumment | «Der selb fnimm redlich bieder man — mit
auch nüt me her». Nie. v l:n- ! ins. «Da- gelt ein brieff durchreden kan». Id., Schelm.,
mmb äwer Bedf€$uter und v\ induu sein wol a, 6 ». — «Ich hoff mich so redlich zu iialteo,
beicbloisoit das man fleh nit sehen mag nnd
ir anch niemans». Geiler, Arb. linm.,
Has im PL, D. 1 *.
Megebo, b«ndtw SelMas, 1881. — Leo n
— das sie mich witer werden eehnlleii». Id.,
Geuchm , c, 1 ^. Etc.
Rederich, beredt. Scherz, 1281. - «VU
BiiiBig ud yü tndsrM . . .> «Liitlg nade
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- 878 —
rederich* Gottfr. v. Sfr.. 1, «7 196. Sie
«grüssten mich so fruiiLelick, — tugeaüich
and redenrich . .* Horner, Qeachm., b, 2 °.
Redgebe, «die Tugenl dor Redgeä and
Sprechlicbeit». Geiler, Passion, ai *.
OoU, 551 : Affabilitu. JUd^AifkeU, freund-
liche Aussprechang».
«Redmässig», mässifi^ im reden, fähig «be-
scheidenlich zu allen Dingen Red eu gebeo».
Geiler, Stind. des M.. 84 i>. - «. . . Bedmäätiae
Wort . . .» Id., Pred. n. L.. 127
«Redmflssigkeit, . . . modestia in dieendo».
Geiler, Sund, des M., 88 — Bedmässigkeit
•ist da ein Mensch rechte Weiss und Mass
weisHt zu halten in allen eeinen Weiten».
Id., Pred. u. L , 128 a.
Refental. Refentor, Refender. oorrampirt
aus Refectorium. Scherz, 1288. — «Dierf/wi-
torstube», 1416. «Der refentorofen», 141(5. -
«Das alte Iremflt nf dem refentor*, 1424. —
«Stiilc im rtfenUiU, 14Ö0. S Thum. Fahr. —
«Were ich priol in disem kloster, so were
min gewalt in dem dormenter und {n dem
reventtr». Nie. v. Str., 2&2. — «In uuserre
Bwester retuntfor (sind) zwei bildelin». Tanler,
838 (68). Ihr eotit enoh begnügen «mit
der gemeinen spise iiwers reveiüorrs^ . (1
v. Blov. — Qeiier, Selenp., 2,26 ^\ ^'arr.,
00 • ; 197
Reff. Korb. Rückkorb. Scherz, 1288. - «Ein
reff ffleser git 1 4» Zoll. 16 Jb. Alte Ordn.,
B. 18. — «Vier ref vol loehes uf eime knr-
richr '/rlion 1 Pf.. i3-22. Urk . 2. 210.
ReKeltibire, Art Birne. S. aacb Bire. —
«Bin Fflehelein gieng (Qr ein Birnbanm nnhin.
da hicngen gel BugdaHtirtn darnn». Oeüer,
Bros., 8, 71 b.
Regenyogel, Braehvogel, «so 6 4*
verkuufcn 13H1. Alsatia, 1867. 299.
Hegnieren, regnare, regieren — Joseph
fbrsehte «wer do regm«fU* in Egypten.
Tauler. ^ - «Und denne dis dise ierar-
ohie regnieret». Ibid., A18 (72;. — «Des himeis
lenf, der eteme regieren». Nie. v. Lnnfen,
Gottesfr.. 174. — tT)a die ffemeynen regnierent
und übel, das ist das aller büst regnieren».
Galdin Spil, 8. — Heiliger Geist «der da
lebst and regnierest mit irott dem vatter und
Bun». Gebete, lö Jh — «Das himmelsch
Yntterlnnd, das wir frdlioli darin entpfangen
•werden . . . nnd do ewiglich regnieren mit
allen lieben Heiligen . . .» Geiler. Bilg., 7 t>.
801 a; Narr.. 70 <>. Eto. — «Dnrumb billig da
regnierest in des höchsten gottes ricti». Brant,
Rosenkr. D. Ged., 10. — «Eben ab möchte
got nit on uns regnieren», Wimph., Mirand,
4. — «Vor Zeiten do Saturnus regniert . . .»
Adelphus. Fic . 169 i». — Christo» «den jr nit
wött über onch lassen regnieren* Zell, Z, 4 a.
Reh>*el. — «15 sch. nmb 2 hundert rek$el
zft «Ion /.üucii». 1424. H. Thom. Fabr.
Reichsen. S. JBMkeM».
Kejen. Regen, re*rT»cn. ~ «La??: 'Onft)
kalt machen, schne^'cu, regen». Braut, K|)ii:r.
Copie« 2iH. - «Ich acht es sei flttag gewei^en
oder CS hab vileicht geregt. . .* Id.. Freih.
tafel, 311. Etc. — «Wir bitteut goti und leseut
meee, — dae es nge wit and breit*. Marner,
Nb , 164. — «Gott hat nicht recht gethan —
das er uns hie hat regen lassen». Id.. Sehelm.,
g. I ». — «Lasz redlich bengel uff sie regen*,
H Miile, C, 4 a; Nb., 881 <prttgU» sie täeli.
tig . Eto.
Reigel, Reiher. — «Die lüt die lang sehiii*
bein habent und ein langen hals, (sind) dem
reigel gleich, wan diser vogel hat lange beiu
und ein langen hals». Fries, 89 a.
Ri'ihen, masc, der obere Theil des Fnsse«.
wo sich das Gelenk an den Untersehenkel
sch!ie«ht. Schmeller, 2. 84. Scherz, 1826. —
«Dur rethen der fasse*. Brunschw., Chir , < 11 1>.
— «Navloalare ist das schiffbein, das brett,
oder der ryfien uff dem fosz». Gersd., 85
Reilich, eig. reichlich, freigebig. — «Gib
Almusen. bisz rtflieh*. Geiler, Irrig Schaf, C,
2 — «Ein warer und volknmner reHieher
Mensch gibt nach dem als er vermag rmÜekt
Gaben». Id., Selcnp., HG Eto.
Reiücheit, Rylicheit, Freigebigkeit, «li-
beraUtas». Geiler, Arb. hnm., I3l a. — «Wa*
rin etat wäre and volknmne Seilidteit? . . .
Das erst ist. da ein Mensch alle seine zeitliche
Güter noch allem seinem Vermögen reäick
nnd A'ölioli teilet mit allen armen Henselien».
Id., Selenp , 8H — *RgIicJu-it uud Barmher-
uikeit in lihen and Älmasen geben». Id.,
Trrig Sehaf, A. 6«. — Ifooeolus liees ein
('ral mal maclien «mit grosier gxierd and
rüicheit». Brant» Nsch., 8H.
Rein, Rain. — «loh bawt off ein als off
ein stein, — do was es nun von Mnd da
retn*. Momer, Geuohm., y, 1 b.
Reine, Reinheit. — «Ir lebont gar wenig
ttwer fvsfi». Unmer. Nb , 144 — «Hct er
der reinen bemder nit, domit er sin retN«:
anzeig . . .» Id.. Qenebm., e, 4 ^. — «Dfe
selbe reine scheint von mir . .> LI , Bad.,
N, 1 — Gott hat «mir rein und gesuutbeit
wider geben». Ibid., O, 4 «. Bte.
Reinen, reinigen, rein machen. — «Dac ich
ir . . . rume und retne ir straze» Oottfr. t.
Str., 1, 69. — Die lUnne «bete ir beider sinae
— Von h;i7/e also gereinet . .» Ibid.. 1, 161.
Gott sjjricht: «ich reine dich von bunden».
Bihteb., 90. — «Zehant wart er gereinet von
ussetzikeit». Glos., 18. 80. — Bei schlechtem
Wetter sollen die Fröhner «in den hof goa
und baut reinen» (Fassband, Raife zaraebt
machen), Sennheim, 1^54 Weisth , 4, 118. —
«. , . wan der bader het — sich selber vor
geniiU . , linmer, Bad., A. 2 — «Das
selbig Wasser ist so gut — das ee dioh alse
I reinen dot. . .» Ibid., A, K Etc.
I «Relaflun». Oertd^ 96 Tanaeetum tml>
gare.
Reinkisslin^, Eheinkiesel, Art Apfel —
«Man bringt hie uff den Marckt allerlei Opfel,
Reinkiesling nnd EribertiirÜTig. es seind als
Üpfel aber die Eribertoiiing gelten vÜ mer
als die SeinkitMmfi: Getier, Sr. mit UieL,
160 "
Reis«, Kriegszug, Heerfahrt- Schern, 1889
— «Swanne der bischof vert in des keisers
reite ...» (lat Text: expeditiu imperatoris.}
, les Stadtr. ürand., 2. 84. — «Er besande —
I BüM mit in aintm lande — Uli
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279 —
mit mannen». Gottfr. v Str., 1, 00. Bte. —
Die Sebdffen von Haslach «soUtBt onoh lodig
Iii riler r«yMn, «le dei dM tft dM nahtw
wiJer heim mügent komen an ir bette». UJS6.
Wei«th., 1. 701. — 1334 kam zu Strassb. die
Gwolmlielt auf. «das di« Mtwtrglflte v&t
ire£^enpn ritent »o man uszoprct in reisen,
wanne vormols gingent sä zt ffts>. Clos.. 126.
«DoviMli ftr «r 9iM sndere ttise gen Swo>
ben». Ibid., 45. Etc. — «Eine reyse für Ocmer».
Kön., 7811. Etc. — Zu ätra&sb., cwenne man
«tae rtiiae veit, so sol man besalen für die
man ussrhicket». 1806. Stadt-Arch — «Es sei
etaer wie schlecht er wöll in der Beü, so
kw er ein Sehwert in einen stossen». Geiler,
Bros.. I. lO» 8 - «Die die in die Reis ziehen,
loUent das heilig Sacrament nemen. aber nit
dM heilig Ol, wann rie nit tieoli aeind noch
kranck». Ibid . 2. 71 «. — tSo man in der
illit Uegt, zu Felde, da ist keins Schlocks rvi
plegea». Id , Pred u. L, 119b. — «Die Fli.-
gen fl'Vf'fn dem Milchhafen nach, die Wölf
den (Jhbkeiben, und daz Voick in der Reis
dem Raob». Id., Narr, 183 ». - «Es ist in
der Gewonhcit. wan ein Reisknecht et-
was stilt. da sie kein Heuckcr hond. da ma-
chen sie ein Gassen und muss er hindorch
Uofen, und da stechen sie alle nach im». Id.,
Ev. mit Ussl., 106 «. — David «sendet Uriam
in die reisz*. Mnrner, Bad , C, 1 K — «Man
sücht in die rei^t^ . . Was tliut man in der
reist? . . . Man verbrent dürftor und gewint
itet». PavU, 88. — «Wann in einer reisen
em« herren . . . yemandt were der ein brant
thät . . so soll der herr des die remz iat,
lehwertn ... das er das nit gethon hab mit
s*inem wissen», .^dclphus, Barb.. 6J ».
liasypudius : «llililia, die Reis, der Krieg.
Kflitia«, adv., zu Reis, im Kriege. Commillto,
Kriesr^iprescll. Mitreiser».
Heilten, reiü&en, gpanucn. — «Die armbrust
ni$m: 0. 1311. Urk., 2, 40.
Reisen, riesen, abfallen. — «Glori diser
Welt ist ein fallender, ein reisender Blum».
Jes. 28, 4. Geiler, Narr., 183 «.
Reisen, Krieg führen. — Die Türken wür-
den vielleicht «mit gcwalt über nns raissm».
Brant, Layensp , 170 — Troja ward zer.stört
«darch kriegen und achedUohes niam». Mur-
aer, Schelm , h, 3
Reisiff. Scherz, 1?89. 1. Was zu einer
«Beise» gehört — Wer sich nicht selbst als
Oeissel stellen kann wegen einer Sehnld, soll
«einen erbern kneht mit eime rci^sigen pfcrdc»
schicken. 1454. Reg. BB, ^. Etc. — «. . . Mit
dem reisigen Sper. den ich fBrt, da in dem
Krieg, da in der Schlacht . . .» (leilcr, Narr..
iH) a. ~ «]>er Kunig Dagobertus schickt nach
nat Florenteen wideromb, nnd sehiekt im
ein grossen reisigen Tlenj^st» I I., Ev. mit
UmL 21&h.
«Das niftuJthier .
wart
ttwsnn für ein raysigen gaul geachtet» Blin-
denf.. A. 1 1'
2. Reisiger, berittener Krieger. — In der
Stadt, wenn die MUnner m Fnn gehn, vollen
sie lange Klci li r tr iL'i n nur «so sie riten
wellent, so mügent sie riten in reisigen wam-
Mma», QtMnm Wann, wto die Baitar tra-
gen>. 14 Jh. .\\u- Onln , R. 21. - Sie «sagten,
ai achten die retstgen nit über 600 pferd*.
Brant, BIseh. Wilh , 986 - «Man darf wol
dingren reisig kncrhf lic iren dienst usz-
richten recht». Muruer. 2^b., 166. — Bei den
Oalliern sind «swei geselileefater, eines geist-
lich, das ander reisig» (equites . Hin gm, Cäsar,
46 t>. — «Ein theil der krieger was fuszvolk . . .,
das ander reüHg^. Ibid., h.
B. Reisiger Zug, besonders Reiterei. — «Als
nun des bischofife reisig gezeug . . . sich . • .
versamlet . . ,» Brant, Bisch. Wilh , 984. —
«Ein retsigpn 7M(X braclit sie mit ir, — die ir
im hämisch glitzten für*. Hurner, Yirg., x,
8 ».— «.. . doch müBien wir sitm fBssvoIek
han — ein reisigen zuj^. der reit mit». Id.,
Lutb. Narr, 64, — «Reisiger zag», 80 übersetst
Ringmann durchgängig exereitna.
4. Reis^ madheii, zum Knet; rüsten, zum
Krieg bewegen. — Lutiier habe den .^del an
die Beschwerden erinnert, um iliu *reisig xu
machen» geeen den Papst Morner. Adel, a. 2
Reiakneent. Relsknab.Heisbnb.Reiemann.
Reisleate, Soldat. Kriegbleute - «Wenn einer
kern da vil Reisknaht spilten und fluchten, und
du wollest einen strafen, er möchte ein Dopen
in dich sto&i^eu». Geiler, Brüs., 1, 63 " ; Ev.
mit Ussl. U'(i » — «Nun was (zu Capernaum)
ein römscher Statthalter, Houbtman oder Land-
vogt, der hic6S mit Namen Centurio, denn er
hat ander im hundert Fussknecht oder Reis-
knaben, milites; wenn er sig ^och zu Fuss
oder zu Boss, der heisset miles in Latin,
und in Tütsch ein Tusenter oder eigentlicher
ein Beisknab oder Kriegsmaiin*. Id., Post.. 1,
28 »». Ev. mit Ussl., 30 b. steht hier, statt
Reiskndh. Reisknecht. — «Da namon in (Thri-
stum) die Reisknaben in das Bas hinein und
verspotten in». Id., Narr., 98 — tVon den
Roubern ist er (Cliristus) beroubt \\ orJea. das
ist Ton den EeUbubs»,, die do spilten und das
Los würfen nmb eine Kleider». Id., Bilg.,
214 '\ - «r>ie r}e\vi r die ein Jiristnan bosc-liir-
men oder die damit er sich wert . . . sein
dem gemeinen Nuts nQtzHeh». Id. Brös., 1,
99 ^. «Ein guter HanlitiiKiii der lugt das
sein Reislüt gute Schub haben» Ibid., 1, 102
— «Die reisigen Leute, die gewaltigen, die da
berauben, bekümmern und überboldern dl«
armen Lcut ...» Id., Schiff der Pen.. 69 h. —
«Sohriber nnd glichsner sind noch vil, die
trileii jetz Mild rüterspil, — und neron sich
kurtz vor der band. — glich wie die reiszkitedit
uff dem land». Brant, Nach., 77.
Reist, Rist. Bündel Hanf oder Flachs. —
«Sich da den Flachs, die erst Beist». Geiler,
Geistl. Spinn., L, 6 b — cDic lengsten . . .
Bitten Flachs die legt man asswendig nmb*
her». Id , Bil?.. 51 b.
Reitebot'e, Sänfte. Yergl. Bossebore. Scherz,
1999. — «Do men in fhrte nf etnre reyto&orsn
.. Kön.. .H.oH.
Relle, Werkzeug um Gerste, Erbsen, etc.
«n enthaisea. Sehers, tä93. Lexer, % 409:
Schrotmühle. — tin dar reifen». Feldname,
ühlungen, 14 Jh.
Beoi, liMMnieB Gastell. Teifl. Sem, ^
€8 ^ umb zwo remen in des aaderoammeren
oammer». 1417. S. Thom. Fabr.
Remling. adv. von Rammel, brünstig. —
cDie Qrimme derJWölf kämmt von des willen
das sie rending seint». Geiler, Emeis, 41 >>.
Heol« bei ans remlig.
Renn. Reneal, Lab. — «...Milcb iu die do
Essig. Lüpp oder Btnn geiohütt würt . . »
Geiler, Post, H, 88 i>. — Thut man in die
Milch *Ben»ai das bitter ist, da5 macht sie
/.esamen laufen». Id.. Ev. mit Ussl. 7ü ^.
Rennen, gerinnen machen. Schmeller, 2,
HC. — tGerenf Tiiilch ist nit löblich» in
Zeiten der Pesl. iiruaschw , Pest, iü ».
Rennrnhi ff, aehnellse^elndes Sebfff. — Brant.
Nsch., 2.
Reps, Reppi«. Wein der in einem besondem
Fass bereitet wird, indem man anf Hntkat-
tranben and einiges Gewürz Triibwein giesst
Scherz, 1294. — «Den drüpwin mögent su
(die Wirthe) in «in repmu scbfitten». 1458.
Alte Ordn., Ii 28 - Zinift-Ordn.. 54P. —
Die Wirthe «sollent ir reopüvasg zeicbenen.
nf das sie die ungoker beicennen». 14W. Alte
Ordn, B. l. 1461, Zunfr Ordn . 553.
Bereu, röreu. rinnen, verfrieesen. Scherz.
1S94. — «leb bIö^ mieh de eelber das das
blftt von mir abc r iti Nft do di"^ . ircwerte
nutze gegen dem ta^e in blAt rerenäe . . .»
Hie V. Basel, Beb Tanl , 18. — «Ich kab im
<:\a- \il t ifel pe.sehen, — wenn ich dranck
and rert min treben*. Horner, Nb.. 86.
«Reronb. mannblae». Heirad. 189. SeberE,
1818 Re. Leichnam; die dem npfiMllctcn ge-
raubte Beute, dann überhaupt jeder durch eine
sehändliobe That erworbene Gewinn. Ben , 2,
1. 776. — Ein* sf l.lrrhte Frau brintrt ihrem
Hann «den rönvub hein» (heim). Brant, Nsch.,
86.
Rescta, rasch, auf der Stolle. — «Alsbald
als sie hören das dich der Gebrest hat ange-
Stessen, resch so fragen sie wie es amb das
Out stand». Geiler, 3 Marien. 3H — «Vil
griffen den pflüg an gar reRch, — und enden
übel doch zulest». Brant, Nsch . 81. — «Die
gartner . sollcnt ordnen 40 rodlicher rescher
gesellen tm fus/.» Id , Bisch. Wilh , 267.
Respen, Raspeln. Rappeln, zasammen*
raffen, liriire l)ei uns rapsoln. — Kin Kaufuiiuin,
wenn er ein Schiff laden will, «ao res^t er.
80 samnet er Me nnde do das sin sebif vol
werde.. Taulcr, H2 (12). < . . Die ir Sach
allein darauf setzen das sie vil Guts zusammen
roMpdn*. Geiler. Ev. mit üssl., 186 * — «Also
lugt ein solcher Mensch wie er vil Out/, zu-
sammen raspelt und auf sein eigen Teller
niste». Id., 7 Sebeiden, T, 6 b. Ete. «Die
Knecht haben zusanunen geraspelt alle die sie
haben funden». Id., Post., 9ti «. — «Ulen-
spigel sein ding easamen rosjMft ond wandert
diu. Murner, Ulensp . 72. - «Sie haben
ujigerapplet was sie nur bedunokl hat wider
mieb mügen sein . . ,» «Ifon miuu snaamen
nupe/n was man findet». Zell, 1 a* 1 a.
Resse, Schärfe. — «SeniRe ... so verroiiohet
Iii iB dar a«btil«ii rmi . . .» Adtlphni» Fie.,
156 b. - «Unsere rdsse und •ebarpflfo • . •>
Butzer, Treger. B, 4 b.
Retaeln, Nachlese halten im Weinberg -
«Wenn man speglet oder retofet in dem Herbst,
ist doben im Land Gewonheit das man da
Glock liitet, do findt man hin nnd her allemol
ein Trübel». Geiler, Post., 2, 1 10 «. Sohmid, 43L
Renbig, durch Raub erworben. — Gold
oder Silber, das verdächtig ist *reubif oder
' gestolen» zu sein. 1822. Urk.» 2, 154.
Raabs, Reips, Rülps. — «Da laset er wftste
Reubten . » Geiler, Sünd des M.. 10 —
•Uss dem Hui eines solichen Fressers da gond
uss wüste Reipsem . . .» Id., 8 Marien, »H b,
Reuchen, räuchern. — «Ein gouch reuchen».
Murner, Geuchro., F, I ^ — Zur Hesse gehört
«daa nueken». ete. Id» XSn. t. EngL. M9.
Reoptaen. S. auch roubBen. — Wer «reu; L-^'i'
über dem Tisch, so frömde iüte u£ der stuben
sint. der bessert 2^ also dieke er daa tftt».
14.T1 n uldBchni. Zunft. 37.
Reuter, Rttter, Riter, Sieb oder Wanne
für das Kern. ^ «. . . Daa sie nrnsstsa
Wannen oder Schufein oder iZfi^^r?) Tnarhrn»
Geiler, Sünd. des M., 18 — «Wer studiren
; wil one BSebn'. der aahttpfet Waaaar ndt
I einem Siebeckin oder mit «iiMr Atfifeni». UU
< Narr., 14
i Restem. 8. Jfo'tom.
I Richen. Richern 1. Bercichrrn Scherz,
1299. - Liebe ich Gott, so *nchet er minin
roinne». Bibtab.. 91. •>«... also das wiser
gemeiner barger nut wUrdcnt gearmert und
die gewaltigen gerichert». 1261. Urk.. 1, S56.
— «. . . das dieselb stat (Qabweilerj gerii^ert
würde an Iüte uad an gftta . . .» 1S66. Als.
I dipl , 2, .U.
2. Reieb wardan. — «Darum ir kaiaer
Lj3ie7!<'n mag, — so er das uf ein tag vercert
I — du von sieh wol ein hundert nert». Murner,
Nb., 152.
Richen, strafen, rächen. IMe Werke «damit
man sich richet oder Schaden zufiegt dem
; Menschen». Geiler, Christi. Kfin., bb, Hb. —
Das Schaf *rithet sich nit. als ein Ilnnd». Id..
Irrig Schaf, A, 4 ». Bros., 2, 8Ö ^, steht
rechen. — «Nit wunder ob gptt talber rieht,
~ gott map:» die lang veitragMi nioht*.
Braut. Nsch., 85.
Richesen, Richeen, Reicbsnen, Ricbsenen,
regieren. Scher/, iVHri. — ein disera men-
schen do richset und regnierct got». Taaler.
988 (4») ~ «Dise wise richtet sere in vil
menschen». Ibid . H88 (67). -- Tibcrias «rie^
sete 18 jor». Glos., 27. Etc. — «Noch . . . Nem-
roth richesete z& Babilonie Bolus». KÖn , 246.
— Tiberius *ri^se7tte 2>?jor» Ibid.. 339. EtO.
— Bild des Glücksrads: <7.e obrost ist ata
küng der sitzt in seiner majestat und spricht:
ich reichanun ; z& der linggen band ainer reit
herab und spricht: ich hsib gereidunot; ttnd
zti der rechten band ainer der fcrt hinauff
und spricht : ich wil reichmen ; so leit aiaei
unden an dem ruggen und spricht: ieb bin
on reich», (tuldin Spil, 18. — «. . . der
frume junge man (Karl T}« — der erst zo
ftkhteH fanget an». MvfBtr, LvUl Narr, 6S>
— GtUar bat aiaaa Gatatog gtoiMht «alltr
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— 28i —
Vor refrierpndcn und richsrnemhn bischoff, so
ye gtmhanet haben» zu ätrassbarg. Adelphos,
Fat Nott., A, 9 b. — «... wie imng jeder
(ÜMr> gereichsznet . . .» RingTn., TSsar, 6 b
BIdlUcli, rachgierig, ra^ch im Strafen. —
«Sebald dir einfalt ein anküscher oder rych-
hcher Gedanck». Geiler. Irri^' Schaf, B, 8 ".
Bio. — «An luauchem ort ich gschriben find,
— wie das die heiligen richig sind». Hlimer,
Nb.. IIB. — Die Berner Dominikaner «wollen
mit den heiigen schimpffen. — wiewo! ich
sich und öfflich find — das ettlich us/. in
nchltch Sinti». Id., 4 Ketzer, k, 2 — «Wibcr
?ind rtchhdte thier, — Uchtlich sie riit ver-
/ihon nur». Id., Qeaohn., b, 2 ^.
Kichlicheit, Reilicheit, Rßrbi'i. r ! > —
«Straff in, aber nit usz Zorn, wau ilan wer
m ein Beäiekeit». Geiler, Ev. mit ünl., 56 »
— Man soll die Kinder strafen «nsr. Liebe,
Bit Zorn oder ü5>z liuiicheit». Id., Narr.,
ö2 « . Bilg.» 144 b.
Richfenen. 8 üichesen.
Rich«nung, Reiclisnnng, Regierung. —
Axiitotelcs schreibt «das dreyerley reyekftr*
mtng in den teuten ist*. Guld. Spil,
Rick, uia8c. 1. Verschlingung der Eingc-
weide an denen das Her/, hangt. — Tristan
zerlegt« einen Hirsch : «Den herze rick er do
gevienc, — Ich meine, an dem das herze
hienc . . . Zft sinem ricke kert «r wider, —
lliltz ande inmgtn loet er abe . * .» Gottfr.
V Str., 1, 43.
2. Fig., Band, Fessel. — «Din früntlich
blick — Hat gewalt mit der minne nefc».
Altswcrt, 9.
Rickei, neutr. (ris de venu). — «Lnnfro.
leber, riekel . . .» 14S5. Alle Ordn., B. 24.
Zuft^dn., 350.
Ridern, zittern. — Einem alten Mann
•ndtm die Glieder». Geiler. Bilg., 70 b. —
«Bidmi vnd entferwt werden and andre ün>
;,'estaltnuss . . der Geberden eines zornigen
Jleaschen». Id., Seienp., 214 b; Sünd. des M.,
89 b — •Bidem und efttem der gtider*.
Brun.srhw., Dist . KW >». — Ein Chirurg soll
uicht «r^«ni noch sittern». Id., Chir., 9 b.
Rieirer, KIfir. — «Dae fibeiteil des kew«
schrecken hat gessen der ryiyier». (Joel 1,4).
Warm, Trost, 4 b.
Riesa«, imee., Art Bnder. Sehers, 1903. —
« . . so ist do weder rieme noch rfider die
das schif mügent ufenthalten*. Tauier, 63 (12).
— «. . . roder und riemen ...» Brant. Nteh.,
9«. — «Schiff die dryfach {geordnete, riemen
heUen . . .» «Schiff mit drien Ordnungen der
ficsMii ttriremis). Ringm., Olear, 89*. 114 a
Riesen oder Reisen? — « . , Neissen nnd
rysen den gantzen Tag». Geiler, Bros., 1, 67 <>.
8. die ganze Stelle t. r. neisen.
Ich wf'i'^? nicht was der oicrentUche Sinn
dieses rteaen iu; jedenfalls bedeutet es etwas
wie anrnhig handtieren.
Riester, Fle 1: m einem Schuh — «Die
Limroel sint uit aUweg genugsam, suader es
ist etwan not das snan oaeh BtetterUn hab».
<"Teiler. Hüi' , ».
Da mir keioo <^DeUe bekannt ist, aus der
«an iieli f btr die Solrastailciiiist su Geiler»
Zeiten belehren könnte, so vermag ich nicht
ZQ sagen was Ltmmd und was Mtesten ist
und wodurcli beide Mh von einander nnter»
scheiden. Heate nennt rann in Strassbtirg
Biester ein Stückchen Lcder mit dem ein liiss
im Schuh zogefliekt wird
Riet, neutr.. ursprün-^licli theils sandiger,
theils feuchter, meist unfruchtbarer Boden.
Scherz, 1304. — «Im rM», an sehr vielen Orten
13 .Th n. f. — «Pascnae quae rietum ab in-
celis voeantur». Schlctlstadt, 1106. Graud.,
Hist d'Als., 2. CXCIX. — «Agcr cultus et
incultus, qni vulj^aritcr npud cos (Colamba-
rienses) dicitur rU». 1291. Als. dipi., 2, 47.
— «Das rtet*, grosser, mehrere Dörfer ent-
haltender Bezirk im nördlichen TTnter-Kl.^ass.
1265 u. f — «Almenda dicta das üenriet*^
an die Biinne von Weyersheim, Gries, Biseh-
^vcilf^r irriinzend. 13 Jh. n. f
üielig, auf Riet- oder Sumpfboden ge-
waehsen. — Eine Ladung Heu «aussen hat
CS ansoheia, innen ist es mossig und tyetig».
Dial , B, 4 •.
Rife, Riffe, mase., Reif. — <Bife, proina».
Herrad, 178. — «. . . nft riffen, n5 snc . . .»
Tauler, 251 (44). — 'Bifen, froste ...» Clos.,
11^. — 1384 kam «so grosse kelte und riffe,
daz der win an den rebcn erfror». Kön.. 869,
— «Hitz. riff, kelt . . .» Brant, Nsch., 86. —
«Ir vil sich gen dem hagel neigen, — die
lachend uff den riffen zeigen». Ibid., 90.
(Kaufleute, die auf ein schlechtes Jahr hoffen).
— Ein Säufer thut «als ob er darzu wer ge-
boren, — das dnroh in wurd vil wins verloren
— und er wRr ein täglicher riff». Ibid., 16.
(Weil der Reif den Reben schadet). — Ein
Säufer, «der eins riffen magen hat, — and
meint er miesz ril -wins yorderben». Mnmer,
Hiffian, ital. roffo, engl, raffian, schlechter
Menseh, bes. Knppler. Schere, 1801. Dncangc,
5. 8in. — fLftderer, spiler, rippelrci^'er und
liffion. die sich tage und naht nit anders be*
gont denne spllendes . . .» sollen bestraft
werden». 1411. Kön , Beil , 1020 — «Etliche
kartenspU . . . haben den ackerman, den
edebnan, den irftolirer, den pfaffen, die toypel,
den riffian, den wirt, und ^'e^ int ie ains dem
andern ab; dem edelman der w&chrer, dem
wftelirer der pfsff. dem pfaffisii das tippelweib,
dem täppclweib der riffian, dem nffian der
Wirt». Guldin Spil, 63. — «Wie kan ein ioter-
bnb nnd riffian anders reden». Hnmer. K5n.
V. EnfTl , Ö7n. ~ «BIbisch, riffigenisch und
lesterlich». Ibid., 895. — «iSH^iona-,
leeker nnd bnben». lininph., Syned., i> b. —
«Kuchcnbnben, eeelstr^ler, mifimutr». Zell,
A, M •.
«Rift, stiva». Herrad, 100.
Rigelorh Lexer, 2, 429: Bige. Reihe. Linie.
Eine Reihe bildende Löcher? — Eine Hofstätto
beim Alten 8. Peter «die da lit an dem tarne
alse die rigelöcher izant nnd die hinder nrmro
an dem kelre antzc an den weg gegen den
rigelöchem; 1S9B.
Kihte. recht, trerade. Die Ribte, gerade
Hicbtang; adverbialiseh gebraucht. Soherz,
lÜOft. — tDiB wilde . . . lonffst <U» Wdtts
10
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98S -
f&r*. Taaieri 128 (85). — «So mau eime eio i setzten, so ferro er gftt für dea costen sei, der
wort spriehet, die ridUe er «ebene wider nf die ^ehet die der herren nny und gefangnen
8prichet».Ibid.,3l9(55). — «Xft schrilK t hylarius
dra Stacke mit den man in dis riche die richte
knmmet». Ibid., S4t (99). — Matthaens, «nn*
berihtet nnd unbereit, do rihte volgete er
gotte». Ibid., 400 (69 >. — «Kere do rihte zö
gotte*. Ibid., 488 (74).
Rilich. reichlich. Scherz, 1305. — Zins und
Sold «waren beide rüiüi», Qottfr. v. Str., 1,
193. — Gott will ans «also tüiÄm tronkon*.
Taaler. 43 (8).
RiUcheit. S. lieilicheiL
Rimpfeii, Rümpfen. 1. ZnaaraineiiaelurQm-
pfen. runzeln. Schor/.. 1332. — «Der slange,
80 er bevindet das er bet^innet alten und
rimpfen und stinken . . .» Taaler, 83 (17). —
Eine Sterbende «wart sich ettewas rimpfende
und ettcwas gruwelicb sehende». Nie v. Basel,
nu. — Wollte Gott dass der Weiber «antlit
als gerumpfen wer als iru kleyder gevalten
und gerumpfen sint». Goldin Spil, 67. — Man
wird hart mit dir reden, «das dv die Stirn
darab rimpfest*. Pred. Ingolts. — «Mancher
rympfft »ein stirn darab». Murner, 4 Ketzer,
behietcn». Hattgau, 1490. Weisth., 5, 5i)'J
S. Kreis. — Die Geissier «leitent sich nider
an einen witen ring . . . Die wile gingent die
brudere um den fM^ in swen and swene*.
Glos., 107.
3. Sammolplate wo man sieb in dnen Kreit
aufstellt. — Den Zünften ist jjchoten. bei
Feaer, Anlani^ etc., «Ofden ring ze zogende vör
daa mBnster». 1962. Tnobenvnft, 9; 186a.
Qolschra. Zunft, 4.
4. Kreis in dem die Biohter sitzen, Geriekto-
versammlnng; mdet mit Ding ensaamange»
stellt. «Welr man . . . jar unt tag un-
versprocheo bober ist gewesen und z& godinge
and ringe ist gegangen . . .» Bofisbeim, 1301.
Weisth., 1,681 — l»ie Huber schworen «dem
hof gehorsam z& sinde, zR dinge und riN^
zft gan». Sohwindratsheim, 16 Jb WeiitiL
1, 740 Etc. «Die Bmg umbher sossent
und im zuloseteut ...» Geiler, PosL, 2, 21 ^.
<—€... So werden sie didi nmbli^m te
Bing umbher . Tbid . 3. 61)
5. Turnierplatz. — «Sus si Tristan geleitet
0, 8 t>. — Der Wnndaret soll verbfiten cdas — Ze bove nnd ouch ze ringe*. Gottftr. ▼. 8tr<
die wanden des angesichts nit gerumpfen wer-
den». Brunschw., Chir., 54 b. ._ «Das etzwas-
sor . . . damit ich . . . die zarte hant bab
gemacht rümpfen». PoUio, Pred., B, 4 -
«Alle die mich sahen, haben über mich die na6
gerümpfft». Nachtig., Psalter, 61.
2. Eckel, Widerwillen empfinden. — «Je me
1, 70 — «Swer so ir wellet, oder ir — Der
rite in einen rinc mit mir». Ibid., 1, 182. —
Grosse Herren batten ceinen bof vor einre
vastnacht hargcleit, und fürent du nitd ich
beide mitteinander uf den nng and stocheut».
Nie. V. Basel, 171.
6. Unikrei;» eines Hauses. — Wer einen
das beschiht das sich die nature . . . darabe | «innewendig dez ringes sines huscs oder eines
rimpfet . . .» Nie. v. Basel, ms. — Bmehe, ! hofes frevelichc angriffet ...» (lat: infrs aopla
die das Rufen und ITeisclien der Armen «nüt domus). l^^* Stadtr. Grand., 2, TG.
gerne hörent, und sich ab in rimpfent &o sy '
nohc by jn sint . . .» Heinr. v. Offenb. — j
tEr hat ein Missfallen ab dem Was.^er nnd
rümpft ;>ich darab». Geiler, Schiff der Pen ,
21 «. — «Sie rämp/e» sieh uss grossem Smertzen
. . .; hat nit Chris^tns unser Herr sich gerümpft
ab diser bittern Nussschalen sins heiligen
Lidens am Ölberg» ? Id., Bilg., 212 a. — «Du
solt dich nit darab rümpfen es in dem Oots-
7. Gebälk eines Hauses, für die vier Wände.
— Wenn dw Meier von Rittershoffen bauen
will, «so mag er in dem forste ein ring undeo
nnd oben howen z& eime drügebeligen hose».
1885. Weistb., 6, 613. - Will einer za 8.
Johann bauen, so «sei er fordern sein recht .. ..
das ist der underst ring und der oberste ring;
das ander sol er gewinnen ao er beste mag».
In Jh. Weisth., :'), 478. - «Das mindhalbe
dien^t uss ze geben» Id.. Ev. mit Ussl., 106 *. \ duri hat das recht ia dem walde, obe eim
Etc — «Des rümpft er sich nnd wolt sin nit». j ein husz burnet. dasz sie soUent houen den
Murner. 4 Ketzer, I., 1 — «(tot s'eb, wer riml: eichin und was/, zft der erden gnt».
sich doch rumpff' darab» id., Luili. Narr., Jlarleuheim, 15 Jh. Ibid., I, 728.
31 . — «Der böszwicht rümpft tioh nit darab»
Ibid., 112. — «Ab disem arguroent band sie
sich gerümpj/et, wie ein schlang, die in alle
winckel suchet /u entschlupfTcn». Id., Mess,
E, 3 b. — «Man find! die sich ilarab nnnpßen
Ring, Gering. Scherz, 1306. 1. Leidrt,
facilis — «Mir ist rc disom dinge — Min «re-
müte harte ringe» Guttfr. v. Str., I, Etc.
— <Su ist der louf ir sere gerit^: Tnttler.
228 (40 . - « . . Es ist kein nngerer Wer
Zell, f, 2 i'. — Eiu Wirtb seui München bauen» Guites Gaad z\x behalten». Geiler, Brös . 1,
Wein vor, «de niHiS^en sie lieb darab». Pnnli, { 90 *. — «Die dir das Himmelreich so hng
162. machen, sie betricgen dich». Ibid., 2, 8U •.
Ring. Scherz, 1306. I.SO?. 1. Eiserner Ring Etc — «Es ist zu suchen ein liht ding, —
um Gefangene zu fesseln. — «Iserin rufj^« und aber zu bhalten ist nit ring». Braut, Horetas,
Jceten domitt (die Gefangenen) gebunden wo b, 2 «. — «Vil ringer wer eins berenzorn. .,
rent>. Clus , 87, — «Als mengen gefangenen dann tulden was ein narr dirdut». Id., Nseh.,
er antwurtet, die in r»niir«n uf der bürg (Freund- 1 38. — «Das i:ifft gut ring und leiohtlioh zu*,
stein) gent. der sol er icglichcm einen geben Murner, 4 Ketzer, k, 4 ^. -- «Mnsz versaltzen
. . . der des gefangenen hüte». 1341. Als. ist gering». Id., Schelm., g, 6 *>, — «... die
dipl., 2. 171. — Einem gefangenen Ritter liess fart in ward gering, — das es in gantz glück-
man «gar starke swere rinp« au die beine . liehen gieng». Id.. Virg., a, 4 >>. — «Du gibst
Blähen*. Nie. v. Basel, 142. Etc. — Ein Glau- das gelt (dem Arzt) ringer so da kmnk bist,
biger nag «den schnldner tbnn in die tittg ' dan wen da wider gesund werden Met». Friei^
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- 28S -
J7 8. — Ein Berg, dessen «ufttyg wer ring
und leiciit>. Bingm., CäMr, Ii) — «... da-
■It «r dester rmger ttitg WM In von vin-
dcn zugebracht». Adelphus, Hörin. 55 t). —
«Man hat um das gebott gots vil ringer an-
graeigt, dtts jr pfaffen «lle ans ▼orhlii so gar
jfhwär gemacht». Dial , a, 1 ^
'L Hasch, sehneU. — «Die lor aller guten
4big — «oU man lunpreiten gar gemtg*,
Brant Cato, c, 4 ». — «Nit wöllst von
ofigewissem ding — in grimm und zoru
kriflgeik gering». Ibid., a, 8 «. «Die jugeni
ist £0 bhalten gering, — sie mereket wül uff
Ule ding». Ii, Nsch., 9. — ßin Priester der
im Chor seine Pflicht nicht thut. der «mach
sich hinausz gering». Id , Facetus, A 1 ^. Eic
— Sie waind su liegen ^ügen) bhend uud
m§». Kanuir, Nb.« Ü21. — «... die zwei
ding — vorwandlent sich behend im ! ring*.
Ibid.. 166. — «Also verendert alle liiug —
der hdebete gott behend und ring». Id., Virg ,
J, I *. . . die jiingfling iibelen öioh zu
rm gering» Ibid., x, 3 - «Sind wir tio-
lid^ geter ding, — io freuwcnt sie sloli euch
ftring». Id.. Geuchm., g, 1 Etc.
ö. Gering im heutigen Sinn. - «Wie halten
ir das also ring^ — als wer es nar ein
irhiechtes ding». Mnrner. P.ai1., D, 2 —
«Heu ers (das Uciügengut), öiu pfriind wer
fiMcr» (weniger Werth). Id., Nb., 116. —
«Wann ein müntz uszganfjen ist. — so gre-
bieten sie dam armen nuui — das er ^le
rtnger neme an». Ibid., SOi. Ktc.
Rinken. !. Thoil eines Tlnir.schlosses. —
«4 umb ciucu ritikcn au den rijjcl zft der
gnesen kirchetüren». 1417. S. Thom. Fabr.
— «. . . Aho würt der Schlcmpt in den
Rincken gethun, das erst und das letzt zu-
ummenkuramen». Qeiter, Emcis, bO>'.
2. Schuhschnalle. — Johannes der Täufer
spracli : «er ist der . . . dessen Schuhrincken
der Kiemen ich nit würdig bin ufTzebindcn».
tieiler, Post., 1, 6 ». — Kin Bundschah, der
«mit Btarckon rinken wer verriglet». Murner,
Lnth. Narr. 99. — «Den buiitschuh, den si
hon verschluckt, — mit leder rinken ger ver-
lockt*. Ibid., 132. — Ein Bundschuh «mit
dreyen grofien findfam». Adelphna, Barb.,
47».
Rinkein,* Rin1i«a. 1. Die Sehuhselinallcn
auf- oder ziuniichen. - ,Tohaniie>i der Taufer
«praeh: «ich bin nit würdig im ein Schub zu
nndb^tofi». Geiler. Et. mit üssl., & •. — Wird
eine Frau über einer Schifchi igkeit ertappt
Bad dann «under dem Antlit rotfarb, so büget
n« sieh sn dem Erdtreleh das Pater Noster
affztiheben, oder ein Schuli rincl:cii. das man
mein die Böte komm daher and nit von der
Sehern». Id., Arb. hnm., 93 b. — «Wer ein
Jftiuch im rinlUl an, — der müs/t sich etwa
drucken lan». Murncr, lieuclun., 8, 3 «. — Ein
Selinh «der wol (jerinMet wer». Id., Lnth.
Xarr, 89. 25
2. Bingeln. — £r trmglc das ander facU*
l«ili nnb den arm». Mnrner, Oencbra., e. 4 b.
— Ein Schlang «der siben mal sich riuglcv
k«at». Id., Virg., 7 b. — «... so sich
■in «aeh nit tkMtt sammi». Id., Nb., 237.
3. Fig., drehen, verdrehen. — «. . . die
leren Christi nff solch mörd und blutver-
giesaen rüdUen». Mnrner, Kdn. ▼. Engl., 909.
— «... das sies 'das Evangelium) vcrtraf^cn
und rinkUtU nff ein rnort». Id., läed. Kloster,
8, 668. — «Sie sagen dir kein götlioh wort,
— sie rinJden es dan viF tiben mort». Id.,
Luth, Narr. 24. Ö3.
Ripfel, Falte. — «. . . Bas alle BipfUn
oder Falten aller Din^ in dir gantK mid gar
vergangen», üeiler, Bilg., 4 b.
Rippelreig«r, Sohimpfhame für Hurer. —
«Lftderer, spilcr. rippdreign und riffion, die
sich tage und naht nit anders begont denne
spilendes, lAdernd^ und rippdreigmidu . . .»
1411. Kön.. licil.. 1029.
RippleeUt, gerippt. — 'Bipplecht boweln
.ifteli». 1477. Tucherzonft, 90.
Iiis, Risach, tieris, kleines Gehölz. Scherz,
idüS. 1808. — tBisach, arbnstum». Herrad,
192. — «ZA dem eichitt nse*. Sulzbach, 1819.
— «Das ratris». ein Wald bei Selz, 1310. —
«Am liegerit». Ittelnheiiu. 1427. — «Zft geri»».
Wellenheim, 18 Jh. — «Das wamgeri»*»
Hangenbieten, Königshoffen. 1387.
Risch, Fischernetz. - «Wann ich wen ich
fahe ein fisch, — So kompt ein hewaohreek
in mein risch*. Adelphus, Ludus tk-vus.
Risen, (üerisen, herab-, herauätaiicn, von
kleinen Dingen gebraucht. Seherz, 1308. —
«IHe brosemen ... die vou sinic tisclie
risfH . .» Nie. V. Str , 265, — «... das waz
ein kran«; lundamonte und ein risende saut».
Tauler, 74 , lö). — «Von der bittern affalter
ruml hur ept'el». Klü. Pred., 1, 244. — «Lügent
das ir nit aberisent wie die blüget in dem
meygen». Pred. Ingolts. — Die Müller sollen
«den reiff gchebe raachen, das nüt daru^z
gerisen möge», 1452. Alte Ordn., B. 13. —
«Er kunt die himcl so bewegen — das sie
gaben einen regen, — und rist das wasser
klein herab». Manier, Nb., 214. — Solche
«die den rüendm stein haben» (calculos). Id.,
Gayac, 479. — Oersdorf nennt sich einen
«zusamenlescr der abrisendm bröeklin der
artznei». Verso des Titels.
Rist, Rücken des Fusses oder der Hand. —
<Rist des fftsscs». Oberbcrgheim, 1429. Weisth.,
4, 139. — £in Pflaster legen «äff die rUst der
handt». Brunschw., Pcat., 26 b.
Risterwerk (Riste, Büschel gebrochenen
Flachses), gesponnener Flachs. 8. auch Beiti.
— Von gewissen Ofitem zn Karspaeh gibt
man dem Vogt u. a. «sen knnkeln rwttriMrfe».
1420. Weisth., 4. 36.
«Ritaere, eribrnm». Herrad, 186. S. RetOer.
Rit«M-n. wannen, eiel>en. — «Were es das
mau die magesotschalen aberwerbe riterU,..»
1.996. Hist. de S. Thom.. 894. — «Die Kellerin
scubert oder reittertt Wcitzcn, und entschlief
ob dem Weitzen». Geiler, 7 Öohwertcr, F, 6 1>.
Ritte, mase., Fieber, von rütteln. Seherz,
1309. — «Ob ir ein vicrtcgitjcn ritten hcttent
ein ior oder zwei . . .» Tauler, 242 (42). —
«Do stiea in ein ritte an, das er starp». K9n.,
40(1, Mnii sagt, «man siilie ein hant vol
nagel koutt* ti ungodingct und die sant Gallen
opfern, da^ j gbt fnr den ritten*. Hngo v.
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- 984 ^
Ehenh. Etc. — «£• mag leiobt> eia klein
SitUiH (m% febrienU) didi sehiltten, so ist
dein Hübsclic liinwog;». Geiler, Brös., 1, 106 *.
— «Das dich der £üt soMtt*. Ibid., 1, 52^;
Sftnd. des H., 89 « «Gott geh dir den
BitUn: Id., SünJ. des 31., 38 »> ; Emcis, 22 »
29 Etc. Einer der damals gevöbnlicbsten
ntolie. — cEs geschieht auch olfk vsz
Bohmertzen der blättern, da> lie menschen
(sie) dem feber oder ritten verglichen»,
Uiunier, Gay&e, 400. — «Ich sittar, das inieh
der ritten scliit». Td., Luth. Narr, 13. — «Der
heisse ritten». Branschw., Dist., 34 b. — cDer
Tiert&grige rMm». Ibid., 1)5 1». Gersd., 74 b. -
«Nach dem essen stiesz in ein kleiner ritten
an>. Pauli, 94. — «Das dich der rü schütt!»
Ibid.. 852. — Biaft Frau llnoht ihrem Hann
tdcn ritten in sin blut> J. Murner, b, Hb.
iUtten, eig. rüUen, rütteln. — «Des keisers
8Mh sok ir lüt ritten». Horner, 4 Ketzer.
B, 2 a.
Rittiff. fieberhaft. -- Kin Kranker wird
«mdcrgcscälagen und rtUig^. Brunscliw.,
CaUr., 46 K
Rittschit, von Ritt und schütten, schütteln,
Fieber. — «Sie zittern in den ausgeschnitten
Kleidern als ob sie das Fieber oder den Bitt-
$chit hnbf'TT. Heiler. Geistl. Spinn., 0, 6«.
Bo, &OII, Bow, gen. Bowes. Boawes, roh.
— Tfieher «die wir noment ro ungeiralken*.
1412. Tuchcrzunft, 28. — Eine «blinde rowe
minne». Tauler, 2ö2 (44). — «50 Kratköpf die
do romoe lint.» Gatt. Ordn. — «Ein zentener
routoe» waltgarnes». 1477. Tucherzunft, 88.
— Wegen schlechten Welters «die trübel
rtw und mudtigr blibent». Glos., 183. — «Das
rote Fleisch» 'if ili r. Kl ipprrm., A. 5 Etc.
— «Wann du ein rotthen Gedanck hast . . .»
Id., BrSs., 1, 70 b. — «Gessen hab leb ein
gonch, ein routcen». Murner, Genehm., p, 1
— «EttUoh sohweingötzeu fressen .die hering
mo nsB der tbnnnen». Fries, 40 b. — Ein
Arzt friigt einen Kranken : «lieber h rr, ivas
epeisz essend ir in euwerm land am iicbatiiu?
Mgt der gut nerr: rowoen epeek. Da gab jm
der selbig artzt nicht anders dann rowen
•peck, davon \i'ard er gesund». Ibid., ö8 b.
Robüntzlin. — «Sin (Joh. des Taufers)
Spis . . . bind gewesen Howschrecken, locu.s-
tadi als gemeinlich die Lerer schribent und
die reehten Grammatellen. Aber etlich jeiz
wollend ßrossen durus.'i machen, weiss ich was.
Und Johannes de Honte spricht dae looastae
heissen BobünUUn und eigent Winter und
Sommer grün gesin ; der auch ein grosser
Physicus ist gesin. Ich will bliben bei den
HSvmdireekeii». Geiler, Fest., 4, 4 b. . Ev.
mit Ussl., 170 », in der cni.sprcclienden Stelle
heisst es nur: «aber etlich wollen Brossen
danus iii«<Ae]i». Da ieh bis jetzt den Joh. de
Monte nicht ausfindig machen konnte, so weiss
ich nicht recht was er unter JSobünttUn ver-
steht. Im Bairisehen tagt man MimA flr
Mapunzel, campanula rapunculus, deren Wur-
sei auch bei uns zuweilen als Gemüse oder
SalAt gcgcäsen wird ; das werdra die üoMMt*
2iR sein. Sehen im Altertham liatte loenste
den doppelten Sinn tob Heatehreske asd
einer Art Eflohen kraut.
Boch, neutr.. Thurm im Schachspiel. Scherz,
1314. — «Uf dem schochzabelspii der kunig
bi ime het die kunigin und dernoeh die alten
und die ritter und roch und venden». Kön.,
283. — «Das roch mftss still stan, so all stein
gand bar und dar; so es aber mag in die
weitte kummen, so hat es gewalt ferr und
nach ae gan». Guldin Spil, 46. — S auch
Boch, masc, Rache. — «Es ist g'eschriben,
setzen mir heim den l^fych. und ich will es
inen vergelten». Geiler, Icn^ öcliaf, A. 4 b.
Bodel, rotula, Rolle. — «Bücher warent
zu der Zeit wie Bodel znsammengr<*wickelt,
und waren Rinden von Birckenbcumen ; ich
hab ir gesehen». Geiler, Evangeliboch. 51 b;
Post. 2, 57 ». Ev. mit Ussl , 66 steht filseb'
lieh Regel statt BodeL
Boller, franz. ronlier, Fohrmaua. — «ffln
Boller der hat vier oder sechs Ross an einem
Leitseil und fert dabin, und gat der Wagen
mit den Rossen nienen anders denn wie der
Udler die Ross weiset mit dem Leitseil*. Gei-
ler, Emois, 31 ö; Ev, mit Ussl., 19 b.
Etc. — «Der roüer oder fnrman». Pb«U, IM.
RiUling, Relling, Kater. Heute bei uns
KoUer. Koliing, noch im Schwarzwald üblich.
— «Den Murner mamar und ein katzen. —
wir wöllen in zu dot mit fatzen, — der rot-
Ung hörts nit gern villicht . . .• Hurner,
Lmth. Narr, 66. — «... so lacht der nüüg
uns daran». Ibid., IIB. - «... es .<>y ein
katz oder ein röäif^». Karsth., aa. 2
Rollwagen, Reisewagen, Fraehtwagen. —
Ein Kaufmann <mus/> haben Ros/. und m
Ziten ein BoUwagen oder ein Schiff». Geiler.
Post, 9, 4 — «Sieht er denn einen JRaZf>
wagen, der euch den selben Weg will, so
würJOt er den Hantel oder den Sack darufif
and spricht su dem Boiler; lieber, füre mir
das». Id., Bilg , 114 1. — «Wenn du gen
Basel weitest und kernest zu eim MoUwagm
der das Hanl gen Hagenow het gekert, er
Sprech du musst ein andn n ^Vagcn suchen».
Id., Brös., 2, 21 b. _ «Weun du gen Baden
forest auf einem Boßwoffm, als ferstn gen
Margrafbaden oder zu Oberbaden oder gen
Blumbers, dicweil der Wagen sanft gat auf
dem Land, so bistn nit anf dem rechten Weg
zu Baden, aber wenn er gat bocherliboch auf
und ab, das ist der recht Weg gen Baden*.
Id., Ev. mit Ussl., 97 b.
Markgrafbadtn ist das heuti<,'e Baden-Ba-
den, Oberbaden Baden im Aargau. Blumbers
Plombiöres.
Brant, X&cli., 2. — «Es füren einmal liit
off einem roUwagen». Pauli, 33Ö.
Renen, nufttn, naeh etwas sielen, traehten,
arbeiten. — «. . . . Es seind ander die teg-
lich romen und weroken mit der Euhhawen
der Penitents». Geiler, Arb. hnm . SM b.
Kühhau sull wohl heissen Bührhau, Rühr-
hacke, Ackcrwerkzeug um den Boden umzn-
rähren.
Ropfen, RvplbB. 1. Ausrupfen. — König
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986 ~
Adolph fl ruhte, er wollte «kole aod latiche
ia den guten aa äuroftzbarsroii/M». Utot , 6u.
S. Dm Auur« oder di« Pedeni tvBnrafen.
— Man soll es rügen, wenn «einre vo^el
ngftt€ af dem merkete». 14 Jh Alte Orde^
8. 18. (Broeker, flsri.) — «Sieh dort, jeae
f^ffn ein Hasen>. Geiler, Has im Pf. c. 3 «.
— «Die federu von dem goach geropffet».
Miner, Oenehm., h, 8 ». — «.. . rnid mp/<
de nie kein feder was» Ibid., i, 1 - «Wer
gdt nimpt do keine ist, — und rupft mich
dio nir hur gebrisfc . . .» Id.. Seheln.. e, 8
3. Haufen, bei den Haaren nehmen. — «Wo
zwei mit einander sft onfrieden würden, aie
iuüt mit einender b& ropfm oder derirlAi<>ih«B
kämen . . .» Ncuf^artheiin, 15 Jh Weisth.,
5, 460. •— «Sie würt gefatzet von dem Tüfel,
•r 6bet aie, «ie sehttmek, eie ropft sieli selber»
fteiler. Ev. mit Ussl., 44 Fac. — «. . . nnd
rupft sie mit dem her he^asz*. Murner, Luth.
Narr, 67. Bte. — «Mit senkOB, eehlelieii.
r t ff-n. bissen » J Homer, l», Sb,
Üoptcen. S. Jiottbsen.
Eoreff., ebmels eine teliriBelie Vigm im
»ti^ssb. Munster.
1. Die Figar im Münster. — «Was thunt
die (Geistlichen) die also . . . schwigen, sehen
dem Boraffen zu ? Sie sein mit dem Leib in
dem Chor, aber mit dem Oemiit uff dem
Merckt». Geiler, Narr., 181 i>. — «Do werden
pMnden wol verdient. - do man dem rov-
afftn zagient«. Brant, I^'sch., 87. — ^laiicher
rühmt sieh, er sei «af Universitäten tj^cwesen,
und dass er «den roraffm ff%ii]\on heti •
Dod metcr Pyrr de ConnigcU. Ibid., öö. üu-
4eke, 184, meint die Erwähnung des Roraffen
nach «welschen» Stiulten (Sien na, Orlöan«,
etc.) gestatte keine Be/.aiuing auf den stra^h-
Inttger; er liMbt eber den Beweis sAildig,
dM8 e«« anderswo ähnliche Figuren c;nh.
Strassburg war allerdiug!? keine Universität;
man darf es indessen bei Brant nicht zu ^e-
naa nehmen ; er nennt den ihm bekannien
Roraflen, da ihm {jcrade kein andirc^^ Wahr-
zeichen in den Sinn kam.
2. Geiler gebraucht auch das Wort, um
verschiedene Arten von Thoren zu bezeichnen,
indem er den Roraffen unter anderm für
einen in einem Boliricht sitzenden Affen nimmt,
der da zum Zeitvertreib Rohrpfeifen schneidet:
«Die weltlichen Reg-enten das Hind Affen, und
nit scMecht Affen, sonder Mortem . . . Ror-
afm. Regenten die im Bat sitzen, als ein
Äff nff dem Tbach sitzet und nüt anders thut
dann Ziegel herabwerfen, so lebt er wol. Die
in Riten tititen seind also Boraffen, die
Pfeiflin machen wie sie wollen, und mit irem
Bat so schieben sie nider alle Erberkeit».
BrSs., 1, 67 b; HÖH. Low, A, 7 — «Bor.
afoi. es sein die alten N m i i n m l die unirc-
ftcbaffnen Weiber« sie gond amb brangen und
hond gnldine Kettinen an den Helsen*. Id.,
Bröa., J, 59 b.
3. Als scbimpfwort gebraucht : iäne Frau
Xsv ihrem Vum : *Roraff, wiltn mieh mer
hen> Fries, 27
4- Name einer strassb. Kanone. — «Der
roraff hat im die hretstel geben». Körner,
Luth. Narr, 122. — Der Glauben ist «doch
nooh nit als sUrck als auaer Bore^. der nar
oder ketterlin von eisen, die Stessen doeh
dicke muren umb». Id.. Kön. v. Engl., 979.
Rorpfoee, Art Vogel. ^ «Der rorpfose
and der peitaeos ...» Gonr. v. Dankr., v.
145.
Rörronb 8 Jierotät.
Roe. Ray, von radins? frnne. rayon, Ho-
nigscheibe. — «Sie brachten im ein Stück
ein» gebratnen Fischs und ein UonigrM».
Odler, Ev. mt üssl,, 86 ^.
Man spricht noch bM OOS VOB HoBig ilt de»
i<os«n, d h. im Waehs.
RSseli, reseli, flink. 8. «aeh Bmk. Seitens,
1319. - «Der herre fftr . . . us der stat mit
roa^hm dienern». Kön., 463. — «So kernet
die fnle (Magd), wer s6 mag, — Und dinget
man die rösche wider». Conr v. Dankr., v.
191. — «Er seit uffston rmek and bald».
Pauli, 65.
Iloscham, '^r^tmrotho — «Der bischoff,
ein wenig mit roscham cutferbt . .» (Paulu-
lom rubere suffnsus). Wiroph., Synod , 9 ^.
RöKclcht, einer Rose ähnlich, rusenfarbig.
Scherz, l^:^ü. — «. . . Daz mir urioon gebe
die röseiefU«* (seine Geliebte). QdsU v, Rhenh.
V. d. Hagen, 1, 347. - «Wer myne gestalt
und myn mundt als roaelecht als aller roten
rosen scIiin . . .» Gebete, 15 Jh. — «Siehst
da in den Spiegel, ob du noch röaelecht seist. ..»
Geiler, Geistl Spinn., N. 6 b; Dreieck Spiegel.
AA, B >>. — Der Tod spricht: «ich moige ab
das pfrien Grass und die blicgcnden Rosen
d&r kleinen Kind, die röalechtigen Kindlein*.
Id . Arb. hnm., 7 b.
IliVsee. fem . IlanfröBte, fr. ronissoir. Scherz,
V62\.. S. auch liötc. — «Zü den rossen». Dam-
bach, 1341.
Rosaebore, Bahre, Sänfte von Röpsen f»e-
iragen. eines vorn, das andre hinten. Scherz,
1B221. — Ein kranker Ritter sagt SO ebiem
andern: «ich wil mich lo.ssen uffe eine rosse-
burc legen und w»l luit dir». Mic, v. Basel,
140.
Rossen, rasen. — «Dorumb meinten sie,
er raaaet also, et esset in furorem conversus,
und wütet als ein unsinniger HeBseb». Geiler,
Post., 2, a. Etc.
Rossen, rösten. S JiöMe. — HanfF oder
flachs, so man den rösaen ist in falen stinc-
kenden wassern ...» Bronschw., Pest., 3
Rossisen, Hufeisen. — «Swanne der bischof
vert in dcz keisers reise, sol ieglich smit
geben vier rosse-isen und die nagele», l«»
Stadtr. Grand.. 2, 84. — Wfthrend einer
Theiirnti^' ;^'alt «ein rotsisin 1 sch. und et-
wouue ä soh.» Uloa, 68. — Nero «det sine
pfert beslahen mit gtl^n ro$eysen». Kön.,
.U3 i:t( . — «Zum ressissn», strassb. Haos-
name, 1381.
RoBslanf, stadtnro, Rennbahn. Sehers, 1881.
— «Bi dem rüsselouf». KönigshofFen, 11 Jh.
a. f. — «Der See Xiberiadis . . . der da ist
gewesen lang 140 RomMm/, do je 16 ein fran-
zösische Milen thund». Geiler, Post.. 2, i76 ■ ;
Ev. mit Ussl. 64». 84". Geiler übersetzt
Btadinm dnreh Bo§slaiif, w^ das Wort, aus-
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— 286 -
serdem dass es das Mass einer gewissen Ent-
fernung war, zugleich auch Rennbahn be-
deutete ; 80 weit «n Ross in einer bestimmten
Zeir Innfen kann. — «Ein brück bei dreissig
rostlaußen lang». Adelphus, Türk., C. 5
RotMiBlio, etn Wasservogel, toUnns fas-
COB, ZU 3 J rn verkauften. 1381. JSolMii, 16
Jh. Älsatitt,^ 18Ü7, 2l)'J .iU4.
RotbrUstliiu Itothkehlehen. — «Kin Bot-
brüatlin oder ein Meisslin, wann sie gebadcn.
80 hupfen sie nur in der Stäben hin und her
nnd kunneii Bit fliegen bis das in die Feder-
lin Irncken werden». Uciler. Brö»., I, 38 *»j 2,
yO b; Schiff der Pen., B9
Ooll, 361) : «Eubecula. BotbrüstÜH».
Röte, Fliichsrüstf\ V rir! Rösae. — «An
der röten». Giugähciai, i2^<4. Molsheim, 1800.
Bt«.
Rotiind, nind. — «Sinwcl rotuud stein».
Adelphu.">, 1 urk., D, 5 — «Die eck der äu-
gen werden ««Ml rotund». Qtnd^ 74 K —
«Kin rotunde wund heilt Mgenter du ein
iiiiiue». Fries, 14
Ron. S. Ro,
Roabnen, RÖplEcn. rülpsen. Vergl. Reubg
— «Wan einer vil spritzote oder roubset und
Kengel in der Nasen hat». Geiler, Ev. mit
Ussl., 22 (>. Narr., 7» steht: «nit biss ufif
der Stuben und füll dich das du roulisest».
Roulisen ist Druckfehler für rottbeen ; Scherz,
macht irrthümlich ein eigenes Wort
daraus. ~ «Eructatio heisset uffotossen zu
subtilem tütsch, aber nach der süwischen
prasaer Zungen heiseteskoppetoderperoMiMet».
Pries, 139 b.
Röubtz«!n, Külps. — Sic <lies/ ein röuhtzen
ir entwischen». Brant. Nsoh., Uü. — Er «laszt
ein röuptJten du es kracht». Homer, Schelm.,
e, 2 0 — «Die schweren röpUm «SB dem
magen*. Brunschw., Dist.« 58 b.
Rooeh, Oerneh. Sehers, 1385. «Vom
rouche des cedcrholzes wurt verwendet das
Vergiftnisse der slaogen». Taoler, 40d (70).
— «Hinnan von wehsset ein edel rOKcAeUn,
ein zwigolin des edcln wyrouohes körnelin.
Das wjrouch hatgbten rouch; Ibid., 4 ^1). —
«Wie most hat er (der Wein) sein noHcA».
Krnnt, Tlie.sni . b, 4 b. — «Sit das im schmeckt
des schmärcs rouclt»» Id., Nach.« 54. — «Mit
balsam und lavander roudk». Homer, Oenehm.,
m. ) ■■
Ruuch, Bauch. — «Wie rouch den ougen
ist nit i^nt . . > Brant, Nsch., 93. — «... wie -
wol er ii f/ hcngt in dem roueh». Hnmer,
Geachm., k\ i Etc.
Eoaefaelü. nach etwas riechen oder schme-
cken Im folg., nach dem Fas^> : I'cr Zinsw ein
<sol nüt wessern, noch rouchden noch &chim-
heltsen». Oemar. 14 Jb. Hanner, Constit., 355.
RübeHot, Küb^anier!. «. . so der rübt-
»ot gewännet und bereit wart ...» 1402.
Bist de S. Thon., 412.
Rabling, Würfel. Botwelsch. — Brant.
Nsoh., 62.
Räch, Gemeb, Roh, Rn, rauh. Seher/.
1327. Ein Kaum ist «ze winter dürre und
geruch anzcgrifende». Jiio. v. Str., öOö. — Man
soll voraiehen «das ruA aad angelieb si».
Tanler, &66 (63). — «Fanen von semetdftohen,
rueh und glat». Glos., 105. — «Ein härin
hemede, daz wa so rueh, das an ine sere wo
det». Eis. Pred., 2, 112. — «... in den
rucken wilden walt». Alts wert, IH. — «Ein
strenger ruher dornehter weg». Nie. ▼. Basel,
ms. ~ Gott «flirte in den ruwen weg und
die lidenUc stro&se*. ^ic v. Lauf. Gottesfr.,
5B. — «In inen ist kein Sanffte, es ist aUes
sammen ruch». Geiler, Irrig Schaf, D. 3 a.—
«Imperator und imperatrix seiud ruche^ harte,
starrende Wort». Id., Pred. v. Maria, 4l>. —
«Man sol gütig sein, man sol nit alle Ding
/.n dem ruc/isten keren». Id., 3 Manen, 28
Etc. — Es «strigelt mancher off so rueh, —
das in der hengst schmitrt in (!en buch».
Brant. JSsch., Uti. — «Ich biu oo zart und
alsü rein — das ich kein rueh tuoh kan er*
lidcn». Murner, Nb,, 14^1. — Ob der Bund-
bchuh «schon ruck ieder ist». Id., Luih Narr,
103. — «Tragen ein rueh herin kleit». 11 . i.,
1 'O Etc. — «Die hut wurt scharpflf und rueh».
Gersd., i4 «. — Der Weg war «.stcinecht und
meft; . . . weren wir den ruhen weg ge-
gangen . . .» Pauli, 31. — Es wird in der
UöUe «gar rueh zngon». Ibid., 271. —
«... welche got würdig geachtet hat, das
sie also rueh nnd soharpff antastet werden».
Zell,^ f, 1 1>.
Rnch, masc, Fleiss, Ernst. Seherz, 1326.
«... daz er mit alleme ruehe — Dem übe
onmfisse sftche». GottCr. v. Str., 1,4. — «Sin
nüwcs anibet lihb er an. — Mit <H«ilrlI*l>*ii>
rwcAe». Ibid., 1, 51.
Rüchen, Sorge haben. S. auch Qerudhe».
Scherz, 13üt). — «Got der wil unser rucken*.
Gottf. V. Str., 1, 130. — «Wer der mau were,
das r&ht«nt sü nut». Kdn , 785. — Von den
Druckern «der correctur etlich wenig ruchen*.
Braut, JSsch., 9i^. — «SchäntUchs gewinnet
er nit röcft». Id., Horetns, b, 3 b. «leh
vvölt ^-^ern hören, welcher verstendiger onpar-
levscher diss rueh (das Bannen wegen Geld-
sennld). ob er nit wölt sagen, er endtehris»
telct' W urm. Bai., c, 1 1>.
Rüchtig, ruchbar. — «... wo ruchtki würde
wie man jm . . . nrlanb geben». Sapplic,
A, 3
zn Racken. 1. Hinterrucks, hinwM:. —
«Sie sehlug alle Seham tu Budtat: Geiler,
3 Marien, öii i». -- «Wer einen will zu rutk
angan — und schlagen, ee dann ers im
sag . . .» Brant, Nseb., 96. — «Wer gibt im
dann sin cron wider, — die du im absehwcltzst
£u ruck?» Murner, Schelm., i, 4b. — «Wa
einer nimpt das gelt tu rude . . .» Ibid., d,
2 — «Tioinilich verborgen and tm ntek,,.9
Id., Lutb ^arr, 6U. Etc.
2. Verkehrt. Ein Lfigner, «der selb tob
g^ott eu rucf I ir predtt^et». Murner, Nb., 105.
Rttcktn, Kücken, von Boggen. Sehers, 1328.
— «44 rädb'n garben». Blisheim,|14 Jh. Ha«
nauor, Constit., '2S2. — «Ein rftggtne ^'nb. ».
Ucimsbronn, 14 Jh. Weisth., 4, B^. — «i^yc/itn
garben». Bdsenbiesen, 15 Jh. Ibid., 1, 600.
— *Rückinbrot*. 1370. — «Zuweilen rer-
koofftent sü daz brot nmb daz es rückin was,
nnd koniftent wisabrot daromb». 14m, BiML
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- 887 -
(ie S. Tliom , 412. — «Nim ein bodem von
eim Tückinbrot . . .» Bransohw., P«sk, 27 ^.
Bide, Rttd«, seabfea, B&ade. Sohnrf mnf
Wunden. Scherz, 1328. — *Rude, Scabies»
Hemd, IBÜ. — «Das Hof^iesiiid deckt irea
Berren Ire Sfind dnreh die Wort der Soliineiolie*
lerei; das Hofgesind seind der Herren Icino
Haben und Barel die da der Herren Bud
dMken, dammb lelat lie Ueb. W«d einer ein
grindig Hanbt hat, so hat er linde Barel
Ueb». Geiler, Narr., 1S8 b. — tWan da so
dem Gotztisch gost . . so kratx nit in der
Sud der Siind». Ibid., 211 3. — «Du vörchst
die rud, und flndst den grind». Brant, Nach..
61 — Die Blattern sind «sii selten breit »Is
ein rüde . . .» 'Ein jede büsc rüde . . .»
Unmer, Gayac, 4t»a. 404. — «Alle bose
fudm. . .» Brnnschw.. Diit., M b. — «Orindt
oder nide». Gersd , 81 b.
Rüde, Art Jagdhund. — «. . . wind, rüden
und bracken». Brant, Nsch., 73.
Kiidenband, Art Halsbrnid. — «Die andern
[Weiber) machen rüdeuband — wie die hund
unUngerland». Murner, Nb , 113. — «... gleich-
nri« man eim (Hond) ein rüdenbandt anlegt,
der mmz wider zndem der es jm angelegt
hat». Zell, N, 3 b
Beneoke, 2. 1. n9H, hat au.s einer Haiulschr. :
«such mücL also sere au Aiiielricheii, der
fidAemt bracht in das lant vun Ungern al>
dem sant». Der Verfasser des Worte rbuclis
weiss das Wort nicht zu erklären. Es iht zu
bemerken, da^^ um h in dieser Stolle Ungarn
genannt wird. (8. oben Murner) Büdehunä
war ein ledernes Hundehalsband, wie es, wie
es scheint» in Ungarn üblich war und in
Strassbarp nach<reahmt wurde. Iias bei uns
dazu dienende Leder wurde aber nicht direkt
aus Ungarn bezogen; wir hatten, wenigstens
im .7h.. Ungersperwf^r, nmi in der Fabrik-
rechnuog vou S, Thoniao lur 1412 steht:
«VlII ^ nmb einen unt^erschen riemen an
das vesperglöckelin». Welches die KiLronthüin-
lichkeit dieses Leders war, ist mir nicht
bekannt.
R&dig^, räudig — «Ein rüdig rosz, da-? lydt
Bit lang — das man mit strigelu umb es
gang». Brant, Nsch.. 108. — «. . sie soltent
wol dengantzen stal — rydig machen überal».
Harner, Schelm., h, 4 — «... dan ich so
rüdig, schebig was, — das mir doch kum
mocbt werden basz». Id., Bad« 0, 4*.
RofBan. S. Siffian.
Rufolk, Art Fisch, gobio capitatus. — 14
Jh. Alte Ordn., B. 13. — Die Pharisäer «meinen
du (Christus) habest geredt wider ire Ordnung,
das nüt duran lij; das sie Äl ässen, Neunocken
^eonan^en), Eufokken, Qroppen, wann die
Jnden aeaen kein nnge»chüpten Fisch». Geller,
Post , 2. 65 t>. — «Das heissen Lecker, die
off den Stuben . . . ligen zu lecken, do einer
ein Beringsnas nem für ein gantsen Hering,
oder ein Fuss von einem Antfo^el für ein
gantx halb Fierteil eines Antfogela, oder aber
«in Jliffoldbm-Leber, nnd lieeten efm das
andr r illoaamnicn > . Ili.M., 101 — «Schlei-
merige üsch^alagruppen, grundein, rt^otk^ften».
Mm, 41
Rnge, Ruhe. Scherz, 1329. «Das Crantz
Volk vou Israel kam zt gl\ tcn rügen». Peter
Gengenb. — «Die ewige mg». Gebete. 16
Jh. — «Unser fleischlich ruye . . » Supplic,
c, 3 B. — «Die nacht, die gott dem menschen
snr rüg geordnet hat» Bntser. Weiss., d« 2
— S. auch Eätce
Rugen,ruhen.Scherz,1329. — «Andemsyben-
den tage rugete got». Kdn., 285. — «Sag mir
... wo rügest du, das ich dich müge linden».
Fred. Ingolts. — Jakob *rügete do uf einem
steine». Oswalt — Am Tafp soU man arbeiten,
«in der nacht rügen- Wurm, Trost, 32 ». -
Christus «da er hat bei Jacobs brunnen gerügt».
Ziegler, BilobUn, D, 8 ». — «Der geist gottes
rüget uff den dcmütitrcn». Butzer, Weiss., b,
1 ^. — S. auch Buwen^ ausgesprochen: rujen,
wie noch heute.
RtijL^en, Kui'.jf'n, nrdern. — «Do ritgient die
Mann das sie vMüerkertent zu der Dürre*.
Geiler, Poet., 2, 19 ». — cDer rüget daher, so
rüget diser widersins, so j^at das Schiff übcr-
r.werch und gat denn under». Id., Ev. mit
Ussl , 148 b. — Das stürmische Meer macht
«das sie nit rüget* oder schalten mochten mehr»
Murncr, Virg., A, 6 — «. . da schickten
wir uns erst zu rügen, - die sdiifileut all
da.s ziehen fii<,'en». Ibid , H, ;i ^lenetcs
«lien<r an uffti hohe meer zu rügen», ibid.. Ü,
2 0. Ktc.
Itüfi^or. T?m)' V'^r. — «Geübte rüger und be*
richte schütiut» Ringm., Cäsar, 8Ö «.
Rnbe, Rauheit. — Man bessert einen Men-
schen eher durch Milde, denn «mit zu fll
Strcngikeit und Buhe». Geiler, Holl. Leu, b,
B — « . . des Wetters ruhe nnd beri».
MiirruT, (it'Mrlnn , .x, 2
Uühi'lu, Hüwein. 1. lirummen, wiehern. —
<8o der Tüfel kumpt, gegen dir louft zu
rühelen und zu brummen als ein Ber und als
ein Low . . .» Geiler, Bilg. 83 b. — «Der
Teufel gi ct unib als ein brummender rydkelSii-
der Low» Id.. Has im Pf., A, ft » — «Wann
ein KüSS rüiieiet, su hursL du wul das es kein
Esel ist». Id , Ev. mit Ussl., 67 " Sie trüto-
lent zamen wie die schwin». Murner, Nb., 168.
— «Die jungen löwlin ruhkn» Nachtig., Psal-
ter, 265. — «Ich hab gerühelt vor seufftzen».
(Ps. 37, 9 : rugiebam). Ibid , 94. — Fig., murren :
«Sie schnawent herumb und rühJent durch
murmeln und bisscnt mit klagen, flneben nnd
schelten». Geiler, Selenp., 4H '>.
3. Röcheln. — «Mit grossen Süftzen, Achtse»
sterben wir, so das Köderlin in der Keim
rühelet». Geiler. Arb. hura., 122 a. £tc.
BOcheln ist noch schweizerisch für wiehern.
; Kunicn. Scherz, 1332. Activ. 1 Säubern —
«Daz ich ir an iegeliohem trite — Bume und
reine ir straze». Gottfr. v. Str., I, 69.
2. Yerliisbcn «Duvim raftst der bischof
duuche laal rumci*». Clos . 56. — «Der wolf
mAs dan nmen sin hül*. Altswert, 70.
Neutr. Durch wegraunieu Raum schaffen.
— Vor den strassb. Thoren lag so viel Koth,
«das man sfi nOt moht ban «Ageton. man bette
dannc darzd gerumet mit bickeln». Clo.s., 9S.
Mit Dativ. 1) einer Sache Raum geben, ihr
Plate maoben. — cDie liegenden gesoge (der
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— 288 -
Fischer sollen) den ganden gezogtm fumeH
und entwiohen» 14 Jh. Alte Ordn., B. 18.
d«r Soele ihr Raani g«ben, für sie
allein sorprpn. — cWan ich*etwenne der lüte
genossen habe, so wil ich minre selon rumen».
lS71.ITe8t.Tdes H.fBabensun.
3) dem Recht rumett. ihm iCTPuup thnn.
Thut ein Hnber das Gebuieue, «.su gat er ane
bpsserung davon und rumet sime reehk».
Niedcrbnrnhanpt. 1H82. Woisth.. i, 75
4) mit etwas aufiäunien, es wegLhuu, davon
Ablassen — «Die disemo rümefU nnd sich
ime müssigent, nnd bilde abeiegent». Tanler.
11 (3).
Rnmen, so vil wie runen, raunen. Kofliistern.
— Ich «hett des sehiffps nit versanibt, —
hett mir der esel lüi gernmbt». Brant, Nsch.,
16.
Rnmoriüch, lärmig. — «Pipi ungestümen
rumörischen scharen der rcissii,'cii». Wimph.,
flynod., 5 »>,
Rnmpeln;^et<»t. ftcräusch machendes Hcspenst,
roltcrgeist. — Hatten wir «lüt geacht der
rumpelgeiit, .dia gewisszlich des tenffels seind,
die sich die münch undert weilen . . haben
beschweren lassen . . .. nnd darnuch nit me
erschinen seind, so weron wir viles grossen
irrthnmbs . . . wol übar*. BaUer, Weüs.» g,
2 b.
Rnmpeln, Rumplieren, engt, to romp, ISr*
mcn, poltern, sich geräuschvoll belästigen —
«Musz es dan ie gerumplet sein, — so far doch
ber, mein ketterlein». Murner, Luth. Narr, 14ü.
— Lasst die Nonnen «doch einmal rumplieren».
Ibid , 86. — Ein Mönch «laufifl jetzunder ruw-
plieren* Ibid , ö7. 63. 14V. — «Ha sie /.u der
hausztbür kam, da rumpkt sie an der thur».
Pauli, 109.
Kämpfen. S Jiiynpfen
Rnmriche, Reicbtbum an Euhni. — «Qlorie.
Hoebaebtnng- oder Jftmrid'je sei Oott in den
All.'rhuchsf.Mi. Geiler. Post., 1. 10».
Rnndtafcl, Ritterspiel. Turnier; ein von den
Dichtem eingreftihrter Ansdrnek. den sie iielber
den franz. Romanen von der fabli' rDiide ent-
lehnt hatien. S«herx, 1334. Ben.. 8. 18. -
«Man ma^ wol swert Aren in diter statt, so
man ritet by ta!u:e /u pfinjresten zu der tunt-
dafd , .» «Maniglich sol fride hinne han die
rmUaoek». 1328. Urk., 2. im. lUO - «Vier
Wochen noch der osieni. an der niiftow orhen
50 die rutUofcl oder die martschc ist zu 25tros-
borg>. Clos., l2!8.Kön.,776. 8. aueh den Sehwdr*
brief von im o. c , 933.
Bnnen. I. Neutr., raunen, flüstern. Scherz,
1334. — «Dem selben nme xehant — Das er
ze sinem Herren ge» Gottfr v Str. !, 14*^.
Etc. — «Oot der runet (den Menschen) dicke
nnd vil in Ire heraen», dass sie sieh bekehren
H<pllen. Rulm Mersw , 9 Felsen, 39 — «Du
wart ein murmeln und ein runen über den
legaten». Clos., 60. — «Hüt vor heimlieh runen
dirh . . den oren runen bringt argwan».
Hrani 1 hesm , b, 6 b.
2. Act.. zuHiistern. ~ Mabomet behanptctc
«der heiige geist bette ime dieselbe gesetxede
gerunet». Kün., 532.
Rum, RoMt, dim. BiiaaliM, kleiner Baeh,
abgeleiteter Kanal, bes. für Mühlen, RinT>e.
Scherz, 1335. — *1iumt, rivus. Aherunst, al-
veus». Herrad, 179. 190. — «An dem fwu*,
an vielen Orten. 13 .Jh. n. f. — «Der alte rutu».
Burgheira, 134-»; Gertweiler, 1463. - «HolU.
veldt, Wasser oder wasserruns, und gemeittUeh
alle die recht, die w ir in dem thnl hant . .•
Luterbach, 13H7. Als. dipl , 2, 2.V2. — «Wun-
nen, weiden, holt/., veldt. wasser. teasserrun'
aen». Berghnlz. 1450. Ibid., 2, 389. - Der
Äbtissin von Andlau fällt zu Viche «von iege-
lichem mülrutise 4 sester habern». 15 Jh.
Weisth , 6, 414, — Niemand soll den Probst
von ölenberg hindern «uflF dem wasser nuiliu
zfi schlahen oder wamemms sft maclien».
Reiiii'iL'rn, 15 Jh. Ibid.. 4, Hi* — «Heinrich
von dein liunse», Orgeler im Munster, 1430.
Reg. B. 226. - «Will dir dann nit Qmd
werden in dem Rninnen, wie will e« dann
dir werden an dein Mums ?* Uciler, Geistl.
Spinn.. M. 2 K — «... So wiirt es heraus-
ftiessen durch die Bün»$U oder Kcnnerün».
Id., Ev. mit üssl., 3ö b — Die Advokaten
können machen «das usz eim säcble wurt ein
sach, nnd n?z eim rilnsli werd ein bach*.
braut. Nt»ch., 70. -- Zu einem Advokaten :
«usz eim sechle machst ein sach. — und nss
eim rünelin schwellst ein bach». Murner, Mb.,
78. — loh (Murncr) habe, beim Sammeln meiner
Sprüchwörter, «nit usz frömbden rünszhn
wasser entlehnt, sunder roins brnnaena mieli
ersettiget». Karsth.. bb, 1 «.
Noch im schweizer Dialekt
Rnntaelet, Knntziecbt, runtzUcht. — «Da
must auch runUelet und mager werden*. Oei-
ler. Geistl. Spinn, 0, 1»; Bilg., 220*'. -
«... Als wen ich nem ein altes wib — mit
einem rwtt»deehtm Hb». Mnmer, Sehelm , d,
8 b.
Kuntzen, Bnataeln, rantzeln. — «. . . wie
sie dich wellen mit wummmUtn verjagen . . »
Mnrner, Kun v Engl , 967. — « i:iit
deinem natenruntsein nnd gifftigen sticlien . . .»
Tbid , 945.
Riipj). nia.sc , Raupe. — «Was der rupp halt
übergelassen, halt gessen der hewscnreek*.
Wnrm. TVost, 4". — «Die rwppM eehaden
dem süuien». Wimpli . Chrys.. 4 ■'.
Rnr, Hieb beim i< echten, von rure/i, treffen,
toneher. — «Wenn der b8s Geist (mit dem
!^chwert d r IlDchfert) verwundet oder trift
and die Rur gibt . . . Straeks so du die erst
Rur des Tevfels empfangen haat. so get die
mder Rur hernach». Geiler. 7 Schwerter, F.
3 a. _ «Kr soll nit aU egen Pfeil schiessea
der Straf, etwan den Bogen oder das Armbntt
eim bieten oder ein Rur zeigen also man
schirmet». Id., Narr.. 160 Der Siun dieser
Stelle ist: man soll nieht immer nnr sofort
strafen wollen, sondern zuweilen sich damit
begnügen einem andern zur Warnung, wie es
die Schirmer oder Fechtmeister thun. den
Hieb zu zeii,'en, dem er sich durch sein Be-
nehmen au6äei/.en könnte Da Scherz den Trak-
tat der 7 Schwerter nicht gelesen zu haben
scheint. PO ist ihm dif Stolle aus dem Narr,
dunkel geblieben ; die Erklärung die er, 1336,
dafdr voraehligt» ist dnrohaiu verlbhik.
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Rur, Grundrur, Sttindoiiff. — «Wirsnehen
gwisn in dieffem mnr, — das wärt wu bald
ein böse rur». Brant, Nech., lOö.
«Ruraoke*, das Umrährcii des Bodens mit
der Ha«ke. eine Fronarbeit SO ArtoUheÜn.
im Weisth., I, tJys.
Rüreii. treffen. — t. . . Welchen der Teu-
fel rüret mit dem Schwert , . .» Geiler, 7
Schwerter, F, b ^. Etc. — «Meint jeiiiau das
ich in nit riir, — der gang zan wisen für die
thiir» Brant, Ni^eh., 14. — «Hicmit sint narren
^il genärl, - die discr esel mit im fürt». Ibid.,
77. — Wenn der Sehto «daii sweek tvmt
rürm wil». Ibid. Etc.
fiürisen, Pflugschar. — «Der Bnwnan der
das Erdtreich wil bereiten mit dem Pflug, der
mnss nit hinder sich sehen, er macht sunst
krumme Furch oder aber des Büriten gieng den
Pferden in die FfiM». Oeiler, Bmuh der Sei..
Rüsche. Binse. Sehens, 1887. — «üf die
rütehe». Nieder- Altorf, 1376. — «Dio rüsrhc-
laike*. lUkirch, ml* — Dm rüidukKh».
Waltdorf, 1302.
Rüspein. T?ÜJ*pern, r.%uspem. — «Pioi?enos
het gern (usgespawt und sieh aerüwkt». Gei-
ler. Bilg.. 71 b. — MRügpel dieli redlieh, wllrf
u>s dio yrofi.scn wüsten KIol/. dureli ein worß
Bichl aller diner Sünde». Ibid., lö'd ». — «Uoisz
(den Krsnkeni sieh vut fütpem*, BmDsehw.,
Pest., 6
Rfise, Fiecbreuse. — «Ein Fisoh kann selber
in ein JB9Ȥ Mnin sehlieifen, aber nf eht selber
beruss kummon>. Geiler, Hriks , 2, -22 ■ I'ik..
1,41 >>, steht in ähnlichem Zusammenbaiigi^me.
— «Sb Tieeh der in der tynen Ut, der aeiveigt
L- i it still». Brant, Epit^r. Copie, 232.
Ruusen, Kasan, Kaoseen, schnarchen.
Sehens, lisas. — «Er det alee er eehlieffis and
ru.^-tete gar vastc». Mürlein, 20. — *Vo fienp
der Uauevatter and die Fraw an zu rau9$en.
eben alt tehliefen ele». Geller, Narr.« 80 a
\T2"; ;i Marien, 52 f . — «Wenn er an das
Bett kompt, so entschloft er glich und sehloft
die er rMsett. Und die Frawen fehen aneh
an zn rusaen. Wenn die Fnnven russen, so
ist es ein Zeioheo das der Man nit dohetni
ist ; und eo «r wider heimlnimpt, so hSren
.«iie denn tiff russen». Id., Post., 4 10 " --
Man kann «wachend tun alh ob man rus£».
Breat« Neeh.» 3ö. — «Der hauszvatter fleug
SD zu ru»$en, die fraw schnarehelet, ah ob
sie sclilieffen». Pauli, 6^ — Schmid, 4ki6.
Enat, Rom — «... das et abeeehUrtenl
de« rust» Tiiuler, III (22\
i{u»t, masc, Ulme, — «üff den rust, bi dei!
rüsten», Feldname, bftufig, 1910 u. L — «Zu
dem ru9t», strassb. Hausname, Ii;')!. — «Ein
walt der heisset das ruaieche». Fegershcim,
15 Jh. «Ubnaa, RMmm», Gercd., tfö b.
Rüstern, rilnspern. Scherz, 1338. — Des
Gottesfrenndes Boten und B. Merswin «dicke
•ad vil enander wortsclehen e^obent mit sun-
derm rttsUmde in der Urehea». Nie, LanÜBn.
Nie. V. Basel. 62.
RAatlB. adj. von Rfist. - «Ein rwHner
-■'■m]ih'- I.^B4. Wiedcnsohlen. Weisth., 4, 162.
Mten, ansreuten. äoherz, 1389. — «Wer
'rütm wil in den gemeinen weiden, (gibt) von
ieder riite 2 Storbaeh, 16 Jh. Weisth., b,
414 Kie.
RUwe, Rinwe, fem. n. mase., Reue. Scherz,
I3J0 — «Sin altiu hersmriuwe — I>io wart
aber do niuwe». Gottfr. v. Str., 1, 259. —
«Wer mit bihte und mit rtliee in daz münster
gat . . .» Clo« . ^n. — «So mocht ich leben
sunder riuu!€> Alts wert, 9. — «Wer disen
rüwen het. dem werdent . . . alle sine snnde
vergeben». Tauler, 21 f5i. T^tc. — «Ein star-
ker grosser rüwe wart in mir ufRstonde». R.
Merswin Gottes!^« 67, Sie. David «bette
donoch also grossen rninen ...» KÖn., 289,
Ele. — «. . . mit gantzer bithe und mit
warem rAwen». Mirlein. 25. — «Den rüwen
nit sparen» bis es zu spät ist. Eis. Pred., 1,
6ö — Im ba«C «keinen sunderlichen rüwn
nmb dine sttnde». Pred. Ingolte. — «Ein
starcker ruwen*. Gebete. 15 .Th. — «. . . Drii
Teil der Penitentz, Beicht. Buxo und Onug-
thun». Geiler. Narr., 100 o. Ete. — «Man<'liem
knmpt sin ruw zu spat». Brant. Nsoh., 18.
- Hat einer all sein Gut verschwendet, «so
kumbt im dann der ruwen stosz». Ibid.. 67.
Rnwe, Kng. Ruhe. — «Er sinem übe nie
- Huxoe einen halben tag gewann. Oottfr.
V. .Str . 1, 55. Etc. - «So snchent sii ussen
da?; sü rhwt vinden, und vindent nüt». Tan-
1er, (76'. Etc. — «Die ewige r5we nnd
die ewige frende.. flos.. 114. — «Do mein-
dent sü. sü wollent ruwt han». £Lön., 3öl). —
«... so maht dn ... all keim« g«weren
friden noch zft r'iwcn knmmen». Nie. v. Basel,
ms. Etc. - «Ewige Uuw und Frid den kein
Aug nie gesah». Geiler, Narr., 103 b. — «Als
hat dein Hertz nienen kein Rüg weder in
Got». Id., Pred. v. Maria, B, 4 * Etc. -
«Der weder tag noeh naeht hat nne — wie
er den wanst füll und den lnKli>. Brant, Nsch.,
18. — «Such dir nit rüg». Id., Faceto», A, ö
— «Priden nnd rilw». Gapito. Träger, L, 4 b.
Etc
Kaweln. 8. EuMn.
Ritwen, OerHwen, BerttWMi, renen* hä-
renen, Reue empfinden. — «Were es das es
dich riiwende würde ...» Nie. v. Basel, ms.
Ete — «HIeh gerou noeh nie daz ieh den sin
— An ein so schone vnriie». Reinm. v.
\ Hag., 11. — «Daz geiou ui». Glos., 14H. —
«Es her<m uns beide alse Abele . . .» Nie. v.
Ba p1 !^ k Tanl , 42 — «Do herou es sü nnd
wurden i trurig». Hugo v. Ehenh — «Wann
ein Sdnder rtiiMf nnd demStigliohen bettet,
wnrmiih solt in Gott nicht erhören?» Geiler,
Hrus., 2. 29 — «Es seint etlich die wol
ir Sfind . . .» Id., Narr.. 75 «. — «Es seint
die die ntirrt wann sie eim etwas haben
geschenckt». Ibid., 187 t». Etc. — «Wer buwen
will das in nit rw, — der bedenck sich woU.
Brant, Nsch., 18. — «Srlienekcn nnd bemwm».
Ibid., »2. Etc., — «Ich find ictz niemant den
es ruw — daH er die gefac dir würfet mn».
Murner, Nb., 31 Etc.
Riiwen, Rnicen. Gernwcn., ruhen. Scherz,
1341. S. aneh Bugen. — Als er ans Meer kam,
«da riivoet er». Gott fr. v, Str.. 1, öt» —
wolte sieh verbergen da — Den tac geruwen
SO
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- 290 —
Clwwa». rbid , 1. 125. — tltuioe und getrüwe
«nd blip bi dir selber». Taaler, 4ltt (72), —
«Lont in rAwen tinB wile». SIs. Pred., 1, 80.
— tDo verdrüüz sine rittcrc. das er also vil
f&r aad niemer gerutoUe». Kön, 353. £tc. —
«Wir lonffen stettes tt dem tode on Mm
uffhören oder rütoen». Hugo v Ehenh. -
Das Fleisch «rutoet nit bis es den Ueist be-
trügt». Q«üeT, Narr., 109 — «Bin andeelitige
See! rttget nienen baa weder in Qot». Id.,
Pred. V. Maria, B, 4 • ; Bilg.. 132 b. Eto. -
«Lass ntwen vor den leren mund, — ee dir
das trinckcn darin kumbt». Bi i t Thf.sni ,
0. 8 — «Wenn sie ruicet, so mustu blit7.en>.
iiwtnw, Hüle, A, 6 b. — «So wil ichs anoli
iet7 n/urn lan». Id., 4 Ketzer. G, 4 *. Etc.
Huwen, Rene, nach Ben. 2, 1, 75i*, ucatr..
bei Brant nnd Mamer alier macc — Naoh
der Fastnacht «vacht man dann don ruwen
an». Brant| Nsch., 112. — cSo %\.oüii iu dan
der rwam an — das er latinisoh sprach nii
kan». Mnrnpr, Nb., 182. — «Itli ^itt dich,
lasz den dreck nur liegen, — so Llibt ver-
borgen und verschwigen — maneha armen
übcithat. — der doch daramb ein rmoen Jiat».
Id., Schelm., d, 2 «.
Rnwer, Ruwerin, reuiger Ifensch. iiiisser,
Büsserin. Scherz, 1340. — *. . . Also bcschach
^ (ia^ dirre bihter eiu tjrosser ruuKr wart».
Nie. V, Basel, ms. — «Die ruvjerin Maria
Magdalena». Peter v. Genpenbach. — «Der
ruweriwM Kloster» zu ijiraüäburg Kön.. 741.
— «Wie barmhertzig got den geworen rutevm
iat». Versp Prictb. — «Der Tiifcl, eini Ruwer
der sieh bcsücru wil, dem zeigt er diu Kuriz-
weil diser Welt, spilen, tantzen, etc.» Qeiler,
Narr.,7öo. _ cE^ wasKilclnveihzuiieiiTfMiotfm».
Id., firüs., 2, 11 ; eigentlich sollte ea heissen
zn den Rutoerinnen, Benerimen; so heissen
zn Strastiburg die sorores poonitontfis dos
MagdalenenkloNierti, iu tlorcu Kirche Geilf'r
oft gepredigt hat. — «Gott hat all rutocm
TXi^o^oH — ablas/ und sin barrnhertzikeif »
Braut, Nach., 84. Die näjuliclieu Verse. Lavensp.,
168 »>.
Rnwtpr. renis:, büssend. Scherz, 1341, —
«Ich was du iu diseme ruwigen kt re wol uffe
15 wnohen». K. Mersw., ms. — »Ave, tal und
brunn der garten, — nach dem durstet und
dut warten — das ruwig hcrtz iemertot».
Brant. Rosenkr. D. Ged., 8.
Ruwig, Rnwelich, Gemwig. Riewig.
rnhig. — «Donoch do weite Kuuig Rudolf
ein geruwig leben hon». Clos., 43. — «... uff
das sy desto gerutoigcr sin mögent gottes
dienst cA Tolbringen». 146ü. Beginenhans
zum Offenburg — Ihr bleibt oline Tadrl .und
sint rüwig in der sacken». Nie. v. Basel, 2bü.
— Verkäufer setzen den Eäofer «in Tollen
und ruwe/:lit:hen ^owalt.' des gekauftt-n. 133f;.
Cart. de Molh., lö'<i. Etc. — «Glaub und biss
rüwig». Geiler, Narr , 110 b. ^ «Klosterlent
. . . die sollen rüiDtg sein, wann sie hon d«-i
Welt ürlob geben». Id., Brös, 1, 16 i>. £tc.
— «Ir eeind doch fuwiff allesam. ~ wa»
nenicnt ir euch kricf,'«!<. an?» Munu r, Virir ,
1, tt b. — Im Avelschcn Land, «da uns die
götter hond gezeigt — ein ruwig weaen».
Ibid., B. 1 " Die Kranken sollen «gantz
riewig bleiben». Id.. Gayac, 427. — E'i ^ge-
rüwiges and flröliches leben füren». Wimph..
Chrys., 2 «. — Bajazct «lag ruewig, still und
»ohlaffend im land Paphlagonia». Adelphas.
Rbodis, E. 1 *. — Ein böses Gewissen kann
n'cht <rüwtff sein». Zell. G, 1 ». Etc. — «Es
werd gleich unrüwtg wer alt rüwig sein
well». Capito, Treger, A, 4 •. — «Offsobar
ists das wir ein ntf/ig trehoriiani i,'emcin ge-
babt». ibid., L. 2 « (auszusprcohea ; rüwig).
— «Das wort gottes in jm aelbs iat urntt"
mütig, macht auch ruwig alle die so eg an
nemen». ßrunf.. Anstosa, b^. — «Mag auch
der mit gott kriegt, Idehtlii^ rAwif werden?»
Wurm, Bai., h, 1 «.
Sachen, verursachen. — «Die Ursachen die
die Sünde »acheni . . .» Tauler, 364 (6H). —
«Wer das Sakramente wördeklichen enphohet,
in dem sacket es barmhertzikeit». Heinr. v.
Offen b.
Sächrr. 1. Actor, Kläger in einem Process,
der, der die causa, die Sache, angeregt hat.
— «Slan hat den Richter gut m. besehiBsen
das einer ein Sach bald gewinnet, aber der
Säciter lug wie er das hab gewannen gegen
Gott». Geiler, Post. 2, 10 »; 3, 1Ü2 « ; 4, 2
— Der Richter «sol die saoli anaebon, und
nit die iSdcher». Pauli, 85
8. Urheber. — «... so er gewclt hett der
ding Bächer sein». Rinirm., Cäsar, 102
Sachlich, causalii», ursächlich. — «... Da-i
müssent ir also trerston, nit das die Forcht
fn)tt«is wesenlichpn nnd istliclien ITaltimg der
(tebott Gottes sei, sunder aacfUtütetty est . . .
causalih nun formalie nott eaaentiftlia». Qeiler,
Selenp., III
Sack. — Die Äbtissin von Audlau äull zu
Kintaheim haben ceiiien keller, der ir im win
und zins sampne. darwmb \vQrt inie aht omen
wins uszer dem jüngsten sack». Weisth., d, 400.
Sack, meretrix. — «Ettlieh dunt sich in
bubenrott . . ., die andren henrken an «^ieh
Bäck». Brant, Nsoh., 9. — «Man ündt jetzund
wol einen tack, — der doch weder nacht noch
dagk — arbeit oder dienen kan, — noch will
er siden kleider han». Murner, Schelm., i, 3 ».
— «Da öde mönehshnr oder sackl» Id., Lnth.
^arr, 142. £to. — «Jets hat ein sack» mehr .
kQstliche Kleider als ein frommes Weib. Adel-
jthus. Milrin. 57 — Brennt ein Frauenhaos,
so laafen «die «ed; heraosz» . R&thselb., d. 4
SaeiceiL <-> «Die im Hnrhns die hat ein
Haben oder zwen, die fie übel schlajicen. un'I
huren sie nnd eaehen sie, und muss darbei
Übel fressen». Gelier, mit TTssl., 147
Das Wort ,farArn bietet die nämliche SfhwieriL'-
keit dar wie huren (s. diesen Artikel). Man
könnte plündern darnnter ventehn; Saehmam
s. dii'son Artiki'I'i koninit für Räuber vor unJ
sprüchwörtlich den i^ckman maohen für be-
Minben ; eo bei Haner, anoli bei KSnigahofen.
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— S91 —
S »Qoh Frisch, 2, 140, ond Schmeller, 3, 196, and acLg, ungrlück und hör, das w echst all
«Sackman machen». Im Holländischen ist tag» Brant. Nsch . Ö7. — «Predigt ir »ohoa
tacken heute noch plündern; engl, to sack, den gantzen tag. — lo bUbt es nfF der «Iten
ähnUch das franz saccager. Andrerseits sagen «o^, — diu der hirt sagt von sin kelber: —
wir beste noch sacken für zu Boden stürzen; wer es war, sie tetens salber», Murner, Kb.,
fIrSher konnte das jetzt nur intrans gebrauchte I 21. — «Mancher äff, naeh titer tag^ — ver-
Wort auch transitiv iihlich gewesen sein : borgf ii behalten mag». Ibid., o6.
•iederwerXen. Niederwerfen und berauben , Sagemere, Sago, Fabel, falsches Qere4e.
IrSaiite beides sn obiger Stelle passen, zumal ^ Sehers, 1348. — «Die sol meit haben fSat ein
wenn huren schlagen wäre; huren heisst aber fabule und für eine sugcmere» Kön., 281. Etc.
Aach eine Frau eine Hure sdielten, und dies i — «An kein sagemer dich kore». Altswert, 2.
wu» gleiebüiU» die Bedentnng von «oeftwi ' Falech gcdraekfc*. sage mer. — «Bs iilwarlieli
Min. S. Frisch. 1, 196. Es sind bt sonders nit Predigen oder <^(i^n)«r0ii, «nnder dieWor-
eittige Verse Murners zu beachten: «Ein irow , heit». Geiler, Bilg., 64 ^.
Wirt nimmer bass gesehendt — denn wenn , Sngen, er $eit, geseit, häufig, bes. bei Hnmer.
mans für ein .sdcA: crkondt» ; hierauf folgt eine Sagit, Art Zeug. Saga, saia, saium, franz.
.\uizahiuQg von Frauen die ihre Ehre Preis saie. Ducange. 6, 2i). — «Wer der ist dar
»regt-lien haben nnd deren jede alt Sadt bt« einen tagit, der IS elen langen ist, ver-
zeichnet wird Bei Schmid. 2^12, fadtt tSi^h koufft. . . .» 1424. Tnoherzunft, 39. — ilSn
ferner; «der l^rrer zu Urspring ist vori^tts > bnrsat oder taaü». 1477. Ibid , 92. Etc.
Banren Haoe en Obenzeit gegangen, bat Um | Sagman, Sadimnii machen, plündern,
geschelniot n lauret und sein Banrenweib , Scherz, 1345 S Auch Sacken. — 1^1 ■ Vh n\< ehr n
gehuret und gesacket» (Dimer, Kirohenvisit «mahtent »agman» zu Eom. Kön., 61ä. — Die
von ib&S). Wenn man annehmen darf dass j Feinde «lieinnt in die bfleer nft ronbende nnd
in der Gcilerschcn Stelle die Buben die eigenen «o^man zft mache ml. > IMl , 831. — «Wann
iünder der merethx sind, von denen sie gehurt • man wirt den klösteru änd — und woit mit
ud getadkt wird, so tritt dit fldiiiMUi der ' in gen tuekmam maeben . . .» Mnrner, Lnih.
Person noch schrecklicher htTTOr* Narr, 215. — «. . . wie man sackman gern
Sackman. S. Sagman, l wolt machen, — die klöster brechen, das sie
Stekwla. Sebera, 1310. — Die Wlrtbe I tcraehen». Ibid., 96. — «Das sein betvnder-
«äollent keinen tr^s^n■win oder xarhicin in iren liehe knabcn. — die gern ein sackman woltMl
kelren . . . haben». 1459. Alte Orda., B. 1. haben, — ixhendin frembdengüternweschen».
-> «Bs ist Saekmtin, Drosenwein, geweaserter I Ibid., 26.
Wein». Geiler, Arb hum., 121 Saher, niasc. Binse, juncus. — «Pir sähet'
Dasypodius: •Saekmetn, fecatum vinnm; aU i i matte», au 2iU Orten, 1285 u. f. — «Dab saher-
per ae diphthongom scribont». In Schwaben I loeh>. Zntzendorf, 1327.
nod Franken ist Säcker der Tresterklumpen ' Saler, franz. salade, Helm; vom raittclnlt.
der nach dem Keltern der Trauben iibrig salerium, 8alzfass, sali^rc. — «Du sihc«i w ol,
bleibt. Sehmeiler, il, 196. Stuinoem ist das, was wann man da sticht, wie sie Saieren oder
aus diesem Klumpen, ans den Dmstn, noch Helm uffhaben». Qeiler, Brös., 1, 102 b. —
gewonnen wird. Vergl. auch Lür. I «Ein Isinhut, ein Saier». Ibid., 1, 101 b.
8acrumenthtto8chen, populärer Name des «Salhe, salix», Sahlweide. Herrad, 188.
Tabernakels wo die geweihten Ho.stien auf- ' Salm, Psalm Scherz, 1354. - «Tr gehet
bewahrt wurden. — «Wankein gecou&ecrierte und ir salmen». liottfr. v. Str., 1,39. — Papst
Hostien da wer im SacratnenthüsHnf so möcht Datnasus csatte uf das man daz gloria pttri
der Priester noch einist Mess haben, damit zh den salmen sprechen sol». Clos.. 19.
dem Siechen das Sacrament würde». Geiler, Salter, piur. Seiter, Psalter. Scherz, 1354.
Brös , 2, 71 — «AicnMiaiMMwläi». Hnmer, , — «DtTon sprichet der wissage an dem
4 Ketzer, E, 6 b salter . . .* Bihteb., 9. — Es steht geschrieben
äag. l. liede. — «Du wellest jedem klaffer i «in dem salter*. Tauler, 336 (58). — Sie lesen
nit glonben sin sag . . .» Brant, Cato, b, 2 «. ' <vil selierc Ibid., 27 (6). — Br «leite einen
— Wer «hört gern nüw mär und sag». Id., i »alter für sich und vani einen vers . . .» Mär-
Nüch., 14. — «. . . do du redbt eiu grusam lein, 11. — «Der iidier der vor her Jacop
soy, — nnd warntest vil vom jüngsten tag». ' Zwinger lit», im Chor von S. Thomae. 1418.
Murner, Xb.. 30 — «... fing Dido an ein < Thom. Fabr. Etc. — «Also spricht Davit
bülcho sag — zu ir Schwester . . .» Id., Virg., in dem aalter ...» Villinger. — «Wir bettent
k, 4 b. _ cDtt hast auch alle dine sag — mit I der seiter vil nnd d«r pater netter». Prtd.
rechter wiszheit bracht an tag». .1 Murner, Tngolts.
d, 4 a. — «Hör an miu sag, und kanat du, Sulzpfanne, Saline. — «Eine grosse menig
80 widerleg sie». Capito, Treger, 0, ä *. | (Salz wax) usz den nächsten aaltzp/ßtttmm ta-
2. Gerede. — «Do ward zu Bern ein gT09sc samenbraclit». llingm., Cäsar, 93 b.
tag — von dem geist und seinem wesen». Sam, adv., als, gleichwie. Schern, 1356. — •
Hurner, 4 Ketzer, C, 7 «. — «Inwendig ward Wir sollen «sprechen satn der sünder sprach»,
ein grosse klag, — gar manch geschrei nnd Eis, Fred. 2, 11. — «Kr «dftt zft glicher wise
kleglich Mjr>. Id., Virg., F, 2 b, — «Undisteiu sam ein wiser meister». ibid., 2, 3. — «Sie
iiTOii>e sage und ein gemürmel worden... steltent Bich sam wereattonb».Bmttt,BottnkT.
von im». Brunfels, Anstoss, 10 b. Wack., 2, 1099.
3. Sprüohwort. — «Noeh der alten sprnoh ' Samenen, Samen, sammeln. iSoherz, 1356.
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— Die Vögel «satnmenent nflt in die ßcLürr»
Tauler, 27& (48). — «Wo sieh zwene oder
drie in minem namea geaameiU . . •> Kit. Pnd.,
1, 79. — Die Äbtissin von AndlanhatsiiKintz-
heim einen Keller, «der ir im win ud zins
mnene». 15 Jh. Weisth.« b, 400 Bttt. — «Sie
Banden über al ir lant — Und Bametent ir
ritersebait». Gottfr. v. Str.. 1, 25. Etc. — «Er
MNMie eia michel here*. Glos., 40. Etc. —
•Do Hametetit sieh die tos Carthago». Kön.,
384. £(0.
Skttentbftft. fnsgtiftmnit. Sehen;, VSß^. —
Die Hub-T sollen «den zinsz samti\ilxafftVich
and mittenander genczUch zinfien». Wattwiller,
1897. WelBth., 4, 190. — Alle ^wamumthaft
und ieglicher ins besonder». 15 Jh Alte Or h
B. 13. — Hat Jemand «saitz, das er »ammmi-
liio^ ▼erkovffen vil . . .» 16 Jh. IMd.. B. 98.
Etc. — «Er was anch darin besehib. das er
einem noch dem andern beraff und sie nit
«ammetika^ oder alle sammen ein Mols IVr in
Hess kuniin II. f'rr iler, Post . 3, (i4 • ; Passion,
22 8.— «Sie &eind «amtneiUAff^ zu dir kommen».
Wimph.« Synod.. 8 b.
Samenang, Saminng Scherz, 1356.
1. Versammlung. — Morgan hatte «geboten
— eine starke tamtnungt*. Gottfr. v. Str., 1,
22. — «Zft Mentze was ein gespreche und ein
«omenMiMe der pfafheit». &ön., 431. £tc —
Ein OeiBtlieher sollte predigen «in einer
snmenunge der bischoffe». ^liirlein, 31. — Eine
Nonne betet für ihre verstorbenen Eltern :
«ffige sy 7.6 der himmelschen $amhtng». Ge-
bete, 15 Jh.
2. Klosterconvcnt — «Der abbet und die
gammemmge von Nuwenburg». 1294. Str. Bez.
Arth. — •S. Franeiseos, S. Dominicns . . . haut
irc samenungen . . . gestiftet nt cremeinsamc».
Claus V. Jilov. — «. . . In disem urteile cn-
meinet man nnt daa man ttppige rAeheloae
lüte in der samenungcn mit nrff>ilen sfille, so
vergienpe geistliche zuht». 1 auloi, 27 (Ü). -
Wird die Abtei von tiasmünster «ledig, und
wird die samenunge krieijrhaft . . .» 15 Jh
Weihtli., 4, 84. — «Diu priol oder priolin
oder din dbenter in der samnunge». Uw^o v.
Ehcnh. — «Die prelaten (Yorsteher) diser
gamlung». Gebete, lö Jh.
IL BeginenTereia. — «Die H mi mem m ffe die
man nennet zum Offcnburc: . . • '^Vnrrn man
eine pfründenerin in dieselbe sammenunge en-
pfehet . . .» 1465. Cod. dipl. praed
4 Zusammenrottung-, Bande. — «Dlegeselle-
sehaft and §ammmunge» der Engländer. 1362.
Cart de Mvlh., 988.
Sammergott. — ^Sfimer Cot. es ist war!»
Geiler, Emeis, »1 • ; äünd des M.. 21 «. —
•Stmet Oüf$ LnttfT, dn entgest mir es sein
niemer !» Id., Narr., 172 •> Sanier, eit' .*ani
mV, eiUptisobe Betheurang: so wahr mir
Oott helfe. Waefcentagel, wörterb.. 948. —
«Ach sammergot, lieber nachbuer Steffan, ir
müsaen ab disen krütera baden». Fries, 57 b.
— «Margraff Heinrioh Jötkaamrffot», Adel-
pbus, Barb., 9 ». IlerzoEr Heinrich X von
Baiemi« dem diese Formel golkufig gewesen
M iaiB MMm. SohMllMr, % 906.
Sandeht, sandig. -> •Bau
Innenheim, 13U6.
I «SandryoB hotte», Suidelholx. 1490. Alte
Ordn , B. 2
j iianfte, suavitas. Sanftheit, Süssigkeit. —
j Es «gebirt in im ein ewige Scmfte vnd Heitere
I des Gemüts». Geiler, Selenp., 197 b. — «. Per
I da sucht die lanter Barmhertzigkeit Gottes,
I nit besundrc Guad der Sanfte*. Id., Irrig
Schaf E. 2 1; Post.. 3, 91 b. Etc. - «Die
Sufißie der halben». Id., 3 Marien. 17 t>. —
«Was du vor in grosser Seiiffle und mit grossen
Früden hast gedon . . ., da« wärt dir Minaoh
saur*. Ibid., 16 ^. Etc.
I Sangwin, rothgefärbtes Zeug. Drap de
sanguine, Ducange, 6, 60. — «2 seh, zwegen
beginen zft vertrinkeu, die brohtent deme
I werke einen mngwinen mantel von einre
; armen dohter» 1414 S Thum. Fabr. — «Ein
I »angtoiner maotel mii cime wissen lemberin
I fftter». 141& Ibid.
Sappen, zosamraenraffcn — «Und lutrt wie
er müg grus.s Gut zusammen sappen». Geiler,
Poit., 2, 51 «; 4, 9ia* — c . . Ali man in
eim Schiff timt. wann man 7.n Land will
faren, so /üchtman die Riemen ein. und tapp^
jederman zu im sein Bärde und w as im n-
gehört». Id.. Narr. 30 f»; Brös , 2. <».
8ark, plur. Serkc. Sar^^ Scherz, 1361 —
«fibrc, sarcophagus» Herrad. 190 — «An dem
sarke», Feldname, Mölsheim, 1334. — »Zft
Serien*, 1372. — «Ein grap mit zwöfren
aerekev*. Nie. v. Laufen, ms. — «18 drige
serke ufzähebende bi dem vihesteine». 1417.
S. Thom. Fabr.
Satt, fest, sicher. — «Der satte gang» eine«
Pferds. Wimph.. Chrys .5 b. — «Ein lebf»r ist
ein gatte harte kost, die gar vest ist». Adel-
phus, Pat. Nost . A, 4 b. _ Christen «sollen
mit MUttm dapfferen dingen umbgon». Zell.
P, 4 a. — «Wollest . . . wider antwnrten, wo
du etwas satter gegenred hnbea magst».
Capito, Treger, B, 4 ». £tc — «... ein sott
sighafftig die warheit ist». Hedio, Ablenung,
b. 1 -- Missbräuchc «die noch in irem satten
brauch stond». Ziegler. Niessung. C, 3 b.
«Satte, eanittmm», Korb. Herrad, 187.
Sattiing. Siittisjuntr. Benecke, ü. 2, f8. —
«Die sattung des magens ... die der mensoh
entpfane-en hatt von eisen nnd von trindken».
Traui;,] A. 1 b.
Sandiütel, soaehas a>per. Kirsehl«, 1, 40S.
— cSeariola, »ewdüM». Oersd., 91 b.
Sauxteig, Schwoinsf^II «Per dich bo-
schlüsi» in ein Sumteig und du wüestest daa
dn ewiglich darin soltest sein . . .» Oelier,
Ev. mit T's<;I , b. — In einer fikrhtcn
Haushaltung «die Tisohlaohen hebt man selten
nff. die Kflehfn sieht alt ein Satnteiff: Id.,
.\rb hum., 100 b.
. Xier Ausdruck war scbon im Mittelalter za
|6trae»bnrir im Oebraneli; Baeypodint nnd
Göll haben ihn nicht mehr ; doeh 6ndet mmm
, ihn noch im I8«a Jh.
' Sehnbab. — «Panlne ron jm selb nnd an-
dem schreibt : wir seind wie ein köriiT ^Keh-
richt) nnd ;^edermans so^a^ worden» (1 Cor.
'4, 19), Balwr, VaraitirM »• 8«. ^ «Wir
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- «9« -
wiUni gleioli dein nuren sein und deins
gteieken $6kaM: Capito, Tregor, F, 1 b. —
«Wir mögen wol der weit tchabab . . . sein»,
id. Carisk, a. 2 — Wir siml «yederuftu»
Mii&ad». Hedio, Ablen., b, 2 b. — «Yerglss
mein nicht, so soll es sein Bisz eiullicli
wir der Weil »chabab ~ 31it i^ ridea werden
fle^rt ins Grab». HoehKeit^'odicht, 1689.
l'ie Stelle Jes Paulus, wie liutzer sie gibt,
ist der ersten, 1622 ersctiienenen Au8|^be von
t«then Nevem Testament entnommen ; in den
spätem ist Schahah Jurch Fegopfer ersetzt.
I«tii»r eeJieint Schabab für liebräiscli geiialteA
n ha^n; in «Iner UebenetEaniT des tl9en
Psalms (s 1 et a., 4") bemerkt er zum U fen
Vers, wo er Kericli (später Soblacken) schreibt;
•das hebrüsek Wort Sekatbab ist datttseh
worden, und liei- t verworfen Ding, als Ke-
rieh, Solüacken, äpeue, äciiaoni, äpreOt Tre-
stem eto., nnd laut also: du hast sia sdüMt
wie das Kerich. und was vederman weg-wurfft,
das sie nichts nutz synd denn Temme (Dämme)
and wova mit jn an flUlen, da« man ttber sie
lanfTe ; wie wol sie vil anders wenen, als
sein sie allein ausxerlesen ; sie sein sduUfob».
fe b, 4 ^. Das Wort soheint erst daieh Lathen
T^ebcrsctxung ins Elsass prekoinraen r.u sein ;
früher habe ich es nicht getuuden. Benecke,
% 8, 00, hllt es nr den zum Substantiv ge-
wordenen Imperativ von abschaben, «Bezeich-
QQDg dessco d&H man nicht haben will, ab-
weist». Aahnlich SclunaUar, 9, 869, nach dem
der Imperat. ein Adv. geworden nnd figürlich
bedeutet «am Ende, zu Ende, zn Gründe».
Ob es ursprünglich ein Imperat. war, lasse
ich dahingestellt; jedentalU kommt es von
abschaben, wie wir nueh heute von einem
abgetragenen Kleid sagen, en sei abgeschabf..
Der Sinn i»t, wie Scherz, 1866, richtig deutet,
despectui esse. Der griechische Text hat
r£p*6r|]ia ; dieser Aosdraek ging in die Tul-
gata über, und wurde überhaupt im Mittel-
alter gebraucht für alle Art von quisquiUae,
sordes. Ducanges, 6, 906.
Schabe, Motte — «WiMlent üch Schätz
machen im Himmel, du weder der Rost noch
die Bthaben sie mögen \ ertzeren». Geiler,
Post., 3, V9«; 2,4«; Emeis, 00 b. Etc —
«Die schaben letzen die woii». Wimph., Chrys.,
4 b.
Scliabet. das was man von etwas ab<:ch;)bt
— *SÜKif»'t von einem rindshorn ...» «Htrls-
hornschahet Qersd., 99 ». — «Hclffenbein
«cAaöcf>. Brunschw., Medic, 177 — Char|)ie
wird geinacht «von reinem uduibet vun altem
weichen leinen tnoh». Id , Chir., 38 b.
8ac1i«Mi auf Raub ausgehen, lig. zu ge-
winnen öuelieu. Scherz, l;t67. — «Gevederc
»dkichblicke (Isot'si — Die fingen dn snedicke
— Schachende dar nnde dan» Gottfr. v Str.,
1, 161. — «Ir hcry.e und ir ougcn — Die '
idhadhsMi» vil toug^en — Dnde liepliolieii an
den man» Ibid.. 1, lü.^.
S»chacher, lläuber, Scherz, 1367. — «Er
ll «ia diap gewesen, oder ein Schacher, oder
ein morder ...» Eis. l*red , 1, 23(i. — Paulus
sagt: «ich bin in angest gewesen von wasser, ,
▼aa tdmektm . . .» Ibid.« 9, IIA. j
SehactuMbel, verdorben : Sehateabel, so-
gar Schitfzaiprel, Schachspiel Scherz, 1368.
— *Schaeabel, Bcacarium». Herrad, 185. —
«IIa er in die itemeoaten luun, — Brangäne
ein stAadunM nan . . » Gottfr. y. Str., 1,
186. Etc. «Do mähte ein meister das
sihochjtabeiapü, . , . Dis Hkochgabelspübret
was vtereekeht . . .» Kön., 981 •Sdndt'
zabehpih. Altswert, W). — «Das schaftabel-
ifiü . . . vor der etat tzft Trojo erfunden
ward», (^nldia Spil. 4. - «Das tdMjJ^ayel ist
also geordnet das zft dem spil geliüront 16
stein von der einen parthej und 16 von der
aadem». Ibid.. S. — «5dloifraftel>, vom straasb.
Mapistrnt erlaubt. 1447. Alte Ord., B. 28. —
<£s ist uff Erden wie in dem Schochtabeif do
baraabt einer den aodem and stot einer an
einer Stat du ein andrer M>Tr Fton : ]>'t7. so
nimpt ein lütter ein Feiideu, jctz »u uimpt
ein Fend einen Ritter, ein Alter nimpt em
Bocb, stell sie an sein Ort; wann las Spil
oss ist, so stosset man die Stein alle in dn
Sack, da ligen sie ander einander on Under-
scheid, dann das der Kunig ctwau ?.u dem
I ailerundersten ligt». Geiler, Arb. hum , 18Ü b.
I Narr. 16 K steht fehlerhaft SdhaffuAd.
Murner, Ulensp., 86. — In Baiem hiess das
Mühlenspiel (Neunerstein) Sehafzagel, Schaf-
sehwans, eiae sonderbare Umdeutnng dee-
schon frühe unverständlich gewordeneniSdkMA-
sabel. Schmeller, 8, 334.
Schad, adj , compar. Svhader, sebftdUeb.
— «Es ist niemer schader dem Ackerman denn
so man im den Somen verderbt; ein Sester
vol ist im «ethofbr dann wann man im drie
Viertel nem to ee gaweehst». Qailer, BUg.,
167
Schadeber, schädlich. Scherz, 1869. — «Ein
olosenerin solte also leben, obe es hnsrhehe
das ir alle oristenlicUe reht underzogen wurde,
das er ir noohdanne gegen gottc nüt eduuUbtr
were». Nie. v. Basel, Bek. Taul., 59. — * . ,
d&a dib schadeber loch und für zerginge». i£ön.,
}28.
Schaden, mit dem seltenen practerit. conj.
schied. — «... das wir der narren uns ent-
lieden. — uff das sie ans nit weiter seMNlsn».
Murner, Nb.. 4.
Schaffen, mit dem seltenen praeterit. conj.
schief, für schaffe. — «Man sebalft mit einem
i^nti II Wort — vil me nutr, an allem ort. —
dann maa ietz schief mit bertigkeit». Murner,
Nb., 159. — «Lieber schelm, sd!MM#sl« dM
dein . . ,» Id., Schelm., f, 1 «.
Sscbafhns, ScUatstall. — «Wer uüt inenget
durch die tür in das seha/hu» . » . der ist ein
diep». Tauler, 106 (21).
«Sehaf!stij!^c, caula», SchalstalL Herrad, 1^4,
Schaft. Brett in einem Schrank oder an
einer Wand, um etA\ as darauf zu legen. —
«Mau Ici;t den iladen auf einen Schaft . . .
also unser Flad Christus ist gelegt uff den
obersten Schaft des Himmels». Geiler, Schiff
der Pen , 112 b; Bilg., 219 ". — «... So habtu
deine Fentterscheft und Benck voller Papir
gefüllt». Id., Narr., 15 b. — «Die schafft in
den heuseru stond auch vol blatten». Hedio,
Zelmden, 0, 9
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- B94 -
Schaftben, equisetom. Geiler, Bros., 1, 62 ^;
S, 80 >. S. Kaigmwadd,
Schafwescb, (kr Tcicli Bethesda beim
Sehafthor ; Tränke der Schafe. — «Düe <ScAa/-
we$dt ward genant in krieehiseher Sprach
probafi I i Piscina, a probaton quod est ovis
latinet und in hebräischer Sprech BeUiaaida,
qnod est domai oviam; iek nenna Sdufioesdi».
Geiler, Post., S, 87 *; 8 Msrien, 38 Emtia,
60
Sebalk. Sehens, I37S. 1. Alte Bedeutung:
Knecht. — «FAver lust uml invpr l^-»bcn, -
Die gebet ir und habt gegeben — Ze schcUken
mde Btt eigen». Gottfr. Str., 1, 86.
2. S'p'^tf^r und heute: listiger Mensch —
Der Biächof von Mainz «der gar ein listiger
und ein achaig was». Kdn., 417* Eto.
Schalkebt Schalkhaft, listig, triig-erisch.
Scherz, 1374. ö. auch teheUdich. — «Die leiden
»«gen eint MMfctfMe». Tauler, 464 (80). Etc.
— «Der bösen gciste schaUcehte behendikeit».
Nie. V. JJasel, I9S — «Alse denne der berre
g^ar weltwise und schalkfhte ist». Ibid , 87. —
Eitle Vorwände sind «alles der sehalghaftigm
naturcn behelf mit des tüfela rot». Nie. v.
Basel, Bek. Taal., 59. — «Bin ouge ist Mibal»-
haft». Eis. Pred., 1, 84.
Schalkeit, Listigkeit, Betrug. — «Die achal-
■ Jceit die sii (die Teufel) darzft kerent>. Tauler,
41« (72). — Bonifacius VIll «kam mit tehal-
keit an das bob(^stuni>. Kou., 577. — Das
Städtchen Wan<;on gewannen die Engländer
«mit schaigkeii and nüt mit gawalto». Ibid.,
818.
Schalken, betrügen. — «Die liebe . . .
achalckt nicht». (I Cor. 13, 4). Hedio, Ablen.,
b, 3 Hohenlohe. C, 1 «.
Sehalkhftftig, trügerisch, boshaft,Bö8ewicht.
— «Also ist erfüllt "worden die Geschrift die
do spricht: und mit den Schalkfiaftigen ist er
geachtet worden». (Jes. 53, 12). Geiler, Passion,
E, 3 Etc. — «Ein unnützer schalchluifftiger
kaecht». Zell, F, 2 ». — «Der sctuUcfdmßtig
E fennig, geitz und eigennutz». Trübel, Lob,
. 1 a. _ tScfuUeklu^tigkiteh bandeln». Wurm,
Bai., b, 3 a.
Schalkhaftigkeit, Bosheit. — «Denen die
in der acfialckhafftigkeit ircs fursats beharret
haben, würt die hell billich verordnet». Wimph.,
Chrv.s ,, 7 a.
Schall. Scherz, 1874. 1. Lärm, Jubel. —
Trinker, die «worent an grosseme aehaBe».
Märlein, 8.
2. Böser Bot «So werden wir alle —
Ze spotte und se «efkolfar». Gottfr. Str., 1,
174. Etc. — « . .das du icman durch vientschaft
se böser rede brohtost und ze g^halU», Bihteb.,
61. — Ketser traehtoton wie sie einen Pre-
digermönch «z& tchaüe mügent bringen».
Märlein, 11. — Verfehlt sich eine Frau« so
bringen die andern sie «zft «dkolb vnd sft
Fr],iup!cn.. Eis. Pred., 1, 240.
Schalten, schieben, etossen. Scherz^ 1375.
~ «Sns worden dar gaehtäien* Kwei Sehiffs.
Gottfr. V. Str , 1. 94. — «Tristan, ir nicistor.
do gebot — Daz man ze lande schielte» die
SeUffo. Ibid., 1, 160. — Bin Fioss «»be don
grien sdhottm». Kön., 690. — Der llsobor,
der «£aren oder schalten wü» vom Ufer. 14 Jh.
Alte Ordn., B. 12. — Ein SehifT «vom lande
schalten». Kembs, 1.^83. Burckh., 145. — «Er
hat das Schifflin ein weniglin lossen von dem
Land Mftotten in den See binin». OeÜer, Post.,
I, 82 «; Schiff der Pen., 103 - Der Stein
«ward alwegen nebenuss geschalten und ver-
worfen». Id , Post., 2, 48 b. (— Eine Frau
sprach zu ihrem Mann: «dein Vatter und dein
Mater werden gantz unlustig .... so wolten
wir sie roeht von nns «dWitten*. Id., Ev. mit
ÜBsl., 195 b. — «Warum wolt ich die schelmen
beschweren, — so sie keieer, künig halten,
— mit würde nlF ein kilssen «eftattenF» Mnmer.
Nb., 61. — «Ich hoff mich so redlich zu hal-
ten, — das sie mich witer werden schalten
— nnd dmff sn grüsseren oren setKen». Id.,
Oeuchm., c, 1 b. _ «Die feind ! n an die por-
ten stiessen — mit bäumen, die sie schaUen
Hessen». Id.. Virg., z, 1
<Srh»mc, larvg». Horrftd, 189. Sehen, 1998.
Vergl. Schiern.
Sehame -> «Ein tdumu Mndor sohranse«
schüre». Knörsheim, 1310. — «An der schäm».
Nieffern, 14 Jh. Wangen, 1311. — «Aji
stamme*. Mutzig, 1319. — «In der st^ammm:
Bibel nheim, 1326. — «Ein acJumacker, sehatn-
tnenacker»^ mehrmals, 1309 u. f. — «Das
schammtuXmtt^ Ingmarsheiro, 1311. Eto.
Schamelich, Schemelich, schmählich,
schändlich. Scherz, 1375. — Er trug «die
aAameliche bnrde». Qottfir. v. Str., I, 54. —
«. . . in der swerestcn, schemeliehesünt pin-
lichesten wise*. Tau 1er, H85 (66). Etc —
«Lftge nmbo dlob und sich an wie si die
Sottes geben so schemeliche und so schentliche
Irt&nt». E. Merswin, 9 Felsen, 30. Etc. —
«Man nnd wip alsc gar schemmdidie und alte
gar schentliche mit ircn kleidcrn jEfonde sint».
Nie. V. Basel, Bck. Taul., 47. Etc. — 'Schern'
meliche ding». Eis. Pred., 2, 21. — Bitter «soUait
sich schämen aller unerlichen und schamliehen
ding». Guldin Spil, 30. — Solche «die ir eigen
Altern . . ., das doch schamlich ist, lassen
beticn». Geiler, Dreieck. Spiegel, DD, ib;
Pat. Nüst., C, 1 b. Etc.
Schamper, schandbar, schändlich. Sehers«
1875. — Der strassb. Rath ^•^'rl>ictet ««cAam-
per lieder» zu singen. 14V L .ilaud. u. Ordn.,
B. 8. — «Ettlich mannespersoncn, die gote*
vorcht nit habent, tragent unerber tchampere
cleider». 1493. Alte Ordu., B. 2. — Die Aus-
sätzigen «Süllen nit schamperlieh reden von
unküscheit». Gutl. Ordn., 152. — «Lügen.
Stelen, den Leuten ir Eer abschneiden, ödere
schampere Wort reden». Geiler. Post.. 4, 18 1»,
— «OvidioSj dw[$champere Lerer ...» Id., Narr.,
Ifil «. — «... Darumb recht in unscrm
Tiitächen heissen sie schamper, schantber, ale
geberen sie Schand». Ibid., 143 Etc. —
«Wöst, schamper wort . . .» Braut, Nsch.,
70. — «Wer kan der aller schatnperst sin, —
dem hättet man eiu glas win». Ibid., 71. —
«Sit das der pur ist nhamper worden ...»
Mnrner, Nb., 261. — «Der sclxampern lieder
sind so vil, — die man zu kirchen singen
wU». Ibid., 79. — «Je tekamwer ieti;, ie bei-
lers ist». Ibid., 91. Eto. — «fir bat aiali gehfti
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vor tchamj^em und onzüchtigea excmpeln.» | w&rXel geben alweg ünok drei». Frank,
Pult 14. ~ «Naehred und «dkainfMr red». ' Spriehw., 1. 14 *. — «Da Iiast gcthon als die
Hohenlohe, C, 2 •. Spiler tliund ; ee si hitzig werden, so gond
Basjrpodiias : «'cAompcr, scarrilis». sie sitlich daran, ein Pfennig «oblagen sie in,
Sckuibelat, Sohamblat, Art Seid«Mtoff. ^ nnd einen naoh dem andern, und wiesen wie
Beneckc. 2, 2, 80. — «Eine tttniea «dkonMol.» . vil sie schlahon. Aber w ann sie drei oder
lälö. Str. Urk., 3, 268. ' vier SchanUen verlieren, so siosseu sie es
SdundbArkelt, SehändlieUteit — «Bs ist einsmals anbin». GMler, Sv. mit üssl., 76 *.
ilas der Monseh . . . sich zeuhet uff Schattt- Das Kartenspiel, die offene Rausch oder Rauss,
berkett des Geinntes, off Unzucht der Ge- hiess auch die SchauU^ weil dabei gleichfalls
denek . . .» Oeiler, Selenp., 192 b. Etc. Alles nur Tom Glück abhing. S. da« Wort
Sch:\THieI. Schandelkertz. Schandellicht. Rausch. Aus der oben angeführten Stella
<iäb traaz. chandelle, Talgiicht. ächerz, 1375. Geiiers sieht man woher der Ausdruck «ia
— «8 seh. 4 ^ wnb iAanddn in den refen» die SAemn seUagen» kommt; vom Oeld, da»
tal». 1410. S. Thom. Fahr — «Als die bösen man beim Spiel einsetzte, sagte m^n. ^vird
Buben ein Liccht etwan machen uss einem eingeschlagen. — «. . . Dieselben niusst man
Mbschnitz und setzen ein Stumpfen von einer in die Schantz scblahen und daran wagen>.
Sthandel daruff». Geiler, Ev. mit üssl., 202 »». Geiler, Sünd des M., 79 — Die eitlen Wei-
— «Nimm das E.vcmpel au einer Schandel- bcr suchen et p|)igki;it in Kleidern und halten
herUe»\ wenn du ein SchanddKeekt uff- 1 vil daruff, Ja so vil das sie Gott in die «Sdlonte
steckst . . .» Id., Brös , 1, 105 a. — « So schlahen, sie achten nit das sie Gott erzürnen»,
bindet man etwan . . . drei SehandeUichUr lA.^ Narr., 131 ^ — <Als sie hübsch was,
sesammen. da löschen sie nit alsbald*. Id., | da bet sie auch irer Schants gelagt und daruff
Ev. mit ''.^sl., 202 «; Arb. hura., 14. ». <,'esTiffen». Id., Ev mit Ussl., 142 8. ^ «Wer
Scbaudeutuaser, Sehandfleckanstreicher. — hohen dingen stellet noch, — der musz die
Marner. Nb., 61. |sdWmtf oneh wo^en hoch». Brant, Nsch., 26-
ächank. S. Schenke. - «Wer gelt bririLr (zum Spiel), der lug wol
Schana, masc. u. fem., Art gemeiner liuck der schantz». Ibid., i6. — «Ein jeder lug vor
wie die Bauern ihn tragen, zwilchener Kittel, siner schantz, — ee er sorg wie ein ander
Scherz, 1376. — Der Hünzkneoht erhält im dantz». Ibid., 69. 32 42. — In der Kirche
Sommer «einen schatUs;*. 14 Jh. Urk., 2, 24!). »oU der Gouch «siner schantz lugen, wie er
— Der Klingler des Gutleutehauses erhält «ö brieffly der geuchin in den stul leg». Murner,
sch. fdr einen schantz*. Gutl. Ordn., 179. — Tfeuchm., e, 3 ». — Adam, als er den Ajifel
Eine Frau klagt, man habe ihr gcnumnien a^s, «ein grosse scAanf^oi iibersach*. Id., Bad.,
«ein nnweschml«». 14öl. — «Keme ein grosser L. ö K — «Sie het den arsz in die svluints
herre zft dir ... und hette ein ÄCÄcHZf/in, geschlagen» Id., Selielm , g. 2«; Nb., 127 —
ein gipttu, augeleit ...» Nie. v. Str., 262. — «I>u gewinnest du kein schantz, — Wie wol
«Ein herlich Person als ein König ist, dem der würffei stot so ganta — Uff dem esz . . .>
zimpt ein köstlich Kleid zu tragen seines Adelphus, Ludus novus — «Ein jeder Ittgt
Stands halben, und nit ein Bauernschante». seiner scfuintz nnd hangt flei6i>ig eignem nutz
Geiler, Sünd des M., 4 i>. — «Sie leiten zwil- ane» Id., Rhodis, G, 3 b. _ «Müssen wir
ebene Seck oder Schäntze an and thetent dann, unsere guter zu erlangen, die seelen
g:rosse Fenitentz». Id., Post , 2, 109b. — «Der darzu auch daran wagen, so vil eilender con-
ti o ist din eigen lands, — von dem nini für scientzen in die schantz schlageti» ? Zell, n,
ein rock ein scAant?. — landsman schantzman 2 «. — Sein Seligkeit in di» sdimtz schlagen»,
ist das wort, — das ich hab von den alten Butzer, Dass Kiem., b. 2 b. — «Unsere vätter
gehört». Unrner, Nb.. i'JS. Schantz ist hier haben die »cAantt flbenebea». Bnnf.<, Zehn-
aich t Chance, wie Gödcke meint. Agricola, : den, d. 3 ^.
26 >>, hat das Sprüchwort: «Landsman, Schands- Ooll, 296, im Kapitel de Indis, bat: «Jaetns,
man, weistu was, so schweiire». Schandsman l in AVnrf, Schatit;»
ist der der die Schande des andern aussagen Schanzen, Hasardspiel treiben. — «Das drit
kann. Mnmer macht ein Wortspiel ; er will spil ist «cAantsm» (würfeln). C^nldin Spil, 62.
sagen: nimm vun deinem Landsmann auch Schapel, franz. chapelet Kranz. Schert,
das Geringere (die üchatUz) als ^twas Gates 1 1877. — «Von einer linden er do braeb —
(Roek) an, — «Der Iciinig von NiniTe dettiZwei schapet wol gelonbet». Gottfr. v. Str.,
sich kleiden in ein sacJcschantz». Bronsebw., ' 1, 4ti Ktc. — Kein Bräutiu'am soll .seiner Braut
Post., 5 o ^sackförmiger Kittel). . «ein schappel hoher kouffeu danue umb It» Pf.»
Senans, fem., das frans, ebanee, von ebeoir. Urk., 2, 188. — Sie hatten «rote ro$m»elMppel
iUlcn. niiltelalt. cadenlia, Fall; .speziell Fall ut' irmo houbcte». Nie. v. Basel. '2i:l — <l{er-
4er VVürfel bei dem Würfelspiel} überhaupt, lehte schajt^in und krönen». Jüngstes Ger.
euieheres GUiok. Sehens, 1876. — «In dvbte — «Krantz nnd »eitapd, nnd was zA dem taiia
diso schanze — Vil wol nach sinem willen . . . gehört». Giildin S|dl. 71. — «Wore es
vesen». Gottfr. Str., 1, 91. — «Dir (Maria) das ein biderman sein kind beraten wolt, daa
Ttel vom bimel ein selig sdWmv. — Da hast ^ mii^ er wol hingeben wa er bin will, einen
das spil gewnnnen». Mj'st. Heil , 15 Jh. - knabcMi mit seinem schwert, ein junckfrauen
Christas «will uns halten was wir im in mit irem achapei». Molkirch, Ib Jh. Weistb.,
sein sdlottto aeblagen». Gnldin Spil., 57. Ete. 1 1, 690. — «Manie wnaneklieh »chapelekm
— «Er kau kein bito «dbmif werfven, lein [ Von blftmea ...» Gottfr. Str., 1, 19. —
«Das lorschapelekin», Lorbeerkränslein. Ibid.,
1, 60. — «... Da bot im der kani^ ein grü-
ne» schappeUin». Glos., fi4. — «9-.f umb schep-
mUn». 1460. S. Thom.Fabr (zum Aus*.climücken
aer Kirche). - - «Die kint die liettent lieber
das man jn ein grien scheppelin ufsHtte, denne
das man jn qwehet mit loagen». Hcuxr. v.
OffeDb. — «Ein SdUtppä ist bald gemacht
wenn man die Bluracn bei i'iiiander hat».
Qeiier, Post., 3, M o. — «Wan ciu Keiser ein
Streit gttWAn und wider gen Kom zoch, su
macht man im ein Trimph und salzt im uff
ein Schappci von Lorberbaum». Id., Arb. hum.,
4Sb. — Venus «was geziert mit eim Jiosen-
schappeU. Id.. Narr.. 44 ^ — « . Mit wol
geblümten schappelen» iiiiigin.. Ca^ar, 114 b.
— «Ingrun (vinoa), vUen wol bekant, daramb
da» man schnitt darnsy, machen ist, so man
zu dem dantz gat». Bruns-chw., Dist.. 76 iJ.
Dasypodios : *Schappel, Corona». — Noch
hie und da in SüddeatMtaiftnd bei dem Land-
volk. Schmid, 448.
«Schayer, vellus», Fell. Herrad, 187. —
*Et Wardt sich herablassen wie der regen
auff das schäpper» (Ps 71, ß). Nachtig..
Psalter. 177. — tDer scMpper Gedeonis, auff
den das taw am ersten aliein fiel* (Jndio. 6.
87). Ibid., 178.
Stshapper. Scbapler, Scapulicr. Scherz. 1377
— cEtUoh liit soheni wie daz prediger in
irieen roeken nncl sehappem . . . nf den kilchoff
giengeut». J Meyer. — Mönche sollen nichts
zu eigen besitzen, «es werent rocke oder
ttitapptrme . . .» Glans t. BIot. Nie. v. Basel,
70. — «Das man dir ein Weil und ein ScJiapper
uffthut». das macht dich nicht zar Nonne.
Geiler, 3 Harieii, IIb; Pred. n. L., 8S «. —
<Was Winds (der Eitelkeit; durchweht den
Äpteo irc soidine Sehäpler und subtilen reinen
Knteent» Id., SeW der Pen., 40 i>.
Schar. 1. Abtheilung; eich scharen, bei
einer Abstimmung. Scherz, 1878. — «Wenn
man in eine gedinge ist und man sicli «dhomt
wil . . ., PO s; t nicman an die schar f^ow dnrch
bette wiile oder durch früntsobaft». 14 Jh.
Alte Ordn., B. IB. — «Es ist in offenem gedin^
erkant und ist onch mit der schar g-ewnnnen
. . .» 1447, Ibid , B. 12. — «Drei schar der
|»ferd sie hetten gemacht, — drei haabtleut
men da erJiicht>. Murner, Virt;-., F. ö b. Etc.
2. Uerde. — «Ein herdt oder echar schaf
ist ein versamlnng' nsz vilcn houptern«. Mur-
ner, Instit., H» n — Der Wolf «ein schaff
friszt Uäz der schar». Id., Luth. Narr, 84.
Scharlach. 8. Scharlat,
Scharlant, nach Schmeller, 2, 459, Land das
nicht gepflügt, sondern mit der Schar, dem
Spaten, umgegraben wird. Pfettisheim, 1275
Scharlat, Scharlach, scharlach. — «Per
schar latburne». Strassb., 121)5 u. t. — •Scftadui
töch von Gente». 1401. Tucherzunft, 21 b. _
«iSc/tar/acA.gallitricum». Qersd., 91 <>. Salvia
sclarea. Kirsch!., 1, 627.
Scharre, Fets» Gestein. — <Ze scharren:
Nicdt rhausbergcn. IR .7h. - «Zft scharrifn*.
Zehuackcr, 131b.— «Inder »c/«örrc«». Eck wers-
keim, 14U6.
Seharren, leherrea. — «Daz hondelin . . .
sdmr iii daz ertrich». Nie. v. Laofsn. Nie. t.
Basel, 59. — «Do ging er uf einen ackcr mit
rüben und teharre ein rnba und as die». KAa«,
4Ö2.
Sebamdi, Sohemieafer. Scherz, 1380. —
«jS^c^scu^, novacula». Herrad, 186. — Schärfer
«danne ein scharsachp. Qottfr. v. Str , I, 125.
— «Ein scharpfen scharsach». Tauier. 378 166).
— Man Süll geduldig sein «onder dem schar-
pfen schar sadi des leidens». Ouldin Spü. -K).
— «Es hilft nit, ich muss mit dem Et/[inlver
daruff farcn und etwas mit dem Scharmch
hinwegschnciden». Geiler, Ev, mit Ussl , .16 »;
Narr., 55 a. Ete, — «Deine zung ist bcliar|iff
als ein scharsach*. Wimph.. Synüd . 7 —
«Deine zunge lial w ie ciu&ckarff «c/iaraaf/j ;lr^:li^E
gebraucht». Nachtig., Psalter, 130 «Dus
gotswort schneidet wie ein «eAoraacÄ». Zell,
R, 4l>.
Dasypodioa: «SeAaraaeh, SehermesBer, nova-
cula».
Schartecht, schartig. — «Wolüsnülch . . .
mit einer «cAortec^n gelen blnmen » . Bransehir.,
Dist.« 125 h. Euphorbia cyparisias.
Schate, gen. Schatwes, masc. u. fem. (Bei-
spiele vom fem., Benecke, 2, 2, 88). Schatten.
S. auch Sdtettew. — «Daz der meije bringen
solte — Den sehate bi der sunnen». Gottfr. v.
Str., 1, 10. Etc. — «Egyptus ist in unser
Sprach ein Dnnckelheit oder Schatte Geiler,
SehUF der Pen., 35 b. — Wer «nit die cit suis
todes kennt. — die wie ein scAa<t von hinnan
rennt*. Brant, Nsch., 66. — «Was hüfiEt der
weit ere, lob nnd nun f — es ist nflt dann ein
schätt gesin». Ibid., 89. - «Wer bett und
weiszt nit was er bett, — der blost den wind
und aleeht die sdkee*. Ibid., 47. — «War dn
gaat TOlgt dir der dot, — die schat diris libs
er nit verlot*. Id., Gate, 0, 6 b. _ <in ünsten
neehten, in dem aehaf . . .» Mnmer, Virg., r,
5 0. Etc. — «Meine tag habend abgenomen
wie der «e^». Nacht, PsalUr, 256. £t6. »
«. ..dessen ein«dkrt( gewesen alle eerimonien».
Zell, k, 1 i' Krc. — «Der »tkttU von der
sonnen». Üathselb., b, 4 ^,
SchAtt«cht, schattig. — «A^oMscMe statten».
Brun r-h^v,, Dist., 126
Schatz, feldmass, bes. fiir Reben, a in
Ober«BlBass. fiehera, 1!)81. — Za Itaanheim
«iigent vier schaize (Beben), gebeut lisch.»
1382. Weisth^ 4, 128. — «Ein schat» raben
gelegen sc Watwilr». 1886. Cart. de Mvlh.,
136. — «6fi schätze rebcn zft Suntheim». !345.
Ibid., 19.3. — •^sciioU mit reben» Türkheim,
1354. Reg. A, 971.
Die Bedeutung findet sich in den Acta
murensia, 12 Jh. Leute, die aus Ruffachnach
Muri gekomraon waren, besassen in ihrem
Heirnathsort unter anderm «46 partes in ntibus,
que ibi vocantur skiua, et est quinta pars
illius que dictur inauwerk, ... et ad Pfaffen-
heim 14 shaza*. Quollen der schweiscr Gosch.«
Basel lhö3, B. 3, Th. 2, S. 9«.
Schätzung, Abgabe. — «Hie zu Strassburg
heisst es Schatzxtng*. (roiler, Post., 3, 103 b.
Schaube, Schübe. Schuube, Rock, Mantel.
Sohmid, 4Ö3. — «... So andere reiche Leut
I SO vii Belteröok und StkoMbm über ainaadar
. d by Googl
- 287 -
anlegen, das sie die kom mögent getragen .. .»
tiöier, äelenp., I4ii «. — cDa» üi Ctewonheil
4er FQnteii HU, Am die Mlben (die Ade-
lisren) Bot oder zu Hof riten als sie -^^^in J,
mii MolUsokuheD, JP»atoffiea, oder saiiuueteu
Sdmbm, wm sie denn uhaben und wie sie
p nd. und legen sich nit anders an. sonder
aU sie seind al&o uigend sie utt das Euse und
ritent also s« Hof». Id., Post., 1, 96 Kte.
— «Vil gant gar stoltz in schuhen har». Bi n tu.
^sch., 12. — «Kewe grauw schuben». id.,
fiiieh. Wilh., 948. ~- Die Fttntoo« «in kost-
lichen samctcn und mardern Schüben». Ibid.,
.'6 ). — «Huck uud mentel, beltz and Schüben*.
Uamer, Geachm., h, 4 — «Ein »dktb und
ruck macht ich ir iiii>. Ibid , x, 4 — «Nun
bringent sie ietz schuben har, — luentei, rock
und Schleier klar». Id., Mftle, F, 9 «Daun
hebt >io ufT den mantel schon, — wann sie
die Schub will Mlen lon>. Id., Nb., 143. —
Wtam der E&el «schon gants niltea kau, —
noch dennocht sitzt er ohrn an — und hat
ein sammot schuben an», id , iiüle, F, 1 b. _
«... das er dan auch müg herzu traben —
off hohen rossen fiichsiu scluiuben». Id., Luth ,
Karr, 40. — «Ein edeluian hct bich adeiiclt
angelegt in einer !>eidinen schuben». Pauli,
2f.¥->. — 'Kin bor, der liat ein daiiiastiiie schu-
l>m an, uau J^tL ein rot baret uö». Ibid., 2hl.
— Ein Ritter «kam in einer marderin damasiiu
schauben». Ibid., 117. — «Schon schauben an-
tragen». Zeil, q, 2 t». — «l'ic hoffortigen . . .
selnd die kaufflewt nitt, un i v> ercud schon
die aehatiben noch als köstlich». üUndenf., B,
9«.
Sctaaner, Hagel. Sehmelier, 2, M9. — Im
Traam «grossen schauer sehen ...» tSchauer
schlalien» sehn. Räthselb.. A, 3 ; B, 1 b.
Schaaerfeaer, Blitz, von Schür, Gewitter-
schauer. — Gott wird Plagen senden, «rciff.
hagel, donner nnd«c^ur/'ieu«r>.Brant,Laycnsp.,
168 t».
SeliAafait^ Beispiel, Vorbild, eigeutL das
Tordere Ende eines Stückes Tach, das nach
aussen f,'clo(,'t wird und immer das beste zu
sein pfl^t^ auch Aubliok, das frans, spectacle,
Sehaaspiel. — «Nim den Schaufalt, das solt
sein der geistlich Stat, Bischof, Babst, Cardi-
nal. Probst^ Dechan, etc. . , der SshaufaU
ist fat». Qeiler, ISmeis, 30 b. . Der Rath traf
Anstalten «das nieng^lich in },'uter urdiiun^'^
nnd prachtlichem sdwufaU solch iurcitcn des
biseholBi . . . sehen möcht». Brant, Biseh.
Wilh , 272. - «Wir werden lä^Mich ein schau-
faU der weit und den cngeln». Capito, Treger,
L, 4 — «Wir mögen vol der urelt sehabab
and der engal tdutufatt sein». Id , CarlBt., a,
} podliif ! «fidloN/irfr, speoimen».
Schebi^f, vom. lat ncabiosus. 1. Krat/i^. —
«Also ist es auch mit denen die tchebig sind
mad sieb kratxen; so Hl sie sieh me kratcen,
so fil sie nie bisset r (J 1er, Holl. Low. I),
8 b. — «0 du grindiger, sckAiffer Narr, war-
UBb krateestn dieh nit?» Id., 29arr.. 9H «. —
Will man heirathcn, «die ersten fra;,'en die
maa tbut. — die ist wie vü sie hab des gut
— und 00 ir fi dar teokttl Mhirere, — ob tie
sunst g-antz Tot«if wero. grrindir. lieflf vol
lüsz, uud schebig». Murncr, Schelm., e, 1 «. —
«. . . ieb so rfldif . selkeM^ was, — das mit
doch kum mocht werden bas/... Id., Had , 0,
4 Gajrao, 404. — Ein von einem Woil ge-
bissener Hirseh ward «vast §ehtbig an eim
hindern lanff» Brnnschw.. I)ist.,5H •> — «Die
lieben fröwlich. welche zu zeiten so sie sche-
bige angesiebt bab«i, von Iren mannen ver-
sohmacht werden». Fries, llH Etc.
Fig., armselig, abgeschabeuj engl, shab-
by. — Die kirchlichen Patronen «lond dem
armen achebigen Pfa£fen nicht, er mag sich
kum des Hungers erweren». Geiler, Brös., 1,
8ö ^. — In diesem Sinn uoeb heate bei uns
gebraucht.
H. Fig., sittlich verdorben. — Ich habe niur
die ausgelesen «die so seAdbi^ sind mit berden,
— das sie zu schelmen vdileitt werden».
Murner, Schelm., f, 4 &
Sdiebii^eit, Kratze, Ausschlag. — «Alle
böse rüden und schebtkeU nnd bletser • • *»
Brunschw., Dist-, Ö8 »>.
8chveke, gesteppter Leibroelc Soben, 1389.
«Bcingewant, buchblccher. spitze hnben
uiiU lauge Schecken kumeni ut» lu Kl^aä von
den ersten Engelendern J36ö>. Kön.. 876. 487.
Schedig, schädlich. - «Die schedigsten giff-
tigsten gleissner*. Butzer, W ciis., 1, 3 ».
Schefiiu, Scb«¥«ilin, das franz. javeline.
Wnrfspiess. — «Gewer damit man fichtel und
ein Mensch daa ander ortodtel, ab da .-»ciud
Schwerter, Hellebarten, Lantzen, Pfeil, Arm-
brust. Cfichstn. Scheßin*. Geiler, Bros., 1, 99 b.
— «Es wiirffeu etiiich spiesz und schefiyti».
Kingm.. Casar, 13 i>. 39
Sibeniiii, dimtn. von Sohaft (s. dies Wort).
Aul" cm ScIufUm .stellen :
I. Etwas zum Kauf auslegen. — Die Mütter
Ichren ihre Tochter «ir brüstlin uff ein scheftlin
1 ächicken». Murner. Nb., 134. 91; Schelm., i,
3 » ; Müle, C, 3
2. Etwas bei Seite legen — «Darum setz
j ich alle witz und vernunfft uff ein schefftlin».
I Id.. Luth. Narr, 3.
Scbeibeiecbt, rund wie eine Scheibe. — -
«Die scheibeletht Hostie die ist rotund . . .,
schribelteht als ein Deller». fieiliT, Bröb.,
62 — *M.n schetbclectit Tcntzlin, chorns ad
modum eoronae, ein ßeihentanta». Id.. Post.,
2, .'>» i Etc.
äcbeibenbnt. S. Schoub.
8ebefd8cbaf. — «Die sebebigen rudigen
Schaf, die die andern Schaf vorderben, dieselb
heissen äsheidschtuf», weil sie von den andern
geschieden werden. Geiler, Has im Pf., D, &
lim Scherz, 1888, hat atih dem Le-
xioou dos Dasypodios: Sohelb, transvcrsus,
timns ; also ▼ielieieht Sehelbonm, Querbalken?
— «Ein schiJboum /5 der leitfin in dem burn».
1417. S. Tbom. Fabr. ~ «2 sch. umb 3 schei-
boume und nmb 8 latten sft rüstende sft dem
glasefenster» (Tliisten. das (ieriist niaehen),
1418. Ibid. — «Ein schelboum zh den beiden
im ^rten». 1489. Ibid — «6 s^Mboume».
1441 Ibid.
Scheich, Scheie, Sehe I er, Hengst, Beschilt-
1er* Soben, 1388. — «Die vögete solont goben
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den dorflüten . . . einen Mhekhen». Logeln-
heim, 1404. Weisth., 4, 146. — Der Abt von
UnrbadL soll teinen acheUien den bargern
dargen ze aneganden meigen». Weiter antcn :
«einen folen oder acheller». Oberhergheim, 15
Jh. Ibid., 4» 138. 139. - «Der ineyger bol
der gebnrsam geben an dem mcygeiage einen
scheUn, der 5 pfunde wert si». Ohnenheim,
14 Jh. Ibid., 4, 240. ~ Der Vogt soll dem
Dorf geben «einen S^der; J>ettweiier, 138U.
Ibid., 5, 482.
Scheiet. S. Sehelot
Schelfe, Schelfete, Schale der Baumfrüchtn.
— «Der Affe, wenn der ein Nubs aufbtisset
in der ginnen Schelfe, und alsbald er gewar
wfilt der Bitterkeit der anssorn Rinden, so
w&rft er die Nuss von im und suchet uiL die
SfiwiJceit des Kerens der in der herten Sehelf
verbor?;"^!! ligt» Geiler. Fred, u L., 12 ». —
«Sich an diu grosse Narrheit, «iu erweist die
Sehelfeten für den Öpfel, din Sei ist der Opfel.
der Leib ist die Schelfeten». Id., Narr., lüä ^
Eto. — *Gtanatupfdschelffen, ... — schüfet*.
Brauohw., Chir . 127 b. n
Dasypodiüs : <Schclfe, pntamcn». — Göll,
460|hat: «Tonica, ^cAe(^en>. — ächmid, 4&7.
flebelken, 9«h«lkelii, jemanden einen Schalk
nennen, schmähen. — «... So dich einer . . .
fescheudet. geschelckt und ofFeolioh geschmäht
Bt». Oeiler. Post, 2, 68b. — . «Wenn man
einem in das Antlit sagt : du bist ein Lecker,
ein £ab, denn so heisset es nicht hiuderredenf
svnder sdkdtiUen oder lestern*. Id,, Silnd. des
M , 26 a. Etc.
Scholhlich, Schalklich, hinterlistig^ tröge*
risch. Scherz. 1374. S. auch Schc&eht. —
«Üppige nnd schelkliche M'orte>. Oebete, 14 Jh.
— Isaac sagt zu Esau: «din brüder kam
schdgliche und bot dinen segen gonomen».
Kua , 254. — tSchaUsüdu gedonoke gegen
ieman». Bihteb., 64.
Schellig, wahusiunig, toll, verrückt. -
spraehen von Christo «er wer scheüig und
wer besessen». Marc 3, 21. id^r, Post., 2.
— «Nicht biss süieLUg uml unsinnig als
ein wfitendcr Hund». Id., Ev. mit Ussl., It)5
Ete. — In tler Fastnacht, «welclier dann mag
sin schäiUg gantz, — der meint er iiab billich
den krantz». Brant, NsehJ, 112. — blanche
Frau freut sich «wann ;*ie ein narren binden
kan, — das er wirt gantz: ciu schdlig mau»
Murner, Hb., 161. «. . . das üch der tüfel
gibt den segen, — bo er doch anders apt ist
wurden — in ewrean sdulliyen orden». Id.,
Schelm., i. S b. — < . . das ich gantz schellig
hin nnd wüt» Id., Genehm., t, 2 *. — «Wie
küuL ir alio sehdlig bciu, — das ir nit sehen
basz darein?» Id., Bad., D, 2 «. — «Von diser
red sie schdlig ifureiis) ward». Id., Virg., N,
4 — «Kia sdielliger man mag kein geschefft
handien, denn er vcrstadt nit was er dut>.
Id., Instit., ye Etc — «Wie thnt mein
gmüt so schelligldich ?» Id., Virj:., M, 8 —
«Die hochsinnigen . werden gewonlicb
acheUig». Adelphus, Fic, 138 «. - «Sie werden
halber schcUig darüber und wissen nit ob es
gat oder höss sei». Zell, r, 8 — Sin kdnnens
weder heben noch legen, es macht sie scheUtg
and wanwitaig». Bmnf.. Anst., 6 «.
Das noch bei Itasyportin? vorkommende
Wort haben Einige von der ;;)chelic abgeleitet,
die tu den Abseieben der Hoftiarren gehörte.
In seinen Predigten über Brants Nsch., theilt
Geiler die versohiedenen Schaareu der Narren
jede in eine gewisse Anzahl von Schellen.
Schellig ist aber eher das Wort schdiec, das
bald verdntzt, sehen bedeutet, bald von Sinnen,
wütbend.
Schelligkeit, Tollheit, Wahnsinn. — «Un-
sinnigkeit oder Seheütgkeit». Geiler, Post, 8,
62 1^ ; irrig Schaf, D, 8 — «IMe sebnld Ist
unser schdhgkcit*. Murner, Bad fJ, :^ ". —
Anna glaubte nicht Dido wolle sich todten,
«und trawt ir nit soeb «eMli$nlcjf». Id^ Virg.«
M, 6 «. Etc.
Schelm, masc. Scherz, 1390. 1. Pest, Senebe.
- •Schelme, pestilentia». Herrad, 183. — «ftt
ander disen ohsen dekeine, der von altere
oder von andere swacheite, an (ohne, ausge-
nommen) den siechtagen des aeheimm nnnfitce
würt zum phluge ...» (lat. Text, morbus con-
tagii). les Stadtr. Grand., 2, 88. — Im Jalir
ld49 «kam ein gemeinre sdtdme und ein
sterben r ider die lütc». Clos., 120. — *Schel-
mennot», Noth auf dem Lande dorch eine
Viehseiche. 1413. Weisth., 5, 47«. — «Do
scb'ejt C' len der Schelm, do die Pestilentr».
Geiler, Sclenp., 198 b VocabuL von 1482:
tScltelm oder gemeiner Tod, pestilentin». Frisoli,
2, 172.
2. Aas. - Nach der Sündfluth ward die Erde
«entre- let von den doten schölmen die alle
e drunl.ent». Kön., 2Ü. — Sie «ohssent euch
die schölmen die an dem wege dot logent». Ibid.,
ij44. — Orte wo man das Aas begrub ; »Der
ichelmacker» . Behlenheira, 18 Jh. — «Der
schdmevhuhrh. Scherweiler, 1322. — «Die
sJielmcngrtihe», bei Strassb. und au 9 andern
Orten, 13 Jh. u. f. — «In dem sMImtnkirchof*.
Imbsheim, 1426. ~ «Gedenck warzn du gar
bald werden musst nach deinem lud, ein
stiuckender Schelm, ein Ass der Würm».
Geüpr. 7 Scheiden, U, 3 «. Etc. - Vcrgififiige
deinprie der greber oder sctulnien des todten
vichs». Brnnsebw., Pest, 3 a. — «... wie
man die nfis vor einem schdmen verstopfft . ..»
«Qrcber voll silidmehbem*. Blindenf., B, 1
— *Schölmenschinder». Pauli, 130.
3. Schiuipfu ort : schlechter Mensch. —
c. . . So du bisiL ein Eebrecher, ein Dieb . . .,
ein Schelm, ein Bttb nnd ein Lecker>. Geiler,
Post., 3, 102 — «Du lamcr Schelm^ du
blinder Sehelm». Id., Sund, des M., 3ö a. Eu.
Scbelmengrube, Gmbe wo das Aas der
Thiere vergraben wurde. — Geiler, Bilg.,
172 b. — «In die schelmengrub darvon —
mustu von den weroken ston». Mnmer, Sehelm.,
g, 8i>; Nb., 982; Ulonsp., 68.-8. MMk
Schelm.
SchelmenseblBder, Sehinder des gefUlenen
Viehs, Abdecker. — Geiler, Ev. mit üssl .
140 Büg., 178 b. — Mnmer. Ulensp., Wi.
S. aneh sSÜm und
Die Stmisb. 6eMmm0nAe war ror dem
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— a»9 —
jetzigen Kroneabwfertlioxt ehmal» «nweife des
Galgens.
Schelmig, aasutig. — Geiler, 8 Marian,
46^. S die Stelle s. v. butUndig.
Scta<'kot, Sclielet, Sohaie der Baurafrilchte.
der Zwiebel, ete. «Eili Zftbel ist ein itel
Scheid und Haut ; wenn man ein Haut lierul
macht, &u i&t ein ander da*. Ooüer, Bru:»..
8f 66 ^. — «Die SehdeUn li^'cii hinder der
Thor». Id . Ärb. hnm., 101 ^. Etc. — «Ö/z/fi-
tdtd^*. Brunschw., Medic, 181 — <Wa8üer,
TOI den grytKen fWMMlMMMgebmit*. 0«nd.,
78 i>.
Sclieme, ächemme, fem., Sc'liemining, inasc.,
ein Feldname. Za Bekäme oder zu Scham 1^
Jcdeiifallii /.II Schemen — «T^f der Schemen».
)üuelhaui>eu, löOl. - «Iti der scitemme».
K.'ft«enhftinen, 13lh «An — in dem $chem-
wtinge* Reichstätt, 130Ö. Hanjjtnlnetcn, ld87.
ISchemol. 1. FeldmasB. — «Em lialb schemel
matten». Truchtersheim, 1348. - «DrietfcAm«/'*
Matten. Ebersheim, 1860. - «Fünf Kktml
mit reben». Printzheim, 1337.
2. Feldname. «An — in dem ackernd*.
Fridolsheim. \2m. Matzig. 1369. Etc. — «Unas
a^er, heisset der schemel». Dorlisheini, 1831.
— « Vineft bi hern OrimoltiMtoiMif». Nordheiiu,
13Ö1.
Schemelich. S. Schamelidt.
Schemen, Scheuimen. — «Diiiiidia frehta
jekemender ia G«berbacb». Ingaalteim, 1271.
— «Ein gehemmimttr ncker nebenl dem grase-
tv oi,'e». Mittclhansen, 1294. — «Ein /woiti-l.
beiaaet m/i«i)m(». Ibid., 1296. — «Uaua ager, ist
ein Bahmende ; dimidivs ugtr dfetus §dtemenäe».
3Ieinoli-!i im. 1329. — «Ein achemedc hiilp
acker*. Sobwindraisbeim. 1800. — «Ein acker
der 9ck€mm€t nebent des san Ton Knnbeim»
Kienheini, 1316. — «Ein acker mitten in dem
berge schemmende uebent Jacob Streber».
Sehnenhein, 1848. ^ «Duo agri in Waehen-
tal und scheinet cinro fiir>. K iiituLslicini. 1H43.
— «Jblin acker« tchemet in dem velde». Scbiliig-
beim. 14 Jb.
ächemij^. schanihufr S !icrz, 1392. — «Die
frowe, die erber und adtemtg was . . .» Mär*
lein, 17. — Eine Brant «sei gar billiehe binde
nnJ schemmig sin» Xir v. Basel. Bok. Taiil..
29. — Ibr Woiber, «war bant ir awer «cAem-
miffe g&te vibeageberde geton? wie bat eü
der tüfel so gar enweg!» I! i l 48. — «Das
Schaf iBt onaobedlich . . ., schemmtg und forcbt-
•am». Geiler, Irrig Schaf, A, S
Sehenden. 1. Zu Schanden ninrhrn. confnn-
dere. — Ein Moncb «von dem t>ich die Teufel
beklagen« das er sie ga^emtet: Geiler. Irrig
Scha^ C. 4«. — «Noch dannocht I ir
(Saheimen) hargestelt, — von mir gt^clienät
in aller weit». Murner, Schelm., k, 8 >. —
Scbeinheilij,'e, «das üch gott sehend, - wie
daa ir t'rumme leat verbiendt!» ibid., g, 7 ^.
^ «Got j e A aw J denielbea allefantel» Id., Lnth.
Narr, 48.
2. Eiaem Schande bereiten, beschimpfen,
lietem* «Ein kind. dem man seinen Willen
laszt. das geschetU sein Muter >. Prov., 29, 16.
GeUer, Narr., 81 b. Etc. — «Der ungerecht ^e-
jdUhMirt vtt, ^ and w&rt doeh Mlbet pnidMiiI
bi wil». Brant, Nscb., 44. — «Sie dont . . .
all well gescfunden und euch gott». ibid., 71.
— «. . Also schendt und lestert man got».
Id . L.iv"""'!» . 168 — «t)u habest den die
lüt und laad — mit dinen bösen wurten
gschandt». Murner, Schelm., d, 7 «.
Si-benduDg. ÄI;,a'rni^^. - Christus spricht:
«es iäi unnm^'iich du> nii Kummen sol Schend-
ung, we aber dem durch den ii kainpC». Oei-
ler, Ev. mit Ussl., 117
Schenk, Geschenk. Gabe, iiclierz, 1393. —
Die Juden sollen Niemanden «miete, »chencke
noch inietewan geben» i383. Kön., Beil..9öÜ.
— Die Beamten schworcu «von uidmaus dheiu
achenck noch miete zö nemen>. 15 Jh. Alte
Ordn.. B, 28. Etc. — Grosse Kosten die die
Stadt Stra^bb. «dick ^'eLebt bat in »chencken,
den keinem und kunigen so hie gewesen sint».
lö Jh. lii icfbuch B. — Der Bräutigam schenkt
der Braut «einen noch vil bessern und edclern
achang». Nie. v. Basel, Bek. Taul., 3ü. — «Mie-
ten, Gaben und Schencken die verkeren manchen
Richter». Geiler, Ev. mit Ussl., 6 •. — «Sie
nement kein offenlichen Wucher darvon, als
Gelt, lander sust kleine Schencken und Gäblin,
als Meertrübel, Figen». Id.. Post , 2, 17 >.
Etc. — «Allein usz fryem hertzen ^ait — die
tdmuskf die jedem wol anstat». Brant, Nscb.,
9fi. — *Schenck nemen macht verretery». Ibid.,
49. — Man hat «dem ne\sen erwclten bischoff
ein zwifaob füraieittchenck gelbaa». Id., Bisch.
Wilh.. 242. Ete. — «Kam leb fttr berreehaflt
mit der achencken, — so darff ich.s offlieh nit
gedencken — warumb ich solche gaben büt».
Murner, Sehelm., d, 8*. — «... gaben,
üLliencken, früntlich bitt . . .» Id., Nb., 136.
— «Sie will das für ein Khenckc hon». Id.,
Virg., R, 4 b. Ete. — «... wan man inea
scfiencketi und gaben gibt». Pauli, 91. — «Mit
gaben und schencken . . .* Adelphos, fiarb.,
84 1>. — Ein Herr eebenkt seiaen Dieneni
Kleider etc.. «und sie üngen bader ftbMT dMT
achenck au». JButzer, Neuer., k, 4
Schenke. 1. Eine gewiaee Portion Weins.
— «Ein adtenke wines, der dryo eine alte
messe ^Maes) t&nt». 1466. Gotahu« aum Offen-
burg.
2. Einem «ein schenke» machen, ihn zum
Weiu einladen. — «Woli iemans einer fröm-
den Personen (auf der Zunftstabe) ein seA«Ni»
machen . . .» 1437. Tuchcrzunft. 56,
Schensel? — «Da vil achensei seind, die
onder dem sohein des evaugeUi, gern eusser-
lieh rumuren wollen . . ., wider die predigen
wir». Butzer, Treger, B, 8
SehenUlen, dorob Spott einem Sebande be-
reiten, hämisch verspotten. — «Den lasz ich
für ein esel gon, — der nimmermer kan
schimpff verston. — und schimpfft and eeikeNto-
let iederman». Murner, Nb. tl - « . und
büud dar/.u eiu böses maul — und woiiea
achentsten alle weit». Id., 4 Ketzer, Vorrede.
— Dr. Wigand «fienp zu Frankfurt «cA«i<jfen
an — den piärrer uud suust manchen man».
Ibid., A, 1 t>. — Er «spot und seAeaMsl «aser
leben» Ibid., B, M'. — «... das er ander
i ieut also verhonet und nit gnug adtentsleH
I kau . . .» BQtaer, Treger, £, 1 b.
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~ 800 -
ficheppelin. diminut. von SchappehKornlein.
— «Die Alteu haben den Tod geuiaiei alb ein
Junckfraw, deren AntUt was verfaenokt nnd
mit Blut verniassg'ct, nnd het ein Scheppelin
äff von Wermut, aud was ordeolich also ge-
malt*. Qeiler, Arb. hnm., 183 >; Narr., fß^.
£to.
Seher, Maulwurf. — «. . . Dorin ligen sie zu
grüdeln Tag und Nacht wie ein Scher oder
Maiwerff im Erdtrich>. Geiler, Post., 8, 46'>}
Narr., 167 b; Ev. mit Ussl.. 119 b
Schere, von scheren, abmähen, kleiner Theil
einer Matte; wobl so viel wie Slag (s. dies
Wort). Schern, 1394. — «Ein schere matten».
TrucliioThheitii, I.S43. — «Vier scheren an
Osterburne*. £rnolsheim, 1.369. — «Fünf «cA«r«n
matten In der eiegel matte». Weitersweiler,
1440. Etc.
Scheren, soheeren, prät. »char. — Der
rSmisohe Kaiser Otto «MÄor all tag sin
bi<l.cii>. I?rant, Nsrh., ß ).
bclierlmoe, Barbierstube, wo man sieh die
Zeit des Wartens mit Spiel und Mnsik Ter-
triib utiil überhaupt zusamnioiikain um f^ich
zu ergötzen. — £in unsteter Mensch «mag
nienen blieben, dann lanft er hierhin, dann
dorthin, dann lauft er aus dem Haus in das
Scherhaus und sjpilt im Brett, und laolt von
dem Bretspil vider heim, ond lauft also hin
und her eben als wer er schellig», noilnr. 3
Marien, 09 b; Post, 4, 40«. — «Sie laufen
auf die Stuben, in des Sdieren JHimi», nnd
schlahen ein Weil auf Lauten». Id , Brda.,
1, 41 a.
IKe Sitte, im 8tlkerha»u an spielen, ward
norh 1G28 vorboten. Polizei-Ordnung, 82.
Scherse, Schale, bes. der Nuss. — «Der
St^entn ist so vil das man den Kernen nit
wol ersehen mag». Geiler, Post, 2, b. —
«. . . Und wenn sie lang goneschen, so findent
sie nader eim f^nteen Bester von Sthenen
kum ein Nu^^^ Ibid.. 2. 61 ». '
Scherter, 8ihetter, Art Leinwand. Scherz,
1886. — «Ein knter von «eAerltfr», dem Job.
V S A marin rroraubt 130(). - «1 ach. umb
scficrtcr das wisse gewant bletäten». 1416.
S, Thoro. Fabr. — «Roter scherter die stftl-
l<^chelin zft fiifi'rndr». 1417. Ibid. — Wisser
und roter adterter under das mes.scgewand».
1418. Ibid — «Ein swartzer gemeiner rock
mit eim «cÄ«r<«m futier». 1499. Ludw. v. fldr.
— «£s ist gewesen ein richer Mensch, und der
was bekleidet mit Porpur, Sammet oder Da-
mast und mit wissem Scherter*. C\f\W\\ Pust..
3, 40". — «Seine Hembder warent von Scher-
ter und von weichem Tneh». Id.. Ev. mit
Ussl., 50 ^. Etc. - Colchicum «damit man
roten st^hetter ferbt». Brunschw., DisU. 100 b.
Schersenfi^fleder. — «Als das SektrUen-
gefieder ausstreckt under iler .Scliab'n wan »lie
6on scheint, ntid wan man im nil me dan ein
wenig nff die Fiiss niret. so zücht es sie
wider hinein>. Geiler, Baum der Sei . IH b.
— Es meint einer, er habe durch seine Oe-
Achetiive Bich der Trene seiner Geliebten ver-
sichert, «so ist es nun ein tehortmigßder* .
Murncr, Gcuchm., y, l K
Zienwnn, 8a7, Ifihn an, aber ohne Beleg»: I
I tScherireveder. ahd. seertifedera. Meerigel, Bchi-
nometra, Perca tiuviatili^, BürsLliug, ein Fisch».
Frisch, 2, 175, hat nach dem 1540 von Albems
herausgegebenen Lexicon: * Schersfedder, etM-
nonietra». Dasypodiu.s kennt das Wort nicht.
In einer S. Galler Handschrift des 9en Jh..
Glossen zur h. Schrift enthaltend, steht wer*
dtfcdera für ostrea ; dies wird die ursprüng-
liche Bedeutung sein (Oraf, Althochd Sprach-
schatz, 3, 448). Dieser Sinn hat sich, mit eini*
ger Abweichung, bei Geiler erhalten, wo das
Wort nicht durch Fisch, sondern durch
Schnecke zu erklären ist, wahrscheinlich eioo
Art Helix. Der Voeab. opt., 46, hat LoUgo
(eine Art Seefisch , Scher zevUeg.
Sichettewe, Schatten Scherz, 130& — «£r
sach zwischent ime nnd desäe liehla nlse
ein schettewe eins meniehen gar twus», Mlr-
lein, 30.
ScheClewen, schattieren. — «Ein gesthäte-
wet feidin tftch». 1424. Tacherzunft, i^.
Scheolich, das die Pferde scbeoea niaohi,
absehenlieh. — «Das Schiff ist §iAmiiek dsa
g^rossen Reithengsten» Geiler, Schiff der Pea .
10 a. — «Diez alles seind je schetottch und
grewiieh abei^anben». Bntser, Nener., 6, 4>>.
S( heulicheit, Snbst. von scheulich. — «Die
filaii Eigenschaft des SchifCs ist ScheuUchhtU...»
Geiler, Schilf der Pen., 10 a.
Schennng, Abscheu. S. auch Schühvng -
«Sie haben mich jnen zn einer ach^fhttng ge-
macht». Nächtig.. Psalter, 89t.
Schibcleht. Schibelig,rnnd wie eine Scheibe.
— «Das i^inne was rnnt tUnbcleht». Altswert,
36. — «Die tehiMdUe matte», in 8 Binnen,
U Jh. — «Die Bchibelehte almendc». Bohr, 18
Jh. — Der Aussätzigen «angen werden rot
nnd sehyftebeAl». Geisd., 74 b. — «Sinwelle
Sihihelig oder rotnnde gmben». ÄM kg hm,
Türk., D. 6 b.
Bdiicken, geschickt machen, zurichten. -
'•Das Scb weilten cIc/jkÄW des 3Tenschen Gemüt
m enipfahen göttliche Geuad». Geiler, Selenp.,
168 b. - «Der heilig Geist schickt unser Oe*
müt recht in im selber, damit es sich iu gtiteo
Dingen recht hab». Id., Arb. hum., 65 ■•>■. Etc.
Schief, neutr., Splitter. — Jeder Huber
«gibt 32 heilbteil flache, und sollen die also
schon sein, wo ein achief darausz fiele uf ein
schwarzen niantel. als manch 30 sch. soll er
verfallen sain*. Offweiler, 16 Jh. Weiath., 6^
ÜIÖ.
Schiern, so viel wie ScMme, Larve. Schein.
>clier/ — «... das eins r.tr kirchen
guige durch schiemes willen». 1400. Winkler-
pro7.ess, 52. — «Sie tfknt das dnreh sdUcMaMi
willen». Ibid., 41.
Schiene, Scheibe. — Er gab den Pfennig
•sime snne uf eine iserin semoMr». Mirlein,
16.
Schiepe, Sohioffe, Schuppe. — «Der Wal-
iisch . . . hat ein Ripp der ist als die gegost*
iion erin Schilt und fre^amen gefiiirt mit Schie-
pen . . ., je ein Scbiltlin oder Schiep wärt
ilazu gefügt der andern». Qeflar. Sönd. des
M., 14 iJ ; .Arb. hum., 41 ^. — «... als eia
rüde, mit dürren schieffen die liAut überziC'
heat . . .» (anInns sqnaain). Mnmnr, Gsgrao,
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— 801 -
403. Hente bei ans Schifflerle. — «. . > das
vir ni( fisdupeiss ... des tealeis . . . nics-
•ea, «Mh nit aähaftgett ■ollen wthttmehieppen*
"Warm, Trost, 35 ». — *Ge»chtepte fisch»
Ihid. — cDo ein mensch tclMf^en gleich de«
Ueien «ff dem lieapl ImImh let . . .> Brnasohir..
r ; <t . 19 « 4H ' — «Uff dem haubt vil kleinei
^u^iim ai& dia klyen ieint. . .» Gertd., 71
Sddere, bald. Sehen, 1401. — «Sin lehdner
Up . . . — So schiere totte an im rcrgan, —
l&de ein bo frühes ende han». GoUfr. v. Str..
I, 18. Rte. — «Donoeh sdUsre kern er gen
Roir.e« Glos., 33. — «Es stot leider an daz
deu dinge anders wü werden Han mta
ediert nfit leren, nttl bredigen». Taaler, 46S
(78). — 'r>as 6o)t du schiere bcfimlcn was got
mitte nitiuet». Merswin, 9 Felsen, 4. — «Ich
▼5brte Ich müsse gnr adUere sterben». Nie. v.
Basel., 143. Etc. — Christus bat ZachäUB
«gar schiere bekeret». Eis. Pred., 2, 101. —
Je mehr einer «Helfer bat sinen berren zfi
bittende, so er ie schierer wirt erhöret». Eis.
Pred., 2, 108. — cDo komeut die füsgonden
bürgere den iren noeh so tfl idWmvste mdbtent» .
Clos , 83.
Schiessewa^e, Scbnellwage. Schosstcage,
Schmeller, 2, 47y, Waire die leicht aufschiesst.
anf^chnellt - «Es sul ilohcin kremer dchein
schtessevoge haben». U7U. Alte Ordn., B. 2.
SebiessntB, Schützenplatz. — «Am Schies-
rein *Ao inan nmb Gaben schüsst roit Biich«^pn
so si«it man ein Scheiben dorthin, und wer
dttik Zengerin mitten trifft, der hat ein Schiit?.;
er nmss aber nit eben den Zwcrk treffen,
wen BchÜBSt er ein Span weit vom Zweck
oder zwQ Spannen, oder trifft nummen die
Scbeib an einem Ort, so hat er denneebt ein
Schütz*, üeiler, Bros., I, U4 i>.
Der alte strassb Sehiessrain bestand anter
diesem Namen bis znr Zeit dt i Revolation ;
nahe dabei wnrde im Jahre 17Gi der Contadcf>
angelegt.
Schifei-et-ht, siilitteri<r. - Der Aussiit/.iiron
Haut »würi HchüfcrecfU und ruch von langet,
rnden», Ücrsd , 74 b.
Sf-fiiff^rlin, Splitter. — «Hab acht uh keirM
beinliM L'der schiferlm iiegfen» in einer Kopf-
wunde. Gersd., 19 b.
Schi fflirü eben, SchiATbrnoh leiden. - «. .
in welchem glauben etliche nsz verachtnn«:
geschißbrücht haben». Mnrner, Adel. H, 4 ■.
Scbiffbrficbig, Schiffbruch bereitend -
«Das untrew bösz schiffbrüchig meer>. Murncr,
Virg., B, 5 «. — «Soyllenm, da« BekiffbrOOsifj
on». Ibid., J, 6 0.
SehtAng. Scherz, 1402. 1. Mittel eich ein-
zuschiffen. — «Als er do schiffunge vaut, -
Er fftr se BritMüe in das lant». Qottfr. t. Str.,
1, 55.
2. Flotte. — «Pieweil die feind mit ircr
nhiffung das mör an allen orten inn hatten ...»
Kngm., Cäsar. 115 b — «Die Venediper
schickten eine t^rosse s(7t//rioi7 wider <lif 'Piir-
ken». Adelphus, Türk., B, 2 i>. — «Ein ge-
wappnete hemtdtiffung». Id., RhodiR, A, 5
Etc.
3. äcbiffiabrt. — Unfug. Schaden, der «die
mt^mtge Murfirte», dift SeliUbbrt auf dem
SoWfgraben. im Weisth., 1. 691. — «Die
hispanischen schi^ungen». Brant, Layensp.,
C. 0 Bmnt bnt an die, 1507 ersebienenen,
quatiinr .\Tiierici Vespucii navii^ ti ne^treJachr.
— Meuetes vergass «der schijfung zu wehren».
Mnrner, 7irg., 0. 9 b.
«Schifsnfte, naiifrafrinm» TTerrad. 190.
Schileebt, scheel. — «Ein lauer oder scl^-
tehttr meneeb» (lieeiis, eig. einftugig). Hurner,
Instit.. 120 b.
Schiltbire, Art Birne. — Jeder misst die
Zeit naeb den Ereignissen, die ibn besonders
betreffen; so z B. «wenn einer ein Buren
froget: zu weiter Zit waü es im Jor do der
Künig im Land waef so antwortet der Bur:
die ^.M-Ien Schiltbiem worent eben zitJg». Gei-
ler, Post.. 8. 55 i>i Brös.« 2, öö
Sobilteht, sobildartig, rund, oder mit dnen
Schild versehen — <L>az sdiiltehte ort da der
galge uffe stot». bei Strassburg. 1297. Stadt-
Arch. — «Eb wer nit not . . • schiltecht ISax
in bcitz 7.n f^etzen». Nurner, Scbeln., d, b b«
Luih. Narr, lü«. 180, schiltlüs.
Schisbeltsen, nach Schimmel sebmeoken.
— Der Zin^wein «sol nüt . . . schimbUUim;
Gemar, 14 Jh. Hanauer, Const., 85ö.
Schimpf. Schern, |1407.
1 Sf-herz, Spass. — «Swaz Schimpfes ir o
wüi gczara ...» Gottfr. v. Str., I, ib. Etc.
~ Tiberius «was ein wintrenker, ondbetdri
namen, Claudius Tiberius Nero ; do nannten
in die spillütc : Claudius Biberius Hero, durch
»chimph». Clos.. S|7. — Darius schickt an
Alexander Spielzeug, «das da domitte dich
soll üben uuü schimpf haben*. Kön., 806. —
«Wenne sä das tproebenk, in were sdtimpf
oder erneiit, so erechrag ich». Nie. v. Basel,
ms. «Sic treib mit mir gar g&ten schimpf».
Altewert, 27 — «Der sehimpff ist worden
ponrisch». Guldin Spil, 8t;. — «Es ist ein er-
samer Schimpf, da ein Mensch mit seinen
Schimpfworifn macht die Leut lachen». Geiler,
Sünd des M., 52 '>. ~^ ,V:< ist kein Schtmfjf
(leichter 6paää) in den Hinnuel zu kunnneii*.
Id., Qeistl. Spinn , M, 6 Etc. — Bist du mit
Frauen nm Ti'-ch, «so trib all schimjiff und
lrcideui>pil>. Braut, Tliueini., c, 4 «. — «Zu
sehimpff und ernst nnd allem spil — findt
man hie narren wie man wil» Id , Xsch., 8.
— «Wer kiud und narren i>ich uinibt au, —
der soll ir sehimpff für gut ouch han». Ibid.,
68. Etc. — «Ich hab von diser weite tand —
so manchen sehimpff und ernst gethun».
Murner. Genehm., b, 1 l>. — «Mich bdunkt des
schmpffs sei ietz gnug*. Id., 4 Ketzer. J, 2 b.
— « . . Ob mir das stand zu eren an, —
das ich sk manch Schimpffred hab tan. — so
ich doch bin ein geistlich man». Id., Kb., 278.
Bte. — «Wen der sehimpff zu dem allerbesten
ist, so sol man uffhören» I'auli. 72.— «Spile
und schimpffc oder andre kurtzwylige dinge».
Adelphus, Fic, 168 •. — «... davon ich dir
ein knrtze sehimpffred sagen inus/>. Fries,
40 b. — «Ein schimpffredige gesoliicbt». Ibid.,
28 b.
2. Turnier. Tvilterspiel. im Gcirensat/, /.uErn.st.
wirklicher Kampf. — «Er tür £& schimgfe und
s& «meate». Nie. Basel, 80. — «Bittedlober
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— 302 —
»diimpf i't <rnir zfimole zft «niMt geworden».
KMerswii), \i f eisen, 37.
Dasvpodiiii: «/SeMmp/, joons»
Schimpfen. Scherz, 1408, 1 SVhirzeti —
vSMmpfen and spotten — Daz kuud ich alles
also vrol». Oottfr. Str., 1, 106. — «Eb Mint
uit all Xarren die schimpfen, "wann es cT'^linrt
einem Weisen ctwan zu Zeiten Bciumpjen»
Geiler, Nerr., 186 — «Du hast faehimpft.
dir was nit Ernst». Id.. Arb. hum., 102
Etc. — Ein schlechter Prediger «lacht und
«dWmp^ mir von der hellen», fiarner, Schelm..
a, - «Wer dem ungelerten will schreiben,
der musz s^mpffen vil». Ibid., Ic, 6 l>. — «Es
Ist nit gut mit wiben aehimpffen». Id , Oenehm.,
b, 9 Etc. — «Es i>t nii .schimpfen mit aqna-
fort oder derglichen /u diblilliereit». Brunschw
Dist, 14 «. — «Fier janckfrawen... schimiiften
tjiit r inander». Pauli, 17. — «Wolan, das ist
gesdiiinpfet, damit jr sehen das ich nit mer
eomig sey>. Zell, U, 4 b. — «Es ist nit xn
nchimpfen mit dieser red». Ibid , M, 4
2. Zum Scher/, fechten. — Er «tet der glich
also ob er mit simc swerte wolte vor den
künige prhsmpffn* KiMi , 444-
ScbiuipÜg, Scluiupitich. scherzhaiL, kurz-
w^lig. Scherz, 1408. — «Der ritter nam sinen
san nnd fürte iti zft den liiten zft allen sehimp-
figen dingeu». Nie. v. Basel, 7y. — Er redete
«mit dem M ürte schimpliche». Kon., 458. —
«Der was der nller nchimpfiicheste . . man bi
den liiten». Jilariein, 26. - «Wer trinkt über
maax, der ydttiMmpfflich als ein äff» Guldin
Spil. 40. — «Man spricht, ein schimpfiger Ge-
fert der ^''ut Kurizwile kau machen, der ist
dem ein Koilwagen mit dem er jj^at» Qeiicr,
Bil«r , ^13 ^. - «... Schimpfliche Red mit
Miibsikeit». Id,, Schiff der Pen , 30 »> Etc —
«Be simbt sieh das der Jüngling sy schimpfig
. * .» 'jocosasj. Brant, Moretos, a, 7 i>.
— «Bisz etwan nchimpfig». Id., Cato. b, 1 ^
— «Waein crlich gaelsehafft ist, — schimpflich
zQchtig zugcrist . . .» Mnrner, Schelm , h.
2 b. — «Ich hab mit willen und mit wissen
— mit Stichwort keinen menschen bissen, -
allein ein sdtimmßick straf geton*. Id., Nb.,
279. — «. . . nnd ist dis hneh getanfft . . .
Schimpf und Ernst, wan vil schimpfflicher.
knrtBweiliger und leoherlioher exempel dario
sein . . .» Panli, 13. — «Teh wtl ein« Mmpf-
lichs mit jm reden». Zell, M, 4 — Capito
hat mehrmals schimpflich im heutigen Sinn,
s. B. : •sehimpfliA ist es das wir toh jnden
Sölten gelt nemen, CJiristnm an predigen».
Treger. M, 1 «.
Seht«, Sehein. 1. Ersoheinimg, Erzeigung
— Paulus bat Gott um «hilflfcs schein». Mur-
ner, Bad., ä a. - «... so ir begerent
hiUfes sdk«Mi». Id., Yirg., R, 3 «. — Dido «in
und alle gesellen sein - ehrlich empfieng
mit bilffes «dbetn». Ibid., A, 2 ». - Venu^
«du sart ond flrandliohs hertsenleid, - du
allerliebste kranckheit min. — min Zuversicht
on hiUfes schön, — on hilff und min hoffnung
hie nff erd». Id.. Genehm , m, 1 >».
2. Im Schein von etwas sein, sich als solches
zeigen. — «i^n jeder der ein leig wil sin,
»- mag er nit siii In ritten mMni — sig er
doclkein gnter fus7l-:n'"'r1if > . Braut, Mrirotii-, b.
6 — «Da du umlouffbt im narren sch*n . . .»
Mnrner, Nb.. — «So dn nralonflit in eseb
schiu . . .» Tbid . 10 'ViTh bissen dünkt
mich adlieh sein, — so leisten « bezahlen) gat
in panren sdMn». Id., Sehelm., b, 1 b. —
« . . das er lorinii pin herr möcht sein —
ander dem observantzer s^ein». Id., 4 Ketzer,
E, 6 b.
3. Schein thun, zeigen, erweisen, offenbaren.
Scherz, 1887. — Gott will «dem sünder «dUa
tftn» mit seiner Gnade. Verse. Bricfb. — «Dsr
ist ein narr, der wis will sin — und weder
glimpff noch mo«z dat <cA>»». Brant, Nsch.,
11. — «Wie reneh den engen ist nit gut, —
was esjich onch den zenen dut, — des glich
der trag and ful dut «cht»». Ibid., 98. —
< Dama<Hi ms armen hiillM sdWn — seit timn
die freuntlich keiserin» (Varia). Mumer. 4
Ketzer. A, 1 ". — «.. . dan wirt dir got dun
MlffiBS seftflfti». Id., Bad., B, 4 *. ~ «Thn nas,
herr, deiner ^madcn uchin*. Thid., E, 1 b. —
< . . das ich In thet auch hilffes schein: Id.,
Virg., M, 6 b. — «Ir, göttin (Musen), thnnt
mir hilffes schein^ — nnd gebent mir an iinges
ein». Ibid., Z, 8 n.
4. Schein werden, scheinbar werden, sich
zeiiren». — «Das wart an Saul mit David
schtn*. Brant, Nsch., 56.
Schinber, Schinberlich, scheinbar, in die
Augen Äillend, offenbar, sichtbar Sehers, 14M.
«Ir gemeine herzes wäre — Diu wart M
sdunebäre ...» Gottfr. v. Str., 1, 197. —
Papst Innocenz machte «lobliche werg dis
noch zft Rome sehir^er sint». Clos., 26. -
Der Körper des h. Florenz ist zum Theil zu
S. Thomae. zum Theil zu Haslach, «de er
$chymber zeichen dfit nnd ouch zft S. Thoman*.
Kon., 6U. — «Wir haut (empfangenes Geld)
in unsern schiubem nutz und frummen bekeit
und angeleit». 1404. Reg. B, 39. Etc. - «Das
ist m sdunbcrlicJu ietze . . . wie . . . mengiich
dem andern das sine abebriehtet». Tauler. 82
(17). — Die Vernunft mag die göttliche
Wahrheit «in deheinen weg niemer sehinber-
Utiker noch sicherlieber bas behalten, wan-
ne .. » K Merswin. ms. — Der Teufel kann
«zü einem mule gar sdiinberliciu dir kum-
men anezftsehende alse obe er were ein sebdner
engel». Nie. v. Basel, ms.
Schinden. — Dem Vogt soll man geben
«ein geschunden l»ett . . daruf er ligen mag».
Hohfrankenheira. 15 ^\\. Wcisth., 1, 743 —
Den Bannherren, weim sie nach Bii^chwciler
kommen, soll man *ges€h>mden bette (:ebea>.
1458. Hanauer, Constif.. 330. P^n Knecht
des Bannherrn gibt mau «ein geschunden bett*.
Gifireiler, 1fr Jh. Weisth., 5, bl6. — Scheint
dsisselhe zn sein wie das was man im Ober-
Elsash krachend Bett nannte; s krachen.
Warum aber gesdmnden? Die Erklärung von
Scherz. 1409. lectns minus mollis, satis ide«
Ileus, scheint nicht genügend.
Scbindmesser. — Alte Leute vergeessn
oft «dass «ie die Axt uff der Achseln itaz^v
(din Axt ist wie ein L, thot fSnftäg), und
daa sie das Wwdnusser im dem mäden
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— 30S -
hanil>. neiler. Narr., ^0 & - «Dm
im »TS iuü». Braut, Nsch., tt.
Fnak. 1, 99 t> ; 2, 57 «: «das SdUnämmtr
im HinJern tru^'en», iilt sein, ihun Tode nah
teia. Diese Bedensart ist ohne Zweifel aof
«hraii OttbnQoli der Mets^ cnrfieksnfBhren.
-- «Das fierd altoT heisset sotiiuiii, und ist
das letst aaff der grub, and das acMndmener
im mf«>. FriM. 96>
S«'lnncvehe. Stoff der « Vehf, Pelx. t.xx
sein scheint, falscher Pelz. — <£in kugelh&t
Bit tekmev^; den Joli. v. 8. Araarin ge-
raabt. 13<X). 'K'.i> ^cfilnfche vcdcr, ilie uas
aader des deolieuä rüg». 1418. S. Thum. J^'abr.
Sddahvt. breiter Hat um tieh vor dem
Sonnensch' in /n ^1'^^vnl:ren - Der Pilp^cr
braucht «einen Schtiüwt die Uitz nnd
Soniiea». Odier. Bllir., <H^ a.
Ällenianisch Schiehut. Ho!» 1 '1, 272.
SdiinihauH, Sohlachthaos. — «Der narreoht
Mauoh will ntt glauben das ia der Teufel
fiirt in Banden, bis das er in brinfrt zum
Sckinthua, da in die göttlich Straf für den
Kopf schlecht». Geiler, Baum der Sei., S7 ^.
Sobipf, nach Gödeke, 146, der Pflock, wo-
rauf die Armbrust beim Anlegen ruht. —
Binetn Schützen «ist vermokt stniodar idk^*.
Brant, Nsrh , 73.
Schirmeu. fechten, eig. pariren ; franx. es-
crimer, engl, to skirmish. Scherz, 1411. —
«Wol »chirmen, starke ringen». Gottfr. v. Str..
1, 31. — *SshirmeHt vasto al umbe üoh mit
dem swerte des heiligen gottes Wortes». Tan-
1er, 322 (56). — «Es kumpt das zwen mit
einander »Firmen mit zweien Schwertern, der
ein möcht wol dem andern eia Sehlappen
"^et"»!' lind im ein Or abhauen, oder im den
Kuopl oder das Criitz in die Zeen stossen
daa im das Mul blatet, abor er thut es nit.
er xengft es im, oder so es daran ist so schlecht
er mit dachem Schwert dar». Geiler, Brös.,
1, 103 — «Einer der do nnmmen halber
tehirmen kan der selb würt ee frcschlagen
weder der du gantz nüt kan . . . Aber einer
dor do nssgelert hat und Sf^hirmen kan. der
selb würt nit liderlich g-eschlagen» Id., P( «f
3, 106 — «... Und stellen in für sicli als
ein Heibart mit einem breiten Isen, denn
halten sie in fnr das Antlitz, denn für die
Seiten, dü Sachlagen &ie damit umb t>ich . . ..
und $thirmetU domit uff alle Ort». Id., BUg..
39 *. — «Unsere armen Jungen, wann ir sie
ze Schtüen schicken . . sie selten studieren,
so lanfea sie den Huren nach, sie leren achir-
fMn, sie spaeieren, sie spilen, sie springen
Stein stossen etc». Id., Narr., 69 «; Siind. des M.,
52 b. Etc. — Aus dem Klagspiegel kann man
lernen, «wie man darusz »chirmm müg und
fechten, — das man bei gut bleib und bei
eren». Brant, Klapsp., Titel, verso. — Ein
Priester, beim Gottesdienst, *8ehirmet hin and
kere (mit den Armen), als ob er uff der focht -
schul wcrc». 3Iurner, Nb., 42.
Schirmor, Fechter. — «Soltc ein mensche
ein »ekirmer worden, nnd wolte es nQt leren,
er möhte grossen schaden tön», 'i'auler, 39»'
(68). — «Es mfts ein kempfe oder schirmer
rU stroieho verlUift « . . oba or die sehirms-
lege alle wol Ii rcn kan». Claus v. Rlov.
— «Ali «in Schimur dor mit einem gUizigou
Schwort oin Apparat imoht». Ooflor, 7 Sehwer-
ter. F, 4 ». Etc.
Gomraa gerom. : «Gladiator, ein Schirmer,
Peohter». Dasjrpodins kennt das Wort nicht
nirhr in lÜr-M'-n; Siii:i
Schirmgeld. — Geiler, Irrig Schaf, A, 3 ».
S. dlo Stelle «nter dorn Wort Cfemrf.
f^chirmgelil war einn .■\l»n^iib6, welche die
geistlichen Anstalten an den strassb. Magis-
trat an ontriehton hatten, nm dessen Sehirms
und Schuf/.f> /u !,T-n;r-ssiMi.
Mchirmmeister, Fechuueistcr — «Es was
ein seMnaeMw, der het in vil Stetten sehnl
^n-halten».Panli. 198. — «220 par «dUllMMMrtsr»
(gladiatores). Eingm., Ciisar, lü8
Sehlrflifltr«ieli, Foohterkfinsto. — «Glaub
den wibern im grund nüt, - wiltu behalten
laut und liit, — denn wann sie mit dem schirm'
atreiA kommen, — so heissts den gonch vom
nest genummen». Murner, Genehm , k, 2 k,
4 «Ich ker mich ietz zu dem scAtrtner
und vorfiMhter der leren dootor Luthers, lud
ziihe harfür seinen ersten schirmstreich». Id,
Luth. Narr, B, 2 «. — Die Geberden der Prie-
ster bei der Messe, «die sie selb »ehimeireieh
nenn' Ti> Bnt/er, Neuer, H, 3 ^.
Schluchtutunet, November. Kalender, 1484.
Weil man im Nov. Sohweine f3r den Winter
schlachtet?
Schlafern, Sintern, schläfrig werden. —
«Sie legen sich schlaibn ee sie sdkk|/iHi».
Geiler, Seleii]i l86b,
S. aucli blojern.
SchlafTendig. schläfrig. — «Es fliessen alle
Siindrn nss Miissiggon, darumb so ^^ull kein
Men.sch also hinlessig und schlaffendig bcin».
Geiler. H Marien, 18 «.
Schlaffendigkeit, Schläfrigkeit. — «Gar vil
Menschen werent beraft das Brot zu essen im
Rieh der Himmel, nnd aber f>,^ar wenig werent
deren die sich richteten das sie dar konient,
propter iliuram turpurem, uiub ir Schlaffendig-
keit. I^assheit. Liederlicheit oder Fnlheit willen».
Geiler, Post., 8. 43 a.
I Schlag, Zuschlagpreis, Kaufpreis. Scher/,
1413. Die Verkäufer hatten bereits die Ge-
'wohnheit /n liohe Preise zu fordern und mit
sich markten zulassen; SclUag, Preis um den
die Waare zuletzt zugeschlagen wird. — <Dat
halff ab. ist ietz vast der schlagk». Brant,
Nsoh , Ö2. Dat iialß ab, niederdeutsch «is. den
vorhergeh. Vers); man bot die Hälfte, und
erhielt dafür die Waare — «Man kan ietz
nüt verkauffen me — man hab dann gott
geschworen ee, — nnd so man lang man
schwört in und usz. — so wnrt ein rtscÄer-
schlag dann U8z». Ibid., 61- Die Fischhändler
scheinen im Rufe gestanden zu sein, zu hohe
Preise zu setzen; sie schMuren nichts nach-
lassen zu können, und schlugen dennoch zu-
letzt wohlfeiler zu » l hidorköuffer, proso-
neten, — die äff beiden siton roden, — die
flindt Yortragen (?), kouffscldeg maohon, —
und lie^^Mul da^ die balokoo kraobon». Unmer,
Schelm.« d» 6 a.
Hg., dwi bmh tielt Ibst vorgenommen hat.
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Vorhaben. — «TcTi wolt der weite tand be-
Bclireiben, - do niust ich uff dem sehlag
beliben». Murner, Schelm., k, 7
Schlägel. Zarncke, zu Braut, 412 : «eine
Portion, so viel man mit einem Male kauft».
Oödeke, snBrikiit, 186, zu Mumor, 81 : «Zuber>,
was ehnr passl, obgleich mir da« Wort in
diesem Sinn zu Strassburg nie vorgekommen
ist: Sdüegtl ist eine Kevle, ein grosser,
sclnvcrer Hammer. - «Der vojEft . . . und
ailvücnt MH1S7 zu sim «lisch — darvon ouch
hau ein schlägU visch». Brant, Nsch., 70. -
«Wer ili) isst vnn üwerm tisch, - der nimt
vom Bclüegel sinen fisch*. Murner, Nb , ttl.
Schlagen. S. Slage».
SchhiTi-. S Slang
ächlHpi>en. Schlappem, g'ierig und mit der
Zunge Geräusch machend essen oder trinken,
wie Hunde und Katzen tlinn; fig , plappern.
Schmeller, 2. öao. — >Iaii soll «ordentlich»
essen, «nit also in sich aehlappm wie ein
Hunt». Geiler. Siind. des M., A, 4 ". — Das
Evangelium wird in der Messe «nit gelesen,
sonder über einander geicMappert* . But/er.
Neuer., H, i^. • «Sinsrt and leset sie fdii'
Psalmen) mit hcrtzeii, nit heult und schluppcrt
sift übereinander, wie die hungcrigc jaghnnd
thnn» ITohenlohe. 0, 2 — Gebet das <un-
verstentlicli hingescMappert würt». Wurm,
Trost. 'i2
Schlecht. S Sieht
Schlechten. S. Slihten
Schleck, Gesclileck 1. Gelüste nach gutem
Essen, franx. fourmandise. — «Ist es Sach
das der SehUtx dich treibt, das du gern das
und das essest und trinckest . . .» Geiler,
Emeis. 7.ö a. — cNit sind ir hinnsgegangen
in die Wü.Hte, das ir hond wellen sehen einen
Menschen . der do anhing den Lüsten und
dem SdUedt»^ id.. Post., 1, 6 *>, — «Urob des
Oetehhek willen» Id.. Sand des M.. a, 4 ■.
y. Leckerbissen. — Mnses «hct wol niüiren zu
Hof sein gelegen aud die gaten gelen Soppen
nnd Sdüeek essen ttnd andre Instliehen Tmeh-
tcn». Geiler, Selenp . ly.' « Da ein Menstli
Schleck essen will und das Volbringen. Gott
greb es aei wider Gott oder nieht . . •» Id..
Snnd des M , 7 Etc. «Es ist schand.
wer darafiter lauffi — und fremden achUck
mit nnsneht kauft*. Brant, Pseetns, A, 4 «.
— «All schleck versuchen ist nit gut» Bfurner.
Genehm., h\ 8 «. — «Dann sucheut wir all
fdUeefc herfSr, ~ hofficren, sprechen: fronw,
das nenit ir> Ibid., E, 4 •'. — «Wer nit von
essen settig wUrd, — der fult sich worlich
mit kdm «dUsdl;, — er es« dann einen grossen
icli darf.s nit sagen». Iljid , F, 2 —
Mau trug einen : «sag was ist der best $chk^?
Er sprach : so sai? ieh avfF mein eid, das ich
nie hes^er.s messen hab dann einen al, lies/
ich mir in einer gansx braten». Fries, 41
— Kalbsang^n sind «ein guter sdUedb». Ibid..
82 l». Man kann in der Faston «unseri
bösen bcgirden rath thun mit anderen schlecken*
als Fleisch. Zell, k, 9 «.
3. Fig., Gewinn. — Der rierus «der will
den armen man erst schinden, — ob er oaeb
mSelit sia sdUedUm find«». Hwiier, Nli., 110.
— «Heiligenpfleger, nement war, — das 5wer
keiner nit verfar, — om ein sdilecklin geb ein
schleck, — solt ir von der weit hinweg».
Ibid , 118 (mn irdisohss Ovt das ewige preis-
geben).
SeUeekea, lecken, gern etwas gutes essen,
schmarotzen. — «So du dir lasse&t kostliche
Ding kochen . . . on Not, allein das du einen
Anmut dansn hast und das dich der Glust
dnr-,'ii treibt, das ist geschleckt*. Geiler. 7
Jse Ii werter, G, 2 ». — «Adam and Eva
scJüecketen von dem Baum in dem Paradiea»*
Id., Sfind. des M . 14 ». Etc. — «- . . der
herren knecht und ander, die zu hoff ^mA
sdUselm ... das er sieh mit deller schlecken
ner». Brant, Nscli., 96 — Der Geistlichen
Gewohnheil ist <die warheit schwigen. deller
srhkckeu*. Murner, Nb., 11. — Ein Pfaffe,
der da» HcilitTencnt nicht nngreifen
meint er sei arm, und hett zu scJdecken kum
die finger». Ibid., U6. — «Die wiber künnen
das verdecken, - den gonch in einen pfeffer
stecken — so siisz, das wir din iiu^er schle-
cken — and wenent das wir hiener essen»
Id , Genehm.. F, 1 ». — «O gnter schraut/J
die ünger scfUecken !> Id . Luih. 2varr. 24. 66.
«Ich wil dir ein speis kochen .... du
must die fincfer darnach schlecken*. Fries,
^ h ~ «Soliche äeltzlin werffen sie etwan
ander die schäfflin domit sie die aangen sdUs^
cA*n». Zell, q, 4 b.
Schlecker, Schleckermaul, gourmand. —
«Wenn es (eine gewisse Speise) etlich schUcker
^i-iszten, so würdent sie es müssen haben».
Fries, 32 a. -~ «Ein her hat ein kelterin. die
was ein schleckerin», Pauli, 224 — «Die
schUckmiÜer» essen gern Aal. Fries, 40 >>.
Schleckerhaft. Schleckerhaftig. 1. Be*
gierig nach gutem Essen — «. .. I)as ist
das ein Mensch fliehe die Tisch die einea s«
»MeekerhafUg machen ; von ersten muss da
sein ein Supp oder Muss, Tlrrini:-. frebacTien
Fisch und grün Kraut darzu, darnach Pfeffer
und dann Oalrey, fünf oder sechs Trachten ;
wie rniicht einer da messitr werden !> Geiler.
Sünd des M.. 11 Etc. — SchUckerhfufftMe
menschen begeren seltsame speise». Pauli.
4n. — <Fraw. wie sein ir so /icMeekerhafftiff ^
warumb haben ir mix den al fressen?» Ibid^
19.
2. Angenehm zu essen. 1' i kprhaft. — «Ein
Mensch, der von zarter (Jomplex ist und nit
grob Speiss erleiden mag. das ist ein ander«
dan da ein Mensch der schlec'kerhajUgen Spei-
sen gewont hat, und ist nit unrecht». Geiler.
Sfind. des H, 4 b; Selenp. iOfiK — «In
schlcclhixfftfH speisen seind sie erzogen». Adcl-
pbus. Khodis, I, 2 a.— «XostUche trachten
nnd tdaaduthafftige speist». Pauli, I6Ö.
SchleckHch adj von Sohleck. — «T!r sol
lugen ... das er die Speiss brauch, nit allein
nmb Behleeklidlei Lnsts willen, dammh dan sin
^yo\ scbmaekt . . .» Qeüer» 7 Sahaldan» K,
4 0.
Schlefferich, Schleiferlleb, sdhlifHir- —
«... die Hchlrfferlichm menschen zu erwecken
. . .» Pauli, 14. — «... so jr vileioht nit also
ssU^^Mdb tdt». HohenU A, 8 >. 8. 8ki^tH§,
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— 906 —
Schlegel, Keule, Hammer. Den Schlegel
verfea, eine Art gymnasUsclien Spiels. Aas
iea TOB S^rneke, Btiö, citirten Stellen ersieht
man, dass der Ausdruck spriichw örtlich, einem
n üefftUea lü|;ea, bedeuut. — «Wer vü redete
der redt diek sn tU, — nnd nnss oneh sehies-
zen r,u dem zil, — den tdUtfel werffen verr
and wit». Braut, Nsch., jM. — ^SdtkgAwrftr,
orinbiMer». Homer. Nb^ 61.
Sih!eicherlin>j:, ein sich heimlich we^^schlei-
chender Wind — Böse Gedanken «seind die
S^UtiehuUng die von dir lelber ussgon, die
TnntMlMi Mit dtt beichten». Gcikr, Brd»., %
U 1».
SeUell S. 8k' f.
Sehleigem. schlag-en, strafen. — «Der Am-
netsfcer sol redlich daroff schiahen und die-
selben wefdelieb sn «dUeftwm, nff dti sie
wi:i?cn i^i^*^ sie Vatter und Mater in Ercn ha-
ben sulleu». Geiler, £v. mit UssL. 19ö
SoMeiceni, veraehleiem. — Kein Wdb «on
<ion Spiegel etwas dot, - ee sie sich adUei-
gern recht darvor — and mutzen, gat wol
Qfls «in bor*. Brant, Nteh., 60.
Srhlonmifn. nnmiissif: geniessen. Neutr. :
die bielleti bei dem Wort deamtH. AoUv :
«wa vir wen! das frfiatüok idUraMmn». Mnr-
ner. Nb.,
Scblenip. Schlempt, luaiic. S. auch Slempe.
I. Die Schlempe an einem Tbürschloss. —
Geil r, Kmeis, bO K S. Muiek, Attoh in Wnr-
tenberg, Schmid, 466.
2. Sehloss an den Büchern — «Güldene
SehUtnpm nn den B&eheni». QoUer, Banm der
SeL, Ä>i>.
•A. Sebnnllo. — Die Frauen «treiben vil hot
fart mit dem scJüempen» des (liirtph Pauli, 2-^1
Schlenker, SIenger I Schleaaer. — iDa-
vid thet fünf Kissling in ein liderin Sack nnd
thot einen in die Schlenker». Geiler, 7 Schwer-
tmr, P, 5«; Holl Leu. b, 1 «. — «Mit arm-
brosten, Mchienckem nnd »teInwfirflFen, usz den
thurn und schütten. . . veriagten oio den
feind». .\iielphaä. Türk , D, ö «.
8. Greese Worfmasehine. — «Der Tjnrann
ward zornig nnd hiess den Jnnp'en in ein
SchJunckern legen und in über die Mauer aus-
werfen in das Wasser». Geiler, Brös., 2, 8
— Sie «wurfTen aus/, dem schlosz und der
»tat grosz stein mit werffzeug. schlenckem und
nndern instrnmenten» Adelphus. Barb., 27 b.
— «Der tiran gebot man solt Pelaginm in
ein schUncker legen, und in zn dem zil werffen
über das waaser*. Pauli, 377.
Schlenkern. I. Schleudern, wegwerfen. —
«Die Schlange die S. Paalo an der Hand bleib
hangen, da er Holt/, rasplet, die schlengeri er
in das Für». Geiler« JSarr., X57 — «Ich
sprich, sie ist als wol din Kind als die andern,
«iu sMenckerst es aber eben von dir wie einen
Hand den man in das Waaser wirft». Id..
Haa im Pf.. B, 5 b. BCe.
2. «Die Arme hin und her scJüenckem». Id..
Scbiff der Pen., 30 ^. — «Darumb so sol mau
das h. Saerament mit beiden Henden tragen,
und nit in einer Ilant i!s ein Sperber und
mii der andern Hant »chlenckem». Id., 3 Ma-
Sehlenkerwerfer, Schleoderer. — tScIuitzLn
nnd «dUmob«rwni#<r» (fnnditores). Bingm.,
Cisar, SO*.
Schleppor, Rotwelsch. Art Bettler Nach
Gödeke: «angebiioh geweihte Priester, die sieh
▼on einem Knaben fahren lassen». — Mnmer,
\b., ni.
Öehlefcierlin, Schlütierlin. Jemanden «ein
SMeittfiin naehsehlagen», spdttiseheOeberdenf
lieblose Bemerkungen ^^egen ihn raachen. —
«Also seind gemeinlich die Töchter die in den
KremerledUn sitsen, die riehten jederman ubs
und schlagen jcderman ein SchletUrlin naoh».
Geiler. £v. mit Ussk, 220 «; Post., 3, 71 a •
BrSs., 1, 81«; Sünd. das Iff., 98 b. Ste —
Schmeichler die einem hintrr dem Rücken
«ein Ikhlötterlin schlagen oder eseisoreu be-
wegen». Wimph., Synod., 11«. — ISiner «knnt
iederman ein 5WUo<f«r/»nschlaq-rn> Pfiiili, 338.
— «Soloher SchleiterUn soll kein frummer
«lurist nebten». Blindenl« A« 2
Heute sagt man «ein Schieiterle anhiinirnn ».
— Bairisch ebenso: einem einen SchletlerUug
anhängen. Sehmeiler, 3, 460. Znr Erkl&mng
des Worts rinnert Schmeller an das schwe-
dische sladäru, lästern. Mir scheint die Sache
näher zu liegen. Erisch, 2, 801, bat: «fidUMsr
der Kinder, crepitaculum», was wir heute
ikUpper oder Kätsch nennen. Da es bei Geiler
immer heisst ein Schletterlin nachschlagen, so
halte i> ]i len Ausdruck für verwandt mit die-
sem Sthiotter, und glaube dass er das Geräasoh
bedeutet, das man durch Schnellen der Finger
hervorbringt Dies wir ! thrils dadurch bestä-
tigt, dass zuweilen Scfuuilerim geschrieben ist,
theils durch Brös., 1, 31 wo SddBUmiin und
SchneUig neben einander stehn : «er möcht
dem wul eiu SchneUig geben und im ein Schlot-
terim schiahen». Ab man in der Folg* daa
ursprünglichen Sinn vi^riTn««. ersetzte man
nachschlagen durch auimngeu; mau dachte
etwa«, das man einem aus Spott an den
Rücken hän^^t. Nach Schnioüer findet sich
schau bei Hans Sachs «HarbauL, ^duoiUriem» .
Also einem ein HMurbftnd oder Meli einen
Zopf anhänsren, wie SS jetst noeb nngOBogene
Kinder tbuu.
Schietz. — Geiler, Selenp,, 808 h. 8. die
Stelle bei dem Wort Fürgriff,
Schlichten. S. Slihten.
Schlicken, schlucken, verschlingen. Be-
necke, 2, 2, 896. — «KMtschlickende, langwirig
gerichtsübung». Wimph., Chrys., 2 f^.
Schliefen. S. SUeffen.
Schliff, geschliffene Fläche, glatt und ge-
fährlich wie Eis — «Wir faren off Unfalles
schliff». Braut, Nsch., 106. S. auch Steife.
Schliffen, schleifen, auf dem Eis. — «Wie
nff dem ise glatt darvon »ehtiffem». Mnmer,
Genehm . 1?. 4
Sclilinden, schlingeo, schlucken. — •Schiin-
den oder seblneken ...» «SobmersUehes Sekun-
den » Fries, -^i .32
Schliudrapp, von schünden, verschlingen,
nnd Rapp, Babe. — Wer beim Essen schlechte
M.iiii Ii ti hat, «den selben man ein softlMiÄi(i||ip
nennt». Braut, Näch.. 110.
«ScUiadong, transglutio». Gwtd., 86 >.
St
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— 306 —
ScMipf. las Sohlfipfen, Ausgleiten. — Ein
Schütze ielili, weil er «dat am anschlag man-
eben Khiipf*. Braut, Nieh., 73.
Schlipfern, Schlüpf^^m, schlupfpn — «Ein
sohlipferiger AI aelüipfert oder schleift einem
allw«|roii QM d«r HMd; Je herter man in hebt,
je mer er oss der Hand schlüpfert». Geiler, Has
im Pf., C, 2 b. Etc. — Die Schlange *8(Mipfert
ir dnreli alle g^Uder». Hnrnert Yirg , y, 1
SeUitt, nioht blos Schlitten im 1ieutig:en
Sinn, sondern flberbaapt Fahrzeug, Wagen.
«Vehieidmn», Vocab. opt, 21. Dies ist die
Bedeutung in folgenden Stellen: «Wem sack-
pfiffen freud, knrtzwil git, — und acht der
lutrpir nnd Inten nlt, — der ghört wol uff der
narren scMitt». Brant, Nsch., 55. Vergl. 99:
«die mag das schiff dann nim getragen, — sie
mQsaen an den narren wagen». — «Das recht
zn gon . . ., das fihe zu triben und einen
Khlitten zu iieren». Mnrner, Instit., 88 " (dei
tat. Text hat vehiculum). — Angnetns «-wie
er drei mal hat triumphiert, — gen Rom anff
MhUtten eingefUrt*. Id., Virg., c, 7 b.
Sebiilten, fahren. — Behüt «mich vor dem
grossen narren, — der daher sehlitt uff dem
karren >. Murner. Luth. Narr, 11. — «... der
also für gescMittet her». Ibid., 10. Etc.
Schlossweiss, weiss wie Schlössen, d. i.
wie Hagelkörner, blendend weiss. — Bei der
TerkUrong Cbristi. <luit die Seel herfürer
getmngen in den Lib und hat gemacht da«;
der Lib also gelestig ist worden als die Sonn
« . . und das seine Kleider do sehne- oder
»ghioasunss worden 8int>. Geiler, Post., 2. 29 ».
— Eine weltlich gesinnte Nonne sorgt über-
mkerig für ihre B^nemUehkeit, «es muss als
8chio88U)eisse sein, starck, zart, kein Stöublin
noch Federlin uff dem Wiler, kein Flecke
am Schlapperen, kein RantxeUn Bin Bett».
Id., Prcfl n. L., 89 «. Ete.
Jstliluih. S. Sluch.
Schlucke. S. Slucke.
Scblnnk. — «Die die allein do gond
Schlmickm schlaheu, füllen, fressen und soffen,
die scind kein Nuti einer Oemeind». Geiler,
Post., 2, 4 «.
Schlunk, hanstus, Schluck, ist das Sabst
von eh'fiAm, eeblucken. Der allgemeine Sinn
▼on Schiunken schlngen ist, dem Zusammen- 1
hang nach, nicht schwer en fueen ; woher '
aber der offenbar bildlieke Anadmek, das
weiss ich nicht.
Schlupf. 1. Enger Durchgang, durch den
man sozusagen hindurch.sciilüpft. — «Das
Kloster ist im zu eng und ein Kerker; das
ist die Sach umb deren willen also Not ist
alle Schlügf ZU Teimaeken». Geiler, Selenp.
51 K Ete.
9. Sehlelfe an einem Band oder Seil —
«Wer mit schalcksleuten beladen i!<t, der so!
den «cMmi^ abschneiden und sie lassen gon*. ,
Mnmer, ufenap., 67. — «An dem ennel loUen
zwen schhtpff sein, vüt yeder riten einer». !
Qersd., 46 «. i
8. Seblinge. — «Die Vogler, die da aehlupff
nnd str
Wurm, Bai , b, 8 b.
Schlüpfern, ausgleiten. — «So wir etwaj
»Mupffem nnd Inen . . .». Zell, r, 4 b. j
SchlurafFe, Faulenzer, dür i?ern jrui lebt
ohne SU arbeiten. — •8ciüuro^tn^ die ineo
kein ander Shid nnd Seligkeit eeteen dun dln
Welt». Geiler, Narr, ^ic; ^ .>ran spricht;
schon umb den »cMuderaffen». Brant^ Nach.,
100. » «Dae MMan^mMAtf >. Ibid., 1(N.
SchlnrafPen, mttesig gehn, faulenzen <Tn
dem Heumonat so man Heu macht, und eio
' Teil mässig gon zn scMuni^a» nnd rieb irrm
hs'Tn die Hitz der Sunnen und die Mnckcn
uuU Bremsen die sie bissent . . Oeiler,
; Bilg., 147 b.
I Schlnraff<^nland, imaginäres Land wo es
einem wohl geht ohne AibeiL — «Sagt man
von Gott, von den Heiligen oder Ton dem
, nimmelreich, so ist inen eben als sagt man
von ScMauraffentand . . es ist inen neissvaa
ein fremds Ding an hdren». Geiler, GeibrtL
Spinn., P, S B. — Geller nimmt das Wort
sogar im Sinn von Paradies : ^Stephan . .
sähe in das Vatterland, in dae StMurafenlani,
I da sah er Jhr<^iim ^ft r.> Narr., 218 ^ «Wir
' faren in SQhiuntjß tniand* . JJrant, Nsch., 104. —
Wenn Weiber die Ehre verloren haben, «to
sint sie im achluraffenland^ Blumer Nb.. 90.
— «Sie hon ouch ein in schiuragenland, —
darumb sie so gut leben haut, — da iet leb-
kuchcn iodo v ant». Id., Luth, Narr. 8V«
Zarnke, 455, halt SefUuderaffe {s. oben Schlur-
äffe) für die ursprüngliche Form, «entstanden
aus scldudem. srhlpTidern, nachlässig arbeiten,
welches schon truiie zusammeagezogeu ward
in sluren*. IHee ist nicht richtig; die Ans*
drücke slurm nnd Shtr. Faulenzer, sind älter
als sc}üudern\ sie hüben sich bei uns erhalten
in heruvMchluTen, müssig umherschlendern, und
Srhhtri, tra{rer Tagdieb. Schludern, Schluderaß
aind nur Erweiterungen. S. auch Wacker*
nagele Wörterb., 265. Als man anfing « in
au tn verwandeln, sagte man auch StMIaumf.
Neben Sluraff erscheint auch frühe &cixoü
Slaraff] zn Strassburg, z. B. im Jaiure IdSb,
ein Hans «zu dem Slaraffen*.
Stlilut, Schlamm. Schmeüer, 2, 538. — Gott
hat mich gezogen «aosz dem schlut des el«
lendes» (de luto). Nächtig-., Psalter, 99.
Schlntte, Physalis alkekengi. Kirschl., 1,
534. — «Safft von den schlutten, die man nent
alkakengi>. Gersd.,66 a. ~ «Alkekengi,eeMiiKai
oder soborellen». Ibid., 89 «.
«Schmnckung., Geruchssinn. Fries. 25
Schmaltz, Fett. — «Darunder heb die Pfan
deines Hertzen, nnd enpfach Schmaltz der
Liebe>. Geiler, Has im Pf., d, 4 «. — «Wann
du . . . ein rouhen Gedaook hast, so kumpt
der Toffel nnd wfirffet S^mtUtM daran, und
•ehirt Feuer zn, das das Heffelin sieden wnrt,
. . . das beisst dann ein j^gdtmolUUr Oe-
danek». Id., Brös., 1, 70 1>. Ete. — «Wir
treufTcn sie (die Pfaffen ) mit un.serm schmalU».
Br&nt, Epigr. Copie, 228. — Ein Narr «schmiert
sieh wol mit esels «eAmoUr». Id.. Nsch , 16.
— Wer nicht \n<;t, «der .selb miest jetzund
hungere sterben — und in seim eigen $chmalU
▼erderben». Hnmer, Sehelm., g, 7 e. ~. «War-
lich hie nacli lieben werben . . ., ist in eigneiB
MchmcUts ersterben». Id., Miile, A, 7 a. —
worden die PriUaten «geeottea und febratan.
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— kiiii quintlin achmalU der geistlirln ii —
von inen fiel in Sicherheit». Id., Nb., 132. —
tSehmaltz von gensen, bereu, menschen, iteni
»dimaltz von ochsen klawen» Id., Gayae, 408.
— Die ProtlifTPrlclöBtcr von Strassbnrg, Schlctt-
sladt and Zürich «seind drei schmaitzgruben
SO gnU — darin man hat ein freien mut».
Id., 4 Ketzer, C, 7 « — «Schwynen sthmalU
oder gensz oder enten schmaltg*. Gersd., 47
— «Mancherlei achmaltz, hünerschmaU::, srAi/n-
nescAmaltz, fochs, bcren, kateenschmaltt». Fries,
80 * (in der Medizin gebraucht). — «Ich hab
ODser hu87, versorgt mit wein, brot, saltz,
fleisch, schmalU: Pauli, 122. — cWa das
baviniöl wechst, braucht mann tn dor speisz
anstatt des athmalte oder 1 n[t(rs». Naclitig..
Psalter, 867. - Gewiase Würmer «so man
sie trueket, so gebeut sie eiti sehvartsftir
geel s<:hmalU*. Brunschw., Dist , 92 — Zizini
war sehr diok, aber ihn «bindert da« ge-
wieiht . . . des idmtütg g'ar nfehten». Aael-
phus. Rho(h^. G, 2" — Ein Giinkler «bringt
offen»dimak£ usz morenland». Mnrner, Nb ,
SciuBalteeii, Fett an etwas than, heute
schraclzen. «Du» ist die Fröd des Haber-
m&a, das es wol geadmaUst ist. nit verbrant
ist. und kein Flieg darin ist*. Geiler. Ev. mit
Uesl-, 98 o. Etc. Lügner können «gtite sach
mit böser uhmaiUen». Horner, Schelm., g, 5 1>.
SehmarotMr. SehnonitBer. — *8ißmumU-
ser und schmalt/.bottler». Murner, Nb., 61. —
Bei Geiler, nur im Sinn von Geizhals :
•Einem geitigen Hensehea, einem Kanlinan,
cim Zncher oder SchmaroUtr wurft er (der
Teufel) für ein Logelin mit Gelt, dan sein
Saeli ttot Tag nnd Naebfc wie er nor mtg
Gut iibcrknmmoii». BrSs.. 57 t>. — Ein
geiziger Probst bat einen Domherrn ikm sei-
nen SehaAier fBr einige 2Seit zn fiberiaasen ;
alt er dann von Letzterm verlangte ihm attch
•den minsten Pfenning zu verrechnen», ant-
wortete er. «er wer ein frum Man, sein Herr
het im vertranwet, er soll im auch vcrtrau-
wcn, es ^nämlich das kleinliche Verrechnen)
wer gar Sehmarotters und Stümpers». Eneis.
3g a — cMan Sprech, ich wer ein Schmürtzler
oder ein SehmoruUer waii ich nit etwan Gest
lade». Narr., 78 ». - Pauli, 60 : « . . Schma-
rctzer, der weder Gott noch der weit nichts
mitteilt».
Vor Gellen Zeit ist mir das Wort nicht
bekannt ; es muss aber liwiL'^t bei dem Volke
üblich gewesen sein. Ziemann, 402, führt aus
dem yoB Maesmann in seinen Denkmilern
heraaspeg^ebenei) Wahtelmiire Smariae an und
erklärt es durch Schmarotzer. Letzteres ist
offenbar aof die nämliche Wurzel zurückzu-
führen wie das gleichbedeutende Schmürtder.
Nach Schmeller, 476, bedeutet im bairischoa
Dialelct schmirzein anoh heute nuch so viel
wie geizig sein. Im spätem Sprachgebraach
hat Sehmaroteer nur noch den äiim von para-
siticus, einer der sich von einem andern zu
Gast laden lässt, weil er zu. geizig ist um
auf eigene Kosten zu speisen, so dass also
auch hier die ursprüngliche Bedeutung zu
Grunde liegt. Die Etymologie, die Frisch, 2.
206, vorsoUägt, bezieht sich nur auf diese
letztere sneziellere Verwendung des Worts
nnd darf daher bezweifelt werden ; die von
Scherz, 1423, versachten haben gar keinen
Werth, Woher aber der Ausdruck? wie bei
manchen andern volksthümlichen Redensarten,
wird sich diese Frage M'ohl schwerlich ge-
nügend beantworten lassen Bevor jedoch
das Grimmsche Wörterb. nicht bis zum Buch-
staben S vorgeschritten ist, erlaube ich mir
nicht etwas bestimmtes hierüber zu sagen.
Hchmatzen, ein Geräusch mit der Zunge
oder den Lippen machen. — «Isa still, nit
schmau mit diner spise». Brant, Theem., b,
2
8e1i me^sken • 8. Anocfeni.
Schraehe, SniShe. Schmach. - ■ «. . . das
i er sein hauisfraw wider fündt, — on ehebruch
I und nntngends tefkinefte». Mnrner, Virg., I, 71».
Sohmciehen. S. Smeicheti.
\ Schmeisben, cacare. — «Gras und Kxüter
I nnd etwan Mittet, die da waolieen (anf den
Biiuraen) von dem ^hmeiiaen der Vügel».
I Geiler. Arb. hum., 26 b. _ t£e flog ein
Isobwaib m dem fraster fn, nnd 9«mma$et
im (einem König) in die äugen s i blind
ward». Paoli, j^l. — Auf das iireuz «der
kirehen, do «dhiaejsssw die rogel nffv.Bfttheelb.,
b, 3 b.
Schmer. 8. 8tner. ,
Schmetterling, Baekenstreieh, von sehmet»
tcrn. schlagen dass es einen lauten Ton gibt.
— Die Mutter «gibt dem Kind ein Schmetter-
ling an ein Backen, des es nmb dQrmlet».
Geiler, Pitg,, 141 b; Post., 2, 61 'v
Wir sageu noch heute «ein SchmeUer aufs
Loch». fSr ein Schlag auf den Hintern.
Schmicli^. schimmlig — Brod dat ««cftme»«
lig* ist 14 Jh. ürk.
Sebmier, 8ehmiemng. i. Das Schmieren.
— «Ich . . . der solich tchmier elft" mnl er-
litten hab . . .» Murner, Gajrao, 40U. 406. —
«leb sah ir \il sterben in mittel der sdWiM»-
rung». Ibid., 410.
2. Fig., Bestechung. — «Man iiadt der stett
noch me dann ein, — do man hant9i3mienm§
gern uff nimt>. Brant, Nsch., 4Ä.
Schmieren. 1. Das heutige .'schmieren, mit
Fett bestreichen. — «Wer müs wil fahen noch
seim sin, — der schmier die fallen doch vor-
llin. — üLs ist ein Sprichwort hcur alh fern:
— wo man schmiert do fart man gern*.
Murner, Schelm., f, 1 >>. — «Den kam r i^rhmie-
ren*. Id., Nb., 1.S9. — «Das eisin üdamrten
sie mit Schmer». Id.. Virg., Z, 2 — «Den
buntschuh «cAwiVren». Id , Luth Narr., 130. Etc.
2. Salben. — «Wenn die Herrn ein Ding
nit gern thun, wann sie aber mit Affenschmaitz
geschmiert werH^Ti, so gat es naher, si hon
nit gern das luun inen kratzet und streit».
Geiler, Brte., 8, 52 «. — Die Pharisäer be-
schlossen man solle Christum gütlich angehn
«und im das Mul weideÜch beschmürbtn mit
Affenschmaitz, das ist mit Schmeicheln». Id.,
Post., 8, 104 «; 3 Marien, 15 b; Narr., 1% b.
— «Man sieht was hoffart arbeit hat - wie
man sich mnte, tchmier ...» Braut, Nsch..
86. — Sie 'Schmieren sich mit affenschmaltz».
Ibid., 7. — «... so wir uns so zertlich Khmieren
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— »08 -
als die T\ e!hor>. Murner, Gayac, 461.
■Sehe-
? Schlagen, verwnndeiL — Eb «strigelt
reu, unc iavatuler aehmteren, — ein priester- muiiühir ofit so räch — das ia der hengst
liehen stat m fSreiit «— bedfit wie man in | «cftmttrt in den bach>. Brant, Nteh., 9ß.
haltpii sol — (las er vor pfot oach rieche \vül>. Pasypodius hat schmtt^^m nar im figurl.
Id., Ead., F, G ^. — Der Pricitcr ist «mit Sinu von <jaccrc dicta in aliqueni, mordere,
köstlicher salb geschmieret, — das er der cavillare».
Christen sei regierct>. Tbid . 0, 1
Schmollen, lächeln. — «. . Wilta lachen
Affeuschmalz war eine, vorgeblich aus die- so sie dich düssentüch anschmoUen?» Geiler,
sem fernher kommaaden Stoff bereitete ond Narr., 197 a.
von Markts-chrctern prepriesene Salbe oder i Schmorotzeriach, kärglich, erbärmlich.
Pomade. Eiuoii «mit Aftonschmalz «rh/meren» Vergl. Schmarotzer. — Sagt man den Prälaten
hiess, ihn mit etwas absonderlich kostbarem sie sollen predigen, so erwidern sie: cJa dss
salben, um ilmi damit eine Ehre anzuthun, würd schtnorotzerüch zugon, wir !;ein() srrosr
daher so viel wie schmeicheln, mit dem na-
tftrlieh sioli ergebenden Nebenbegriff, ihn zum
Äffen machen, f&r einen Narren kalten, be
trügen.
mechtig fürsten; solten wir do schon vor
allen menschen wie die schmutzigen bachantei
und dorffpfefflin? das wer wider forstUobei
pracht>. Zell, q, I b.
8. Mit arzneilichen Stoffen bestreichen. — Schmoratzen, schmarotzen. — •Sthmorth
<Ir bloterortzct . . ., welcher tüfel, welcher j ich mich ninunerseham^.liarner, Schelm^
gouch — hat üch gelcrnet also schmieren, - I d, S ^ ; e, 4 8.
und so manches mensch verlieren?» ^lurner.
Nb., 26. — Solche die «sich mit quecksilber
hond lassen echmieren». Id , Gayac, 407. Etc.
4* Fig., angenehm, einsclinieichelnd machen.
— «Gibt er glatte Wörter dir, — so l&g, du
euch diu wdrter »eftmier». Mnmer. Nb., 186.
St Imjorntzer. S. Schmarotzer.
Schmotsen, schmunzeln. Scherz, 1433. —
Der Neidig« «laehet oder schmOzet spotlichent
wenn man seinen Nächsten lobt Goldin 8pU,
80.
Schmnoken. S. anob Smüehen. 1. Drücken,
Fig., schmeicheln. — Ein Wohldiener driiii^^on. — Sie wollen « I;r worheit in ein
mnss *sehmi»en jedem wo! sin stiru». Braut. 1 wiuckei »chmufkea», Muracr, 4 Ketzer, L. 4 b.
Nseh., 21 — ^ «Lob din obern, «eftimer in wol». | — «Das man villeieht saget von mir. — ich
Mnrner, Nb.,' 96. — «Do si mich gnugsam schmtuM die warheit hinder tür». Id , Nb , 50.
hatten gtdmirt . , .» Id., Oeaehm., b, 2 a. i — «... das ir die bimelkünegin — wöUeni
Sehnlrbe, Sehntier, Sohmierung um etwas | in erbsOnd «e^tiefeen». Id.^ 4 Ketzer, 0, 3 b.
zu verderben. Vergl. Schmirwen. — «So vil ~ «Bio andern eteltcn sich herfür. — mit
menschen nimmer stürben, — liesz man schon i Schwertern für des Schlosses tür, — mit J^os-
die fislsehen sckmirftsn — die man maehet in I sem gwalt zosamen 99ehiuuki>. Id.. virg.,
den win». Murner, Nb., 202..
F. 1 _ Die Mütter «ir kindlin an die brüste
Sdunirtcen, schmerzen. Schmeller, 2, bbl. ^schtnücktett — vor sehrecken . . .* Ibid.,
— «Das seftniffiMi in ser «sz der nassen». 1 7 — Gftsar «seAmudtsf die ellfte legion zu«
Murner, Virg-,, n, 2 b. — Reib dich mit eiuer ' sanicn, rlas ilcn feinden kein grosser anblick
Salbe bis «das dich die kixt zchmirtzet». Fri^, erzoigt. würd». Kingm., Cäsar, 6/ t>. — «Etwan
1081». — «. . . wo jejemaatbdeneh dieaeher- «dWmidtai sie sieh in ein winkel • . .» «Sie
pffe götlichä Worts fmkMrUt hotte . . .»iMchmwMen sieh» in eine TTuhlr Pauli, 29. 38A,
Pollio, Pred., A, 2 *.
Cupido «zu ir (Dido)
vu«v, «.^w»., <. -. I 2. Sich schmiegen.
SebnirwalB. nadi Sehnier rieehen, ranzig i frenntUoh »ehmudtm thet». 'Mnmer, Tifg ,
sein. — Maria Magdalena «nam ein Alaba.ster- 8
bächs mit kostlicher Salb, nicht die da schmir-
«oeitf». Oeiler. Ev. mit üssl., 68 a.
3. Vorstecken. — «Hindern liefen bi der
wand — halt sie dn hafen hin geschmmdU;
Schmirwen. schmieren. — «Wir lesen von ■ Murner, Nb., 67. — «Sin hend thet er hinwi-
S. Bernardo das er eins Tags . . . fing an der achmucken». Id., 4 Kutzer, G, ü i*.
sine Sehn zn sdhMtnssi»». QcSer, Bilg., 96 b 4. Sich ducken, klein maehen. — «Diofanft
- «Ein Isenhut oder ein Araboss. man ratlsst Eigenschaft des Leuwen ist, wenn man ein
gar lang dieselben schmieren und scJwurwen, , Hündlin vor im schiecht, so sümucket er sich
ee das Schmär dorin ging». Id., Post, 3, 10 h. und förchtet sich, und wenet man wöl im
— «Der Herr «chnauwct sie an do sie in auch also thun. Also ein frununor Mensch, so
salbtent ond achmirtoeten» (ihm schmeichelten), er sieht das Got die Sünden straft, so förcht
Ibid , 2, 20 b.
Noch im Bairischen. Schmeller, 3, 474,
or sich und ducket und demütiget sich». Ooi-
Icr, Bros., 1, öO — «So du krank bist, so
Schmitzen. Schmutzen, Smitzen. 1. Bc- achmitckeitt du dich und bleibest daiieim». Id.,
schmutzen, fig. schmähen. — «Es was nit Süud. des M., 17 b. — «Das geschieht uft, du
wüste Salb, als wir Salben haben die da wilst beten und lugest das du bleibest ob
schmutzen». Geiler, Post, 2, 114 b. — «Du [ einem Ueufiin zusamcngeiiehmuckt umb daä die
edtmUMUt uns an nnser Eer». Ibid., 2, 22 ^. < Kleider bei dir bele l i Jas du nit kalt wer»
— «. . . Wenn man dich achmitzet mit einem dest» Id., 7 Scheiden, I, (5 >t. — Ich «%v ill
Schmachwort. . .» Id., Bilg., 69 b. — €Schmitz- mich recht in wiuckei «c/if«wcAr«». Brant, Nsch.,
Isert oder Schmochwort». Ibid., 60 — «Mit 76. — «Jeder rim'hat sich müssen achmuckm,
disen werten ich niemands wil geachmitzt — noch dem man in hat wellen drucken»,
haben*. Zell, r, 8 b. — «Mit vil hitzigen i Ibid., 1. — «... daa su achmuckt es sich,
sdMCswprtsii . . .» Capito, Treger, A, 8 b. ] daa thnl es sieh off». Karsth., aa, 9 K
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— 800 —
6. Verspotten -- «fftblnns . . . von unser wir redlich Bohlemmen, das nns die mfiler
Söldner red geschmückt uad gescliumpftieret ac^utrm werden». Ibid.. iS2. In dieser letztern
i» ar(l.. Ring^., Cäsar, 26 b. Stelle erklärt Lappenbcr'r, 455, das Wortdoroh
<i. Sich aus dem Staub machen. — «Lond schmuttig werden; der Sinn iti aber der:
tr den barfüsx disen biiz — und sie euch liehe wie iti der ersten.
lond nnderdmeken, — so müsKt ir each welter
«cAwtwcAvri» >fnrner, 4 Kotier J, 1 b.
2s»chiuückcrlu-li, schmück, laibtich und leb
halt. — «. . . ßciimüekmrlieh inherdretten als
Sokamtxlen, den Mund znm KuMen an-
bjpten — l>ie Dirne tschmnt^let fein an ntonee
schein». Murner, Lnth. Narr, 133.
Schnabel weide, Speise. Ben., 3, 568. — Die
ein jnnj»'er gesell». Mnrner, Gcuchm., f. 3 ^\ den Bauch rum Gott haben «lassen jncn nit
Schniürtzen. — «Die Güter die dein Nechster sagen, forchtcn der Khnabelwejfäe'. Brunfelt»,
hat. die dich schmürtsen, die du im vergündest, Anstoss, 8 q Sie fSrohten es möehte ihnen an
in darvon beneidest . . .» Geiler, ? SeJielden, I Nahrung fehlen.
H, 4«. Etc I Schnall, Snall, das Sohnellen; im Schnall
Sehmürtzen ist offenbar das Verbnm zum sein, znrüoksohnellen. — «Die weil man das
Sabstant. Schmürteler; hat es einen besondem Fleisch nit pfetzen mag, so ist es nit genng
auf den Geiz bezüglichen Sinn, oder ist es gebraten, was es ist noch im Schnall und
überhaupt nur so viel wie schmerzen, ärgern? widerstot dem Pfct7,en>. Geiler, Brös., 2,80 K
Schmiirtzler, Geizhals. S. SchmaroUer. — ' — «Noch ligt die kagel in dem »duuäl»,
«Man Sprech, ich wer ein Schmürisler oder Brant, Kpli^^r., Zarnke, XXXVII.
ein Schniorotzer wan icli nit etwa Gelt lüde. Solinaphan. — «Es seint dreierlei Rütter;
£« ist be«ter, o Bruder, mau hieas dich ein etlieb nemen e» den Lülen heimlich in einem
8eh$iiürMer dann ein Gnckgler ; e« ist weger i Wald, halten sie vif als die Sehnaphm . . .»
ein .^c/tmürtfjtfr sein in seinem Hus, dan brüten Geiler, Narr., 162*». — «I>ir lleutcr und
fremde Kier naa». Geiler, Karr., 78 — «Der Schnaj^m» halten rauben nicht fiir biinde son-
mnss ein 9ehmürMer . . . sin, — werwil nit 'dem für Ehre. Td, Sfind. des H., 86*. —
sitzen bi dem wiii«. I'rant, Nsch., 91. — «Equites. qui insidiose rapiunt, Schnapphen».
«Wäger ein »chmjfrUiier in sim hos, — dMin Id., Mavic. fat, £a, 4 ^. — «... der «cAMopfta»,
hrStea fMnde eyer nss». Ibid., 80. . der do rtt — nff dem kalsaoker wogend sieh».
SrhmntE. 1. Fett. — «Wenn der Äscher nit Brant, st'. Hichtigrr M;ire «uff den», da
scharf genng ist . . .. so bleibt der Speck i der Schuaphan sich dem Ualsgericht aussetzt,
und der Sefmutw in dem Fell stecken». Oäler, | ~ «Die Sehmttpphanen haben ein Spriebwort
H»s im Pf., C, 6 ». — «O guter tchmuU! die oder Reimliti : Rj^nb n und brennen ist I i i
liiiger schlecken 1> Hurner. Luth. ^'arr. 34.
9. Koth, Unratb. — Ein Narr will beichten,
sagt aber er habe nur gcrintre Fehler began-
gen : «Lichnam ich hab vil gethan, — doch
nun (nur) das tegUeli 9(^mvUm gsehmeiSK —
und Ma.s oin jeder von m-.r weisz». Murner,
Nb., Qödeke: «schiauuea, lachen^ lächer-
liehe, geringfügige Übertretungen?» Sehmu-
tzen hcisst aber bei uns nic!it lachen : auch
ist das Wort hier nicht Verb., sondern Subst.:
ee ist auf Sdkmut»^ Koth« snrückKnfiihren.
Ben., 2. 2, 43a, hat: gesmei?;, 1. T'nrath, 2.
Schand, — Das thuu die besten in dem Land».
Frank, 2, 60«.
Frisch, 'i, yjl, erklärt Schtutpfihan durch
«Beutemacher, Partheygäuger oder Käuber,
welche nit Bfleksea, so Hahnen am SeUoss
haben ansjcrientren und etwas zu erschnappen
suchten». Zarnke, 43B, meint diese von Frisch
gegebene Deotnng, «dass (wie nämlich Zarnke
sagt) da.s Wort ursprun^rlich eine Flinte mit
zuschnappendem Hahn, dann den mit einer
solchen bewaffneten beseiehnet», sei die wahr*
scheinlichstc. Er, der sonst sehr geneigt ist
Brut, im heutigen Sinn. Ich glaube eis ist hier '. andre wegen Uebereilang und Unachtsamkeit
nn beides zusammen zu denken : Schmuttenge-
#c/M»i«M^,g^e wohnliches schmnt/if^e.s Gesdimeisz.
Schmutz, Kuiiä. — «Er hat mir oiu sdwtütx-
Kn geben». Pauli. 142.
Schniutzeht, Schmutzig. 1 Fett. — Per
Aussätzigen Blut ist «feiszt und achmuizeht ...»,
«feiszt oder «dhiiiii<<pi^». Gersd., 74 h; 75 «. —
Bauern wetteten einmal, «welcher sein irlasz
oben schmutzig macht, der solt das mal für
sie alle bezaien». Einer von ilinen «tranck
das gläszlin alwogen gar uss, da ward der wein
oben nit feiszt». Pauli, 829.
2. Unsauber, elend, vcrächtlicli. — «Die
schmutzigen hacliantcn und dorlTpfollliii». Zoll,
q, l b. — «Eb kummen vil schmuiztger, unachl'
zn tadeln, setzt sich hier dem nämlichen Tadel
aus. Frisch s iirt kein Wort davon, dass die
Flinte Schnapphahn genannt wurde. Das Rich-
tige bei ihm ist dass die, die auf Beute ans-
ritten, Schnapphühne hiessen. weil sie etwas
zu erschnapimi suchten. Man vergleiche die
Stelle Joh. Pauli's, 17 b, wo er encihlt dass
einige Edelleute, die einen jnnsren Gesellen
sahen zum Richtplatz führen, ihn zuerst be-
freien wollten, es aber anteriieesen ato sie
hörten «er habe auf der Strassen etlichen
Kaufleuten die Seckel geschüttelt*; sie sagten:
wie konnte er sieh nnterstehn etwas zu thun
(las nnr «dem frommen Adel zustat? wie
wolten wir dann noch etwas erBchnappen'i»
barer, deren nie keiner für ettwas gekalten — Nor den Sinn von Hahn liat Frigcli /u weit
ist, nn<\ v''*^diget». Ibid., y, 4 her geholt; e^ ist nicht an Flinten zu denken,
Schmutzen, schmunzeln, so dass das Wasser sondern an Kauber. die, trotzig und streit*
s«m Mund herauslftnft. Heute sagen wir ^ sfieht^ir wie Htthne, alles wegseluia]ipeB waa
schmutzen für küssen. — «Da ward Ulenspi- ihnen enttrccfen kommt.
gel schmutzen^ vor lachen kuut er kuni eni- Der Aubdruck wurde auch in allgemeinem!
Saiten». Monier, Ulensp., 18. «99 wollen [ Sinn genommen. Qeller sagt einmal: «Iht bo-
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— BIO -
dar&t diAb nit förohten vor den Sdmaphanen
off den Ommii, die du Har büffen, sie thtint
dir koin Schaden>. Brös., 2, 12 o. — Und lioi-
nahe mit denselben Worten, Pauli, 140 : «Hast
du ein lifipeelies WelK m dwfet du ir nit
förchten vor drn /i;iap^nen die aaf der
Sassen gehn ontl das har büffen nnd ir hof«
eres». — Zarnke, 4SB, macht hieisti das Qe>
stiindniss, er ver?tpho hier die Bedeutung des
Wortes nicht. £s sind hier, wie bei andern,
B. B. bd Ffaduurfc, anter Sehnapphähmm ints>
sijfe übermüthiipre juntrc Adclii,'(! zu verstclm.
die sich eben so wenig scheueu in den Strassen
der Stadt eine ehrbare Frau zn ▼erfolf^n, als
im Wald einen bürgerlichen Kaufnmmt r.n br
rauben; in beider Beziehung Schnappiui/me.
Scbnarohelii, eehnarohen. — «Der hausz-
vatter ficnfj an zu nissen, die fraw schttfurcheU» .
Pauli, 34Ö. — «Den tag mit sdinarchdn ver-
zeren». Butzer, W^eiss., d, 2 *>.
Schnarpf. - «Das Forderteil (eines Schiffes),
der Scimarpf oder das Vorend heisset prora
im Latin» Oeilcr, Post, 1, S8 b.
Schraeller, 3, 490, hat ichnarpfen, zusam-
meuschrumpfen ; also das Ende wu das Schiff
immer schmller wird ?
Schnatten, masc, Schnitt, Narbe, Wunde.
— «Ich sprich das Christus seine Wunden,
und nit allein die Schnatten, aber die Wunden
hefc wellen behalten». Geiler, Post., 3, 13 t».
— «. . . Von seinen Schnatten .sind wir ge-
heilet». Jeß. 53, 5. Id., Bros., 2, 64 ». — «Wenn
man ein Wunden heilet, so bleibet ein Schnatten
da». Id., Ev. mit Uasl., 91 a. — Das Bett
muss 60 gemacht sein dass einem die Näthe
der Tücher «nit wcc thun und im nit Schnatten
im I/eib machen, das er sehe als ein Wes-
tericher Kiisß». Id., Selenp., 201 b. — Wurde
man die £hebrecher mit der Geissei bedrohen,
«mancher der würd vil schnatten han». Brant,
Nsch., 86. — Einem die Ruthe geben «bis
tdmatten in sim hindern ston». Murner, Nb.,
848. — «Wirt einer mit rnten auszgehawen,
das er grosz und tieft schntUten gewint und
das blut under der haut gerinnt...» Bmnaehw.,
Chir., 93 b.
Dasypodius, und Göll, 333 : »Schnatte, vibcx».
Schnattern , klappern. Hchnattertafel,
Klappertafei, an die man am Karfreitag schlägt,
während die Glocken sch-weitren. Vcrgl. Klöf-
felot. — Die Männer gehn «mit sohnebeln an
den eehflhen und hotsMthiUken, und gan einher
sehnatem, man dorft kein schnateriafe.l an dem
Icarfireitag, wen man sy het an dem weg*.
Ooldin Spil, a8.
Schnaafen. schnauben, stark athmen in
Folge angestrengter Arbeit, hart arbeiten. —
cSoUehe zu beweren,braiieht es vil 9dmm^fm9»,
Zell, H, 3 b.
Schnanwen, das Hanl aufthon zum Beissen.
-~ «Ein Wolf wan man in anrürt, ao fdk«MMMO0f
er herum» Geiler, Ev. mit Ussl . 91 » -- Hof-
färtige Mensohen «sie grausen, sie bissen, sie
edkiMMiwm alwegen nmb sieh wie ein Hund».
Id.. Bilg., 61 ^. — Ein Zorniger «umb sich
«cAnatoet als ein hunt*. Brant, iS'soh., 87. —
•Man findt etlieh die boohen ihat, — treiben
mit praeht groes fiberlast, — aümm HMH i nnd
beissent umb und umb». Id., Epigr., Copie,
Schneblecht, geschnäbelt, mit einem Schna-
bel versehn. ~- Sehnebier, idem. — «Man sagt
mir das in alten selten — worent der «efcndU-
echten Icutcn, — ichkans nit für ein wunder han,
— 80 man letz ündt ein scAneMm- man, — der
mit seim manl erreiehen kan — den himmel
und all Sternen drnn-. ^Turner, SV?ii:>Im., f. 4 ^.
Schneck, Wendeltreppe. — «Es ist ein
8<^m«ck do oder ein StegMi, do ioh tng hinab
ffon* 0<:>ilcr, Post., 2, 14 b^
Schneck. S. Snedi.
Sehneiekra, neugierig suchen. VergL «r-
^chntieken. — «Also gdkneickeat du von dem
einen /.u dem andern . . eben als ein Hund
der auf einer Spur lauft». OeUer, OeistL
Spinn . !M, 6 «. — «Wir lesen V(^n DiTia, die
ein Tochter war Jacob des Patriarchen, die
gieng usa minneickm und wolt Ingen wie die
Junckfrauwcn und Frauen desselben Landaa
giengen». Id., Brös , 1, 41 a. Etc.
Sehneickerecht, Schnetokerig. neugierig.
— *Schneickerecht. Avundergern, das folgt der
Veräaumlicheit nach». Geiler, Brös., 1, 40
— «Wenn du also versnmUeh und schneide'
rig biät worden, so knmmen viel Sönd dar-
nach*. Ibid., 1, 42 B. Etc.
Sehneickerei, Schneickerheit, Neugierde.
— «Curiositas, Sehneickerei». Geiler, Brös.. 1,
40 a. — «Die unsättliche Sckneickeia der
Sinne». Id., Selenp., 179" — * Schneickerheit i
wann ein >(oiisch anfacht sein selbs nit mor
waruenicn, muss er anfahcu andrer Lüt
wamemen, wann ein Mensch mttSS etwas sa
thun haben». Id., Brös.. 1. 42 «.
Schneiden, nicht sniäen, gestatten^ sondern
matten, gemudtet, einen Baum, eine Hecke
beschneiden. — «... daz man die este ab
den boumen maOot». Pred., her. v. Gries-
haber, 2, 129. Schmeller, 2. 584. — Die Ilnber
von Sundhofen können im Wald «nemmen
akumin holtz geschneidetes», herabgefallene,
abpreliauene Aste. 15 Jh. Weisth., 4, 154.
Schnell, Schnellig, Schnelling;, spöttisches
Schnellen der Finger. — «Er möoht dem wol
ein SihneUig gehen und im ein Schlofferlin
schlahen». Geiler, Brös., 1, 31 — «Wann
ich dich ans erbieten man, — so sehleehst
du mir ein schticUmg ilr&n» Murner, Xb., 2bO.
— Bairisch sagt man ein ßtkndier. Schmeller,
8, 491.
l'ig., etwas unbedeutendes; nicht ein Schneli,
nichts. — «Suast wolt ich alt ein »chm^
dnrnib fr^n — wan sie sehen all in dasn
luil> 1 Ii l:! n». Murnor, I.nth Narr, 36.
Övbnellen. 1. AcU, schnell an sich reiaseo.
— «Wir sehen nieht mer denn uff nnser
eigen Gesuch, das es uns alles uff unsorn
Deiler knm. and haben wir schon Goa den
Herren lieb, oder anden, so ssAiiellm doeh
wir gleich das zu uns». Geiler, Bros.. 2, 23
2. Schnell heraussagen, herausplatzen. —
«leh wolt wariieh ^ssobMÜI han, — nnd nss
der schul red la.sscn pan», vor Zorn über die
schlechten Weiber. Murner, Geuohm., s, 2 K
«So dn nit wUt ie laastn aaeh, — ao
mM bei got ioh OS allos sampt - w» i«d«r
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— 81t —
narr hat »eiaen stant>. Id., Luth. Narr, 23.
— «Wie meinst du, wann ich yeteund
wdttuüen yy'öh von disom gesind ?» Zell. Q. 2 «.
tt. Yoo einer Schnellbrüoke : «Bald liesz
ieh «ff die broeken «cMIm, das er must in
ein -wiisser feilen». Hliner, Geuchm., B, 1 a,
Schnetzelwerk, von schuitzlen, in kleine
Stücke schneiden, unbedeutende Kleinigkeit.
— «Sie meinen es sei genug so sie sich allein
vor den unkeaschen Werckeii hüten, sie
meinen das ander sei allein Schnetselvoerck,
sei nit Sund, man ddif et nit beiohten».
Geiler, Selenp., 226
Sehnewisch'? — In armen Klustern «ist
nüt dann schnewitA u ieoken». Mnnier, 4
Ketaser, C, 7 «.
Schuock. Schnacke, Mücke. — «Zerlassen
ein tchnock and verschlacken ein kamelthier».
BnulelSf Zehnden, b, 4 -- im Tntom
• j efcwee fcw t sehen >. Traumb., B. 1 b.
Schnöd, gering, verächtlich. — Bin Mensch
«gedenckt das in seine Sünden gants schnöd
l^emachi lioud und uhnöder weder Esch».
Geiler, Eschengr., a, 4 Etc.
Schnoppen, Schnappen, Schnupfen. — «Sie
haben den geistlichen Schnoppen oder l'fipiich,
sind gantz unentpfintlich». Geiler, Schiff der
Pen., 74b. _ «Der Fachs sprach: ich hab
jetz den Schnuppen, ich schmeck jetz nit».
Id , Ev. mit Ussl., 73 b. _ «im winter von
vil essen nnd trincken die schnoppen er-
wachset» (pituita;. Mnrner, (tayac, 444.
Schnottor, Sebunder, Sehniidel, der Schleim
in der Nase. — «... das im der Schtwtter
oder Eengel nit zu der Nas herusshengt».
Geiler, Poet, », 10 b. _ . . dem got zu
•Irr \asen an dem Morgen heraus Avüster
öchnuäcr». Id., Sund. des'M., 9 1>. — «Ir
hieng ein grosser schmidd ns der nasen».
Murnt-r. T'! nsp., 110.
Schuufeu, Sohnüpfen, adunen, schnauben.
— Ee «nimt vU Bchnufm» und viel Idehen ...»
Maruer, Nb., 266 (es kostet viele Mühe). —
*ächmiff ein wenig and erblasz dich». Id.,
KoD. Engl., Wta. — «Dis sohwitsen ge-
schieht in der beicht, — so er i !n s iniler)
geladen inher keicht, — und schnußt recht
ala ein alter bere . . .» Hniner, Ba<L, E, 3 ».
— «Mit schweisz, wh kyokea, admi^en...»
Wimph., Mir., 4.
SchBur, Sehwieg«rtoekter. — «Da eak ich
Hcnibam die schön — mit iren hundert
»chnüren stehn». Murner, Virg., J?\ 3 ^,
SeiiBmrre, Xavltrommel. — «Sie haben
Ifi -lirft Din^' feil, als Schnurren, ISÄtihibJX,
Üioöbelg . . » Üeüer, Brös., 1, öö b.
GoU, sHM; «Crembalnm, ein 8<Atmrr».
Schnurren, zorni<r reden, murren, — «Do
on sckold tut ab mir aehmtrren, — und über
midi will alsit murren». Murner, Nb., 254.
267. — «Wolt er aber /.orni^ schnurren, — >
ind wider mine zunftgnossen murren ...»
Id., Sokelm., k, 7 «. — Ob iemans wolt mich
(meschnurr n . .» LI., Nb,, 2o9. — «Mit un-
geeokiektem schnurren (wird) die süsse der
litk TerbittMfc». Capito, Caiiet., A, 4
Ein Bettler, «darok alle «cMcMboM er looflU*
Brant, Nscb., üi.
ischolder, firlraflr «ines Glücksspiels. (S. ein
Rathsmandat gegen das Spielen. 1484). Gö-
decke irrig : eine Art drucjicuder Steuer. —
«... Ein Sehleck, der kUDfc vom SehoUer,
den der Knecht offhebt von dem Spil, von
dem bösen Gut». Geiler, Narr., 101 b. — «i>ie
grossen Gewaltigen die . . . auf den Stuben
von dem Scholder etwan ein Brass auf-
richten . . .» Id., Schiff der Pen., 106 Q. —
*8eholder nemen». Murner, Nb , 62. AngefÜlurt
unter den Schlechtigkeiten der Schelmen.
Sohmeller, 3, 854, hat das Wort als noch
in Baiern gebräuchlich. S. auch Sohmid. 47&
8ckolkopfig, wüthend. Vergl. ScheUig. —
«. . . Ein ansiuniger scholkopf^er wütender
Dorfrüde der jederman fressen nnd lemrreii
wiU», Geiler, Bilg., 140 «.
Sdiön, rein, fehlerlos, gesund (ausser dem
gewöhnlichen Sinn). — Ein zu «Wisnng» ge-
gebenes Schwein soll *9chöne» sein (nioht
pfinnig). Sa!r.maU, lö Jh. Weisth., 4, 136. —
Aussätzige .sollen nicht «mit gesunden schotten
mensohen in bftlschafft wise zü schaflfen*
haben. Gntl Ordn., l&I. Ete.
Schöne, Schönheit. Scher/, 1480. — «Ir
wanderliokia eehöm», Gottfr. v. Str., 1« 113.
— «Alle nMm wart angespawen». Gebete,
14 Hl . «Do die hebamnen sohcnt die
schöne» des kleinen Moses . . . £ön« 260.
Bto. — «Wie wilt dn nf der strosaen tftn das
Ursnien »ehönc verborgen werde?» Nie. v.
i Basel, me. — Es «sol sich nieman an rioh-
' dftm noeh an «dWme lassen». Eis. Pred., 1,
235. — «Man sagt von dem Pfau wen, wenn
I er ze Nacht erwachet, so schryet er, er
fftreht er hab Sdtdm yerloren». Geiler,
Bros , 2, 23 «. Bte. — « Hinrin hat badet Hag*
dalen, — darnmb aie w ard so rein und sehen
— das ir in soMm die eon entwetekt». Mnrner,
F>ail., 31, 2 b. — «Vor ziten was -^vip liehe
scftm — nit also wert und wolgethon». Id.,
Geaehm., n, 4 b. _ «Wem an «dkdne vil gB'
brist. — nnd doch sich stets mit mutzen rist
(rüstet), — der selb ein steokenriter ist». Id.,
Nb., 2111. Ete. — «Bekennung and schSn« ist
vor seinem angeeiekt». Naoktig., Psalter, 944.
Etc.
«Schöne, oder das roUaafbn». Brmisckw.,
Dist., 32 b
Schopf, Schoppen, 6choppe. — «Das heisset
ein Schopf das mit Stro gemacht ist oder mit
Schouben gedeckt ist» Heiler. Bilg , 20G b.
Schöpfen, Hchafieii. Scherz, 1432. — «Ere
und lop die schepfent list». Gottfir« Str., 1,
Gott •schöpfet ein vernünftige sele».
Tauirr, 412 (71). — «Her, scJiöpfe in mir ein
rein hertz». Pred. IngoUs. — «Do Got diek
macht und schöpft, leit er an dich ein besun-
dcrn Flciss». Geiler, Bilg., 28 ». - «Ein ge-
schöpfter Geist». Id., Irrig Schaf, D, 4 b. _
«Gott hat geschöpft den Men8cht>n>. Id., SiinJ.
des 31., 18 «. Etc. — «... das du mich also
ungenchaffen ^BtMpJß hast». Pauli, 249. —
•Schöpf von neuem in mir ein reines herts».
Nachtig., Psalter, 127. — Manche predigen
M9clMlboM, BolwelBok, Wirthakans. - j über fragen wie diese: €ob die cnatnren
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— 819 —
aaoh möchten »eMsffm*. Zell, Q, 3 b. _ «. . .
Weichs im denn anen ein ansehen and namen
sehepfft». Capito, Verwarn., r, 3 ».
Schor. 1. Schaufel. — «Isliu hundert Schoren
git zwo «eHoren» (Zoll). 14 Jh. ürk., 2, 810.
2. Pas Zusammenworfon mit der Schar o i
Bohaufel; das so ZuBammeDgeworfene. — «l>er
maflTMot der noeh der nkorm bUbet oder nodi
trüRchung. der so! der henen ain». 1806. Hiat.
de a. Thom., S94.
In der Hevemte soll der Meiear «^Ueten
einer frouwen oder einem manne die schören
zt erwerffonde». Metzerai, 16 Jh. Weistlu, i
4, IM. I
Schörlin, kleine Schar oder Schaufel. —
«Ein yserin idwrUn». 1418. S. Thom. Fabr |
Sehomeelitls, von Sehorre, Gestein, steinig, i
rauh ~ Ein Tenn tdas achorm^Mg und ho- !
gereht iat». Tauler, 173 (3i). i
Schoo, nentr., Oesehoss, Pfeil. Sehens» 1484. 1
— In Kriegen oth haben die Schmiede dem
BiBchof zu liefern «druhundert 8dto£» (sagit-
tae). I«s Stadtr. Grsnd., 8, — «Br iloch j
gar «winde, also wcre er troffen mit eimc ,
schösse». Märlein, '62. — Es v ar mir «wie ein '
gar liehtvar schönes blickendcb schos sehies- ,
sende kerne von dem himele» Nie. v. Basel, 287. |
Svhoshor. - Hat man die Untugenden ab- {
geselioren, cso sol man denne der «jAoeftor ;
warnemen», flg. die Neigungen, die aus Ge- >
wohnheit geblieben sind. Tauler, ^87 (67).
Bcliostor, herabschllessendeä Thor, Fall-
gatter. Scherz, 1436. — «In denselben ziten j
maht man ouoh an den purtcu adioador uszo- 1
wendig nnde indewendig». Glos., 124. — «... j
do liessent su die schosdor nyri^r> K mi , 915.
Schoszwartx,artemisiaabrutatium. Kiri»chL, ,
2, BOO. — cAeftoimPlirtff (heiBSt so) darnmb,
' b p.in mensch greschossen würt, das krat
ilarufif geleit, an bich /.iehen ist wa» in det>
menschen lleiseh skeeken ist». Bnmsehw., 1
Dist.. 113 b,
Schoub, Schoup, Stroh, Strohbündel, Stroh-
wisch. Scherz, 1381. — Die Drescher .süllont
ouch scfu/uben machen was mau zft sc/iouben
gcmachca mag». 1397. liist. de S. Thom., 39B.
— «19 Bch. lunb 9 hundert sehoube». 1441.
8. Thom. Fabr. ^ Man soll Nachts nicht
trommeln, «es sy dann ein sackpfyffer doby
. . und das das ouch geschee mit vackeln
und mit schouben die do bürneu». 1486. Alte
Ordn., B. 8; 1822. Urk., 2, 168. — Sthoup,
strassburger Kitterfamilie, 1200 u. f — «Et-
wan bnwet man vor Ziten Klöster mit grosser
Einfalt. Die woren Ton Holtz, von Leimen nnd
desglichen gemacht und mit Strow oder Schtm-
&en gedeckt». Geiler. Büg., 62 i>. £to. — «Wie
sieh der schoub leid off dem dach, — also hab
ieh duldt euweri' sach». '^Turner, Luth. Narr, 7.
^ «Er schwit/.t als triift (tropfte) in nasser
ichoup*. Id., Bad., 0. 2 «. — «fiWUMllfadMll».
Brunschw , Dist , 12^i •'.
äehoah^ Schübe. S. Schoub«,
Sehoobenhat, Sehonbhni, breiter Strohhut.
— «Ein schonbcnhuft. 1499. Invent. d. Lud. v.
Odratzh. — Dem Pilger «ist ouoh Not ein
Sthaubhia der ose Stro gemacht ist» im Sam-
mer für den Wlat». Qeiler, Bilg., 82 —
«Alte sehaubhiUlin». Fries, 16 «. — «Es laeift
einer von Hailand gen Basel nnd kaufft ein
sehe ihr nhut * . Pauli, 184.
Dasvpodius; «Petasos, ein ScAau6Aut, Scheia-
hnt». Heute ß^teiw^ut, errosser runder Stroh-
liut. wie üiii .iii;' T^.i iifriiineti traireii.
Öchoubiu, von Stroh. — Der Magister vor*
bietet «dehein nnwe odtombin oder rörin tach»
zu niEiclH u. 1427. Almendbuch.
Schöublin, kleiner Strohwisch oder Stroh-
krauE. — «Wenn man «bi SMMkk naesteclEk,
das ist ein Zeichen das man Bier da feil hat».
Oeiier, Bros., 1, 68
«Hehoapaeil». Stroheeil. Leberan, 18 Jh.
Weisth.. 4, 265.
bchonwer, Art Kanne, Becher. Scherz, 1436.
— «Was die goltsnUde wirlcent von kenen,
schalen, schouwem, kelchen . . » 1363. Gold*
sohffl. Zunft, 5. — «Ein Goldschmid . . . macht
. . . ein gSldin Trinlcgeeehirr, ein Sehomwor.
ein Bcrh^r>. Geiler, Bilg . 28».
Sehraii', bcUarf. Scherz, 1436. - Der Mensch
wird «dürre nnd seftra/». Taoler, 92 (19). —
«Sil slnicrent sich . . . mit achraffen iserincn
geischeln». Nie. v. Ba^el, ms. — Es ist «etie*
wenne ein notdnrft das man eine schr9§t
longe gOsset an den bredigen*. Heiar. t.
Ofifenb.
Schrägen. Scherz, 1436. l. Oesteil, ans
einem Balken mit zwei Paar «in^jefiif^ten
Beinen bestehend. — «Der schrägen du die
glocken haugent». 1416. S. Thom. Fabr.
2. Krämerti&ch, aus Brettern bestehend die
auf zwei, den unter n** 1 beschriebenen ahn*
liehe, nur kleinere, Gestelle gelegt sind. —
Kleine Grcmpen «süllent weder schramm noch
aächcr vor dem münster han». 15 Jh. Alte
Ordn., B, 30. — «Ks ist kein Kirchweihe noch
Jarmarkt, der Ttf ! rüstet sein Kilchweih
auch darneben uü. und richtet sein Schrägen
und Krom auch ze Merkt». Geiler, Brös., 1,
104 _ «Do thetent die Fürsten der Prio-
stcrschaft zu Jerusalem eins und satzeni iren
Schrägen sn Markt». Id., Post., ST, 17 *. ^
«Neid nnd freitz richten ir .^chra^fn, — wie
jeder füll scineu kragcu>. Braut. Layensp.,
167 b, — «Doch lernt ich das von jungen
tagen, — das ich zu marckt fugt minen scAra-
gen — allzit nach der gelegenheit». Murner,
Genehm., b, 4 b. — «Die sehragenhansen, die
geistlichen wechssler nnd grempler». ZeU,
Q. 2
3. Leere Bettstelle, in die man die Todten
legte. — Hat einer die letzte Ölung empfangen,
80 sagt man spöttisch «man liat im die Eisen
abi^obrochen, i-r ist uff den Schrägen |,'ericht,
man hat den Wagen geschmiert» Geiler, Arb.
hnm., 174 >; 8 Marien. 41
Sdirunz. ITinterlist. Scherz, 1 i3f^ — «Dinen
orden wil ich halten gans — Gein der lieben
an argen schrmu*. Altswert, 7 — «In luterkett
an artjen »chrans*. Ibid., 7?,. Vac Personeu-
name: «Gerhart, genant ächraiu^ lütter von
Borre», 1976. Bte — ^adtrmmt sehfre» so
Kl I beim, 1310.
Suhrans, Riss, Spalte, Unterbrechung. —
«Daromb daa ntt vilUcht mit s sbm wto — des
diich beeohribiuig sig nit gulit — eo wtt
- 818
ieh wittr fSr nriek gm». Brint, Thtim.«
Sdlreeke f — cZa weihnMliteii leotet man
die schrecke». Batzer. Neurr , 0, I ».
Schr«tat, Pranger, äeüerx, 1408. — Die
Juden Christuni «W der fdbrmsi anseUugent
also einen diop> TMs Pred., I, 191.
Schreien. S. Sehnen
Schremen, an etwas bestfinnieii. — «Alto
thot Gn» donen die geschrempt seind ku ewiger
Verd;vmninis5». Geiler, Sünd. des M., 18 «. —
tIHe geistlichen Preisten, die snnderUeh ge-
schrempt seint sn dem göttlichen Dienst». Id.,
^arr., 12ti i>. — «Wann man etwas wil weihen
■nd Gott dem Hemn wil euschremeny so treibt
man xn dem ersten den bösen Geist darvon».
Id.. Emeis, 60 b. - «Darnm ist disH Evange-
linm discm Fest MUgeBciirempt» Id., Ev. mit
üssl.. 192 b. Etc. Beim Tod des Sultans
«hat sich die hell gclrevvet, zu deren er ge-
§ehrempt was». Adulphns, Rhodis, D, 8«.
Nicht mehr bei Dasypodins.
h»vbremnng. Bestimmung. — «... Uff das
diae Ding (die guten Werke) nit geaehtet
werden ein ürsach . , der Schremung zu
ewiger Seligkeit». Oeiler, Fat. Nost., C, 6 «
S^readeleffese, Übername: mit geschrun-
denen Lippen ; schrinden, Risse, Spalten be-
kommen. — «Junker Johann von Marlei, ge-
nant tidirendelejjese». 129Ö.
Schrenken, verschränken, flechten : fig.,
verkehrt, falsch handeln. — * Gcschretiket, di-
varicatus». Herrad, 196. -- l>en Wirtben ist
verboten «keinen win zfi schrenken, da« ist
Eft Terston, das si keinen kranken win under
guten . . noch keinen nuwen under virncn
tftn». 1469. Alte Ordn., B. 1. - «Wann du
sitzest, so 8chrenck die Bein nit über ein-
ander» Geiler, Baum der Sei., 3»ii>; Irr.
Soha^ D, 6 ii. — «Hafer sich nit geschrmcktt,
das er «ich annam er wolt fiirgon und wolt
es doch nit?» Id.. Ev. mit I ssl., 4») ^. «Der
Mensch soi . . . f leiss ankeren das er sei ufT-
reeht and sehleeht. nit . . . krumm and ge-
t^rettekt ; daH nenn ich geschrenckt. do einer
. . . gibt gnte Wort . . aber dabei iat sein
Berts gaatz fklseh, hanget nlf die Unke
Seiten». Id., Selenp., 91 — tGrschrcncktr,
Uttige, swifaltige Zange». Ibid., 9n o. —
«. . . Wann die Fran a^engt, das ist wann
sie Truwe bricht durch den Eebruch». Id.,
fiv. mit Dssl., K Etc. — «. . . mit schwartzen
tiden bendien maneherlei durcheinander ge-
mkrenckl». Marner, Qeuchm., D, S >.
ächrien, Schrigen, Schreien. Scherz, 1440.
1. fielireien, mlbn. — «Do seftre dirre mensehe
einen gar jeraerlichen schre». Merswin. 9
Felsen, 75. — «Do tchre das römesohe volk
gemeinlleh . . .» Clos., 38. — Es «sdbrs das
volk zft dem kanig^e umb narung'e». Kön.,
— «Do $d%rey eine gans so vaste uf
dem CapitoUnm». Ibid., H82. — €. . . so vihe
und lüte uf zft imc sc/jnnrrnf> \i • V Laufen.
Uottest'r., 173. — Sie •scikruweuL: liabcbburg!»
Clos., 79. — Die Römer «fcAniuwfU sft Nero . . .»
Kon., 348. — «Do schrugent die Römer alle. . .»
Ibid., 836. ~ Die Kinder «spotteten Hilisei
dM Plrophetw, de tdm H m m tu im: Kall
Kai!» Heiler, Snnd. des M.. 46«. — «Maria
. . . zu der du gadtruwen hast*. Id., Pred.
V. Maria, 18 b. — Sie haben «gehdrt uhr^m
die Kiiiih'r im Tcrnpel . . Das Volk hat ge-
sprochen uud geschrigen ...» Id, Post.,
18 a. Itl ^. — «vale jongfrow, sa dir ttkrimn
ich . . .» Brant. Rosenkr. I). Ged , 17. - «Die
wisheit schrigt mit heUer stim ...» Id.,
Nseh., t4. — «Lont nns sin frölich, prassen,
.•sehrigen». Ibid., 71 «IMns friindes laster
nit wtzschrig». Id , Catu, b. 1 »>. — Sie «ruffent
and seArmpeat manigfalt». Id., Rosenkr.«
Wack , '2, lö!^9 Fac. - «Vil gens in irera
leben schngen . .* Murner, Nb , tiö Etc.
- «Sie schruxoen Ober jn>. Panli, 86. —
«. . . warum b die dochter also geschruwen
het . . .» Ibid., 93. — «Die stimme des ge-
meinen voloics, dnreh die den richtcrn und
«gewaltigen tugeschruwen würdt». Wimph ,
Chrys,, 12 ». — «Von Christo dise phariseer
uugeschrautoen seind*. Capito, Treger, I, I b.
- «Wie vil sie wider den potzendienst ge-
predigt und ge^chrauen haben . . .» Butzcr,
Nener., 0, 8 ». ~ «Wiszt jr auch das got,
wee geschrttgen liat über Assur?» Zief^lert
Register a, ü - «Wie, wann ich uit .
uffstünde und aclmg ...» Zell, y, 3 b _
< Wee mir wann ich nit straffte, nit atkrSMe.,^
Ibid . y, 3 ».
2. Laut weinen. — «. . . und sehrutoest da
darunib also vil trehen also daz gantze mer
Wassers hat». Tauler, 435 (74). — «SU aehru-
wttU blutige trehcn». Ibid., 393 (68). — «Der
mensche sprach mit schriaenden weinenden
üUj^eu . . .» Merswin, 9 Felsen, 6. Etc —
«Dis clageteLnerecia «cAn^ffn«^/^ und weinende».
Kön , 320. — «Ir soUent vor in weinen,
achrigen, - so iich das schon nmb das herts
nit wer*. Murner, Oenchm.« C, 1
Schrigen. S Schrien.
Schrot, masc. Scherz, 1441. 1. Wein- nnd
Getrcidemass. — «Ein schrot wein, da.s ist
vier omen». Neugartheim« 16 Jh. Wcisth., 5,
480. — Die Hüüer «mSgen wol malen von
je 6 fierteil weissen einen hochkernen oder
ein schrot», der <7 sester tftn sol*. 16 Jh.
Alte Ordn., B. 18.
2 Liini^ennias.s, — «Das zaiholtz soll alles
ein tcJurot lang sin*. 14t>tt. Alte Ordn., B. 13.
8. Mass ttberhaapt — <üf den ^diesen)
schrot geet dein gants bfiehlin». Capito,
Treger, 8 b,
8ebroten, sehneiden. Sehers, 1441. — Die
Rippen er «von dem rucke schriet». Gottfr.
V. Str. 1.42. — Aus 167s I^oth feines Silbers
ond ein *|« Loth Znsats soll man «86 grossen
schroten» (prätren). 1397. Kön.. Heil , \- 04. -
«leb schrot ein kapp hie manchem mau, —
der sieh des doch nit nimet an*. Brant, Nscb.,
3. — «Nim ma^rsomkuchen und papellen, die
sdtrot klein und thu sie in ein säokiin».
Gersd.. 47 b.
Schrunde. Riss. Spalte. Wunde. - «Do
etzteuä im die andern wunden, — doch nie
kein snnderliehe ti^rtmäen». Humer, 4 Ketaer,
G, (5
Schrauden, spalten, aufspringen machen.
- «Ms seind dra Ding, iprieht Bnlomem
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Niemand erfüllen mag, ci ist die Hell und
ein giM^nmdm Brdtredeli and Feuer»* Prov.
30, 16. Geiler, Ev. mit UbsI., 108 b.
Schub«. S. Sc/Hutbe.
Sehftbelecbt, weit wie eine Sehanbe oder
ein Mantel. - «I'ir Lieb Gottp^ niui des
Nechsten ist der Uiucken- und tchübtUcht wi(
Mantel». Oeiler, Bilg., 4A ».
Schübeling. Art Warst. Scher/., 1444. -
Beim Ding von EsohenzwiUer ist der Meier
eehnldig den Hobem sa geben «linsen and
schübtl»ma und g5teii 16 Jh. Borekh ,
101.
Schüclien. S. Schühen.
SchUchleder, Stliculedcr der Tferde. —
«. , . Der zwei Sdiudücder het zu jeder Seiten
eins, eben als ein Scbüchpfert . . .» Geiler,
3 Marien. 27 »; Bilg., 160 «.
Schuder, Fieberschauer. — «Zeichen disz
fbbere aeind ttaroker tdmder und bits», Fries.
17b b.
Schuhbletzer, Schuhflioker. «Er kam zu
einem SchuhbleUer, der in einem Hüslin sass,
und bat in er wolt im das Handtwerck leren».
Geiler, Ev. mit Ussl , 72 i'; Bilg., «». — «Ein
MMibletter, des mss in einem kleinen bfisz-
lin». Pauli, 37i>.
Schühbatz. S- Bute.
Schübe, SchittieD, Scbübnng. Scheu, Furcht,
Abscheu. — «. . . das ich mich oft gewandert
hab, — wie das sie haut kein schuhe darab«.
Marner, Nb., 161. — «. . . ich gar kein zu eifel
bab — du habest gantz kein schühen darab,
— ob du etwas sehest die nacht». Id., 4 Ketzer,
H, 1 — Zu Anfang der Blatternkrankheit
hatten die Ärzte «ein grosse schuhe» davor
Id., Oayac, 402. — Man soll nicht allein das
Busi \ 1 rbieten, «sunder schykung haben drab».
Id., i>chelm., g, 2 <>. — J etzer als er sich beim
Kloster meldet, sagt er sei «nit ein härge-
loffner man, — an dem ir müclit ein achüung
han». Id., 4 Ketzer, C, ^ — «Erycis waffen
lae ieh eb, — so er doeh hat ein gcheuhung
drab». Id., Vin^ , P, i i>. - Die Luttierischen
sagen : «Lng jeden, das er achühtmg hab vor
dim eiben saenmenten». Id., Lnth. Narr., 1U6.
Sc'hülieli<'li 1. Ab.sclieulicli. - Die Fran-
zosen haben ein liis7.£alien «das solch «chühe-
UcA und migehSrt knndcbelt gleloh irem
namen sol ^aMicnt werden». Murncr, Gayac,
40U. — «Das aber die wunder werok der teofel
dieg, das ist §eihSMieh zu hören». Id., Adel.
J, tt ».
2 Schfin. — «Nach discr red sah sie umb
sich — in alle winckel scheululich», Murncr.
Virg., N, 1 b
Schühen .Scherz, 1446. 1. Act. scheuen,
Üieheu, vermeiden. — R. Merswin rieth den
Brüdern des Grünenwürths <z& schuhende alle
wlbespersonen». Nie. v. Laufen, üoitesfr., 50.
— «Diü valsche volck ist gar serc zft achü-
hende». Nie. v. Basel, 235. Etc. — Nonnen
sollen «die mcnigc vastc uchüheH*. Claus v
Blov. — «Si schiStent an der e keine sippe-
schaft». KÖn., 066. — «Der sünder, der die
lere der h. geschrift schuhet . . ,* £ls. Fred.,
I, 227. — Einen Lehrkneeht, der die Gebote
niobt liält» «den eollent meietor und kneble
an alle stetescMAen und nüt f&r g&t haben».
lim. Taehenmnft, 14. — « . . sdUtke» weder
reisen noch her». Altswert, 14. Etc.
2. Scheu werden. — Ein wilder Vogel,
weleber •Bdtäket oder sneUeeliehe flfibet».
Taulpr, 100 (20). — «Do schühete das ros
gegen dem eber». Kon., 629. — «Ein Esel,
wen er knmpt an ein Ort da er vor geftdlea
ist, er 8chücht darab». Geiler, Bröa., 1, 84*;
Narr., 203 b. Etc. — «Wiewol die Barfusz
sdbd^ drab . . .» Murner. 4 Ketzer, F, 1 i>.
— «Da kam vom der Infft herab — ein
sterben, das ^Mr sc/ieudUen drab». Id , Virg.,
H, 2 a.
Schuhen, beschuhen. — «... wie gienner
sprach, sie schüheU» alle menschen mit einem
sch&ch». Murner, Q%yn, 400 (aber einen
Leisten schlagen).
Scbnldigen, beschuldigen. — «Wellest nit
schuldigen gott» (incusare noli). Braut, Oato,
a, ö 'J. — »V* rächtest du aber min Ur, —
darfistu daran uit schuid^en mich». Ibul.. b,
6 c, « ». — «... du uns . . . niemans
schuldigen kan noch mag eincherlei frcveh
. . .» Murner, Pnrgat., ms. — «... jn zu
schuldigen undjm unrecht zu geben». Wimph.,
Chrys., b ii. - «Damit wil niemnnte gett^ t A-
digel haben. Zell, T, 4 a.
Schulpe Lexcr, 014, mit einem? — Wenn
der Wald im Winter «stat türre. — So kompt
Cjä sdiülpcn und gemürr». Altswert, 70.
Schämen, abschsiunien. — «Den Hafen «dia*
men, bis7 da J l> k ilbfleisoh rersädet». Geiler,
Escbengi., », 4 ^.
Scbnmen« 1. Mnske. — «Die Schumen oder
Rut/cnantlitr, die man zu FastneAht uithnt».
Geiler, Geistl Spinn., P, 2 «.
3. Schreckenhaftes Gesicht oder Vision,
Schattenbild. — Einer der am Sterben ist,
der «windet und krümt sich als die SeUangen,
das er erschrockcnlieb geeicht dM AAmmm.
Id., Arb. hum , 66 *.
Dieses Wort, das allerdings ursprünglich
auf schämen., schäumen, fi^. träumen, zurück-
zuführen ist, kann aber hier nicht Traoinbild
bedeuten ; es ist verwechselt mit dem Ton das
•rnechischen t/thux gebildeten Schemen; in
Latein des Mittelalters ward Schema oder
scema meitst für ligura, ornatns and dergl.
gebraucht. Psalm 39, 7, hatte Luther übersetzt:
«sie ^^ehen daher wie ein Scheme», Schatten*
blld. Dasypodius hat «Larva, ein Schema oder
Butzenantlitz». In Baiern sagt man noch
heute für Maske Schern oder Schiern. Sohmelier,
3, 362. Weil die. Maskirten meist falsche BIrte
trugen, bdiiente man sich früh des Ausdrucks
Schembart. Maskenbart; im Vocab. von 1482
stehi ^Schu:mpart, larva»; nach Frisch. 2, 178,
kommt Schembart auch in GoH's Ononiasticum.
■i'd\, bei dem Wort larva vor. Frisch liat »ich
wohl der ersten Ausgabe dieses Bache, Yon
.lahre 1679, bedient; in der von 16iO, der
einzigen die ich vor mir habe, ist, 29& Schern'
hart bereite aus MissvcTStand m 3tMmbaH
verwandelt, eine Form, die, wenn ich mich
recht erinnere, noch von Göthe gebraacht
wird.
SdiunpAenn, beMhimpftn. Sehmeltor« %
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~ 816 ~
iü. Ben., 2, 8, 388. — Die SehriitsloUer ünd
gewöhnt ihre Werke irgend eiuem Vornehmen
tu wiiinicn, damit ihr P'leißs ton schumpffieren
der Djd^ügea hea&igeu zuageo, auctoritet
and i^aaben Terfahe». Ringm , Ciisar. 2 >. —
«Sabinas nil uUeiu von den leinde.n verachtet, i
fioiuler &ucb von un^er sölduer red geschmückt i
lod ftBc/iumpffierä wftrd». Ibid , 3(6 - «Dm |
Dichgeeii ! paurengeschrey und schuvipffieren ,
iats ich mich uii irren». C«j>ito, Tregor, Q, ,
— «Dm OMhgeend wind nur tekumpffier-
mt». Ibid., P, l
8eiiui])fleniQg, Beeohimpfung. — Wir
■Snen snyorkommen «der ewi^n wnrheit
schmiäti i. '^diumpffUrung». Sappl., A, 4 ^
Üchnpeht, schappig. \^tg\.SchugCtge9dkiej^.
- «Yiieh ... die «e^peMeint». Bronsehw.,
bdilQif, Stos»t Huck; iu eiuem ikimsft rat>ch
- «Bin FrniL die wol tpiiuiMi kau, me spinnt
in einetn Schupf «tu Fftden». Oailftr, Geistl.
•Die Sehnpfe», sa Stranburg, ISOO n. f.
Scherz, 1452. S (lassen- u. Hansernamen, Iii.
ikhttpfen, mit der bchupfe beitraten. Öcherz,
146S. — ' <8war onrehte misset den win, den
iol man schupfew IH .Ifi Srr >l)el. 1, 831.
«Wir begereu uienmnt lxx »dmpjjfcn, aber mit
yederman im wort uns sn vergleiehea». Ce*
pity, Tregor, L. 8 b.
Schuppose, Erbkhugui, kleiucr als die i
Bube. Scherz, 1444. 14^. Die Kiymolugie ist
noch nicht klar. S. die verschiedenen Erklär-
aagen, Seigneurs et villages, 17.-). Im Elsass
eridieiat dM Wort nie als Bezeichnung eines
Lehng^üts. ^^ if" dies in Schwaben, doni Breis-
g»a, der öch%veiz der Fall ist. Nur zu Kientz-
beim und Überhagenthal werden 8dMppo$tT
erwähnt, Lehnsleute die weniger angeschn
waren als dm Huber. \Veii>tli., 4, üsHi). Burckh.,
TBL ffiMelne, Amisleuten zugewieMne Grund-
stücke waren, ich weiss ni'-ht warum, hie und
lis bei uns Schtppmt gcnaum : Der äUüöäb.
i>chaltheis8 kuin des Bischofs Ochsen benützen
«ad c<)((>!tilain «iirtTn sdmchbuze* 1''^ Sladtr.
L'rk., i, 474. — «aii ufücium cjuhdcm butei
pertinet dimidius ager, qni dicitur scitubiizt».
Borsch, 13 .Ih. Weisth., , ul)4. - ]>ie drei
Fvfblcr von Andulbbeim haben ab Luhu u. a.
«die tchuchbosz z& Fädelin>. 14öl. Hanauer,
Consiiu, l-dA. — An verschiedenen Orten war
üchuppose nur Fciduame. vielleicht an ebnialige
l^röasere, spater zertheilte Güter erinnernd :
•Ein wald. heisset »ihuppuss». Hartmans-
Hiller, 14Ö3. — Ein Acker «im schuposz».
Heiligkreaz, 141MJ. — Im Uuter-Elsass in ü
Bäonen. Seign. et vilL, 177, note b. — Oft so
geschrieben dass man sieht, die Schreiber
Wen die ursprüngliche Bedeutung vergessen.
bchfire, Scheuer, Scheune. ScUerz, •4ö4.
- Die Vögel «samroenent nüt in die tehure*.
Tauler, 'dlo (4b;. — 1.^5;i kam ein so starker
Wind, «das er vil turn and hüser and »chwren
odakte». Glos , 13«. — 1897 «branten abe die
hüser und schüren*. Kon., 754. — 3Ian soll
nicht «für oder lieht bruchen in der »chüreH». ^
U«i Bist, de S. Thom.. 3^8. — «Bine Mehürt
ralitrowMiudhe W66>. MeUerftl45 Jb. WeiBtk.,
4^ 199. Eto. — «Bi der «cftfiren», Feldname,
sehr oft, 16 Jh. u. f. — «Za der sdUIrm»,
strassb. Hausnanie. 1J197. — «Die kolschüre»
zu Strassb., 145Ö. — Eine •zitgelschüre* im
Finkweiler. IHOI. Ete — «Zu ziegelseKürm*.
Oberehnheim, 12*J5. Hörsch, I;i43. — «Die
MUgekchSu^», S. Pult, 18ti0. — «Und denn so
werden kämmen die heiligen Engel und wer-
den sie inschniden und infüren in die Schür
der ewigen Seligkeil*. Geiler, Post. 8, 72
Eto. — «Wer lesehen will eins andnn fnr,
— und brennen loszt sin eii,'en gchür» Braut,
Msoh., Ö9. 78. — «Die christlich kiroh die ist
ein «eJtör . . ., am jüngsten tag so ist die
ern». Murner, N'b., 175. — «Ein alte schür ii
müs — und ein junger bub on lüs* (sind
etwH seltenes). Id., Lnth. Narr. 80. Ete. —
«lio stund der bucr in der schüren und trosch».
Pauli, (ki. — «Ein gansz, wa sie zn dem
tcMirelhor ingat, so dodtt sie den kopff». Ibid.,
ilJi. - «Kin alte schür on müs und nrt/et
(4er/ kein astrologus Ci^t). seind gleich». Fnes,
178 a. _ «Bin afte sdkMMr da nit meus in
wonend, ist ein zeichen das kein korn darinnen
gelegen ist». Ibid., 88 — «Hab gut tag. die
wehwnm und keller seind voll». Zell, e, 1 K
Scburebrant, Diener der das Feuer schürt.
— Der Verfasser des Ganeisterlins i>agi: ich
bin «Awer armer aawirdiger «eMlre6ran^ alte
ein armes küchenbübplin > Plans v. Blov.
äehnrfel. Schale. Verj^l- Ücheifc - «Avella,
IAiW0cMr/elm». Oersd., 89 b.
«8churliz, subucul» vel sapparM». Berrad,
I8ö. Scherz. 14Ö8.
SehHrtag, Asehermittwooh, von scAurm,
scliouern. rriniiren. dies absolutionis. Scher«,
14D4. — IjiöÖ «starb der bischol Walther au
dem fdMrta^v» Glos , 88. - Die Meiater der
Tucl r/ Hilft sollen den Zunftgenossen ^eben
«uf den schürt(^ den morgenimbea». 1431.
Tttehensnnft. 64. Kle. — «An dem Eschcrmit-
woch d'Ti m;',n nrimet den Sckurtog». Geiler,
Sund des M., 2
SehflrUeB, in die Höhe Kasammcnzichen.
.Seherz. I45H. - Der Magistrat verordnet «daa
keine frowe, were die ist, hiuuaufur me nit
gekOrtUH sei mit iren brüsten, weder mit
heineden noch mit gebrisen rocken, noch mit
kcinrc ander gevengnisse». 14 Jh. Alte Ordn.,
B. Sl.
Schusen. sausen. — «Der Wind weigt hin
und her wo er wil, und du hörst sein Stimm,
sein Schugm, und dM OethÖn so er weiget».
Geiler, Post., 3, 86 • . . ^ .
Schüsselkorb. — «2 sch. urab ein seMstd*
karp» 1416. 3. Thom. Fabr. - «Ein BchüsseU
korb mit karen und schüsseln». 1488. i>pit.
Arch Teuuchb . f" 10» b. — tEin JteM^
korb mit sehÜBseln und dellem.. 1499. Ludw.
V. t)dr «Da sie (die boscn Geister) im
Schmselkurb rimplen und eins hieher das ander
dorthin werfen, und wenn du an dem Morgen
darzu kuramest, so ist es als^ man »m
Abent gelegt het». Geiler, Emew. «». 48».
— «. . Als man Fraw Met/, malet, da hat
sie einen Korb mit Eiern auf dem^Kopf und
ein Schmseikorb binden auf dem ^neken pnd
hat ein Kaisen anf dem Aohiel». Id., GeiatL
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Spinn., 0, 3 *>. — Frank, 2, 102 », 117 h; «Hett
ich Glück und gaton Wind, so füre ich aneh
wol in eim Sdiüsaelkorb über Rhein». - «Mit
sohwebel, harz, büffen das har» — darin schlecht
man dann eierklar, — das es fm 9dv&sseUcorb
wertl krus>. Hrant. Nsch., — Buhlorinnen,
«von milch und blut zasamen gflossen, —
dnreh ein scküsseUcorb gegossen». Maraer, Nb..
öö. - GeJorri Rindtleiscli «ligt lüwg in dem
magen zu riechen, gleich ak ob einer ein
alten »ehüiadkorb fressen het». Fries, 81 ^.
Sehüsselkorb war ein von Weiden gefloch-
tener Korb, hauptsächlich dazu bestimmt das»
man die abgewasohenen Sehttseeln hineinlegte
um sie trocknen zu lassen, so dass da^ Wasser
durch die Lücken abtropfte. Aus Murners
StttUe kann man sehliessen. das« das nftmlielie
Geflecht auch zum Seihen rliontf\ Hrant spielt
olitie Zweifel satirisch auf eine damals übUohe
Mode das Haar tu tra^ren an. Fol^nde Stelle
ans Murners Nb. H hoini mir üe Erkläranj?
sa enthalten: <Vil iiarreu ^eigt mir an das
har — gepraetieiert mit tierklar vnd ge-
bistet bi dem fnr . . . Vorab so os ist kruse-
lecht — nmb höltzUn bnnden wider schlecht
— gti)ifll, gelloebten wider krnmb — mit
siden sehnieren ummendumb». Die Höltzlein
und die seidenen Schnure mögen zusammen
eine korbiUmliche Kopfbedeckung vorgestellt
haben, etwa wie die links auf dem Hol/schnitt
zu Creilers Bros.« 1, ?y — Zarnke, Hom,
bringt, ausser einigen Gitaten, nur unnöthige
Hypoihescn. Auch Simrocks Erklärung' (Narr.,
&tU> taugt uicht.s: «ein Sehüsselkorb, sporta
sonteUaram, der die gereinigten Schüsseln
wegzutragen dient, gleicht fast einer Wanne,
nur ist er tiefer; daher die spricli wortliche
Redensart: en wann es k^ne schottolekorv*.
SchÜBSIing, Schössling. Scherz, 1458. —
Der Weingarten «hat seine scküssling ausz-
gestreeJet bis sa dem mer>. Naeliti|r>«I^i^lter,
Sehnst Vcrgl. Just. — «Die sinne fünf
gmt wollust — In nngelieher loste seAiwt».
ottfr. V. Hagenau, ms.
Schütte, Schüttang, Erdwall, Verschanz-
nng. — «Gleich als man sonst sa felde leit,
— das Icjrer mit schütUtnff umbgeit . . .»
Muruer, Virg., x, 3 *». — «... als sie stein
und vasen sa der n^üttc und schantzgraben
trnf,'en , . ,» Rinisrni., Cäsar, 27 l». Etc. -- Die
Juhanuiier machten zum Schutz von Khodug
•schütten* vor den Thoren und bei de&Tliurmen.
Adelphus, Türk . D, 5 l». Etc.
Schütten, schütteln. — Eine Braut wird
von «manigcr hande bekorunj^on geschüttet».
Nie. V. Basel, Bek. Taul., M. — <Er stot
zittern als schütt in der Ritt». Geiler, Bros.,
1, 99 a. — «Das dich der Kitt schütt*. Ibid.,
1, 52 b. Etc. — Der Tod, «wellen er begrifft
und schütt . . den lert er gar ein seltzen
Sprung». Brant, Nsch., 82. — cUer narr die
suw bin oren hat, — schüU sie das ir die
suM'glock kling». Ibid , 71. — Straft man
einen narren, so erfolgt nichts als «das er
ettwan die oren acMitt». Ibid., 6?. — «Encas
in dem kampffe stand, — sein spiesz zu
sdMUtei» er b^and*. Honar, VIrg., r, 6 b. .
«Die pferd lasst er tnch einher goo, - das
sich der boden mMU daryon». Ibid., p, 5
— Wiewohl ein Narr «oft die oren schitt, —
so kan er dennooht nüt damit». Id., üb , 49.
Ete. — «Das dieh der ritt wchüU». Id. — Dm
Erdbeben Im rtt nicht auf «das land und ert-
rieh zu schiUten: AdelphttS, Bhodis, D, 1 ». —
«Der stareke ritten, der aiaen mettsehen gants
schüttet». Brunschw., Dist , \0i b. _ Zeichen
eines Fiebers: «an£sng mit grosser keltia
und hartem sdUllfeii, also das die bein ar-
zitteren». Fries, 172 b.
Schttttan«. 8. Schütte.
Scliiits, Sohoss. — Jeder soll sebiessea «nllt
me denne drige schütse*. Kön. 916., — « . . . also
obe der Bin sin »ohtUs hette . . wie er
denne mit vollem flösse and Übeiipisse solto
koniMi ruschende . . » Tanler, ^'2 (19). —
Wenn am Medardustag «schint die sunne, —
Dast (das ist) wines sf^Ms, als qaellender
braune». Conr. v. Dankr., v. 178 (der Wein
schiesst in die Trauben), (leiler, Bros., 1, B4 ^.
S. die Stelle bei ^dWetfracn.
Scbntz. Sehen!, 1467. flalgnears et tü-
lages, 189.
1. Bannwart, so genannt wegen des von
ihm ausgeübten Schutzes. — «Die drei p-e-
breiten sollen ire wissenhafUgen schütsen, das
sind die banwarten, haben». 8. Peter, 15 Jb.
Weisth., 1, 688.
2. Pfand, das der Bannwart nahm nnd g%h.
— «Dietui preoo sol triben drige sthuzeen in
eandem curiam, ubicnnqne inveniet in bonis
spectantibus ad monastcrinm S. Stephani».
Wibolsheim, 13 Jh Weisth., 5, 419. - «Dia
vogete sollent haben von irme hQter des veUies
alle jar drü pfant, die heissent sehmaen» Lo-
^-elniieim, 14M. Ibid.. 4, 146. — «Auch hand
die herren . . . dry MÄ«rc an der j^ebreiten,
jeden schus für 10 sch. Mügent sy die drye
nit haben, so sollen sy ein haben der da 80
sch. giltct.. Herlishcim. 15 Th. Burckh., 214.
— «Der ban\\ art sol entwurtcn drie schütze . .
nnd sol der schuU iegelieher gelten 80 sok.
Er ensol onch kein vihe entwürfen für einen
schütz, es ensi deune ein vih mit 4 beinen,
das 80 sch. wert sei». Eschau, 1841. Hanauer,
ronstif.. 206. — Die Bannwarten «sollen in
den hol' brintjen dri achüU, nnd sol ieder
schütz nit niimior sin dann zwelf vihe». KinUs«
heim, 15 .Ih. Weisth., 6, 399. (Es wÄren dies
an Stück Viehes; statt vihe ist wohl «u lesen
Schilling.)
3. Geldbusse für Eindringen des Viehs in
Felder oder Blatten, während gebannter Zeit.
— «Wes vih in den /.iten got in das kom,
und vier bein het, der gibt ö sch. ze schttUe*.
Bösenbiesen, 15 Jh. Weisth., 1, 690. — •Wnm
vihes honbet daruf (auf dem Brägel) funden
wurt xwischcnt ptin^Msten nnd sungichten, das
sol bessern dem meiircr ze elme sakutts 5 seh.»
W; 1 ansohlen, 1364. Ibid.. 4, 161.
bchatzhof, üof in den das als Pfand ^
nommene Vieh getrieben wird. Sehens, IwT.
— Es J'oll 'jet,'lich /.eile iren schuUhof haben,
und was phanden darin wirt getriben, das
git dem mdger ein ▼iertel wIm . . . and ^er
wisse brot.. .» Mfinster, 1888. Als.dipl., 8, 188.
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- ai7 -
Schfitiig, ergiebig, anhaltend, dauerhaft wir dir zu lieb thun, das wir es dir in an-
Scherz, 1457. — Begnügt euch mit eurem derer und anderer Gestalt fürgeben*. Geiler,
Q«t ««nd duikent gotte, der sol e« öch echütti^ OeistL Spinn., L, 4 <*.
machen das ir drnne rchte gnftg habent». Schwang, das Schwanken. — «Sant Peters
Nie. V. Basel, Bck. inul.. 50 — «Alsu ptlcguii schifflin ist im schtpuntf, — ich sorg gar vast
arm Leat, die wenig Gebnt6llf oder Stock- den undergang». Braut. Nnch., 99. —■ Lasaen-
fisch habiMi. vil Zibolen daran tu machen das sich die Kicbter durch Trenn Ischaft, Hass
M dester schuUiger werd». Oeüer, Pred. u. etc. bewegten, sd «nimiii uarhtit und recht
L, 86 *. — Bin Gtia^er «isset kein frisch ein schir<iug» Id., Klagsp.. letztes Blatt.
Brut. CS mnss trucken oder schiiiiinli<:: srin. <Tr schiff geet in den «eAiomtoi»* UL, Layenip.,
off das es dester schüUiger big>. Id., Po.>>t.. I6i) u.
2, 3 « — «Schiflfbrot das ist zweimal ge- Sehwank, Schwang, schwingende Beweg-
bachen, hert und Mdtüuig». Id., Schiff der ung In eim Schtcarüc, auf oinnial. - «Alle
l'eii^ 42 b Rte. — «Wiltn das dir got dein bäpstlichen Satzungen, so nit in christo ge-
frucht nnd gewechsz schütgig mnek • * .» , griindt seind. (fallen) in eim wdimmds su
Adelphns, Pat Nost., A 1 ^. hauffen». Wurm. Bai., i, 8
Scnützlingen, von Schutt, Schuss. in einem Schwantzen. sich wie ein Pfau gebcrden,
Schnss, plötzlich. — €. . . Schützlingen die besonders beim Tanz. — «... wie pfawen
Vernunft blickt daruff in einer QlUie». Geiler, wAiraHf.'-rn.. MurnDr. Lath Xarr. 13.3. — «Ich
Geistl. Spinn., 0, 6 k \ hab vor me /.u brutlauft dant/.t, — und den
SchwEeheni. aehwaeh machen, im Werth koeherspergcr ^mAmnmM, . . . Hfinch, dn solt
beral>=..'t7.en. — «Die müntz dir schmUfurt p^ar nit dantzen, — ao öffentlich umher
üich ait klein, — falsch gelt ist w urdcu iolz mJtivanUcn* Ibid , 180. — €£s hcisst ein lied
f&mein». Brant, Nach., 97. • der pfouwenschtranU, — daa hdrt vil basz an
Si'bwadercr, Schwätzer. — «Die Diener purendantz, — denn daa man daa an kiroh
sprachen zu dem Küui;,': was hurestu des sol sine^en» Id., Nb., 79.
Sdkwaderers Geschwätz ? er vcrkert allea dein sich Schwilntzen, Rotweliek, aieh davon
Volk». Goilor. 13anm der Sei.. 9 ». machen. Brant, Nsch., 62.
Schwadern, unbesonnen schwatzen, bla- Schwappel. Schwätzer. — «Ein Klapper-
t«rare. — B« i einem Narren sind «das Hertz maul, ein Schvxippel hat ein Lust von andern
and der Mund nach bei einander, daa ist in Leuten zu reden». Geiler, Klappcrm., A, 4
einem weisen Menschen nit, da sein sie weit Schwappein, schwatzen, plappern. — «Sie
von einander, und tdiwudert nit leichtlich wanen es sei auch etwas das sie vil Pater
hemsB». Geiler, Brös., 2, 79 — «Du hast Noster haben geachwappcU». Geiler, 3 Marien,
abgeatelt das du niemans mer wilt übel 26 ^. — «Es scind unser vil die dise Wort
reden . . ., du wilt abor sunst schwadern Ottd hcruss schwaplcu und gedencken wenig waa
schwetzen was du wilt>. Ibid., 1, 16 b. — es sei, gleich als ein Hund der Karspellen in
«Hanig Menaoh hat dea Schwadern» gewont sieh »chwaplet*. Id., Brös., 2, 84 a. Etc.
daa ea nin kau nühdreii». Id., 9 Marien, 10 Letztere Stelle bewoist, das.s schtcappeln
Et«. j eigentlich nur eine Bewegung mit den Lippen
]>ieeliarakteriatiae]ieOnomatep9ead^mKleni, bedentete, so viel wie läppen. Heute sagen
die nach Frisch, 2, 239, vom Geräusch her wir von einem Gefäss. das so mit Flüssigkeit
genommen ist, welekea daa beim Waschen angefüllt ist, daat diese bei dem geringsten
ndt den Hftndeii bewegte Waaaer naeht, iat . Stoas nberlänft, ea ist geadneappeU von. ea
später nnnöthiger Weise in schuadrottiren schwappelt über; wir habiii somit das Wort
▼erUikngert worden; ea wäre der lächerlichste , in einem Sinn behalten, der dem von »chwa-
Inthiim wenn man diesea letztere von Sehwa- ; dem ähnlich ist.
dron ableiten wollte. Schwüren, schmer/cn — «. . so die yet-
SekwAgem , mit Schwager anreden. — ■ zigen, die sich vast uffbleugcn für die Idrch,
Bnen Beiehen «gr&sat nnd »teagert jederman» jnen nit Ueasen ein llnger »ehio ä rm duroha
Brant, Nsch., 2('. Evangelium Hen». Zeil. Y, 4 b.
SchwaJieB, schwach werden, zweifelhaft, i üchwatieheu. S. SwaUichen
bedemkUeh werden. — «Die saeh vaht an in ' Schwattete. 8 8ioattühe$i.
mir zu schwahen». Murner, 4 Ket/cr. k, 1 Schwatz, Geschwätz, mase., Geschwätz.
Sebwäker, Schwiegervater. — «Deiner — Wenn die Weiber «am Obent ob dem
Haiacfranwea Tatter, deinen Sdtweker solt Brnnnen stond ein Stnnd oder zwo zu gaffen,
dü nit frtiiren in disen Dingen». Gcibr. Sund ein g-uten Schwatz und Messtag: uffrichtcn mit
des M., 69 Bilg., 41 b. — «. . . als Moysen den Gesellen ...» Geiler. Post., 4, b Ev.
m tdmoäher lerU. Brant, Naeh.. 48 - La» mit Ussl.. l7.Bb. — «Dn haat Lnat geaaekt
Linas, des Aeneas 'sehtoeher*. Mamer, Yirg., in zitlichen Dingen, do ein fönten SiMvat^ ge-
0,8''; Luth. Narr, 136. triben, do gcst du /n der und der Personen
Sehwmta. S. Swalm, . . . .» Id., Bilg, 19<))>; pred. u. L., 78 —
Schwampelecht, schwindelich. — cWir «Sprichstu: ja. icli nni«7.t nnsinnii: werden,
achtem nit das gütlich recht, — es macht solt ich schweigen und nit ein guten Cfe«c/itca<4
aas im hoapt schtpampele<M: Momer, Nb.. 9. , haben». Id., 7 Schwerter, t 6 — Grcmpe-
Schwatikeln, hin und her suchen. — «Das rinnen am Sonntac:. »so ander lüt r.w kirchen
sber ich, und meines Gleichen also daraffter in gon. — dan blibent si am bencklin ston —
«Uft BttuuffA adbiaBiiciiiM, wariiab daa mniaen i nnd &beni an ein nnwan ackioaf«». Homer,
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— 81$ —
yii . 196. — «Wenn sie mir redt friindtlichcn
tchvHxU , . Id^ Qeuchm., 1 — «Solohe
nflHchtnngr erhalten . . . mng mit keiner
gcschrifft dargelhon werden, dann mit ireni
menschentchwatz» Ziegler, Nicssnng, B, 4
SehwStxig. eig. gesehw&t/jg^, (iann: in nn-
nütreni, oitclin Oeschwätz. •^osproohen. — «Ir-
rige and achwetzige . . . und hoffertige reden >.
llnrner, Adel, A, 8 > — «Die nhweUigen
philosophi uthI Sophisten». Zell. D, 4^.
Schwatxlivbeit, Geschwätzigkeit. — «FrÖ-
liehe Setiwatiäit^t, dasselbig Laiter wort gc-
heisscn Rfdfrfhe». Geiler. Seltni]!.. Vorr , 2
Scbwegeln« auf der Flöte blasen, von Sw<-
gel. An FIdte. — «PAffiftn, MAtoqpIen, hnrpffen,
gigen- urner, Gcuchni , e, S
Scbvveher. S. Schtoäher.
8cbw6i|f. S, Svxtge.
Schwoigen. I. Verscliweigen. — Die Weiber
•schwigent alle» da» sie wissen». Murner,
Genehm., ¥. (ironisch)
2. Sch\vLi<rcn raachen. S auch geschwcigen.
— «Bald trachten sie ein andren fand. ~ wie
sie im «chwetjgrte» seinen mand». Horner. 4
Ketxer. L, 2 b.
Schweis», populärer Ausdruck für einen
der hart arbeitet und wenig gewinnt. — «Der
arm schweisr (ein Ranef nitis?. sich ver>c}ireit)eti
zu geben, do er rtwu koinh pfenni^'^s (^ewis/,
isU. Zell. S, 2 ». - ..Miisfete gott gleich eins
yeden stockmcistcr sein und sein kercker dar-
leihen, ein armen schuctsz. der nit wider sein
gebott and geheisz gcthon . . . hinein sn
sperren?» Ibid., z, 1 n (es ist die Rede von
einem \v cgen Geldschuld in den Bann gethancn
Bauern). — Die Dorfplkrrer, «di« armen
BchweüM^ mftssen ye nneh getaen hnben». Ibid .
V, 8 b.
SchweitMMcbt. .srinveissig, schwitzenri.
«In den heissen Limdm würt man balil
schwitzen und schtceianerecht». Geiler, Br6& .
1. 28 ».
Schweiüsen, schmoren. — Wir aehten «wie
wir zurichten vil der trachten . . , mit kochen,
tiden. brotcn, schtceitzen» Braut, Nsch., 78.
— «Wie man »ol den buntschA schweiUen,
— mit rotem gumpst und cssig bcitzen» j
Murner. Luth. Narr, 24
Schwelkern. S. Stoilkem. 1
Sehwellen, turgere, intumcscere, fig sieh
erheben — «Also inuclit ir Rieh nit bcston,
als wenig als so ein Barger in der Stat wider |
den andern ist nnd ein Parthei im Rot wider '
die ander, oder so sich ein Zunft schuxlUt
wider die ander*. Geiler, Post , 2, 53 b.
Sebwemne. Teieb — «Gang hin. weseb '
dich in der Schiicmme $il06». Qelier, PoSt , 9,
86 a ; Ev. mit Ussl , 61 «. ;
Scbwemmen. ertritnken, Art Todesstrafe. '
— «... SüIIiclie Buben solt man Hchwemtiu-n>
Geiler, Post., 8, 30K 44 b; Siind. des M., 5 b. ,
— «Die Bohelmen sott man billig sdiwenmen*.
Mnrner, Nb., R2. 171.
Schwer. S. Swcr. |
Scbwerlieb, adv. 1. schwer, grave. graviter. '
— «Etlich rcit^en die Narren zu Zorn . .
damit so wollen sie ander Leat za lachen
I, aber sie »Anden M h m t Hk h das sie |
sie zu sünden reitzen». Gcil r, Narr , T^T
— «So ich Gott diok so schwtrUdt erzürnet
hab». Id . Bilg., 67 a. — «... so wil man
die, die semlich unbescheident 1 ^ircrent.
MchwerUch darnmb straffen*. Brant. Bisch.
WiUi . 986. — «Darnmb si offi en spott nnd
schänden — gchwerlüh kumnien in allen
landen». Horner, 4 Ketzer. A. 1 b. — «Mich
dnrt das Idnt so inneklieh — das es le
schwerlich müet f^ich». Id., Genehm., x, 4 ^.
2. Schwierig, mühsam. — «Was gott an>
trifft nnd reuit ist gton. — das will gar
schwärlich naher gon», Brant, Nsch . 38. —
«Ob von dem rosz absitzt jeroan oder offistigt
sdksmrftdb . . Id., Faeetns, A. 6 b. —
«... das kompt mich vil schwerlicher an —
dann alles das ich vor hab gthan*. Mamer,
Virg.. V, 71».
3. Gravitätisch. — «Was do dient zn geist-
licheit. — solt er (der Priester) zu siogea sia
bereit, — emstlicb, sehwerUdb« afiditi^Ueb*.
Murner, Nb.. 79
Schwerlicheit, Schwierigkeit. — «Die erst
Ursach diser Schwerlicheit eines woren Ruwens
am Todtbett ist Gebrust des fiden Oebmobei
der Vernunft». Geiler, Bilg., 47 a.
«Srhwertelwnrz, acorus. •^iadiolns». Gersd.,
89 Gladiolus palnstris Kirschl., 2, 1&6.
Schwertzner. Rotwelsch, Art Bettler.
Murner, Nb., 61.
Scbwideln? — Stutzer: « . . der ander ist
ful, — der dritt der schwidUt mit dem mal».
Mnrner. Nb.. 47.
Schwiepein. S. Swibeht.
Schwilkerecht. zum Erbrechen geneigt —
(Wenn die Weiber also nmbgont speutzen.
so sint «^ie gemeinlich schwanger, inen ist
.•>chw(iikere(ht». Geiler, Bilg., 153
Schwilkcrn, Scliwllkern. Reiz zum &•
brechen haben. — «Es würt ctwan einem
der im Schift" sitzt schwUckem» . Geiler, Schiff
der Pen.. Etc. — «Unser Seel hat ein
Unwillen und ein Schtvälckern ab disem lichten
üumeohtiseu Brot». 4 Mus , 21, 5. Id., Post.,
3, b. - tSchuxlckem, uffstossen nnd nn-
willen» Brnnschw,, Dist., 24 ».
Schwilkerung. Reiz zum Erbrechen. — «Ei
sind cttlich so sie im Schiff faren, fallen sie
in Unwillen, in ein Schwitkerungnud Sehwindel,
also das sie sich gespeyen mfissen». Qeiler,
Schift" der Pen.. «2 s.
Scbwinen. S. Swinen.
Schwingen. 1. Heftig bewegen, schStteta.
— «Die Menschen seind wie ein Esel der nüt
tbot on geschlagen, and ein Mnasbaom der
sol anch nfit, er werde dann wol gnehwungem:
Geiler. Brös., 2, 19 «.
2. Die Flügel schlagen, sich zum Flu^ be-
reiten. — «Man darff nit fragen wer die stgen,
- Iii den die hund in kilchen scliriiren . .,
oder bi den der habioh schwingt» . Brant, Nsch..
46 — «Die tanb Heng sieh zo »d^niigem an».
Murner. Yirpr., P. 4
8. Schlagen. — «Dem geschieht als den
Bnben, den man alt Raten t^mingt*. Geller.
Baum der ?5el., 1« »>.
Sebwinsacht, Schwindsnehu — «Ethica,
«eMisMell», Fries, 174 b.
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— 819 —
Schwärmen, schwärmen. Vergl. Geschwürm.
— «Wo ein solicher hanff umher tchtsürmet . . .»
ZeU, e. 1 b ; D. 3 b.
Se, gen. Sewes, See. Scher«, 1498. 1. Meer.
— «Sos kerte Riwalin zehant — Mit zwelf
gesellen über Gottfr. v. Str , 1, 9. Etc.
2 Der Dorfteich. — «An dem seioe», an
SO Orten, 13 Jh. a. f. - «Zft n'eiM». Wintsen'
beim. 1281. Westhausen, 1989.
Sebede, Binse. Scher/., 1466. - Wenn Ding
«loUent die banwarten bringen in den
MtAedm nnd liesch. das der appet (von
Ebersheimmünstcr und die hiilier »ufir ge-
•itMBU. Qmsenheiu. im Weisth, 1, 674.
— «19 ^ imb gebeden in ipso dfe dedieationis
' ;iii^t!,ii •. um die Kirclie damit zu
beiiUeaeu. 1418. ij. Thom. Fabr. — Die Fischer
^•n «keinen feftedenltorp mit einer Ale» In den
Baoli stellen. 14 .TU Alte Ordn., TJ 13. — «Uj
die iebeden», Feldname an 16 Orten, 1290 u.
t— «ITebeat d«ft koleii mMii*. Xflttoia«
(leim. 1399. » mZmt M^Mfo», ttrasab Qaesen*
Dame, 1861.
SemMii, mit Binsen bernrmehBen — «Die
$dedehte matte. Berstett, ISO».
Sech. Seherz, 1466. Von secare. 1. Haue.
Kant — «Ssdk, lige». Hemd. 190.
?. Der eiserne Zinken am Pflnfr. - «I'fif-
dorf sol alle iare geben dem meyer ein halb
mk und ein halb eebar». d. h. ilim den halben
Pleif davon bezahlen. Oberber^'heim, M29
Wdith., 4, 140. — «Es kompt etwan das ein
KsBKh hat eil hart kalt Herta and Ihrt darin
mit dem Sech oder Plingiain». Oeiler, Ev. mit
ümL, H2 ».
Qeli, 60: «Dentale, die Seth se das Brdt*
rieh vor der Pflng-schar anfschneidet».
3. — Das Fohlen von Gildwiller soll man
«ilien wo seeh gegen «eck scoBset», nnd ihm
da Futter schneiden. 1394. Weisth , 4, 60.
Seeheelin, Seh^elin, Sibselin, gekrümmtes
HMsernm Äste von den Bäumen an schneiden.
Scherz, 1470. — Der Meier von Si|r;-olsheim
loU am S. Moritztag «in den hof bringen ein
teehOm ande eine harte». tVSO. Weisth., 1.
665. — Die Förster von Münster fachen jühr-
lich ia dio Küche des Klosters «ein agke^
and ein sehselin*. 1339. Als, dipi., 2. 166. -
Ähnlich, Wicdensohlen, 1364. Weipth.. 4, 169.
— «Die förstere söllent des ersten jares dem
keller . . . geben ein sehselin». S. Pült, 15 Jh.
Ibid., 5, 893. — «Mit ipm sihselin holt7.en>.
Ammer schw ihr, 14 Jh. Jlanauer, Constit, 347
Seckel. 1. Beutel. - «Das Gelt get jm in
seinen Seckch. Geiler, Brös., 2, 10 b. — «Da
zoeh der Tüffel den Seckel ufT und bezalt zwe
Xtisen Weins». Id., Sünd. des M., 9 b. Eto.
— «T'ff eitrnen seckel dich verlasz. — wann
du EU niarckt gast oder slrasz» Brant, Fa-
Mtas, A, 6 — «Wer noch im leben Salo>
Won, — man hf^z in in lien rat iiit ffon —
wann er ein armer "weber war — oder im
stund der seckel ler». Id.. Nsch., 20. Ete. —
Schlechte Ärzte, «c dann sie sehen wer si
krank, — vor lugens \va der seckel hangt».
Mumer, Nb., 100, — Sucht man eine Prao.
•0 erkundigt man sich zuvor «ob ir ri* der
Mete schwere», id., Schelm., e, 1 a. — «Lug
j das der s«dM si geladen». Id., Genehm., B,
I 8 _ «... bei vollen kästen, kellern nnd
seckein». Wurm, Trost, 7 ». — «Der seekel vol
ducaten». Zell, e., 4
2. Fiscus. — «Alle ire Sach und Regiment
' stat darauflf, wie der Seckel in seinem We^en
I behalten werd» Geiler, Holl. Leu, a, 7 a. — .
j «Der gemeine seckel». Murner, Instit., 37 «. —
I Fiskal, «furseherdes9e/t««c^/s, fiscus gcnauul».
Zell. aa. 1 «.
Sedel. Sitz. Scherz, 1468. — 1. Wohnsitz.
S. Sedelhof. — «Zu sedel», Feldname, Entz-
hcim, 1461. — «Im seäcU. Oberehnheim, 15Ü9.
I 2. Stange auf der die Hühner schlafen.
' 8. Hünenedd. — «Von jeder hertstatt» gibt
man ein Gartenhnhn. das tlie^'en könne «von
L der asen uf den tedel». Dammerkirch, 15 Jh.
iWeleth., 4, 2».
Sedelhof, nrsprfi Midlich de.s Herrn Hof. avo
j er seinen Sitz hatten oft als Erblehn an Bauern
I vergeben. Seherz, 1468. 1498. — Die Ritter
vini Epfig haben in dem Dorf «einen sedcl-
hof». 1880. — •Sedelhof in villa». Mittelschäf-
folsheim, 1866. — «In villa Biirtingheim evria
est dicta sedilhof*. 1835 — «Der sidelhof in
dem dorf» Dürningen. 1348. — «Mn hof,
heisset der tetU^ef*. Illwiekersheim, 1418.
«Dl r sedelhof*. Lingolsheim. 1435. Pcliwind-
ratzheim. 1616. — «Matten in dem sedelhof».
Wintershansen, 14 Jh.
Seilelhus, Wohahans. — «Mfts, der metziper.
hat ein nuwe schüre ... uf die almende gesät
nnd ein nidkm: \4Sfl, Almendbveb.
«Seelblume, nenufar». Gersd., 68 *. Nym>
phaea alba. Kirschl., 1, 81.
Seelirerel S Sdigeme.
Seellos, gewissenlos. — «Ist der Htis\ atter
in eim Hus ein liederlicher seUoser Man und
maeht Inres. Hres, leres. Gott geb. Gott grfiss,
es gang zn wie es well, so zücht er euch
liederlich und sellos Gcsind». Geiler, Post., 3,
41 — «Als noeh hfit beitag thnnd die sm^
losen Menschen die uff den 5?tnben sitzen und
liederlich von Gott reden». Ibid., 2, 56 <>.
«Also warlieh geschieht es das die Znngen-
kremcr wüsscutlich falsch Sachen beschirmen
zu beiden Parten, scellos, sorglich und sched-
lich Volck allen Menschen; warlich seellos
sind sie und bös Christen». Id.. Irrig Schaf,
A, 2 ^. Etc. — «Der scelos^ uad der kunstlosz
man». Murner, Lutli. .Narr, 112. - Sie «sogen
uff die priesterschafft als ob sie seelos were».
Id., Lied. Kloster, 669. — «Gottlos, sellos^
hertzlos . .» Hedio, Zchnden, A, 8 — «Gott>
los und seelos*. Zell. 0. 2 « — «Einem nich-
tipeii seellosen pfaft'en itribl man) vil pfrüaden».
Supplic, B, 4 ^.
Bereits im 18 Jh. kommt seellos zu Strass-
borg als Eigenname nnd ab Name einer Strasse
vor. — Dasypodius hat es nur noch im Sinu
von «ohii ein Seel, inanirnis».
Scclwarter. S. Selwarler.
Segen, Zauberformel. Seharz, 1469. — Sa>
lomon «mähte menigen segen domit men die
bösen geiste xxs dcu menschen vertreip». Kön.,
272. — Die Apostel haben angefangen für
kranke Menschen and Thiere zu beten; dies
«ist hindennoch also zu eim Missbraach kum-
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men. dass bös Lent, und allenneist durch das ' ku ieyen». Pauli, \4l. — «Diser seyet, eiM
IrauweUchß Geschlecht, die haben anf^efangen \ andrer schneit». Hedio, Zehnden. B, 1 —
Vieh und Leut segnen mit guten Worten und | « . . • gibt soinen den aetfemdm: Womi, BiA^
seltr.am Wort darundcr frcmischt und andrer g, 8 - Pas Wort Gottes «■welch« von vil*>n
Ding warnemen, ab die Weib&, der Stat, der in die äckcr der hertzen der gläubigen ge-
Zäl et«. Si6 branohen seltzame Ding und trewiich geseygt wärt». Wurm, Trost, a, ü *.
seltzame ^^ra ! Es prienpren droi Brüder über' — «Sünd o&d pflutses». Bntaer, Kevor,
Feld etc.» Geiler, Knicis, ; 0 ; Kv. mit Ussi., D, 2«.
55 A — «Es giengen drei Brüder» u. b. ir. | Auch Dasypodiw hat «dyett.
sind die ersten Worte einer BeschwörwnErs- Segen. S. Segenen.
iurmei; ein Segen mit ähnlichem Anfang liudei Segeue. fem , Art Zuggarn, fr. seine. Schern,
Sieli bei Grimm, Deut Myth., CXIÄ. — «Wen 1348. — «Sägene. sagena». Herrad« 191. —
III an den Segen stamlct, so wer es nicht mc ; Verboten zu iischen «^eder mit iegtn noch
cä muss bald, on Stamlen gesagt sein, oder mit geknipheten garnen». Eschau. 1272. Ha-
man muss es heimlich in ein Or raunen», naucr, Constit., 2U1. — «. . . weder mit rin*
Id.. Emeis, 49 t). Yergl. Grimm's Mythol.. .'>hB. Avatten noch mit segene». Ibid., 1341. Ibid.,
626. — «Abergläubische segen und zauberey, 206. — Kommt die Äbtissin von Eschau zum
die mit dem heiigen /eirlien (dem Kreuz Ding von Achenheim, so soll sie in dem Mühl-
volbracht werden*. Butzer, Neuer. I, 1 b. wasscr «mit der ^^etw zven Köge vonuehen».
Characteraegen, mit unverständlichen Buch- | 142^. Weisth., ö, 4ti8.
Stäben geschriebene Formel, — «Die in Kranck- Segenen. segnen: im folg mit Zaubcrformdll
heit oder in Noten Rat suchen bei Zoubreren besprechen, mit Zaubermitteln tractiren. ~
und War>saircrn, auch die da brauchen ge* ^ Beichten «ob du ie gesegent und gelachent
scliriben Öpfcl, oder Brieflin an den Hals wurde> Rihteb., 46. — «Ein narr ist der ein
hencken, oder Caractargegtn brauchen oder i artzct sucht. — und volget alter wiber roii
ander Aberglouben . . » Geiler. Dreleek. | — und losst sieh segen in den dot — mit
Spioj^el. Bb. h ^. — * . . . un^doub allerlei . . . kracter und mit narren'w urtz» r.raiit, Nach., 4<'.
mit caracter. aegen . > Brant. Nsck. 64. 1 Segeneria, Hexe. Sehers, 14ßti. — «... ob
Segen, Sejen, Seigen, Sägen, säen. Sehen, | da ie golovbetest an . . Beffmerin: BihUb.. 46.
1471. — Zu Artolslicim sidl joder FrÖner Segense. Sege»», .Sege. Sense. Scherz. ]46y.
«segw einen hapacker». Iil20. Weistii.. 1, 69b. — Jede«- Eigeujnann dea Abts von Münster
— «Eine bette mit h»nllioroen oder mit lonehe ist ibin sebnidfg «mit der §egen»m ewene tag-
segen* Sennheim, 1H54. Ibid., 4, 118 — Das Man». Als dipl., 2, 164. — «Segensse».
Erdreich wird erweicht, «das man mag aeffen , 14 Jh. Urk., i, tiOü. — In gewiaaem Fall
nnd egen» Tanler, 468 (80). — «Die vögele ! sollen die Bannwarten dem «meder sin »egeu
des liirnelf? die Avcder segent noch snident» nenien». Herlisheim. 1843. Burckh . 213. —
Ibid., 276 (4b). — «Ceres vant wie man korn ; «Ein jeder sol ein tag t&n, ... der meder
seget». Kön., tW. — «E« ist nA ver^ft ge- ' mit «tner $egen» 8 Peter, 16 Jb. Weintb.^ 1,
segent undcr L li^-tr. Um I , 368. Etc. — H88. — «Ein Bawrr L-lirh rincm Dorfraeier,
<£e seget ein mau »iuun somen ...» Eis. , er trug ein Segetsen über sein Hals, ein Axt
Pred., I, M. — «So sie die güter »egtnt . .» | nnder dem Oürtel». OeiUr» Arb. bam., 1 K.-—
Fegersheim, 15 Jh. Weisih.. i, IW. Ein Mädor «hanckt sein «psMsn Ml «in bM»
«Wir «ö/en bilsamen dar*. Gottfr. v. Str., 1, ] , . .» Pauli, ^äb.
16S. Bto. ' «Wer sperlieben feteC, der mfls Noeb imoberaSebwarzwftlditndderSebweit.
krenglichen <niil n > Tauler, 400 f69). — «Wah Segen^^wert - Wird der strassb Burggraf
sü in die ackere seycnt, es sy weiszen, rocken, , oder sein bohn Kitter, so sollen ihm die
gerste . . .» 1984. Bist de 8. Thom., 903. | Sehwertfeger «ein Stgmumari geben». 14 Jb.
«Damm so im ein jetrlich gesessen man , Urk,, 2, 213.
der gesetget hatte, eine garbe». Münster, 18ä9. i Seget, Saat ; ausgcspr. Sejei. — «Hew-
Als. dipL, 9, 166. - Liegt ein Oat wSst. «so ] sohreeken nnd wiirm. die die seget und reben
mag der mcier usscr dem gftt acker nemen. . . abnn^'en» .\delphus, Hhodis, D, 2 «. —
und die setgen und iiiesscn». Ittenheim. h ,Th. «. . . die habent alle borg und acht — das
Weisth., 1, 782. — «Wer Bönen sejfet der der seiget werd volbracht». Hurner, Nb.. 16.
darf nit gedencken das er Linsen sohneidet». j H«'icn. Harn. - «Christus hat gethon &h
Geiler, £v. mit Ussl., 82 i> Etc. ein guter getruwcr Sun thut, der du da& Uus
«Der will verderben ee dann /it. — der im i seines Vatters nit vcrlot umb der Kachelea
nit segt und andt rn sehnit». i>rant. Nsrh., 59. ' willen domit man den 5?icA usschüttet». Geiler,
~ Der Teufel *mgl gar bald tüin sunten dran». Post . 8, 70» Ktc. - Es kommt einer znm
Ibid., 9S. Arzt und sagt: «meister. ich bring fioh ein
«So ich ietznnd narren seien wil, - wil itli seich, un raten was ist das für ein mennch».
für ein dri tubent meieu». Murner, Nb., 12. l'ries, Ki 'k — «Lapis lyncis, das ist ein stein.
Sich im Alter bessern wollen, ist so viel als der \\ \in von t0o(f«ss»dl SO sie rftmliek seiBt*.
•in der cm anfahen t^njen*. Id., l^iul .1, ! (iersd., ^
— «Eva hat ein ssuiucu yescyct, — daran iuan iu unserer jetzigen Volkssprache wird dies
nocb off erden nieyct». Id , Gcuehm, I, 4 b. ( Wort, so wie Seichen, nüt noob von Xatian
— Man «sol lavander dazuij.clicn sefftm oder und Hunden gebraucht.
fiolcu>.Ibid., D. 4 0 (zwischen Tückleinätruueuj. Seich, Seicht, nicht tief. — «Ist es eine
EU. — «In dem glentnen bot or (der fisnor) , kleine wund oder i iydi sr ittcb . . .» BroBMbw«
Digitized bv Goo<?lc
— 381 -
fbir . TS l'. — «... ob die wunt groiz, Ideill, '
Mff oder uiht sey . . .» Ibid., 67 ^<
Seidlen, pisMn — «Wm ist dts lang pre-
diirtn ? Warzu ist es gut? Die "Weibor ««cÄ«!
ia die Stül. die IUb scblafen, der Prediger
SM sieh «elber». Geiler, Br. mit UmU 78
— «Du iretlenokst wie du hoch anhiii kernest
und in dem Regiment werest Ja, spriclistQ,
trenn einer nit in dem Begriment ist, eo w idh n
di'' Umiil an in. Und crr.i nu in das Regiment
kummest. so beeoheisset dich der Tüfel Nun
reehen du mm des besser sei, Hnnds Stidk
oder Irr Tüf, Tt* k». Id , Brös '2, '.n v Rtc.
— «lun grober esiel macht Im mund — ein
»app« und teiekt ins waisers gnind». Brsnt,
Facetns. A, 4 ». — «Ir alten geuch, nnn lont
darroal - Man halt doch nüt vou tiulchen
geeehen, — denn das ttaM ifbeacl^leu de
renchon ~ nnd die hund eveh att SieMIMhM».
Marner, Oeuchni., F, 2 «.
S^n. S Segm.
Sejer. Seiger, Säcr, Sämann. — «0 du
Seyer des Teufcia. du seyest den böston So-
men in die Hertzen». Oeiler, Narr., 148 -~
Christas hat «ein Himmelrich gegUekt einem
SMer . .> Id.. Post. 1, 97 b.
oeiffer, (iewiunst, bes. ungerechter, unehr-
lirhrr Nebon-Protit. — «Kfiii Bischof sol sein
begierig nach dem 6eiß'er^ das ist so er Gell
nimpt von den Pfrifen und lasst die Huren
hinder inen 6it7(>n ; nnd wan man uff des
Aromeisters Stulen mit dem Deller umbhergot
and von dem Spil daruff samlet, das man in
die Karten und die Lichter gibt und die Stab
damit haltet; solchen Seiffer von Pfaffen und
Weltliehen uffncmcn sol nit sein», ireilcr. £v. i
mit Ussl.. 212 — «Einer isset das Gii^selmal
oder Seiffer und isset kusUich». Id., Bros, 2,,
18 h. (Vergl Geiu^mat.) — «Da einer »eine ;
Öbem furcht oder Errossen G«m\ nit, das ersieh'
bcä-orget er kern vuu seinem Ampi und gieng
im das Setfferlin ab. also thet PUetUS». Id..
Ev. mit Ussl., Ii t'. — Viele sauren: «was ein
äetffcrltn und ein Mitzlin uff im trogt, dem ,
kan man wol nacligon». Id., Emeis, ö9 b. I
Ich habe das Wuri Seiffer sonst nir^reiid!;
gefunden, weiss auch uichi vvuher man es ab-
leiten kimnre. Frisch's Erklärung, 2. 259 :
•Setfer seheint so viel als das Niedersäch.sische
Sabber, sativa, zu sein, TrÜpflin die au» deui
Maul rinnen», ist sowohl etjrmologiseh ftls
p^elioiogisch verfehlt.
Seilferer. einer der nach unehrlichem Ge-
winn trachtet — «Welcher Man het gern
d^ sein Frau ir Ee brech, er wer dan ein
Sehalck, ein Seifferer. das sie damit Gelt ge-
winn». Geiler, Arb hiini ,94 i>. — Einen treuen
Eluuann nennen die Ehbrecher einen •»eiffe-
rer» Adelphes. M5rin, 97 h. ffier ist das Wort
eher im Sinn voi\ dilsrsüchtjg sn nehmen.
ächmeUer, 2. 230.
Self^naoiiAt. Monat in dem man das Feld
ansäet, Ootobsr. 16 Jb. Libttr vitae des Gutl.
hanses.
Seigen, Selen, Segen, aieben, visieren,
zileen. Scherz, li71. — Der Zuller /.n Sei/
hnt «alle masse zft seigene». 1310. Weisth., 1,
7es. — Der Vogt teil mmmi ndgilott^ klein
und grosz, seien . . .» «Messe euch icman an-
ders mit keime messe das nit g«»etg«t were
. . .> Bettweiler, 1800. Ibid., 5, 480. — «6
bßttel /,a seigeu». 1431. S. Thom Fabr. — Die
Masse •aeigen», Bischweiler, 145b. Mauauer»
Constit, WO: — Tm dem Hof von Drasenheim
sollen sein «rechte messe z& aegende». 15 Jh.
Weisth., 1, 736. — «iSm«**, Aicher. 14 Jh.
Urk , 2, 2iy. — Man tritt dns Ziel nicht, denn
«man«««^i nit rf^rl r darnoch». Brant, Nsch., 74.
Seigen, ausgesur. Seihen: Sihen, Ben.. 2, 2,
986. — Eine FUusigkelt cinter in ein glae
geseigt». Brunschw., Dist., 13 — «Ist das
man das wasser abaeifft . . .» Gersd., 73 —
«Nim seheUmitUunen, Itoeh sie mit rosnrasser
und honi^, darnach aicha durch ein tnchlin
und thus in die äugen». Fries, Ul — «üarn
ist nit anders dann ein wasser das da aasigen
ist von deniblut und andern fiichten».Ibid ,6H b.
Seiger, a(^., schal, abgestanden, vom Wein.
Sehers, 147S. Der wein «das mereteil
kräng und aeyger wart> Kijn., 774. 819. —
— Der Geizige «sticht kein Fass an dieweil
der Wein gnt ist; van er halber seiger würt,
so trinckt er in dan». Geiler. Ev. mit Ussl.,
36 — Ein Geiziger «trinckt den aüernn-
glückhaftigsten aeigertim Wein der im Keiler
ist> Id , Post.. 2, B ». — «0 Weinschenck,
waä glürierest du in dem Keif vor dem Haus,
das er mit Grünem besteckt ist, und der Wein
den du verkaufest ist aeiger gebrochener Wein,
cssichet». Id., Narr., 69 — «Gebrochener,
seigerer Wein». Ibid., 198 — Weiu, der «nit
seiger ist». Brunschw., Medic , 171 b. — 'Sci-
gem wein, den gibt man zu meszwein». Pauli,
203. '-«... wan wir des tejfgem wein mfld
würden . . .» Zell, e, 4 «.
Gemma: «Peadulus, hangig oder aeyger, ut
dicitur Tinnm pendnlnm». — Daejrpodius :
«Vinum pendulum, aeyaer wein, weich wein
oder sackwein». — Ebensu Göll, 4öl. ->
Schmeller. 3, 213, hat sfl^, eeicht, vonieigeB,
sinken. Schmid, 4^.K).
Seiget. 6. Seget.
Seiien ? — <Jk NUng «inen nagel mit dem
nndern usz, als wen man ein betladen ssikl».
Pauli, 874.
Seinerlei, von seiner Art. — «B^usdem
.spcciei ; ich kan die species nit bass tentschen,
denn seincrlei». Geiler, Kv. mit Ussl., 13 o. —
— Stindigcn «mit einer andern Person ttmtr*
lei». Id., Dreick. Spiegel, FF. 3 b.
Seide, fem.. Glück, Heil. Scherz, 1474. —
«Undo ist daz mirs min sifcle gan . . .»
Eeinm. v. Hag., 8. £to. — «... Ob si mir
der aiilden gan — Daz ich wird ir dienest-
man». Gösli v. Ehenh V. d. Hagen, 1, 347.
— Gott «kan rihten uf der aäiden wagen».
Gottfr. V. Str., 2, 109. — Davon bitte «das
lant nutz unde seiden*. 12B1. IJrk., 1, 365 —
«Daz ir gnade and adda findent». Eis. Pred.,
1, 231. Eto. — «leh bin i^ömede von gotte
iMul von allen seiden». "Miirlein, 30. — «Sü ist
aller aelden geffig». Altswert« 8. £te. — Gott
spricht: «leh reine dieh Ton senden . . . und
vc.ste dich mit seiden'. Bihteb.. 90 3Taxi-
milian, «sig, aetd und heil von Ostexieh».
Bknntf Donneat. D. Ged., M.
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Seif, j iü^'er Fisch. — «Die jungen fische,
die mau nennet seien oder ungemynnte
ÜBche . .. 1460. Alte Ordn., B. 1.
Selegerete, Seelgeret, Seigerecht, Ver-
mächtoisB, bes. »n eiae geistliche Anstalt.
Stiftiiiig dnw AnniTeTuriiun «am der Seele
so rathen», pro remedio animae. Schere, 1-177.
— cich Dietmar, des hoves rihter zh Straszb.,
gib Urkunde das dis aelgerete ist gcset/.ct von
Heinrich Babensnn . . .> 1271. — Darch
iätifluu^ des Abcudniahlsi liess ans Christus
Kergendiohen weit». EU, Pred., 2, 113. —
«Nicodemus was ein erberer Man. als man
denn all Mol hin und her einen under den
Obern findet, das doch tuitzam ist*. Geiler,
Post., 2, llü — «Am Todbett . . . herfür-
bringen einen rechten woren Euwen . . m
ist mü^rlich aber sdUam». Ibid.. 3, 67 «. —
«. . . Ob&chon zu Zeiten, zu einer selUame,
einer fanden wärt der (das Kleinod der 0«>
rechtigkeit hat>. M.. Ev. mit üssl . Uh b. —
Das iät ein grosse (lab, siü ist aber
«ein minnenkliches aelgerete*. Nie. v. Strassb., ; Mltzen». Id.. Selenp., 144 Etc. — «G«r
292. — «NQt sparcnt Qwer fseJffcrette bitz an seJteen ist Lucrecia oder ('athoiiis Porcia»
das ende, geut usz die wile ir hant x& gcnde». J^rant, Nsch., 64 (solche Frauen sin»! scltcu«.
Pred. Ingolts. — Das Beginenhaus der Gürtler I — Die Natur hat uns gegeben <vi| $elUen
hat «wenig seJgeret, zinse und sust kein /,ft- woldat». Id., Moretus, a, 6 ". — Welchen der
vall>. 1455. — Ein gewisses Gut soll bleiben , Tod ergreift, «den lert er gar ein seltsen
«zft einie ewigen adgerete*, also dass man es j sprang» (seltsam). Id., Nsch., 62. — «. . . vit
nicht veräussem soll. 1387. Oart. de Mulh., seltzen geberd» (seltsam). Id., Donnerst. D.
16Ü. — «So dirre freveln pfaflfen einre stirbet, Ged , 23. — «Wie ist ein frnmmer rat so
was »eUgeretes lot er hinder ime ? Er lot ein selUen (selten). Murner, Schelm, i, 1 > — «Es
kranckes selegertU hinder ime, wanne er gat ietzund so wunder settjei» . . (seltsam),
wiset sine erben rehte des selben weges den Id., Nb., 78. — «Es wnndert mich und ist
euch er gevaren ist». Nie V. Basel, Bek. Tanl., mir seltzen • . Ibid., IIb. — «Nun hört ein
88. — «Es enmag oaoh niemau weder selegeret selttammen betracht». Id., 4 Kotzer, J. ö t» —
noch kein ander dnsz geslahen off dekein «Sag mir dise seltxam mer>. Id.. Nb., 102. Et«,
erbe daz in den hoff höret». Bläsheim, lö Jh Sehvurter. 1 Seelsorjxer. Sclierz, 1480. — •
Hanauer, Coustit., 207. £to. — Nach dem Tod ^ «Da ich bejr meiner herschaft waz ein beich>
ünsrer Frennde selten wir «on Verziehen aa^i- ' ti^er und ein »etwarter . . .» Ingolt, Onldin
richten ir Testament, ir Selgeret, iren letzten l.
Willen». Qeiier, Selenp,, 67^ 3 Marien, 3H «. 2, Testamnts Vollstrecker. — Es begab sich
Dasypodint liat noen dM Wort; nicht lange «das «in reieher Man «tarb und sein Ont Ttr-
nachh' I Iv.ini e.s jedoch ausser frobrauch. licbz drey Testamentarien, das auszzuteilen
Die Form Sägerecht beweist dass man die! under die armen Leut. und ettliche zu wider-
arsprüngUehe Bedentnn^ des Wortes Ter- 1 kern ; do bort man die Teofel sich beklai^^en,
tressen hatte: Es macht einer «sein testament das jnen dise Seel entganjreii was, urol) dfs
und aelgeredU». Pauli, 42. - «Jargozoit, ßä-
gtntht , . .» G»pito, C&rlst., a, 81». — «IBt
vil opferen and »dgmdiim . . .» Zell, 1 ^.
£(e.
Selij^n, selig machen. Sehmeller, 9, Iföt.
— «So jemant \\ er in eim standt oder leben.
willen das dise Seäwarter solch widerker tun
selten». Geiler, SehifT der Pen., 108 1>.
Semelich. Semnielich. Semlicb. solch.
Scherz, 14822. — «In semmelichen vorgeschri-
benen . . . ^sen». Nie. v. Laufen OotteBfl*..
61. — Die Laven «also cerno Ir^rnr von
in welchem er sein seel nit möcht behalten j »flnc^scA«n dingen also gelertc pfaffeu». Kun^
noeh seligen . . .» «Oott allein wil vns tdigen \ 980. Ete. «unser herre apraeh nft «cmImAsm,
durch den glanbeo «n Obiistam». Polllo, Fred., die sich gereht duhtent . . .» Eis. Fred . 2^,
C, 1 s. 2 i>.
8«ll<Mi. S. 8edkm.
Seltzam. S. Seltsane.
Seltsamkeit, tteltsenbeit, Seltjcigkeit,
Seltenheit; «sn SMtamkeü; eelten. — «Uns
^■edpnkt wan einer etwa zft Seltznmheit har-
10. Etc. — •Semtüchen kosten nnd sohaden,
den Bü nement . . .» 1409. Begr. B, 8H. Eie.
— «. . . so befunden jr siemeUchc siissckeit die
do wer über alles das die natüre geleisten
mag». Hugo Eheidi. Ete. — Man soll «so»«
lieh Übeltat vermiden». 16 Jh Alte Ordn.. B
kam ...» 14 Jh Alte Ordn., B. 18. — Geiler,! 30. — «Wo aber aemlicJts mer den herren fiir-
86nd. des M . 80 b; Selenp., 66 •. 174 1>; Fred. | knmpt . . .» Hfiningen. 16 Jh. Bnrekb.,
u. L.. 82 Etc. — Man soll nur '7.n arlt^rm' Etc. «Wa sewbfh ! r>iif M ^ren, die also
iieä (raro) die hend weschen lassen mit kaltem woltcn leben und nevihch Uuad betten . . .»
Wasser*. Hnmer, Oayac, 431. — Man kann ; Geiler. Emeis, 17 b. Etc. ~ «... die dit srm-
den Bann auch in weltlichen Dingen brauchen, lieh unbescheidenheit begingent» Brant. Bisch,
«aber zu grosser aeltzamkeü: Id., Adel, H, : Willi , 26b. — Murner sagt, mau werte ihm
4«
Seltsane, Seltzen, S«Itcam, eelten.
Vor Siitiron zu sehreiben, «und meint ich wer
nnL-e- ein ireisilich man, — dem sanlieh red stünd
wöholich, seltsam. Scherz. 1482. — «Die bei übel an». Schelm., c, 2 «. — «Man vindt wol
die wax ouch seltsäne». QotUr. v. Str., 1, 171. nemliA bös prclaten, — die vil tüffelisohcn
Etc. — Sich eines «nüwen und aeltzenes und | ibaten — der \\ics : denn) der tüfel usr. der
UDgewonlichs dingcs durch rftm» annehmen, i bellen». Ibid., i, )i — Das jung und alt ein
Bihteb,, 40. — «Das wore gar eine seltzene sämlich gesellieht
wise». Nie v. Basel. 223. Etc. — Sie «hettent Id., 4 Ketzer, n. 6
wol sehen mocht
Kte. «Horent mich
vil »etUener rede mit einander». Märleiu, 8.1 mit semlicher uffmerkong ... als ir die Venus
— «Semlieh gemneh itt g»r Mtewi» in der 1 gthtfrt hnbeii». Adephua, lie., 161 >. Bke. —
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«Weresta bei ia gewesen so wer »emlieht nit
srescliehen». Pauli, 139. Etc. — Man soll nicht
< Leereren zu forschen . . . wie »emlidm WX-
gu^». Ziegler. Biichlin, F. 1 u. £to.
Seait, Samit, Semet, Sammt Soherz, 1482.
«, . . von branetii samä — Rock und mantel
...» OoUfr. V. Str., 1, löO. — Die Frauen
wiekelMa Christaiii «in pfeller and in mmsI».
Nie. V. Str., 301. — «Fanen von semetduchern' .
Cioa., iO&. — «Do flement sü JheAom von
dem erütu and wnndent in in ein Mmet*
J'ich'. Kon . 501. — « l2'/2 ßlen rotes semmittes,
costent 5 üb. 19 soh 6^is ^it . . .* «3 elen
rote« mrntn: 14ia B. Tiioni. Fabr.
Semmir gut, mir got» helfe. Scherz,
1341. 1483. — «IJCÄ engül ich sere, »emmir
fieinm. v. Uag. Afi. — S. attoh Sammt r
got.
ÜeudL S. SeiU,
S«BdelkneheB. — «18 wwABhidbwit geba^
ohen atz W s t^tcr weiisen». Aehonhttim. 14S8.
Weistb., ö, 487.
«^new«, nerms». Herrad, 188. Solierx.
1488. — EintMii Schützen «bricht tlor bogen,
»tnw und UU8Z». Brant, ^scli., 73 (Sehne).
«äenewinen, nervieeoa». Herrad, 167.
Seiifton, besänftigen. — «Ni< gloud das rrott
sich »enßien iut. — wann man im oqfert durch
den dot>. Brant, Cato, c, 5 ^ (um des Todes
willen). — «Gedult smff wider wertikeit» Id ,
Nsch., 88. — «Ein gut frow aei\ff't des manues
zorn>. Ibid., 68.
S(>nftigen, lindern. — «Isopwein*. . JM)^«
ttgt den hasten». Fries, 45 ^. Etc.
Settt, fem., GMuhank. 8. Schmeller. 2. öOö:
einem «enden. — «Do spracli der ineibler:
ich habe gar g&te bücber für 3ü guldiu ver
»etzt. Do apraißh der man: die ient die wil
ich tich von irotten wcpfn geben, und das üch
hur auch über blibet, das ir das gutt«s gcbent».
Sic V. Bnael, Bäk. Taal., 27.
S«nit, niasc. Synode. Scherz. 1484. — *Sent,
»yuuduü, conventns*. Herrad, 19b. — «Die
»chiHüte soUeni den nbbet (von Ebersheim-
münstcr füren ze smde*. 1320, Wtiisth,. 1,
668. — tüenät, da« ist Vursamluiig der Prie-
sterscbaft noch in eUiehen Bistomen». Oeiler,
Syn. Fred , 2 «.
Senwe. S Seneioe
Sei*, neuer., Schmerz. Scherz, 1488. — «Ich
bcfant das min lichame von alleme aer und
von allem smcrtzen heil worden was*. Nie
V. Basel, 213.
S6r, adj , M und, entzündet. Scherz, 1488 —
•. . . da einem die oren »er seindt . . .»
Bronschw , Dist , 21 b. _ «Daa nntlite ist
»m und rot». Gcrsd . 74
Seren, verrtonden. Scherz. 1488. — «Daz
sper da/, in ila »erte . . .> Qottfr. v. Str , 1, 124.
Serge, äerige, Serie, lat fieria, wollene
Decke. Scherz, 1469. — «Eine »ene». dem Joh.
v. S. Am. ^'eniubt, 1300. — «Eine serige». \
1330. — «DiMe MTM«*. 1320. - «Daae ieriae
▼iridis Colons». 1867. 8. Thom. Areh. — «Die
grosse In i'ti uswerke serite die in dem chor ■
banget». 1418. S. Tbom. Fabr. — «6 sergcn». j
I44ü. Bes. Str. Arab. — «flän bloe serg ...»
«Bin b«ttt tln rote «siy dnmif 2wen |
alt rot Mrgelin*. 1499. Ladw. v. Odr. — «.
So fürestu sie in die Kammeren and zeigest
inen deine Bett und Sergen*, (iciler. Kv. mit
Ussl., 59 a. — cDie Serg ist schmal, sie mag
nit zwei gedecken, und das BetHn ku eng, es
mögen nit zwei daran li^en».Id., Narr.. .ö8
— «Er kam in die Kammer, da waren bubsebo
Bett, Sergen, Küssen». Ibid., 79b. — «. . . Da
jiront sie nit nie in dem Sal f^eziert mit .seidin
3«rg€n: Id , Arb. Ixum., 9 <>. Etc. — «BeUen
mit Ifnlaehen nnd sergen*. 1516. Stadt-Areb.
Göll, 403: «Cortina, Sergen*.
Serigkeit, Entziindang. — *äerigkeit in-
wendigr im leib von bitsen». Bmnsehw., Dist.,
42 ».
«Serpf, aasteras*. Ucrrad, 190. (^ar/, scharf.)
«Serpfln, ferltas». Herrad, 188.
Serre, fem., Schla;;biium. Scherz, 1489. Bes.
an Bannsoheiden. — «An der »errm», häufig,
Wi n. f. — > «Die nsserste serrs» Strassbnrgs
im Bruch. 13.33. — «Getuen der statt Stras/.
barg serren». Sufelwejersbeim, 1482. — «Der
aoUer vt dem wiekbftsel, wanne er höret die
grosse glock klenkon ... so so! er mh serre
zft tftn». 15 Jh. Alte Urdn., B. ao. — An
jedem Stndtlbor ist «eine netentsafTe», die
offen bleibt wann das Thor geeobloflsen wird.
15. Jh. Ibid.
Serwen. sebwaeb werden. Scherz, 1489, ta-
bescere. — Sie «ginjrent wol drü ior zfk ter-
wende and ettekönig zö werdende». Nie. v.
i Basel, ms. — R. Merswiu «aneving . . . aft
tertoende und zA. siechende». Nie. v. Laufen.
Gotte^fr., 52.
Sea, der Sechser auf dem Würfel. Scherz,
1489. - 6 Augen auf dem Würfel «heisstein
öiy». (Tilidin Spii, 49.
Sess, neutr., Belagcruni;. Scher», 1489. —
Wa.s der Bischof bninclit «/.ft dem ««mc einer
bürge». 1«» Stadtr Grand., 2, 8ö. — Er zog
tuf das »et». OoUfr. v. Str., 1, 78. «Das
ses (von Bruntrutt) werete . . . OB« an den
karfritag». Clos . 45. Etc.
Sess, ma.sc. Sitz. — «Der meister und die
meisterin <?ollent den «m^ haben in dcrstuben».
(iutl. Ordii , 167. — «Dis ist der $es8e von
den grenipern», wo sie sitzen dürfen mit ihren
Waaren 15 .Th. Alte Ordn., B. 13. — Die
Keichbsladtü «honi mich wol so trüwlich beten
- das ich Iren nit vergesz, — und geb in ein
erlichon sess*. Murner, Nb., 260
Settig, satt. — «Wer nit von essen settig
würd. — der fült sich worlich mit keim
schleck». Murncr, Genehm., F, 2 b.
Senfern, durchsickern. Schmcllcr, 2, 280,
saiffern. — «Der most hat /um puntensajpffMi
. . . harausz geseüffert». Zell, A, 4 «.
Seweht, seeartifj. — Auf dem Berge waren
«gar grosse tiefe semdUe wasser*. Merswin, 9
Felsen, 10.
Sexterne, sextcrnns. Duc, 6, 233, Lage von
sechs, und überhau |)i mehreren Blättern
I'apier oder Pergament. — #6 seh. amb 3
sextemen birmentes*. 1417. S. Thom. Fabr.
Etc. — «Dis kleine sextemelin bappires mit
den ahte blettem ist dasselb b&cb» das &.
Merswin geschrieben hat. Nie. v. Lnnfen. Qot-
teslk., 64.
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SibMkaa. a Siebedeen.
«Ein 8l«hel oder spatel». Oersd., 67 b.
Sichtig, Sichtlich, sichtb u Scherz, 1490.
— «Alle Hüne finde, 9iciU*g ood unsichtig».
Oebetd» 16 Jh. — «Di« gelben Ketzer (die
Kaaidlier) setzen zwen Anfeng, den Feind
vud Oott den Herren, und sprechen der bös
Geist hftb gMehajÜBii alle $M(tige Ding» . Geiler,
Selcnp , 106 b. _ «Lrr n l v disen sichtlichen
Dingen ze gon zu den unsiobtUohea». Id.,
Esehengr., c. 1 s.
Sidel, Sitz, Stuhl. Scherz, 1496. — cSpan-
bette, tidein and kensterlin in den kunmem>.
Nie. LanÜMi, Uf. «8 Mh. von der wUUkit
zft machende vor dem primaltar». 1417. S.
Thom. f abr.
Siebe<dc«B, Sieb. — «Ein eMeelen» in der
Küche der Tacherstubc. 1427. Tucherznnft,
dö. — cEin messin sihebceken*. 1446. Sem.
Aroh. — «Wer stndiren wU one Bftoher. der
schöpfet Wasser mit einem Sibeckin oder mit
einem Heitern». Geiler, Narr., 14 — «Ein
enges «ybechm». Bmnsehw., Dist., 106
Siechein, riechen wie ein Siecher oder
Sterbender. — «JBäner der sterben wil der
facht an zu stinken, er eÄmeekt ee aber nit,
aber die andern die nmb in sein die schmecken
wie er siechUt*. Geiler, Arb. hnm., 181
Siechen, krank sein oder werden. Scherz,
1497. — Merswin fing an «zft serwende und
zft siechende». jNic. v. Laof. — «Na begunde
er vil vaste siechen». Eis. Fred., 1, 192. —
«. . . das vihe und lüt wirt darvon 8iec)ien».
Mumer, Nb., 197. — «Wenn wir ligent und
ietz BtMftm, — und gon nit mftgen oder
kriechen . . .» Ibid.. '^49. — «Die würmer
beiten bis da« wir siechen». Id., Bad., m, 6 ».
Bb; Geuchm . k, 1 Gayac, iOS.
Siechtag, Krankheit. Scherz, 1498.— «...der
wart zamole gesunt, von welichcr kunne
mechta^ er hatte». Tauler, 19 (6). Etc. —
«Jegelicher sierhtage (hat) einen sundcrlicheB
patronen». Verse. Briefb. — «Dannan mu&t
er scheiden vor siechtage». Glos., 37. Etc. —
Gott schlu{^ Osias «mit der ussetzigeu siech-
tagen*. Kon., 276. — «In disen dingen stios
Machemet ane der vallende siechUtge». Ibid ,
63.3. — «Do er von siechtagen derzti ktim,
daz er sterben woltc . . .» Märleiu, 2\). —
«Die begriffen seind mit dem ewigen siech-
tagen, als die blinden» (unheilbar) Guldin
Spil, 56. — «Der siechtage der ussetzigkeit».
Gutl. Ordn., 187. — «Ein Mensch der gewont
liat . . . seinen Leib hert zu halten, der
konipt dar/n das es im ein grosse Bekümmer-
nnss . . ist, wenn er Siechtagens oder ander
BlÖdikcit und Notdurft halben so vil Schon-
ung und Pfleg an in legen mnss». (Jeiler,
Selenp., 144 — «Heisse Feber, Pestilentz,
Apostem^ Geschwer und andere Siechtagen,
das seind meine Waffen, das seind die Ge-
schirr des Tods». Id., Arb. hum., 7 ^. Ktc. —
«Die sünd vil grosser siechtag bringt». Brant,
Nsoh., 41. — «Der siechtag des leibs». Wimph ,
Chrjs., 13 — «Der fallende siechtag*.
Brunschw., Dist., 47 *. — «Der »iechtag des
miltzes». Gersd., 60 >. — «Der reiobni l&t
MHUig . . dae pogndrn». Pnnli, 41. — «CrifliB
ist ein etreit der nntor gegen den • i tekkt am ;
Pries. 177 b.
Siechtum, Krankheit. Scherz. 1498. — Es
«kam des dodes botte, der tieekiSaif Eis.
Fred., 1, 64.
Siedeni/i^. Siedendig, Siedi^. siedend. -
«S. Johannes . . . ward zu Rom in ein Büt
mit »Mimig öl gesetzt». Geiler, Ev. mit Ussl..
178 b. _ *Siedig heiss Wasser». Id., Schift
der Pen., 49 \ — «Wie der Dunst uffdampfel
in einem atMl^M» Hnfisn». Id.. Bilg., 81 •. -
*Siedendig wasser». Brunschw., iledic. 175*».
Sigebnft, Sighaltig, siegreich, siegend —
«Die p«lmen betfiteodfn der latinet sige)\aft».
Eis. Pred., 1, 188. — «Der keiser trn-_: . cm
est von einem Ölbaum, für ein zeichen des
fridene und sighafften trinmphft». Adelphns,
Barb., 34 — Die Wahrlirit ist «ein tyg-
hafftig ding*. Hedio, Ablen.. b. 1 b. — «Wie
verkleinestn des tyg^fftig wort gotteel» Ca*
pito, Trr-irrr, 4 b.
SigelüM, den äieg nicht gewinnend, beiiiegt.
Scherz, 14IIB. — Bisehof Walther wnrde
*sigelo8 peg^en den von Strosbui^». Glos., 1^5.
Etc. — «Ist der ritter nut wise z& fehlende,
so Wirt er seMere s^^sIm». Eis. Pred , 8, 118.
Etc. — «Du sagst der keiser sei sigloss durch
beistandt des teufels gemacht». Capito, Treuer,
E, Ib.
Sigennnft, Sieg, Triumph. Scher7. t4!>? —
Das Leiden Christi soll «min aigenunft und
min zftflucht sin . . .» «Dasz ieh mit ts^esmu^
für dich möge kernen». Gebete, 14 .Th.
Sigeniinftig, siegreich. Scherz, 1499. —
«Dine gebnrt wart sygenünftig und nienenne
undertenig». Kön., HOL — Sich segnen «mit
dem sigenunfftigen titel Jhesus». Gebete, 15 Jh.
Sigsam, siegreich. — Der Orotsmeieter der
Johanniter Hess «die sigsamen fanen nnsers
herren Jesu Christi und dar iunckfrawen
^farie und sancti Johannis des tenffiers . . .
uffrichten». Adelphus, Türk., F, 3 t>.
«Simmelbrot», 1370. Waizenbrod, weisser
und feiner als das BoUbrod. Scherz, 1501. —
Der schauenden ^lenschen «gebet ist gleich
dem tinen symelbrot da^ mau git den kindeu»
Oswald. — *8imtilkuchen». Conr. v. Dankr , v
32. — «. . . Ein simnwl wecken, ilen sol er uff
den f&sz !set/xu, das der simmeiwtck für da»
knüo ufgeht ...» Balschwiiler, 141.S. Weisth.,
4, 61. — tPfennigsimeln*, jährlich an ver-
schiedene Klöster zu vertheilcn. 1271. Test.
H. Babensun's. — «60 panes de simde, toti*
dem denarios valentes». ISO."). Strassb. Urk.
3. 170. — «Rein simdbrot ...» «Das best
brot ist simelnbrot». Fries, 79 b. 33 ».
Sinder, Schlacke. Scherz, löOl. — S. anch
Sintd. — * Sinder, scoria». Uerrad, 197. —
«Scoria, si/nder. ysenschum . . .» *.Sgiuier von
ysen». Gersd., 94 53 b — «WeidesehSi
sinder genant». Brunschw., Medic, I7ö ^ Dt
man die Potasrhe fiir eine Art Schlacke hielt»
gab man ihr auch den Namen 3i$¥kr.
Sindflnss. S. SintfM.
Sinewel. Sinwt'I, rund. Scherz, 1603. —
«Die füze sinwei^ die bein sieht*. Qottix. v.
Str., 1, 90. ■— Die Hdle war «sinewrf, wit...»
Ibid., 1, m Sto. — «Di« ~ ~
- 386 —
tr*(?«n synewel blatten, eum zeichen das sft
des dieaer sigent der got nnd herre ist über
^e 4yiMilittls( himels ond erden». Kön.,
öll Etc. — *Sinwel oder in Zirckelsweisc»
Geiler, Bilgr.. 61 «. — «Ks ist ein Underschcid.
Min IcQK^t techt, rotund. rund, als da tlin Kogel
itt, mutcfl. tt res, als ein Spiess . . ,. schoibe-
todit als ein Hostien, als ein Deller. ringleeht
als ein Ring und ein fieif ia SHrkels Weis».
Id^ Bros., 2, 62 — .Sie unibsraben ir
■iMU-ea schon, — gaiitz atntoel als da ist ein
kroB». Jfamer, Virg., m, 6 — «... ein
klosz . . . der sich da umbher wend idtitcel ...»
Ibid., y, 3 to. — «... die betten sinwel pfeil
berbraeät». Ibid.. s, 6 <— Hm tagt der
Üayac «waehae als bei uns fraxinns, eschen,
ein »mtoeUr boam». Id , Gayao, Alb. — «Sie
schössen synwd rotuid Bteia». Adelphns, Türk .
D, ö ■. — tSinwd wie ein eyerdotter». Fries,
M — Die Augen der Aussätzigen «werden
»ynwd*. Gersd., 74 «. — • fl i m i te stugttil».
ÜagiD., Cäear, 57 b.
Dasypodias: «Smmi, teres». — Über die
Etymologie, s. Schmeller, 3, 2bb.
öinewelkeit, Bandang, Umkreis. S. Sinewel.
Bim, senteiitf«. — «Der Heister von den
hohen Sinnen», der mtgistcr sententiarnm
Petras Lombardas. Geiler, Fred. u. L., 91 1> ;
Narr., fiO«; Irr. Seliaf. D, 1«; Schiff der
Ppn., .;5 b. a6 B. — «Meister Peter von hohen
$mMen». Marner, 17; Geuobm^ m, 4 b.
OMnbMh, Nov. Olost., Fnnkf., IM?, p. 9BS,
hat : Liber sententiarum, böch von <ioii liohen
sinnen. . . . Schars, 1088. Harner nimmt den
Ansdniflk Moh ironisch: Bs «fragt der narr
TOD hohen ginnen — me dann vierzig- trt lerter
können». Mb., Iö2 (ein Unwissender der sich
sfaiUM«t irroM« Vemonft cn haben). -
Schmeichler «mich nberrodon kinnen — wie
das ich ai von hohen «titnen» (gelehrt and
sebarlUnaiir)' Schalii., d, 1 — «Der meitter
von hohen sinnen*, Zell, h, 8b; Sb. Butter,
Veraatw., a, 4 ^.
tfiBBMi, Slaaea, die Haste teiohnen. Sehers,
löOst, signare. — IUt Meier von Ilolienburg
«soi «tfimen alle die müssen und die messe
. . .» IHe Weinmatte «toi man tflimen by der
alten mossen das sy gereht sicn». i4 Jh. Hu-
naner, Constit., 273. 248. — Der Ueimburge
▼OB Rotbelm toll j&hrlich die Hatte «teigen
nnd sünnen*. 14 Jh. 0. e, 2d0. — AllWMlfl^,
aumner. 14 Jh. Urk , 2. 285.
«Die Sinnewelle» der H511e Oottfir. v. Str.,
1, 838. liundung, Wölbung.
SijiBow, alchemilla vulgaris. Kirschl. i,
881. *Sinnoya oder unser frowen niauiel».
Brunschw , Dist., 118 — «Aiohimilla, «in-
Motc*. Gersd., S9
8intel. Schmeller, 2, 306: BüniA (t. BMer),
Sehlacke, Hammersohiag, den man hie und da
nnter den Mörtel mischte. «Iserin negoi
und BynUllen». 16 Jh Katith.-Ordn.
Sinttlüt, Sintflnss, SündtluH.>4, .Siindflnth
— Gott will Plagen bchicken, aber «mit eine
gantze gemeine aintfliU lossen kummen». Nie.
V. Baiiel, 190. — «Die sintßut bi Noch ziten».
Kön., 281. Eto. — «Was netten die Kind^*
ten?» Geiler, Emeis. ßh » ; Ev. mit üssl., 189
Narr , 102 «. 174 »>; Sund, d M., 14 «. Etc. —
«. . . So w8rt er kummen nnd wärt überfallen
die Menselien nit anders weder als der Sünä-
fiuss überfiel die gantze Welt zu den Zeiten
Noe» Id , Post., ^, :f6 b; Has Im Pf., A, 8 a.
Etc. - «Da Noe nach dem nndtfltuiB die Avein-
reb fand . . » Pauli, löl. — Es kam ein
Erdbeben das «gleich wat elm sündflutB»^
Adelphus, Rhod . D, l «. — « . . bis/, daz die
suudßusz ufT sie kam». Ziegler, Büchlin. A.
3 «.
Die älteste F'orm ist Sitivluot. Das altd.
.\dv. sin bedeutet überall, ul.su diluvium uni-
versale. Später wurde, der lieiiucmern Aus-
sprache wegen, ein t eingeschoben, Sintfiuot.
Als dann der ursprüngliche Sinn verloren
gegangen war. wurde Sint mit Sünde ver-
wechselt, und aus der allgemeinen Fluth die
zur Strafe der sündigen Menschheit gemacht.
Das Wort blieb jedoch noch lange mit » ge-
schrieben; in den Qeilerscheu Predigten zeigt
sich der Übergang, da bald Sintjßuu steht,
bald Sündfinaa. Dasypodius hat jenes nicht
mehr; er kennt nnr" iündßunt cataeljrsmas,
diluvium.
Sinwel S. Sinewel.
Sipp, Sieb ^ « . . den dreck rätlen — and
im Htpp herumb her sehfitlen». Humer, Schelm.,
d, 2
Sippe, Geaippe, verwandt Sehers, 1603. —
•Swer minem nerren Harke — Ueh oder
Sippe wäre . . .> Gottfr. v. Str., 1, 203. —
«Morolt diu br&der der was dir — Naber
geaifpe daniie mir». Ibid , I. 147. — «Diso
möge sint uns gar nohe sippe*. Tanlcr. 230
i4U). — «Wie nahe nppe sint dise dem mor-
ligen tehaden der tottflnden». Tbid , 144 (27).
Sipechaft, Verwandtschaft. Scherz, 1506.
«. . . denne het sü eine nohe siptchaft mit
gotte». Tanler, 808 (fiS). — «Dietspte^fl die
die obersten Kriifte dcrSoele sft den nidenten
haut». Ibid , 22» (40).
Sirkeleeht. Geiler, Druckfehler IBr Firkd-
echt S. dien Wort
Sit, masc , Gewohnheit, Sitte, (iebraach. —
«Dat ist der SU weiser Hentehen». OeUer,
Dreieck. Spiegel, A&, 4 — Nicht alle .Men-
schen haben «in ireni essen gleichen ni».
Brant, Thesm., a, 2 — «Hüt dich vor dem
burischen sitt». Ibid . b. 2 — «Zu gutem
3itt sich Noe xoch». id., Nsch., 12. — «Der
jüdisch Bit wil genta nfflrton». Ibid., 7. — «Ein
ieder sitt din hcrtz verrat — und was diu
gniiet als in im hat*. Murner, Nb., 47. — Sie
«blibent stets uff einem sit, — erdenekent
gar kein nüwen fund». Id., Genehm., g, S( *.
— «Er setzt ein jeden nach sim sttt». Ibid.,
d. 4 '< — «Weit got das dich der ritte schit,
— in der leriq' und in der mit, — doch als
uff hotelicltea att». Id.. Luth Narr, ö4. (In
dieser und der vorhergehenden Steile heittt
Sät Alt, Manier ) — Ihi «reinigest uns ee wir
dich bitten, mit deiner genad nach deinen
siiien» Id , Bad., c, 4 ». — «Alle völokerdie
mit gesatz und stUen geregieret werden . . .»
id., Instit., ö 8 (Gewohnheiten). Eto. — «Die
gewoidieit braeht mioh In de« tMt . , .» J.
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- SM ~
Kurner. b, öt>. — cDer sytt in singen und
lasen uff den stiAen . . .» Zell. F, 8 J>. Eto.
— «Erberkeit und guter eM». Wim|»]i., Chrys.,
Sitelingen, MitwftrtB. — tDes eriize ist von
vier hülzern, eins oben an und eins niden an
and zwei nteUiuen». Tauicr, 40ö (70)
Sittekne, Sitteknnst, Sitech, psittaeus,
Papagei. Scherz, lä06. — «Zorn sitUkut»,
strassb. Hausname, 1419. — «loh weit gern
Vogel haben die da sebwetsten . . als
SitUkumt. Rappen, Atzlen». Geiler, Narr.,
g7 b. — Beneoke, 3, fährt auch Sükust,
8iUdb»$eh, an. — «Da was der goneh ein pti-
ticus' Mrirn^-^r, flrnrhm.
äittiuääsig, SittiggemäHH, sittsam, elirbar,
bescheiden. -~ «SiMmäsn^MA reden ... das
ist allen Menschen mii^'lich». Geiler, Fred. u.
L., «. — «Ein fauler Mensch, beladen mit
nnordentieber Tranrigkeit, würt dafdr gehalten
Ja^ ' r sei ernst hafiij^er schwerer Sitten oder
sütmüssigp. Id., Selenp., Vorr.. 3 Etc. —
«Bise mit red sittigganäsz. — das nit ein
Klapprer man acht dich». Brant. Cato, c, 1
Slttmttssigkeit. Sittsamkeit. — Geiler, Se-
lenp., Vorr., 4 b. Etc.
Slaf, plnr. Slefft^ (selten), Schlaf. - <. . .
in (ixnt morgenü^en iu)luM)au(ior>. Nie. v. Basel,
81ag, was man mit einem Sensenstrich mä-
hen kann. Scher/., 1415. — «Nün Biege an der
Obern matte». Frankenheim, 1332. — <3 lange
und lökurtze«^«/^». Fegersheim, 1346. — «Dritre
siege matten, ein soh&ches minre». Lochweilcr.
1876. — «llaa sol den seheler f&tcrn uf den
anwändern . . . einen «dUoy». Dettweiler, 1380.
Weisth., 5, 482.
8iahen, Schlagen, sohlagen, treiben. Scherz,
1613. — «.Tcirelicher von der <4"eburschefte, der
mac wol sin vihe ui' die almcudc slaJien».
Eschau. 1272. Hanauer, Constit , 201. — «Was
pferde oder vihes gesUu/en würt in die al-
menden . . .» Bischweiler, 14 Jh. Ibid., 318.
— «Zeltet er ein pferde, das sol er alahen an
ein ende do man nit ^emejen ma^e». Marlen-
heim. 1338. Weisth, 1, 727. — Die Äbtissin
von Andlau kommt zum Ding von Storbach
«mit dritthalben pferd, und soll die tehlahen
in die wisen». 15 Jh. Ibid.. 5, 418. — Die
Schweine «uf den wald schlagen». S. .Tuhann.
1413. Ibid., 477. — Die öohafe «uff dürre
weid scMahen». Zell, V, 3 b.
Sluhte. fem., Art. Scher/.. 1414. — «Da
blüjet aller slahU üst». Gottfr. v. Str., 1, 3.
Ete. — «On aller sMUe ge verde». 1202. lirk ,
1, 366. — 1393. Kün., Ikil., 997. - «Da/, sii
doheiue craft solut hau noch duheinre slafue
sehirm». 1270. Dentsehe Urk., 16. — Die Hesse
«sini^et man mit vier slahte sprachen». Biliteb.,
77. Etc. ~ «E£ ensol nieman denheiner üahte
miete nemen». 1384. Kdn., Beil., 9H9. — «One
aller slahte minrc erben widerrode». 1335.
B^nenliaus r.ani Wolf. — «Kein pfaffe keiner
»mähte saehe niergent wan in der Idrehen
sol tPin» i'i— , 18.
älange, .Sehliuig, masc, Schlange. — «Der
mortsame siaiigc*. Gtottfr. v. Str., 1, 126. ^
Eva sprach : «der ätmg$ betrAg muh*. Bihieb.|
17. — «Ir siilient wise sin also der slange».
Tanler, 83 (17). — «Der sfaMfS sliehet alnnbe
und fifüsset sino vergift in sü». Ibid.. 54 (II).
— Deine i^'reunde werden dich «hassen also
einen «teii^». Pred. fogolts. — «Dn solt die
Sünd Hiohrn als von dem .ingesicht de«
Schlangen». Geiler, Has im FL, s, 6 Etc. —
Eva Bat gegianbt «den Khlangen einer
wort». Brant. N' rh , 97. — Maria hat «ge-
fangen do den schlangen». Id., Ave praclara.
Zameke, 168. — • «Bim jeden geist nit glanb
allzit. — dann ilick der schlang verbürL''^n
lit». Id., Faoetus, A, 2 ^. Etc. — «Ein schlang,
die off eim Velsen kracht» (hier fem.). Id.,
Nsch., 64. — Eva sprach : «der schlemg hat
mirs geraten». Murner, Nb., 173. — «Eio
schlang, wan er veraltet ist, — sneht «r eia
spalr mit li'^t» Id., Bad., D, 1 ». — «... bi«;
das hicli kriimpt ein solcher achlang*. Id., Luth.
Narr, 7. Eto. — «Ein schlang, die in alle
winckel suchet zu entscblQpffen» (hier fem.».
Id., Mess, E, 3t>. — «Der schlänge zu ettiichen
zelten die haut abstreift». Oersd., 74h. ^
«. . . durch den schlangen, den tcnfcl . . .»
Wurm, Trost, 6 b. Etc. — Ziegler, Büehliii,
E, 1 a, hat die schlänge; E, 9% der
Slan;i;eeht, srhlangenartig. — «Die
eduen lucuächeu». Tauler, ^5 (19).
«zum Slaraffen», strassb. Hausname, 1436.
S. die Brklirong» OMsen- nnd fiJkusenuuniii,
267.
SlUte, masc, Schilfrohr. — «In dem släten».
Feldname an 25 ürten, 1240 u. f. — «Pratom
dictum der skUte». Gottesheiiu, 1352.
Slefferig, sehlttfirig. S. auch iScM^er^. ->
Gute ]^Ienschen sind «ettewenne tngt nnd
äkß'eng». Tauler, 146 (27).
Sieht, 8chle<ht, schlicht, gerade, einfach.
Scherz, 1414. 1509. — «Ir machet uz dem
skhten krump, — Und uz dem krumben wider
[ sieht». Gottfr. v. Str., 1, 186. — «Sin rede si
ebene und sieht». Ibid., 1, 66. — Abends gibt
man dem Fröncr «ein sUJtt brot». Ebecsheim.
1320. Weisth., 1. 669. Etc. — «Dis ist gar
eine slehte rede». Tauler, 168 (30). - «Es ist
krump oder sUht, es kämmet dir alles z&
g6te». Ibid., 374 (64). — «Ich wil rchie tächt.
one verborgene glosen, herosreden was mir
got z& redende git». Nie. Basel. Bek-
Taul., 35. Etc. — Sie wullten wohl «eine
siehte reise t&n», aber nicht «das lant ver-
bürnen». Kön., 809. — «So wirt ir kmmbe
alles sieht». Alts wert, 47 Kr «fjat scMcchte
wegc, weder zh der rechten nooh zft der
glingen band». Gold. SpU, 84. — «Diser b6se
Will macht auch das rechte sdüechie Wag
scheinen inriunm». Geiler, Narr., 215 —
«Euer Saek ist reoht und sellseM». Id., Sftnd.
des M., 16 «. — «Es ist ein crar grut .tchlecht
Ding». Id., Post, 2, 105 ». — «Willst da es
in einem mMeeMem Weg haben, das da es
dester bass verstun mi Li'-t ?> Id., I'reii. ii L,
120 B. «. . . Ein schlechter Laye». Id., Bilg.,
12 1». — «leh bin ein sMedtt arm Henseh».
Ibid., 8 f». «Das ist geschehen an einem
grossen hochzeitlichen Tag. und nit an einem
sdike/Om Tag». Id., Er, mit üssL, 168 b. ^
Durek die Zange «wfin kmm da» was
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$chl€chi*. Brant, Nsoh., 23. — «W«« etwnn
was eiD üchanilich dlrig, — das Avigt tnuii
jetz schleckt and fwin^». Ibid., 7. — «Der
fch/echUn spiss er wonitr aeht>. Id., Tliesm.,
2 l>. — €lch hab nui »ieiUen worteu gdicht
disz Tersz ...» Id., Cato, c, 6^. — «Die
Mlbig arbeit würd dir schlecht, — und kerne
dieh vil lichter an . . .» Muruer, Nb , 5. -
«Das sind ?ar schieehU wort zum schimpf!,
— damit da suchst der eren 11,'liinpff». Ibid.,
92. — «So hast du dich gcrocheu dauü —
$n dem armen schlechten man, — der dir kein
leid nie hat g'ctan». Id.. Schelm., i, l —
«DaruücU schribt er vil wuuderzcicheu, —
das er die schlechten (das Volk) mög erweichen».
Id., 4 Ketzer, B, ü «. — Adam «war kein
wiser ackerman, — das er das paradies iiesz
ßtan — und Mm ein schlechten ackcr an».
Id.. Nb., 13. — «... mit einer schiechten (ium>
plex) artznei, and nit mit vilen zasammen-
gesatzten stücken». Id.. Gayac, 429. — «Die
g«n6b ein schleehtlichs liedlin hant, — darfif
wader basz noch ein discant, — wenn er aar
gaakgack singen kan». Id., (ieuchm., b, 1 a.
— «Die gerecbtfcrtig^ngen des herrn seind
eben and »MedU» (rectae). Nachtig.. Psalter,
46. — - *ScliJecht brannwasser». (icrsd., 4Ü •'.
— «Die schUcten, nidern und schwachen
werden von den gewaltigen . . . Qberboldert».
Wimph.. i hl vs.. 4 «. — «Mittelmsssige aad
tekiedUe speisen*. Ibid., 11
Siebtes, Schlechte, Schlecht, adv., einfach,
mit einem Wort, schlechterdings, kurzum. —
«loh wU sUhUs kaiaoa mau». Nie. v. Basei, ms.
— «Ich mag eia «MMer nfit me gelidea*. Hngo,
V. Ehenh. — «Es muss sehUehts die Haut
flrischiich äber die Oren abgesogea sein*.
Geiler, Hae im Pf.. C, 4 «. — «SdUedU« alle
Ding - liürcn dir dio Krend» Ibid., D, 2 «. —
«Sprich sfhUdUs ich glonb was die bcUig
«hrisUieh küeh glonbt». Id., Bilg., 65 «. Bte.
" €Die stiel und schemel algemein (die
Catertbanen) — sind aU jetsnnd so katzen-
niB, —- des sie sdhiedklaft nimm wölleat staa
— Tunlern bencken als voran», ^rurner, Nb.,
— «... Darum ich weder schreiben, Imod
— oder saast mieh iebea kaa, — so mag Ich
schlecht nit müssig gan>. Id., Bad.. .\, 1 a.
Steife, durch SSohleifen von Holz oder Erd-
mtaeh entstaadeaa Sehlelfs. S. aneh SAlif.
— tSlei/e, labina». Herrad, 181. — «An der
iJo/«». Feldname, mehrmals, 1290 a. f. —
«ffia smalea pfikd ich begreif — Neben eiaer
hald«^u schleif*, .\lts\vcrt. 70.
SIeifeliug, abhängiges, sozusagen geschleif-
tes Feld. — «Uf den sleifslmg*^ an mehreren
Orten, 1240 u. f. — «Ein z'n cit«l. ist ein slei-
fehng». Niederhausbergen, lik>7. — «Ein acker,
neisset der sleißMnff», Griesheim, 1408.
sich Sleiffen aas etwas, sich daraus winden,
daraas schlüpfen. S. auch Sließeti. — Joseph
*tkißete sich us dem mantel and floeh von
dannen». Kön., 257.
Slempe, masc. S. auclt Sdtkmp. i. Schlempe
SB einem Thüischloss. — «8 ..^ umb den
»lempen an dem h, grabe*. 1417. S. Thon.
Fabr.
2. SeUiMie aa eiiiaii Bodu — <9 .J tob den
slempem ansnsohlahoa aa das betteb&oh*. 1417.
Ibid.
3. Personenname. — Dina Slempin^ Kräme-
rin x'i strassb , lä&d, — Junker Heiar. 8lmpe.
J45ü. Ktc.
Slieffen, SeUlefen, partic, ^«seU^ea,
schlüpfen. Scherr, 1417, S. auch SMfen. —
«Zwei ürtclin, durch die sol er mitten slietfen».
Tauler, U78 (47). — *8läf . . . in das 111 in-
nende süsse hertze» Christi. Ibid , 868 (83).
— «Du silit or das an vil enden des garncs
menschen herför sluffent*. Merswin, 9 Felsen,
70. — Man «wil scÜieffen in der äffen cleit»
Altswert, 6. — «Die würm schlieffmt in den
grund . . .» «Der sneck schlufft in sin horn».
Ibid., 71. — «Er macht einen Zaun umb den
Garten . . ., das die Schlangen und Krotten
nit hinein scfUieffen». Geiler, Ev. mit IIssI.,
82 ^. — «Der Schatck scA^au^ ander das Bett».
Id.. Emeis, 44 >. — «Der alte Rapp hat die
Art, wenn seine Jungen erst aus der Schalen
geschloffen sind, so nimpt er fiioli ir nit an».
Id., Selenp., 86 «». Ete. — «Wer sehlüfft in
escl umb das smär, — der i:^i vemunfft und
wisheit lär». Brant. Nsctu, b4. (Hinten in den
Esel hinein8chlü[)fen, in der HoAinng Fett zu
erlan-ren. und statt dessen nur Kuth finden.
Der iSiun ist klar.) — Die römischen Frauen
riefen ihren fliehenden Mftnnem xn; tsdüieft
harin do ir vor Maren». Murner, Gcuclini., n.
2 a. — «Wa er vor heruszkumen ist. — da
schlief er wider in mit lisfc». Id., Lnth. Narr,
y9. — I>ie .Juden fragten «wie das inüglich
were, wider in den leib zu schliefen und zu
dem andern mal geboren werden». Id., Lnth.
Leren. E, 4 b, — «Da uchluf er wider liinder
sich». Id., Ulensp., 11. Eine (Schlange oschlqff
ir dareh die gUder» Id., Virg., y, ib. —
«Etliche schentlich on ir woffen — hin in das
grosz pferd wider »ddoffen». Ibid., £, 7 ^ —
«Dts wildbad (Grab) hat eia Üaster loch, —
das mancher hat mit ingan^ drofifen, — gantz
und gar darein jr«icMq#im>. Id., Bad., n, 4 K Ete.
Nooh im AllemaaittBehen» Hebel, 9, 979, and
im Bairisohen, Schmeller, 8, 437.
«Slige», Schleie. Conr. v. Dadkr., v. 428.
Slibte, Geradheit, Ebenheit. -> «Bin walt'
stig anc s^Uhte*. Gottfr. v Str., 1, 88. — «Er
mähte uz einer krumbe — Eine rihtige slüUe*.
Ibid., I, — c. . . das es ste in rechter
dichte*, .\ltswert, 11.
älihten. Scherz, 1417. — 1. Gerad machen,
ebnen. — «(TesliMel, politne». Herrad, 196.
— «. . . Ouch sol man slihten fi' iif-^^..
Tauler, 3H2 (62j. — «Weresta ein \v ol gcaltctUet
gelossen mensehe . . Ibid., 178 (Sil — «Wan
dn vil daran 'an einem jungen Bäurachen)
Äc/j/<V/»kn w üUe&t, so hilff es nit. du zerbrechcRt
es ee dann du es <^McWic/i/«i möchte.st«. (leiler.
Has im Pf, c, 6 b. — «Ich nem min 'Prütlin
bi dem hör, — und wolt die /.opf im also
Hechten, — das nit ein jeder strel kfint
schlechten». Murner. Xb . 229. — « . all
krümmen schlichten». Ibiil, 77. — «Das er all
segel UesK auffrichtiMi — und sie auch sn den
winden schlichtni*. Id., Virg., Q. 5 b,
2. Schlichten, im heutigen 8inn. — Dass
eis «gwihtei and fulUkM siiit von aller der
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. . . aoapraehon . . .» 1348. Taoheniinft, 4.
Eto. — . . der ne verwfirt uff einen ta^«
— dan ich mein Icbtag «dWdU«» llieg>. Mttr-
uer, JLotlu iSarr, ÜQ.
Slinden. Oeelind«!!, ▼enehlingen. — Sehen,
1418. — «E icli mitie speichelen ^cefimle, so
»üode ich». Tauler, 370 (64 .
dlltoweiTi Slitwe^, SHttewegr. beinah in
allen Bannen, ]^ ^h u. f Mono, Zeitschr., 14,
266; 20,ii06, erklärt es durch 8chleifweg oder
Qnerweir. Sehen, 1510. hat dageircn: •SMü'-
teteeg vcl potius > Michtc we<j, via plana»
Schlichter Weg kuimie richtig sein, via plana
wilre ee wen^er Bei Sehiltif heim. 14 Jh.,
wird einmal ein Acker beschrieben als <nf
den slehten weg. den dorfweg*. SlUweg scheint
demnach ein We^ zn sein, der gerade snm
Dorf führte Tlätto ich diesßlbe Stelle nicht
gefunden, su hatte ich, da sonst nie Slihtaoeg
vorkommt« vorgesehlagen, das Wort dnreh
Falirwc*? zQ erklären, von Slitc \f'li:culiiin.
6dUiUen, taJtreu. 8. Schiüt und ÜddUUn.
Sloffern, sehlafrig sein. S. aooh Schißfern,
— cM rh rurstet, ich trinke; mieh «tojfert« ieh
sloffc» Tauler, l (1).
Slncb, Sebinch, Schlauch. Sohlncht, Loeh.
Scherz, 1-119. — «Zft dem s/mcA», strassb.
UaiiäCiiuanio. — <llt ker/.veldes sluch».
Hüttenheini. 1443. — «Pratum dictum der
sluch». Hilsenheim, 1361. — «Der «/ucA (Was-
serloch) in dem Lumbartzwerdc«. 1449. —
Christas sprach: «wlirt den Angel oss. und
den ersten Fibch den du fahest. in des Schiuch
fuideatu ein Pfcnuing». Oeiler. Ev. mit Ussl.,
56 o. — «Nit wie unser WinscMuchen und zu
trinkiMi thund . » Id., Post., 4. 14 _ «Nit
hall dich in dines fro:»<>eiit> nluch. — als ob
kein boden wer am buch», Brant, Thesm.. c.
i b. - Xur ein Narr trachtet, dass er «mach
ÜB/, im btiha ein winachluch». Id.. Nsch., 18.
— «Jetz ist den «rrrudUfieh also yoch — do
mit sie drinken mö^en . . .• Thid.. HC
SSlücke, fem., enger l'iirciiganjj. iSther/,, Uly,
— «Uf die atücke» Feldname an Orten.
1240 u. f. — 8 FleiRchbänke «zwischen den
zweien glücken » der strassb Metzig 1 i4ä. Etc.
— «Sie suchten Schlucken an dem Zaun das
sie da durch schlüfFen». Geiler, Kv. mit Ussl..
73 h. — «Sie weiten im die Süilucket» ver-
8chlahen>, ihm iChristo) durch verfängliche
Fragen den Ans weg verwehren. Ibid.. 5H ». —
«Besser und stercker ist ein muck, — die
hoch It bet in irer schluck. — dann hundert
iuwen die todt «ind». Brant, Epigr. Copie,
— Ein Bettler that «ein gernerbein in die
schhtc!.t',i*. Id . Xsch., 62. Nach Frisoh. 202,
Gtideke, 116, und Beneke. 2, 4iö, ist hier
SMmtke ein Kittel mit Falten; das Wort
kann aber einfach die Kalten selber bedeuten,
in denen sich etwa« verstecken iässt.
Slommen, sehlammern, schlafen Seherz,
141!» >'anche Sehn ihre (lobn-sten nnr «in
einer eiummender wise». Taulcr, 151 (28). —
«Es wärt dieke hewer in Hmtmendm mkerwi.
wanne vil weokerliohe siBnelielM übwgn».
Ibid.. 332 ^57).
«SInAe», Axt Vogel, von den T«gleni auf
den UMkt gtthrMht. 141b. Alto OrSL, & L
Smack, 6«8mAck, Qerueh. Soherz» 535. S.
aneh GMshmaA. einen «bo gHlwe-
lichen smak'. Gottfr. v. Str., l, 101. — «Ach
bitmensmak'.' Ibid., 3, HS, — «Das kus wart
vol gftles genmadu». Nie. T. Str., 988. — «Die
blRmen sint vin >(i gftteni edclme rjesmaeU,
das alle vergiftnisse der smag zftmoie ver-
tribet>. Tknler, 17 (4). — «Er lies mir die
kammer vol gar übeles macÄ^s». Nie v.
Basel, 90. — Ans den todteu Körpern «rüehet
manig widentemer ge$maa*, Jttagstes Gerielrt.
- .!> lern loche ging mr, rouch und böser
geamag». Köa., 8Sä. Eto. — «Züeh mich her-
naeh dir, das wir lanlSni in dem sfiien
achmack deiner salb, als geschriban etat in
der minnen bftch*. Guld. Spil, 73.
SMMken, Snei^keB. Sclinaek», Sehma-
cken, riechen, snwnhl trans. als intrsns. Scherz.
1421. 1512. — Mau fand «8. Materoen iip
aoflii so IHseh nnd wol amadkende ...» KSn..
711. — «Do worent die dnten libe also sere
amadtende worden ...» Ibid., 880. — Die
Blumen sind «wonnenklieh eft ameeieHde». 8hl.
Pred., 1, IM?. — «Die wol smackende Mftm"».
VUlinger. — «Der Ber lief aiub in uuü schmackt
zn den Oren. zu dem Mund, zu der Nasen ob
er IriTi T.eben spürte». Gnilor, Narr., 38 —
«Ich achmack jetz nichtig, icii liab den Scbnup«
pen». Ibid.. 86 h. — «Wer möcht ... ein
Blumen molen das .si^ 9rhmarkt?f Id., Post..
3, 82 ~ «W(d schmackende Blumen». Id..
Selenp, 228 — «Die Salb achmackt uss den
Bünden wol». Td , Post., 2, 114 b. — Martha
bprach ; Lazarus «scAmce^i schon». Id., £v mit
Ussl . H4 ». Bte. — Btliolie €thunt achmeeken
an die spi^e . , als ob er wer ein stinckende
mi8t>. Brant, Thebni., b. 3 b. — «Eüich die
sint also naswis, — die vorhin schtmetkien an
die spis». Id., Nsch.. 1Ü9. — «Den gslaak
man schmeckt ein halbe mil». Ibid., 98. —
*Sehm(tck den braten oder nit, — kanstn fres-
seu, bpzal ouch mit». Murner, Schelm., d,
4 ». — «Du gloubstö mir nit, du geuchseher
man, — darumb mnstn selb achmaeken dran,
-- so wnrdstu innen was sie kan». Ii-
Geuchui , t. 3 «. — «Glich aAmeekt er wol
das (es) fürnisz was». Id., 4 Ketzer, K, 2 ».
- Wasser, deren sich die Frauen bedienea,
auf dass sie «höfeiich aehmacken». Id., Nb., WS.
- «Ir kntten schtnackt nach wein, - vil
mer dann noch geistliehem sobein». Id^ 4
Ketzer. C, 7 b. - .... Sie sehMaeftf noeh
dem rouch». Ibid., E, 4 — Vom Tti cluu i ' -
sinn: «Das himmelbrot . . das got den Ju-
den rennet vor. — daseelbig brot s e h mac H
Heisch und ti^ch» Id., Genehm., k, 4 ••. —
Gott macht «das mir sein angeeieht scAmm-
rJbf bas, dan alle speis die man hi« maeht».
Id . Bad., L. 2 b. — «Denck. die siire wen
nit lang. — achntMkt sie schon nit im aae-
fang». Ibid., m, 8 b. Ete.
Sroah, adj., üchmiihlich. elend Sohrr/. 142»».
1612, viiis. — «Die amähe^ die bui»c . •*
Gottfr. r. Str., I, 247. — Du aehimst dich
deitiiM arini n Freunde, «das da niht destc
«otdhcr wereat». Bibteb.,ä8. — «ämeher snot».
Jiingstes Oer. — «Die fmehefi worU. Oebeie,
16 Jh.
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Sn«h«B, sehänden. Scherz, 1512. — «Wir ! wisen». Gftbete, 15 Jh. — David erlitt «gar
lesen das eins kanig^s sun hett geMhmechet vil grosser »chmacheit von kunig- Saul> GuIJ.
ein erbero witwcn und het sy mit gewalt Spil, 32. — «Umb dis Gelt: Lideu, iSmoclmt
überwanden». Guld. Spiel, 11. and Widcrwertikeit. wil dir Got sin Himmel-
Sneichen, Scbmeichen, schmeicheln, daroh rieh zu konfen geben*. Geiler, Bilg., ^2^. Etc.
Schmeichelei beibringen. Scherz, löl2. — * SmUcken, bücken, drücken. Scherz, 423. S.
«Din Hmeictien, sprach si, daz ist ein A\ iht». auch Schmucktn. — «Die armen müzen sich
Ooktfr. V. Str., 1, 114. Etc. — «Mancher der amücken im Winter) — Und »iehsft dem füre
v^rt vergifTten sich, — der gifft dar $^meicht drücken> Ältswert, 70.
djiii rtiiDschen nch>. Brunt. Nsch., 96. «Zum Snebolie8>, strassb IlaasDaillOf td5l>
Sncle, Sohmalheil. Scherz, löl2. — Fehler : S. Gassen- a Häusernamen, ^18.
am Taeh «es sie von zft dünne gewebet, von ' Sneek , masc, Sehnecke. — «Der 8ne«ik
imde . .» 1433. Tudierzuiift. 42. schlüfft in sin horn». AlUwert, 71. — «Hin
ämeUet, SchmaUaat, Haut kleinerer felU- 1 »chiHeek, so man den anrürt» so zacket er zu-
friehte. Sehers, 148t. Ibli. — > «Magtesot, bo* hant sein oren hinejm». Öuld. Spil, 29.
ui n und ander smriset . . .» 1384. Bist, di^ ? Snideii. «las Kuni sdineidcn, ernten. — «Wir
ThoDL, 6^. — Die Seliifflente sollen einen müzen sunien unde mäjen — Daz selbe das
Zmtaer «melMi nit enden fflren den . . . ftr > wir dar gcsäjen». Gottfr. v. Str., 1, 168. —
if^ ■:>. 1450. Sudt-Arch. «Wer sperliclicn hdet, der m&e krengUehea
Smer. gen. Snerwee, Smeree, neatr. ^snide»». Taulcr, 400 (69). Etc.
Saere, fem., Sehmals. — Jedem der swei Snfen, Snigen, sonnefen. Sebers, 1515. —
Fürst' r Von Eber.*b<'ini gibt der Abt u. u i rr.nl «der was des nahtes fjesntt . . .»
«kwene schfthe« unde ze winnachten smer an Gottfr. v. Str., 1, löö. — «So es gemiget was.
die vier eehnbe gnvo». MSO. Weisth., 1, 670 ' do leite er sieb in den sne». TanTer, 888 (66).
— Am zerlegten Wiseschwein lässt man Snor. sonst S)i'r. Messschnur. Scher/, 1515.
«das «M«r an den siten». Sulamatt, lö Jb. — Findet der Förster im Wald von Sigols-
Ibid.. 4, 186. — «län eentner tMcret». 15 Jb beim «einen eimbermnn noch der «imv bowen,
Kanfh Ordn. — «Im snur^. Feldname, Truch- so sol er in pbenden vor 5ieh.» läÜO. Weistb.,
1 bt}6.
' Snotlineb. Art Fiseb. 1478. Alte Ordn,, B. 1.
«Snnzen, iniunircrc». Herrud, ItÄ. Sdiers,
1515. iieutc bei uns: achnüUen.
Sol, fem., KolMaebe. — »Sol. Tolvtabnlam».
Herrad, IbJ. — «Uf die fol*. Feldname, b&uilg.
tersbeim, 184d. — «In dem smertom: Burg
keim. 1888. — «Wer echlüpift in esel nmb
das nclimär, — der ist vcrniinftt und wisheil
iar*. Braut, lisch., 64. — «liUn jeder narr will
tawwerk triben, — d«e mra im Iom die
büchsen bliben, — die man umbfört niit esels
tdmer». Ibir.« 71. — «Das eisin schmirten i 1265 u. f.
•ie mit s d h w e r . — dnae ee on roet gentsj Sonnenwirbel. S SunnenwMd.
«.rhniihr %vrr.. Mumer, ^'irL: 2 Fac. Sorbeln, schlürfen. — «... Er trinkt sein
~ «Das eseUschmaltz onmüoäig ist, — mit aber nit oder sorbelts nit in sich». Geiler,
lerfmadmät tot es vermieebt». Bmnt, Nseh.. f Passion, loa b.
<!. hergemgchmer ist Sclnvoinsrhmalz Quak- Sor^veltig. 1. Ängstlicli hi^-^nri'' — «Ein
itlber boten Eselsschmer teil, so wie Aifen- unerlühteter. ungelossener, /.& sorgodüger brb-
aehmnls. der». Nie. v. Basel, 984. — «Dammb soilent
Smerleib, in Form eines Lni1^ > zusammen- ir nit sorgfeltig srin, sprcrhrn: was werden
gesottenes Schmala. — «ö snmieibc und eine wir essen V» Matth ti, 25. Geiler, Ev. mit üssl.,
Site Speckes», geiehltzt auf 14 sch . dem J. i 148 b; Post . 4, 26 »; Scienp., 36 ». — «Chris-
V. S. Amarin ge^'aubt. 1300. — «In dem tus sprach : Martha. Mart?ia, du bist sor/^/eWi^».
«mer/eibe*. Feldname, MittelschfiiTolsheim, 1313. Luc. 10, 4i. Id . 3 Marien, 4 " ; Fred. u. L.,
Karrichgmere, fem., beute bei uns Knreb» | 76 — *Tr sollent nit sorgfeltig sein uff den
«choiier «Pratum dietvm die lurrieAMWi«». morgenden tag». Wimph., Syncd.. 6 «Der
Köni^y^&hüffen, 13ö6. [ keiser ward groszlichen sorgfeltig*. Ringm.,
Orsmer^ ObreMehmaln. — - Wibrend eines . Cäsar, oi — «Warunib bistu so sorgfeltig
Interdikts namen Layen «or.fwrr nsser iien was dn mt»rgen predigen sol''''» V'auli. 270.
oreo und strichent es den kindern an für - Der Aussützige «ist gewonluii tru^g und
eriMme». K5n., 434. fol, und doeb torgfeUtg». Gcrsd , 74 >>.
Smerwer. — «2 J iimb einen smenoer an '2. Sdrjren erregend. - «Zu «lern himlischen
eiucn iiokci) lichLstock», 1414. S. Thom. Fahr, Jcrn.^alem müssen wir kommen darch da«
- «1 sch. umb einen «mertMr sft der grossen gross sorgfeltig Uet diMt Wtiu, Geiler, Sebiff
glocken». 14i9 Ibid. der Pen., 1 «.
Smiehe, Pfeif-Ente. «die besten zä S ^» zu Sorgveltikeit. Besorgniss. Sorge. — Chris-
verkaofen. 13dl. Alsntia, 1867, 899. — Anydke. | tns «verhütet alle snrgveltikeit zcrgcnglichcr
14öy Brucker. 2'0. dinge». Tanier. 211' (481. Etc. — «GetrnwpTit
Smoehcit. Schmach. Scherz. 1420. — »E.s gotte und :*itu n fründen «me uwere sorgveitt'
sol niemand dem Midem »moc/><^i< erbieten mit AW/». Nie. v. }>asel, 29 >. Etc — «Man sol
itoszen, mit slahen . . .» Düppicrhoini. 15 .Tli. Angstbarkeit nnd iSor/;/«?//»/;^«« hinwerfen ; die
Weisth., p, 421. Etc. — «Also dciii mensclieu Werck wercken ist recht. abt»r zo vil 8or^:en
»mdieit oder unwert geschehe in werten oder , ist nit recht». Geiler, Emei^. 71 ; Bik'., 21 « ;
il werken». Taaler, 29G (5n. — Ein Geliet. Fred. u. L., 74«. — Sie »kamen beid mit
n sprechen «wan dir ein «cAmocAeit wirt be- : grosser sorgfdtigkeä zum pfarrcr». 3Iurner,
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— 330 —
mtaep., 99. — *SorgfeUigkeit, forcht and söl-
lloh eafell ...» *Sorgifütigkeit und traarigkeit
14 Jh. ürk., 2. 210. - »Hamfetot, 2ÜMief,
Ifoaeaot». Vd^. Ibid., 137.
w»t, mase. I. Bnmiien. Sehen, IIHI4. —
Dasyporlitjs hat norli rlir^en Sinn: *%orgfät- V.u\?t schöpfte Wasser «in eime srtde «tul
tigkeit, sollicitudo, anxictaä».
Sorgbertzi^, sorgenvoll
ticlatte es in ein löchereht vas, darnz kam es
Da ein | wider in de» Mi*, Härlein, 8. — «An dem
Mensch von Natur so Horghertzif) ist, das es «o^^»- Feldname, mehrmals, im n. f. 1408
war OS sü kalt, «dass die »öde alle überfrü-
rem» ( ülm. Chr., 17,
2. Wasser, in dem man etwas gesotten hat,
Spülwasser. — Maria, «die dich anrrtftent us
irme sündipren $ode . . .* Versp. Brn fb.
Sottern. =i- lr>n. — «Dn fin diT Hollej mnss
das Krut sottren und ge»ottret werden bei dem
Schwebel ond Fener. so lang Ootl Oott ist».
Oeiler, Post., 3, 41 b.
Sonm, Saarn. Rand. Scherx, 1524. — Des
Alits von Ebersheimmönster Rosjse sollon an
b('stin)niton Orten einen Tag und eine Nacht
«ijrascn einen som (für Soum). . . . einen mm
g^rases nemon». 1320. Weisth.. 1, 671
Ssoum, masc . Waarenlast die ein Pferd
tragen kann. 1. Waarc überhaupt. — «Swelich
kofman kamit in dise stat mit simc s'mme,
und kofet oder verkofet nihtes niht, der engit
goni woinnt». (leiler. 3 Marien, 33
dorgiicli, Sorge machend, bedenklich, gt- .
fthrllwi. Scherz, 1523. — «Minnen der crea- j
turcn . . richset in discr ftnrglichen zit».\
Tauler, 39o (öS). — «... in grossen sorglithen '
bokorungen». Ibid., 64 (13). — Es steht sclilimm
am die Christenheit, und «uurt noch sorg-
licher stonde werden». Nie. v. Basel. Bek. Taul ,
85. — Sie Mgowt an eime titrj^Jten staden>.
Id., ms. Etc. — «, . wie gar sorgliehe es stol
in disen zitcn nmbe die cristenheit» Mciswin.
9 Felsen, 15. Ete. — «Wan ein Mensch ge-
denckt wie sorglich es ist in der Welt zn sein
. . .» Geiler, Narr., 144 <'. — «Sie haben ein ,
Gefallen in iren eignen Aufsätzen; das ist ein \
sorgkiich arm Din?». Id., Pred u. L., 91 b.
Etc. — ilaa liadet im Narrenschifl' «wie sörg-
lü'h si der narren stat». Brant, Nsch., 3
cWcr lebt in cim BÖrglichr» stat.' - der hab f J"^^^
den vchad, wie es im gat». Ibid., 47. - «Der Stadt r. Grand.. 2, 63
* ' - 2. Ein Weinmass im Ober-Klsass. Benecke.
also feit (föllt) in gottcs band, — ligt fürwar
in sorglichem band*. Id., Laycnsp., 168 b. — i
«Ein sorglich ding ist zu erkennen, dem einen |
2, 2. 473 — «Ein halb smim wiss \vine&».
Herlisheim, 1843. Borckh., 211 - «Ein soum
ewiges wiMes wingelta». 1366. Cart de Malh.,
gon, dem andern nemmen». Murner, Instit, a. X^J*
2 •. — «Hattenwasser ist gut für den nagel ^ ^
i, wie sorglich er ist». Brunschw., ^ ^'
- Blutspeien ist «pant/. «orp/jcA». ' i t o . . i
. - «Meiancoley ist das aller | ^^«'^'••j ^ß"),,-!.-^'- '^"»^^^^
nd sehedliehest». Adelphus. Fic, ! ",0«^'"« ^V'i^^''
^ j guter genannt, haben dem Abt von Mu
in den äugen, wie »orpticA e> ist». Brunschw., ^ Joomer, SagiB«r,_ 8aninpfe»d.^ Lnatpfi^rd.
Dist., 106 ». - Blutspeien ist «pant/. sorglidi»
Fries, 120 »>. —
Mor^iekest und
144«.
lerz, 1624.
— «Ein sournerhut zu eime
im
Soumer'
güter genannt, haben dem Abt von Marbach,
e II u •* o !• L o L wenn er über Berg fährt, zu geben «einen
Sorglichc.t Sorghchkeit, Gefahr. Scherz. der aopf and Wn»»t.. 16Ä. Weütll,
1623. — «Beschirm mich in sorglteTtett*. Ge- ; ^ 139
bete 16 Jh. - «Von disen Stricken schreibet j ' Spa'cierlieh, bequem zum Spasierengehn.
Paulus da er spricht: in Sorghchhüen J^v _ .Da weisst wol das der Weg zu der Hellen
Wasser, in Sorghchketten der Murdcr lu borg- ^^j^ tpacierlich, und vil gond den-
hchketten der fischen Hi mler . . .. 2 Cor. II, | g^n^n». Geiler. Narr., 71 b.
2e^Geilcr, So nft der Pen,. 4 ^- Uc. j ^^^^ f^j,, S^l^er^ 1520. _ .p, [s,
öur^j;»aiu. dasselbe wie sorglich. — «Als do
David Uriam sandt — im krieg an ein aorg-
samm stand». Murner, Nb., 216. — «Wer ufF
wasbcrn .schifft, uff luere, — dem wut sein
fart sorgsam und schwere». Id., Bad, c, 8 «. i 2 ¥cVaninVe*nnd'I5iiw wfw." ibid.. ir'Ä
- «^^ lewol ich das sorgsam aoht . , .» (pe- , Spalt^-n. praet. spidt. - «Ein AfFsahe einem
nculübum) Id.. Gayac, 483. HolUhowcr zu, wie er das floltz spicU: Geüer,
Sowe, fr. sauce, Bruhc. Scherz, 16«. — jNarr.. 70 ■. — Er ««pMI im seinen kopfT ent-
.ncHotten fleisch mit einer gollben (gelben) zwei. — das er /ur erden fiel mit ^rschrei.
sonne . . .» «Eine grüne sosse». Sulzmatt, 15 Mumer, Virg., f, 2 b. — ]>a8s die Friestei
SpKhe. fein, klug,
ein spehe» wibes sin — Die sich vor valschc
hat behdt». Reinm. ▼. Hag , 16. — «. . . Dine
sinne. — Die sint stark nnd spähe', rjutifr.
V. Str , 1, 186. — «Oueh sang er wol ze prise
Jb. Weisth , i» 186. 186. «Din gebrotenes
nnd dine vine sossen». Conr. v. Dankr.. v. 54H
— «Er verhont die gantz Ürten mit der suren
Scsz und dem bifctem Senf». Geiler, Post.. 4,
12". — Bei Hrant masc: Es ist schändlieh
«sieh erberliehen hielten, — nnd ntt eo kmnme
V rlin spielten» Id , Bad., F, 6^ Etc.
Spälter, Block auf dem man Holz spaltet.
- «Darnmb eo sprieht man gcmeinli«! das
die Pein in der Hell nmb ein Todsfind sei
zu «Blossen in den sose die vinger . . .» Thesm.. gleich als ein Block oder Sväütr, aber nnb
b, 8 • ■ • . . .
«Idi.uw hechten und ein griener ; die tigliohen Sfind ate efn Sehlndel». Ooller
so^r darüber». Biseh. Willi.. 201. Brun- Schiff der Pen 1^ ■
schw. : »Sössen von sentf, ebchlouch
Pest., 9 b.
iSpan, Gespau, ISpenne, Gespenno, Span'
nnn^, Zwist, Streit. Sehers, 58S. 16X6. — «One
Göll, 419: .Enibamma, Brft darein man allerleitre grnpau nnd hindernisse» Nie. v.
dankt, item ein boas*. I Lauf. Gottesfr., 40. — Kaiser Karl «vers&nde
Sot. Saat, Samen. — «Sin sester rol mtm*. 1 die miasobelle md gttpmue inder in». K6n.,
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— 881 —
408. Ete. — «DeiüDseh erhftb sieh oneh gpenne
. , > Kiin., Fortsetz., 10<?2. — »Sü hcttont
6(T&s geäjp^nne gegen einander ...» cwan sü
»S» jor getpan nettont . . .» 140S. Cod. dfpl.
? Tliom — «... davon der gespatme und
oawiUe entetandefi ist . . .> 1451. Ibid. —
*Bn>ti>eek«r taiid mflller haben . . . etwas
$l>^nne mit oinantl<*r gofi- bt . . 14,"!?. Altft Ordn..
iL 13. Etc. — «... ob desshalb evuicher «pon
«rvaehMn wfirde ...» 16 Jb. rast, de S
Tfiom., 431. — «Ob es ^'csclieo, das sirh oini-
cherlei tpeime und sweitracht begeben würdcnt
. . .» Molthelm, 1472. Wefsth., 6, 485. Ete
- Es «ward iatn bevolhen, ob nachmals
nam würd . . darin das beil ea than».
Bnuit. Biseh. WHh., 986. — Predigenndnebe
and Barflisser, «umb -nlche rweitracht nnd
auch span — gar ifrobüe pein im fegfear han»
Xarser, 4 Ketser, D, 9 — «Des dlebtens
halben hats kein span, Tvprs bes«i(>r dann ich
«Iber kan, — der selb fohe ouch r.\x dichten
an». Id., Geaehm , J, 8 «. — «W» ir tp«m den
glaabcn berieret, habent sie sich dem habst
Qoderworffen and im iren span heim gesetzt*.
Id.. Lnth. Leren, B, 8 — «Darorob wa dn
mir ziiurst ein fipnn, — den wil ich an die
t:mciu. Ian>. Id.. Luth. Narr, Ö3. — «Es hat,
mein Lnther, |rar kein ifespan». Ibid., 1H1. —
♦Wer in spnincn nn*! zwcift'al christlichs glftu-
bens Lab /a sprechen . . .» Id., Adel, E, I ^.
Etc. — «... KU fürkommen solch spait sftBflk
anii h^.lpr . . Blindcnf.. K, 3 b.
äpanbett, mit Siemen oder Garten vergeh ne
BstUtelle, die man xna&mmcnlegen kann un<i
die man anfspannt, um das Bett darauf aas-
tobreiten; überhaapt Bettstelle, Bettlade.
Sehen, lö25. — «Duo spondilia dicta span-
heUere». 1320. S. Thoni Arcl» *Spanhette.
sideln nnd kensterlin in den Uaminern». Nie
T. Lnnfen, ms. — «Ein MUfhHUpMlbtU*. I4i)9.
Ladw V Odratzh.— «Zu dem spanbett*. 5trassb.
Hausnamc, 14Ü1. — «Irli w i\l einen ^'agel mit
dein andern verschlahcn. als do man ein Span-
bttt cntseilt». Oeiler, Post., 2,64«. - «Ei-
«ene spanbclt auch do stont, — da die Eame-
■ides in wont». Mnrner. Vi^, 8, 1
Spangiün. S. Spongrien.
SpSnig. S. Spennig.
Spann, masc . das Gebälk um ein Hans xu
«omspannen» Vergl Ring, n'» 7, p 227. —
- Den Hubern von überbergheim t>ul! der
Alii von .Münster geben, nns dem Forst. «z6
den hubböfen den nwNfie». 1^. Weisth., 4,
IS».
Spannen, praet. spien. Benecke, 2, 2, 480.
— «Oleich als ob einer ein armbnut tpien
' . .» Brnnschw., Chir., 99 «.
Spar, Sperling. — «Der Schwan ist weiss
l>ekleidet -wie die Chartüser, der Spar grau
wie die BarfüsBer». Geiler, Ev mit üssl., 144 »' ;
^tTT , 87 — «Hin narr ist wer will fahen
<lMm, — and für ir ougen sprcit das garn>.
Braut, Nseb., 41. — «Ein spar oder spatz
stirbt ee weder lein wyblin». Brnnsoiiw.,
Pest, 13 b.
Sparen. 1. Niebt anstehen, zarKckhalten.
— «I'ie Schelmen hant ii' ur, — das i '
gern die vra.xhQlt spart». Mnrner, ächelm., c, ^
9. Ungetban lassen — Ein sebleebter Vinlnr
sagt: «was irh ietz nim magthiii;, ^v\\ ich
entpfelen Ueintz mim sun, — der wiirt Uma
was leb bab gespart: Brant, Nseb., 8.
3. Schonen. — 'Spar doch ein zeit den
frummen man, — der für uns hat so vil ge-
tban». Mnrner, Bad.. B, 8 b. ^ «Der ist au
unserm haaptman gut, — der mit frevenHchtlli
mut — dem babst and keiser grefffik in den
bart, — nnd snnst nff erden niemans spart»»
Id., Luth. Narr, 78.
4. Einem sparen, ihm Aufschub geben. —
«Daromb das got im etwan spart, — meint
er im greiffen an den bart». Brant, Nsch , 84.
b. Sich sparen, sich massigen. — «... er
dem eehelmen reebt w4rt Ann, — nnd wirt
sich in kein dingen sparen». Brant, Nsrh., 8.
— «Dem rechten doren doch geschieht, —
das er in freudcn eieb nit spar». Ibid., 101.
äparbafen, Sparbiirhsf^ I'i'^ 'fffzif^en
«sind gleich wie ein äparhafen, licr selb hat
nnr ein Loeb, da fbnt man die Pfenning bin-
ein, nnd mag man sie nit nier daselbst her-
ausbringen ob man schon den liafcn nmbkert }
der Bafcn muss gar xerbroeben sein, will man
etwas herausbrinfren». fieiler. Schiff der Pen.,
101» h. — «Ein gouch soll alles was er ge-
winnet . . . siner genehin sn bebalten geben,
denn es ist eben also vil als ob mans in ein
sparhafcn legt». Mumer. Geuchm., f, 2 «.
Spateleeht, ein wenig spät. — «... Den
andern Menschen erscheint er in Bilgerswcis
spateleeht umb Mittag, als er den Jüngern er-
schein die gen Bmans giengen». Geiler, Ifiv.
mit üssl., 81 a,
SpatK, dim. Spätzlin, Sperling. — «Du
dhcät wan ein Spet^m oder ein Blaumcisz in
dem Leim gefangen wilrt . . .» Heiler, Ev.
mit IIs.sl., 40 a. — «Wenn ein Kaab ein SpeU-
lin gefacht, so bindt er es an einen Faden
. . . und laszt es flietren». Id., Geistl. Spinn.,
n, 6 «. — *Spatsen sein nit grut zu cssen>.
Fries, 82 — «Thu dich hinwei: uff die berge
wie ein spntz». Nächtig., Fsalt.. 27.
JSpeckc, fem. In >(ieder8achscu ist die Specke
ein Knüppelweg in einer sumpfigen Gegend;
in Kurhosen eine leii-htc Brücke; in Schwaben
ein geptiastcrter Feldweg, Schmeller, 2, Hol.
S. auch Förstemann, Ortsnamen. 128H. Einigen
der anzuführenilen Stellen zufolge, scheint im
Elsass Specke einen Damm udcr Knüppclweg
zu bedeuten. — «Die usscre »psckc Artola-
heim, 13 Jh. — «Die nidere sprtkr>. Borth,
1375. — «Vor der specke». Wiitishcinj, löTi.
— «Uf der specken». Holzhcim. 1435. — «Die
Speckelache». KönigshofFen, 1297. — «Der spe-
(kenacker*. Bernolshcim, 142t. — «Dieweil , . .
an holz zu crbesserung der brüch und spceken
hin und wider im Riet groszer abfran^r und
mangel erscheint, dadurch dann dem vihe
merklicher schaden zugefügt wird, und das
aus der Ursachen dieweil etliche aus den mark-
genossen das holz ... 60 zu solchen breuchen
und specken gehörig, abgehawen und heimge-
tragen . . .» Waldmark von Rappoltsweiler,
1« Jb. Weisth., 5. 362. — Wenn ein Fischer
wendet (s. dies Wort), sol er «uffbreclien das
dirteil des besten fereweges das er wendet.
— 832 —
doch so! inic keine specke schaden». 14 Jh. dem andern ^ern ein sdhell, ein tpetÜm M'
Alto OrdD., B. l'd. Was ist hier Üoecke? . hing». BUndeul., 2 «
Spegeln^ NftoMete halten. — Geiler, Post, 9, l^iitseii. 8. SpiUtm.
llü«. S. die Stelle bei dem Wort lieUeln. Spenwen. S. Spütcen.
Spehe, fem., das Spähen, Forschen. Schmel- 1 Speowirdi^, verabscheaongswürdig. —
ler. 9, 861. — «Sie nabend das unrecht er> i «Wfiste, nnheotehe, tpüwMUg* Qedenekea».
Mirlit. und jnen ist zerrannen (in sie d\o spehe Geilnr. TI ül T,i w . D, 5 ; Escheni^r.. c. 4 t;.
ersucht haben> (Ps. HS, 1, defecerant scra- Speuwort, gehtbsige Keden tvon speienK
tantes serntinleX Naehtig., Ffealt, 1Ö4. ^ «Wae er xaoeh und «peyworf gibt . . .»
Spi'idel, Keil. — «Milo gien;^ nff ein Zeit Branf, N'sch., 44.
in einen Walt, und er sBch das einer ein Weckeu Spickin, von Speck; im folg.: frisch, im
oder ein Speidd in ein Holte heU gresehlaf^ren Gefeneats sn bödcin. fresalzen. — Im Mai gibt
. . .» Geiler. Sünd. des M., 5 b.— «Da lat,' ein man dem Vot^t tapickin nnd böckin llcisch und
eicbner bäum, da het ein bner eiohne spetdei wissen win>. Sierenz. 14 Jh. Barckli., 1^8.
darin geschlagen». Pauli, 166. Spiegel, Brille. S. Äugempiegd. — «Wenn
Noch im Bairischen nnd in Wärtemberg. einer einen gelen Spiegel off die Nase isetzt.
Schmeller, 3, ö&7: Schmid. 49^. i was er sieht das aneilet er geel». Qeiler,
Spellen, spreohen. Sehers, 1680. — «Sie Emcis, ö6 ^.
speUeten sus und 80t. üottfr. v. Str., 1, 68. — Spiegelfechten, subst.. Fechten das nur zum
«Ich newciz, von welher arbeit — l)iz märe Schauspiel dient und das blos den Zweck hau,
»ptUet unde seit». Ibid., 1, 240. I die Kanal dea Fechtens zu zeigen; Schein-
Spend, Spende. Almoscnaustheüung. — «... fechten. — «. . . Als ein Schirmer der mit
Stift Pfünden and Spend, das man so vil , einem gliuigcu Schwert ein Apparat macht
Ylerteil Biel bach und das armen Lüten geh und ein Sp»tf^e//>c/i<«n treibt». Geiler. 7 Schwer-
. . .» Geiler, Brös.. 1, 68 — Es seind so vil ter. F, 4 ». — Man soll im Stillen beten, «nit
reicher Lüt hie die Spend geben, damit alle als etliche Glissner thun und ir Spitgel/fchicn
Betlor eraogen würden, das keiner bellen be- : vor der Welt maehen». Id., Brös., l, 26 ^. —
dörft wenn es crcdiJinct wer, allein brist «Falsch und beschis/ in allem land — die
Ordcnung*. Ibid., 2, 47 ^. — «Es \\at> Gewon- geistlichkeit getribeu hand, — and machent
heit . . . nnd thut man das noch, besonder in | nun ein spiegkfeehien*. Mnrner, Nb., 103. —
den kleinen Stettlin dctben im Land, das man «Der bruder mFi''hf sein npiegelfethlen — den
etweun so man ein »Vf'CnJ geben wil, ein Glock uugelcrteu umi den bchlechtco». Id.. \ Ketzer,
liitet uiT das die armen znsammenkuramen und ' 1 K — «Mit leichtem angriff und »piegtl-
die Spend holen». Id., Post., 2, 11 ^. fechten liielt er die Mcyländer so lantr auff,
Spendebrot, dcu Münstercanonicis gespen- bis/, auch äUU reioi^er zu jm kamvu*. Adelphus,
detcs. ausgethciltes Brod. — «Fmms aiUginel ' Barb., 27 a. — Zwei Fechter «kamen uff dem
qui dicuntur spendebrot». Liber coquinae. blat/. znsamen und machten ir »pitgetfttktent
Spenen pract. Spun, reiueu. Öcherz, 1531. wie man das thut». Pauli, I9y.
— 'Spetien, alliccre, invitare. persuadcre». Göll, 213, fibersetzt pugna imaginaria dUTch
Herrad, 187. 195. — «Dise schöne des wibes «Fürbildnng einer Schlacht, Spiegelf echUn* .
— Die spun in sine sinne — Zir liebe und Spieher. Späher. Scherz. Iövi4. — Joseph
cir minno. (lutttr. v. Str., I, 241. i sagt zu seiuen Brüdern: «ir sint $piehtr dea
Spennig. Gespennig, Spttnig. oneinig, landes». Kon., ^b\*. Etc. — Die Juden hatten
streitig. -- «. . . das die küfero ettewas ge- «ire apidker allezit» bei Jesu. Eis. Pred.. 2. 23.
apenntg undcr einander werent . . .» 13y^. — i SpiKenardiwaaser. wohlriechendes \V asser
Der «trassb. Rath «^illzeit des willens ge- ; aus Spick oder Lavendel bereitet. — Die Salbe
wesen der apenntg<n >[\\cV halben (mit dem mit der Maria des Herrn Füsse salbte, war
BischoO gütlich red zu haben*. Brant, Bisch, «als wer es Hoi^enw asser oder Spikenardt-
Wilh., — «Die heiligen lerer seiot offt waaser: Geiler, £v. mit Ussl., 68 ti. Post., 2,
. . . nneini gewesen und spennig». Mnrner, | 114 b, heiest es, «sie was gemacht von Nardo
Luili. Leren. B, 8 •'. ' apicaio».
Spennig, was man mit der Spann, der aus- Göll, 435 : «Nardispica, Sgikauurd». Hei il-
gestreehten Hand, nrnspannei* kann. — Jeder ' tern Botanikern Psendonardns. Lavandnla
iii'U*- TInbcr zu fi(M?^jj(il/,hiM'ni ^(dl i,'r'bnn ««b in spic;i. L. IL'iitt' bivj:\. man im Elsass Spick*
meier einen clusteromcn woio. einen wecken , hie und da auch noch Spickenarde*
nnd einen »pennigen kes, nnd dovon sollen die I Spille, Spindel. Sehen, 1586. — Es «atolent
hnber essen und trinken». 15 Jh. Weisth., 1. die ratten und niüse ir «/>tße«». C nr v I»;inkr.,
705. VergL Adelshoffeu, 15 Jh. Hist. de S. v. 106. — In l:^ptcn «betr5gsich Maria . . .
Thon., 8lM. mit yrt nolen nnd mit jre §pwen; Villinger.
SpetHn. S'. Sprtiel — «IMan spricht ... ein Spül im Sack . . .
Spettel, dim. Spetlin, kleines Stück Tuch mog steh nit verbergen : ein Spiü sticht all-
oder Leinwand ete. — Ein Moneh hatte «dru I wegen dnreh den Saek nenus». Geiler. Post.
spi'ttrl aiit'Iiiaiidcr :»^enc;ret. eins \\ a/. wisz, da/ '^, ßl ^. Ein Goncli «l;iszt sich ueiiii^er
ander wax üwartz, das dirte waz rot». Hugo , hindertriben, — denn die apiüen in dem sack
v. Ehenh. — «Znm ersten so macht man die < beliben». Ifnmer. Genehm., f, 8 K ~ Er «aale
TTvii isihu uss kb'ineti .^tiirklin, Bletzlin und den zarten frowlin sin — die .tpiUen in den
Speiltn die do sint über bliben von dem Tach i sptUkorb in». Ibid., m, 4 ^. — Der Kvongmna
oder Leder». Geiler, Bilg«, lOai b. — «Je einer j enropaeos heisst «splndrtbaom, danunb dae
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ass seinem hoUz vii »püien gemaoht werden».
Bm»ehw., Dist., 117 V
Spind. S. Sjiiiit.
S^innenwepp, neutr., Spinngewebe. — «Die
ireneht gltfohenc dem spinnenicepp, sy ytMmt
aliain nit anders denn klein flii^^Mi und lassen
die grossen hindarch faren*. Gulden Spil, 37.
Bm. — «Ein brim nie in dem $pmmBep klebt.
— die kleinen miicklin es beli(^bt>. Brant.
>ftcb., 8U. — tDio thür und die benck (Bind)
feilen $pi »wepem: Pauli, 845. — •Spinnweppen
die in den miilcn hangen». Gersd., 30 —
«Wo jnen suüch grosz hurnüssel in jr $pin-
wep kine . . .» Zell, H, 8 b. — «Wie ein hnr-
nnssel darch ein npitunrnh rnnscht . . .» Wurm.
Trost., a3 ». — «Alst» i^t spttmenipöben fleobteo,
■ff eigene . . . werk sich vertrdsten». Ibid.,
38 «. — I>ic Spinne »ocht «mit iren spinvceppen
die schwachen mucken zu fahen». PoUio,
Pred.. D. 2 b.
Spinnewider. Spintwider, fetter, iromäs-
teter Hammel. Scher/., 1&87. — Mau soll den
Hemii «geben ein zitiiren frischlinir. ein xwey*
ja^MI ipinnrwider, und sol die Hut desselben
tfiimeMfiders der herren kuchc!> sin, den sy
mtjadarbrin^ent». Mittelwihr. 15 Jh. Weisth.,
4. 231. - Zu iS. Trudbert, im Brcistruu. 15 Jh.,
wird «ein drüieriger gpinnewtdtr erwähnt. —
Beneeke, 2, 2, 6V1. erklärt das Wort durch
Spünnewider. ein Widder der noch snnjrt ; ebenso
Schmeller, 2, 677, ein Sauglamni, ahd. wulder,
•gnof. Kniet aber von einem zweij&brigen.so^ar
▼Ott einem dreijährigen Spinnewider die Kede,
ond ein solcher saugt nicht mehr. Geiler hat die
lifllitige Fonn : «Welcher Kaufmann ist der nit
betrieg in der War, der nit eins für das ander
gab. Kopfer für Gold, Alchamyguld für ^owar
Gold, . . . gemisoheten Wein für laotern,
Bocklleisch für Spintwider»?» Narr., 198b. —
In der lat. Ausgabe, Mm, b. steht: «canies
hireiiies pro castratinis». — Castratus, castri-
dns, niittelalt. für Hammel. Uncange, 2, 227.
Widder ist zwar der Name des männlichen
Schafs, mnss aber auch für Hummel gebraucht
worden sein; Dasypodins: «Widder dem ver-
beilet ist, vervex». Spint heisst fett (s. dies
Wort).
Spint. Sob«n. 16.S7. 1. Fett — «Was specks
man saltzen irfl oder $pint . . .» 1496. Alte
Ordn.. H. 24. «I>er wüste wftst hat doch
den ghndf — dicker dan ein saw hat
tfmi» . MnnMr, JMh. Narr, I4S. Dmb
««DB d«r tptek irerd mit dem cptRd». Ibid.,
loei
9. Dm junge weiebe Holx swiseben der
Rinde und dem Kern. — «Die kufere die
sollen vienügemige vas machen ane apint»
(nur von Kembolz). 9» Stsdtr. Qmnd., 0.
inW., J. 207.
Spintwider. ä. Spinnewider.
Spirer, Bbeinaebwalbe. 1449. Bmeker. 380.
Spiswarz. Gewürz zum Wiir/.en der Speisen.
— Wenn die Äbtissin von Erstein nach Oress*
Weiler kommt, soll ibr der Kirebberr bringen
«ein halb pfund spiswitrz, ein halb ingwer, ein
halb negeiin, das die speis deste bas gerate».
16 Jb. Weiatb., 1, 106. — Resepi tma Bereiten
d« apinmn^ 1470. Alte Ordn., B. 9; an
Colmar, 1446; an SehleUtadt, 1482. Hanauer,
Etndes 4eon.. 9, 948.
Spiss. masc, .^piess. Theil eines Schweins.
— Die jüngern Canonici des Münsters und die
Eaplftne erblelten, an gewissen Zeiten, ausser
anderm Fleisch, «onom spis:*. Lihcr coqiiinac.
8pis8, Spita, masc. J. Das spitze Ende
eines Aekers. — «Drie aeker edbent mit dem
spitz nf den burnen». Kültolsheim, 13^*2. Ktr.
2. Feldname. — «In dem spisae, in den
spiUen; sehr oft. 1970 n. f. — «9 matten,
heissent der spiss*. Sufehveyersheim. 14 Jh.
Spitz, masc. 1. Die Spiue. — David wollte
dass man Urins stellte «vornan an den tptte
des Streits». Guld. Spil, ii!>.
2. Schlachtordnung, acies. — «Do hieltent
SU stille und ordetent und mahtent iren spits:
C\os., 82. — «Hiczwischent hettent die Switzer
iren spitz gemäht und sich wol fr<^ordent zh
dem strite». Kön., 827. — Die Kötii^'e «ir
spitzen hond gemacht». Mnrner, Vir*,'., Z, 3
Etc. Überall wo acies steht, übersetzt es
Mnrner durch Spitze. — «Wie man die ord«
nunpr und spitz machet ...» Cäsar «ordnet
1 den Spitt*. Hingni., Cti-sar, S •. 18 ". Etc.
I Spitzllnde, Spitzer fund, Spitzfindigkeit.
— € Solche spitzfinde hat uns nit gefallen».
Murner, Instit., 64 o. — Sie wählten einen
schlechten Prälaten «mit listen und mit
spitzem fund, — der ir lidleia singen knnt*.
Jd., Nb., ö7.
Spitzlecht, leicht zugespitzt. — •SpiU-
Uchte bletter». Brunschw.. Dist., '-^7 b.
«Spongrien», Grünspan. 16 Jh. Kaufh.-
Ordn. Scherz, 1689. — Salbe, «die usz alnn,
zpongrien (viride aea), luterem honig und essig
. . . gemacht was». Murner, (layac, 411. —
«Flores eris, spangryen». Gersd., 91 •.
Sponsiererin. S. Spontziererin.
Spontzier. Spontzier. Geliebter, vertrauter
Freund. S. auch Oespuntzf. ~ Der Mensch ist
geneigt «ufsine möge oder nCsinesoNnUieren».
Tauler, m (27).
Spoutzieren. Spnntzen. bulilen, werben.
Scherz, 1&B9. — «Alle jungfrouwen süUent
begirlieb nmb Jhesnm fpmitse»». Verse.
Briefl». — «Were das einer . . . mit einer
closterfronwen z& tön hette oder gewinne in
apcnttieren» wise. der bessert 6 Pf.» i480.
Alte Ordn.. B. ?.
Spontziererin,Knpplerin,Httre. — tSponttie-
rert'fi, (die) knaben nnd manne laseent zft jnen
gan». 1169. Alte Ordn. 15, 3; 1471. Ibid.. R
28; 1480. Ibid.. B. :i - Der Bischof befiehlt,
«nnder aobt tagen soll ein jeglieber geistlieber
sein spotmererin aoszm baaiB veijagen*.
Appell., b, 1
Spoten, spfit werden. — «Do s8 do ge*
trunken und es geriet spotm . . ,» Märlcin, 8.
Spötteln, verspotten, lächerlich machen. -
«Das ist der beste griff off erden, — wann
sie al8o geepdtlet werden». Homer. Lnth.
Narr, öti.
Spraehbna, Soberz, 1641. 1646. Y. Bathhans.
— «Sprachhus. curia vel consistorium». Her-
rad, 186. - Ei^. Ort wo geheime Rede oder
Terbandlung gepflogen wird, gebeimes Spredt*
aimmer, seoretariiim; daber ironiseher Eopbe-
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— 884 -
mismas für Abtritt. An manchen Orten sagt
man ähnlicher Weise Kanzlei, Haihhaas; zn
Strassb. gebraucht man den Ausdruck Secret:
2. Abiritt (der erste 6iiiu ist bei den
folgenden nioht mehr zu finden). — Er «fürte
mich z& einer gar stinkonriPTi wüsten hofe-
stat eines gemeinen sfrcKhhu^es*. Ii. Merswin.
Qottesfr., 78. <— «Der Snidergraben do die
sprochhüs^re ingont». Kon., 716. — Adelige
Wüstlinge ergriffen eine Frau, «i^ügeiit und
kelachtent sü in ein sprochhu»». 1418. Kön..
Anmerk., 822, — «8'/» sch. von dem sproeh-
huae uszzütiagen». 1430. .S. Thom. Fabr. —
«2 gprochhüseltn nf der almende». 14^7. Al-
mendbuch. — «Die Dotengrcbcr die die Sproch-
hüser leeren . . ., die seint des Gestanks . . .
also vol, das sie nit schmecken das i^ie
stinckcn*. Geiler, Bilg., 172 b. _ «So stinckt
in das Mnl übeler weder ein Sproehhus, kotxen
das Bett voll . . .» Id., Pott., 3. 47 Emeis,
25 0; Trostsp., L, 3«. — «Der bader sagt:
die reinigkeit ptieg man uf dem sproehhus*.
Mamer, Ulensp., 102. — «Heimlielikeits-
oder nrochhausx*. Bäthselb., ü «. — «Als
einer der nfT dem heimlichen gemach sitzt
oder spraMtenszJin ...» Pauli, I2t<.
Spr«teeln. hin und herfahren, zappein, sich
ausbreiten. Sehens, 1541. — Ein Fusehen, in
das ein Teufe! eingesperrt war und das an
einem Sattel Jung» «für alles an dem sattel
tsmende und »pratMdende: M&rleln, 18. —
«Ein Roller der ein unge/.cmtes . . . Pferd
wii zemen . . das es nit hier uss und dort
nes ipnttd . . .» Geiler, Bilg., 98 ^. — «Wir
spraizeln mit unsern Fant i i en und gedenckeii
aas ala weit das gantz Ertreich ist, gleich
wie die Suiiii mit irem Sehein utttprabdt».
Id., Selenp., 171 b.
Sprecher, fahrende Leute, die Sprüche und
Reime hersagten. — cAlso thnnt etwan die
Walhon oder die Sprecher, die .siitren daher
Spruch und Keimen, die ander gemacht haben,
die sie nit verstond». Oeiler, Karr., 165 >». —
«Gauckler, Sprecher und Springer . . . sein
gern bei den Fürsten, uff den Stuben, da sie
ir Abenthflr treiben». Id., Brite., J, 40 Ev.
mit Uäsl., ■l'^ — «Herolden, Sprecher, parzi-
fand . . .* Brant, Nach., 62. — «Es ka!m off
ein Bit ein abenthfirer oder ein sprsdur . . .»
Pauli. l"^8. <Kinsmal8 begäbe sich zu Strass-
bnrg auf des Ammeisters Stuben . . das ein
Sprecher kam nnd den Bengel mit seinen
Sprüchen lang übt . . .» Ibid. — Was «den
Bengel üben» bedeutet, ist mir nicht klar ;
tragen etwa die Sprecher eine Art Kolben
wie die Narren, mit dem sie vieileioht den
Takt zu ihren Reimen schlugen?
8preetallehelt, Gabe angenehm zu sprechen.
«Ich sag das er (Christus die Tiigent der
Bedgeb und öprechitJtett vulkummenlich . . .
erzöget hat». Geiler. Passion, 2i ^.
Spreckel, Sprenkelin, farbiger Flecken.
— «Ihser weltlich Lew oder weltlich 3{ensch
würt erkant in etlichen Spredäm and Häsen
(li<^ er nn «ich hat», nrilrr. Bros., 1. n2 -
«.Manig S/jrfnl:(iin in ileiu Marntel i6l gewesen».
Id.. Marien, n7 ». — «Ir kleidang die manoh
siMVndUiA haben». Mamer, Vi^., B, 6 « (ge-
sprenkelt). — Ein Pferd «mit weissen tprenck-
lin wol gespreit». Ibid., P, 5 to. — «Flecken
oder spreMn off der hat». Bninsohw.. DitL,
Sprecklet, Sprenkelecht, gesprenkelt, ge>
fleckt. Scherz, lü+H. - Der Pfao «lat sein
aprcaklotcti schwanen nider so er sein füsz
ansieht». Guld. Spil, 26 (Ausg. v. 1882: «speg-
loten»). — Die Canonici gehn «in einem
grawen, weissen oder gesprcnkkchtcn beltz».
Zell, S, 4 «. — «Grav e. schwartze, weisse und
Bpr ekelechte münch». Ibid., q, 3 «. — Thicre
«mit gcspreckelechter hut». lüugm., Casar, 48 •.
«Sprehe», Staar. 138). Alsatia, 1867. ädft.
8pt*e!decli, Gesträuch. — <Spreidech, rubnts».
Herrad, IbÜ. — «Das spreitehe». ileachhofifen,
laia.
Spreist, Spriess, Spreissel, Splitter. —
«Welche uff Dispensieren der Prelaten hoffen,
die leinen sich uff ein Kurstecken der under
inen bricht und gond die Spreissen inen in den
Leib». Geiler, Narr., 72 — «Die Spriesten
einer nagenden Conscientz». Id., BUg., 2ö«;
Schiff der Pen., 18 Kto. — «In sinem oag
sehe ich ein sprisz, — wolt ich mir Iftgen
sclbs mit flisz, — ein balken find ich in dem
min». Mumer, Nb., 178. — «Spryssm von beia
in den wanden». Bmnsebw., Dist.. JW". -
*\Hq spreus^* eines verwundeten Beins. Gersd.,
42 — Xst die Hirnschale aeispalten, so sehe
man «ob kein gprtitad dorinn sey». Ibid., SB *.
Sprei.sHen, zersplittern. — «Drs geboin
selten aerknisoht wirt, es wirt ee getpreiaset
und gerissen». Bmntehw., Chlr, 39 •.
Spreissen, Sprissen, spriessen. — «Da>
grün Grass am und am heraas sprosset».
Geiler, 8 Marien, 38 b. — «At«, lichter stera
des meres, — uss dem s}wiszt die sunn der
eren» (qua processit). Brant, Bosenkr. D.
Ged., 8.
Bich Spreissen, SpHuzen, sich sperren. —
«Ich wolt mir e in die zangen beissen, — da»
ich mich wider sie wolt fpm'esefi». Ifamer,
l.uth. Narr, 'J9. - «Sie weiten . . . wider
oberkeiten spreissen». Ibid., 84.
SproiteiL Sehens, 164H. 1. Streaen, ans-
breiten. — tGcspreitet, Stratum». Herrad, 194.
— Et «spreü es alles uf die hat». Gottfr. v.
Str., 1, 44. — ^gpnUe dlnen mist nf dM edel
velt». Tanler, 12 (3). — «Ir lop ist gar wit
gespreU». Alts wert. i>8. — «. . . Dem sie dar
spreilenl in den Weg ire Kleider das der Esel
sanft daruff gieng». Geiler, Selenp., 19ö —
■• Etliche spreiteten ihre Kleider in den Weg».
Id., Et. mit üssl., 8 b. Ete. — cOlieh als ein
vogcl, der . . . die veder spreitet übers nest».
Brant, Thesm., a, b ». — «Eins riehen sach
würt wit gesfftU; Id., Nsdi., 49. — «Witt
etwas thun, so schwig. nit warn, — da
{fprettest sunst das vugelgam — offelich den
Voglen dar». Murner, Sohelm., g, 7 a. — «Wir
^prcitent uf in (den Acker) so vil mist. — da»
im am tingen nit gebrist». Id., Nb., 13. —
«Ir wftrd kein bnler singen . . ., kein rosen
von (lies : vor) der thürcn sprtiten*. Id .
Genehm., n, 4 Etc. — «Ein leinen d&cii
gespreit . . . 'Sbor wisen oder matten». Brun-
sehw., Dist.« 16 — Weiber soUtMi einmal
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- 886 -
<ire soMeyer ... in den weg t^reUen». Pauli,
302. I
2. Zerstreuen. — <Din geapreiUn gedenoke
(werden) geriniget». Gebete, 14 Jh. '
&. Bettreaen. — Ein Bach «was mit f&sysen {
getpreitet», um Feinde abzaluklldn. Kön., 688.
Sprenkel S. Spreckel. i
Sprenkelecht. 8. SpredUet. \
Sprenklin. S. Sfirtcld. i
Sprentxen, giesseu mit einer Gießkanne.
— «£b ist nit gftt ipmäten in den himel, wan
es reit herwider ab in dM «lüiu. Oald.
.'^pil, 75.
Sprentzerlin^. Ben., S, 2, 548: Sprinselin,
Sperberweibcheu. — «Ein faicken, blowfusz,
tgrentserling . . .» Muraer, GoucUm., na, 1 •.
Spreaer. S. Sprüwer.
»Springkrat». Brunschw., l)ist, 117*». Im-
paticiis UüU tuiigere. Kirsciil , 1, iäö.
Sprisz. S. Spreiss.
Spridsen. S. Spreium.
Spritzen, speien. ~ c . . Das einer vil
gjprÜB^ oder roubset oder Xcngel in der
Nasen hat». Geiler, £v. mit UksI.. 22 1>. —
«Sie werden ussgeepritzt von Gott». Apoc. 8,
16. Ibid , 87 b.
Sprochbns. 8. Spraehhus.
Sprolle, spöttische Rede. Schmeller, 2, 702, |
sproUen, aufschneiden, lügen. — Ein Pfarrer
oder Hönok meint Jedermann lobe sein Pre» '
digen, «wann er aber im weinhan»«, auff dem
blatz oder im l)a<t ilubey wer, lo hörte er gut
SproUen». DM. B, 2 >.
SprQjgel. Schmeller, 2, 701 : Sprück, Sprickel,
ilürrcs Koibliulz iV . - Holz hauen «/,ft widen,
bnsen, phelen und gprügelH». 1368. Hist.
de 8. Thom., 89.
Sprünckeiin, kleiner ITaliii. «Ein blette-
lin, ein kleine grauprünkelin». Taalor, 191
(34).
Sprüwer. SprU/i;er. Spre»«!r, ueutr., Spreu.
Sckerzj 1545. — *Spritur vel huUe, siliqua».
Herrad, 189. '— Das Gebet des Höndes ohne
Andacht ist «ahe sprntceDi und strou wider
edeime weiitsen* Tauler, 454 (79). — «ümb '■
fprflmm 6 seh.» 1995. 8. Thom. Fabr. —
«5 die sptiiger und die klicn tfi fiirciide».
1494. & Thom. Fabr. — «Am jüngsten Tag ,
. . . do wflrc erst der Kernen von dem Spri^ |
wer gewannt». GeUeri I^eis. 62i>; Post. 2,
98 2*iarr., 78». £to. — *aprüwer, kiien,
toen, kern». Mnmer, Nb., 176. — «Die arbeit
lat bei gott unisuät. — das ül-Ii eier uaniicn
glttat, — so kein sprüwer fallt doneben — und
«e allsamt kein sConb nit geben». Ibid., 914. *
— «(""lot (las gut vom büscn treibt, - spru-
wem von dem körne wannt». Id., Bad.^ F,
1 «. — «Die sjprvKteer vom guten weissen '
pesuntlert». Zell, c, 2 b. — «Kleyen und apreu-
wern». Ibid., 8, 1 <>. ^ «Weder weissen noch
tpnwern». Ziegler, BBehUn. 0, 9 ». ~ «Den
weitzen von den spretoern absumlern». Wurm.
Trost, 59 b. ~ €Was sollen die spreuwen gegen
dem* weissen f» Id., Bai., g, 4 •.
Spnlach. S. Spulot.
Spuilpeii. Sehers. 1546. 1. Neutr., pdegeu,
gewolmt sein. — Speier, «do vor alter die i
romeseheii knnege gpulgätM ire begrebde zh
habende». Clos., 56. Kön., 451. — «. . . aUe
er vor allewegen tpulgete» zu thun. Märlein,
80. — Man soll ein Gebot verkünden «an
den Stetten do man von gewonheit andre
offüQ dinge mit gebot »ptäget tA verkünden».
im Cart de Mulh., 263. — «. . . AU wir
apuigent zu thun». Geiler, Post., 3, b7b. —
«. . . Wo man gemeinlich die Knaben spülget
zu finden». Ibid.. 2. 21 h ; Enieis, 85 " ; Irrig
Schaf, D, 4 b; Sclenp., 179 205 " Etc.
SpUtot. Spülach, Spület, Spülwasser, .Spü-
licht. — Es klagt einer dass ein Bader ihm
*apüiot in sinen noch» schütte. VMb. Kog. AA,
37. S. Hoch. — «Das Sehwein begcrt Kleigen.
Spülach und Mist«. Geiler, Pred. u. L, 117 ».
— «. . . Eine äagt wie sie Spüiei auf au ge-
sohiitt hett». Id., Eschengr.« A, 7 b; Bilg., 17
Spuntzen. S. Spotilzieren.
Spiilzen, Speutzeu, speieu. — «... der
dich also gar übele hasset . . . und gar dioke
abe dir gespüUei hat» Nie. v. Basel, 163. —
«Ks ist umb uns Prediger wie umb ein
Schneider; ein Schneider nimpt das Mul vol
Wasser, er trinckt es aber nit, es berürt im
auch das Herz nit, und das Wasser apeutset
nnd sprengt er uff das Tuch. Also ist es umb
uns Prediger ; was wir predigen das gat nur
von dem Mund her». Geiler, Emeis, 23 b. Etc.
— Zur Messe gehört «das reuchen, corporal,
kelchwüschon, niessen, tptutäen: Morner, Kon.
v. Engl.. B49.
Spüwen, Speuwen. speien. — Die Juden,
Jesu «under sin schone antlit apuwetent*, Eis.
Pred., 1, 191. — Wer Honig findet, «der Sss
nit me dann er bedarf . . ., das ers nit wider
spfttMfi musz*. Braut, Ksch., 102. — Wo die
BarfOsser «kament inli&r gan. — so spSNwi
ab in beid iunj; und alt». .Murner, 4 Kot/er.
C, 8 0. — «Das weuwet er herusser alles».
n>id., L. 9 s. — «Wolan, nun t pt w en d in die
hend» Id., Geuclim , b. Hb; Luth. Narr, 12.
— «Blut spuwen». Brunschw., Dist., 101
— «. . . DtkspuwH sie an die finger . . .» Panli,
104. — «.^ie Wüllen nit hören, «pflKWI darab-,
schelten« . . .» Zell, r, 2 b.
Spttwet, Speichel. — «Do spüwet er nif
das Erdtrich und macht ein Lcimljn OSs dem
Spüwci: Geiler, Post., 2, Bti ^.
Stabwartz, artemisia campestris. Kirsehl.,
1, 490. — «Abrotannm, $Uik»urU odersehoss-
wurtz». Gerad., 89
Stabyi, Rotwelsch, Art Bettler. G6d., 114:
Hrodbettler. — Brant, Nsch., 62.
Stackein, stottern. — «Lassen uns hüten
vor Tmnkenheit die uns ... die Zangen
machet. s7r(cA-.£/n und unfolknmne Wort maehen».
Geiler, Narr., 145 «.
ätadel, roase.. selten fem., Sehenne. Sehers,
1500 — I'er .\bt von Münster hat auf den
Bergen *stadel»^ die sollen 8 sohbch lang
sein, zwen sehfteh in dem grandt nnd 6 ob
dem ^'rnndt; und solb-'n die Rta'h'hi eine von
der andern also wit sein, alsz einer under
dem arm von einer zft der andern geweriTen
mag». 1339. Weisth.. 4, 188. — «Pen Weissen
samlent in mein Scheuren oder Stadel*. Geiler,
Kv. mit Ussl.« 88 K
Stadeler, Aofaeher eines Stadelhofs. Scherz,
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. «88 ~
1650. — «Der bUchof setzet in denselben hof
einen man, dem man eprioliet der itadeler:
1« Stftdtr. Grand., 2, 81. — * Stadeler» der
Äbtissin von Andlaa zu MarleDheim. lH3b ;
des Abtes Ton Münster m Mäneter, 1S89.
Weisth.. I, 726. Als. dipl., 2. Ifi5.
Stadelhof. Hof mit Stall und Schenne.
einem Herm gehörend Sehens, t661. — «Des
bischoves stadelhof. doiuinicum stabuluni».
les Stadtr. Grand., 2. 78. 80. — «Der stadel-
hof» des sfrassb. Domkapitels. 12M. Urk., 1,
288; der Äbtissin von Andlan zu Marlepheim,
1838. Weisth , 1, 726.
Steden, <ero Form Stat, gen. Stades,
raasc, Gestade, Ufer, Scherz, 15dO. - *Stat,
litus». Herrad. 180. — «... an dem niade
bekam er in». Gottfr. v. Str., I, 99. — Christas
bat Petrus <das er das schif ein wenig- nf inj
die hohe von dem Staden fürte». Tauler. 197!
— «Die do gont an eime sörgliohen
Staden, wenne sO sich üt stic.ssent. so möhtent
sü wol in das wasscr lallen». Nie. v. Basel,
ms. — «Daz er (das Schiff) ein wenig von
dem Staden stie!sse> Eis. Prcd . 2. 4 — Die
strassb. «Stadew, 13 Jh. u. f. S. Gassen- und
Häusernamen, 419. — «Der mülstaden», bei
vielen Dörfern, 18 Jh. u. f. — «Der hohe
Staden», Uochfelden und einige benachbarte
Orte. 1818 u. f. — «Der bachstaden» , Kiittols-
heim, 1893. — «Als nun der Herr in dem
Schifflin gesessen ist und die Schar hat vor
im gehaben nfF dem Staden ston ...» Geiler,
Post , 1, 82 •. — «Der Wind wiirft etwan
die SehifF «n ein bdsen Staden». Id., Brös., 2,
52'"»; Schiff der Pen.. 108«; Narr., 2J6
Wir «künaent doch nit trckffen wol — den
aladem de man lenden sol». Brant. Nseli., 104.
— «Zum filad der wishcit jeder il» Ibid., lOG.
106. — Hero fand Leander «todt am Staden
dvse». Hnrner, Genehm , S, 1 l>. — «Qleieh
wie das moor /um slwlen rennt ...» Id..
Yirg.. n, 1 ^. Ktc. Uli auch, bei Mumer, Ge-
tiade. — Es lagen «vil körpel d«r Tiireken
am Staden». Adelphus. Türk., E, 6 — «T)ie
äcbwaben, die an den ttaden des Eyns kummen
waren». Binirn.. Cäsar, 18*.
Staffel. Stftpfel. Tritt, Stnfe, von .stapfen.
8. dies Wort. — *atafel, basis». Herrad, 191.
— cDas loek do der draehe la?. das waa 40
staffeln dief>. Kön., 5is .jiic sieben staf-
feln» die man zu Gott aufoteigeu soll. Nie. v.
Bneel, 948. Eke. — «9 steinin Hafdm vor der
tiircn uf die almende» irebant. 14*27. Almend-
bnch. Etc. — «Arrant ist der rocht Stapfei
zu der cristenen Volknmmenlieft». Geiler,
Narr., 168 b. — Pie f^owöhnlirhe Form hei
Geiler ist Staffel; Ev. mit üssl., 2<*7 ^, heisst
ea MgtkTt «gang ir nach nnd trit in ir Fhms'
tUtffelcn» — Predigten «von den XV Staffeln».
Brös . 1. 10 n. f. — «Daknüten die drei berren
uff die ataffien vor dem fronaltar». Brant,
Bisch. Wilh.. 24^^. — «Die stafften ging sie
auft zu stund». Murner. Virg., n, H «. — Salo-
mon liess stellen «löwengötzen anif die staffeln
seins kiuiitrstuls». Bui/. r. Neuer.. <>, 2 l'. —
«Diu staff elender gebippschafftuud mogschafft».
Zell, bb, 1
SUUen, mit Stallimg versorgen. SckerZf
1668. — «So der bischof körnet in die stat,
so lol man eine roe $taüen in dem stadel höre»
(stabulandi sunt), ics Stadtr. Gnin-I. 2, 78.
ätallnng, Einstellung der Feindseligkeiten.
Scherz, I5ö4. ^ Übereinkunft dass zwischen
Bischof Johann von Strassbnrir niehrrrn
oberelsässisohen Städten «ein staUunge sol sin
unze zft S. Johannes tag . . .» 1868. Onrk. de
Mulh , 254.
Stalpen, eilen. — «Wenn ein surcker Mann
sich in einen Krieg rilst der im nahe ist, so
stalpet er, er eilt, er zittert nnd ergrimt».
Geiler, Schiff der Pen., 121 b.
Schmid, 506, hat das Wort im Sinn von
«geschäftig, mühsam einhersehreiten».
Stampenie, Stempenei. Scherz, 1568. Ben.,
2, 2, Ö66. Schmeller, 2, — «Doch sang
er wol 7.e prise — Schanznne nnd spehe wise,
— Kefloit und stampenie*. Gottfr. v. Str., !,
84. — «Si vidette ir stampenie». Ibid., 1, 118.
— «So einer ist, do er das gots wort niemer
hört, nur eitel solich &tempenyen, von welichen
er sich alles guts vorsieht, wie ists mügUch
das er nit auch verfürt werde ?» Zell, t, 4 ».
— «Wer meinstu der anders erdacht hat die
vil stempeneyen, die gutzereyen. M-edcr allein
die hungrigen prediger?» Ibid , S. 2 • — Sic
werden «off eigne werck, nff jre geb^Hlin nnd
nff aller band stempeney gewisen*. Ibid., 0, 1 ».
— «... wie gut ea were, das man vil stempe-
ney, apostütelerey nffrichte». Ibid., L. 1 —
«Alle Sophisten, canonisten, mit aller niiinclu-
sehen Umpam». Ibid, 8, 2b — «Warunib
fbrdem sie erst andere stempeneyen, als die
Ii i I pffer, beiehtgelt . . .» Brunfels. Zchndcn,
0, H ». — «^l«ai|mif|reii und boppentheding,
holdem, sohelten» der Dorfjrfaffen. Trfibei.
Lob, a, .3 a. — In den Schulen Strassburp>
«soll keinem kind gestattet werden, bücket
uk lernen darin einfeh stempeney wider nnaen
heiligen glauben». I5U. i>chulordnung, ras.
Das Wort ^ampenie^ das in der dentschen
LfteratoT anertt bei GottfHed von Strassborg
erscheint (s oben), kommt von dem fran?..
. Estampie, provenzalisoh fiBtampida,itaUäniscb
IStampiU; ea bedeutete eine Art Lied, ohne
' Zwi if< I clierzhaften. M'itxigen Inhalts ; später
: überhtlupt Scherz. Schwank, lächerliches Zeug.
In diesem Sinn hranehen es die angefllhrten
I strassb. reformatori ch' n Schriftsteller: äosser-
! liehe, unuütee, abergläubische Gebriiache and
I C&rimonien. In der Folge blieb nnr der Be«
;^rift' Cärimonie an dem Worte hSniren; Stern-
beneu machen heisst noch heute bei uns üm-
I st&nde, Di£Benltäten maehen nm etwne absn-
Iclinrn nder ZU ver\vei|^crn.
Stampf, Stempel, Gepräge. — Die Münze
I ckennet man bei dem stampf: Geiler, Pest.,
2. H8 a. — «Falsche Müntz . hat nit du
Bild und den Stampf der Warbeit» Id., Süad.
des M , 25 a.
Stamph, Stumpf, mnsc, besonders tum
Pressen de» i)h. Scherz, lä55, mortariom. —
Wer wegziehen will, kann mitnehmen u. a.
«einen stamph*. Gildwiller, 1394. BalschwilKr.
I 141.S. Weisth., 4, 61. 49. — Das Garten huliu
soll sein «das es von dem herdt uiF den
. ttamfif gefliegea mfig, nnd von den uttttif
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off die asen .... Dammerkirrh, ib Jh. Weisth . f
4, 29. — Jedes Bauernhaus scheint seinen
Olstampf gehabt zu liaben. — «Ein oleihus
mit einem drisiainpf* . Strassb,, 14.H0. — «Zum
tiamfth», strassb. Hausname« 13 Jh. U. f. —
Personenname: Hittcr Wernher AKomph, mS;
Heinrich Stamph, 1302. Klc
Stand, Bude. — Ein Gaukler, «nCf dem
marckt nimt er ein stand, — sin kunst ist
paalt an linen töchen». Murnor. , 169.
Stande, fem., Kufe. Vertrl. Strmid. — Der
Klingler soll die Küche «versorgen mit holtze
■id mit wataer in die «toiuiM». Qatl Ürdn.,
174.
Standfostiglich, standhaft. — • Standfestig-
tikh gelaub ieh das». Mnnior, 4 Ketzer, L,
8«.
Stank, rieruch. Scherz, 1567. — «Badestube
zum ttattk», mit parfBmirten Bädern, i^trassb.,
1816.
Stai)fpl S. Staffel
Stapfen, treten, sohreitea. — «Wenn do
mit dtoen Fassen der Selen . . . gost nnd
filapfesi uff die Welt . . Woun aber du mit
dinem Willen . . . dich kereat zu Qott .
denn wtapfest dn nnd gost nfFan Gott». Geiler.
Bil;; , 14H 1.
Starckhalsig, halsstarrig. — «Ir starck-
kMgen eigenwilligen Mensehen und anbe-
schnitten in euren Hertzen und Oren». Act.
7, öl. Geiler. Schiff der Pen , 40 •.
8t«t« Status. Sehers, 1558. 1. Stand.
«. . . er »ige in was states otter mlels i r
weile». Nie. v. Lauf., ms. — Uu hast «den
alter hSc^sten ttat nserwelt Uber alle orden».
Peter v, Gengcnb. — «Aller geistlicher stot
ist geaetaet of lesen nnd singen». Hugo v.
Eli«ah. — «Der 8M der Oberkett». Geiler.
Selenp., 137 h — t])n bist in einem isreist-
lichen ütat». Id., Bilg., 40 «. — «Pfäfescher
Stat». geistlicher Stand. Id.. Drefeek. Spiegel,
CC, 2 ». — «Es sei seiner Person, Ä/af«"? oder
Ambtcs halben*. Id . Seienp., 98 - «Die
drit Fmebt ist. nit bei denen wonon die in
hohen Stäten scint. wen du mairst dich gar
kum enthalten du must in Sund fallen». Id..
3 Marien, 31 a. _ «Xim den andern 8tat fiir
dich, die Ordenslüt, so sihstu wie ?nnt/. iler
zerrissen ist ; sie seind grösser Buben und
als gross als in weltlichem iSfat and in geist-
lichem Stat». 1(1 , Emcis, 20 i>. Etc. — Jeder
«frow sich in dem kleinen Stadt. — den im
got Tor bescheret hat». Brant. Moretas. b, 6
— «Dn nit findest einen $tat. — in dem e«
jetz nit übel gat». Id , Nsch.. 85. — «Eeiicher
$tat». Ibid., 64. — «Der narren stnt». Ibid.,
3. — «Der jH^rfr stodt». Ibid.. 78. — «Prie-
»terlicher . . ., küngliclter stat» Murner. Bad,
6, 1 «. — «.. . des adels stat». Id., Nb., 117.
— «Geistlicher atat». Ibid., II". «Eeiicher
$tat». Id . Ulensp., 98. — «Der keiserlicben
$tatrechten ein ingang und wares fundam« iit>.
Id., Titel. — «Der dich stat* Adelplius,
Mörin, 64 b. — «Eeiicher stat». Zell, k, 8 b.
— «Eeiicher 9tat (ist) ein verbitterter sku»
Pauli. 188.
2. Zustand. — «Wie er dem leyen noch
tode MiolMlii and imo s«ito von «ime sW«,
wie rar wol ... es sinre seien ercrinjr».
IJek. Taul., 2. — «Da ein Mensch künt die
Grösse Oots betraehten und seinen eilenden
Stat in dem er was gcsin . . » Heiler, Ev.
mit Ussl , 25 b. — «Wer lebt in eiiu sorg-
lichen stat . .» Brant, Nsch . 47. - «Wer
beschribt der ^elte stadt, - der musz wol
sagen wie es gadt». Murner, Schelm., k, 7
— «Sihc an meinen vcrachtliehen nidorn
stat*. Nächtig . Psalter. 6(».
■-«. Verhultniss. — Die Strassb. luden die
Geissler in ihre Häuser, «eins Iftt 20, eins 12
oder 10, jegeliches noch sinen staten». Glos.,
106.
uf der Statt, uf SUtt. an der Statt, auf
der Stelle. — Er «vcrwarff mir glich uff der
statt - die müntz, die er mir geben hatt».
Mürner, Nb , "251. - Den Schleier «nff der
ßtatt der leuw zerrisz». Id., Geuchm., s. 1 b.
— «Der prior hört das nff der sfaM». Id., 4
Ketzer, .7, <i 'Do facht ers* wider an uff
statt» Id , Genehm., I, 3 «. - «... flog sie
r.nn wJllden an der titift* Id., Virg., H, 6 •».
Etc.
Stattehaft, Stuthuft, vermögend, wohl«
habend, wohl begründet. Sehern, 156<>. —
• Gesoliidie aber duz ich oiler min brndcr . . .
so »tatteha/t wurde, (|a7. er 40" mark an eigen
oder an erbe leite . . .* lÜHO. Als. dipl., 3,
4^ — «Swel stathajt man durch sinen über-
m&t de« bannes trinken niht wil, dem sol man
heim senden». Münster. iaH9. Ibid., 8, 6(0.
\ehiilicli, Tiirklicim, AVeisth.. 4 -'O». - «Bc-
wcrct durch glaubliche gcschrifft nnd statt-
hafte oTBEohen». Fries, 49 b.
Stattlicher Tod. mors rivili««. — tWenn
einem das Land oder ein Statt verbotten würt,
das wfirt gesohetat . . ein ftattUcher 3W,
da^ ist IT t rivilis». (Jciler. Post.. 9 41 ».
StatziuiiitM-en, mit Reliquien handein. —
Bettler «die mit heiligen ttaUtumierfn — und
das Iii iltiiTii Tiiiiher fiereti». Murner, Nb., 89.
Stat/.iuuierpr. bettelnder Münch .Ii r Re-
liquien zeigt öder verkauft. — «Also seint
die Stacionierer. die zeii; 'n der Heilgen Heil-
lum, so es nit ist, vcrkuiiden grossen .Ablass».
Geiler, Narr., löO — «... Statztonierer, die
nienant kein kirch\\ ili verligen». Brnnt, Nsch.,
62. — «Die falsch hciltnm umher fierer, —
bcttlcr und die ttalMonter«*». Hnmer, Nb., 68;
Ulensp.. 43.
Zarnke, 4(1^: Stationai tus, einer der in einer
Buile. statio, auf offenem Harkt allerlei ge-
rintre Waare fei! luit Pttrange. 6. .S62. Noch
jetzt bedeutet in England das Wort staltotier
einer der auf der Strasse mit Papier oder
alten Bfi ehern handelt.
Staub fr 11 S. Stau p/ei
Stauhhaur. 8 Stouphot.
Stauch. S. S(urli.
Stauen, h i'/oMitr/t.
Stauf. S. Stauf
St<M ln'n, mit Lan/cn stechen beim Turnier,
tnrniereii. Scherz. 156:^. — Den Rittern «was
uol erloubet r.ti durnierende und /.6 stechende».
Merswin. 9 Felsen. 37. — «. . . wir söllent
ritterschaft suchen und steche» nnd dnrnieren».
Nie. V. BM61, 80. - 1868 ward in Strassb.
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— 888 -
dem König von Cjpern «gros ere erbotten , Post., 2, 105 Selenp., 130 ^. — «Ob von
mit stechen und anderm hofierende». Kön., I dem rosz »bstlgl jamaii — oder oAtlgt
8&9. «Schiea«eo,t*«cA«n, brechen, tnrnieren». schwarlich, griff an, — den w<»r sin band an
Gulil. Spil, 4. — «. . . als da ist UecJiCH, gtcgreiff leit, — desz dienstbarkeit win usz-
epringon, spilcn, tantzen, als onser Adel in I gespreit». Brant, Facetaa, A, H «. — «Man
dir Moss ihut». Geiler. Brös.. 1, G9 — «Du nsz dem Hegenreif sich ncrt». Td , Nsch., 77
lindest ilenscheu die kein Frud liaben dauu (von Raubrittern). — «Sich von Stegreif er-
... in Jagen, Stechen and Tbaraieren». Ibid.. | nären». Murner, Nb., B^; Schelm., e, 4 ». —
2, 25 a. Etc. — «Wer japreii. stechen, schiessen «Da trat er mit dem rechten fusz in den steg-
will, — der hat klein nutz und kosten viU. rnff . . und juit dcui linckeu fusz gieng er».
Brant, Nsch., 74. ~ In der Fastnacht «ladt I'auli, 256.
man zu dantz und stechen». Ibid., 112. — Stehelin. von Stahl. Scherz, 1552. — «Er
«Buren, hantwcrck . . .. nemen sich ouch wcre durch ein stdteiin mure wol gevaren».
Nie. V. Str.. IHn4. — «... rchte also ein
stefielin herg» Taaler, 367 (62). — «Die burg-
mur die was stelieliw. Altswert, 86. — Per-
steehens an, der maneher doeh nit riten
Jtan». Ibid., 112
Stechmessig, zum Stechen gerüstet. Schmel-
ler, 2, 724, ergrimmt, gehässig. — Sohn und sonennanie Dietrich Stehelin, 12ii0; Gant-
Vater werden «zu offtermal umbs glauben ram und S(tfA«l/ifi, Brüder, Schmiede zu Strassb.,
12.o9. Etc. — Ritter Stehelin Houwemesser.
IH08. — JiiDker Lucas Stehellin von Borsch,
willen atechmessig*. Capito, Treger, B, 4 b.
Stechross, Turnierpferd. — l3er Bann von
Kembs geht «so tieff in den Bin als einer mit LS 18. —
einem süchrou and einem ritepiesz in den Bin
geriten und ^reiehea mm». i888. Borekb.,
143.
eine stähtie stange». Brant,
Nsch., 74. — Ich kann die Schelmen erkennen
«durch ein gantzen stehelin barg*. .Murner.
Schelm., a, 8 ». — «Jetz lügt man durch eia
Steehzeug, Rüstung — An eiaem Fass (*in ' stehelm be^g^. Id., Nb., 25. — «Ein subtile
Stiefel, am andern ein Bundschuh, «ist eini segen mit einem «{«^»n bogen, abzuschneiden
steclyniagu anglich». Marner. Luüi. Narr., bti. die bein oder arm». Bransohw.. Chir., 19 b. —
Steekaa, Stock, Stab. —'«Ale einer der) Ein wahnsinniger meint« «er bet «MUImi
sich uff ein Stab oder ein Stecken leinet», füsz». Fries, b2^>.
Geiler, Brös., 1, 2i — «8o wil ick der i Steinen, «leinigen. S. aacb VersUinen. —
seeh8crley Steb oder SUdeen sagen die derlFaalas tebreibt: «b6 eiamn mole so bin iah
'l'iifi I 1' tu Men^^chen dar stcU». Id., Ki\g., gesteinet». Nie. v. Basel. Eck. Taul., 66. —
itö ». — Jiis war so vil Gedräng «das man die j »Steine dich selber^vor gotte in dir selber»,
lent matt . . . mit sieefem. * . Einiuseh lagen». | Tanler. 56 (11)-
Rnuit, Bisch. Wilh., 96d, — «Der bischoffs ' Steingeboss, von hosaen, schlagen, klopfen ;
stecken». Ibid., 258. — Der Hirt iGottj «ricrt.Ort wo man Steine zerklopft, zum Auibessern
dich mit sim «todm an». Harner, Nb., 82. — I der Stra<«scn ? Schmelicr, 1, 996: SUMatü ^
*X)tii bisvhoff »stecken \r^g&'(\* Thid., 58 «IW lapidiciuu
einem stecken riten». Ibid., 211. — iiexen | Orten. 12^ u. f.
Aa dem t(t«Hi§Aom», aa 88
meiaea si kdaaea «affgeialbtea stedtoifbren».
Ibid., 148. — Sie warfen •stecken die da waren
Stellen, Gestellen, Stallen. I. Mit eiaem
stellen, mit ihm Itl- n l:ünuen, mit ihm .lus-
gebrant — und vomen fewrig spitzen hant*. kommen. — «Wer mit im seibs nit steUen kan.
Id., Virg., 0. 1 b. Ete.
Steftzen, Steft, Stift, An "-•chmeller.
— der mag mit niemaas fridea haa». Braut,
Cato, a. 3 ij. — Eine hoffärtige Frau «die will
8, 787. Heote SUftze, — «Silberne Steftzen an i uach allzit vomen dran, — das nieman mil
den Ifentela». Geiler, Brds , 1, 95 b. _ «Diefir gsteUen kan». Id , Nsch., 88.
nadcl oder stefft eines nestels (ward einem) 2. Xach etwas stellen, darnach trachten. —
kind in das aag geschlagen». Brunschw., , «Der Feind ratet das ein Mensch nach Reioli*
Cbir., 64 b. — «Ein gater mantel mit sUberia | tam tteBen soll». Geiler, HdU. Lea, d, 6 —
gtefften*. Pauli, 21. «Will du aber vor reich werden und siennt
ätegü, Stiege, Treppe. — «Die Stegen die nack Gut, off das da darnach möchtest dester-
nf die tnrae gont». Olos., 184. — «Ussewendig ' base Almasea gebea . . .» Id., Br. mit üsaL,
des türlins do ving an eine stegie nf/.Rg-onde». 85 Etc. - «Zu fridcn ü, stell l:r'v"- nit
Nie. V. Basel, ms. i^tc. — Die Müller sollen , nach». Brant, Facetas. A, 2 — •Steilen noch
die Kornsteke «abe den hfisern tragen, und | wisheft aaebt oad tag». Id., Nseli., 84.
nit die .'fte(je herabe . . . werHon». 1452. Alte ^ tStellen znoht und eren nach». Ibid., 9. —
Ordn., B. 13. — Einen «die Stege abwerffen». «Nach grosser Icanst stelt mancher tkor».
Fries, 19 •. — «Da er heim kam, da bleib er Ibid., 109. — «Billioh ia kaalftiflr amat Mt,
anten an der sterjcn ston». Pauli, 95.
wer stätä nach schleck und fallen steU».
Stei^ereif, Steigbügel. Scherz, 1564. — «Do , Ibid., 18. ~ «. . . do man nach hoohlart $taU,
eakande ieh so schiere wider — Zft miaem j — noch rielttam . . .» Ibid.. 96. — Dar Wa^
ttegereife komon» Gnttfr. v. Str., 1, 40. — der Seligkeit ist schmal, «and stellen ^v. ni:;
«. . . der knabc abevicl und in dem »tege- lül darnoch». Ibid., 49. — «Apollonius durch-
rex^e gehing». Kda., 889. — «5 ^ nmb einea ' «och alle ort, — wo er y«a galartea safea
alten stegereif». 1423. S. Thom. Fabr. — «Zum horf. — den stelt and zoch er täglich n ^rh ..
itegereif», strassb. Uausname, 1328. — «Ir Ibid., 67. — «Zambry sins herren noch stait».
eeren dea Stegreif dass ir mogea dornooh i Ibid., 67. — Wer selig starben will, der «iM
deslar bass ia dea Sattel springen». Geiler, 1 aaeh erea aad ward bidar». Maraer, Nb., 888.
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- 888 -
— «. . . Lftgt» öwers heih gedenokt, — und ;
iMfiiMli gott bftrmhertzigkeit». Id., Bad.,;
C, 6 ». — «Nicinant soll noch ämpteru stellen
— Hoch tu vü der eeren wellen». Id., 4 JiLeUer, i
B, 8*. !
3 Mit audern Praposit , trachten. — «Kin
wild begangensehafft der weit — ist, wie man .
tUU jetz uff das gelt». Branfc, NieJi., 88. |
«Tosend die in himmel stclleu. — farent dar- :
för la der hellen*. Uurner, Geuohm., d, 1 b. i
— Jetser spr»e1i : «nmi ist ea wor — das |
mich die bös/A'. irht r i iTf n wdlen. — und nur I
aach uff mein leben »Ullen». Id., 4 Ketzer,
1 — ciBoUiiir sind ^ geoehe rot,
— daruu wir billich Bit weat ilellM ...»
id , Geaebin., g, 1 «.
4. Stellen. — «Heoseh, waroff ist din hooh-
hxi Mftalt . Brant, Varia ('arm., h, 6
— «Er hat üich gegen iu genküt . . .> Mnrner,
Virg.. h, 8 B.
Stellig^ machen, stehn raachen, anhalten.
S«her£. 1067. — Die Müller von Hagenau
weigern sich zn raaton und siehen nach
Strassb. ; der Mag^istrat von Hag', beprehrt an
den von Stra^bb. «liab mau bie alhie steUig
dete; also wurdent sü alle gevangen und in
die tiirne peleit». 1409. Koii., Beil, 102ä. —
'Dü verbot der bischuf des kores gulte • . . ,
and niabt sü steUig alse wit daz bistnm WM» j
(belegte sie mit Arre.si) Olos., 188.
SteUig werden, mit etwai» innehalten. —
Die PriMter hatten beschlossen ciu-ii^tum /.u
tödten, «und aber wurdent allein ateUuj des
Volk:» halb, wenn sie forchtent Uftrur des
Volks». Geiler, Poat., 8, 48 «.
Stelze. S. StüUe. '
Stempenei. S. Stampenie.
Stempeneiiflch, abergläubisch, trügerisch.
~ «Man hat uns ein zeit lang das ra:iul uft-
ycsperret durch das stempcnei/sch predigen».
Zell, t, i
Stenipfcl. 1. Miinzstempel. — «Stell du
imuiiucu Jeu Stempfei din» frien Willens utY
die Müntz des Lidens, und stracks aurucks
ist Gott do niid schlecht utl ilon Stempfei din.s
guten frieu Willens mit dem Hammei' »iner
Gnoden, das din laden gnidin wnrd». Geiler, !
BÜg., K6 a. ]
s?. Stössel des Mörsers. — <Die Muter zer-
stosst den Senf, sie hat den Stempfei in der
Hand und weltzet in darin umb». Id., Sohiff^
der Pen., 36 «.
Stentpfen, stampfen, stempeln, prägen.
Scherz, löti8. — Eis «sol ein jeglich gult-
schmydt ein zeichenysen machen und das
kinder die goldtschmydtineisterschaft in ein
■tück Silber stempfen, uft daz man es kennen
möge». lißS. Ouldschm. Zunft, 6. — «Ein '
Behemsch ist ein gute Müntz, ist t;ut Silber,
aber der gemein Man kent sie snt; doramb
so schlecht ein Statt ir Zeiehen dornfP, Ulm '
'jder .\ugspurg ; das Zeichen macht in iiit
besser Silber weder er vor was, es ist aber
si& Ziig^nuss das er gut ist; er ist geatempft,
sprechen sie». (Jeiler, Post., 2, :i8
Stendei, hohe, nach oben aich erweiternde
Kufe, die man sowoht nnf dem Bfieken tragen '
•If nnf dm Boden tlellen lunn. YergL iStomfe. I
— «Bttttan nnd. tUttdd und ander geschirrc
der kübeler». 16 Jb. Alte Ordn., B. 13. — Bei
einem Brand sollen die Küble r *2 lange
biitten und H trageatendel zt dem füre füren».
1495. Znnftx'erordn., 161. — «Bin Btendel mit
kirscn». 15 Jh. Ibid — «Ein HeMi» mit
obcsze». U Jh. Urk.. 2, 210.
«Steadelworti». Brnneehw., Dist., 110*.
Gersd. 94 K Orchis. KirsoW., 2, 126.
Stenderling machen, bei Jemand stehn
bleiben. - Maria ging eilig, «nit machet sie
stenderling bei den München und Pfaffen, als
unser Juogfrawen thund». Geiler, Post., 4,
8 b. _ cEin StendtrUng hatten». Frank, 1,
23 b.
SUnderlingB helsst heute bei uns : stehend,
im Stehn.
{Stentener. Scherz, 1568. — «Ein zynnen
stenlener mit wlntrübel». 1-199. luvcniur des
Ladw. von Odratzh. Ben., 2, 2, 5i)l, und
Schmeller, 2, 76«, erklürcn es durch Siellfass,
Kufe. Man Mird aber schwerlich Trauben in
einer zinnernen Kufe antliewahrt haben, sie
wiiren bald verfault. Es handelt sich wohl
eher um ein Haches, einer Hürde ahnliches
Gestell, anf dem die Trauben nebeneinander
gelegt waren. In Strassb. hat man nie Stend-
ner für Stendel gesagt.
Sterbet. Sterbet, Sterbent, grosies Ster*
ben in Folge einer Pest. Scherz, I5rt8. —
«Das grosse sterbotte* vuti 1äl9. Clos., 120.
iv(in., ftftt. Bte, — Gott hat «dicke getrttwen...
nut «Jossen sterbotten, mit ertbidemen, mit
vil urluges». Nie. v. Lauf. (Jutte.sfr., 174. —
«Die pestilenoie des gemeinen aterbolte»; Id.,
ms. — «Wen» die Juden Gott nit eertcn, so
würd grosse Dürre, Thürung, Krieg und
Sterbet kummeu». Geiler, Poet., 8, 66 b. —
.I»io Propheten haben die Juden alhveefen
gcuiben der Penitentz, wann aic Leiden
hctten, es wer Krieg, Thüre, Sterbet, l'esti-
lentz». Id., Enieis, nO *v — Die. Sünde bringt
urt» *.m sterbet, iriibsial. licit/.deid. — ZU
pestilentz» Lraiu, Epigr. Copie, 21ö. — «Der
tod uder sterbent der pertilcntz». Ädelphus.
Barb., tiu ij. 16 — «Der lufft ward ver-
gifft und macht den sterbot». Ibid., 39 —
tDie aller grusameste und schwerste kranck-
heit, das du ist der gemein sterbent an den
bülen, trüsen und blättern». Brunschw., Pest..
A, 2 ^. — «Wan der conict als ein pfowen-
schwantz an dem liimcl erschinen ist, (es)
dry ding bedütet, zum ersten grossen fürsten
sterbot, zum andern dürung, zom dritten ge-
mein sterbot». Ibid., 3 <*.
iSterneuthiei*. — «Die Omeiss, Sternentier,
ücwschrecken, Heslin, diso vier Thier sein
weiser dann die weisesten uff Erden». Prov.
30, 24— 2ä. Geiler, Emeis, 6 ^.
Das in der Stelle Prov. 30, 28 von der
Vulgata gcbrauohte Wort $Ui^ bezelehoet
eine Art Eidechse ; der hebräische Ausdruck
dagegen Spinne. Während in der Gemma
Gemm. stellio nur erklärt wird durch «reptile
similc lacertae, ein fleckig Mal», vereinigt
Daaypodina zwei verschiedene Bedeutungen:
«ein thier in Itaiia wie ein Ef^dee, item ein
geeprencklete Brdapinnen». Qeiler, an tMla
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— 840 —
denkend, übersetzt einfoch SUmenVtier; ob
er stell aber eine Spinne oder eine Eidechse
darnnter gedacht liat, das weiss ich nicht;
bis jetzt ist mir Stementkier sonst nicht vor-
g:e1conimen.
Stern^^ncker, Astroloj,' — «r»ie alcmgucker
und warsagcr sagen, ein t&u hab mer Vorteils
dann der ander». Zie^ler, ifieaenngt C, 8
Stertz, Schwanz Scher/., 15ßM. — «Das
seorpio . . . hiudennan stichet es mit dem
ttertM*. Tanler, 64 (II).
Stert zeii. so viel Mio strotzen. — € Werkst
da mässig, dir stertzeU das Fleisch nit also».
Geiler, Post, 78 i».
Stetige, stätes, stets. — Man soll bereit
halten Qefasse •itätigs voll wasscrs». Braut,
Biseh. Wiih., 287. — Einer der Engel «die
stetigfi vor pottcs ancfpsicht ston». Murner,
Bad.. J, ö «. — «öie folget im da. aietigs nach».
Id., Virg., n, 3 k.
Stettolfiüe, Art Abgabe oder Zoll. — Dem
Kloster (Mcnberg gehört cder vierte teil
kwinges nnd bames und die stetteiösen z6
Sennheim». 1.^. Weisth.. 4, 118. — Das bis
jetzt im Unter-Elsass nicht nachgewiesene
Wort war auch in der Schweis gebrancht:
will der Bischof von Constanr «oder syn
amptman au syncr stat das selb korii fueren
gen Costentz. da so! er die stattlosy und allen
zol irehcn». Neui^ilcli, Kanton Sohafhansen,
15 Jh. Weisth., 1, 293.
Stettii;. an der Stelle bleibend, nicht vor-
wärts wollend, störrisch. - tEin stettig Ross,
»olt man es zu Tod 8chla<;(Mi, %o gicng es
nit ftr». Geiler, Narr., 116 ". — «Zu dem an-
dern so macht das Perli sttttu^, das er weder
hinter sich uuch für sicli mag, gleich wie ciu
stettig Ross das nit von 8tat wil. Also die
Sünd macht ein ^^lensclien stettig; in dem
Weg Gotb Stil 6ton, iht liinder sich gangen».
Id.. Bri)8., 2, 41 *>. — «Ein willig rosz wört
stettig bald. — wann man das fuitcr im vor-
hält», Brant. Nsch., 59. - Sic «dörfften sich
ein wanck nit keren, — als wen sie stettig
rösser weren». Murner, Geuchm , h, 8 ». —
tAn einem felsen stettig ward — das förder
teil (dee SehUfs) behafftct hart». Id., Virg., 0,
8 b. — «. . , do widerkercn nit mag sin, —
das si stettig miissent bliben». Id., Schelm., g,
7 »>
Stcab, Art Hand. — «... So hesta den
tobigen Steuben mit dir lonffcn der all© Ding
serbri ll-- lieiler, Bili:.. 141
8teuliiu, ätöufiiu, dimin. von Stauf, Kelch.
Vergl. Stmf. — «Er wetee was dir gnt Ist,
und er büt dir das Steuflin ze trincken des
Leidens». Ueiler, Emeis, 64 — «Mögent ir
otteh den Kelch nnd das StSuiUn nsstrineken
das ich usstrincken wiird»? Iif.. Pitst, 2, 41 '
btieh, masc, das Anstechen des Fasses zur
Probe des Weins dnreh den Weinstieher. —
«5 zft stich nnd undcrkouff . . . l J zft
stithe nnd z& zolle» fdr Wein. 14^6 S. Thum.
Fabr.
Sticli S. Stig.
Ötich ? Jii^erausdrack ? — «Wer stets Ismael
will sin glich, — stan im eehwinbats und im
tikk ...» Brant, Epigr., Copie, 9tt.
Sticblinc, Art kleiner Fiseh. — Geiler,
Poet., 8. 70*. B. die Stelle e r. JK^seft-HenCa
zu Strassb. Stachele.
Sticken, mit Stecken, Stützen, versehn,
bes. bei Heben. — Man «eMdbtf die reben mit
starken steckf^n> Tanler, 16 (4). — «Tagwen
dün mitschnideude, mit stidhrnde, mit bindende,
mit volbandende nnd mit andenn rebwerke».
Sennheim. 1864. Weisth 4 118. — «4 knehte
dage zt 14 ^ die do stickelent nnd znnetent*.
148« S. Thom. Fabr.
Stig. Stich, Stiegel, Stigelin. Fasssteig,
schmaler Pfad. Scherz, 1572. 1573. — «^t^,
pfat, semita». Henrad, 181. - Jigar «die die
xcaltstige künden . .» «Ane $Hc verreit ich
mich». Gottfr. v. Str. 1, 39. — Während des
Banns der Weinlese «verschb^gt man die ttie^
grh die schmalen Pfade zwischen den Reb-
ötucken. Eichhoffen, 15 Jh. Weisth., 1, 6S6. —
Liegt ein grosser Stein im Weg, «vor demi
man nitt hinüber mag kämmen, macht man
ein fein stigehn darüber, oder ein pfidlin
neben umbher» Zell, p, 9 •,
Stige, Schweinstall. — 'Ja wenn man weisz
das bubenleben, — man v\ iird euch nit ein
sawstig geben». Murner. 4 Ketzer, H, 3 —
Grobe Gäste nehmen daß Heste «und aehtent
nit vor wem es lige, — als die süw in der
stige». Id.. Schelm., e, 2 ». — «Was sollen sie
in klöstern ligen, — wie die süw thun in der
stigen 'i» Id., Luth. Narr, 48. 35. 110.
8tllleni»H, Stille. — «Ein stiUmitM^ «in
inreliche raste». Tanler, SSI (10).
Stiltzer. S. Stidtser.
Stimeln. S. Stümeln.
Stimme!, Stimulus. - «S. Paulus schrybt
(2 Cur. 12. 7): uff das nit die Griisse der
Offenbarung mich erhübe in Übermut, so ist
mir geben der Sti/mmet und das Stechen meina
Flcisch.s». Geiler. Pat. Nost., m,6».
Stinken. Scherz. 1574. Tauler u. Nie. v.
Base! haben das Wort nur im heutigen Sinn.
Stirnenstösser. Scherz, 1574. — «Cfinrad
der stimenstösser mit den bösen ongen» wird
aus Strassb. ausgewiesen. 1408. Ueiml. Bach,
f» 136, — *Stirnenslösser, statzionlerer . . .»
Murner, Nb , 62.
Scherz, 1574 : <f. quod frontes unter laden«
dum solerent collidere, capromm et arietwa
instar». S. 1594 fuhrt er an «htirnstosseln
wie ein bock», wobei citixt wird Kejrs., N.
Sch. f> 928; ich finde die Worte aber weder
in dem lat. noch in dem dentschen Text tler
Fred. Geilers Uber Biant. In einem Gedicht
«nr Vertheidigong dea Predigers M. Z^l,
heisst es von einem der Getaner desselbfn :
er «sieht wie ein stimetutösm- — liegt stets
nff den stationelen». Rdhrieh, Hittbeil , 3, 100.
.•^(?ion 140? Murde «Cfinrad der stirn * ans
Strassb. ausgewiesen (s. oben), «umbo den be-
sehfsse den er mit gilwcrk getriben als ein
siintcnstnsser». Nach ^ichmeller. 3, 65^^ nnd
Zarocke, 401 « iet stir eine Art von Unt im
Feebten, so dass die 8iim$td$9er «tue Art
herumziehender Fechter gewesen wären. Pa
diese Leute mit den Statzionierem nnd Ueiltnm-
verkänfem saeammengeelalU werden, meint
GÖdeke, 118, es teion vielieiolKt «Belor, dla
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— 341 —
";ich vor die Stirn stossen». Die Erklärung
Ton Scherz dürfte aber doch wohl die richtige
Min ; man steht auf allen HolisohniUen Mäe-
xier mit verbandencr Stirnc, die ein ähnlicliet»
Spiel treiben, wie das das man Strebkatz
laaato; a. B. die Tital-ianliaisnBir «Iw
Geil'^r'^ über das Narr.
Stiruig. gestirnt. — «. . . 6o lang der taw
TOB dam Bümiffm flnnamaDt abher telt . , .»
Brar-t Heiliprenleben, 1^6
btirnlüs, frech, fr. e£frontö. — t. . . als
«ia gtimlose onschamhaftige TrüUbübin and
gemeine Frauw». Geiler. Christi. Kün., EE, 6
Stöbern, vertreiben, versohenobeu. — « . .
naht wie der weih da flenehat har, — die
jangen httner gtöbret scer ...» Murner, Virg.,
S, ^ — «... so dine buner oder gensz
etwan durch gettobn^ hinweg gaflogai waraa*.
Id^ Instit., 27 b.
Stock. 1. Baumstumpf. Scherz, lö7ö. — Er
legte seinen Mantel <uf einen stock». Gottfr.
T Str., 1, 41. — «Über stock und über stein».
Ibid., I, 88. — Wer eiuüu «boum abhouwet,
der sei dem forster 4 ^ legen uf (ii>n stock».
Lohr. 15 .Ih. Weisth., 6, 491. — «\\ ( im der
babex den boum von dem atock Imal . . .»
Bizheim, 1fr Jh. Burckh., 2uö. — «Der walt
dem man sprichet die atöcJce». 3Iüninii'nheim.
— «Uf den eichin »lock». Biajiiiieini,
18Mb — «Bi dam gabrantaa «loefc». OerBfe>
heim. 1368.
2. Opferstock — Clemeus V «lue;» siiM.ke
machen in die kirchen . . . welre mensche
gcb'^ -i in die stücke /ft der merfarte zR
stüre, lier luohte am fritage eyger essen».
KÖB., 681. — «l'cr stock», trnncus, in der
Thomaskirche, sehr häufig. — «Die atock4 die
du btuut uff dem hofe und ussewendig umb
den hof»« ffir die Almosen der Besucher und
der Vorübergehendan. Gutl Ordn , li2.
3. Mnnzstook. — Sehiechtes Geld soll man
«sft dam Hodta antwuttan». IJHtö. Kön«, Bail..
997.
4. Cippas. Scherz, 1576. Saignears et vil-
lages, luO. Überhaupt Gefilngniss. Ist dies in
folgenden Stellen gemeint? ~ «Bistu wis.
hüt dich vor mir (dem Schmeichler*, — wer
mich dingt, der fart uu stock». Muniei-. S'olu liii..
c 1 a. — «Verdienst (du) noch zwölff growen
rook, — so farsin dannaent an ein ttodt». Ibid ,
k, 4 b. — «Vil geoch vcrfareii an dein stock».
Id , Nb., 36. — «Vil kind verfaren au dem
stoeib». Id., Müle, B, 8 «. — Jadenfalla liaisst
<an den Aodb fahren» ein telklaehtea Ende
aehmen.
6. Grand und Boden, ftbarh. bleibende
Wohnan^r. Ycrg]. bei Ben., 2. 2, G.>4 : «Stock
und Boden und Behaasung». Kurz, Hi^, weni-
ger riehtig: BehUtaiea. — Sie «hon caaet
weder stock noch hus, — das sie behülifan
sich darusz». Murner, Lutlt .Narr, lOÜ.
6. ? Als ülenspigel begraben ward, ge-
schah es dass «der b«mrii schosz in das p^rab,
daa Ulenspigel kumpt ufi die fusz zu ston in
den «lodk». Mamer, Ulensp , 1»7. — Lappen-
berp. 4.')7, erklärt es durch Sarg; diaaer ist
aber kurz vorher Bouni genannt.
Stttcken» Ia den Stoak legen (eippat).
«Thfimen <:fncken, blocken». Zell, y, 1 ". —
«Kerkern, stocken ...» Bruutf Anstoss, 11 K
— Triibel, Loh, a, 8 h.
Stollen, Fuss eines Tischs oder Stuhl?. -•
«2 seil, fi ^ von trispitz zft macheu und atol-
fett in die etOla im rafendal». 14&U. S. Thom.
Fabr.
Stoltxieron, sich stolz benehmen — «Nit
gefallet euch selber, aUUsierH gegen aieman».
Hohenlohe, C, 1 a.
Stolzheit, ÜbermuLh. — «Do bescbach es
daa ettewas kUnliohor stolzheit in dirre fkrowaa
wart ufstoiuK>. Nie. v. Basel, 269.
feitopfeu, Locher, iSpalten ausstopfen, flicken.
— «b ^ cupario die tut, aft «toa/cN». 141B.
S. Thon, Fabr.
ätupiung, das Ausbessern, Flicken. Scherz,
1677,Stopf«irerk. — Das £iiil<uitiiiu u zum Theil
verwenden zu «der decher beider hiieerclop/'
unge». 13ö8. üotteshans zum Wolf.
Storger. Quaksalber. Schmelier, 8, 781.
«Lccker^buLt•ll. die sich hie zu land annement
stortjtr driacker.'^ xu machen». Fries, 1(>4 b.
St()."*s 1. Sireit. Scherz, löTÖ. — «Wer
aber, daz die »cliidolilte di heinon .<ttot hcttent.
den süllent sü /.icheu au den oberman, der
Bol daa schlichten». 1291. Als. dipl , 2, 4ü. —
«. . . da? ^ri^ umb alle vintschaft. stosz und
utiguubi, 6U wir gegen enander hattent . . .
gütliche geslihtet siut . . » 1344. Ibid., 8, i7^.
— Ein liittcr hatte mit einem andern «einfn
grossen stos». Nie v. Bassel, 1 *Ü — «Älsse zö
disen ziten atöase und missehellungen sint ...»
I3ä9. Als. dii>l., 2, 28.'). — Entsteht Streit im
Hof von Werenzhauscn, »die st4Mise und mis-
hollung die mag man ziehen gen Spechbaoh
iu den hof». 142Ü. Weisth., 4, 2. Etc.
2. Im buchstäblichen Sinn — Die Kathsän«
derung von 1349 «erging one schlega nnd oaa
stossc». Clo8., 130. — Drei Ammeistcr wurden
«umb ir missetot von der stat vcrwiset one
sie>re und atosse, daa mangliehea amliilUelian
holte». Kön., 18Ö.
Stoeablr. von Bahre, Stosskarren. -- «Schlitt,
k u 11. stoschtiren . . .» Hrant, Nsch., 2.
Stösaig, uaeins, streitig. Scherz, 1578. —
«Were e« das unser gesinde oder knechte
niitenandcr $t(»ssi() \\niilent . . .» 1399. Als.
dipL, 2, 3ü4. — Die Üomer «wurdent under
einander »tössig und misBehellig». Kön., S2S.
Etc. ^ «rUe winkcUr stössig undcreinander
worent, und einer dis gloubte, und der ander
ein anders». Winiclerprocess, t»V. — «Wer es
das man atoasig wurde in dem I)uf, es wer
wider den probst, mcyger oder ein huber
wider den andern . . .» Werenahattsen, 1430.
Weistli., 4, 2. —Ob ein probst /.c Alban
oder ein vogt mit den hubern atimig wurden
. . .• Obermiehelbaeh, 1467. Barekh., 176. Ete.
«stozunge, offcnsio». Herrad, 17tf.
Stonen. S. Stoutom.
Stonf, Stouf. dimin. Stonflln, Kelch. Sehen;,
1562. — *Stouf. calix». Herrad, 186. — «Zum
stouf», strassb. Hausuame, 13Ujf. — Wenn die
Förster daa Fohlen von Oberbergheim nach
Mnrbach zurückbringen, jribt man inen «vier
solen und iedemaa ein brot, ein stück fleisch
und einen ttoitf winaa». 14 Jh. Weisth., 4,
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13P. — *. . . 7,\vci nipflerii oinen stmff rots
wiues*. lleUeral, 15 Jh. Ibid., 4, lUtf. —
KV der Meirede verpfftndet den Johftnnitern
u. a. «oin silborin stöuffel*. 144Ü. — «Das ist
der Stauf darin ist Süsses und Bitters». Geiler,
Nett., 1 1 b.
Stniipfel, Stanhfell. Sclierz, lft79 1. Trag-
hinimel. — «Die knöpfe an dem atoubfäle zh
tresehelende und «ft molende». I41H. 8. Thom.
Vahr. — 1449 wnrde Bisehof Ruprecht «in
das niünster under eiro s^cm^/e^ gefiiret». Kön..
Beil., 106S. — «Ooeb vardent verordnet vier
herren zum stoupfeü. so ferr (der Bischof)
wolt under dem stoupfell ferr lassen infüren».
Braut, Bieeh. Wilh.. tSO. — Der Johanniter-
prior «trat usz. der kirchen sancti Johannis be-
decket mit einem staubfdl». Adeiphos. Hhodis.
2. Betthimmel. — «Ein spanbett mit atouh-
feü*. 143Ji. Spit. Arch. Tcuuchbuch. P. 108 K
^ «Zwen Btoupfelh. 1499. Lndw. v Odratzh.
Stonphnr. i^^taubhaar, der erste Bartflaum.
— «Von den sUntphoren», wie man die ab-
Bclieren soll Tauler, dtsO (67), (n&mlich. <vie
der anhebend»^ nioti'ichc von not raus abesche-
ren alle grolien unrciiKMi lior der sünden»).
— «Es was j» tzuiul das im das Staubhar nn-
der der Nasen herfür stach». Qeiler, £v. mit
üssl-, 62 h
Dasypodins, und Göll, 110: «Lanugo, das
erste Staubhaar im Bart».
Stoawen, Stowen, Stowen, Stauen, weh-
ren, abhalten. Scherz, lö7tt. — «... das er
do doii Ititfti ftoiiwe nnd were . . .» Gull.
Ordn , ib<. — «Kim jungen Kind . . ., dem
Ingfestn nff ob es nn/imliche Wort rede oder
schwer?, das «In im Hontest und tronwcst im».
Geiler, Bro.s,. l, 70 — «Die du fürgicngent,
die sehnawlen in an (den Blinden von Jeri-
cho'. . ., sti'nctcn im das er solt srhwigpn».
id., Post., 1, äö ^. — «Fieng ein Mensch nur
ein wenig an sich mit Ausstreiben der Laster
zu üben . . , so würd er sohen was im ge-
brest . . .. und gewann mit im selber so vil
zn stowen, zu meistern, das ev aller anderer
Leut vergesse». Id., 7 Scheiden, H, ö —
Die Schriftgelehrten sprachen zu Christo :
«Meister, geschweig, stow oder überbolder
deine Jünger». Luc. 19, .'{9. id., Post., 116
— Es wurden «etliche kneoht verordnet, die
den leuten stowen sollt ii». Braut, Bisch. Wilh..
2o4. — «Wan sie dir uit künnen »tauwen, —
■0 habent sie dir vil me getranwen» fgedroht).
Murncr, Luth. Narr. 8. 'M. — Man ]i;it «L.-^ri's-
ser miig und arbeit inen zu gtautcen und
veren .... dann sie zn reitzen oder ermanen».
Ringm., Cäsar. IIH a.
Das noch übliche Verbum stauen wird nicht
mehr in diesem Sinn ^braucht
stiiwer. Wehr, r Geiler, Narr., 30 b. S
die Stelle s. v. Unfur.
Strack, irerade. anfgeriehtet. - Der Itenscb
«mit sinictrm angcsicht - gen himmel zu
sim Ursprung sieht». Braut, Thesm , a, ;i ^.
Strttflleb, strafbar, voi strafen. — «Wer
ein strafet, das im hiist, — und drrsclb nit
sträflich ist, - der tut, als ob er hüucr spickt
— die von megra sind erttiokt». Unrner, Nb.,
21 f). — «Warinn ich aber streßich wer. —
sol mir keins mensoben straf sin schwer».
Ibid., MO.
Strafmig, Bestrafung. — «On sttt^fung
selten jemans lert». Braut, Nsob., 9.
Strai, FfbO. Soben, 1680. — «Die fiaiive
strale». Gottfr. v. Str., I, 70. - «Die ^lin
»traten des vigendes». Tauler, 466 (81). —
«Wir lesen das got zft einer seit die weit
wolt lassen zergan, un i ^mU die geschosRon
haben mit drey ^rotot». Guld. äpil., 77. — «Ob
einer gesebossen wir mit einem pfei! oder
stral . . .» Brunschw., Chir, 10
Stram, Striem, dinim. Strämelin, Strabl.
Sehers, 1680. » «So ging oneb von der son-
nen — Ein kleines strdtneliu». Gottfr. v. Str ,
1, 241. — «. . . do werdent gar heitere
streme usblickende». Nie. v. Basel, ms. — Atoif
oiiipr Kirchi^nfriliTif^ • -citi tirn^tbild mit wol-
ckcn und strnnen und pUmen». 1477. Cod.
dipl. S Thom. — «Der 9nt SomHOutram
ist . . .» Geiler, Bilg , 11 — »Als ob er sähe
die Strömen der Sonnen on Zal, gleich als ob
es nor einer wftre». Id., SehilFder Pen., 114 «.
— «Wann einer wil etwas srhri:, *f> ^ <»I1 '!*^ni
selben Ding das er sehen wü iStnemen gon
bis in sein Aug». Id., Emeis, 56 *». — Sihst
du wittT liinin, und streckest die Stry-
mert diner Gesicht uff .sanctuni Johannem . . .»
Id., Po.st., 4, 4 *. — «Da sah Florentius einen
Sotinenstriem durch die Fenster Iiincinscheinen
mitten in den Sal, do warf er den Mantel uff
den Soiuiefuiriem: Id., Ev. mit Ussl., 215 I».
Etc. — «. . . als wann gel wolcken ändern
sich — von der sonnen strdmen . . .» Mur-
ner, Virg., c, 4 — Latinns «het umb seine
schlaffe blosz — zwölff streime (radii) die da
gliizten fein». Ibid , o. 8 ». — «Die süssen
lustigen stretnen der sonne». Adeipbns, Fie.,
155 «. — «Glicher weisz als der strcnn von
der sonnen ... nit mag gescheiden werdi^n . . >
Id , Mörin, a h. ^ Man soll den Harn nicht
i beschauen «an eim ort, da streimen oder
glantz der sonncu gegen dir gang^en». Fries,
|64 a.
Strani^. langes, schmales Feldstück Strenge,
parallel nebeneinander liegende derartige
Äcker. Scherz, 15H1. — «Ein ntrang uff das
I crütf.e». Semersheim, I30H. — «Zwene strenge.
I machen t ein acker*. Griesbach, 1844; «Ew en
lacker, sint siben strenge*. Ibid. — «Vier
\8trenget d&nt nun acker». Miinershoim. 1418
lEtc. — «An den strengen*, sehr hüulig, 16
Jh. u. f — «In den kurtzea — , den Imngin
^rengen». Oft, l3 Jh. u. f.
Strnt, Strot, lat. Stratum, Bett. Scherz,
1Ö81. — «So du noch der metten in disOB
Stroit stigest. so gesegen dich alsus ...»
Geb. 16. Jh. ~ «Was seinem Leib anmutig
ist, als Mcich Bett, Kässin oder Stret . . .»
Geiler, Selenp.. 89 b. _ «ich hab . . . durch
die gantxe Naebt mein StnU geweseben mit
meinen Trebern». Id., Banm der Sei., B9 >.
Etc.
StranchntelD. 8. 8trwSui«in,
Stn'bkatz. — «Es /.iicht die strühJcatz man-
cher man, — der doch das mer teil noch
niiM Inn». Brant, Niob», \m, f», K, 8 >. Die
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— d43 —
Original- Ausgabe uml Zarnckc. fi3, haben
EfääkmlB. Zar&oke, 404, sagt richtig dies sei
«In Bnrelcf^liler und die Erinlroiifr Sehen.
822, iJalii 1- nnhaltbar. Nach Frisch, 2, 344.
die StrdikaU ein Kindorspioli wo ein
*nieil m einem Beife irieht. der »ndre snrBek-
liält. ilöglich dass es bri Kindern so war, bei
SrwftcluieDeii war e« anders, (iödeke, 117, der
■oeh andere Stellen anfHIiTt, beedirelbt es
• es wurden die Köpfe der Streitenden mit
einem Tueli zasaronencebanden, und eins
hatte das andre mit dem Naeken wegzuziehen».
So ist das Spiel auf dem Titelbild de« Pam-
^ets, cdie Intherisoh StrebkcUs* (s. 1. n. a.,
¥), dargestellt« nur sieht man hier ein Seil
statt eines Tn hs. Gödcke h. ' dieses Bild
nicht angeführt In der TitelborUUrü der «Tbeo-
lofrla denteoh». Str., Knoblonoh, 1619, 4», sieht
man zwei Mluii:i < '-i i' i liclier Stellnug. S.
sach das Titelbild von Murners Narrenbe-
sdhrSnng, lftl9. — Der Sinn der Verse
Brants ist: der Mrum vehrt sich, muss aber
meist der Fran nachgeben. — ä. noch Katzen»
stteM^ Beneek», 9, 680.
Bei Binrrmfinn bedeutet Strebkatze, oder b|(>>
Katte^ eine Kriegsmaschine: «Sohantzgräben,
beatien, bolwefek, b8ek, sMMaffs» . . .» «Hfln,
leitem und sträbkatzen». Casar, H ». 6:^
Streckeling, Sehers, 1588. — «Zwene strec-
hding sleiger. die sü selber geepnnnen». 1446.
S. Thom. Arch.
Streiehstein, Probierstein. — Pas Evan-
geUnm lat «ein gevIsse regel nnd Hreiehatein
. . . Txx erkennen, wer von der rechten kirehen
sei oder nit>. Zell, Y, 4
^reisslich, von 9treus»en fs. unten), zum
Kampf frerii-tct'^ jrrimraig? — «Der Wcdf
legt sich streUil%ah gegen dem Hablin». Gei-
ler. Has im Pf., A, 6 b.
Strcl. Knmra. — «6 pfenning nmb ein sireU.
Goar. V. Uankr., v. 466. — «Kleine strck,
heissent griiTeling». 16 Jh. Kanfh. Ordn. -
«8« kommet den der strti der contzentzien
, . und so der Mirel enger ist, so er me
abenimmet die nnreinikeit*. Heinr. v. Offenb.
— «Oleich als ein Mensch der den Grind
hat^ der förcht nnd hasset den Strel». Geiler,
Has im Pf , D, 5 a ; Narr., 211 » ; Brös., 1, 92 «.
— «Ein jeder Iftg . . . das im nit blib der
narren strül». Brant. Nach., 114. — Man brachte
«einen helffenbeinen sfrsi, darmit streit der
bischoff von Chur den neuwen hischoff». LI..
Bisch. Wilh., 256. — Die Zöpfe so tlechien,
«daB Bit ein leder strel kiint seUeehten».
Mmieir, Nb.. 229. — Manche. Prcdifr^r «sapent
TÜ, wie got sie gut, — wie er den lueuschen
früntlieh tnt — groea barmhertzigkeit nnd
gnad. — Der strel nnn oben über gat. —
Wo bleibt dann gottü gcrechiigktiit ?» Ibid.,
146. — «Mit einem helfenbeinen strele . . .
das houpt strelen». Adelphus, Fic, 140 «.
Streleii, kämmen. — Ritter Reimboldt von
Bfitenheim, genannt «der gestrelte Reimbolt»
!344. — Thr Tfaar «was geatrelt». Altswert.
24. -- Die Kinder «so men den quehet und
itr^et, wcles den ein unrein houbet hett, daz,
wcinef und schrigct». Heinr. v. Offenb. —
«Also Lkut die Mater dem Kind, so sie im
streit nnd es weint; sie zeigt im die Lüs und
spricht : lossestu sie nit horabthun so tragen
ne dieh in den Wald; und als« macht sie das
es sich lidet ^'edultifrlich ». Geiler. Bilg'., 68 *.
— tSträ dein Har mit des Strels Zen der la*
teren Belebt». Id., Arb. hnm , 86 ». -> «Es
streflich du einer sie!) zwint^t und tn'ni^t
seine Eed hübsch ze setzen mit geitrtUen zier-
liehen ansgestriebenen feinen Worten». Id..
Sünd d. M., öö Ktc. - Brant. Bisch Wilh.,
2Ö6 (8. oben, s v. Strel.) — «Zung, band nnd
grint man Im (dem Nieanor) oftsfnftt» (ab*
haut\ Id., Nsch., 16. — •Strelst du im schon
oben ab, — und lo|^t nit, was er drunden
hab . . .» Mnmer. Nb.. 146. — «Nit ttrH, nit
zwag, nit rieht din har». Id.. Genehm., u, 1
— «Das ist ein grosser drost virwar, — das
er (Gott) so striut nnser har — nnd naeh
einander alles zalt, — das im darvon nit eins
entpfalt*. Id., Bad., G, 3 «. — Sie •streleten
in (den Pferden) den hals, — mit langem har
bef1'"r1:nt als». Id.. ^'ir;: n, h b. EtC, — «DaS
houpt reiben und ofüi streien». Fries, 107 l».—
Eine Fran hat ihrem Mann «nie das har ^
streh». Pauli. 9ö.
8treuH9en, StrQssen. sträuben. ^ «. . .
Das tnnd oneh seine (des Teafels> Jfinger . .
die sich ^^ il^^r alle Erberkeit streu^se)i* . Gei-
ler, Selenp., 40 b. — «Ein Igel lasst t»ich nit
anrüren. er Hriksset sein Bürsten». Id.. Ev. mit
Ussl., 91 tt. — «Das Gemüt ist gut, aber der
Leib, die Sinlicheit die strusiet sich». Id,
Brüs.. 2, 66 !>. Etc. — Sobald derTenfel «kumpt
mit seiner anfechtung, so striisnen wir nns
wider got». Pauli, 258. — Die Gallier «die
sich wider das römische Tolek «fniswlMt».
Riogm , Tiisar, 125 b. Etc.
Stricken. Scherz, 1{>84. 1. Flechten. —
«, . . seile iiricken die men bruchet z6 der
magesoternen». 1996. Bist, de S. Thom.. H9b.
2. Binden. — Christus, als er den Jüngern
die Fiisse wusch, *»tndeleU ein wis tfteh nmb
sich». K. Merswin. ras.
Striemen, strahlen. — «Der götlich Glast
striemet von dem Angesicht seiner Mcnscheit».
Geiler. Ev. mit Ussl., I8ö « ; Selenp, 172».
Strifeleht. Striifecht, Gentrifleit. gestreift,
bunt. S. auch Oestrtjett. — tStrifOflU tfteh».
1401. 'riielier/unft 'd\ h. _ «Zwo sergen zum
h. grab, ein strtfeleht». S. Hclcncnkirche, 14.Ö1.
Spit. Arch. — Nur Layen, und zuiii;il vorneh-
mere, tragen gestreifte Kleider; das Wort ist
daher syuunym mit vornehm : Mancher «dunckt
sich striffecht und gcicrt, — so er die bfieher
hat umbkert». Brnnl. Nsch., 57. — «Der ge-
slriflet Ici». Muruer, Mb., Irtl. — *Gestriflet
sein». Id., Müle, A, 8 (sieh einbilden vor^
nehm zu sein).
Stroluntze. — Jungfrauen »uilen «Jhesum
nüt verkiesea abo trege stroiwilsMi». Verse.
Briefb.
Stron, gen Strowes, .Stroh. Scherz. 1585.
— Ein abgehender Lehner soll «da/, ntrou
und getünge» auf dem Hofe lassen. 1^91. Bez.
Str. Areh. — «Recht als das stro ist onibc
kornes willen ...» Tanlcr, 5(1) (var. strou).
— Er lag «nuwent uffe stroutce*. Nie. v. Ba-
sel, 168. — Zu S. Lukart soll man geben
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«frisches strotoes genfl^ den pferdon (des [
Herrn) bitz uii den buch». 1354. Wcisüi., 4,
2b. Etc. — «Ein kuniglich bilde usscr gtroutoe».
Glos.. 54. Etc. — «Ein bürncnder strowestoisch».
Kön., 65^. — «Rccepi uinb gtrouVz sch. 4.^»
I8U6. S. Thom. Fabr. — «Eine schüre vol
strotoes». Metzerftl, lö Jh. Wcisth., 4, Ji^9.
Etc. — «Du wilt für löschen mit druckem
strou». Fred. Ingolts.
Stronwen. Streuen, zu Boden werfen, zer-
stören. — DasB die Feinde «Jerusalem z& der
orde atröwent». KIs I'rod., ü, ü.
Sti'Ottwiii. Ströwen, Stroen, von Stroh.
— «. . . reht rIr ein gtrouwin man softe
striten mit einic fdrin ritter» Nie. v. Str.,
271. — «Gerechtikeit was bi den barea, —
do sie flooh nsc den stett nnd maren. - wolt
sie in slrüwen liiittlin sin>. Brant. Nsch., 79.
Der füret off eim strowen dach, — der uft
der weit rfim setst sin sach». Ibid., 87. -
«Frow Venus mit <loin ströictn ur.s». IbiJ., 15.
Wer •Hroen hüser zündet au . .* Morner.
Nb., 148. — «Ein Htroat bart flechten*. Td .
Schelm, a, 8 b; Nb., A'^ (Einen grub /.u über-
listen suchen). — «Ein atröuxn Argnmonl . . »
«Hit Hrowen spiessen feehten» Zell, a« 8 ^.
f. 2''. — «Da-s die epistcl, so man hcisst S
Jacobs, strowen geheissen wirt . . ist nii
new». Ibid., M. 2 :
StrnUe, Art Gebäck. — «Gatrcifron. pfcflFer.
fladen, ttruben , . * Cour. v. Daukr., v. 541.
-~ «. . . ^rtArn in der pfannen baehen*.
Mumer, nrnchm., t, 1 » ; Lnth. Narr. 87 öö
— «Sie buchen struben und kuchlin». Pauli, 96.
Strilblch. Gestrüpp. — •Strubedtadi^ rnbus>
Tierrad. ibd. — «Zwene aeker mit ttriMehe».
Lipsheim. 14 Jh.
3triieli. Stranoh, nach Ben., 2, S, 70i, ein
seltenes Wort. — «An dem cfniefte*. West>
hoffen, U4b.
Strnclien, straucheln; sieh an etwas Stessen,
ärgern ; fallen. Scherz, löSti. — Eine Mutter
laast ihr Kind «nit struchen* Nie v. Str , 27u.
— «Etliche Pferd die fallen, andere die fallet:
nit, sie struvhcD*. (M'iti r. Narr.. 79 K - «Das
hab ich duruuib guihuii liff das ir üch nii
BoUent ergern. Stessen oder »trudien ; das ist
proprio scaudali/.ari». Id.. Post 2 ' . Ktc
— Da ein vicrfüssiges Thier fallen kiuin. so
it»t t > «nit wunder das ein zwcificsz strucM».
Braiii, Thcsni., b, 1 «. — Die ftricchcn, statt
ihre Freiheit zu veiihcidii^'cii. haben auf
fremde Hülfe gewartet, «des hat sie g^ott ge«
Is-v. n struchrn». Id., Frrth Tafel. 309. —
TninkcubuUlc »atruchtn von licr wand zu
wand». Muriicr, Schelm , i, 3 — Die räpsiin
Johanna sagt: «iclt hab vernunfft allzit ge-
bruciiL, — bisz ich über den gouche strucht*.
Id.. Gcuchm.. o, .i «. — «. . Habent acht.
— das ir allzeit die .strasz bciracht. — das
ir nit struchent neben ab». Id., Bad., k, A ^.
— «8oin rosz fing zu Sträuchen an». Id., Virg..
p, 0 0. — «Wan er recht schweren wil, so
slrucht er nit». Pauli. 2b.i. — «Ich vernim es
nit recht und ich straudi in mir selber».
Ziegler. Büchlin. ]), H «.
:Struchäteiu, StruclmtiMik, Stein des An-
atossens, Ärgeraiss^HindemiiB.— «Soandalnm,
ein Struchstein». Geiler, Post. H. 25 Ij. — «Der
gekreuzigte Christus, den Heiden ein Thorheit
und den Juden ein StruchtUin». Id.. Pred. u.
L, 142". — «Scandalnm heisst ein Strauch-
strin oder Strauthstock, als da man einem
Erbsen uff die Siiet: legt darüber man gaockelo
und fallen sol». Id., Sünd. des M.. 62 Etc.
— «Ein struchsUin und ein hindemisz vor
gott». Ziegler, Register, a, 2 t>. — «Das sie
ein letzung oder ein itraitdutein darlege».
Adelphus, Barb.. 18*. — «Entiiehen duea
strauchnteiuen». Blindcnf., A, '6 ».
Strudel, unüberlegte Hast. Soberr., löS6.
— Die KarthKnser «haben besonder Standen,
in denen sie lieimlich und un Strudel leiblioke
Werk üben*. Geiler, Eschengr., d, 1 b.
Stnimpf. Stumpf. Schere, 1668. — Kaiser
Luih\ig, auf einer JagJ, «viel abe dem pfstde
in ein strumpf^ das er starb*. Glos , 7U. —
Einer stach einen «mit eime spere, das es
brach und der slntmpf in ime bleip». Kön.,
;:94. — Ein iiitter hieb sich zur Buftse einen
Fuss ab und entschlief; sein Kneeht «leite
den fftsz zft dem strumpfe». Eis. Pred., 1, 81.
— •. . . Als da einer ein Bart schiert, dem
mag der Seherer die Strümp/ nit hemaasoheren,
die Strümpßin bleiben darin» (Wurzeln),
(icilcr. £v. mit Ussl., 87 — «Verbrannte
man den ganteen SehwartKwald nif jiien (den
Lutherischen) . . rs w ird nit hclffen.
werden usz den atrümftjjen andre wachsen».
Zell, y, 4 ■. - Naeh den Gegnern wftrea die
cvangeli.schen Theologen «eitel ttrtimpß nnd
blöcher». Butzer, Treger, B, 4
StrQiid? leh habe zu viel geaehwatat.
«bett ich ein nidrrlendschen stründt — dor-
für gehabt in mioem mnndt, — ich hett sein
warlieh hass genosiea». Hamer, Sehdm,*
i, 4 a.
Strüssen. 6. Streimm,
StrOiisang. Subst von ^trmitten, alrfisem.
— (lute Zucht erfordert dass man rede «un
Bewegung und on Strüituim der Augbrauwea».
Geiler, Narr., 37 »
Strüt, fem. u. neutr.. Wald. GebQseh. .Scherz,
1587. — «Bi der atrut», an mehrern Orten,
128<i u. f. - *Widen»trut>. Ottrott, 1059. —
tGeroltesstrüt». Borsch. 1134. — «Dm Hflfd*
$trut». Obcrehnheim, 1348.
Der Gute soll sich nicht zu einem Bösen
gesellt n. «sie fügen nit wol in ein »trit».
Braut) Moretus. b, 2 Wald, Gebüsch, kann
hier nicht der Sinn sein. Der tat. Text hat
nichts der Art. der deutsche ist llmschreibunc
Strüt ist wohl Dmekfohler für StM, Oestüte.
S. dieses Wort.
Stnch. masc , Kopftuch der Fraaen. Scherz,
1662. Vergl. Hüllr. — Jede Mederin «.«otl
nemcn ein stauch voll bews, und wer es da»
zu gönttig igeieigj wnr, dM der $UmA
brefbe. so soll es dem mnver bessern».
Wihr bei Hurburg, 148 '. Weihih., 4, 212.
Stflekeleelit, zerstfiekt. xerrlssen, '■^ «Der
Mantel dinrr Lirl) ist atücMccht^ Stttrenat
und zerzogen». Geiler, ßilg.i 4.i ».
Stttd. Sekerc, 15BB. — ÜbeiflUt ein Gewit»
ter dieFröhner, so sollen ilo «in doahofgon
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btnt reinen, Stüde boren, ein«& Btel misten . . .>
? i!t;iieim, 1854. Weisth , 4, 118.
Stnien, auf einen Stuhl setzen. — «S. Peters
dif ik er gestult'l wart», Petri Stuhlfeier. Nie.
V. B»!.el, 332. — Ein Fürst fr'X^t eine Äbtissin
«wie rii bie gestUUer und cliurl'raweu het».
fuU, 5ö. Gntieh ist ohne Zweifel Ar ffumt,
rü einem Chorstuhl berechiitrt.
Stnikirche, Chor, wo die StüJile der Cano-
nici. — «Die syben «eit in der kirchen spre-
clieu oder sing^en. ^ie das in der «tötttrdbm
geschieht > Zell, aa, 2 ^.
Stallachen. .Stuhldecke. — «Niemants leit
im (Christo) siden Kiissin dar oder röstet
Stulladten off und soliehe Ding, als man un-
fern Fürsten thun mu8S>. Geiler, Post , 70 ».
Stnlse, 8telt£e, Krüko. Scherz. 1590. —
•Wann der herr den dinghof besitzen will,
»0 Boll er des tages erwarten also lang, unz
dM einer uf einer stutzen von Westhusen gen
Optbvsen kernen mag». Osthausen, lö Jh.
Weist h. 1, 710. — «Wer ist der der sich
frowet der stdttm and des hültzin beins, so
er nit me denn ein bein bat?» Quid. Spil, ß6.
Stiller. Stutzer, Einer der auf Kriiken
gebt. — «Zorn «lAÜer*, strassb. Hansname,
1878. — Mancher *wm tot eeiten ein sprin-
jrer, ist yetzund ein stiltzer*. Fries, 26
Stiiaeln, Stimeln. 1. Verstümmeln. — Er
war tgt^murndt an henden und ffiszen». Glos.,
2. ^en Baum bis zum Gipfel seiner Äste
bennben« einen Baum zwrSekBehneiden. —
- 'Ir bijunie stinin Unt sü». CloB.,74. -- «Ist,
das einer einen boum fallet oder darauf stei-
Set und ilm 'elMilei. wird er darbei begfriffen,
en frevel soll er bessern» Balbronn, iö Jh.
Weisth., 5, 402. — «Wenn man (die Wildiänge)
«etit in einen Oerteo und nie jMmJM und ab-
(lawet ubneu . . .» Geiler, 8&nd. dea M., 68 ^ ;
3 Marien, Iii ^.
8tanini«n. Tertfianiinen ~ «Wan anletst
*ier mnnd wil «Imniimm . . .» Kttmer, Bad., n,
4».
Stonunend, etninin. Sebmeller, 2, 768. —
«Schlaflfende nn l Hummende prediper». Z« !'
y, ö «. — •ütummtndehMU^ mögen nit billcu».
Betser, Weira., t ) *• — Man soll die Layeu
nicht belehren -wollen «mit $tumi)'irn'h^n blö-
cbem, steinen and gemeldcn ...» «Die stum-
«OKfcn ueneekeabUder». Id., Never., 0, 4 *>.
3 »,
Stümper, Geizhals. — Geiler, £meis, 38 ».
S. die Stelle bei Schmarotzer. S. aneb Aflmp/^r.
Stümperei, stümperhaftes, armes Wesen.
~ Die Scholastiker haben dahin gewirkt dass
die Kirche «nit in die vorige stikmpeny der
»postelischen kirchen widerumbkummen müsse
.» «Ob es schon nit gantz eben zugieng
ia soUclicar einfeltigkeit, armal, Mmperey, wie
»ie es nennen, wie zum anbng». Zell, p, 8 «.
Stnmpb, Stumpf. Baumstumpf, Stoppel,
(las iibripcfebliebene untere Ende einer Kerze.
Heuiß Stümpel. — Findet der Förster von
Boisheim einen der Kohlen brennt Ton grü-
nem Holz, «den ph'^Ti.det er vor ein phunt ;
ist das er der phenmnge nüt raac ban, so sol
I er ime die hant nt dem stumphe abeslahen».
' \:Vji). Wei&th., 1, 66(; — Der Bann von Wie-
I dcnsohlen «vuhet an an dem rüstinen stuviphe».
1 1364. Ibid.. 4, 109. — Wer eichen Hol/, haut,
' «der sol es bessern von dem stumphe achten
halben Schilling». Lutterbach, lö Jh. Ibid., 4,
j lOG Geiler, Ev. mit Ussl . 209 b. S. die Stelle
bei Schändet, — «Ein frafr, "^'c offt einer s^in
bart geschoren hab. Antwurt, ein mal, das
ist zu dem ersten mal, da was der bart, hier-
nach seind es als stümpff». Räthselb , c, 2 «.
— «Der meder mag ufif sein «tümp^hoffieren».
i Ibid., d, 1 8.
Stumpfe, Stumpfheit. — «Hebetudo mcntis.
I Stumpfe des Gemüts». Geiler, Sünd. des M., 8 b.
Stnmpfelingen, StUmpkIicb, Stnmpflich,
Stampflinf?, adj. u. adv., plötzlich. Scherz,
1691 — «Unser herre greif in Stumpfelingen
an mit iler pcstilencien des gemeinen sterbot-
tes». Nie. v. Laufen, ms. — «Etliche wardent
unsinnig nnd sVarhtrit stympkliche* . K9n , 77^.
— «So kommt ein i^clineller stumpflichfrVni^x-
gang». Geiler, Scbiff der Pen., 70 •> — «Dise
stumpjiinge Emuwemng ist seltzam, aber noeb
geschieht es etwan». Id., Selenp , 11«. —
«Zu gleicher Weis würstu jetaund von den...
giftigen Krotten gef^eeeen eebne] und rtümpf-
Ungen». Id.. Kv Tr i: l's.'»] . 130 — «Ilett er
sich vor dazu gerüst, — er wer nit so stümpf'
ling erwöst» (erwischt). Brant, Nsch., 88. —
; «Unser siüm;;/7u7w>/,okunfft»(a(lventi;.si Ringm.,
I Cäsar, dO^* — «Es begab sich ein stümpf'
I lidter nnfbll». Ibid., 8l b. ^ «Der OalHer
stümpflintjrn büntnisz». Ibid., 38 - Sie Hes-
sen ihre HüUstruppen •stümpfßnufeu sehen».
Ibid., 97*. — «Sie Ueflbn $timijßingm mit
j allem voick har, und gziifen nnsera reisigen
geeäg an>. Ibid , 91 ^.
I Stampfen. 1. Abstumpfen, verstfinineln. —
I (Das Gemüt würt gestumpft*, fleilcr. Sihul.
des 31. 8 t). — «Es ist besser das du also
gestümpßt ingeest in daa ewig leben . . .»
(Matth. 6, HO). Brnnfels, Anstoss, 2 ^
a. StOBsen. «Darumb stot geschriben: sie
werden sdien den den sie gestumpft ltaben>.
Geiler, Ev. mit Ussl.. 91 <
Stnmpfleren, spotten, schimpfen. Schmeller,
9, 762. — «Ob dein (Tregers) ungehörtes
stumpfHeren dem befelch des apostels geniäsz
sei, halt der . . . leser wol zn ermessen».
Capite, Treger, E, 3 «. — «Dai thnst da . . .
mit hohen bochworten und stumpferen . .».
«Dein überflüssiges stumpf ß/eren lassen wir
bemgen». Ibid., B, 1 H, 9 •. — «CbiietUB
musz leiden und die warheit gettsui^gjffSmi
werden». Hedio, Zehnden, B, 4
StnmpflSee, niebl, wie Ben., 1, 1066. v. Le-
xer, 2, 1267, meinen. Abgraben von Baiimstiimp-
fen, sondern Abgabe für das Recht, den ätamm
vom SUunpf zu lösen. — Der Förster von
Snndhausen «sol haben alle die todten bome
in dem wald und die afterslago, die in dem
walde erlöset werden, und die stumpU^ent
das ist von dem schlUie einen plbnning». 16
Jh. Weisth.. 1, 678.
Stünipler, so viel wie Stümper, Geizhals.
— «Er ist ein Zaucher, karg nnd ein iSMimpler».
Geiler, Sciiiff der Pen., «Ö b.
24
- 346 —
Stund. S. 8tunt.
Stünig. — «Er möcht sprechen, das er nit
also gar atünig and eigensinnig äff seinem
kopff Stande. Zell, f, 2 — Schmeller, 2,
764, hat ein uiederdeotsches alüneiif ougl. tu
ston, betäuben. Ist Mttig davon abzuleiten
und durch betäubt, starr, zuerkHiron? Jaden-
Calls bedeutet es etwas wie störriscli.
Stniiken. wahraolieiiiUob so viel wip stürben
(Scherz, 1591). sto^^'^on pressen Scherz, 1592.
— «Die zelle ze Waluach git dem keller . . .
81 ymia ]iab«m gMtunhet . . Die spital/olle
. . . 31 vmin hfthern f^fstiuiffket , , ^ M&a-
ster, 1339. Als dipL, 2, 1Ü6
Staut, Mal. Scherz, 1591. — «... daz er
im drie stunt srerfifet hat». l«s Stadtr. Grand.,
2, 53. — «Tief ist des wilden meros grnnt,
— Noch tiefer hundert tusent stunt . . Ist
diu orbormedc . . .» Gottfr. v. .'^tr.. 2, 106.
— - «Su hinget man denne nüu stutU kyrieley-
son>. Bihteb., 76. — «Das ist ime httndnrt
«/»/«f besser». Taulcr. 82 (17). Etc. — «. . .
daz uiati agiius dci in der mcüse drie stunt
■ange». Glos., 32. Etc. — «Ein alt böse wip
ist . . tusent atunt würser» als der Teufel.
Miirlein, 20. — «... so crschinec die sunne
Büben stunt iOhStire». Eis. Pred., J. 71. Etc
— Der Abt von Münster soll zu Türkheim
«sin achte dri stunt han . . ., in der vasten
. . ., ze herbeste und ze ernen». 14 Jh. Weisth..
4, 208. — «Eines vogtes recht ist, von ieder
hfibe dri stunt jn dem jar 7 pfennin&r». Fegers»
heim. 15 Jh. Ibid , 1, 708. — «Tusent stunt
solt du sin wilkomen». Altswert, 70. — Manche
wollen «alle woche dri stunt oder vier werbe»
eum Sacrament rrehn. Hugo v. Ehenh. — «Vil
tasent stunt i&t den baiz in giner weite . . .»
Pred. Ingolts.
Auf ein stutid, auf einmal. — cWer i&ccn
will, und uff ein tttmd — zwen hasen vohen
mit eim hund . . .» BranttNseh., 91. — «Uff
ein stund fiel alles /.amen*. Murncr, Xb., 2;<7.
Zu $tund, alsobald. — «Die staffeln fPMg
efe uff m 9hmä*. Hmner, Virg., n, 8 >. Etc.
Stupfol. 1. Herte. — «Harumb spricht
Bernhardus, da« Strafang sein Stup/dn und
Gerten, damit man die Oeheen stopft das sie
gond>. Geiler, Ev. mit üssl., 2H
2. Stoppel. — «. . . Wie das Feur das Holtz,
das Henw nnd dla Stupfdn verbrent». Geiler,
Selciip.. IRßb. — «... Es kumt die ern (das
jüngste Gericiit), — den kernen scheiden von
der kligen, — und die slwf/eAi lassen Ilgen».
Murner, Nb., 189. — «Ich kam so recht zu
diser stund, — wie der dander in die »tupfien i
knmpt». Id.. i Ketser, n, 1 — «Gleieh wie]
die flamm thut umbber kcren — die stupfien
uff dem fclde bald . . .» Id., Virg., jß, 4 ». — i
«. . . damff du bnwest holt», bew nnd |
stupffien» U , Kon. v. En?!.. HU. - «Holtz,
stein und stupfflen». Wurm, Trost, 31 ^. ~
«SiNip/llm, hew und boltx». Zell, e, 1 • ; L, !
ii — 'Stupßel)ipiesz. darmit sie vermeinen
den felsen der wariieit zu bestreiten». Ibid., .
f, 2.b. r
Stopfen, stnssen, trcihen. — ». . . Wenn
in nun die zwei stup/en zu discm Werk . . .* ■
Geiler, Maiip., 187 a, — «. , . Duutt nun |
' die Ochsen stttpß das sie gond». Id.,'Ev. mit
I Ussl., 23 Etc. — Ehe du trinkest, warte
I <bisz*din gesell mit wertes spor diehstafsf».
Bran», Thr-m., b, 7 a. — Wenn man den Esel
*stupj/t, SU gumpet er». Marner,[Mes8.^, 2
— «Mit disen zweien sporen . . . solt do
stüpffen und treiben dein pferdt». Wimpb.,
Mirand., 10. — Eine Wunde «von eim instru-
ment das do stupffet». Brunschw., Ohir., 67 b.
— «Ob 6in6T'gestüpffetlv>'üTi vonl einem ver-
gifftigen tier . . .» Id., Pest , 28 b. — «fir
höret nit nff sie an thtpffen und zu reitsen,
bisz da« sie uBz zorn bewegt den stryt an*
namen». KingoL, Cäsar, III
Geiler gebraucht das Wort anob in einem
andern Sinn; wenn Kauf- oder Handwerks-
leute sich mit einander verbinden uui ihre
Waare oder Arbeit nur an gewissen Preisen
zu geben, so nennt er das «mit einander
Stupfen». Ürös., 1. 06 a. — Ver^l. Frisch, 2,
353: «Aufstupfen, stipulari, verbie qnibiisdan
ex formulis juris civilis promitterc ant peeti-
uiam spundere, stupfen bei (Tlaubeu oder ver-
heissen». — Stupfen kommt wörtlich mit
stipalari übcrein; Stupfel — stipnla. ürspnTnr-
lieh ward, besonders bei Kaufverträgen, vuu
dem Verkäufer als Symbol der Abtretung ein
Halm, stipula. festnca, calamns, überreicht.
Später ^'Cächah die Handlung durch blosses
Berühren oder Anstossen der Finger, was
Stupfen hiess. Grimm, Dentsebe &^oht8alte^
thümer. 601. 60ö.
Stnpfer, Kanftnann der mit einem andera
*stupft*. — «Die Monopoli beiase ieh Sta^fer».
Geiler, Brös., 1» 06
Stupferai» cMonopoUnm» Oaüer, BrSs, 1,
96 b.
Stäpiin, dimin. von S^üjop«, Staub — «Da
Gloissner, was sihest du ein Ägen, ein klein
StüpUn im Auge deines JKeobsten ?» Geiler, 7
Scheiden, I, 1 1>.
StUppe, Ge«tüppe, Staub. Scherz. 540,
1592. S. auch Qestäpp. — *8tuppe^ pulvis».
Herrad. tBl. — «. . . also ein stüppe ven
diner haut r.n hlosende». Tauler. 142 (27). -
«. . . e danne er das gestüppe beginne werfen
nsier sines nebsten ouge». Ibid., 176 (Si).
Stür. fem. Scherz. 1002. 1. Stütze, Unter-
Stützung. — «Noob habe ich tt stiur* . . .»
«. . . Das dv mir eft tUm« lassest . . .» Ifie.
V. Str., 209. 284. — Die Sacramcnte sind
«starke und grosse stüre und helfe». Tauler.
(7). — «Der sebrin hanget . . . eintwr en
alle stüre». Kön., 534. — «Darzft ireben mir
üwer stür: Altswert. dB. — Gott will des
Heaseben «kein Hilf and Skmer geben».
Geiler, Schiff der Ten., 34 K — «Durch din
fürbitt, Mlff und styre — mach nns aller
sfinden flryt. Braat, Bosenkr. D. Ged., 8. —
Hott «jribt dem rechten hilff und .«»für.. Tl..
Epigr. Copie, 229. — Der Verbreitung des
Unglanbens «dnnt dneker jets gnt sMr». Id..
Nsch.. 00. — «Der ist ein narr, der macht
ein für — - d&n er dem sunnensohin geb stür».
Ibid., 80. — «Dem sind die beügen friUeb
tfir, — der den tüfel nimt zn stür», Mnmer,
Nb., ildl. — Gott «gab im zu der dogeat
«MST». Id., Bad, B^ 6 «. - «Wo dein «mU
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— «47 —
«lefen ist. — da bin ich dir za stür gerist»
Ibfd^ J, ä >>. — «Zu hii& und trostang uod
18 iMr*. IL, Tirg., c, 2 a. — «Als non das
mit gots stür erfüllet ist . .» Id . Instit. 1
— «Mit der ertzt stur und hilft». Id., Qayac,
ii>. Etr.
2. Art Abgabe. — Scignpnrs et villages, 59.
— «Der ziüs, die stür und ouch die bet, —
die oberkeit erdichtet h«t>. Karner, Nb., 109.
Iij5; l.iirh Nnrr, lOi.
Stiit-eii. 5tut/:en. untcrätützen. Scherz, Ib'ii'i.
— <Si «(turttf nnd leinde sich ... au in».
Crnttfr. V. Sir , 1, 105. — Die Entrel helfen
dem Measchcu «und atürent in /.ü den tugen-
den». Taulcr, -Ho (72). — «Der .stab daran
ich mich sol stüreu das ich nit fall». Gebete.
16 Jh. — «. . . Duh er sich stür uff den Stab,
10 er mfid gtrot werden». Geiler. I{il<j:., 21 «
— «Wer sich zn vil stüret auf ein Kor, der
«tat sorglich, wenn da:» Kor brichct, und goud
im die Spreissen in den Leib». Id., Holl. Low,
A. 7 a. Niemand kann dem Menschen «so
lang er sich an got atürei . . nachteil bringen».
Wimph , Chrys., 2 •. — «Mit den federn des
giaabens gefordert nnd geglürt». Ibid , 16 a.
— •UmUrstürt oder underetdtset». Ibid., 15 b.
Sturm. I. Kampf. — Wenn der Tod kommt,
«do dat man den rechten «türm». Brant,
XmIl. 8S. — «Bfistont ea<di, ir stareken man,
— das wir mit in ein «term beataa». Mürber,
Viif., d, 6 ».
2. Stnrmlänten, Lftnten mit «Uen Oloeken.
— «Als der hischoflf schier der statt nahet,
da fing man an zu leiten im mUnster mit
lUen gloekttn ein «hmn». Brant, Bisch. Wilh.,
Stoport, Stürend, Hintertheil des Schiffes
wo das Steuer angebracht ist. — «l)as }iiu-
dertbeil am .Schiff, wo der Stürman stot . . .
beisset puppis in Latin and das Stürend in
Tüisch». Geiler, Post , 1, 2ü b. — «Das Hin-
derteil heisst das Stierort, wan da stot der
ätieman mit dem Bader». Id., £v. mit UesL,
31 •.
Sturtz. Traaerschleier, auch Schleier über-
hMpt. Scherz« löü^. — Ein Dauead ätikrte
loll nnr einen seh. Zoll r^hlen, «and ist das
orab daz die stürze by eiwie vil nit t^'cltent
als die andern sloiger». 1424. Tucherzunft^
39. — «Ifan sol Kind nit weinen, man tregt
kein Sturtz darunib, Gott hat es in dem besten
getbon». Geiler. £v. mit Ussl.. — «Ein
veisser Sturtt oder SeUeier der einen Kessel
anrfirt . . .. von dem Anrüren würt er be-
masset». Id., Selenp., 201 b. — Man findet
«■Irrin vil, — den ieb die sehleier. «hirir
Und wile . . .» Brant, Xsch , Vorrede. — Der
Wind «dat den frowen die sturta abwegcn».
Ibid., 112. — Die Weiber beratben «wie man
soll den $turt^ ufftriiren». Mnrner. Geuchni.,
t, 1 «. — «Das ieder ist fürw&r zu kartz, —
4er himel ist kein MtmtuftM, — er decket
nar il'> rr)ttosfründ>. Id., Nb., 158.
Dasypodias: «calyptra. ein SturU, ein Be-
deckung der Weiber». — Ooll, 266: «Calyptra,
WeibersturtJt». — Schroid, 618.
Stärtsel, Benle. — «S. Jakobs iüiie hatten
Airtal vomen von vil betten». Geller« Brds.,
1. b. Irri^ Schaf. H, 3 «. hei8!?t es : S Jacob
hatte «an seinen liLaüwen Schwülen als l^emel-
thier von eeinem emsigen Betten überknmmen».
Stnt. Stute, weibliches Thier überhaupt. —
Eine zornige Frau «wüttet, wie ein luwin
Kt&dt, — der man die jungen nimen dftt».
Brant, Nsch , 63. Weil Löwin bereit* fem ist,
will Gödeke, 118, lesen: wie ein löwins dfit.
StAt. Oe.stüte, haras. — «Domit die Hidt
rerstömni,' hnh, - bissen die pford ir tcliwftntit
selb ab». Brant, Nsch., 9ö.
sft Stots. uf StatK, uf ein Stntit, im Mo-
ment, unversohns. Scherz, ir)^'4: stuttlich. —
Geschieht es in aer strassb Kanzlei «das
man vil gei^ehrifft zu eim 9tuts haben mosste»,
KU ist es erliiiibr sie auswärts tm besorgen.
itt32. Urk.. 2, 155. — «Es wurdent ouch
etiteh von den bargern erschlagen do zfi
stutze*. Glos.. 80. (Glossar, 1124. falseli : bei
dieser Gelegenheit). — «Wer wil mir eben
so kurtz elfrentUch af stutz sagen Mie die
dinge Tiftsrnnsren sint?» lö Jh. Alte Ordn., B.
28. — Wenn einer, der eine Geldbosse zu
bezahlen hat, «nf ein stuts das gelt nit enhet
und doch cr<^rn . . . fiberkeme . . .» 1463.
Tochcr^uiift, 65.
Stntzecht. stfitzenartig. — Geller, Bilg.,
Uöb. S. die Stelle b. v. Nidertreehtig.
Suchig. suchend, begierig %u suchen. —
Sie warf den Hunden «dar ein solchen wind,
— das sie nach wUd basa sitd^ sinda.Uarner,
Virg., Y, b
Sucht. S. 8uht.
Süchtig, gierig. Benecke,. '2, 2, 360, krank-
haft. — «Dieb, übelthäter, oder frombds guts
süchtig». Hedio, Ablen., a, 8 — «Etlich mit
der geschrifft schertzen werden und jrcr sfich-
tigen begirden damit dieneu». Capiio, Carlst,
a, 4 i>. _ *Süchtig in fragen und wortkriegig».
Zell, d. db, - «Seuchtig in fragen and wort-
kriegcn». Wurm, Bai., b. l «.
Suekenie, langfer Rock, souquenille. Scherz,
lb9b. — «Eine blawe suekenie mit schinevehe»,
dem Job. t. 8. Amarin genommen, 1300.
Sudeln, nachläsbiK'. schnell und schlecht
arbeiten. — «Uan hie mtdelt jetz alle ding.
— das man sie geben mög gering». Brant,
Xsrli-, 'liK
äofer, sauber, rein, schön. Scherz, 1596.
— Beim Ding von Omsenheim belegt man
die Stube mit Binsen, «das der appet und die
h&ber »ufir gesitzent». V620. Weisth., 1, 674.
— Den Pferden des Herren oder des Vogts
sin l ri; Huber schuldig «einen sufern drug-
ken i»tai>. Logelobeim, 1404. Ibid., 4, Ilü,
Ete. — Papst Densdedit «koste einen ns«
setzigen, . . . der wart i^ufer von dem küsse».
Glos., 21. — «Er was ein junger «u»«r starker
man». Nie. Basel. 80. — «LnstUehe tufen
wip». Ibid.. 232. — «Er ipacht . . . ein schön
rein Trinckgesohirr, das zn suferen Dingen
gehört zn broehen». Geiler. Bilg., 78 b. »
«Er verbrasset sin Erbteil mit i:nten Gesellen
su/er und schön, bis das er nit me hat», id.»
Post . S, 60 b. Etc. — «Ein schon gewant»
rein, .fi/fer . . .» Brant, Thesm., a, 7 ^. --
«Ein geweschene hant ist vü besser — und
^ersr doon ein meeter lieht — daa man erat
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nsE der scheiden zScht» Id.. \sch., III. —
«Du solt sin rein, eins mfcren leben». Id.,
Cato, a, Ä b. — «... nnd lelt ein guferen
Liber coquinao. — Männer «die iren Frawen
befehlen dae alle Ding sanft and vol bereitet
seien, das et wol sebnndc, tmä 'wzrm rntn
mante! an». Murner, Bad., J, 1 ^. — <Wo ffol Scnt' soll essen, das nur seltzam ist, als zu
wil do bloszt sin geist, — doch in der bad
Stab alter meist, — do in man sieh iril sufer
reinigen». Ibid., B, 5 b. — «Die \viV>er sind so
rein und sart, — kein sufarer thier nff erden
ward». Id., Genelun., g, 2 a. Etc.
SUfere, Sauberkeit. — «Jode frn am liebs-
ten ist — der nit an rein und si^re brist».
Mnmer, Genehm., m, 8 b.
Snferlich, säulierlich — «Du solt vordem
suferlich nnd schon». Brant, Thesm., b, 7 «.
— « . . . «Af«rlwA gang nff dem daeh». Td.,
Nsch.. 78.
Siifeni, säubern. Scherz, 1596. — «Doswu>
sehent aüferten st dae yelt von den toten».
Kön., 292. — Die Dienerin soll die Betten
etc. «rein machen und sofern», Gntl. Ordo.,
184. — «Wer eins Mdem kleid mit fltss —
süfert, nnd er das dn beschisz ...» Brant.
Nsch., ö9. — «Der sen (Zähne) soltu ouch
nemmen war^ — das du sie Büffrtxt ^nts und
gar». Murner, Genehm., o. 1 a. — «Die negcl
süffcr gantz und gar». Ibid., o, 1 — «...
so der belts lonSl also toI (Lftnse), — das
ich in nim kau ieufften vol>. Id., Sehelm ,
d, 6 a.
Soft, Brahe. Beneeke, 9, % 870, 8uf, —
Von unreifen Trauben «macht man ein Sufft
oder salszen, heiszt Agreht». Fries, 38 a.
Sttflen. S. Supfm,
Snhe, fem. — «Ein halbe s'ihe vor den
querchackern». Erstein, 1382. -— «In der sühe»,
Erstein, 1307; Bibelnlieim, 1361; Dangois-
keim, 14 Jh.
Sdlieht. — «Ein suheht ackcr . . .» Erstein,
180t
Snhen. " «ünus ager, sShti gefen dem
Winkelholz». Erfetcia, 1882.
Saht. Sucht, Krankheit. Scherz, 1595. —
«. . . Suhi der minne». Gottfr. v. Str., 1, 168.
Oalrci oder SuUs, das da ist ein neuwe Qe-
▼onheit jets». Geiler, 7 Sehverter, G, 1 ^.
Das)'|)odius : «,Tns con<,'elatum, Galrei, 5u7fj».
— UoU, 419: «Jusculum coactum, SulU,,
Onlrei».
Snltzen, sakpri, mit Salz weihen. — Ün-
tanglioke Candidaten «solte man noge weihet
lassen, nit also irher «wftsen». Zelt, D, 8
Snmher. Scherz, 1698. t. "Korb. — *Sym-
herifi aut satte, canistrum». Herrad« 187.
S. SehelR»!. — •SumSbrini avenae». Landers-
heim, 13 Jh. Weisth., 6, 466. — «Vier $umbere
habern gehaffet». Metseral, 15 Jh. Ibid., 4,
199.
Sameli, Saumselijrl: it 1^ n , 2 7, 730:
Sumeseli, so viel wie i>umeaai. Seheri:, lö9H.
«Das der »ensehe vtr^zH von einer au-
meli», des vergisst tt nirht Bihteb., 10.
Somesal, Versau nmiss, Aufschub. — Für
die Beiehte der tmu Tod Yemrtheilteii soll
man den Priester zun» Voraus bestellen, «of
das des pfaffen halb kein sumesal an der bihte
sy>. 1461. Alt« Ordn., B. 24.
Suramerhns, kühles Zimmer das im .Som-
mer als Speisezimmer dient. — «Do sie wo-
rend ingangttn in das Ammwrfttt«, in dem der
Herr hat gessen das Osterlemblin». Geiler,
Post., 3. 24 a. 27 i«.
Das Wort ist in diesem ffinn aoeh an Basel
im Gebrauch.
Snmmerlang, lang wie im Sommer. —
«Wir sint me denae einen halben s u m me t
langen tag zwelf stnnden bi einander geses-
sen». Nie. V. Basel, öti. Etc.
«Snndervelt», auf der Südseite eines Baanea
gelegenes Feld. Imbsheiro, 1.^50.
mit Snnderheit, insonderheit, insbesondere.
— «Der Kunig Antiochos und sein Oianar
zwungen die Juden Schweinenfleisch zu essen.
— «... so wurde er an zwifel gesunt von und mit Sunderlmt zwungen sie Eleazarns».
allen sinen suhten: Tanler, 840 (41). — Geiler. Selenp , 209 a.
«Steine und krut habent maht grosse suhte /u Snnderlang, länt,'s der Südseite. — «Li
vertribende». Ibid., 389 (67). — «Du solt dick , den $underlangen» . Kerzfcld, 14 Jh.
nnd gern geen in das Spital diser Welt, da
warzanemen wie dieser nnd der arm Sünder
liegend iu der scinvcrcn Sucht irer Sünden».
Geiler, Pred. u. L., 32 b; Schiff der Pen.,
21 — «Wir fallen schwär in di.se sucht»
Brant, Xsch.. 98. — «Ir haut ein sucht, die
neat man gel». Murner, Nb., 883. — Einige
sagen, die Blattern Kran kbcit «wer .Tubs kranck-
heii. den solche sucht in himei brociit hat».
Id.. Gayac, 400. — «Mancherlei suchten in
henden '^i .andern glidern». Ibid., 404.
Snlt2. tcni. Scherz, 1597. 1, Natürlich sal-
ziges Wasser, und Ort wo man dem Vieh
Snnderlinge, adv., insbesondere. Scherz.
IROO. — «Ebbe ein houbet, ein berre oder
eine stat es sunderlinge dete (näml. sich bes-
serte), . . . holtest du dich nüt über die
sunderlinge erbarmen?» Merswin, 9 Felsen,
60. — «Alle die artikel . . . und jeglichen
sunderlingen . . .» 1834. Kön , Beil., 933.
«Sunderschatz, peculinm». Herrad. 187^.
«Sundert, ineridiea». Herrad, 179. Scherz,
1600.
«Siifulorwint, anfter>. ITerrad, 178.
Sutigiht. Giht, Gang, Sonnengang, Sommer-
sonnenwende. Seherz, 1602. Der Lokalans»
Salz zu lerlceii gibt. — «In der HiiJtze», an 7 spräche gemäss, war das Wort verschieden-
Orten, U Jh. u. f. — «Iia> suKzfdd» Kesten- 1 artig geschrieben ; hier nur einige Beispiele,
holz, 1312. — «Das sult-mcttd*. Schillcrsdorf, | — «Saute .luliannis mes zfk suncgthten*. 1261.
1120. — Die verschiedenen Orte Sultf iSuif*|Urk., 1. 354. — «Von nft simeü^tAfon innewen-
bud, Sidzbach, etc.
2. Salzbrühe, fr. sauco, dicke Brühe wie
Gallerto. — Bei jeder Mahlzeit erhalten die
Münbtercanonici eine ganze oder halbe Msuits».
dig sehs jaren». 1296. S. Thom. Arch. —
Closener nnd Königshofen haben sungiht, sttmi'
giht; einmal steht bei Kön., 866, »unigihl. —
«Zft sumhetten* \ «zft suniehten». 1){99. Münster-
^ kjui^ o uy Googl
Arch., S Thom. Aroh. — *Sit\jdUen». Not«
halden. 14 Jh. Weisth., 1, — tSingidUen:
14öb r I,i,chm. Zanft. 40. Etc.
Sanheit, fit^enschaft eines Sohns, Sohn-
lehtft — Christus sprach zu den Juden:
«ir taeirierit ir scient Sün Abrahac . . . ; din
reht 6ünheU sol genummen werden von Noch
folpn?, und nit noch dem Fleisch und Blut«.
(vnlcr. Post , 2, 24 «.
Sook, masc, das Versinken. YergL Beneoke,
2, i, 307. — «Do wdrt «In minneaelieher
naft» in dm g^itüiehan Abfnind. TftvlAr, 113
SlMlia; ««M» SünUn «todhoi» mit teinem
Feind, sich mit ihm versöhnen. — «Du wilt
ituD (deinem Nächtfteu) kein Widerker thuu
vmh den Sobftden den dn im hnsfc zugefügt,
Diii wilt auch kein Sünlin mit im stechen,
du ir mit einftnder eins seient». Geiler, Post.,
3. fi8 ». — «Selnd ir sertreuflefc und tuiein«
mit einander, so sollen ir \a^ott da» ir ein
SünUn mit einander stechen und eins werden*.
Ibid., 9, 9i : — «Bi ist ein Werk ^ssee
VerdienPnf, wen du im (deinem Feind) nnt
fethon hast, and er ist dein Feind und hasset
äeh, und d« itieheet ein SMin BiiC im und
machest Frid das im der Grol abg'ang'>. Td .
Eraeis, 6ö » } Ev. mit Ussl., 126 — «Da
machten sie ein SiMin mit einander, als geiet-
li'.li Liit etwan thnnt wider den dritten, und
Pilatus und Herodes wnrdent auch einM wider
Clristom». Id., Ev. mit üssl., 149 K
Per merkwiirdige Ausdruck erinnert offen-
bar an einen alten symbolischen Üebrauch,
dessen Ursprung und Wesen ich aber leider
Boch nicht liiibe auffinden können. Sünlin
komiui von buone, Sühne, Wiederherstellung
des Friedens, der Eintracht; warum aber der
l^iminutiv? Und stechen, weist es vielleicht
auf eine Sitte des Ritterthums hinV Oder ist
u den im Vooab. veneto-tedesco von 1424
(Ziemann, 428) dafür angegebenen Sinn bara-
iar, Tauschhandel treiben, zu denken, so dass
manehmen wäre, die die ein ilünlin stachen
"1 ir'.'onti etwas als Pfand der Versöhnung
^i^üü einander ausgetauscht V Yergl. Ver-
Snnnen, sonnen, der Sonne aussetzen, nach
dem Winter, trocknen und auslüften. — «1
sch. die ornamenta alk MifHMNde in mareio».
S Thr.Tn V:ihr
Snnneiikron, cru au »oieil, eine französi-
sche Goldmünze. Dnoaage, 4» 4M, 497. —
(Des wett ich umb ein MMNMfdnm». Mnmer,
fieachm., E, 3 «. j
Snnnenwirbel, Cichorium Intvbuä. dessen
Blome sich nach der Sonne kehrt. Noch üb-
fi«h. — «Der dirto blöme der ist blo, daH i.st
d r suvnetiunrbel, der hat die eigenschaft daz
er Mch ufdfit treten der sunnen, und wen sü j
i>yilcrj,'ot SU neyget er sich ouch nydor». Vil-
linger. — «Oieona, lolieqiiiiim^iemMfiwiirM».
Gerad.. 90 a. 1
Sunnuflg, Sahst, von sunnen. — «6 soh.
dem schnider die ornamenta /& bletzende noch
der $untiuMe». lAlS. S. Thom. Fabr.
Sapfen, Sappen, Saften, saugen, schlürfen, :
•ttbere, Sebera, 1696» gemere. — Cleopatra!
that eine Perle in Eefi\ig. *das gupfft sie ausz*.
Geiler, Sünd. de* Äl.. A, 6 ». — *Supf das
brügly und le}^ dich nider». Murner, 4 Ketzer,
L, 1 — «Ein man, der in siben woohen nüt
gessen hat, allein 9ber den andern tag' wa«-
swr gesupfet ...» Id., Gayac. 452. — « . .
sie zu essen gent dem gonoh» — and lernen
das zart vögly suppen, — als werens kinder
mit den huppen», id., Gcuchm . E, 4-' ~
Das Holz «das zuerst kochet ist, gibt man
anstatt der artsnei so trineken oder ttippm».
Id.. Gayac, 418. — Die Flamme *supfft* das
Oel aus dem Docht. Adelphan, fic« 151 K
— *8up0 die brft». Gtnd., 79 • «Ein
niüssUn, das snpfft sie in». Pauli, 166. —
• .Maiurau . . . /,n der nasen gehebt . . . und
(jrsuj)t*. Ailelphus, Fic, 148 b. — «Doroh ein
r rl. in Suppen*. Hiithsclb., a, 8 a.
Sur Scherz, 16U3. 1. Sauer. — «Nie wart
eo bitter noeh eo mm . . .» Oottfr. v. Str.,
1, 2()f5. Etc. — «Es si im liht oder swer,
süs&o oder sur». Tanler, 47 (10). — «Esaieh
und eure epiee ist fBr den sieebtagen gftt»
(für die Pest von 1349) Hos., 117.
2. Beschwerlich. — Es «onwU nieman nät
wr lan werden». Tanler, 404 (70). — Hooh
steigen «wurt dem menseben «urr». Merawin,
\i Felsen, 94.
8. Scharf. — «Snet kompt der frost mit
auren \riiulen». Altswert, 70.
bui'fulu, schlürfen. — «Wann sie trinken,
so Burfeln sie, es muss reissen das das Glas
. krachet; ich wil nit üi^'on. ich hab gehört ein
j ürdonsman also knellon in dem Trinken».
! Geiler. Narr., 60". — «Man töubt ander lüt
darmit, — wenn man so aärfflet durch die
' 7.en, — solch drinoken gibt ein bös getön».
Braut, Nsch., 110. — «Der ein surflet, der
ander saufft, der drit trinekt». Faaii, 194.
.Schmid, .^21.
Snrheilij^, sanerselicndei, fiaiteres Wesen
für Heiligkeit haltend. — Man soll in der
Frömmigkeit das Mittel halten, «nüt zft vil
surheilig noch zft vil libtTortig*. Nie. v. Laufiui.
Guttcsfr.. 18f).
Surlfthen, säuerlich sein. — «Der Sur-
brunn, dieweil man in trinkt und in dem
Mund ist, so surlecfU er wie Wein». Oeiter,
Arb. hum., 107 b.
SUrlechty a&uertich — Rother Wein «der
ein wenig am geschmaok «ürUdU ist». Adel-
phu.s, Fic, 142 b.
Snroach, Sauerranch ; Berboris vulgaris,
Kirsclil.. 1, 27. — «Nim den rottm Stirouch^
80 mag kum siu, die Krebs werden mürwe,
wenn von Art ist der Sunueh vast starck
und inesseiide. Ein Dinjr sie "nnc /.olio. hört
(hart), iiudi'wi^' es woll, brucht niau den
S¥9weh darzu, es wärt mürwe und lot sich
essen». Geiler, Bilg., 210 b. — «Berberis,
surouch». Gcrsd., 89 — «Korallen zergon in
surauch crbsclen safPt». Pauli, 166.
«SnrouRer, lippus». Herrad, IH6.
Sürscnff, sauer aussehender Mensch. —
«Ein Thunke, Sursenff». Geiler Narr.
SnsHch, Alsnslich, solch. Scherz, 1604. —
Die Boten des Bischofs sollen «iegliches jares
MiiMehe boteehalt tfto, mit dei bisehoTea koeto
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- 800 -
. . .» le« Stadtr. Grand., 2, 76, £to. — Der
Meier soll «sweren mit «Mltdk«!! beeeheiden
Worten: Ich n hulde . , ,» Rosheim, 14 Jh.
Hanauer, Constit, 371. — £s ist verboten
«das man aUudkke rihtar setset die wider
got and wider reht lebende eint». Nie. v.
Basel, Bek. Taul , 40
8iiM, Sast, sonet. — «Nim alles Leiden
und An:Tst allein von der Hand Gottes
und süss von Mieinans». Geiler, Bilg , 84 _
«Du gest suit schier alle Wachen (in die
Kirche), dararab wiltu jetzand mc gon».
Ibid., 1S4 t). Etc. — <Su8t mag vor got uns
kleiden nicht - dan die gnten veick allein».
Morner, Bad., D, B 8. Etc. — Zn weilen,
bei Hnmer, aach sumt, z. B. Genehm., e. 2 «.
Süss, 80. — «Bi gesellen lieplich halt dich
8U8JS — wie Tbeseos and l'erithous». Brant,
Tbeem., a, 4 b. ^ ». . . Halt dieh alnuM —
das du <\n^ mittel treffest». Ibid , a, 6 ». Etc.
Snsz, das Sausen, Saus und firaas, Jubel.
— «So eind wir dann das kind im bns, —
II II (1 leben frölich in dem suae* Mnrner, 4
Ketzer, C, 6 — «Do lebt man wol und
lehwebt im mm»». Ibid., F, 4 b. — «So lügt,
\int\ setzt ein magt in das hus. — und lebt
als wol in freiem mu». Id., Luth. .Narr, 54.
Ete.
Süsse, Su.ssigkeit. Scherz, 1604. — «Wa-
ramb der bösz Geist den Menschen solliche
Sütte und Trost insendet». Geiler, Irrig Schaf,
D, 8 B. Bto. — Hie und da, bei Geiler, 8ü»-
Stkeit.
Süssemütig, saultmuiiug. ~ Der Geist der
Milde «machet den
Tan 1er. 247 (43)
Sttät. S. Suaa.
Sütte, Pfütze, Lache. Sehers, 1605. — «In
der aütten». Epiig, 1388.
Swal, masc, Bachschwelle. — <üf den bach
nidewendig des svoaüea*. Geispolzheim, 1426.
— «Am obern atoal». Oberehnheim, 1370. —
«Obewendig des sujoüea». Rosheim, 1418.
Swalm. masc. Schwalbe. Scherz, 1606. —
«So brütelt jeder awalme sin eige». Conr. v.
Dankr , v. 144. ~~ «Da Tobias dort lag und
oben offen was, da bcheiss im ein schwartzer
SchtDolm in die Augen und er erbUüdet*.
Geiler. Ev. mit Ussl, 119 b ; Emeis, 18 b. 88
Etc. - - «Ein schwahn .sol uns keinen sum-
mer machen*. Murner, Kön. v. Engl, 933. —
«Des tags die adttoalmen jnng uä jn maohen»
(auf den Bildern an den Kiroben). Zlegier,
Regrister, a, 2 b.
Svvunz, Schleppe am^liock. Scherz, 145B.
1606. - Gottfr. V. Str., 2, 102,' nennt Maria,
sonderbar figürlich, «der seiden awanz». —
«Die natnr hat den frawen kein achufonU ge-
ben, sy machent in aber ein achwemlUf anss
t&ch, der in binden nach gang ...» Sie
«sammcnt mit dem achwantz die flöch von der
erden». Gnldin Spil, 67. — An den Stutzern
«schonwet man den lieben «oofur». Aitswert,
52.
Swappelmetze, geschwätzige Dirne. Seherz,
1400. Vergl. SwafifOH» — «Keine swapfa-
metze noch murmeldine, die ein merentragerin
ist», gehört in ein Klostw. Clans Blov.
Swattiehcn, Schwattigen, Schwatticliei,
Schwatteln, sobwankon. Soberz, 1460.
Gott bat das Hans anm Orfinen-Wörth «dieke
gelossen FiraC.irhexi und swanken und \il
grosser fromeder tracke daruff vellen». Kio.
V. Lanfsn, ms. — «Wenn sehen das Gewitter
11 n l H? Ung-estiime gelit, so schtcattiget nocb
dennocbt das Wasser . . . Von dem Gebotl
des HerrM do ward ein grosse Stille and
Heitre im Uer, on alles Schwattden». Geiler,
Post., 1, 2tl b. Ev. mit üssL. 31 », dieselbe
Stelle, nur statt achvoattigen, schwatgtn. —
«Flnctuatio, achtoatticJien . . Die Menschen
in denen die Welt wület nnd beladen seind
mit weltlichen Dingen, die aehuxUtichen al«
wegen nnd seind unstet». Id., Sünd. des M.,
7ü B. — Es ward im Meer «ein gros/, schtca-
tigen nnd gethöne». Ringm., Cäsar, 115
Swehel, Swefel. SwebeliHen, SwebelriD,(r.
— Wenn Nachts, bei Fenerlürra oder Auflaat,
die strassb. Zünfte sich versammelten, wv^
den in *iSwebel- Swefeliaen» , eisernen Pfannen,
•Swebel- Swefdringe», d. i. Ringe von Schwe-
felfaden nnd Peeli, Pechkränze, angezündet
Letztere hiessen auch einfach Schwebel: der
Wächter aaf dem Munster äuU «uszstreckeo
ein bnrnenden atrebel». StctbelknefU war der
Stadtknceht. der die Swebelisen des Ammeisters
zu besorgcu hatte. 15 Jh. Alte Ürdn., B. 13.
30. Tucherzunft, 62. 63. — Kön., 755.
Sweige, Schweig, fem., eig. Viehsiall, Mel-
kerei, dann Weide, auch Heerde von Bindvieh
oder von Schafen ; nur die Grundherren hatten
das Recht, solche Heerden zn besitzen Pie
Schweine gehörten nicht zur Sicetge Scherz,
14til. — «Congregatio animalium non aran-
tium, quae vulgariter dioitur ein aweige». S.
Pült, 14 Jh. Weisth., 5, .889. — Zu Oberbcrp-
heim kann der Abt von Murbach «ein sunder
aweigt haben, ebe er wil, und niemant me>.
14 Jh. Ibid , 4, 1.^6. — «So sol do niemaa
han enkcine sweige, wann min herre» (der
Abt von Marbach). Bühl, 15 Jh. Ibid . 4, 1S5.
— Die Aebtissin von Hohenburg «sol ir
stceige hie han ussgonde». Ingmarshcira, 1.'»
Jh. Ibid., 1, 750. — Die Aebtissin von S.
Stephan an StrtMhnrg «mag ein tdmeig mit
Schafen hnn eft Limersheini. ob sie will». 16
Jh. Ibid., 5, 418. — «Ich hab andere Schof,
die do nlt sefnd von disem Sehofttall, von der
Pferch oder von der Schweig oder ITcrde».
Geiler, Post., 8, 16 >. — «Nit wollend üch
I f&rehten kleine S^uoeig^ wenn es haX gefhilen
meinem Vatter üeli an geben das Beyvh». Id.,
Irrig Sehaf.
Das ToeabnL von 1488 bat fieMpay oder
Schtccujercij, armentum. S. auch Frisch, 2. 24f>.
Das Wort hat sieh 'in nnsern Gegenden er-
halten in den Ortaimmett Sehweighansen,
Schweigrhof. Vor dem Fischerthor, bei Strassb.,
waren zwei Schweighöfe ; Silbermann, Lokal-
geseh., 154.
Sweifferie, so viel wie Sweighof. Schert,
1607. — Ein Kloster hatte «wol ein vierteil
einer roilen weges eine «iMi^ierse». Härlein, 9.
Sweigkof, Hof wo eiike Sittigt nnterhaitsi
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wUdf «ooria »nnent&ria». Honaa, 14 Jh. Ha-
Duer, Gottstit., 178. An Tielen Oirt«Ti, 13 Jh.
u. t
i$w«isktt8e. ächerx, 1607. ~ «Casens ar-
■entalis*. Hönau, 14 Jh. Hanannr, Oonatit,
173. Der Schweighof war zugleich Käserei;
die Stoeigkdu waren die da bereiteten JBjise.
— Den Fronflsehern ron Bbenheim soll der
Abt «geben vier wissii brot und ein vierteil
wines unde zweine sweickese». Itt20. Weisth.«
1» 668. — Die neneingeseuten Baanwarten
geben d*'iti Meier «vier wisse brot und einen
tmigkeae und ein vierteil wines». Bläsheim.
15 Jh. flanaiier, CouMit, 886. Ete. — «100
Mmi$kut geat 1 aeh.» Zoll. 16 Jh. Alte Orda.,
B. 18.
Swefffriat» Milehknh and m mietender
Ochs. - Die Aehtissin von Niet]prm :uste^
hatsa Sermersheim *zwet\i£ noeigrtnäer». 1286.
]^ft««r, CoBStit, 89. — Dieselbe ioU «han
2 weif sweiermd»M» sn Kogeaheini. 14 Jh. Str.
Bez. Arch.
Sweia, maso., Sehweinheerde. Nnr der Herr
kann eine besitT^en. ~ Zn Sigolsheim soll
gehn ans dem Hof des Abts von Ebersheim-
mfinater «ein Meeme, ande eol aaders aieaian
haben dckeinen, and der swetM sol ?an zc
walde nnd nüt ze velde». 1320. Weibih., 1,
668. — Die Aebtissia Toa Niedermünstcr hat
in Sermcrshcim «einen stcein ; wirt «ckercne
hie, üu sol si drizie; swiu drie Lage vor iü-
senden». 1286. Uamiuer, CDUstit., 38. — Die
Aebtissin von Erstein «sol haben ein snndcrn
swein ob sä wil*. Volgelsheim, 14 Jh. Weisth.,
4, 157. — Der Hof von Entzheim «soll haben
ein Schwein». 14BS. Han »'oiistit., 23"?.
äwenkel. — 1. Der bchweukcl am Hrunnen.
^ «4 eek am eia bunmoenkel». H16. — «6
sch. von dem bumeruektoeitkd s& machea».
1487. S. Thom. Fabr.
2. Schlagbaam. — «Der af der warten bi
5. Arbogast, wann er höret die gro^z glock
klenken . . ., t»u &al er äiu hcrrc oder schwen-
ket abeloseea». 15 Jh. Alte Ordn., B. 80. —
«An dem stcenkeh. Fridolsheim, 14 Jh.
Swer, Schwer, ächerz, 16U^. 1. Geschwür.
— *Swer, eaaies et tabes». Herrad, 183.
2. Schmerz. — «Sinre mhter swer so groz
was au irmc herzen . . .» Eis. Prcd., 1, 192.
— «Keins mit dem andern hat gcdalt, — oder
mitliden siner schwär*. Brant, Nsch., 94.
'S. Schwere. — «Das .sint der Tütscheu fule
SMhen^ — wann sie Loren/.on keller machea,
— der in denn ufftrcit nn-h 'Icr schwer*.
Muruer, Nb., 158. — «.Schcuck m, und trag
nas nach der schwer*. Ibid., 222 (so bohwer
einer trasren kann). - Der betrunkene Tuly-
pheni «legt seiu haubt hiu nach der sduver». ,
Id., Virg., J, 6 «. !
4. Beschwerde. — Ihr Fürsten, «ncmbt zu '
hertzen die grossen schwer, — helftt doch
retten gÖttUeh ecr*. Brant, Layensp., 169
5, Mit Schwere, heftig, graviter. — «. . . des
wart er da erzürnet schon, — das er mit
schwere brant darvon». Marner, Virg., q, 1 b. |
Svrerde, Schwere. Last. — «So hübet die
bürde iii irr© swerde». Tauler, 407 (70).
sieh SwMteni« eich ale Sehweeter auf
nehmen lassen. Soherx, 1609. — «Ein jeglioh
persone ... die ia das hie kampt aad iieh
darin swetUrt , . .» 1^. Begiaeahaaa sam
I OüxUer.
I Swetaereht, sehwatehaft. — ESne Begine,
die «zft vil swetzerehte oder ein klappererin
were . . .» 1330, Qotteehana der SesseUbeim.
Swibel«. Sehwiepetai, Sehwippeln, tan«
mein. — Der Drache «zft swibden bcffiin».
Gottfr. T. Str., 1, 125. — «Dir schlottert das
Hirn nnd da »dkimiepleii nnd düraüest amb die
Wend». Geiler, Bilf? , 155 b. _ «Das er nit
nss den Ueboten Qottes schwiegelf aber das er
im Weg reeht gang». Ibid., 163 b. — . «Werest
dn gesund, dn liefest um schtrippcln als weit
die gantz Stat wer». Id., Sünd. des M., 17 K
8wiger. I. Fem. Sdiwiegermatter. — An-
dromache entbot «irma sweher nnd irre
swiffSTy das sü versehent, das er (Heotor) nät
z& sfcrite kerne». KÖa.» 899. Ete.
2. Masc. Einer der rinon zum Schwei^'en
bringt. — «Eine schar der tüfei, die heissent
8VHger<t die hant vU maaigea mensdiea» stamm
gemacht. El.^ Pred,, 1, 226.
Swiade, geschwind, heftig. — «Sie begun-
den Til «wtfMle — Itedea se einen dingen».
Gorrfr v. Str., 1.115. — Sie «kumment in
gros.>e swiiuie bekorunge». Tauier, 173 (81).
Etc.
Swinen, Geswinaa, Sehwinea, sohwiadea*
Scherz, 1610.
1. Abnehmen, tabescere. — «... Der schuri^
nenden, das ist deren die do hatten die schwi-
tiende Sucht, die do abnoment und schwintetU
als denn mengem ein Arm oder sust ein
Glid schwint oder abnimmt; und wen oim der
Buch gross würt, das nennt man euch schwt-
nen». Geiler, Post., 2, 28«.
2 Ohnniiichtig werden. — «. . . alsus gS'
sivant ir au der stunt». Gottfr. v. Str., l, 22.
— «Sie viel do zft stunt nider nnd gesmuU ir».
Nie. V. Basel, 172. — «Tm geschwan, das er
niederfiel». Geiler, Sünd. des M., 40 a, _
«. . . Das er daraider fall uff das Ertrich als
ein getckmmdeMr». Id., Irrig Schaf, F, 8 b.
Taberne. S. Taverne.
Tadern, schwätzen. — «Wo ein Klapper-
mann ist, wan der oh Tisch bei den Leuten sitzt,
so redt er on Underiass und es mag niemant
vor seinem tadem an kaauaea». Geuer, Sünd.
dos M., 75 a.
Täding. S. Teqedtng.
Tädlngen. S. Tegedingm.
Taverne, Tabernp, taberna, Wein«hntis,
Wirthshaus. Scherz, Iii 13. — Wein «in einem
kellere oder tavernen verkoffcn . . .». 2esStadtr.
Grand., 0. in6d., 2, 20ö. — Zu Siraf:9b. soll
kein Geistlicher «denhciuc tavernen uoch win
veile haben». 1314. Köu., Beil., 970. — Der
Vogt von Niederraiispach «hat die tafem-
wirtschaft und weiuscheukeu ... xü verlihen».
16 Jh. Barnkh., 187. — Bei dem strassh.
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Predigerkloster sollen keine «trinokhüser und
tabernen uffgerichtet» werden. J. Meyer. —
Viele haben keine andre Kirche als «die tabem
und die küchin*. Gulden Spil, 47, — Wasser
in Wein macht diesen «äber sich steigen . . . ;
dulier acht ich das der wein in den tabernen
mer truncken macht . . dan anderswo, wan
ich besorg" das der bach zu zeiten zu nach
bei (lern wirtzhans sei». Fries. 4.3 b. — «In
der hcrberg oder tabem der cronen in Schiet-
etat». Zell, bb, 1 b.
«Taverner», Wirth. Münster, 1339. Als.
dipl., 2. 163. Türkheim, 15 Jh. Weisth., 4, 209.
Tagen. Scherz, 1616. 1. Den Tag beginnen.
— Die Sonne ttoffet hie». Oottfir. t. Str.,
1, 115.
2. Tag -werden. — «Ez taget mir leider selten
nach dem willen min». Reinra. v. Hag, 1. —
Es «verzech sich das gebet so lauge untze
dM es iagete». Nie. v. Basel, ms. — «Hörne
flO es taget». Id., 288. Etc.
^ Einen Tag festsetzen. — «Nft bereiten
■Jle sich — Als in Yon bove was plaget».
Gottfr. V. Str , 1, 128. — ^Dagt sie im oder
berieffet in . . ., das er nit nszbelibe bi Üb
und leben». Murner, Genehm., f, 1 ^. — «Sie
hat im nfif ein stund getagt, — su ir kom-
men zugesagt*. Ibid., x, 2
4. Vertagen, Frist g^cben. — Wird ein Hub-
gat «in 8 tagen nit empfanden nooh. doter
band, so soll daruf getagt werden 6 woeben
nnd dri tage». Griesheim, 1340. Weisth., 5,
449. — 2^hlt einer seine Zinse nicht, «dem
soll man taaen uf sin g&t . . .» Wird «dem gftt
z5 dreien dingen usgedagt, so soll der nicier
es zieben*. Sermersbeim, 15 Jh. Ibid., 5, 407.
— Den beim ersten Ding abweeonden Hnbem
*(lagrt mon über 11 [i^iic». Ad^bolÜMl, 15 Jb.
Bist, de S. Thom., 332. Kte.
6. Einen Tag halten, um etwas an Ter-
handeln, proccssieren. — Morgan «erwarp mit
aller not — Daz ez getaget wart ander in
swein — ümb ein jarfride ...» Oottfr. v.
Str.. 1, 8. — «Von den narren will ich tnirh
Sagen, — die in einr jeden sach want tagen*.
Brant, Nseb., 70.
Tagenor,Ta^löhner * nit wamement
das der Eusvatter die niüs&ig&tonden Tagener
angesehnawet bat». Geiler, Post., 1, 80 >.
Taffestern, Morgenstern. Scherz, 1619. —
<Tagesteme, lucifer». Herrad, 179. — «. . . uf,
ab der iageHeme, giene . . .» Gottfr. v. Str.,
1, 7. — Stras V Personenname: Jobannes
Dagestem^ Eathi>herr, 1353. Etc.
Tanrewan, Tacwen. Scherz, 223. 1619.
1. Arbeil eines Tages, und der Lohn dafür,
Tagiohn. ~ «Vier dagexoon zft mcf,'endo omat».
1888. S Thom. Fabr. — Als man, 1386, an
Strassb. bei dem K uifl.aas den Krahnen er-
richtete, geschah dadurch den Fass/.iehem
«ein übel tagewon, daz in der nutz on;:ing>.
Kiin . 74.5. — »Ich hab jetz raeinen Tagwen
wui volbracht, ich stand wol, ich bin sicher».
Geiler, Irrig Schaf. E, 1 b.
2. Frontag. — «Opera rusticorom, vulgariter
dagewan nuncupata*. 1234. Grand., 0. in6d.,
8, 831. — Dem Abt von Rbersheimmünster
soll jedes Baus dreimal im Jabr «einen tage-
vtan tfln». 1320. Weisth., 1, 669. — Der Abt
von Hfineter «hat das recht das ein jegUeb
gesessen man sol im tfin sinen tagewon*. 1339.
Als. dipl., 2, 164. — Die Lehner gewisser
Güter «söUent alle wnchen ieglicher einen
tagioanthn harin in den hof». Tiirkheim, 14 Jh.
Weisth., 4, 208. — «Jeder htiber. so 4 rosz
liat, ist dam amptman ein frontau>en schuldig*.
Snlzbach (Seppe), 15 Jh. Ibid., 1, 72. Etc.
— Während eines Wassermangels zu Straüsb.,
wurden Arbeiten verordnet, wozu «menglich
tageioon ihn sol, hohe und nider>. Wer ihn
nicht selber thun kann, «der sol 10 ^ für ein
tagewon für sieb selbe geben». 16 Jb. iUte
Ordn., B. 28.
3. Feldmans, was man in einem lag be>
arbeiten kann. — <£Un balb iafewm matten*.
Eckboisheim, 1899.
Tagewaner, Taglöhner. — Unter andern
Ausgaben ist auch die IBr den •ta^momtr*.
Conr. V. Dankr., v. 465.
Tageweide, üebersetzung von diaeta, das
den doppelten Sinn hatte von iter unias diei
und pastus, refectio. Ducange, 2, 837. — «über
walt und über beide . . . zwo tagetoeide».
Gottfr. V. Str.. 1. 228. — Während der Schlacht
von MiUüdorf, 1322, war Herzog Lütpolds
Heer «knme eine tageweide* Ton dem des
Künigs Friedrich entfernt. Clos., 68. — Die
Stadt Ninive «was driger tageuMde wit».
Eött., 316. — «40 tageweide von Bethlebem».
Ibid., r>00. Etc. — «Eine gemeine pcnitcncic
( Wallfahrt), die do waz drier tageweide lang».
Nie. V. Laim. Gottesfir., 178.
«Dietten des gcwunten, das ist das regiment
und Ordnung der tagweid mit essen, irinoken,
seblafien . . .> Broneebv., Chir., 4t b. — «Der
siech mensch werd beschirmet vur dem
seiunerksen mit guter tamoeid und r& . . .*
«Gebent jm ein snbtil regiment oder lo^wetd«.
Ibid., Ml '\
Taghaituug, Tagieistung, diaeta, Düt. —
Ifnmer, Gayac, 471.
Ta;:rl( istun2: — «Auch würt vcrbotten durch
dibs Gebot \,du sollst niobtstehlea) alier Wucher,
alle fiUseb fiatgebnn^ oder Beistand nnd Tag-
leistung*. Geiler, Dreieck. Spiegel, CC, 3 —
Einen Tag leisten an einem gewissen Tag vor
Geriebt emobeineii. TagHeiekma^ Proeess. la
der Schweiz ward der Aasdfuck zuweilen fTir
die Zusammenkunft der Stände gebrancht.
Frfsob, 2, 860. S. anoh Scherz, 1619.
Tagung, Arbeit c-mos Tages. Scherz, 1617.
— «Ein iegelich dagmige 20 1423. S. Thom.
Fabr.
Tagwetten, das Tage\\ erk thun. — «Er ist
unser Herr, aber wie wir im fol tagtp^ten
und ful Dienst thun, also gebend irir im Ible
Knecht*. Geiler, Post., 3, 15 3.
Wette, mittelalt. vadium, wovon da6 franz.
gage. Wetten, sich verpflichten, s'engager;
tagwetteti^ siob f&r die Arbeit eines Tags ver*
pflichten.
Talang, den Tag (lang, den Tag hindaieh,
jetzt, sogleich. Scherz, 1622. iS. auch ToU. —
«Ob ich von hinnen . . . takmc deste ze sohific
ge>. Gottfr. v. Str., 1, 688. BtQ. «Slga M
ialangl» Itttrlein, 19,
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Tm, mMO., Wald. — «So das gewisser
luttttt an — von den bergen hin in den than».
Hornel-. Vir-., K, ?, b.
Tand, Tandmäre, Lüge, uogae. ScbmeUer,
1, 609. — Elnee der Amunente der Satho»
liscben «ist der gemein Dant, e- Ij tr lang^ ge-
vert, dammb ists reoht*. Capitu, Treger, G,
4 b. — «Lugen nnd AwmK». Wurni^ 1^1., c,
4 *>. — «. . . ir eigne tröura und iamUmärm*.
Zell, g, a *. — Das Wort üottes «nox für eine
tamätmär halten». Ibid., z, 4 _ «Sie haben
mir von tandtmär LTt sar^t, und nit von deinem
gesatz». Brunfciä, Aaiitoss, ü o. — «Die zeit
iit SQ knrtz. yeder dat^tamm snbeiiehtigen».
— «Ein kindisch, nngewisz, gottlose demt-
wkBT». Capito, Treger, B, I ■ ; 0, 8 b.
bilden, lügen, dummes Zeug reden —
«Die Tütschen so kloins Verstands sind, was
man jnen vor:«pilt und dantet^ das gloaben sy
gtieh». Karsth., bb, 1 b.
Tannfleht, maso., Flehte. <- «Das sieht man
wol an den Eichbanmen and am l%anfiehU;
Geiler, Arb. hum., 26 b.
Tnpe, Pfote. Beneeke« 8^ 14. Tergl. Dope.
— «Ein katz hat einen glatten palg, lind
tapen . . . und lang scliarff negel uuder den
linden tapen verborgen» Kareth., aa,
Tftppehveib, ToypeJ, Hiirr. «Dom jifiif-
fen» gewinnt «das täppeltoetb» ab. «dem tappei-
«ct6 der ilfflan * . .» «die toypd». Oold. Spil,
68.
TarrUdecke, von terrtu^ tarrtu^ terrasse,
Erker, balcon : Teppiche, die man über die
balcons deckte, zum Schutz gegen die Sonne;
öberbanpt Teppich, Decke. Schwerlich, wie
Gddeeke, 87, meint, von einem Stoff ans Arras.
— «. . . zeug za rosz, — von ^v\d und silber
geurachtet grosz, — tarretäecketi, gürtel von
gold». Hnrner, Virg., e, 4 « (pulcliru8(|uc ta*
jKta=i — «Drie rock hat einer oder vier, —
das fol fleisch sie schier ersiecken, — wie
tSeser ander lorrisdedkm». Id., Nb , 87.
Tnter. S. Tnttehr.
Tatteler, Täter, Tartar, Zigeuner, öcherz,
1684. S. aneh BaU. ^ «Heiden nnd ketzer
□nd tatteler und judcn>. Gebete, 14 Jh. —
«Tiircken, (Aö^»', kriechen, jaden und heiden>.
Ziegler, BaeUin, B, 8 «. — ZelU 8 i> : «Tür-
eken. Juden und tariaren».
TMbericb, Toäberich, Daabericb, Dobe-
rieb. 1. Ein Tanber. — «l>er Herr warf nss
t'in Teufel, und <Ier was stumm und fin Tou-
berkh». Qeilcr, Post., 2, öä «. — «Do ward er
(Zaeharias) sn eim Stammen and dancu zu
eim Töhtrich. also das er weder reden noch
hören kunt». Id., £v. mit UssL, Itiä b. Eto.
8. Thor, Narr. — «Dae macht dieh nIt an
eim Dauberich oder zu eiiu Narren». Geiler,
Eueis, 26 ». — «Wann sie dann , . . sich
groaaer Werek nnd grosser üebnng an haben
genummen, das sie zn Doburuhen werden . . ..
so wissen sie nit das sie als gantz verderpt
eeind». Id , 8 Marien, 83 \ Ete.
Tanf, Tovf.
Tfiaffen. 6. loi^en.
TMg«, Fnaidaabe. ^ «Ein Fua das an der
Sennen Ugt and erleehet, da feilet ein Beif
herab, da der ander .... ein Tug falt hieher,
die ander dorthin». Geiler» Brds., 2, 66 a.
Te^eding. Teiding, Tedin|f> Tedimg, Tbih
ding. Scherz, 1686.
1 Thnn, Betragen. — Treger aoeht Unei-
nigkeit zu stiften; dorM"':i die die Wahrheit
noch nicht erkannt haben, «ist sollich täding
ein ttereknng irer frthnmb». Capito, Treger,
a, 1 8.
2, Verhandlung, Unterhandlung, Kode, Oe*
sehwits, Vertrag. — «rofsdiiie, indaeiae».
Ilerrad. I'U. — «. . . vil harte nnnützin tei-
äing». Uottfr. v. Str.. I, 95. Etc. — «Do nam
er oneh UgmUnge» (Vertrag) Glos., 140. —
«Er woltc keinen friden machen noch dedinge
s&chen». Kön , 2tf7. — Sie kamen «omb ie-
dung« wegen». Ibid.. 688. — ^Teding nnd
Übertrag». 1451. Hi t d. S. Thom.. -188.
£tc — «Ambrosiob macht ein lange Theding
davon». Geiler. Emeis, 17 b. _ cWer ein
lange Teding wil han, der sihe die T. rer an».
Id , Narr., 188 ». ~ «Mach weniir I ad*ng^ es
ict jets nit die Zeit zu disputieren». Id., Pest.,
96 — «Sie sind ^nn-IviMtM-ht in Worten,
ire Reden habent kein laptcrkeii uuch Ge-
wicht, aber sie treibent gut Schwenk und
Tading». Id., Selenp.. 161 ». Etc. — Der
Btrassb. Kath findet da&ä Uai> dem neuen Bi-
schof zu gebende Geschenk «usz etwas thäding
beträgde oder ander harbrochter gereohtig-
keit ufferwachsen wer». Brant, Bisch. Wilh..
268. — «Die lägen und unnütz teiding der
poeten». Wimph., Miriti ! ,9. - «Du seit nit
annemen unnütze taditig» ^2 Mos. '<i% 1).
Pollio, B, 1 b. — «So predigend jr uns nichts
rechts «iann meuschentäding» . Dial B, 2 b. —
Die Ii. iSchrifi ist «jnen Begeynentäding». Ca-
pito. Treger, H, 4 b.
Täding, für Tageding, Oerichtstafr, Verhand-
lung, kommt schon bei Konrad von Würzburg
vor für Oesehwätz. Troj. Krie^j, LSI, 139.
3. (lanz allsremein. besonders in Zusammen-
setzung, so viel vvie Zeug, Dinge. — «Man
gedenkt keiner Erberkeit me. kein frumm
Bi ifnnan macf jetz statt haben, es ist Leckerei
uiiii JjiibentaJing umbeudumb». Geiler. Post.,
4. 28 B. — «Kein Frow sol in kein Münch-
kloster gon, es i^t lutcr Bubentäämg: Ibid.,
1, 24 «; Narr., 44 b; Emeis, 65 « Etc. - «Die
Mann soUents in eerlicher Weg ersuchen
weder in soliohen (/oc^/^ödini^en, in £leidang
und Ueppigkeit». Id., Post.. 2, 37 b. — «Das
ist Weibertädmg, sol in Klöstern nit sein».
Id , Selenp., 224 b. — «Das Ding seind ir
schuldig zu wissen, es ist nit Beginentheding».
Id., Bros.. 2, 60 » (eitles Geschwät?). —
«Soliche Speigtädwg mussL da leiden und
warten sein, wenn dn dieh nft hehntsamlieh
haltest» (von speien, Schmähung; . Id . .Selenp ,
804 «. — «Das ist ein wibertading». Branti
Nseh., 60. — «Welt got dae alle wibsehe man,
- die wiberdeding griffend an. der niosz
zu schüttern mästen gan». Morner. Geuchm.,
ni. 4 b. . Es «sei tm^iteding mit den orden».
Id , Lutli. Narr, 105. - »Bubendeding». Id.,
Kön. V. £ugL. d08. — Manche behanpten dass
die alten Aatoren «des merteils fhblen vea
iren »bgdtMm, aneh anderer narr$nUdiii0t
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- «64 —
and keia warheit beeohreiben». Bingm., Cäsar,
8«.
4» Tädingsleid, Schieilsriohter. — «Die fal-
tdlftQ Thedinglüt, es sei ein Sach wie gerecht
•ie w511, aie künnen sie ma^en das man meint
sie sei ungerecht». Geiler, Arb. hum., 24 «».
— c£s möcht auch ein soliich gerieff von mir
UBzgangea sein ... da» idi . . . daroh tär
dingtHnU wer abeolviert . . . worden». Zell,
b, 2 i>.
Tegadingen, Teldlngen, Tediugen, Tedi-
gen, verhandeln, nntcrhandoln, übereinkom-
men, überreden, eigtiuüich als Schiedsrichter
riohten Scherz, 162H. — «Du teidingnt one
not». OoLifr. V. Str., I. lofi. Etc. - Wird
einem Huber sein Out entzogen, su kann er
naeh JahrcsfHat *tegedittgen mit dem meier
so er beste mac umbe sin hftbe» Leberau,
13 Jh. Weisth., 4, 264. - . . . Sii hettent
getedinget noch sime willen>. Clus., Hl. Etc.
— «Do ward gedediget das Theodosius das
rieh ufgap». Kön., 397. Etc. — «Wie der-
eelbig Bchedlich man getädinget mit dem
vogt, also sül er mit allen überein sin».
Gildwiller, 1394. Weisih., 4, 59. _ «...
sü hettent in dirre nochgeschriben Sachen z&
tedingende und zb rdUigende*. 1402. Cod. dip!
S. Thom. Etc. — «Lass dicli niemand da-
raus tädingm». Geiler, Schiff der Pen., 103 a.
— «Der cantzler dedinget in den Sachen, und
macht den vertrag . . .> Murner, Geuchm.,
f, 2 t>. «Als ich meint er (der Advokat)
Udigt mir, — do blib er dina, ieh vor der
thür». Id., Schelm., d, 5
Teig, adj., von Baumfrächten die zu faulen
anfangen. — «Man darf nit die teigen Biren
suchen in dem Saok, man sieht es an dem
Saok woi wa sie seiod». Geiler, £v. mitUial.,
Heote TO StrassbnrgT ieigecht.
Teil>*amkeit, i)artifipatio. — «Ciantze ieü-
samkett des lidendes unsers herren». Taiiler,{
428 (7a),
Tei.Ham, Deisciue, Sauerteipr. — «Wenig
Xmam verderbt den ganteen Teiok», 1 Cor.
6, 6. Geiler, Atb. bnm.. T80 K «Tn der Hostie
niuss kein Teisam^^tin . . ; also sol^nit sein
der sauer Tei$am einer bösen Meiauag in dem
Mensolien der tn. dem Saerameikl; gat*. »Id.,
Br.:^., ("0 a. Etc.
Teit»»«!. S. I^taaeL
Telben, graben. Sehers, lfi89. S. aneh Ddhm.
— Pap t rinuh liess.«Formosum «sm i )p,m
grabe teWen». Kön., 546. — «Z& Bruuuebach j
. . . dalp man noeh sUber». Ibid., 079. «Do I
dulbent die zwene . . . das grap uf». Tbid., 711.
— Das Chor der Kirche aiuu .Grünen- Wörth j
wurde «abgebroeben und oeser dem gründe |
getolben*. Nie, v T,aufen, ras. — «Der heilsame i
lebendige quelburue in (JeBU)4hertzen mit dem \
eeharpffen tpere gekUbtn wart». Ciane r. Blov. I
— tVon dem stocke imTgarteii usz ?.^*telben>.
1446. S. Thom. Fabr. — «Kirne kuehte der.
löeher ttdp die brecken darin %h setzen 2 seh.> '
1441. Ibid. — Erliess «einen rrraben . . telbew.
Eingm., Cäsar, 67 b. «... ein hafeu gedolben
oder gegraben in eim $mdesluilbn».BniiiBoiiw.,
Dlat., 60 b. ^ *WmUnMb«r*. Fries. 16*.
lempern, temperieren, m&ssigen. Scherz,
1699. — Würde die Sonne «nüt getempeH mit
den wolcken, sü vcrbrante krut und gras».
Tauler, 8S4 (ö7). — «Dan werdent eä alM
wol getempert and alle geaast». Tanler, 41 (6).
— «Der luft was vol rjrtrmprrt». Kön , 211.
Im Glossar, lOää, lalsch : richtig mischeo,
nach Benecke, 3, 29.
Tengein, klopfen, schlagen, durch klopfen
schärfen ; heute aar noch für die Sensen ge-
braucht. — «Der smid so! xft den drin ochteo
den pflu{?ftn alle jre ysen tengein, und pnl
niemant ungetengelt se acker varn». Uhnea-
heim, Ih Jh. W^tib, 4« 889. — «Die lente
Ungltn, quetschen, trucken . . .» Zell, g. 3l>.
Tengerferlin. — «Etliche nemen den Klös-
tem das ir ab in Freesen und SanDen, sie
gond von einem Kloster zu dem andern, als
die DenigerferliiL, aich £U füllen, und kummca
ettwann fünf oder seohs Deniger zusamcn».
Geiler, Bros., 2, 14 b; i, 59 b. — «Item ist nit
Not das man Hund, Fliegen und Tengerferlin
auf die Hucli/.eit lad, sie kumment on das*.
Id., Irrig Schaf, D, 1 b. — <Der 3Ien<fh i<t
so grüssbar bei den Leuten, tut sich^umb,bdi
jcderman. wie ein TmgerferUn», Id.j 7
Scheiden, K, n b.
Taigerferlm sind S Antonsferkcl. In unsern
Gegenden sagte man gcnieinlich, statt S. Anton,
S. Th^nfj] 80, oft bei Morner. Nb., Schelm.,
Luth. is'arr: «Wie Jacobs Deny, Funluen
Gred . . .> «So wil der Thenger (Antonier)
haben siiw>. Theng ist ■wahrscheinlich das
verdorbene französische Antüinc; die Antonier
waren aus dem südlichen Frankreich ge>
kommen. Nacli .Schindler, 1, 86, war ein
Tengerferlin «ein privilcgirtes Schwein, deren
im 15 und 16 Jh. in verschiedenen Städten
Deutschlands, z. B. in Memmingen,| Regens«
bürg, u. 8 w., auf Kosten der Glaubigen zum
Besten des Klosters S. Antoine im Üauphini,
unter Aufsicht eines Antoniermönchs, eine ge>
wisse Anzahl gehalten und gemästet zu werden
pflegte». Nach den Geiierschen Stellen zo
BchUessen, scheint sich, im Ebass wenigstens,
die Sache anders verhalten^^ul^haben. Zn
Strassburg existirte ein Antonicrkiostcr nebst
einem kleinen Spital; ohne Zweifel wuiden
be! nns die Sehweine nicht svm Besten des
Staniniklosters im Dauphin^ unterhalten, son-
dern zum Besten des Strasab. j^^Hanaes ^ im
Interesse des Spitals, der mit diesen verbanden
war. hatten Klöster andrer Orden, wie es
scheint, die Verpflichtung, die Thiere^eine Zeit
lang zu em&hren; ans einem Kloster kamen
sie in ein anderes, bis sie hinrelelieiid go*
mästet waren. Sie wurden von dm [Laysn
erbettelt oder in Folge von Gelfibden «ge>
opfert», man schenkte aber nicht immer die
besten: «sie thunt, sagt Geiler, als die die
S. Yeltin ptist/i<re Hfiner nsd 8. Antbengea
böse Schwin gehont.. Post., 3, 66 b; 4, 30.«;
£v. mit Ussl., 192 «. Ironisoh vergleiebt unser
Prediger mit diesen anf Ünkosten der Klöster
^'eniiisteten Schweinen, Leute die sich überall
einfinden und einschmeicheln wo es Gelegen-
heit gibt gratis gut nn essen und an triuea.
Teon, maso. n. neutr., Tenne. — ^ GawisM
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~ 866 ~
Menschen sind wie solche «die ein tenne
maeken fiflllent • . ; dat int deuDe also
scborneehtig and also hogoreht . . .» Tanler,
173 (31). — «Von demmp (•'nnr «ft machende,
i scL» 1395.* S. Tbom i-abr. — «Von cimo
näven ttnne zh inachen». 1441. Ibid. — «Dm ;
tfnm, Revier Strassburj,'», 14 u. 15 Jh. Uassen-
Bamea, III. — «Das wer ein toreohter Bur
... der do weit die Sehür . . . verbrennen, '
doramb das Spräwer am Tenu läircn». Gtnler,
PoJt., .H, 70 ». — «... das der tfmnie des
herren geseabert ist». Zell, c, 2 — Der Herr
liist «sM&en (Aenn«» wideramb erföllt werden*.
Wim. Trost, 4 b.
Im Mittelalter sagte man meist der Tenn;
so noeb heate in der Sohweitz. Zu Strassburg
sebeint des Wort eveh als neutrum gebraucht
^vn^(lea /.u sein; I3li9 wird ein Haos erwähnt,
dss als «Onhtu widor das Tarne» bezeichnet
ist In der oben an^etiihrten Stelle Oeilers
ksDQ es neutr. oder niasc. sein
Tennerüret, von rörm, rinnen laftsen, Ab-
fidl TOB der Tenne, die Kömer die vor dem
Preschen aus der Garbe fallen; sie iridiurton
meist den Beamten derer, die die Zehend-
Mehte becogen. Sehmeller, 2, 147* Teim-
gerh. Tennris. SoIm t/,, Hi30. Henecke, 8, 114,
leitet es von tror, tropfen, ab. Der Su-
ielsr von HQnster csol helfsn dee nbbetee
tchen f- insnnii iien in die hchürc ; dovon
sinmet er die tennetröre und was gerben en-
benden sint». ISÜd. Ab. dipl., 2, 106. Eine
^••"t.rp .\hschrift. Weisth., 4, 187, hat die
f iciiLigere i'orm Thennröret. — Der Keller zu
Gemar hnt «die DmmünU von der eehfiren».
15 Jh. Hanauer, Constit., ;J57.
Teneeli, Landfeste, Damm. — <I>as Wasser,
so ei Bndet einen Widerstand von einem
Stein oder Tcnsch und nit für nia-i^ fliessen.
&o wirblet es hinder sich». Üeiler, Selenp.,
219 b
Noch allem an nisoh, Hebel, S, 275.
Tentzeln. leicht tanzen machen. — «Kin
Mater hat ein Kind ... uff der Sehoss, f^e
ttMiUt es off und ab». Qeiler, Enieis, m, ß
Tepit, Tapete. Scherz, Id-ti. äeit dem
18 Jh., ThepUh, Tffi^. — «7cp»t, tapetia». {
• « Trpit Tel filze, sftg» eilioina». üerrad,
läfi. 183. I
t«ri«]h, Bot«relBeI^ Und. — Brut, Nieli.,
114. '
Terteche, Tartscbe. franz. targe, kleiner
Sehild. Seherz, 1681, Tergche. — «Von tert- \
»fhen üii.ser herren sind libcreinkomen das |
tum dokeine unser bnrger tertsdte sul l'oren '
lossen». c. 1311. Urk , 2. 35. I
Tesche, Tasche. — «Kim jeden gloobt
vil die weit, — aU er hat in .sinr täscfun
seit». Brant, Nsch., 20. Etc. — Der ist ein I
•Varr, der wie ein Reicher leben will, und hat
doch «kein schwere tesdi». Muruer, Nb.,
— Schlecht« Kerle «haut den schlissel in der I
tescKen, — * domit den schaick sie o^zher Inn».
W., Schelm., e, 8 h. — «Mir sitzen nurrcu in
der deschen». Id., Luth. Narr, 28. — «Reden
iM Bit allzeit gnt, — dornm so halt dein
Wnl in hat . . ., halt zu beschlnsz die brot-
dMcb» (Mnsd). Id., Sehelm., i, A «. Bte. — j
«Man trug zu derselbigen zeit lRTi<!rf::ehartc
teadutn als die köchcr sein . . .» «l^r siiesz
(das Oeld) in sein detche». Pauli, i04.
Testescbe. Test. Tiegel. Ben.. 3'<. Das
in einem Schmelztiegel Zurückgebliebene, das
noeli sn Iftnteni ieC? — Wer »testeache oder
ander» rn btirnen oder za lüttern hette», soll
es m den Müu/Jiuf bringen. 1H22. Urk., 2,
Teiifelhafti^. vom Teufel besessen. — «Man
thct der Herr ein Wunderzeichen und maeht
gesunt ein teufelhaftigen Menschen den man
im eben darbrocht». Geiler, Post., 2, 68 ». £te.
Teaffen. S. Touffen
Thet, dimin. Thetlin, theoa, Büchse. — «In
deiner Seelen seint drü Thetkn, da stecken
die drü Ding in . . . Da ein Mensch verstot
und nierckt und n\ oisst was er sol tluin, . . .
das ist das erst Th^m . . Hat er ein Aa-
mat and Begird darzu . . ., das ist im andern
Thet . . .» Geiler. Ev mit U.ssl,, 2r> f.
Thner, Thnser, Thäter, der etwas ver-
riohtet — Missbraneh des Gebets für die Ver-
storbenen, «so vom thuger, SO von dem der
es lasset tban». Zell. M, 4 ««
Thnglkeit, Gewohnheit etwas an thiin. —
«Thuung oder Thugikeit das Gaten». Gailar.
Schiff der Pen., 75 i>.
Thon, thnn. Hi^, thiit. tuff, thite. ^
«Was willn das ich tüg?» Geiler, Pred. v.
Maria, 17 **. — «. . . das du die Werck auch
dansn ihugttt*. Id., Bv. mit Ussl., M —
«Was ein Mensch thäg usz der göttlichen
Liebe», id., Bros.. 2, 33 - £in Kaeobt
sieht anf seinen Herrn, «das er Am^e naeh
seinem Augenwinken» Id.. Narr , ' m ^. —
«Wenstu das wir dir etwas nach thugcu ...»
Id , BrÖs., ^, 68^. — «So ist not das wir
unser Augen uff tUgen» Id , Pred. v. Maria,
1;^ t>. — «Kurts, wir dtegen was nun wir
w&llen». Id.. 8 Marien, »1 b. — «Was dn
tugrst '0 halt nicman für — die gaben die
au62guni von dir». Brant, i^'acetas, A, 3 u. —
«Wer in sim ong ein trothoom trag, der tug
in drusz». Id , Nsch., 24 — «... domit er
thueg dem schlont genug». Id.. Thesm., c, 2 ^.
— Wer «fingcr zwischen angel dieg, — die
werden offt geklembt darvon*. Id., N^^ch, 10.
— «. . . das nit die tropfen liegen leid —
nnd maehea wfist des herren kleid». Id.,
Thesm., a, 4 Etc. ^ « . . das ich dieg semlich
wort — den nur allein in meldens weis*.
Murner, Schelm , c, i «... er dieg doeh
Übels oder rerht> Id . Nb., 42. — «Acht nur
ein ieder wie er dieg». Id., Bad., K, 2 —
Gott lilsst nieht Bdses ungestraft, «et, diegmtt
wiber oder man». I I , <T.M,rhni., II, I ». —
Es «wil mich bcdnncken, du thügest im zu
vii daran». Id., Adel. H, 4 «. — «... das
du . . . gottee gebot daran iMs^esf». Ibid., a,
4 Etc.
ThUre, Türe, Thenrong. ~ «Es was ein
pfToss Thüre. da was ein reicher Mann, der
het vil Kuruü utl einem Huffcu Ilgen*. Geiler,
Arb. hnm., 71 « ; Narr., Ifö »; Emeis, 60 b.
Etc. - Die Batlern «korn tind win haltcns
hiuder bich — und anders, da» iiie werden
rieh, — und inaehen selber in tin dir».
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866 -
Brant, Nsch., 7d. — Durch Wacher und Vor-
ksiif «so bat man {et« vll dOr». Ibid., 60. —
< . . es sy sterben, liochzit, freud. leid,
tfn^e, trübsal ...» Maruer, Mes», £, d ^.
Thttrii. 8. TVnt.
Tich. Dich. ] T. ii Ii «Dich, gorges».
ilerrad, 17B. ~ Die Ablei EbersheimmÜDster
hat «twfiiir tuid ban . . . von mUndieHeh vmt
an ttoerchlich». 1320. Weisth.. 1. 667 — «Zu
iherasalem, do was ein ^eh mit fünf porten».
T^Qler, 19 (5). — €An dem didt, nf den
olt auf dem Land, 13 Jh. u. f.
2. Damm, Landfeste, digne. Scherz, 1638.
— Der strassb. Rath gebietet am Staden
Landfostcn zn maclioii «von iler
braeken bitze an den dich». Kon., Beil.,
1048. (Glossar, 10»8, falseb : Teieb.) Der hier-
genannte Dich, Tich, war das roohtc Ufer
ausäerhaib des Fisclierthors, 1400. 1475. —
In dem Wald von Aehenheim soll Niemand
Holz hauen, «wanne die zwon müller der
eptissin (von lilschaa), also vil sie ab den
tichen notdürftig sint and nit me». 1499.
Weisth , 5. 488.
Tichen, Dichen, Dämme, Landfesten macheu.
Scherz, 232. — «Es so) nieman bvwon noch
dichen nff die almende an eincd appetes ur-
loup». 1320. Ebersheim. Weisth., l. 672.
Tiefmtttig, Gegentheil von hochmöthig. —
«Der rehte tiefmütige mensche* schreibt sich
keine guten Werke zu. Tauler, 305 (o2).
TiesMl, Teissel, Deisael, Deichsel. — Die
Bürger von Odoru sind nur für cim-n Tag
schuldig' mit ihrem Herrn /u reisen, «so das
unser wa^en desselben tags die thiasele • • - i
wider in liab keret» lö Jh Weisth , r>, H83.
— €Da* Pferd das der Boller neben im au ■
der Teissd fiiret . . .» Odler, Pred. u. L., i
126 ». — «Sie warfF in von der deissd dann,
— und greift' im seine pferdc an». Murner,
Virg., q, 1 ».
Tigel. Lichtstock. Die Frau die «einen
Pfennig vcrlürt, gut hin und /.üudet eineu
Tigd an nud kert das ganta Hos Dmb*.
Geiler, Post , 3, 62 «. Etc.
Tinsen, Getinseu, treiben, Stessen. Scherz.
1689. S. auch Dinsen. — «... so möhtent
die bürgere die nsaern ... in die stat ge-
tynsen». Kön.. 6ö9. — Adelige haben Beginen
und andere Frauen in ihre Trinkstube ^ge-
tunsen mit gewalt». 1413. Kön , Anmerk., 8iU.
820. — Der TQrk Ueas die Einwobnor von
Constantinnpel •thynsm stt der Stat bittOSS».
AdelphoA, Türk , C, 6 a.
Tiflehlaclieii, Duchladieii, Tischtuch. —
«Wa kein Fraw in einem Hus ist, do gat es
als nnder . . der Tisch ist aiwegen gedeckt,
die Titdiat^ hebt man selten nff». Geiler,
Arli. hun»., 101 ; Narr.. 50 >. Etc «Mancher
betreifft dischlach und klcit». Braut, Msch., 109.
Tobig. 8. mbiff,
Tubstioht. Wahnsinn. Wnth *Tohsucht
oder wütend sucht . . . mania genant». Fries,
10b ^. — tYe mer man den Tfireken wider-
stant thet, ye härter wart entzündet ir
aüdUikeU9. Adelpbus, Khodis, C, S b.
TobsSditig, wahnsinnig. — «Wann Notiu
lang gat, so sterben dio Ittt an der pestilSBli,
and werden gern tobiüchiig». Fries, öb k
«Die taiibtüekHfm . . . Tsmsuieii sie sej ea
grosz Iierren. mechtig, rdoh, Staidt lUld ge>
I snnd*. BUndent, A, ü K
I Todferig, den Tod bringend. «Dte Zunge
' ist eiji unrrr.i wiL L > I i ei, vo! todferiges Oifles».
Jac 3, b. Geiler, iSeienp» 167«. - «Und ist
es Saeh das sie etwas werdest todferigcs oder
giftiges trincken, das wQrt sie nit sebedigea».
Id.. Narr., 16. 18; Post. 3, 23
TodteabMii, Sarg. — «Sie legten den
todUnhaum wider nf dir liar» Murner, Uiensp.,
136. 137. — «Da ütot mein nachbner in einem
dotUnhaum nnd ist gestorben». FavU, liB.
Tödtücb S Dötlidt,
Tolden. S. üoiden.
Tele, popnlftr ansgesproehenes 7a2a«i^, jetst.
— «Wissent, es mag nut anders sin, ir mis-
sent UAe hie bliben». Nie. v. Basel, 152.
Tolen, Dohlen. Scherz, 1647; :i46, Dd. —
<]3 sch. von dem sprochhuse den toten darin
zt machende». 141ä. S. Thom. Fabr. — «Peter
snr Kronen hat einen toten von niiwen ge-
i'r;ilif^n in sineni wiher». 1427. Abnendbnch.
Toiker. — «Die tÖÜcere ensnllent niht in
das schif gan, sie ervorderent es denne nnd
si in erloubent von den burgern». 1270. ürk.,
2, 11. — Scherz, 1647, der die nämliche Stelle
anführt, übersets'.t TUker durch iintrarins,
Schiffer, Matrose; dies scheint nicht richtig
zu Hein; warum sollten diese Leute ihre Schiffe
nicht betreten dürfen? Eber ist unter Tdker
Dolmetscher zu verstehn \v i- es im Sachre-
gister des Urk.-Buchä, -iOti, angegeben ist ;
Ben., 3, 46, hat dafür Tolke. Zu Strassburg
w ird man aber höchstens für die vom Nieder-
rheiu hcraufkonimendcu ächifl'cr Duhuetseher
gebraucht haben.
ToUe, Schlag auf die Hand als Strafe der
Kinder nnd Schüler. — «Ein Kind, so das
cttwas Unrechtes gethan het, so würd der
Vattor zornig und ix'xi im ein Streich, ein
Toüe mit einem J»eller oder üultz, so er-
wüsoht die Mutter den Kock und deckt in
über des Kindes Hcnd, uff das es den Tdle
dester bass uiog crlideu». Uciler, BiJg., 105 «.
Torecht. Torechtig. S. DoredU.
. Toste, origanum vulgare, Doste. Kirschl.,
1, 632. — *To9te oder wolgemut oder rot
tost». Brunschw., Dist.« 118 — «OrignMim,
loiten». Gersd., 93
Totma? — *Todtma enpiing on nnderloss
— das lemblin gots von manchem Stoas».
Brant, Rosenkr. Wack., 2. 1099.
Ton, gen. Touwet, Thau. Seherz, 1652. —
*Tou, ros». Uerrad, 178. — «Des morgens in
dem tmuoe - So slioben si zer onwe. — Da,
beide, blftmen nnde gras — Mit dem tonwe
erkület wa^.. (^)ttfr. v. .'^tr.. 1. 2H5 — Gott
lüsst oft den Menschen «hie in der ait eines
grossen k^len meyensoben loMtett beinden».
Nie V Basel, ms. — «. . . das, git alles
blutigen tou*. £U. Pred., 1, 70. *
Tottb, abjsrestorben. Sehmeiler, 1, 479. Tov^
h(dz. TouhJtolz. Dublutlz, abgestorbene, dürre
Äste. Scherz, 1624. Bois mori. ■— Der Sebttltc
beias von BfiU soll den Forst «biten diye
wnoben vor w jnaebl^ diye daniaeb, «nd sei
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— 867 —
(T sich drnsz befüren die 6 WQchen mit
toubem hol«». 15 Jh. Weisth. 4, 126. — «Was
Ton toubem ho\z ist, das ist der hfibere».
Latterbach, 15 Jh. Tbid , 4. lOR. — Die Bürger
von Selz chaut rehi, touiihoi^ -/A howeude dhe
Im» in der wachen». lälO. Ibid , I. 761. —
«Wer dubhßltt howet in den weUion nner»
loabet . . .» Bischwciler, 1468. Hanauer, Oon-
siit . 333. — *¥Ä\\ fuilor dupholz». Ingweiler,
15 Jh. Weistb.. ö. 491. — Ein Wiilil. in «lern
ein Mord ychchah, wurde geachtet, «da/ man
in gar muste abehowen, a.h das kein nnder
holt/, darinne wclisscl di-niic dnnpfujltä». Hofen,
14 Jh. Hauauer, CDUötit.. 186. Eic.
Tonb. 1. Taab. — #0 Spiegel götiicher
Weisheit. — crloucht tnenschlicher blödigkeit
— ir hcrt/. vornualli und touben sin». Brant,
Layen8|}., ir>4 f». — «Daramb da alter douber
goiich, — du hurest niendert denn in rouch».
Ilurner, Geuchia., F, 2^ (kann hier auch toll
bedeuten).
2. Sinnlos, toll. — «... wann sie nit all
stand — sanst irrten wie ein touber hant». l
Brant, Nsch., 91. — Die Tanzenden «lonlbli '
omb als werens toob». Ibid., (UK |
Tonben, Tenben, bet&nben, taub maehen <
(früher: stillen, zähmen). ~ Du laufst überall
lün «und töubnt iederman». Geiler. Uas im Pf., I
h, 9: — «Wir lassen uns mit offnen Äugen 1
blenden und mit offneu Uren theubf n*. Id., |
£f. mit üssl., 129 a. - Bliebe der ^arr da- ;
heim, er *d&ubt nit jederman die onm». Brant, \
Niich., 4n. - «Darum so Mab mioll nii mit
frafen». Horner, Nb., 927.
Toiibep, von tnba, Trompeter. Sehens, 1986.
— Don Stra.ssburfirern, die, 13n8 mit Karl TV
Dach &om ziehen sollten, wurden zwei Pfeiffer
Vttd «ein loii&ep» mitgegeben. K5n., Anmerk.,
1075. — «Zum fou&«r», straääb. Ilausname, 1484.
Toof, Doof, Tauf, masc. Scherz, 1650.
1. Tanre, fiberhanpt Handlnng dnreh die man
Gott geweiht wird — «Do was dem kleinen
kinde — Der heilige touf bereit». GoUfr. v.
1, SO. — Jeder Henseh bat einen En{;cl
«der ime in dem tonffc c^eben wart». Tauler,
415 (73). — «jDoi^ ist driger hande gewesen,
domitte man behalten wart». RBn., 880. —
«r>ie besnyduiig'e, der touf von Abrahames
ziten antz an gotz gebiirte». Id., 2öü. — «Do
gap man ime den inngeaten to«/, das belüge
oley». Nie. v. Laufen. Gottesfr., 52, — «Got
bat angeschlagen das ein Meusoh sol seiig
werden nft bloes en Zneats ennder dnreh den
Touf, Kuw, 1% irh* und l^uss. Geiler. Post.,
2. 8 ». — «Die üeiiad gibt Gott der Herr den
Kinden in dem Ibnf». Id., Brds.,,,2, 28». -
«Der letzte Touff», die letzte Ölung. Id.,
Sterb. Mensch, £' a, 4 ». — «Der jüngste
TiMf^». Id., Brds., 8, 70 b. — «Johannes lloeh
der nnrron loufF, — darumb kam Christus zu
sim tuu£». Brant, Nach., 100. — - « . . den |
touff — nam er vorerst in Jordans louff» Id ,
Röserikr. Wack., 2, 1099. — «Es heisst zu
gutem dütüch der douff». Murncr, Bad.. L, 4
Ete. — «Der jängste douff*, die letzte Ölung.
Ibid., N, 3b. — «Der Tauff ( hristi». Butzer,
Nfner., L, 4 Etc. — «Der glaub in Christum,
10 irfr im iMff yenproeben haben*. Zell, b, |
4 b. Etc. — «... 80 wir im tauff uff gottcs
wort gelobt haben . . ». Wnrm, Trost, 22 ««.
Etc.
2. Taiifkessel, Taufstein. — «Do wir in dem
heiligen Umf wurden gestossen». Tauler, 284
(41). — «Also er einen fAs in den douf gedet,
do globete ime der tyfel ...» Kön., 898. —
« . . an dem obterobent, so der douf gesegent
Wirt». Ittenheim, In Jli Weisth., 1. 7HÜ. -
«Einsmals ein dorfpfaff sang, als er den tauff
segnet: Sil fun» den paaren, a^ua den gensen,
vinum den gelerteo, per omnia seeula secn-
iorara». Fries, 44 — «Das wasser das in
dem steinen tauff ist>. Ziegler. Niessang,
D, 8 b.
Touffon, THofen, Tenffen, taufen, ein-
tauchen. — «Also du issest und trinkest, so
soltu einen iekliehen bis Un^en in sine minne
wunden» Tauler, 272 (47^. — «Ich bin allein
kummcn zu ttuffen im Wasser». Geiler, Post.,
I, 19*. Et«. ^ «Soltstu dein narren Uk^m
Ion » Mnnicr, Nb., 6 — «Xiemans (soll)
nie sich touffen Ion». Id , Luth. Narr, 69. Etc.
— «Wir töMffen ... die kindlin>. Ziegler,
Niessung. C, 4 b. Etc. — »Der tauff Christi,
der mit dem heiligen geist und fewer teuffet».
Bntser, Kener., L, 4 *. Ete.
Tongen, Tongeniich, verborgen, heimlich
Scherz, 1650. — «Dir sint eiliu herzen kunt
— nnd Olfen alles taugen: Oottfr. Str., 9,
104. Ktr. «Wfintnt laugen — mit den
ongen». Geisslcrlied. Glos., HO. — «Min oagen
— toiMtfn— sialeine— minnent». Gttsli v. Bhenh.
V, d. Hairen. 1, 346. «SoHchen trost und
tougeiUiche gottes gnade bedarf man niht einem
ie;relichen bihter fSrspreiten». Bihteb., 89.
Toujj;pn.Tonwpn, taugen. — «Ganfr hcrnider
in diu luter uiht nüt tougen noch vcrmügcu».
Tanler, 839 (58). — «Was der nsser mensche
bittet ... das tomoti wenig oder aomole nüi>.
Ibid., 233 (41).
Tougenbut^h, die Apocalypse. — «Von dem
tantz schreibt Johannes in dem lOt^^Miftdcft
ein figur . .» Gniden SpiL, 72.
Tongenheit, Heimlichkeit. Sehers. 1651. —
«. . . Als si ze kemcnatcn sin — In der
froawen tov^ttümi: Gottfr. v. Str., 1, 137.
Etc.
Tonwen. bethauen. Scherz, 1662. — «Ein
wol gedouipet ertrieh das weich ist daz man
mag segen und e;,'en». Tauler, 463 (80).
TrSebter. S. Trechter.
Tragen, du treist, trägst, er Imt, trägt.
Durchweg bei Brant und Murner
TrHglich, erträglich. Benecke, 3. 76. —
«Trübsal, die allein der glaub an Christum
träglich macht». Butzer, Weiss., a, 2 «w —
«Leicht und träglidi*. Zell, t. 4 ».
Traben, Treben, Tn-h^-r .Scher/. 16.54.
1658 1 Tropfen. — «2Va^, gutta». Ilcrrad,
179. — «... das si mir einen trahen» ihrer
Gnade nicht mösren versi-j-en 'Tottfr. v. Str ,
1, 69. — «Da soll ein tniiun wasber aiit mit
friheit . . . nenimen> Tauler, 258 (44).
Fig., nicht ein Tropfen, nicht im fr^rinpsten
Geiler hat: «nit ein Tropfen». — Gott thut
«als er es einen trtktn nttt enhOre». Tanler,
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- 868 —
29 (ßj. — Ueoschen, die sich «einen trehen zu
ime rfiffe nie genei^etent». Id., 81 (6).
8. Thräne. tDie heizen trähene vielen
. . .» Gottfr. V. Str., 1, Vi. £to. — «. . . und
mShtent «8 blnt«nde trdim herüber weinen».
Tanler. 449 (78) V.\~ — Es «wurdent gar
vU süsser mtnnetrt)^6n von sinen ongen val-
lende». Nie Baael, Bek. Tanl.. 9i7. Eto. —
«Mit weinenden Ireh^nen*. Märlein, 29. — «Die
ewige rüg, do alle treher genomen sint von
den aogen». Gebete, 15 Jh. — «... Do eie
(Maria Ma^dalenft) im seine Füss mit ircn
Trühetn vergost und im die mit iren Löoken
vseirflolaiet . . .• Geiler, Poet. 9. 115 «. —
«Lern heftitrüf-li boten bis zur Vergiessung
der Trähern». Id.. ächiff der Pen , 7ö & ;
TroBtep., X, 1 b. Ete — «. . . Das Wasser
deiner Trehen . .» Id , Xnrr 44 — c. . .
Mit der Lougc diner Treiten». Id., Bilg., 14
— «Wir seint in dem Tr^enUd. in dem
Ellend». Td.. Narr, I2ü^. — «Lond uns mit
eignen treJtern weschen». Murner. Bad. B,
H b. — cDrei trähern findst du auch dobei, —
die mein liebs kint j^eweinct hat». Id.. Ketzer.
F, Ib. — «Durch sein bitter weinen trehen^
— die all umb uns hie seind geschehen . . .*
Id., Bad., B., 3 ». — « . doch gosz er
manchen trühen aQsz>. Id., Virg., H, 8 —
«... wer mag on trehen -- den morf, die
arbeit all vcrjehen». Ibid., E, ti « Etc. —
Einer «weint das ein trehen den andern schlug».
Pauli, 38. — Laehryma, ein träheren». Oersd.,
88 0. — «Das tal der trehern». Winiph..
Mirand., 8- — «In disem tal der trähern».
Evang. Hess, A. 7 ».
Tram, Trom, Tramboam, Balken. Scherz.
1«.')."). — Vor 1 'HO hatte die Thoiiias-
kirche nur «hültzin treme und hiiltzin bünen».
Kon.. Ke^'. A. Ml - Papst Hi)nnisdas
«gap an S. Pctcr&müabtcr zft liumc einen
silberin trom». Kön., 52d. (Der mit Silber bc-
Ideidete Querbalken unter dem Triumphbo(,^en).
— «-'/»tJ iirob ein grosz ysen do mau den
trom in hat gehenkt der vor dem alten kemüt
hargesogen ist af dem rcfentor». 1424. 8.
Thom. Fabr. — Werden bei einem Brand
«bütten zerbrochen durch grosse Mtme oder
mnren ... die daruff fielent . . .» I49"\ Alte
Ordn., B. 13. — «Der mensche sol zft dem
ersten den tramteiM» nsser sinen ougen legen».
Taoier, 176 \ß2). -~ «Was aiheatn ein Dorn
in dem Ang deines Bmders, nber der Trom
der in deinem Aug ist, den merckesto nit».
Geiler, £v. mit UssU liQ i>. — «Wann ein
Trmm (Dmelcf. fnr Troni) da oben leg. so
kan nienian darüber tron der anders kein
ZimmermaDQ ist; . . . wann aber der Drom
»Qf der Erden leg, so gieng er darüber on
alle Irruntr«. Id , ! Marien, 20*. Etc. — Das
trojanische Pferd, «darein sie legten lange
träm». Hnmer, Virg., I), 8 J>. — Sie «ser*
spielten grosse lani,'ß bäum, — mit zweek
anlRbeten dicke träum, — die sie von bergen
reissent nider*. Ibid., R. 6 •. — «Mataen . . .
an uszgondc träm um den turn fiirhangend
gebunden». Eingm., Cäsar, 8il — in einer
Stadt, um einen Galgen an maehen, «stiesa
(inaa) ein irm iisa etoem hansa in dM ander
über die gassen*. Paoli, 195. — Einer ver-
barg etwas «hinder ein from nnder das dach».
Ibid., 201. — «Deinen {^ros.sen trom in'eigeaeB
angen (dn) nit sihest*. Zeil, y. 1
Im Allemannisehen sagt man fnothTTrmd
für l'alki [] Hebel, 2, *^7G Pei uns hat sich
TremeL nur erhalten als ügüriiche Bezeicbnuag
eines grossen, breiten, plumpen Mensehen.
Trtimun;:. Hrh ilk -■ «Sie bnweten^aueh
die tusamenträmung . . . mit ziegebteinen zs«
Samen» Bingm , Casar, 09
Trank, neutr.. Trank. Tränkchen. - «Dem
! selben gaben sie ein tranck, — das in von
allen sinnen awaaek». Hnmar, 4 Xeuer, 0,
' ö b — . Als in das tremtik von sinnen braeht».
Ibid., Ü, b «.
TniaaeBei, Dreaenef, Art Gewürs. ^ «Ge>
lübd ist geg-en ernten "Worrken an schätzen
als Zucker gegen Cori ander . ., und Tra$'
»enei gegen eim schleehten Mass». Geiler,
Pred. u. L, 85 ^ — <Dre$enei». Brant. Bisch.
Wilh.. J^l. — «Ein gütträueney aum haubt*
'ein Pnlver). Gersd., So b. — «Bin mageworts
oder dreseny». Brunsch^v , Mrdic , 176 b.
Göll. 335, führt Tresney unter den Arznei-
mitteln an, und erklärt es dorch tragea. tr»'
gena; was er hiemit meint, ist mir unbe-
kannt.
Trata t. Trotz. — «Gleieh morgens reife
'. er (der Bischof) usz eim trats wider hinweg».
Brant, Bisch. Wilh., 251. — «... der erber*
keit zn schmaeh und droftv». Id., Layeaqi^
168 n.
2. Zwist. Feindseligkeit. — «Zu Heidelberg
fieng an der dratz, — do richtents off da
dispntftt/. Murner, 4 Ketzer. A, 8
Ti at/.lieii, Kühnheit, Unerschrockenheit. —
«Sebent die Traitheii des Bettlers, das er so
tratdich wider die Obern redt, als krefUg ist
, die Worheit!» Geiler, Post., 2, 87 b. Etc.
j Tratziich. kühn,naerschrocken, trotzig.—
S. die Stelle Geilers, s. v. tratrhHt » Tratrhrh
zerstiessen sich zwen borg». Hrant, Donner.st
D. Ged.. 23. — Die Dominikaner sagen:
' können wir die Berner dazn brini?en dass sie
uns glauben, «so seiud sie alle tratzUch leut,
— und befesten unser sach mit streit. Muraer«
4 Ketzer, G, 7 — •Tratzlichtn wider^teen».
Capito. Verwarn.. A, -» — S aucii truUUck.
Trnnwen S. Trotoen.
Traawort. S. Troutoort.
: Tranwung. S. Tröung.
Trevhen. scharreu, schieben, stossen. Scherz,
Idüi. — «... dann trichet man kcsten in das
ilr». Conr. ▼. Dankr. v, 318. — «Ach lieber
früiidt. ich frern wolt sprechen — Das min
man uff mich wolt tnehem — Daran ich doch
nie schuld gewaa , . .» » Dia Frao vül
«alles rfr / » nir den man». J. Hnmaf, a,
4 b; b. a
Treehter, Trahtor. Trichter, Triehter. —
«Der for.ster bol i^'oben ein zuber und ein
trechUr in das trothusz». Ammerschwilur,
Ip Jh. Hanauer, Coastit., 346. — «Ibin sttaet
ein trehter uf ein vasz und schüttet win da-
rin». Hogo V. Ehenli. — «Nit sol man ge-
deneken das der Vattar den San herabgelosssa
hab «r dis ErdHieh la «iaam IMslfir».
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— 889 -
Geiler. Post.. 2. 94 b ; Hilt:., löO »; Arb. hum.,
121 i*; Pred. v. Maria, 11 ». — €Es ist uiub
ms l^CMh als nmb ein Treehter. Wann man
Wein in ein Fasz schütt durcli oin Treehter,
dieweil er iu dem Treehter ist, so laufft es
hindarch still in das Fasz; wann aber nicht
mer in dem Treehter ist. so faliet es an
^rgeln und blättern». Id., Emeis, Ü
Treben. S. Trahen.
Trehtin. Herr, be«. Gott und Christus.
Seherx. 1657. — «Ich lob dich, hane irehtm!»
Gottfr. V. Str., 1, 39. Ete.
Treibel S. Trübel.
Treiji^ern. für trahia^, treiem, aussondern,
prüfen ? Scherz. 1655. Lexer, 2, 1493. — Hat
man etwas genau untersucht, so ist man «wol
geireigert (var. getregeri) in den dingen».
Tauler, 7 * 17).
Trensen, seofeen. — «Gemere heisset aeht-
zen. trtnsen*. Geiler, Post.. 8, 17 *.
TresclM'ln. drcchsoln, — «8 sch. 1 die
kndpfo an dem stoapfelle aft trttdtdnde» .
ura. S. Thom. Fabr.
Trei»kam«M', Triskanier. Trct^urkammer,
be» die tbesauraria einer Kirche. Scher/., 2b)t.
1660. — «. . . din frUkamen und din trisor».
Gottfr. V. Str., 1, 64. -- «3 sch. umb das. Isen
do die bücbor ane liffent beschlossen in der
ImfaMMKr*. 1417. 8. Them. Fabr. — cl4 seh.
6 drige tage von der irrskamem zft decken»
1418. Ibid. — Die AussäUigen sollen nicht
«te den kor vnd frmcibaawr* 4er Kapelle gehn
Ontl.-Ordn., 158 Etc.
Trib, Treiben. — «Ewer eüich . . . wöllen
aller dinir ittm alten trüi nit weieben».
Hohenl.. C ■? ^
Trib and Trab, eigenUieb Trib und Trat,
in iltem bafeiteehen ürknnden oft mit Wnn
und Weid verbunden. Schnioller, 1,611. 677.
Tribs Weidetrift; Trat. Brachfeld dem Weid-
ganf öberlassen. — Bin Benr moM seine
Bauern «bescliirni'^Ti unil mit irift immI (na&
und holtz fiirseiien». Dial., B, 8 K
TribnlireB. tribnlare, drftngen. peiniffren
— «Würstu in dincin Oamüt vdii Ii ni bösen
Geist gevexiert, angefochten, getrtbulieri . . .»
Geiler, Bilg , 6> a. Ele {
Heute bei uns iriirlirm, dransrpn.
Trideniss, eine Art Zeug halb leinen und
kalb wollen. — «Obnen Seiden und Damasch,
anden Zwilich und Trideniss, halb leinen halb
Wüllen». Geiler. Selenp., 224 _ i/ie Sama-
riter waren «halb Juden, halb Heiden, wie
ein Tridenis». Id., P t >, 69 »>. Holl. Leu,
D, 5 heisst es: *l)ir(icndei, halb lynen, halb
Ii». — *DirdendH» auch bei Murner, Nb.
Trift. Scher«, 1662. 1. Fem , Viehweide,
Weidetrift — «EHe tn/t» , grosse Strecke
zwischen Bosheim und Meistrataheim, 13 Jh.
u. f — *Ist. daz die forster komment uf die
trift fini Wald), da in schade geschehen ist . »
S. Pult. 15 Jh. Weisth., 6, 893.
2. Ein Knecht der eines andern ^trift dftt
uf dem saiiueoznge ...» 1417. Alte ürdu.,
B. 12.
8. Fom. n. masc. das Treiben, der Drang.
— «Disen trift kuunent etliche lüte nit ge-
lidCB nd looint ktr wid dar». Tavlar,
' (fi6). Einige Zeilen vorher steht: «do (Ixitrüten
j inne iät». — «So das werg tu die trift und
die umbekerunge des menseben swinder«
starker . . . ist». Ibid , H9ü ((57).
j Trimeie, Trimmel, tremodium, franz. tr^mie,
I Mühltrichter. Scherz, lb62.— Die Müller sollen
«kein f^etregede uf die tnjwteye schütten noch
malen», es sei denn gewogen und verzollt.
1452. Alte Ordn., B. 18. - In einer Mühle
«sollen die steine von der trimmein gehen
also weit, als ein mittelmau ein gleich hett
an dem mitteifinger». fiibelnheim , 15 Jh.
Wcisth.. 1, 725,
Trinke, masc, Trunk. Scherz, lti62. - lic»
Bubern von Ebersheim, die den Stock hüten,
«git mcu iegclichcm ein brot undc ein trinken
winis . . > Zwei Frönern, «ein drinken wines
unde mfis». 1320. Weisth . I, 66ä. 669. —
Jedem Fröner an Artolsheim gibt man a. a.
cdri Mnhm wins». 1320. Ibid., I, ü9ä.
Trinklieb, angenehm zu trinken. — Die
Arzneimittel sollen «in ein lieplich trinckliche
gestalt* gebracht werden. Brunschw., Dist.,
33 b.
Trippel, dreifach, das frans, trij^lo. ~ «. . .
das die straff trippd si». Hnmer, instit, 112 b.
Trippt-I. Thor, Tölpel? ~ «Ich wult min
ewai^eUum leren (lernen). - so musz ich
disen trippd b5ren». Hnmer, Sehelm., a, 5 «.
Trippeltrei.Trippnltreppel, populärer Aus-
druck für Verlegenheit, Wirrwarr. — «. . ,
Oesehleht aber deren keine, so knmmen wir
doch uss dem Trippeltrei». Geiler, Ev. mit
Ussl.. U9 t>. — «... Und ob es sobon ist das
en trifll« ei so knmukettt wir doeh ose dem
trippeltreppel, und wissent Woran wir leiat».
Id., Post., a, 80
«Trlachwll, Urnen». Herrad» 187. Vergl.
Schmeller, 1, 570: Trittschwelle.
Triaael. S. Triiuei.
«TritToselin», Sobelt*Ente, Anas elangnla.
«7u f) ..\ die be.sten«. 1381. Al-itii. i s'h7, 2!)f .
— 1425^ Alte Ordn., B. 1. - *lJntfogtl*, 1469.
Broker. 22^.
TiSilieh. bedrohlieh. - «Per planeten MUefr
zeichen». Brant, Zammef. 1>. Ged. 26.
Trollecht. - cDas sint die froBsdkfen festen
getrungenen Betler und die trollechten Pfaffen
und Münich, die dort her kummen wacklen
und schnufen». Geiler, Bilg., 114«.
Das altdeutsche TröU, scliwedisch Troll, be-
deutet häutig Eie&e uud üLci haupt Ungeheuer,
Ungethnm; im mhd. auch ungeschlachter
Mensch. So noch sprichwörtlich bei Frank :
«der volle TroU», 1, »0 «; «die faulen Trollen»,
2, 44 «. Diesem Sinn entsprechend, wird trcO^
echt so viel sein wie gross, dick, plump. Da-
sypodius hat ein Adv. troiledUig, das er durch
cong^lobatim übersetzt. Die Bedeutung von
tcro^s und dick hatte ^ich auch in dem volks-
thüiulichen Ausdruck TroÜmaul erhalten, den
Göll, 134, für labeo gebrauoht. Auch Frisch,
2, .'.S9, hat troU für pross, «als TroUhirn,
grosse. Bim». — rersuneunanie ; Job- Trolle,
von Ittenheim, 1M\K
Trollen, .lich (roUen. fortgehen, sich davon-
maclieu. — «Mach dich bald von hinnen usz,
— fraB heim in deinee Idotten hnt». Mnmer,
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- MO -
4 Ketzer, N, 4 a. — «Ich rat in aber beiden
recht, — sie trolten eich geschwind und siecht
— über den breithart weit hindan». Ibid , 0.
3 ». — «Wie fein sie sieh künnen (rotten nnd
heimlich am hag abziehen» Zell, i, 1 >> ~-
«So dn jnen wideiumb das.silbig erstatten
Bolt, 80 troUestu dich davou» Ibid , T, 2 b.
Trolsch, Trolle, ^'cmeiner, nngcbildeter
Mensch. Vergl. troUecht. — «Kin armer trolscK
einfältig, sohlecht». Manier, 4 Ketzer, 1
Troni. 8. Tram.
Tropf, Schlagfluss, Lähxmin^', auch Poda^j^ra.
das franz. goatte. — «Den het der Schlag
gdieUagen oder der Tropf oder das Parli».
Geiler, Ev. mit Tssl.. löo — «Nun was uff
die selb Zeit eia siecher JUensch in der Statt,
den hat der Seblag'lc oder daa Perlis ge-
schlagen, die HanJt Guiies hat in gerürt das
ein halb Sit im lamm was; ir nenneus den
Sehlagk oder den Tropfe«, denn wenn der
Tropfin einer fallet v ,. , r In.', liinfellt, do
wart der Mensch lamm, und hetBt»et Paralisis ;
wenn et aber im den gantseii Lib trifft, lo
hcissct es gemeinlich Apoplexia». Id., Post,
3, 9a »»i Bros., 2, 42»>.
Göll, 818: «Apoplexia, der Schlag, oder
Hand Gottes, dei /' p/"»
Tropfltn^eu, tropfen weis. — •Tropgänffen
harnen». Fries, 167
Tröech, Dröt^ch.Tröseher. TrM eher. Scherz,
26b. — cWic man den dröschen das korn ver-
dingen sei», iwr?. Bist, de S. Thom , SeA. Eto.
— «Do heischet der trösrh, do crip demmeder>.
Coar. V. Dankr.. v. 404. — «ZU dem tröschen»,
strassb. Haosname, 1418. Bte. — Er «macht
ein solch collation, — vier tröscher möchtent
mit beston». Marner. Nb., 21. — «Oren und
UM (des kalbi) selnd . . . nicht gat zu
speise, anders dann den Mtoehem und hecken».
Fries, H2 ^.
Trösdien, dresehen. — «Swanne man des
bischoves korn tröschet ...» .'«'tadtr.
Grand., 2, Ö2. — Der Waitzen wird uicht auf
den Speieher gethan, «er werde denne gar
^^ 1 n'-frfischen» . Claus v. Blov. - Das Korn
*trosch(H*. Wolfsweiler. 14ö8. Burckh . 8S.
Etc — «Seen, Mtsdhen, malen . . .» Geiler,
Christi. Kün., aa, 3 «. — «Rin q-nf Hert/,
wartet nit Got ze dienen bis dab man es»
swingen musz, und man stets musz uff im
Ilgen rc tröachen*. Id., Brös., I, 88 « -- «Do
stund ein bucr in der schüren und trusdt».
Pauli. Ha.
Tr»8ch«'r. S. Tröfich
«TroBchunge, tritura». Ilerrad. 183. - «Der
magcsot der noch . . trosrhung blibet . . .»
laye. Hift de S. Thom., 39».
Trossen. 1. 3Iii einem Tros.s /icheii, hernm-
siehen. — «Lumpenwerck ist euch kein schand,
— damit ir trösten über iand». Murner. Luth.
Narr, 72. ~ «Sie haben weder macht noch
stcrck, — und trossen nach mit lumpenwerck».
Ibid., 62. — Ein Bauer «gieng umb den tisch
(eines Edelmanns) herumb trotaen». Pauli, 39.
2. Sich trossen, sich davon machen. — «Nun
tro9M dich bald, mach dich davon». Mnmer,
Lnth. Narr, 117.
TtoMer, TroMiarer, Trotikneohta dl« die
Packpferde fähren. — Es waren 640 Pferd.
*tro»aer, schriber. wagenpferd uszgescheiden».
Brant, Bi.sch. Wilh., »29. — «Von trossierem,
wagenpferden und andern zöge vil volckt
in». Ibid , 285. — tTrotser, die dem heer-
hauffen urab des g^eringen gewinns willen
I nachfolgen, als ist waschen, kochen und der-
I gleichen». Bntzer. Treger, B, 4 — «Sn
;:russe an/.al irosser . . . bi dem liger».
. Eingm , Cäsar, 47 a. ]Sxo.
I TrSnten, sieherM Geleit Terhcissen oder
(.'eben. S Iirrz. 1666. — «IMn über tresclle,
• der het mir verschriben, welle ich in it mir
\trMen, so gesehe er dich aar R^erne». Nie,
Basel, 14iii. - Die 3Icister «sullent nieniati in
die stat lösten . . es &i danne . . . mit des
' ratee willen». 1971. Kdn., Beil.. 94 — Der
Vogt «soll Ii ' 1« ui auf dem mestatre trösUn
I eine meile dar und dannen». Dettweiler, laSu.
I Weisth., 4. 680. — «Do wnrbent sfi das sfi
der konig für sich tröste». Clos . 47. — «In
dem friden kam Achilles gen Troje, also noeh
ime gesendet und geMM was». Kdn., S9ö.
— «Wen stl (mmM, dam Ikieltent tö «■>. Ibid.,
487. Eto.
Trott«ttlie1i, getrost, gnten Hntbe. — «Der
XVI bontgenosz bin ich, ~ und reit euch zu
! so troatenliA . . .» Muroer, Luth Narr, 6&.
' Troater, Trester, das was fibrig bleibt von
ct^y■.\- das man aas.sclimeltzt oder aospresst.
Trehttr, faeces, Graff, ö, Ö47. Schmeller, 1, 678.
! Kooh hente bei uns in Atätedrotitr erhalten.
-- «Mutt: hpi^set hy nentrosteren». Gersd.. 9?i «.
Tröstuiiff, Bfirgsebaft, sicheres Geleit.
I Sehers, 1667. — «. . . wttrd oneh der etofas,
darumb wir in die trostunge al ^^pselt hettcnt,
gerihtet zwüschent uns . . .» 1344. Ais dipl,
2, 178. — 4 ^ dem knellt tnmttmff Martin
Brehter abezftsagen». 1461. S. Thom. Fabr.
— Entflieht einer der sic^ mit einer Kloster-
frau vorgangen, «den sol man nyemer kepi
^eleit noch froxtung j^eben, er habe es dann
vor abgetragen». U8U. Alle <irdo., B. 3. —
Es ward zugesagt <tro»tung und geleit allen
den so mit (dem Bisohof) einreitea». Brant,
; Bisch. Wilh., 263.
j Trot, Draht. — «Ein Schuhmaoher macht
hitiden an die Bürsten ein Trot. und zücht
mit der Bürsten den Trot in den Schach,
hindennach so sohneidet er die I^iirst ab und
wiirfft sie hinwcpr. und bleibt der Trot allein
im Scliuch*. Geiler, Brös, 2, 46^. S. aaek
I Bürste.
Trntbaum. S. Trotteboum.
l Trotte, Kelter. Presse. — tTrote, prelum».
Herrad. 189, — «Die trotte» der Äbtissin von
Eschau zu Westhalten. 1849. Weisth., n, m
ilau niusbte die Trauben «uf die froi(e»itra^'cn
und mit schuhen trotten». Glos., 184. — Sie
«fürtent die drottm . . . in ir stctte». Kon.,
(>94. Etc — «Ein iiuä uud eiue trotte da-
inne». Türkhcim. i:^61. Reg. A, Sia — Ich
habe um «den wingarten einen r.nn c^emachet
und eine trotte darin gemachet». Tauler, 61
(12). — «Uastu vil Reben ... so bedartito
vil Fass und musst ein Trotten and Kelter
ban». Geiler, Brös., 1, KJöoj Bilg., 14«;
SoUff der Pen., 84 >. — cBia irsMe wiia.
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- 361 -
pnas«. Brunschw.. Medic, 175 «. — «Der
Wein ... ist ausz der Trotten gerunncn».
Nachtitf.. Psalter, ao. - Der Herr lässt «sein
trotten mit wein und 51 . begOBien werden».
Warm, Trost. 4 b.
Trottebonni, Trotbauui, senki ecluer Balken
zum Pressen der Trotte. Scherz. 2öö. -
«Flösse, gemäht mit grossen höltzern als
dtviteboume: Kon., 6tst». - Cliristus tliesz
sich trotten ander dem tnUäboum des heiligen
krützes». Oswald. — «Man niass ein Baum
biegen dfeweü er noch ein Zweig ist; las»
in EU einem Trotbaum werden, und biig du
in!» Geiler, Ev. mit Ussl., iö i>. — «Treib aus
deinem Avg xnm ersten ein Trotbaum». Maiih.
7, ö. Ibid., U4 l». — «Wer in Bim oug ein
trotbaum trag, — der tag in draes». Brant,
Nsch.. 24.
Trottehoi, dem Ortaherm gehörendes Ge-
bäude, wo er den Krtraj;- sriner Woinlesc
kelleru lässt. — t\H/ tioiteUus /.a Küushcim,
. - . ae Sigellzheii . .. 1^98. .\ls dipl.. 2,
99. - Zu Richo.shciiii, 1352. Cart. de Mulh..
267. — In der .Vbiissin von Hohonburg ttrott-
Ä«Ä sont drie biitten Bin». Ingniaisheim, 15 Jh.
Weisth., 1, 749. Der Kelter derselben zu
Bosbeiui soll <ir trottthusz und ir kelre be-
warea». 15 Jh. Hanaoer, Constft., )tlb.
Trotten, KeltLi ii. Scherz, 166«. — «Ich solte
ttÄser dir trotten süssen most». PreU. Ingolls.
— «Der Trübel muss vor gOrotM werden, ee
man trinck. 'it-ikr, Eincis, 62 b. _ cWütu
das der Zumloi tjui und dürr werd . so
mustu in suber tuatrotten». Id., Bilg., U —
«Die dritt Schell ist die riHieitliou truilen
durch öchazzungen. Fruiiuugen . .» Id.,
Narr., 196 K — «Christus gab ir kein Ant-
wort; verachtet er sie? nein, er wolt V(m ir
trotten ireii Glauben» Id.. Ev. nUt üssL, 44 b.
— £in Geiziger «ein gaiitzea Tzg kan man
kora einen PfV-iing von im herusz trotten».
Id. Bros., ü, 'rA ' _ «Sie hetteu gern heruss
?€trottet dass er helle gesagt er wer ein kanig».
d.. Ev. mit üssl., 67 — «Der wein, 80 er
erst getrottet würt . . .» Fries, 4^ b.
Trotter, eine Art Tan«. — cWann die
jangen Hetzen in der Kochen gern tant/efen,
so mag man inen gar leichtUch off der Laufen
Hhiahen, so uemen sie einander bei der Hand
und farcn uiiibher und nemen wenii^ war der
Lauiiii, oh er den Trotter oder den Scheffer-
tantz schlac h . wann ettwann einer nur auf
ein P.rot.^iiis.s krjitzet, das ist inen prenug zu
cim Tiiutz». Geiler, Brös., 1, 18 ö. — . . .
das er muss dantzen an dem gzotter — den
westerwelder und den drotter*. Rrant. Nsch .
*W. — Es war ein damals neu autgekommener,
in ganz Deutschland sehr beliebter Tans.
Zarncke. 430. Das Wort kommt von trotten,
treten, trau/., irutter. Ohne Zweifel was mau
heute Hopser nennt
Troan^, Tröuong, Tranwung, Drohung.
— « . . Das sie niemand hat küunea erwecken,
weder durch TrStm^ Gottes Gereehtigkeit.
noch daroh Ermaniinir Gottes Biirmhor/i^,'-
keit». Geiler, Geistl. Spinn., p, a »*. — «Tröw-
dw Obarkeü». Id., Pnd. a L, 67 ^. -
«Euwcr grosz drauwung mögen Hut nit
zwingen». Adelphas, Khodis. C, a t>.
TroMwort. Drohwort, Drohung. — Der ist
. in Narr, «der sich an BOlche trouwort kert».
Brant, Nsch., lUü. — «Wie kan ich mich an
trMmrt kerent» Munier, Nb., 12«. — «Die
trouwort der pein und der schreck des todes».
Wimph., Chrys . 17 ». - *Trötoort». Ibid. ~
«. . . ei sey mit guten werten oder mit treu-
tcorten». Zietrier. Biiclil . C, 2»
Trowen, üroweo, Trouwen, Tröwen,
Trenwen, droben. ^ «Hast dn gÄt gewannen
mit tröuuende . . .» Bihteb , i>4. — «. also
übe er ime mit beiden fasten trowete». Tauler,
372 (64). ~ Gott hat vns «in viertzig ioren
i^Ar dicke geironen . . . ^'li h It u vun Nynive,
den unser herre ouch gar grawelioh Inno»*
Nie. T. Laufen. Ootteefr., — «Der bisehof
lag ir Taate an mit bette and mit drowemh».
CioB, 148. — Er «Irotoete dem künige, er
weite In entsetsen». K9n., 468. Eto. — «So
trouwetent ime . . . daz sä in dötcn woltent».
Eis. Prcd., 2, 117. — «Also habent g^ruwet
die Juden Fetre und Pavlo». Geiler, Sflnd.
des M. 63 »>. — «. . das du mee fürchtest
das Tröwcfh Gottes denn das Trövoen aller
Menseben». Id., Poet., 8, 69 e. Bte. — «Wer
nit dann trotoen dut all tnfr, — do sorg man
nit das er vasi schlag» Brant, Nsch.. 41. —
«Din zung sol trowe» reden nit». Id., Faeetna,
A, 6 — «Als (rinrrn ist bei mir verloren».
Murner. Schelm., k, 7 b. — Du *tröwest za
ventonifren mir». Ibid , d, 7 >. — «WiÜ er
brennen, stechen, houen. — bo miisz er vier
jar vorhin drouen*. Id.. Nb., 64 — «Wan ich
von deinem freute«)» stürb . . » Itf., Lntli.
Narr, 116. — «Pferd das sint fast streitbar
thier. — die träivent uns kriegsnöte schier*.
Id., Vii|f., J, 6l>. — «Wann sie dir nit kännen
stauweu, - so habent sie dir vil me ge-
trauwen». Id . Luth Narr, 18. Eto. — Seinen
Gegnern hat Slahomct «die hellen fttnmuH».
Adelphus, Türk, H, ö — «Der engel . . .
der ouch das sterben tniwet». Wurm, Bai., e,
4 b. — «Sie trotoeti^n im mit blossen aebwerten».
Ringm.. riisnr, lü8 — Es hilft nun «weder
lügen noch irauwen*. Zell, k, 3 — £in
Kirchendieb «MboBi einem Bild*. Panli, 20.
Etc
Trübel, Triubel, Treibel, 'iraube, Scherz,
166«. — «Ach, redilichez triubelblu f. ^ (Es ist
Maria gemeint). Gottfr. v. Str.. 2. ]li — Die
Bannwarten von Sigolsheiiu «suUent brechen
eine bendele trübele, die einen snber bedeeke».
1320. Weisth., 1, 660. — «Die sunne wurket
in die tr&bd*. Tanler, 17 (4). Etc. — Wegen
schlechten Wetters im J. 13o8 blieben «die
trtiM rott and unzitig». CIos.. 188. - «Dirre
trÜM ist wol gestanden t^cgen der sunnen».
Oswald. Eto. — «Kin zynnen stentener mit
mntrüM». 149Ö. Ladw. v. Odratzh. — «Zum
CrAM», strassb. Hansname, lüttö. — «Den
Treibd der an der Reben ston bleibt . . .
den fressen die Vogel oder er g^räret». Geiler,
Emeis, 62 b. «1hg man anoh ablesen von
den Dörnen Trübet?» Id.. Post., 3, bl a. — «Es
ist Gewonheit an dem irdensehen Dantz das
man naadeilt Opfel nad Biren, Kirsehen, JnU>«2,
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- «88 -
NÜ58 and derfldehen Obs». Id., Bilp.. 22r. a. I mm>. strassb. Haasname, 146n. — Man soll
Etc. — «. . . Der irjfbel der ans erfreut». ' «keine trumbe slahen, es sy dann ein sack«
Braut, Boaenkr. D Oed , l^. — «Die «eitigen pfiifer daby». 1382. ürk., 9, It». Verboten,
trübel . . .» «Fy^'^ii "lul trübel*. Adelphan;, S'achts «kein trumme ztt slahen, es sy dann
Fic, 133 a. 141 «. — *Trübel oder weinberen». , ein »aokpMer doby». 1486. Alte Ordn., B. 8.
FriM, 38 *. — «... ab venig man ab dorn- 1 — «Diese tanteen und springen und brueheii
beekeii treubd . . . lesen wirt», Wurm, Auf- Trummen und Pfeifen». Geiler, Narr . 162 —
lepiog, a, 3 «. ' <£uer Leyengratias ist: wolan, pfeif uff, mit
Trnfahi, landstreielieriseb. Trafator, Dn-jder Trummen bammerlin bmiunerlin bnm».
cange, 6, 686. — Kommt in Ärmer, so sagt Id., Ev. mir T'-l,, 5^) — «Ein Bauer der
man «es ist ein trufeht mensche». Tanler, höret lieber etwas schlaben off der l'rumuuH
60 (12). oder nff der Beneken. dann da« er borte ein
Trügenhaftip:. triifrcrisrh. — Die Welt ist kostlichen l^feistcr rtv an ein gut Stück nff
*trügmhafiiig*. Wiroph., Miran(L 2. der Orgien mauhcn». Id., Emeis, 74 —
TraguM«, Trog. Sehers, IMO. — «Es mag «Schlag nff» sehlag nff mit beiden frumciM.
übte eine trügnisse sin, das dich der füfel Mnrner, Loth. Narr. 9P. — «Da hob sich
gerne wolte irren». Nie. v. Basel, ms. — Eti . erst ein grosz geschrei, — der mann, der
«dahte in alles ein trügeniase und ein spot».
Id., Bö. — Da Alexander «in den tempel kam
mit drüffnisse . .» Kön., 313.
Triihter, Drnhter, Tr&der. — 1. Latte.
Sr Ii I I I eller, 1, 646, Truehter. - «16 4 omb
druhiern, das man stickete*. 1427. S. Thom
trummen manoherlei». Id., Tirg., B, 4 b. Etc.
«Hebt ans die trummen . . . mit sarobt den
harpften». Nacbtig.. Psalter, 206. — «Ein pfiffer
und trunuHtehlafet», Panlf, 988.
Trnmnipn, trommeln. — •Hürnon, trummen
. .. . uüd aiiücr gcwütc». Uutl Ordn., lf»H. —
Fabr. — «4 sch. nmb stützen and truhtt4Hren ! «Sante Peter trumte an die backen, — Das er
in den capitelgarten». 1436. Ibid. — «Pro . . die antier weite erschreeken». Conr ▼ Dank.,
trühiern und ein schelboum zd den beiden im ' v, 89.
garten, 26 M. 1489. D»id. — «15 ^ nmbl Tnunnat, Trompete. — «IMe Tnmmet
trühteren and zünegerten». 1460. Ibid. ^epT^n dem Trummeter ist sie eng, aber bei
2. Lattenzaun, Palissade. — Wird ein in dem End weil . . . Ein Trunimeter trummetet
einen Hubhof gestelltes Hermpferd «binden bis die Schlacht zergat . . bis in den Tod
zA den trüdern ass» gestohlen, so ist der trummetet er» '^M)<^r Narr., 202 «. — »Die
Huber verantwortlich. Heimsbruuu, 14 Jh. Jaden hattent 2'rM»/ir/f<frt und Hörner, und wenn
Weisth., 4. 91. sie woltent ein Spend Treben, so liessent sie
Trülle. Trüllbübin. Metze. — «Hangt etwan voranbin irummeUn und busanen. a!s man hie
dein Hertz an einer üppigen Trülkw. Geiler, zur Battstuben blusct». Id , Post., S^, 11 —
Ev. mit Ussl., 154 B. — Du sollst mit deiner | «Sie jubilierten mit Drummetm und bosnnen».
Pran nicht «unibf,'on als wer sie dein TriVr Adetplius. Tiirck., F, 2''.
und dein Biibiti». Id . Brös.,1. 107 «Schelten | Trummeton, trompeten, Trummeler, Trun»-
ist, so du eini ußenlici) in das Angesicht seine | peter. — S, auch Trummet. — «Man musz in
sündlicben Gebresten oder Laster sag.st und pfiffen vor und singen, — trummeten, beucken,
sprichst: du Dieb, du Sohalck, du üppige orgel schlagen». Murner, Nb., 260. — Wie
IVfljl, du Lügner nnd desgleichen». Id., Sund, kann einer sein Buhlen geheim halten, «der
des M., 86 a. ~ < . . als ein stirnlose un- , das selb meldt mit pfiffen, gigen, — mit frum-
schamhaftige Trüllbübin ...» Id., Christi. I mf{«n and mit singen. — «das dnroh die gantz
Künigin, EE, 6 i statt musz erklingen». Id., Geuchm.. t. 2 _
Triillgaat, Trumpelgast. Vergl. Trüüe und j «So bald trummetm gab ein thon, — da füren
Trumpef. - Wer za Gast geladen wird, soll I sie vom gstad darvon». Id., Vlrg., O, l —
keinen Hund mitbringen, «und bei dem Hund Miscnus, «der so fürtrefHicli was, — das keiner
verstand auch ein Trampel oder TrüUgast, i nie trummetet baae, - za streit die man be-
dtnn keiner sol kein Trumpeigast mit im i wegen knnt*. Ibid , R, 5 b. — rDle weebter
bringen». Geiler, Pu.-^t., 3, 4,'.\ ^' ■ In Grimms musten pfeiffon und trumeten* l anli. 30 —
Weisthümern« 1, ö52, heisst es: «das Gericht [«Es het ein iede legion trummeier». Rin^.,
hat Maebt einen Dr^Sgatt eti laden*. Beneeke, I Cftsar. 7 b.
1, 485. hat das Wort rnit einem Frageseiohen, I Trampel, gemeiner, ungesitteter Menseb.
das ich stehn lassen rouss. j — Unzüchtiges Weib, Benecke, 4, 188. —
Trilltmiim, Trobelraiura. — «Das heisst I Wer kq Gast geladen ist soll keinen Hnnd
ein TrüUmust, so Erbsen und Weissen under mitbringen, «und boi dem Hund verstand aueh
einander gekocht werden». Oetler. Sclenp., i ein 2'rumpel oder Trüllgast, denn keiner sol
99M b. _ «Ein Trubehmus oder ein geknöptlet ! kein Trumpelgatt mit im bringen*. Oeiler,
sruss, da Erlisen und Gersten ander einander i P<' * , 43
gesotten ist». Id., Narr., 8ö <*. I Ti umphieren, steht wohl für triumphieren.
Trom, abgebrochenes Stfiek (Daher Trilm» I — Stiefel «lauft jetannder rampUeren, — wil
mer.'^ — !U. Fi^lsen «knüt/sclien da;; Schiff) I mit der weit ffIMIpMfreit». Vnraer, Loth
80 gar zu trümmen, — das wenig usz dem j Narr, 87.
scbiffbmeh sehwimmen*. Brant, Nsch., 105. — | Trunkener Bolts, Trunkenbold. — «Frawea.
— Murner. Xb., 2«; Luth. Narr, 119. I8H. ! die hose Mann haben, trunckenc Bölt: . »
ä. BubetUrum^ Bubenstück. ' Geiler, Bros., i. 56 «. — <Wa ist einer messig
Tm»e, Tciuib«. Trommel. — «Zur Imm» i im Alter, der in der Jufeat ein tnmdm Bett»
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4
- a63 —
vas?» Id., Narr., 172". — Diese Bedeu&arl
ist wohl nar ein Geilerscber Witz ; konnte
den Predi^r nieht nnbekknnt sein dass das
rechte, längst f^'-obräuohliche Wort Trunken'
bald war; öoU, das alte batd, strenuas. ardaas,
das »o hänilgr in lügeiiii*meii «rteheint. «o
wie in andern ZasammenKetzungen wie Li)<:cii-
bold. Witzbold. — lOltt war ca Mülhaasen ein
«Bibliothekar des Bahiiltoib» Namem ZVtmJten-
boltz.
Tmnkhaftiff, trinkbar. — «£6shaftige oder
tnmkhaftige dinge» verkaufen 1478. Alte
Ordn , n, iS.
Truntzel. Trfintzelin, sobst von pedere.
~ «. . . Wenn ineii ettwenn nammen ein
TrünUelin nngeverlich entfarcn ;-t . .>
(xeiler, Post., 4. 07 — «Das »eiud die
Sehleieherlini^ dl» Ton dir selber nssgon. die
Trunttdn solt du beichten». Id., Bros., 51
Truntzeln, pedere — «... Da saget sie:
er thnt eben Zeiehen als mein Hindern singet ;
. . . also firntr sie stracks an zti trmitzUn
immermeder and mocht kam uffhören, darnach
allM Freitag wenn ale ein Wort redt, ao Hees
sie ein TnmiäLM darnff». Getier, Brde., 2,
ftl b.
Trüaen. S Drüsen.
Trü»H«'l Trisael. RüsRel, Maul, Kachen.
— «Sich Leuwen und Boren an. wie sie
Clawen, Zcn. Trüttd haben». (triUr. Narr.,
Bit n, - «Stiind nummen der Küni^' do. du
hieltest den Trussel zu, und Gutt ist cre^en-
wertig do, den entsit7.e8t du nit*. Id , Post..
Ii ^. — «... 8o du mit deinem I'russe!
schwaderst und sag^t was du in dcini Sinn
haat». Id.. Ev. mit Ussl., 12 ^ Ktc -
Er «stoszt das essen in den drüsael*. Brant,
Nsch. lUU. «Etlich die sint also ful, —
^vanTl sie den löffel zu dem ninl — dunt,
hencken sie den offnen trüsaeh L c. « Da-
rum b hab ich hie bisr (Üebiss, bereit. —
das man sie in den triasel leit . . . und knipf
doniit den Irissd zu». Murnf»r. Nb., l'J2. -
Einem «uff den Irüsscl schlagen». Tauli. lOih
— «In der beicht . . . wollen sie dem armen
priester irc triia$fl und mfiler in die naeen
blossen*. Ibid., 140.
Trut adj. geliebt; snbst. Geliebter. Scherz.
ItiiS. — «Ir herze swärc — Nach ir trut-
herren wäre». Gottfr. v. Str., 1, Ö2. — Christus
«and sin liebe trut niQtcr». Bihteb., 75. -
«Jhesna sol sin unsers herzen geminneter
trut». Verse. Brief b.
Tmt, Liebe. — «.\lso her .Toseph cin7\ocl<.
den bet im aeio Yatter gemacht von suuder
Trut vor den andern Sunen». Geiler« Bros.}
I, 96i> — Trut ist. bei Geiler, so viel wie
das ältere TruUchaß. ^
Trais. S. Dntt».
Trützolman, Dolmetscher. TrutscMman,
inurpres. Scherz, lül'^. Benecke, 124. Das
frans, trnebement. — Der Snltan entiiesa den
Kaiser nnd «^'ali ilnn ein trützelmon oder
gleit&roan». Adelphas. Barb., 49 b,
Tratslleb. trotelg. kühn. B. aneh tratMkh.
— «Ja sol ich einmal trüt^ürh t ^1 ti- Karsth.,
cc. 3 ^ — Qott hatte Job. Uus «ein truts-
UäUH geist gegeben die warhAit an Terkfiiiden».
Oapito, Tregor. C. 4 «. . wie trutztieh
er uns wolle zu boden stosaen». Id., Carlat,
a, 9 b. — «Wie kan doch (der HenReb) -wider
seinen schöpffer so tnUzlich hAWiWcn]» Wurm,
Bai., g, 2 ^. — «Kccklioh, drotstich und an-
ersehrodcUeh». Brnnfels. Zehnden, d, 1 b.
Tiiiwe, Treue, Vertrauen Sclier/, 1673. —
« Jittwe und and worheit süUent ir zft allen
menseben haben». Nie. Basel, Bek. Taul.,
18. Etc. - Otto von Witielsbach erschlug
König Philipp «in g&ten trutoen» (während
der König ihm tränte). Clos., 143. Ete.
Trlhvo, Getrüwo. adj., treu. - Gottes
Gebot ist «so State und so gctriutoe ...»
Gottfir V. Str.. % 106. Ete. - «Bis ffeMhoeh
Tauler, 400 (60). Etc. — Die tgetrüwen des
hohes >. KöUh 49«. — «Wer uf erden nie ge-
iruw wart», der wird ea dnreh den Besits
eines Diamants Altsw.. 4 !. Etc.
Trüwen. GetrUwen. Scherz, lü73. i. Tranen.
— Wir wissen nieht «wem yeMtwen — Wände
man uns vil gewaltes tftt». Gottfr. v Str , I.
132. Ete — Man soll «dem ussern menschen
. . . nOt garüwen». Taoler, 2t9 (49). — «Also
wurdent sü mir alse holt und gdmuent mir
alse wol . . .» Nie. v. Basel, Bek. Taul , 41.
Etc
2. Sich anf et^v"l'; vftrlassen, hoffen, sich
getrauen — « . Ich trage ein kint — Des
entrHw \ch nimmer genesen». Gottfr. v. Str.,
1, dQ. ■ «Rede was du wtlt, ich getrüwe es
zh gütte, ich wöll es woi liden». Nie v. Basel,
Bek. Taul . 8. Bic. — «Er trütoete wol, das
er in .^ulte angesigen». Clos., ö). Etc. —
Kaiser Karl iV «fAr umb und umb zh klustern
und stiften, do er gros heiltftm truu>ete zA
vindende» Kön , 48?. - «Ich getruwe zft gotte
Uül. <ias nnsere schatzkamer geltz me mer
gebreste.. Id.. 389. Etc.
Tube. Dube. Taube. Scherz, lö?3. — Man
hat «dem rappen kernen fürgeroalct — Der
der tubrn solte sin». Gottfr. v. Str., 1, 148.
— Noah «sante eine tube »s der archen».
Kon , 24H, — Der h. Geist «in eiare tubeti
bilde ob ime do erschein». Eis. Pred.. 1, 72.
— «Zur duben», strassb. Haosname, 1332.
Tabenkropf. «Funius terrae. Tuhenkropf».
Vocab. upt., b\. Fnmaria, Goir» Onomast.,
47H. Fumaria offloinalis. — Noch im Elsass
üblich. — «An dem dubenkroff*. Feldname,
SchiUei.sd,.rf, 1429.
Tubbo». Dnpbns. Taubenhaas. Die Herren
hatten allein das Recht ein solches zn be-
sitzen ; den Bauern war das Taubenhalton
untersagt. S. Seigneurs et villagea. £U4. —
Ritter Götz Burggraf hat sn Siiwlweyenheiin
•eiti st ein in diiphus*. I40B. — «Die dt^pku»'
matte». Eosheim, 1433.
TUbiscb, adj. von Taube. «Die Einfblt
on Fiirsichtigkeit ist ein Torheit, sie ist nit
tübitchi besunder eselsoh». Geiler, Seienp.,
m :
Tnehmann, Tuchhändler. ])lur. TocblMt.
— Horner, Nb.. 87; Müle, F, 2
Tage. S Duge.
Tng:<'nthaft. sanffmiithitr. «Selit: sind
die Tugenthaften, denn sie werden das Ert-
reioh bositnen». Matth., 6, 5. Oeilor, Solenp.,
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— 884 —
98 b — «Betracht das Gott barmhertiig, pütig. Brös.. 2, 69 Etc — «ypTnroth wolt
milt. tugenthaft ihl». Id., Bilg., dO K — tWenn
ein liuiui tugentfutftig und frdlieli iit . . .»
Ibid., 146 0. Etc.
Togenthafti/^keit, Saatimutli. — «Die
Tugend der Tugenihafti^tntt manBOfttudo».
Oeiler, Seienp., 96 J». Etc.
Tul. S. Uul
Tnlsch. S Dulsch
Tüme, Dame, Daumen. — «Den turnen wigt
man zu dem fteiteh». Brant. Nsch . 97. (Der
buuen . . . ein grossen ihum*. Braut, Nsch.,
17. — «Die tAfln» der sUdt». Id.. Bisch.
Wilh., 24Ü Etc «Ein nisiner thurn da stat»
3IurQer. Virj;., T, 2 - «... desselben
Uutint» hoch bei dem daeh». Ibid.. F. 2 —
— «. . verhüten porten und die statt, —
und warten uff den thürnen». Ibid.. d,'J^. Etc.
TUrnen, in den Thurm, ins Gefängniss
sperren. — Wer Bürgen stellen kann, ilcn
soll man nicht «fohen oder tümen*. Düinbacb.
Metzger legt den Daiinw auf die Wage, um lf> .Jh. «Nit därnen oder blochcn für frefel*.
sie herabzudrücken) — «. . . das er da lag recht
als ein blom, — die abher bricht junckfrew-
lich thim*, Horner. Yirgr., e, 1 (virgineos
poUex).
Tomen S. Tkimdm.
Tuuip, Tnmplich. dumm, unvernniifiij,^. —
«Die tumben vihe». Tanler« 251 (41). — «Uarzu
Hatlgau. 1490. Weisth., 5, 406. 609. — «Von
Kecht sol man in tümen, foltern und in mit
Ketton schlagen». Geiler, Narr,. 182 Arb.
hum., 14 »>. — •Thürnen, stocken ...» Zell,
y, 1 ». — «Blöcken und turtusn». Dial., B, 8 »>.
Türren. S. Gelünen.
Tnrateri«. durbtig. — «Man sol den («rtf-
ist nieman so kranu- noeh so alt noeh so l terigen trenken . . . ünser harre hat den tut*'
tump*. Ibid.. 404 (7U). — «Es stot geschriben ' («rij^^fi getreiikf t». II. Mcrswin,
das er (Hiob) mo tumpUch wort gesprach*, i Tüi'atig. S Geturstig.
Ibfd., 866 (63). { «Tarstadlle, postis, et ante». Herrad, 187.
TUmpf(>n, dampfen. - «So daa der minne
tampf tumv/et ...» Altsw., 66.
Tone, Tflnne. S. DBnne.
Tang, Getünge, Diintror S.-horz, 1677.
Twuhen, Zwahen, Zwagen, waschen.
Scherz. 1682. — «Siniu wort ensiot vil wol
^hoofftM*. Oottfr. V. Str , 1, 66. — Sie reinigte
die Armen «und hvug in selboi ». Kön., 373.
•Twnga^ stercoratio*. Ucirad, 181. — «Strow i — «Eines moles hctte sü (Scmiramis) das
ond geUt»u99 »oll ein abgehender Lehner aof honbet getragen ...» Ibid , 847. — cDie
dem Hof iMMn. 1S9I. Wilgotheim Str. Bez
Arch
Tttngen. dängen. — Hitt um die Beben
jun^rcn Kind entsitz»^n f^iir vi-* das gesaltzcn
Wasser wann sie grindige Kopf haben, ond
fdrehten man weil inen damit MaAm nnd nie
«zu tüngen». Gulden Sptl, 4C', waschen». Geil»'r, Pal Nosi., M, 4 f^. - «Da
Tünne. S. Dünne. sihest wol das die Kind die ätielinutern haa.
TflpAi». Punkt — «Doreli die KraA, die | die Kind sind verfaren ... Sie neethi in
in den Himeln ist. werden bewegt alle Himel selten, man s;iht in übel zc c^sen». Id . Emeis,
als in eim lüpflin . . So ist es verseenlich das ^ 26 >*. — «Es scind ettliche Beicbtvetter die
Got im erwel daa eelb Tüpßn im Bimel, da • thon gleich als die Seherer die einem fweJien ;
selbst ist sein Thron, das ist gegen Mitter- , dieweil sie gcmechlich Laupen nfFsrhüttcn, so
nacbt». Geiler, Pred. v. Maria, 6 , schäumet es, so förchten sie sie müssen im
THppelBnrtst. Düppd, domm- Schmeller, 1, ' lang tmJien, so schatten sie die Laug eins
529. — 'Tüppdsärtzt. die etwnn ein bafir mals uff. so kunini-n sie darvon» Id., Bröe.«
döwuttg iür ein kranckheit achten». Fries, 2, 10 — «Also ttiuut gcwonlich die Kiod
60 ^. mit bösen Köpfen, so die Mütern inen zwagen*.
Türe. iS. Thüre. Id . Nuir., 128 — Maria Miiirdalena «druckt
Türeredig. bpar^am mit dem Reden, es für (trocknet) die füsz mit ircm hur. — die sie
SO thener haltend um viel davon auszugeben, mit weinen zwug durvor». Brant. Kosenlcr.
— Nonnen sollen «leren türeredig sin und die ; Wack., 2. 1099 «So ich mir selber manigs
menisre vaste Schüben». Claus v. Blov. j mul — offt und dick hab zwuyen wol . . .»
Türmela, taomeln. Scherz, 167h. S. aoeh | Homer. Nb., 279. - «Si bedt, si weseht, ai
Dürmeln. — «. . P «t ane kraft und ane zwagt im dar — und luset im darniit im har>.
wer — So serc turmeitHde gio . . .» Gottfr. Id. Genehm., k, 1 _ Der Wille hat seinen
V. Str.. 1. 98. i Sitz im Kopf, «darnmb wil sein gewartet
Tnrn. Thnrn, Thurm. — «I'u In lfebernder werden mit weschen Twahett. anderm mf . . .»
kraft ein tiim!» Gottfr. v. Str.. 2. 1Ü3. — «Lo id.. Bad., F. ö - «Bit got das er dir ztcagen
den turn mit alb n sincn gloeken uf dich 1 dieg». L. c — Man soll «so der vrochen ein
Valien!» Tauler, 262 (44). - «Ein steinen I mal ;u^^m nüchtern, und da'^ hnr mit wnrmen
glockenturu» . Nie. v. Lauf Gottesfr, H8. — ! düchern wider drücknea». Brunschw., l'fst..
«Ein gefangener Bitter ward «gelegt rfx aller ' 12 b. — Um das Haar CO färben, mache ein
nnderste in den fttrw» einer Bur^j. Nie. V. Basel, gewisses Wai^ser, «und rwnch dich damit».
142. Kto. — «Die Stegen die uf die tüme Id.. Medic , 184". - «Wan der bader einem
fant». Glos., 124. Etc. — «Donoch ginc unser das haupt Kwecht, so acht er nit das er im
errf» zft dem turne do Yoscph von Armathia suber zwag*. Pauli, l9r. - «Mir ward ge-
iujic lag gefangen, und hftp den tum uf . . .» zwagen un<l us/gebutzt». Fries. 16* — «Er
Kun., Ö04 Etc. — « . Da einer ein Thurn Riih/. jm des wassers uff das haopt ind twmg
abmisset Mie hoch er ist». Geiler, Sünd. des i im selber darmit» Pauli. 36.
M.. 11 a. — «Ein Elephant ist 80 eio etarok I Vergl. Zarnke. 29\ SchmcUcr, 4, 808.
Thier, dnn man TMm darnff bowel». Id., i Sehinid, 668.
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~ 36b —
TwAng, Oetwan^, Zwang. — Simon «der
das orüue 20Uea trhg von getHHinge* Tauler,
S78 (47). jlt& — «Jnrisdictio quae valgo
twanc app«Ua(iir>. 1934. Orand.« 0. iii4d., ä,
381.
Twan^Hal, Zwan^al, Zwang. Drangsal.
Sthcrz. 16S3. «Do brolite ilcr lierre den
kiitihi mit twangsal it ^iiiea huldon». Kh.
Pred., S. 8. — « . . Für welicho owi^'o
Kestignncr ^r )n>. in disem Leben mit /iiliclier
Zteangmi und Widerwertigkeit die Crutt im
zufüget . . . mag genogthan». Geilar, Seicnp..
25 f^. — Es wiirc 'rfTht der vermeinten ober-
keit und zwangsals . . . ub/utimn» Wurm.
Bai . e, 4 ».
Twehei, Zwähel. Zwehel. Handtuch mm
Abtrocknen ; von Iwiüten, swalien ; meist fem.
— *AUertwfhely nappa altaris» lttii4. Strassb.
Urk . ii, 166. — «Du soll die Schü9.sel deiner
Cunscientz trucknen mit der Zwähtl des
Gnugtuns». Geiler. Schift' der Pen., 49 «. —
«Was ist die Ztoehel da man die Hand an
trnekt? ... die Zwehel ist genu<rtliuu>. Id.,
Xarr , '200» Etc. — «Wisch din nas 7.u
keiner frist — an swtheln», Braat, Facetos,
A. 4 ». ~- «Drook (troekne) an df« hand-
:iC'hel ouch nit din xen » IbiiL; TIumu ,
a, 4 — Tisiphone ist «mit einer blutigen
nofhel nmbgSrtet . . .» (palla ernenta). Iltirner,
Vir;?, T. y a. — «Tniclciiest du :dir Iliindp)
an ein xwchcl . . .» Pauli, 23. — Dem Oo-
miehtfgren soll man «die glider hart binden
mit :ut'hdn*. Fries, 129». — «Bind im ein
haiuUwehel omb deu fase». Geriid., 4b ^. —
Pauli. B6I.
Twf^rcli. S Quer.
Twin^ und Bano. Sehers, 1684. Seigneurs
et villaf^ea, 34 n. f.
Twinsren. zwingen. Scherz, 1684. Diirrli-
gaugig bei Tauler, L'losener, KöoigsUofen, etc.
Übel sehn, schlecht angesehu seiu. — Gibt '
der Bauer dem Geistlichen niehtv, «to »kht
er übel». Murner, Nb , III.
übeitetig. Ein itbettettger .Mauit, ein Übcl-
thäter^ Verbreeher, maleflcas. — «Es waa ein !
übeldetig mau, der was ein roubcr». Jfiirlein.
\2 — «Ein stock, do jniie man gefangen ;
Ifite oder übeld' ttgc liitc oiitli;illrn mag». I
Eekbolaheim, lö Jh. HiaL de ä. Thom., 888.
Bte
Überbein, ein Fehler der Pferde; fig für
Fehler überhaupt. 'Kein kiiufmanschatz
itot in »im wert. — jeder mit fabcb vertribeo •
bgert — das er sine kroms mög kamen ab, \
>ib CS ^U, Oderteui joeh hab». Braut, |
Nsch., ^i.
Cberbochen. schelten. — «Increpare helsset
überboldern, übtHtodim, ttberfaren». Qeiler.
Post., 1, Öä ».
Überboldern. schelten. ~ <8trat. bitt und
«terMdtr in aller Oedall«, t Tim. 4» at.
Geiler. Srlcnp.. 37 " - Td., Post.. 1. 35 ». S.
die Stelle s. v. Überbochen, — «Christas hat
sie angefaren nnd Afterielcbrf und bat inen
verwisen und uffEfehaben iren T'tifrlanben».
Id , Post, 3, 83 jji^tc. — Die Armen werden
«von den relehen ilberiUlen, angewendt nnd
überbcldert». Wimph., Chrys,, 4
Überböaen, Böses durch Böses, d. h. durch
List, öberwindcn. - IHysses hatte keine Ruhe
«bisA or das falsch wib iCirce) überbösxt —
und sin gesellen all erlöszt». Brant, Nsdi»
105.
Überbürde, übermässige Last. — «. . . Der
klaget im da^ er nit in sincr Zell mocht sitzen
und wer im ein trr(i.sse Überbürde». Geiler,
Bilg., 68 a. Etc.
Üb«'rbürdi;i?, llberbUrdlich, überlHstig. —
«. . . Wann der Man der Frawen überbürdig
ist und ir alles das missfallt das er thut».
Geiler, Post.. 4, 18 b. _ «Wenn du ein sotlich
Person lieb hast die allermenglich überbürdUd^
i.st . . .> Id., Pred. n. L, 114
Überditzen bptrüjrcn. <Wann die Richter
sehen das man sie überdiUen wult oder uber-
sehnellen, 00 selten eie daBOerichtnlheblahen».
neiler. Kv. mit Uss! . a — Das Wort
kommt wohl von diezen, tosen, ungestüm
durohbreeben, bee. von daberraneehendem
Wasser gebran cht Aus f r Zu^^ammenstellnng
mit überschnellen ergibt mch der Sinn : durch
List abermmpeln.
'luTcnf /.iff, nbrip^. überflüssig. auch
überutüeig. — «Uff dise Wegen würfdin über-
entng Ont das dir nit Not ist*. Oeiler, Bilg ,
U — Es schössen die übererUzigen von
dem buhel in die unsern». fiingm, Cäsar,
ad b. _ €. . . da nit mer Übeninttig wer,
dann der fcldcr bödden^. Ibid., II
Überfaren, übertreten, sich verfehlen. Scherz,
1696. — Eine Klosncrin, die «misseton und
Überfarn hette», ist zu bestrafen. 1377. Cluse
im Grusz. - Der Begiue «die das Überfaren
geton hette», soll man «ir pfründe nemon».
1466. Gotteshaus zum Offenbarg.
^ Übergang, das über etwas Hinausgehn,
Übermass. — «Do seind erschinen . . Moyses
und Uelias . . . und habent geredt mit im
(Christo) von dem Übergang oder Überschwangk
und Ussbunt den der Herr künftig ward zu
Volbringen zu Hierusalem, ia.s ist seins
Schmcrt/.ens». Geiler, Post., 2, 2'J '
Überglaeuren. -- «^ von zwen liefen
zb übergbuurm; 1416. S. Thom. Fabr.
('ber;;ueken. iib.»r>ehn. - Itii' Malilzeit
«der ir stüudlin (von den Mönchen) nit über-
guckt Wirt*. Warm, Trost, 82 b.
( berhand. 1. ('berhand gewinnen« siegen.
— Die Türken vielleicht «möchten trewinncn
überliand — und straffen unser t>üad und
schand». Brant, Layonsp., I7ü
2. Vorzug. — «Doch haut wir in dem über-
hand (über die Thiere) — das wir doch haben
ein verstand». Marncr, Bad., D, 1 «.
i l)<'rb!ni:r sn viel wie Übergewicht. —
— «Wann kraukhcit vast nimbt Überhang , . .»
Brant, Nseli., 40. cWae onreobt ist nimbi
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übtrhoMg». Ibid., 66. — Wo Freundschaft,
Hmb, 0«ie ete. b«l einem Richter cnimpt
Überhang. — luinpt \\ arheit und reclll ein
schwang». Id., Xlagsp., leutes Blatt.
überbenchen, überwinden, durch über-
maclit driingen. ~ «Da der Saul ßtrit mit
seinen Yeindan, von denen er überhtandtit
ward d&s er nit möeht dsvon kommen . »
Geiler, 7 Schwerter. F, 5 b. - «Wann der
Leaw sieht das er überherschet ist, so flächt
«r CT dem Wald nn». Id., Brot., i, M b.
Überhort, alles ^fass übersteigender Schatz.
cDer minnen siissikeit . . . Git aller firöaden
werhort: Qottfr. v. Hag., ms.
Überhnpfen, überspringen, Übergehn Scherz,
J699. — Der Zunftboto sol schwören, dass er
«die ßcharwaht verkünde dem armen alsu
dem riehen, und nyemand überhipfe». 1^1.
Tncherzanft, 43. — Die Beihe Scharwächter
zn sein soll an keinem Bürger *überhupfet
werden». 1177. Alte Ordn.. B. 18. — «Die
andern Ding die seine (Christi) Menaoheit an-
treffen . . deren achtet S. Jobannes nit vast
vil, sunder überhupft 1 'b». Geiler. Post..
8, 74 a. — Luther »uberhupfft dise anidag».
Hnraer, K&n. t. Engl., 900. — Homer »über-
hupfft» die Stellen «daruff der Luther tin filii-
dainent anzeigt». Earsth., dd, 9 b.
Überiir. Scherz, 1699. 1. Alles übersteigend,
iiljri r[i',\ mylich. libennässig. — «Von des
crüces uberiger würdikeit ist nüt mit worten
Eft sagende*. Tanler, 992 (6B). — Sie «mnasent
ßwigcn von ü6eriflfer richeit ires i Marias lobe»».
Ibid., 379 (66). — «Von überigeme essenne und
trinkenne desto krengker -werden an den
sinnen» Bihtcb., 49. -- «... wie gar übele
ich dich hassende werden bin von überigem
bM«e>. Nie V. Basel, 109. — Man kann sterben
«von üherigcr trurekeit* nnd von «flÄcn^wr
Iir5iden>. Hugo v. Ehcnh.
2. i'i)erilubÄig. — «... das er ainen sin
vün frashcit und überi^m gemaehe twinget».
Eis. Pred., 1, 86.
H. Einer Sache überig werden, damit ver-
schont werden -— «Nft hitten got. da/, wir
dez weintMidet» und dcb griägraiiimendes uberiQ
wcrdcnt». Bis. Pred.. 2, 20.
Cberkommen. !. f berwindcn Scherz, 1701.
— Menschen, die «mit ruwen irre sündeu den
tüfel Überkummen hant». Nie. v. Basel, ms. —
«Da üheiknm der hertzog^e von Brobant die
siat 7Ji KüUe». (Mos,. 103. Mit Josephs
Brüdern waren so viel Juden gekommen, «das
der künig vorhte das sü in überkemm*. Kon.,
260. Etc.
2. Erreichen, erlangen. — «Ewige Seligkeit,
christeliche Lieb undTugendeti zu nbt ikummen,
do seind sie gant/ blind, toub und nnwis».
Geiler. Post., H, Bh ». Etc — «Mancher ein
erhpn i'iherkunt. dem lieber wer, in erbt
ein huut». Brant, 'NbcU., ßO, — «Ein jeder
gouch soll alles was er gewinnet und über-
kumpt . sincr geuchin zu behalten geben».
Murner. Geuchm., f, 2 « Von den Freige-
lassenen ȟberkoment ir ctlich die grosse und
rechte freibeiu . . • die andern üöerkamietU ein
kleinere freiheit». Id., InatiL, 6 a, — Die
Krankheit hat zn Nei^l «iren namen ä6cr*
tomm». Id.. Gayac, Mv. — «Möeht ich dM
kleinet überkumen*. Id.. Luth. Narr, !25. Et«.
— Sie «haben grossen trost und Zuversicht
von got dem herren ÜberkomeH». Wimph..
Chrys., 6 b. _ Des Lazarus 'l:ranckhcit hat
im das ewig leben überkommen», ibid., lH K
— «Vil begerent der tvgent ntebaakitmiiien,
aber wenig seint gie übv^amvnerx . . .» «Langes
leben üJbtrkwmmtn* . Adelphus. Fic, 131 —
«Die alten scherer die üben sich uff der lantea
. . . das sie ein leichte band üherJtommcn*.
Fries, Ih — «Die pfaffen sagen auch nur
was inen gut ist. darmit sie gelt uberkummen,
leren uns vil, thun selbs nicltt». Ibid., I7b. —
«Zwen burger giengen . . . gen Rom, ablasz-
brief da zn dMmM»>. PmU, 64.
Überlang, nach langer Zeit, lang nachher
— Ein Verl-inmder «gibt gar manchem einen
stosz, ~ der das erat Metkatg entpfindt*.
Brant. Nsch., 10.
Überlast, zu schwere Last. Sehers, 1701.
— Zweifel war «sin albG übtrletie: Gottfr.
V. Str.. T, 249. Kosten, «die den armen ein
uberlast gewesen sint». 1477. — Ein Greis
«würt gar bald ein überlas». Brant, Nsch., W.
— «Im alter bist ein überlast nnd. gloub
mir, ein unwerder gast*. Municr, (ieuchni.,
n, 4 b «Venus, du unruwiger gast, — du
schwere bürd und iifu-rJast». Ibid., m, l b.
Überlasten, zu schwer beiaateu. — Die
SehifTer von Bbersheim sollen «den abbet
füren nnde sin gflt . , ., also das er in das
scbii' nüt tiberlesU*. 1B20. Weisth., 1, 668.
ÜberlnnfeB, über etwas hinanslanfen, es
gar/ b( decken. — «Dorn haubt . , werde
vol wurm und i^erlav^ff*. Wimph., Synod., 7
Lat Text: pleunm vennibns Qt seeteat.
Überlegt, etwas das mit mehr belegt, be-
lastet ist, als es tragen kann. — «Kein hant-
werck stat me in sim wärt. — es ist ab
überleit, beschwärt». Brant, Nsch , 49 (Es
sind deren zo viele, die das Bandwerk be-
treiben. Hente sagen wir: übersetct).
Üherlengen. darüber langen, übcrtrcflfen,
überholen. — Christus «hat mit sincr kloren
Erkanlüiss übertroffen und überlengt die Er-
kantniss aller andern Propheten». Geiler«
Post., 1. »i ' 'Als wit sol üherlengen ein
Obrer das gciuuni Vulck, ai^ wit überlettgt ein
Hirt dieSchäflin». Ibid.. 2,36 «. Etc. - «Würst
da flüchtig, so Überlengen sie dich mit iren
gülen». Murner, Ulensp., 33.
Überlit, Decke, von Lit. — Hat einer kein
Grabmal, so ist «der himel sin iUteriitK Unmer,
Nb., 134.
Überioaf. Yolksanflanf. Scherz, 1701. —
«AIcMindor Aiindius . \Nart /fi Mcnt/.e ont-
houbctct von ein» überlouf». Clos.. 28. — Be-
nedikt V «wart in eime tiberlouffe von den
Römern bohe>te gemäht». Kön . 549. Et«.
— Herzog Kudolph von Ostreich «räch den
überlouf der dem landvogt . . . se Colmar
geschach». 185R. Inschrift zu Colmar.
ÜberInt. sehr laut. Scher», 1701. — «Hie-
roitte begund er überM — Den hnwlMi rUbii*.
i^iy u^L^ Ly Google
Gottfr. V. Str., 1, 44. — «Ich spriolie das wol
iteriM«». Ibid., 1, SQ7. — Sie «moelil rieh iiit
entbaltoii des Herren LobüAtrIirf BtMliMbiieB».
Oeiier, Post , JJ, 65 «.
ttbennitz, vermitteltt Sehen, 1702 ; 1176:
omermilz. — Keiner konnte f^csund wenlen
«tUn übermU* das WMser des tiches». Tauler,
19 (f>). — *Üh9rmitM dfser gobe so lert der
niensehi' i^'elus.senheit». Ibid., 103 (20). —
*Vbtm^U* des hollzes des crüces würt ver-
•vendet alle vergiftaieee der slanirBti «les
töfels>. Ibid , 433 (7U).
übenBÜdeii, einen dnroh Arbeit übermiUsig
ermüden. ~ «... Er HU oueb nit das jeman
inders sinen Kneeht übemifkäeU; Oeiier,
ßilg.. 160 b
Übern, Geübem. übrigblLMbeu. Scherz, 1702.
— «Was v<MI demc {GtXAe, geühirt, dar. süllent
die froren von S. ELsabette in selber han».
1271. Test Heinr. Babensuns. — «Ist denne
das den gesunden in dem spittale üt geübert
an irme gelde, von dem geüberten ^üte soUent
des spittals meistere brhder Heinrteh den . . i
breston Qf>rihton>. 1:H15. Spit. Arch. I
rbernfirhtig, über 'üc Nacht hinaus. —
Km N'Hchliiüsiger «kein diiig bi ziten er be- .
t Ii, ~ nät übtmädmgB er behelt». Branl, '
Asch., 69.
übernieesen, 7,u viel Vortheil von etwas ,
nehmeii, etwas übermässig ansnfit/.en. - Das ;
Kloster von S. Agnes klagt, dass das Thoraas-
stift onrechtmässige Zinse von ihm begehrt |
nid 66 ^übemosgfH hclte und me von im gc-
nomen». 1H83. Reg. A, Q'M. — Die Pfleger
der Ootenleote sollen «den hof ... nit über
niesaen». Outl.-Ordn., 208. — «Es soilcnt die
pllegere den grossen spittal in keinerlei weg ,
ibemiesten: 1466. Alte Ordn., B. 88. 1
ülMTMommen. Scher/.. 1702. — Die Fahr-
mannen der Tudier «snllent tnicb das ganze
jore US uit ubernouimcu geben ; ildiinc geut
sö fit übernommen, das eullent §ü bc/.alon ns
irme gelde und nit ns des antwerks i^^oMcn.
uszgenomen dise nochgeschriben tu<,'i',
mögent «sü wol bescheidenlirlo' übernommefi ;
geben . . .» 1437. Tnehersanft, 54. — «Es sol '
oneb kein meiiter noeh geewomer (der Qold-
srhinieile) «rcwalt han, ützit übernomtnrti xft
geben, es sige dann» bei gewissen Veraulas-
8nttK«n nnd Festen; «nnd' irebe ein meieter
iid.'r resworner darüber iirzit iiheniominen. dar,
sol er tftn asz sincm scckel und dem hant-
werirnStreehenen» 1479 Oeldsebm.-ZQnft, 67. .
Seherz, 1702, denkt an überfordern: »pretio
oimio. enormi», was nicht aiiuiudbar ist. Der
Reransgeber der Taeher/.unft, im UloNsar,
marht siehs bequemer: «die Zchrung für .Te-
luäud übernehmeu, befahlen*. Va handelt sich
um einen, in den Zünften üblichen und von
den Vorstehern ku bietmden Imbiss; bei ge-
wissen (lelegenheiten wurde er aus der Zunft-
kaaae bezahlt, zu andern Zeiten, aae dem
Pentel der Vorsteher. Warnm er Übernommen
liiess. vermag- ich deruialtiu mcltt bestimmt
zu erl<l:tren; vielleicht kommt der Ausdruck
daher, dass der Imbiss ursprünglich eine von
den Meistern übernommene Verpflichtung war ; ,
, nachdem der Missbraach oingeriseen, ihn auf
. Kesten der Zonft so geben, wurde die Sache
geregelt wie oben gesagt ist.
t Übemats» Interesse^ Wacher. — «loh will
I Tom übemvtM mit sehHben, — den man mit
' zinsz und giili dut tribon» Braut, Nsch , 89.
, — «Wer lebt, der es als sohriben kann, —
I was übtnmtß man bracht nit müns — und
seliedlich handlet mit dem rins». Mnrner.
>b., 1%.
überqaercb. S. Qutr, Querch,
Übemiehen, aot., über einen hinaos rei ch en .
I — «... So er aber ist so klug — und im
' gutes will nit ist genug, und meint sin
Witz gott überreich, — so bhalt er im den
I meisterstreich». Murner. Nb., 155 (seine Ver-
nunft übertreffe die Gottes). — «Eneam sie
von danncn sehleiehtcn, — dann sie mit
gschiifz in libnreichten, — das er verbergen
musbte biüh». Id., Virg , k, 3b.
Überrtek. S. das folgende,
üben Ueke, t^benitk, Theil des Mt >ge-
wande, Chorhemd, superpellioiam, fr. surpliB.
Sehens, 1703. ~ «Bin überrüdta; den Joh.
V. S. Ainarin genommen, l.'Ji 0. ^ «SupcrpelU-
cium. überrucke; 14U3. UisU de S. Thom., 130.
- «leh darf nit sagen wie es an den geist-
lichen Gericht zu Rom f,neng. da man dem
Bebst zweihundert oder dreihundert Ouldin
oder Dukaten sehanekt; die schiltt man im
al.sii uff das Chorhcnibd oder Überrick, er
wuuuet sie aisu und warf sie uff und gefielen
im wol» Geiler, Kv. nm Hss!., ü ■«. - «Der
Thiimherren und weltlichen J'riester als ich
bin. unsere Cleidung die seint \s eiili , du sihest
wol wie raein Überist (Druckf für überriek)
mein Chorhembd und auch d r Kiut/.hut so
weich und gut lind seind, \va Ci» nach an
dem Backen anrfirt, so gibt es mir warm».
Tbid.. 221 i>.
Überschnellen. 1. f^o viel wie überstürzen.
— «ÜberstftrtittB oder äAerseftfwUen heisaet
in Latin preoipitatio»« Geiler, 7 Sehwerter,,
G, 4
2. Überlisten, betrügen — «Reinen Hensehen
umbkommen . uher^r/inellen, übors Hidtzcl
werfen, das ist bescheissen oder betriogen».
Id., Selenp., 224 »; Ev. mit üssl., 68 Eto.
I IxTM-liwull, Übcrmass. - < Nit allein das
dieselb Gnod, Wishcit und T>e('r im gniiir sei
für sich, sunder per rcduudantiam. in eim
Übersihwaü, also das er dieselb mag mitteilen
auch audi " Ii Mpum Iieii., (toiter, Post., 2, 108 «.
i'berHchwHU^, Übcrmass, über das ge-
wöhnliche Haas hinaus im Goten wie im
Sclilecliten. emincntia. — Christos «ist nit
ein acliltchter Prophet als Hiercinias und
Isaias, sunder er ist der Prophet der do ver-
hei>,sen ist und ist aller Propheten eiti fber-
sthmang'. Geiler, Post., 2, 87 ". — «Das ist
gc&in der Übersehvcang seines überschweng-
lichen 8chmcrl/en'5. Si linu>t lis und Liebe, von
dem do 3Ioyscs und liel}ajs mil im geredt
haben>. Ibid. 2, 42 i>. — «Ein Bewegung
heiliger Begird oder Gelostes, kommt aus
Betrachtung der göttliuhcu üübscheit uud
- «88 -
dM Übtn^toanas der himelischen Glori». Id..
Prcd n L.. 96 b. _ «Man eert die Menschen
die ein Ubenehwuia in inen haben, and ecrt
doraoeh di« die nooft ein grössern Überuhwang
in in habeii.. Id.. Post . 14 Q. — «. . . Also
das die ötatt HiernsAlem voi fiints worden
bt bis lientff an den Hund. Nit verstend hie
das das Blut als oben einem bis heriiff zu
dem Mund gieng ; neioi aber wenn man ein
Ding gross machen wfl, so redt man also,
und dorunib rodt die Geschrift in pini Über-
achwanck domit fürzugebeu den grossen Grimm
. . . der Juden». Ibid , 9. 48 a. — *Üher-
$€hioang und zu vi! ist pin Laster». Id . Narr.,
122*». — «... das ihr iiberschwanck diene
cwcrm mangel». Hedio, Zehnden, B, 2 —
Es ist «der ördcn ein üöerccAtooNdfc geworden».
Wurm. Trobt. Ol «.
ÜberaebwelleB, Bbertreffien. — «. . . Es
sei dann das nwer Gerechtigkeit übertrefF,
überschweU^ Überleng oder Übergang die Ge-
rechtigkeit der Sehriftirelerten*. Geiler, Post,
Übersetzt, dasselbe wie ü6erieae. — «All
din^ sind jetsvAd t^hertetgt, — so ist der nnn
man hoch geschctzt». Murner, Nb., 108 (ge-
schetzt. mit Schatsong, Abgaben überladen).
ÜbenriobÜif. !. Kurzsichtig, scheel. — «Du
bist übersichtig, du bichst von Fernüss nit».
(heiler. Arb. bom.. 23 a. — «... Die liabent
etwan Augen die übtTsUßtltig seint, sie sehen
krumbs und ttbewwcrcTis, sie künnen nit von
weiten sehen ... Sie sehen allein was noch
(nnli) vor den Angen Ist, sie kttttnen nit weit
umb sich sehen». Id. Sund, des M., 59».
Gemma Geuim.: «strabo, Inscus, sohelch,
übersichtig >.
2. Der leicht übersieht, über etwas hinaus-
sieht und es nicht bemerkt. — «Sagt an, wie
bcind jr SO abtnichtig ... das jr drei oder
fiertausant hurer im bistnmb äbersetien?*
Zell, X, 4 b.
übersitsen. Sebers, 170\ 1. Übertreten. —
Wer «die gebot ülfr.'ir-'xe . . ., da bessert er
5 seh.» 18ti2. Tuciier/.ual't. 9.
2. Versäumen, so viel wie versitzen. — Der
Huber, der beim Ding seinen nicht ent
richtete, «und das acht tag uöersesse», wäre
strafbMT. Niederranspsob, 1457. Barekh., 167.
Etc.
3. Sich auf etwas setzen. — «Wie wol er
(Aristoteles) doch kein pferde was. — ein
wib in dennocbt üAersatM». Mamer, Qeacbm.,
d, 8 «.
Überslahe, fem., Ort wo das Wasser sich
überschlägt, Bachschwelle. — «Bi der über-
slahe». Romanswiller, 1886. — «Die stat der
man sprich' i die überslahe*. Obcrchnhcim, 18
Jb.; — «eine miilc, die heisset die Mer$lahe».
Ibid., 1394. im
überslthten, ebnen. — «. . . wart das land
schöne geseget und überslifit*^ dann gebt der
Samen auf. Taulcr, 307 (53).
überepreiten, bedecken. — Der Tiseb «mit
dischtnch itberspreit* . Brant, Thesm., a, 4 o.
— Xerxeä «mit begulu uberspreit das meer».
Id., Freib. tafel, 804.
überstecben, überwinden, von stecheu,
kämpfen. — «Ich wil mieb reellen. — and
sie mit büebliA ubenUdim', Hamer, Latb.
.Narr, 21.
Übersterfceiit Stirke Übertreffini, fiber«
winden. — «Der selbig könig da er merckt,
— das Friamus war überaierdkt . . .» Marner.
Virg.. G, t •.
Überatnrtzlioheit «hoisset in Latein preci-
pitatio, temeritas». Geiler, 7 Schwerter, G. 3 b.
Überthflr. 8. ÜUrt&re.
fberti-ag, Vertrag. Scherz, 1707. — Es
ward «ein Übertrag zwischent denselben heidi n
antwercken gemachet». 1888. Tuchtrzunft,
— Es «ist in discm Übertrag bcrett und be«
ledinget worden ...» 145'. Ui&t. de S. Thom..
138. — «Ein frttntlicher Übertrag . . . geaebaeb».
Gutl..Ordn.
Übertragen. I. Übereinkommen. Scher«,
1707. — «Vormols iihertrug ein keyser bi siiue
lebende mit den fürsten . . welre sin noeb*
kumen soltc sin*. Kön. 418.
*2. Aussöhnen. — «Do übertrug der raariif-
groxc vun Brandenl)urg dise zwene kiini;:e
Gihither and K.arlen mittenander». Kön., 4I$0.
Übertreffentieh, das gewöhnliche Mass über*
treffend. — «... Es were deiine das der sarg
were ubairtffetüiche gros», so erbaileo die
TodtengrSber grössem Lobn. 1412. Bist de
S. Thom., 409. «Zu Ulm in Schuuben
wechszt wein an sant Miobeisbei^, der iai
übertreßeiüiek saner». Fries. 49 1>.
Über türe, Überth ür. der Querbalken über
der Thüre, auch Platz über der Thür, Thür-
pfosten. Scbens, I7U9. B«ieeke, 4,50. - tÜber-
titre, superliniinare». Herrad, 1H7. -- «Wenn
der hbber buweu will, sinen blossen hapho^
so sol man ime gen ffiof bolser, das ist ein
überthürc, eine swelle, ein virstbalch und zwu
Hullen* (Säulen, Pfosten). Bösenbieeen, 16 Jb.
Weisth.. 1, 691. — Die Staütbiire eines Hab-
hofes soll «also hoch sin, das des vogts ross
gesattict darin niuge ; wer das nit, so soll der
knccht das Überthür abbowen*. Rixbeim, 16
Jh. Barekh., 206, — «. . . Sunst were et im
eben so unverfänglichen i.ls ein Artznei die
einer uff die Übertür setzet». Geiler, Selenp..
HO « — «Die gottlosen Kauf- und Hand-
werLsIeutü üagea man müsste lügen können,
man müsse seine Seel auf die Überthür seuen,
oder unden an die Wag hencken damit sie
weit überschlage, vom blus.<3eu Handwerk
könne man sich nit ncren» Frisch, 2, 374 and
nach ihm Scherz, 1706, geben diese Stelle als
ans Oeiler, Narr., 178; an diesem Ort steht
sie aber nicht ; ich erlaube mich zu erinnern
sie in irgend einem Geilerseben Werk bemerltt
eu baben, babe jedoeh versinmt sie zn no«
tiren. — «Die VögA sehr i n in den Fenstern
und die Bappea äff dem Oberlhür». Geiler,
Narr., 76 • ; ScbilT der Pen., 9b; ans Zephania,
2, 14: «vox cantantis in fenestra, corvu?* in
superltmmari». — «Also wachst stets aoff
disem Überthür das Gras». Id., Sebiff derPen,
9 b. — «Siesnltent die (Jebott Gottes obnon
an&ohlahen an die Überthur tmd Pfosten der
Httser*. Uo Peel., S, 86
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ÜbertHre wurde offenbar in zwiefacher Bo- i
dehung gebraucht ; uacb der iit.^Lcu der an-
gvfOhnen Stellen Geilers war es ein im In-
nern des Zimmers über der Thüre ani^'cbrachtes
Brettt auf das man allerlei Dinge. Flaschen.
Bücher hikI derj^'l. zu stellen ptlii,M<> ; solche
Überthürbretter finden »ich noch in alten
Hänsera. An ein tolehes Ist anch in der
/,\^ fiten Geilerschen Stelle zu denken. Frisch i
lud 8cberz erklären zwar hier das Wort
doreh : «janna snper eetlam, qnne qnovis pon-
dere fit ^ravior.. nici>L'r Erklärung fotijt auch
Au^. Slober, Alsalta, 18b2« 1Ö7: «eine flach
lie^de Kellertlifire. di«, wenn innn tie auf-
macht, denjcnitrm der am Knde sitzt herab-
schleudert». Ich kann mir aber nicht denken
▼ie dies zum Zaaaromenbang passen sollte.
Wenn Geiler sagt, die bctriigerischen Kaut-
leute setzen ihre Seele auf die ÜUerthür^ so
meint er. sie setzen sie beim Verlcanfen als
"twns nninhhijres beiseite, an einen Ort wo
m:ii) I)iuge hiuthui die mau selten braucht.
Ähnlich sind die Redensarten bei Frank.
Sprüchw.. 2, 106 ^> : «Wer sein Gewissen uff
die Obcrlhur reizen will, and das kuiil'iige
Leben in Wind schlagen . » ; 2, 32 l>: «wiliu
werden reiohi so mustn dein Secl ein Weil uff
die ObertMr, hinder den Ofen . . . setzen, und
dariiarh wider herab nemcn».
In den andern fJeilcrschen Stellen ist Über-
thur etwaä aubacriiulb des Hauses, das was
der Augsbarger von Troltsch «ein Vorhauslin
vor einer Thür» nennt (Scherz, I. c.), nämlich
ein über der UausthQre angebrachtes, auf
Pfosten ruhendes kleines Dach, wie man deren
noch zuweilen auf dem Lande sieht.
(*l»erang, was eine gewisse Summe iibcr-
>teii,'t. Scherz. 170H. - Von dem was die
Todtenirrfitti r von S. Thomac für ihre Arbeil
im Leichhof mehr erhalten als der bcstininitc
Lohn, eollen sie das Drittel dem Lcut})riester
geben, «al)er von dem mc oder iiberunge in
der kuühcn und krützegaugc» geben sie nichts.
OS ^ol ir alleine sin». Uli, Bist de S. Thom.,
401'
i bcM-uatzig, übrig Schern, 1696. S. auch
übermteig. — ► «. . . was überuntzig ist an dera-
seltn ti /in'- . . .» Necrol. S .Tuli.
»icb übei'Wibeii, sicii durch üciratben eine
Last anfladen. S. andere Beispiele, Zarncke.
388 — Wer nur um Geld willen Iieirathct,
«so hat man sich dauDü^eru;<6<*. Braut, JSscb.,
54.
i'berzwerch. I. Quer, verkehrt. S. ^«<rr und
Zmrch. — Das Grab Christi «was ein Loch,
daa was villeieht sieben oder aeht Selinh lan<;,
und was das ni.ui mocht den Herrn t'ihrr:u-t'rch
hinein schieben als ein Brett». Geiler. 3
l^rien, 1 1 1>. — cHflt dieh vor den Henseiien
die einen i'iherzxc^rch ansehen». Id , Brös., J.
ttU a. — «Wenn du siehst das dir auch alles
das nit gelingen will das du angreifet, es ist
alles überzwerch . . .» Id.. nei?tl. Spinn . X.
6 Etc. — Sie werfen den Kopt «dann hinder
sich, dann überztcerg». Brant, Nsch., lÜ. —
«. . . Darnmb so ist es bubenwerk, — und
gat offi leU und übcretoerg». Morner, Nb.,
1.82. — «Zitliob freud gat ühergwtrg*. Id ,
Geuchui , H, l — «Die wibcr haut eiu frcud
daran, — so es im übtrztoerg wil gan» Ibid.,
m, 1 >>. — Hurner brauobt das Wort oft nnr
des Keims wegen
2. Quer hinter einander. - «Jetz lügt man
durch ein stehelen berg, - wenn sobon dri
legent iiberawerg* Morner. Nb. 95. — leh
kenne die Schelmen «durcih ein gantzen stehe-
lin berg, — wenn schon dr> legent überfwerg*.
Id., Seheltn , a, 2:
3. In die Kreux und Quer, ringsum, das
iat. oircam. — «Ich wolt in fragen wie wit
were — nwisohen Sehnerssheim nnd Ferrere
- und widerumb /.ui:; Kuiheisperi::, — was
dörffer legent ubenwery. Murner, Scbelui.,
g. AK — Die Vdgel Iiiegen «umb die berg,
- hiti und wider überzwerg». Id., Virg.. e, 7 *>.
- «Ich rutf die Ilüsz an und die berg — und
alle felder Mbartwnth: Ibid., o, 8 b. — « . .
der gant/.e berg - fing an zu thonen über-
zutrg» (circum ibid., G, 8«. - «... da vil
stein lagen dAermerdl*. Ibid., K, 3 u. — «go
lauffen sie all ülttrTtcfrg. h\>/ das sie kumen
gen Wittenberg' Id , Luih Narr, iül —
«. . . Ida, der berg, — in (Jreta ligt er äd«r-
ztoerg*. Id., Virg., p, 7 ^. iHat dies einen
Sinn ? Im lat. Text steht nichts der ArtL Kto.
UehzinzinH ! Ausruf. Ztnzins ist mir sonst
nicht vorgekommen. — •Uchtitunn$l ,. . wie
habt ir ntieh so flrar entblosztl* Murner, Nb.,
91. - Der Gouch sagt: *ucltciii;nn<l hiszt
ligen, es burt mir zu». Id., Genehm., e, 4 <>.
Ufbesaern. Strafe bezahlen dnreh Aufgeben
eines Amts, ein .\mi nnfcreben zur Strafe.
«Was gebresteu ein ambahiman ibt, der bessert
sin ambaht »/ oder ö seh.» Hnnster, iBittf.
Als dipl., 2, lf>7.
riTblUgen. Uffblongen, UfTblenwea, auf-
blähen — «Die leflTtzen werden grob und uff-
geblügt als weren >ie geschwollen». (?ersd..
7»» i>. — Die liei.silichcu «sich vast ujJOkugen
für die kirch». Zell, Y, 4 b. — Der Schmeichler
«würi dich uffbleuireu*. Wimph , Synod-, 10 ^.
L'fluucU. Scherz, Üö. 1 Alasc, Aulbruch,
.\b/,ug. — Die Adeligen haben «einen u/teudk
getan und sint von der statt Sfraszhurp: «ge-
ritten». Sic haben «einen ujörudi u»» der biau
gemacht*. 14iy. Kon., Anmerk.. »Iti.
2. Nentr., neu aufgebrochener Boden. Vcrgl.
Gebreche. — «Locus dictus u/brudk». Weyers-
h iiti ]-2nT «Pratnm dictum dMjnflmtekp.
Gimbrett, 1304.
UITdeven, anfdanen. — Thiere cdie wider
uffdeurn», Wiederk uier. Wurm. Trost, 34b.
UtTducken, aufpuppen, zieren wie eine
l'uppe. — cDie Franwen, daheim diocfcmt sie
sieh uff vor dem Spiegel». Geiler, Sv. mit
Lssl., 4H»'.
Ufenthalt, Ufentheltnisa, VfrenthftltnBg,
Krhaltnng, L'ulerhalt — Ein riViindo «ztt
redeliclicr uffentiteltmsse des cappelons». GuiL>
ürdn — Zeitliches Gnt «bedarf die natnre
/ft jr* in ufenthalt*. Oswald. Etc. «Euwer
Kleidung sul also sein das sie diene zu der
Keinigkeit des Hertzen nnd üffentheUtung des
L«il'ts» Geiler, Selcnp,, 39» Etc — Die
Bciielmönche entziehen «den armen und
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— 870 —
hangerigen irn nötig njf enthalt roi demmuadt».
Capito, Treger, k, 9: Ete. — •Uffmihaltimg
des mensehliobeii ^'cächicchts*. Fries, 164. £tc.
Uf enthalten Scherz, 65. 1. Auf halten. —
<. . . to ist do weder rieme noeh rftder die
das schif mutzen t 14 f enthalten». Taulor,
~ liir *hä>t mir miü schiechte leren». 14.,
LQth. Nut, ik
8. Abschaffen. - 'Pris abt r got sein * ii, n
gesaU . . . mffgdMbt hab, ist oit war». Murner,
Adel, J, S
l fhuffen, anfhäafeit. - Gnt. das Jemand
— «Er het sich gegen in gesialt. — das er «m grites wise uffimffeU*. Märiein, dü. — «JUrö
si M^0ntA£ett mit Horner, Virg., h, 8 1 hunde Mse uSf^vwH, oder viere geatrielien».
2. Stützen. - 'AI 0 spricht man ouch, eyn ^ IVietzeral. 15 Jh. \\'('i8th., 4, 199.
rosznagel enihait auff ein eysen, ein ejsen | Uffjacken, aufjauchzen. — «Mein Mund u urd
ein pferdf ein pferd ein man, ein man ein , dich loben mit der uffjuckenden Freud»,
hansz, ein hausz ein land, ein land ein kung- (ieiler, Has im Pf., D, 4 «. — «Die Furcht
reich». Galden Spit, 14. ~ «. . . der grosz , des Herren ist Glori und Olorierung. Fröid
Atlas ujffTNtAait den gftntsenhimel. ..» Hnrner, und die Krön des frölielien Gr^'ncfeeiie». Id.,
Virg.. TU, t Srleiip., 116 b.
8. l'^rtiaiieii. - <Fs iüt wul war, mau niubb Uffkiuen, bersten, zerplatzen. ~ «... Sit
den Leib uffenthalten mit GemaoUicheit»
Geiler. Seleiip.. 16:^ i». - «Es sol ein jeglicher
also vil cbseii bis das er meint und eutpßndet
dM er genng hat zu Uffenthalten seiner Natur»
du aber fdrehtest der Stab dinar Hoffnung
erlech. zerspalt und h/ne uff . . .» Geiler,
Bilg., 27 1). — «Do er (Judas) erhengt ist
ge>in. du ist er mitten uffgehjnen und ist
Id-, Emeis, M ^. Etc. «Ein jede geuohiu weiss j herosa gelonffen alles das in im gewesen ist»,
die list, — -womit ir gouch zu spisen ist, — 'id., Pott.. Jl, 27*»,
womit si in Inn:: uffenütaU*. Murner, Geuchin., ' Uffklacken. aufknacken. — «Nit soll er
k, d i>. - Ein Erankor soll nicht mehr essen die bittere Schal entsitzcn, sauder er soll sie
als er braneht «das er dorvon uf enthalten ' ttffkUa^ten nnd den Kernen essen». CMIer,
Word». Id , Gavac, 421*. ['il::. t'lH "
4. Aufrecht halten. - Die Antipoden, «wie i sich ufflecken, sich putzen, wie die Kauen
sie sieh enikaUen «|f, — das sie nit fallen in j die sieh mit der Zunge leeken. -~ «Stetigt
den Itifft». Brant, Nsch., (56. ' niusz der liebhaber sich uffl^rkf-n. damit das
LU'uuthalter, Erhalter. — «Gott ist ein Uff- j er der liebeu gufalle». Adelphuis, Moriu, 2
enfAniler aller Ding». Geiler, Pred. n. L., 8i! I Uffinnstem. herausputzen. — «Und wenn
Selenp., 180^. — Maria «ein anfenglich iijf- sie sch n >il fliindcrs uff .sich hencketit und
enthalterin der weit». Brant, Heiligenleben, i sich ujjmustern ufi das allerkosUichest, so ist
191) <. es doch ein eilende Gestalt*. Geller, Oelatl.
Uffenthaltnng. S. UfenthaU. ' Spint, , O i a.
UfferstehD, aufstehn, Anfang nehmen. — Urtmutz, subst. von Uffmulien. — Ich hab
«Das von im (Aeneas) kenie si^-licrlich — und dem Klagspie^ 1 ein gestalt nnd tf^imtts
u/W-^tündf« da8römisohrioh».Marner,Oenelim., I ireben». Krant. Klagsp.. A. 2 >.
q, 2 «. I Ufmutzeu, herausputzen, zieren, heraas-
t'ferfltentnlBB, Äuferstelinng. — «Selige ! streichen. Scherz, 67. — Weiber die «sich
frölichc uffer$tentnis den lieps». Gebete, 1.5 Th fcrbcnt und au^muttetU». Gulden SpU, 62. —
— Den Marien ist Christus «zu dem ailer »tot den jungen Töchtern bass an nnd
ersten Mal erschinen nach seyner Ufferttent- j <len jungen Frauwcn das sie sich uffmutsen
MM». Geiler. 3 Marien, b a. «f>ic üfferstent' ussstreichen dann den alten Weibern».
nisz des Herren sol man verkünden allen «jeiler, Bros., 76 b. — «Wäre ein Vdgelein
Jangem». Id., Ev. mit Ussl., 80 b.
Uffgelonir, AuHauf. — «UfTrur and iiffg€'
louff». Brant, Bisch. Wilh.. 292.
Ufgesiht, Aufmerksamkeit — «Eine erea-
turc, du ir noch zb vil ufgeaihte uffe sü habende
sint». Nie. v. Basel. Bek. Taul., 10.
UlTgewagt, seit der Wiege an etwa« ge-
wöhnt. — «Sie band sein gcwont und seind
domit uffgewagt nnd gewacluen». Geiler, Post.,
2, 42 ».
I fiiiilsj, Krüppel Scherz. 65. 1802. — Es
nur ge.Kchaft'en «das wir das allein holten
bruchen zu essen . . .. Got bet es nit mit
roten, gelen, sehwartsen nnd wissen Federlin
gediirft uffmutzen und so zierlich raachen*,
id., Bilg., 126 K — Schlechte Advokaten
«meinen es sei gar ein fein Ding wenn sie
die Sach also ufmutcen können . . . und also
die Worheit verdecken». Id., Post, 2, lU«.
Ete. — Bitem haben ihre Tochter •uffgemtOgi
so schon». Murnor. Xb-. *-.^<'4. ■ Die Börner
Dominikaner hatten sich gemutzt in weiUes
kleid» Id., 4 Kelaer, G, 1 >*. — « . . ust
geschahen «zeich« n \ un allt i UM .>i( ( lieu, lamen, | falsch uffgemutzten texten». Id., Kön. v. Engl.,
blinden, ufhaUen». Tauler, 397 (ti'J). i 1»31. — «. . . uiul »tot also dein uffgemuttte
l'irheben. i. Vom Boden aufbeben. — «Der ursach uff einem lügenhafftigen testament».
ist ein .Narr, der trugen will das im H^A€6eN j ibid., 971. — Die Jungfrauen «zieren sich
ist zu vi!». Brant, Nsch., 26. ' und muteen sich uff». Pauli, 22. — «Die beichl
2. Vorwerfen. - «Du solt nicmans Icstern us/.streichen und uffmutun» Zell, Q, 4 *. Etc.
nnd sineu sündlicben Gebrchten uffheben oder — «Man hat die falschen wander uffgemutst».
verweissen» Geiler. Siind. des M., 371». Etc. Butzcr. Weiss . 1, 1 — «Wider die geschrifft
— So (ioti «nit nach dim willen thut. — dann vil fcyrtag so hoch uffmutsen». Wurm, Trosi,
flurli III sinem tleisoh nnd blnt, — and Ae6«t i u — Der Papst ist «zam böcbsten aU ein
im ujl .Hin marter, wanden». Hnmer, Nb., 888. | irdischer goti uffgemuUit worden». Id.. Bai.,
kj .-L,d by Google
— 871 -
i, 8«. — «...«=" jr cnch «nCf das aller rfsatrnnff. 1. Einsetzung. — «Die uftatg-
ftchönst auffganuUt hand». Blindenf.. A. 4 ». uttg der 7 kurfürsten gcschacb . . . lOQi».
Ufl^ppra, Eieren wie eine Pappe. ~ «Wann Kön., 476. — «Die ufscUrung» des Aller*
da am Morgen ufF ein Feiertag dirh zierst heiligenfestcs. Ibid , 030. * rfgetMtmg^ iU'
Dnd vor dem Spiegel dich uffpuppeU and stitutio». Geiler, Brot»., ü5 Etc
malest . .> Geiler, Narr.. 191 ». — « . . So 2. Vt ronliiung, Statut -- «Die brüder en«
kompt die Fraw daher gon und ist fein uff- kertent sich nüt an der stctte ufsatxunge»,
gemotzt und uffgfbüpplet . . .» Id., Post., 2, Nie. v. Laufen, ms — Niemand soll «oruen-
6 b; Hros.. 1. Hin b; 2, 74^. unge. ufsattunge noch »iiw crunge muhen iif
Uffrecbt, aufrichtig. — «... So bista dem kofe*. OoU.'Ordn., 205. — c. . . Die
schuldig das da im sagst das er lag das er nennet man eis eonstitntio oder i^ftaUunff»,
ufrechl handel». Geiler, Bros.. I. «Siiu Miinur. Instit., 4 » Cinisiitutio ist immer so
Thomafi meint wenn einer redlich and ujffrecht übersetzt). — «Soliche messen sind der uj^'
tpllt, ao sei er den Oewin nit sehaldig wider- j sat^wnir Christi g<ii angcmesa*. Zell, H, 8 >.
Kokeren. er siiml aber tndtlich». Ibid., 2, 4{J « ; Etc.
Post., 3, 6^ *>. Etc. Zuweilen auch für auf- 1 d. Feindschaft. <£iucm aufsuuig sein.) —
reeht. c B. Geiler, Post, 3, 84 \ Paulas «hat gelitten heimliche %iffuU$mtg and
Cffrnpfen, vorwerfen. Dass Christus nachstellitiig». Wimph.. Chrys., 8 o^.
sprach, er könne den Tempt;! abbrechen, das Uffsvlilag. 8. Ufslag.
•wart jm uffgerupfft». (Matth. tii). Zell Ulfifcblagen. S. Ufslagen.
C, 2 — «Nun möcht weiter jm (Luther) uff- riT.srlirunden UfTsLlirinden, beraten. Spal-
gtruitfft wtriien . . .» Ibid., f, l **. ~ «. . . , len bekummen. - «l'as ertrich thet »ich uff-
das du ans für ein Ittgea t^rug^ui: Capito, I »ehnMcUn». Ringm., Casar, 126 * — Krankes
Tret: ' ' ' ' Blut nach einem Adorlass «gcstot ^ehii r iiimI
Uäiüi-tg. aufruhrisch. — Luther wolle das schnell, und über ein kleine w yi so schnnt
Volk *uffrürig machen». Murner, Adel, B. 8 a. es uf. oder enteilet sich». Qcrbd.. 73 •«,
— Sic haben «das götlich gesatK in behilflf Uffschiirtzen, aufschieben. — Der Bischof
irc^ busoii und uffrierigen fürnommeu . . trans- von Speier bat «alle process wider uns gangen,
formieret». Ibid., A, 2 t>. uffgestMrUet «in monat». Bntaer, Woiss.«
Uffrüatig. zam Streit gerüstet. — < euch k, 1 b.
gegen einander uffrüstig zu machen». Capito, UiTacbüssling, junger Schoss, Jüngling. —
Ver%varii., It. 2 a I «. . . Das dcrsclb ir einiger Sun ein Jüngling
UCsatx. Scherz, 68. I. Satzung, Gebrauch. 1 oder ein UffsehüMskng was». Geiler, Post., 8,
— Die Pharisier «standen nf iren wisen and 1 84 b.
vfHtzen* Taulcr, {(il. - «Sü buwcut uf Uffsetxung ^ f'fsn(:ung.
ir eigen ufuUe». Ibid., .H l). — Viele kircb* | Ufalag, Utr»chlug, Aufsobnb. Scherz, 69.
liehe Oebriaehe sind «allein ose mensehen — Die Gottesfreonde bitten Oott «omb eia
uffsatzru liorkoniinrii'. Caiiiru. Trrir. r, F, 2 afslaff* der Plagen. Nie. v. Basel, 30fi. Ktc.
— jSie haben das Wort Qottcs «mit ireu i^- : — «Der u/0düege uam der hcrtzoge grossen
9dten und glosen verdonckelt». Ibid., U, 8 b. j aehaden von kosten den er die wil hettc».
Etc. Clos, 60. «. . . Du warr ein ufslag und
2. Anschlag, List. «Er bctwang vi! laut ein l'ride gemäht». Kun.. bU6. — «Nil machent
and I6te mit strite und mit ufseUen sines I ein ufslag*. PrcU Ingolts. — Wer «im selbs
Volkes». Kön., 381. — Im zweiton Wcltalfer surlit liii uffachlag - und iiimbt zil ttff ein
«üeng der konff an mit aufsaU und mit un- auticin ug ...» Braut, Nsch., dü.
getrew». Gulden Spil. 7. ~ Christus sprach Ufslagen. l'fslahen. UITschlagen. Sehers,
Ton Nathaiiai^l: «sehend das ist worlicli ein ' 70. — 1. .\ufM'lilaui'ii, im wörtlichen Sinn. —
Israelischer in dem do kein Schalckheit noch «t8 ..( dem ^spuni^iK i' die spangen ufzuslahen»
Vfftatt ist*. Geiler, Pust., 1. 2» a. - .Es ist (auf zwei Kirchenbücher). 1432. S. Thom. Fabr.
ein gransenlich Ding umb einen Menschen der 2 .\ufschiebcn - «Fristen oder ufslahen*.
da lügt und Uffaäiz braucht in seinen Reden». ' Bihteb., 70 — «So wolle ich dich gerne von
Id., Selenp , 165*. Etc. grnndo min.s herzen bitten das du es langer
3. Vorsatau — «. . . obe es in eim zoru i irfschlügeM». Merswiu, U Felsen. 43. — «Do
oder snst mit soliohem mortliehen ufaats ge- ' wart der tag aber furbas uf geschlagen*. Clos..
Sffieoii wcre . . » 15 Jh. Alte Ordn., B. 28. 60. — Mancln- ulloii nit i;. rii br/alt ii iimi
4. Anttage, iropdt. — «Werc r^s das der \ »t-Aiahent vil uuff». Gulden Spil, 58. - «Nut
orden (der Johanniter) einen u[)'^<its nff alle | »lahent Swer ghten werck t^: Pred. IngoUs.
hüsere teilon müstr- vim drs Lii)hr'>^tc- ndrr — Geiler, Selenp., 809b. S. die Stolle bei
des keisers gebot», so soll der Urünc- Wörth , i'Wjrny.
damit verschont sein. Nie. t. Laufen. Oottesfr., j h. Im Preis anfsehlagen, thener werden —
44. «Wcnne kurn ninli i w ib n abeslftg in einer
5 Feindschaft. — Geistliche sollten nicht ^ erncn . . ., so slög es lu dem jore wider uf».
mit Layen spielen, «wann sie echt wol be- Kön , 489.
trachten das — ir uffsatz und den allen hasz». Ufstertaen, aufrecht k( in rn, die Pfliiir?<tcrz
Braut, Nsch., 76. — Die Bewaffneten kamen wieder so wenden dass si»^ zum Dienst bereit
spitar als befohlen, «was nit gut wer ge- ist. — Der Monat Miirz «tnt die ptK^ge wider
Wesen, wo Ptwas ^ffaatM solt besehehen». Id., uffstncm». Conr. v. Uankr., v 96. — Schmcller,
Bisch. Wüh., 2öa. 1 2, 7bö, hat 2 ganz ähnliche Steilen. — «ich
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bin £reheis8«»n mertz, — De» pfl6g ieh We
auffsteitz* Kalender 14"^.
Uffstriemeu, aufstrahlen. — «. . . In wel-
ches Gut Maria ir Hertz hat lassen uffstriemen,
sich mit allen ircn Kreften darein gekert».
Geiler. ScliMip . l&i
üfftrecben, auf einen Kchieben, aufbürden.
— Dem Volk «newe dienstbarkeit ufftredten».
Capito, Trcger, N. 2 ". — Es pflegen «die
kunsuedner gemeinen hasz dem gegenteil
a«(f^reeAen, ftuff das er vom riehter« ee der
Handel fnrbnelit, verdampt werde». Ibid.,
B, 1 1».
Uftrumpen, anftrompeten — tüftrumpen,
CS sy liy Im: *"l*'r l>y iKilit». Hill ilir I!iir<,'-cr
ZU den Waffen zu rufen, lö Jh. Alte Ordn,
B. «8.
Ufwetten. dai'splb*' \\i<' ußjrssrru, — Vor-
fehlt sich der Weibel von Münster, «so wettet
er ein ambnht ttf oder 6 ff*. 1889. Als. dipl.,
2, 163.
Uffwiechen. 1. lu die Höbe fahren, plötz-
liek nnfetehn. — cDo seind seine Junger alle
samnicii xiffgetoüscht in eim Hüffen und scind
XU im gangen». Geiler. I'ost., I, 28 — cGe-
gen denen «den Vornehmen) rouss alle Welt
uffvMchen und sprechen: (inod Juiikher. fiiiud
Herr, und iK» ücfert« vil, vud ist als Nauen-
wcrk». Ibid.. 3, 43 b. — «Wann ein Vogel nff (
ein Leimruten >it7t. so weiss t^r nit das er
gefangen ist. wuim er alar ujjuiisehet wnd
darvon wil, so entpfindct er es erst das er j
gefangen ist». Id., Bros., Ji, 17 ^. Etc. — So '
Gott «nit glich uffwischt — und üch zu helffen
istgerist. . .. so wil es üch gantz nit ^ri tVlh n»
Horner, Schelm., g. o «. — «Eneas eniohraek
von dem ;;l:5ic1ii, — irt«d^ uff and woltmehr
schlaffen nicht». Id., Virg., m, 7 b. Etc
2. Zornig auffahren. — Cliristos «bat uns
... ein Excnipcl geben das ^ir nit jemermeder
bociK ii s,»ll. iit und uffwischeu wenn man uns
stapft und unser spottet». Geiler, Post., 2,
104 b.
8. Plötzlich entstehn, aufschicsscn — <nie
sibeut Blater die eiuem auf dem Maul oder
TrOsselw^twMeAct . . .* Geiler, SÜnd. des M., 26 o.
DäsypodlDs: tAufwiaelmk wider etwas, in-
ßurgere».
UffWiecbung, schnelles Aufstehn und Fort-
gchii. — Ks getiel jedermann «das die from-
men leut in einer su ilenden uffvüachung,
einen ferren weg gezogen . . .» Brant, Bisch.
Wilh., L^Tl».
UffikUcben, aufziehen. — <£>in stira njfiuch
kein rnntzel nicht*. Brant, Thesm.. a. 5 b.
Uffzünden, entbrennen. — Die iki in i «gar
wenig freud dorab hatten, - das solche bose
mär und that - uffzmdtn soll in euwer statt».
Mnrncr, 4 Ketzer, Vurreile.
I I. lat oUa, Topf. Lexer. 2, 1721. - Die
Fischer sollen «keinen korp mit kwme üU
. . , keinen kreiie^korp mit üU steLleo». 14
Jh. Alte Ürdn . Ii 12.
Dl ? — «... da du (Trcgcr) yoUt lang also
ein goten &t gehebt hast ...» Butxer, Treger,
L. l K
Ul«, Eule. — «Zu der ü^in>, btratü»b. Haus- 1
nanic, 1417. — «An dem Itienbatm». Qings-
heim. 14 Jh. — «In iUeiiM». Dambach,
18()8; Andlau, 18^4. — «Die iUfl^o«««». Witiis-
heim, 1318; Kienheim, ISltf. — «Wea ein
Mensch blöd Augen hat als txn Ul . . Geiler,
Brös., 2, 18 b
Ulwurm, Regenwurm (?). — lErdwäm,
die man nennet regenwürm oder ihpüwm:
Brunschw.. Chir., 22«>.
Umbehang, Umhang, T'nihang, Vorhang.
— Das Licht war «bevaiigeu linder den
unUtdumgen». Gottfr. v. Str.,^1, 208. - «Der
umbehang in dem münstere (^Tempel, zerspielt».
Bihteb . Bh. — «Der Centnrio . . . do er sähe
. . das die Sunn iren Schin verlor, das der
Umbhang im Tempel zerreiss . .» Geiler, Büg.,
.')0 a. — «Da solt nit gedeneken da« Gott der
Herr ein Kiiulbetteriii sei und hinder dira
Umhang lig und geber den Sun*. Id., Ev. mit
UssL, 1» ^ ; Schilf der Pen., .S7 Ete. — «Waas
der umbhang deiner . . . bracht hinvvegi,'o zogen
würt . . .» Wimph.,Chrys., lä «. — Es «waren vU
umbhang an den wenden». Paoli, 160. — Ein
Arzt {fii'^i eine Weibsperson ob sie verhei-
rathet ist; sie erzürnt sich ; «ich mein» nit
bos, beriohtat der artzt, aber in sechs wneken
wurden zwei stück darusz, eins in der wiegen,
das ander hinder dem umbhang*. Fries,
Umbesässen, Umbesossten, plor. Scherz,
18iö. 1. l'ie rnisitzenden. - Beim Wii rfe!>i>ii 1
«man den umbsnssen und zfischern gei u gewin
gibt». Gulden Spil, n9.
2. Die Nachbarn, n ln^re oder entferntere.
— «Gurmuues umbesiuiscn, — Sine man uod
sine mage . . .» Gottfr. v. Str., 1, 184. Ete —
«. . . das 6U sich vor iren vif^enden und um-
hesossen nüt beschirmen luuhient». Kun , 4il.
Etc. — Verfehlt sieh einer, «mag man e.«, v .ir
machen mit seinen KinbsiU^fn , . . er ^ln^ es
gelten» tiildwjüer, i.i'Jl. Weibih., 4, uiK —
«. . . al>« da.s unser herren (es) den umbsesien
üuch Hchribent». 1449. Alte Urdn., B. ü. —
«Der weibel . . . sol gan zft den nächsten mw-
besasaeu der dorffer die an disz dorff nierck-
hent...» Sundhofen, 15 Jh. Wcisth., 4, iäi.
Umbsteuder, plur.. die Umstehenden. Schert.
1819. — Bei einem Brand soll man «die umb-
»tender^ es sient frowen oder manne, iieissea
abgen». HW. Alte Ordn., B. 18. — «So man
/wri niensL'hen vor der kirehrn hut sollen
verniühclen . . ., ist von den umbstcndern gt-
fragt worden, ob yemandt hinderattta wisse*.
Zoll. L'ollation, A, 2 «.
l'mgeld. So hiess tu Siraosburg die von
gew issen Lebensmitteln, besonders vom vVein
zu entrichtende Abgabe. — «... Als die die
im Scbatzbus oder am Umgelt oder an andern
Zöllen sitzen». Geiler. Post., 4, 24 Irri^;
Schaf, A, — S. auch Ungelt.
riHgeren. mit dem Geren, .^eluio«;/, um»
fa&sen. — .^Una, «hast umbgcben und um^
ger^, — jungfrow muter, einen man». Braat,
Rosenkr. D. (led., 13.
l-mhaug. b. Umbehang.
I niliiuf, Zinne. — Der Teufel führt Christoo
«ufl das Kircbentach do der Umbhuf Am
Tempels was, der ze Ring umbher gieag, <io
i^iy u^Lo Ly Google
- 878 -
man olnien ab her pr«dig«t dem Voldl». Gel-
ler. Post., 2, 14 «.
Umler. S. ümmeUr.
rmmeler. Umbelei'. UmberaK Uniler. lat.
homerale. der die Schaltern bedeckende Theil
der Priesterkleidong der über die Alba ange-
rnjrrn wird, Htiiiieinl. Schern, I8H. — Der
Frie.-<ipr bei der Messe «bedecket sin boabet
mit einem töche. das heizet ein umMer».
Bibteb.. 77. — 'Ein ummelrr /.ö weschcn»
1416. S Thum. Fabr. - «IH .f von 4 «Iben
and d KmiKrai xft wohchemli' und /fi bltM/emle».
1418. Ibid. — «12 umbeler». 1419 — «Hi/t ^
Vüu 3 iilteu dücher und 5 umbeUr und zwo
hantqwehlen zfi weschen». 1432. Ibid. — *Kin
Bischof hat ein Ümkr äff ein Alben an».
Geiler, Brite.. 2, 16 b.
Dmrede, Periphrase. — Willst du trinken*
«mit umbred soltu dich boqrnn 'periphrasisV
— und vorderen saferlich und sciion. — mit
rerborgeii'vortea dasgeseheb». Brant, Thenn.,
e, 1 ».
Umreiasen. begrenzen. — «(iott mag tiit
nmbri$§en werden als ein Ding das man umb-
reisst oder umbsohranekt». Geiler, Geiati.
Spinn., 6 0.
ITmrlMeBlieit. Be^Snznnir. — Aaiprmtin
spru'bt ; «Jetlichc Geist habcnt ir Zil uml
Umbrissenheit, dessbalb sie von einander ga-
seheiden «ind». Geiler, Irr. Sehaf. D« 6 «.
Umschrenken, um^-cbcn. — Ein Scliloss
«mit höltzen zeunen and suitzigen pfoslen
umMurendtt», Adelphns. TQrk., B, 4 b.
l'msosz. T'nisust, iim.sunst. vcruobens.
(Znweilen auch umtuMt). — «Joseub würd
nli verklagt umhsuss, — als Bellerophon,
Hippolytas». Brant, Nsch., 16 — «. . . (lar/u
gab in waa in geiust, — doch was die fribeit
gar mm§tut». Mnmer, Nb., 18. — «. . . ir hoff-
nong" ist umbitust*. Id., rtciichm., d, 1 ^\ Etc.
Umnndum. 1. Kiiigsum, überall. — Wenn
dv «wissen wilt was umbtuidimb geschieht?»
Geiler, Has im Pf., h. 3 «. — *Jr sehen rins
man das Fest (der unbefleckten Empfänguiss)
untundumb begat». Id.. Pred v. Maria, 17 b.
— Ein Vogel sieht dass «das grien (iras/ umm-
undum berausz spreitet*. Id , 3 Marien, 33
Etc. — «. . . wiewol sie Iktfen tmbuiuhmb ...»
Brant. Nsch., 99. — «. . . die aüps erdrii-b
umbundumb versenkt . . .» Id., Prupb. Slrubcl,
$4. — «Besichs durch got wol umeitdum».
Muroer, Nb., 26. - Man «lobt uns dann weit
umetidum». Id., 4 Ketzer, C, 6 - Der höchste
Gott «herscht gewaltig umbutidumb». Id ,Virg..
J, 18. — «So riemen (rühmen) euch auch
wuUfundtmb». Id., Lnth. Narr, 67. «Gott iat
umhtndumb und erfüllet himmel nnd erd».
But/.er, Neuer.. G, 1
2. Durch und durch. — «Wer witzif; si,
gantz uwibtmdumb, — der UM min fründ Vir-
giliom». Brant, Irisch., 114. — «Wir gont mit
solchen saehen unb. — das wir ans schament
umendumb*. JInrner. Schelm, ü. .H - Ser-
ranoa «welcher die ganz uacht tunbundum
(hindurch) bet gespilt and vol dea weines
^vas , . > Id . Virt,'., e, 3 ». Etc.
•icb Umwirbelu, aioh wirbelnd wiUsen. —
Achcron «der mit w5st imiiioflrMrt llldl».
Murner, Virg., S, 1
rnahbmcnig. daa einer Saehe keinen Ab*
bruch thiit. — « . . dis<% ist nnabbrüekig des
Cilaubens». (reiler, i'aääiüu. 23 >>.
rnabnemlich, das nicht abnehmen kann.
— Gottes < ima!>N«jNft«A« Barmhertxikeit». Gei-
ler. Bilg., 27 K
i'nabredlich, der sich nichts abreden lässt.
unerbittlich. — «... So drnn fprechen würd
der umitiredUch Richter an dem jüngsten Tag
zu denen die do stond an einer linken Hand».
Geiler, Bilg., 70 h.
rnangeschlan^cn. nnvorsätzlich. unbedacht.
— * Unangeachlagcne Wort der heransgeend
unbedacht on Ansehlag*. Geiler, Pred. n. L.«
128 b
l'nargwönig, unverdächtig. — «W.ts von
landlenten, die unankwmig . . . kkment, die
Sölten sie inlassen». Brant, Bisch. Wilh., S7S.
Unnasig. J. Das schwer oder gar nidit zu
essen ist. — «Das Schiffbrot ist hert und
tmcken. unägng. and vorab den Menschen
die bos Zen hnnd». f mmIpi-, SrhifF der Pen., A'.^
2. Der keine Lust zum Kssen bat. — «Der
Koeh gab dem Pörsten ein hofliehe Antwort
und ' jT ifb: Herr habrn eiirb die Florentiner
den (<ln>i genummcn und unlustig gemacht
ze essen, da heb ieh kein Schuld an; die
Speis,--! II seint gut und v,'o\ bereif, aber die
Florentiner haben euch umstick gemacht*.
Geiler, .Narr., 165 «.
llnbaliert, unpoliert, unbehauen. — «Die
Juden mussten bawcn altar von unbalierUn
steinen, da kein menschenhand ankam». (Exod.
aO. 2.0). Wurm, Trost, 46 b.
t'nbeheb, nicht fest verschlossen : lig.. un«
« nthaltsam «Incuntincntcs. tmfteM&e Hen*
sehen». Geiler. Bros., 2, 69 ».
Unbeholfen sein, nicht helfen. - «Wo sie
aber erkenncnt, daz wir unreht habcnt, da
snlent sie uns UHÖeholfen sin». Iä08. Als. dipL,
9, 88.
Unbehonwen, nnbeliauen, ungebildet, roh.
— «Johannes Burggrave von Daroltzheim,
dem man sprichet der unbehmwen». 194 1.
UnbekantKiim, Ihibekennesani nnbekannt,
nicht erkennbar. — «Wissentdas ein solicher
mensche allen menschen unbekantum ist,
wanne sin leben und sin wesen ist allen
menschen verborgen und unbekennesam». Nie
V Basel. Bek, Taoler, 4.
l'nbekömlich, unbequem. iinaii£ri''"'''btii
Finden die Pdeger des Frauenbauses. dass
einer der PAründer desselben den andern «tm-
bekömlichni were ...» 1426. Statbuch. f*» 94 K
Unbekümbern. nicht belasten, entlasten. —
«Der sin herta Udiget und unbekänAert . . .
von allen ereatnren . . .* Peter von Gengen-
buch.
Unbeleit, unbeleidigt, unbehelligt. — Was
hat der Teufel «euch doch leid gethon. ~
das ir mit im in feden ston? — alle weil er
ans nit vor abscit. — so lassen den tüffel
unbeleit». Murner, Lnth. Narr, 44,
UnbclUmdet, von dem man nicht redet.
unbe;>cludten. jeder Gonoh soll behaupten
«das er eine fromme . . . nnd unMümdt
i^iy u^L^ Ly Google
874 —
l^nohin habt. Murner. Genehm , f , 4 ' Furcht das Lob tnöt^c sich als anbe^undet
«. . . das ich sorg trieg eins fiuiiimtMi uiul , erweiheti und könne »ugar die Ursache eines
belümbden namens». Id.. Protest., 60(J. («Und Unglücks werden Naeh dem damaligen Volks-
belümbden»,wahrgch. Feh!crfnr«ioi7;*'J»Mi('>f/?«>). abcrglaubfn iiitMiile man selbst gewisse I'iiii:»'
rnbeniasset. L'iivenuuset. uubetlcckt würden schädlich, \\ eiunuan bei dem Gebrauch
«Uff das er unbemasset bleib von allem dem derselben überhaupt etwas sagte; sie sollten
damit die weltlichen Menschen irc .Selen ent- unheschrien gebraacht werden. Beachteten war
reinigen». Geiler, Selenp., U7 Eschenirr., ^'leichbedentcnd mit ineantare. verhexen, ge»
A, 2 1' worden. Den Ausdruck unbisi ln nue kann Btii
Unberendf Unberliaft, unfruchtbar. Scher«, > nooh hentsatag en Strawburff hören.
— .«Sine henne ist tniherhaft worden t ünbemerkt. Veripl Btadwtim. — «Wie
und leit ime kein cy». Kön., 8U4. Ktc. — Da« wolt ich . . hindurchwisohOD wAadmuaem^»
Brennholz, das der Keller von Aodlaa im Adelphus, Passion, A, 6 ».
Wald von Ktntcheim nehmen darf, «eol wn- Unbesprocben, ünvereproelieii. 1. Voa
bemde holz sin». l:> Jh. Wr-isih., 5, 4111. - ilt iu man nicht rodet, untadolhafl. Scher/,,
«Samson ward von dem Engel verkündet. tb66. — Die Beginen som Wolf sollen «ein*
wnnderbarlieben Ton einer unberha/ten Motor ^ unbesprodten erlMm lebennee sein». 1396. —
cnpfntifTcn». Geiler. Selenp , 11.5''. «Wetiti Der Rath soll «vier erber unversprochen
du» Jurs nit grosse Wind scind, su werdcnt erber man kieaeu zh vier meistern». 16*V.
die Hönm unberhafiig». Id , Post.. 4, 14 b. Bte. KÖn., Beil., tt86. — «Ein erber mtfienpnekm
Unberespet, anirptadelr. — Wenn das BÖSf knecht», 140(1. — ' UnversprocJttn biderwe
tunhere.ipet und iiiibustraffct blibct . . » lüte». 1417. Tncherzuiift, 24 60. — W^er «jar
Taulcr, 47 (iü, und tag unveraprochni häber ist gewesen».
Unberoten. 1. ünbcrathen. nnETfx^ncht. Scher», dem sollen die andern helfen, wenn er ia
1821. — Juden, «die in in vindcnt unb<roUn Noth kumnit. BuiV.heim, i5 Jh. Wei!»th., 1, b8l.
eine minne ... all allem gftte . . .» Tanler, 2 Unangesprochen, unangefochten. — Der
46H (bO). älteste Canonicus und der Schaftner von S.
"2. Unvcr6orj,''t (.•^. lirratm.) — •Unberotene Thoiiiae hchworcu vor dem Rath dass eine
kint>. c. 1311. l'rk., 2, 'il. HufstatI ca Sirassburg dem Kapitel gebärt
Unberoubet. unberaubt. — «Eine unbt- hat »unorrsprochenlifAm seben jar and me».
roubete site eines jerigeu frisehlinges» (ihres i:-^27. Reg. C, 78.
Specks nicht beraubt). Marlenheim, IdAii Unbenungen. ohne Gesang der Messe, nicht
Weistb,, 1. 7.6, i durch das pflicbtmässige Messesingen ver-
tTnbenwet. niebt mit Rnas besobmntxt. — ! waltet, vernachlässigt. Scherz, 1892. — «De
«.M.-^o ist es auch mit einem Kemelfcgei Ii r nti dise kirche so vil zites . . . unbe-
erst am Kernet gefegt hatj ringest da mit im, »ungen gestanden was . . .» Nie. v. Laufe«,
dn kompst nit «ufterw««! von im». Ooiler, Has Qottesfr., Ü!*. - «Wie wol fr zeheii pfriendea
im Pf , A. 6 a. hau, - noch laast irs ttniesMi^ staa».
ünbeecbeiden, unüberlegt, unvernünftig. - Murner, Nb., 22.
«. . . Das wir nit uHbes^eideultA weinen i Unbetapt. rob. gemein — «Das erst dabei
s 11 II unsere Freund so sio sterben», ^Jeilor die T'nmes-iitrkeit g-omerckt wirt das ist da
TrobLspiegel, L, 1 — . «Das Sicchhaus ist ein .Mensch hat unbetapte Sitten». Geiler,
nit den Narren gebaaen, die sich mit iren j Selenp . 61 1>.
un6e«(A«ü/«tt Übungen verböaen*. Id , Selenp , T nln'ldp, das Ungcmässe. Verkehrte. He-
44 Etc. necke, 1, 122. — «Dir klaget got himmel und
CiibnxchiMHen. J UnbeschmutcU — «Wenn enle und allen creatttren, die grosse «ndiUe».
eines ringet mit einer die im Kat gelegen Tauler, 5S {12>.
ist . . ., su kumstu doch nit unbf.stihtsaen von Unbleiblioh. 1. Vergänglich. - «Dise Welt
ir». Geiler. Haa im Pf., A, (> ». i»t unbleiblich. verbittert und sittiget Niemand»
2. ünb(:trogen, unbchelli<:l. — Geistliche Geiler. Ev. mit UssU, l^ü Pred. U. L., 116 •.
Menschen «seind gern unbeachi$sen von allen Etc
Dingen». Geiler. Has im i'f.. D, 1 ». 2 Unstai — «Es seind etliche Menscbeo
I'nbescbrauen i. — «Wenn eim die Zcn we un&/eib/ic/i« Menschen, mögen nit bleiben aa
thun. 80 soll eins fünf Pater Ni)ster in die einem Ort». Geiler, Brös.. I, l < «.
fünf Wunden unsers Herren betten, und sul l iihnw. Nicht-Anbanung eines Gut>. >^cli< r/
darnach die Zen mit unbeschrauuienem Narteu- . 1020 — Güter, die «in unbuw liegen». Wihr
wein wesohen ; es mnss ii*i6escAraii«penep Narten- ' im Thal. 15 Jb. Weisth,4, 188 — Güter «xe
wein sein den man noch nit beschrau wen hat; unbutoe» lassen kommen. Allenschw iller. lli'I
das seind Gauokelweisen und ist recht Narren- 1 4, 10. — Klage daas verpfändete Güter «in
werek». Geiler. 8 Marien, }fH b. — «Wie wenn ' ttttbuw geleit» sind. 1470. Reg. BB, INi.
man den holet onüberschruwen, das ist eir. Undunknoinc. undankbar. Scherz, 1S2» —
kostlich Ding; wann man» aber bekehrtet, so <ündanc»eme, ingratus». Herrad, Itö. — «Ich
sei es nnt mer, als wann man in weit holen armer sSnder so f^r ufidcmgneme and abe>
in einem Keller und man sprerh : was wiltu lessig 1 ir >in». Nie. v. Basel, ms.
da tbon etc. Das ist die Weis in die sol man Uudaiiknruiekeit, Undank. — Oesüadigt
nit hoffen» Id.. Emeis, 49 Arb. huni., IttH b. j haben «mit ungehorsamekeit und nit Mw i— f
i?Mc/tr«i>n, un/.eitig etwas bereden, besonders nemekeit». Tauler, 224 (39).
voreilig loben; mau solle dies nicht tiiuu, aus ; Unde, uuda, Welle. Sobera, 1884. ~ *ündet
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— 376 —
unJa>. ITcrrad, 179. «Si tribon !ir tobenden allweg das Widerspil understandest r.Q halten».
Hilde — Wileat uf and wilent nider» Oottfr. .Id.. Irrig Sobaf. 0, 2 — «Welcher Meosoh
T. Str.. 1, 8f<. — Ist dM Seliilf ^rnt geankert. ! undenUa sieh zu Instigen in Oott». Ibid., B,
«so iDDgent im die unäen oder uclleii uiit 4 " ~ tNommt understund ein Thum ze
geschaden*. Taaler. 199 (36). — Es «beganden , bawcn bi&z. in den Uiniel*. Id., Narr., 48 b.
die Hilden Bohlah«nde fiber das lehäfeUn». > — «Was da nnreehts vindest, das urtd«r«taiMi(»
EU. Pred., 1, 83. (iniperat.) zu bessern». Id.. Prcd. v. Zachäus,
Uoderdienstig, dienHtbar, unterthäuig. 5^ Etc. — <ViI umiei-«/ond zu dem schiff (za)
Die Huber sollen dem Meier «gehorsam und schwimmen». Brant, Nsch., 2. - «Wann man
underdiauttg sin*. Aspaoh, 1490. Weistb., 4, | ein alten (Zwim^^ underatat zu biegen, so
39. Etc. kncUi er eiiizwcii. Ibid., 9. — «Der ist ein
Underlibung.Unterlib^run;;, Erleichterung, uair, iler undcrstot — der weit sn dienen
Krhülung-, Ruhe. Scherz, 1857. Per Strtn't iiini ouoh yot>. Ibül , 21. — «Hu . . . nnder-
iaucrte 30 Tage, so dass die Hccrc «uuvvciit stast . . . uiiäeni glauben y.u üciieiiigon». Mur-
ntihwi undertUmnge hottent». KÖn.. '292. — ner, Adel, D, 3 b
«Ach Gott, man muss in Underleibung geben! 2. Mit dem Accusativ. - «Vii weger ist,
Aber du tust in nur mee darmit». Geiler, Has nQt understan, — danu mit schad, schand.
im Pf., C, 1 ». — «Im würl ettwcnn on aller gespött ablon». Brant. Nsch , l^. — tWer
Ueascheii Hilf Underliberung oder leichter», i hets gemeint, das ir sind der — der ein buw
Id., Selonp., 7ö *. — Brnnschwig gibt sein dörft underston, — und trnobt nit wa es mr.
Fluch heraus, unter Aiulerni «den alten, die inöcht fron». Monier. Xb , 24(>. — «Es sind
da gelert haben die kanst, zu eioer under- : doch gantz uuchristlich sachcn. — das ir mit
Ubvmg irer memorien oder gedeehtnusB». Siat.. mir hie wndertion*. Id., 4 Kettser, J, 'i b. —
2!" — «. . . /u trost and WMlsr^&iMtf der I Sie «suchten fuMi! wie sie künden — ein solch
kranckheit». Ibid, 33 I sache undcr<ton>. Ibid, B, 4^. — loh «hab
Bif . inlervalivm. ünterbreehung. Dasy- ^ offt andre artsnei versnobet und wwierstaiid^».
Pf diiis : «l'i bris interviillata, ein Feber su Id , Hayac, AW.
UHäerUtöutij/ hat, utt alle Tag wider konit*. | n. Ketiex, mit dem Genit. der Sache. —
Undem. Sebent, 1826. l. Kitlag. Vergl. «Wer sieb mit gott Icriege tiiMimrta(>. Mnmer,
Schmeller, 1, 11' . - «Von jed r „'nutzen hftbe Nb., 233. — «. . dor sich vil hcndcl under-
sol man einem mei^'er vor uttäeren mit einem «tot, — die über sin vcrraügen sind». Id.,
phlu^' zh acher gan . . .» Logeinheim, 1404. 1 Schelm., f, 3 b. - «Ein schelm des richs sieh
Weisth . 4, 149. — Den Fnineru bei der Ernte I unr/frstund, — der doch der sobwin nit bäten
zu Kberttheini gibt man «icgcUcheme zA im-! kund». Ibid., h, 4b. Etc.
Msie ein brot . . ., nnde ze umlem ein hal ; Understrownn, nnter etwas strenen, ans*
bes, unde nahtes ein brot . . .» 18i'0. Ibid.. , breiten. — « . pfulwen underslrowen — cini
1, 67u. — Die Schnitter «sont usgan tri{,^e jedem underm ellcnbogen» Brant. Nach., ül.
ifrüh) so der hirto usgat, und ze umUrn Undertildigen unterhandeln — Der I^tpst
wider hein, so der hirte hein gat. und süllent und die Venediger 'undetihädtgten lang*,
siaffen ; und so der hirte wider usvert, so Adelphus. Barb., öl <>.
sont euch usgan». Wiedensohlen. 1364. Underthene, Unterthänigkeit. — «Wan
Ibid., 4, 160. — «Was frowen sint am snitte, kaiser, fiirsten. oberkeit — mich beissen stille
die sijllent haringan, so der birte ingat ze gton, — zu underthene bin ioh bereit — und
undmi, und sullent wider us^'on.su das vihc wils als nnderlon*. Mnrner, Lied. Kloster«
ssgat». Obnenheim, lö Jb. Ibid., 4, 939. Sund« 1 8, d7a
holen« 16 Jh. Ibid., 4, 169. I Underthnn, abtbnn, nnterdrflelcen. absebaf»
2 Die zwei Undem, das Morgen- und das fen. — «Nun lnuul ir solichs ««rf<rr(/<o;»» fniini-
Hittagessen. Benecke^ 8, 189. — Die Uubcr . lieh die Hemer den Jetzerscheu Skandal),
von Dosaenbeim aollen ihren Pfennigzins [ Hnrner, 4 Ketzer, Vorrede. -> Der Papst soll
«Iwiogen an dem ersten Tage nach sante «fcltkirchcn underthun». Id , Allel, Cr, i
Bartolmeos mes zwischent den zweien un- Underwnrf, Unterwerfung. -- «Der Under-
deren». 128a. Weisth., 5, 449. umrf gegen Gott, den wir im pfiiehtig nnd
Underschleifen, im Geheimen nachschlep- ! .schuldig sind» (leili-r fM ri <rl Kitn . BB, I
pfn. — «Wir müssen den alten Adam uiw^r-
Khleiffen mit uns, so lang wir hie syen».
Canito. Treger, N, 3 ».
Ünder<*oBZ, Unterscsz, Unterthan — «Wer
de schendt sein ratsgenosz, — bi den er ist
Underw'ü Illing, L 'n<i«-i wüidich. unterwür-
fen, nnterthan. — Gott kann sich «die Zeit
erwölen, aber wir nif. wann wir scind dem
Gezeit uudermlrfling und wir mögen uns
kein Zeit erwölen». Geiler. Bros., 1, 25 —
ein unäersos? » Murner, Schelm,. Es ist '>li'^ lieniiit da ein Mensch sich under-
Undertktau. unterstützen, bcherz, iböy. — würfltch macht dem Gewalt Gottes». Ibid., 1,
Die Johanniter sollen «den GrQnett'Wört I0be- 1 106 b. — Ein Sklave ist «dem gewalt sines
lieh underaton». Memorial — «Der gewalt , horren under würflich». Murncr, Instit , —
ttnd die krafl got des vatters widerstand un- Jeder sei der Obrigkeit * under würftich* . Id.,
Sern kranken willen». Pred. Ingolts. i Adel, D, 3 ». Etc.
Uttderntan, naternebmen. I. Mit der Präpos. Underzug. intervallum. Unterbrechung,
«. — «... in allen iren Wercken, so sie | Zwischenraum. — «Kein Mensch mag sein
«nderstoitd ze ihun». Geiler, Höll. Leu, c, 1 i>. Gedcnoken allwef.'^cii un ündereug in Gott
- «Du aolt lugeu das du in aller Anfeohtang , heilen». Qeiier, Selenp., 58 1^. — «Ja, sprechen
— 878 -
ctliclie, man muss ündfrsnirj haben, wir müs-
sen ans crget/.en . . uti das wir Gütt dem
Herren darnach deetcr bass mögen gediencn>.
Ibid.. 149 — «Ein unsinni^rcr Mensch der
lunaticus ist, hat eiwan klar Uuderzüg seiner
Sinn und Vernunft». Id., 7 Schwerter. F, 8 ■'.
Undenwig, Undouwig. 1. Unverdaulich.
Gfinchni.. r, 3 b. - *Va sit/en in koiner y.iiiifft
me zu der utiee» denn in der Pfafifenzunfi.
Pauli. 828 — «... zu der unee beieinander
sein*. Zell, k, 4 — >Zar «mee siUen».
Wurm, Bai . b, 2
Unendelich, nicht KUverläsBi<r EnddiA),
nicht ehrbar, nicht adelig. Scherz, 18^6. —
— «Wiewol sie (die Krebse) undeuwig sint, I Ein Ritter cwcrte sich lange gege»
im das gedultiglich und gern». Geiler. Bilg..
20^ b. — *Undöwige spei»x>. Fries, ii4J». —
«Ein unimttcige spefiiz». Adelphus, Fio., 168
Göll, 417, liat iiocli >\*'U Ausiliiirk undäwig.
2. Schlecht verduueud. — «Welcher ein
ifiwioMwii^ ma^en bat, der sol oflt essen und
wenig /.'. i n mal«. Brunschw.. Pest., tf a.
liehen knehten den er sieb nüt gefongeo wolt»
gen» Nie. v. Basel, 141.
Unerfolgiff, nnerrefebbar. ~> «Die tiefe des
göttelichen abirrundcs i^t unervdfig allen ver-
nünftigen» Tauler, 88U (b7}.
ünerliSrlleh. unerbittlieh. «Der Tod ist
unerhörlieh, gebesta im die gAU\/. Wolt, «o
Undieui^t, so viel wie Missdienst (s. dies | Hess er dir nit ein Stand nach» Geiler. Arb.
Wort), Bcblecbter Dienst — «Mit dem da|hnni, 186 i>.
wenest einem ein Dienst haben tlion. und ^ IJnerkenntnisz. ünkenntniss — « . . n«E
ist dir gar wo! zu Mut, das ist iui ein ün- \ unerkendtntss der latinischen sprachen».
dienst» Geiler, Bilg., 19.^ "
Undöglich. I. Untauglich, unnütz. — Alle
Geuch, die *undöglich sind in frischer hut».
müssen ger&nehort werden. Murncr, Geuchm.,
F, I l'. — «. . . da^! der aplasz «Inulirh oder
unduglteh sei». Id., Kön. v. Engl., alö.
2. Untugendlich, unehrbar. ^ «Es soll
Murner. Statrecht, Vorrede.
Tnerlebt. der nichts erlclu hat. nnerfahren.
— «. . Ein junger uneriebter Mensch . . .»
Geiler, Geistl. Spinn.. M, 5*.
l'nerlicb, nicht zur Ehre gereichend —
«Got hat verboten an dem feirtag werk die
got unerlkh sint und dem nftabtteii nnnflta*
allen frow en nit schaden, wo ein «nd^ficA i lieh». Gulden Spil. 70.
handlet». Murner, Geuchm , e, 1 i>. ' rner»chU8Hlivti, undienlich. — Es ist «za
Undötlich. unsterblich. Scherz, 1862. — ; deiner meinung gants unenekMidt*. Mamer,
• Undöllicher gott, erbarm dich miner». Ge- 1 Adel, E, 4
bete, lö Jb. — «Dammb ist nntzt M«(/ö//ieÄ ; l'nfaxel, l iii^'eziefer — «Flöch, Leoss.
nier — und blibiich bi uns (liinu die lor». .Mcuss und Wendeln und ander Unfasel . . .»
Braut, Nseh., 10. — Der Mensch wird «durchs Geiler. Has im Pf * D, — «£s ist in der
eer tmtddtii^ gemacht*. 1d . Layensp.. C, H •. Tnrirei Gewonheit, wenn es in Svmmet beiss
— «Die ewige uutödU hr kitmc». Wimph., ist. das die Tiirken in deii -i rton nicht möireii
Chrys., 8 ^. — «... durch verhenguisz der bliben vor Gewürm und Unjoad^ als denn
fuMdtithen i^ötter». RingniM Cäsar, 11 ^. — ' desselben Wnsts vil in den selben Landen
Cisar hat einen «uRt^idhM Hamen Ober- ist». Id.. Po>t., 2, 29 h
kommen*. Ibid., 8 j Unfelig. unfehlbar. - «Wir sollen war-
UndStlicbelt; Unsterbliehkeit. — «. . . das i nemen der gesetxten Zeichen die do woie
dödtiich mit undötlicheil zu beirabeu . > /eichen sint eines unfeligen rechten Weges
Mumer. Bud. J, tt — «Die kleidung der in dem wir nit verirren». Geiler, Bilg., lltfk»
undötlkfieU ist allen hie bereit». Ibid., k, 9* Schiff der Pen., 34 Etc.
— Die Seele, in der de^ ^lenschen *untöd- l'nferti^. verbrecherisch, unrechtmässig
itc}mi i.st verborgen». Adclpiius. Khod.. Voi-j Scherz, ISÖti. S. auch Unrejitfertig — Eine
rede. - «Die mUödtiiM^t der sele». Id., j Frau «was belQroet für unvertig». Ein Mana
Fic, 18b". «wart crkant für UH/er/zV;». 1.^5 TTeinil. Bach.
Undouwig. S. Utideuwig. i P 67. — «Wcre es sach das/, man unfertig
Undonwunj?. schleebte Terdanong. — lent heite, die sol man» in den Stock legen.
«Nicht.s ist sohcdlicher . . . dan untauvnmg*, Grendelbruch, lö Jh Weisth., 5. 410. — Der
Adelphus, Fic, ln2 <».
Kaplan der Gutenlcute soll «kein unfür noch
Undurft. unniUhig. Scherz, 1620. — Es unfertig leben nf dem hofe triben». GutI
dünkt mich «daz es undur/U were». GoLlfr. | Qrdn., 19(i. — «. , .gewinnen »^«rlii^« gnts».
V. Str.. J, öC. Efo. 'Paoli. 133.
Undurncchti;^, unvidikummen. Scherz, lh2ö. TnAat t. Koth, fig Schmach. — «Das lont
— Gott «hat niht undemechtiaes ^sic) noch | uch . . . erbarmen, das so gros nnreht and
nnftiinzes an sinen werken». Binteb., 16. unjht ist nfgangen in der h. erlstenbeit».
T'n»"'. l'nee, wiMe Elie, Cuncubinat. Scherz. .MeI■^\vin. ms. - «Die weh mit aller ir itnflat».
löi^ö. — Es sol Niemand zu ätrassburg «tur Tauler. 112 (22). — «Der Unflat lauft auch
unee sitcen bnselich und bebelich». Uut. Urk., an die andern Fenster . . .» Geiler. Oeistl.
2,13b. — Constanciu-s «nam dc< kiiniiri"^ dr.htrr S[i;un., ^I. «Darnach so entschlafet der
von Britanien . . . z& der unc*. Eon., 8(iu. . Unflat auch ctwan ub der Kunkel, das i^^
— Der Meister der Winkler soll mit keiner | wenn sie genta nnd gar vermebt werden^
Fran irelebt hnlirn, >rs were zft der ee mler lliid . 1'. 'j — Paulus «der aach vol
7.& der unee». Winklerprozess. 42 — «.Man und unflat was». Muruer, Bad., B, ö ». — *I^iis
sol nyeraan an die znnft entpfohen, der in der nechst :im Bsd) . . das ist das uns dan '
unrt: sirzet». 144U. Tucherzunft, 4b. — Helena, nbiriiszt. — das aller unflat von unf flüs^^^
«die lang zit zn der une« sasz». Murjxer, , ibid., H, 4^. Etc. - Schweine, die «Iren |^
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nad unßat riltfcln». Wimph., Chrys.. 10 —
«Korn, geraten, habeni. darin vil unßat:
mml, C, Ib.
2. Schimpfwort, roher, wüster Mensch. —
«Simeon schalt Maria ein Unßat*. zu Joh. 12,
5. Geiler. 8 Marien, A K Etc. — «Sns sauw,
gTobianas hri^zt ein sohwein. — der nüt kan
den ein uujUU sein». Mamer, Schelm., e. 1
— Es «dörfft nit all weit von ir klae^en. —
das sio der sc\hig tmß<it wrr» Id.. Nb., 2H0.
— «Behiituns ^ott vor dem unjUu* (Pulyphem).
Id., Virg.. .1. 8 «Nun' bistu dodi ein
rechter unßat». Id . K8n. v. Engl . 924. Etc.
— «Die unßeter (iloreu) ein früutliclicii abzug
nenien» Pauli, 78. — Schlemmer sagen von
einem der nieht trinken will, «diser ist nichts,
er i^t nit tn den gesellen, er ist ein unflat».
Fries, 30 b.
UnfläUgkeit, Unflat. 8. UngettaU.
UnfrideflAin, nieht friedfertig. — «Wellieh
swcster unfride$am ist oder nit gehorMin. . .>
145». Ootteshaat der Gürtler.
FttfHdeMunkelt, Zustand des ünfHedens
nie Frommen «blibent in firiden in WHfride'
samkeit». Tauler, 466 <79).
Unfronmeo. 8ehad«B. Sehe««, 1R96. - Die
Bürger von Hiiningen schwören, der Herren
«nutz, frommen und ero 2e schaffen, iren
schaden und unfttmmm m wendan». 15 Jh.
Borckh .71.
l'ufrönde. Leid. Scherz, 1828. — Maria,
da «störest alle unfröude hin». Gottfr. v. Str.,
2. 103. — «Ob wir hie unfröde hiilu nt durch
gut und ungemach . . .» Eis. Pred., 1, 238.
Unfügen. Unfug treiben, Schmaeh «nthnn.
Seherz, 1829. — «EttUch von der moler ge-
selleschafte (hatten) an uttlichcii ^'oltsmyden
getinfü^et». 1447. Gotdachm.-Zunft. 25. — «Dftt
onch jr deheins dem andern ein unzuchte,
nnd wil das an dem geunfüget ist solichs
ela- n » Gutl.-Ordn., I.ö4
rnTiiglich. 1. Unpassend, unrecht, — *. . .
& was nit unfüglieh, denn sie hats verdient».
O.nMer. Post.. H. 85 •'. — «. . Und ist nit
w\fügUch uff dis Fest von Artzeten zo sagen».
Id., Karr.. 116 b.
2. T'ngT/ieTrir n !, roli. ~ «. . . Mit welchen
unfügiühen Sitieu er alle die betrübt die umb
in wonen». Geiler. Salenp-, 61 b.
l'nfnlicht, das nicht fanlon kann. — «Maria
ist die Arch Gottes gewesen, von dem unfu-
lichten Holtz Sethim« sie ist nie gafiüet».
Geiler, Hriis., 2, 43 ».
Liifure, .sclilechtes Betragen. Scherz, 1829.
— Kaiser Claudius «wart allezit vol wines
und was den holt die «n/Mfe tribent mit essende
und trinkende». Kön., 342. — Die Zeit ver-
lieren «mit tanty.en nnd springen und ander
unfur». Gulden Spil, 71 — Reirinen sollen
«keine unbescheiden worte noch amlcr unfilire
triben*. 1466. Gotteshaus /.um Offenburg. —
Den Haushälterinnen wird verboten «furder
nnder erbem lüten» zu wohnen «solich unj&re
und spuni/« ri- zh triben*. 1469. Alte Ordn.,
£. 3. — «Der Alter ist ein St(>wer und Stiller
der Unfur, wen wen alt Lent bei den Jungen
s>eint, so hören sie uff von ireni Narrenwerck».
Geiler, ^ian^ 30 ti. — «0 wie betrübt ist ge-
wesen . . . Maria do sie Iren Sun . . . bnt
sehen wider und für hin und her ziehen ond
mit dler TJnftär nnibgefBrt». Id., Sehiff der
Pen.. iK> '^. — In der Kirrhp maoht man «vil
unfur mancher band». Braut, 46. — Ein Wahn-
sinniger, «so man in nit bewaret, maeht er
vil i*n/Mr» Fries, 106. — «. , . Tiit mit jncn
bochen.zancken nnd dergleichen uvfur mit jnen
anfahen». Z U, r. l ^. — S. auch üngefürt.
UngebaelitMi nn lit gebacken habend. Scherz,
1830. — «iHc brotbecker sulieut alle tage
bnehen, und welher dis gebotz halb ungehaehen
woro. der bessert 10 soll.» 1888. Alte Ordn.,
ii. 2U.
Ungebärde, bdse, zornige Gebärde. Sehers,
1830. — Er «erzeiget ungebärde nie, — Swns
Schimpfes man mit im begie». Gottfr. v. Str.,
1, 21H.
Ungebe»eert, ungestraft. — Keinen der sieb
verfehlt soll man *ungeb«$9tfi lossen*. Gntl.-
Ordii.. I.'O.
Ungebig, der nicht gibt. — Der Teufel
cbowet den Oeitigen die Hend ab das sie
ungehig werden, strecken ire Hend nit aus
gegen armen Leuten». Geiler, 7 Schwerter,
G, 1 *.
Ungehocht, nieht bedrani,»1. — «Das Gemfit
des Menschen ist edel, es würt ec gefdrt dan
gezogen, es wil ungehocha nnd nngemeistert
sein« Geiler, Ev. mit T'^ssL, 4 b.
I «Ungebrittelt, efireitis». Herrad, 182. Britel,
I Zügel, engl, bridle, franz. bride.
i Ungebrncht, ungeübt, insolitos. — «Eim
ungebrudUen (Krieger) ist gewon, — dick schad
i usz sinem kriegen gon». Brant, Moretus.b, 5 b
1 Ungebnrt, Missgeburt. - Geiler, Sund, des
M., 68". S. das l'itat bei Mertoundcr.
Ungedank, böser Gedanke. — «Lo disen
blinden unsin, — T& disen ungedank bin».
Gottfr V. Str., 1, 262.
Ungefell, Unfall, Missgeschick. — «Nit trur
zu fast ob dir sttfall ein ungefeU ■ . .» Brant,
Facetus. A, 7 — «Ein ßveilen soll niener
der «rsi'l — verlon in lebens ungefel*. Id.,
MoretuE, b, 2 t>. — «Von mutwilligem ungfell:
Id., Nach.. 47 (mnthwiHlg herbeigefahrt). —
«Veraclitung ungfeües*. Ibid.. lÖC. Etc. —
«Das ich dieselben hiebar stell| — was kan
ieb fnr min ungefeü^* Hnmer, Sdielm., e, 4 >.
— «Das würd uns brin^ren ungefeU». Id., 4
Ketzer, k, 4 b, — «Förchtstu de« tüfels «i»-
gefel, ~ seine dQeke nnd all sein Ust . . .»
Id.. Bad., n, 2 h. — «. . Gott wöU — ver-
euderu unser ungefelh. Td., Virg.. .1. 4 «. —
Sie «klagten des kriej,'-es ungefalh. Ibid., C,
2 «. Etc — Zuweilen auch Vufd. /.. B Murner,
Schelm., c, 1 » ; Virg., R, 2 ; a, 4 o. Etc.
Ungeverte, neutr. Scherz, 1831. 1. Weglose
Getrciul tohne Führte). — Bewaffnete die
«über ungcverte und über volt» reiten. Gottfr.
V. Str., 1. 124.
2. Ungemach. — «Doch enwaz daz m«^-
verte — Des endes niht so herte». Gottfr. v.
Str., 1, 280. Etc.
3. Unziemliches Wesen. — «Die dritte Schell
ist Ungefert machen in der kirohen». Geiler,
Narr., 97 b
8. auch G«f«rt. M
— 378 —
Un^t'flfSft, cijr. unklug; in folg. Stelle:,
ohne Falsch, redlich. — «Hat einer ein gat
Herls und ist ein schlechter pinfaltiiri^r inige-\
fiesster biderher Man und liat aber kein Ver- ;
nunfft. ist nit witzig und ^vis im Houbt, so
«ol er iiit zum Regiment» Geiler, Post.,.H, 63 «.
Ungefüge. I. riii^cheucr Scherz, !831. —
» Ungefüge, enornüä> Heirad, 188. — Ein *un-
geßtger enbideine>. Glos., i:-i6. — Noth «die
ich lidc von ungefügem froste». Eis. Fred.,
2, 106.
2. Untauglich. »Swer hüte iin^evellig und
ungefüge ist xe deheineiu dinge, des er niht
geiwonet hat, beitet er aatce mome, da« er
(las ding niht lernet, 10 ist er noeh ungtfüger
darzfi» Bihteb.. 9.
ORgcfiige. Unfug. — *Qot vurls die lenge
nit killen, das sie soliche ungefüge bebend*.
Branfels, Aostoss. 14
UDgefBre. Ungemaeh. Sehers, 1888. 8. auch
Unfure — *Ungefure. in commoditas.. Herrad,
198. — «Schanden und ungefüre*. üottfr, v.
Str., 1, 78.
Ungelifthon. was nicht iregohren hat. —
»Ungehaicn \\\\\ der hruchei in detn vasse».
Tanler, (ßl).
rnf;«'hefl('t, dIiiic liefen, uniresäuprt. —
«Diü lioslie ist unychejlct, üs nius» kein Teisam
darin sein» Geiler, Bros., 8, 80*. — *Vnge-
kbflei brod». Fries. 38 b.
Ungebeaer. S. IJngehüre.
Ungehoraame, fem.. Ungehorsamkeit. Un-
gehorsam. — «Affirioa, so oach anzeliche andre
provintzen and lender. nach so langer ungt'
korsame ., wider dem ri'iniisclien gcwalt
underworfen sind». Murner, Instiu, l —
« üng^tommtOmt» Zell. t. 1 Ete.
Tu;,-« hiii e. Ungeheu«*!-. 1. Adj., ungeheuer
Scherz, ibdA. — cDo liessent sü gar einen
ungiMren grossen gesohrej ob . . .» «... mit
eirae gar ungchüren grossen windes getöse».
Hio. V. Basel, ms. Etc.
S. Adv.. nicht gehener. — «Ime geriet et-
tewas un^ehüre 7.ft werdende» Nie. v Basel,
Bek. Taul., H3. — «Je me bii in seuent, ie
ttn^Arer in geriet werden». Id., ras. Etc. —
«Do ward in allen nngtheuer*. Muriier. 4 Ketzer,
L, 2 — «Wo dir ungehür sunt>t ist» Id.,
Bad-, n, 9 b, «Der speisen wart im ungf-
henr, - das er sie nit darff L'reiff'en an
oder /-u esbea uuderstan». Id , Virj^., T, 3 ^.
S, Schrecken erregend. — Alexander «nflf-
sprang gantz ungetiür». Murner. Go.uchm., e.
3 a. — Juno «nnderwarff das zückend fear,
— verbräm die »ehiff so tmgeheur . . .» Id.,
Virg., A, 4 ».
iTngelai^et, nicht lachend. — Man durfte
einen Ki'nit,' nicht fragen, «M arunih er ung«'
lachet wcro» (nie iachtej, Märleiu, 25.
Ungelesen. nicht abgeerntet (Beben). —
Ei II Tvoldii Ii; St 11 «stun im banne», so lang
«niines herrcn wingarte du ungekee» i«t>.
Bfihl, 16 Jh. Weisth., 4, m.
UniTPlelzt, unverletzt. — Die Weiber sollen
sich der Münncr erwehren, damit sie *unge-
Utset gon von dannen». Harner, Geochm., n,
3 b ; Adel. B, I i:tc.
Ungelt, t'mgcld, \V ein abgäbe. ~ «Die ober-
keit erdichtet hat ungeU , , .» Mamer, Nb.t
109. S. auch Umgeid.
Ungeminnet — «Die jmgen fische, die
man nennet seien nder wngemjfimitc fische«.
1460. Alte Ordn , B. 1.
Ungemut. oiiniuthiir, traurig. Scherz, I83d.
— «Wanne din herschaft betrübet und %uige'
müt sint. so soltu oach ungemut sin». H&r-
lein, 33
Ungemiiet, unbemilht; einen »iigemüet lassen,
ihn in Buhe lassen — «La mich ungemüget,
roine türen sint beslossen». Tauler. .^0 (11),
— «. . . Das dich din Neohster ungemüet loss
mit heischen». Geiler, Bilg., 8
Ungemüte. nentr , Unmnth. Leid Scherz.
1836. — £s ward ihnen «ein wunschleben —
Nach ir ttngemüte geben». Oottfr. v. Str., 1,
206. — 'A\ho schiot dirre ritter mit trar
groseme ungemüte von dannan». Nie. v Baj>el,
143. — «üngemaoh und uiigemüU» Märiein, 84.
Ungenilmc, unanfrenehm, nicht genehm.
Scherz, 1835. — «I)uz wort, daz ungennme
ja • Öottfr V. Str, 1,940. — Geheuchelle
Tugend isr tiatt <ungeneme». Tauler, 84 (17).
— «Chayub opfer was gotte ungeHeme». Kon.,
240. - «Alle die geben and opplbr die vir
gotte niii^rcnt geben, sint jra ungmeme, es sy
denne das wir friden habent mit unserm
nehsten». Villinger.
Ungeneigt, ongenäht. — Je.sns trug «einen
ungeneigten Rock» Geller, Posi , 1, 28".
Uugenossin, Frau, die nicht Gonos.sin, .\n-
gebörige, der nämlichen Herrschaft ist wie
ihr Mann. Sehers. 1886. — «Wer, das ein
gotzhusman sin ungemisnin netnc. der bes-
sert . .» ürasenheim. 1820. Weisth., 1, 874.
— «Wer oneh dae dehein gotxhusman iteme
sin ungenossin oder sust dem hof abtrünnig
wurde ...» Sicrenz, 14 Jh. Bnrcklu, 196.
Üngevotdrwngt, nicht dnreh Noth gedrftngt.
— «Ich irlanb das die cristenheit nit ungenot-
drengt die gclübden der küscheit von der
priesterseham erfordert hab». Mnmer, AdeU
H, l «.
Ungeraden. — Den Frönern gibt man ««»-
geroden brot und bukkin fleisch . . .» Kembs,
!:?SH. Burckh.. 149. — Her Medern »nngrradm
brots K:enftg». Griespach, 15 .Ih. Woisth.. ö, 366.
Ungerech, unrecht «Michel ungered» in
der well gcschiht». Eis. Pred., 1, 70. — «Z6
ungerech» , am unrechten Platz: «Was z&
ungeredi stot. das sol er (der Diener) cft gereeh
stellen». Gutl.-Ordn.
Ungeregent. ohne Regen. — «Bi Heljas
ziten, do es %va.s drd inr and Bebe monet
ungeregent*. Tanler, 92 (19).
ungerochen, nngerilcht. — « . . Der tot
viant irenas — Und Morolt ungerochen \\iis».
Qottfr. V. Str., 1, 148. Etc >- GoU «ein
-wortelin noch kein Instelin lot nngeroe^en*.
Tauler, 88? (67). — «Die 1i:itm1 nn- ^^^ 1
dis gethan, — wir wends nit ungerochen Un».
Mnrner, Schelm., f, 1 ».
rngnrnwig, Unrnwig. unruhig — «Er
Murt ungeruwig and entsohickt in im selber».
Geiler. Selenp., IWb; Irrig Sclui; P, 1 »• -
«Zung ist ein ungeruwigs gut». Brant, N>ch ,
22. — «Venus, da uuruwiger gast». Huroer,
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— 879
Oeochni., ni, 1 — Es «kan ilocli der mensch,
als ein unritgig» thier, nit mieMig gon>. Id.,
Adel, J. 9 ».
Un;areruwl*fen, beunruhigen. — Wer findet
«das er darch sein fil beichten mee betriebt
und ungerutoiffet wflrt weder metilt ...»
Geiler, Irri^: Schaf, 0, 2 b.
Ungesast, aogesetzt, unrohig, anstat. —
«Wie sint fr also ungnoit mtd also «119«^ I
Minme?. Taoler, 4ü (»).
Uiu[eHcha£ren. 1. Nicht gesohaffen, ewig.
— «Der iMpetdba/«» ireitt gots». Tanler,
8o;^ (62).
2. HiiöslicU. Scherz. 1888. — «Sybcu fey&sete
Ohsen und . . . sybenmafper ungeschaffen ohsen».
Kl r . 257. — «Swyninmn! hies ein hobest.
V<ui des ungesckaffen iiaiianon wegen wart
nf^resetzot ». dass die fapste ilire Namen ändern
sollen. Ibid , 907. — Einer ward •ungescluiffen
aii>u ein vihe». Märl., 29. — Ein Meister fragt
«ob der weysz man ein frowen soll nemen
die sehÖo eey oder ungeschtfßnt», Ouldeu Spil,
!6. — «Ich bin doch ein alter . . . hesslicher,
unqr^chajfner Man», üeüer. Bilg . 76*'. —
«iNit ach da« da ungetchaffm oder mager
werdest». Id., Oeistl. Spinn., 0, l ■. — «Was
ungrschaffens an dem Menschen ist, das hat die
J^atur an die Ort geaetzet das es also ver-
borgen ist». Id., Post., 4, Hl b. — «Nit thnn
als ein Pfow, der stot an die Sunit m il be-
schouwt sich selbs und gcfalt im selbü wol
näit den hfibsehen spiegeleehten Federn, nnd
gedenckt nit wie er so ungeschaffen ist an den
Füssen und am Hindern». Id., Bilg , 184 b —
«... Ungeschaffene, nnzüchtige, wüste Wort».
Id.. Sünd. dks M.. 61 ^. — Sagt ein Kind /u
«einem Vater Ktte, «das i^olt nit sein, ist un-
Ten, nit ecrerbietlicli». Id., Post.. 2, ü4 b
«Grau<5enlic.he umrliaßne Gedenek» Id.,
HÖH. Leu, d, 2 — «Wiewol er ungeschliffen
was nnd &st mager . . .» Mnrner, Lnth. Narr,
66. — «... das solch rnhe und ungeschaffen
(couteinptibilis) holtz solch wirckun^ hct . . .»
Id., Guyac, 482. — Ein Oemcht, das von Natnr
Mungeschufen and schentlioh ist*. Wimph.,
Ohry.s , IIb. ^ Nonnen sehnitteii sieh die
Na.sen ab, «und umb liebe willen der küsrbeil
machten sie sich selber ongestalt und unge-
^hoffen*. Panli, tt. Etc. — «Grob nnd wüst
mitgeschaffen nägel» der Finger. Gersd.. 74 i».
— Der Sneven «sitien nach, wärt nichts für
imgetdiafntr nnd heiUoser gehatten dann
pferddecdten nnd gereitt zn braolien». Bingm.,
Cäsar, 29
Ungeschaffenheit, Ilässliohkeit. — «Diese
und andere Uugeschaffenheiten. als Bloichhcit,
Kalheit und andere vil, werden alle hinwej?-
^nnmmen und knmpt an ir Stat ein hübsche
and liebliche Färb». Geiler. Bilg., 22Ub' Schiff
der Pen., lU Pred. u L., 26 b.
Ungesetaenslet, nicht verspottet, nicht ge«
schündet. — «Der ?ich als tjut'? m dir ver-
sieht, — den laätu ungcschenidd niclii». Murner,
Sehelm., a, 7 «.
Ungeschiht. Scherz, 1839. l. Unfall. — Des
«todes ungetehiht*. Gottfr. v Str., 1, 21.
3. Übelthat. — *üngcschiht — Hie er ge-
Ilöret oder gesUit». QoUfr. v. Str., 1, 189. —
«Sie betten heimlicli ein verdriesscn — wol
an des bruders ungetchiciU». Marner, 4 Ketzer,
J, 7 b,
3. Von ungeschiht, von uriirenihr. — «Kouf-
iüte von Ismahel, die von ungesshiht do fär
fftrent». Kdn., 356. Etc. — «me kam es von
ungeschiht . . .» Marl.. 0. Ktc. «0 wie wnn-
derbaiUch ... ist die Jungfraw Maria, die nit
ist newiieh ftinden worden, nit von vngt-
schichten, sonder von Aticfang ist sie von Gott
dem Vatter erwält worden». G«iiler, Schiff der
Pen., 53 b. — «Von ungeschidit anefat man
gsellen wol, — doch durch kunst man sie be-
halten sol» Brant. Muretus, b, 2 — «...
ob von ungeschickt — ir beeher, drinckge-
schirr, vellct icbt». Id., Thesm.. a, 8 *»; b, 7 «.
— «Dieselbe nacht war von unpeschicht ein
besunder ungewitter . . . enistanmn». Singm.,
Cäsar, 115 b.
Ungeschlacht, roh, brutal, in schlechtem
Zustand. Scherz, 18^9. — Könige, die sich
Anfangs mild erweisen, «darnach so werdent
syc hert gen armen lentten nnd ungeschlacht*.
(rulden Spil. 14. Ktr. — «Felder die wiibt sein
gelegen, und die waldböm so ungeschlacht seind
gewesen, dardnreh die hayden verstanden,
werden alls durch den glauben frnclitbar».
Nachtig., Psalter, 846.
Ung«scbmadt, gesehmaoklos, nnsehmaek*
halt. - «Man rnnsz den Kumpasl beschweren,
d&ü er nit cmbur gaug, er würde sunst unM-
schmack». Geiler, Sünd. des 31., 40 b. _ Bie
."Speisen waren «kalt nnd mngewunaekt». Brant,
Bisch. Wilh., 291.
Ungttseit, angesagt, verschwiegen, anbe-
kannt. — «... Das ist ungesett alb-n Täeb-
httberu discr Welt». Geiler, Selcnp , i:i8 Etc.
Ungesihli^. l nsi« litig. unsichtbar. — «Die
ungesihti'gen dini;c». Tauler, Hyi (07). — «Füne
unyesihtige siiiuaie*. Nie. v. Bothel, 226. Etc.
— «Alle mine Dnda, siehtig nnd unHdiiig».
Gebete. 15 Jh.
Ungessen. ohne zu essen. S auch Ongessen.
— Fresser die «» iiu n lialben tag nit mögen
WMßUtn sein» Murner, Gayac. 451. 452. —
«Wan wir ein tag »ngessen möchten sein . . .»
Pauli, 122.
Ungestalt, HässUchkeit. — Sie wissen nickt
«was «wf^ertn/f nnd nnfletig^eit undier der . . .
falschen furhen verborgen ist». Wimph., Chrys.,
11 b.
UnisMtalt, nnförmlieh, hftsslieh. ~ « . . ob
sie schon werden alt. — sint sie diicli bleich,
siech, ungtstalt*. Brant, Nsch.. 28. — Polyphem
war «un^estoK, ein gransams gsieht». Mnmer,
Virg, k. 1
Uugestrelt, ungekämmt. — itünde Christus
hinter dir «in sinem ^^ruwen rock und mit
simc ungestrelten \wr .. .» Pred. Ingolts.
Ungestriicht, ohne zu straucheln. In einer
der Kirehen Roms «mag keiner ungestruckt
kumen von der thür an bis/ zu dem clioraltar,
wan er eiu falschen eid wil schweren», i'auli,
283.
UngestUmekeit, Ungestüm«, Ungestüm,
Heftigkeit. — Man soll nicht rasch urthcilen
«US ungestümekeit>. Tauler, 49 (10); 4'i3 (81)).
— «Die Ung09tame des Gebets gefeit Got wol».
- 880 -
GeOar, Narr , 219 ^ — c Tnd es ist ge-
maeht ein grosse Un^tümtkeU im Mer auf
dem Sf^e». Id.. Er. mit Uttl., 81 ■. — Wenn
das Wasser «koininet zu einem Felsen, so
mag es nit weiter fliessen .... es schüsset
wider hinder sieh mit grosaer üntt^kmätut». 1
Id., H Marien. M i'.
Ungestiunlich. heftig, inständig. — «Er
leret sie 4nn aie solten betten instanter et ,
homiliter, ungestvmlich and dcmfttiglich».
Geiler, Ev. mit Tssl., 18b K
Ungeteismet, angesäuert, ohne Teisam. —
cWie sie suben Tag solten essen ungeteismet
Brot und Matzlcuchen». Geiler, Narr, 312
Ungeten^elt. S. Tenyeln. — Der Schmied
von Olinenheim soll die Pflogeisen tengein,
€iud sol nlemant wngetengtU ee aoker Tarn».
I& Jh. Wcisili , 4 239.
Uiig6fcwHi;( II. ungewaschen. Scherz, 1841.
— «Mit uiiqrivagenen henden» easen. Tnvler,
86 (6).
Uagearsacht, ohne Ursache. — Der (ionch
«sol nit aohteD das er kein nraaeh hftb si sn
versprechen (vertheidigen\ fr so! es ungnr-
Machet ton». Marner, Geuchm., f, 4 «. — «üb-
sehon er (der Kaiser) . ungeursadlt jeniMs
zn hilff kumpt . . .» Id., Instit.. 4 ».
Ungewäch«. TTnkraut. — « . als ob einer
nit weit guten somcn sUen, daromb da& er
sorgte es würden jm wirken und uitgnoechsx
darander gesaet». Zell, L, 8
üngewaltig, nicht mächtig. Scherz, 1841.
— Wird einer in einem Streit gefangen, «so
ist er sin selbes vngewaltig». Tauler, 63 (12).
Ungewon, nicht gewöhnt. Scherz, 1842. —
Beide schwiegen, «das in doch selten e ge-
Schach, — Und des sf e waren ungetcon».
Gottfr. V Str., 1,187. — «Ein ungetoone SAd\' .
Mumer, Adel, A, 2 — «, . . das du so vil
«Mt^ewoffer, angebSrter . . . reden . . . darlbt
thun». D. 4 n. I
Ungewone, desuetudo. — «Die eigentsebafft i
der dedikier ist vor langer zit in ein w^ewme \
knromen>. Murner. Tnsdt., 6«.
Ungezögenlirb, ungezogen, unhöflich, un-
gedemend. Sehers, 1848. — «Welre unser
burger ... dem rate . . . unrjifTÖgnilkhe ent-
wurtet . . .» 1241'. Strobel, 1, ööö. — «Wer es,
das ieman der des antwcrkes (der Weber) ist '
ttngezöqnihch redte gegen den fönf mannen . . .» j
1361. Tuclierzunft, 7. I
Ungezwiflet,UBTerswiflet. sein oder haben,
nicht zweifeln. - «I>n snlt ouch ungenciflet
sin. was du ineu bagbt, liaä vcrhchwigen
belibt*. Monier. Genehm., f, 2 b. — «So wil
ich unverzvrißel han, — ich kumm an.s brctt
mit andern an». Id , Nb., 96. — Für die Seligen
ißt fungestceifelt zu bitten nit tiot». Zell, G,
4 — «Nu bin ich ungetweiJUt . . .» (ich
swetflc nicht). Ibid., c, 1 «.
rn^claultliaftigkeit, Unglauben. - »Tnder-
staud dir von Got zn erwerben einen starcken |
lebendigen Olanben . . ., dardnreh du leioht |
magst ausziehen den Hocken der Unglauh- '
haftigkeU aus deinem Hertzen». Geiler, Schiff
der Pen., 110«.
Unglimpflich, unschicklit 1 S '1 1843.
— £s «erhebt sich die lieb gar hubbchiichen
und glimpflif hf>n. sie endet sieh aber gar
glimpßtchen» . Guidcn Spil, 63.
Unglttckhaftig. 1. Ungiacklich. — «Es ist
ein uM^ückhafftig Ding um die Welt». Geiler.
Ev. mit Ussl., 12d a. - Man soll meiden <sot-
lieh unglüdütafftigen Argwon». Id., Hüll. Leo,
d, 3 Etc. ~ «Da» <;iTit mir mifftAekhßf^tiff
liit». Murner, Schelm., a, b ».
2. Unglück bringend. — «Die Egiptisohen (
halten etliche tag für unglüekhafU. Fries, 76 b.
— •Unglückhafftige vögol». Pauli, 288. •
Ailelphus, Fic, 136« - tUnglüekhaffii^
seilschafften». Wimph., Uhrys., 9 *. Bte.
UnglüekhaffUgkeit. Unglfiek. — Geilem
Bilff., IH7 i'.
Uog&te, Gegentheil von Qöte, Haas. —
«Kner wider den andern wfit, — also erhnbeaa
ir gemiit — allenthalb mit glaioher wyM».
Marner, Vir£., h, 5 b.
UMhaadeimir, der niekt cn behandeln ist
— «Er ist grob, unhamlelbar und enneissmen
unmenschlich, oder ein Unmensch, leotschea ..
unartlich, ungesellig». Geiler, Selenp., 1741».
ünhofTnung. Aufk'eben der TlnffTninf*-. —
«Allda bchier nach aller utthoffttuttg BUirmeVßti
die Christen wider». Adelphas, Barb., 46
Unholde. S. ünhulde.
Unhuldselig, unbeliebt, missfällig — Man
soll die Sünden meiden «desshatb das sieiiiK
iuUdaeliff maclien <re£ren Gott dem "SLtnwt»,
Geiler. Süud. des M., 8
Unhnld, Ungunst. — «Falsche Propheten
die die Sünden der Menschen nit . . . i^trafen,
das sie förchtcn sie kunimen in Vnhuld*.
Geiler, a Marien, 58 i>.
Unholde» Unholde, Hexe. Scherz, 1844. —
— «Bi der «nAiildtfN bdmen». Feldname, Barr,
Rpfig. Scherweiler, 14 Jh. — «Der unhuläfti
weg». Soherweiler, 14 Jh. ~ «Da sprich ich
das das die Hexen oder UtMUkm nit Ikin».
Geiler. Emeis. 44l>. Etc. — «rnJ^oMs», haxea
und sorsier». Marner, Nb., 239.
Unke, Art Kr6te. — Ein Alehimist bereitet
etwas, «so würt dann bald ein uncken drusz».
Brant, Nsch., 98. — Scherz, 1846, hat UnJceu-
brenner, alchimista , weil man behauptet»
diese Lente brauchten Kröten n s. w. sn
ihren Mischungen ; bei Brant wird das voi^
gebliche Ingredienz ironisch 7.am Resultat.
Unklagbar, der nicht an^ rkliL-t werden
kann, Hchuldlos. — «Ich würd unkiagbnr sein
bei im, and mich bewaran vor mainer attiid».
Nachiiir , Psalter, 41.
Ullklagliaft Jemanden unkimjhujt niachcu,
ihm deti Grund zur Klage benehmen, ihn ent-
schüdigen. Scherz, 1846 — Wer einen schlägt
wird bestraft, zugleich «sol er den kleger
unklagehaft machen». 13 Jh. Strobel, 1, 321.
— Macht einer, der einen andern verwundet
hat, «den kleger unklagehaft e dax er ange-
griffen wurt» vor Gericht, so wird er nichts-
destoweniger vom Bath bestraft. 1814. Kön..
Beil.. 099.
Unknmiichett, Unannehmlichkeit. Unbo-
quemlicbkeit. — Dass der Mensch «wamcm
aller Gebresten vnd VnhmlkMim* seine»
Stiiiides. Geiler. Hüll. T-ea, c, 4 ».
Unkünnend, Unkiinnig, nicht könnend, na-
i^iy u^L^ Ly Google
sesehickU — <£» üt muicher so mkünnmä
das er Sehnh, Hembder lets snlefftt».
<}riln , Bros.. 1, :VJ _ «Das Wort Küttig
(rex) ist als vü ge«eit als eioer der do etwas
tem. d«r ktmig Itt «ad wiM und wissenhaft
ist; als man sa eira spricht: wie Icanstu als
gar ein unkutmigtr Mensch sin wie kau&iu
also «mhttnttig uii? Das ist proprie iners».
Id.. Post , 1, 17 Eine der bei Geilrr sn
häudgen Etymologien, diesmal um das Wurt
König, Kunig, Kuning, za erklären. Künig
heisst ihm znM'^e kimnend, gesohickt, das
Oegentheil von uttkunmg.
Unknnst, Unkenntniss, Unvermögen. —
Selbst die hohen Pfaffen können in ihrer
<Mtikumt» nur ätaiuinelu vun den güitliohen
Dingen. Tanler, 110 (39).
Unkanstig, ohne -Konst, nngeMohickt. S.
Unkünnend, die Stelle Geiler, Post., 1, 17 «.
Unkant, unbekannt — «Kuntlich iling
«tont iu uoser acht, — das utUtmU stot ia
züfali maeht». Brani Cato, a, 6 ^.
ÜiikUsch, TJnkeaschheit — «Vil unküsch
iLumhi asz tranokenheit*. Braot, üioh , 18.
UakffwM, ongekaiit. — «. . . UnMimI hinab-
MhlackM, als ein Storok anUnadiliiekeii».
0«ü«r. Narr., 210 >.
Uatotdlicli, nnempAndlioh fBr Leiden, im-
passibilis. — Christus war ^unleidlich nach
der Gottheit, leidlich nach der Menschheit».
4jeiler. Selenp., 101 a ; Emef». 88 H.
Unlastlirh, unangenehm. — «Ein utüustUch
-Oesprcch» Geiler, Has im Pf., a, 6 b, £tc.
tJiiliit schlechte Leate. — *Aho thont nit
... die Utilüt, die do Christeiiliit sint genant,
sie leben aber nit chrtätenlich. allein der Nam
ist do, aber nit das Hithellen und Csswiroken
des Lebens». Geiler, Bilj,'., 119 ».
Unmäre, unlieb. Scherz, 1847. — «Si ist
mir liep, nnd dnnket mich - Das ich ir vol-
Jecliche gar unatere si». Hcinm. v. Hag., 3. —
«Des mAt niwan r.e tu^'enden stat, — Der
alle untagcndc unmäre hat » (iottfr. v.
£tr«, 1, 88, £to. - «0 we, ir armen wbchorere,
— Jhm lieben got sint ir Wimen: Oeisaler-
lied. Clos.. 110, Etc. — «Ich wone wol, da/,
«r dem herren gar tittiiMf were*. Eis. Pred.,
8. 7. — cGibt dir Oot nit Andacht, so er«
schrick nit . . . bist nit dester unmerer».
Oeiler, Has im Pf., d, 4 — Ein Greis ist
«ainr frowea vast rnraidr». Brant« Naeh., iB,
— «Wrm ist frcihcit als unmer, - der «sz
gefeackaibz nit beger i"» Mnrner, Luth Narr,
37.
Unmasse, Maasalo.si Ki ir Unermesslichkcit.
— > «Das götteliche ai Ki ^de in aller sitier
lamuugm». Taoler, 113 (22). Etc.
T'nmessigr, tinerraesslich. «Wir ^iwt zu
Mnmesstgen grossen dingen gebcliiiffen». Tauler,
187 (96).
Vnminue, Lieblosigkeit, Feindschaft, Zorn.
Scherz, 1848. — Tristan «gesoheiden ist von
binnen — Mit des kiiniges unminnen». Gottfr.
V. Str., 1, 203* ~ Das neugeborne ungetauftc
Kind ist «in der utminne gottes*. Eis. Fred.,
1, 244. — «Minnen ;»in selbes lib; unmtntic
ze gotte*. Bikteb., H&. — tDwninne machet
Jieite dea meawbeii kcttie*. Hugo v. Ehenk.
L'nmitaam, nngeseUig, roh. «Barbari
keiatet man nmmttam Iftt». RIngm., Cäsar,
3 b.
Unmitteilich, unmittelbar. — «Do die göt«
teUeke sonne disen gront «iiMdMUdWn l>e*
rOrt . .» Taoler, 17 (4V Y.v,
Unmüdaam, Unmüdsumkeit. — «Duhar
iiberknmmen sie, das sie selbs unmüdsam
werden (nicht mehr r rTiifiilcn . nnrl ouch dann
mitteilen solche immiuisamkeit ireu korpern».
Geiler, Bilg., 226 b
Fnmttgen, sobst , das Nicht mögen, Lieb-
losigkeit. — ciiatis oder unmugcn». Tauier,
489 (76). Etc.
ITnmusse. Scherz, 1848. 1. Mangel an Müsse.
— «Were aber daz ich, Walt her von Gerolts-
ecge, mich vor unmuzeii dar gantwnrten niht
enmohte . . .» 1888. Urk., 1, 375. — Der
Lentpriester von S. Thomae soll die in der
Woche einvi:^eg'an^'onen Gefalle vertheilen ;
«möht« ich ea aber au dem samesta^e von
wmuu9 wegen nit USkn, §a toi iek m iüiiook
so erste ich mag teilen». 14 Jk. Bist, de 8.
Thom.. 408.
8. Sorge, Unrnke, Mfibe. — «... das in
(den Dekan von J^' Tfi -mae) soli hi r mimusM
und sorgen ae habende nit verdriesäe . . .»
1888. Ootteskana sam Wolf. «Die wunder
von gcscheftcn und von steter wimussen die
die weit tribet». Tauler, HOS (53). — «Also
vil itelre unm Assen maoken wir und han wir».
Ibid . 70 (14). — «. . . Ohe kcinre Icie
kumber oder unmügse gehabent von ires gotz-
koses wegen . .» Nie. v. Laufen, ms. ~
«Er will sich aller weltlicher UtimuHs, Gesell-
schaft und Freundschaft entschlagen». Geiler,
Sel^p.» 116 0. — «Ich will mein Hertz keren
von ansserlichcn Oedencken und von Sorf»en
weltlicher Gescheffi und Unmuss>. Ibid, 173 o;
Ev. mit Ussl , 221 b. Etc.
rnmlissig. Scherz, 1848. 1. Keine^Musae
habend, beschält i-^t. — «Noch vil rede saa
der keyser zft gerihte, \\ ie unmitsstg er was».
Kön., 348. — «Donooh wart der apt ... im-
müssig von andern sacken*. HKrl., 28. — Der
Leib «der git dem menschen so vil zft tftn I-
und machet in so unmäs«^, das er gottes gar
fürgisset». Eis. Pred., !Q8.
•J. IIi i nliiL: ^ irgenvoll- — «Eine unmilisige
Woche». Kon., 762. — «Wir enwellent ouch
nit das kein brftder nneers orden« das kna
mit keinre bände gastnnfre brlcnnihere oder
unmm^ig mache». Nie. v. Laulea, ms. — «Ir
sehent das ein solehs Zabeln und fast ein im-
müaaig Leben drum ist». Geiler, Brös , I, 9t a.
UnmUssigen. beunruhigen. — «Solt ich all-
zeit . . mein Gemfit uimüa»igm . . .» Geiler,
Irrig S.-h;>f, H, 2 «.
Ununrisiun. unninthig. — «. . . Ist es Saeh
das er nit unmutsam suuder frölich in seinem
Ausgeben ist». Geilei. .'~^elenp., 90«.
Unnutdiirftig, uunuthig. — «Er suchet
Trust in lichtfertigen, schimpflgen. untapfem,
utuiOtdürfUgen Worten». Geiler, Selenp, 1 h.
von t'nnoten, unnöthigerweise. — «Wae
•Iu . .vil allegierest von mmStm: Harner,
JLöu. v. Engl., »78.
Untftt, Mangel an fiatb, Tkorkeit. — cUis
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— 882 ~
dantzen vil unrat§ enUpriogt». Brant, Msch.«
00. — «Da die Weisheit nit vonet bei, — die
Valien gächliiiR- in uurat». Id., Laycnsp , lfi7
Unrechtvertig, uoreebtmässig, ungerecht.
Sehen, 1860. S. auch Unfertig. — «So ieman
siech lag der unreehtvertig gfit hat ...» J.
Meyer — «ZasammensammluDg zeitlicher Gü-
ter unrechtlgklleh auf das man gntt Werek
mit demselben unrechtfertigen Qut mfige Vol-
bringen . . .> (ieiler, ä Marien. 27 *. — . .
Das da dein selbs vcrg'issest und nit magst
warnemen Nvio du upllest dein Sünden ab-
legen und unreduverttges Gut widerkeren».
Id , Post., 1, 84 b. Etc.
Unrichtig, der sidi nicht berichten lässt
— «Die Leut ma^' uieiuand berichten, sie
seind unrichtig» Geiler, Pred. u. L., 132 n
ünrübig, UnrUwig, unruhig, i Unrübig, das
b wie to ausgesprochen.) — «Ob wir schon
von art . . . unrübig weren ...» Supplic, C,
1 >. ~ * Unrübig leut». Appell., a, 4 a. —
• ümiebiff . . . unrüwiff». Räthaelb.. a, 4 k
Etc. — S. auch Ungeruwig.
Unrache, Mangel an Sorgfalt, Kachlässig-
keit. — «Von «nredle was sin har> verworren.
Gottfr. V. Str., 1, F»7. — «Rehtc als daz diiic
ze unruche gat, — Dar. lobes noch erea uiene
hab». Ibid., 1, 8. Ete.
ünnichen. voniadiliissigen. — «.Tugenf das
gftt unrüchety — Ua es da/, alter süchet»
Gottfr. y. Str., 1, A4
Unrnchsaiii, nachliissipr. - «Ein rehte un-
ruchsam nntht8amkcit>. Tauler, 483 (74*.
Unrnchaamk eit, Vernachlässigung, Nicht-
Achtnng. — tUnrudUoH^eeit sitlioher dinge».
Tauler, 3ß« (63*.
Unrng. Unrow, Unruhe. — «Christus bringt
unriig der weit». Capito. Tn tr<*r, C. 2 ■'. —
• Unruw». Ibid.. F, 3 — «ilciublu nit ob
solich uiiriig hindere?» Zell, n, 9 b. — «IM-
ntw>. Ibid., V, 4 ». Etc.
ünrnwig, S. Ungeruwig.
llnschadeber, unschüdlich. — «Daz dise
schulde und dirre haz — Dem lande unscAode-
bäre . . . wäre». Gottfr. v. Str., 1. 25'.». —
«. . . Po er uiiderwiset wart daz die kristen
un»chadeöer lüte wcreut . . .» Glos.« 26, EU.
— IMe Strassburgcr Hessen niehts ans oder
ein, als «das unschadeber was». KÖn., 8F>2. —
«Er was utuchadeber von g&ter gewonheit».
Mftrl., S8 (nnfähig Sehaden zo thnn).
Unschadhaft, schadlds. - Ein Vprkiiiifcr
soll dun Käufer, wenn er wegen des Vertrags
belästigt wird, •utuekadhafh maeheo, vor
Schaden bewahren. I28iS. Strassb. T'rk., 3,61.
Unscbemmig, schamlos. Geiler, Narr., 4^
Unxchlecbte, fem., Ungcradheit. — «Das
al! ruschli'( htf iiinl Maiiiirfaltikcit in dir ge-
schlichtLt Ulli] gic'iufeitiget werden». Geiler,
Bilür.. 4 b.
Unst'lde, Unselig-keit, Unheil, .'^chorr, IR-^l.
— «Wie seit ich iemer dise unselde er-
wenden!» Reinm. v. Hag.« 12, — Eva wollte
Adam «onch in unselde bringen», desshalb bot
sie ihm den Apfel. Kön., 237. — «Was mm-
BtUm allen den widerfert, die . gottes
wort ungerne hörcut . . .» Eis. Fred., 1, 226.
— loh bin «mit vieler unseldt» beschwert.
Gebete, tb Jh. — «Dann ist der Liohnaro
frei, wenn er entladen wfirt von aller Un-
selii^ki it und Unseiden domit er hie uff disem
Erdtrich beladen ist». Geiler, Post, 8. 22
— «Die Seel ist verwüstet . . . aaeh von
wehren der Unsclden die nochvolgen der Erb-
sünd». Id., Trostsp., L, 8 Pred. o. L., 25 «;
Christi. K6n., AA. 8 ^ I)ar Tersekwender
wird «mit armut and «NWsM beschwert».
Brant. Facetus, A. 6 - «... die werdeD
leiden gross wweld». Id , Znsammenffig., D.
Ged.. 27.
über das altd. Saide, s. Grimms Mythol.,
604.
Unsichtig, Unsichtlich, unsichtbar. —
«Christus macht sich uustthttg durch sin gött-
lich Kraft, das sie in nit mochten sehen».
Geiler, Post., 2. ß«b; Selenp., 1061». m *».
— «Lerend von discn sichtlichen Dingen se
gon zu unsichtlicfien» . Id., Eschengr . c. 1
— Die Nacht hat allen Dingen «ire färb im-
»iehtig gemacht». Marner, Virg.. S, 1
I'n8pr<'fh««nlich. unaussprechlich. - Gottos
•unaorechenliche minne». Tauler, 2 (1). — «Do
gesenaeh dem geiste untprtthenKeheit we>. Ibid.^
HO fC). Etc.
Uustantbai-, unbeständig. — «Ein hübsch
ding der weit glorv ist unttanUtar doeb».
Brant, Nsch . 9.
Unstark, kraftlos, schwach. — «Du bist
verdrossen zn betten, uftikardt gute Werck zu
wörcken». Geiler. Selenp.. 11 — «Das Hiis-
lin, das da ist ein unstarck Volck, das hat
gesetzt sein Rustatt oder Schlafkammer in
den Felsen». Prov. 80. 80. Geiler, Haa im Pt,
A, 2 a. Etc.
UnMtäte, Untrene, Ehebroch. Schmeller, 9,
797. — «Ein vater het drey sün, und zwen
warent nit sein sün, wan die mftter het sy
an der unstät und uner, des west der vater
nt1t>. Gulden Spil, 75. (Un& ist wohl durch.
unee zu verbessern).
zu Unslatten kommen, sohaden. Gegentheil
von zu Statten kommen. — «W^as mit dem
buch (Bauch) verwarlosset würt das würt
dem gantzen üb sn mtiUUm kiinmen». Momer,
Gayao. 490.
ÜnatifHg, von stiften, [fundarc. gründen»
befi --tiirfn. unfest, unstät — «Man findet
Meoscheu die seind also unatiftig und unge-
ruwig . . .» Geiler, Pred. n. L, H b.
Unstille, Liirm. — «Geschrey, lingea, pfiffen
i und ander unatilU*. J. Meyer.
I Unstrilflleh, der nicht gestraft werden kan»
oder will — «... I)ic weit an allen enden
— jetz so gar unstrcfftich ist — und zu bes-
I serung nit gerist». Mumer, Geuchm., J, 1
— «Also vil (nichts) ircwint der daran. — der
strafft ein umtr af fiuhen mdiW*. Id., Schelm.^
h, M b.
Unsufer, unsauber. Scherz, 186'^. — «Böse,
. unsufere, unküschc wort». Merswin, 9 Felsen,
\h2. — Kr spraeh ««Mv/erre werte xft ir».
, Nie. v. Basel, ms.
Unsufetkeit. Unsauberkeit. — - «Ein sma-
ckende wasser von unmtf^riBeUe und von miste».
{ Härlein, 17.
' Unteilhafftig, nntheilbar. - «Die Seel fit
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— 88»
uuUtlhq0i§ . . . uud ein einfältiger Qeist>.
Geiler. Seleop.. 178 t>.
Unterleibung. S. Underlibia^.
Unthier. wildes Thier. — «Die untier
habent sie (dio llilrt]rrer) serbiuen». Mnmer,
Bad . H, 1
Mensch solt Urteil feilen noch sinem Danckcn
und noch rechter unimhetdtier Venioiift».
Geiler. Post., 3. 24 b.
Unverhaspelt. nicht verworren. — «Die ufF
den hohen SchuliMi seind, so vil dieselben
können klärern Underncheid geben und lut«rer
Unthür. gering, gleichgültig. — ^Wer ich von deti I»iiigen reden und unverhanpelt, «0
aber so unthür an mir selb«, dovor mich gotjVil seind .sie besser weiU r «Ii.- andern und
bewaren will . . .» Murner, Briefe, 84.
leret man bald vU von inen*. Geiler, PuKt.,
Uutod. nicht tod, lebendig. - «Im Todteu j 2, 39 a.
ist die Secl untod». Geiler, Trostsp., M, I
l ntödlicb. S. VndÖtlich
Untödlicheit. S. UndötUcheit.
Untregenlich, ancrtrii-rlich. - «Die alte
gesetsede die hatte vil untregetdiche bürden».
Tanler, »41 (42). — «8i« werden euch an-
binden untrtKjluhe bürden, die sie nit mit
einem üogcr auriiren» Zell. q. 4 b. }^iq.
Untrui. L«id. Man möchte gern heilig
UaTertattnt, unverdorben; s. Verhünen —
I «. . . So ein Mensch . . . unterh&nt ist in
seinem Grund, noch von eignen Sünden nn-
verwiistet . . » Geiler. Selcnp.. It»5< b.
Lnvermakelt, unbefleckt. — «Die heilig
unvertmulkelt kirche». Capito, Tregor. B, i ■.
I — «Die «miermaetette gesponsr. Christi». Zell,
j n, 2 «.
,„ , „ , UnvermUglikelt. Unvermotrcu. — «0 mein
sein «on arbeit und on untrost*. Panier, 73 ^ .^veisst und erkennst deiner Creatur
(16). — Bofibhrl kommt «ae untrosU. Guldeu ^ ir„vermugl>kn(>. Geiler, Schiff der Pen., 64 "
8ptl, 19. Unveineiulit h. nicht xu verneinen, unläug-
üntz, bis. - «wenn man ein Gewolb will j,^^ _ jj^y unvertieinlich. die
mmehen so muss man vil Gerüst darumb ,5^1,^ „j^ ^„^jh gm^, BuUer,
msAhen . . und auf denselben behilft man ^ ^Veis« h. 1 i». — «Es ist unvemeinUeh, das
sich unU das das Gewölb gemacht wirt»
Geiler, Geistl. Spinn., 0, 8». £tc. — »UmU
Job. Baptistae snkflnilUg» Snpplie., A, 8 ^
— «Moses, Joftua . . . unU uff die propheten».
Capito, Treger, I. i^. — «Brot and wein
das yctzig gemein wesen der . . prelatcn
. . . dem apostoUsohen ampt . . . gantz cnt-
t:e<:cu ist». Id., Das» Nfem.. b. 4».
Unvernunft, adj , unvernünftig. - «Der
umb die klein (Gabe) nit saget lub. — der
n wir unithär üBgtihabtn», Id., Carlst., | ^^^^^ „„^grnunfft nnd grob». Brant,
B, 3 8. Etc.
Unüberloffeu, nicht.
vüii Besuchern übcr-
^'^ch.. .00. .... das man micli hWWch alle
stund — hielt als ein unvernunß'lett bnnd».
laufen. — «Die Nacht ist die allerfüglichst ; |^ Thesm b i ■
Zeit uss dreien Ursach zurn Contemplieren ; ü„^e,.^chalkt. noch nicht zum Schalk
• • • 1" -^"^^l°-.J^Ji^ ^^»^LVil.^^üy.'""!;^ i worden, onverdorben. ^ «ö. Thomas und
von lederman muAerlqfen». Geiler, Erda., 1, j ^^^^^ j^;^5„^„ ^.^ ^ind sei noeh vnvenehaiekl»,
•T j,. j . u . «L a 'Geiler Hits im Pf.. E, 4 »». — Wir haben «die
ITnUberredlicb der jf^^^ unvcr»cluilckt gegen yederman ge.agt».
lasst. «Frufcniielie iitiuherredUcne MWnfg^i ^ Treffer F 2*
die man pertma*iam nennet». Zell 0. 2 b . f „ver8ch. id.^niich. ol.n. rnter.cl.ied. -
Uiiiiinr«i8«llch. nnbegrenabar, «««ndlieh .i^^iff^reutcr. unvcrsciieidenHch». GcUer, l'.rös.,
- «Nit allen, i.ier derallraechtigest. 8^^^^^ 97 b. - .loh sprich das man >oliche
er ist die utiumretaattch Maobukeit*. Geiler, ' ' T
GeistL Spinn., L. 8 Ete
Unverargwont. nicht durch Argwohn be-
irrt. — «Yeder der eins rechten unverarg-
wmUm Urteils ist . . .» Zell. p. 4 ».
T'nvei-fenglich. 1 Unnüt?:, erfoltjlos. Seher/.,
Ibti3.« — Uan ich ouch den keinen bneÖ der dem
gotzhuse geschaden mng, der ii>t hintuuuhin
mir und ininen erben unverfnnelich» 1312
Als. dipl., 2, lOÖ. — Gott hat die Menschen
gestraft, sieht aber «das es gar lützel geholfen
het und g&T unfürfemli' h l>t <:esin». Merswiu.
9 Felsen, 142. Etc. — Hanuibtil erkennt dass
die Götter den Bdmern helfen und sagt:
«danimb ht unser reisen unverf englich*. Kön.,
326. — «. . . Sunst war es im eben so unter- , . ,
fanOieken als ein Artznei die einer uflf die «l.^s Betrachtung der
Übertür setzet». Geiler. Selcnp.. 110 • ; Pred .Stiffheit dadurch er ((,
u. L.. 120b. Ete. lind «nmwendhch ange
2. Auch im heutigen Sinn, harmlos, ohne
Hintergedanken. — «Ich hau da» mein getan
uwmfmdU^tm^ wer das list und hört, besser
es». GiiM' ri Spil, 84. ■ u- •
Unyerhiuift, nicht durch etwas davor- als er ein Haus verkauft, «hol gcscit bi sincra
hängendes verdunkelt, klar. — «... Das ein'eide das es ein wmmidma gftt si»; auch
Küschcit nit sni indislincte. unvfrsdteidttüMi,
raten oder widerraten». Id., Kmeis, 17 ^.
Unverschlltzet, ungepfiindet. S. Schule -
Der Meier von Gildwilkr --^ull lian ein rindt
und ein schwcin. dab »oll gehn in holt^; uud
veldt unverschützet». 1^94. Weisth., 4, 69.
riiverachwi^r«'!!. nicht vorsrhwigen. —
«(iolt wil sein wnri uHverschtvtgen hüben».
Zell, a, S b.
Unve|;f»nroeh« ii. S. (Jnbesprochen.
Unverstundeii, unverständig. — «S! dftnt
rchie also utivtrstamietie vihc». Merj>wiii, 9
Felsen, 72. — «Dorehtc, dambe. unfürttandene
menschen». Nie. v. Basel, 131.
ünverwandlicheit, Unwandelbarkeit. —
der UtwerwaudUcheit und
Ott) uns nnverrnckt
schlagen hat und er-
kosen zu ewiger Seligkeit». Geiler, Pater
Nüster, D, 6 ».
Cnverwidomet, nicht zu einem Wideme be-
stimmt. Scherz, 1867. - Gösselin von Kageueck,
i^iy u^L^ Ly Google
- 884 —
seine Frau bchwört <daz ez ir wideme nit
ODsi*. 1810. S. Thom. Aroli.
Unverwissen, unverwiesen, angeetraft —
Die Söhne Zebedäi tragen ihrer Matter auf,
Christam für sie en bitten; erlangt sie nichts,
«so wünl CS jnen untferwtssen, and würd man
es uff die Muter legen und sprechen, es ist
weiberteding». Geiler, Ev. mit Usd., 177 —
«Hett er den sack nit bald zerrissen, — es
wer im nimmer unverwüsen — beliben vor
gots angesiclit». Sluriier, Xb , 52.
Unvei*witaUcb. anslräflicb. — «£r verhofft
gegen gott nnd ier weit vnvehin9»Heh sein*.
Brant. Bisch. Willi 252.
Unverworf* iilivb, unverwerflich. — £s ist
mit *im»ervf'rß'rnlia«r kmitsebttlft dargethon».
Marner, Mi > ü 8 «.
Unwarneuilich, unbesonnen, unbedacht, un-
besorgt — «Das selb Totek, so sie uhwoT'
nemlich in selbs etwan entrinnen in ein un-
kcusch Wort erapfert (entfährt) . . » Geiler,
7 Schwerter, G, 4 b. _ cEin Mensch sol ein-
felu^^dich. schlecht, tmmmMtitUtk der Ding
leben.. Ibid., F, ö
Unwarnemlicheit, Unbesonnenheit, Unvor-
sichtigkeiL — •ünicarmnüicheit, inconsidera-
tio». Geiler, 7 Schwerter, G, 4 «. — «... üss
üanissenheit und Unwamemlicheit der Schriber
sei es misBächribon». Id , PosL, i, 8 b; Narr.,
Pred. u. L.. 122
Unwegsam, adv., ohne Weg. — «Wer seind
ir, und was ursach hond — ir, das ir so un-
wegsam gond ?» Murner, Virg., e, 4 b (gerade
durch's Feld).
Un weaenlich, dem Wesen nicht ent^nrechend,
ungebärlleh. — «Do bant sieh die Regenten
. ^^ar übel nnd ungebürlich gehalten, un-
toeuiüich, unerberlich, unredlich». Geiler, Post.,
46 b.
Unwidertreiblich, umvidcrlcglich. — «Die
unwtäertrribiiche rcgel, so die röniisehe kirch
. . , fQrgibt ...» Oapito, Verw., D, ,1
Unwill, Unwillen, Eckel, Reiz zum Er-
brechen. — «Es würt etwan einem der im
Schiff sitzt schwilckern; der selbig OntoiU
und Gräussel scind hie greusseliche Gotz-
lesterung ...» Geiler, Schiff der Pen., H t>.
62 «{ P< ^t., 3, 88 — Die Juden wollten das
Manna nii^lit. - «ir sei Unwillen daiab het».
Brant, Nbch., lOü. — «Nausea, das Unwillen».
Oend., 88 — *ÜnwiOen and oiliitosBen».
Fries, 122 ».
Unwillen, altd. willüu, nur wUlot, nausco,
später auch wüUen, eckelo, sich erbrechen,
aasspeien, zum Eckel sein. — «Uns unwillet,
naaseat, sohwelkert über die Speiss». Geiler,
Ev. mit Ussl., 116 1- — <.\1> «lic Juden, «la
sie in der Wüste waren und waren des Uim-
mebbrots nieseleidig, sie betten gern Fleiseb
gessen iini] sprachen: uns untoittabdei Speiss».
Id., Sund, des M., 4b.— .... Ejn Hnnd der
wider gat «n dem das er Ton im hat ffewi'
tciVrl . . (Ii i unwiUet ein unreinen Sünder».
Apoc. 3, IH. Id., Arb. hum., 109 K Etc. -
Gott spricht: «die wile da läw wili sin, —
so unwiHnt (in der seien min». Brant, Naeb.,
82. - Schniid. 532.
Unwillig. 1. Inviine. — «Sin kind soll er
mit ^alt nit zwingen, — unwüiig in ein
kloster bringen». Moner, Nb., 189.
2. Will iilos, besinnungslos. — Sic lies» den
Zügel lallen, cund fiel unwillig auiT die erd».
Mamer, Virg-, n, 7 b.
Unwirhaffti^. nicht dauerhaft. S. Werhafft.
— «Ire Ler ist unwirhaffug, hat keinen Auff-
enthalt durch Warbeit*. Oeil«r, DreiMk.
Spiegel, Aa, G
Unwira. S. üntoüris.
Unwirse. S. Unwürsse.
Unwi^aenbaft, unwissend. — «Auch bist
dn nit wMBiatenhafft des altMi Haas. . . .»
Geiler, Eschengr., c, l *>.
Unwisalicb. 1. A4).t das nioht zn wissen
ist. — «Salomen spricht, der narren «al ^
unwiazUch si traTit/ niu ral». Mumer, Nb., 2.
2. Adv., ohne Yorwisseo. — «Logt das ir
(von den Fdnden) — «mwiMKeh nit werdt
überloffen, ee ir euch schiekeiit, teid getroffen».
Murner, Virg., k, 8 b.
ünwortlicb, unaussprechlich. —Taiiler eagt,
er wisse nicht «mit welichcr kunne werten»
er sprechen möge von dem «das so unwori-
lichen ist und verre über allen gedang». Taip
ler, 134 (26).
Unwürss, Unwira, zornig. — «So dich an-
flehtet Ungedult zn leiden Widerwertigkeit
von deinem Nechsten . . und bist gantz «n-
würss*. Geiler, 7 Schwerter. G, 6 b. — «Die
Juden rissen und zugen dem Herrn Jesu freis-
samlich, ununrsslieh mit Gewalt und Frevel
ab seine Kleider». Id.. Schiff der Pen.. 94 *.
— «Die lieb ist nicht unwim*. Hohen! , C, 1 ».
— «Wo er ettwas imwürs« fürnimpt, so wirt
era imselbs an sobaden fSmemen». Appell.,
a, 4 ».
Uawiireae. Unwirno, Unwürscheifc, Grimm,
Zorn. — «Indignatio. OiMSflndketl*. Geiler,
Brös., 1, 52 _ «Das Gemüt . . . das hat
Hass. Nid und CTitwörsd^ gegen die ee vor
lieb het». Id.. BUg., 168 «. — «Die Sebergen
mit n-rosser Unwirss im (Christo) das Kl i l
abgetzert haben». Id., Schiff der Pen , Ö4 k
— « . . von unwikrse, von der widerwertigen
verdrusz . . .» Capito, Verwarn., B, 1
Unzerbrochenlich, unzerbrüchlieh — «Also
mag er untgerbrochenlichcn halten die Ding
welche er Gott und den ^lenschcn Gclührl
halben pflichtig und schuldig ist» Geiler,
Selenp. 98 b.
ITnzitig. nnzeiticr, unreif — Die Trauben
bleiben «rou und uiuitig». Glos., 133. — «. . .
do genas si vor schrecken
kindes nnd starp». Kön., 444.
Unzitlich, einer Zeit nioht angemessen.
Scherz, 1876. — « . . daz ir üch fürbas hütent
an heiligen virubenden vor ni w tiicA e w wir-
kende». Eis. Pred., 2, 17.
Unzucht, Unsitte, schlechtes Betrairen, Roh-
heiu Scherz, 167ö. — Die Adeligen «vil tm-
suht und nnlnstes bcgingcnt» Glos., 41. Kdn.,
448. Kic ~ < . . da/, in sine unsuht sore bette
gerüwen». Eis. Pred., 2. 26. — «llangcvley
grosse wmuht die ob spil geeehebent». Galdoi
Spit. 54. — «Wrr iDt-ncht Und unfKge begat
. . .» 14d6. Goldschm.-Zunit, 42. — Man soU
Niemanden Sebmach antbnn «mit dhoiaer band
üiQiiized by Google
— 386 —
uniueht». Dnppigheim, 15 Jh. Weistb ^, 421.
£to, _ cWenn der Sohalmeister dea Knaben
«cUfloht «mb UntudU willen and das er y«r*
nönftif: ^verd . » Geiler. Brös., 1, 85 ». —
«Nim einer war ob dem Tisch ub er ait mit
UmidU dir OUeder seig den Frass des Oe-
müts». Id., Arb. hnm , Sl — «Ich sich das
der Herr Jesus mit grosser Unsueht . . . ffc-
fürt wiirt zu dem Biscliof Caypha». Id., Schi£f
rier Pen., 84 ^. Etc. -- «Vou disches umnrht*
Brant. Nsch., IÜ9. — «... da sollich unzucht
«dtr frevel geedMhe». Id., Bisch. Wilh., 265.
- wns «rar ein frummes kind, — bi der
maa ^^antzkeia unzucht rind». Mnrner,Geachra,,
Ein Pilxrer, der f^e^en einen Kdel-
mtnn grob gewesen, «bat in er solt im ver-
zeihen der umucht die er im erzögt». Pauli, 251.
Unstttthtig, ongczogon, schlecht erzogen.
••hdlUeli. — «Wann da ein Kind hast das
muSteUiff ist oder in ein Sebfinel grreift . . .»
Tteiler, Brös.. ^ — «Ist ein Frau hübsch
oad hat nit g^xta Qeberden, so spricht man
sie sei MtutOMig». Id., Arb. hom.« 80 e.
«Die weltlichen bQcher machen das — das
ieh sn tit tmtüciUig was». Marner. Qenohm.,
J, S a. — «Wa ioh die eaoh «rreUT grflblieh
an, -- nnd wer unsüthtig mit den Worten —
uiT. Z0TU hie an etlichen orten . . .> Id., Luth.
Nsrr, 9.
Unsweifel, Oewissheit. — Einer sagt etwas
«mit ÜHSwei/el, als hab er sein ein Wissen,
mi hab keinen Zweifel daran». Oeiler, H&IL
Leu. fl. b.
Unzweifenlicli. das keinen Zweifel zulässt
- « . . mit einem utunoeifenUdten HoAn».
öejjpr Pred. v Zach., n ». Elc.
i'ppig, ('ppcklieh, eitel, unnütz. Scherz,
1897. — «Trure und üppekliehin klage, — De
ist mein und aller frouwen site». Gottfr. v.
Str., l. 205. — •Üppige gedenke ze unnäzen
dingen». Bihteb . 33. — «Ich niac wol sin
TOtt goiches art — Und iage ein upptdiche
▼art». Reinm. r. Ha^r', — •Üppigfe ere».
T.iuler, 7.^ (15). — «Der ■« elte üppige zcr-
jeogliche faüohe fröude». Merswin. 9 Felsen,
TO. — Wer einen «beelaiiret nmb eine üppige
SÄche . . , der bessert 6 -^». 14 Jh. Alte
Ordn , B. 13. — «Man redet bey dem nameu
gocs vil ^Lppiger, törliober nnd selUidUeher
^ort>. Gulden Spil, 70. Etc. — «Das ist
«der wan das nüt niitx ist». Geiler, Seien p ,
48«. — *Üppige Eer». Id., Post, 2, 100». —
«Es begibt .sich dirk das ein llensch, von Ver-
aohtnug der üppigen Eere, ia im selbs ein
^fpfg» Ctefallen hat». Id.. 7 Scheiden, H, 2 i>.
- «Er stellet dir "dar den rorin Stab einer
Dianen, leren und üppigen Hoffnung». Id.,
Bilg., 86 a. — «Du soft nit üppiklich bei Gott
schwören». Id., 7 Schwerter, F, 2b. Etc. -
«Die geiäilicheit hat kriegen giert — um das
^pi0 nitlich geld». Mnmer, Nb., 45. — «Secht
fiwem bresten an, — und laszt die üppig
hoffart stan». Id.. Geuchm., v, l — «Sie
Ii'^ssent niemant zu dem bmder, — das man
nit merclit das üppig luder». Id., 4 Ketzer,
G, 8 b. — «Xeb bin derselb verloren enn —
and kan üppig schentlich vertun». Id.. .'^du lm..
Je, l a. £tc — »Üppige wort». Adelphus, Pat.
' Nost., A, 4 f>. — «Eitel, üppige^ nnfitaa ier».
I Zell, d, 3 — Es wäre gut, der Kireheiibann
würde *tAino üppigkHek gebraneht». Adetpbve,
' Fat Nost., A,4 ». — Den Namen Gottes «nit üp-
pigkiich nennen». Wurm, Trost, 'i4 ». — ■*Üppia,
übprflüssig berämnng». Wimph , Chrys., 10 ».
Üppigkeit, Üppekeit, Eitelkeit Scherz, 1 896.
— Er «ahtete die zergendiche zitliche fröide
für . . . eine üppekeiU. Marl., 25. — •Üppi-
keit der wort in schimpf nnd in ernst». Gnlden
Spil, 54. — «Alle ding die in der weit sint,
sint ein üppikeü». Hugo v. Ehenh. — •Üppig-
keit aller Üppigkeiten, alles ist Üppigkeit».
Pred. Sal.. 1. 2. Geiler, 7 Schwerter, F, 2".
— «Wer do Glori diser Welt sucht, der sucht
das in Richtnmb, in Gewalt, in üppigen Eeren,
in Lüsten . . . nnd in andern Üppigkeiten*. Id.,
Post., 2, 100 i. Etc. — «Vil narrechter ist der
verdut — mit ikppikeit and lichtem mut».
Brant, Nsch., 6. — «Die weit in ÜppikeA tefe
blint». Ibid., 49. Zarnke, 383, erklärt hier das
Wort durch ineolentia, elatio: das ist an*
nöthig ; der Sinn von Eitelkeit genügt ; in der
elsässer Sprache hatte Üppigkeit damals keine
andre Bedeutung. — Die Weiber «künnent so
vil i^pikeU - das es gott ist im himel leit*.
Murner, Genehm., t, 3 *>. — «Es wundert mich
bei eer und eidt der grossen, öden Üppig-
keit». Id., •» Ketzer, tJ. 5 — Das Kleid «das
man ietznn U zu hoffart dreit — und zu der
weit Üppigkeit». Id., Bad.. D, 1 b, — «Das
glück ist uns beid gleich bereit, — las/, deines
tröwens Üppigkeit». Id. Virtr.. h, Hb. Ete.
Urbers, L'rberisch, plötzlich. Schuieller, 1,
255: urbarig. — «Do Maria das hört, do
wiischt sie urbern uff, schnell und bald, und
ging hiuuüs zum Herren». Geiler. Post., 2,
94 b. 3, 25 b. — «Da het er sie urberMcA an-
griffen*. Bingm., Cäsar, 16 * — «Da ward
urberiBch ein so grosse stille . . » Ibid., 26
Es «fftr urbrisch ein so grosz forcht in
das gantst beer . . . • Id , 16 b. — Es «Ueffen
die ftittd so tofMuh «nd sehneli herfOr . . .»
Ibid., 17 b. Etc.
Urblitalingen, arplötzUch. unversehens. —
• UrhfiUMiufem tbnst da ein Ding on Besohei-
denheit». Oeih r l^il}^ . 162 b. 156''
Ui'blüpfelingen, plötzlich, unversehens. —
«Wann einer weise das im dn Sebad iol sn-
jjt'fiiüTt werden, so thut es im v.lt nls wr
»0 es im urbers oder nrhlüpj einigen zu Händen
got unverscheii». (ieiler. l'ost., A, 25 b.
Urdrntz Verdru.ss, Unzufriedenheit. Scherz,
1901.— «Ein urdrutt und ein widerwcrtikeit».
\ Tauler, 264 (46). — Die Ordnung halten «one
urdrutz und ubelessikeit •. Nie. v. Laufen, ms.
— •Vrdrutz oder Verdroasetük^t». Geiler,
Christi. Kün , bb, 8 b.— «Biss nit verschlagen
und verdrossen in guten Wcrcken ; es ist kein
grösser Vergift in eim Menschen denn Unlrutz».
Id., Baum der Sei., 5 b, — «Das erst Zeichen
I ist UrdruUi der Mensch hat da» Zeichen eines
I waren Sebanvens. den da verdrensset in der
Unselikcit diser Wort an leben». JiL, Seleiipkf
179 b Etc.
Urdmtaekeit. Überdrnss. — ^Ürdrutgdteit
des Icbennes». Bihteb.. 73,
Urdrtttxig, überdrüssig. — «Niomer sol ans
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Rhesus urdrüteig werden». Verse. Briefb, —
Per Frenden der Welt •urdrützig und möde
•nerdcii>. Huf,'u v. Elienli. — «Sie werdent
bald urdrütgiOt hiolcbsig und verdrossen».
Geiler, Bvam der Sei, 4 b. _ «Dai Oemfit . . .
das M'ürd urdrüizig und iiiassleiilig /.u allem
dem das Gutt zugehört*. Id., Bilg., 168 ".Etc.
— Die Joden waren «des himmelbrots ... so
gar urtrütz*. Brant. Nsch., 100 - «Die ding:
seind lestig und urtruttig, die lustig geachtet
werden». Wbnph , Chrys., 11 b.
Dasypodins: *Urdru8s, tädium» SAtietM.
JUrdrüaaig, tädiosus, mulesius».
Urhnb. Sehers, 1908. 1. ^anerleip. — *Ur-
hab, ferinentuni>. Herrad, 187.
2. Ursprung, Anfang. — «Der urhap uude
der befriii». Gottfr. v. Str., 1. 162. — Verklagt
jemaTid pinen ilin venvundet zu haben, nnd
erklärt üicber «der uthab were der der do
claget», so seli er sebwören. o. 1811. Urk..
2, 2^.
ürlaz, Quelle. — »Uf das — , bi dem uriaj^,
an 10 Orten, 1271 o. f. — «Uf 8. Kosmas 1
urks». Zeinheini, 1321. '
ürlei. horologium, Uhr. Scherz, 1906. -
«i;-J52 wart das urlei /.um niünster ange-
vaugen*. Glos.« 1.H3. Köo., 725. Eie, — Kioo-|
laus Hosting seketikt dem Ondentebans «ein I
zitglock / , im urle». 15 Jh.
UrJoap. Öchera, 1806. 1907. ). Erlaubniss.
— «. . . ane (ohne) nnsir nnde des capitels
urlop». 1261. T'rk , 1, 355. — «Nim urUntp von
dinem bichter, und obe urloup dir nüt mag
werden, so nim w^p von gotte». Tanler,
179 (32). — «Kein pfaffe in dez andern p&rreD
ODO sinen urloup iht schaffe» sol». Glos., 19.
EtSk — Berthuld vun Ocbsenstein «bleip in
der s(at mit des bischofes uflcp». Kdn., 66fi.
Etc.
2. Abschied. ei|^. Erlanbniss wegangehn. —
«. . . biz da/, han ich i(rIoii|i genomcn>. Gottfr.
V. Str., 1, 24. Etc. — «Der natureu urloup
geben». Tanler, 216 (87). — «Gip fröliche der
weite einen gantzen urlop*. Nie. v. Basti, ms.
Etc. — «Die frouwen gaben mir urlop du».
Altswert, 105.
Lrliige, Krieg Scherz, 1907. — Ri walin
kalte «ce wUnge volliche kraft, — Er hetc
lant, Iflte und pftt . . » flotttr. v. Sit., 1, 7.
Eic. — « . . daz wir nie dur mütwilien mit
Geh debeinen oriee oder urluge bestunden ...»
1261. Urk., 1, 3G . Ftc. — .... das sii uu-
firide und urluge machent». Tauler, 820 (55). I
— Gott hat oft gewarnt «mit vil urhtge» nnd '
bißt VLTt'ie.''.s<'iid( S». Nie. v. Latjf. Gditcsfr.. 174.
— «üie zwüschent gesohohcut grus geschÖUc
nnd uriOge». Kön., 829. Etc. — S. Martin hat
«hl sinen zilen manig urluge gcbtillct>. KIs.
Pred.. 2, 109. — «Hette unser herre der apt
(von Liit/.cl) dchcin urluge, so sol der vogt
schirmen die liit** und die güter ze Ltittrr-
bach». 15 Jh. Wei.slh., 4, 10.'. — Vcrbream
ein Hnbhof «von des heri i a sundf rliclieu ur-
luge . .. Met^oral. 15 Jh. Ibid., 4, 199. —
«Werc (las (ein ilul> abbranilie oder zerstöret
w urde mit landturligen * . .* Sandhofen, 15 Jh.
Ibid., 4, 158. — Personenname: BndoJph ür-
lüge, strasäb. Bürger, 1230.
Urlögen, Krieg führen. Scherz, 1907. —
«Dovon fiirent des keisers helfer nf den lant»
grofen nnd mrlügetent iif in mit roube». Clo^..
14d. — «. . und sol der vogt domit kriegea
nnd urlügen*. Sierens, 16 Jb. Bnrekh., IM.
«T'rniiir, faniosus». Herrad, 195. Scherz, 1907.
Urplitzlicb, plötKÜch, Scbmeller, 1, itö. —
«Den grUvben gibt got dnrehe gehört wort,
und nit durch urph'tzlich\d«Btmiingiwgitt/BU»,
Capito, Carlst.. A, 8
Ünadien, verarsaehen, veranlassen. — Js-
kob von Fleckenstein «hat mich eins teils
geursachet» Jul. Gäsar zu übersetzen. Bingm.,
Gäsar, 8 — «Heisa blnt tirsadU trurigkeit».
Fries, 68 — «Der schmertz wärt geurtadlt
von zweierlei dingen . .» Ibid.. 61 •.
Umage. Übereinkunft nach einer Kriegs*
erklfirung die Feindseligkeiten erst nach einer
gewissen Frist zu beginnen. Scherz, lUOÖ. —
«Do sprochent die swebesehen stette, die
kouflütc wercnt wider reht ancgriffen und ia
dem zile und friden, e das wrsagen were um-
gegangen : - . . hiewider sprochent die her»
zogen, sü wü&tent umb kein eil noeh urMve».
Eon.. ^88. — «E daz die drie tafe des nr-
sagemles uskoment, das die lierren nnd SlSttS
mittenander hettent ...» Ibid., 842.
UmMtM. ersetsen. Sehen, 1910. — Der
t^tras<«b. Bath überlässt anFritsch von Dunt/^n-
heim ein Stück AJmende, wogegen er der
Stadt den Ort wo der Galgen steht abtritt,
«damit ist daz vorj^fcaante bletz geursam't*.
1297. Copie, Briefb., 1, 161 Stadt- Arch -
Gdt« VSitseh verkauft ein Gut, das seiaer
Fran als Wideme verschrieben war; drtfTir
bestimmt er ihr ein anderes; st» hat .-r tge-
untuet den widemen den sie hette nffe dem
gÖte». 1806. S. Thom.-Arch. S. auch Trk . 2.
188. 139. — Die Pfleger des Grünen Worths
sollen «allewegent geursosset werden, aUe
dicke ir cinre stirbet». Nie. v. Lauf. Gottesfr..
41. — Unbezahlte Zinse soll der Keller der
Äbtissin von Hohenburg «mit sime eigen nnd
mit ^imo schaden geursahsaen* . Rosheini. 15 Jh.
Hanauer, Cou&tit., 276. — «Were es das der
hof bresten hette an sinen gütcrn, das sol der,
an demc der bresten were, verfahasen mit
sinen eigenen gutem». Achenheim« 1429.
Weist h., 5. 4H8. Vfrfah$zen vcrsebrieben odsr
foisch gelesen für urtal^xtn.
üraax, Ersatz, Unterpfand. Sehens, 1909.
- Es ist einer einen Zins scliulditr. ilafiir hat
er ein Gut <z5 eime rehten uraaste ge&etxei
reht und redeliehe». 1871. Reg. B, IKl. — Zar
SiiherJieif ein*"s Verkaufs, verpfändet einer
«ze ursatze* sein Haus. 1386. C art. de Mttlb.,
160. Eto.
Urstonde, Aiiforstehnng- Scherz, 1910. —
Ich glaube an *uraUmle mincs libca». fiihteb.,^
— Christi «lidende und urstende und ufßiit».
Taub r. 141 f27). — «Vincencius schribet . . .
eine hiibesche rede von der uratende, die etwas
frömede ist». Kön., 601. Etc. — «Wir wellent
blibcn untze zft der urteixh'» (Ostern). Nie v-
Basel, 298. — Die Todten^ebeine «legent bicl
uf die grab und erbeiten do der uratfnde».
Eis. Pred., 1,71. rhristns spricht: «ich
bin die Uratend und bin der de^ Ursiend würt
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— 887 —
«ein ein Crsach der üratend*. Geiler. Post., strafft sie nm die yrtten* Räthselb., b. 8 b. —
2, W ». — «. . So werden s»ie gelort zu gc- tEs iäi ein armer Wirt der eiui uit einer ürten
Ituben das da znkiinfti^r ist ein UrBtend, ein borgen kan». Zell, b, 8».
Gericht, ein Straf und ein Jielunun^^». Id.. Frank, Sprichw.. 1,3 b: «Die Zech vor der
Smeis. Etc. — «Almengkltch ward siti Yrten macheu uder un den Wirth rechnen».
untendkund*. Brant, Eosenkr. Wack., ?, 1099. ' — Göll. 415: «Syttbolnm, Irtin, Zech>. — In
— «Die Marien bi dem grab . . denen er der Polizei-Ordnunsf von 1628, p. 27, heisst
aach sine urstende ee denn sineu juageru hat iricH-Huchzeii eine solche wo jeder Gast seine
bekant ^ethon». Murner, Mess, B. 8 ~ i Zeche ber-ahit. In diesem Sinn wird das Wort
Christas ist «für den son goUes erkent worden in der alleroannisclieii und d«r achweiser
aosr. der urtttend vom tod». Nächtig., Psalter, 9. Mundart »irebraucht.
«L'rsuch, exii III II > Herrad, 19.'<. Scherz, 1910. ! I rt eilecht, zum Urtheilen ^'eneiirt. — Alte
t'rte. Scherz, IHK*. 1. Mahlzeit, GeUg. — 'Leute aind oft lieblos, «gruntzehte undurUi-
Das Manetorlnpitel »oll «den hAbern ein sob. I leehte: Taaler, 987 (40>.
H-fitiikon zft stür der urlen». Pfeflfibhcini. rrtriitz. S. Urdrützit).
Weisth., 5, 461. — £a soll jeder «sinon . Urtratxig. &. UrdrüUig.
jnbs oder uHen hezalen». I4S7. Taeherxiinft, I Ütabtaa, avsfteliten, ffir {fnmer in die Aeht
64. «T'rey ur(en in dem tap, /wen anbisz iliiiii - Ein Wald wnr! ' ii^:'ii'r'htft. als eime
ODil ein niorgenprot, das gehört den arbeytcrn | niorder» geschieht, wegen einet» Mords der
th, aber sunst so heyszt m «reselleelicheB». I darin begangen worden wnr. 14 Jb. Hnnftuer»
Gulden 19. - »Kir mrnjmürtin^. 1 ! Constit , IHS
— «Ein unbij uder trsperurttn» . 14-^4. Alte; Ueblnst. Au^sbiaaeii, Uaoeh. — «Nn sprichet
Ordn., B. 13. — «Er ineng in den Keller und spiritus. der h. peist, als vil als ein uzkuchea
sähe sie du in einer rrten bei einander sitzen ald (oder) ein uebla»t*. Nie v. Str.,
Dnd trunckeu Wein». Geiler, £v. mit Ussl., 1 Ussbringea. ernähren, erhalten. — Iiis sagt
162 «. — «Sie habent lieb die ersten Sitz in | einer, er mtiee itehlen, «das ich min kind
den Urten oder Gesellschaften». Id., I^ost.. i", mfiir bringen »i^rv Murner. Nl^ , 271.
37«. — «Wer all ürten besitzen wil — und; l ssbund, praMuntia. das Höchste in seiner
$uchen glück uff jedem spil. der musz wol i Art — Hyperdulia ist die Ehre die man der
idfzusetzen han». Prant, N>cli.. TH. — tPer It Maria erweist, • eines übertreffenlichen über-
isenbisser kenn ich luere, die krefftitrklicli bchwcnirklichen L'ashinuh wej^en den Nienia»
ein gantzes here — bi einer irten band ir »unst hat». Geiler. Ev. mit Ussl., 94 ». — «...
•ohlagen». Murncr, Schelm., a, 8 — Ein Uasbund des Schmertzens Christi». Id., Post.,
Sohmarotzer. «looffstu darvon wa man bezalt, | 2, 29 b. ~ «Ein jeglich mannlich mau (soll
— und eetsüt dich wa man irUn halt». Ibid., | Ritterschaft) — lieb und wert als ein «t»-
d. 8 1>. ~ «An der fastuaoht abeot, »1» sie ir j buntU bau». Brant, Moreio», b, 4 b.
getagt oder lirfm cnsaminen hielten . . .» i FmbÜndig. UstbflntHcb, rortrefflieh, vor»
Id., ülensp.. 81. — «Ist in ^('Ichen (über- züirlicb. • Ein Tlieil de-, Tempels «hiess
■nissigen) ürtiu nud serupgen mer woUusts, | sancla sanctorum . . was die aller us$bün-
oder In dem da spefox und tranek nit mer I difftte Statt«. Qeiler, Post., 4, 9 *. — «Es mns»
dan so grosz ist, das sie mögen den hunger alles fein und ausbüpdig bereitet sein, es seien
««rtreibeu und den durst?» Wimph , Chrys., < Bücher, Kleider, oder andere Ding». Id., Pred.
11 «In dem tag vwo der drei 'gewöhn* | u L., 58 b — Chrysoecomm «ist also gespreeh
liehen) ürtm thun». Pauli, 178 tre^ esen nnd so utsbüntUch wol gelert das er
2. Zeche. Welcher Huber «unerloubet genant ward Sant Johannes mit dem cnldin
Q^zblibe. der süUe sin Urteil geben glieher i Hnnd». Id.. Er. mit Ussl.« 168". Etc — «Da
wise ivl). riiipr d» »- 7h:,'-egen gewesen ist», solst noch wol dri künigricb durchwandlen,
Avoi»henn, Hanuuoi, ConMit.. H7). Muts* i sag ich sirherlich. — ee das du min h geliehen
keim, 1472. Weisth., 6. 425 -- «So spilt die linde. — der so uaibündig goeken künde»,
arm frasheit brethpil umb die ürlin in essen Murner, Geuchm , a 2 t<. — »Uubundig« IM'
and trinken». Guld. Spil, 4. Etc. - «Der Herr genden». Adclphus, Fic , lai «.
kwt sich dornoch zum Würt der in geladen Usabotsen, schelten. — «Do er (Christus)
bat und wo!t anch in leren und also sein sie also unngrhut^ft bot, da stund er ufF nnd
Vrten bczalen, ml mit Gelt ftuudcj mit Leer», gebot dem Winde und dem Her». Geiler. Ev.
Geiler, PosL, 8. 43 — «... Da man gasz mit Ussl., 81 — «Wenn etwen ein alt Mensch
und die Ürten bezalt was» Id.. Ev. mit Ussl., ftber die Jungen fert und in wüstlich ussbutsi
4Hb. _ «Der letat mosc die ürUn bezalen» etwen on Schuld . . .» Id , Bilg.. 32 b.
Mnrner, Ulensp . 28. — «Lasz nit mer dann Heute sagen wir: einen abputzen.
vogli sorgen, — der wirt will ans dar irten. Uesiieu^eB, binausdämpfen» vej;jagen. —
borgen». Id., Nb., 191. — «Do ieb min «Xen I « ..ob man solich unnütz gesind iiimMiip^m»
wider zeit, - verwarf er mir isUrh uff der möcht» Zell. .\. 3'v
statt — die müntz, die er mir geben hatt*. Useeeken, die Ecken ausmcsscn, bestimmen.
Ibid, 961. — «Der wffrt hieseh im iwürtm». ' — «Wie genan die heiligen Lerer nnd Doe-
Pauli, 44. — «Umb die iirten in dem bret tere-. alle Wort uazecken und sie ergründen»,
tpilen oder in der karten». Ibid., 70 b. — «Als Geiler, Ev. mit UssL, 19 b. — Arohimedes,
nan des hrates geesaen nnd der kass darge- «der meseenltnttsi was er behend, — kosd
tragen ward, konipf der rerht >tubenknecht. doch ussecken nit sin end». Prant, Nsch., 66.
heischet die trthin*. Ibid , 102 ». — «Der wirf — «So ir die unerforschlichen, uugrüudtiiohen
^ kj .- L,d by Google
- 888 -
4ing hand uuqeeekt nach ewerem bedancken
^ . .» Ziegler, N'iess., C. 8
Tserkieaen, rsskiesen, auserwähleii —
Sachen «das im ein uaerlcie$en eins für das
«oder». Tanier, M (11). ~ «Die 0«Ttiiervnd
alle andern Zünfft die kiesen ttsa die alier für-
nämsten and besten». Geiler. Post.. 3, 110^.
~- «0 Hftria, blurn der rosen, ~ rimmet, 81>
boom, uszerkoaen*. Brant. Pnsenkr. D. Gfd..
17. ' Latinus, «nach difier red er usserkits
drethondert pferd . . Hnrner. Virg., X, 6 b.
Fscronninmen, ausnehTiund. — «Das ist ein
titgenoiHmen |(ros ding . . .> Taoler, 67 (12).
UBSKesielii. Anssfehk — tieh bowt ein
ßchlos7. zu migesicht* . Mumer. Genehm., B,
1 « (um vüu du Av eit. aassehn zu können .
Uishippen, ausschimpfen. S. Hippenbube
— «... das alle irc predigen uff steclien,
sohelten, bebenden, lestern und uathtppen ge-
rist sind». Murner. Kön. r. Engl» H19.
Usskiesen S. T\<;erliesen
llstikirntjn. den Kern herausschälen, enu-
cleare. — Wir »kimetUa (das Buch Luthers)
also dem volck uaz, das sie einen rechten
verstandt empfinden viler ding». Zell» e. 8 b.
Usknchen. AUkeoeheii, »nebMelien. S. U$-
1TB8kfitt«ii, ans dem EüU (t. dieses Wort)
oder aus der Meng^c auswählen. — <S. Johan-
nen! bat er Mtffd^et und erwält gehaben».
Geiler, Post., 8, 88 b.
Usslendea, eig. die Ladung eine» Schiffes
ans Land bringen, ausladen, ausfübren ; dann
aosffthren im Sinn von Tellstreeken* Schon
im mhd. war fenden für enden, zum Ziel brin-
gen, gebraucht. Benecke. 1, 0H8. Geiler ^ibt,
naeli seiner Gewohnheit, eine wunderliche
Etymologie. — «Der bös Geist ist ein Henker
Gottes, wann er wie ein Henker Gottes Urteil
usslendet». Geiler, Eneie. 88 — Die Jaden
durften Christnm «etwan vrrnrteilpn . . .. aber
sie durften das Urteil nit ussknäen'. Id., £v.
mit Ussl., 49 — €Nun ist noch Gmvonheit
in etlichen Landen das alwc^ die fremden
Mslendigm. Pilgram oder wer die t>eiud. müs-
een die armen Menschen foltern und abthun
oder etwas dar/.u helfen». Id., Passion, Ö2 b.
ich niuss gestehn, dass mir von dieser Ge-
wohnheit nichts bekannt geworden ist Würde
Geiler sich nicht so bestimmt aosspreolien. so
könnte man annehmen, er wage nur eine
Vermutliung um den rrspruni: eines ihm
dunkeln Ausdrucks «u erklären. Der Gebrauch
mag bestanden Itaben ; jedenfiills ist Geiler im
Irrthum, wenn • r von Aasländern, die Hen-
kersdienste verrichten mussten, das Wort u«*-
Itfiiclen ableitet.
rssIf'ndfT, Henker. — «. . I>er sprach zu
seinen Uastendei-n oder su seinen Nachrichtern :
Unden im Bend und F6ss». Geiler, Ev. mit
Ussl,. loH n
(iHxlendiji;. aublaudlHch, auf>^el Lands. —
«Von wtzUndigen narren* Brant. Nsch.. M.^. —
«Als der von Nippenburg, mit »ädern ge-
scheffien beladen, uszlendig was . .» id..
Bisch. Wilh . 296. — «... uazkndig von ircn»
Vaterland». Wimph.. C'hrys.. IR « — Kin Ver-
bunnter, gezwungen «im eilend, uizUtulig zu
leben». Adelphus, Bhod., E, 4b. . «Enwer
nam ist gar loblieh . . . by frembden vtiini*
digen natiouen». Ibid.. F, 2 ^. — «Den au^z-
letuUgm und auch denen so bei aas (woUea
wir) dienen». Bntcer, Nener., G, 8 b.
Uislendung. ] Vollstreckung des Crtheils.
— «Wann da faUchUch arteilest. so tbut de
wider das gemeine Gnt, im ftOrdttt und
behalten wfirt durch Usslen dm igm der Geradh
tigkeit». Geiler. Narr. 24 b
8. Aasübang. — «Ich sprich das die Seal
vom Leib hat, in ÜMlerulung irer Werck. die
Scherpfi . . .» Id , Ev. mit Vssl . \m «.
Uszplesieren, ausschwatzen, ausbreiten S.
auch Jtleasmieren. — «Ein bo.ssen der mir ist
entwischt. - der nit gants wol behoblet ist,
— dae kfindent isie usjspiesieren, — nit eim
üllein, zwen, drien, vieren». Mumer, Sehelm.,
c, 2 a.
Uasrechen, auareehnen. — «. . . wie mtn
usz mit eim stücklin räch — das man die
gantze weit durehsäch». Brant, Nsch . 65.
Usflrirhten. 1. Tadelnd beurtheilen. — «Sie
möchten hören das Gras wachsen und alle
Ding ausgrichten» Qeüer, Sund, des M.. 61*.
— Eifh i: -'hwiitzipfe Frau *richt iis: ah du»
stübt and flügt». Brant, Nsch., 03. — «Manch
narr der rtoW m»» jedennan - und keaekt
der katzen die schellen an». Ibid., 108. --
Geschwätz während des Gottesdienstes: «do
mvsis man fii^Un ut» all »aeken». Ibid . 46.
— «Wa du solt 7X1 kircken gon. — do blibsto
nff der gassen ston - and ndOett bäpst ond
keieer Mf Horner, Sebelm , d, 7 » — «rMan'
eher will als richten me was in dem reich
ist und darusz» Ibid.. e, 8^; a, 5
2. Vollbringen, ausüben. — Es gibt viele
«die in der kirclicn geuchc sind und ricÄ-
tent gcucherien usz*. Hurner. Geuchm., C, 3 •.
«Do ridit man solche Sachen usz -- voi
metzencrscli' ff'cn in dem hus». Ibid , D. ' *
ÜHsritteruug, das letzte Sieben von Kurs
etc — Wenn man «die roagesotschalen abet'
werbe rittcrte, so sol der schfirmeitrer nemfo
zwene sehster magesotz von der usntterunge».
i v.m. Hist. de 8. Thom., ÄM.
Utiarupfen. ausraufen. - «Wärt dir daaa
der leimen klopfft — und din schöus har uat*
grroiißt . . Murner. Schelm.. 7 » — «Sein
federn wil ich ropfem mm*. Id.. 4 Ketser, C
8 *. - « . . da ick die mten nadamtnnd —
zu ropfen uu von disftw gruttd». Id., Virg,
G. 6 «. Etc.
UaHlten, ausreaten. Sehers, 1014. — «Di
mft.st . . . IfVgen das alle untugende die in dir
sint uagerütet wordent». Nie. v. Basel, ms.
Unsaekieeaen. anawftklen. — «Wir t^ottmt
ctlieli Von uiih tiu.'^s. — die init im gicngwtie
den stransz» Murner, Virg, .1, 8
Ueaachlnpf, Lücke zum Aussckläpfen. —
eich weis/ ilein mtaehittgf nnd ingang*> ^^^^
ner. Adel H. 1
rasscli^veif'cn. Iiiri und her sekweilbn. va>
gari. — «Da .sol ein vei-stlicher Mcn.sch löjfen.
sich nit geweuen in usserlichen Dingen die
Zeit vertreiben, nnd also ossgon, uulaafe«
und Ufaschweifen das er gantz keraiaen Uc*-
Geiler, 7 Schwerter, F, tf Ete.
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UH89chweiflg, hin and hrr ■^rJnvpifonl —
«Du bist 80 tusschtDeifig, du laufest von tim
Fenster an das ander, von eim Ort an das
ander, and will alle Dinpr ersorhen». Geiler,
Et. mit Uul.« 86 Has im Pf., a, 6 b. Et«.
ÜMspreiteo, antbreiten. — «Wann ein
ATrn-rb hat ein hertf Rind, das ist Armut . . .,
i>o mag die inwendig JJcbe nnd Begird nit
maupreiten in seitHenen and weltliehen Din-
gen> Geiler, Arb. hum., 2H Ktr — .l>io
1er aller guten ding — soll man mespreiten
g«r geringr». Brent» Oato. e, 4 a. «. . in
die menig alles voicks mmegeapreit* . Id.,
Layensp.. C. ö — «Was einer nit hat u»t-
getpreit I gesäet) — das ist SQ selmideii im
verseil». I(t.. NscJi., 23.
L'ättäupfen, aussaugen. — «Da verzart der
Essich das Berlin das ein üttnlein daraas
ward, das supft sie aus» (nämi. Cleopatra).
Geiler. Sünd. des M., 6 ».
Uesweren. ansichwKren. — Wa» dieli
schmerzt, «los es alle» «.ssTerea and eftehe
keinen trust» Tauler. a(Hi (30)
Uswttrfeling. Au&wun. gering zu schätzen-
der Mensch. — «Bi disen lieben gottesfründen
bin ich gesin als ein unwirdiger «MpAf/cUtt^».
Nie. V. Basei. Sdö. Etc.
Ueaiilfeni. entnffern. untersnrhen. — € Di.se
Fraf^- zijTernt die Leri^r k.vs. ii:iinlii"!i AIlitTtus
Hagnus». Geiler. Post., 4, 34 i>i Pred. v. Maria,
a, 6«.
UsMEiijf, exceptio, Ausrede, Ausflucht. Yor-
wand — «Solicher Usssüg sechs tausend
wenden sie für». Geiler, Seleup., 46 «. — «...
üad ist der Ausazug kein End wenn man sich
an? dem Juch Christi unscrs Herren ziehen
will». Ibid., 79 Ktc — «Wann einer . .
etwas für dem rechten au handien hetto,
miicht er nit . . . ein usezuch suchen /eil,
u, 1 i'. — «Es seinci lose uszzugt. Butzer,
Weise.. Ii, 8 ^
Utxit, Ichtzit. Ütschet. ftzod, etwas.
Sehers, 1915. Die gewÖhnUdute Form ist üt
— «Ob jtf nawes genalit were oder ebe üMt
abgangcn were . > 1437 Tnchcrznnft. 65.
— «Wenn ihr einer ützit vem&me oder inne
w&rde ...» Obermiehelbaeh, 14A7. Borekh.,
176. — «Were iUzit überig-es . . > 1478. Alte
Ordn., B. 88. — «Üb >emari dem andern üizit
anzncht tete . . .* Münster, 149H. Weisth.. 4,
lyö. — «\\'(>ltcnt die hftbere irMzit fürnemen
das wider die herren were . .» 15 Jh Hist.
de 8. Thom., BH4. — «Wolt iemftn an die von
Stra'szbur^' ütschet vordem . . .» Kön.. 682. —
Man soll «nienian ütschet g:ebcn». 1412. Hist.
de S. Thom , 409. — «. . Das niemans üt
ab ira hat zu klagen». Geiler, Selenp., 81 ».
— «Seit ein Mensch üt triben, das er der
Welt Urloub geh . .» Id., Post., l, 84 ». Etc.
-> «Nit wellest dir verheissen M . . .* Braut,
Oato. e. 6 b. — «I7ft das der spise ö< snfers
bri8i. Ti3., Thesm., c. 5 «. — «. . ieh weisz
Booh nüt — ob er hab 1er und tugent M*.
Id., Nseh.. 10. — cWer einem frfind üt flbelt
dot . . » Ibid., 18. Etc. — «Sunst seind uir
niemant üUod sohaldig». Capito, Tregor, ü, l <>.
\'a]t;i«Mer, Landstreicher, vagabond. —
«(jrantner. vopper und mgiertr». Murner. Nb.^
61 - «Betler, fopper und mgierer». Ibid.,
III. - P. 61 erklärt Qödeke das Wort durch
fahrender Schüler; p. III werden aber diese
noch besonders g^enannt.
Vaea. S. Fos (Fas).
Vehe S. Vech fFech . bunt.
Vebe. 8. Vech (Fech), Hermelin.
V'eliin. Febin von Hermelin. — «FeAeir
Hendsehah». Geiler. Bilg. 102 b. — «Die
Annen haben kein Freund; hetten sie so vil
/eA«ner Kirschen umb als sie letxer Beitat
amb haben, man hing inen aaeh an». Id.^
8 Marien, 87 «.
Vende. Fnssgänger; Figar im Scliachspiel,
pioB. — < . . Sehaehmatt ieh aprieh, - keift
alt noch venden fristen dioh» (pedo) Brant^
Varia Carm.. h, ö »,
Venie. Kniebeagnng. Veiden, die Kniee ben^
gen. Srherz. 1716 «Vil venien raachen und
lihto hundert pater nostcr sprechen», nützt für
sich aliein nicht viel. Tnuler, 454 (79). —
«Dise ttnient. vastent. bettent». Ibid., 27 6).
— «Ich fiel an eine krutzevenie» (ich fiel auf
meine Kniee nnd streckte die Arme ans in
Form des Kreutzesi R Jlcrswin Gottesfr., 62.
— « Vemen machen wenn eine (Nonne) die
andern betrübt». Oeilw, Has im Pf., A, 8 a.
Die Kniee bongen, nm «oifa, Vergebaog, ztt
erlangen.
Ventose, Vintase, franz ventonse. Sohröpf-
kopf. — «Sohrepffen oder ventoten setzen».
Fries, 76 b « Vintutm setsen und schrep-
ffen*. Brnnschw.« Peel, S6 b. ^ «FcN<i(»t»».
Gersd.. 36 t>.
TerScliten, in die Adit khnn, ▼erbannen.
— «Wer u.sz der statt wrddkf«! wer . . .»■
Brant, Bisch. Wilh., 264.
Verachtnira, Veraetatnng. — «Verpülgung
und Verachtrii'ifiz*. Rinirni., Cäsar, 3 b,
V eralehen, Kothwelsch, sich davon machen^
Brant, Nsch., 62.
Verandern. Vei'endern. alicnare, einem
I Andern abtreten, in andre Bande übergehu
lassen. Scherz, 1718. — Ein Dioghofgut «das
I verändert wirt*. Adelshofen, 14 Jh. Hist. de
' S. Thom., 838. — «Were ouch, das ein gbt
verertdert wurde . . ., das git zft erschatz . . .»
Grusenheim, 1820. Weisth.. 1, 67-5. Etc. —
' Eigene Leute dürfen «sich weder verüssern
I noch verändern on des Herren Wissen nnd
; Willen». Geiler, Bilg., 8 b. Sonst auch, z. B.
I Post., 2, 67 1j, verändern, verw audelu.
I Verantwurt, Verantwortung. — «Ich hab
ein grosse clag vernommen, — ach möcht ich
zu verantwurt kommen». Murner, Müle, F, l «.
Verargwenen, Verar^fwenigen. 1. Bcart:-
1 wohnen. — «Alles das darzu dich dein Will
! . . neigt . . ., solt da verargwenen». Cteiler,
Iriitr Schaf, C, 4 ". - «Du weisst das du ver-
.argweniget bist, wie du das gifft mit dem
— 390 —
lionig verkanffest> Miirner, Adel. T>. 4 ». —
«Wander und' seichen, weiche die weit als
betrii^rlieK «erar^wm«» wutig*. Capit«. Trcg^er,
K, 1 a.
ü. Verdächtig machdn. — «So hiednrah die
warheit R'ottM . . . ceiwyi00NC wird . . .» Zell,
Yerarmen, act , arm machaa. ^ «fii kan
die}) guiit/ uiuU^ar verarmm», Manier, Genobin.,
t, S 0 i Müle, (> K
Yeratsen, verseliren — «Waa die K6 tinen
siinnnerlaiigen Tacr off einer Weiden trän und
die essen . . ., und wan ein Tow wider daruff
feit, so weehst es alles in einer knrtcen Naeht
wider das sie . . . veretzt haben. Also aurh
wenn du einen gantzen Tag oder einen gantxen
Morgen eereArt hast, das ist das da es g-e-
iMichtct hast darnach so wechst es in
Bweieu oder dreien ätunden alles wider*-
Oeiler, 3 Marlen, 18*.
Verbnchen. jiusaniincnbarken, zusammen-
kleben. - «£>o war sein har verhacKtH hart
mit blat . . .> Marner, Tirg., E, 8
Verharren, absperren, franz. barrer. vom
mittelalt. barra\ Ducan^'e, 1, 603. Scherz, 1720.
— Man •verbarrete die Jaden und der Juden
^asse* zu Strassb. Glos . 127. — «Die ga^sen
und Strossen zft Rome alle verharret wurdent».
Kön , 603. — Der Rath von Mülhausen ver-
langt, dass er im Stadtbaan «maren, graben
und verharren möge», wie er es fSr nützlich
halte. U17. Cart. de Mulh.. 4H1.
. V^erbeaten, zur Beute macheu. — Die La-
tlterfsehen wollen «der fifaffen g&ter al ver-
heuteti». M in er, Luth. Narr, MH.
Verblättern, die Blätter eines Kartenspiels
«nter einander mischen. — «Do verhUUUrim
sie das Spiel mit einander». Geiler, Post , 4,
Yevblembeln, annfita ansgeben. — «leh
mocht u't ^\ itier bringen das — Da?! vor von
mir verblnnblet waü». J. Muruer, a. 4 «.
Verblenden, verdunkeln — «Der tnchman
kiin sin hns verblrmlen, — dn^; im das liecht
kein tUcher schtimleu — mog» Üurner. Nb ,
2U3.
Verblil)en, zurückbleiben. — «Die verhhhent
alle ääuuieL, und euwürl niil usser deu Iüteu>.
Tauler, 87 (18).
Verblügen, verblühen. Ausspr.: verbliijcn
«Die frucht, die uff den boomen stat,
und ee das korn verblüget hat. - soistes als
versetzet gar». Momer, Nb.« 22(5.
Verbissen, b9s machen, als hOs aaslegen.
— «Sic vcrkerten und verböszten alles so sy
. , . argwonig . . . sein vermeinten». Zell, a,
8 b.
Ver l)-it^rb:iften. Hol Schäften
Verbrechen. Scherz, 1783. 1. Einem Oebot
aawider handeln; die Trene hreehen. — «Wer
das verhrichtt, der bessert . . 10 fT». i:593.
Kön., Beil.. ayö. — «Wer das trebot verbrtdutt,
der bessert ... 80 seh.» Ittenheim. 16 Jh.
Weisth . , T.'il. Ftc. «Were es das sich
yenians do wider satzte und soliche geholte
verbreche . .• Qntl. Ordn . passim — Auf
beiden Seiten «truwe und eidc r^erbrocfien
wardent . . .» IdäU. Tucherzunft, ö. — «Wer
so]ch gebot t verbreche, dem . . . selten ....
tueister und rath solchen bruch nieman faren
lassen». Brant, Biseh. Wilh , Ibd. — Wsr
solches Oebot tvcrhrach nnd ftbertratte . . .»
Adelphus. Passion, A, 4
2. Eine Strafe verwirken. — «Wer das (Ver-
bot) verbrecb, der oder die verbrechetU soh.»
Qoatjsenheim. 1H75. Weisth , ö, 455. — «Die
wette die er <ein Huber) verhroch^i hat . . .»
Niederbaosbergen, 16. Jh flist. de S Thoai,
381. — Ein Haber der an spit komnil, «hat
t>er&rodbm aehtchalp Inning«». HeiUgeiibecg,
14d5. Weisth.. 1. 708. Bl«
Terbrennen, partle verbruwnm — « . . er
wer sunst aucli vcrhrttnuen*. Geili r. Narr..
52 ^. — «Im tier miest er mir sin verbrunnen» .
Murner, Oeuchm , A. 1 >. — «... wie im sta
backen alle beid — verbrunnen seind von hert-
zenleid — von sein trehen . . .» Id , Bad , B,
4 Sb - «Deiphobo sein grosses hausz - das
war »ehon gar verbrunnen ausr«. Id., Virg..
E, 4 to. — «Die stat, das gut verbrunnen sind».
Ibid , s. 7 ^. Ete. — «Wer ihn sah. vermeinet
das der gantz man i^rbrünnf. HitfiTTn . Cäsar.
122 ^. « . uüz welchen (.:>chitleD) drei
verbrunnen». Adelphns, Tärk., O, 3 >. —
«Kranckheiten von «erdnuNMii föehtiB». Fries,
54 «.
Verbrennen S Verschiessen.
Verhrnnal« das Verbrennen. — «Die «er
brumtt maeht ein ding bitter» Fries. 46 b.
Vtrhuben. in Büberei sein Geld und seine
Zeit verbringen — «■ Das sy dester mer
hetten an verbvhen and Üppigkeit an Terthaa».
Geiler. Paf. Nost . q. ß — Es geschieht
nicht leicht «das einer wider kom so genad,
— so er das sin «erftitftef hat». Mamer, Oeafhm.t
G. 2 b. — !'> s lUr/- l:i -iior heirathen «bisz er
vorhin verbirblet liet, — die narrenschb zer-
brochen wol». J. Mnrner. b, 8
Verbttblen. S. Vrr'.ubn,
Verbnchen S Buüien, lu Lauge waschen
Fig. verwasohen. verthon. — «Als ich mio
gut hat als vrrbucht, — und zu hofieren ir
gcbruchi, — und mü&i schon halber betUea
gon . . .» Murner, Genehm., y, 1 b.
V«»rhUndni88. 1. Verbindung. — «Die «r-
bintnisz die der magen mit dem rucken hat«.
Fries, 143 b.
2. Akt durch den man sich zu etwas ver-
pflichtet, verbindet. — «Bürgerliche pflicht
und verbu)i<I(tiusc' . liutzer, Neuer.. H. <j ^.
Verbttunen, eig. beneiden, missgönnen« ver«
bieten. Sehens. 1784. — «leh fiemümte es teh
das ir üch selber alse gar törlirhe tftn wel-
lent». Nie. v. Basel, ms. - «Du best also gar
tnmbe torehte wort geret, das ieh dir ee tos
iTunde mines hert/.en terhfmnct. Nie. r. Basel,
170. — Der S. Claren-Orden steht in so gateo
Baf. dass den Nonnen «grdslieb «ft asr t iw
nende werc» die Regeln nieht an beobaditea.
» laus V. Blov.
Verfonnat, Neid, Missgnnst Scherz. 17i4.
— «Kains verbunst wart nüt verheilet, — Untze
daz er Abel sinen brftder ersltj^g». Jüngstes
Gericht. — «So ein Mensch entpfindet dnea
VerbuHSt und im einen Stich gibt ins Hertz,
so er sieht das es seinem Kecksten wul gat
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— 391 —
. . .> Geiler, Sdcnp.. 22B^ — <■ . . Kwi^'e brinj^on ihnen ansinnigei Zeug, z. B. tver-
Seligkeit, da wir alle Künig ond Kaiser wer- dempffte hafeoreif* Fries, 16 ironisch für
d«n . . ^ und kein Neid noch Verbttnut werden ! etwas anmögljehee.
wnrt> Td . 7 Schwerter. F, 5 «. — «Eipennnt?:,
gunst, verbünd nnd K^elt, — die vier gehiggen
Jets ftlle weit». Brant, Bpigr.« Copie. 218.
Pasypodiag: « r^6un«f, aemulatio, invidia».
Verliiiastig, neidisch. — «Ist dein Ony^ citi
Sehaick, verbünstig nnd nidig dorumh das ich
jsrercrht l)in?'> Geiler, Post., 1, HO — «Iiiser
Eor u urciit sie im eerbünsttg* . Ibid., 3, Ä7
Irrig Schaf, C, 2 - « Vertünatig geneh».
Maraer, Qeuchm.. e, 1 K
Verblirnen, verbrennen Scherz. 1726. —
Krieu'snoth, «dovuii ein stat verbürnet mohte
werden». Bosheim. 14 Jh Hanauer, Constit.,
Verdarratzpn. verschanzen. S. Darrcu. —
«Wenn ein Zug oder ein Heer zu Feld lit,
so richtet man ein Wagenburg nff und var^
darratzt >ieh». Geiler. Post., H, 69 — Man
^oll «die porteii wul verdarretsen» . Ringm ,
(TmtkT, 113 0. — Fig., omwickelD — \Vie eioe
Frau sicli kleidet wenn sie ?;iir Kirelie geht:
«der köpft" hat solchen krummen pund (Bund),
— BO ist vertctrrast ir der mund so hnt si
sich snast gwioklet in». Uaraer, Oeucbm.
1 «.
Verdeiben, vergraben. — «Man masst in
(Hiob) in den Mist peräeiben^ und macht den
267. — Dae Rebhole scheint «nienrent zft «rftt Grind nnd Wast mit eim Seherben dannen»
dan in das fnr zft werfende und /,ft verhur-
»ende». Taoler, 16 (4). — 60 Qefangeae «die
det der hersoge imbümm in einem «egel-
ofon». Kön., 845. Etc. — «Wiis /wischend
Älmel und erde ist dui fürburnct alles». Eis.
Fred , 1, 71. — Der Blitz selil> in ein Dneh
<nnd t"<-r/ ?;•?-/, das korti 'auf dem Speicher)
und duü ltub£ liuttenander». Heinr. v. Offenb.
Etc.
Verbutzen, verlarven, vermnmmen. sich so
in die Kleider hülleo, dass das Gesicht nicht
aiehtbnr iet. entweder nm sieh vor Kftlte su
schützen oder um Trauer xn bezeugen. —
«Weuue es ein wenig kalt Wetter ist, so goni
sie (die Reichen) so vftbutzt als wolten sie
«in Immen fassen, vcrbolwerkt und vermutzt
das sie nienen kein kalter Windau mo},'' wcj^eiu.
Geiler, Selenp . 149 ». — «So einem jungen
Gesellen sein Vater stirbt, so sohmirtzt es in
Geiler, Sund des , 18 »».
nammen ein Pfund geben, so leg ü
an, nit verdütb es ander die Brd».
Hat er dir
dassolb woi
Id.. Bilg..
ItJÖb.
Verdeitiiueu, schlemmen ; act., verzehren
wie ein Sohlemmer. — Wer «sehlemmt,
demmt und nimt uffborjren . , .» Murner, Xb.,
222. - «... Wa wir went das f^üstuck
schlemmen, — nnd des bettbrot went MrdtflM-
men* H i ! . 162.
Verdenken S. Furdoiken.
V(>rd<'iiw*>n, Vordouwen, verdMiea. — «loh
hab der W elt ein Kroplf gesseu, und kan in
iiit v€rd€uwen». Geiler, Bilg., 10*. — Den
Schulsack «hab ich nit verdoutcet gantz».
Muracr. Si-helra., b, 3 — «Ge«.«5en hab ich
liu {,'oucli, ein rouwen, den kan ich nimmer
raer r«rrfoMtce«». Id., Geuchm., p, 1 — «Der
sol nit des Stessen han. — der bitters nit
von erst übel und gat verhenckt und cerbutzt \ verdouwen kan». Id.. Bad., m, 2 «. — «Milch
and /.o!,'t t:ross Leid und das wert ettwan ist gut zu verdouwen». Id., Gayac, 491. —
kuni acht Tag, darnach woU er nit dM er nit «... so mögt ir auch kisslingstein verdtmoem*.
tod wer, off das er das Gnt erb». Id., Brds., Id.. Adel, .1, 4 Etc
2, 48 «. — Fastnachtnarren, «antlitt und üb Verdries, flicrdruss, Yordruss. — Der
sie gantz verbutsen*. Brant, l^sok. III. j Mensch «bevindet ein iamer in ime und ein
Verdnehen, eig. mit einem Daeh Teraehn ; | «erdriet aller oreatoren». Taaler, 37 (8). —
verflachte Rosse, mit einer Rustuiii: hcdfckte «Am rrt^t^^dicnst habt ir kein rcrrfr/psr, — der
bcherz, 1727. — - «Do zöget er mit wenig , kircbgang ist üch eben siesz, — als wenn ich
rittem, die verdaht res betten». Clos, 4S. — [kvwet enteian». Vnmer. Nb, 22. — Sie «na-
«Geritten volck, undcr den wnrent 28U0 wr- i ment bald dorab tvn/nVsr». Id , 4 Ketzer, L.
dahter ro&». Ibid., öl. — «Do koment die 7 - Antonius «thct fürAor ein nersche
bnrger dar mit 60 verdahten rossen». Ibid., 87. dat, — das er Augostas sehwester liesz —
Verdilchtniss. Verdacht. — «.\ls f'esar in und dichtet ufi" .sie ein rcrr/nw, — uff das
etlich vfrdächtnüz kam. gicng er uit das rat- 1 er Cleopairum ncm». Id , tieuchm., F, 2 «. —
husz sieh sn entechnldigen». Bingm., Cftanr, |Das Gerücht «fleugt nnd hat behende füsz, —>
108 t>. und acht nit wem es tha terdntu». Id., Virg.,
Verdaht, verdächtig. — «Der dot genäm L. 2 » Etc.
ist alle frist - dem der eerdoht (suspeetn«) j Verdriitsig, Vwdräs»!;;. überdrfissig, ver-
nnd vorktsam ist». Brant. Oatn, c. fi •, driesslich. — «üwere breditren wurden mir
Verdalmetschen. S. Dulmrtschcn. verdrutzig» . Rul. Mcrswia, ms. — Die gcist-
Verdttmpfeu, im Dampf ersticken. Be- liehen Dinge waren ihm «unsmeglieh und
täuben. — «Der tampff (der Speisen) sich dem verdrützig*. Nie, v. Ba.sel, 208. ~ Ich «bin
mensehen in das hanbt legt und vertempfft
die vernunfft*. Tranmb., A, 1 }>.
8, Unterdrücken. — «Die gerechtigkeit gota
verdrüssig darüber worden». Mnruer, Kön. v.
Kngl,, 9t'2, — «Von dem langen verdrüssigen
gescbrei, das die geistlichen ... die sieben
. , . 80 die eigensfiehtige gleisenerei verdempfft tagieit heissen». Id., Latb. Narr, 87. — <
•nnd niderlegt hett>. Suppüc , B, 4 «. ^Tan des leeers gemiit eerdrfissi^ machen» Zetl, a,
kat die Diener Gottes •verdempfft durch De< 1 2 K
4sret, Deeretal . . .» Capito. Treger, 0. 1 Etc. T«rdteen, verdammen. Seherz, 1787. —
3. Eine issc Art zu kochen, etouffer. — »Also man sü . . . verurteilte und verdümete».
Aite Weiber, die Kranken helfen wollen, Taulcr, 78 Clö). — «Du must heraz nnder die
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— 392 —
bösen jaden, die Büicat dich geischelen and
vertümen». Ibid.. 71 (14). — «Die verdümeten
zt der linken siten». Jüngstes Gericht.
VerdUniniss, Yerdammnfss. — Wir sind
«•würdig des ewigen verdümpnisses*. Tauler,
447 (77). — Deren «ist vertümenisse die sich
. . . zft den oreataren kerent». Ibid., 400(89).
— «Zft ewiger verdürnnisae*. Claus v. Blov.
VerdnnHtei'n, verdüstern. — Das göttliche
Licht *ttrdunatert . . . alle geschaffene liehter*.
Tauler. 8&7 (h8). — «Alles das die Interkeft
, . . verduHStem mag» Ibid., 406 (70).
«yerdlinsterang», Terdaatenitig. Tanler,
S42 (42).
Verdümen, mit Dornen beseteen. Scherz,
1789. V^l. Be.dümen. — Gott sagt: «darumb
verdüme ich ime ;dcm Menschen) den weg,
das ich sine gfenfigede nlleine ai». Tanler, 40ö
(70V
Verenden, vollenden, auöführen. Scherz.
1700. — «Tristan, do der wromle — Sinen
leich . . .» Gottfr v ?m , !, 52 - *. . .wie
kan er . . . allez da?. vcrendenU Ibid., 1, IIb.
Der Heimbnrge von Rosheim ist verpflichtet
«alle> das z& vcrenät'tiile diis liipvor j^escbriben
stat* 14 Jh. Ilatiauur. Constit, 261.
Vere>idang, Ende. — «Ein selifir« vermäung
myncs lebens». Gebete, 15 Tb.
Verfahen, Verfaugen, nutzet». Scherz, 1732.
— Sie bedaelite «dfts vorhte noch hüte — An
ir fronwen niht vervie*. Gottfr. v. Str., 1,249.
— «Irdensch gewalt oud icraft gegen gotte
nUt verfohet». Kön , 428. <I)o sach der
keyser wol, duz sine aonbcrkanst . . . gegen
gotz verheiignisse nfit verfynge». Ibid.. 393.
Etc. - «. . Sic ist vcr^'-obens, als ein Artznei
die nit tKrfacht noch würckot». Geiler, Sclenp.,
15»«.
Verfänglich, wirksam, nützlich. — «. . .
Darum ist kein verfänglicher Mittel zu ewiger
Sclicrkeit dann Armut». Geiler, Sünd. des M.,
17 — «Des haben wir ein (ileiclinuss in
der Natur, das ntt in allen Kranckhetten ein
Artznei verfangliek ist». Id., Selenp., 217 —
Einer der I'uctor werden will, soll nicht blu.-.
nach dem Titel streben, sondern diesen nur
dämm verlangen, «nfF das sein Knnst dester
krefliger sei, und sein Leer dester entpfeng-
licher. heftiger, verfänglicher, angenämer und
globwSrdiger». Id., Poet, «. Bte. — S
auch Verfciiglich.
Verlaren. 1. Sterben. Schere, 1738. — S.
Arbogast wollte, «wenne er wff&re so solte
nien in ussewendig Strusburg begraben». Kün.,
63U. — «Also nfii her Johans von Mülnbeim
von Qirbaden dot ond verfam were . . .> 1899.
Beg. A, 140. - cir niöchtent vermren von
engesten». Tanler, 55 (U). — «Wenne das
were das ein mensehe wrfttrts des sele komme
in In- hininielrich oder ahftr in die helle».
14CÜ. VVinklerprozess, 54. — «Nft werent die
alle dot und terfartn, die den brief beaigelt
hettent». 1401. Tucherznnft. 90. — «Alle die
siechen die in unserm spittal verfaren sint».
Necrolofr der Johanniter. — Ein Lieht; «wann
das v.<]\ fKiitz verfaren bin, — so gibt es erst
ein gkutz und schin». Brant, Nsch., 100. —
, «Wie vil bischofF seind verfaren, die ietcnnd
in der hellen zittern!» Wimph., Synod., 9
2. Sich verirren, auf unrechte Wege gera-
then. — «Wiltu in der Bibel lesen, sich für
dich das du uit vtrfarent*. Geiler, BUg., 127 b.
— «Welicher die alten Lerer allein für sieh
nimpt and nit besonder Liecht hat, der ver-
fort». Id , Selenp , 77 »>, — Es werden falsche
Lehren verbreitet, «domit verfart das aehiff
(der Kirche) «u zit». Brant. Mich., 99. — «. . «
neraent war. — das flwer keiner nit wrfor».
Murner, Nb., 118. — «Du (Gott) erkenst uns-
für din fleisch und blut. — nnd für dine arme
Und, — die jso gar verfaren aind». Id.. Sehelm.,,
k, 3 1>, — «. . . das ich min lebtag nim verfur^
— und nach disem iamerdal — nit knm in.
ewig todea f)al>. Id., Bad., F, 6 — Bs itt
kein Wunder «das sie etwas verfar'-n ^ci^n
oder sich zu weit hinauäzgelasseu habeu».
Zell, m, 4 a. — c. . . machen das einer fület,
j irret und rerferet». Butzer. Treger. E, 2 b
3 Zu Grunde gehti. — «AI» ein Schiff an
einem Stock, also zerbrechen und verfaren
dise ewiglich». Geiler, Bilg., 24 b. _ cAIso
verfaren sie und werden verschlnnden». Id,.
Sehiff der Pen., 3 i>. £tc ^ «Vil geach verfcurm
an dem stock. — die nm ein kreuzlin gent
ein rock». Muruer, Nb., 86. — «So bin ich
gantz schentlich verfaren». Id., 4 Ketzer,
' 2 — Der Weg ist eng, «darin manch arm
man verfart». Id., Bad , K, 3 i>. Etc. — «Da«
schiff verfart on ein gubernator». Adelphns,.
Uörin, 8 <». — «Das arm volek verfart and
verfBret w9rt in ewige verdnmnSsc». Id., Tfirk.,
A, b — «Mann and frau sind sohlecht, —
dcszhaib verfaren beid znhant — und legendt
laater in nnd sehend*. J. Mnmer, b, 4 •.
Vorfiirlich, gefährlich
iIN i^t ein sorg-
lich und vast verfarlich Dinjr». Geiler, Selenp.,
40 ■ ; SohiiF der Pen., i e. fite — «Bs lat kein
cerferUchere sach eim ehiisien . . .* Nmohtiy.,
Psalter. 241.
Verfarlleheit, Gefahr. — «Des nnd« daa
uns sol bewegen dise Welt zu verachten nnd
verschmähen, dasselb ist periealam, Verfar-
Ucheit in die sie einen Menschen bringt der
sie lieb hat». Geiler. Selenp.. 198 i\ - Paulas
spricht: «üflF dem Weg bin ich oft gewesen
in Verfarlicheit des Wassers, der Mörder, in
Yerfarlichciten uss minem Geüchlecht etc. » (2.
Cur.. 11, 26). Id., Bilg., 20 k Etc. — «Alle
ding seind vol verferlicfJkeit, vol todes». Winiph.,
Chrya., 9 — «Die statt ist in verftrüdmt
on obern». Adelphns, M5rin. 2 b.
Vorfcnglich, nützlich, tauglich. Scherz,
17.42. — <£Iia vogt ... der dem dinghof nnd
gemeinen hftbem verfenglidt nnd nns eye . . .»
Obcrmichelbach, 1457. Burckh , 171. — Dia
Dorfämter soll man «versehen mit den «er-
fengtiehsten» unter den Hvbem. OberhiMllMl,
15 J) n,;d.. 77. - s. auch Vetfoi^ßiek.
Verlerlicli, S. Verfarlich.
Verferlichheit. S. VeffmOdiäi,
Sich Verferron. sich entfernen, in der Ferne
sich verlieren, verirren. — «Not verwürrent
fich. noch verferrent äeh». Tanler, 46 ($),
Verflecken, beflecken. — «Da solt nit cer-
, flecken den nammen deines gotts» (Levit. 18
- 898 —
21 Wnrni, Trost. 48*. — tKn^bdl« OSd
veruureiniget». Id., Bai., d, 3 b.
y«rlineii. mü Flein, mit Eifer benttien.
— Unsere Sinne twir gur üppikUoli«ii one
nutz verftissent». Jüngst. Ger.
Yerflacbonss, Fluch. — «Anathima, dat
ist ein verftueknutg». Zell, e, B a.
Vei füren, auf unrechte Wege führen, zu
Oninde richten — «Wann ein narr re^'icrt,
so werdent vil mit im ver^üH», Brant,
Ksoh., 48. — «Einer wer ein wiser hirt, —
der nit >iii schuf mit im verfürt». Iliid.. 72.
das der wein seuberlich vergeren wer . . .>
Zell, A, 4 — «Der wein ... so er verjaren
ist . . .» Friee, 48
Vergeseig, vergesslich. — «Golt ist nit als
vergetsig als wir scind*. Wurm. Tro&t, 41
Vergicht, Bckenntniss, Geattttdniss. — Ein
Advokat betrügt den Bauern, «and lest ira
vor ein wild vergicht». Murner, >'b., 82. —
«I»es brndors vergicht». Id., 4 Ketzer, L, 6
M, 4 0. — «Des znnfftmeiaten «cryicAl». Id.,
Oeuchm.. x, 8 *.
Vergifl. Ver^'iftniss, Gift. Sclierz, 173a
— «Wir werden in der harr andergon, — der 1 — «Der »lange . . . güsset sine vergiß in sii».
wind verfQrt uns mit gevalt». Ibid., 106
«Wenn du ansor^'s^m lirli v§ifBnt — und on
▼emQtt£^t din sach regierst, solt du das
glüek Bit heiseen blint». Id., Cato« e, 8 >. —
«Du magst wol land und lüt verfüren, — so
da din hus nit kaust regieren». Murncr. Schelm.,
b. 4 b.
Sich Vergäben, sich übereilen. Sohmeller,
1, BJ'S. — «Got ist ein gerechter, gewaltiger
ricbter, der sich nit vergäehU (Ps 7, 12)
Nächtig , Psalter, 19. — *Tch safjr euch, thund
gemach, . . . vergeeht euch nit*. Diah, B, 2 ».
Vergeben, adv., umsonst, unentgeltlich. —
Kein fluber soll «vröniedc swin vergeben noch
umbe lou> /.u Ecker gclm luh.sön. 1279. Hist
de S. Thom., 326. — Es soll kein Fischer für
fremde Händler Fische verkaufen, «weder umb
Ion noch Mrp«&^*. 14 Jh. AlteOrdn., B. 13.—
{Tanler, 64 (11). «FIfieb du tfifef, du wr>
gift miner seien !» Nie. v. Basel, ms. ~ «Den
dote sin wip mit vergift». Clos., 2^. Etc. —
«Es ist nft tergift gesegent onder die bebeste
und pfnfheit, da.s sii nyme hrilij: ucrdent also
vor». Kün., 36ti. Etc. - «Die blämen sint von
so gfttem edelme gesniaeke, das alle vergift-
nitsf der smaj^ zflmolc vertribet». Taulcr, 17
(4). — «Die Vergtft der Schlangeu ist under
iren Leffteen». Geiler, Selen p.. 187 «. — «...
Der würt gesnnt von allem Vergift des ver-
fluchten Schlangen, des bo^en Geist». Id., Bilg.,
16 Etc — «Das buch der vergißt der pesti-
lentz.. Brunsclnv.. Pest., Titel. — 'EUctua-
riuui be^uard, Ua3 da fiir alle vergißt gut it>t».
Ibid , 21 H. Etc. - «Wan die gift get^dt ist
.... Ibid., 23
Vergihtet, an der Gicht leidend. — Man
ime werent sine gcvangen alle vergeben brachte vor Christus «einen menschen, der
uskumen». Glos., 87. — Es i.st zu fürchten waz verj^tftM an allem sinem übe*. Eis. Pred.,
dass die Armen «bezalen rafissent, der Sachen : 2, 18
irien s(dte vergeben usriliten» Kon., '255. Etc.
— Der Meier soll deu Hubern «bis umb mit-
tmmaebt frar und üeeht vergebent geben».
Neugartlieini, 15 Jh. Woisth., ö, 460. — «ilan
Verglasnren, Verglesen. mit ^la^^n über-
ziehen, vergiaseu. — «Ein pergltuurle pfaon
. . .» «Ein verglester hnfttn». Gersd , «7 ■. 8fib.
\'erj[;lim|)f»!n, mit Glimpf behandeln. - Ich
findt wol ein (einen Yerräther) der nit begert, . hab «mit schimpff und craft verglimpßet schon
— vergebtM einen gibt int sebwert». Monier, I — wamlt die sebelmen nmbegon». Xvmer,
Xb . 104. — Der Priester hat das Sarrament Schelm . a. 2 b.
•vergebens entpfangeu, und sol auch das ver- 1 Yergnaffen^ Vergnall't sein, in etwas ver-
geben» wider oesdeilen». Id.. Lntb. Narr, C, I narrt sein. — «Du findest etliebe Mensehen
1 rhristns hat «uns vergebens in seinem die vergnaffcnt auf etliche Personen . ., auf
blut geweetcheu». Zell, X, 1 a. — «Sie sulleu ein Orden, Kloster etc.» Geiler, 7 Scheiden,
vergebens geben das sie vergebens entpfangen». I H, 4 b. — «Wenn zwei Eeleut einander so
Ibid., t, 1 «. -- « Vergehens habt jrs enpfang'cn
vergebens solt jrs auszgebea». Dial., A, 4 b.
«Cbrlstm aimpt nichts, und gibt jederman
vergebens, so nemen sii^ die Oeistiirhen^ von
jederman und geben uienmnt nicht» vergebetis*.
Botser, Neuer., A, 4 a. 8. das Folgende -.
Vergeben, «msonst Treben. — «Gott hat uns
lieb gehabt einer vergebnen Liebe . guut^
vergebens a&d nmsutst». Geiler, Fred. a. L.,
113 K
Vergeben, Gift geben. — Man sagte «daz
kunig^ Adolf dem herizoiren ilet vergeben». Glos.,
57. — Dem Papst Johann XV «wart vergeben:
'Kin., 651. Eto. — Dem Kaiser Friedrich haben
die Dominikaner «im sacrament vergehen —
und abbrochen sein leben». Murner, 4 Ketzer,
A, 9 b. B, f 1». — ' «Dammb wend wir im bald
vergehen, — vcnedger sSppIin mua er CSeen».
Ibid., K, 4 a. 8 b.
Vergebn. abgebn. — «Nachdem der biaeboff
lieb haben und uff einander vergnafft seind
das sie cclicho Werck mit einander naudeln,
nit anders weder als Morcn und Aber, das
ist nit christenüch trrl Vt- Id.. Post,, 3, 47 «.
— «Ein l'eisou ... die vergnafft ist uff denen
Dingen die dem Fleisch sugehören». Id..
Selenp . 148 b. - «Ir mcinent, so der Messias
kummeii Averd, 80 werd er liblicli und zitlich
regieren . .. uiiil denn m werdent ir hcrschen
über alle Völcker . . . ; doruflf seint ir vergnafft
und vernarrt». Id.. Post, 2. 46«. — Bei der
Verklärung war Petrus «also vergnaft an der
Menschheit Christi . . .* Ibid., 8, 30 ».
Vergnaffzen, einschlafen. S. ancb Entnaff-
zen. — «. . . Itas ich nit so gar entsclilaf und
vergnafftze in miner Unwissenheit und in miuen
Sfinden». Geiler, Bilg., 201 b.
Das Wurzelw urt ist das alte vafizänf naph'
ten^ dormitare, schläftrig sein. Frisch, 2, 10,
bat ein zn seiner Zeit öbliebes Wort mUcen,
todts vergangen . . .» Brant, Bisch. Wilh., 240. sitzend schlafen, mit gesenktem wackelndem
Vergeren, aufhören zu gähren. — «. . .j Haupt. Bairisch, «q^efen; ächmelier, 2, 683;
87
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!
eo^liäch, to uap. Mit nqffse» scheint auch .
wrgnufft xosamineRsahftiigdti. j
Vergrempen, verkaufen wie ein Grcmpe,
ein Kleinhändler, veiuudeln. — Ein Legat
«verkonffte and vergrempete ^uts goben (feist- 1
liehe Ämter) uffenlirlie» Clus, öU.
V'ergrendein. durch Greiiilel abschliessen. <
— «EtUeh g««8en ; waren) bestellt so «er«)
gretuOen». Brant Bisch. Wilh., L'8l.
Vcrisünncti, nussgünnen — «Du vertjünst _
mir ihis ich han» Brant, Nsch , 56. H>5. - Der.
Bischof fürchtet dio Rathsherren «hettcn ge-
sehen das er bas/. tjelebt hett dann sie, oder
verqundt ine der cercn». Id.. Bisch. Wilh ,
2^1. ~ Vergönnen, im heutigen Sinn: «So i
sei vergünnet uns von dir — Aseanitim ko be- j
haltfu iiiir>. Miirner. Virg., tr. 4 ». Etc.
Vergonst. Missganst. — «£s ist kein Neid '
noch HasR nooh Verßunti da. sunder Liebe».
Gfilcr. Eiiieis, 44«. - •VerguMt und bMZ
wit ttmbhar gsA*. Brant, l«scb., 54.
Veriiaflett. 1. Heften, fest nseben - Der
Spiess «war so k refft ii^k lieh rcrhafft . . .»
Maruer, Virg., r, 2 b (.an einen Baam fest
gemaeht).
2. Verpflichten. — «Wir scind zutti rrstert
Gott . . . verhafft und schuldig . . .> öupplic,
C, 1 «.
3. Mit Verpflichtungen belasten. — Man hat
«alle ding verhafft mit zinsz und mit gülten».
Brunf., Zebndeiit d, I «. — Schmeller, 1, 1065.
Verhalten, vorenthalten. — Die Geistlichen
den Laycn «die heilsam artzeny des Evangelii
. . . verhalten». Butzer, Weiss , e. 3 — «...
(las tili iHse ding verhalten und verborgen
hast vor deu witzigen». Bruafels, Anstoss, 4 «.
Verheben, zuhalten. — «Do ein Altvattcr
mit einem Engel durch die Wüste gicng, da
lag ein Keib uff dem Feld. Der Engel . . .
gieng für und verhub dio Xasen nit. l ud dar-
nach begegnet inen ein hübscher schöner
Jfingling; da iserhub der Engel die Nas Der
Altvatter fraget in. wie es kcni. Jas er vor
dem wüsten Keiben die Nasen nit verheft het
. . Geiler, B Marien, 4 b.
Vorheilen.heilen, stillen, bcfricdi£rcn. Scherz.
1741. — cKains verbunst tvart nit verheilet^
— Untse das er Abel einen brftder erslftg».
Jüngstes Gericht
Verhelen, part verholen, verhehlen, ver-
bergen. Scherz, 1748. — *Verheimt, velaUe».
Herrad, 196. — «Es kam verborgen nnd rrr-
holn*. Altswcrt. 45. — Verholen, adv.. heimlich;
«Tristan saiide verholne — Wider heim . .
Guttfr. V Str.. 1. 257. Etc. — «IHi hah ein-
mal ein kclch gcstoleu, — die selbig lai i&i
noch verholen*. Murner, Nb, 1911. — Er hat
«hfiiTilich in der nacht verholen — sich hin-
weg von ir gestolen». Id., Gcuchm., n, 4 ».
Die Nenne war im Kloster «so hoch verholen
— als wan das gretlin wer gestolen». id.,
Luth, Narr, 54.
VerhenK«D- Scherz, 1741. 1. Erlauben. —
<lr wandeieot gar . . . sorgliche, and es ist
gar sebedeKobe das wir bihter es fieb verhen-
gent* Nie. v. Basel, Taul. Bek , 47. — Die,
Juden sagen zu den Christen: wäre euer Gott
ein «gewaltiger got, er 9ethin§e fieb nfit . . .
das ir in alse gar dicke . . . verswerende
werent». Ibid.. 47. — «Darwider ist David.
der wil es nit verhengen> r!;ili) s'[v:i 37. —
«Nit gestatten noch verkengcn das letnans da-
wider tete». GntU Orda.« 172. — «David woU
nit verhengen sinen Dienern das sie in rechen
an dem Semey». Geiler. Selenp., 27 h. — «Will
sie denn zum Fenster ausgaran« das cerAsnft
er ir auch nit». Ibid , 140 b.
2. im heutigeu äiiin, etwas über jemand
verhängen. — «Wissent . . . das got aoeb
grosse frumcde trurkc über oti» «erhengende
würde». Nie. v. Basel, Bek. Taul., 44. Etc. —
Geiler hat das Won aaoh hie nnd da in diesem
Sinn.
Dasypodius: *verhengen, cummittere, permit*
lere, indiilgere»,
VerheogniM. Wille. Sehers. 1741. — Der
Kaiser sab dass seine Zanberlninst «gegen
got/. rerhfnynisse nvi ^ 1 rf. iiL:e». Kon. h9:-«.
Verbergen. Vorherigen (andere Form für
verheren), verheeren, verwüsten. Sehers, 1742.
— Sie tvrrhi'rjeieiü dts lant». Glos., 46. —
« Verhergete Klöster». Ibid., jtd. — «Er verher-
§ete die fhiht in der emen». K9n, 448. Ece.
— «Do sprach der priol: ich vörhte daz uwer
vatter der grofe veriteriget unser kloster».
Märl , 9. — Kriegsnoth «dovon ein etat ver*
bürnet möhte werden oder verhtriget». Ros-
heim, 14 Jh. Hanauer, Constit., 2ö7. — «Were
ouch das der hoff und das dorff rerherget
werdent . . » Ohnenheim, 15 Jh. Weisth., 4,
241. — «... Und habeuL die Statt zerstört,
verbrant und verherget bis in den Oront hinin».
Geiler. Post.. 3, d6 » : I, Hb. _ .Rr zwang
sie die verlicigtcn äcker widerumb zu buv cn»
Ringm., Casar, lllb. — «Unsere lau d und
Icut . . . verwüsten, verhörgen . . .> Adelphus,
Türk., A. 4 b. — cStett und lender . . . ver-
liergen». ( apito. Verwarn., A, 8 b.
Dasypodius hat nooh diese Form.
Vor) lergnun^, Yerbeemnf^ «Krieg und
verherguixj > . Zeil. Ii, 2''.
Vorhinlossigeu, vomachUssigen. — «Wer
Got den Herrn foreht. der«erA«wMt»9elniehts».
Geiler. 1, 40 b.
Verhilnen. verderben. Scherz, 1743. — «Ein
tftehsoberer der jemanden sin tfteh «erA^fiwf
het . .» 13H2. Tücher/.. 9. — Der Teufel ist
betlisaeu «allen ghtcn somen z5 verhonende».
Claus v. Blov. — «Zft kors* k5 lang /Brhoiwt
al spil». Altswert. 57. ^ «Das was Gewon-
heit in dem selben Laud, nnd ist noch hüt-
beitag an vil Orten, das dio Begrebui^^sen
usswenilii: der Statt seinJ . foruinli uff
das dtu Menschen uit verJumt wurdtiu vom
Luft». Geiler. Post.. 3, M«. — «In dem
Srhwobenland sint lutzel Nflss. sie sint inen
scltzcni. dorumb i&^et ciu Schwöb gern NüäS,
aber er weiss nit das das grün Nüss sint mit
den Lonfflen. er bisset darin nnd verhönet den
Mvnd daran». Id.. Bilg., 308 >. — «Man
spricht, ze wenig und ze vil mrhonet alle*
Spiel», id^ Narr., 14ttb. — «£va die erst Fraw
bat alle Ding verh/M: Id., Post., 3, 6 b. —
«Ir sein verhönet und verbittert jregen mich
von Neid nnd Hass». Id., £v. mit Ussl., 61 >.
— «. . , Wie er mir ineiii pfsrd
i^iy u^L^ Ly Google
- 805 »
-verderbt hat». Murner, Uleosp.« 95. — «Die
moler, so jr einer ein engel o^rMnt oder verderbt.
St) macht er ein touffel darausz». Bäthselb.,
1 — «Zu Jützdl and zu vil verhöM »lies
«pU». Friec, 48 b. — «Das tptl ist verMut».
JZt\h M. 4 0. - Pauli. 12 Ij.
Verice, Ferge, Fahrmann. Scherz, 388. ä.
»neh ^rg». — «Deii drien verigen (von Seit)
8oI ein ieclich hus in der stat zft Selee alle
jar drö brot, und darumbe sülent die seilbe
verigen der bargere hoiwere, snitten, medire
Tiiul ir ^esinde fiber Rin ond herwider fBren».
1310. Weiath., 1, 768.
Verjelim, bekennen, bejahen, behaupten.
Scherz. 1743. — «Ouch müget ir im des wol
veijehen». Gottfr. v, Str., J, 66. — «Ich iwr-
^te die etete z& habende». 1962. Urk., 1, 879.
— «Johannes der lantsfravc zft Elsas reriah
und gelübete . . .» 1278. Als. dipl , 2, lu. —
Christus sagt: «die min veriehent vor den
lüten, der sol ich vor mtrac himelschcn vatter
veriehen». Taulcr, 462 (bU). Etc. — «Ze jünipest
verjach er. wie es ergangen were». Glos.. Ö5.
Etc. — Juden *verjohent, das sü vergift hettcnt
in vil burnen geton». Kön., 76(). Etc. — Eine
Mutter 'verjach an dem todpett» dass zwei
ihrer Kinder unehlich waren Qnld. SpiU 7ö.
— «leb vergihe . . . alte myne sfindt». Gebete,
15 Jh. — Sic *ver}arh wie sie der aller
«chnödest Mensch wer», tieiler, Holl. Leu, d,
Ib. — «Johannes . . . hat verj^en nnd hat
nit gelöacknet, und hat verjehen und sprach:
ich bin nit Christus». Id., Posl., 1, 7 ■ ^ Seienp.,
84 Schiff der Pen., 27 b. — «Teh kenn das.
nnd vergich es gott, — das ich vil durheit hab
Rethen». Brant. Nsch., 114. — «Bei eid und
-«ren ich tergich . . > Momer, Nb.. 206.
«Als uns die heilig gschrifft vergicht . . »
Id.. Genehm., c, 4 b. — . . dass er «mein
grusz der motter gOtten veriehe». Id , Bad.,
F. 4 a. «Ich muHz das uflf min eid verjehen».
Id., Nb., 68. — «Wir wöln euch lob und danck
verjehen». Id., Virg., C, 4 ». — Man folterte
«ie, «das sie veHahen alles das, — wie sich
die sach verloffen hat». Id., 4 Ketzer. N, 3 •
Etc — «Die christenlichen lerer bekennen
and peiyehen . . » Adelphus, MÖrin, 8 b. Etc
Veijeher, eonfessor. Bekenner — «So haben
den Glauben auch hewiirt die heiligen Beich-
tiger, die Verjeher des Glaubens durch ir
«treni? Leben». Geiler, SehifT der Pen., 27 b;
Bilu- . Ifi''
«Veriehung, professio». Uerrad, 188. —
• Verjehung dea glanbens». Wimph , Chrys,
17 b.
Verjeuchea. S. Verjöchen
Verjöchen, VM^eocben, verjagen. — «So-
lieher Hass vertreibt und verjaUht fleischliche
Begirden». Geiler, Seleup., 148 b. — «8oU man
416 rechten Türken schenehen. — so miest
man sie (die Schelmen) von erst rtrjcuchen*.
Muraer. Nb , KHi. — Käme Chriblu» wieder,
«vie er vormals die duben scheucht. — das
^r also diegeuch verjeucht ;im Text fillschlich
vergencht), — am freistlichen tiiig zum ersten
Id., Geuchm., C. 3
Verisen, mit Eisen beschlaeren. — «4 fen;ster
Am gerner z& oemenen*. 1420. — «4 soii. 2 ^
von dem fenstergeateUe cü «ertMi». 1446. S.
Thom. Fabr.
Verkaltcn. kalt werden. -- Ein alter Gouch
«der gautz und gar ist ietz verkaU». Mamer,
Nb.. 41.
Vorkebeeen. a! K bsweib behandeln (Ben.,
L 79J), veri^htUch behandeln (?>. — «Wer
Jhesvm «wiMMet, der tftt ein sehnSde wale».
Verse TJriefli.
Verkehren, vermischen. — Ich kann «grossen
sehimpff mit ernst verker en *. Mnrner, Sehdm..
k, 6 b.
Terkeren, verwandeln. — «. . . Geistliche
Spiss die do nit veigot und nit vetMvrt vfirt
in den der isst, sunder derselb wärt verkert
in die Spiss*. Geiler, Post, 2, 67 b. — «. . .
Als das Wasser der Krfig (bei der Huchzeit
von fana) jetz verkert wM worden in Wein».
Ibid., 1, 25 a.
Verkiesoa, bei einer Wahl als untaugUeh
aupsehiesscn. ercrinc: achten. Scherz, 1746. —
tVcrktcsent keinen iu üwerme hcrtzea mit
kleineschetzende». Claus v. Blov. — Man soll
«Jhesum nüt verkiesen». Verse. Briefb.
Verklappern. durch verläumderisches Ge»
schwätz zwei Kreuntle entzweien — *Ver-
klappem ist nichU anders dann böse Bede
die man heimlieh sagt zn . . . zertrennen die
Freundschaft zweier Menschen die da vor eins
seiot gewest». Geiler, Sünd. des iL« 46 a. £to.
Verklttren, erklären. — «Das Evangelium
. . . an tag le^en und verkleren». Butzor,
Weiss., k, 4 b. — Die Bibel «auszlegeu nnd
ve rli eren». Hohenl., B, 4b.
Verklitteru, unleserlich schreiben. Vercrl.
Klüttem. — «Zeigt er schon die handgscbrifft
do. — und verÜiHert ist ein o, — das ist
unden lang gezogen, — so ist er gantz und
gar betrogen*. Murner, Nb., 167. (Man bedient
sieh dea Fehlers um die Handsehrift als fitlseh
zu verwerfen.)
Verklugen, klug, trügeribch auslegen. —
Die Advokaten können «die sacken wol oer^
klugen. — und mit «reschwatz ein richter
btrügen». Braut, Nsch , 70. — Verläumden,
«das kan man ferben und verklugen». Ibid., 97.
- Ein sündhaftes Leben «gott nit mag ver-
borgen und tfwJWu^ werden, als den menschen».
Wtirm, Trost 54 K
Verknüpfelecht, verknüpft, zugeknüpft. —
«Ein verknöpf elechker Mnnd>, ein stummer
Mund den «der Teufel /.uknöpflet . . . mit
sieben Iui<}pflia, das er stumm würt und nit
beichtet». Geiler, Br5s.. 2, 56 *.
Verknfi|)f(Mi, fest binden, verpfliditen. -
«. . . der cc verknüpfft in jungen tagen». J.
Mamer, c, 9 b. — «Sieh enr ee verknüpfen*.
Appell., a, 2 b. — Sich «nichts verknüpffen
lassen». Cnpito, Pfaffli., a. 5 b. — Widersetzt
sich ein Vater dem Klost^rgelübde das seine
Tochter gethan, so wird sie «nit verknüpfft
sein der verhcissung». Wurm, Trost, 27 «. —
o 1 mit gelübdeii. eiden, professeo» tn
Keuschheit 'verkniy ffcti» . Ibid,, 10».
Verkommen, herunterkommen, elend werden.
— «Welicher Geist diso Werek nit öbt. der
dorret i in nnd würt mager, verkomt nnd
eilend» Geiler, Seleup., 186 ». — «Der Mensch
i^iy u^L^ Ly Google
terkomt von Mangel der geistlichen Speiss-
vngfeit». Ibid. ^ cWo da ist ein getrunkener
Leib, da ist g-ewonlich ein verhornter Geiet,
das feiet selten». Id., Selenp., 186^. Etc.
Zd Strassbiirg wird das partfe. vahmt nodi
in diesem Sinn g-ebraucht.
Verltti-heu, das Got, durch leichtes, lästiges
Leben Terthon — «So er nun als ein gut
verlacht. — so niinpt es denooolit noeh kein
end». 3furucr, Gcucbm., 6, 2 «.
Verlangen, langweilen. — «Diser punlcl
wiirt auch v it I rüm hni, (huumb lieber leser,
lass dich nit veriangen*. Zell, F, 4*.
y«rlMseii. S. Verlomen.
Yfila'.pen. Verlan, Verlon, er verlat,
Terlot. Hurchgäugig sü beiBrant und Murner.
Verlaofen, mit unterlaufen, dacukommen.
— Hoffalirt ist Tcdsiindo, wenn «sich da ver-
loufft bedachter Mut uud voikomue Yer-
vifligung». Geiler. Christi. Kfln ^ bb« 4 a.
Yerläuten. S. Verschiexsm.
Verleckern, lecker, begierig niaclion. Scher/.,
1753. — «Es ist zft getruwende (da&s (ioit dir
zu Hilfe komTne) ütid werde dich verieckemde
und mache dir dauiic alle diiie werg ... vil
Instlieher und ettewas süsser». Nie. v. Basel,
ms. — «Nit das ich euch «ierl0el;em wii oder
beissen dargon das ir eoch sollen fallen und
"WOlieben und frölich sein>. Geiler, Post., 2,
106 ~ «Die Qnad der Süssikeit . > . wird
etvan gegeben den anftilienden Mensehen
darunil) das Oot sie verleckere und sie zu im
siehe». Id., Emeis, 76 K — «Wisz, henr» das
nns niemans bat — gestelt bar an der sebelmen
stat — dan unser frevel und nnitwill, — der
uns verUekret nur zu vil». Murner. Schelm.,
k, S b. — #Die Tnreken wurden verleckert von
dem fal dos bamves». Adelphus. Türk., D, 6 b.
Verlegen, aus Liegen gewöhnt, faul. —
«Der Vertexe» Leitbnnt, der ganta nieman nfit
thut». Geiler, Bilg., 144 b
Verlegen, widerlegen. — «. . . da» wir die
tleischliebenarfiiment«erfe|^».Capito,Treger,
A, 4
Verlehnter, Lehnsmann. — «Die verlthneien
der fttifft». Brant, Biseh. Wilb.,
Verlengern, aufschlolu ii. — «Xii niüii!- madi
es im leiebt das Oot durch die Eiugcr sieht
nnd sein Straf veriengert nnd nit gleicb mit
der Fu>t darin schlecht; r> kunimcn».
Geiler, Narr., 84 ^. — «Chrii:tus hat sieh nit
verantvnrtet dennoebt da er darnmb gefraget
ward, und das er ouch mit .solichcr «einer
Antwurt sein Sterben nit verlengeiit oder
verfziehen wolt». Id , Selenp., 167 b. Et«.
VrrIciK ken, ^■^•rlencknen. S. VerlfUpnrn.
Vfilitkern. wulil so viel wie verleckern;
vielleicht nor DrncklV hier? — cAlso . . . w6rt
fin ietlicher ang« foolitt n von eeiiiem Gluf^t,
abgezogen nnd veriickret*. Geiler, Irrig Schaf,
P, 7 b.— l'er Teufel mag einen Menschen
«mit falsclii Ml .\nmtit ndrr Sii^si- Lririe?'?er.
und a)t>o tci lidurn*, Ui'&s n uii /.ulc-t/.t «bich
davon früwe». Ibid., B, 6 b.
Verliederliehcn. vernachlässigen. — «Dis
Wort sollen boren die vil Sachen zu schaffen
haben und wollen alle Ding ussriohten, nnd
verliederlichen ir eigen Sachen». Geiler, Arb.
hom.. 169 «; Brös., 1, 21 ; Narr., 74 «.
V erl lesen, Verlnaen, verli er cn r 1 i e « ung,.
Verlust. Scherz, 1764. — tVeriiusttiu dsa.
leben nft, - Zft gar verlorner ere, — So ist
aber de.s schaden noch mere». Gottfr. v. Str.,
1, 156. Etc. — «Ob du ie valsch gezüg were
ieman sin g6t zfi viriienende oder ze behal-
tenne». Bihteb., 67. «Den gürtel Verliesen*.
Tranmb., A, 3 K Etc. - Träumen von « Frr-
Uetuuff der freund>. Ibid., A, 3
Diese Form habe ich sonst nicht mehr ge-
fbnden ; die fibliebe ist verlieren.
Verligen. Scherz, 175:^. 1. Yerbchlafen. —
«Es ist zit das wir uns mündereot und nüt
fürligenU. Eis. Pred., 1, 94.
2. Von einem Gut n-ibesct/t bleiben. —
«Welches erbgfit verligt und keinen erben
weiss, das gftt mag der mefer an sieh dehen».
Geispolzheim, 16 Jh. Weisth., 1, 707. Etc.
8. versäumen. — «Stirnenstösser, staUcio«
nierer. — die nienant kein kirehvih «fr^^M».
Brant, Nsch , (^2.
4. Kell, a) sich verspäten. — «Syleuus der
Verlag sich nit, - im narrensehiff rar er ouch
mit», Brant. Nsch., 66.
b) durch liegen bleiben den Werth verlieren.
— «Wurheit sieh! man in ewigkeit, — nnd
wärt sich niemenne veiUgen*, Ibid , 101.
Verliii. S. Ferlin.
Verlippen, Verlipfen, vergiften, VeigL
Lüppen. — «Do ein wund verlipt ist . . .»■
Gersd . 27 b _ «Waffen verlipffen und var-
gifftn 1 lliuiiHchw., Chir., 'Mi
Veriirken, verkehren, von lirk* links. —
Es Ist daau gdcommen «das man die recht
verlirket* AIt,s-\vert, 102.
Verloben (etwas), geloben es nicht au
thnn, ihm au entna^n. Sehera, 1764. — Oott
«enmag das nit ^ !; sen noch ccWoien, er
müsse do sin von nut». Taaler, 444 (77). —
«. . do wir die weit allererst verswftreat
und verlahent .... Ibid., 445 (77). - «Sol ich
(ich sagen von suUichen giusseu Sachen. hO
müssent ir mir verloben das ir es niemamie
sagen wöllent». Nie. v. Basel, 8f> -- -T i }\.\^t
ein büse Gewonheit Schlafftrunok ?m tinm, da
verlobst das nit gern. So tun eins, und verlob
es disrii Tag». Geiler, Hidl. Leu, b, 2 a. —
«Kein christ möge die ee verloben, es bty jro
dann geben on die ee kuseh an leben». Bntser,
Verant., c, 1
Verlöigenen, Verlöuken, Verlonken. Ver-
leucken, Verleneknen, verläugnen. Scherr^
1754. — «. . . das mfts su verlöigenai». Taaler,
41 1 (71). — «... TCit demütiger vorhte und
lerhnewniler wise». Ibid., 3^!t ((i7). — «Ein
gantz verlüuken sin selbes». Ibid., 442 (76), —
Julian <gerie dea riebes so sere, das er
ori>^(eiii:l(iul)i n xfrhukenl». Clos., 30. — «Sa-
lomou . . . verloukenU ^incs rechten gloubens*.
Kdn., 979. Ete. — Das Amt der Obngkett «er*
fordert leut die sich selb verleüchien*. Butzer,
I>ass Niero., b, 4 b. Etc. — «... euch selb»
t;<TMiiidbieit». ffobenl.« A, 8 b. — «War mich
verteucfyt vor den menschen, den wil ich mich
verleucken vor gott». Zicw^ler, Niessnng, B, 4
— Capito, Zeil« Wurm haben «wrisMfiini.
— 387 —
Verlossen. Verlassen, freoh, unzüchtig.
Scherz, 1749. 1756. — «ünküschu und vrr-
l€ueniu und spotlichiu v,-ort . . . Verkuene
uiigcn . . . und verkuene geberde». Bihteb.,
43. 46. — tVerUuene geberde und itclia wort».
Jfic. V. Str., 271. — Mancher sagt: «der prie&ter
het alle tage messe und lebet also unbehüt-
samkliobe und alao tMHoswtrfMAe» ich tftn es
ouch wol». Hugo von Ehenh. - «Das für-
ioMene hofFertige wip , . » Morswin. y Felsfii,
45. £t«. — Sie «komeat gonde in den eUUr-
«cribtwfulm, «ehemmelfeheftteii, weftliebeaten,
köbtlicliestcn kl« i I' in». Nie v Basel. 2'i2.
Verlossenheit, Frechheit» Unzucht Sche rz,
17B0. — «So ein sollieh fSrIossen \Mp ein
ganz, ior lebet in aller irre fürlosscnheite», so
geht sie beichten. Merswin. 9 Felsen« 47. £tc.
Verlllir^B, Terlärnnden. Beneoke, 1, 1006. —
^fan suchte cmich uszzatncmi und sa ©er-
ly«g6n». Buuer, Weiss., i, 1 i.
Ver1ttn«n, beeehuldigen. Seberz, 1756. Vergl.
Tlelüineu. — Die Juden \\ urden *verlüin^t und
.gczigen in allen landen». Kön., 76U (nicht:
Terlftnnidet, wte es fllseblieh im Glofsar, t09f>,
iMiWt)!. — «Verlympt lüt die do argwenig
-sind . . .» Hiiningen. Ib Jh. Barckh., 71.
Venuelieii. Sehers 1765. 1. Znnaehen, ein«
schliessen. — Sie *vermahtent die murc und
die löcher und verschlussent sü». Cios., 66
(die Lödker der Uanern flieken). — Sie •vcr-
mahtent die 8tro<«sen. das er nüt solle zft in
komeu». Kön., 572 (absperren). — «. . , were
•es loch in tdy vcrtMht». Ibid., 249. — cDo
rermnhtent >\\ .^lachomctz lip in einen yseriii
schrin*. IMd., 5.'U. — lloVi um «siu hofgftt
«6 vermachen und verHlahen». Lutter, 15 Jb.
Weisth.,ö, 36H. - Uaifbänder, < mit scblössem
wol vermacht». Marner. Nb.. 118.
2. Vermummen — Ein Fastnachtnarr, «so
im der kopff schon ist vermacht, — will er
4oeb das man uff in acht». Brant, Nsch., III.
— «Irh gieng . . ., weltlirh gekleidet, wol
vermcuht». Mnmer, 4 Kct/.ür, D, 1 ^.
Vermacki'ln, besudeln. — «So bald man
inen einen Spiegel ber brächt, so Sebent sie
^ins Mols das sie vermos.siget weren und
vermakelt*. Geiler, Post, 2, 75 «; 7 Scheiden,
L, 1 ». — «Veranreinigen und vermoderen».
Snpplic, B, 4 b. — «. . . init lästern «eraia-
^emet . . .» Zell, n, 1 b.
Vermaledeien, verfluchen. Vergl. Maledien.
— Christus ist »vcrnuilndei/rt wonlen mit den
übelthätcru* Buuer. Dass Nieni.. b, 3 ». —
«. . . sie seind vermakdeyet». Capito. Treger.
B, 2 b. — < Vermaiedeyet ist der du anbettet
Baal». Brunf, Zehnden. d, 4 «. — «Der gött-
liche Siefen, on den alle ding VtrmäUdeffÜ
aeind». Wurm, Trost, 1 Etc
VermaledeinnjB:, Fluch. — Christum hat uua
«erlAMl von der vermaledeyung des gcsatzs,
da er ward die vermnkdeyung für uns». Wurm.
Troat, 26 >. — Cliriatus «ist ein maledeyuny
fiir UM worden». Batser, JDms Nlem.« b, 2 b.
Vermani/ä^valtigen, zerstreuen nach man-
cherlei Seiten hin — Die äussern Werke
mvet manigvaUigent and vemsserent* den tfen-
«ebcn. Taoler, 4äO (74).
Varmttnkelii. vermengen. — «Firn und
uüw man rrrffifjftcMn kan». Brant, Xscb.. 98.
Verma4j»en, veruareinif;:cn. — «Die geschrifft
ir biegen und vermaasen, — machen daraus
ein wächsin nasen». Brant, £pigr., Zarncke,
xxxvn.
Vermassigen, beflecken, verunreinigen. —
«Etliche Frawen die nit wol bei in selber
sein, die vermassgent ein Spiegel». Geiler, Ev.
mit Ct^sl , 120 0. — «Die Seel so sie in den
Leib kompt, so wärt sie vermostget und
wüst» Id.. Pred üb. Maria, Ii <>; Post.. 2,
75 »; Arb. hum., 109 Etc.
Vermaasignng, Vemnreinigang. — «Maou>
lositas, Venuueigung*. Geller, Arb. bom.,
104» «.
Dasypodios: «poUuo, ich beflecke, vermatage;
pollntio, VermateguHff».
Vermeiden. Venniden. partie , vprmltten,
vermeideo. — «. . . Tnd soll das allermeist
vermuten werden in uaM-^tlichen Wercken».
Geiler, Chri.stl Kiin , bb. ^ ». — *... Das
ein bösz Wer<*k vermiüen blib». Id , Brös., 2«
40 b. Etc. — «Pasjrphae den stier mu«»
(hätte vermieden'. Brant, Nsdi., IH. — Dass
ich «kein not noch arbeit Lab vermuten».
Unmer, Virg., F, 1 «. — « . . das solchs wer
fvrmittcH bliben». Id., Instit, 97 1». — «Ich
hab uiicli lange zeit gelitten. — zu wider-
schelten boeb «ennillMi». Id., Iintk. Narr, 6.
Etc.
Vermeinten, beflecken, von Mal, Flecken.
Seher/., 1756. — Judas Maccabeas «wolt sein
sei nit vermeyligen mit speisz der heyden».
Gnid Spll, (Ausg. von lUDS: vemalgen).
— Durch das Geld wird «dieUrch «crNiel^gwC»,
Trubel, Krman , 2 >>
sieh Vermeiiisebtiften, mit etwas Oemein-
sehaft machen. — «Gedenok narr, da«! es gilt
din sei . . .. wann da mit ir (der Wollust j
vermeinschajfft dich». Brant, Nseb., 68.
Vermenkeln. S. Menkein.
Vermeren (Einen), von Mer, Märe, etwas
von einem erzälilen. bes. Ibn beschuldigen.—
«Ez waz ein richer man, der hatte einen
mcyger, der wart fürmeret, daz er ime sin
gftt hatte fürten». Eis. Pred., 3, 8.
sich Vormpssen, sich zu etwas entscliliessen,
es entscheiden — «Ob sie (Crcusa) die götter
betten gnoromen, ~ oder wo sie sonst war
hin gekommen. — oder vor müde nidergsessen,
das knnt ich da mich nit vermessen». Murner,
Virsr.. G, 2 1'.
Bich Vermeaaen, fest vertrauen, wagen. —
«Dn seit dieb verme$»en und gnte Hofhning
haben das dich got bab versehen ... zu
ewiger Seligkeit». Geiler, GeisU. Spinn., N.
•. 6
Sonst meist im schlimmen h< ntig-en Sinn.
Vermornen, auf Morgen verschieben, ver-
zögern. — «Mattbens ist gezogen worden das
er ini stracks hat nochirefolget on alles ver-
mornen*. Geiler, Post., 4,23 ». — «Nit lasseut
nns w f morn en. lassent uns bezalen die Sebnld
dieweil e- T »i' ist». Id., Narr., 66 »>.
Vermueheln, verheimlichen. — «Er ver-
muchlet sinen Sehata vor aller Welt», Geiler,
Bilg., 176 H.
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- 398 —
Vermfiglicheit , Yerm5L''en, — «Es ist nit : 14. — «Ir machen die priester . . . nit er%\ irdicTr
in deinem Gewalt mid deiner Vermüglic?ieit» ia viiraer ir verachten sie, ii verspotten und
Geiler, Emeis. 75 b. — «Mann und Frouwen ! vemüten sie». Wimph., Synod , 7 K
haben ... Irlich Vermüglicheit zu liißü Schmßtl' 2. Zu nicht werden - Brod ist eine Gabe
zen». Id , Bilg.^ 88 <». Etc. «on die all spisz und ^jcschmack fem»<». Brant,
Vermatmassen, vermnthen. — Es ist •nit The«ra . a, ö
zu vermutmaszen das Christus sinen befelch Verösen. verzehren, verschwenden. — «Do
nff eins yogklichen eignen kopff gestellt hab> er also hat alle Ding zusammen gerasplet,
Zcl!. L^^. 4 a, do zog er hin \ve<j;' in ein fern Land, und vertzert»
Vernent- S. VemetU {¥). i verö§et und verthete do sein Gut». Geiler, Foat..
VenifigeB. Veri^l. BmOgen. 1. Oenfi^en. — 49 >>. — tDiaer Schaffner ward Tor seinem
Geiler «hat sich mit pfriindcn nit beladen . . .. Herrn verseil, verkla^'t . . . das er hett ver-
sunder hat »ich vermegen Ion — mit dem ' thon oder vcröset seine Güter». Ibid., 3, 62 >>.
ampt das er hat grethon». Brant, Emeis, 60 «. | Verpftaebtsen, yeraehte», ron pfueh, pfai.
2 ZrifiK^den stellen. - «Ich musz die or- - «Sic i^t \orhin allwef:en verpfuchttet und
deuhliit ouch riegeu, — die niemans kan i vorachtet gewesen von allen UenscheB». Geiler»
jetznnd off dem land und in den I Post., 4, 8 b.
Stetten». Murner, Nl> , 87. Vet-rrrm S' Vcrv ren
VernU^n, bubsi. 1. Vernü^^eu haben, zu- Verretbcher, VcrräiLer, Spion. Scherz, 1764,
firieden sein. — «Die Prediger betten kein | «erretMAen. - m VerretUclier, der ge%valtigci»
vemügen — an diesem schädlichen betrieren» orenbleser». Wimph . Chrys , 2 ». — «Kondt-
(es genügte ihnen nicht). Murner, 4 Kei/.er, srhalfter. die man sunst nennet v€rreiächtr»^
C, 8 — «Wenn jeder nur ein haller leit, Zell, B, Ib.
— so wolt ich ein vernügen han». Id , Vfülo, i Verrihten Scherz. 1764. 1. Ordnen. —
F. 1 — «Wollen sie daran kein lemüyen \ «Tristan vtrnhiet aber du — Sine gesellen aa
hon . . .» Id., Luth. Narr. 22. — «loh het der stete . . . , An bwert, an sporn, aik
auch kein vemügen dran — dasz ich «ie nur srliiUr> Guttfr. v ?ir . 1. 71.
einmal seh an, — darumb bleib ich da stille 2. Schlichten, deu Frieden herstellen. —
stan». Id., Virg., S, 8 a. — Man möge «an «... der ist ouoh nie so kleine. — Kr en-
disen vilen . . . werten ein teraiügtn haben». | müze mir verrihten, — Verrihtende beslihten
Zell, z, 1 ». l— Beide, zungen und sin» Gottfr. Str., 1,
2. Vemügen thun, genug thun. — «Wir 69. — «Das sie . . gütlioli vtrrihtet und ge-
nement offt vierhanderi p&ünd« — so wir nitislihtet siot aller der missebeile . • .» 1912.
einer vetniegm tlrnnd». Ifnmer. Seheltn., d, I Sem.-Aroh — Ein Streit twiteben dem Hsehof
8 a. — «Domit thund wir rernügfu zwar — und der Stadt «nüt künde lerrihlet -werden,
den gelerten allen . . .» Id., 4 Ketzer, B. 3 >>. wie daz man vaste derzwischent f&r und rette».
— «wöUen ir mich dan je dansu zwingen, — ' CIos . 73. — «Ze jfingest wart der krieg ver-
das ich musz narrenliedlin sinj^en, — so will 1 r*/iif< und « in fride gemäht». Kön,, 81^2. Etc^
ich thun ein grosz vtrniegen». Id., Luth. 3. Entrichten. — Wer die Zinse «die er
Narr, 8. | geben sol nit «ernhlef hat. e das der meiger
3. A'erfrnügen. Gefallen. — «Der bischoff /.c dinge gesitzet ...» Snndliansen, 16 Jh.
hat mit solchem kein vemügen» {es gefiel ihm | Weisth., 1, 677. Etc.
nieht;. Brant. Biseh. Willi., S68. — «leh ver- 1 4. Zaredit machen, /um Sterben Torbe«
antworte disen puncten der massen, das mein reiten. — «Do vorhte Piiilippns pr mäste
gnfidigen herren vom capitel ein grosz wol- sterben. . . . und verrthttte sich mit dem heil-
gefallen nnd vemügen hetten*. Zell, I, 3 <>. L.eii saeramente». Kon.. 390. Etc. — Eine
Vemfipemt, was den Reiz der Neuheit Tochter sagt zu Ihrer kranken Mutter: «da
verloren hat Vemugemt haben, einer Sache, solt bihtcn, du solt dich verrihten und solt
die man nicht mehr für neu genug hält, über- dich be waren» HftrU 17.
drüssig werden. — «Ich niöcht anch ireleiden Verroren, Verreren, vergiessen — «. . .
das ich uugepredigei vveie, wann ich Lab Das sie iren iureu bittren Schweiss dick nntf
vemügernt» Geiler, Kv. mit Ussl., 12*. — vil deinen halb verrört haben>. Geiler. Po»t,.
«Was nüw ist, allzit dorcn glust, — nnd hant { 4, 37 — «On not wurt raensohlich blot
doch bald vemüiegernt dran». Brant, Nsch . 36. verrert». Brant, Var. Carm., h, 6 •. — «Olo«k
Der Ausdruck ist ;:t:bildet aVi nfiue, neu, mir das ich in disen dagcn — verreret hab
und gereft^ begehren, wünschen. manch snren schweiss» Mnmer, üb., 1. »
Vernllten« Scherz, 1760. 1. Für nichts ' Er hat «in disem streit seinen sweiss wir»-
achten, verachten. — Die Gegner der From- rrt». Wimph., Chm., 6 •.
inen •vemutetU iro wise and ire werke». • Verrncben. 1. Das Gegentheil von JEdicto»,.
Taoler, 468 (60) — Er «wart do erst rehte | ängstlich besorgt sein immer mebr an haben,
zft spotte und ander allemc vulkf vrrnütet». — a) aufhören zu sorjren. snrgios werden -
Nie. v. Basel, Taul. Bek., 27. Etc — «. . . «Wer wollost hic uff erden sucht, — der hat
Da ein Mensch die Oaben Gottes gross machet; schon gantsnndgar«emieM».Httnier,Oettclun.«
in seiner Seelen und sich in im selbs vernütet». j n, 1 (Druckf., verucht).
Geiler, Sclenp., 127 a. — «Sic wissen, was b) Sich verrücken : nicht mehr für etwa»
der Lnther schreibt, — wa man red darwider I sorgen, sich davon abwenden. — «. • . Gott
treibt. - da w ürd der merer teil remüt — des menschen sich »emicÄt — den tr all litwa
wa es kern für crbcr lüt». Murner, Luth. >arr, nit heimsucht». Brant, Nsch., 25.
^ kj .- L,d by Google
~ 399 —
3. Verstärkunp von Euchen, begierig sein.
— «Der da» biller nie verbucht, — Der ward
nach siesse nie rtrrucht» J. Murner, d, 7 1>.
Verrnchlicbkeit. — Sünder «die in rer-
ruchligkcit oder verzweifflung fallen*. Zill. 1.
1 8. — Sie werden «in verzweifÄang gefürt,
and die verzweifdaog weiter in verruckltdieit».
Ibid., V, .H ». - Verröektheit? oder kommt es
von verruchen nud bedeutet es eine Sorglosig-
keit, die bo abtolafc ist. da&& der Menecb sich
nm gar niehtt kfimmert?
Verrucht, sorglos, ^'e« issenlus. — njur
würt in narrheii g«ntx verrucht, — der wider
gott (sresontheit sneht». Brant, Nseh., 41. —
«. . . dann er in narrlieit was renucht'. Ibid.,
47. — Eine Frau die «hat vil ander man ver«
radit, — die wfirt to aohamper und vtrrudüt
— das sie kein »oliain noeb er nie ftdit».
ilurner, Nb., Hf>.
Venüellten. verkündigen. Vocab von 1482:
promnlprare. Schnnüler, 2, 21. — «Wir haben
vor der weit vorlangest vernichte wir woUeii
g'leich dein narren sein und deins irleicben
icliah :ih. Cupito, TriMTcr, F. 1 b.
Verrückt, vergaugen. — «Ir huben trehort
in verrückter Zeit . . .» Qeiler. Ums., 2, 87 ».
VerrUgen. anzeigen. — «Was die andern
Propheten vor geseit hant . . ., dasselb hat
er jetzendan gegenwürtiglich verrügt ond ge
jBeigt mit dem Finger». Geiler. Post.. 1, 6 «.
Vermmpeln, aufhören zu rumpeln. S. Rum'
peln. — Wann die Nonnen «hic us/. leiumpUt
beben — mit den iangen frifioben knaben . . .»
Hnrner, Lntli. Kstr,
Terriimt. berühmt. — «.Tudit, von der <,'e-
scbribeu stet da« sie die allerserriimiest was
nnder allen andem». Geiler, Seleap., 81 —
I i > hochverrümU Mütter Gottes». Id., Sterb.
Meoscb, a, 4 b.
YerMgCB. verklagen ; partic. pass., vtneü.
— «Als da eines das ander verklagt oder
veraciat, nit aus brüderlicher Lieb, das man
dieaelbe verseite Person bessern soll . . .»
Geiler, Selenp., 218 »>. — «Diser Schaffner
ward vor seinem Herrn versett, verklagt oder
verlümbdet». Id.. Post» 3, 62 «>.
sich Verschalken. zum Sclialk Avprdcn. ~
Ulenspigels «mater wiszt nit die mer. das er
eich also vertduädct heU das er niebt dorfte für
das haus kommen». Miirner, Ulensp., 7.
Yerscbeinen. S. Ver&chinen.
Vcradtiessen, aufgeben. Schern. 1768. —
«Wir wrsekiesent denselben hof und was wir
dran rebtes hant . . . mit halmc und mit
munde, alh man von rehte verschiesen sol».
1274. KarUrahe-Arch. — Ein Bürger von
üfolsbeim verkaaft den Johannitern von Dor-
lisheim ein Gut, und ;t,'clul)t ••ie dafür zu
«wexen» für sich und seine Eiadcr; da diese
no^ nmnfindip sind, stellt er swei Bfirgen,
<unze daz die kint zft im darren konicn daz
si es selber verschieuewt» . 1299. Str. Bes.-
Areh.
Vorsehl essen, VerlUtm, Vprbrnnnrn -
Auf dass die Bauern ihre Zinsen bezahlen,
muss man sie «bannen ond verlüUn*. Brant,
Nich., 79. — Sie lassen sich «echten, rerlüten
and verbannen», ibid , 70. — Ein Gebannter
«wirt ver8cho$sen itnd verbrant» Miirner. NMi.,
74. — Man soll <uii umb ein lialbcn duUeu
nestel die cristen verlüten. ver schiessen, rer-
brnmen und diin tiifcl geben». Id. Adel, H,
4 -- l-.iiKin L «schuldigen schadet der Bann
nicht, «ob er schon vor der w eit vetieütet und
verachossett wcre». Zell. k. 2 «. — «Verbannt»
vernialedeyt. verteütet, veraehoMev» Wurm,
Trost. 89 b.
Die Tersebiedenen hier, als bei der Excoro-
mnnieatioB vorjgrsnommenen, genannten Hand-
lungen, scheinen durch pojiul.ire Ausdrücke
bezeichnet xu sein. Der Bann, um weltUcKer,
oft geringer IJrsaehen willen, z. B w«sren niebt
bezahlter Zinsen, war sn hiiuli^' <:e\\orflen,
dass das Volk die einzelnen Siomcnte hui ^einc
Weise tn benennen sieb gewöhnt hatte. Einen
verlüten. ihn lerhrrnnen, bedeutete, ilni durch
das Läuten der Glocken und das Auslöschen
der Kerzen ans der Gemeinde ausschliessen.
God. ke (7U Mnrner. Nb., 74), der dus Wort rer-
bruitt nicht zu erklären wusste und die Stelle
aus der Schrift an den Adel nicht kannte,
hielt rerbrunt für einen DrucklVliler statt ver-
bamU Vernchina&cn ist dies» WurL; aufgeben,
abthun. wegihun.
sirh VerMchiessen. sich eine Blosse geben.
— «. . Ob er sich würde verschieden mit
Worten oder Wercken». Geiler, Post., .h, 87 b.
Verschinen. Verschcinen. aufhören su
scheinen, vorübergehen. Scherz, 1768. — «Wann
das jor verschinet . .» 1467. Alte Ordn.. B. 1.
-~ «Wann die 6 wnchen und ^en tag «er-
sdhi'n«» sint . . .> Battgau. I4A0. Weisth^ b,
602. — «Sie fundent da.s diesetbi^^en Wuchen
der Jor yetsundan vertJUnen woren». Geiler,
Post.. 1, 6 b. — Die Sehatten der Unbegrabe-
nen «irren hic « ol hundert jar - uiub di-^z
gestaden do fürwar, - and wann die jar
twncMiMN sind, — knmment sie auch fiber
geschM ind». Murner, Vir?.. "j i». «5^0 die
anklag nit geschehen mag noch verschmeiter
Sit . . .» Id., Instit., »0». Ete. — «Ich ban
verschyner zit . . r ri 1 tjrtz anzeigung ihon
. . .» Adelphus. lieU. iv ck. A. 2 — «in
knrtz verschynen ULgm . * Id., Türk.. A, 8 e.
Ete «Uff den ostermittwoch jüngst vcr-
.•nhnini ...» Butzer. Weiss., i. 1 — «Es
wiirt ein kleine zeit versctianen. das der
Sünder nimmer sein wirt ». Nachtig , Psalter,
Versebinang. das Vorübergehen eines Zcit-
raoiDS. — «Vor venehituinge der zweycr tage
. . » «Vor rersihinunge des vierteil jores . . .»
15 .Ih. Alte Ordn.. B. 13. 2P.
Verschlagen S. Versluhrv.
Verschlauteru, verschleudern. - Das Kir-
chengut •verneMauttem , unniit« verthnn».
Brunf.. Zelindeu. d. ;^ I-,
Verschleissen. 1. Verbrauchen. Schniciler.
9. 686. — «Die pbilosopbi — die ir leben in
fürtr( fflichcn tagenden iiuter wcrck versehlts-
$en haben». Adelphus. Bhodis, A, 8 b. _ «Die
Predigermttneb, bei den ieh gar naeb mein
halb alter «erMUysen bab*. Bntser, Verantw.,
e, 2 ».
2. Sieb abnützen, zerreissen. — «Die Natur
sucht nnwe und hübsche Ding . . aber die
Gnad . . . tregt gern alte verschltssene Kleider».
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— 400 -
Oeiler, Arb. ham., 148 «. — «Kein hcilid:t it
mag je sein in dingeD, so daroh d eu braucii
ander henden wr j c w fefawn». BtitKer, Neuer.,
G. 4 b.
Verschlinden. S Veralitiden.
Verschlnchen, einen Schlauch füllen, sanfen
wie ein Sclilauch. — Die Mft|fd «seit mir war,
sie tranck in uii (den Wein), — wiewol sie
in vertclüucht domit». Marner, Nb.. 67.
Verxchliinder, VcrHchlinger: Verschlfln-
dung, Verschlinguiig — Die Pharisäer. «©«•-
Schlünder der )»ittwen hcuscr» Butzer, Treger.
C, 1 — < Versehlündung gar aahe des gaatsen
ertriehs». Id , Weiss., g. H
Verschliiiidiff, adj von verschlinden. — «Das
Uer ist verschlünäig, wann also ist es ia dem
Her das die grSsiere Viseh die kleinen Ter*
schünden» Geiler, Schiff der Pen.. 8*.
Verachmttcbt. S. Versmahede.
VenehniAlieB. selimilhen. Icrinken ; et mt-
schmaht tnicfi. es dünkt mir schinählicfi. -
cSoll es mich verschmähen nit, — das mich
der dde sehentlieh man — liat znm solielmeß
heis en stan?» Horner, Schelm, d. 6
VerscUmirtzen, verschmerzen — «Wann
es mich allein antroffen hette, weite ich es
wol leichtlich verschmirUt haben» Zell. B, 4 ».
sich Vers chnappen, sich eine Blosse geben.
— «Der Herr macht in gesant, da gedachten I
910 er het 8icb verschnappet and versandet». ,
Geiler. Ev mit Ussl., 14« «.
sieh Venchnellem, dasselbe wie sieh ver-
schnappen. '— « . . So vermeinten sie er
roüsstsich ^schnellen nnd in die Qabel fallen»
Geiler, Pu^t,, 2, 74 b. Etc.
Verschrani&en, daroh äehrenken absperren.
^ Der Rath Hess «dfe Oaseen venAraneken».
Brani, Ii: , ! Willi., 259.
Verschroten« beschoeiden, tonsarieren. —
Die welehe gelstUoh -werden wollen sollte nun
Btrenger examinieren, und «nit also verschroten,
des sie . . . weder so pfaffen noch sa leyen
mor gnt weren». Zell, D. 8
Versfhntdigting. Verlust in Folg-e von
Sebald, Verwirkung. — «Waromb anders
nemen wir war der speisen, wann ehen dn*
rumb. das wir wenen es sei verdienst oder
versihuldigung des himelreichs darin'/» Zell,
k, 1 «.
Versehupfen, vcrschliessen ; verschoppen,
verstopfen Hcncckc. 2. 2, 169. — Die Frauen-
klÖster sind den Verwandten der Nonnen «an
vil orten verschupfft. aber den münchen zu |
visitieren vorholialten» Wurm. Trost, 26
sieh Ve^^*<•ll\vei^cen, seinen Namen nicht I
nennen. — «I'jiuIms thut nit etfrMiftiP«i^en sich». |
Brant. Layensp .(,6a.
Vergeh wert Zeil, .schwärzen. — Der Aerolith
VOR Ensisheim «dri eck bat der verschwerlgei
gar — wie ertzj^estalt and erdes var*. Brant.
Donnerst. D. Ged., 21. i
Verechwinen. schwach, elend werden, ver* i
schwinden. S nach Get^witun. — «Im «er- 1
silni'int u^uit/ alle. Andacht ans sfinrm Ilertzen» .
Geiler, äcicnp, 13 K — «Üolt dau ein menscht
nit nemen ab (daroh des Festen) — so eft|
ein tihe rer«cAw(»C dnrab?» Harner, Lnth.
Karr. Ha. i
\'ereehen. Scherz, 1772. 1 Verhüten. —
<i)az entsassent sieh die ribter und dax volcke
(von Strasbarg), and woitent versehen schaden
ir übe und ^ruter». 1828 Kon.. Beil . ^6.
— €l)a8 solteut sü versehen, da« es out aber
geschehe, oder sfi iiiftetent deromb ▼erderben».
Kön., 282.
2. Versorgen. — «Er wolle mit der cardinal
Wille das romische rieh versehen und wolt
einen knnig setzen». Olns., 41. Kön., 448.
8. Sich eines Diug.s versehen, es erwarten,
darauf zählen. — Ich <weiz wol, da/, sich
dia vertäu — Unde hat oaoh zwivel daran
nfht, — Ich ensi bi nnmen tot«. Oottfr. r.
Str. 1, 114. Etc. — «Ich versehe mich das
dise bredige gar vil menschen werde befin-
den». Nie. y. Bnsel, TanL Bek., 84. — Sie
tversohent sich grosse gobe daromb sft eu»
pfohende». £.öa., 30^.
4. So viel wie füneiien, beetinuiinn.' Geiler,
Geistl. Spinn., N, 8 e. 8. dne C3itst s. t. Fer^
messen.
«yenenn, eniz» Herrad« 190.
Verseren. Scherz, 1773. 1. Ver^vüri 1 n —
Wer einen andern verwandet, den soll man
«twingen mit sime llbe nnd mit eine gftte
.... nnice das er gebessert dem «enerefeii».
1.114. K»n., Beil.. 969.
9. Schädigen. — Der Meier von Hagosge-
rüte schwürt «den wnlt und dez capit<>ls
rehte uiemer me zft versercfuie». 127y. Hist.
de S. Thom., 326. — Wihrend die Angostiner
den Grünen-Wörth inne hatten, hatten sie
dessen Güter •verseret und versetztet». Nie.
v. Lauf. Gottesfr., 37.
Versetzen. Fechterausdrock, parieren. —
Hinterrucks verläumden. «das sol jetz sin ein
meisterstück. — das mau nit licht versetzm
kaa». JBrant, Nseh . 97. — Der Weise trnohte
dnss er «all nnlonlF mit der hnnd -<> Mrssür
und bald hab abt,'-ewandt». Ibi 1 115.
Vereigeu, acU, versiegen machen. — «K8n-
nent die Hexen die Eft vtraigm nnd Inen die
Milch nemmen?» Geiler. Emeis. 54 »
VemiUBon. Soherz, 1775. I. Eine Frist ver-
streiehen lassen. — Ein Gepßndeter ^vertUH er
die acht ta<^c. nnd entlöset das pfand nit»,
so ist es ihm verloren. Dettweiler, 13bO. Weisth.,
ö, 4«(». Etc.
2. Sitzen lassen, vergessen. — «So vil sint
in der narren orden, — das ich schier wer
versessen worden — und hett des sehtthe mieb
versumbt». Brant, Nsch., 76.
8. Zinse nicht zur gehörigen Zeit entrichten.
— Wer den Zins * versitzet, der bessert . . .»
Sigolsheim, 1320. Weisth., 1. 685. - «Wer
sine Zinse versittet z& den rehton zilen . .»
Kuffach, 1349. Ibid.. ö, 883. Etc. - »Verses-
sene Zinse», röckständige. Kön., 701, nnd fisst
in allen Dinghofrödeln.
Verslahi'n. VerschlHK<'n. Scher/, I7ß8.
I. Versperren. — Die Strassbarger *ver-
sl&gent nnd beslnssent den Ryn mit pfelen nnd
cinrr Ict ttnn». Kmi . 4^1. - «Die Ille WATt
ubewcndig Erstbeim versUtgen». Ibid., 894. —
Wihreod der Weinleee 9ter$eMti0 man die
Stiegel . . ; wer darüber steigt, der soll die
well widerumb legen». Eiohhoffen, 15 Jh.
i^iy u^L^ Ly Google
— 401 —
Weisth., 1, 686. (Die Pfade zwisclien den
fieb«a werden darch Beiftigwellen abgesperrt.)
— In der Kirche sn 8. Anreli* hftt man «die
krafft (der HeUiffMi) venMagm; Botcer,
Iveaer., P. 1 b.
9. EinschUMsen, vmBftvnen. — Sin Haber
von Osthaasen «mai^ hol7 hauwen . . . also
vil er bedarf für feine hubige päter zft ver-
scMagm*, 15 Jh. Weisth.. 1, 710. — Jeder
Huber von Lnttcr kann Holz holten «sein hof-
gftt sft vermachen und vemlahen». lö Jh. Ibid.,
6, B66.
3. Schliessen, verbieten. — «Wer e« das . . .
Yun bebestlichcm gewalte singen ^der Messe)
verslagen würde . . .» Gutl. ürdn., 201. —
Wer durch seine Sohald «lässt die kilchen
mit geistlichem gerieht versehiahen werden»,
bessert 3 fi. Hiinin^ron, lö Jli Burckh . 76.
— Strassbarg ward« in Interdikt gethan *and
die kilehen vertHagen: J. Me3'er, 1471.
4. Tu Beschlag nehmen, sich aneignen. —
JSia Bürger «hat vor sime huse 4 schuhe
bemez die almende verdaten*. US7. Almendb.
— Verboten «das nieman die almende ver-
^tähe». 15 Jh. Alt« Ordn., B. '£6. — Auf dem
Merkt aoll niemand «kein stette verriagen»,
l/ovor das Ave s-cläutet ist ! Ibid., B. 3.
— «Pie Kammern und Stuben (/,u Hethlehem)
worent alsamen verschlofftH mit riehen Lttten».
Oeilcr, Post., 1.9 b.
ö. Verheiniliclicn, durch Kunst verstecken,
▼ereebwindon machen. — «Wer es, daz . . .
«in keiner die hufguter verslüg oder die zins
doruft \ ersw ig . . .» Enschingen. 1480. Weisth ,
4. 4:^. — Jeder Huber soll anzeigen «wo er
lies hofgftt ützit wüste, daz verscfUagen^ ver-
küufit oder sust abgetragen wurde dem hof-
herren» Emiingen. 1420. Ibid.. 4, 82. Etc.
(Anderswo heisst es «ein verswigen gftt»« oder
«ein vcrstolen g&l». Roiheim, 14 Jh Hanauer,
Constit., 265; Sennheim, 1354. Weisth., 4, 117.)
— Die Gaukler «die kttnnen versMagen und
mit irer Xanst maehen das da wenest ein
Ding sei, das nit ist; er kan (rolr rris hhufeiK
du wenat er heb Gelt in einer Uaud, so hat
er in keiner n6t; dn wenst er reb im ein
Pfennig in das Maul, so ist es ein Rosstreck».
Oeiler. Emeis, 39 • ; Irrig 8chaf, D, 5 b.-
Dor iet ein Karr, der bekennen nnss «das er
rrr.tchlagen hat sein pfund». Brant. Nsoh , 1U2.
— Die Alchimisten «goukicn und versshlagen
^ob>. Ibid.. 98. — leh bin ein Oaukelmann,
«di^nn ich den narren in disen tagen Tnit
Sftuklen manches bab terscMagen*. Murnur,
b , 6. — «leh mflsste . . . mich vencMahen
nnd verbergen*. Ringm.. Cäsar, 125 h. - «Über-
Hu»/ in spcibeu, subtil verschlagen uuder dem
schein der messigkeit». Zell, h, 2 b.
H. Zuschlagen, vermachen, verstopfen. —
• VerschUchst du deine Gcdenck nit mit guten
Dingen, ho sint sie verscIUtihen mit unnützen
Dingen, . . . das must du verschlage» entweder
mit Mist nnd Unflat, oder mit Gold und Ber-
lin; das Heru nuus mnddähtm Bein».. GaUer,
^lenp.. 1H8 a.
V«relihten, sehliehten. Seher«, 1775. Vcrgl.
Bealihten. — «... das sie . . . i^ütlirli . . .
verrihtet und verslihtet sint aller der uiisse-
helle und anesprache die sie gefeii einander
hettent». 1312. Sem.-Aroh.
VereUsim, Veftehllnileii« ▼ersehlingen.
Scherz, 177n r>rr Teufel thnt «als wolte
er dich verslmäen». Wie. v Basel, ms. — «Do
nam das ober für unser für und verrimU es».
Ibid., 385. — Dass die Hölle «in dennc gnhes
fürslinde». Eis Pred., l, 71. — «Dathan und
Abyron, die von dem ertriche veiiikmdm
Hnrdent>. Ki'tn B64. — Er ward «von der
Hammen ver&Lunden und verLrant*. Märl.. 27.
— «So dir ist, er (der Teufel) well dich also
lebendig rerschlinden». Geiler, Bilir . ^3 b. —
«. . . Da thet sich die Krd auf, und ^vurden
versehlunden mit iren Weibern nnd Kindeiu.
Id., Sünd des M , 17 b. Etc. - Ein Wirbel,
«der schiff und schifflüt würd versUnden».
Brant. \m Ii , l(J6. — Der Vulkan «warflfe
alls tieff uff von dem grund, — darnach ers
wideronb vendUuad*. Jfnrner, Virg., J, 6 b.
— «. . wir wollen jn vergchlivdeti . . .» Näch-
tig., Psalter, 94. — «... das nit der erdboden
sie einst versdUünde ...» Hedio, Zehnden, A.
2 b. _ «Der geistlich stand, der alle weit mit
seinem geits vertehlunden». Zell, n, 4 h. —
«Ale sie dann die gantae weit gar nah ver-
sehlunden haben». Butzer. Weiss , c, Ib.
Veralitzen. zerreissen. S. auch ZersliUen.
«Bin vil armes röckelin — Bcsofaaben nnde
veraluen». Qottfr. t. Str., 1, 57. Etc
Versmahede. Versmehede, Versehmacht.
fem . Geringschätzung, Yeraehtung. Sehern,
I77Ö. Er war «in grosser versmehie aller
siner g&teu t runde». Nie. v. Basel, Taul. Bek.,
24. Btc. — tVersmehte armer magin und
armer lüte». Bihteb,, 32. — « Verschmäeht der
die ungleich sind». Guld, .Spil, 65. — «Die
grosso versmehede . . . mäste er alsus von
dem wibe liden». Nie. v. Basel. 110.— «Ver-
schmecht und alles ungemach» das Cliristus
{gelitten (iebote, 15 .Ih «... in aller rer-
schinacht und armut leben». Wurm, Trost. 3
Verspalen, die Spalten ewisehen den Dau-
ben eines Fasses mit Spänen verstopfen. —
Die Küfer sollen «die fässcr versptUen», 1494.
Alte Ordn.. B. 13>, — «Gefangener Wein den
machet man im Oberland; die Fass hand
dicke Tugeu und dicke Boden, die verspalet
man vnd iat kein LvftJdchlin am Fass; so
ingicret der Wein und wQrt fast gvt nnd sdss».
Geiler, Selenp., 2t4 b.
Spal, Iat palns, mittelalt. spalns. spelea,
Pfahl.
Vcrspalen, eig. mit Pfühlen cinschliessen,
einprählen. Die Geilersehe Stelle beweist dass
im Elsass. wenigstens im Oberelsa'is. das
Wort überitaupi gebraucht ward für dicht
vcrschliessen
Verspauwen. S. Verspuwen.
Versprechen. Scherz. 1777. i. Abweiieu,
zurückweisen — «Ir sult daz alle wissen wol,
— Swa yo ich versprechen sol — Mines herren
laster nnd mich. — Entriuwen, daz vcrspriche
ich. — fieidin. n5 und alle staut». Gottfr v.
Str., l, Uli. — Elisabeth von Thüringen 'ver-
sprach den keiser durch got, wando sü kQsche
wolte bliben». ri<i> , 14*^. — «Ine banliitii
sollen kyesen vier banwarten . . . Der meiger
i^iy u^L^ Ly Google
- 408 -
nag der vier . . . ieglicJien versprechen uoU . SyDonyin von verachten, verworfen. — «WenB
an den dritten». Yolg-elslieiin, )4 Jh. Weieth..' man nne verfolget, verspulget, hasset . . .»
4. 157 - Jeder der Förster von S. Piilt soll Capito. Treger, C, 2 ». - Man war gewohnt
dem Keller geben «ein harte, ist dasöreg&t,! «recht«cliaffen plaffeneen zu verspügen». Ap>
so seil stt der keller nüt «erspuedheit». 15 Jh. | pel) . a. 9 1».
Ibid., f*, 393 Vi*i>i>Ulf;ung,Verachtnng.Gc>rin£rsclKitzoiifr.
9. VertheidigeD iScberz. 1778. — Der Ma- j — Lange Zeit war «gebraiit an gelerten lüten.
gistrat von Straesb. hat das Kapitel von S. I villiebt allermdst MrspuJ^n^ nnd verftehtnüss
Tbomae «in luisern schirm >iiul rersprechfiif!.:^ halben». Bip.gm., Täsur. 3 b.
genommen, also das wir sy ond das jrc sampt , VerspUticen. verspeien. — Die Joden Cbris-
nnd yeeliehen besnnder getmwelieh schirmen tarn «iterapütsetnii und v e r t pmwetenU* Claas
und versprechen . . . wclient». 14fi2. Bist, de : v. Blov.
5. Thom.. 4&3. — «Po der Herr sich ver- \ Verspuwen, Verapaowen, Verspenwen,
sprachen und vcrantwurtet hat . . .> Geiler, I verspeien, verschmähen. — cWie man in
Post., 2, 54 » «Ilastu einen geschedigt mit rernpvwen und krönen solte mit einer dfirnincn
dem Mund . ., so soltu auch mit dem 3Iund kruueu» ^jv v. tJtr , 292. — «Für^mohet er
gmilf thsn . . , Got für in bitten ond in 'Gott) es denne als obe er in i^deu 31ens>chea)
versprechen gegen andorn ^ren^hen». Id.. woltc rersyüxpen . .» Tauler. 2Ö6 (51). —
Emeis. H7 — «Ir künden einander die Ker «Jisut. ibt vergpeuwel». Geiler, Arb. hom., 51 h.
abschneiden und künden e.s auch k rxprechen : — «Welchem Menschen also schwer ist geist»
ja es ist doch war was ich sag». Id., £v. mit i liehe Speiss zu verspauuieit . . . der selb hat
Ussl., 26 b; Narr.. 160 b; Arb. hom., 48». — 'das achtend Zeichen der waren Geistlicheft».
«Wie wiltu dich rnspreihen lau, — das du Id., Selenp.. lr»4
das übel hast gestifi?» Jtturner. Kb, 185. - Verstandeu, verständig. — *Yer»t4mdeu
«Doniit vil lebB eenpradbcn han, — wie sf \ lüten ist predigen gut». Brant, Nseh , 79. —
mich ob hant klagen an>. Id.. Genehm . ^, *Veriitanden lüten wirt geprcdigcl». ^riirner.
3 b..- «Nun muss ich weiter mich verspreche» . Schelm., d, 8 a. — «Secht. disz ist ein weisz
— und mich der falschen anklag rechen». Id., ' verekmden gross volek». Wurm, BaL, h, 4 a.
Miile. F, 4 a. — Ich bin nicht gesonnen »ein- — « r möchtens die twrstandimei» WOl
chcrlei miszbrüch zu versprecht». Id., Lutb. j mcrcken». Zeil, Y, 2«.
Narr, 2. Etc. — «Miu man hat hie mit erosser | Vortteclraa. 1. Vertauschen. — «Z« den»
klag — Die schult irclcit du ^'ant/. uff mich, fünften. «;o vertauscht der Kaufmann, er ver-
— Des ich mich hie auch guui/. versprich», istt^t, gibt War um War*. Geiler, Schiif der
J. Morner. b. 1 a. — .^Wolan, ich mosz mich | Pen, M *. — «So lang wir leben, also laac
leiden, ich kan nit allenthalben bin laufTen wcrnt nnser Marckt. darauf man mag . . .
und mich versprechen». Zell. P, i » i tt, 2 ^, kramen das ewig Leben, und vertaoschen.
8. Verläumden — Erscbreekt nieht dass , versuchen Sünde urob Ablass». Ibid.. 69 «.
oinif^'e 'ürh verspotten und tiersprechen». Adel- 2. Das letzte Schiessen unter den besten
phuä. M(irin. 58^ — i^s sind solche die «al- ^ Schützen, wo einer den andern ausstechen
weg was christlich fürgenommen, peruf^reehen] soll — Ein Schätz «zom rninst M swsledk»
und tadeln». Appell., a, 8b. kuiut*. Brant. Nsch.. 73.
Versproiten, ausbreiten, zerstreuen. — Versteinen, V«'r»tcinigen. Scherz. 1780.
<Schreib sie nur auff die bletter nit, — Das , 1. Steinigen — «Ein wip die hatte ir e ge-
sie nit von dem wind damit — zerstrewet , brochen, und die pharisey die meindent man
werden und verspreit». Mumer, Virg . R, 2 b.: solte sü versteinen» Nie. v, Basel, Taul. Bek..
Vers|)rif;eln. versperren, vertrittern — «])iis 3fi. — Joas «det den propheten Zachariani
fenster. da man au Hern Heincen Stegen uf- 1 . . , verstimm». KÖn., 274w — Pauloe sagt:
gat, das tto) iemerme offen bleiben, doch der | «ich bin zweimal fO^etetmet*. Eis. Pred.. S.
in dem hiise ist gesessen, der sols mrxprltjfin 116. — Stephanus «unrt irrateimf* Cunr. v.
vestecliche, das nieman dardarch festigen j Dankr., v. 389. — Saulus hütete «die kleider
möge in Hern Heincen hof». 1269. ürk . B. 6. 1 der die soltent veretenwn 8, Stethn». Prad.
Verspulitcen. 1 . .MischafTt n. ausser Gebrauch ' In^'^olts. — «S Stephanus. als er rrrMeinet
bringen; von spuigen; s. dies Wort. — «An : was . . ■» Geiler. Selenp, 75". — «Zacbaria«^
den Feiertagen die gants vereptüffet seind, da den 8wer EQnig Joas ... hat lossen ««reis»'
man nit c^ewunt hat zu feieni nml Mess zu ttigen* Id . Post.. 9, 18 " Kte - Achor. «man
hören, da i>prich ich das die Kautleut nit ' on bärmung in fer«tfi}i(> Brant. Nsch.. 23.—
sehllldig seind an den Tagen abzeston von { «Ein arm man holtz am firtag las. — aid
ircm Gcwcrb . . Was der rcrspükieten Feier- was versteint allein umb das». Ibid., 91. —
tag seind, da sol mau Uiilieu die Uewonhcit i «So sind dia /.wen geucbiachen man, — die
des Lands: wenn sie aber wider ernüwert ] hoben weiten fruuw Snsan, — sa todt ter-
werden, d.i sol mnn sie widorumb halten», steinet alle bcid». Murncr. Genehm.. G. 4 »,
Geiler, Brus.. 1, 91 ■'. 91 b. — Da.>! Wort,— Bei den Juden uurüeu die Ehbrecher
Gottes «liosz gewonheitcn . . . eins mal gänts» ; 'vereteiniget» Zell, e. 3 — «Ein oohsOB der
lieh iibthut und verspitlget*. Supplic, A, 2 ein menschen tödtct, gepott gbtt zu venllt*
— I>er Name Messe «welchen wir wollen . . . ^ nigen». liutzer, ^'euer., F. 3 b, — € . . Pa»
verspulget scin>. Butzer, Neuer., E. 4 b. volck sol jn ventemen». Wurm, Trost, ÜK
2. Das Abgeschaffte wird K^cmeinlich nicht Etc.
mehr geachtet, daher verspulgen überhaupt i 2. Zo Stein werden, verstookt worden.
i^iy u^L^ Ly Google
Scherz. 456. — «Von was Sachen rweyer
leyc lüLc cersteinet werdenl iii irme gebetto».
Tauler. 60 (11). — «Coadroe was fürsteinet,
das er e wolte atarben denne eriaten werden»
Kön., 803!.
sich Veratelen. sich heimlich ont/.iehen. -
«Er aoi aich versülen allen aiaen sinnen und
sinnelieben kreften». Tnoler. 804 (6S)
Verstopft. \ t'r.sti»ckt. - «Zu dem ^emeineu
Volek und denen die nit demütig seind noeh
glövbig, ennder hnrt nnd tentopfl, red ieh in
Glichnissen>, sagt Christus. Geiler. Post.. 1.
82 b. — «... Der bös Geist, der do gesohetr.t
wurt als ein verstopfter in den Sfinden». Ibid.,
3, 19 1>. - «Kr ist b» verstopft unti versupft
in Bösem and Liebe diser Welt, düä er es nit
in Gatem nffnem. Es spricht Hugo de S. Vic-
tore, es ist ein Narrheit ein Vfr.ttopften strafen
wollen . . .; das sol verstanden werden in
brüderlicher Straf; ein Predieant sol ofTcnlich
strafen die Verstopften, wan sein Schweigen
brecht andern Meu.^chea Ergerniss». Id , Nai i ,
56 b
Verstriclcen, verbinden, verpfliehten. Scherz,
1781. — «Matthis zwiisclieiii dem Lach». Bür-
ger von Kaisersberg, und seine Frau bekennen
«das wir uns verbunden und verstricket hant»
einen gewissen Zins /.u liefern. 1380. £eg. B,
i:u. — «.>ich mit gelöbden ccrstnefem». Bauer,
Verantw.. o, 2
Versacht, erprobt. Scherz, 1T81. — «Es
fragt eyner eynen im ister oh er scyn tochter
soU geben eyncm armen weisen versuchten
man, oder e?nein reyehen nn^ersnehten». Gald.
Spil, 17
«Veranchung», Qesohmacksinn. Fries, 25
Versapft, vertieft, venonken, absorptas. in
Schlaf, in Sunde, in Gott — «Es ist kein
Figur gleicher dem Tod dann ein Mensch, der
vereupß ist in seim Schlaf Der Schlaf eins
Menschen «sol mcr sein ein Ru, und besunders
eins müden Menschen, denn also ein Versup-
fitnff». Geiler, Brös., 1, 88 «i. — «ES besehicht
gemeinlich das ein Mensch also versupft win
in seiner Torheit, das er meinet er lug recht
10 er vast unreeht tnt». Id., Selenp., 75 ». —
«Weiche Mersehen also jrar verrucht seind
nnd gantz versupft und iugewicklut. in den
Sünden . . .» Id., Bilg. 171 b. — .I)ie unkü-
schen Menschen . . . deren Hertz, würt also
gefasset und versupft in der Kotlachen der
Unküscheit das sie sunst nienen imch me
frogen . . .» Id., Post., 8. W «i Narr., hh bj
Arb. bura . 100 «.—■«... So du in Oot dnreh
einen unaussprechlichin Anmut, Lieb uml
Freud vereuuft wärst and eins mit im würst,
nit iresenlioli». Id.. Has im Pf , £, 6 b. — cSie
sint verzuckt oder versiij)f( in Gott, also das
sie vergessen aller ziUicken Ding». Id., Bilg.,
108 •.
Der \iis fruck reicht ins Altdeutsche hinauf:
farsufa». absorbere, von sufav, sorbure, saufen.
Dasypodins: «sorbeo. ich supfe. vcr»ehlinde*.
Verswenden, verschwinden machen, zer-
stören. Scherz. 1782. — «Vom rouche des
eederholaes wurt verstoendet da?, vergifrnisse
der slangen* Tauler, 40:1 (70). — Würde in
der Messe «die gestalt des brodes verswendet.
daz wir jr nflt gesehen möhtent», so würde
man nicht an die Verwandlung glanben. Hugo-
V Ehenh.
Versweren. 1. Darob einen Schwor geloben
eine Sache nidhi an tbnn oder ihr sn entsagen.
sie /-U meiden. VeriLrI. Verloben. — «Do wir
die weit allererst laswürent und verlobent
. . .» Tanler. 446 (77). — Jndas hatte «wip
nit versworen al.se ein priester nö het». Xic.
V Basel, Taol. Bek., 89. Mao beschloss
«das die berren ire knren veme&rent*. Glos.,
1*25 - «Deniftt von T'irheinvilr het dise stat
und eine mite darumbe lemcrme eweclich
versioom»^ wegen eines Frevele l8-'0. Heiml*
Buch, f" 2 — Fonnosns «mftste verswerett,
das er weder an t>in bislum noch gen Borne
niemer me kerne». Kön., &44.
2. Schwören, fluchen. — Die Juden wissen
«das wir got alse gar übele mit verswerende
handelnde sint*. Nie. v. Bat^el. Taul. Hek., 47.
— Ein Zorniger *rrrswert und verddobet die
gelider Christi». Hugo v. Kheiih.
Vert Edingen. 8. Verthedingen
Vertagen, einen Tag ansetzen S. Tagen.
- «Vergilius bult ein schone magt, — die
hat im un dn ntahiverteigt*. Manier, Geaebm.^
E, 8 ».
Vertarrassen. S. VerdarralJMH.
Vertedinpen. durch einen Vertrag ver-
pflichten. Scherz, 1788. — «Da» sä . . . durch
ein fibertrag zasammen af iit stnbe vertedinget
werent bi einander tft sind«». 1446. Goldnebm.-
Zunft. 15.
Verteiaant, versftnert S. Teieam. — Dass
«sich nit darunder vermüschet ein vcrtrisnmtf,
saure, falsche Meinnng*. Geiler, Klappcrm.,
A,4B.
Vertelben, vergraben. - Der Ort «do jrot
waz gemartelt worden und das crüzc tcr-
toihai*. Kön., 866
Verthedin^;eu. VertÄdingen. 1. Gerichtlich
verhandeln; dann: durch Schiedsrichter KÜt-
lich beilegen. — «Wer der Hiebt ein Narr der
ein bof»e .Sach hette. die man verthediugen
woll, und ein früntlichcn Ta^' salzte, und er
den nicht annemen wolt. und wolt warten
des Rechten, das im villeicht zu schwer
würde? . . .» Geiler. Sünden des M., 14
2. Vertheidigen. - «Das die eer t^ottes ler-
tädingt . . . werde, haben wir uns zu schreiben
. . . ftirgenommen». Bntzer. Treger. A, 4 ».
- «Ich weihz nit wie ^olichs . . . vertfidingt
und erhalten mag werden*. Brnnfels, ZehndeUr
b. 1 s. — €. . . So lerr wir ans nit wisseii
mit der faast ao twrldili^». Capito, Treger,
D, 4
8. SQhnen. — Dnreb Cbristns «alle unser
schuld abtraf,'cn nnd vertäJiget würd». Zell,
h, 2 — «Er sol eins andern scJinld. hoISea
vertädigen: Ziegler, Btteklin, G, 1 *.
4. Durch Sühne erwerben. — «Das Evan-
gelium . . . das Cbribius Jhesus uns verte-
dinget hati vor gott*. Zell, g, 2
Vertbnn. verschwenden. S. Thun. — «I>ar-
um so lugt bi ziten dar — ee sie das gut
verdiegen gar». Ifarner, Nb., 117. - Dass der
Papst clas Opt\d tverdieg anntttzUob*. Id.^
Adel, 3, '6^. Etc.
- 104 -
Verthnnlich, verschwenderisch. — «Wilta . «min kind kann ich mir gwinnlicb machen,
ie vertunlieh sin, — off einmal schütten als | — min üben kiud also rertriben, — das sie bl
In Rin . . .» Murner, Nb., 301. «r«rfimliSeA ' der kirchen bliben». Murner. Nb., 97. (De«
^ach>. Id., Genehm , e, t Sohn überl&£>it er seine Pfründe, eine Tochter
aioli Vertiefen, in eine Tiefe gcrathcti. in \phi er dem Bibchof, eine andre that er ini
«ehware Verle^nheit kommen. — tWer je- Kloster.)
derman den wein anszriefFt, — dersclb sich 3. Sich rerlriben. fig., sich ausijebcn. — Ei
üfft und dick vcrduffl, — und fitidt gerad liann einer kaum «vier latiniseher wort, —
^n solchen man — der im den wein ouch : die würft er usz an allem ort, — das er bi
ricffen kan». Marner, Schelm., k, 4 «. — «Ich i sinen eren blibt, — für einen gelerten sieh
forcJit, sie werden sich verdieffen». Id., Luth. vtrtrtbt». Murner, Nb , 183.
Harr, lOl. Znweilen auch: die Zeit vortreiben, aas
VeKragen. 1. Ertragen, daldeu. hiogehn i dem Land vertreiben, die Lost vertreiben,
lassen. Heute noeh so. — «... Als dnnt oneh ete.
die, den ir bosheit — gott lang ufTl i ernngi Vertrochpnlich, im Vcrbor^'enen. heimlich»
«ertrwt». Braut, Nsch., 37. — «Qott ma^;» die i — «. . . L>a« ein Mensch alle seine Werek . , .
leng vertrttffen nieht». Ibid., 86. — «8i künnent i sehieke in Gott wireklieb oder vertroeheidkk
«0 vil üppikcit, - das es gott ist im liiinme! und heimlich, nrjler. Tenn is, 70".— «Eis ist
leid, — das er es als so lang verdreit». Mur- j ein Unterschied zwischen der innerlichen und
ner, Oenehnu t. 8 h. — «Hein hajte red solt j vertmehemlidum Knnst, die da heiset hnbltanlis.
mir vertragen». Id., Virg.. o, 3 mid der wircklichen Kunst, die da heisst
2. Verläumden. — «Ks kumpt etwan da» actualis». Id., Bros.. 2, 26 — «... Und da
da einen nlso wrirtüt vor denen die in vor die Ding gloobest offenlich oder TerborgenUeh
für frumnt nnri i-rber band gehalten, da«? er und vertrocheuUch». Id., Poet., 99 a> Ev.
bass mbcht leidcik das du im x.\x Guldin uss mit l'ssl., Ibö ^.
4em Seckel hottest geetolen, denn das er gegen | Vertrüwen, im hesondem Sinn von meinen.
erbem Lüten 1 vcrfm^rn ist» Geiler, Emeis, — Ich thett auch nimmerme rertrüuxt. das
88 b. — «Ein kiapperer bald vil lüt vertreit» ich damit weder den Luther noch iemans . . .
Brnnt, Nteh., 96. — TCin schlechter Hensch mörht beleidigt heben». Mnmer. Luth. Narr,
kann seinen Nachbarn ^vetirngen L'^^tM« ilom Vorrede. 9. — «Das du nit aber trftwsf für
amptmau und gegen dem herreii*. i'aul». MO. \ — die lenden hasx zu gürten mir». Ibid., 87.
H. Einer Sache vertragen sein, ihr ilberhoben ' Verunbilli^^en, tiir unbillig halten. — «Wer
sein. — Hätte die Frau «einen frummen eman wolt (den Zehndeu vcrunbiUührH, so ferr man
gnummen. — des iaroers wer sie gar ferfra- kein notwendigkeit darnsz machte ?» Brunfels,
«e», — nnd dörft nit all weit von ir klagen». Zchndcn, a, 3 «; d, l l>.
Horner. Nb., 230. — Wollt ihr aufhören Vemngelten. verzollen. Scherz, 1788. —
Schelmen zu sein, «so sind ir das von mir Man soll keine Waare «von hant lossen, es
vertragen, — und dorfTen nit mer von mir si danne vor venutgdM: 1401. Tncbersuift,
«lagen*. Id., Schelm .k, 7 >>. — «Offt die gen- 1 22 a. £tc
«hin selber sagen: — neh gott. wer ich de« [ Vernnwlrfl«B. eornig bebnndeln. — EKe
^oochs rtragen». Id , Gcui-hm . g. 3 b. Etc. Wahrheit wird *verun%cir$et nnd VOrgewaJ-
Verti'evhen. verdecken, auslöschen, ver- j tiget». Supplic. A. 4 K
l»ergen, verscharren. — «Sie thnn «ie sie I Verflesera, nach nassen kehren. — ■ Die ins-
mögen es vertrechen wie die Katz iren Kat». sirn Werke «vermanigvaltigout und venMt
<3eiler. Bros., ^ 50 b. — «... Su du aber , rent* den Menschen. Tanler, 4H0 (71).
<dein Sftnd wrfredben nnd verbergen wilt . . .> 4 Verwigen. 8 Vtrwegm.
Id , Siind des H., 14 — «Lug und rtrtrivh \'«rwulen, verspielen Scherz, 1789. — «So
ilas Feuer . . .. vtrtrxch es mit der Kschen getar er wol ein pfunt vertoaltn». Conr. v.
der Demut». Id . Bros.. 1. 22 b. — «Es ist nitjDankr.. v. 449.
genug das dns KöHn der Liebe rerdroclien ist Verwandeln. Scherz 1789. 1. Ändern. —
und die Esch kalt ist». Id. 3 Marien, IB«; « ch habe willen . . min leben zt verwati-
Emeis. 18 ^. Etc. — Bhodiser Schilfe trafen dehtde und umb z& kerende». Nie. v Basel,
türkische. «Nu als sie zu jn gfaren seind . . ., 157. — «Alse dicke ein hovesesse vertranddt
Hond sie jn keckitoh zugesprochen, - Do wirl. alse dicke sul men dem hoveherreu
Warends alt so gar verdrodun — Das keiner crsebatz geben». 18:^. Gotteshaus zum Wolf,
»ntwnrt geben wolt». Adelphns, Türk., F. — «Wcnne die hant, die das gilt treit . . .
3 verwandelt wirt», gibt man Erschatz. Nieder-
Vertrlben I. Verkaofen. bes. en detail. — burnhaupt, i8Ki. Weisth , 4, 73. — Wenn
«Dür kouffen. und wolfeil vertriben». Braut, die Huber zu Ding sitr.en, sott keiner «sine
Nsch., 50. -- Jeder Kaafinann «mit fal.sch <>tat verwandeln onc urlop>. Ingmarsheim, 14
vertriben bgert» Ibid.. 98. — Der Kaufmann Jh. Ibid., 1, 748- — «Wennc ein abbet t?er-
erlaabt sich F&Uchnngen, «das er nun sin «mtndd< .wirt, so sint alle ambaiit lidig worden
war «ertrift». Horner, Nb., — «Das 'die von ime rürent». Hanrsmttnster. 14 Jh.
kroü/liu. schnür und facillet die nenin liir Hanauer, Constit.. "^0, — Don CoiiÄuln «Ii«;*/
vertriben het». Ibid., «Die truckcr das . man den gewalt nit lang, «under v*rwaud«it
mit gewin wrireiben* (dentsehe Büeher^ Id., | sie von iar «n iar>. Ringm.. CKsar, h :
Luth. Narr. 45. 2. Vortau>cb. n. - »Diu kleider ir h i ! r
2. Fig, unterbringen — Ein Pfaffe sagt; i — Waren verwandelt under in». Gutifr, v.
i^iy u^L^ Ly Google
- 406 -
Str.. 1. M^. — «Die liuber nt kein hof-
verwandein noch Terkoaffeu». überspeoh-
bMh, 14»-. Weisth., 4, 4fi. Bte.
Verwäiion 1 Giaulicn machen, überreden
— Er tverwonU die lüt wie er aber uff dem
seil wolt fron». Uuraer, Ulensp^ <tO. — «Du
sehreibst, das wir sie mit unserm ^eschwetz
verfurt und venoent haben». Capito, Treger,
L. 9 1>. — Die Geistlichen «kttnnen alle men-
schen wol verwänen uflf die armnt». Rrunf.,
Z<»hn<len, c, 4 — Worm sagt, ais er seine
Schwester ins Kioat«r getlutn, «hftb ioh mich
derselbi 11 Tf^ii nit bessere v<>rstantlcn, Bunder
vermeiuL und dazu venowt wurden, da ich
sie dahin brachi. wer alles as7.gcricht, sie
hett Chrifttnm sehoA gefaoden* Warm, Trost,
a. 2 a.
2. Sich verwänen, sich einbilden — «Sie
vertceven sich das goU mit unsern erdichten
wercken gcmiltert werden niiig». Capito, Tre-
uer, A, .S i». — «Du verwmest dich, wie du
ODS ein grosser dorn in äugen seyest». Ibid..
L, 8 • — «Vil verwenm sich das sy uff gott
verhoflfen» foi ir Cnlst.. B, 1«.
VerwttriatiMen. uu» der H' or, Acht, lassen \
ipftier verwarlosen. — «Wo ich nit meinem
ampt nach strafFro. so werc- iVh billich straffÜch
. . . das ich vil verwarlasete», Zell, y, 3 —
«. , . das das ^IstKeh regiment ... nit «sr*
icarlas.-i' t i^
Verwailessigkeit. \ erNMirlosunji,' — «Ich
wil geschweigen der Verachtung und vertcar-
lassiffkeit der liberei und der kostlichen bücher»
(des MüDSterstifts). Wimph., Synod., II «.
Verwasen. venrfinsehen. Scherz. 1790. —
Die Bfirde «dir rertcazenen h&te — Die lag
in in ir luütc». Guufr v. Str., 1, 244. Etc.
«Verwaznnge, anathema». Herrad, 198
Verwalten, watend im M(.rast stecken
bleiben, in Verlegenheit kommua. — Den
Hochmuth der Fran ^verwatten machet iren
man (in Sebalden kommen), — das er doch
nit Qtzseliwinimen kan». Mnrner, Nb., 247. —
«Sie \ersot/.en trucht und briet', — wenn sie
sich hont verteaUm tief». Ibid.. 225. — «Das
ieh ein goneh wil hie berichten . . ., das er
ni wit verwatt sich nit». Id.. Gouclim.. G, 2 *».
— «Wir band ans worlich tieff veruxUten. —
4o wir die wvnden gemaehet hatten*, id., 4
Ketzer, H, 2 b. — «Ich förchf das ir «erwel*
<«•>. Id.» Lied. Kloster, 669. Etc.
Verwegen Scherz, 178^>. Sich eines Dinffs
verwegen: i. es unternehmen, sich dazu ent-
scbliessen. — «Was mir darumb beseheben
8ol. des habe ich mich verwegen*. Nie. v. Basel,
Bek. Taul., 19. — Wer unter Christi «baner
•trifcen wil, der mfte sich fuerwegen das er ein
fimmroer ritter welle sin». R. Merswin, ms.
- «Er verwag sich duh er die stat wolte
gerwc zerstören». Kön.. 396. - Sie *vt rwugmt
sich den krieg sft haltende nntz ende». Ibid.,
294.
2 davon ablassen, darauf venEiehfcen. —
«Dovon müst der keiser sich ir verwegen*.
Clo8., 148. — «Procnis der hecken sich ver-
mag ...» Brant, N'sch., 16. — «Damit das du dein
erbteil bebaltest» verwegttu diob des ewigen
erbteils». Zell, n, 4 — Ein Bischof g llfr-
<ee des bistombs sich verwegen» ^ als gegen
die Wahrheit hft&delii. Ibid., V, 3 e. — «Mm
rnasz sich 9mp6gm leib und gute». Bront^
Anstois, B, 1
eleh Verwende«, sieh ab-, umwenden. —
Er «ist so träg. das im ^ erbrennt — sin
Schienbein ee er sieb verwennt*. Brant, Nsrh.,.
92.
Verwent, verwähnt, vermeintlich, dafür ge~
halten. — «Uaria die Mnter Gottes und Josepk
sin rcrwenter Vfttter « . .» Geiler, Poet« 1,.
20« Etc.
Verwelken, S. Verwirken.
Verwesen, die Stelle von etwas vertreten,,
es ersetzen. Scherz. 1792. «Ein zitiger
hammel. oder zwene die einen renvesent . . .
Ein frisching, oder zwene die einen rencesettt.*.
Haslach. l.S:^6. Weisth , 1, 700. — «Welte ein
nieister ns der stat. so sol er eime nnder den
fünfnianntn befeien in /.& rertie.Hm, bitz das
er harwider kompt*. 1437. Tucherzanft, öi^
Vemridenien. widmen, weihen, bestimmen,
als Dt>tation an%\ eisen. Scherz, 1792. Mann
und f rau können «einander verwidemen iree-
rarenden iretM»' 1399. Urk , 9, 115. — «Ein
Mensch sol allen Tafr des \\arnenien da?, er
all^ das das er thut, es sei essen, trincken,
seblafen, riehte in dae reeht End, das er voi>
bringen n 'l' las darzn er pflichti^, veibundeis
und vetwtdmet ist». Geiler, Bros.. 1, ü4 i*. — ■
«Indem als er (Christus) Meneeb worden ist,
und göttlich Natur und menschlich Natur
also zusammen vermaemet und gemehelt seind
worden in ein Person ...» Id . Poet , 8, 96 h.
Etc.
Verwigen, wagen, auis Spiel setzen. —
KauHeute ««erwogen sei und Hb, — das er nur
sin war vertrib» Murner, Nb . 203
Verwihen, weihen. — Judab «was nüt ver-
tcihet alse ein priester nh ist». Nie. v. Basel.
Taul. Bek., 89. — Güter «die zft den vorge-
nanten häsern (Johanniterhänser) gehörcnt
und die nüt, i>rmhet sint» (zu besondern kirch-
lichen Zwecken beetimmt), können veräussert
werden. Nie. v. Laufen, me. — «GeietUehe«
inwihte lüte». 1422. Hist. de S. Thom., 426.
VerwUligen, einwilligen. — «Böse Uert-
zigungen. die ein Mensen empfindet, aber nit
darunib darin verwiUiget . . .» Geiler, Irrig
Schaf, 3, 2 • ; Dreieck. Spieg., F f, 1 b. Eto.
Yerwilifg^Dn^, Einwilligung. — «Wann ist
die VerwiUigung Siind oder nit?» Geiler, Irrig
Schaf, B, 2 f. — «Gehell und Verwilligung*. Id.,
Trostsp., EE, 2 «. Etc.
Verwirken, Verwerkeri. Scherz . 17H3.
1. Verarbeiieu, bes. von den Goldöchinieden
gebraucht. — «Es soll kein zimberman ver-
wirken das holtz das ein anderrebctgokouflfet».
Urk., 2, 20.1. — cNieman kein golt verwirken
sol, da/ krenker sy, den hienoch geschriben
stot». 1HG3. Goldschrn. Zunft, 5. Etc. «Sil-
beriii jjebchirre oder cleinütter .. , das raogont
die goltsmidc wo! renounken und ztt geschirre
oder ze cleinottern machen und nit anders».
1393. Eon.. Beil., 1000. — «Ein handtweroker,
der vil matery, tftch oderleder, en eerwercfan^
hat . . .» Zell, D, 2 «.
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— 406 —
2 Fassen, in Gold oder Silber. — Ein Gohi-
fchiriied, der «einen berillen, der einem adüin-
4«te golich ist. in golt vertcirket», bessert 30
8ch 1390. Ooldschiii Zunft. 7. — Helena «dct
das crü/e halber zö Jenisaloiu in sillier tvr-
wirken». Kön., 966. - «Urbanu» V der rerwnkete
S. Peters und S. Paalus liöabeter in gold and
edelgesteine». Ibid., 51f>.
Verwisson, verweisen, vorhalten, vorwer-
fen. Scher«, 1791. Cbh&lus «MrwMMt uiteine
obe man nfit i§t barmhertsi^». Tanler, 426
(7a). - Chrii^to «sin tot und sin \Minden also
verwittm werdent». Ibid., 159 (29). — Die
Juden «wnmtMNi das er das hat gethon am
Sabbath.. Geiler, Post., 2, 43 Sünd. des M.,
86 — « Kieftpwwn aohenck ist gar sa grob,
— nan sieht den Aber die aohsdn an, — der
■ein gattät vfrtüif^ncn kan» I'rant. Nscli . US.
— «Was da dein Lebtag je hast gethon, —
es mä»t dir alles sein verwiMm*. Haraer,
Lutli Narr, 19. «Niemant (hat mir) vcr-
Winsen dat» ich schel bin». Id.. Uiensp., 42. Kto.
VerwisMung, Verweis, Vorwurt - Man
verliiuniddt ins Geheim, damit «nit wnnitfKn^
kum darvon» Brant. Nsoh., 10.
V'erwUlen, durch wühlen Terbergen. — «. . .
wie ein edel pcstcin im kat oerwiWf onkundt-
bar und »ii bald zu finden ist». Wurm. Trost.
69 «.
Verwnnderniss. Bewondernng. — Ist Jo-
seph «nit in grosz Verwundemist vor allen
menschen und in grosser eer vor gott?»
Wimph.« Chrys., 6 K
V«rwiirrea. Sehers. 1796. 1. Verwirren,
verwickeln. — «... unz er sich also gar
«eri0ar — In den stricken . . .• Oottfr. v.
Str., 1, 14. Bte. — «Kinder, nfit verwürrent
flieh, noch verferrent üch». Tanler, 4B 9).
2. Uneins machen. — «. . . Sü solte die
zwei g'elieben wr ww rrm*. Mirl., 10.
Ver\vnrf»en, verletzen. — Et war einer in
einen Brunnen gefallen; als man ihn heraus-
zog, «do was ime die hut geschunden nnd
-das ho<il>et Pred. ro S Nir.
Verwüsten, bebchutut^en. — «Wer da» Bech
anrürt, der würt daran verwüstet» Geiler,
Pred. n. L.. 74 b. — «Wasehest du nit dein
lleiid uder Kleider, wiewol du weiset das sie
widerumb verwüstet werden?» Id, Schiff der
Pen., 11 •< ; Sclciip , H5 — «Wann einer also
verwüsUi und verderbt ist durch böse Gewon-
heit . . .> Id., Brös.. I, 42 1).
alch Verxabeln, sich durch Kappeln ermü-
den. Schmellcr. 2, 1072. — «Ir urteil würt
fiber sie fallen, das sie sieh an dir wrja&lsfi
werden». Zell, m, 1 •.
VerEBsrlich, zaghaft. — «Wer ««rfo^tdk
spil!, Irl :(i \vint nit». Huld. Spil. ö8.
V erzalen, beim Zählen aasscheiden, verur-
theilen, äehten. Seherc, 1796. — «Wer aber
das sü das verbrechen», so halien sie ge-
schworen, «das sü denne verealte lüte soltont
•in und das man ab inen rihten mühte als ab
verteilten l it -n». 1871. Carl de MuUi., 284.
VerzHpfuii, mit eioem Zapfen, i. e. Stöpsel
zumachen — «Do sie das hortend das der
Herr hat die zwei Löchlin rrrzapft mit aweien
Zepflin ...» Geiler, Post., Ö, 105 o.
Verzeihen. Verziehen, Verrihen, verr.ei-
hen, partic. versigen. — «Maria Majrdalena
die was in Gedenck. das Cristus nn>er Her
alle ir Sünd rerzitjen het». Geiler, d Marien,
4 » ; Brös., 1, 36 ij. - « Vrrztch mir recht wen
ich hie triff». Brant, Nsch., 99. — «Gott ver-
steht doch, wer In bitt, — wes wolt ein
mensch versidien nit?» Murner, Nb . 278. —
«Das selb man im verzüipn mnsz». Id., Genehm.,
b. 8 ". — *Ea soU domit alles vtrsiffen sin».
Ibid., f , 2 >>. — «Wo ir betten still gMehwigen,
genedig wer euch disz rereigr.n». Id., 4
Ketzer, Vorrede. — «Uct Judas selb gefieret
klag — fiber sein verretery, — dt hetst ims
als verzigen fry». Id.. Bad., C, 8 — «.
das dir dein . . . schmach . . . genedig trer*
sigen werd*. Id., Adel. B. 8 e. Ete.
Verzielen, Ziel oder Frist treben. -- «So
dein oechster Mensch dir numraen ein weaig
schuldig ist. . . . dn möchtest in wol venUtm
und im beiten». Geiler, Post, 8, 102
Verzielung, Citation auf ein bestimmtes
Ziel (Termin). Sehens, 1797. - Der Bath
erklart dem Stift, wenn der Vogt von Gncen-
heim deu Schaden ersetzen wolle, werde es
ihn «der versielung halb ledig aehlagaa».
Brant, Bisch. Wilh.. 248.
Verzig, Verzicht, bes. aut t,'-erichtliche
Fordemngen .Scherz, 1797. — .Nachdem zwei
streitende Parteien sich vereinbart, soll
zwischen ihnen «gcricht und geschlicht und
ein gantz luter ewiger tereig ... sin und
verbliben». I4S2. Eist, de S. Thom.. 428. —
Bei einer übereinkanft ewisehen den Malern
und den Goldscliniieden wird auch, w e{reu
gewissen Geldsummen, beschlossen; «daroff
Bol ein gantzer wr»ig üia, nnd deshalb kein
fiirderunge an einander t&n noeh hftben».
1446. Goldschm. Zanft. 16.
Vermisnifls, TersiehUeiitnng. — «Yarloa*
sung ufgabe oder «fpfs^nuse» eiiiM Amts.
Gatl. Ordn., 194.
VenrihMi, Verseihen. Scherz, 1797. 1. Aet.,
versagen. — «Daz ir mir daz Lehni Ww lihet,
— ünde mir des niht versthet . . .» Uuufr. v.
Str., 1, 76. Etc. - «Sit ir (Maria) der san nia
ding vfr!ech>. Guttfr. v. Hagen, ms. — «S.
Maria, die nieman farsihet, der sü mit andaht
anerüffet». Eis. Pred.. I, 65. — Wer recht
bittet, dem wird Christus «uftt vermkm nook
versagen», ilugü v. Khcnh.
2. Neutr., entsagen. — Der Margraf «ocr>
seeh fiinre walunge». Kön.. 478. — Christos
spricht: «wiltu mir volgen, so verzihe und
verlöiken din selbes». Tauler 4oü (69). -
« . . Da ein Menseh von Grund vertteieht uff
alte zeitliohen Güter». Geiler, Selen p., 196 b.
Franci.scus zoch ab seini n Hook und
verstlic daraiüf». Id , Trostap.. DD, i — «loh
bsorg. die honptanm si veirlihen, — ud
müszent ouch durzu versihm — llf doft ge-
winn . . .» Marner, Nb., 88»
8. Sich einer Saehe «Mviften, darauf vor-
zfrhten. ihr enl^agen. — «... das wir ont
rersethent alles des Schadens der qbs
gisehen ist». llNHlw Urfc., 1, 396. — «. . . Und
het sie . . . !?ich versigen des rehtes». 1279.
Deal. Urk., 28. — «... and sich vtrsAeni
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— 40? —
alIo> (los rolitcs das sie hettent oder haben i bett . . Ein rierorlechi diner». alt TcdfftU.
mohtent an dem vorgeaanten gftte». 18^. i Sierenz, 16 Jh. Burckh^ >92. Itfi^.
9m. Ar^. — «Wer sn mir wil kmttiieii. der | Vierteliriltig, qoadntos. — «Bin fiertmhrö-
cergihe sich sin selbes*. Tauler. 17Ö (ill). Etc. tip" thicr, qnadrupes». Marner. Instit., lirti «.
- Ein Mensch «der sieb abz&mole vtrtiget i Vihelich, viebifreh — «Die viMiche flei&ch-
het aller emtumi». R. Hemwiii, mt. El«. I liehe natnre». Nie. v. BMel, mi. — «Cristen-
Verzücken. 1. EntTiiehen. — «Sobald er menschen iiiotrent vil lihfe ntit rchto menschen
(David) ir do wider guclit, — ward gottes i um, daruuib bü aise vtheitcite ^unt. darumb
iMdd von im ««rMeM». Hiimer, Qenehm., g, mttgent sü oach ettewas viheUcher art ma in
4" habende sin». Nie. v. Basel. Bek. Taul , 47.
2. EntrQcken, im Geist. — «Als er gen liimel — Nach seinem Tod erschien Benedict IX
ward verguckt». Murner. 4 Ketzer. C, 3 i einem Manne und sprach: «ich was ein un-
Verzwitzorn, 1 Ünt/eln. — «Wciclien nii seliger hobest und lebete viheliche, darumb
die Sonnen uiag^ unsobea in irem Kad. ou iiiäs ich gou hie also ein vihe*. Kön^ ööö. —
rer//u7»lfam der Aogen». Oeiler, Ev. mit Ussl., Vier Mal essen im Tag, «das ist fiMich».
16 «. Guld. Spil. 4*J. - «Ein vihelicher mensch ist
Verzwnnji^en. — «Es ibt kum ein Thier das nüt empfenglich der dinge die gotte zöge-
aUo zücbtiglichen. rerewungen und hübschtioh | hörent». Heinr. v Offcnb.
trinckt als der £sel>. Geiler, Bilg.. 128 ^. | Vile, Menge. Scherz. 1808. — <Uf die
Frisch, 9, 489: «mit verzwungenem und zu- 1 stcrke und vüe (des Volks) lies sich David nie
saniincnK'clfgtem Miiiil reden, zu viel höflicli deuiie uf irotz kraft >. Kön.. 289. Ktc. — «. . .
und verswungea wollen seiu»; wokl dasselbe i dem würde geluuei nach vili siner werke»»
▼a« wir ximperlieh nennen? (Nie y. Str., Mtf. — • «Der prediger ser zftno-
Vpm>eri. S. Vesperieren. men an vile der personen* J. .Meyer. - «T>o
Vesperieren. - «Wenn man morndes einen . habent sie beschlossen oder gefangen ein
will zu eim Doetor maehen in der heiligen ' miehel Fifg der Fiseh». Geller, Poet.. 8, Ö6 «.
Ceschrift leniselben macht man ein | — «I'ir Ii it: Frop ist von der Vüe der hfllt«
Obentfcst und jederman mag da zulosen, und i meUcheii Gesellen; da sprichst: wie vil sind
liat man do ein Aetor, derselb «eaiieriere in j dieer Gesellen?* Id.. Bilg., itlli*; Selenp ,
and verursct im alte seine Laster und alles 121 «; Trr. Schaf, B, 2*. Etc. — «Pic n/e der
das er in weis> das er gethon hat und gschrißt ^pürt man dobi. ~ wer nierokt die
das im übel anstot. das ribet er im in die , der truckery>. Hrant. Nsch., 'JH. — «Wer
Nas und erbutzt in \\o\ . . . Und wenn er die gdenckt der vtle der siinden sin». Ibid., 77. —
Stund domit vertnben hat und iu wul erbutzt, , *Vile der spis». Id , Thesm . a, 2 ^. — *Vüe
aemdes am erst &i> kompt man aber znsam- 1 des voicks». Id . Bisch. Wilh., 280. - Sieh
men ein »Stund, und do gibt man im erst nähren «nit allein mit der fj?*' der ^poisz . . .»
licentiam, Krlaubniss und Gewalt von des | Adelpbus, Fic . Iö8 ^. — «Es betten die liu«
Babsts wegen, in Gegenwfirtigkeit der gantzen ' mer kein viU der schiff». Ringm., Cäsar» 86 ^
Schul, das er mag: predigen, lesen oder die Etc. — «Nach der vile der schmertzen . . .»
heUige Geschrift usslegeu«. (ieilcr, Pust, ü, , Nächtig., Psalter, 240. Etc — «Sie haben nit
Zi». j künnen behalten die vüe der wort». Zell, h,
Geiler besehreibt hier vollkommen ^enau | 4 h. — «Nach dem wurt gottes. nit nach der
einen damals in den deutschen Universitäten j vile der menschen». Butzcr, Treger, k, 4 —
herrschenden Gebrauch, liic letzte öffentliche «Kin retriment. mit <ler vile /,u trubernieren,
Disputation derer die den Grad als Doetor 1 nie hat mi)gea die lenge besten ». Karsth., dd,
tbeologiae verlangten, hiess vesperiae, weil sie 1 1 Eto.
.\liends gebaltenund durch einen Xachtschmaus <Vine, foHaO». Hemd, 179. Von Tenia,
gefeiert wnrde; Tags daraaf erfolgte die Er-, Urlaub?
theilnng der lieentia doeendi doreh feierliehe | Vlolate. Violot«, Flffol, Vi^relot, VIelot,
ücbergebung dos Barels. S Libeltus formu- Viole. das lat. viola, Veilchen. <!;iiiner
laris Univeri»itatis Lipezensis, bei Zarnke, die . dan ein vüüate». Gottfr. v. Str., 1, — «Zur
deatsefaeu Universitäten im Mittelalter, 1, 177. ' «Molen». Strassb. Hansname, 134a — «Die
Mnraer, Nb., 18, lüsst die Huctoren saircn : gilben und oki-V rlcr figol». AltswerJ. 76, aos-
«Part tü. Hendsohucb band wii geben, — das j gebprochcn: fyU — «Der blüme der vigdoie»
mal, vfsperi oneh daneben». ! Villinger — «Wenn der Mensch sieht ein Blum,
Vierbeissig. wovon man vier Bissen oder ein Rose, ein Vigilot . . .» Geiler, Bilg, Idl
Portionen machen kann. Bringt man dem — «Ein Mur die in einen Garten kompt, die
Abt von Lntsel seine Zinse, so soll er geben i gat nit zu den Majoren oder Rosenmarin oder
«yeglichem wagen vier brot, ein viertel vins riWoir/i und andern wolsohmaokenden Blumen»,
and eiaeu ekrbeissigen kese». Lutterbacb, 15 Id.. Selenp., ü2ö «. — «Wie eiu Suw die iu
Jh. Weisth.. 4, 105. Ähnlich. HeilB^raiUi, lö einem schonen Garten ist, da vil VioltUen,
Jh. Ibid., 93. — Zu Neuweiler war ee «ein j Gilgen, Rosen und andre schöne Blumen
riereckiger» Käs. lö Jh. Ibid., 1, 7öti. i »eind . . .» Id., Sund, des M., 29 — Zwischen
Vierdung, Vierling. Scherz, 1804. — «Thu Tüchlein «lavander seyen oder /io/c«' Murner,
dartau terbentin ein halben merdung>, Brnn- Genehm., D, 4 «. — *Vfoiot$Hkrtit»* Gersd..
iehw.. Chir., 28 — Oersdorf hat Vierling, 51 •.
27*. Eti IT 1 I iLi :uan bei uns Veielot.
Vierortecbt, viereckig. ~ «Ein vierortecht 1 Vogelgettügt, Yogelttag. ->«... wartend
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vai im das vogüg^ügt anzeigen wöU». £a»tb.,
aa, 1 ^.
%'ogelpe!*peiT, V - Ih wnl - «Der Tüfei
hat off Erdtreich ein Vogeigeaperr^ als einer
«in Lejirer liat da er Lerehen facht, ein Ler-
chenges Lei! odi r ! in Meisengestcll ; also hcisset
es einem Vogel gericht, da einer ein JBaum
beatimlet vnd ateekt Leimruten damff, das
hcisset einem Voj^cl >,'ericbt; also richtet der
Tüfel den Voglen». Heiler, Brös , 2, 90 K
Yog«l«. Vögel fangen. — «Mit den beiigen
v'>geln». 14 Jh Alte Ordn., B. 13. Etc —
«£awer Frass und Schleck hat funden Jagen,
Fischen, Vögeln*, lieiler, Narr, 67 K 146 b;
Ev. mit TsJ.. 12 ^. Etc. — «Sultont die von
Bern sich uit billich irer disputation hocii
berionien. das si soiche kutzen hant ge^^etEt
alle weit mit inen rn roglen uff Iren lester-
lichen glauben» Murncj", Mehb, E. 4 — Ein
Edelmann der «iagt und fogelt alwegen»
Pauli. 2n8. — * Voglen und jagen and der-
gleichen weydweck». Zell, q, 3 «. — Es «scheint
wol das doctor Murner ni'^r uff der (icu l,
matten gefogdt hat. dan in der h. ge«chrifit
studiert». Karsth., cc, 1 h
Voget. Vogt, ^■out, Schirmherr, dann Vor-
mund, totor; Vojctman, id.; Vogtei, tntela.
Sehers, VAU. — Sophia Oebiiaerin vnd ihre
Kinder verkaufen ein Haus «mit ires voutes
hant Bnreartus von Müinbeim. den sie vorme
aohnltheissen seime wmte vor irerihie knseiit,
alse rcht ist». 1279 Spit. Arch.. B. 107, f>
— Fraa Agnes verkauft ein Haus «mit
her Lveaa hant, ires wissenthaften vogtes und
ires wurtes. 1281. Stadth.. f» 66 ». — Ritter
Rüdiger Birkimort, «wissenthaft voget» von
Adatta von K&ne und ihrem Sohn. 1S16. Cart.
de Mnlh., 135. Etc. - «Pfleger, Vftgt und
Fürmünder* Qeiler, Brös.. 1, 14 — Braut,
Nsch.. 70; Horetns» a» 4 h. — Hnmer, Inatit,
15 et s.
Vogler, Vogelfänger. — «Es ist umb eiu
Beichtvatter ^rleich als umb ein Vogler; der
siti^t binier der Hütten und lugt nit mer dan
das er viel Vogel fahe; . . . also die Beicht-
vatter lugen nit mcr dan das sie vil Cicids
überkummcn». Geiler, Ev, mit Ussl., 198 ».
Etc. — «Gar süss die piiff singt, so do l>
— der Vogler, nnd den vogel betrugt». Ito'ant,
Cato. a, 6».
Vogt. S. Voget.
Vögten. 1. Als Vütrt einset/en. T">ie
Sohnldvögte sollen «was Sachen inen befolhon
nnd darfiher sie gevogtet werdent, fromneelieh
. . . füren.. I82i:. Urk . 2, 81.
2 Mit einem Vormund versehen. Scherz,
1977. _ «Wie man kinder vofftm soll». 1882.
Urk., 2, IIR. «Kinder, witwen und jung-
frowen sollen bevoyUt werden». 1322. Ibid., 119.
Vohe, Vocke. Fnchs. Scher?:, 1881. — «Zä
vohenloch». an 7 Orten. 1279 u f — «Uf
voheweide». Wickersheini, 14 Jh. — «Das
voete$dodt: Waldcnheira, 1836. — «Der ro-
cknirein'. Inirma rshcim, 1328. — «Der vovkin-
ufink(h. Üietcluheim, 1331; Weyersheim, 1460.
— «Via dicta zft foekCH: Gertweiler, 1324.
Vol. masc. Fohlen, junges Pferd. Scherz,
403. — Per Probst von Ülenbcrg «sol haben
einen votm do louffent in dem banne . . .»
S. Lukart, 1864. Weisth., 1, 84. - In Mai
soll der Mcicr für die Huber «einen m^em
haben». Gildwiller« löM; BalschwiUer, 1418 i
Heimsbninii. 15 Jb. Weiath.. 4^ M. BO. 98.
Volle f in , die Fülle, das Genügend«:
Scherz, 18^8. — «Bievon kan nieman di«
rotte gespreehen». Tanler. US (41).
Volle, masc, dasselbe wie die Volle. — «Stl
türste sere, und man gap in den voUenp.
Tauler, 40 (8). — «Vor der aintibt hettent
dir nienschen und ein ieglich tier den voUen
an spisen» Kön., 244. Etc. — «Wellcs onch
also arm were das es nit den voUen bette und
hrivchen (betteln) müste . . » Gutl. Ordn , 131,
— < . . untz daz in der volle geschieht von
irer versessen zinse wegen». 1404. Bag. B,40.
— Den Vollen tftn oder bieten, genn? thon,
die Pflicht erfüllen — Ein Huber «der dciu
hof den rolle» tftt». Wolxheim. 15 Jh. Weisth ,
1, 714. Etc. — «. . . das sie inen damit deia
vollen butent». 1446. Goldschm. Zunft. 19. —
— Er «meinde danne das er domitte den
i vollen geton bette». 1400. Winklerproaeaa, U9.
I — Die Zehender sollen auf den Äckern «iroB
! vollen dftn, das sie ein benüg'en habent» das
I völlig nehmen, wozu sie berechtigt sind).
Ilttenheim, Ib Jh Weftth., 1. 734. — «. . . m
welchem der mensch dann irenuf? und alleiL
foUen haben würt». Ziegler, Buchlin, A, 4 «.
Volleberten. VolIhniTen, ausharren, var-^
; harren. Scherz, 18?*5. Man fängt an, aber
*voüekertet niht unz an das ende*. Bihteb^
70. — «Der kloppfet, das meinet ein poO^
herten und nüt abelossen bitz man das erkrieget
das man meinet». Tauler, 51 (11). — «Men,
vindet gar Itttsel mensohen die . . . disaa . . .
weg vidierten wellent». Nie. v. Basel, 267.
(Activ kommt es selten vor), — «Wenn die-
selb Zit kumpt, denn würt der Will benomam,
und das du voiharrest in den Sünden . . .»
I Geiler, Bilg., 38 ^. - «Wie wolt der vollterten
in Tugenden die in doch hart ankumman ...»
Id., Selenp.. 105 b. Etc.
I Volleherter, der ausharrt. — *VMdterttr
in dem frebette». Tauler, .^2 (in.
Vollebertung, Beharrlichkeit. Schera. IfiSAu
— «Kloppe mit einziger vcileheriung»; Tanler«
52 Ül). Man soll <hn)ien eine voQeberNl^fr
bitz an das ende». Hugo v. Ehenb.
Volleiat, fem., voUsandiga Leiatutiir, FSIle,
i Summe. Scher?.. 1883. — Von aü it; Aas
Tristan tbat, «so was ie das diu viAleuU —
Diu ir berea allermeist — An Triatanea liab»
'twatrc», dass er ihr Lieder sang. Gottfr. r.
iStr.. 1, 266. — «. . . daz ist allermeist —
I Hins selbes herzen voOesM». Ibid.. 1, 17. —
Gott stärkt den Menschen «mit der foUHst
sines sreistes». Eis. Fred., 1, 69. — Christas,
«der ein toUeitt ttt aller gnaden». Ibid., 9, 4.
«Volmonet», September. Kalender, 14S4.
1 Volter. — Die Käufler sollen bei ihrem
' Gewerb «keinen voUer nnd ^everde tftn ttooh
triben». 14 Jh. Alte Ordn., B. 19.
Vorbeacherung, Prädestination. — «Der
62« Löwenschrei iat: fiberhör dich selbs von
der ewigen Vorbescherung ; das gibt der Feiadl
. einem Menschen in, das er erfar . . . ob av
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- 409 -
sei von Gott ^''esehremt zu ewiger Seligkeit
oder zo ewi{j:cr Verdainniss>. Oeiler, Hüll.
Low, E, 2 8.
Vordrig. vorig, früher, vorhergehend. —
cich helts nit recht Terstanden vor, — die
vordrig rede wer nil Mor». >[urner, 4 Ketzer,
L, 7 a. — . Jauern Goach «ward der vordrig
gani? rerbotten». Id., Genobm.. F, 3 •. — «.. .
in vordri^ zit . . .» Id.. Instit., 1 h. — «Wenn
sie ... ir vordrigs weien . . . wider an sioh
gemunmeik Imbtii . . .» Id., Gayac, 477. Et«.
Vorhonbet. S. Fürhmihet.
Vorsehopf, porticas, vestibulum, Vorhalle.
— «Jesus wandelt in dem Tempel Vfeder dem
Vorschopf Saloiiiüiiis». Geiler, Post.. Passion.
A, Jä «». — Der Teich Bethesda «hat fünf
Vortduipf oder Gen^' mit Stafflen do man
raocht hinal <„'n t.. Id., Post, 2, 26". — «Vor
deiu voraciutpß «ia vor der thür . . .» Marner,
Virg., F, 2 tt. — «Bild die in dem vorschopff
stan». Ibid., x. 4 — Die Eümir hielten sich
zu Hispaiiü «uu belestigung, uff dem marckt
and ander den vorBtköpfftn* (in porticibus).
Rinjrm., Cisar, Ol a _ ». . . nn dt^r tliiir und
lorsciiopff des valtcrlaudt», da^ ibt uu dem ;
cingan^ teutacher land» Adelphu, fiarb..
14 — «Ein kremer im antrit oder wrscliopff
der pfarr S. Laurentzen in der kirchen zu
StrasKbiirgf • • > flgoxen fsil hatte». Zell* bb,
1 K
Göll, 886: «Propylacnra. Vorschopf einer
Kirchthiircn oder Pallabt.s».
Vornss, fürtu«, sahst., Vorans« Vorsag. —
«Christas . . . wm der Told tind Vomn des
gantzen israelisclien Geschlechts». Geiler,
Post., 4, M K — «Ir zürnent und zanckent
ander einander nmb den Vonus*. Ibid., 2,
41 — «Die Frummen hat) ii kr'iw luruss».
Id., Arb hum., a. — «Wer »iad die denen
dies Krönlein also su einem Fürun gehen
wiirf-'. II, IVüg., 224*. — «Es ist kein
Uuteriicliied iiicr /.wischen den frommen Prau-
wen and den Haren ; wa man uff Hodiseiten
kumpt, da haben die frummen Fraawen kein
V'orwishiH». Id., iirös.. 1, 102
VornasHn, irgend eine Speise die bei einem
Gastmahl den Vurnchmeni liesniiders vorpfe-
getzt wird, die sie vor den andern Gasten
Toraus haben. — I>ie Pliarisäer wollten die
ersten Plätze ait den Tischen haben. «oHch
dorumb das man die besten Schleck uud
Trachten und die Vimisslin obnen setzet, die
den armen Züttern nit werdent». Geiler, Post,
2, 37 — •. . . Die auf den Stuben von den
Scholder etwan ein lirass aufrichten oder ein
FioraiMsMn, als man es hie nennt». Id., Schiff
der Pen.. 106 — «In Färstenhöfen, in Stu-
lpen der Zünft da sucht man Schleck; da die
Obersten siUten, da mass man ein Tracht me
beben dann mitten im Tisch, heisset ein Vor-
Ußgle». Id., Xarr., 101 b.
äohers, mHü^ der in der zuletzt hier ange-
fahrten Stelle Forassl« liest, w&hrend doeh
deutlich Vorussie steht, meint fälschlich es
solle hcissen Frasate. FrassUstn, convivium !
Vorzeichen, Vorhof. Vergl. Vonchopf. —
«V r dem Qottshus do was ein Vorhof, ein
Vonetchen^ oder ein Kirchhof under dem Him-
mel». Geiler, Post., 2, 80 a. — «Wenn ir bettent^
sprach der Herr, sollent ir nit werden als die
Glibsenor, die do lieb habent stont zu betten
in den Jadensohalen, und in den Wiuckelen
der Kirehböf oder der Plonpl&ts oder Vor-
tseiclien, uff das sie gesehen werden von I n
Uensohen». Ibid., 2, ö a. — «Im vorjeetchm
S. Laurent»» . . .» Zell, z, 8 \
w
Wae, W&g, masc. Scherz, 1918. 1922. 1. See,
Teich. — « Wae, lacus». Herrad, IM. — «Hern
Bitlonges wag». «Der wAete 1009». Bisohweiler,
1.^82. — «Das banwasser, dem man spriehet
der bergwag». Eeiniogen. 15 Jii. — «An dem
toage», an mehreren Orten, 18 .Di. n. f. — «In
einen tieffen watf* sprinc:en Zell. 1, 1 '«.
2. Wuge, Weile. — «WiiJt und wac begunde
— Sich da zerUlsen». Gottft*. V. Str., 1, IS6.
— «Miner sünde der ist mo — Danne irafjex
in dem Bodensc». Ibid., 2, 114 Etc. — Du
führst mühsam auf einem tiefen See und rousst
«swerlichen arbeiten ... in diesem woge».
Tau 1er. 210 (37)
H. Fischerei, zu einer Fischerei bestimmter
Theil eines Bachs. Schmeller, 2, 867. — Der
Abt von Schwarzach hat zu Drosenheim «walt
ond weide und wiltfank, wasser und wagk*.
lö Jh. Weislh., 1, 734. — «Stevenes teag» in
der Hl. Ibershtim, 1990. — IHo Seele ruht
in Gott «als derflseb in dem Wag. Ein Fisch,
wann er in eim Zaber ist^ da raget er nit,
aber wenn man in thvt in ein Flnas .... da
schüszet er darTon nnd ragt». Qdler, Pred.
v. Maria, 10
WSebeeii, mit Waebs beitreiehen. «Ein
.spirl.nifidrn der avoI gttPtdM Sei . . .» BnUl-'
öchw., Chir., lOÜ «.
Wackp, Feldstein, Kiesel. — David «nam
ein Schling und fünf Wackm nss dem .Ttirdan».
Geiler, Bilg., 162 a. — «Die wacken oder stein
...» Wimph., Chrys., 13
Wir sagen noch fn dpinselben Sinn Wackele.
Wackern, wecken, wacker machen. — «. . .
das die natore werde gtwadxrt: Tanler, 946
(43).
Wudel, Wedel, Schwan/., Scliwcii, Scherz,
1920. — <Zft den drien muckenwadelu» , strassb.
Hausname, lö .Ih. — «Der pfowenfederin
wadcl der uf dem fronaltar stat». 1418. S.
Tliüiii. Fabr. — «6^ nmb tcihewadebi». 1419.
Ibid — 14U2 erschien ein Komet, den man
«den Pfotoenwadfl» hiess. Golm. Chron., 16.
— «Die Kraft der L>«wcn ist in der Brnst,
in den Füssen und in dem Wadü: Geiler,
Hlill. Low, A, 9 h. .~ cKin rechter Ifenseh,
ein Schaf ("hristi bedeckt die Scham seiner
SOnd mit dem Wadel einer waren Peuiteutz».
Id., Irrig- Schaf, A, 5 b. _ cEin Taub hat
zwen Fliiixel und ein Wadel; mit dem Wadel
regieret sie sich, als ein Sohiffman mit eim
Röder das SohüF regiert». Id., BrÖs., I, Bb
Etc.
Wadeln, wehen wie mit einem Wadel. —
38
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- 410 -
«Der erst sass gc^ren dem Wind uff einem
hohen Turn, der ttmllet empsiglichen als ob
er den yuntz wolt verschlucken . . . Dor ilen
Luft in sich tcadkt und davon wolt sat werden
.» Geiler, Selenp , 154 b. a. — Qeiler,
Büchlin, C, 4 a. — «Dm kind in dor w»gm*.
Karsth., aa, 2 1>.
Heute bei utis Waau, Wäjele.
Wagen 1. Wiegen. — Maria bat ihr Kind
«nidergele^t, uffgehebt, and am Arm getragen.
BrÖs.. 2, ist (lag Nämliche so erzählt: gewagt und im gesungen ...» Geiler. Kv.
«der Ucss den Luft in das Mal gon, nnd wenn • mit Ussl., iSit " ; Narr-, IM >>. — «. . . Kr iu
Luft und Wind so dem Mul ku>.
im Luft bnwt. so weiget er mit dem Wadel damaob ein Cappellan fn dem Hans oder in
dem Schluss, und (muss) Mif^t rm-f i:
(las
Waffel. Mund. — «Da du die Waffel zu Kind WMen. er kau mit der Frawen zu Kirchen
vil brauchst, sohwetzhaftig und klapperig bist j Id., SQlld. des M., Sut b.
. . Geiler, Sünd. des M.. 80 ^. - «Ein altor 2. Hinnndhcrbeweiren. wanken. - «. . . Das
Mensch hat nöt denn die Waffd. da« er gern i ^Ja** Uu» wagt und die Kammern erzittern»,
sehwetzt und blappert, wenn, so alle Ding an Geiler, Ev. mit UrsI.. IM «. — «leh sagr Üch,
alten Lüten vergon, so blil i inen das iiQ-
Sprech». Id., Bilg., 71 <>. — Einem «eine Mul-
waffd geben», eine Hanlsehelle. Id., Narr.,
«ab. — Schniid, 512.
WafTpl, neutr., Honigwabe. — «Honig mit
dem uuilTd, wie es usz den binkörben kumpt».
BruMsc.hw., Medic . 175
Waffen, Wjifen, ncutr Sclierz. 1921. 1.
Waffe. — «Hastu su gar kein hoflnung mcr
— in das waffen und zu dem streit ?> Murner,
Vir;?., m, 3 »». — «Wicwol er auch das waffen
treit, — das im Vuleanus liui bereit». Ibid.,
m, 4 b. Etc. — «Der gewalt tregt das waffen
nit urnbsunst» Dial , A, 4 Blindenf.. D, 1 b
er (Johann der Tiiufer) ist nüt ein sollich
wagend Ror*. Maith. 11, 7. Geiler. Post. 4, 5
wagenleis, fem., Geleise Die Lcis, Sehmel-
1er, 1, löll. — «Rat. Es leyt in einer rn<rpn
waffenMsen, und mag iiit in ein wciUe kisten
oder trocf. Antwort: ein langer spieu».
Kiitlisolb.. c. 4 n.
Wahü, ücliarf. Scherz, ld2b. — Die Zihae
eines Drachen waren «sere seharpf und wakt».
Gottfr. V. Str., I, 125.
Waidlent, plnr. von Waidmann, Jäger. —
«Nit wart dein stlb»«, als die WaidleiU in
Federspils*. Geiler, Fred. n. I^., 124 «.
Wal, masc, dm Aafwallen. — Wann eine
Salbe, die ^'ekurlit wird, «ein Wal oder drei
^ Wappen. - Wernhers von Hüneburg ^^^^'^ j^^^- ; , Brunschw., Chir.. 11» a.
*tPOffen in eime zwybogcne obe dem grabe
gemolet stundent». Nie. v. Laufen« ms. —
Christus <z& gerillte sitset mit sinen wffen,
— Crütze, kröne, nagele ...» Jiini,'st. Ger.
— «Sihe an die waffen nnsers herren . . ob
da sie magst haben». Oeb , 16 Jh. — Der
Bischof machte «ein nuwe ingesigel von den
wofm des bistftmes». Clos., IM. — Clemens
VI «was der erste der iin«i schilt und woffen
d( t machen an das blygin ingesigel». Kdn.,
m.
8. überhaupt Werkzeug von Eisen, Axt. —
Die Bannlente von Ohncnheim dürfen im Wald
Holz haaen, «entpfellet aber jn das woffcM,
so sdtlent ai eslossen ligen». 16 Jh. Weisth..
4, S41.
4. Ausruf, eig. bei drohender Gefahr, dann
übcrh. so viel wie Ol — »Woffen! welich ein
ironneklich ding das wer!» Tanler, 16 (4).
— *Woffen! hettestu uns noch in egipten
gclossen». Ibid., Iö2 (2ö) — Der Teufel rief:
«herre, woffen! was mir . . . gewaltes . . .
Walbe. — Dem Keller der Äbtissin Ton
Niedermünsler zu Rösenbio^on «sid man ireben
HO rychiue garben und drei walben obe den
leitern mit urersten». 16 Jh. Weisth., 1, 690.
— Ben,ecke, 3. rt»;5, der diese Stelle citirt,
weiss nicht was das Wort bedeutet Der Sinn
den es bei Sehmeiler, 9, 894, und Leser, 8, «$49
hat, kann hier nicht herücksidifigi ^vnr Jen.
Walch, plur. Walhen. aaoh Waie. W aUte,
Welscher, Italiäner, seltener Franzos. Welneli.
adj. — «Wenn ein Salat bereit wer, wie wol
er wolt, so ess in ein Walch ee denn ein
Lew». Geiler. Bros.. 1,62 b. _ «Das sihestn
wol in welnrhrn T^anden , da gibt man cira
ein Saletli». Id., Kmels, 2»» — «Wiltu sehen
wie beclcidet seint die Ungeren, Böhem. Saxen,
Frantxosen, die Walhen. ja alle Zungen, so
gang geen Strassburg». Id., Narr.. iä8U. —
«Also thnnt cttwan die Walken oder die Sprc
eher . . .» Ibid., lööb. Etc. — Wissenschaft
ward zuerst von den Griechen gepflegt, «dar-
noch man si hm Walhen findt». ßrant. Nsch.,
von den heiligen gcschiht!* Eis. Pred , 2, lüö. | (bei den Rumern). — «Wann der Wal und
— * Waffen! immer sehrien waffml» Alle
ren
Wag. S Wae.
Wag«», Wftß'el, KJnderwiege. — «Der Tenfel
kan . . . tili Kind ubweg thun und ein ander
der Frantsos ...» Mnmer, Nb.. 258. — «Ich
bin tont voster, spricht der Wuh. Und.. 2dO.
— «. . . wie ginuer Walch tbat. der uff alle
fragen antwnrt: nit verston». Td, Oenehm..
f, 2 '. — «Wont ir io von den Wohn iFran-
clcndcs armes Kind in die Wage legen». | zoscn) leren, — so lernt von inen zocbt nnd
Geiler, Emeis. 48 •. — Ehe man einem Ver- 1 eren». Id., Nb., fiU. — «Reiser Angnstas kam
wandten, der Priester ist, eine Pfründe ■/invri>f. da!ier und bracht die HWr« (Ttali) mit im
toll man wahrnehmen «ob er geschickt wer dar», id., Virg., c, Ü «». In der Aeneide ist Itali
darssn, nnd ob er nit mer Wiegen oder Waglen \ immer so übersetzt. — «Je suis tont zoster
nnrl Strn<5f«rk het denn Hitelicr». M, Brüs.. 1, heisst in welsch» (franz.). Id., N'h . 2IU. —
öü ^. — Würden die Prediger nicht reden, «... do seil man von dem wrlsc/irn krieg»,
«es mnstens ee die kindiin in der tpa^«n thun». i Braut, Nsch., 87 (itul.) -- In der Arneis ist
Brunf.. Anst., 4 1».— «... so widleii ^Mr es
unscrii kiiidein iik der wagen geben», /iegler,
Italia durchwein' durch welches land übersetzt.
als dan die Walhcv leflich lüt
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sein . . .> Paali, 149. — «Die Walken haben
wiirht, scind wol scchsz jar alt, stincken wie
ein alter borU, die fressend sie». Fries, ttl
— Dasvpodius: t Wahle, Italianer».
Wald. S. Walt.
Wale, Kampf, Schlacht. Scher/, 1928. -
« Wale^ »träges.» Uerrad, 1V4. — «Ager in loco
dieto vf der wdatat», bei Strassb., lAHV.
Walen, Walgen, Wiil^jeln. WaT«:ern.
zen, rollen, namentlich ein S|>iei bei dem man
Kttireln dareh einen "Bing tehieben eoll. Seher?.,
ly^s. »Nit^rLun die zövelli' uUe kun ^'czalen,
— L&dcrige, sweren, schelten, spilen and
«Olm*. Jttnrst. Ger. — Zu MOnster war es
••rlnribt den Monta»,' nach Martini 7.uzubringen
«mit spilen, mit waiku und mit anderer kurtz-
weil». 10^. Weisth . 4, 187. - «Ks sol nienmn
tpa/^rt» in der Zunft^tubc. VdW. Qoldsohm.-
Zunft, 8. — In der Münze zu Strassb. war
das Spielen verboten, ausser «Brettspiele, toalen
und kartenspiel ». 14 .7h. Urk , 2, 248. -
« Waigen mit den kugeln oder durch den ring
kugeln 8Chi<'>soii . » <lii <leiu spil dos srhies-
scns ist bcgriffiMi kugeln, waigeln . . . nnd alles
das spil damit man des zils warnimpt». Guld.
Spil, 3. 74. — Während der strassb. Hesse
«mag man in garten oder sust an andern
enden wol tpalen, im brettc spielen, karten
und schofzaliols, uiul sust kein ander spil
tftn». 1441. Alte Ordn., B. 2. — t Walen», er-
laubt 1447. 1458. Ibid., B. 28. S. — «Der Bim-
mvl beweist sich i^Micli als ein utTrei'ht Fass,
das man uffrecht besoitz unUet, von eim Ort
KQ dem andern». Geiler, Pred. aber Maria, ö
— «Nim ein Bon und iml;/ sie under die heilten
Finger, so wensta seien zwo Bönen». Id.,
Emeis, otf ~ «Bin Fiseb oder ela Has oder
Vogel, so vil er sich mc wft![i>'t im Lim oilcr
im Garn oder Strick, so vil minder er sich
damts erledigen mi^;». Id., Narr., «Ob.-. Eine
Sau «lastet sich zu erwülcn und zu toalgern
in irem mint». Wimph , Chrys., 10«. — «Je
me sie ijcwdijert nnd ^^ewaltset werden in
discn Htinckenden unsaub rktitt^n . ..» Ibid. —
Eine gewisse Salbe soll man *wtägem uff dem
ttsohbrett, bisz es wiirt zweier flnger lang».
Branschw., Pest . 24 «.
Walhe. S. Walch.
Walholz. Walze. Speziell, Walze nm einen
Teig ans/iibreiten und zu glätten. -- «Ein
tcalhfdtz», 149;) unter dem Küchengcräth des
Ijudw. V. Odrat/.h. — * WaUtöitzer warffen wir
darunder> (unter das grosse Pferd). Mamer,
Virg., E, 2 f» — Rine Frau wollte «kfiehlin
bachen. und da sie den teig knetet, und hat
das valltöUeUn neben ir ligen ...» «Da er«
wöseht sie das toatMU nnd sehlog in nlf den
kopff. l'Lili. 3J0. 311.
Waller. Wallfahrer. Scherz, lÖÖÖ. — «Do
gesaeh er cft von verre gan — Zwene alte
ic ill'irr'. flüttfr v, Str., 1, - Eine Begine,
die «ist vil iore eine wcülerin gesin». Nie, v.
Basel, ms.
Wiilt, Wald, plur Wold«'. - Dü^ Abtei von
Selz «hat drie weide». 1310. Weisth.. 1, 761.
— «Die gemeinen wMe* der Vogtei Haslach.
1Ö86. Ibid. 1, 7Ul. — «Gemein weuU an den
w4den^ an atmenden . . .* Huabcim, 14 Jh.
Hanauer, Constit, 268. — Des Königs Jäger
«jagetent in den böschen nnd weiden*. Kön.,
6it^. Etc. — «Alle holtelftte die ireldc hant
nnd holte verkoaffent ...» 1468. Alte ordn ,
B. 18. Ete. — Die Stifter der KlSster «ligcti
alwepf c^nieinklich in tlou Wähteti*. (loWes.
Geistl. Spinn , 0, 4 — Man «sucht all berg.
tal. nnd heek». Brant, Nseh-, 78. —
«... in wiesten tcridcn*. Murncr, Bad,, 0, 3 b.
— « Hoch auff die borg and in die loeU». Id.,
Virg,, C, 3 — Sie flog «snn «oAMm». IWd.,
H, ö'». — «... in weiden nnd oiniiden . . .>
Id , Gayac, 400. — «. . . der ßuw liiet in den
weiden*. Id., Lutli. Narr., Sd. Ete. — «Alle
elcino fög-cl die in den weldrn wonen». Bran-
schw,, Pest , aji*. — «Katzen die etwan wild
werden und in die weld hiuffm». Pauli. 235.
— »Die fhter der weld*. Zell, A, 2 — Kze-
chim «iiat abgehawen die weld . . .* Wurm,
Trost, 49 a.
Wal^ich, Walfisch. — «Da ordenet Ttott
einen grossen Wal$ich, der verschlucket in
bald» Geiler, Ev. mit Ussl., 4S
Waltenwnchs, Eltewachs, masc. — «Do
der Patriarch Jacub rang mit dem Kngel, do
gab der im einen Griff in die Hüff, also das im
der Waltenwadu oder die Spanader schwelck
jward, das er darnach sin Lebtag hanek».
, Geiler. Prcii. u L.. h h. — Im (Jrab hat Ciiristus
seinen «Leichnam geschickt gemaoht and alle
yerrnokung der olieder. der Oleieh, Odern
und Waidenwasen, die verruckt seind gesin
von der Geisselong . . die hat er widemmb
... in einander geriehtat». Id., Poit, S, 9 K —
«Wenn man die Adern kocht 10 Ist es Elte-
waclts*. Id., Ev. mit UssL, 161 *. — « Die
nervi oder «eolfwodk«». Bninsdiw., Chir., Ai b.
— «Wer das rerknitschet glid vol icaltwaehs,
als der fusz oder hant . . .» Ibid., .HH a. Etc.
An mehrern Stellen hat Brnnschwig TTtUirocftt,
22 ". Ö7 84 0; dies ist wohl Druckfehler.
WaltenwacJis ist das altd. Waltotcahso, das
in alten Glossarien für nervus irtbraucht wird;
Graf. Sprachschatz, 1. 6"<v». Nach den (Jeiler-
schen Stellen scheint das Wort eher die Sehnen
oder Fleohsen zu bedeuten, dia die alte Medisin
mit dem verwechselte, was man heute Nerven
nennt iJasypudiuä sagt: «Nervus, ein Spann-
ader, Sennader, Fiachsader». Ahnlich Göll,
llö. Beide kennen Waltemcachs nicht mehr,
das schon in der Gcmma Gemm. fehlt. Grimm,
Wort., 1, 2f)8, hält Altwacks. ilas Geilersche
lUtewaeke^ für die richtigere Form. Was Geiler
Ro nennt heissen wir heute Horwachtf. — Weilt-
wiih.'i, .Schmiil. 515
Waitzen, sich umdrehen, sich umwälzen.
— «So lang des Hensohen Hirn nnd Oemnt
stot uff den Pingen die nicht ston bleiben, so
lang bistu nit frei, es ist Lu«t, Glust, Ker, uff
den Dingen Stil ston die nit mSgen bleiben,
es waltzet als uiulcr den Füssen». Geiler. Brüs.,
I, ö9 «j 7 Schwerter, F, 4 «. S, die Stelle bei
dem wort KerUeh.
Walwartz, symphytnm officinale. Kirschl.,
1, öel. — «Consolida major, Walwurtz». Gersd.,
89 «.
Wames. S, Warntest
Wambe, Wamme, fem., engl, womb, Bauch,
- 418 -
Matterleib. Noch heute bei ans: Wambum.
Scherz, 19.H2. — «Vcntriculus.TT'amm^r«». (iersil.,
«. — «Da» gesmidst au. d«)u visch ist der
BeWantz, . . . dsrnfteh die wamiiwN oder der
buch» I'runschw., Pest., iO^.
Wambesch, Wammeeoh, Wwiiiiuuit, alt£r.
munbai»; niittellat. «am&mtHm; vom ahd.
toamba, Bauch. Wamins, Kleidungsstück; wa-
rom auch Schimpfwort? Seherz, li^. — «Ein
wmbeteh», dem Joh. t. 8. Amarin gestohlen,
13'WK — Es soll «nienitin dchoinen rog noch
wambtsch kiirtzer tragen daone eia viexteii
efnre ein obewendif der kniesehiben», aus-
genommen Icirn Reiten. 14 Jh. Alte Ordn.,
B. 21. — « Wambesdic und alte rocke bletzcrn
in Ebaa kam us von kunig Rudolfe von Habs-
burg». Kön.| 90i). — «Nuwes dftch zft hossen,
wammesch und sockeu». 1453. — «Ein sydin
wammast», 1499. Inventar des Ludw. v. Odr.
— «Es i!?t nit gTiag das der Knecht alle Kleider
bringt, Ht).-.en. Wammesch etc.» üeiler, Emeis,
69 — «Kr tliut das Wammeat am Hals uff».
Id., Ev. mit Ussl.. 91 •"». - «Das ist wider die
Lumpenreuter die jefcz in Krieg rileu in zer-
howenen Böcken and Wammeaten ; dorumb das
man den Harnisch und die wissen Hembder
dadurch sehen mög; das ist ein Affenspil und
ist Narrenwerck». Id., Post., 4, 14«; Ev. mit
UssL, I7ä a. -> Bei der Geburt eines Kindes
«ist Angst and Not ee man das rot dammasten
Wanimest under die Stegen vergrab, in dem
wir aliesammen harkommen». Id., Post., i, 4 «.
— «Wir bringen allesamen ein rot WanmetA
uff Erden (pellcm secundinam), das muss dar-
nach der Man under die Stegen vergraben».
Id., Br9s., 1, 109 b. — Das rotbe Wams, von
dem hier die Rede ist, ist die Xacht,'eburt ;
die Stelle ist wichtig wegen des abergläubischen
Oebranohs, dessen sie erwiUint; die blutige
Hülle des Fötus wurde unter der Treppe be-
graben, sonst, meinte mau, sei Unglück zu
befürchten. — «Jetz wil das wames hon den
ritten». Muruer, Luth. Narr., 6. — «Ein toamesz
im ermel». Brunschw., Chir., 09 «. — Wenn
sie es.scn, so «thun sie die maiu$eh nff and
die -,nirtel». Pauli, lt>7.
Wan, vanus. Scherz, 1934. 1. Leer. — «We-
lieh dinge enphahen sol, da.s m&s itel, Udig
tin<l wan sin>. Tauler, 229 (40). — «Leer und
wan vüu aller Erberkcit und rechter Wisheit».
Geiler, Post., 3. 4;) a. — «Der warn und lere
namen, toan und 1er an kunst». Zell, G, 3 «.
2. Eitel. — «Warumb hastu lieb dise wüsten,
loatMH, schnöden lün;:?. (leiler, Bilg., 51 b. —
«* . < iloyses, uff den ir Hoffnung und gross
Vertrawen habent, aber ein wtme vergebne
II(itTiiung>. Id., Post., 2, 4(1 — «Lug dag du
nit habst ein roriu leren wanm Stab . . .» Id.,
Rilg., in! Etc.
Wundolbur. 1. Mangelhaft, fehlerhaft, etwas
das man gegen einen wandeln oder kehren
kann? Sehers, 1907. — «bt ihc des taandei-
Jiiirr, — Des du ie 1)C>,'ieiiye oder begast . . .»
Gottü'. V. Str., 1, lös. — Die Juden folgten
dem Herrn naeb «ob er fit BpreelieB . . . irolte,
da7. wandelber were nnd wider die i*. Eis.
Pred., 3, ^3.
2. Dem Wandel «osgeieUt» veriliiderlieh« —
«Die nnstetikeit diucr zit und dines wandd-
bereu lebendes». Taulcr, 264 (46).
W«iidscbeUi& so wahnsinnig das» man mit
dem lEopf an ehe Wand stösst. — «So man
mit triUtlicher schrifft an sie kumpt . . ., so
wissen sie minder dann ein kind, reden und
handien so nngesehiekt, das nieman sweifHen
ma^, sie seien unsinnig and toandseheüig*.
Batzer, Weiss., b, 8 <*.—-«... ob schon ye-
mandt so rosendt (rasend) and wmUtdkmf
Avero . . .» Id., Treger, A, 2 ^. I'n Butzer
das Wort in zwei verschiedeuen Schriften
gebraneht. so ist nieht «aannehment dass es
Druckfehler für wanscheUig ist.
Waueu. leeren. — «Danvon enwürt unser
minne nüt gewxnt noch ennimmet nfit abe».
Tauler, 323 (66).
Wanheit, vanitas, Eitelkeit. — < Watiheü
der Üppikeit^ vanitas vanitatum». Qeiler, Brös.,
1, 104 D. — 'Thi hast gehasset alle die da
behalten die Wunhett oder Üppigkeit umsan&t.
das ist alleFröid diserWelt». Ps. 31, 7. Geiler,
Selenp-, löüi>. Etc. — «Eitel ere oder ««i'
heit: Zell, G, 3
WMk, niasc. das Wanken. Seherz, 19381
— «. . . Die dich da minnent ane wank . . .*
Güttfr. V. Str., 2, 110. Etc. — «Die gestont
wol . . . uf gotte . . . sunder wang». Tauler,
74 (lö). — Die Natur macht ihre Gleschöpfe
so «das sie on allen loandk — sieh broohes
müssen spls und tranck» (ununterbrochetiV
Brant, Thesm,. a, 2 — Geuoha «die sich
mit Strohalm lassen binden, — > and ddrfflui
sich ein wanck nit keren». Murner, Gcnchn.,
h, 3«. — «. . . on allen toanck glauben».
Bataer, Weiss., e, 1 b.
Wunkol, unbeständig. — «So sichstu wem
das toankel glück — glorl und ehr hat zuge-
schiokt». Mamer, Yirg., n, 4 K
Wankelbar nubc i in lig. — «Unser gmut
ist licht und warukdbar ...» Brant, Nsch., 7.
Wankelrede, Widersprach. — «Von vier
wandMreden des Lathers». MarBer, Kdn. v.
Engl., 897.
WMkeblijn, wankelmfithig. — «Wir sint
. . . unstete, wattkelsam» . Tauler, 147 (27).
Wannonkrämer, Krämer der seine Waare
in einer Wanne, einem Kurb hcrutntrigt;
colpnrteur. — «Wa Lüt bei einan ifr hton. so
sein die Wanncnkremer allwegcn aucii «la».
Geiler, Brös., 1, 104 b.
Wanst, Eingeweide. Scherz, 1Ü3Ü, Omentum,
nach Twingers Vocabnlar. — l)ic drei elemosi-
narii des Münsters erhalten jeder «unamwoMSl
de carnibus ovinis». Liber co^ninae.
Wantsal, Wahn. — Einen en Sfinde ver-
führen «mit valschem rat oder mit unmImiI
und mit bösen bilde*. £ls. Pred., 9, 6.
Wttrioee, Wahriostgkett, ünaehtsamkeft —
Verbrennt ein Ilaus, das einer seiner Frau
verwidmet hat, «oue des watiose der den
widern hett, das ist man nit schnldig uffsn-
richtcn». 1322. ürk., 2, 113.
Warmeleeht, leicht warm. — Gewisse Ptta-
ster sollen sieht kalt aafgelcgt weidlen, «saader
allseit warmelti ht*. Gersd., CG b.
Wareamkeit, Achtsamkeit, Aufmerksamkeit.
— «Nun möelitest dü meinen da . . . atfindeet
418 -
a1» starck als ein Mauer und dürfest solioher
Warsni'ikett noch Sorg nit racr zu dir selber».
(Jeiler. Has im Pf., A, 6
Warte, Wache. — «Die auff der manron
liielton warf, — het all der lehlaff umbgebeu
h«rt». MuiijLi, Virtr., E, 2*».
Wartolf, Art FiMlireiiae. Die Fisoher
lollen «debeine bnitlielie sft Talle vefetellen,
es sige mit wartölfm oder nll rflten». 1449.
Alte Ordn., B. 1.
Waien, Baaen. Scherz. I9B0i — «WaMfi,
cespes*. Herrad, 188. — Der von Blumen «baz
gemalte wom». Gott£r. v. Str^ I, 235. Etc. —
«Bi dem «mai», hinll^r Peldnaine, 18 Jh.
It. f — . !>rr 7?rn?)r;r/7.srn » , wo die Batiern
Weiirenneu lüeitcn. Duntzenheim, 1320; Sufel-
weyersheim, 1860. — «Von discn Wassern der
grün irasf-n . . . fiicht blibt». Geiler. Bilff,,
27 *\ — «Es ist ein Sprichwort, wer beschaf
den Hasen, der beaehnf Im tiieh den fPlofMi*.
Id., Emei^, l?v h. — «. . . gemacht ans toasen
ein altar>. Muruer, Virg., H, 7 — Der «nulT
grSnem wasen bei im saBz>. Ibid., P, 1 a. Etc.
Wiivfiit, mit Rasen bewachsen. — €Der
waseiitc weg». Itteahcim, 1340.
Wa»aerecht,wi8aeriff,fBneht. — «Sohnecken
. . . uf den icassfreehten wegeo gefbndeil».
Brunschw., Disi., 114 ^.
Wassergang, WasserleitanK', Bach, Kanal.
— «Bi dem woMergange*. Fürdenheim, Wil-
irothcim, 13 Jh.; Landersheim, 1327. — «Der
icusserrfanggraben» . Fürdcnlioiin. 1412. — «Er
hat die Itieasenden -n asser zu einer wüste ge>
macht, and die wmmgeng zu durstigen Stetten»
(P6. 106, 85, ezitiis aqnaram). Naohtig., Psalter,
m
Wisserlseli« snin Wasser gehörig. — «bdi-
!«rhe, wäsiierische und lafftiselie gesehSpft».
Butser, Das» Niem., a, 3 «.
Waaserlflm. fenehter, dnnitiger Ort. Xown,
Feuchtigkeit, Dunst. — «In deni tcassetiiSme*.
fessenheim, 1272; Innenheim, 14 Jh.
WamenteltB, Baehstelse. — «NIt blits ans,
iarrh n;:\ngerlei Diner vun r^.v.^ nif das ander
liaptcn, als ein Atzel oder H u.^.^rr.-.;f/t«». Geiler, '.
Pred. u. L., 146 — «. . . I nd ght dir das 1
Maul als einer Wassersteltzm der Arss». Td , ;
Brös., 1, 53 b. Etc. — Kinem Schwätzer «gieng <
das mal uff und zu wie eieer VHUtenUUttn
der arsch». Pauli, 161. I
Dieses Wort, das Göll noch hat, 367, ist :
seitdem aus unsrcr Mnndart versehwunden,
hat sied r^f rr in der aUemaniUsehett erhalten: '
Hebel, 2, 2",^.
Wat, gen. Wäte, fem , Gewat, ncutr., Kleid, -
Stoff. Scherz. 19Vi. — «Kleinode, siden, edel J
«Ol*. Gottfr. V. Str., 1, 3S. — Was mnn hat
«an spisc und an edeler tcäU». Ibid., 1, 11. — !
Kdnig Bndolph sass «uf dem kunigst&le in t
kaniglieher wete*. Clos., 66. — «Die böume i
stant in ridier uat'. .Mtswort, 20. — <. . . ein 1
engelseher leol». Conr. v. Dankr., v. 367. — e
Die Jaden sollen Ihnen verplKndete *aUerge- 1
toete* (Altargcwand) umsonst /iirüikireln ii.
IBft». KöB., Beil., 982. — «. . . daz bette und , t
al die hettewat» (Bettxeng). Oottfr. v. Str.. 1, | f
- Als Todfall .Jas hc^^ii} folrrwait (Feder-
bett), vierzöpfig». Kembs, 13»3. Buickh., 146. l <
' — «iyntwtt'oi», Leinwand. 1484. Tucherzunff.
96. — «Seid ir dorumb ussgaufrcn das ir liaud
wellen sehen einen Menschen der do mit
weichem Wat oder mit weichen Kleidern be-
kleidet ist?> Matth. 11, 8. Geiler, Post., 1, h h,
— «Meilensrh wadt». Mumer, Genehm., m, 3 b.
— Fftr Gred Müllerin hat ein Geistlicher ge-
kanft «fSr drl koller rotes wai», nnd ein
Rathsherr «ein griene icat». Id., Miile, F, 2 ".
— Die von Ninive «leitent nider kostlich wut,
— ir leder einen saek andat». Id., Bad., C,
2". — «Pie priestcrschafft euch uszhin kert
— in irem priesterlichen toad». Id., Genehm.,
e, 4 *. — Laoeoons «kdstlieh priesterliehe wt*.
Id., Virg., E, 1 b. _ «Alle kleidnng und watU
der messen». Id., Mesa, C, 2 b. — «Gewapnet
mit der . . . leat des lieehts». Blindenf., A, 8 K
Watlonbe, Laube wu Kleider vcrkanft
werden. Scherz, 1962. — «Die xcatloube» tu
Rappoltaweilcr, 1302. Als. dipl., 2, 18; zq
Schleftstndt, 1314. Reg. AA, 883. — «Ein hns
daz etweuue die tcailoube waz». Mülhausen,
1377. Cart. de Mulh., 300.
Watsack, Klridf^rsack, Beiscsark Scherz,
1Ö53. — Die »Stra.s^burirer «irs&htont inline
(dem Bischof) sine lodt r / > . iL'6l. L rk., 1.
366. — «Ein u-otsag*^ dem Ji>h. v. S. Amarin
gcranbt, 1300. — Kommt der Prob!'i von Ölcn-
berg zu einem Ding, so soll er «mit ime bringen
einen kneht, der sincn toatsack fürt». S. Lukart,
Hohenrodern. 1864. Weisth., 4. 25. 119. —
«. . . Wie man allen Blunder in einen Wat-
sack stosst wuun man geen Baden faren will».
Geiler, Br6s., 1, 26 b. — «Wenn wir solient
zum baden furen, so ist Angst «nd Not. eb
wir ans fforüstent, do müssen wir einen Mantel
haben, do ein wandetroek, do «in WcUaek
oder Wetscber.. Id.. Post., I, 18«.
Göll, 264 : «Mantics, Watsaek»,
Watsebar, von seharen, theilen, Avstheilnni?
von Kleidern. Scherz, 195.3. — «Vestitnrii rirni
vulgaritcr dicitur wattchar*, an die Canonici
von S. Thomas vertheilt. 1258. Spiter in Geld
verwandelt: «6 soh. wotschar nunonpati», am
Martinstng vom Schaffner jedem Canonicus
bezahlt. 14 Jh. Hist de S Th.. 109. — An
irewissen Tttixen wurde auch im Münstcrkapitol
Geld als * Waladuir » auKg^et heilt. Lib. coq.
Watte, Art Zugnetz. Scher/.. 1954. Sehmol-
1er, 2. 104ft: die Wat. Es gab deren ver-
schiedene Arten. — Die Irischer sollen nicht
«mit steintcatten oder mit brutwattcn faren
von Ostern untze uszoronder pfin^estwuchen».
14 Jh. Alte Ordn.. 11. 13. — *SchaftwaiUn,
Uruttmtten: 14?5. Ibid., B. 1. — *Rinufatteit»,
Eschau. 1341. Hanauer, Constit., 206.
Watten, waten. — «Do fing mirs an zu
hertzeu gon, — und lernt in mincr armut
schwimmen, — do ich so gantz kuot watten
nimmen». Mumer. Sebelm., k, 1 _ Ein Ver-
liebter <>-o sclnlli^' wärt, — das er nüni
schwimpt noch tcattet fürt». Id., Gcuchm., m,
1 n ; Lnth. Narr, 86. Etc.
N\'att<^r, Fischer mit Zugnot/.cn. — «Alle
ufoUer solient an 8. Arbogaste» obcnt harheiu
faren». 14 Jh. Alto Ordn., B. 18.
AVe, gen. Wfiwcs. Woli. MorsM in M-ard
«also starg, alse hcttc er nie tcems noch
- 414 -
lidendes befunden». Xio. v. Laofen. Gottesfr.,
187. Etc. — c. . . Also das ttt nnts an iren
(!nt nie ]:oins ^russen icejoe$ not]k lidendM me
befuudcnt». Nie. v. Bas., ms.
Wecholt«r. « Weckolter.
Weck, masc , Keil. — Geiler, Baam der
SeL, 21*>; Süml. des M., 5 i>. S. die Steilen
bei den Worten Keidel und Sptidd.
SVfickeii. Laib Brotl, Art Semmel. — Jedem
Froner sull iii&n geben «uineu wecken, der abo
lan^' si, das ern muge setzen nffe sinen fus/.,
und obhalb sincm knie müge an selbem abe-
sniden ein morgenbrot». Nothalden, 15 Jh.
Weisth.. 1, 6«3. — Ähnlich, Oberherghcim,
1429; Wihr, 1480. Ibid., 4, 130. 310. — «Ein
Schilling umb karridtwäsken». Conr. v. Dankr.,
V. 428. I'cr Herausgeber sagt, 115: «wnlil
eine Art Backwerk» ; es waren IVed^ Laibe
Brods. die auf den cBrotlcarrichen» liinter dem
Münster verkauft wurden. — «Du bringest
ettwann ein Wecken von llageuow oder von
ScUetBtodt, nnd ist als hart das in nienandts
geessen mag, so zerreibest du in auf einem
Kibeifiittt so machet man ein Mass darosa das
in eleino Kind essen». Geiler, Bro«., t, 8S
— ^Wecken und niutschiU n cscn». Murner.
Mess, B, 5 ^. — «£iu suppc oder brei, das
heisst das mettfvf». Id.. Ulensp., 9. >— Brei
von Weckbrot {gemacht, Lappcnbcrf: . 230:
«sollte wohl vxkbroi heissen, weiches Brod».
Es ist aber kein niederdeutsches Wort, es ist
das elsässische Wecken.
Weckerlich, wach, lebhaft. — Dem geistigen
Leben nfitsen oft mehr die «slnmmenden in«
k< ro, nanne vil tcedlwr<KAe sinneUohe übange».
Tanier, 332 (57).
Weckolder, W«cholter. Wachholder. S.
auch Beckolder. — «Da legt er (Elias) sich
schlaffen undcr ein WeckoUer ätuden». Geiler,
Brös., 2, 71 Etc. — tWechoUerspaneii . . .,
■^». Marner, Gayao, 471. 472. — «Juniperas,
WeekhoUerbmtm». Oersd., Mb. — Faarige
Pfeile «von wegkolterftolu oder kromatberen».
Machtig.. Psalter, 330.
Wedel, Vollmond. — «Jets so ist der Mon
nuw, jetz fol, jctz alt, ji t/. die erst Quart, jetz
die ander, jets ist es Wedel». Ueiler, Kv. mit
UssL, 188 b. — «Bs ist sein Wedd, sein Vol*
mon». Id.« Arb. hnm, 19 b. — Schmeller,
4, 23.
Wedel ? — > «Es ist im (dem Tod) alwegen
40ed«/ Bäum abzuhau wen, Ceuitd zu schiessen
oder zu mejen» Geiler, Arb. hum., 19 a.
Weder, als. — «Ein Fraw geet nit gern
mit einer andern Frawen die hübscher ist
weder sie», beiler, 7 Schwerter, F, 4 ^. Etc.
Weetag, körperlicher Schmerz. Krankheit
— «Sie sien jung, aber vol Kranckheit und
Weelagen*. Geiler, Bilg., 70 »j. — «On Snit» uen
und IV^age» sein selb» und der ^lut -r ist er
(Christas) in die Welt geboren». Id., Pansion,
H 1». Etc. — «Die weelagen der äugen, . . . der
oren». Brnnsehw., Medic, 180 b; Dist., 34
— «Die weetagen der helle habend mich amb»
geben >. Nachtig., Psalter, 40.
Weetnm. Krankheit. Leiden. — Ein Ster-
bender weiss von nichts «dann von Wetum
nnd Sohmertzen». Geiler, Arb. hnm , 193 <.
Weffern ? — Nimmt ein alter Mann keine
junge Fran, «so mag er vt^re» breit und wit»
— Blit frenden lebentange ut». J. Unraer.
Wegelange, Seite der Acker längs eines
Wegs. Scher? . 1'.'60. — Dem Pferd des Vogts
soll der Biinnwart «sniden an der tcegelange
ein halben schAch, und an den anwenden
anderhalbcn sch&ch». Gcmar, In Jh. Hananer.
Constit., 366. — <Uf die teegelange», iiauiig,
IM Jh. u. f.
Wegen, Wejen. Weigen. wehen. — Warten
«wo der wint her wi-gct*. Tauler, 3% (68). —
VcMallt ein Hubhof «von windt weiende . . .»
Sundhofen, 15 Jh. Weisth., 4. 1^8. - «Wen
> der wint vaste toeget», so wirft man den Anker
aus. Heinr. v. Offenb. — «S Antoniu.s sähe
lim Qeist etlich ston die da. Luft oder Wind
! ioiyetm in dftM Mal». Geiter, Emeis, 90 b.
; .l)er Wind ioeigt hin und her wo er wil».
Id., Post., .H, 86 «. — «Do stost stiff und lo»-
sest dich nit unAwefken: Ibid., 8. S4 •. — «Es
gond etlich toeigen mit den Armen als weiten
j sie fliegen». Id., Narr , Hi> b. Etc. — «Bits der
morgenivffl har weygt*. Brant., Nseb.. 91. —
.Nach deinem !.;efallen iccyai lin wind». !d .
.Heiligenleben, 196". — Labs Gott «die sonn
Ithnn seheinen nnd wind wegen». Id., Epigr.
' Oopic, 21fi - Ich glaube der Wind hat «ru
vast geici-gt*. Id , Freih. tafel, 311. Etc. —
\ «Der Schnee, das wetter and der regen ~-
I die wind nit lassen glücklich tueaen». Murncr,
Yirg., k, 6 — «... das in kein luffi an-
wege». Id., Gayac. 420. ~ Sie ttcriet mit den
hcnden hin und hör». Pauli, 2'^. — iWan der
wint vil und vast icegct . . .» liruuscliw ., l'Ci>U,
H a. — «Die blum ist abgefallen, dann der
geist gottes hat darein gewagt» (Jes. 40, 7).
— Wurm, Bai., g, 3 b. Etc.
Weger, besser, superl. Wegest. Scherz,
1959. — «Es were weger ein spittal denne ein
kloster». 1816. Spit. Arch — «Es wer ime tü
weger das er in ^^^mssem getren^-e . . . .stutide».
Taaler, 64 (13). Etc. — «Es were verre weger
das men solUehen weltlichen mensfhen got
iiiii -rebe». Nie v. Basel, 265. Etc. — «Es ist
weger ich lasse mich valion in gotz gcwalt
denne in minre vigende gewalt». K5n., 970.
Etc. — «Es ist mir weger ich valle in den
gewalt jre hende den daz ich viele in den
aom gottes». Oswald. ~ Man soll eiuMi^SUlt*
meister wählen «der der aller nätaesC tkller
wegest und aller beste sie». 13.^. K6n.. Beil.,
— «Welre der wegeste si, dem sol man
das banwartUm lihen». Ucim<$brunn. 14 Jh.
Weisth., 4, S)2. — Das Struli verkaufen «nf
ia^ nutzeste und ivegcttc». 1397. Hist. de
Thum , 396 — Man >oll «das beste und
wigcsCe ilozn thn». lbid..3U<. — «Das nützest,
best und wägest». Obermichelbach, 1457.
; Burckli., 172. Etc. «Wer aber ergcrt ein
j von iii!-en Kleinen , . ., dem wer weger das
ein Miilstein wurd gehcnckt an seinen Hals»,
i Geiler, Post., 2, 59«; 8, 10»; Sünd des M.,
1 22 a. Etc. — «Vi! weger ist. nut onderstan,
— dann mit schad . . . ablan». Brant, Nsch .
I IK. — «... vil loä^- ist gesehwigen — dann
l schwätzen • . .» Ibid., 28. — «Under der rasen
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redt mau vil, — so to^r getohwigeD wer».
Id., Epigr. Copie, 2217. — «Ergert aioh dein
aug . . . 8lich<; nnsz . . ., es ist tceger on tmg
... ins hiinclreicli ^aogcu, weder mit Holichem
in die ewige verdamDüs/.». Zell, m, 1 _
« Es ist in'itjt r und sicherer best allt'iiial
gedenckeu». Ibid.. b, i Kic. — «Wie vil
iceger ist menschlich gebott Übertritten durch
die ce. dann das götlich durch unkeuscheit».
Hohcnl., C, 1 1». — «Vil tceger Mcrs es wurdt
einer ein schaffhirt dann ein scelvenorger».
DiAl., B., 1 b. Etc.
Weffern, verbessern. — «Sie wgerm nit
jr ui)r<'c'ht und übel» jn vilmer nimpt es su».
Zell. y. 2 K Etc.
Wei^ernme, fem., Beeht, nn der Sdte eines
Aclvcrs die an einen Weg stösst, zu «räumen»,
Kurn daran tü schneiden. — Der Herr soll
f6r sein Pferd «haben die mgerüw»e halb an der
;;rerätcn, dri scli^ von dem gleiese». Döppig-
heim. 16 Jh. Weisth., ö, 481.
We^ening, Verbeuerang. Schmeller, 2, 870.
— <>!it etwas icägerung des nntregUchen regi»
nients ...» Zoll, .\, 4 ».
W«geae1i6ide , Wugeschoidung. Scheide-
weg, — •Wegesclieide, cotnpitum». Ilerr.ul, IHI.
— «rf die wegescheide»f an mehi cri n Orten.
14 Jh. — «Beschehe ein mort in dor »fv/c-
Hcheidunge des bann es ...» Hofen, M .Iii
Hanauer, Constit., 187. - Die Jünger «luadeui
ein K.scts Fülli gebunden usswendig vur der
Thür in der Wegscheide*. Geiler. Post., 1, 8
— «Wenn ein Bilger sieht die Krütz und die '
hültzenen Hend uff der Strass an den Weg- '
9^iiUm ston, die do /eigen welchen Weg er
ffon sei . . .» Id., Bilg., 116 Post., .S. 44 «;
Enit'is, 49 »' ; Narr., 22 ». — «Ein hant die an
dem wcMcheid stat, - die seigt ein weg . . .>
Brant, Nseh.. 94. ~ «... dort da ein weg-
scheid ist irewast». Murner, Virg., d, S b. _
Zwei giengen «Überfeld, sie kamen an ein
weffgekkä». Pauli, AI.
lh\s y p 11 d i u s ; « Wägscheide > , du s i p ti vvcr
Wag bcheiden, quadrivium». UüllföO: «Biviuin,
Weg:fchride, da swen Weg süsammenstossen».
« Wciri'wist. vi.iticuni» Tlorrad, 189.
W egfart, Heise. — «üold und silber nimm
damit — das du keinen gebresten nit ~
all ff (Kr wegfart mfistest hon». Hnmer, Virg.,
B, B «.
Wegfertiir. reisefertig, dann Reisender. —
«Der Fremd IdiVb nit auswendig meines TTnnses,
wenn mein Tur was offen den Wegjcrtiyen».
Geiler. Selpnp., 78 — «... so sein «rnadc
yAcT T'.i^rhof) jetz wegfertig wer . . » Hrant,
Bisch. Wilh , 258. — «Do sprach l Icuspigol
wie da-« er wegfertig Wer». Murner, Tlonsp.,
22. — Man erfuhr zu Sirassburg dass Trcger
»tcegfertig were». Capilo, Vorwarn , H. 4
Dasypudius: •Wägfei tx/. m-cinctus itinerc».
Wegfertigen, zur Heise fertig machen, die
Rechnung geben. — «Da sprach er zu dor
Wirtin, das sie in loe^ertige» wolt, dan er
müst wandern >. Murncr, Ulensp., 46.
Wegfertigkeit, Heise. — «Ich wil in
(den Wirth) in cuwcr tcegfertigkcit bezahlen»
^während eurer Heise). MurncM-, l lonsp.,
Wegsaui. das als Weg dieuca kann. —
«Was ander im (Neptun) von mecre was, —
gehorsamlieh erseigt sieh das, — dass es seim
wagen wegsam was». Murner, Virg., Q, 5 b.
Wegacheide. S. Wegesclieide,
Wegtritt, polygonnm avievlare. Kireehl., 9,
'iO. — «Proserpinata, Wi-(jdi\tt». Gersd.. 1».
«Wegwart, oder W eglng*. oder Wegweis».
Brunseh w., Dist., 19S b. ... Cioborinm Intybas.
Kirschl., 1. :W4.
Wehe, schön, xierlioh, gepatzt. — «I^e
langen Sehwantz die eie in dem Kat noher
ket^chen, als etlich PfafFon thnnd und Prelaten
und die ziehen Weiber». Geiler, Narr , 29 &. —
«Ein Einsidler «ahe wie die «Miketi Franwen
glorierten in den langen SchwiMif/.en un den
Menteln ; da henckt er ein Stuck von einer
alten Statzen an eein Roek». Ibid., 123 *. —
«. . . Wie vil sein der irrhen Fraiirn». Id.,
Evangelibuch, i iu i^. i>afür steht Ev. mit Lssl.,
142 «Wie vil sein der stoltzen Firauen».
Weihen. S. Wtben.
Weibiach, nach Art der Weiber, ironisch
anf Hünner angewandt, nnmftnnlieh, effemi-
natus (Slurner). — «Es ist ein ireihisch I'in^,
hadern, zanken». Geilor, Süud. des M., 42 «.
— I>anges Haar tragen ist eine Gewohnheit
«dir vidi dick brucht das jrihsch t^ezier».
Uraut, M tuet US. a, 7 — «Jetzt band die
tcibschen man -;eli rt — und schniierent sieh
mit afTeuschinaltz, — und dunt entblüssen iren
hals». Id , Nsch., 7. — «Die Gcuchniat, zu
st raff allen mannen*. ]fnrner,Geuchin.,
Titel. — «Ein mww mit schcntlich tcihsihm
berdcn». Ibid., 1'. 2 ^. — «Der wibschcn uit
sind si getüssen». Ibid., n, 1 b. — «Ir Huoht
so wibsch. unmcnlich was». Ibid., n, 2 a. —
«Ewr kleidcr seind su weibisch ^rit, — gleich
wie sie trägt der f^awen sohar». Id., Virg., f,
3 b. Etc.
Weibsbild, Weib. Heute nur noch bei uns
in verSehtliehem Sinn gebrancht. — «Kein
grössern zum man jniant spiirt. — dann so
ein wibsOHd zornig w iiri». Braut, Nach , ti;i.
— Kleidcr «als ein iceibsbild jotzund trcit».
Mnrufir. 4 Ketzer, G, 2 a. — «Die lieb ist
allein ursach dran — das tcibsbild geuch usz-
brüten kan». Id., Genehm., i, 4 * — «Duoh
war im das gar wol bekant — was doch ein
wibsbiM nndcrstand, — die vorab in der liebe
breni». Id., Virg., n, 5". Etc.
Weiche, oig. Weichheit, dann Mittel um
etwas zu erweichen. — Eine Geschwulst, die
«weder mit schmieren noch andern iccichmen
(fumenta) verändert worden ...» Mnrner,
(layac, 406
Weide, Weidwerk, jede Art Jagd auf Wild-
prel. Vögel, Fisclir Srlier/. 19ö't ^ «Der
sieche weidcnäre — Wolt ouch an muc weide».
Güttfr. V. Str., 1, 197. Elc — Von den Fische-
reien zu Ebersheim heisst es: «.so ist das rehte
gemeine weiVie von Racenhi}«en unze an twcrch-
tlich». 1890 Weisth., i. ; ». — Ein Fischer
kann einen knccht haben «der mit imc füre
uf die tccule*. 14 Jh. Alte Drdn., B. 1:1. —
«Man sol haben drige erbere manne, die do
die vogdwcidc sölleul lcheii>. 14 Jh. Ibid.
« Weidwerk mit vischouzcn, jagen, vogeln oder
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ander wiltprott sso vaohen». Hüningen, 15 Jh.
Burckh., 71.
Weidesack, Jagdeack. — «2 ellon /.willich
zfi eime leeidestKk». 1424. 8. Th(»m. Fabr.
«Weidesch», Potasche. 15 Jh. Kaofh.-Ordn.
— Man fälscht den Wein mit «Salpeter, schwe-
bel, doteiibeiu, wcuicsch, scuft" ...» Brant,
NMh., 97. — 'Weidesche, sinder genant».
Brnnschw., Kedic, 176 — «Cinerea* olavel-
lati, iceydeselien». Gerhd., ÖO ^,
«Weideschif Fiuheniachen. 16 Jh. Alte
ürdüM B. 12.
Weidling, Nachen. — S. Anrelia. als sie
krank gewunleii. <(la hat man hie gelegt in
ein W^nui and äff der Ealuu gefüri da sie
jete ligt». Geiler, Ev. mitUssl., 219 • SrTimid,
5'22. — I"*as Mecr^cliifT «hat cimMi ITf / 'u/i?,
damit die Sclüffieat umb das Scliift farcu und
dadurch selmflSBii wm dann dem Schilf Not
ist». Id., Schiff der Pon.. 52 h. Etc. — Brant,
Nach., 2. — < WedUng (sicj, die (Cäaar) mit
groMem gethön der rnder aehieket». Rfngm.,
Cfiear, 60 a.
Weidling, Jäger. Jagdliebhaber. — «Es
wwr ein edeUoan «ff einem aehloss, ein weit-
Ung ...» Pauli, 15.
Weidloch, After. Schmeller,2,856. — Man
soll <eiD lebendiges h&n b^ itmweübeh be-
rapflfen» ond auf eine Wunde seUen. Brnnsehw.,
Chir . 36
Weidnen, weiden, Bencoke, 8,655. — «Die
liirteii Israel, die da uaidnen sich selber, und
mein heerd will uil gewatämt vu . den iiiituit»
(Ezecli. 34, 2). BUndenf., D, 2 ». ~ Zell n. a.
haben weiden.
«Weidwunde, durch die die Eingeweide
verletzt werden». Gersd., Hl
Weien, wiehern, schreien. — «Er fieng an
weien. schreien, klagen». Mumer, 4 Ketzer,
C, 4 «.
Wejen. S. Wegen*
Weikbmeh, Entireihung, sacrilogium. -*
*WeiJü>ruch, in gemein hucrilogium ; Weihhruch
der Münch, I^iunncn und Pfaffen», (ieiler, Brüs.,
ft, 7 — «In der Kirchen Stelen ist ein Dieb-
stal und ein Wybruchf saerileginm, dnrsn».
Id.. Narr., IBI «. Etc.
Weil. S. TT«!.
Weinfiillig, zum Trunk geneigt. — Mnmer,
Kön. V. Engl., 915.
Weinttl, Säufer? — Es war einer «ein
tonnüi, er was nhvcgen vol». Pauli, 468.
Weislos. S. Wi.ielos.
Weissage. S W issage.
Weissen, Wait/.cn. — 1291 galt «ein vierieil
weissen 14 sch.». Glos , 134. Etc. — «Was sii
in die acker Ncvent, es sy weisse», rocken,
gcrsto. .» Hist. de S.Thora.. 898. — «Ich
sol (bin schuldig) 100 niiitte weissen* Eis.
Pred.42,8. — «31ult/crkorn. das ist das zwcitel
weissen, und das dirtcil rucken». Adelshoffen,
15 Jh. Hist. de S. Thum., 83:4. — •Weissen.
rocken, >,'crste . . > 1146. .\Ue Ordn , B 1.
Etc. — «Dem der do 100 Fiertel oder Hüffen
Weissen schuldig was . . .» Geiler, Post., 3,
n4 «. Etc. — «Frumcntum, tceyszen ...» « ir^is-
iestf klcyen». Gcrsd.. Ol«. 81b. — ^Weissen'
M». AdelphuH, Fic, 165 b. Fries, SS «. —
«Etlleh hier wirt von korn, etlich von weitn^
etlich von gersten gemseht». Fties, 46 b. —
«Die sprenwer vom guten «etiMeii genndent».
Zell, c, 2 b. Etc.
von Weitnüss, von Weitem. — »Die Zong
des Nachreder» schlisset heimlich und von
Weitnüss Pfeil, in Abwesen des dem er iibcl
redet». Geiler, Narr., 151 «, Etc.
Weitsflm'eifljäT. in der Weite licrumsrhwei-
feud, uubtat. — «Ein Mensch der wcUsvhiceipg
ist in seinen Gedencken . . ., je von einem /u
dem andern fallet, als ob er nit Vernunft bei
oder truncken wer . . .» Geiler. Selenp.. 1591».
— «Ein zerstreut, unfridsam . . nn>re^u^^ i:.'.
manigfaltig, weiUdiweifig Gemüt». Id., Pred.
a L.. 9:^ Irr. 8^f, U, 1 b.
Weitschweifigkeit, auruhiges Umher-
schweifen. — «Wiltu kommen rn Ptatipkeit
deines Geuuits, so mustu dein Hertz und die
Krefte deiner Selen an ihn licften und dein
Gemüt von aller Weitschweifigkeit abkeren».
Geiler, Selenp., 169 « ; H7 a ; n i b; 177 B5tc
M'eiwelnV — «Hut dich vor disem fulen
verlegenen Dorflötschen, der also gegen jeder*
man vmwdt; Oeiler, Bilg., 142 ^.
^\ eilK'ln, w&lsen. — «Wer wfirt uns danncn
welbeien den Stein von der Thär des Qmbs?»
Geiler, Post. 3 4^.
Weif, Weifeiin, junger Hund. Scherz, l»79.
— «Die kleinen tcelfelin, die kleinen hündelin».
Tuuler, 29 (G). — «Ein xcelff ein junger hunt».
Alts wert, 6.
Welle, Bündel. Scherz, 1980. 1. Reisig
biindel, zum verbrennen oder um Zaune zu
machen. — Den Spital «leite man obenan vol
wellen und stro», um ihn im Nothfall anro-
zünden. Kon., 818. Etc. — «2 sch. 2 j umb
7 hundert toellea zu hegende (hauen) ad refcc-
torium». 1423. S. Thom. Fahr — .7"/^ ^ch.
umb 2 hundert dorncwelkn tlom /.ime».
1424. Ibid. — «200 wellen*, um den Brägel /m
Achenheim zu umzäunen. 1429. Weisth., 5,487.
— «Zur wellen», strassb. Uausname, 1H66. —
«400rMH«f//o«.. 1482. Spital-Arch. — *WeUen*
ZU einem Feuer tragen. Wimph., Chrys., 9 b.
— «HoltK und «eeBm der rSser (Reiser) oder
gerten» Adclphus, Türk,, I), 6 b.
2. •StroweUcn: 1397. Eist, de S. Thom., 396.
— > «SOO teeüen stro». 1516. Stndt-Areh. — cich
wolt auch ein toelkn stro kaiifTen», nra eine
Hexe ZU verbrennen. Eries^ 16 K
Wellen, vollen, wir, sie weBeiU, menL
DurcliL'äiigi^'" bei Brant und Murncr.
Weltläuflg, dem Weltlauf angemessen. —
« Der sehelmenzunft nnzeigung alles wdthuffigen
mutwils . . .» Murner, Titel. — «B't///rM/i7
heisst maus, wer das kan, — mit list betricgen
tedermnn». Id., Nb., 54.
Wemmin, Wembin. — «Ein knrsat gefuttert
mit wemminett und küngelin», dem Joh v.
S. Amarin geraubt. l.HOO. — «Una peUis (Pelz),
in vul^'ari dicendo ein kunigoUno «ümMm
kursene*. lal^ Urk., 8, 208.
Wendel, Wanse. — «Er well wol scAlofMi.
so fürt man in ettwan in ein wüsf ell>^ndt
Bett, das louft vol Flohe, Lüss und Wendeln».
Qeiler, Bilg., 213 « ; 153 « ; Bta im PI, D, 2 «.
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- 417 -
Ktr. — «Es seind hnndsniDcken kommen und
teentkn». Nächtig., Psalter, 270.
Göll, 979: «Ciraex, WnntlaQB, WtiUeh.
«Wendelmerea, oeeannc». Herrad, 179.
ijcherz, 1983.
Wenden. Sehers, 19BS. 1. Abwenden. —
«Wanne ein für n8p:nt . . ., dag prnt laiifre
wende». 1487. Tiu lierzunft, 57. — <.Moteni wir
du mit tuspiit marckeii gewendet haben, wir
hpttpnt SU derfiir gegeben». Nie. v. Betel, Bek.
Taul., 42.
S. Abwendig maehen. — Ein Sobn welUe
reiaeo; sein Vater l>Ht ihn «/.u blibcndo. and
hette in gerne gewendet-. Märl., 8'^.
8. Fiteben mit ^WmdekÖ7i>en», Alte
Ordn., n. I Pic Fisi-lioi\ dio irendcu. wonloii
unterschieden von den tiarnoru. Scherz, 198H.
8. Gewende. — Der Fischer, der •viendet, der
M'l sin ;,'e\\ endo, wciine er dovon iri fcrt und
es gewendet, u&brcchen das dirteil des besten
fereweges das er vmdet, doeh sol ime keine
qiecke »chaiif-n». 14 Jh. Alte Ordn , B. V^.
Weadeiu»chimp_f, Spottname für solche die
rieh von dem Sehimpf oder Seherz abwenden.
— «I'iäf Mcti.'^chon die die Welt vcrsclnnalinit
tmd ein Missiall ab weitlichen Dingen hant,
die heisset man Wendemchimpf oder wider-
wortiti^e Menschen*. (Icilcr, Selonp,. 197 -
<lr 8oU nyman vatter heisscu auff erden, denn
einer ist ewer vatter. der in dem himel ist.
Wa pleibt nun hic irendetisehimpff, fj^liick-
ftchcicher, hadermet/., wie ich soll sagen,
geistlich?» Blindenf. B, H b. — GluokReheieher.
der das Glü 1: < lic»r1it. scheut? Hndcrmetz,
zänkisches VVeib, überhaupt Zänker (s. das
Wort). Der Zaeammenbang der Stelle ist nicht
ganz klar; mnrt sieht nur dass der Verfasser
die Namen auf die Geistlichen anwendet, bes.
auf die, die sieh patres nennen lassen.
Merkwürdig ist dio Art wie Scherz, r'S4,
diesen Ausdruck r.n erklären sucht Zuerst be-
merkt er, die alten Wenden seien mit Hnnden
verp:llclieri. nnd Wendehunde, wendische Hunde
genannt worden. Dies scheint er indessen nur
ans einer einaigen von Frisch, 2. 440. aufge-
führten Stelle 7.U srhiiessen; in v'wicr riirouik.
in der vun den im Jahr 10K5 von den VVendeu
in Norddoatsehland verübten Gräuoln ju^eredet
wird, hoisst es: «aber in Sasse dorstm de
schnöden Hunde de Wenden lucht kuna-ii».
Sehorx meint nun, Wendensehimpf soi abzo»
leiten «ex isto scilicct contcmtu Venctorum.
quasi Viiidilorum dedecus, abstractum pro con-
creto». Konnte man auch zugeben, obirlcich
es höchst nn wahrscheinlich ist, das von einem
einzelnen erbitterten Chronisten gebrauchte
Wort Huiido sei eine allgemein übliche Be-
zeichnung geworden, so hat doch Sehers eine
Hanptsaehe vergessen, nilmlieh dass im Mittel-
alter und noch zu rü-ilers Zeit. Schimpf nie
dedecus, sondern durchweg Lust, Spiel, Spass
bedentet Wenn man bei der ersten Hüfte
des Worts an die Wenden zu denken hätte,
»0 würde der Sinn sein: Spass der Wenden ^
wie wäre man aber daxn gekommen, Mensehen
die die Welt v r-rhmähen für einen Oegen-
fttand der Bclut>tiguug gerade der Wenden za
r halten, eines Volkes, das in iinsern Gegenden
i gewiss nur wenii? bekannt war ?
Der von Geiler {s. oben) ausgesprochene
Hedanke ist: die die Welt verachten sind den-
jenigen widerwärtig, die die Welt lieben, und
werden von ihnen Wendensehimpf genannt, aus
dem Grund, wie mir scheint, weil sie den
Schimpf, die Lnst der Welt von sich abwenden.
Vielleicht war *Wcitd den Schimpf, wehre ihn
von dir ab», eine in irgend einem asceliächcn
Verein geläufige Redensart gewesen, und von
den Weltlenten anftreLrrifTen und als Über-
name gebraucht worden. Ein ganz ilhnlich
gebildeter ensammengeeetxter Ansdmek Andot
sich gicielifalls bei (Jcüer, Narr., 12:5 '\ ^^ ^
er sagt, Leute die zu Gast geladen sind und
die innen vorgelegten Spetee^ versehmiheii,
«heissen Scheut dm (?fi,«f«. Frank. Sprich w.,
IHI b, hat eine ähnliche Form: «ein Tremcn-
achimpf». was er erklärt dnrch einen, der «gut
Freund, Weib und Mann, Meister und Junger,
bcgert zu verwirren», nämlich durch Schimpf,
Speas, Spott; anch 2, 4'.) b. Andre Zu-
sammensetzungen dieser Art bei Brant, Nsch.
— 1520 gab es einen strassb. Bürger : Joh.
Wendenschimpf, Seckler.
Wendig. Scherz. V.^SA. 1 Rückiränirig, ab-
bebtelll. — «. . . und wart ilic rciüe wcndig>.
Kön., 822. — Wird ein Stadtbote «mit einre
botschaft tcendig», <o soll er das erhaltene
Reisegeld zurückgeben. 144H. Alte Ordn., B. 17.
— Er «hat grosz Hisz und ernstlich gebcrd,
— domit das schiff nit tiwm% w^erd». Brant,
Nsch.. R7.
2. M'endig inaclien. von etwas abbrini;en.
— Christus sprach: <daz hat mich ufcndtg
gemaehet mine liebe mAter». Clot»., 118. —
«Wollen wir Christnm den Herren auch also
salben als in diüc drei Mären ^Marien) gesalbt
weiten han, so müssen wir uns die Ding ^.it
lassen wendig machen die dise heiligen FraM en
nit haben wendig gemacht.» Geiler, 3 Uar., ö b.
ein Wenele. ein wenig, — «Do hiesient sie
die ein leenele abwichen von dem Bot». QeUcr,
Post.. 3, HO ».
Wenken, Winken. 1. Wanken, abweiehou.
— «Du singst vor q-ntt. daran gedenck, — mit
iliner stimm nit tranck nocli wenck*. Murnor,
Nb., SO. — «Ein liiirner musz vil dächtausis
han, — das er nit winck und imnck darvun».
Id., 4 Ketzer, B, 3 ». — «Ich het mich sunst
on alles wetteken, — Von stunden an selbe«
thun ertreneken». J. Murner, c, 3 b.
2. Abwenden — «Sie betten worlich vil
bedenckcn — w.e sie mich dorvnn mächten
weHcien>. Murner, 4 Ketzer. L. 7 »». — «Kncas
«eettckt sich nit darab». Id., Virg., L, 7 b; Lulh.
Narr, 119. — «. . . das er von got sich loindtet
nim>. id , Bad., B* ö
8. Wenden. — «Brauch alles das da kenst
enlencken, — und mo du will thn dieh hin
wencken». Mnrner, Virg.. r, 6
Wep, Gewebe. — «Der Weber wenn er
webet, so nicht man nichts v^n dem Wcpp
das er macht». Geiler. Geistl. Spinn., P. 1 b.
— «Ein Setdenwnrm ligt den Winter in eim
Wepliii. er spinnt ein ^Vrp mnh sieh». Id ,
£v. mit Ussl., 19 K — «Alles das sie herlür-
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w 416 -
briogeat da» ^nt Wurmncster and Sj^tmtoeppen,
Unllot und Wust». Id., Bilg., 191 Emois,
Bros , 1, 39 '«. Elc.
Wer, wurandus, Bürge. Schorz, 1988. —
«Wir (die Verkäufer) sulnt auch ain und sinrc
erben wer sin dis götes wider mcncK^licIien>.
1275. Str. Bez.-Arcb. — «. . . und suJnt diz
buscs wem sin . . .» 1S8]. Ibid. — «Oes bin
icli geziig und wer*. AUswert. fi.
Werbe, Damm liiuga einen Utuiä um vor
Überschwemmung zu schützen. Scherz, iihiO.
— «Die grosse und die kleine werbe*. Mun-
doisheim, 1241) n. f. — «An der werben», au
vifloii Orten, IH Jh. u. f.
Werbe, mnl. Scherz, 1990. — Aberwerbe,
Anderwerbe, znm zweiten mal. — «Were es
dM man die magesotschnlen aberwerbe rittortc
. . .> 1396. Uut, de iS. Thom., H94. — «. . .
das ir denne in ^tte ein andervmite gebom
men.schc werdent». Nie. v. Basel, Bck. Taul ,
2(K — «Ist das yemans eine almende aber-
kobert ist» ... wer die emderteerbe begriffet . . .
bessert "J^/sß». 1421. Almcmibiuli. Iier
Abt von £bersbein)münsier «hat drie werbe in
dem jare ban» (Weinbann) Weietli., 1,
670. — «Das du tuscnd teerbc bichteit>. Tauler,
242 (42). — «. . . iiül allciud siibenlzig werbe
sähen werbe . . .» Ibid., l(Kt (^). — «Woi drie
trerfic als vil lütes . . .> Glos., -18. »Drr von
Franciurt vier werbe also vil was al&o der
vicndc». Kön , 85t. Etc. — Die Äbtissin von
Escluiu soll «drigc werbe in dem Jare iliiig
haben» zu Achenheim. 1423. Wcisili., ö, 4iki.
Etc.
Werbür^c, Dürj^c, tnutologisch geformtes
Wort. .Scher/., UJüy. - «... so haut wir zft
rehten Werburgen gegeben Ifiehei» ctt . — «Wir
die verkouffer utul irerf firgen . . .» 1861. Reg.
A, 218. — «Ich liiibe KUin und Claus m wer-
bürgen geben*. 136&. Beg. B, US. £tO.
Werd. S. Wert.
Werehaft. zur Wehr, zur Vcrtheidigung
geeignet. Scherz, 19S7. - Die .Städte waren
klein «und nUt werehaft mit graben, tiirnen . . .»
Kön., 875.
Weren. Scherz, 1989. 1. Verbürg» ii. —
Wir «suhlt diz huses wem sin, alse mau ze
Strasburg eigen und erbi wem sol». 1281. Str.
Bcz.-Arch.
2. ilii gcu., bezahlt machen, befriedigen. —
Ein Verkäufer erkiftrt, dass er •geteert» ist
der Verkaufsumme. 1281. Sladlb., f>* 66 —
De» Ueldes «sin wir gar gewert». I28H, Str.
Be».-Areh. — «Was ir dem vatter in minem
namcn bittent. dos ^\ crdi nt gewert* V.U. I^rod.,
1, 237. — «Wer hüiu ulao bittet, der wirt one
zwifel gewert». Ibid.. 1, 241.
Werhaftig, Wirliiifti:^ . wührhaft, dauer-
haft. ~ «Es ist kttii aeiUaJitge Frucht, sie
bleibt nit . , ., sie l'ulet glich von Stund an>.
<i(Mler, Arb. hum , 56 «. — «PfaM euHcisch ge-
braten ist vast wirhaflig, und Avirt desshalben
gtlobt und verwundert von Sani Augustin>
id.. I'rcd u. L., S6 ». — cObschon ein solichcr
Motisch ettwen Kriiid hat ... in weltlichen
Dingen, so ist sie doch nit bleiblichen noch
wirhajtig». id., Scienp., 229 ».
Werken. S. Wirken.
Werl ich. 1. Tapfer, streitbar. — «Herr
gott, behnt uns vor gabelstieb! — Jctz mnsi
ich werlich weren mich». Murner. Nb.. 17. —
«Ir waren ob sechs tausent wörUdter mann».
Adclphus, Tftrlc, G, 8 — « Werlithe innwoner
und stritbare mann». Id., Rhodis, B. 1
2. Wehrhaft, gut befestigt. — «Nun war
Tribonantes gar nahe die weerlichste (firmis>
siraa) stat derselben gegne» (Enghimr. Ringm.,
Cäsar, H71j. — Ein Fürst behauptet er habe
«das wörlicJist schlosz>. Paiiii, 2H9.
Wcrachaft. Scherz, 19H9. 1. Bürgschaft. -
Der Verkäufer eines Guts verpflichtet sich
dem Käufer «zft rehter werschefte», dass er
das Gut nicht mehr beanspruchen will. 1270.
Stadt-Arch. — «Ich verbinde loieh and nine
erben daz zh wo reu de und wendiaß x& tra^
gende». 1368. IU3g. B, 3».
9. BewÜrung, Vollendung, Garantie, bet.
(lass etwas in gutem Zustand ist. — Die Mei-
sterin soll untersuchen, ob der Aussätsigen
Hausrath ««wrsdka/K habe, . . . und welle itfieke
nit wersclwft hcttout», soll sie wegnehmen.
Gull. Ordn., 169. — «£s ist noch uit genog,
es ist kein wendtaft: Geiler, Has im Pf., G,
6 •'. — «Vff wolfeil gSn gat jederman, — und
ist doch gantz kein werschaffl dran». Brant,
Nsch., 50.
Wori«chaft, adj., bewährt, dauerhaft, gültig.
Vergl. Werluiftig, — Die Bescher der Gold-
sehmiede prafen ob deren Arbeit * wer schafft
sy . . .; was nit werscJiafft ist, sollen >ic nit
veil haben». 1482. Goldschm.-Zuntt, 7.ö. —
«Der macht nit wersehafft vM dem nierckt, —
wer nit uff kunfftit: l.Iünnng mcrckt». Brant,
Nscli.. 113. — «Gut iccrschaß geld, nit wort,
liorbring, — wiltu hau werltaft brieff Und ding».
Id., Epigr. Zarnckc, XXXVII.
SVert, Werd. masc, Wörth, Insel. Scherz,
199^*. — «Als er uz dem werde kwaui, — Sin
schiffelin er iesa nam». Oottfr. v. Str., 1, iM.
— «Ein A\ilder hegcchtcr toert vol honten
und wiliilnimc, darhar er dati ouch lioisMi
der grüne wert». Nie. v. Laufen, ms. — «Unum
mediamen, vulgariter ein werde*. Eekbolshetm,
1380. 'An dem HTTiVe». häufiger Feldname,
13 Jh. a. f. — «Der wert* zu Strassb^ 1844.
— «Der M^wert* von S. Thomae, 1828. ~
«Die . . . finden Ertreich, als in>ulas, Land,
Werd in dem Heerj das ist des der es be-
houptet». Geiler, Narr., 57 e.
Werwort, Wehrwart. Wort zur Abwehr,
Entschuldigung. — i>u «hast kein trörwvrt
gegen got». Brant, Nsch., 6. — «FnUceit er-
dencKt ein wurwort bald». Ibid., 93. - «F.r
fm<lt all/.it ... — ein wunrori das sin gUmpä'
errett Ibid.. 74.
Wesclibank, Bank in d« r \V;isrlikiirli.-. —
«Zwen wesdtbank». 1499. Inventar des Ludw.
V. Odralzh.
Wesche, Wascliplut/ ~ «Ein weschr am
Uintsütergrabea«. 1427. Aiinendb, -- «Au der
wesdtm*. Tränheiiii. 1341. Mölsheim. 14 Jh —
«. . . Als wir hie haben iu unseni Weschen
*ler Brnscli an mcngeu Ort Staftieu J«i man
hinabgot, als bei der nuwen Brucken, dozu
bei der Scliinl brücken und sant Claus und
andern Orleu lue, uff das wcuu mau au cim
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- 419 -
Ort weschot, das man denn ourh mlSf; an eim
andcrti Ort M'escheii und eins dus ander nit
irren, als denn eins do weschct, das ander
dort.. Geiler, Font., 2, 26 « ; 9, 8H b.
Weseke, WMohe. — Eine Frau hat einmal
<t iu ;;rosse wcMh ^Idn assgewesehett». PmU,
105.
Wesclieii, wuehen. — <8o idbb dieh heisit
ilio '■cliu/.clen ircscheti, so >prichestu, es brichit
mir die bendc». Bihtcb , 69. — Die Aussätr.i-
gen sollen am OrBndonnentair in der Kapelle
sich <U>.<^on ire hendc und füssc iceadten. als
daü vun alter herkomen ist*. Uutl. Ordo.,
— Bonifes I «satte nf, des menne nnd nfit
frowcii soltent tcesilu'tr ultoriliuhor . .»
Run., 522. Etc. — tjjio dischlaciicn und haiii-
quehelen ices<^en*. 1400. Tnehentanft, 26 —
Der Vogt «des miirfreno so er ufstaht. so soll
er seine händ uitadien- . Grendclbruch, 15 Jh.
Weisth . 5, 415. — «... so weichen wir die
Stuben nlle». Conr. v. DaiilNf.. v. H(>3. Etc —
Chriüluti «woltc uns weHlun von unsern Sün-
den*. Hngo V. Ehenh. «Fe^cn, Sehüsslen
treschen». Heiler, Irr. Srliaf, C, 2 — «Die
Mü:>tin (ÜHieHcJten». Id., l>icieck. Spiegel, Aa,
'6 b. Etc. ~ «Wann du begerst Ufe»iehen diu
fusz, — ker dich das man os nit sehen musK».
Brant, Facetus, A, 7 b. — «... das man im
wtsdten niiest das hcmbd*. Id., Nsch., 74. —
«David Uess wichen Bersabe». ibid., 16 (er
Hess sie sich wesohen). Eto. — «St bedt, si
iief.cJu, si 7,wa!,'t im«. Murner, Geuchni., k, l
Etc. — Beinah auf jeder äeite der Bedenfahrt.
— «Dan Sprech der wie. das vrer nit not, —
ieh tmcidW mich mit andcrni kat> ^^ . Nb., 8.
— clFsMcfc da (Christus) dasent mal die vies
(Fuss). — noeh dannoeht niemans sdnden lies».
I<I.. HaiJ , K. I ~ «Das wasser (Oin grliratm-
tes) iät ^VLi zu allen wuudeu, so man sie do-
mit «rscM». Brnnsehw., Dist., 114 b. Ete. —
«Ir sollen die liond mit einantlcr we^ihen*.
Pauli. 2.3. — Kaiser Friedrich ist «guugun
sich /.u icesdten oder bailcn in eiucm wasser-
flxisT Armenie». Adclphus, Barb., 58 Etc.
Wescher. \V<»Hcherin. einer der, oder eine
die für» PiiMilvum wascht. — «. . • das kein
Bleieher uiier Wescher kein Tuch mag so weis/,
bleiclicii». Geiler, Ev. mit Usbl..47 «. — Murncr,
Oeuchni., D, 3 ». 4 b. _ .Bin fnyr die het
ein hübsche doehter, die was ein «etchmn».
Pauli, 142.
W'eschestiil, so viel \ue Waschbank. —
«Zorn alten uftMcfteiiuU», utrAsub. üaasname,
Wcssbel, Wespe. — «... als die iceaebeln.
nit als die byneu oder ymmeu». Adelpbas, l*1c.,
150 b.
Wessern. wiis.sori^' <eia. — Der Zinswciu
«so! nüt w^nern noch rouciieieu . . ■> (iemar,
14 Jh. Hanauer, Constit., Hn5.
Weet^rbar, eig. Wenterl'ivii. der mit dem
Westerhemd bekleidete Tauiling. Scherz, 2UU1.
— «Lieber nfiwegebomer toesterbar nnd novi*
cie . . .» (Firr.) rians v lUov
«Westerft'lt > , die aul der Westseite eines
Banns ^legein n Felder, sehr oft, 13 Jh. n. f.
Westerhemd, das demTäntling an/.u/Jehcnde
Umd. — < Wan einer iu die Welt gat, so gibt
man im ein neow seidin Hemd in dem Tauf,
ein Wester hembdlin, mit Gold etwan geziert».
(Jeiler, Arh. hum , 1 1
Weslerlanj[;e, fem., Westseite des Banns.
— «An der w^ertangen», oft, IMO n. f. —
«Dimidins agar der wetterku^K Wangen,
1311.
Weaterlege, die Bekleidung des Täuflings
mit ilom Westcrhemfi (T.efre. das Anle^^eii . —
«Die Frowcn ... wo sie uff ein Westerteffe
kummen, do lugcnt sie das sie obren an den
Tjf:ch kämmen». Geiler, Post., S, 87 >>; Ev.nit
llssl-, 48 48 b.
Wester. altd. Wasti, lat. vestis, hiess speziell
das Taufkleid, so dass Westt rlieiiid eine Tauio-
lotric ist Wester wurde dann auch in wcitcrm
.^iiih überhaupt für das genommen, was zur
Taufe >,'Rhörte; Beweis das?* man spiiter nicht
mehr wusslc, was es bedeutete. Im i'.it/.ivat
kommt Weaterlege für I'uthengeschenk vor.
Zteniaim. Kei Geiler kann es nur Tauf-
l'cier. Taufschmaus iscin.
Westert, West. — «Zft Westert dussc».
Schneraheim. 1314. — <Zft wettert», Sufel-
wcyershoim, 1360.
SVüsterwelder, Art Tanz. — Brant, Nxli..
83. — «Der weUmoeUer». Hurner, Loth. I«iarr,
141.
«\\ e^ii I wint, favonius». Herrad, 178.
Scherz, 2(K>2.
Wetbaft, strafbar. Seherx, fOW. — «Wer
do icethaft wurt fanden, der b.il bessern 2 sch.»
liosheim, 14 Jh Hanauer, Constit., 246. —
Heimsbrunn, Weisth , 4, Hl. Eto.
Wet»cher, Wt'tschger, Keiscsack. - «...Ein
Wotsaok oder Welscher», Oeiler, Post., I, 28 ».
— «Da mnss man uns den Hantel und das
Hrmbrt brini::cn, dn don Wftsthger» . Id.. Kv.
mit Lssl., 31 a. — «Der Bernharder sack ist
ein wetseAer vol freite». Pauli, 185. Einem
Reiter war « der wetschger vnn dem satlel
empfallen». ibid., — Frank. Sprieiiw., 2,
23»>: «er hell Hans im li'ftsr/it/ii'. er hat
nichts mehr al.s was gerade in den Sack gehl.
— Dasypodiuä: * Wätschger. reticulum, sac-
culus viatorius>. — Die Etymologie ist unge»
wiss; Wacket riairel, Wr,rt., :<»>«, fuhrt mit Frag-
/.eiclicu au; «it. viaggiaro? lat. vesiiarium?»
Welches ist aber die riehUge Form, Welschger
.»der Wctsdtei '^ Letzteres Hesse sich auf das
im Mitielalier zu Strassb gebrauchte WatsciMr
oder Wotschar zurückführen, das die in den
Kidstern und Kapiteln den Mönchen und Dom-
herren gemachte Kleidcrspende bedeutete, von
Wal, Kleid, und scharen, theilen. Die Zu-
sammsDSteUung in dem ersten tieilerschen
Citat von Wotsack (eig. Wateati;) und Wetacker
kann die Vermuthnng /.ulas^en. <Ias:^ auch in
letzterm die erste Sylbc für IFat zu uolimco
ist. Der Übergang von Kleiderspende en
Klcidersaek /war nicht '^aw/ der T;0(rik
gemäss i indessen ist zu bedenken, dass solche
Sinnverftnderungen niehts seltenes waren.
Wette, rnm])osirio. f lelillmsse. Seherz, 2004.
— «Ein iglich tcette. daz umb frevele geschit,
daz gezinhet sich an B«J sch.» le» Stadtreobt.
(irand., 2, 5.i. «Welicher sinen /ins nit ^rit,
do gut wette uff, und ist u£ den tag die wette
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. . . 2 6ch. und morndes 4 seh. . . .» Eächentz-
willcr, 16 Jh. Barckh., 100. — Wer nicht zum
Dinf; kommt, «der bessert zu tcette 2 sch.»
Nicderhausbergen, 15 J. HIbL de 8. Thom.,
331. Etc.
Wott«, Tränke, grosser Wasserbehälter;
von waten. — «Ich will in die Weile riit mer
wftttcn oder reiten». Geiler, Üriis., 2, 27 ^. —
«Man ficngs Wasser in, als man ettwan in den
l>örfern Ihut, da man Wettinen luit . . .; es
was ein gemeine Wetti*. Id., Ev. mit Ussl.,
62 !».
Göll, 73: «Aquariam, Tränke, WelU: —
Schmeller, 4, 193.
Wette«. Stnifc bezahlen. Scherz, 2004. 20<)5.
— THo Hiibi r sollen am bestimmtet^ Ta^r den
Zins brin^'cn, «oder si sulcnt 2 sch. weiten».
Dossenheim, r<>8H. Weisth., 449. — «Swer
do . . . gcvrevelet, der wettet dem ubbcte ein
phunt». Ebersheim, 1320. Ibid , 1, «67. — So
oft ein Huber auf ein verbotenes (tut fahrt,
«so icettet er dem meier 80 seil.» BsJT» 1361.
Ibid., 5, 404. Etc.
Wetten, zusammenjuchen. — «Dise zwei
sein bei einander getcettet als zweu Ochsen*.
Geiler, Ev. mit Ussl., 87 k - «Jni Sch\.artz-
wuld trcttet (Druckf. wecket) einer zchen Ochsen
in ein PHug». Id . IV.st., 3. 44 a. - Kälber
die ein Bauer behalten will «müsHoii mge-
wettet iterden in PHug und niissen arbeiten».
Id., Siind. des M., lt< — «... Ein Füllin
mit dem ingetcetteten Esel». Id., Ev. mit Ussl ,
' • cEiu buer zwen ochsen tnauatmeettet
undcr das jooh». Pauli, 81.
Noeh bairiseh, Sehmeller, 4, 195, and aile-
mannisch, Hebel, 2, 279.
Wetterleieh, Wetterleiehung, Wetterleuch-
ten. — «Adonibesech ist als vil gesagt ala
ein Herr des Blitz oder Wetterleicbs: Geiler,
7 Schwerter, G, 1 b. _ Der Herr «hat ircbt u
das nuw Gcsatz nit in Truwmigen, Duudci-
schlegcn und Wetterleichungen al.s im alten
Gesata». Id., Post., 2, 2 «. — «Wann vii weUer-
leü^en nnd thondem kumniet», bedeatet eine
nalu'iule Pest. Hriiiiscliw., Pest., 'A
Wahrscheinlich von leichen. hüpfen, auf-
steigen, Waekeni., Wört., 1 76. Später machte
man Wetterleuchten daraus.
Wettertrensch, nachlässiger, wctt«rlaurii
scher Mensch. Tremen, zögern. Schmclltr, 1.
4i)7. — «Man iindt gar manch nochgültig
mensch, — das ist so gar ein wetUrtrmUdt,
— das es sieh nienan schicken kan — zu
allem das es vohet an». Braut. 00.
Wi uftd we, Wind und wee. Wann und
wee. altit. für weh. — «Do wert der troc
also irar milidolich, und so tci uml so ue ...»
Tuulcr, IHO ('<2). — «Im ist nun nit mer wind
und toee so er allein ist». Geiler, Pred. n. L.,
\^ tWi r Icaii allwi'ijcn gcduIiiLr sein wan
ciucm SU umn utiä wee ist ?» id., Ev. mit Ussl.,
216 b. — «Dn findest manchen in einem nn-
trcroforniii 1 tei! Kloster, dem mtun und icee ist
das es nit recht zugat». Id., Eraeis, 12
AUil. winna, Streit; später, winde, Schmerz.
So wie im Strassl). l»inlokt. so hat der
.Ausdruck witid und weh auch im AUemanni« \
sehen erhakten, rnndeiMh, Hebel, 8, 260. —
Schmid, 582.
Wibel, Komwurm. — «Die uihdn ud
handsmncken». Wimph., Chnrs., 15 «.
Wibelessig, vom wibel, Komwnnn, anin>
free^eii — Der Müller, der «fnl körn oder
toibekmg kom under g&t kom schüttet und
es menkelt», wird bestraft. 15 Jh. Alte Ordn.,
B. 13. - Item, r IHM Vt):.. 2. 37.
Wibeu, Weihen, ein Weib nehmen, bei*
! ratheh. Sehens, 2009. — Die Bürger Ton PfW'
fingen «mög:eiit wihen und mannen», wo sie
wollen. 1844. Weisth., 5, 873. — Item, Kembs,
188:i BnrjCkh., 144. — «Nim ein Frawen, e«
ist besser mannen oder weihen dann brennen».
Geiler, Arb. hum., 100 Pust., 8, 89 4, 26
— «Vri6«i durch gutz willen». Brant, Nsch..
54. — «Wer vor zitcn wiben wolt, — der acht
kein Silber oder golt». Murner, Schelm., d, 8 K
— «... wie die pfaffen sollen wetben*. Id.,
Luth. Narr. 62. — Lutlicr will «das in den
dritten oder fierdeu (Grad) und in die gevatter-
schafft möcht getoeibet werden». Id., Adel, J,
2 b. — «Sie weiten oder mannen ander den
adel». Pauli, 121.
Wibesname, Weib. — «Nft ir wibesiummc,
das ir also gar schemmeiich sohentUch mit
uwern kleidern gondc sint . . .» Nie. t. Basel,
Rck. TaiiL, 48. Etc. - «Man finde noch gftt«
wibeanamme, aber wie vü der ist das weis
got». Merswin, 9 Felsen. 48. Etc. — Christas
am Kreuz sagt zu BTaria; <wiplic^€r namme,
wo ist din san?» Pred. Ingoltü.
Wteket, Evnkel. - «Die Kunkel oder Widd
die daran gebunden ist, ist ChrtstUB». Oeilw,
Geistl. Spinn., L, H
Wf cklma, WighiM, befestiirterTharm,Warte.
Srherz, 2012. -— Heinrich Vdn Eappolstein vcr-
lehnt einen Theil des rappolstt inschen Hofes
«und daz wighus» KU Colmar. 1207. .Ms. dipl ,
2, 66. — Willstätt «waz jrar wol mit holUe
und mit wickhüsem» befestigt. Clos.. 87. —
« Das urickhus an der schelmengassc» zn Strass-
burg. 1338. — «Das tcighus wider Künigcs-
hoven», 1373. — «Das wicUius» zu Slarkol»-
lieiiii, 1376. Etc.
Wide. 1. Wi-ido. Weidenbaum. — .17 die
tviden», häufii,'er Feldname, 13 Jh. u. f. —
«Airor cum )>alieibns, vulgariter dicendo tcide'
böme». Waidenheim, 1367. — «Do die wide-
böme stont». Gottesheim, 14 Jh.
2. Biegsame (icrie zum binden. — *Wide.
vimen». Herrad. 188. — «Der man, der hoawe
sine tvit . . .» Gottfr. v. Str., I, 44. — Hol«
hauen «zft toiden, bu^en . . .» 13*>3. Eist, da
S. Tbom., 89. — Wer im Wald Bolz baut,
«bristet jme einer vide, er sol ein grfine
houu.'ii». Olimiilieim, 15 .Tli. Weisth., 4, 241.
— Der Meier nimmt die Afterschlä^c, soll
aber «dartsn weder wyä noeh anders nider-
hüwcn», Oberentzen, 1461. Tbid , 4. i:^3 -
Den Frönern soll der Meier zu essen geben;
thut er es nicht, so mag jeder Sehnitter «ron
der geschnitten frucht an sin risirid nenicn
oder legen so vil daran mag, und bricht da»
ris oder isuf von dem binden, so verfallt er
/fi tcsserung 30 seh.» Appenwiler, 1486.
Burckh., löä.
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- 4>l -
3. Aqs Zweigen gedrehter Strang. Oriiuni,
Reehtsalt, 683. Sehers, 8012. — Sfe «trflgent
Bf'ite und icyde an den heUen nnd Tiftlent dem
kiinige zA fusse». Kon., 468.
Wideme, masc. Scherz, 2013. 1. Dotation
zwischen Ehopattcn. — Wer Güter besitzt,
kann sie «geben zft widmen einem wibe».
19 Jh. Strohe!, 1, 654. — «Ich Anselm von
fiappoltzstein . . . han gewideniet niiner clichcn
vrowea . . . , onde han den widemtH gemachet
mit allem dorne rehte eo man i« mdemm
machte». 1290. Als. dipl., 2, 48. — Ludwig
von Waaseinheim versehreibt seiner Fran die
zwei Drittel leinee Bechta anf ein von Ihnen
g'eni'iti^^m licspsscnes fiut «z& eimc rollten
mäeinen», dass sie dieselben nütze «in mdemes j
wit und naoh wiiema rohte» ; sie dagegen hat
ihr Drittel ihm «R'pwidpmct>. lä()y. Str. Bcz -
Arcii. — Einen Widemm gelubcn bei einer
Ehcberednng. im Urk., 2, 112.
2. Dotation einer Kirche oder Pfründe. —
<Z& widemen der . . . pftründen . . . »("txent
nnd beDÜmcDt wir . . .» Ontl. 9rdn., VMi. —
Widemegut, das /.ur Dotation cinf>r kirchliclieii
Anstalt gehörende Gut: «des klusters (von
Eschau) tciilcmegut» zu Fogersheim, 14 Jh.
Weist Ii . 1, 708. - - Wtdemehof. curia plol>ani.
Anch bloss Wukme: «der Widcmelwf* bei S.
Anrclicn, 1409. — «Ein lUtpriestcr sol sitzen
nf sime unämm». Lntterbaeh. 16 Jh. Weisth.,
4, 105.
Widemen. so einer Dotation bestimmen. —
«Hug drr Spillcr nnd vor EUin sin würtin
haben) einander gcwtdemet» gewisse Güter.
S94. Str. Bez.-Arch, — «Ist das zwei ce-
wechcde einander tndment . . . haaer oder
höfe . . 1322. Urk., 2, U3.
Widerbefftzon, heftig schelten und wider-
sprechen. — «Diss Widor^'cUen und Wider-
befftzen furcht dort der IJicliter das er nil
recht richtet». Geiler, Bik'., IH'J i>.
Beffzen ist noch in diesem Sinn bei uns
gebränchlich.
Widerboflizang. sahst, das ebai«angefahrten
Vcrbums. — «Der Ernst dines Hnses hat mich
gessen, und die Schcltung und WiderbtffUung
diner Scheltenen sint gefallen Qber mich».
Ps. 69, 10. Geiler, Bilg , 139 b.
Widerbellen, widertönen. — l'as (icschrei
«das an dem gstaden underball — so sich
raiscliten die wellen all». Murner. Virg., J, b a.
W iderbelli^;, zum Widerbellen, widerspre-
chen geneigt. — «Wer seinen Knecht, das ist
seinen Leib, alsozart uffzücbt, so wärt hinden-
nach der Knecht vriderbelUg dem Geist». Geiler,
Kv. mit T ^sl . 84 b.
Widei'bitx, von beissen^ Groll, — «, . . So
behaltet er dwDBoekt den wiänihU» im Hertzeu,
das er in also geleidiget bat>. Qeiler, Selenp.,
Widerbriugeu, wiederherstellen, heilen. —
«So doch Christus, unser herre, — mit »in
wercken, mit siner lere, — alle kranckhcit
widerbracht, — doch nie kein narren wis hat
gmacht». Murner, Nb., 4. — «Vil wunden wer-
den widerbracht, •—■ on die die znngen bat ge«
macht». Ibid., 199* — «Iah allein nna rmhen
will, — und unser schände widirhringen* , Id.,
Virg . 0, S k,
Widerhürstig, wird von Hcdz iresa^^t. das
dem Uobel widersteht. — «Gleich wie ein
Uoltz das wMi0fihfirs% ist, wo man es her
hoblet, so behani^'el der ni>bo! allw epr darinnen ;
in Schwaben heisst man widcrschellig Holtz».
Geiler. Sdnd. de« M , 40 b. 43 e.
Widerdienst, netrendiensf. — «Dif weif kan
ieiz mit list bt /aileu, — mit wtderdtenst uff der
nus/schalen». Murner, Nb , 2ö0.
Widerdries, Verdruss. Srlieiz. 2017. — Tibe-
rius «dct grossen widerdries und smochcit dem
Volke». Kön., 340. Etc. — Man hat *w<eUrdrie»
in der naturcn tind von den creaturcn». Clans
I V. Blov. — «Der Nidig. Hessig lit übernacht
iza gedenken an den Widerdriess der im vor
lanircn Joren bcschehen ist». Geiler. Post., 3,
iiä — «Du weitest dich gern rechen gegen
dem der dir hat irir/erdniss gethan». Id., Ev.
mit Ussl , tiö b. Etc — «Ob jemand« . . .
einicherlei widderdriesz begejrnet, mit wnrten
oder wercken . . .» Braut, Bisch. Willi , 2i'th,
— « . . das er ir das zn WMisrdrtes« Uiet».
Murner, Ulensp,. 15.
Widerfall. Rückfall. — «Es Ist ein thorecht
DiuL', niehi w (dien Buss wircken von Furcht
willen des Widerfals, so doch der Mensch uit
hat den Fürsatz widernmb so ftllen». Oeiler,
Schiff der Pen . II
Widerfng, Gegentheil von Fug S. dieses
Wort. — «Das giftck bringt uns ein widerfug»
(es ist lins ontsrciren). Murnor, Viri,"-, n, 5 h.
Widergelt, Vergeltung. — «bu wert! man
dort in gener weit — finden Ion und tnder'
(jdl*. Murner, tieuehni. d, I b; m, 2b. — ..So
habt euch das für witlergeU». Id., 4 Ketzer,
Vorrede — «Bei got erhoff ich «ufei^ieK». Id.,
Luth. Narr, 148. Etc.
Widergeltcn, vergelten. — «ub einer schon
undanckbar sy, — findt man dargegen eren
fry — ein danckbaren und wiseu man, — ders
alles widergelten kan». Brant, Nsch., 92,
«... es rowt mich nit, si wid>r(j<dt mir das
domit — mit andrem das mir lieber was».
Mnrncr, Gouchm., y. 2 J'.
Widergeaicht, Widerschein — «Die sunne
hat it^idergrnhf* zu den Sternen Tnuler. 115
(?2). — «Des menschen geist hat luanigen
namcn nac'i der würklichcit uml noch dem
widergesichU» (Ähnliohkeit mit Gott). Taaler,
302 (ö2).
Widergleston. widergliiuzcn, w iderschcinen.
— Die Blumen des Rasens «den lieben gestcn
— In ir ougcn widergksten» . Gottfr. v. Str.,
1, 11.
Wider^lestung, Widerschein. — « Wider-
glestuti/j; du nimmst einen Spiegel der hol ist,
als Fi iKTspiegfei Bcint. und wann du denselben
an den Sonnenschein haltest, so gibt e.s einen
andern Schein von im, derselbig Widerglantz
mit dem ersten Schein uff dem Spiegel ent-
zündet ein Papier oder ein Tueh». Geiler, £v.
mit l?88l., m
Widerglitz, Widcr<chi in. — «Diewisegab
da widerglitz*. Alts wert, 25*
WIdergriner, der gegen Januind oder Etwas
uiyui^ed by Google
- 4M -
knorrt. — «Du bist rehte ein widergriner».
Tauler, 819 (65).
Widerhiiltxije: dasselbe wie Wtderbürstig.
S. dieses Won — «Es ist widerhulUig; was
man sai^t oder Ihat. so ist allwegen das Wider-
spil dn». Geiler, Sand. d. M , 4U ». 43 o.
W'iderig. widerwärtifr. — <T)ic liilolicheit
sol allcwe^ent dem menschen tcideng sin>.
Taalcr, 347 (61). — «Hastn ein frow die tvide-
rig (rebcllis) mit band und mund dir all/.it
sy . . .» Brant, Facetus, A, 3 — Must du
niesscn. «kcr dich abwe^, thn atsus sam als
es dir ganu vcidehg u,id sunder dineu willen
817». la . Thesm., b, 2 a.
Wideikäufig S. Widr füg,
Widerker , Widerkerun|[; , Vergeltung,
Wiedererstattung. - «Sie seind sebnldig ein
Widerker dem dem f-ie also im rocht lieh obge-
legen seind*. Geiler, Tust, iU 2,37 «. —
«Teh sprich das da im Wüaiterwm seit tliaii
und ijrotiiii,' rhun iimb seinen Sehaden». Id^
Emeis. bö t). Etc.
Widerkeren. verbreiten, zariickerstatten. —
«Tto hilft weder Kiiw noch Bicht, es niuss
mderkeri seinj und das ist hart, es ist aber
woT». Oeller, Post, 2, 10 Schiff der Pen,
lOJ VAc. — Ein Vt)gt des Stifts hatte der
Stadt Schaden jsagofügt; das Stift verspricht
€das er das widerherm seit». Brant, Biseh.
Wilh , 24.1
Widerklaifen . widersprechen. — Kinder,
«so man sü fit heisset, so ilaffent sS teider».
(tebete, 14 .Ih.
Widerkonf. Scherz. 2018, retrdvcnditio.
Wiedercinlösung cineh Pfandes. — Ritiei Hein-
rich Tarie von Andelo hat dem Thomasstift
5 U verkauft « zft cirae widerkouffe». i4u5.
UdK. Ii. H-^- Er hat das Kapital entlehnt,
unter Vorbehalt es wieder einr.ulösen. — «Ich
gedenke gar wol das es noch dg gar unge-
wönliohe was widerköffe xfi koaffende . . ..
Htul ilie.-M'IhiMi iriilcrköffe . , . die wori ui oiieh
gar luter cinfeltig*. Es kam B. ein Mann
mit einem Baaern znm Beiehtvater und sagte:
«ich hfihe iiiiili tliseii iiuiii zfi oi'.^'in koufft gell
uffe sincn gütcroj n& i^t er z& wir kommen
und bittet mieh . . das ieh es ime . . . wide-
rnnih i;< be /,ft kouffende>; liii^s erlaubte di r
Beichtvater. Ein anderer sagt /.u letzterem :
«ieh und min wip und mine kint die habent
nüt den vollen wol unser notdurft. und ich
habe gedoht das ich unser eigen guter woltc
verkuufFen und wolte wührbmiTf mitte koof-
fen»; dieses, behauptet der Beichtvater, wäre
Wucher. Nie. v. Basel, Bck. Taul.. 4 «. Der
Ausdruck seheint hier in swei ver«<r)iir>jrtieii
Beziehungen gebrauclif rn sein. Hekanntlirh
sagte man: eine Kcnte kauten, statt (leld auf
Zinsen anleiron. Im ersten Theil der ange-
führten Stelle ist Widerkauf die für erlaubt
geltende Rückzahlung des Kapitals durch den
Entlehner, der damit die auf seinem Gut haf-
tende Beute loskautt. Im «weiten Theil ist
die Bede von dem Anleg'en einer durch den
Verkauf ein<'s Gnis erworbenen Summe, und
zwar auf höhere ^iinsen als der frühere Er-
lrag, aber auch unter dem Vorbehalt, das
Kapital zurückfordern zu können j dies hielt
man fBrWneher.
Widerkonffen. wiedereinlösen. — Vorbehalt
«daz wir oder unser erben ... die sehe guldin
(Zins) mügent widefkoujfen mit Tft guldin».
13ÖÖ. Reg. B, 6<'. Etc.
Widerkonffig . Widerkünflg . aMüsbar.
Scher/,, 2U18. — -»O Gulden Zins «mit j4Ü ;;uldin
widerkoitffig». 1412. Cart. de Mulh., 452. Ktr,
• Es gibt «unzclige Satzungen . . mit gell
widerkeuffig . , . mit gelt tciderabkeuffig* '/A\.
q. 4 n.
Wldcrh'gen, vergpUen. — »Etlirh wider-
leyeit zu vil bald, oder Ding die man nit wider-
legen seit*. Geiler, Narr., 132 Etc
Widerlegung. Vergeltung. — «Ein .irmT
Mensch »chencket einem Reichen . . , v.jii !!• lu
er sich einer grössern Widerlegung fürsihct;
und das ist vorab ein Gewonheit der geist-
lichen Klostcrieut». Geiler, Selenp.. 36 ». i30 b.
Widerinut. Widerwärtigkeit. Sclier/. 202u.
— Eine Freude ist so gross «das man niemcr
kein widermiUe do gewinnet». Eis. Pred., 1, 76.
~ «... ob uns iht tcidermnles widerfert von
onserm ebenkristen». Ibid., 2, 22. Etc. — «Ge>
denek in widermut, — das man soll hoffen uff
das gut» Üraiit. rutu. c. 4 1^. — «Klairlest iln
mir üan din schad, — so lacht ich, als die
weit iets tut, und spreeh: du machtest
Holbs die rut, ~ darum hiib dir den mdermut*.
Murner, Nb., %4>ii. 2 1. — Die Berner Priester
trösteten die Temrtheilten «in dem undermut».
Id , 4 Ketzer, n, 7i>. M ~ Ein Wallfahrfs-
ort, «dahin manch mensch in widermut — gat,
als ein betrSbter dvt». Id., Bad., P, 6 >». B
Ktc.
Widern. Scherz, 2020. 1. Verweigern. —
<. . . Das widerten die dumherren». CTos., 198.
Etc. — «. . . Das rcidrrtrn die andern h^rron
and antwerke». Kön , 486 Etc — Wer ein
ihm auCer^tn^enes Amt •widerte m nemen*,
verlallt in Strafe. Esehentawiller, lä Jh.
Burckh., Hü.
a. Verabscheuen. — «IFsftnt, aborainari*
Hcrrad, 189.
3. Sidi widern, sich weigern. — Die Pfennige
soll man «nemmen und sieh der nit «mimt:
und wer ?icb de? darüber inV/^rt«, der bessert
. . 1393. Kön., Beil., 997. — «Wer oncli.
dax sieh die erben weren oder widern wölten
. . Aspach, 1 120. Weisth.. 1. 37. - Es «s.d
sich ir keiner solichs widern». 14.i7. Tooher-
znnft, 51. Etc. — Christus «welcher, da er Gut
was. sich nit hat gewidert von dem Himmel
herab zu steigen» Geiler, Passion, 11 Et«.
- «Wir können zielen, das man trifft. — nad
sich des nicmans hie kan in'dern> Mum^r,
Luth. Narr, 78 — «Mciu äun, ich folg dir
deiner bit, — mit dir zu gon mich toidre nit».
Id., Virg., ü, 1 J> ~ Priam fwidret sich zu
entfliehen». Ibid., F, 7 ». Etc. — Sic wollten
«sich des Kri. <;s nit uridem, wa sie dam
gereitzct würden». Eingm.i Cisar. 29^. —
«Luther hat siehe nie ^wAärt, rander alleadl
bereit rechnnng xu geben seiner leer». ZtiL
f, I «.
Widernickig, hartnftdcig. — «Dae mttfti-
.-L,d by Google
- 488 -
sehe und widenudeige volek». ZiegUr, Büohlin,
D. 4
Wirlorquale , Widorquell»» . Widerwillen
iSeherz. 2021. — S. Amandus, da or «sach die
vogfeboTMune und widerqnuh des vollre . . .»
15 Jh. Kön.. Aiimcrk., 1112 — «. . . (Ia> irc
natare deste miure . . . dörffe widarqueUe haben
ftb s(k vil stran^heit . . .• Nie, tiftiifeii.
Gk)ttc8fr., 40.
Widemfzeln, widerstreben. — «Su haut
eine grwM vorhte, ein stete we, ein wider-
nfsAen ...» Tauler, 4.52 (78).
Widerreis. Kückreisc. — Sie kamen «in
der «Mism»^ dar so herberg». Mnrner, ülensp.,
115.
VViderroch, Groll. ~ Es cwürt in im
{Wigand) der tpwlerroeft». Hnmer, 4 Ketser,
kt 4".
Widersach, WiUcrsacher, Gegner. — Herzog
Albreclit «iiUe ein widersachen ns dem lande
vprtroil)>. ('los.. 57. Etc. - Vt^r Goriclit soll
inau «ncnueii den clegcr uii<i künden sincm
wideraaehm daz er beclaget ist». 1. .Stadtr.,
Grand., 52. — König Philipp wollte «varcn
in SahsBcn nnd do sinen tcidertaehm sftehcn»
Kön., 444. — I>io Kittcr sollen den König
schiitr.en «gegen seynen widertachen», Gald.
Spil. 27.
Widersatz, Widorstand. Sch. rz, 2022
«Do sohftfent sü alle« daz sü woltent on allen
widersate», Glos.. 85. Etc. — «Do die Engc-
lendcr . . . on allen xoideraaU in dfm Imule
herschetent Kön., 81Ö. £to. — Geloben,
«den gesetseden dehein mienaM» eft jr^bende*.
1434. Ttichorznnft , h\. — «Opbo jn ourh
yemans darinnc widersatz ...» Gutl. Ord.,
Widendiellig. Oelier, Sünd. des H., 40)>.
S. WiderhürBtig.
Widerschiessen, dagegen geben. — «Wes
einer will das er gcnisz, -- der Iftg das er
onch loiderachiese». Braut. Nsch., 59.
Widerschin. — «Ein widersdiingexvant».
H3iS. S Thom. Fabr. — Durch das Kleid das
eine Frau trnf^- «ir lip p'Mp n ider^chin». Ahs-
wert, 2b. — ^bchinler luftet, oder Wtderacttein,
taffetas changeant. Uarttn, Parlement, 1660,
p. b^8)
WiderMi-hnallen. widorschnellen. von etwas
Elastischem. — «Ein Stück Fleisch das nit
genug gesotten ist, wenn man dassolb pfct/et,
so widenehmllet es». Geiler, Has im Pf., I), 4 »>.
Widersinn. Gi'<reiitlieil \\'idci-sinns, in
entgegengesetztem äinn. — «Der ein sagt ich
sol das nnd das thnn. ab^r der ander sagt
mir ganz widersinns» . Geiler. T^iiuin der Sei..
26 — *Dis ist geredt ironico, verstand es
wideninns: Id.. Arb. hnm., 96 ■ ; Narr., 159 ■> ;
I'riis.. 1, 5() n. Etc. — «T'cr wiber bscli. id ist
widersintty — als ich der sach berichtet bin».
Mnrner, Genehm., E, 8 — «Dort wurd man
dir den kiitzm strichen, . . . wider die fedem
mdernna». Ibid., n, 1 K
Wlderspan. 1. Einwurf, Gegenrede. —
«Fronwen gcnt den widerspnn, — r)as sü vil
lieber hant die man — Dan kein man ge-
haben kan». Gottfr. v. Hagen, ms.
2. Zwist, Widerstreit. — Eine IJeginc. die
*widcr»panne zwischen! den swestern mähte
. . .» 1839. Oottesh. znr Krone. — «. . . Wie-
wol dn ein RTOssen Widerspnn empfindest in
dir». Geiler. 1^ 1 n. T- , 122 i>.
Widerapenig, widersetzlich, widerspenstig,
widerstreitend. Sehers, — «. . . die von
' naturell irithrs)Knsftfj was . . TatiK r. ■iCt'\
(ÖC)- — in» Weltalter «wurden sich die
lentt weren nit alieyn mit Worten, besunder
ouch mit horten iritlrysi!rtii//ru w('rckiMi>. Tiiild.
I Spil. 7. — «Ziich mich nach dir, ich bin wider-
apenig». Ibid., 78. Ete. — «Du biet viderspeH'
nig und ungehorsam» OcViete. 15 .Th «Das
die Juden nit widerspentg wurden dem Keiser
. . .» Geiler, Ev. mit Ussl , 30i>. — «Er ist
jederman jridersprnig , eigenwilliir. er hat
alweg ein bt-sunders». Id., 7 Scheiden, H, H «.
— «Wer dem gewalt widerspennig ist, der
widerfechtct Gdttes ordenung». Mnrner, Adel.
D, ä 'K — «Das fechten stund lang in zwcifcl,
— gantz widertpemiig überal». Id., Virg., h,
ö {i^laiit obni.xa omnia contra) - «Ein nn-
gchorsanier triderspeniger mensch». Wimph.,
Chrys., 4 — «Der pfalzgraf dem keiscr wider-
spennig w&B» Adelphus, Barb., In ». — Christus
sagt er sei gekommen «das ich wider»}»ennig
mache den menschen wid« r sriti vatter . , .»
Brunf.. Anstoss, a, 3 — Die Autoren «worden
mderspennig und ser ewitrechti$r nnder ein-
ander gefiindeii». liinirni.. ^;i.>^ar, :\ 1>. •!)(•
sie also afif beide weg icidcrspennige mcinung
hetten ...» Ibid., 89 — «Du wfirst mich er«
ledigen von der >rider<iiiännit/^n rr<i des voicks»
(Fs. 17, 44, de cüutradictiunibus populii.
Naehtig.. Psalter, 48.
Widerspenikeit, Widerspenstigkeit, Wider-
streit; soviel wie Widerapan. — «Sihc das nit
sei ein Wtderspen^^t der Sinlicheit und des
Geists durch Widerwertikcit der Werck». Gei-
ler, Arb hum,ö7«; Narr., 131 »>•, Pred. u.
L, ly b.
Widerspil. Gegentheil. — Ein von Christo
Geheilter dankte Gott dafiir, «aber wir thunt
das Widerspil nnd danckent Gott nit wonn
wir siech seind tresin luul w ider gcsnnt s( ind
worden». Geiler, i'u.st.. 2, 2h — «... .Also
sol sein ein gerechter Mensch im Regiment;
als barmheri/ig sie seind den Armen, als trtitz-
lich sollen sie sein den Schelcken . . . Aber
es gat widtM>ins jctz und das Widerspil spilt
man jctz; den Schalek übersiht man und dem
Frommen ist man tratzlich nnd geferd». Id..
P.rös.. 1. .00 ■'. Ete.
Widerstrebe, fem.« Widerstreben, Wider-
stand, — «Also ündiit allzit widerttnb — zwi»
seilen in den .Turi^i. ii nn nndorlosz» Mnrner,
Kb., ^9. ~ «Bist du dann deines munds beheb,
— so finden wir kein widerstreb». Id., 4 Ketzer,
.1. 4 l»; Lnth. Narr. M2.
Widerstrebig, widerstehend, feindselig. —
«ünd wo es sach were das mir in weit jemans
also wideratrehig sin . . .» Mnrner, Ptirir^it., ms.
Widerstrusz, Widerstreit, Widerstand. —
«Und thnt die art (der Qenche) solch under-
stntss . . » Mnrner. <Jcuchm , i, 3 b — «Ich
musz (Mich thun ein widerstruas». Id., Luth.
Narr. 7.
sich Widei*atni?»Hen . ^ich widi-rset/en. S.
Strüasen. — «Das behaltet Land nnd I^tit und
i^iy u^L^ Ly Google
tlas Küiügricii in Franckeiuich, de&shalbcu da.s
08 geteilt und gespalten ist, also dag kein
^össer Herr, weder Hertzog noch Grave,
darinnen ist der alloin mochtig ist sich zn
widtntnuaen <,'C(ri n einen Künig». (teiler, Post.,
a, 97 — «Sohwic^till, nit widen^nut dich
(TOgen im, tnader rih« ia fibenwereh ui ibtr
die Ächslen . . gMig für, M sehftdet dir nit».
Id., Bik:., 38 1».
Widerteü, Oegentliell. — «Wm man jete-
und im licrt/.oii treit, — kein schelm dasseih
hcrasz her seit, — er sag^t dir wol da« toidtr'
Uil: Horner, Sehelm., b, 1 «. — bt du Bnd
«schon im an&ng^herb, — so hör ich nicmans
ilcr doch sterb . . ich hör nan wui das wider-
deü, — das sie daselbst all werden heil». Id.,
Ba>».. M. 3 «.
cWid&rtodknit. von etlichen junciifrawci)-
har gonant>. Brnnsehw., Dist, 127 \ — As-
plenium trichonianes. Kirschl., 2, 396.
Widerwendig, rückgangig. S. Wendig. —
Gott machte das Vorhaben •wiämooiäig*.
Nie. V. Laufen, Hottcsfr., 3y.
Widerwertig, widersprechend. — €. . . Und
bedanckt einen gleich sie haben xwci wider-
-inrtige Angesicht, eins leichtvertig . . das
ander ernsthaftig>. Creiler, Schiff der Pen.,
18 b. Etc. — Sie «sind under einander zu
wclen toidenoertuf, das je einer anders dann
der ander erwelen wolt». Murner, Instit , 6^ «*.
— «... Noch vilen uiderwerligen icik'ii deren
gelerten . . .» Ibid., siS b • Kön. v. £i^I.. HOO.
M6. — «... dai dn . . . dir selbst wiairwertiff
bist» (dir \\ iil^rsprichst). Id , Kün. v. Kn^'I..
1M)8. — «Ein frag, was an Christo das tcider-
wHigf^ nnd nninieiebst sey. Antwnrt, das er
ein lew und ein lamp ist». Riithsclb , a, 4 b.
— Die Patres sind «ye einer dem andern offt
mdervmtig gefanden worden, aod yegiclicher
jm solbs». Zell, d, 2 — Das geistliche Recht
ist «voll der widerwertigen gosatz». Ibid., d, 2 b.
Wlderwerti^rkeit. Widerspruch. - Wir
haben «des alten rechtens widerwertigkeit (des-
sen Widersprüche; vereinigt». Murner, Instit..
7 b. — Der h. Geist «ist nit ein geist der
fcidertoertigkeit oder mis/.hellung». Zell, h, <
Widorwind, Gegenwinil. — «Im keni /.ulcL>t
ein widerwind, — der im sin schiff /.erfürt ge-
schwind». I'raiil. Nsch., lüö. — «Himlor sich
l'ert der presch wind. — wer schiffen will mii
widerwind». Ibid., 107. — «Wann uhot kompt
ein wider vcitid . . » Murner, Virg., J, 3 ».
Widerwiirf, Widerruf. — «Sio werden sich
solbs bekennen irs vergangenen irrungs und,
als man spricht, sie werden ein widerwurff
thun und gnad bcgercn». Wimph , Chrys , 3
Wideraenie, Widerzftm, missfullig; von
jtcmen, ziemen, aogemessen sein, Wohlgefallen.
Sehorx, *M26. — Weiss der Mensch, dass er
ilic .S'iiiHh' hricht> n -.oll. «so beginnet si ime
widcneme sio> üihteb.j 11. — «Sie wurent in
also gar widertem in irnie sinne . . » Nie. v.
Laufen. r;.»iti >rr, -il». — Dir Siindon nuu-hen
den 3Icuschen *widerzeme dor himmeiischen
gcsellesehafi». Eis. Fred, 2, lö. — Todten-
golxüne siml *iriih'r:>'me den lebenden». Au»
denselben «r liehet manig wideriemer gosmag*.
Jiingslea Gerieht. — tEin hoehfbrtig . . . hertse
ist Jhesu aller tcidenetnest» . Vcr.s»'. Brief b. —
«Wer dir diso Person als widerxäm als annmtig
sie dir ist . . .» Geiler, Pred. u. L., 113 b. —
«Ich müsst gantz ein sunder Weis füren die
allen amlern in lui ineni Stat ungewonlich wer,
damit maohte ich mich denselben gantz wider'
und nnwerdt». Id., Scl<>np., 7B >. Ete.
Widerzemekeit. Widerxfinie. Wiii. r\\ ilh ii.
Scherz, 20-6. — Wir seilen «haben ein wider-
gemdteü allem dem das got wider ist».
Tanirr. :5ul (52). ~ «Du fiHSt .-in WUlerzäme,
ein Traorigkcit in den Sinlichcit, od Anmnt».
Geiler. 7 Sehwerter. F. S h.
Wiech. Docht — «Ein hrcnncn l' r wiech
oder docht». Käthselb., c, 3 *. — Laiorae, in
der «die flamme also zo dem wiethen ist ge-
tcmpcriert and gemischt, das sie nit aszdrinrkt
da» üle». Adclphus. Fic, löl b, — «Meissel
oder wieclien» Bmnsehw., Chir., 27 »>. 38 b.
Wieiandti, Wilent, eine Weilo. eine Zeit
lang. — «Ein Mensch der da nit het rechte
Fnrcht und also anhinlebt wielani» One Sorg,
wie es sich b(<<^'ibt, der seibig Tersaonet trii».
Geiler, Seicup., 113
Wiere, Wiare, Weiher. — «ITiere, viva-
rinm». Herrad, IbO. - Später: Wiher, in und
bei vielen Dörfern, l'diu u. f. -~ Zu Strassb
hiessen so die Fischteiche. «Hofestat do nna
ein wiher ist, mit den hufelin die amb den*
selben wiher ligent». 1247, im Finkweiler. —
Vt rbuien «hürlingo in koin arcko noch isAflr
z& wcrffen». J425. Alte Ordn.. B. 1.
Wieren, eig. mit drahtfönni^'ißni Gold eder
.^ilber oinfi .(Ii, dann iiborh. sclimückcn.
Scherz, :d02b. — « Gewiereies golt, auruiu obry-
anm». Herrad, 193. — «Mit gesmide gelieret,
— Mit irinimca wol ffewuret: Qoltfir. v. Str.,
Etc.
Wifelln^, mase.. Art grobes Taeh. Sehmel'
ler. 2, 866. «Wis oder grower w^/eÜiy».
UOl. Tooherznnft, 22 ».
Wige« Kampf. Sehen, S009. 9uSa - Er
kam «ze wirjr nnd oueh ae kämpfe». Qottfr.
V. Str., 1, 83. Etc.
Wihe Weih. — «Er flftg in dem lafto ...
aisu ein wihe». Marl., 82.
Wihen, wiehern. Dasypodius: wihelen^ hin>
niro. Scher«, 2030. - «Die pfert die «Aeflml».
Marl.. 29.
Wihete. Wichte, W eihe, riiosier- und Kirch-
weihe. Scherz, 2030. — *Wihte, consecratio».
iierrad, li^6. Papst «Gajus satte uf alle
wihten. die ein pfaffe cmpfohon sol». Clos.. 18.
— «. . . wie raen eine wütete noch der andern
sei ttcmeu*. Ken., 51 1. Etc. — «Je hoher sich
der mensehe mit wihU oder andcrre gelübede
verbunden het, ie grösser (li<- siinden sint».
Nie. V. Basel, — «Wissent das es sorg-
lieh ist gewihete kirehen . . . gerwe lossen
undcrgon, ( > u(m >> di nne dax man die wihete
wolte an eine andere stat ziehen». Ibid.,
— «Wenne unser herren vom elester (MiT'
harh zu tcichte rifon ^\ cll.'nl . » Bühl, l-'» .Ih
\\ .M>th., 4, 1J6. — Will der Abt von Lüuel
vun Luiterbach aus «varen ze undUe», so soll
ihm r Leu tpriester sein Pferd leihen. JbJli.
Ibid , 4, lUä.
Wil. S. Wüe,
- 4Sö -
Wild, fieltMm. wunderlich. — «Ein wtid be-
(^angensehftfft der weit -> ist, wie man stelt
jeiz uff (las fr.'lt». Brant.Nsch ,62. — «Schribcr
and glifizner sint noch vil — die triben jetz
wüd rSterspil». Ibid., 77. — Man trägt Klcidor
• tränt/ /rrhacket uiid gespreit - mit aller
varb Hilä über wtlä». Ibid., 79. — «Die Wucherer
fSren totld gewerb». Ibid., 89. — «Ein wüder
nmhUuiff ist uff rnl» IMii . W. — Ein Advokat
lic'äi einem Bauern vur <eiu wUä vergicht».
Kurner. Nb., — Ks «kuninicnt mir so wilde
kandea» — die ich alle sei beschweren». Ibid.,
158.
Wildener, Jager. Wildschütz Scherz, 2031.
-- «Der minnen tcildcnäre - Loiten tMnander
(licko — Ir netze und ir stridiu*. Gotifr. v.
Str., I, — «ZniD wiliieMfr», slrassb. Hans-
namc. Vd\)\.
Wildfaiig. S. Wiltfang.
Wildfaren, Farnkraut. — «Die besten Spiegel
macht man nes dürrer Wüdfaren Esch, ist ein
Kmt heisset lilex, Wüdfaren; aber nit ob»
Eschen von grünen Wuttfare»». Geiler, Arb.
ham., 11 i>.
Wfle, Wll, Well, mase., velnm, Schleier.
Sch. r/. 3r):-'3. - Ein raii>t «^iitte uf, daz ki in«'
Qunae &i, sü trage einen wiU». Olos., 17. Köu.,
512. — Man findet falsche Christen «in den
witen kutten und unter den swartzon vikw
Ciaoa V. Blov. «Das man dir ein Wrü und
ein Scbapper affithnt. das macht nit» dass du
eine rechtf» Nonne wirst. Geiler, 3 Marieu,
IIb. ,i_)o sprach ich das etwan in der Zell
ander dem Schleier, undcr dem Stürtzlin und
ander dem WUe ein Schnee fallet». Id., Bilg.,
80 Fred. n. L.. 82«. — .Schleier, sturtz
und mfe». Brant. Nm-Ii , 4. — «Kutten, toQ^en.
blatten . Wurm, Trost., 2'J ^.
«VVileii, vcLirc». Herrad. 196 Scherz, 2033
— Oewilte, Nonnen die den Schleier tragen.
— Beim Leichenbegängniss einer Nonne gehn
zuerst die Novizen, dann «die jungen geuuiten>,
£oiet/t di ■ alten. Gebete. 15 Jh.
Wil£;e. Wilgboum. Weide, engl willuw.
öfter im Elsass als Wide. Scherz, 2033. Bc-
necke, fi71. kennt das Wort nur aus Scherz.
— Die Salix alba heisst noch im Kisa«a WUgen-
bäum. — <Bi den tcilgen*. hiiutiger Feldname,
13 JIi. U. f.; sehr oft mit l*es«ii,lern B>/eich-
nungen. — «Werde, malten oder tcilgen der
almende». Esehan. 1279. Hanauer, Constit.,
201. — !>i>r Grüne-Wi3rth war ehmals «ein
wilder hegehter wert voi harsteu und wilg-
Mme». Nie. v. Laofen. ~ «Eia mattebiets mit
wilgen». Pfulgriesheim, 14 Jh. — Zu Strassb.
ist verboten ohne Erlaubniss auf der Stadt
Atmende *wHgen oder ander biime zu setzen».
1322. Urk., 2. 147. — «Jörge Anshelm der ;rolt-
smit bat tcilgen gesät uf die lantveste* der
Spltsengaese. 1427. Almendbuch. — «Zur trtV-
gen*, strassb. Hausnanie, 1412. — «Du bist
ander die grünen Wilgen Widen gesessen . . .
liie do stond an den Avesserigen Stetten».
Geiler, Bilg , 199 - <Saliciuni, ein tcglg».
Gersd . 94 i>. — «Salix, weide oder wilge».
Brun-M! V l"ist., 121 b. _ < Schienen von dür-
rem wtigenholtz». Id., Chir., Ö2 «.
WlUfaren, Willfüren, gehorchen, Vergl
Fore». — «Dir wiUfare» die gcstira». Brant,
Heiligenleben, 106 — Es ist schwer eine
Frau zu hüten, die «an mir nit m oI! /<•////"( ir^ji».
Murner, Kb., 89. — Kaiser und Adel sollen
. nit-ietlfBren». Id.,
I «den bösen ratgeben
I Adel, A, 8 b.
Willkor«*, Willkür. — «Warumb lassent sy
j es nit in der wiUkore steen des gebers, das er
' fr*Mwil!iL:kli('h geh?» Brnnf, Zehndon, c, 3 b.
t Willküren. Scherz, 20M5: sponte consentire,
eligere, einwilligen sich einem Urthell sn nnter^
I werfen, Schieds-icliter bezeichnen. — «Da
(Luther) hast yt<tWAt«rf* in die schul Paris,
' Köln, Löwen». Murner, Kön. v. Engl.. 905.
Wiltfang. 1. Fangen des WiMs . Jaird.
Scherz, 2082. - Der Abt von Schwar/aoh hiit
zu Drusenheim «walt und weydo un<i will-
fank». 15 Jh. Weisth , 1, 734. — Der Bischof
von Basel, «wenn er in der Hart wil jagen,
so 8ol er jagen oben nider unz uf die hoch-
straase. Uod ist auch derselbe wiltfang eines
bischoifs». Kembs, 15 Jh. Burckh., 148.— «Ist
j daz die hunde lürube luffent mit dem wäd^
l/otijp ' . .» äierenz, 14 Jh. Ibid, 197.
i 9. Wilder Sehoss, Seherz. 20^. — Christus
hat euoli ireniaclit «\ nu eiiac unahtbcrn kymen
. und wUtvunge . . . z& eimo erlichea fruhtbem
I stamme». Clans v. Blov. — «Wann man einem
WiJtlfang rincii /aini-n Zw cii: rinsi-tzt . ... so
bringt der wild Baum süsse Frucht». Geiler,
I Arb. hnm , 27 e. — «Ein jung Mensch mnss
man ziehen wie ein Wildfang . . .» Id., Sfind.
des M., 63 » ; Kmeis, bü ^. Etc.
Wiltwerk, Pelswerk. Seherz, 2033. — Beim
! Ding von Heimsbrunn «sni der lüipriester
sizzen uebent dem herren . . . geva^bCi iu teilt'
wreke*. 14 Jli. Weisth., 4, 91. — Bei dem
von Luttt-rbach ist er «mit sinio zeltcnden-
pferde und mit sincm s-chöuen wtUiurk».
15 Jh. Ibid., 4, lOö.
Wilotitr. Kinschleierung einer Nonne, —
«Dis meiiioriule sigo üch von mir geupffert zft
uwere geistlichen anlege und «üungt», Claus
v. Biüv.
Wimpel. — «Es ist iucu wimpcl, si mögen
nit an einem Ort bleiben*. Geiler, Brös., 1,
1» ».
Wimpeln. — «. . . Und ist ein solieh Laufen
und Wimpdn darafter». Geiler, Sfind. d. M.,
II «.
Wiwpdn ist 80 viel wie letmme», sich lebhaft
hin und her bewegen ; daher wimpel, wimpla,
Suimpia, aitfr. guiroplo (Ducange, 592) fiir
chleier, weil sieh dieser beim geringsten
Windlianili Ijcwevrt; aus drntsciben Grunde
bekam Wm^el später die Bedeutung Flagge
I am Mastbaum eines Schiffes. In der Elsüsser
! Mundart ward ilas Wort auclt adverbialiter
I gebraucht: es ist » iaem wtmjjci (s. dies Wort;,
er kann sieh nicht ruhig verhalten.
Wimson. wininuln; mit wimpeln. trimmen
verwandt. — «Göll plogt in das er inwendig
\ wimset mit Würmen». Oeilcr« Post., 9, 72 b.
Wind .^^ Wint.
Wind und \\vt\ S. Wi und ice.
NN in de. das in den Klosterzellen in der
' W and belindliche umdrehbare (sich umwen-
, dcudc) Kästchen zum Einschicben der Speisen
20
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486 —
a. dergl. Eogl. \viudo\\. — Geiler, Uas im
Ff., D, 1 •. S. die Stelle s. v. Bedfentter und
Bad.
«W'iudemunge, viodemiae». iiiirad, 199.
Wlndlkden. 8ehne der Armbrust, die ver-
mittelt eiiii r Winde gi'spaiiDt wird. — Ein
Schütze fehlt, «das schafft der windfad ist ge-
schmiert», ßrantf Nsch , 73.
Wiudhel8i/2:. — «Der Hals Avirt Icrnmm,
windhelsig». Geiler, 7 Schwerter. F. 4 «.
Kommt ohne Zweit- 1 daher, dass, wenn der
Witifl einem an den Hals bläst, dieser auf
einer Seite steif wird und krumm erscheint.
Windisch. — «Das Mer ist tcindisch*, vom
Wind hin and her bewegt. Geiler, Schiff der
Pen . 4 b.
Winkel^'ht, vollWinkeln. - «Die scluilk. t lue
nature, sie so winkelecht ist ...» Tauler, 328
(56).
Winkonf. Trink-rM. Sehn/. 1072. -- Er
<7.alte ime die pfennige und gab in deu toin-
toll/». Hart., 8. • 1 seh. zft vrinkotif dam
locavimus bona in Kunheim». 1^. S. Thom.
Fabr. Etc.
Wlnling. Pflaume. Ooil, 40ft. — «Zft wm-
linge*. Feldname. Engweiler, 1881; Rosheim,
1370,
WiDqaelle. symphytnm officinale. — «An
der toitiqucllen* , Feldname. Westhoffen, 13 Th
Wint. Windhund. Scherz, 2030. — Der Vogt
briniri /.um Dinjj von Sigolsheira u a «zwenc
winde unde einen habich». 1320, Weisth., 1.
667. — Der Probst von Olenbergr komnjt nach
S. Lnkarfc «mit einem habich und mit zwei
vti<relhnnden nnd mit drien winden». 1354.
Jlii<l.. 4, 25. — Der Vogt bringt «zween windt
1111(1 ein vogellmnt*. Sierenz, 14 Jh Burckh.,
198. Die ungeübten Hunde laufen beim
Jagen «den «dein winden noch>. Tauler. 69
(14). — «Leithund, icind, rüden nnd brackcn».
Brant, Nsch., 73. — «Ein edelman der het
ein jaghund oder ein unnd*. Patili. 169.
« Wiiitbergc, pinna, vel /.itiiir. Ilcnail. 1S8.
'Winterkutas. Vergl. M'mUrtroUe. — Ein Vater
merkt za spit, dess er «erEotren hat ein fointer-
but:» nr;uit, Nsch.. — ■ Kiti trilirer ninii'icli
ist uiemans nutz, — dann dm er sie ein
tointerbute». Ibid., 92.
Wintern. Winterlegen. fihcrwintrrn.Winter-
lager bezichen. — «Kin teil des dorffs gab er
den Galliern, steh da in zu wintern*. Kingm ,
Cäsar, 24 h. — « . . do sie iich j^iniertegert
hetteu . , .> Ibid.. 4S b.
Wintertrolle. «Labrusca, tciuUrrtrola». Vo-
rnh opt , 29. .Scherz, 2042. — «Für den • ilpln
wiutertrübeli» hast du «broht winterlrokn und
böse ding.. Tauler, 61 (12). — Der Teufel
«macht ein WintertrolUn aus im und einen
thorechten Menschen», 'ieilcr. 7 Schwerter,
(j. 1 1j. -— «L>u wilt kein Mnnck oder Winter-
tropf sein, du wilt auch etwas zu den Sachen
reden*. Id.. Brös.. 64 b. Wintertropf scheint
hier Druckfehler für Wintertrolle.
Troll (s. TroUecht) ist hier so viel wie Un-
l^ethüm. etwas Fareht Erreg-endes; Winter ist
nicht die so ircnunnte .l;ihrszeit, sondern der
Weiostock, überh. der Kebberg (Wackern.,
Wdrterb., 380). Wintertrotie scheint mir nr-
sprünglich die nämliche Bedeutung gehabt zu
haben wie TTtttferfriidf (Waekern., I. c»; s. dies
Wort: Zarnkc hat es nirht verstanden. Wuiter-
buts ist eine z%vischeu den lieben anfgepdanzte
Vogelscheuche. In diesem Sinn wird das Wort
noch von Geiler trebraucht, fig für einen rolien.
ungeschlachten, unwissenden Menschen. Merk-
würdig ist. das8 schon im 14 Jh. der Ans-
driuk auch für schlechte, saure Traube vor-
kuiiinU (s. Tanler, oben). Frisch. 2. .^89, hai
noch ein Sprichwort: «es trägt oft eine gut«
Rebe einen WintertroUen* , gleichsam eine auf
der dürren, unfruchtbaren Vogelscheuche ge-
wachsene Frucht.
Wintitten. ~- «5^ omb ein nuwe witUiee»
zft dem glasefenster». 1417. S. Thom. Fabr.
Winzertiim. Winzeramt. — «Wen die ge-
burtichaii küsct so winczerc, dem sol es der
schaltheisse lihen an mfns herren statt. So
gciterit zu oiie icinc:>-rt'iu IH sch.. der sint die
2weyteil mius lierren, der dritteil des schalt-
heissen». Bübl. 15 Jh. Weisth., 4, 195.
Wirbelidi. wirbelnd — .\colu6 «irab d.-ii
wioden port, — das sie mit bauffen hie und
dort — keransser flelen ttirMieft». Ifurner.
Virg.. A. 5 h.
Wirbelin. — « 4 amb ein wirbelm an deu
saltcr der in der tireskammer lit». S. Thom.
Fal.r.
VViri^s. iaiigwahrend , dauerhaft. — Ge-
schniierte Schuh sind «besser und «Mj^er .. .»
Raths,- Ih . c. 3 fi
Wirigk«Mt. 1 'ancrhafligkeit. Evvii:kcu. —
. Die Wtrigheit i<<>iti H ist ein stond Gut. das
do nit abnimmt noch /.nnimmt*. Geiler, Post..
2, 101 »>.
Wirken, Würken. Wi-rkm. Scherz. 20«9.
1. Machen, bes. von der Arbeit der Weber und
der Goldschmiede. — «Welche vrowen würke-
teut linin dftch . . » I3;^(t. Tucli. rzunft, 3. Etc.
— «Was die goltsmide wirkent von kenen,
schalen ...» 1863. Ooldsehm.-Znnft, h. Etc.
2. r.i'w irk^-ii, — «. , . dii- .starke vr.rlife —
Die Morgan au in worlUe». Gottfr v. Str., 1, 23.
8. Arbeiten. — Einem Sehnldner «sol nieman
würk^n, alle die wile er die srhnldr srlnilrlir
wcre». 1322. I'rk , 2, 2i)b. — «Es sol nieman
wirken an keime sunnentage». 1390. Qoldsehra.-
Zunft. 8. — Wir haben «den langen triL' ge-
wukrt in grosser hitz». Eis. Pred . 1, H4. —
Man soll .sich hüten «an heiligen viralKu len
vor nn/itlichem trirkende». Ibid., 2, 17. — «Kitt
Hiijivütter der hat vil Knecht .... da nimpt
er war welcher wol oder übel uiercket*. Geiler.
Narr., 176 B. — «Dir falt ein am Feiertag r.u
wercken; str.icks zuck das Schwert und sprich:
liu solt den Feirtair heiligen». Id , 7 Schwerter.
F. 2 i»; Bilg.. \'AH^^>; Sund. d. M., 11 a. - «Vil
wercken und uff borg dann beiten, — vertribt
gar manchem offt das lachen» Brant. Nsch.,
öl. — «Mancher dut bättlen bi den joren —
50 er wol werdten raöht nnd knnt». Ibid . 68.
— Die Pyramiden, «do dri mol huinlert tu>>ent
man — und secbtxijjjrtusent «ferckten an». Ibid.,
88. Etc. ^ Sehleehte Dienstboten ▼erlati|ren
zu essen, «uml werekm doch gar nit darneben».
Muraer, Nb., 190. — Ein träger Knecht, «red
ich mit im dri g^antser stand, nit einen
i
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- 497 —
streich er wercktn kund*. Ibid., 191. — Die
PMfen «»ollen wervfan und »ach sohafToii*.
Id., Luth. Narr, 102, — «Dem iiinerliehon
menschen kan got nil verbieten ... zu feiern,
-er kftn doch uH wtrdx»: Id., KÖn. v. Engl.,
914. «Es war ein taglonrr der werckt ge-
meinlich einom reichen burger». Pauli, 297. —
«loh -wil dir helffon wnkmt das mir das blut
KU don ncdcn ns/.gat, wittli utdora anoh
wercken* . IbiiL, 13(5.
4. Thun, vorrichten. — «... die do werdcm
die bo67.heit . .» Rruiif. Anstoss. 6».
Wirklich, activus», wirkend. - «Activi,
wirckliche Menschen» Geiler, Kmeis. 31 ». —
«... Der in einem icürcklirhoi Leben verbringt
me ussuendigen Werck daii in einem schowen-
den Leben». Id , Arb. huni , 27 ». — Im Him-
mol «würt die würcklich Kraft al* gross werden
in dem Lib, das er vit bass durch dii^e Kraft,
dnrolitringt weder ilas Für oder Luft».
Id., Bilg , 319 Schiff der Pen., 113 ».
"Wirreii, 1. vemriireii. Sohera, 8W8. —
«Er irret unde wirret — Die worin it und
daz longen». ßottfr. v. Str., 1, 2tiO. Ktc
2. Ifit dat. Kammer. Noth verarsaehen. -
«Waz iich irirret. ilaz mag it iich wol ge*
iielfen>. £ls. Prcd., 2, ^0^. — «äagc an, . . .
-war. wirret mir lästere ond leides?» Mftrh. 19.
Wlrrewarren, verwirren, J',er^trf'^^r II , Wirrr-
iverre, Wirrwarr, Entzweiung — «La din
roseheB, din menkeln, din wirreirarreH^. Tanler,
418 (72). — «... Das man Wirretctrre macht
under den Lüten». Geiler, Siind. des M., 24 K
— «Wer da /\\ischen zweien Personen die
Frid mit einander haben . . W irrewerre
macht . . . Wer Wirren und Werren macht
zwischen den Freunden . . > Id., Sönd. des
M., 47 «. — «Er macht vil Tl'i/rtwr under den
Brüdern». Id., Bilg., .38 >>. Etc. |
Da« nrsprüngliche Wort ist Werttf Unruhe,
Unfrieden, mittelatt gucrra, franz. guerre. i
Schon Taaler hat den alliterirenden Ausdruck.
Win*. Wirser, Würe, Würsch, Würser.
»iil>erl Wirst.Würat, &rger, scbieohter. schlim-
mer: ensrl. worse, worst. Soherr.. Sf044. 2070. !
• V.r I t weder tcira noch ba/.» Gottfr. \.
Str., 1, ^tf. — «... Dero tete es gar we und
vil wiT9 denn« mir». Nie. v. 8tr , 287. — «Es j
wert- nütschit würser wann drr demütige so
der erhöhet wurde». Clus., 42. — Solche die ,
«ndere artheilen, «d&nt nnserm herren teirs*'
in sinfn frlidern den yme gp«rharh von doii
die jn krützigetent». Heinr v. Uffenb. — «Ich
▼örhte das ir irar vil tow^at gevarent denne
Aflam und Kva ^cfaron sint». Nie. v. Pap^l,
Bek. Taul., 47. Etc. — «Was raati di iii manne
nimet mit gewalt, daz tAt ime irurat denne
»ehe ers nit». Gebete, 14 .Th. — «Ii ts dio Mite
deste tourst abe in erschrukent». Kön., 415. —
«Also wart ime ie icurst und noch me wi >.
Tbid , ^12. — Heni Teufel «sreschiht inirnt in
dir den in dem ^'runt der hellen». Pred. iiigolts.
— «. . . Darurab so siliMtu das die kleinen
Omeisslin würscher beissen weder die grossen», i
Geiler, Emeis, 10 — tich weiss nüt . . . das I
vmrgser stüncke denn Katzenkat und Hüner-
mist». Id., Brös., 2, 79 b. _ «Diso Pen . . . .
ist grösser und thnt tvarser ...» Id., Selenp.,^
ä07 «. Etc. — <£s thut mir we in meinen
oren, — ja würm- dan ieh wer beschworen,
— das der bcttclmönch ein stant — het bei
keiserlicher hant». Murner, Luth. Narr, 31. —
Hiobs Frau tafft von ihrem Mann : «ieh wei»z
das ich im wür^rter that. - I' titi iti dor tüffel
gepinget hat». Id., Geuclmi . A, 4 « ^iJruckf.
für würsser). — «. . . einer meinet, in den tagen
sei im würt her fi)eins) den im vor gewesen
ist». Id., Gajac. 47H. Seltene I'orm. — «Der
firawen som veraehten vnd tlar/n laclu'n. thut
einen umrser dan wan man sie fast liliel soliliiir».
Pauli, 278. - «... es würt jnen wumer thun
dann der tod». Zell, B, 1 b. — «So weiss ieh
das jnen nir trär^fe»- ihon hatt. wann das ich
solichs übel oäi gezeigt habe*. Ibid.,. q, 4 b.
Das Wort wird noeh im Sohweiserdialekt
gebrancht
Wirsern. Würsen. Verletzen. Scherz. 2044.
2070. — Ein Bauer von Sermershciin der den
Gcmoiridr-Kbcr riiif «einem Acker antrifft, «der
sul in usdriben ; icuratt er in, er het gevrevclt».
Han., Const., 38.
« Wirsrninj:^. «candaluin». ITcrrad, 187.
Wirt, Würt, Wirtin, Würtin, im Sinn von
Gatte und Oattin Scher«, S044. — «Prowe
.^gne.«*. In r Lucus ir u iu/*. 1281. — «Vur
Elsa, hcrn Niolawes frowc von jUülaecke, mit
hant nnd gehelle dez selben Kielawes irs wirtes
I . . .» l'iHH. F.U\ — «Katherina zum Hrunrcn
und ir elicber wirt*. 10(i4. Cart. de Mulh., 266.
\ Ete — «Walther von Matzenheim und Bertha
sin würt in*. 1275. — «Her Come die Maget
und vur üerin sin uurtin». 1285. — «Niclawes
TQtsehman nnd vro Engele sine würtin». 1299.
— «Oöpsrlin von Kagenecke nnd vrowe GRte
die Sp< iid( rm bin würtin». 1310. Etc. — «Vro
, Adelhüit Jaenbes von Halle elioh wirtin». 1895.
I Cart. de Mulh , 96. Etc
I Wirtschaft. WUrtschaft. Gastmahl, Gclag,
I Sehers, 9044. — «So die wirUiMft bereit wirt,
und der priestrr uTisern herren nützit». l'üiteb.,
88. — «Gena das ist aiso vil gesprochen al>o
; einabnnt würtschaft» . Tanler, 77(16). «Dise
)r.ir(schaft ist das h sacramcTit». Ibid. — Er
«mähte in ein herliche wurlachaft». Kon , 699.
i Etc. — Der reiche Mann «was allczit in toirt-
scheften: Eis. Pred.. 1, 249. Etc. — Ein König
gab »eine grosse vmrtschaft» . Marl., 25. —
I Johannes ward «enthouptet in der Wirtschaft
Ilerudis». Gnli! Spil, öl. — «Einest het der
Aboalon einen Kolben oder Wirtschaft aufge-
richt . . .» Geiler, Geistl. Spinn , P. 7 ». -
«Er num den Herren mit im in sin Bus und
bereitet ein herlich Mal, ein Orten, ein grosse
Würtschaft oder Gesellschaft, conviviuin ina;^-
num». Id, Post., 4, 28*. £to — «Vil würt-
schüft hnn Bolt dn entbern» (mnlta convivia).
l'.raiu, Cato, a. 2 b — «Bi würtschafft gesten
uit vergess». ibid., c, 1 » ; Thcsm., a, 7 b, —
Sie da «ein VöstUch tntlschaft wolten maohen».
^rurner. Viri:.. C. b l'. — Sie «sollen inen
ätrubcn bachcn, — und fröUche wirUduift
machen». Id., Luth. Narr, 54. — «Du würdet
oin !rrn*;se trirtsdiaft Ii an, — koch nur gut,
rieht dapfier au», ibid., 135. Etc.
Wirtschaften, bewirthen. Soherz, 8046. —
i^iy u^L^ Ly Google
- 42« -
Er hai «iu wol voUeklich (fcwirUclicßct*. Eis.
Prcd.. 2, 103.
"Wirtzeil ing. WoutKerling, Schieriinff. —
«Ciciita, wirUerlina». Gersd., 90 ». — «Wann
ein k& vil isset des krutes das man nennet
tooutzerling, so beschwert die milcii die heapter
der die sie essen». Fries, 84 a.
Wischen, sich schnell aufmachen oder be-
wogen. S. üffwUehm. — «Der Knecht wüst
(für iPüscht) ouch herffir und verlat was er
zu schaffen het>. Geiler, Bilir., 59 ■'. — «Ein
arme Fliege die bleibet in dem Spinwep hangen,
aber ein Brem die wüH dardareh hinatiB*. Id..
Narr., 58 — «Pas nit ein ieder iriisch lier-
ffür, — und geb sich asz» er künn min JiLunst».
Marner, Nb., S67. — «Juno die «fiteht mit red
herför». Id., Virg., k. 8 a. Etc.
Wiseboum, Stange zum weisen, dirigiren.
— Wenn die Rinder der Haber von Wieden«
sohlen zur Weide g"ehn, «sol der vronebotte
einen tcisenboum haben 15 schuhe lang,, und
sol sie wisen», da^^s äie nicht in die .\cker
gehn. 1364. Weisth., 4, 161. — «Wo die recht
htrasz vom dorfif geht, als weit so der bann
ist, da soll einer ein wigsbaum trairen ?.werchs
uff den armen, und sull mitten in dem weg
gohn oder reiten, und als verrc der bäum
yewederhalb nssgoht, da in hat niemandt den
andern sn pfenden*. Eeiningen, 16 Jb. Ibid ,
4, 99.
W'isefarch. S, Wisung.
Wiselos, VVcisloa, führerlos, verirrt. Scherz,
]97ft.S046. — «DaztoMetosfschifFelin ...» Gottfr
V. Str., 1, 104. — Man «sol den eilenden und
den tviselosen menschen gerne herbergen». EU.
Pred., 2. 116. — Manene Menschen werden
«( inen ^v ilden, wiselonen, in selber unbckantcn
weg* getiihrt. Nie. v. Basel, 248. — «So da
den Hnngcrigen speisest . . den Nackenden
l>eklcides[, <ien Weislosen beherbergest . . ..
das seiud leibliche Almusen». Geiler, £v. mit
Ussl., 180 b. ^ «TTmIos bin ich gesin and habt
mich nit beherget». 3Iiitth. 25,4i<. Geiler, Post .
2. 16 0. — Sie füJirien ihn «drei tag in der
wüste und einöde iriszlosz umbher». Adelphus,
Barb.. 11 — «Ks. werden nit iceiszlos gen
iille die in jn hutieud». Nackt., Psalter, 81.
Wispt'h'iht. unruhig, unstät; von icispeln,
liiu- und herlaufen. — «Wir sint ri ehte in'sj/rl-
echter naturcn, , .. unstete, wankebam*. Taulcr,
147 (27).
Wispeln. lispeln. Scherz, 2047. — «Ein
scufte gerune also ein atspdn». Tauler, 382
(6ö).
Wispeln, hin und her laufen. — «Die Onieis-
scn wiapeln durch einander, und weiss doch
letliche was sie thun sol». Geiler, Emeis, 8
— «Ktlich wöUcu bering und frülich gescheu
sein, wispeln darafter, sein unruwig». Id.,
Narr., 36 b; Bilg., 98 »>.
Wissage, Weissag, Prophet. Scherz, 2047.
— c Davon spriebet der wütage an dem salter
. . .» Billtob., 9. - «Die c und die >rissajrn>-
Eis. Pred., 2, 17. Etc. — «Machemet, der
beiden mstage». Otos., fUt. — «Abaknk der
Wnssofß'.. (leiler, Siind, iles ^T.. 88^5; Kv. mit
Lssi,, 7 b. Etc. — Maria «durch prophcteu und
wis*ag«H vorgeseit ...» Brani, Boaenkr. B.
Ged., 6. — «Propheten uud imuagcn». Id.,
Nach., 48. — «Der wimag Araphiaraus». Ibid.,
58. — «Von disem wunderlichen ding — der
weissag (vates) reden aneßng». Murner, Virg.,
V, 8 b.- Sibylla «die weistagin». Ibid , R, 3 »».
— - «Jop. der icUsag». Brunschw., Medic, 33 b.
— «Der her hat gemacht etlich apostel, ctiich
weissagen, etlich cvangelisten > (Eph. 4, 11).
Warm, Trost, 20 — «Ein tceissag, der da
hntt ein träum ...» Td., Bai., g, 4 a. ^ Die
.mdiM'u rcforniHtorihclien Autoren linben, seit
Luthers Übersetzung, Prophet.
Wisaagen. welssagen, wabisagen. — «Vit
practick und irissagend kunst — gat jetz fast
082 der trucker gunst». Brant. Nsoh., 65. (Viel
solcher Bflcber werden jetzt gedraekt)
Wissenhaftfgkctt. Kenntniss. - «PicVorelit
des Herrn ist der Schatz der Wisheit, der
Wissenhaftigkeit and des Heiles*. Geiler, Bilir.»
178 144 b.
Wissenheit. Kenntniss. Scherz, 2049. —
Der Baum «der wissenlteit des bösen and den
guten». Prcd. Ingolts. - Sie werden «sprt rit. n
usz ir wissenheit, - das ich hab recht und
wor geseit». Brant, Nsrh., II. — «Gotts gnad
und fürsichtikcit i>t so voll aller wissen-
lieit, — das sie nit darff der menschen 1er*.
Ibid.. 80. Viel Gelehrte haben «erscheinung
zum iremeinen nutz ... an das licht bracht».
Id., Layeusp., C, ö » — «Jo, ist es wor wie
man mir seit, — dann ich hab sin kein wissen-
heit». Murner. Miile, F, 1 K ~ «Wisheit des
rechten (jurisprudentia) ist ein wissenheit des
rechten und ungerechten* Id., In>tit., 10 t».
— Dos Uayaefaolzes €wi»genheU (scientia) ist
noch nit ans offenbar worden». Id.. Gayac,
4H4, — Sieh <on irm.-ieiilicitt einer Sache unter-
windeo. Frie£. B, H a. - «Die knnst und wissen-
heit ^ttes». Warm, Bai., g, 4 b. — «TTissen-
hfuf der geschrifTt.. Id.. Trost, 30 f.
Wiasenthaft, jedermann bekannt, offenkun-
dig. Sebent. 8049. — «Berthold von Ffirsten-
berir, sant Anthonien (zu Strassborcr tris^sertt'
haß pfleger». 1277. Reg. A, UÖ. — «Weriin,
der herren von S. Thoman wissenthaft schaf-
fener». 136('. Rf'ir. A. 2-H. - Ritter Rüdiger
Birkimori, «der unser wissenthaft voget ist . . .»
1326. Carl, de Mulh.. 185. Ete. — «Der von
( ich-ensteiii. irisnenthafter marschalk» des Bi-
schuls. Weisth., 1, 70(i. — «Ein mssent-'
hafler botte». RufTach. 1349. Ibid., 6, 385. EU.
— «Dise hofe sollen . . . haben einen icinsrn-
Juifttn meier .. .» Srotzlieiin, 1410. Ibid., I,
688. - Die Abtei liat « /e ^Münster einen
wieeenihaften dinghof». I8b9 Als. dipl., 2, 16«>.
— «Der hof /.ft Wickersheini, der der thum-
herreu zh Straszbnrg ist, der ist ein tcissent-
haft dinghof». Ib Jh., Weisth., 1, 711. — Der
Hof von Renrheim «hat einen ms$entkaften
\^aI.I jciiilialb dor Illen». 1369. Ibid., 4, 245.
— Papst Cornelius «satte uf, daz ein iegelich
priester wol sweren mag amb ein WBt^äkaJl
lLn<:r> (Lat| pro jnsta eansa). Clos., 17. Köttn
514.
WisnKch. wissentlieh. — «Wer Uden mag
das sin fiow «i - im eehruch, und er wont
ir bi, — so er das wiszlich weiszt und sicht^
— den halt ich für kein wiaen aiolit». Bruit
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- 489 -
1
I^sch., 36 (nicht: weislich, wie Zarncke, 867,
meint). — «... tcis^h'ch ich micli ilcs versieh,
— das narren werden schelten mich». Ibid.,
108. — «... das er in gutem won . . ., on list
und wiszlighen betrQg^ . . » Horner, Instit.. 69
— c. . . so doch msrlieh ist» (cum »it cogni-
tumV Id., (iayac, 416. -- t. . . so jiieniEiiis
tciszlich ist, mit was inweadigein andaohl dfts
geschieht». Id., Adel. R, ü h (niemand weftsK
Wisener. Wissender. - «Wer bscheid hie
weiset wie des küngs nar, — densellien toisener
stelt mM har». Hamer, Genehm , E, l
«Wisswnrtz, slirillum S, ^^fariae». Gersd.,
94 b. — Poiygonatum mulUflurum. Kirschl.,
'Wis'tum, Weisheit. Scherz, 2049. - Die
öeügeu «lesent io dem spiegcl der gotbett
allen wi9d4m und alle knnsU. Eis. Pred.» 1, 76.
Etc.
Wisung. Scherz, 2046. 1. Das Weisen,
Leiten. — Der Voyt von Gemar «ist schuldig*
den banvvarton. ninb daz sü jme daz rosz
gewisen liant uft den Htz, /.wcnc »chfihc von
aer wisunge*. 14 Jh. Htm., Constit., 857.
2. Anweisung. — «Noc!' jrxumjr der ord-
nnng . . .» 1447. Goldschui. Zunft, 2ö. Klc. —
«Noch lut und u'Mttn^ der honptbrieff . . » 1477.
Beg. BB, 305, Etc.
3. Beweisung. Beweis. - «Umbe übergriffe
an dos hüft's irütern .snllent die höher wisunge
thu, wenne es in geclaget wärt; uffe den denne
der übergriff beiriset wort, der bessert . . .»
Kuffach. lS4fl. W(M>th.. h, :m.
4. Wisunga, visitatio, oblatio. Graf, 1, 1068.
Datbringung «Moee Gesolienks, das Oesehenk
scllM'r. Scliiiiellcr, "i, 1027. Wohl nisprüng-
lieh ein Zeichen der Hörigkeit. Pfeiffer, .H6ö.
Seign. et vill , 64. An einigen Orten bestand
die Wiauttg in Schweinen oder Theilcn eines
Sehweins, porcus visitationis. Schmcller, 1. f.
— Die Meier des Abts von Ebersheimmönster
sollen ihm jährlich «iogelicher bringen ein
zitig swin, daz 30 phundigcr phennigc wert
gi, und die tcisunge die dozu horent oder
5 phennigc, weders der abbet wil Vi\i\ sul
der abbet daz beste (der Schweine) usnenion,
darnach der vogt daz bi'ste. darnach die
vischere daz beste». Von den übrigen werden
zwei einem der Müller zum miistcn gegeben.
13i;0. Wcisth., 1,671. - «Es ist ouch zt wis-
sende, das man alle jor geben sol die wise-
farth {falsch für wisefarth) zö S. Martins ti»ge
. . . Und wenn man ein irisefarlh zft zinsc
Sehen wil, so soi man zh dem mynsten 7 huber
ob? haben, die eollent es bpseben, des ersten,
das e.s sclioio' sv. das es ouch kein niorr sy.
es sol ein geheilter bargk sio». Die Seiten
tollen «Kweyer flnfrer dieke tpi« haben*. An
den Herrn <:a]> man den .'^iieck und die Schinken
abj was an Speck fehlte, ersetzte man durch
BfiekeB «ad Kopf; der Rest kam an die Hoher
zurück. Sulzmatt. 15 Jh. Ibid , 4. 13H : iti ilem
Ver/eichniss der Zinse dieses Dinghofs steht
Wisesfcin. Beweis dass statt Wisefarth Wite-
fitrch /u lesen ist.
i>ic Wisuvg bestand also hier hauptsächlich
in Schinkea und Sp<>ck, weichen ietateren man
deshalb Toncogsweise Wis benannte. Dies
erinnert an die scapulae suillae, welche im
lü'«'" .Ih. '^'cwissc Eiirenleute des Münsterkapi-
tels diesem zu liefern hatten (Üül. Urk., 1,31).
Im badischen Oberland gab man hie und da
<zc trming« ein soholter». Pfeiffer, 49. 50. So
ist wohl aoch die icitung tn verstehn, welche
die Fleier des Abts von Kbershcimniüuster
ausser dea Scliweineu gaben; Scherz, 2046,
erklftrt tfe nnriebtig dureh esca, Nabmng für
die Sch« f^ine
Anderswo gab man als Witung Schafe, Ka>
paunen, Wein, Brod. Die Abtei von Neoweiler
besass zu ReitA\ eiler eine halbe Hube, die ihr
«20.^ et dimidiam wisungam» zinste. nämlich
«arietem integram sive integrum agnioulum».
Ebendaselbst j^nb eine panze Hube als u:i$unga
*2 caupones et doo guartalia vioi». 15 Jh.
Weisth.. 6, 468. Das Thomasstift hatte von
den Gärtnern von S. Aurelien, als trisunga
diniidia, die Hälfte eines Viertels Weiui», (i Brode
und 3 Kappen. Als. dipl.. 1, 434. Zu S. Gil^'t n
war «eine iegliche wisunge, die in dem dink-
hof vellct, 2 viertel wins und 4 wisscbrot;
die wisunge sint alle der hfiber, und ^ol si in
ein ineii.'^er usrihleu' Iß Jh. Weisth , 4, 181.
Hier wurden sie also von dcai Herrn deu
Hubern überlassen. Zu Lampertheim endlich
wurde der, dem Münsterkapitel schuldige «ccn-
sus qui vocatur wisunge», um 1244 in einen
Geldzins von 80.^ verwandeil Grand,, Oeuv.
ioöd., 6, 872.
Witnnas, die Weite. — «Von «ytmu* und
ferrem» das zukfinflige erkennen. Adelphue,
Bhod.. Vorrede.
Wittern. 1. Ünpersönl., es wittert, es ist
,'frnf Oller schlecht i Wetter Scher/.. 2050. —
«Wer, das regen kerne oder wie es witterte
...» Oildwiiler, 18M. Weisth , 4. 68. — «Wir
hnnt so «rrosse sorg uff erden, - wie es doch
sol gewittert werden» Mnrner, Schelm., g, 1 «.
— Kftme Gott auf die Erde, so müsste er
lernen, «wie fv uns doch solt wittern lassen».
Ibid. — «Sie schaffen so vil dicker pfil, — als
ob es dunckel wittern wil*. Id., Vii^., p, 8 b.
2. ünpersönl., es ist ein Gewitter. ^ «Ir
Leyen heisscn (ohne Zweifol I»ruckf. für lesen)
das S. Johannes Evangelium, und wenn es
irtUcrt oder was euch zu Händen gat, .so ist es
nül denn: im Anfang wh& das Wort». Geiler,
Ev. mit Ussl , 16 — «Man sol die Palmen
die geweicht soind eerlich halten , in den
Hüsern uffstecken, und ist recht das man sie
brent wann es wittert oder häkelet und dunret».
Id., Eraeis, 52 «.
8. Persönl.. das Wetter machen. — «leh bab
Got lassen wittern w'w er wolf. und Iiab über-
kommen hUbsch kraut». Geiler, Siiod. des H..
18 — «LosK Wittern in (Gott), loss machen
srhön», Brant, Nsch., 30. - «Ach truter narr,
was Keoohstu gott, — das er deiro kopff uacli
mttem sott?» Id., Epigr. Copie, 218. — «Gott
it itter wie er wöll liieher, — so kiitmentswir
vil basz dann er». Murner, Nb , 154.
Witting, Art gesalzener Fisch? Scherz,
'>(^^0: Witlimj, alburnus. Weis.-^fisclt. - »T'ie
irönteden lüte, die du bolohen und ntttiuge
leille haut nnd die wessernt». 1340. Ork., 2,
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— 430 —
Wittwisch. Wittweiilich. adj. von Wittw c.
— < Wittwisctu; Küscbheit». Geiler. Emeis, 7 a-
Selenp.. 87 b; Bilg.. 9ibK ■" < ITilittMiilMAer
Stat.. Id., Selenp.. 141 b.
WitE, WiUe, fem , Verstand. Scherz, 2061.
— Ein Sehatten, «dem mierkant — Ist leben,
n-itce und sinne». Gottfr. v. Str , 2, 114. Etc.
— Sie «»int ho t!^r vol daiubes sinnes und
sint one mUe». Clos., 114. Etc. — cAlter will
gantz kein tritT me han». Brant, Nscli., 8. —
Ein Verliebter «kiimt von wUz». Ibid., 15. —
«Wir Tncn»chcn leben gante on witz». Ibid..
84. — Als Noah betrunken war cund keiner
Witzen pflag ...» Id., Thesni., b, 4 b. Etc ~
«Die tciu heruBZ, der wein hinein !> Marner.
Schelm., i, 4 n. — tloben do, und durthin ;
klagen, — d;iä kau lät sein durch grosse
iciUcn». Ibid., d, 8 ». — « . das üch ein wib
mit irer witz - hat brecht umb üwer regi-
mcnt». Id , Oeuchm., r, 3 — «Er rausz ir
gumpen. louffen, blitzen. — mit W( hIl' sinn
und keiner wi(««n». Ibid., m, l — «Wer
trQwlieh langen machen kan. (Reue) — nnd
denckt Jiiit gnntzcr tcitz daran, — der solt
wol nümer fruden han». Id.. Bad.. C, 1 *>. ~
«. . . nff das du mögest mit groser mitMen —
ein jeden linden, wa sie sitcen*. Id., Lath.
2i%Tt, 23. Etc.
Witai^. vernünftifr. — Bei cTem Wein «magr
nieman u-itdt] sin». Dranr, Nscli., IP. - Kin
Narr «der wänct das er iviUig sy». Ibid., 60.,
— «Hör cn« o der, wnrd mtsig^ narr». Ibid , '
84. Kto.
VViae, Wissene, Strafe. Scher/., 2047. 5^052.
— *Wimt und bAze. die er umbe die sünde
Hdon «lolte». BiJitpb., 11 Kfisfndf linden
fünf Seelea an einoni Baum hangend, und .
fragen was dies bedentet; Antwort: «es ist<
dies nnser trh<<m*' . ., es ist an maniircn-
halbcn in der weite tvissene . . So bin icli
lange in disen wissen gehangen». Mürl.. 18
Wizener. Scharfrichter. Scherz, 2048. 25 2.
— *Wizenare. tortor». Herrad, 1V)9. — «Der
an des vogete» stat da ist . . , i»t ein icizen-
nere einre iglichen mit>i»etat > (punas oinne&
exeqnetur . Stadtr. Grand.. 2, 55?. — «Die [
selben wisennn . . . Die nianigen in< it liiit. n
Begangen mit Unschulden — Ir herrcn zft
beiden». OottO. v. Str . 1, 191.
Wizigen, sf rufen, .'^rli. r/. 2051. — Gott
vergisst niciit « zc icizegoiide * die Sünden.
Bihteb.. 10 — «Dovott wart er gefüret in das |
frL'ofür, .la/ rr do inne wurde i^wtlMjfef ombe !
sine sundc». EU. Fred., 1. 64.
WluEOt. Sehers, 9068. — <Wutot, bonnm
donnm. eucharistia - . llorrad. 198.
Wöle, Wiilde. Wollust. S. auch Woiiust.
d<) alle sine gendgede nnd sine icöle j
anirolit». Tauier, Wh '77). — Man soll «an
gvtte alleine icoUk> Midien. Ibid., 88 (18).
Wolfsren, willfaren. V< rgL Foren, — Ich
hnh 'Möllen iroffarcn etlichen von euch, die
mich lueimub ;;cbctten haben». But/>'r, Dass
Nicm.. a. 1
Wolfelin. Wohlfeilheit. Ben.. 3. 891: Wol-
feile, — 1421 war im Elsas.-* «grosse icoljelin,
daz win und brot and korn gar wenig galt».
Colm. Chron., 28.
Wolfmon. Dezember. Scherz, 20B5. — Muri-
ner. Kalender. Kloster, 10, 214.
Wolke, mase., die Wolke. Sehers. S066. —
«Der )n,lhr der sünde». TauJer, .'^42 (.59". —
Die Sonne ist <be«chettewet mit eime wölken*.
Ibid., 86 (8). — «Ein wisser wolle nrabgab sB».
Uninr. v. Offiiib. - «Es ist unib uns <jeUich
als uuil» ein Wdcken am Himmel; wan da
stest nit mcr dan ein Vierteil Stand nnd
lutie.st eiin Wolcl'cn zu. so verwandlet er sich
wol X niakii». (i< iler. Bros., 1, 2b b. — Bei
Christi Himmelfahrt «erschein ein elarer Wolck,
aber on den selben W<Acken wer er anch aff-
gefaren». Ibid.. 2,74«. Etc — «Da kam ein
schwartzer wokktH dar». Murner, Virg.. H. 3 b.
— «Ein schwartzer wolck kam dagerant». Ibid.,
n. ö f. Etc - «Der schatten eins tcolcicens*.
Wimph., Chrys.. 15 ». — (Jott hat «das volck
gefürt beym tag mit dem umkken» (P». 78, 14).
Nachtig., Psalt., 194.
Wölinng, volitio, das Wollen. — «Volitio
patieiKÜ. die Wolluug des Leidens, das Christas
den Willen darijab». Geiler. Brös., 2, «4 ^.
WolluHt, Lust. Freude, noch im guten Sinn.
S. auch WiHe — Die Gelehrten sagen «das
Wollust sei, das so ein mensch seiner begird
sich gebruchen und geniessen mag». Winiph.,
Chrys., 11 «. — «Die genügsamkeit gebiri «rol-
fust ...» «Ein roittelmessiger tisch hat vil
. . >r(Alusts>. Ibid., 11 11 b. _ (lott setzte
Adam <in das paradiss des tpMust$: Wurm,
Trost.. .*» b.
Woilustharkeit. Wollust. — «. . In dem
Paradcis. an der Statt der WoUitttfiat l- it >.
Geiler. Passion. 40 ". — « . Daran Imi m
auch nit verhindert die WollustbarkeU gütlicher
Schawung». Ibid., 19 b. — Mahomet hat seinen
Anhängern «den garten der wduttbarkett ver-
li' isson». Ailelph . Türk., H, h b
W ollüsten, sich erlustigen. — «Unser secl
hat gewatiutt in nnsem grewien» (Jes. 66. Hj.
Wurm. Trost. 24 b.
Wöppe. Gewebe. Scherz. 1986. 20d7. Vergl.
^Vep. — «Er wolte ir noch ein solieh wÖppe
zetteln, das sQ niemer geweben möhte». Kön.,
387.
Worten, mit Worten ansdrücken. — «Alle
Ding die do getiörtet mögent werden, die sind
Gott mügiicheni aber die Ding die do . . . in
inen begrtffent einen Widerspruch, dieselben
mögcni nit gewörtet werden». Geiler, Post^
4, 84 ».
In der Schweiz braneht man den Attadmek
noch für reden. Worte machen.
Wortkriegi^r. zu Wortstreit geneigt. —
«Suchtig in fragen und uortkriegig* . Z.U.
d, 8 b.
Worzeiehen, N\ oi tzeiehen . W.ihrzeichen.
Scherz, 20.09. — Mau luii unleischeiden wollen
zwischen Wahrzeichen und Wortzeichen; dioscr
Unterschied scheint mir nicht begründet; d:)s
Wortzeichen, Losungswort, war so gut ein
W'ahrzeichen wie eine symbolische Handlang,
o<ler ein sinnlicher Gegenstand; das eince-
srhobenc / gehört zu Zeichen, nicht zu War;
man schrieb nnbedcnklich bald mit demselben,
bald ohne dasselbe. Auch Schmeller, 8, 1012«
— 431 -
hält WtitfMidien nar für ein entstelltes War*, ?. (Jelcl p-ew iniien. — «Kin iudc weis anders
eeuhen. ntt deuue das er wüctiern äol das er gisseU.
J« Zeichen, an dem man erkennen soll, dass Nie v. Basel. Bek. Tanl., 48.
ei\Nas wahr ist. — «Ich s<il dir triitc fror/rfjVÄfM Wuiherrint, bcfrnchtcndps l^imi, Stior. —
gc'lieu»; sowie du morgen» duläteiii»t. boilät Au» diMu »unhol von Wiedeu.sühiert i>üil «alle
«da vor dimo hertce . . . eine grosse g:eswol- jar 1:^11 ein wuclierhnt den dortiiiten ze nutze
h uc hinten ► fiiiiJen . . . «Und dis \o dir gfttc tronieinlich». 1H6J. Wcisth , 4. 159 — Ähnlich
wurzeichen sin». Nie. v. Basel. 317. — «Da/ Appenujlei, i486 Burckh.liG — Der Meier
sü daran keinen awifel habe, so gent ir ir» von Sundhofen «soll haben ein imchereut*
nii'isters cser rft rroneicheH». t los . 54. — «Do (Wucbfriiiid) 16 Jh. Weisth.. 4. Ibü. — Der
^Mp in got ein irortzeicheii, wenne sü scheut , Abt von Linzel soll dem Dorf Lultcrbach
eilten regenbogen. das donoch aber in 40 joren | «geben einon iriic/ier /.ü dem vihe dnroh das
die weit nüt solle undergen». Ktin., 24^. — jor». 15 Jh. Ibid., 4, lOö
DtT römische Clerus bat «den heiligen geißt. Wnllin. von Wolle. Scherz, 5:065. — «Wvh
das er in ein Horizeichen gebe* welre solte fttt, lanens». Herrad. 197. — «. . Ein wnUin
bobost werden». Ibid., 514. röckelin». Oottfr. v. Str., 1,215. — «WeJhe
2. Losungswort und Erkontiungszeichen. — ander den vrowen woltcnt wtiUii?« wSrken . . .»
■:Es geturste nienian gewandeln im laude one ' Tncbcrzunft, 8. — «Ein «'«//i« wis dhoh». (.'los.,
ir geleite und vortmchm», Xön., 487. — 117. — «Wenn da schon Disciplin uiuipst und
Fremde «lies men vor der stat nntx sft ein; ein wüUin Hembdiin anlegst, es hilft nit».
uortceiche» erwurbent das in hinin wurde er- Geiler, Biü;«.. 1. 43 " Di 1 PtitL:! 1 verlasst
loubel». Ibid., 652. — leb «soite iwe zougeii , Weib uud Kind und legt sciu Uurniscb au
dis crfizo r.ft worUeielun*. Ibid^ 6(M. — Des | und muss wider die Feind ziehen, sein Leben
(Ir.rtf sft. uudi > iJntt ii und R. Merswin «enander wogen; iirnl ich leb im Fridcn. hab irülUs an
Wortzeichen jiobcnt mit &ünderm rusternde in und leinis darunder, warunib? da^ ich das
der kirchen». Nie. v. Laufen« Nie v. Basel. 62. Lob ßottes mit Pieiss volbring». Id.. Narr.,
— D< Iii n das Betteln /.u Strassb. erlaubt ist. 1 l8l ' . Kti- «Kin tnillm sark». Brufi'^chw.,
«sol man icorlzekhen geben vou unser stat*. Disi.. 17 » — <Blaw u((//(» t&ch>. Geri^d.SHl'.
15 Jh. Alte Ordn., B. IB. <Harken am Kleid.) •Wnliange, nansea». Herrad, 186. Soherx,
3. Zeichen, gegen de'*>^CTi Vtitwrtson num 2065.
etwas erhält, jetyn. — «Es sollent aorUtuheu Wiilpiu. Wölfin. -• «Kein Thier issct das
gemuht und geben werden den die do bei ander . . . on allein ein M'ülpm die issct ein
einem Brand) wasser tragen». 1^ i Riu ki: ilr Wolf so sie hungerig ist», tieilcr, Sänd. des
derselben erhält man 1- nt6chinlii,uiig. 1- Jh. iL. 29»; Klapperm.. Ii, 3».
Ahe Ordn, B. 18. — Die Tucher. wenn sie Wunde«, verwunden. — Kricgsknccliie. «die
ihr Tuch «vcrmengelten». erhall m dagegen nie kein n dlicli itattii kiinden, — denn mart-
»ein tcorzeichen», das sie dem rntirkaul'er vor- ren. bliu» u. Ücisclicn, u'inulen*. Jlurner, Nb.,
«ttweisen haben, der für sieden Detailvcrkauf 24, — Christus -wie er von Jnden gnnmdet
besorgt. 1401. Tuchcrzunft, 22» «8 sch. ! was». Id., 4 Ketzer, 0. 2 ».
y^i nnih uoi tzetcheii in die niüle von 15 qnar- ' Wnndei*er Wunderl hiitcr. Scherz, 2066. —
talia». 145H. S. Thom. Fabr. — Das Kapitel, «Got herre uiivderüre». Gottfr. v. Str., 1, 138.
das eine Mühle besass, lieferte dem Müller die , - «Got ist ein «linderer in allen sinen geben».
Zeichen, die er denen gab die bei ihm malen ' Nie. v. Basel. Bek. Tanl., Ir. — «Dovon so
Hessen; gegen Vorweisen tierselben erhielten seit die Ii. gesclirift. das got ein icuwlertr si
sie da» Mehl. Man sieht aas der angeiuhrieu in allen «inen Meriten», lü., m».
Stelle, dass ein solches Zeichen 1^ kostete | "Wniidergern. nenpeng'.— «WaneinUensch
^V lieber. Ertr;iLr Sdn >/, yOf^S. 1. Frucht, also miissig ist. -n nimpi ^ i- si-In Il-s nit war,
— Minne, «die blümeu und den uucher bin», so würt er curiosus. u: und ergern. das er wil
Gottfr V. Str, 1, 168. Etc. — «Gottes wort warnemen und wissen was ander Lcut thiin».
wart gesant, daz er irucher birei». Miirl., II. Geiler. Emcis. 25bj Brbs.» 1, 18 •. 40 >>; Narr.,
2. intere«&e. — Die Juden dürfen von den 70 16:i)>. £tc.
ihnen verpfändeten Dingen «alle woehen stft ; Wnn4ler|»«rtte. Neufiricrde. — «Es schreibt
wftcher nemmeii von icf^licliriT! pfnnde plavianu.'J vnn r!atnno r|as er sii h sflhcr dick
eineu pfenuiug und nit tue». IHtfH. Kim.. Beil.. besach iu dtui .>piet:*"l. nit uss Hotturt oder
981. — «Gott ist so gnow in sinem rechen, von M'undergerve . » Geiler. Narr., 11 —
— das er den u mher an wirt sprachen» idie >Iai« soll studireu «nit zu d< in Rutii. 711 welt-
Zinse). Murncr. Nb.. 170. — «Die geuchcry lieber Glorie, oder uss WutKlergern. aber zu
ist ietB so gut. — das sie so grossen «.'tieiter j Besserung sein nnd seinem Nesten*. Ibid.,
thnt . . .» Id . flenchni.. tj. 69 b. Etc.
3. im lieuiigeii Sinu. — < Wmltcr um! für- Wunder ist hier im alten Sinn von Ver-
konif». Braut. Nsch., 89. — «Der Juden sint wundernng, der noch übrig ist in der llcdcns-
nit gnug uff erdt p. — so die Christen wuchrer art: mich nimmt Wunder. Gern - begierig;
werden, - will du die lüt mit uucher nagen, nundergern. einer der nach Dingen begierig
— so solt ein jüdisch ringlin tragen». Murner, ist. über die er sich verwundern kann. Da-
Kb., 194. von das Subst. Wundeigeme.
Wuchern. Scherz. 2068. 1 Frucht bringen. Wnndpriich. 1. Wunderbar, mirabilis. —
— l'er Teufel «nimel daz gottis wort us irem «Salve, schöne veldesblhme. — die mit hohem
herzen daz es . . . nit tcocAet ». ^i», Pred., 1,85. 1 »chin nnd rüroe — aftgast $0 gar wunderlich».
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- 482 —
Brant. Rosenkr. D, Gcd., 9. — «Er trdi-ncla
nii au das ewig rieh, — wie das wii ist,
Bchön. rcundfrlich» Id., Nach., 66.
2. Verwunderlich, erstaunlich. sclt«!ftm —
«Von der tcunderlichen zamefügnngder obersten
planeten>. Hrant, D.Oed., 2ö. — «Eh ist ict/
fünftzehcn hundert iar — das got vom himel
kam viiwar, — und det ein wunderlk-lie fart
— das got selbs ein bader wart». Murnor.
Bad , A, 1 b. «Von discm tcunderlichen ding j
— derweibsag roden anefiug». Id., Virg., V, ö '
— «Es war ein iiwi«d«p(id^ gesicht». Ibid^ o.
Etc.
Wunne und Weide. l. «Die zwo «tote, die
all<- und die miwc (Altcukabtcii uml Rappolts-
weiler) aolleut wumie utid tceyde gemein habca I
und nicBscn an holtzc. an gr<'bnr8re und an '
vrM. 1298. Als. dipl., 2, 6H 2. «Zwiim',
bau, ivunne und wayde . . . siut der ebtissin»
(von ErBt(>in). Kinheim, 16 Jh. Weisth.. 4, 218. '
— H. Pi m Abt von Liitzrl gehort-n zu LiittfT-
bach «quing und bau, liite und g&t. walt und
wefT«» Wunne und weide*. 15 Jh. Ibid., 4, 104. i
— 4. r>ip T.t'iifr von S. Pült wohrn n dem !
Ding b»i. auf tlaöt. jeder höre «von wcmc er
wunn und weide, ni esset*. 16 Jh. Ibid., 6« 396.
— 5. -Was zwing und bann, weide, irmm
und iieuie die von Dambach habrn, mögen si
renvalten and danisz vt>rkaufeii, domit sie die
statt halt«'»» 15 .Ih. Iliid., 5,405. — 6. «Die
von Baldolzheim soll< ui niessen wunne und \
u ayde in dem bann zue Kanhcim . .; daramb
sollcnt sie cren . . alle jar vier werbe», auf |
dem Salgut d»'r Äbtissin von Ersteiu. 15 .Th. '
Ibid., 4, 212^. ~ 7. tWi'V irunne und weide hie
han wii, gwemc er diiMie, ilt>r sol geben einen i
phthere». Si»nn<»T8heim, 1286. Han., Constit., :
40. — R. «Ii, r bannwart sol ln liütr», velde.
uunne und tceide: Miedorapcchbach, 16 Jh.
Bnrekh., 89. — 9. Nimmt der Abt von Hflnster
«sinen atz .... so sol »1er marsrlialk far-ri
mit den pferdcn über «uit und weid*. lAiH,
Wcistb.. 4, 186. — 10. Zti S. Lnkart sollen
Stier und KImt tiiunxi' uml irri'le niossi-Ti in
dem banne». 1354. Ibid.. 4, US. 24. - 11 «Kber
und Stier sollcnt gen aber trunnen und über
weide*. Oriospach. 15 Jh. Ibid., 6, H88. —
S. Piilt, lo Jh. Ibid., 5, 892.
Man si<'ht aus diesen .St<^llen, 1. dass Wunne
und M'iide dem (Grundherrn g^diören Xr. 1
— 5); 2. das>s für den (r<>iius6 derselben die '
Baopftt fronen mii>>. n (Nr. 6. 7); 8. dass an
gi uisscii Orten des Herrn l'oss seinen Atz
auf Wunne und Weide iiiimul (Nr. 9); und
dass an andern dai von ihm >r<'li*'f<'rte Zucht-
vieh über Wunne und Wade geht (.Nr. 10. II);
4. dass die Bannwarten Wunne und Weide
lint. n (Nr. 8).
Nach (.trimm, Rechtfall., 521, i$t Wunne
die Weidetrift im Wald; er leitet das Wort
vtim srotli. vinjrt. pascnnm, ab: auch (traf, 1,
i<i<2, hat «winit. depascuit. winue, paatus*. ,
Dnreh (trimms Erklärnnp wird aber der Be<
{jrifl' von Wunne /n si lir einl^'e>cllraIlkt. Nach
i^cherz. 20Ü6. bedeutet das Wort die paboua
iiberh ; nach Sehmeiler. 2. 939, «das durch
."•iiliel dimI Si'ioi' /.II ffiriinifiid'' oihr abzu-
weidende »»ras, ddü besielUe Wiesenland».
Stimmte man Scherz bei. so müssteman Wunne
nur für eine alliterirende Tautologie vonWeitU
halten; für Schmeller dagegen wäre Weide
die natürliche W 'i'l • «uf drr Almend, während
di*» Matten »üe Wunne bildeten. Ich bleibe
iudessen bei Seiftet Rtjrmelogie. die »iciic ilas
goth. vinja. pascnura Ist, sondern das altd.
icinnu, laboru. gewinnen, Graf. I, 875. Es
scheint mir aber, dass der Begriff nicht bloss
die Matten nmfasst. er masi weiter ausgedehnt
werden. Wunne kann alles das sein, was man
(lurrli Bcarb. ituiig des Bodens geM'innt. und
dann der angebaute Boden selber, im Oegen»
satz «nr Weide, wo das Grat wichst, und
zum Wald, wo die Bäume M ächsen, ohne der
Menscheuhand bcdüiftig su sein. Dagegeu
seheinen allerdings eu sprechen: 1. die Stell«
Nr H, wo es hei^^r. dass d.-r liannwart «Fehl,
Wunne und wctde» behütet, und 2. folgende:
in dem Wald von Berghetm «hant die h6ber
reht . . . das sy »sollpn niessen imnne und weide
und abkamen holz». 13tiH. Weisth., 4, 245.
Demnach wäre einerseiu das Feld von der
Wunne untersrlii-'diMi. und andrerseits war«'
diese auch im Waid zu suchen. Man darf aber
annehmen, dass, gerade der damals so be-
liebten Alliteration we<ren, winmr utvd weide
ein allgemeiner, untrennbarer Ausdruck ge-
worden war für alles, was der Boilen erzeugte.
Wenn gesagt wird, dass di ni H- rrn Wunm"
und Weide gehörten, so wullte man daiiül zu
verstehu geben, dass er der eigentliche (»rund-
herr war; selbst der freie Bauer musstc dies
durch Zins und Fronarbeit anerkennen.
Zur Bestätigung meiner Ansicht dienen :
1. eine Stelle aus dem Bodel von S. Pält,
16 Jh.. Weisth.. ö, 392: der Far und der Bber
sollen •vnttur. und iiridf' lian ... oue (aus-
genommen) banwartig koru und banwartig
gras>. Hier besieht sieh Korn offenbar aaf
Wunne, und .(»ras anf Weidr : Stier und Eber
können auf Äcker und Weide gehn, ausg«>-
nommen auf die des Salffuts des Herrn, die
unter der bexHidern .Vnfsiclit des Hannwart.«,
sind: es ist «-anz der nämliche 6inn n-ie: «der
far trat in matten oder in körne». Dettweilcr.
W iMli. n. 4S2. — 2. die Gewohnheit des
Wunnebans zu Rosheim : «wenne der wunneboH
wurt zu einungen geton an velde und an
reben . . . So d. r erste teunneban zitig wurt.
es si zft Velde oder zü rebcn oder in der .stat
an gebÖmede und an allen frühten ...» Han..
Cunstit.. --'67. 278. Hier ist Wunne alles, wa«*
Feld. Reben und Obstgärten hervorbringen.
Ich erinnere endlich noch an die obige Stelle
Nr. 1. nach der die Bürger der zwei Thcile
von Rappoltsweiler wunne utui weide gemein
halti II und gi-nicsscn sollen «an Holz, an Ge-
birg und an Feld»; bei diesem Geniessen von
Altem, was zur Gemarkung gehört, i^t man
weit von Grimms Waldgras und .'^cliiutlltM-
Wiesenlaud. — Könnte Wunne und Weide
nicht «gleichbedeutend sein mit der. in ftlieni
lat. rrlvumleii oft vorkoinmeiulen Formel culta
et inculia ? lit Ulrich Campell s Uistoria raetie«
(B. 8, S 679; Basel. IH90) finde ieh: «asena
'•t pascna nt in In<:adina «rriliae vel notant
jaui olim loquuntur). germanicc uunn umi
i^iyui^L^ Ly Google
tceid». Ai-eua fehlt im Glossar von Ducangc;
die» hat aber <E«caa, escae, eduUft» (8, iSo).
leh vernrathe, dtra aaevs tiiehts tat als esova.
ilei Alliteration iiiif imscuii \votr< n mit eiiu ni a
geschriebeu. l&t diese Yermatbungj?egrUn<U>t,
so fit sie ein neuer Beweis der Biehttgkeit
ni'iii' r ErkliinitißT Weidf. wo das Vieh sein
Futier findet, Wunne, wm den Menschen zur
Nahrang dient.
Ii, !- Ansdrnck wunl.' auch gcrno fignilic^h
m braucht : «Ouge und oi\- heton da — Wetde
und trutme, beide, — Daz ouge sin«^ wtidt, —
Daz ore sine «?mmmp« riuttfr. v. Str.. 1, 221).
— «Mau beget hüti' dri«>r leigo gcbnii in der
heiligen erislenlMit, in der ein iegelirh rristen
mensche so grosse weide und trmme salte ncmen,
dus er rehto von wunnen solti ussi r im seibor
springen . . •> Tauler, 22<i (40).
Wunnebotte. Scherz, 2067. Im spcz. Sinn
von Wunne hio und da für den Ertrag der
]{f S>-:'n g'onommon; die« bedeutet es in dem
Wurt Wunnebitttt, ein znr Bcaoisiehtigang der
Weinlese nnd xnm Binsamnieln derWelncinse
ausgeschickter Bote. — 7ii Biusch, das dem
JÜumkapitel gehörte, war es einer der eanonioi,
«pr^latns. qni est mumdmtU». Weisth.. 1,
AimIi i>wo waren es unteiirennltii te ('terikor
oder auch Layen: «Viuun) iiide provcuicus
eolligitur a nnntiis dominornm qni dieantnr
wunnehote . . . De vineis 7 sol. quos solet col-
ligere wunnebote dominorauu. Lib. ooq. —
«Der meiger sol oneh gebunden sin al dnreh
den herbest . . des morjrens in dem hov.^ zft
. . . ahtende, \vi<' man die irunnehoUen u^y.-
ireschickc . . .» Rosheim. ILm., Oonstit., 273.
— «Den win ztt Dambach zö lescmlo df-m
uaunebotten U sch. 6 .^>. 1422. S. Thom. Vii.hr
— «2 seh. %4 den irinnebotten. die daby wurcnt
do men lasz». 142.1 «isch t iinc vinnchotteH
7.e Ion». 1424. Etc. Ibid. Iti diesen Stellen
ist tt'innehotte dasselbe wie irurmebotte; hätte
der Schaffner von 8. Thomae Weinbote sagen
wollen, so h&tte er irinhotte geschrieben.
WnnMam. wonnesam — «Wer wolt sagen
das die ding ergetztich. irunrnm nnd angenem
seien . . .» Wimph., Chrys., 11 «.
Wunsiuiie. \\ oiiiie 'Lust, fread nnd
wunmame». Ucdiu, Ablcu., b, l ^.
Wurm, Sehlange. — «Der helle irvrm —
Und ander wurme wilde . . » (Jottfr. v. Str..
2, 103. — Ohne Zweifel aach in folgendem:
«Der wurmbeiv». Oressweiler, 1969. Wilgot*
heim, 1279. Heiligensrrin, 1324. — «In dem
xcuritigarten» . Nordhausen, 1435.
Wnrmflstig. S. Tl^'iirme««!^.
Wurmen, abrnnpnn. — *h J cinic knelitc
die böme zft icuimrn im <;ai tiMi>. 1450. S. Tliom.
Fabr. — Das (ir;is in lion zwei (fürten des
Gnfleutchauses «ist ilen >iocliiMi. ilocli «ollen sii
davon geben und Ionen die die bomc irurmen
and lieroiten». Öntl. Ordn.. 185. — «Wenn lUAn
einen Houm uunnt . . . denn es ist gar böSK
warmen». Oeilcr. Bilg.. 191 »>. 192«.
Womicssi^;, Wnrmüssig. Wiirmfi-estiig.
wurmstichig. Soborz, 2069. — Die Früchte
«wurdcnt alle wurmesniti . . . warmeanitf ubes».
Tauler, 212. 215 (37). - «.Alle diso wer<r die
Bint alle icurmfruaig». Ibid.. 213(37). — «IJs»-
wemlig ist es eine fmo HasclnusK, aber in-
wendig ist sie wurmüsmg». Güler. Post., 2«
64 b. «Er wil imermeder enbor schwimmen
wie ein tcunvässi;/ Erbiss in einem Hafen»,
id., 7 Schwerter, ii, 6 i». Etc — «Wan die
priestersehalft verderpt und kranek ist, so
ist der gantz glaub welek und irüintMHff»,
Wimph-, Svnod., 5 «.
Würs. S. Wir».
Wnrta. fem. Scherz. 2071. 1. Heilwurzcl.
— Isot, «die erkennet maniger hande — Würze
und aller krate kraft». Gottfr. v. Str., 1, 97.
— «Er was von der burk ze tale — Den (M'rk
gcloufcu icurse graben — Die er zeu wunden
wolte haben». Ibid., I, 221. Etc.
2. (Jewürz. — «Mir w.irt eine bühsse mit
wurtzen gemäht, die sterkete mir das lioubei».
Nie. V. Basel, Bek Taui , 23 Zn Lukart
soll man dem Koch des Frohstes vou Oleuberg
geben «gAtcr würtM genAg, kost z& bereiten,
als dem herrcn und den sinen wnl ;.'o?.imet ze
t&Dde». 1351. W<^i.sth., 4, 2ö. - Ähnlich Uohen>
rodern, 1394. Ibid.. 4, 113. — Was ein Adeliger
einem Rürf^er schuldig war «von konfende
wurtze oder dftch*. zahlte er selten. Clos., I2S.
— Der strassb. Bath verordnet «das dehein
falsoh mit sjiut/erigc und grstossener wurtzen
gctriben werde». 1470. Alte Ürdu., B. 8. —
•Eine brüge mit einer wurtze». Snlamatt, 15 Jh.
Weisth.. 4. 135. - «Zu gleicher Weis ald odle
woUchmackcnde Salb und kostliehe wulrie-
ehende Wwrt* nit gat . . . bleibl in einer offnen
Büchsen ...» Oeiler, Selenp., 167 Brös, ],
95 b. Etc.
Wnrtaler, spottisch für Gewürzkrämer. —
Acht er Theriak, «nit das apfelmiisz, das die
wuruier selbs machend, welche sprechen, ich
weiss das mein tiriac gut ist, dann ieh hab
in selbs gemacht». Fries. 179 i>.
Wüschbletz. Abwischlumpen. — «Do sist
das sie (die Hexen ) einem Menschen Suwbiirsteii
oder ein Wtutefdiletz oder ein Strowisch in den
Schenckcl stosscn». Geiler, Emcis, 44 b.
Wiiat, verwii-ti t, verödet, verlassen. Scherz,
2ü7d. — •Ver wüste burne». Gngenheim. 14 Jh.
— «Die ieikiten reben». Engweiler, 1351. Etc.
— «Die witsle santgrube». Rosheini. 1418.
«Campus dictus die tPtUtte schüre». Buugen«
bieten. 19/97. — «Der wik9te wingarten*. IHW.
Kto. — ir,/s7»' b'^riMi. auflioben, absrliaffen:
Bischof Bertliold «leite das alle gerihte uü^^e
nnd Koeh dax nuwe in sinen hof>. Clos., 13^.
\^'^lst. Wnsr. Kofli — . 4 den knchtcn
zR vertrinken,, den wust uud vegoite . . . enweg
«ft füren*. 1429. S. Thom. Fabr. — «Vegct.
stein, grünt, gerere oder aller ander wüst',
soll nicht auf der Gasse gelassen werden,
l.ö Jh. Alte Ordn.. B. 28.— «Wenn man etwan
ir^sf Iniiy lat ligcn . so mögen Schlangen
dartu waehsen«. Geiler, Emeis, 42 'J. - «Der
Wust den er im .\ntlit hat». Id., Dreieck.
Spiegel, A a, 2 *>. — «So man ein Schles/, be-
notigen will, so siinilcl man allen l iitiat. Kot
und Wust, und würfft den in das Sohtosz».
Id., Irrii: Schaf. G, 5 a.— «Eins das in dem
Wust der Sünden steckt bi> über die Oren».
Id . Baum der .^el.. 33 a. — Du willst für
ehrbar gelten, «so bist du villeirht ein bcbalck,
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— 434 —
rin Wuüt. ,nn Unflat.. Id.. Bros,, 2, 54 «. —
«Besieh liic negcl eben uitii lin, — das nienaii
wu»t darunder scbin*. Braut, Thesiu., a. 4
— Acheron cdcr mit wutt da umwürbict sich».
Murncr. Virg.. S, 1 *». — Einem Vater gibt
Murner den Kath. seinem schlechten Sühn
nicJit nur so oberflüohlich «im grind zu lasen»,
sotiilern: «riBx den «rSst im aflen mt, — oder
schiach dnii bubtMi von dim Iii, Nb..
14b. — «So von wÜ4t und ouch von kat —
jun^' und alt besehiBRen int . . das mancher
in ili'fn ir'ist vt'iilirlit I I , Ka<l.. A, l ^. Eu\
Wüstcnuag. Wüi^tuiig. ächcrz. 2073. 1.
Wüste. Einöde. — «Der stantre den moyses
ufliionir in iler irüslrnmufi'- . 'Paiilor. III (22).
— «Tribe dm gcroüto» ut in die hohe und in
die inre iirfi«t<iftiii^>. Ibid., 464 (791.
2. Verwnsteter Ort. — «Zft wüatUMge». Wolx-
hcim. 13^6.
WUatikeit. wüstes, schlechtes Leben. —
Heliogabal. «do er tcluio. du begerte er alle
uiikii&cheii und tvu>tik-cit> Kon . 853.
Wliatnuäs Wüst»". — 'Also wollen wir . . .
komni'-n inii Ich Kinden von Israhel dnrch
die U ua(Hiiss aller Anfechtung . . .» (Jciler,
Bil«:., 59 62 *.
Z
Zabeln« «appeln. ^»clierz» 2079. ~ Deokt |
Iran an den Oenvss des b >Saeranients, *80 I
zabelt die arme naturc und nenie ah- r vil
gerne», Tauler, 132 (2o) — «Du wurt der
armen naturen so we das sä dielte gabdt,
rt'chtc also ein kint das von der milch ire-
£ogeu wurt». Ibid., 328 (56 <. — Ein Mann
sprang ins Wasser, seine Frau sah «wie ci
fühlet, und er ertranclc» THuli. 33;^. — Im
Traum «vasser im wa>.'>rr sableu »ehu*.
Traum!).. H, i ^.
Za« kfj' fuhren. Zucker t;. Im f -c Acker, zu
Acker). pHiigcn. - «WolchiT liaur ist so nersch
(narrisch) . der nit wolt ztttker tron?» i
(ieilcr. Narr.. \2h — «Dein ^'lat Antlit . . .
wiirlgcruni/.let, als sei man lackcr da gangen»
Ibid.. 67 a. Post., 9, 97 b, steht ««» Aektr
faren».
(Zud<*l. incdia». Matii,'cl. Entbelirung. Herrad.
191. Scher/. 20«» •.
Zag. /u^rhi'it, Zaghaftigkeit. ~ «Nit das
da meinst, das ich ausz zaq — stiil sitxe.
und CS nit vcrmac». Murner. Virg.. y. 4 —
9, . . and strafftest mich der sagkttt hie*. :
Ibid.. m, « b. '
Zn^« /aL'!i:ifi her/. 20H(». — «Ich was
gegen diner uinnc cm tage». Goitlr. v. Str.,
^,114. — «Do bestrufet er su und sprach, sä
A\<'rent zagen*. Clos., 88. — «AVcnii man «'inon
schelten wil , . . das er zag ist, bo ^richt .
man zn im : dn hast ein Hasenbertz». Geiler. -
Hu- im l'f. A. 2". - Fr:nik. 1, 51 b; .Za<j
L<MU haben kern tiluck» -- «Das >ie mau-
lichen griffen an, — als Ire altern haben than,
— die sich nie ^m/ hond tisni' n Im Murner.
Virg , V, 5 — «Öolcb my uuiiianiicheii nicht.
thut». Ibid.. m, 3 b.— «Pandanus und auch
Bityas ... hei denen ich kein tager wa.s. —
and hab aufl' einen tag. sag an. — erschlagen
mer dann tansent mau». Ibid.. m, 3 a. _ fmer
Trinkern «will des andern zag sein nieman».
Id.. St-helm.. i, 4 ». iKi-incr will vor dem an-
dern als zaghaft erscheinen, wenn er weniger
tränke.)
Zajcel. Schweif, Schwanz. Scher/. 90f<l.—
«Ein soumer der zopf und zagel hat». Ober-
bergheim. 15 Jh. Weisth.. 4, 139. - «Zum
t attntzagel*. Feldname. Thangen, I3ö7. — «Zum
rnideasagtl» , »trassb. Hausname, 1836. — «An
den xtertureegelinge*. Gimbrett. 128?. Plob*-
heim. 1420. — «In schafzegele». Eckholsheiin.
13 Jh. ~ <Uf den eagd». Ergersbeim, Kerx*
fcld, 14 Jh. — «Z5 BroniiEreR tttgd». Wcitbraeh,
1320. - «I'io zoqtJm.AUf. D.iiiihftch, tSlS.
Menchhofife», 1367. Ultwiller, UM.
Zugtn«tx. tehfilebteme, zaghafte Dirne. —
«.\Im^ spriolit dor jung Gesell: wenn ich nil
au uneerlich Urt gieng mit den Gebellen, $0
wQrd ieh veraebtet, ein Zagmete firenannt nnd
ein .Aposiüt/.lcr» Geiler. Schiff dor P.-n . 12 *.
Zäher. Thräne. — «... wer wunder nit,
ob ieh srhoit hett - min ongen gants der
Zfihrrr ' '!.. Rrant, Nsch , 93.
Zaihulz. Nach dem folgenden ven>tand man
onter ZalMz. znm Verbrennen bestimmte
SchciltT. dio «MTin ■zfwi^sp T..TriLjY' lüilu ti sollten,
^ic hicsäcu Zalluils, weil sie nach der Zahl
verkantit worden. Vergl. Sehmeiler, f. UV*.
Zagelhnh. ibid., 2, 1089, und Lexer 8. 1020
war etwas anderes, — IHbS «wart ufgcsetzet,
in welem konfe men softe das bnrnenholtz
geben, zalffmltz nnd >. Kon.. Kf>n. -
Beim .\usladen des Brt unhulzes am Markt soll
man kein «fulholtz o<k>r bengel ander «n/Ao/fe
iiii-ifhen» lö Jh. Alte Ordn . 15. 14. — cl);i«
Ziilholtz so!! alles ein tchrol Uug ^m». 1468.
Ibid.. II. \^. «Ein fudcr zalhofZ'. 1499. im
.\achlass des Ludw. v. O Jratzh./
Zanuncn. für zusammen, äusserst hanhg bei
Braut und Murner.
Zunbiiller, jdnr . ZahnHeisch. Schnirll- r. 1.
230. Bücrn, ßjllcr. ~ « Guiguina, ^un6t///»-»-
Gorsd.. 6i ». Guigaina falsch fdr gingiva.
iMicange, 3. n2"^.
Zander, glithi.ude Kuhle. - Junker Johauncs
von Bätenheim. «genant Zander». 1.SA9. —
Junker (iet>rg Zander von Biitenheitn. 14'^''.
Zanen. i. /N.«aiu;N. einfügen. — «Ich wurd
w^den der Kkstein . . wenn in mich werden
nigezanet und vereiniget . . . Jaden und Heiden».
Geiler. Post.. 2, 48 b.
2. ^^icli ineinander AHM», in einander ein*
^rreifen. iihercinstimnir'n. «Das alt uinl nnw
Testament, dieselben zuueut sich gaiitz iuein-
ander», (u iler. Post.. 3, 24 b.
Dpv Atisdruck kommt von zwei Bädern,
dcr>'ii Zahne int^inandcr greifen.
Zankecht. Zankerecht, zänkisch, — «Der
h,Uf Geist . ist nit ungleich einem zanck-
tclittn hiison Weib» Geiler. Arb. hnm.. 1*5''.
«Kill Kia-cht <ioltes soll wil zanckerecht sein».
Id.. Sund, ih-, M.. 42 N.irr. 132 -Z^ui
Irawen. biisz und zatickecht . . » Pauli. 103.
i^iy u^L^ Ly Google
43Ö —
— «... die do sein gandthafftig und der war-
heit widerbtreben ...» BrunfeU, Anetoss, 6
Zanklalfeii. Zanklnpfen, mit den ZAtinen
klapfiorn. «Also stot gcschribon es wiinl
sein Weiaeu und Zatüdaffen». Ueiler, Bilg.,
909 >». — «Da wärt, ander« nicht dann Weinen
nx\i\ Zenkht}>fen*. M. Ev. mit T'-sl . 0 Ktc.
— Ira Fegfeuer, «wie das sie sein ietz warm,
iet« kalt, Manküpffm ...» Hnrner, Liith Narr.
39. — «Da friir in das er zanklcpfH*. Pauli,
279, — «Da dan wurt weiiien »ein und zew
klapffen». Wimph., Synod . 7 b. _ «Da wiirt
sein weinen and tankk^0en» Zell, 9, S ^» Warm,
Trost, ;h3 i>.
Zapfen. Kork, am WiMufass. Scherz. 2084.
1. «I»en Zapfen ziohcn». Wein am Fafss ho|*^n.
Ulli iiiix zu verkaufen. — Welcher Wirlh den
W'cinbann «brichet. als dikke su er den zappfen
/.lebet, so sol er be^scrn 60 sch.» Mäaster,
1339. Als. dipl.. 2. IH^
2. «Sich des Zapfem began». sich erliulten.
indem man Weiu eu detail verkauft, Scbcnk-
wirth sein. — Solohe die «win umb kost veil
haut oder iticli iles ;a/i/t->i« wellent began . . .>
184». Alte ürdu., B. 2i.
3. Spöttiftch, ein dem Tmnk und überh. dorn
Wuhllcben ergebener Meiixli. «Man >>itl
dem aruieu iielfifeu und nii deu grossen herren,
die vorbin vol and f%w\znpffeuw\nA», Blindenf.
P. 1 ".
»ich Zapfen, sich davou loacbcu. Schmeiler,
9, \ WH. — Sobald der Canonicas im Chor «die
prescntz ergreifft. so zapft er sich wider dar-
von*. Dial , A, 2
Zapfrtt«8. cig. frleeh, vom Zapfen her, vimnn
vivax; fijr. tapfer. — « Wiewol er wenijj Vwlks
Let . . , so wer ab«>r sein wenig Volck gur
eapftta and k in» (leiler. Enicis. 11 i<
Zarge, Einfassong, bes. «lt>s Miihlstoiiis
Scher/., 2085. — Die Müller von Bischwcitcr
sollen «recht wrgm haben, die nit /.n wit
sijtren; und wann man sie besehen will, so
soll man nemen ein niiiicl wa^'<'n/oum und
deu y.weyfaltig trewen und unili den stein
slahen, und vcllct er uudcr sich über den
halben stein, so soll er bessern von sollicher
sargen 3(J sch.> 14.^8. Han.. Cousiit.. 8-S . —
Die Ueimburgen sollen, so od sie wollen, «alle
moBxen vnd m^arffen, als si ston sollent»,
besehn. ITiittirau. u94 Wcisth.5, 5'.!
Zarte, Zarihuit, Eleganz — «Die reine und
sarte sol nit verborgren sin* Marner. Genehm.,
e. 4 K
Zarten, Zärlelu, zärtlich behandeln, /.ärt-
lieh than Seherx. 8n6b. — tZarlen nnd irüten
-- r';in)it -1)1 er ir liiitfu». dottfr v. Srr. I.
24-*>. — «Hast du gftt gewunnen mit zartenm
. . .> Bihteb., 64. — «Do kässest sie (deine
Kitider . du spilest mir inen und kanst inen
uioht genuir zärllen» tieilcr. Schiff d<*r Pen ,
107 — Das Eschenirriidel wird goschidten,
«die atidi iii Kind thund eben dasscib, den
zärtletit du dar/.u >. Id., 7 Scheiden, 114 <>;
Selenp., I87 <>. — Ob man ein Schlange «w armt
oder zartet «chon. — noch ma? er nit sin
gifften Ion». Murncr. Bad.. G, H ». - Ihr «loszt
lieh wie den wiben zerüen*. Id.. (leuchni., m.
4 «■ • . dem leib so eärtUn alle dag».
Ttl . Kail 0. 4 1 . Solche die «ir selbs zatteUf
die leben aller ousicherst». Adelpbus, Fic..,
159 b. — c6o man jnen Mtrtlet and gednidet
. • Zoll. A, 4 — «Ein maus/, mit allem
ziebcD, züTÜen ■ . nimmer zam wurt*. Wurm,
Trost, 65 «.
Zärtler. ZnrtHriff. verweichlichter Men^ili
— «Die herbe worheit ist den zärtlfm unleid-
lich». Oapito. Tregor. C. 2>i. — «Müssige /arC*
litt'!,- » Brnnfels. Zehnden, d, I ^.
Zatt«. - Gehn die Schnitter .Vbeuds heim,
«so sollen si« machen ein seil ab siner (lies:
einer 1 zntffn nnd hollen duriu nemen korn.
als vil dorin mag» (ilricspach, 16 .Ih. Wei>.ih.,
5, 88».
Zuabenii!<ä Zauber. Benecke. ;i. 94h. —
«Widerstreiten den öbern. ist gleich der siimle
der zaubcrnmz». Adelphus. Tiirk , H, S -i.
Zaucher, Zueher. (lei/.hals, der sich mit
schlechter Speise begnügt. — «Wolan lass es
sein das du ein solicher Xaucher bist nnd
Schmorotxer». Qeiler, Siind. des M., 47 —
«Kr «oll nit ein Zucker sein nnd das Pfennig-
wert essen, sonder er soll convivaliter leben».
Id., Fost*, 4, 2tt — «Etwan üuhniüet man
inen (den Hunden) ooch Stdek dar. wo echter
nit Schmoriit/iT inul Zttcitn- mMimI*. Ihi'l . L',
32 ». - «Nimmer niit guti» dörfen esson oder
trinoken, das ist Zuchirwerck». Id., Brös., 9,
46 ~ «Bist du . . . karg, ein Zacher nnd
hebig». Id., Irrig Schaf, C. 2 ». — «Nit bisz
ein Zud*»t. ein Schmarotzer» Ibid.. G. 1 *.
sich Zunen sich zurückziehen. Zonirm.
ziehen. Benecke. 'A, 94"<^ — «Also zauUu .mcIi
die feind durch die tiaeht». Ringni . Casar,
b. «nie übercint/.igen «aMwetet« sich wider
in den lager*. ibid., 4M
Zniifen, Zofen, zurücktreten. - «So der
Prediger . . . sie aufweckt das sie Hnss an
sich uemeu, zuufeu sie hinder sich als ein bos
Roes». Geiler. Schifl der Pen.. 1« ". 12«. -—
«. . . Als noch hütbeiiag in ein» Rot ettwenn
geschieht, was man sol handeln oder (hnn do
kein eigener Nutz anhangt, so ziift man liiii l 'r
sieh, keiner macht sich do herfür». Id.. I\st..
'\ m »
Das Wort war eigentlich vom Zui Tk Ivt r. i r u
der Pferde gebraucht, wai> mau heute hüten
nennt (von Hof>. Steckt vielleicht Atr/e» in
:ufen Y zehufrn. ■iihHO ti 'i' -^h ^iass xixcht zun fen^
sonderu zufen die eigentliche Form wäre?
Zech. «äh. steif, hart (gcixigi. — «Dieweil
einer :inn ist. so ist er reili'-liri- d.iim .m-
reich würt^ so bald sie reich werden, so soint
sie «ecA*. Geiler, Narr.. 167 b - «. . ein
lallte zecht birkin rni» Mnrner. Nb.. 218
Zeehe. Gastmahl. Schmaus. — «... Da
man ein gemein Zech oder ürtin hat, da vil
Menscheti bei einander essen*. Geiler, Ev. mit
Ussl.. 176 «.
Zecken. Heute bei uns Zwecken, agrepyrum
r<>poTi<i. — Unkraut, «das heis ich ^in zeclcii'.
TauK i. MTi (53). — Mancher will « Iis btisen
zfcken nüt warnemen noch astriben». Ibid.,
307 (.031. Etc.
Zefleeket? — l>er -\bt von Münster kann
im Wald «houwen was er in den hoff bedarff.
ane gefieckete latten aud erdkimelinge». Türk-
i^iy u^L^ Ly Google
— 456 —
heim. UJh. Weisth . 4. 209. - ZeflecJcet scheint
mir ein falsch gescUriebeiies W ort zu sein, Zer-
tlccken, für zerstückeln, zerschneiden, Schmeller,
1.78H ist hier nicht uulil fimveiulbar. Latte
kann bchossliiiir beiiouteii, wie in Summerlatte,
fiehmftUer, 1, 1527.
Zehener. Art Münze, (ienarins. — «Do em-
pfingen sie jeglicher einen Zehener*. Matth.
20, 9. Geiler (vulg.. denarius;.
Zehern. weinen — «Uod Jesus w^rd xeJiern*.
Job. 11, 35. Geiler. Er. mit Ussl . R4
Zeine. ninilor Korb. (icmiise. das ein
GarLner «iu ciuer eeyae» tragen mag». 14i^.
Alte Ordn.. B. S.
ZeiHen. J. Zorzuiisen, aufliisen. — «Wer
hat den Flachs also gezetset und gehächelt?»
Geiler. Gei«tl. Spinn., L, 6 h.
2. An etwas zupfen, glcioh als wollte man
CS auseinander zausen. - Ein Sterbender, der
«vor Eniriten nit weiss wo er bleiben sol.
fahot fin Ziricn Millen zu maclicn an dem
Lüllachen und zeiset (Urau>. deiler. Ev. mit
Ussl., 42 — «Wann man sitzt und die Hend
umb cinandor w icklet. nml machet Zirlin Mirlin,
Gassen tiriin. uud lasen gleich als ein 3Iensch
der sterben >vil der am Leilachen Kesslet und
fesslet . . . das ist ein gcwar Zeichen das sie
bös Fantasien iu inen lion>. Id.. Bros.. 1,17 b.
Zelten. Seherz. 2üs*2. - Emelt. im Schritt:
Sie reiten «ein liii/cl balder (sebneller). danne
emelt». Guttfr. v Sir . i, 124.
I Reiten überhanpt. — Während der Heu-
ernte auf der Fronematte, wer «indewendig
des graben ist gesessen, zeltet er ein pferde.
das sol er schlahen an ein ende, du man nit
genieigeii möge». Maricaheiiii, itfStt. WeUth..
1, 7«?.
2. Von ciniMii Pford : im Scliritt irelin, -
«Er loaste neiuen siu gAt selttHde pfert». Nie
V. Basel. 162. — Der Leotprfester soll beim
Ding sein «mit >inio ieltenden pferde». Luttor-
bach, 15 Jh. Weisth.. 4, lOö. — Pls verkauft
einer als gut ein Pferd, das «von artnat hinelct
nnd zeit* Brant, Nsch . 97.
Zelter, im Schritt gebendes Pferd, Pass-
gänger, wie solche bes die Oeistliehen ritten.
Scherz, 2f'9>. — fh r Kanimrror von Murbuch
soll im Juni zu Issenheim haben «cim-n zelter,
. ■ nnd sol der banwart diewile des zeiters
])flc>gcn mit gras aod mit körne». 188:8. Weisth.,
4, 127.
Zendal. Zendel. Seidenstoff. ZendaUum. Du-
caniic. h,\rd.i. Scherz. 2U93. « . . von pfelle
und von zendcUe*. (Jottfr v. Str. I, 12. — «Kin
kutcr von zendah, HOO, dem .loli. v. S. Amiirin
genommen. — woisze poHtzeudel und lü elon
rot poatzendet» (für Fahnen) Brant, Bisch.
Wilh.. 283. — « . . da kauft *'r grauen und
roten jgendel'- llurner. Ulcnsp., A'd. — im
Traum «teadd oder syden sehen». Traumb .
j{. 4 u. — «Rote seide oder «encM*. Adelphus.
Fic. 14&«.
Zendot. Seidenstoff. Zendaivm^ Ducange. n,
v»3:i — «Kin ku!L'clht\t mit «efirfoUe von trippel*.
JilOO, Joh. V S. A marin.
Zeppein, Zipeln, zanict;«. — «Sie ftengent
;in zu niurni>M«Mi ntnl zu zepjid'u v, t lrr (|or
j^rii.ssest würd sein im Himmelrich». Geiler,,
Post., 2, 59 »r»ie Jünger Christi ^eppeMen
mit einander uinb thorecht Ding* Id. Sund,
des M., 42 b. — «An dem jüngsten Tag. sagt
die Ge&chrift, wurt Got der Herr alles KricEr^
geschweigen. und allein zeplm mit den Boaeit
von den Wercken der Barmhertzikeit ». Id.,
Br69... 2, 73 ö ; Bilg., 70 ^ — «Und ist nkhU
dann zipeln». Id , Bmun «1er Sei., 6 ».
Zepteln. zanken. — Der Teufel und ein
Dieb *zeptletten mit einander». Pauli. 67.
Zerblftht. aufgebläht, geschwollen. — *Zer'
blägte und Hiessende angen». Gcrsd.. 74
Zerblasen. 1. Durohbtasen. — Ein Baam,
den die Winde «aoff aller seit »erbfowen». Mar*
HCl . Vir^'.. m, 3
2. Aufblasen. — Der Enleu Fedoru »iad
«cerblej<>t nnd eerMoten^. Oeller. Brös.. 1. !t9b.
- «. . - Dn ein Mensch sich aufbläet, geschwol-
len, tcrblaaen im Oemüt ist». Id., 7 ^icheidcn,
H. I b. . Ein Heffttrtiger tsieh «erMdsen d«t»
fintliitnri. Brant. Muretus, a, 2 — Kr «dm
»in backen zerblosen — als wolt er cim ein
schür anstoBsen». fd . Nseh., 100. — «Do ein
menscli anhebt zerhloscn werden . . .. d;\< ein
anfang ist der Wassersucht». Gersd., 72 —
•ZerbUneM tersehwollea phariseyer». Brnnf.
Anstoss, '6 a.
Zerblaaenbeit, Aufgeblasenheit. — «Die
Mensehen die der Teufel sehleeht mit dem
Schwert der Ilochfart . der Zerhlaseiihfit, bliieii
sich und zerschwcllen in ircm Gemiit so lang
bis sie anf knallen». Geiler, 7 Schwerter, F. 8 «.
Zerhiegen. Z<'rblejeM. Zcrbleigeri. auf-
blähen. — «Ein . . . gerblt^ter bloterkopf» is.
dieses Wort'. Claas v. Blov. — «Alsbald einer
.\mnieist< ) würt .... so zerhleiitt er sich».
Geiler, £v. mit Ussl., 119 — «... Also das
dir . . . din Oemüt . . . Krbkitft wfird*. Id..
P.ilt,.. 16 f'. — «Das Meer gieng und 4VF&le^
sich über sie». Id.. Post , 2, 19
Z«'i'flfken. zerreiben. — «Neue Schuh zer'
fickf it liit Füss». Geiler, Bil^^. MO t».
Zcrtlgi'hi. zerfeilen, durchfeilen — Man
Und «daz die baut und die ringe alle . . .
gerßgelt worent». Cloe , 67.
ZorHockern. vom altd. flrH-aröv. flattern,
hin und her schweifen. — «Wenn es» schon
were das ^i(>. dise seitliche Güter wol möch-
feiif behalten von dem Ro»;t. Schaben nnd
I. )ieben, als sie meintent. noch denne so wür-
dent irc Hcrtzcn zerflockern zu sollichen irdi-
sehen Dingen». HeibT. Pnst., 3, 79
ZerttütHch«*«. zertlieücn. — «Ir HerU. das-
sclb wiirt zerßitinchet von disen irdischen
Dingen». Geiler, Post.. 4, sJ6 b. - Schmeller.
1, ÖH5, hat ein bairisches ftotsehen, flattern;
zerflötschen wtirc somit ungefähr dasselbe wie
zerßoHern; da es aber kein Passiv von flattern
gibt, so muss zerfldtscht werden so viel heis.seii
wie zerthcilt werden, gerade dadurch Jitss
das Herz von einem Ding r.um andern flattert.
Zerfürnn. ro viel wie verfuren. r.n Grande
richten, /i i stnicn .^chcrz. •Jt>96, — Eine l'ber-
schweuuuung <zerfürte die stat Berne* j Verona).
Kon . 928. — Bonifaeins «bekorte die heiden.
. . . ztrfürt die abgottor El> Pivil . 2. 107.
— «Im kern zuletzt ein widerwind. ~ der im
y Google
— 487 -
fiia schiff terfürt eesehwiad, — das iin sin ■ i&t eio Affenspil und ist Narrenwerok . . . Dar
(Eresellen all ertrincKen*. Brant, Nsch., 105. i ist ettwenn nit luresin. denu bei meinen Zeiten
Zergenfflieh, veriraiij.-^liph — ' Z erganglich denkt mir moI das die Reuter schwartz«;
£&t». Bihteb., 53. — «Dise &Ut was urgaig' 1 Uembder antrugen und grosse Rück, die den
Keh, ti wart «erbrochen». Nie. v. Str., 267. — I Harneseh noehten bedeeVent. Id , Post.. 4, 14 »;
«Der weite üppiire zergengliche . . friuide». E\'. mit Ussl., ITH " fvciirl. rhroiiicon Peliioani,
Mersw., 9 Felsen, 7H. — «Die strgenglUhen p. 8'. — «Die Schuh seint ausgeschnitten und
din(^». Id.. mt. — Er «ahtete die tergeneHdte 1 terhadcH, weren doch besser gmtn dan ser*
zitliche fröide für cinf ii|>pol<oif .. Miiil., l^'. schnitten. >o itu'i.litfiil sie das Kate verteilen,
— «Gemach ist gar sclczcu in der zergettclichen sanst so gat inen der Treck in die äohoh».
weit». Eis. Pred., it, IIH. — «Ir sind nit wider* l Id., Narr., SO ». — Kl«idi>)r «jerantx «crftadtef
nmb crkonfFt durch zergeueklich Gold oder und gespreit mit aller varh...» I?rant, Nscli.,
Silber». Heiler. Schiff der Pen., 56 Etc. — i 79. — «Er sol die ermei an dem wames gantz
«. . . TroianiHch sachen. — welehe doeh sonst! offsehniden and gerhotmen .... so sieht man
zergenglich seind* 3Iuruer, Virier., g> ^ I'^tc. dann das hembd dnroh die Idcliejr». Muraer.
— «Die »nverniinffUgen xergengtichen thier» Gcucbni., D, 4
Butler. Weiss, 9, 4 *. — «.. in disem ter-l Dasypodios: ^Za^aum Plege (Säume), ia*
genglichen unstäten j-aniertnl ...» Wurm, Bai ^••tiiae».
^,3*. — «Z^^en^l^ic/itf auiiiitliche ding*. Zell, Zerhudeln. 1. Zeriumpen. — «Echterich
d, 4b.>- «Z^r^tfitpltdkond verbottenemenachen- 1 nnmmen ein ^ut Mentelin auhab, ... so acht
leer». Cnpitc TrecriT, O. 1 «. Etc. ich nit wie bö>. .i rhndelt und arm min Clcider
Zergengliebeit, Vergänglichkeit. — «Glück- sint». Geiler, Biig., 44 t'. — «. . . Ich hab ein
sat der «rrjjfeiipiIieAntein Euchen iat ...» Brant, eilendes zerhmUete^ MeiiteUn». Ibid. 176«;
2isch., 25. ; Narr.. 1841». — «Mancher sack ist also gar —
Zergesell, Zehrgescli, convictor. — «Der zerhudlet .schentlich hin und har . . .» Mnmer.
Richter spricht: wie kan ich dem abston? er Nb , 51.
iat mein Zerge$eih. Geiler, £v. mit Ussl., 6 *>. , 2. Verwirren. — «Einer der du wil anfoheu
Zergefieilseiiafl, Gela^ — «Es ist ein gt- ' schwitzen, der zerhuädt. zerstrouwt and ver-
mein S'prirliwort das Krici: uiitl» Abschlags wi'nfi alle Deck dl« er fibar im hei*. Geiler,
willen der Ztrgesellscluiift würt bald gericht». 1 Bilg., 87».
a«iler. Irr. Sehaf, F, 9 b. Etc. I In letzterm Sinn sage man heute bei uns
Zerhacken. S. Zerhouwen cerhudeln.
Zerhaftig, der viel verzehrt; womit man 8. Fig., verderben. — «Adam und Eva dio
viel verzehren kann. — «Einen gtrhaftigen Stat haben uns «erstöret da sie Oottea Gebot uber-
über sein eiiren Kondt und Fell» hiiben; <:er- j^iengen. und wir >eiiit uImi :>'rhwtlrt und 7,er-
/iaftiger äiat heischet zerhaftigen und grossen ^ rumplet worden uud ist niit Guts mer in uns».
Rendt». Geiler, Dreieek. Spiegel, CC, 4«. Geiler. Bros., 8, 66».
Zerliaftikeit, Verschwendung. — « . . Ob Zerklütsehen Zerkniitschen, Zerknischeu,
du uniL> /u vi! zt rhafttkfU in Essen undTrincken zermalmen, erdrücken, zerschlagen. - «Er hat
*lich oder dein Erben hast bracht SU Armat». . mioh gesant /u verkünden gute Mar den Armen,
Geiler. Dreieck Spiegel, FF, 2 b, ] heil machen die zerklütschten oder zerribenca
Zerhauen. S. Zerhouwe». Uenzen». Geiler, Post., 2, 57 a (Luc. 4, Ih).
Zerhonwen, Zwhuaen, Zerhacken, l. In - «Spetcerei schm. 1 k< n nit, man zerknütscfu
•Stücke hauen, verhauen. — «Wer ein knwi l mnl /orstosst sie» Id .Narr 175 1». — «Maria
zerwürffct, zerhouwet . . .» 14ÖH. Goidscluu.- liatden Schlangenkopf ^JcrAvittiÄt/ii». Ibid., 132 b.
Znnfty 86. — «Xabuchodonosers snn zerhiewe — «Er ist verwundet worden unib unser Bos-
sinen vatter in 30fi stücke ... Kr zerhieg heit, zerkniitacht umb unser Sünd», Jes. 53, f».
sineu vatter». Kön.. 262. — Das Gayacholz Id., Brös.. 2, 64 «. — «Wer do nit in mich
luuss «zu dem ersten in die aller cleinsten glonbt, iitt den fall ich und würd in nit allein
stück zerhouwen werden». Murner. Gayac. 417. zerbrechen, sunder zerkuiiiaciten, zerschmettern
2, In speziellem Sinn, nach damaliger .Mode und zermürsen», Matth 2). 44. Id., Post., 2,
die Kleider, Schuhe u. s. w. an verschiedenen ; 49 (Steinhöwel, 179: zerknisteu). — «Etlich
Orten so aos8eluteiden,dass durch die Öffnungen ijr«rAMit<cA«ns (das Hotz) oder zcrstoasen das
ein anderflirbigeB Unterkleid oder Ünterftitter ' in einem morsel». Mumer, Gayac, 417.— «Der
gesehn werden konnte — «Die ritters« Imfi dio Iril» i-,t uffgeloset \ind zerknitschet» (ci>ncu->um).
fürte kleit - Mit wunderlicher richeit — Zer* : Ibid., 448. — «Nit allein die gebrochen oder
sniten und Merhmneen: Gottfr. v. Str, 1, 18. — I verbranten (Dinge), sunder auch die zerrisse-
«Die Jnnckherren und dii« Edlen ^^jirechen : i nen, ^erftniif^r/iMind iis/^egos'.rncn . .werden
wir wollen Zwilch tragen, es tregt ein jeg- , in dem wort gebrochen ^ruptum) begriffen»,
lieher Baner jets Dammaat und Seidin, und I Id., Instit., 114 n. — «Die zän der sünder hast
LTond mit Narrenwerck nmb, und es muss zer- du zerknisdiet*. Nachtig., Psalter, 10. — *Zer-
/tackt sein». Geiler, Brös, 1, 52". — <Die|A»ii«c/» den arm des sünders». Ibid. 25. Etc.
serhottwenm Kleider, wenn sie sie do tragen | — «Der eomen des welbs sol dir deiit haubt
verschnitten nnd zerhacket». Ibid., 1, 96»'. — zerknitachen* . Gen. 3, 15. Ziegler. Bürhlin. E,
«Das ist wider die Lumpenreuter, die jetz in j 1 a. — «... der ein zerknitzslen geist hat und
Krieg riten in zerhawenm B$eken nnd Warn- ^ zittert ab dem wort gottes . . > Butzer, Weiss.,
snesten, dorumb da" man den Harnesch und le t b — Gott wohnt «bei dem zerknütschten
die wissen Hembder dodurch sehen mög. Das ' und nidern geist». Capito, Treger, N, 1 —
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«Wer uff den Btciu fallet, wiirt xerktmtBchet ^ viil gar iemnncH». Mnrner, Schelm., g, 6^.
werden, ond nff wen er feilt, wfin er «er- j — Sardanapal gmb seinen Weibern zu spinnen,
knüt»rh'-ri' Math. 21. 44. Bninf., Anst. 3 a. «das im iiit linwiiJt mörht zerrinnen'. Id..
Zerknisc hun;Br. Erdrückun;sr. — «Wunden. Genehm., m, -i i'. — «tin eini/.ig wib, zn der
die geschehen durch die xerkniadwiig> von ich hofft. — setzt mir ein bad zu diek and
einem Fall oder Stoss. Brunsohw., Cbir., 08 offt, — das mir all witz und sinn eerran»
— *KniU€huttg». ibid., 'ii^. , Ibid., b, 3 i». — «Wie bald mag einem dan
Zerknollen , eerknellen, zergprimron ~ zerrinnen An Hb, eer, gut, zitlicher hab».
«Alse gar grusenlichc . . . zerknullent uml /.r i - J. Mnrner, b, I *. — Die Geizipon «forrhten
sprungent die brustböme, die treme und da» uii uuderlasz inen wöll zerrinnen und ab^u»
gespcrrc ...» Nie. v. Laufen, ms an irer Icibs nariing». AdelphaSi Passion, T.
Zcrkuwen. zerkauen. — «Das ist uff Inter 5 a _ «sie Imbejid das unrecht ersucht, und
fleisch gebuwcn. — das stinckot morn, die jiieu ist zcrrunnai . . > Nachtig.. Psalter, 104.
"Wfirm zerkuwen». Murner, Gcuchm., n, 2 ». — Die Heiden sorgten «das jnen nit zerrwm
Zei'lachen durch Lachen bersten machen. ; ein geschickter prieater». Blindenf., B, 4 —
— «Darum musz ich min buch (Bauch i ^rer- «Welchem an knrtsweÜ fchet «emnc/en, — Hag
lachen, ilah er die sach wil understün wol disE tiQehleill dorrhgryndeil». Bft(hselb.,
Murner, Nb.« — «• • • das ich miu buch mt- Titel.
loeiy darren». Id , Müle, F. 9 •. ' Kemcbleifen, schleifon {eine Stadt), xer-
Zernialen. /crinalnicn. — Zähne «wie der stören. «. . Das nit allein der Tenjpel,
lewen . . . zu termalen den armen». Butzer, . sundcr ouch die gantz Siait solt verhereet
WeiM.. e. 3 «. I ttnd gtr»tihkiffH 'Draekf., «eredklnttefl werden
Zermürben, Zorrnöi-^chen, Zcrmilrschon, ' bitz in den Grnnd kinveg». Oeiler, Post.,
von Mursei, altfr. morcel, wittelalt. morsellus, 1, Ü K
Bfseen, StSek; in StQeke zereehlagen, ser- Zer8c1il«tMi«N, eeliKtxen, xerreiuen, ver-
raalmcn (daher Afür.'fc!<s(nn, Mörser). — Geiler, wunden. - «Und so Iiaiid ir die gelben P -rteii
Post., 3f 49 a. S. das Cital bei Zcrklütsclien angriffen und habuni einen . . . zerituwen,
Wanden dnroh die «das fleisch zermörschl zerschlettzt und gewundet». Oeiler, Poet.,
und rrqnetscht wird». Brunschw., Chir.. «. ' 47 1*. — In der Wüste sind den .luden «ire
— «Voll i\cn zermorsthten und geschlagenen cleider nit zerschlissen». Wimph., Chrvs . 14 ^.
wunden» (iersd., 28^. — «In der knitschung — Solche die «mit JtendUinen ond möden
Wirt da« deieeh ««rmfirteAet». Brunsebw., Chir., ellenbogcn den gnntcen tag xn Useb aitsen».
32 b. • Ibid.. W b.
Zerpfetzeii. in kleine Stücke zerzausen. — Zerscbniudcn. S. Zerhouven — Bischof
«Die Frawen hond etwas in den H(»ndcn, nnd Wilhelm sri «in cim irantzen harnoscli und
serpfetzen es das es mil nie wert isi». Geiler, ;ei schinitenen klcidcrn zum pt'altzgraven ge-
Enieis, 41 K ritten». Brant. Bisch. Willi.. 294.
Zerfiflanzen, das Haar pflanzen, es zierlich Zerschroten, xerschncidcn. zernagen. —
ordnen. Schmellcr, 1, 4ö6. -> «Die langen | Ein Schatz «den ans kein diep maur verstelcn
Zöpfe, da» serffiantett har . . .* Jfingates Oe* | noch wurm :er:«hr<>ttn*. Jftngst. «Ti r
rieht. Zemchütten, erschüttern. — «Der dot mit
Zerpflnnften, aufgedunsen. — «Do knm ein glichem Aus iunekBM — der künig säl ond
wassersüchiitrer Mcnsrli . . . mit ein«Mii /.er- liirten hüt». Brant, Nsch., H2.
schwoUeueu, serpfiutuienen Buch zwischen Hat i Zersehwollon, geschwollen, aofgeblaaen,
nnd Fleiseb». Geiler, Post, 8, 86 b. — c Wenn | hoehmnthlg. — «Dte Mensehen, die mbo einea
der ItöH Geist dich salbt mit dem Ole der zersvolU n Gemiotes seind, die meinen .lUe
Sünden und mit Affenschmaitz dich durch- 1 Menschen sehen auf sie». Geiler, 3 Marien, 23
ribet, das dir der Kopf dins Q »mots ser- ' - «Die BtrtditiBotlme hoehfart nnd bernninng».
swüllen und zerpßunsen würt mit Übermut Wimph , Chrys.. llj — < Die grossen Hansen
und Uüffart». Id., Bilg , 17 ^. — «Der Uoffertig i und xerschvoollenen pharisetcr». Zell, m, l
ist ztrpßitngm im OemSt». Id., 7 Seh werter, I Zerslitzen, zerretssen, serbreehen. Seherz,
F, 4 I 2(WJ Vl ri;]. Zerst Meissen. - «Swer in ie-
Ueute bei uns ujfg'-pfluHseu. ] mmim:> bus stiget . . oder die venster ««r«
Zerqairichfn. zerquetsehen. — Die 'SUr- shtzet . . .» 1849. Strobel, 1» 659; 1870. üilc,
tyn^r lifs-son sich «die siten mit gingenden i 2, 12.
biecliern errqmrschen*. Claus v. Blov. \ Z«>rAnideii. Zersnidene Kleider. Vergl. Zer-
Zerreiten, auseinandorreiten. — Man soll lumwen. — «I>ie engen kurtzen zersnittm
Wacho halten «bis v<dck wider jr«T«(t«t>. klcider, die sich in miinitft'r hande wnndttff^
Braut. Bisch. Wilh., 27.'). lieber wise ernuwcnt». Tauler, ms.
Zerrinnen, ausgchn, mangeln. — Ksse so! Zerspalten, act. u. neutr.. |irät., zerspi^it,
daas nicht «dir spis eerrtnt*. Brant, Thesm., sich zerspalten. Scher/, — «Die steine
b, 2 ». — «Wer mcr verzert dann er gewinnt, zerspielten, der umbehang des münsters zer-
— desz gut in kurtzer zit zerrint*. Id.. Fa- spielt». Bihtcb., 85. — «Etwie manig spam
cetus, A, 4«. — «Wer me verzert dann er { «er«p*ejien< und eerbrochent». £öu., 726. —
gewinnt, — «nd borget vil, so im gerrirmt...» j «Das Erdtrieh erbidmot und die Stein ^r-
Ll.. Nveii . 77. -- • M.meheni im win do me spieltmt'. Geiler. T'r».st , 2. 0') t>. — «Y(.ni di^OTti
eerrint — dauu er oiu wuch mit arbeit ge- ' pfeil j'mpM^ der schilt». Marncr, Virg., e, 5 h.
winnt». Ibid., 91. — Der Athem «uns seMer ' — «Etlieh das ildioh dnanlb terspieUm». Ibid.,
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B. 2 ^. — Sie *zer8piäUeM gross« Unge bftam».
Ibid.. R, fi ». Eic
Zerspannen, ans^panncn. — «Etlich die
sind serspannen worden» (distenti). Uebr., il,
'6v. Geiler, Bilg , 20 _ « . . darnoeh d«itt
arm ser.^intii. — >o iiiiin Cliristum tküt aegleii
an». Ilaroer, 4 Ketzer, G, ö «.
Zenpreinen, zersplittern. ~ Ist «in ver-
wundetes Bein *2er8pretis:i>, so soll man «die
spreoss» wegtliun. Uersd., i2 K
Z«r«pr«iti»M, ausbreiten, cerstreoen — Sein
rn iuüth €\va8 alsc j^ar zerstrowet und ser-
spreitet in w«Uliohen sactien ...» Nie. v.
Basel, 9UB. — «Samele alle die do zenpreiut
siijt>. Villin£r<^r. — «. Also c-in Wnlf -cr-
apreiten will die Schal». Geiler, Narr.. HS » ;
Arb. hom., S6 *. — «Ootts sorn vff im (dem
Erdreich) zerfprfHH lit . . .> Murner. Xb., 12.
— Die Blatternkraukheit wurde «vil weiter
in teutschen landen den andersxwa zertpnitet,
das ich unserer unmcssigkeit mit essen und
trincken zugib». Id., Gayac, i02. -- «. . .
Woleken die sich zerspreü hetten wie flocken».
Brunschw , Di^t , 18 i>.
Zerstöberii. auäduuiiUer ociieuchcu. S. Stö-
bern. — «Sie zerstöberten die nnseni sebnell».
Bingm., Cäsar, 30 «.
Zerstörlichcit. Zcrstöiuuj^. — «Fliich drog-
hcit (Trägheit) die do. als man seit, — des
lebens ist jserstörUcheü* . Brant, Cato, b, 9 K
— Bläthen zum distillieren sollen «abfrebroeben
werden so sie volkumlich zeitig seind, doch
ee dan das sie abfallen oder nahent sich der
arstMieheit». Brnnsebw., Dist., 16 >. — Denkst
du nicht an «ilif uti'w lioJi zerirennunt: des
todts und £ersiörlichett des leibs?» Wurm,
Bai., g, 9 b.
Zer»trn\v<'tn das Haar verwirren. — «Un-
sere Katzen und Marder die man hautzlet,
die seint genttüw^ und rueh». Geiler, Ev.
mit Ussl , 220 a.
Heule bei uns versiruweln.
Zerteilen, ausdehnen, aasbreiten. Scherz,
2100. — «Uu z'allen ziten hast eertnn ~-^ Hin
arme, uns armen wilt oapfao*. Gotitr v. Str.,
9, lUtf. — «Die eerteneten artnc (Christi), die
also wit ufzer fnirt M-f^rmt » T.iult r 272, '47'.
— Christus ward an üuiii Kreuk'. «gruwcliclie
sertenet» Eago v. Ehcnh.
Zertt'H)B:«D. entzweien. S. Vertragen. «In
allem land ist Alchymus. — der fründ zertrag
und hituli rlioL'». Brant, Nsch., 10.
Zerti'eigelOf Zertriigeln. Zertrengeln, zer-
streuen, trennen. — Die Nürnberger tsertrei'
geht'H kiitiii; Fridcrichcs hi r» Kön., 467. —
Die Cardinäie zogen weg, «und was alles ir
gesinde MtrMigdi worden». Ibid., 694. - «So
kompt die Frow du lu r .. uff dir
lossest da nebenber deine Gagen schicssen
nnd nimst war und lägest wer sie sige, and
das ilich iiit ;uiir>it. und also \v iir>tii zirlrnjUi,.
Geiler, Post., 2, ö — «>un ist kein Ding
domit das Oemflt des Henseben mee eertrenglet
und r.cYToi^pn wärt, weder von Gewerb und
KoufniaiiM liati». Ibid., 2, 80 1^. — «Du bist
verha^iplcr und verwicklet uft' alle Ort mit
seitlichen Sorgen, und ist dein Hertz certreiglel
und hat weder Ru noch. Käst». Id., Ev. mit
üssl., 185 «. - «Seind ir Sf'rtinßet und aneins
mit einander . » Id., Post., ^, 62
Zertrenginng. Zerstreuung. - «I)asGcb»>tt
sol ufTgcfürt werden - . mit .\ndacht des
Gemüts, von Usssebweifung oder Zertrenglung».
Geikr, Vo-t., 2, 80 Selenp., 146 b.
Zerwerfen, etwas werfen so dass es zer-
bricht. — «Wer ein knwel nrwürffa . . .»
1469. Goldsehmiedzunft. 96.
Zerzeisen. auseinander /noscn. aafldscn.
entwickeln. — «Nimm die Kunkel, zerzeiss die
Hiirlin». Geiler, Geistl. Spinn.. L. ;i<«; Bilg.,
55 — «Nit weiter kan ich das ossdenen
oder zerziiaen*. Iii.. Bilg.. 84 — «So eiiHMU
.Menschen ein unreiner . «ioilanck einfallet
und er den hin und her würl't im Hertzen
nnd mit im bieklet und in «eneuiset, daromb
i!a> < r Moli darin erlnstigen wil . . .» Id..
S.-lenp.. 2\2 ".
Zerzerren, /eireissen. — «Der tüfcl kam
und nam den man und zrrzartc in in hundert
Stücke». Taulcr, 4Ö0 (?«). — «Do wurdent sii
bedc besessen von den täfeln, das sä sich
selber zerzerrctent und dotetciit». Kon., .S55.
Etc. — David *czerczerret eyn beren und einen
löwen». Gold. Spil. 30 Ausg. von 18K9: eer-
riirt). — • I>;iruiiil» .>o luul'ct fr (iler T*'ufel)
umb und lugt wa er einen zerzerren mög».
Geiler, Ev. mit Ussl.. 199 b Etc. - -DerTeufM
*zerzert im sein angcsicht». Pauli. 300. - Sie
haben «zen wie der lewen, /.u zerzerreti, zu
greiffen und zermal<>n den armen». Zell, Weiss.,
a. 3
Zeaerlin, oig. kleine, dünne Faser; mem-
brum virile eines kleinen Knaben. — «Kein
3Ioler kau kein Jcsusknab<-n jetzt molen on
ein Zeseriin; es muss ein ZeserUn haben, also
sprechen unser Begynen und Nonnen*. Geiler,
Posl., 4, 21 l>.
Wackern., Wort., 396. hat Zt«el, männliche s
Glied ; damit hiingt aber Zeftcrliu nicht zu-
sammen, vielmehr mit einem noch in .Strass-
burg üblichen und auch bei Dasypodias sich
findenden Ausdruck: «9brae in arboribns, die
kleinen Zäserlin oder Wiirlzlin».
Zeiutwe, Zeswe, rech^ dexter. Scherz, 2101.
Christas «sitzit ze der Metwen sins vatters».
Bihteb., '. - Christus «sitzet zö der zesewen
sines vatters». Geb., 14 Jh. — «ich swere
üch bi miner mivm bant» Glos.. 116.
Zesseln . iilsil. Z'-^!i,',n , criisi'n . ai ^niare,
btürmeu, unruhig sich bewegen. — Geiler,
Bros., 1, 17 b. .s. die Stelle s. v. ttiMn.
Z»"ssf'nni!»oli»'Hn, von Zcs-sr, Sturm, cig.
Wettcriiiiiclit rin, Hexe, \^eii«;r Kupplerin. —
«Dnrumb künden die Jnn^'cn (remeinglieh nit
hn< « erden da ein umu Wesen ist . .. sei
diu das sie die aliea Zessennuichenn und die
alten Schiilck verfüren». Geiler, Has im Pf.,
K. 4 ö. — «Die alten Zessenmacherin, die bösen
allen ^Vcibcr . . > Id., Bros., 2, 74^.
Zettelo, den Zettel eines Gewebes machen.
— «Er wolle ir noch ein solich wöppe
zetteln . . ,» Kön., 387. — «Zft kurz oder zft
smalc zettelen . . .> 14H8. Tueherzunft, 49. —
«Eine Spinne die ir Wepp gezettelt hat . . »
Geiler, Selenp., 177^. — «Es soU kein frum
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— 440 -
Man sein Weib an sollichc Ort (Tans etc.)
lasMn gon ... Ja. spraehen sie, man thnt
nicht büses da. Es i'-t v, ar, man zettfU aber
da das man darnach uäswtbet». Id., Bros., J,
69». Di« nämliche Stelle bei Panli. S84.
Zetten, Zetteln, ?^trpuen. — «Stro nmh«^
das für zetUn . . .» Sigolsheim, 1320. Weist Ii .
1, 666. — «Es mnss grün Peterlin daruff siu
gr:ett]c(*. Geiler. Bil^'.. 125 a. ._ «Sant Mar-
tiaui> da er sterben solt. da hiess er im Eschen
zetlen und hies.6 eich darufl kiren». Id., Bros..
2, 72 ; 'A Mar., 12 u. - Auf eine Salbe wer-li-
*geUeleU curalli nibei «^cötusscn». Brunschw..
Ciiir., 91 — «Nim ein bodeni von eini rUckin-
brot, und ufl das brosemend «e«e{ dis pulver*.
la.. Fest., 27 b.
Zibol. Zibel, ZUbel, Zwilfel, ^^wiebel. -
«Kettich, ztbeUen , . .» 1302. Rappoltsweiler.
Als. dipl.. 2, 78. — «Unib zyboüen 7 &ch.>
. 139.«>. S. Thum. Fabr. — Die Drescher von
S. Thomae erhalten a.-a. «ein abtel tittcin».
HhJt de S Thom., 8Ä6. — «Kmt, rtben,
zybebi und amlorfs». 1495. Alte Ordn., V>. 3.
— «In den zübeln». Feldname, Griesheim, 16 Jh.
— «Copa heisst ein Zühd, und balla heisst
auch ein Zthd\ . . . davon kummct nnscr
Tät£ch Züblen, vua cepa, jy, und bulla, und
sprechen Zehuten ; in Schwaben spricht man
Bullf'n>. Oeilcr, Brös.. 9. 5-< t>. _ tZibd, wenn
man den schelt, su überlaufen eim die Augen
davon». Id.. Pred. n.L., 47 a. — «Ein •fobratncr
ZiM ist gut zu legen über einen Eis>eii» Id.,
Selenp., 217 _ Wenn ein Saufci Nachts
«von der Stuben heim kumpt, so muss im die
Fraw erst ein Zibel' oder Sperksnpp kochen>.
Id , Füsi.. ö, 44 b. Etc. — Hie und da steht
anch bei OoUer Ztoiebel; allein die Art wie
er Zibel aus cepa und bulla zusammenflickt,
beweist dass diese im Elsass ciuliciniische
Form für ihn die geläufige war; Zwiebel ge-
hört ohne Zweifel den Nachüchreibcrn. Hcraus-
^'ebern oder Setzorn an. — «Dann kuntpt der
münch ouch mit dem sack, — so gibt der pur
was er vermag, — wetzen, kom, kes und
sibel*. Hnrner, Nb., 111. — «Panlns Bog was
ein einfalt kind, — i;< l< it h als die lorer zibleii
sind». Id., 4 Ketzer, U, 2 «. — «... wiewol
Mie iete einfelti^ sind. — als man iorer tibd
find.. Id., Nb.. 225. S". 18H d<M >tellt Gö-
dckc Lorer Zibelu mit Lürlisbad zusammen j
8. 9ßh venrisst er dies, nnd sagt: «Lahrer
Zwieli» 1' T.pt7.teros ist jedenfalls das rich-
tige; woher aber der sprüchwörtliche Aus-
drnek? Nach Momer sind die Lahrer Zwiebeln
einfach, dc^^hnlb vergleicht er mit ihnen die
Einfältigen ; w ui iu bestand diese Kinlachheit?
Ist die Kede von einer Zwiebel-Art die be-
sondris bei Lahr gepflanzt wurde? — «Die
^iiht'hi hessern vil speisz*. Fries, 40 ^. — «Die
äugen seind gemacht von sübcn hütlin, ye
eins m1' dl ni andern wie ein zübel». Ib., I(»9i'.
— «Da uiau in vil Stetten nit weisz was lin
gartner sey . . ., deshalben hab ich angezeigt
das ich ein bawersinan bin, der das veld
braucht mit züblen, rettich, rübcn, hanff und
dergleichen». Ziesrier, liiichlin, .\, 2 — «Ge-
broten sybelen». Uersd., S4 — «loh hab nie
kein sibkn gössen». Panli, 901. — «Es reacht
in jnen auff der gestanck der zwjfffel und
knobloehs». Blindenf , A, 4 b.
Zieh. Zug. 1. FiBcll^va^^i?^, wo man das
Hecht hat, das Metz zu ziehen. Tractiu, Du-
eange, 6, 629. — Bndolph von Habsbarir über«
lie.'ss dem I?itter Bnrkart vuii Hälnheim. der
iluii 2Ü ff vurgestreckt hatte, «piscatioDeni Mve
tractum ununi, qui vulgariter zieh dicitur, in
superiori parte Wiokeraheim», 1984. Als. dipl.,
2, 29.
2. — «An — uf dem zieh». Feldname an
•i4 Orten, 1275 u f «Uf dem r/W* mit den
ims.^ebuinea ». Maniu)i>heini , 13'29. — «Der
leric/ienzich». Ingenheim, IHfß. — «Der to/w«-
eich». Meisheim, 1300. — * Westerzich» . Loch-
wciler, 1336. — •ZichbüheU. Mölsheim, 1435.
— tZichucg*. Imbsheim, 1426.
Zickelin, jnuge Ziege. Scherz, 2105. —
Rebecca sprach zu Esau: «bring balde awei
g&te zickelin. so wil ich ein essen maehen.
das din vatter gerne tsset*. Kön., 264.
Zldcen. nltd. ndk&n. stimnlare, refteen (s.
auch Zücken). — «Wir Iniren alle das W>>rt
Gottes an der Fredig, aber ... es rürt nu>
nit, zidst ans das Bens nit, wir werden nit
^'ctroffen». Geiler, Selenp., 28 a. -- «Allein d.is
es im anmntig ist und Lost daran hat und
tidcet in, darnmb laset er, . . . das ist ge*
schleckt». Id., 7 Schwerter, G, Ib; Post, 9,
5b; 7 Scheiden, H, ö Etc.
Zid<'In, den wilden Bienen den Honig
nehmen. ~ Es «soI nieman varn eidelen noch
gekieu ut dem bau one des meigers wissende*.
Volgelsheim, 14 Jh. Weisth , 4, 167.
Zifthe, Kissen- und Bettüberzug. — «Ein
Diethe über das bctt». 1446. Sem. Arch. —
«H heideschwerk ziechen». 1460. Bez. Str. Arch.
— «Was die Köllschen y'/'f st ind und der
guten Pynten, die trcit man au die Gass (um
sie neu zu bekleiden), als die Richen spülgeut
zu thun, alle Nochburen müssen es sehen».
Geiler, Post.. .S, 63 b. tKöllsche ifi>cAen». von
Kölnischer Leinwand. Was unter «Pynte» zu
verstehn ist, weiss ich nicht; jedenfalls etwas
das znm Bettzeug gohSrt. — «Ein küsBemi^».
liäthselb., e. 2 b. - «Es seind allein Avort, der-
seibigen gent vil in ein beUUch». Fries, 15 ^.
Sprüchwort.
Ziemen. Geziemen, jirät. :am. gezam. —
«Chore wolt dun was im nit zam». Braut,
Nseh., 89. — «Vil erlleher sieh das
das es vorhin geschehen m er». Td , Thesm ,
b, 2 b. ~ ]Uercur endet «die botschaflt als im
sam*. II nrner, Virg., B, 4 «. — «... das allein
dem priester .am« Ibid., D, f) ^.
Ziemer, ii^rumeiitvugei, um 3 Udler zu ver-
kaufen. 1.S81. ALatia, 1667. 299. — 1496. AUs
Ordn.. i; 1. - 1459. Brucker, 230.
Ziger. bauermilch. Scherz, 2108. — «iililch,
kese, anckcn, ziger . . .» Gutl. Ordn , 158.
Zil. neutr.. Ziel. Tormin. Scher/. 2107. -
«Zehen woclien vor dem ri/t'». 13U1. bcm. Arcb.
— «Wer hin /.inse vorsitzet zft den rechten
ztlen . . .» Kuffach, 1849. Weisth., 6, 383. Etc
— W^cr *zil bittet, dem soI men zil geben 14
dage». Eckboisheim, 15 Jh. Uist. de S. Thom.
329. ~ Sehr häufig in den Lehnoontrakten. —
•Gedingete jorzile». 1390. Tucherzanik, 14. —
IJiQilizeQ by LiüOgle
I
- 441 —
Die Bauern stecken sich in Schulden, «wiewol
jn korn and Min gilt vil, — nämcn sie doch
uff borg uii<i ^ih. Brant. Xsch., 79. — Ein
Träger «im »«Ibs sacht ein uffsehiag, — and
nimbt m «ff ein andern ta^». Ibid.. 83. —
«W'Uff essen kein zih. Ibid., 27. Sprüchwort.
— ]£Än Ehrloser, «wer im Uchte, hielt er kein
»ä», Mamer, Nb., 191. <Wer ihm Geld lieh,
dem eic.) — «Wer sinon zinsz rieht also fin,
— das er kein nl ir überdrelt ...» Id.,
Oenehm., B, 4 «. — «Ifoneher nimpt off bonr
PO vil, — und setzt im selber iiiunicli zil. -
<laH er doch nimmer halten wil>. Id., MUic,
F. 2 b.
Zile, fem.. Zeile, Reihe. Scherz. 2107. —
Reihe von Bäumen als Bauiigrenze: «An der
säeii*, häufig, 1276 u. f - «Uf die MtUbfyne:
Könii,.shofen, 1.^76; Ittelnheim. 148*». Ktr —
«Ihe xtUboume gebreite». Strassb., 12b6. —
flftaserrcihe : Feuersbrunst in der Sporergasse
bis au die Münze «und die selbe zite herabc.
Glos., U6. Kon., 752. — «Do erwante das für
an derselben ttkn . . «nd brante die gantse
siU*. Köu., 7n4.
Zileht, eine Zeile bildend. — «Bi den züchten
wilgen». Mittclhauscn, IbOl.
Zilen. mit dem Dativ, einem ein Ziel, einen
Termin setzen. — «Ich will sie (die Schelmen)
an oin Ordmuijx stelkMi, — denn ich in allen
hab har guiii: Murner, Schelm., a, 4 a. —
• Wen wir die backen hand gekielt. — ein got
f^t ll dem mtdrcn eidt ; — gants äff das glase,
oder iiersteiu !» Ibid.« i« ^ K
Zilleh, Oebtteeh. Sehers. 9109. — «Bi dem
zilich». Meistratzhcim, 13 Jh.
Ztmber, Zimmer, Bauholz. Scherz. 21U9.
— «Zft Nidernbnrnhoupten ligent V höfe, den
sol man us dem Tortte »immer gen». 13tfi.
Weisth., 4, 7.^.
Zimbern. Scherz, 2109. 1. Zimmern, banen.
— «Alle die tempel die ie gezimhert wurdent>.
Taoler, 460 (16). — «Sii hant Iren gcbuw ut
den stein, der cristua ist, nßt gtsimbert». Ibid.,
H.ö (7). — «Do mähte Noe ein arche und zim-
lierU daran 100 jor». Köu., 242. — «Man findet
tute die wellenk «Mtftem ia den Inft und went
muren uff den refrcnbogcn». Pred. Inpolts
2. ilulz Liciirbeitcri. — «Zimnicrlüte, die do
zederin boume in den weiden hiewent aft dem
tempel und zimbertent». Kön., 271.
Zimel, eig. Bauholz, dann Gebäude, Woh-
nung. — «. . des paradysz woUust zi/inel, —
sol der höchsten maiestet», Brant, Boaenkr.,
D. Oed., 7.
«Zimmen, oder Kannel», Zimmt lö Jh.
jLattfh.-Ord.
ZIttck, maae., Zinke der Oabel. «Wenn
der Mensch die Gabel, das ist sin Vernunft,
mit den zweien Zincken, das ist mit der Ue*
deehtnnsB nnd Foreht ...» (feiler, Bilg , 16 b.
— «niser T;ud i Fensterladen) mag auf£r>^/'Jiron
werden mit einem üockeu, der da hat drei
Zincken; der erst SSintit ist . . .• Id., Predi u.
L., 78 *. — Aus (1 TU Kiipf der .\nieise «i:ont
zwei Zincklin heruhs, gleich wie ein Gabel>.
Id.. Emeis, U b.
Zinck. — Luther «der grim einck und dapffer
mau>. Jlluruer, Luth. Narr, 75. — Kurz, 25i>:
«reizbar, von zinken, reizen?» Das Wort
scheint aber ein Snbst. sn sein; Zinck. mabc,
8. oben; Murner hat es vieUeitht fig. Und
ironisch genommen.
Zink, das frans, rinq. Sebere, 2110. ~>
«Fünf oagen auf dem « iirfel heissl ein ;iu1:».
Gald. Spil, 49. — «Ein Bretspieier, der be-
dürfet das er spart nnd Tknss und Ess wiirf,
so würft er serh-^ und zinck'. Geiler, Ev. mit
Ussi., <)6«i Pred. üb. Mar., lAh- Bros- 2,
84 b.
Zincko. prnss;e Trompete. — «Du hörst einen
auf) der Zmcken blasen». Geiler, Geistl. Spinn.,
m, 6 i>.
Zinke. Zacke. — Art Wolfsmilch »mit vil
zincken usz eiiiur wurtzeln, yeder zincken mit
vil csten*. Brunschw., Dist., 126 — «Die
gipfHin und zincklin des hopf^n». Ibid., I'S i».
— Ein Horn «oben uszgeteiit wie ein band
mit zincken». Ringm., Cäsar, 48 o.
Zincken, kleiner, abgelet;eiier Ort, einzelner
Hof im Gebirg. — «Du Ünat mencher armen
Bauren, Frauwen und Plannen, ettwann in
Weiden in den Zincken sitzen, die niendert
kein Predig lu ren . . .. aber sie seind frümiiier
und besser m e>lcr die in den Stetten seind».
Geiler, Emeis, \ii
Dieser Ausdruck wird noch im Schwarz-
wald ^^ohr.uielit.
Zinstag, Zlsta«, Dinatag. Scherz, 2112.^
König Adolph worde orwahlt «an dem
zinstiuj ntich dem nu'ietag». Clo.s.. .*)7. — Bi-
schof ileinrich starb 12H<I «an dem ziatag»
nach Reminiseere. Ibid., 72. — König Wentel
wnr.l i Twählt F^7G «am zistufjc in der ptini^est-
wuchen». Kön., 493. — - «Die bredie . . . des
ziitage* vor dem balmetaire». Tanler Ai9 (77).
— «Ir hortent rift iieliest am zistug ...
Hugo V. Ehenh. — «An dem cistage vor S.
Marx tage». 1819. Cart. de Halb.. 121. —
«C. nrnis von dem kompt her das Wort Zins-
tag, wenn die Römer sammelten am selben
Tag in dem Zinss . . . Wir sprechen Zinatag^
dies censns». Geikr, Pusi., 3. 103 b; Brös., 1,
83 n. Ktc. - i5riinl, HLscli. WÜh., 2.m Etc.
Gcilers etym()l();rische Hypothese überlassen
wir ihm; der .Name kommt von Zitces tac,
Tag des Ztu, den Gottes des Siegs, altnord.
TjfTi, angelsächs. Tiv, durch dessen Namen
man den römischen Mars iiberset/.te : Zistac
ist dies Mortis. Das auch bei Dasypudins und
Göll sich findende Wort Zinstag ist noch im
Eisass auf dem Lande (ZiscfuU, Zischdig), in
Sehwaben nnd in der Schweiz in allgemeinem
Gebrauch. S. Orimm's Uythol., 88: Waekera.,
Wiirt , 396.
ZipH<^i*. Geizhalz. — «Der Lew ist gross-
thui:i^\ luitiriliLr, nit ist er ein Zypfler oder
ein Schmarotzer, als vil sein die da heissen
behalten was überbleibt». Oeiler, Brds., 1,
4'.' n.
Dasypodius hat das Wort nicht: bei üoU,
136, erseheint es unter einem andern Sinnt
«Attae. Lurtscher, Züpfier, Sohlfipfer, als wann
sie auf Dornen giengen>.
Zipp«rn. wird von dem Effekt gebraneht,
den gashaltige Fliissii^lv. itrn unf die Zunge
machen. — «Der Suurbruuu zu Göppingen, so
1)0
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man daraas trinekt, do bitzolt er und timpert
tr ein wenig- im Mund». Geiler, Selenp., ^9
— Biurncr, Bad.
Zirckerin. fem. \ on Zhcker, lat. circuitor,
Wftehter in oiiicm Kloster. — «Da ist die
sorgsam Küsterin liio sie (dit- Nonne' zu
MetUn aufweckt, da ist die u ^meiuigc Zircker-
in die etftta wanimpt mit Fleiss was sie
thnn oder lasaeo toi». Geiler, Has im Ff..
A, 3 0.
Zisel. Zeislin, Zeisig. — «Setz ein Atzcl in
ein Kefliff wio du \\t'!lf.>t. so ist sif ilorh ein
Atzol und wärt doch lüiuim r kein Zisel m»
ir». Geiler, Bilg, \0^. — «Set/ ein Katz in
ein Vo|fell)aus wie du wilt, so bleibt sie den-
noch ein Katz, eic wiirt nit ein ZeisUtf. Id.,
Ha» im Pf., B, 2
Zieelwerck, eitles, tliöriciites Wesen. <—
Eltern, die ihren im Kloiter lebenden Tdohtem
zu viel Bequemlichkeit verscliaffi ii wollen,
«wenen in wol thuu, so tliau sie in übel; es
wer Til we^er sie lieseen sie eins mals dar-
von konien und friscliliclien «lurclihroclieii.
dann das sie also lang an in Ziselwerck
maehen». Geiler, Has im Pf., C, 1
Ziser, Kichererbse. Scherz, 2114. — «Contr»
niorbuiu calcnli . . . recipe zisem et magnam
radieem petersilie ...» 1806. Ms. — (Heer
arictinuiii Kirschl., 1, 201. — «Gcmiiiiz von
itaarti». Friefi, ln9 «. — «... in der grosse
als ein gjf§ererbisg». Gersd., 68 «.
Zitewenwin, Zitwan - Beim Generalka-
pitel der Dominikaner zu Strassb., 1417,
warda ihnen im Augustinericloster •gitewen-
win ex vasis argentei.s> angeboten. Ms. —
Formel der Bereitung, 1484, Hanauer. Etudes
teon., 2, 249. — «Gleich als so dir ein guter
Freund Zi(/«>yi /Pf I« und Wermutwein »chencket.
der Ziltweiiwein ist 8üb!>, des seist du im
Danck». Geiler, Selenp., 18!t>; uji^., 151 b.
— »Zitwanwein» (von curcuma cedoaria), ist
in manchen Krankheiten gut. Fries, 46 a. —
«Brvonia, wilder Mhmm». Brnnsehw.. Diet.,
180y
Zitwm, Zitwtr, lat. carenma eedoaria.
altfr. zedoaire, citoual, citouar (l>iiciuige, 6,
tfÜ2), eine aromatische Wareel. Bei Dasypo*
dins findet sich : «wilder Zitwm^ vitis alba,
brA oiiin» ; ebenso lu'i Göll. 472. rntor den
Aromata, 4i}4, hat Göll auch «cedoaria, Zit-
wen«.
Ziti^. Scherz, 2114. 1. Zeitig, reif. — Tni
Jahr 122i «zfi sanegihten hette man gtttg
trttbel». Clos.« 134. Ete. — «So der wnnneban
sitig wurt . . .» Rnstieim. 14 Jh. Hanauer,
Constit., 278. — « Weun das korn gitig ist ... >
Ohnenheim, 15 Jh. Weisth., 4, £40. — Du
must ^ott wirken lassen «untze da? dn ^t'h'fj
warst, weitne wi&»e das unser frncht mit e
titiif werden mag, es si denne du es regcnc
uiifi hnq'elt > Nie. v. Basel, ms. — «Alle die
vtüa daa daz subtüc crtrich das do ist in
dem boume nüt wurt uszgezogen dnreh die
krnn lief «iunnen in die fruht, so mag die
fruht mit etttg werden». Hugo v. Ehenh.
S. AiiSfpBwaehsen. — Man hatte «einen <^i-
tiffn hirz gejaget V n.itffr. \. Str., 1, 40. -
Zu Haslach soll muu «duui hcrrcu einen
titigen Hammel, oder zwene die einen ver-
wesent». 13H6. Weisth., 1, 700. — Der Meier
von Sundhansen i^t .schuldig der Äbtissin von
Hohenburg «zo gebende jcrlich ein gittig
schwin». 1& Jb. Ibid., 1, 678. — «Ein tUig
swin . . . Ein zitiger ealmea», Aohenheim,
14i". Ibid., 5, 487.
Zitijiren. 1. Neutr.. reif Warden. — • «. . .
also lia.s danne die fruht mag anevohen zft
wahsscudc und zü xitigmde». Nie. v. Basel,
ms.
2. Act., reifen machen. — Per .Monat Au-
gust tztUigct den win». Conr. v. iJankr., v.
2öy.
Zitlich, temporalis. dem geistlichen ent-
gegengesetzt, M-eltlich. Scherz, 20yi. 2114. —
Die Rom. r «ergobent sich an den hobest . . .,
dafi er irer geistlich und tiUich herre soltc
sin». Kön., «Ol. — «Ich N. burger zft Eck-
boltzheim, swere dem stifft. probat ... zfi
Thowane, als mynca iuUidten i»anaherreo
. . .» IK Jh. Rist de S. Thom., 481.
Zitüeh, zeitlich, bei Zeiten. — Ein Ver-
schwender «meiut tiüich füroben han». Brant,
Nseh., 87. — «. . . doeh brach er mOiel ab
den faden». Mumer, Nb., 5H. — Hat ein Quak-
salber seine Waaren verkauft, «so macht er
sieh tiOidt darvon». Ibid.. 170. Ibfd II:
«ein zitigcr> Rei^-cn, der zur rechten Zeit kam.
Zitter, masc. das Zittern, Herzklopfen. ~
«Der gitter des hertsen . . . .» •BtvUtiUef*,
Fries, IH'i «.
Zitwan. 6 Zttewtnmn.
Zögen, Zouj^, zeigen. — Ein Esel sagt
zu einem Löwen «er so!t mit im gnn, so wolt
er im zögen, das in alle Thier furchten».
Geiler, Brös., 1, öOb. — «Ein Meister . . .
hat sein Kunst . . . in dem Kopff , . ., er
zogt sie aber nit uszwcntiii,'». Ibid., 2, 2o l».
- «Kr zogt im mancherley Pein der Ver-
dampten». Id., Ev. v. Ussl., 148 — «...
denen zögt Salomon den Weg». Id., 3 Marien.
81 Etc. — Geiler hat auch zuweilen zeigen,
— «Wer gern will werden bald gesund, — >
der tmtg dem artzet recht die wund». Brant,
Nsch., 40. — «... sie miiszen Öfflicli zmtgen
das». Ibid., 8ö. Etc. — «Die weit zögt dir ein
Beh5nen bliek». Hnmer, Bad., m, 2 >. — «...
das sie doch uns sögen, wa es jreschribeu
stot». Id., Adel, D, a — «... wa da mir
zögst ein span». Id.. Lnth. Narr., 83. Elo.
Zornlieh, zürnend. — «Vis iras cibilis, zom-
Itche Kraft». Geiler, Brös,, 1, 13«; Pred. n.
L., 19 b; Irrig Sehaf. D, 4 b.
Zornwehe, Zomwehig. eig. zorngähe, jäh-
zornig. — «Der zomgähe Mensch wirt ge-
gleichet einem besessnen Menschen». Geiler,
7 Scheiden, I, 2 b. — tBist dn zomtceh and
gech und wQrst leiohtlich zu Zorn bewegt. . .»
Id., Irr. Schaf, C, 2 ». — «Sie worent nidigr,
fie^sii,' und zornivclw». Td , Post., 2, 41 K —
«Die nätürlicben Meister sprechen . . . das
der Hnnt :ornirfhe Und ein entbrant Thier
ist., id.. I'.iltr., \'M'>^>. — «Ein Fitntast, traurig
und zonmech*. Id., Holl. Löw, C, 3 ». —
«Lichter wer eim sin in der wüst, — dann
das er iiinir Tit wonen müst — bi eirn Tnm
wtificn, bustiii wib». Braut, Nsch., 54. (lu «leti
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ineiBten alten Aasgaben bat mau das Wort i «Da zottent das and da« im Gemüt hin und
»icht verstanden; z. B., in der yon 1499, fojhcr». Id., 7 SeheMen. I. 2 *>. — «Dieselbe (die
i, 1 steht : «Iii eiiii /um. w ähen, bösen H ib« . Neigung zum Sündigen) zolieist du itiii dir
— «Kyohtam hat nie einen fomwehigen 1 in das Kloster hinein*. Id , Geisü. Spinn.,
menselien venrandelt so tn^nthafftigkelt». M, A
Wimpli . Chrys., 10». - Liebe macht uns j Zultii^-c, Zii«:;jlte. — Eine Frau schickt
*zorntctg». Adelphas, Moria, 2k — «£r ver* i ihren Knaben um Ol zu kaufen, und empfiehlt
meid des gommgen fdrsten -wietery». Id., | iliin «das er mit nfite ver^se, er hiesse ime
Die erfite der hier angeführten Stellen, die
geben zübusse*. Marl , 21.
Zttchen, ziehen. — Die Selbstmörder «wer-
•insige 9brigeiiB, vo ieh nm^he gefunden, den von der oflSsn Gerechtigkeit gesebeat,
beweist dass dies die richtige Form und dass wann man *ücht sie nndcr der Schwellen nss
sornwehe nur eine Entstellung ist. Dasypodius
liat noeh eine weitere Entstellung: <«oni«0^r^,
cerebrof*ns> ; bei Göll, 132, heisst es *torn-
hin, man schlecht es in ein Fass und würft
es in ein Wasser». Geiler, Narr., 193 «. Etc. —
r>icsei- Sitte, den Leichnam eines Selbstmörders
tceg». Aus ilans Sachs führt Schneller, 4, 2«:"). »iiu r der Schwelle de» Hauses weg/.u/.iehon,
• eorenwaiclt und trutzi^» an; wokh = gudt. wird »chon in Berthulds Predigten Erwähnung
irrili Ziirncke, 888, bemerkt, er wa^e über die gcthan, 119, HO und 394, 38. S. auch Grimni's
Jb,i> niologift von tormcchc keine Erklärung Kechtsaiterth., 726. — «. . . die blunic . . ,
hätte er Geiler f.:elesen. so hätte er zorngähe darusx das bicnlin hunig cücht». Brant, Nsch.,
gefunden, und da ihm die Verwandtschaft der | 114. Etc. — Iiii •fiast dus reeht getracren feil.
Laute ^ und ic jiit^bt uuLekaunt sein konnte, — darum da ^uclui um uarrenseil>. Älurnc r,
Nb., 76. — «Der landskncoht züeht zu krieg
ins feld». Ibid 235. — «Was züclutu mir die
schft nit usz ?» Id., Luth Narr., 87, — «Luther.
würde ihm die Erklttrnng kdna Sdivierigkeit
gemacht haben
«Zosen, fimbriac». Herrad, 191
Zotte, herabhängende Faden oder Ilaarc. | züch ab von diseni ort>. Ibid., 120. — «Mar
Einige reichten «handtücher rein, laug sias woit oach sin kein narr, — bisz man
sotten dran>. Marncr, Virg., C, S — «floMsb« f im zoch ab hnt nad lior». Jd,^ Nb , 19. — leb
zotUn>. Id., Luth., Narr, 1(*3. Arii^rtTilirt unter
allerlei unsinnigem Zeug, Hünerdreck. Gans*
milch, Affensehmala, am den Bnndsebnh f.a
Zottecbt, zottig. — Spargel hat «lange
eoUeeht mrnrtzetn wie das bar». Brnnscbw.,
Dist.. 117 ■».
Zotten, in Zotten herabhängen \ das partic.
«oMst, so viel wie zotUehi, — «... ein Idwen-
hant . . ., die zottet was sebön mit geferden».
Murner, Virg., a, 7 a.
Zotter. Vergl. Gezotter. — «Do aber jnneker
Hans her zoch, — der hett ein gantxes Mottet
noch». Murner, Nb., 188.
Zotteni. I. Iiitrans., gcdankcttlos hin and
her gehn. hinter einem herirehn, nachschleifen
•zoch US/ /orn hin gOQ Pareiss». Id«, 4 Keteer,
D, 1 b. Etc.
Züchen, zeihen, besebuldigen. — «0 gtSck,
Ns ie losztu mich, o glück, was züchstu mich
. . .?» Brant, Nsch., 2b. — «Was zücitstu
miob vnd mine kind, — die leider ietx ver^
dorben sind?» 3Turner, Nb., 76. — «Was
zichsiu denn den armen man, — der dir kein
leid nie hat gethan?» Ibid., 140.
Zlicher, Gcizhah. S. nuch Zauchcr. — «Bist
da . . . karg, ein Zucker und hebig». Geiler,
Irrig Schaf, C, ä ». — «Nit bisz ein Ziidber,
ein Schmarotzer». Ibid., G, 1
Zucht. 1. Gute Erziehung und Manieren.
— «3Iodestia, Zucht, Gutgeberdikeit». (ieilcr,
Arb. hnm., 80 «. — «Ist f-iner trelerr on Zucht,
— «Die Ümeissen hond kein Haubet noch so spricht man er ist ein N:iri ». ibid., SU u.
Künig und cotttm sunst durch einander». — «Ein Frau hört ein ander Fi tm rfimen von
Geiler, Emcis, 14'". — Der Leithammel «gat , irer Tugcnt, Hübscheit oder ZytAt wegen.. »
den Schafen vor, und wo er aultiu gat so I LI., Sclenp.. ii7 — «Wann üwer sün iu rat
sottem die andern Schaf alsamen nahin*.
Ibid., 21 ^. — «Etlich hatten ungeschürtzt
lange Kleider an, zotierten inen nach und
sont gon — nnd stellen ziicht und eren nach
. . .» Brant. Nsch , H. — «...mit grosser zticht
nimbi er dns masz» (Mahl). Id., Thcsin., a,
hicngcn inen über die Achselcn ab». Id., Ev, j 2 i». — Manche «vom disch leben gern —
mit Ussl., 153 0; Narr., 196 1>. Etc.
aber disehziicht weilen si entbern». Ibid.,
2. Trans., nachziehen, nachschleppen. — a, 3 b. Etc. — S auch Bofzueht. — Das
«. . . Die den Mantel irer Lieb im Dreck der Fluchen «treiben auch die weibsperson, —
Welt und der Sünden hernocher ketschen und i verlieren dadurch der züchten krön». Id.,
goUem, als ein Oanss Iren Wade! im Nest | Layensp., 168 a. — Mit züclüen, anstandig :
zotttrt». Geiler, Bili; . 46«, — «Ein Wolf. Der ist ein Narr, der nicht sorgt «das sin
wenn er zu einer Herd Schwin kumpt, und | kiud mit zuchUu werden nnderwist». Id.,
das ein Färlin etwen neben nss ist gangen Nsch., H. Etc. — Papst nnd Kaiser will ich
und irrt)s> ist, das ers nit im Mul getrauen «iiiii :i]rhtr,t hr\vn, - das sie ein wenig zuher
kan, so thut er eins und erwüscht mit! treten». Murner, Nb, 257. ~ Sie «t>cbenokt
den Zenen bei eim Or nnd that im doch nit | dem goueh mit züehtm als». Ibid., B6. Etc.
we, und zottert es also anhin und tribts hin- j 2. Mesclileclit. — «Ir seind die böse und
den mit dem VVadel». Id., Post., 2, 23 — abtrünnige Zucht». 3Iatth. 12, 39. Geiler, Post.,
«Der Herr gab in <den Jüngling von Natn) 2, 20 b.
sseiner Mutter, nit zottert f^r in mit im noch Züchten, an Zucht gewöhnen. — cWdehc
macht ein Jünger usä im». Ibid., '6, ö5 o. —weiter ire kind, — bo sie juug gelcrsam sind,
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— 4U —
— nit biegen, ziehen, leren, züchten . . .»
Monier, Nb., 15.
Zucken, ziehen, reissen, T^CfiTiehmnn, cnt-
füliren, rapcrc. Scherz, 2120 — Man «sol
einem andern niht sin mentellin zücken von
sinen siinden». Biliteb.. IM. - ^Toses 'zuckete»
die Krone vom Haiipt des Königs «und wart'
sfl nyder nf die tr(\t*. Kon., 261. — Sie
«dotcnt Prossen schaden . . . mit zudem
(plündern) und roubcnde». Ibid., 804. — Euoch
vsrd ^gegucket in das paradye». Ibid., 241.
— Er «wurde desselben dages von der weltp
gezuckci gehes dodes». Eis. Prcd., 2, 20. —
I)er h. Martin *zucket abc» seinen Mantel,
«und gap in halp dem dürftigen» Ibid.,
109. — «Ein schneck, so man den anrürt, so
zücket n sfthant sein orcn hineyn». Ciuld
Spil, 29. — «Meine Schof . . . niemand würd
sie zucken von meiner ITandt», Joh 10, 2?8.
Geiler. Post,, PassioM. Ä, 2 — «Hüten ciirh
vor den falschen Propheten die zu euch
kommen In eeheffiR Oetranden, aber inwendig
sciiid sie zuckende Wölf». Matth, 7, 1.^. Id..
Ev. mit Uasl., liii b — «Das Jieich der
Himmel leidet Kot nnd die Kdtenden guekmt
CS.. Matth. 11, 12. 1(1, Pred n. L., 123
Selenp.. 22.^ »». Ktc. — «Ee diser ein mundvoll
gudtt (an sich reisst, nimmt) hat er vier
oder fiinff verschlnokt». Brant, Xsch., 110. —
«...des zuckt er im sin decken ab» Murner,
4 Ketser, e, 4 b. ~ «Keim heil^r n sol man
fasten nie, — kan er sunst nit heilig sein, -
dau das er mir verbiet den wein, — und
mir daa brot zuckt usz dem mund. — als ob
ich wer ein schäfFerliund ?» Id.. Luth. Narr,
67. — Die Bischöfe bind »zuckend wöIf uaz
hirten worden». Id., Nb., 118. — Lnther -volle
man solle «dem bapst '/wo krönen i'uck^. er
hab nocli ntit der ilriitcn genug und nur /.u
vil». Id., Adel, B, 2 »; Luth. Narr, 16. — «Si
ein messer ^uck mit scliniertz, — und stach
ir selber durch das hert?,». Id., Gcuchm., C,
H *'. — </.u<'l- n\x^/. dein »chwert». Id., Virg..
£. 8t>. — «Sein füsz sückt er bald hinder
sich». Ibid., E, 7 •. — Paris hat «sins vatters
künigrich daran <:^i'set/r, das er Helenam
Jienelao dem künig zucken niocht». Id.,
Genehm., e, 8 «. — «Hedea lies« sieh Jaeon
zucken>. ll)id., r. 4 '•. --- «Wer mit gewalt
iungkfrauwcn, witvvcn, klostcrfrauwen zucket
. . .» (raptnst. Id., lostit., — «Der
:iickende wolff». Zell, m, 4 ^. — 'Ein hrnni-
mcndcr leo, der da zuckt den raul)». Wurm,
Bai., i, 4 — «Ein brennender wind wirt
jn . . . •iicl-rn von seiner sfat». Ibid., i, 2
— Am jiingsten Tag werden die Frommen
«offersten nnd hingezuckt werden in den
Woicken». Butzer, Weis«?., d, 4b. Etc.
ZudUtlen. S. Zittuthn
/iifall. Scherz, 212J. 1. Accidens, Umstand.
— »Nienian die zureUe alle kan gezalen»
Jüngstes Ger. Etc. — «Vil Pfründen haben
lotet Obel» ee mögen aber so vil Zufdl kura-
men, das es sich zinipt Du sprichst: was
sein die I'nistend die da machen das vil
Pfründen nit ungeschaffen lutot? I»ic wil ich
dir ein ander Hai sagen». Ueiler, hro*^ 1,
i» e.
2. Gefäll, Einkommen. — Das Gotteshaas
der Gürtler hat «wenig selgeret, xinee und
sust keinen euvaü». 1455. «Jerlieh gülten
nnd zifelle». Gutl.-Ordn.
Znfrowe, Coneobine. S. Z&mp. — «Eins
prie<;tcr» fründin oder ein ztifrowe». Marl , HI.
Zog. Geaog, Appell. Scherz, 211«. 2li'2. —
«Wer einen ^iog von dem deinen rat an den
j gros.sen rat nimpt . . .» 1H22. ürk , 5?. 79. —
I «Einen zug ziehen» oder «fassen», appclUren.
Budwiller, Enschingen. 142«). Weisth., 4. 40. 45.
I
' Ete. — Das Gericht zu Drusenlieirn hat «sinen
1 - w«? geu Swartzach». lö Jh Ibid , I. 7.57. —
Wann «swene einen gezog ziehent ns des
burggrnven hof uf die pfaltze ...» 13^5. Ms.
Zngif? sein, appelliren können. — «Sämmt-
liche Dinghöfe von S. Morand «sint zugtg in
den hof gen Spechbaob». 1420. Weisth., 4, 45.
Zähant. Zehnnt, alsobald, sofort Seherz,
2l2i - Wlt Gottes Güte erkennt, «dem nif\z
, zehant — Sin herze in fröoden lachen*. Goitfr.
V. Str.. 9, lür». — Die Predigt, «die der meister
I zuhant dnniocli tet . . .» Nie v. Lauf., Bek.
I Taul , 1. Etc. — Als Constantin getauft war,
I tgfkont wart er gereinet von nssetzikeit>.
Clos. IS. Ktc. — Die Feinde «wnrdent do
jsehant erilet nnd von den Switzern crslagen».
KÖn.» 828. Ete. — Die Thiere «hAbcnt zuhant
an und lügetent» Märl., 2'.>. - «Ein schneck,
so man den anriirt. so zücket er zuhant sein
oren hinein». Ould. Spil, 2i<. — ^ZiUkutd all
dji«; (Kr Sani erhört, das mocht er nit er-
leiden». Geiler, Selenp.. 6B K Etc. — «Die
schriber volgcnt nach zuhant* Brant, Rosenkr.
Wack . 2, 109'.). — »Zehand sprach er . . .»
j Ibid. Etc. — «Der geist im antwort gab
hand*. Morner, 4 Ketzer, C, h — «Was
I %vilni? sprach er do zuhand». Ibid., E, 7 «. —
«Dab er zuhand Avard also rein». Id., Bad., C.
3 b. _ «Xeptune vatter, sprach er zuband. -
was ist das für ein widerstand V» Id., Virg, n,
5 b. Etc.
Znker, masc, die Handlung: ^-ieh jemanden
znzokehren. — «Der erste Zuker zu Got ist
Forcht». Geiler, Has im Pf., A. S b. Ete.
/.uknniling. advena, Fronider. — «Wt nii
einer uss Schwaben har kern und hie Borger
wfird, der hiess ein Zukumlirnj*. Geiler, Brös.,
2. tn'rt — «Ir sollen! dem frembden Man, dem
\ZukumUng, advcnac, nüt verweisen, der zu
I eneh kompt ond Borger wil werden, sonder
j in freundlich entpfishen und annemen». Id.,
; Sünd. d. M., 37 »>.
I Znknnft, Ankunft. ->«... onser stflmpfliehe
, zuhtnjt» (advenlnn). Ringm., (^äsar. 30 b. —
i «Träumen von «gest Zukunft» (Ankunft von
Gasten). Traomb., A. 3
Zolle. — «... Die Harschnier infli eliten.
wenn sie wenig Har haben; hiesson eiwann
ZuUen oder Hullen». Geiler, Bros., 1. 9« v
Hiilli*. Hülle, von hnllrn b-Mlecken. Tueli
zur Jkdecknng des Kupfs, aut li Hni^; . 1. b ! '
[angeführt (Wack., Wort.. 141 1. ZuHe finde ich
nirgends; es ist wohl schwerlich an Ziill. Zeil.
I zu denken, das besonders in den Donauge*;cn-
den ein kleines SchiffVtrdeutet (Frisch, 2, 470;
iSchmcUer, 4. 26H); eher Hesse sieb das Wort
' »nf Zifof «orSekföhren, das snsfunmen^ezogene
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~ 445 -
altd Zufiil. Zuhil Züpel. Ripmen (Wack., 898);
in (Iii' Haare eingcflochtene Schnüre oder Bän-
der konnten mit Kiemen verglichen werden.
In Württemberg bedeutet ZuUe eine «anrein-
liche Weibsperson». Schmid. B?>9 — Königs-
hofen, '<?0(i, gibt den Begharden auch den
l>janien ZuUebrüder. Man hat diea fär Celle*
brfider, Cellitae gehalten, wie die Begrhardra
zuweilen in den Niederlanden ^rcnuiint werden;
könnte es aber nicht von einer Art Kapaze
konmen, die dieie Leute tmirent
Zulöten, /.nhören — cDie Gehört hastu
missbrocht durch tulosen unnützer Wort . .
imwer Heren . . sehamperer Liedlin». Geiler,
Bilg.. 2 Post., 'J, 109 «; Selenp.. ftl b. Ktc.
Zaioser. Zuhörer, Zalosung. das Zuhören.
— «Nit bekBromer dieh mit neuen Mftren, mit
unnützen . . Wurten, ilie weder dir noch
dem ZulMer Frucht bringen». Geiler, Prcd. u.
L.. I-Wt >; Selenp., Ift» b. Etc. — c. . . das die
hertzen der^osfrerlustigct werden». Adelph..
Türk., A, 2b. — «... mit uftnierckung und
^'ulo^ung ...» Id., Pic, 161 Ktc.
ZuIngen, /uschauen. — «Es kamen vil liit
dar die lulüffU-n». Tauli. 4G.
Znndoi. /ander — «Wilt da das dwZundel
j^ut und dürr wcrd, das er bald ein Für ent-
pfocli. .so niiistu in subcr us.strotten». Geiler.
Bilg . 14 a. 16.T b; Schiff der Pen., 2i
ZoBgeler. gewissenloser Sprecher. Scher/.,
— «Die fiirspreehen und die aungeler,
die von bedcn parten pfcnnigo nement, und
hant ein znnge amb o Schillinge und omb ein
pfant eine». Gebete, 14 Jh.
ZUngig. f:e.seh\viit/.ii,'. — «... I'isc werden
genannt linguosi, mngigt Menschen». Geiler,
Sfind. des M., 75 «.
Znnschlüpferlin. Zaunkönifir — «Re^'nias
heisst ein Fögelin, ist fast klein, ein Zun-
iMüfferHn, das sieh wider den Adler strüsset».
Geiler, Kv mit Ussl., l.')5 — «Knuigiin oder
savmchUpferlin» Pauli, 180. — «Etliche band
acht air die vögel . . als vfF wasservögel,
rcyer und nmaaMpfferhn; Ziegler, Niesaang,
C, H
Ziirisen, r.ufallen, in kleinen Quantitäten.
— Pas Gold das den r>riniern zum Kebstock
«w url oder zuriset, das sollent sie dem Ober-
meister antworten». 1472. Ms.
Zusammonfiigpi*. Kuppler — ^Ks seint dar-
nacli die Kuppicren und Zamineufuger, die
gehören auch recht an der Schar, wan sie des
Tüfels Anipt verbringen». Geiler. Narr.. UK'?
Zuschleiffen, darch schleifTen auslöschen,
zudecken. — «Der fuchs, so er schon höHich
einher dritt, so schlaifft er doch die dritt mit
dem schwant/, wider zn». Blindenf, A, I b.
Ziiscliuli von zuschieben. Beistand. — «Also
getruw itit er dir das er dir gibt einen Zw
»dtuh siner Hilf und Gnoden». Geiler, Bilg.,
30 «
Züatant, Zvstunt, alsobald, sofort. — •Zu-
$tunt als dise bredie ns war, dn ging der man
... an sine herlier^-^* ». Nie v. f^nsel. Bek. Taul.,
7. Btc. — «Do wurdent es die von Zürich ge-
war und mahtent sieb n^unt af and vingcnt
den grofcn». Kim.Hiil. Etc. — «Die galander
sang do sutunt*. AUsw., 70.
Zntfttif:, durch Dienstfertigkeit einschmei«
chelnd. — «Ein gouch rousz triben sffennpil,
— zudeUiij sin recht wie man wil, — was
man in heiszt, nit lang crbeiten». Murner,
Geuchm., e, 4 b. — «8o ein händli liebe tribt,
— xutedtig naaht mit sinem herren . . .» Ibid.,
b, 1 K
ZSttel. Zntter, armseliger, bettelbafter, ge-
nieiner Mensch. — «Ein armer Zutter und
Bettler». Geiler, Post., 2, 8 — «Sehen sie
ein armen Hirtengüttd der der Sfiw hSt ...»
Id . Bilc, 128 b. — «Der arm Zutter. der
Sünder», seil der verlorne Sohn. Id., Post.,
2, 61 s. — «Dn bist ein armer 2MUtd gewesen».
Id . .Sünd. des M.. Mn «Wo ein wüster
Züttd ist, da kan man nit anders reden weder
von dem Sehanm der wGeten Wort». Ibid.,
62
Zutütlen. schmeiclielu. — «l>ie (leiscn sein
die Schmeichler, Foderleser, wan die Geisen
die Bäum lecken mit zutütlen. Schnicichel-
worten, Betrug ...» Geiler. Arb. huni.. t>.
— tZudüttlen hilfft jctz manchem für, — der
snnst lang ait blib vor der thör». Brant,
Nsch., »K.
VonMIlM» an der Braat sangen. Gemma
• ienim.: «parasilus. der sich /,« der Schüssel
setzet als ein Leckerer der sich mit Scliiiicich-
lerv :i(tutlrt das im der Baeh vol werde».
Zutiiticr, Schmeichler — «. . . Das ist wann
die Feilerlescr und ZutütUr. Schmeichler, die
grossen Herren loben». Geiler. Narr., 100
— «E)ie Prelaten sollen lernen hassen die
Schmeichler nnd Liebkoser oder Zudütler*.
Id. Passion. .")7 «I'ie scliniiiclilcr, die
zudüUer und dcllerscblccker*. Pauli, 4U. 251.
Gemma: «Fandleus, ein Federleeer oder
dulUr oder Warsaf^er». — Steinhowel.
Zutx. Gödeke: Lockung (? . — Eine Dirne
sagt: «ich mnsz sie (die Brfiate) ttbera lii4b
entdecken, — damit ich mach den narren
zuli». Muruer, >tb., iJ2.
ZatE, an, vor einem Vokal. — «Wann sie
zutz im kerne ...» JInrner. Nb . 102. — «IMo
gens hont zamen einen bunt — wann ein wolf
zuz inen kunt ...» Ibid , 130.
Zuwoschnug. alluvies. — tWu guwesdtung
der tlüsz discni acker zuw iirfft . . .» Mnrner,
Instit., 28 0.
Zliwip. Concubine. Scherz, L^13I S. Zu-
frowe. -— Constanlin «nam <les kunges duhter
von Britania Halenen sft eim zutritx'. Clos.,
3<'. — «Salomen Avas an sinic alter aller un-
küschest, er hette nuwent IW elicher fruwen,
ono sine andern «ätwp». Kön.. 272.
Zwahen, Z wagen. S. Ttcohen.
Zwähel. Zwehel S. Twehel.
ZwangniHH, Bedriingniss. — Es wird sein
«in dem Erdtrcich Zwangniza der Völcker».
Luc. 21, 25. Vulg. prcssura. Geiler, Kv. mit
llssl., 4 - I)u niusst «dich selbs in zirang-
nitz han» (teipsum co.erce). Brant, Cato, a, öh.
Zwangaal. 8. Twangtal
Zweideuwig. zweimal kauend, Wieilcr-
käuer. — «Ein Uchs ist ein zweideutcig Thier,
doowet in dem Magen die Speise nnd auch
in dem Maul», (ieilor. Sünd. des "Sl., 7 a.
Zweien, entzweien. Beuccke, ö, 9ö3. —
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- 416 -
«Dein kirch mit der goechrift't sich zvecytt».
Capito« Treger, Q, S a.
Zwetfelhefti^, zweifelhaft, zweifelml.
•Zwe^eüitfftige Gcdanclceii>. Geiler, 'd Mar,
17 ». ^ Der Teufel dispntirt mit dir «vff das
er dich tw9iffdhiifftig infiffe maelien*. Ibid.,
47 b.
ZweifTeluni?. Zweifeln, subst — «Zweijfdwig
an; Glauben». Geiler, S Marien. 16 »».
Zweigeling. Scher/.. 21 '0 J. An Balken.
— «FAn ^wegeiing xft dem bnrncn. K geh 7^*.
1417. S. Thom Fabr. — tAtuteigdwg, 0 soböl-
böme». 1441. Ibid.
2. Zwoi aneinander g^cbackcre Laibe Brod.
— ist (Ion Riickorn erlaubt «ilio halbe
beckc mcigtliuge buclioii». 15 Jh. Alte
Ordn., B. 13. — U61. Ibid H. 21,
Zworch, quer. S auch (^uerch. — «Ficr
ewerch linder ober dem crtrich». Ringm.. Cäsar,
.^7 i». — «Zwon twerch fingcr dick» Brunschw ,
Diet.» IM. — «Wann einer wund wird über'
gvBertk des arms». Id.. Chir., r.3 b — •Über-
zwenher i i ilrucli» Ibid. Oh "
Zwerg, verkehrt. — «Wer eine freie wal
bogert, — dem ffibt man sie xu Nürenberg,
— wie er wil, srhleolil oder «wary** Jlnraeri
Loih. Narr, 36.
Zwlbfigen. Spit«b<i(e:eii. — Das Wappen
Wernhers von Hönebiiifr war gemalt «in eime
jfwj^iogene übe dem grabe», üic. v. Lauf., ms.
Zwielieii, kneipen, piaeer. — Luther «kön
zwicken bas7. nff einer lutcn». Murncr, Luth.
Narr, 101. — «Uff einer seilen (Saite) solt ir
twiektm». Ibid., 1811 — Orpheos «hub an uff
der harpffrn -'f -Ar»» Addphus, MÖrin, 66 b.
Zwifait, Zwifaltig, düppcli. Scherz, 213^.
— worden ein nndo einvalt, ~ Die zwei
und sicivalt waren c», Goitfr. v. Str., I, 'Gl.
— Zahlt ein Huher linc Busse nicht, «so kumet
die wette zwifoUtig . .» Ohncnheim. .'j Jh.
Weisth., 4, Ü4«' Elf — «H sch. 2 das dftt
t'y sch. 4 ^ ;tcifaltif/ zu rechnen». 15 Jh.. ms.
— Elisa sagt %u Elias: «so bitte ich dich daz
du mir gebest dincn ztretfehigm geiftt» (2 Reg.
2. 9: at fiat in me duplex .spiritvs tuus). Pred.
Ingolts. - Im Grimeii- Wörth halte man eiiu
Schrift des Gottesfreunde« *zwivalteeiiehe zu
thutzsche und zfl latlne». Nie. v. Lauf. Oottesfir..
119. — Chri>tii> nahm ein Seil «und macht
es zKi/aUig das es ward als ein Geissei*.
Qeiler, Post, 2, 80 ». — cEr hört predigen
. . . wie da Aver ztcifeltige Süssikeit». Id., Emeis.
30 — <Wee denen die da seind eins twi-
faltigen Hertcen». Siraeh 9. II. Id.. Selenp.,
165 — «Ein ztcifaltiger Mann im Gemüt ist
anstät*. Id., Narr.. 8U ^, — «Wo Personen
sind die gesehrenekt. listige, beseheide und
-wifaltige Zungen hfiiid. mit floni Volck kan
nieniant vuu Stat kommen». Id.. Selenp. '.^5 <*.
— «Wenn der Ostertag kam nff ein Sabbath,
so was es ein circi/altig Fest, des Sabbalhs
halb und des Ostortags halb, als so der Wi-
nachttag gefeit uff ein Sonnentag». Id , Post.,
3, 12 ». Etc. — «Es ist auch an demselben
ort — ein grosse zwifaltige port». Murncr,
Virg., V, 5 •. — «Er setzt in für zutfeltig ehr»
i'grnjinn'i honor). Und,. 0.8^ Pcnthcii'^
«sali Thcba^i zictfeUiij au, — unsinnig als ein
trancken man». Ibid., m, 4 ". (Er glaubte
dupllees Thebas an sehn )
Zwifalt, Zwifultigkeit. Doppelhcit. — «Es
heisst ein Zm/tUt da man eins zeigt und ein
anderes ist». Oefler. Ev. mit UssL, 40 b. —
«In Einfalt Gott di^^nf^n ist da man im uinb
seins selbs willen dteuet, Xireiftüt ist wann
man im umb eins andern willen dienet». Id..
Emcis. 72 — «Dns erst Liccht der mensch-
lichen Seelen ZwxfaUtgUit ... Man spülget
die Beel zu teilen in das obere Teil das auch
genant wärt das Gemüt oder der (t» i->f, nnd
das undero Teil das gcnaut wnrt die Mnti-
licheit». Id., Irrig Schaf, D, 4 »>. — «Das erst
Zeirlipii des Lasters der Zirifaltiglett hat der
Mensch der eines trcit im iluiid und ein an-
ders im Hcrtzen . . . I'as ander Zeichen . . .
ist da ein Mensch Gott und dem Vigund mit
einander dienen will . . . Das dritt . . so
eines Gott und der Welt will ge<en». Id.,
Selenp.. 164 »>.
Zwifelich, zweifelhaft. — «Nim under zwi-
fdichen dingen war, wo dn sihest das die
natnre allerminncst zugcnciget ist». Taulor,
40 (10 . — Die zwei Jünger die nach Emaus
gingen, «retten zmveUich von ansers berren
urstcndc». Nie. v. Str., 302. — «Wer es daz
eim menschen zwifclliche gedcncke invieleni
. . .» Hugo V. Ehenh. — Wenn «si bcdunkct
daz . . . sollichcs zmfeUhen sige . . .> 1494.
Tucherzunft, 31.
Zwifelstrick, zwcifiillig ii lae Schnnr.
I— «Noch sind ander geuch n l gecken, —
j die zwifaUstrick an hemderu itagcu». Marner,
Nb., 114. 11^. — Sie «ficng an guldin ketten
tragen — perlinhalsband. hemderkragcn, —
j seiden, silbrin zwifelstrxck». Ibid., 246 ; Geuchm.,
' f, I
Zwigal)el, fig". Dilemma, verfäncfli'-hc Fi airc
— «So wellen wir im ein geteilts uffgebcn
und dise {^'eluiritte Frag oder Zwigabd för-
>-n"t ti> <;ciler, Post.. 3. 103 b.
I /wili<li. Zwilch, Art Zeug. — •Ztnltth,
jcandidu i [ifectum e genere lini grossioris».
Henad, IH.^. — «65 elcn zwühes zfi wecken
und /.b hantqnchcl und /.t fiirdüchei n>. I4I6.
i S. Thom Fabr. — *\8 ^ umb 2 eilen ztctVicft*
zft eime weidesacke». 142-1. Ibid. Etc. — «Ein
Flau ist nit schuldig . . . sich mit Zwilch /.u
kleiden». Geiler. Christi. Kiin , bb, 3b. — «An
der seihen Kiinckel spinst du Ztcilich». Id,
. Geisll. i^piiiii., L, 3 b. — Den Bauern «schmeckt
der ztcilch nit wol als ee». Brant. Nscli., 7V,
— «Den aekerzwilch. ein pürsches kleid, —
hat er (ein Adeliger) fnr siden angeleit».
Mnrner, Nb., 121. — «Ilett ich ein ZWUdte»
jupp . . .» Id., 4 Xetzer, L, G
Zwilch, zwei Mal. — Der Kaiser Otto «schar
all tag sin backen ^wilch». Brant, Nsch., 60.
Zwinge, fem., metallenes Beschlag an einem
Stock u dcrgl. — «Das heisset ein Zwing, ein
isen Blech oder iscn Drot. den man umb ein
i Ding scblüsset und mit Nageln hart daran
sehleeht. das es ansamen heb und swing- das
es nit zerkine». Geiler, Bilg., 27 b.
Zwinürni'^z. Zwang. — Sic verwalten ihr
Amt •mit .Muiiuleu und unwilligklich, ia ctwau
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— 447 —
koQm ansB Zwmßkmu», Geiler , Eschener.,
b, 4 ».
Zwingolf, Zwinger, befestigter Thurm.
*Zipingolf, autcniurale». Schmeller, 2, 117'J. -
Eine Schaar Hilter wurden «in den zwyngdß»
beordert. Adelphas, Türk., E, 5 «.
Zwiront, Zwttrent, Zwii*. ZwUr, zweimal.
Scherz, ;i — *Zwireiti hnudertetunt taient».
Herrad, 188. — «. . . nb ich in zwir ein märe
— Mach ein ander ftirlcito . . .» Gottfr. v. Str.,
1, 60. — «Unsere barere . . . wutut die jeden
Iiescliezzet hant.. 1261. l'rk., 1, AhQ. - tist
das ein jade oder ein judin wirt beklaget
nmbe tw&re gewannen ght . . .• I89i. Kon.,
Reil., 976. — «In der wocben einebt uder
swüretU s&gon» (zum Saoramentj. Taulcr, t31
(2öy. —>«... er mleh iwurmt Qndergedrooket
nnd hctrotri^ti htit>. Kiin., 255. Etc. — Die
Schnitter «sollen zwüreiU in dem t&g heim
Iren. 80 sie sein nottarftig sein». Oriespaeh.
15 Jh. Weisth., f>, Ktc — «. . . Auf das
es also ein emr gebachcii Brot und Schifbrot
Wir». Geiler, Schiff der Pen., Ö6 — «Einmal
essen ist göttlich; wer xwiret isst der ist ein
Mensch*. Id., Sünd des M., ö b. — «. . . Das
er zipänm fitste am Sabbath . . .> Id., Bilg..
2») ii. Etc. — «Was (In nmjrst thun, das wellest
nii zwüren vcrheisseit . . .» Brant, Catu. a, 5 i>.
— tDer amraeiäter reit . . . zwürent an Cronen-
burg*. Id , Bisch. Wilh . 281. — Er sah »das
er zwüret ^'cuarL vvus». Murner, Uleusp., bö.
— mZwyren in 7.wölff stutuit ii». liingm . Cäsar,
85 b. — «Alle tag Mmiret, aff( dreistet». Bntzer,
Nener., O, 1 ^.
Zwitrechtiüi;, in Zwietniclit lebend. -- «Saphir
(der Edelstein) vereiniget die ZwUr«chii(fsn:
Geiler, Sehiff der Pen., 126 t>.
Zwitzeren. irliinzcn, blinken. - «.\Iso be-
kennest da einen Sternen an dem das er liecht .
ist Qttd swiUert: Geiler, Selenp., — In !
Christo «hat das Gold der (rottlieit lierfiir
fttgwiteert uss dem Kupfer der MenscUeit». i
d., Post, 2, 109 ^. — «Es werdet! smUem \
die Gcrediton wie die Sonn in dem Beteh
Gottes». Id., Knieis, 72 Etc.
Zwitzeriseb, blinkend. — «Was ist seltnel-
lers und zioücruicfurs als der Blita?» Geiler,
3 Mar., öi post , 4, 39 b.
Zwölfbotto. Apostel. Scherz, 2U0. - «Der
zioelfhotUn dag Symonis und Jude». 133)).
Tacherzunft, 3. — Montag «nach sant Jacubes
tage des twölffbottnn». l-iQO. Reg. A, 224. —
«Under den engoln (sind) die heiligen zwölf-
AoMen». Nie. v. Basel, 312. — «Petrus der
zwdfbote». rii)s., 1.'). — «In dem 32. jore
vingent ane zft bredigeuüo die zwe^ffbotten in
Judea». Kött., 837. Ete. — «Die h fwdlfboUen
nnser helfer sint». Eis. Fred, 1, 87. Etc. -
«Der gros Karolus, der raer lent und lande
het gewannen mit dem sehwert, denn die
ztcelfbotUn mir 1? -i zun^'en . . (lold. Spil,
i ' . — <S. Stephiiauä ist gewesen ein Marterer,
er ist aber nit gewesen ein ZvötßotU. Geiler,
Post., 4, b .j)as Buch der heilig Toten
der Zwölf botten* f die Apostelgeschichte. Id,
Selenp., 79 — «Hat doch Christus nur Xll
botten, und was einer in sclulni». Munter,
Geuchm., e, 1 ~ OuH luit «erstlich in der
kirchen genetzct zidilf botten» . Id , ,\del, C, 2 «.
«Petru?«. das huupt der XII botten». Id.,
Luth. Narr, a, 4 » — «Eü blal in der zicölf-
botten lesen, — wie Simon ist vcrdamt ge-
wesen». Id . Xb , 13-^ i'iii der Apnstejirescliiclif e) ;
item: «wir liands in den ni'öl f Lotten ^f^eWänn».
Id , 4 Ketzer, G, 7 a. Etc. - Judas «ein zwölf'
bot Christi». Wimph., Chrys , 13 b. — «pie
heiligen zwölfbotten». Adclphus, Pat. Nost.. A,
5 b; Nachtig, Psalter, 114. — «Der zwölfbott
Eattheus». Karatb, oc, 1 — «Der hertzog
von Beyern erxalt, wie er die »wS^^boUen het
:;.int7. Nitberito. Pauli, 289. — Bald nachher
verschwindet das Wort.
Kwilrbel, Wirbel. — Der Kaiser wehrt sieb
der Feinde «in eim ring UDd tw&rM»^ Adel-
pbu!>, Barb., Hl <>.
Zwüren, Zwnrent, Zwtlret. S ZmretA,
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XX u. 123 S. ^r. 8«. Preis M. 7.50.
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