Der Minnesang
im Lande
Baden
Der Minnesang
im Lande
Baden
neujat)röbldttec
5er
Ba5ifcl)en ^\itotifd)cn Eommiffion
Hcuc SolQt II
'^ct nttnnefang
tm Äanbe ^abm
Von
Stibtid) Pfeif
Carl tDinter'e Utiii>crfiat«b«d>I;ant>Iung
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I
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dalagen vnx bie (^xo^t ^etbelBergec i^teberl^anbf^nft auf, jemS
@d)a|bu4 ber ntttteQod^tfd^ lhm^tebbii)tuitg, baiS im
So^ve 1887 burdb bte ttieife SflTforge bc< nften unb )ioetifn
^ferB beS neuen IS^eutfil^cn fltiAäß unb beS jett bai^ingefciiiebenen
etDtg unt)ergegn4en Babtfd^en Sürflen iDteber on feine alte Statte
in ber alten |)fälji(d)en ^auptftabt jurürfgefe^rt ift, fo blitft
uns gleich ju Einfang ein eigenartige^ 23ilb entgegen: auf
breitem 3^^ron[iij ein föniglidöct SJlann in reichem ©emonbe, ben
Se^mantel um bie ©cf)ultern, auf bem ^auptt, beffcn fc^arf=
gefc^nitteneS ^ngefic^t ein Inx^tx, geteilter SJoQbart jtert, bejfen
bid^te 2odm bie Sd^ultem ntc^t betfl^ren, bie gacfige .^rone. ©eine
$6nbe ftfl^en fid^ auf bie l^od^geüogenen ^nie. S)te ^fUi^U irftgt baS
S^)fitt, bie Sinle abev ein %tof^ nod^ ougen umgebogenes 6)>tudt*
banb. Oben, bem gffirflen gur Stetten, feigen toti feinen fleinen
ShmedfAUb mit bem Ibnigliiften %ca, gut Siidm ben geihcduten @tuc}*
(ebn mit bem 9(bler oft Simier. Unb sur Siechten am Sl^rone ifl
baS Breite, lange ^ieBjddmert aufgefleSt mit bet freugarmfdrmtgen
?Poricrftange unb bem möd^tigen l^nauf. ^^m fel^lt nid^t bic weiSc
Sd^njertfejfel, bie bem 9ftitter gebül^rt. So fi^t ber rittctHd^c gürft
gebictenb auf bem ^^^ronc, ein „SBort^eic^cn" beffen, U)aö bie üithtt^
]§anbfd)rift bietet, ein gürft, ein 3?ttter unb ein ^i(i)ter gugteid^, benn
bieg toitt ba§ 8prud^banb befagen. 6r ijt — jo belehrt un§ bic
überfd)rift — llaifer §einridö VI., ber ©taufer, ber ©o^n Sriebrid^S I.,
bc8 ©d^roaben^er^ogS, ber Bpio% bcS an l^eröorragenben, eigenartigen
SRenf^en unb an ©d^iiffolen tei^ften Aaiferl^aufeS bcd mitteiaUerU4en
2)eutf4Ianb8. (Sx erdffnet bie glOn^enbe fflei|e ber Sieberbi<(ter, ber
SOiHnnefinger bes 12., 13. unb 14. 3<47l|unbert8, mel^e bie ®ro^
^ibelberger 8ieberl^nb{d^rift in S9ilb unb Bteb und iwrful^rt — ein
farbenretd^ed, etnbrudESüoHeS 93ilb. 2)e¥ bem Itatfer ^einrid^ in ber
^nbfd^rift folgt, ift fein Urenfct „<^üntg ß^uonrat ber junge", ber
unglüdEIid^e «^onrabin. 3n l^dfifc^em ©euianb, bie <^rone auf bem
1
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IV
S)ie @xoge ^eibelbergec Siebetl^anbfditift.
§aupt 5öt w Jfötfen oufgenjorfcn «nb Iftfet, um t^m
folgen, bem ^^Ipfctf(^immel bic Süget. begleitet t)on ben löutenben
9tübcn. 2öeiterf)in l'e^en loit ^lönig 2Ben;iel II. öon SBö^men t^roncnb,
toie er in füi[tlid)er SDlilbe ©aben aufteilt unb einem fnieenben
jungen ^^rieg^maune burd) jeinen C^ofbeamten ben iueiBen Dtittergurt
öerlei^cn läfet. i^nnn ^er^og §einric^ IV. i?on 93re§Iau, wie
er fiegreid^ al8 ^Danf im furnier qu8 ber §anb feiner ^ame ben
Silofenirang empfangt. Unb fo wäi mele dürften unb Herren im
Suttttet unb ®efe(^t/ bei Säelagerung unb SBetteibigung twn 9ucg
unb @tabt Bei bec S^ftb auf fynav unb Sfebemilb, beim 9fif4fang,
Stt gfttft. SU ^iff' Stt S^elel^nuna, bei frdllt^em ®e*
(age, bei iRuftf , 2:ans unb @piet unb befonbecS Deceint mit ber ®e=
liebten in ben mannigfaltigflen S)at|teflungen.
2)tefc 23ilber njoÜen ;^um 2eile crlöutern, »aS bie i^nen foIgen=
ben ßiebcr ber 9}linnefingcr er,^d{)(en, lehnen fid) an bereu Sin^alt an;
5um 2^eit aud) fteöen fie bcfanntc unb unbefannte ^rlebniffe ber
S)id)ter bar. ^nm Xtil finb fic frei erfunben ober anberen älteren,
©iHfürlid^ gewählten SarfteÜuugen nad)ge6ilbet. W\t teils größerer,
teils geringerer ^reue finb bie Sßappen ber ritterlid^en 6önger mit»
geteilt 5^e ^bftc^t kg .^ugrunbe, biefe nad^ il^rem gefelIfd)Qftli(^en
Stange iu orbnen: barum ftel^t llaifer ^nrid) t)oran unb ed folgen
il^ ^tonrabin unb ber fagen^fte Aönig Zitol ton Spotten mit
Sribebtant feinem €o]^ne unb Abnig ®en)dt bann bie ^«^ge unb
Grafen unb enblid) bie Scbor ber (Sbell^erren unb ^tenftleute gemifiibt
mit ®etftli(^en unb 9ärgerli(i)en unb mandlerlet 6)>tel!euten. Iber
bie Drbnung ift nic^t eingehalten, mag nun SBiÖfür ober UnfenntniS
beS ©ammlerS fd^ulb fein ober mögen bie ^ergamentl^cfte, bie ßicbcr=
bücf)er ber einzelnen ^id^ter, at§ ba§ 58ud) ^ufammengefteHt, gebunben
ttjarb, t)ertt)ed)felt rtiorben (ein; nur noc^ baö 23eftreben nac^ 9fiang=
orbnung ift ju erfennen. S)ie Söilbcr fmb gotifcl) unb gehören bem
erften S)rittel beS 14. S^aj^r^unbertS an. ßcbcn, SBanbcI, SBaffcn
unb ^rac^t biefer ^^al^re unb einer 3eit tiorber fc^ilbern fte und
f^li^t unb treu. S>te Seit mar beberrf# t»om (Btifi beS Stitter»
tums, unb fo finb aud^ biefe Silber, genau vok bie Siebet, bie fie
etnleitett unb erlAutern, eingegeben unb getragen bom (Beift beS
9tittertumS. ^tefe 3eit ber ^ilgerreifen, Iheuajüge unb Staliens
fal^rten, ber ?Päpfte ^lejanber XII. unb ^nnojenj III., ber §o!^cn«
ftaujen, beä Üiit^arb ßötoenl^erj unb ^luguft ton granfrcid),
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9a« ftitteftasi.
V
$eiitn4 bes Sötten unb €alabin8, bet 9lttterorbeii, ber ^anfe, bc9
SnterregnumS unb ber StsUtantfiieti fß^pn, btefe Seit ber gottMett
^ome itnb Surgen, ber Slroubabmire, ber SQI^tnftreld uitb ber ritter»
Iid)cn 5}Hnnefin9er — tüte fteftt fic al8 ein forbcnpröcfttigeS 5rü^Iing5=
bilb, t)üll blenbcnbeti ßi(^t3. tjoll brol)eitber (Sd)attcn, l)errlid) utib
fArecflid) .^ugtcic^ t)or imferctn ©ciftc! ^ic ^reui^jüac fot)ic( tmrcS
beutfdicö 53üit fic oud) QuSgegoffeit t)atten frcmbe G^rbe bimgen,
fie J)attctt bod) un|'d)Q^6arc .^^ulturtocrtc gcjc^affcn. (£ittc itnläg(it^c
religiöfe 33cgcifterung mar burd) fte aufctelo^t uttb platte aöeä Ceben
burc^brungen, frembe ^unft, f^^^mbe SBtffenft^aft ber Sr^aTt^ofett unb
^OK)en|a(en, ber dtaliener unb ber ritterlicften Araber litten i^re
Stammenblicfe in bie beutfii^ ^eFeUf^afi getan, ^nbetttoege unb
«beaietungen toaren gefunben, ttel<te basSd^önfle, unb 8efle bafi bie
(Srbe bot, ins ßanb filmen. WL bie SBunber ferner Sanbe, bie toor»
bem nur einzelne ^ilger unb ttag^olfige Steifenbe gefc^out imb ge^
[(^ilbet:t, bie toaren je^t ©emeingut getüorbctt. 95oti ^öd)ftcr ^Bebeutung
für bte Seit tcar bQ§ Dlittertuttt. mx baö Sattb für qÜ bie üon
3bcalen erfüllten ftrebeitbeu ©eifter bc§ 3fa^r^unbcrt§. 6ä ^)oh bcu
rcidjcn ober tüd)tigett Unfreien auf biefclbe 8tufe tpie bcn Gbclfreicn
itnb trug iDefcntltd) bei gur SSerroiic^ung ber im alten beutjcfeen Üledjt
fcftftc^cnben Sc^cibung ber ©tanbe. ^lud) bem 5Bürgerftanb, bcn A.auf3
Icuten ber IRorftfiabtc, ttorb eä möglirf), neben ben @bel{)crrcn unb
ben !riegerifc^n ^tenftmannen ber Sfttrflen re((tli4 unb gefcttfdKiftlidt
aufzutreten unb (Slei^ftellung gu erttirfen. ^rtoorgegangen au8 bem
(Befolgebienfi bei ebelfreien ®ef4Ie4tem, 3fttrficn, l^ot baS älittertum
ftc^ raf(6 erfüllt mit bem f^mürmerifci^en Qeifte, ben bie ^euj^üae
eri^eugten. Itrtegerift^c £üd)tigfett tn S&erBtnbung mit bem ®etfle beS
€f)riftcntum§ l^obcn bafiin geroirft, ba6 bie ^auptgrunbfät^c bc§ tRitter*
tutnö rcurben: «^ompf ben ^^einben be§ d)rifllid)en ©laubcnö unb
©diulj ben ec^n)ad)cn, befonbcrä ben grauen, unter rüdiid)t§Ioictn
(Jinfa^ bc§ eignen ßebenö. 2Bie biefe Sä^c entarten tonnten, ;\ciqt
und bic Derlicbte ^krr^eit beö ^HinncfingerS Ulrich t)on £ied)teu)teiu
unb ba§ unt)ergleid)licöc SBcr! beö 6^crt)antc8 Don S)on Cutjote,
bem Slitter t>on ber 9}lanc^a. 2Bar ©c^u^ unb S^erel^rung ber grauen
neben religidfer Eingabe ^ot, fo mugte Dor aOem bte oberfte
aQer Srauen, bie eingige Sfrau, bie Gottesmutter unb 3ungfrau SRaria
in ben 9ntttel))ttn!t ber Sere^ng treten. €o feigen mir benn bie
MnfUer aHter Slrt, bie SH^ter unb Slhifüer, bie IBauIeute, a3i(bner
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VI
9n aDHittttefatift.
ttttb SRolec M Gilten, um ber dimgfratt bie rttievIUie ä^ectl^cttiig
ber Seit baraubringen. i8Ufäm, fynfm unb Gefditge {ftnbtn »te bie
fletnenie Sl^hifi! ber S)üine t|v l^reS Sob.
Aettie Itunfi tft fertig qu8 einem einzigen fc^ö^fertfc^en ®tMka
l^erborgegangen, alles !Dlenf(i)It(i)e, fo aud^ beS 9Renf(i&en ]^öd)fle (Sr^
l^cbung TteBcn ber Ü^eHgion, bie «^unft, ift (Erfolg ber Snticicflung,
geförbcrt burc^ (£in,^elne ober ©rupfen öon ©leic^ftrcbenbcn. ®er
gotifd^c Söauftil, ber bod^ aU ein (Sr^eut^nis be§ ©eifteS be§ ^itter=
tumS ongctel^en rocrben tnug, ift entftonben qu§ ber cinfadien 93eo6=
ad^tung fonftruftiöcr äJorteile, tDcId^e bic Slntoenbung beS 6))i§6ogcn§
Bietet, unb bie burc^ bie Äreujjüge übermittelt ttor. S)ie i?unft
beS ©eiDöIbebauS alfo tm t)or^anben unb ber Sl^i^bogen, bagu bie
retd^ Omamenti{ ber tomanif Aen Seit; um ober ans biefen (Sirunb«
{bffen in lut^m bie loeiten, l^^en, bon bem farbigen Siebt Bunter
Sfenfter erfüttten gotiftben ^oml^allen, bie liolsen nnb )ier(i4en, l^mel?
toetfenben Sllrme gu fci^affen, baju ge^drte ein l^od^fliegettber ®eiß,
ein ^uffd^tDung ol^ne ©(eid^en, luie i^n eben ba9 Sftittertum beS
jtoölften unb breige^nten S^ol^rl^unbcrtS erzeugt ^at.
©0 toar aucf) baö 25olf§licb, ba§ td[)on bamats grogenteits ßiebeSs
lieb toar, ur^cimifd) in 2)eut[d)Ianb tor^anbcn. ߧ famen ba.^u bic
mandfierlei funftleri]d)en 5lnregungen. ttelc^e bic 5t6cnteuerrcifenben
unb llrcujtal^rer auS fernen ßanben brod^ten. Unb c8 burc^brang
bad ®an}e ber fd()n)armerif4e ®eift beS 9littertumS, ber an bcn §öfen
mc^r unb me^ir crftorfenber großer unb Keiner Herren gepflegt marb.
@o fe|en mir in toerl^ItntSm&gig {uxjer Seit tm in ber ^roMce, in
9lorbfranIm4 imb @)Kiniett unb bann au^ in Stalten eine aRinne»
bi(btung aufflammen, bereu SfarBenreufitum unb Qlang in Srftaunen
fe|t. ttirb iDo^l nid^tS SleueS getoefen [ein, bog aud^ ein ^el*
mann gerabefogut tote ein Sauer ober ^anbroerfer fein ßieb gefungcn
l)at; aber eine allgemeine .^unftübung entfielt borauS erft, olS an ben
§öfen bie ritterliche ©cfcüfcf)aft einer tDiffen§= unb reid^tumöfro^en
3eit fid) auägebilbet l}at. 2)id)ten unb ©ingen njirb bie 3Jiobefunft
bcS Diittertumä. SBö^renb ouf ber einen 6eite arme rittertid)e ®ienft=
leute, Al^nlic^ U)te bie namenlofen ^önfeljänger, bie fal^renben 8))a6-
mad^f mit ibrem ©ejang an i^ürftcn^öfen i^r Srot »erbiencn, fo
»tbmen aud^ rei<be, l^od^angefebene ^mtn, ja i^aifer unb Könige
felbft, nne \m bereits gefeiten l^aben, {i^ ber ®efange8tunft. fykvt^
mann bon 9ue fpenbet feinem ^^en, bem armen ^einrt4 ^ol^es
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S)et SDlimiefans.
VII
2oh, toenit et iwn tl^m fagt er sane vü wd von intHfUüi. Hövescher
sanc, hovelichez singen galt als her l^öd^fte 5lu8bru(f rtttctli(fter
SSilbung. 3a, bie ©eiftlid^feit mad^t bcn SSraud^ mit, fte biegtet fogar
nic^t tttoa nur ßicbcr jum greife ©ottcS unb bcr ^eiligen ober 3DRa=
rtQ§, fonbern fie fingt Winm= unb Slagclieber genau toic ber ritter-
iic^e iüaie. Slud^ im ßonbc Sabcn finben mir 33eif|)iclc.
^er 6tnflug ber ^roDeniolifcften 2)i(i^tung auf bie beutfd^ ift
Befannt; aber eS loat eben nur ein (Sinflug, menn aud^ ein mAd^tifier*
feine Urfoci^. 2)arum l^at, tro^ aller SugefUtubttiffe unb Sbtle^nungeis,
bie 2)t(|tmtg tit 2)eutf(tlanb bod( eigene, anbete Steinen eingefd^Iagen
aU in bet ^totience. Smmer loiebet tt^ einzelne S^id^et mit San}»
Itebetn nod^ bem SotBi(be bet SoIGlIiebS, mit frö^Ii^en €d(mattfe«
imb Sttnfiiebetn, mit Sel^r« unb Mgeßebetn, mit ^olitifd^er S)td^tung
auä bem engenbcn ©eteife l^crauö. 5Die Eingebung, bcr S)ienft, bcn
bQ§ 9littertum öerlangtc unb bcn in rcd^tlidjcc Sc^ic^uug baS 2)ienft=
mannentum, baS ße^cnroefen, gebot, toar freilid^ gan^ folgcrcd()t,
toic man eä öon guten ^cutfd)en erwarten ?ann, aud^ auf ba§ 5[Uinne=
öcr^öltni^ übertragen; bod^ [oacit ioic bie ^roüengalen finb bei un8 nur
loenige ^ic^ter gegangen. ^^ebenfaHS tommi eS in S)eut{d^Ianb bod^
au^ öor, ba6 bic ß^efrau t)om ©l^cmannc 9e^)ricfen ttirb. att=
gemeinen freilid^ gilt bie STlinne ntd^ bet eigenen i^ttin; ober red^t
oft mag baS S^^OltniS }ut Mtebten flbetl^ut»t tein etbiditet ge»
iDefen fein, loie benn bie gan^e SHi^tung in ii^ten Detfdtiebenen Z^lpm
auf IlBetliefetten gfotmen Betul^te. SHe t^dllige SSet^d^tigung bet
^erfdnlid^feit, id^ meine bet lffiit!Iid^!eit in $er[on nnb e^fjll loie
bei ben 3^roubabour8 ift ober bod^ in S)eutfd^tQnb feltener getocfcn,
in ben ßiebern bcr 2Rinnefinger ift mcl^r toirfltd^eö ©rlcbniS.
©^e bic ficine Scf)ar ber 3D^innefingcr, bie ttir bem ßanbc SBabcn
gufpred^en fönncn, auftritt, l^attcn fd^on in 2)cutfdölanb bic großen
ßieberbidbter gcfungcn unb l^attcn bamit [d^on in S)cutfd^Ianb $Bor=
bilbet nad^ i^oxm unb Sn^oU aufgehellt, bie nid^t ju übertreffen
loaren. ^He ^td()tung§gQttungen toacen in biefen ä^oibilbcrn beteitd
t>ot]^anben. ftift, Äiltnbcrg, Raufen, So^annSborf, ^Körungen, 9leinmat,
^attmann tion ICue, SBoIftam, SBalt^ unb Sleibl^att (atten fid^
l»etne(men (äffen. Äeinet t»on i^nen ge^btt bem toielgeftattigen ®e*
biete an, boj^ in bem l^eutigen €h»||et30gtum SSaben anfammengefalt
ifi. SttHit ift t)erfu(^t motben, einen bet Attefien SRinneftnger, ben
t)on Dürnberg, bem S9tei8gau auauf{)red^en, toeil eine 93urg Arnberg
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vm
9leib|ait ititb aftolfvom oH JBotbilb».
(et htm oUen 8abe Atml^Ibe in ber SlAl^e t»im WtUlfi^wm Befielt
irnb erntnol int elften Sa^rtunbert bcteingeft ein SSurlatt Don Mm«
berg urfunbltd^ genatint toirb. 3ut cntfci^eibcnbcn 3ett tfl ^icr aber
fein ritterlid^cg ®e[d)lec^t be§ 9?amen§ finben.^ Sfcrncr ^at mit
beffern ©rünben @rnft 3}lartin ben ipracfiqeiro übten, feinen, Don 5[Rit=
unb 9kdin)elt mit iRed^t gepriclenen 2)i(t)ter ^artmonn ton 5lue jür
ba§ SreiSgau in ^Infprud) genommen. %Unn, \o mnn(f)e SöaWtft^iii-
It(^feit bofüt fprid^t, betteifen liefe ftd^ nid^tS, bo unter ben ^rciSgauer
J^enen bon 5lu, einem 3Qt)ringifd)cn 2)icnftmQnnengcfd)Ie(^t, fetn ^axt-
ntann ftd^ fanb unb aud) beren ^e^en^Det^öltniS nic^t bem im
atmen ^eincidft gefd^Uberten flimmte.* 9[u4 M ^ nidjt gelingen
»ollen, ben f)»&teven fBknäßmvi oon llnngiA fftv bie Saov gn retten.'
€S ijl bon Sebentnng, ba§ es befonbetS Solftom unb 9leib(art
ftnb, beren (SinfKug bei ben Babild^en SlUnneflngem ft(^ Ipüien lögi
SBq8 Sletb^ött ongel^t, fo fann bas tocnigcr tounbern, benn beffen
bctoufete Slbfe^r tjom eintönigen SDIinncbienftfang, ber nur toirÜic^
grofeen ©ic^tern (Sigenartigfeit gemattete, ^um t)oIf§tümIid)en ©efange,
jum Spiel mit bäuerlid^en 9}lotit)cn, bie in ritterlict)en e^?rei|"en eine
ol^nc 3ii5ctfcl gern gcfc^enc iDicubtit maren, oerjpracö Erfolg unb n)urbc
barum gern nad^gea^imt, jumat baö uberall Icbenbc 35ol!äIieb ebenfoüS
ä^orbilber bot. @an) anbecS toar^ mit ^iBolfram§ fcbioerer ^rt. ^ie
erl^ob grofte Slnforbentngen an ben 2)ict)ter. ^it fnappem ^usbrucf
QeOte er in großen, gebanienMtoeren Silbern feine Stoffe bar. SHeS
notinal^men reiddte bie Seine ^unft beS XagelteberbicbterS Don SieS*
M tti((t ans. knbevs flel^tS mit Surtart Don ^o^feö, ber bem
9Retfler faft ebenbürtig }ur Seite fielet unb e« berfianben l^oi, eigne
2^öne an3ufct)Iagcn.
©egen (f nbe be§ 12. ?iat ber 6prud)bid^ter ©per=
böget, ein üielgeioanberter fa^renbcr (Sänger, ber mafirtdjeinlic^ au§
alemanniWem ßanbe ftommt, einige Strophen gebiditet, in benen er
feine lieben @b^ne belehrt, bag i^nen lein ^oin unb lein Sein m^\t,
* Sf. ^PfofT ^» 3eitf(f)r. ber ©efeafc^. f. ©efdji^tSfunbe Srciburg i. 23.
vm, 1889, 127 unb « iörunner, Sllemannia XXVI, 1898, b. — * U. ©ocin,
mm. XXV, 1898, 138--185. 9. fSnatÜn, mm. $L 9f* ni, 1908, 85-48, —
* %. eä)ü\it, ©i^xiften b. 9^. f. 9(f^. u. Rottnacf^. bei 99ooT V, llfi.
^ fßn aufgefft^e Ubicos de Kflngsiggan ifl nirt$ tum ftbnialetf iQfxonlioftti)
im eaiilga«, bet 6ol)n Ootolbi, bee 1266 inliiiibli^ etfd^etnt. f^U »ittcmb.
Utfunbcnbtt^ VI, 876 mib 9* Gt&Iin, ffllbg. «efd^. II, 598.
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8pecDogeI. ^fatigiaf Aontab oon ^o^enftaufen.
IX
bQ§ er il^ncn toebcr ßel^cn nod^ ßtgcngut jeigcn fönne unb bo6 ftc
an] bic ©nabc ©ottcö unb Quj bic SDIilbe, bic Ofrcigcbigfcit ber reichen
e^crrcn angetüiefen feien. 6r rül)mt Jrute Don 2)QnemQrf, SBott^ec
t)on §Qujen, ^)cinric^ öon ©iebid^enftcin, einen öon Staufen unb be=
fonbcro Sernl^art, ber auf ©teinöberg fofi unb bcr, als er faum auf
biefe ^elt geboren toorben, aU fein @ut Derteilt l^abe toie ber nitlbe
^übeger Don Sec^elaren, ber ^elb aus bem ^Hbelungenliebe. ^lUe
biefe maren jutieit (eteits bal^ingefcbieben unb ^ptxxmgiA beüagt
i^ten ^b. ^odftte et awb ben faQenlaftcn gntte bon Syfincmar!
ebenfo »te 9lflbeger bon $0<ilar axA btd^if^en OueHen fennen, fo
$at er bo(b »ol^t am ^ofe beS ^etnttilb bon ^tebubenftetn an bec
@aale geioeilt ber 1182 unb 1185 urfmiblid^ erfd)eint, ebenfo bei
SBalt^er öon Raufen, bcm SOotcr be8 SWinnefingerS Sriebrttft öon
§aufcn, ber 1190 auf bem itreuj^ug im ©cfcd&t bei ^l^ilomelium fiel,
unb iuQl)rjct)einlid) au§ bem 5)ia^etal ftammte. Söern^art Don ©tcin3=
berg faß ol)ne Sroeifcl auf bcr ftot.^cn Surg gleichen 5?amcn§ 6et
SBciler, in ber 9Jä^c beS burd) feine aÜc abclige 93enebiftincra6tci
befannten babifd^en @tabtd)enä Sinsheim an ber ßlfen^. Mrni ^pti-
üogel beffen ©eben unb iüei^en fo befonberS feiert, bag er aucb fflr
be^en S^at^folger auf bem ©teinSberg, bie Öttinger, bie glei(i^e ^tflen«
f(baft ber SDhIbe t)orauSfett, fo mu^ btefe tteitbltifenbe SBurg, bie man
ben Rompai auf bem Araid^gou nannte, mo(( als SammeljpttnÜ ber
2)t4ter gegolten ^ben.^
9{ebenbei nennt Cperüogel al8 einen ber mitben Segünftiger Don
fetneSgtetd^en oudb einen öon ©touf en. Äann er gu @nbe be« 12. ^df^x-
l^unbertS in bcr ^ifalyldicn ^anbidjaft, bie burd) SBaltl^er Oon Äpau^
fcn unb 2öern|art non 3tcin§6crg bc^cid)nct ift, gctocilt ^aben, olinc
mit ^faljgraf ^onrab t»on 4)ol)cnftaufcn, bem 23ruber ^?aifcr
5riebrid)ß I., in 23erü^rung gefommen ju fein? 1155 mar <f{onrab
oon ^ol^enftaufcn, ber fd)on 1147 burd) bie 3^eilung mit feinem
^albbruber 0^riebri(^ bie r()cinfrän!if(ben @äter ber ^oi^nfitaufen er»
toorben l^atte, ^fal^graf bei ^Ji^ein gen)orben, nac^bem ^ermann bon
Sta^Ied^ in Ungnabe gefallen. S)te alte S3urg auf bem Settenbai^t
bei i^tbelberg ttar fein Sif^ ^urd^ feine (Bemal^ltn Stmengarb,
®r&fbi Don ^enneberg, mar er fßogt beS berft^mten alten faroKngifc^en
IBflt 8f> $faff# Qtttg etentiberg bei 6inl|etiii unb ber 6pru(!§bi^ter
et^ettoogeL Setif^t; f. b. 9cf4. bef Obmlh 9t Sf. V, 75—117.
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X
^(oflcrS ßorfd^. Älug »ufetc er fein ßanb ju meJiren unb legte [o
bcn ®runb bcm l^errlid^ftcn bcutfcften gürftcntum, bcr ^4^fQts bei
IHl^ctn. 1195 ftarb er §eibelberg unb teorb too^rfd^einlid) in bem
bon il^m begünftigtcn Sifterjienierflojlcr ©d^önau im £benmalb be»
graben. 2)a fein ©o^n §einricf) öor i^m geftorben mar, erhielt
bcr 2öelfc §cinrid^ toon SSraunfc^toeig, ^^einrid^S be§ ßötoen 6o]^n,
bic ^pfQlggraffdJaft, nad^bem Äaifer §einrid^ öcrfö^nt roax. S)e§
SBelfen ^anf tm ^unft^fi fein Eintreten fflr feinett SBruber Otto IV.
fieflen $^Ut|>)> Don eäumibm, ben S^ntber ^nruj^ VL Bo^ toanMe
er ftdi bann an $l^t)»)); aber er feierte an Otto snrfldt, att $ttß)>))
bttt^ Ottos toon ÄitteftBa4 ^anb gefallen toar. $fal)graf ^einrt^
Bo\)n, §einrici& ber jüngere, ftarB ftnberloS; bte ^Pfalggraffc^aft fam
an SubtDtg t)on SBittelSbad^ unb blieb fortan Bis ^um Snbe ber ^ßfal^
a(§ felbftänbigen ©taatS bei ben 2Bittel8bad)crn.
@§ ift !ein ^toeifel, ba§ jener alte bebcutenbe ©prucbbid&ter
6})eröogel .J^onrab, ben erften unb eineiigen ftaufi|d^cn ^faljgrafen,
meint, bafe er an beffen §of gctceilt, iiub ba§ aud^ an biefem
©touferl^ofe eine ^unftblüte üorauSgefe^t toerben barf, loie fpdter
unter ßubteig I. Oon SBitteI§bac^, bem treuen ^Inl^änger bc8 S)icöters
^aiferS Snebrid^ n., unb oieEeid^t aud^ unter Otto bem @rlauditen,
ber bes teueren anfft&nbifdften Sol^n, StM^ ^einrid^ Vn.. gefangen
anf bem alten ^etbelfieiger oenoa^rte. Ottos Sod^ter, 1246
mit Aönig Honrab IV. t^ermfip, toarb bte Sihttter bes legten ^ol^en«
ftaufen, beS S)t((ter8 l^onrabin. ^n mäkliger ffhtl bl&^te am
^följifd^en §ofe.^ STuf bcr Surg on bem 5Bergrücfen, ber bie ©teinod^
öom S^erfar trennt, fa^ §err 23Iigger con ©teinacb, ben bic Urfunben
1165 — 1209 nennen, ber mal^rfd^einlid^ bcn brittcn ^Ircu^yug mit 3frieb=
rirf) I. mitmachte unb 1194 mit bcm anbern ©taufcrfaifer ^)cinrid) VI.
in^ftatien toar. 9'2ur mni^t Strophen t»on i^m finb erhalten; aber hod^
pxti\m xf^n ©ottjrieb öon ©trafeburg unb älubolj üon 6mä. @r ©irb
in einet Urfunbe beS ^fal^grafen ^onrab genannt.^ @benfo befinben ftd^
anbcre ^innefinger, tote ber SBurggraf t)on Slietenburg. O^riebrid^
t»on Raufen, Ulrid^ Don ®ntenbnrg unb Sernger Don ^orbeim, im
Gefolge beS 6tanferfflr|ten. Sßenn gfriebrid^ I. in feinem tatenreii!^
IhiegSleben ben Sfingem ni^t l^Ib loar, fo toar eS mffi fein Honjler,
' S. ^biffer, Oef«. ber tl^. $fals I, «hi« I, Ittf^ttt 1 ttnb 2. —
> tt. IBattf«, Siebnbi^tev XVU; ^faff, Stinncfimg 48.
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Sie ^o^enftaufen.
XI
fmb audi ttn SDthtnefinger t>oii ber Sergfirage, j^ottrab )>on 99t(fen=
Bad^, beRen S9urg mit il^rcm ntöd^ttgen Otunbturm über bie ^ol^cn
93ucf)cn am f^u§c bcö 3[)klid)enbcr9§ ^erüberlugt.^ ߧ fann oud^ an
9)^ei[ter §einrid) graueiüob öon SDicigen, bcr 1318 gu 3Jlain3 ftarb,
unb an ben ©rafcn 2)ict]^et II. t)on Äa^enclnbogen, bcn ©önncr
äßalt^erä i>on ber S^ogelloeibe unb beg ^ann^äuferd, eritmect
loetben.
SBa§ tDtr t)on bem ^fatjgrafen ^onrab t7on ^ol^enftaufen mvA»
maim {dniten, hai ev ndmltdft ein S)i(i6terfreunb mx, ttnffen mir t)on
anbctn ^tauften um fo genauer, l^aBen fi^ bod( ft(A\tt ^intul VI.,
beffen @otn Aftifer gfriebtiiii II., ebenfo beffen €d|ne SDibnfreb tmb
(^)o itnb ÜonsobS IV. @o]^n ^onmbin fäbfl ol8 ^td^er Mtfn^t,
ebenfo ttte 9H4arb Söioenl^erj, ^(tfonS n. t>on ICtagon, l!öntg ^^tbaut
ton dlaMxxa unb 2)om 2)cni§ Don ^l^ortiigal. 5In gricbrid^S n. ^of
in ©i^ilicn fammeUen ftd) bie prot)en5Q(i]d)cn Sänger, unb e§ crftanb
bort als 9ia(^a]^mun9 ^roDcn^alcn eine 2)id)terfd5ulc, bic fic^ ber
neuen itali[c^cn 6pro(f)e bebiente, toä^renb ;3tf^ii^n felb[t ol^ne eigene
ü^iteratur »ar unb 3lorbitalien probcnjalifciö bi(^tete. Jreitid^ toar
biefe neue itatienifc^e S}linnebid)tung ol^ne eigenes farafteriftif^eS
lieben, fie berul^te nur auf dlaäja^mmq unb l^atte !eine erlebten
ttniftknen im (degenfa| lu ben ^okmiaolen. S)aS Sütterhim loar
in 3talien nie su fyxxft, ^ter blühte baS 6tftbte)oefen. Wt ben
^ol^enfloufeii ging bie SHnnebi^tuns bort ans toie ein Bii|i Unb
»enn f))(lter me|r im Sterben eine neue italienif^e ^id^tung auffom,
öolfstümlicfeer unb reatijtifd^er oft bie ber fiijilifd&en üWinnepngcr, fo
trug fic bod) einen bürgcrlid^cn .^larafter, bcnn ©elcl^rte, Ülic^ter unb
3'h)tare toarcn e§, bic ba bid^teten.'
^n ©eutfd^fanb erblaßt unter ber ^abäburgiji^en §crrfd)aft be§
Minnejangä ^arbenglut. ^önig 9iubolf, obmo^I ber O^reunb eine§
SBalt^er öon »Klingen, ^atte feine 3eit unb Dlcigung für bie rittcriid&c
2)id)tfunft. ©eine i^argl^eit mx fprid^njortli^. äi^enn auii^ ber
SAeifter ©tolle ii^ lobt ald lömenmuttg, !ett|4 fromm, loeife unb
' 3immerifd^e S^conil, ^g. D. S^atad, 2. Suft, U, 191 u. f. 6iniin,
<Bef^ b. Olafen }tt 9tba^, 151 it. f . — « «. Oalpar^, !Oie tiiilian. ^ßU^
f^iile bc» 18. 9ii])t(. »edin 1878. dtali&n. Qiebcr be» ^otenftattf. Oofil in
e^Uictt, »i(L bei lit. »evt inl in Gtuttgaft V. 1843.
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allec S^ttgenben t>o0, fo l^ftlt er 9litboIf bod^ in jebem S3ecfe feiner
bierjel^naeiltgen @tro))l^e )M>r: ern git ouch niht^ nnb ouA ber @(iul^
nieifiet Don (SgUngen urteilt flBer il^n: „l^dtte er ben «Gimmel gu ber
(Srbc, fo göSc er bo^ niemanb etwoS*.* gretlid^ (lot bic ^^ottb, btc
bem 3tDiid)enreid^ ein Gnbc mQcf)te, njol^l me^r baä Sc^mcrt braud^cn
tnüffen als 5)arfe unb Jic^f^^^Dgen.
Sar c§ md)t mei^r ber ^iönigö^of, ber beu riltcrlidfjen 2^irf)tern l'irfit
unb SBarmc fpenbctc, fo maren bod) anberc 9}^ittelpuntte fleinerer ^^'reije
k)0c6<inben, in bencn ber DJlinnefang feine «Statte fanb. RUim 3fcei=
Herren, tote ber ^^Q^eliebbic^tcr bon 2Bic§Iod), ber 2ßoIfram3 Hinflug
t>erf)[»ftren Iftgt unb ^runo Don C>ornberg fielen üereinaelt Senig nur
)oi|fen ttir l>ont ^ofe ber SD^arfgrafen t»on ädoben, fo gern loir un9
in ein fangeSfro^eS SlitterleBen (ineinben&n mö^ten* ttenn mir cmf
ber ftoljen SSurg ^ol^enboben rafien unb ber laue Sfrftl^UngSioinb bie
€ote^arfen t^re bunKe SBetfe fummen (dgt »ft^renb im SBeflen flBer
ber l^crrltd^cn ^Rl^cmeBenc bte SlBenbglut ftc^t. §aben mir bcS S)i(feter3
^onrabin öon ^ol^enftaufen gebad)t, fo mögen toir aud) feines SreunbeS,
3rriebrid)S t)on i^aben, uns erinnern, ber 1268 mit jenem in ben
2ob ging. 8u ben ^icnftmannen ber 5)larfiirafcn Don 5öaben gc^
^örtc Qud) Gflcnolf öon Staufenberg, ber um 1800 ba§ anmutige
erjQ^lenbe @ebüi^t Don ^-ßeter oon StaufenBerg unb ber ÜJleerfei Oer-
fa6t W.«
^Ber auf bem tro^tgen @4(og im 93ret§gau oB ber jungen @tabt
SfreiBurg fagen bie S^^ringer, ein ftoIgeS, Ül^neS ^errengefcftlecBt.
€ogar nacB ber AdnigSfoone l^atte einer ber gfti^ringifcBen 93erto(be^
bie ^nb erl^oBen. 1218 i|t er baBingefcBieben, ber le^te ber alten
^crjoge. Saläre 1216 erft »ar e8, ba tarn be« §crjogä 9leffc,
feiner «Sd^mefter unb be8 ©rafen oon Urod^ @oBn. ber Slbt beö na^en
3if^eT,^ienfernofterS ^^ennenbad), Don ))lom gurücf, mo er fid^ alte
?Hcd)te l)attc erneuern unb neue gciuäfjren (äffen, unb erftieg auf
33crtolbö \^ Suufd) baS Srciburger Srf](oB. S)a fanb er biefcn mit
feinen 2)ienftleuten unb ^Rittern frö^Iid) unb l^citer. Einige mibmeten
fu^ bem ©ptcl unb ben SBürfeln, anbere langten ben Üiei^en unb
fangen ^um /Iknge ber £)rgel unb sogen alfo, tovt ed i^m f^ien, bie
> ä3art)c^ LD, LXVJII. MSH. III, 5. — > MSH. II, 137. — » 3ttet
nttbeutf(i^e tftUtcrmären ^9. 0. ©t^röber. aJerlin 1894. — * SKan ift ücr=
fuc^t, obiDo^I bn SUantx toti^, bag gtueigliebetige ipeifonennainen eigentlich un*
ft(etf(|bav llnb, biefcn Qfttpennonten jn beuten ali »bet glansoott ägattenbe*.
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!Bon Sud^^einu SBaltqer Don a9Teifa(!|. Snintoait bon Xuggen. XIII
nirfitige ßufl ber SBelt ben etoigcn fjreubett im. 919 et bem ^ersog-
(icf)cn D^eim offen bcn fd)ted)ten 9luf fd)ilbcrtc, ben biefer in gciftltc^en
i^reijcn gcnofe nnb ber in ^^om jum ^Inöbrucf cicfornmcn n)ar. jagte
i^n 5Bertolb baöon unb fdjraur, ba^ er i()n über bcn 33urgfel[cn tt)ürbc
l^inabgcftürät ^oben, toore er nicbt feiner ©rf)n3efter 8oI)n.* 3cber
Sug bicjcr ©räätjlung pait sunt SBitbc 33ertolb8 V. j^ommt nun
ito4 baju, bag D^ubolf t>on in feinem ^e^anber er^ö^It, 93ertolb
Don ^erbolbd^eim, ein ^reiSgauifd^er ©änger, l^abe biefem eblen
SA^ringer um feinet Bulben €olb gefflge, in Mdnen SBotten unb
fing eine 2)tii6tttRg Hon fUe^anbet bem Otogen t)etfa6t, unb ba( ein
httfianif(4et ^i^let ffietel bet )»etten ®attin Bettolbs V., CUmenbe,
ein SHatgatetenleben geioibmet ^at, fo tfl bie SangeäfreutibfiAInt beS
^of§ ber SA^ttnger eitoiefen, toenn H qu4 ni^t gelingen mag, ^art»
mann öon 5luc bicfcm Greife einjugliebern.
55)rci 2)id)ter gehören bem ^rciSgau an, olle auS nad^jäl^ringifdöer
3ett. 2)cr öon 33ud)^eim, ber auf ber 3^iefburg in ber 33Rarc^ fa^,
bie fpätcr ber 9leftor ber f^retburger §ocf)fcfiuIe unb «ßanjlcr C)erjog
Sigmunbs üon £!)fterrei(i&, JRitter ßonrab ©tür^el, inncl^ottc. 6r preift
®raf ©ottfrieb. »ben Btcbern »Kairoer". @§ ift nid^t roa^rfd^einUc^,
bag ber '3ud)^etmer nac^ ber babifc^en @tabt $ud^n gehörte, ba feine
Oebi^te feinetlei ftdntif^e <EtgentftniK(|leiten l^ben unb eine Sktein?
ielung in ienet (degenb an ft4 f4i>n Sebenl^n etiegen fonn. 3He
^tten oon SBwt^m in bet SRat^ Bei SfteiBntg ttaten 2)ienfiniannen
bet (^tafen bon SretBurg. 3n 93este^uiigcn biefen ftanb taxSf
ÜJleiflcr SBoIt^er, bet ©(ftulmeiflcr ju SBreifoc^ unb bann gu 3fret6urg,
ber 1256 bcn 35cr!auf ber 33urg Slunfel an bic ©rafen öon 5rei=
bürg bezeugt. 3^ro^ feines gcifÜic^en Stanbe§ l^at 2BaIt^er, bem SuQC
ber Seit folgcnb, ein Xagclieb gebid)tet. 3)cr brittc 93rei§gaucr 9)tinne=
finger, Sruntrart Hon '.^higgen, roar roo^l §a(^6ergif(^er 2)ienftmann,
l^atte aber bod^ gu ben grciburger ©rafcn fo nol^e S^ejicl^ungen, bafe
i^)n €gcno III. gu feinem SSertrauenSmann bei einem 6(^ieb8gcrid^t
gebrauchte. €6 ift bemnad^ roa^rfc^einlic^, bag auf bem @cb(og )tt
fjfteibutg au4 untet ben Uta4et ®taf en alft olgetn bei ^et^oge
Don S^Btingen bie S)i4tiunfl eine 6tatte gefunben l^at.
1 3. S) ed^ocpfltn, Hist. Zaringo-Badensis V, 142. 3. Sti^mibt »eitr.
8. @tiä). b. S). Bpx. u. 2it. III, 170. (&. §eQcf, ©e^c^. ber §er}oi]e öon 30^
Tingen 475. (£. SKattitt, %Um. 91 gf. UI, 41. $faff, ^oiUfutibe im
aSxeiggau 31.
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XIV
SafeL SBaUl^cr t>on AUngen.
(Sin SRitte^ntitft für Me Stattat am 06mfetit tm itoHttTtdi
bie alte grofec Stobt SBofcI mit tl^rem Sifd^ofg^of, her trotj feine«
gcrittgen ^Uiad^tbcreid^S boc^ eine ungelrö!)nlid} grofee 5(n^at)I älan^öcner
9iittergei'd)(ecl^ter um fid) terfammelte. ^)ier^er gehört /^e^r Flck der
guote Kuonrat, her im erften Stiertet beS 13. 3Q^^f)unbext§ feine on*
mutige ßieBeSgefd^id&te üon 5lore unb äJIanid)eflur öerfagtc, ferner
d^odi, ber ^ac^al^mer 92eib^artg, ber tuol^l el^er in bem Flitter ^et^
^efm ©ocli öon 99aben, S^ftvger 311 SBofel, qI§ in bem Golinus advo-
catus comitis ju gfreiBurg gu ertentien fein toirb. ^ ^ud^ tool^I ^en
^ffa — Henricns PfeffiU imles 1243 )tt 6i «Iban in Skfel — ,
b» Sevfaflev \m biet @))tiUien, tfl l^tetier gu gft^Un. 9efonber8
aber tfl ftonrabs tton äBürsburg gu geben!en, ber am 81. 9uguft 1287
gtt SBafel, tDO er in ber ^lugufttnergaffe ein ^aus Befag, gefiorBen
unb in ber ?ERQrien=9JlQ9baIencnfQpeIIe bc§ 50^ünfterä begraben ift.
®cr frud)t5are S)i(i)ter, bem mx eine gro^c Jieil^e erjät|lenber 2)irf)=
tungen Derbanfen, ein SDlcifter ber ©prQd)e, l^ot quc& ßieber Derfafet,
5rü^lin9§= unb Söintertiebcr, SOßäd)terIiebcr, Ceirf)e, ©prüd^e. 6cine
^eini!unft ift unübertroffen.^ Bajelec 2)omi^euen, ätitter unb Bürger
toaren feine ©önner.
SDUtSBofel terbunben ift Sfreü^crr Söolt^er öon ^Hingen, ber oon ber
S9urg ^ttenüingen bei äJtarfketten am Ottenberg im £burgau ftammte.
@ein $ater Ulrid^ baute 1240 Sd^Iog unb 6tabt Alingnou an ber
STar, na^bem er ben Soben baju k>om Utoßer €i Skften eingetauf^t
SBoIt(er, ber bas ^anpi beS (BtWtäjis mth, mx nal^e Befreunbet
mit IRuboIf »on §ab3burg, unterftü^tc i^)n perfönlidö im Äriege gegen
Ottofor bon 93ö^mcn unb burd^ bebeutenbe ©elboorfd^üffe. ©eine
Xod^ter Rlaxa toax an ben SORarfgrafen §effo bon 39aben tciljciratct unb
ift in bem »on SBoItl^er 1269 gegrünbeten ^rauenflofter ^lingental
bei äBel^r, baä 1273 nad^ ^leim^ajel übertragen mxh, begraben.
^ A. 9aitf(^, S)ic 6((tDet)er !DUimc1big<v (SKb(. Ut. S^tiftiDccte ber
beutf^en e^ioeis VIX XII. 9. Otlmme, Oef^. b. SRinnelinger I, 97. 861.
Mumie ntnmit an, ba| bie 9ocIi mfpiftiiiiru^ toim Sobot im flUitgou ^nmtit;
t$ mo^e jebod^ batauf aufmecffam, ba| ba« SBappen in ber Qr. Oeibelb. Sieb«>
^onbfd^r. (^rau« Xafel 89, 3angemeifler 43): ein oufreti^ter, re^rtfletoenbeter,
flolbfleixbntcr. ft^toorj unb filbern Qefd)QC^tcr Siorvt in 9lot, offenboT JBe^iefiungen
3U bem SDßa^pen bc§ oon SBabentoeiler ftammcnben bobif^ien S)ienftinannen=
gefd|Ic418 öon !önben t)Qtte: f(^toQra»1iIbcrn ßefc^Qcfjter Sd^tlb (ßinbrer 0. Slnob-
loi, Dberbob. ®efd)lec^tet6u(^ I, 31). — * 3. »aec^tolb, ©cjc^. ber aeutjt^en
Literatur in ber Q^xoti^, Ofrauenfelb 1892, 8. 116 u. f.
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jBif4of |>eitiri4 t»on itfiitgutlktg.
XV
fBkÜXißt ^nb am 12. äRAi^ 1286 IBafel, loo et im am
@t ¥etttS!tn4H aelool^tit (otte. Seine Gebiete ftnb tti^t (ebeutenb,
m^l iftttfllui in bet ^nca^e, bo4 nngetoanbi nnb o^ne eigene ®e>
baiÄen. €ehie Sotbilber toaxtn Öottfrieb Don Steifen nnb bev itm
tool^I perfönlid^ befonnte J^onrab toon SQßürjBurg.^ 3)er tl^urgautfd^c
3Jiinneiin9er öon SBenqcn rül^mt bcn teerten Illinger. ©ein 2)icnft=
mann toor Sertoib ©tcinnmr t)on «ßlingnau, bcr ^iod^ol^mer unb
Überbieter 3ieibi)artö. Scrbinbnng mit i^m ftanben ferner §ein=
xid\ Don Lettinnen, t-)cinricf) 3;cic^(er, ber Don ©Iter§, Sc^enf Utric^
Don äBinterftetten, Ulrid^ Don ©utenburg unb S9nr!art t)on ^oi^enfeU
— SJltnneftnget bej ©d^iocia unb be§ SSobenfecgebictS.
@tnen vetteren 3}littelpun!t ber SJltnnebid^tung Bilbete ber ^of
bes fton^ttn^er SBif^ofs ^tnnil t>on ^ngenSerg. ^wnä^ flammte
mm ber Suvg JUingenbecg bei 6tei!botn im £tnrgan; etoa um bie
SRitte bed 18. Sal^unbettS geboten, Unit et noi^e Detloanbt mit bem
2)i4tet aBoUlet tm fingen. ^ ftieg rafcjft tmpox, gel^ötte Balb )u
ltdntg SRuboIfs t>ettrattten Blüten, al8 beffen ^otonotat nnb 9H)e*
fangler, ben biejer oft als ©efanbten in tr)id)ttgen fingen gebraud^te.
yiaä^ ^lubolfs Xobc toarb er l^önig Slbolfö diät unb !om in beffen ©c=
folge narf) S9afel unb 3üri(f), m feine S^crroanbte (Slifabet^ öon äöegifon
al§ gürfiäbtiffin lebte. 1293 n^arb er 33ijcf)of in Itonftanj. m ^llbre^t
öon Öfterreidö mit Äönig ^Ibolf brac^, folgte §einric^ bcni §ab§burger
unb blieb beffen SScrtrauter bis ju feinem 2obe 1306. 2)ie legten
ßebensia^re l^tte er ber SSertealtung ber llonftanget 5S)\ö^t\t unb ber
Sbtei Utet^enott gettiibmet. S)iefe {lilleie Seit teat eS, in ber et mit bet
Sfitiiiet gltaffibüfftn einen eblen Äteis tum SDlfinnetn nnb {jftauen ans
bem ^bel bet Umgegenb, ben SiiftiSgeiittt^en unb ben 9&btif4en ®c»
f^Ied^etn um fi(i^ fammeße, in bem ©efang nnb SBiffenfd^aft eifrige
Pflege fanb. ^cinnt i>im lUingenBerg ^at felbft eine ©efd^id^te beS
§aufeS ^absburg Derfa^t, cbcnfo eine ©d^rift über bie ^ngel unb
golt fogar alö erfahrener 9le!romant. ©rl^altcn ift Don feinen ©d^riften
nid^tS. Söill^elm ©^fcngrein rii^mt il^n in feinem Catalogus testium
veritatis (Dilingae 1565) als Philosophus clarus, poeta ojavis et
ingeniosus, historicus celeberrimus, multarumque literarum et
renim peiitisaimus. 3(m meijten S3ebeutung f flt unS t^ai jebocb baS
1 2Ö. Badernoget, m. ©t^riften, TT, 327-65. Ä, »ojt|(ft, ©(^toeiaer
SRinnefinaer XL @. t>. ä&^l, ^ag. 2). S3iogr. XI, 511—15.
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XVI IBifM ^einti^ toon ftliiiQcitbef S)te aHaneffen*
l^o|e 8o(, baS t^m ein bidUenbet Seiigmoffe, SRei^ev ^abloub,
ber Sftndftev 6ditger, ^efet et^ft^lt betoegtt^ tote cv in
®e|eIlfc^Qft l^o^er Reiten unb Sfrauen, batunter beS Sürßen üon
^onftana unb beffen 9tnber8 KIBtecbt beS f^ütflen t)on (Stnftebeln unb
ber Sörftin bon 3ürid), feine jpröbc ©elicbtc fcl)n unb auf jener
gürbitte il^re §anb berühren burjte. 3Bic eine milbe Ra^t biß fic
ibm aber in bie ^anh. 2)od) liefe fte fid) norf) einmal erbarmen unb
ttjarf i^m als ^nbenfcn il)re 5kbelbüd)fe ju. „Selig feien bie ebeln
Reifer!" brid^t er nun aus. uns, ba6 ber Älingenberger Surft
geboren »arb! S)en redeten Sßeg gingen, bie il^n toö^ltcn. 6r t)cr=
^el^t SBeife unb äBort. (Sr beft^t ber Sinne ^ort. ©ein ^eiflonb,
fein SÜai feine Aunft finb Dottlommen. Garant Doltten il^n bie SBeifen
3U intern ^vm l^ofien nnb bomm l^eigt er Sif^of ^einri^/ ^ fOfo
»Seife unb Sott* t»etflanb ber AUngenberger. oQo bietete unb fand
er [elbfl. Selber ifi aud^ Don biefen (gefangen &tn 93ort erhalten.
3u beni eblen fangeSfrol^en Greife geliörte out^ Stfibeger SWoneffc öon
3üncb unb beffen 6obn, ber 5)omfufto§ ^o^anneS. Über biefe beibe
ft)ric^t .^abtoub in einem anbern Öiebe in nod^ bebeutfamerer Seife:
SBo fönbe man foöiel ßicber beifammen? 97^an fänbe im gan^^en
Äönigreirf) nidit fotiiel al§ in 3ürid) in Süd^crn fte^n; brum fennt
man bort meifter^aften ©ang. 2)er SD^anefe jtrebte tjott ^ifer banac^:
brum ^at er mm bie l^iebcrbüc^er. 23or feinem ^oj foUten olle bie
Sönger fid^ neigen, fein 2oh oerfünben l^ier unb anberfttoo, benn ^ier
l^ot ber Sana @iamm unb SShtraetn. Unb MÜtt er, m guter
@ang toOre, er firebte 'ifyn femer eifrig noA. €etn €i>(n, ber Mfier,
ri^tete audb fein Streben barauf. @o (aben bie treffli^en Herren
' t>ie! ebeln Sanges anfammengebra^t. S)arin ertemit man il^re @^re.
SBer geigte il^nen ben ftnfang? ^er l^at too^l {fyct (Sl^re im Sinn
gel^obt. S)a§ mar ijr angebomcr e'^renooHer ©inn. Sang, burd^
ben man baS ßob ber grauen meieren fann, ben moüten fie nic^t
terloren ge^en laffcn.^ — 2)iefe üieIbe[prod)ene Stelle ift tt)ieberf)oIt
als unmittelbare 5lnfpiclung auf bie große §eibclbcrgpr ßiebcrljanb»
ft^rift (C) gebeutet toorben« Mein gerabe bafe in i^r biefe Stropben
^ablaubs, unb nocb bagu in mangelhafter Xe£ti»erfaf(ung überliefert
^nb, \pnäii bagegen. Slui^ rebet ^blaub nur non )Bieberbttd^,
1 f8axt\6), e^ipetscr SRinncf. 287—89. — * jBattf^ 6^». SRtiinef. 296.
$faff MS. 254.
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xvn
m4t iMm gmbe btcfem fitebetdt^. S)a| ^onbfi^ttfi auf eiii)elite
Bt^Bikdiev )itrll<!ge^t, unt» bcnett fett iDo|l mt$ bie bec SRoneffen
getoefen fein Idttnen, ift fieser, ff. 1» ittoüt l^atte in fetner !nappen
©inlettung gur Ausgabe ber 2)]iniaturen „ber SO^ancffcfd^en ßiebcrs
l^anbfd^rtft" (Strafeburg 1887) barauj t)ingctt)iefen, bafe bic 3lnfprüd^e
beS ^lonftanjer S^ijc^ojä §cinric^ ton Älingenberg auf bie Ut^eber=
fd^oft ber §Qnbfc^rift benen bcS 3Jlaneffc bie Sößage l^aÜen. ^a^u
tarn, ba6 audi btc (Stuttgarter (äBeingortner) ßicber^anbfd^rift (B),
beten Silber nad) dla^n benen ber gtogen $etbeI6erger Siebet»
Janbft^tift fic^ »erhalten etwa wie bie SJlotiöe jur Slufifü^ngS eintnot
im 16. ^a^tl^unbett Eigentum beS @4uUl^eigen SRatje gu ^on|lana
loa?.' S)er leibet mm au4 bai^ingef^iebene (tof <Ebex|atb 8cm»efin
tat ben Sbdttoeis fftt ben itonpanaoE Utf)»tung toon 0 fft^ten
gefud^t^ ol^ne Jebod^ Uber allgetneine (dtftnbe ^aufstttominen itnb
o(ne in dted^nung su aiel^en, bag C et^eblic^ iünger fein mai ali
bie ßebenSgcit ^einric^S Don l^lingenbcrg. ©enug; bafe ein Sufornmen*
^ang, unb fei e8 au(^ nur ein mittelbarer, ätt)ifcj)cn bicfen unfern
ßieber^anbft^riften unb ber 8Qngc§= unb ©ammeltötigfeit §einri(^8
t)on Illingenberg unb ber 3üri(i)er ^Jlaneffcn befte^t, i|t anjune^men,
unb es fte^t teft, bafe -^onftang ein l)littc({)unft beS 3)linnefang8 toar.
3ln bie 23ifc^ofSftabt am iöobenfee erinnert aud^ ^eingelein tu>n
Äonftang, ber ßüd^enmeifter bc§ 1298 bei ßeinftetten gefallenen
f4»ftbif4en ^it^terS ^(bted^ ®tafen \)on ^ol^enberg^C^^^ig^^^^^c^/ beS
@<bioaget8 Adnig 9htbolfg. 9Don (etnaeletn befi^n tti? bttt et«
salfonbe ^^t^tungett »bet SRinne 2^', tum bem 9tittet wib im
bem Pfaffen unb Mi ben gloei @t. Sol^annfen.^
9Btt ftnb ont 9obenfee, am fd^mäbifc^en SJleet, beffen grüne, t)om
S^ecn burc^ftromte Baffer bie Tlautm alter Stdbte bef^ülen, in ben •
1 SR. 9la^n, ©efd^. ber bilb. I^ünfte in ber ©c§toei3, 637. — « S)ic 2öein-
flttTtncr SteberfiQnbfc^Tift, ^g. öon ^ranj Pfeiffer. Sibr. beg lit. S3erein8 in
etuttaatt V. 1843. — • Sd&riften be8 58erein§ f. ®t\ä). beä a3obenfee8 XXVHI
unb ftaxl Satunner, SSeilage gut fLU^. 3tg. 29. aJläis 1899. — • ^einaelcin t>on
fton^ana Don Sfian) ^fciffet. fieipaig 1852. — ^eiitti^ Don fllenngm, ben
IBctfaffct bei cifken bcutf^en CMucbi^tt, fikt ftabol^ sn tetteit, ^ ni^t
gcCinflcn iDoScn. % %Vbat, Qefd^. t»on ftaboIfgcO (Robolfictt 1896), 489. Sct>
felbe 390. 91. gf. XVIII (1903), 9—24. SDqS ouf einem altfronaöfif^en gfabliau
(etuljenbe ®ebid)t Dom Stüter S9eringex, bai Ulbert anf&^Tt, ^at mit ^einri^
ntc^tg au tun. 9}gL aui^ St Axau|, @d^»>ftb. 8ttetatutgcf(^ I, 1897, 58.
4»f af f, Ittamfatis. U
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XVm Skr eobmfee. 0«itttU| oon SctHngctt
etngc&diet Me Berfll^e dltn^enau liegt, auf bett l^aB fo Mt toitfyc*
(i4e Sflrme ebler i^tttergefc^Ieii^ter flauen. Scr ba toeig. totldi voBß
alte Htttiitt ouf btefe« betiift^n 6ee« ttfettt entfprog, blühte itnb
3frü(^tc trug, »er bic ganjc ßicbltd^feit imb 3lnmut biefer ßanbfc^aft
einmal erfaßt l^at, ber mag tto^l mit §ablaub ausrufen: t)ier mu^
ebeln ©angeä ©tamm unb SBurgel fein! 8cf)on fmb bic 3'iamen
SBalt^crä üon Ätingen, ©teinmarS öon ^llingnau, §einri(fcs Don
^tlingenbcrg an unfer £)^r gef(^lagen, fd^on ^aben »ir Dernommen,
in toeld^n S3ejie^ungen bte betben fc^n^n altbeutfc^en ßieberfamm=
lungen gum SBobenfee ftcl^cn. Unb rocnn c8 nici^t im Sro^tJ biefer
@4Tift liegen iann, all bie SHcftter au^uffliten, beren (^ong im
18. imb 14. Soltl^ttnbevt bie SSobenfeegegenb belebte, fo mag bod^ nur
boran ertnnect toerben, bag une bie alte 9Ui(ienatt im Slovbioeflen,
fo im 6ttb)De{len bas ^o^berü^mie 6tift @t. (Sailen einen SOIKttel*
pmH ^ol^er l^nltur bilbete. 9^om 6an!tgaOi{(6en ICH Bertoib Don
Satfcnftein, ber ben §oI)enftaufen na^eftanb, rül^mt bocb C)ugo öon
Grimberg in feinem ^Renner, ba§ er bie fd)önflen 2^agelieber gebic{)tet
§abc. 2)cr 3DUnuefinger ^onrab üon ßanbegg mar ©d)en!, Ulrich
ton Singenberg ^ruc^fefe ton ©t. ©aöen. ^onrab ton 5iltftetten,
ber §arbeggcr, ber Slaler toaren ©anftgaüifc&c S)ien]tmannen. Unb
)oenn toix uns ber ©anftgaUer ^anbjd^rift beS 9libeIungen(iebS erinnem,
fo manbent unfre ©ebanfen untoidfürlid^ aud^ nacb Often übet ben
fRl^ein sux SSurg ^ol^enemd, bie e^em awib eine berft^mte Slibelungen«
l^anbfd^ft be^etbevgte unb loe^e bie ^eimat 9lubotf{ oon (Smft tm,
beS fleißigen ^4ter8 beS 9llesanbet unb SBilBelm Don OtlM unb
ber bem ^obenftaufen j^onrab IV. gemibmetcn SBeit<ironi!. fei
§ugo8 Don SRontfort gebadet, be8 §crrn gu Sörcgcnj, ber, obroobl ber
Seit um 1400 ange^örenb, bo(^ nod^ ben alten äJlinneftngern
rennen ift.
3um babi)cf)en 2Inteit be§ SobenfeeujerS gehört ber 33urg^of bei
SQ3att]^aufen om Überlinger ©ee, bei toeld^em fic^ bic 3^rümmer ber
ä3urg ber Herren ton Dettingen, eincS 9leid^enauer unb ^onftanger
S)tcnftmanncngefd^ted^t8, finben. 3u ibncn jäl^It §einric^, ber 1295
urfunblicb eift^ini 2)erfelbe ober ein anbetet C^einric^ ton Dettingen
urtunbet bereits 1267 )ufammen mit bem SD^Hnnefinger SBaltber Don
Jttingen unb 93ertolb @teinmat. S)ie Beiben Sieber beS SDKnneftngerS
^einrieb Don S^ettingen ftnb burtb (EigentflmliiiiMten auSgeaeicbnet,
menn fie au(b bii^tetifcb leinen grogen SBert beft^en. Su^ auf ber
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tinctn ebim bos
biftfecn gfürftcnpQor Ct^olung gebracht fiat rnib jc^t bie SCobcSi^ötte
©rofe^ergog 5ricbri(^8 I. gettorben ift, toar ein §etnrt(ft öon Siet^
tingen 1324 Komtur beS 2)eut)c^orben§^Qu(e§. 3)iel'e «Jlomturci nun
fül^rt uns ju einem anbercn 33obcn(eebic^ter, benn fie ift 1293 burc^
§ugo öon ßangenftein, ben 2)ic^ter bcr ^eiligen 3}krttna, geqrünbct
toorbcn. ©ein üäterlid&cS ©c^tofe »ar ber nod^ ftel^cnbe !L'angen=
f!etn bei ©igettingen im babifc^cn %mt StodEad^. 3Jlit [einem SSatcr
^molb unb feinen 93rübern, bem anbren ^ug, S3ertoIb unb ^Irnotb
tm n in hm S)etttfd^ti Ocbeit getreten imb l^atte il^m all fein
fielen unb €tgen, bonntter bie SUbinon, Dermaitt, bomit bott ein
eiDig fymi gesotten loerbe. 3n feiner 91^rttna, bie trot be0 bftrf*
tigen ©toffd 33000 aSerfe nmfafii ober boii bei aller Sel^c^afttgleii
nifbi ol^ne Vnmut ift, le^nt er ^ä) an 9teinb0t Don S)ume nnb Horn
rttb Don Söürjburg an.*
9?od) weiter inS C)egQU gelongen ton ouf bem 23efudö bei einem
anbeten babi(d)en 2)it^ter. (5s ift iTonrab t)on ©toffetn, ber t)on
einer ber brei ben 23erg ton §ot)enftoffeIn frönenben 23urgen ftommt.
Äonrab mar S)om^err Strasburg unb erfd^cint als fold^er 1279
nrlunbltd^. SluiS Spanien toill er bie ä^orlage l^aben, nad^ ber er
fein, tro|bem er ®ottfrieb toon ©ttagburg, ^artmann ton ^ue unb
Sßolfxom kwn ^(ienbaA anm Storbtlbe nobm, l^bibft ormfeligeS )9Per!
Gantiel im SDtnniabel, ber 9Ktter mit bem fM, gebietet IM*'
)9ßie fo anbers mntet nnS ber SMAter an, beffen Snrginrm am
fibetfinger See oB €t))plingen aufragt, Snriart ton ^ol^enfeld.
SBicber gelangen toir mit ibm in bie ©efeüftftaft bcr §o5cnftaufcn,
benn 23urfart mit feinem 23ruber Söatt^er unb bem fd^njäbifd^en
$Dlinnefinger ©ottfrteb ton DIeifen toaren 95ertrautc be§ unglürfüc^en
©o^ne§ 3friebrici^§ IT., §einrid^§ VII. Unmittelbar im 3eitlid()en
SInfdf)tu6 an bie grofeen 3DhnneIieberbid()ter, befonberS an Söolfram unb
Sleib^art, erl^ebt aud^ S3ur!art ton %o\)tn\tU [eine ©timme unb es mug
t^m auc^ neben feinen großen Sßorc^angern ein etirentofler $Ia§ 3U=
gePanben »erben. fSkii ä&)lfram teilt er ben S3ilberrei(btum unb bie
1 Ä. 3fr^r. JRotf) üon eci^redfenfliein, 3®£)., XXXII, 1880, 331—39.
93gl. auäi beäjelben SBerf: 3)ic ^nfel SJlainau. ÄatlSru^e 1873. S5ie
^I. aJlartino ift ^erauSgeßeben üon 21. i^ctter. »ibl. bed lit. JöcrcinS XXXVni.
etuttgatt 1856. — * «usgabe bon Of. A^uIK. ®ta) 188S. S^L IL 3eittelcl,
•fnunia Yl, 1861, 88&-411.
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XX IKfoton. 4^tt0 M fBktUrmoii, ^pfalMtftfUi aMt|ttb.
S)ttttleIlMt t>ec 6)ita4e, mit Mb^aiA bie l^toegte 8fom unb bte
9htgim0 )tt bftuevlt(|em 6and unb Xon). 9UB ift|iter S^^n itnb
[toller 9Htter fielet et ht feinen Siebetn in ülmM^tx 3u9enblufl
t)or uns.
Slubolf bon (Smä erjal)!! im SBil^m ton Orient toon einem
anbcrn SBobcnfccbtcfttcr, 5lbfoIon, ber fo [d^ön berietet ^abc, loie ber
eble 6taufer, ^aifer griebrid^ umgefommeii fei unb lebcnb ^o'^eS ßoB
crtoorbcn ^öbc. tiefer 5IbfoIon toax 2)ienftmQnn ber ©rafcn öon
^eiligenbcrg SBeilborf beim ßlopcr 6alcm im Slmt Übcrtingen.
€etne SBittoc ©uote unb ein ©o^n 3ö^annc8 ftnb 1262—1273
na^gelDtefen. ißeiber bas @ebi(i^t über Sftisbrid^ 1. nti^t ev^en.^
3n8 S)onaugebtet atoifi^ben Xuitltngen unb Gigmaringen fi|tt
uns ^ug ton SßerBentDog, Don brm tttt t^iev in ninnd^et I8e)ie|nng
ni4t nnbebeutenbe Siebet (oben. 9u4 et nennt bte ^ol^enfiaufen
3fricbri4 II. nnb l^onrab IV. —
O^nc 3»eifct l^at unS bicfc SBanberung burc^ bie rittterlid^c
©id^tung be§ 2}littelalter§ in 33aben eine gange 3lei^c ongie^cnber
SBilbcr gegeigt. §Qu^tgeroinn ift tool^I ber SÖIirf in bie Kultur
be§ 5Ibct8 Don ©tabt unb Canb. ©e^ört oud^ feiner ber großen
S)id)tcr in biefen ßreis, fo fel^It bodö einigen Oon benen, bie
biefem ©ebicte fielet 3Ujuf^)redöen ftnb, nic^t ^unft unb ©igcnatt.
S)a8 babtfd^c ßanb mx im SJ^ittelalter ein ©ctotrt ber öerfdjfieben^
attigften ^rtfd^ften. SBas btefe gtbgeten unb lleineten ^oflnilhtngen
fftt Unnft nnb SBtffenfdiaft »oten, !5nnen tt»it Helf o4 nnt ttetmnien.
StnbetS ttitb ^ etft im 15. Sa^tl^bett, als unB am ^eibelberger
gofe bie ^falagräfbt S^eciillilb mit i^ SDtnbet Wi^PP bem Huf«
ttd^ttgcn entgegentritt, ofö fic burtö t^rc crfie Beirat mit ©raf ßubtttg
bem älteren bon 2Bürttemberg il^re Steigung gu ben fd^öncn ^^ünften
an ben inürttembergifi^en ^)of unb burd) il^re gtoeite Beirat mit ®rä=
^ergog ^tlbred^t VI. öon Cfterreid) an ben t)orberöfterrei(^ifd)cn §of t)er=
\)]iar\^i unb fo ben 3eitgenoffen ein Söieberauflebcn ber alten ^rad^t
ber fangeäfro^en &ö{e oon ©ifenac^ unb Sien bietet. Stoei blü^enbe
§odöf(6uIen, bte Bübingen unb bie gu tjrreiburg im SreiSgau. finb
burd^ i^re Slntegnng ober bod^ SJlittoirfnng entjtanben. 2)ie ©«j^tift?
fettet ^etmann im Sod^enl^etm. Slilla« non S^^le, Sntl^ninS toon
^ott gelobten in i|ten AteiS unb trogen mit (S|ten beff^ Sfatben.
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Siteratut aum SDlinefang in Saben.
XXI
2)ic Mint her 8töbtc crtoicS fi$ aud^ qI3 531ittelpunft für bi(f)teri((i)e
Seftrebimgen. ®en ^JlmnefanQ löftc her ^D^ciftcrfang ab, il^n belüußt
nad^bilbenb, aber ton bcm fatfc^en ®runb[aö ouggcjcnb, bafe baä
3Bc(entlic^e ber 2)id^tfiinft erlernbar fei.
^fdljifd^e unb )c^tt)äbtfd)e, fränüfc^e unb alemannifc^e ©ruubftoffe
pnb in ber früheren unb fpätercn S)id^tung bc8 ßanbc§ 93oben als
tietienbe ^&fte Dorl^anben. t|i ton befonberer ^ebeutung, tt)enn
mir t)on bm legten äal^cifl^iiien bcs )iDöIfleti Sol^vlunberts an ben
StnfluB bev ßotenliattfcn fo in bev $fa() iiiie im Babtf^en CBerlanb
bovflnben. ^fttten nnict btefem CHnftnl bie trefflt^en Gtgenfd^aften
ber ^f^Iaer »te ber SHemannen Sa^rl^unbette tinburd^ ftd^ mtfd^en
fihtnen, fo »äre ba« SBttb, bo8 un8 ber SJHnnefang, bie j^unflliebcr=
btditung beS ÜJlitte(atter§ , in Sabcn bietet, n3ol)I grogartiger an
3eicftnung imb O^arbc genjorben. ^ci^ tamx bieS fd)öne, reiche 5ianb
fd^affen, baö mit ben fegenSfd^njerften ©aben oom Gimmel begnabet
ift. Srft fo furj ift bie ^errfd^aft ber babifcben gürftcn in biefem
ßanbe. Äaum jtnb eS ^unbcrt Jtal^re. 5lber toix alle füllen i^ren
mbinbenben, il^ren l^ebenben @inf[u|. Ob und bie Sufunft eine
babifibe Simfi bringen uKTb?
^erfd^iebene SItexe SSerfu^e, ajlinncfaiig ttitb alte Siebevbi^tung in jBobeit
obet teilen fflabcnS bQrjufteflen, fmb:
3- ßcid^tlen (Jßampabiuä), Dlac^irici^tcn ftber Einige firei^gouifd^e S)id^tet
beS STlittelalterd, in beffen ^Seitiägen ^ut äJateilanbd^ejc^tctite. ^eibelberg 1811,
174-181.
2f. 3. SRone, 2)ie tmteil&nbifd^en beutfi^en S)i4tei beS aniüelaUerS in
beffen Sab. Xti^iD ^ur Sotetlanbifunbe. L liavttnt^e 1826, 48—104.
9. €4<eiber, Uifunben bet üReifletfUtoct }tt Qrteibittg im IBteilflou in
aXonei »ab. «r^b IL Aatttnibe 195-209.
^. B^ttiUx, ^te imetfietfeinQer, SfteibuTgec 9[bre|falciiber 1887, 84-52.
% »aber in beffen Sab. ßanbedgefd^ii^te. fifwiburg 1844, 228. 229.
©d^reiber, ajlinnefänger unb ÜJteifterfänger qu8 bem SreiSgau, in beffen
Zaf4enbu(^ f. ®efc|. u. 2IItert. in Sübbeutfc^Ianb. V. gfreiburg 1846, 401—416.
iQ. Sd^ieiber, ^te OJHnnefänger an ben Of&iflen^bfen im ^ceiSgau, im
gfietburget Slbrefefalenber 1862, I-XXIV.
Ä. fdaxad, Über ben iDiinnefong am »obenfee unb ben ÜJlinnefänger
SSuTlI^aTb »on ^o^enfels, in 6(b"ften bed äJeieinS für @t\6). bti ä3obenfee8.
IL Sinbott 1870, 66^1.
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zxn
Sttnotiiv tum tDHnnefanQ.
Um ftlevlallitiia bei fnoM»n Scsin ^(ci|]tti|teii, ifl «cifl m»
bie attcnifttiglle Siieratur genannt. ^Suflger angegoftne 9ßette flnb:
A = S)ie alte (Heine) $>eibeI6eTger SiebetlKutbf^^ft. ^ oon 8f. $fciffct,
SBibl. b. lit. herein« in ©tuttgatt. IX. 1844.
B = 2)ie Uöeingartner (©tuttflorter) ßiebetf)Qnbftiörift. tion 8f. pfeift«
unb 8f. gfeaner, »ibi. be« Itt. »eretn« in ©tuttgatt. V. 1843.
C= ^ie gto^e ^eibelbergei Sicbcx^anbfc^Tift, ^g. ton fi» $faff. Reibet-
Ui^ 1899 u. f.
M8H.B>IDUiuiefin0cr, gefammcft Oon S. >. b. C^ad^n* I^V. &ei|>aig,
»nlin 1888-1856.
II. 0a«tf4 LD= Itotf^c SifbecbU^tcv. 4, «nf[v (Mt(. toon IB. Mllei:
»erlitt 1901.
it. ^artfd^, ©d^toeijer Sninnefanger, itt WM. ftttfm 6^fitonfc bw
l^futfd^en €(f|toeij. VI. Sfrauenfelb 1886.
tJp. ©rirnme, ©efd^id^te ber ÜJltnnefinger. I. ^aberBorn 1897.
^. ftinblev ton Stnohlo^, Oberbab. Oefc^Ui^teibuc^. I. IL ^tbcIbcTD
1898. 1905.
Of. 3i. Rxaui, S>it aTliniaturen bei aJlaneffefc^en Siebei^anbf^cift. ©tia^«
buig 1887.
It. ftrieger, So{)ogra|>^. SMttcvbtiib bei OyoB4* Babcn. 2. Vitfl. L IL
f>etbincs0 1904. 190S.
9. 9}fa1f, ]ll8»2>et DtiniteföiiQ bei 12. bU 14. dolt^itnbetti. I. n,
i^flttf^e ftational^SiteTatux, H, t. 3. j^ürfc^ner. Stuttgart.
A. Sangemeifier, 2)ie Bappen, ^elmjitTben unb etanbasteti bet Ocolen
|>eibelb. Siibccl^aitbfi^rift. Odtli|r ^tbeUctft 1892.
6. 2, 6tr. l, 1 lie«: hdt,
©. 24, 6tr. 5, 5 lieä: /re»,
25, &tt. 5, 8 Uli: t«.
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01llHlltt
6ciU
CinleÜung Ul-XXn
Aon aBiuenlo 1^
^ct ISnttio tHm ^otiAcic 6^11
Son Onoil^cte 18^16
aneiftev ttolttn ton ^rifa^ 16—25
^et eruiODatt bon Oug^cin 26—31
^etntt^ t)on Dettingen 32—35
^>er SuTfort Don ^o^cnüel* 86—65
^ti ^uc t>on SBexbeniDac 66—71
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Von SIi|}eiilo*
3)cr S)ic^tcr ftammt ol^ne 3tt)eifet qu8 bem alten frci^errlid^icn
©efd^led^te, baS jeinen auf ber S3urg 31t ^ntn)ieSlo(j^ bei ber @tabt
SBteSlod^ im ^mt ^etbelSerg l^atte unb fid^ bana^ nannte. ^IS
erfte ©lieber biefeS ©efc^Iec^tS erfd^inen f^on im Einfang be§ 12. ^al^ts
l^ttbestS SSevnoIt unb m SHe äBiedlod^ ^cen
»aten aSdgte bei @itft8 SinBl^ehn. SefonbeU ein 6tg6r (ot ftd^
boburt attSgegeid^net, bag ev unb Bifii^bfltdt ffiel^mfd^ aRhttfImQiett
Jtmaf^ t&glid^ in baS ^toftcr 3ufammenftebmten unb fid^ gaftimn
KeScn", fo bQ§ fie bem Älofter „unertröglid^e unb unnötige Äopcn*
Irerurfadöten. %ht §einrid^ mufete 1179 in 9iom öom ^a^jftc Sllejanber
fid^ einen ©d^ufebrief gegen biejcn fonberbaren ©d^u^l^enn Idolen. 9lod^
im 12. 2(a^r]^unbert erfd^eint SQBern'^er ton 2B. genannt 3Jlore!in,
b. ba§ SJlol^rcien, ferner ^onrab genannt 2öifferfr^ — Cunradus
de Wizenlöch liber dictus Albus. 3m 13. Söl^rl^unbert Henri-
cus dict08 Swendinger ober Svende. gerner Lithemarius, b. 1^.
SBattl^er genannt iBttl^eimer, äBolfram, S>ietrid^ t>on fB., barunter
md^te gteitnomige. in bev Stetten ^fte bes 18. 3a|t*
lunbexts tooYen bte SBteSlo^ev nt^t hn SSeftt tl^vet ^tamm«
bürg. 6te iparen toetotntt unb erlofd^en in ben etflen Salären be<
14. Sal^rl^unbettS. SaS totr 1»m {enem Otgdr erfal^ren unb ber ^
Umftanb; bog fo Diele 3Jlitgtiebcr be§ ©efd^led^tS mit fonberboren
SBeinamen gefd)müdtt finb, fd)ciTit angubeuten, ba§ bie SSteStod^er
eigenartige ßeute loaren. S93er unter ben genannten ber ©ic^ter ge=
mefen fein mag, ftel^t ba^in. ^ebcnfatl? I)at er um bie ^Jlitte beS
13. ^oWunbertS gebid&tet. )i3emcrfen5tDert ift, baB fein Oon C
übetlicferteg SSap^en (jtoei filberne Sfiofen auf Blauem S9al!en in
bcnem tJfelb) nid^t ju bem urfunbUd^ be,)eugten fS&appm bei Herren
mx mtsißi ^mmt. 9ltt4 bas ganae ä3ilb Don 0 {Stcma 98), baS
ein ^inb auf einer föant stoifd^ einem {i|enben $aar barfielli, pailt
niSjlt SU bem ^tifyiXL ber Gebiete, bie alte Xagelieber finb. fiberHefert
itnb bie ßieber unter beS ^(j^ters 9htmen jumeift in C, gum %nl
unter JOeutoIb Don Bttom unb namentos in A. S)ie Ißüdten, bie ft^
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2
Soll aBiaacnlo.
in hn ßanhf4vlfiO na4 ben ecßen @tro))l^en in n, in unb IV finben,
beuten fd^on borauf, bag l^ter @tro|)^en feilten, fßon biefen taffen
^t(i& bei n jroei, bei HI eine aus A ergönjen; IV ober bleibt
unöoUftänbig. %Ue biefc ®ebid)tc finb S^agclieber, gel^ören olfo ber
©attung an, bte bei allen Itutturöolfern Derbreitet unb bereu 3)^eiftcr
bei un§ Söolfram ton (Sfd^enbad^ tüax. SJlerfmürbtg ift bie große
Übcreinftimmung be§ 5lnfang§ öon I mit einem ßiebc Ulrid^S öou
äBinterjtetten. 2Ber l^ier entlel^ut l^at, ift nid^t feftsufteUen. Unter
ben 5lageliebbt(j^tem nimmt ber SBieSlod^er eine anfel^nlid^e ©teile ein.
BvS^ ift aud^ namentlidt baft Breite fiteb, toorin ber befreunbeie
SBftd^tet bie Sfion ben in ilftten Irnten fd^Iummernben 9ttitef
tteto |ei|t, bte (Siebte bas Hommen beS Sogt BeSagi nnb bem
satter mit toeigec ^b ben fügen Segen ü^ier gfürbitte bei iMi
nod^fenbet eine gute fieiftung.
3. @. 2ßibber, »erfud^ einer JBcfji^retBunii ber ^falj I, 227.
^. Sampabius (Seic^tlen), SSettröge jur ^oteilanbegefc^ic^te, @. 175, Xnm. 8.
gr. 3. aJlonc, »Qbifc^eö Slrc^iö I, 60.
MSH. 148. IV, 456.
St. äSil^elnti, ©efc^i^te ber S3enebi{tiner*9[btei @unne8l)eim im 13. ^a^teS«
beti^t ber GutS^eimev ©eielljc^aft 3ur (Srforfc^ung ber kKitcdiiibifd^en fbmh
vOSn ber Soi)eit, 1851, 6. 86.
9. •rimme, 9t\^, ber afttnticlliiaer I, 48. 289.
9. Urtegcr, !Cii))09r. aB5rterbiid| üon a^aben, 2« ICufl., II, 1444.
90* be Oni^, SM boüfdle Zo^elieb. 1^. 1887.
Der tac der schinet mir wol leide üf allen wegen,
ez schadet, ob er langer lit.
Und wizze daz:
ez liebtet scre
üf sinen lip und üf sins reinen wibes ere,
diu staeter tilgende nie vergaz.
I, I, i: C 973, 4. hlnat, /j/-;/a/.t/, heute nacht, i , 2 Vgl. Pfaff, Minnesang I.
S. 158 Ulrich von Winterstetten, 155. 156. i, 3 leide, hextfäbond, schmenUch.
X, 4 oh, wenn, «r, <L h. swer in Vers i. i, 6 UebM, leocfatet. i, 7 sütm Up,
ahn selbst.
L
wer hinat der verholnen miiine hat gepflegen.
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8
2. Üz sOezem munde süezeclich ein saelic wip
vil schöne und xühtccliche sprach:
Wahter, min vil lieber vriunt, getriuwer iip,
uns vueget michel ungemach
daz wecken din:
er ist mir schone,
der ie ranc nach reinem werdem wibes löne,
entsMen an dem anne min.
3. Als liep als iu iuwer ^re ü und ouch sin lip,
so enlant sin siifen nü niht m6l
Do erschrac daz reine minnedfche wip,
si sprach: S6 w6 dir, tac, 6w6I
daz du einen man
wilt von mir scheiden,
daz in kristenllchen landen noch in heiden
wip s6 lieben nie gewan.
II.
er wahter sanc von minnen wol:
Ich warne als ich von rehte sol;
nu wol üf, ritter, ez ist tac!
Ein scheiden rat ich, herre, dir,
nu stant uf balde und volge mir!
Killt langer ich din gepflegen mac.
Du weck in, vrowe, jö istz an den morgen;
sd st^n ich hie vor ime in alse grdzen sorgen.
Ir was leit,
daz er s6 lange slief, der helt gemeit.
2. Diu reine süeze s^re erschrac,
siu sprach: Öw6 geschehe dir, tac!
Diu m!ne leit hän ich von dir.
2, 1: C 973, 14. saeUe, Glück (saeJde) habend imd bringend. 2, 3 It'p,
Wesen. 3, 1: C 973, 23. — n, i, i: A 259, Str. 35; C 973, 32. i, 2 von
rebU, von Rechts wegen, i, 5 stani, steh, i, 6 gepßegm m. Gen., sorgen för,
hüten. 1, y Jöt förwahr. 1, lo gemeit, froh, wacker. 2, 1: A 259, Str. 36.
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4
du hast mir vröude vil benomen,
du komest c daz du sollest komen,
du tagest vil selten liebe mir.
Owe dir, tac; wan haete ich dich verborgen,
so müeste ich aber umbe den werden süezen sorgen.
Ir was leit,
daz er s6 lange siief, der belt gemek.
3. Von danncn schiet der küene degen.
Diu vrowe sante ime süezen segen
hin nich mit ir woi wizen hant,
siu sprach: Herre unt geselle min,
du müezest gote bevolhen sinl
der si dur mich über dich gemant,
daz er dich, herre, mir behtteten müfze!
Alsd rette tz rdtem munde diu minnediche sOeze:
ir was leit,
daz er von dannen schiet, der helt gemeit.
III.
an sol nu singen
gegen dem tage,
daz mac den wol ze guote komen,
die nu tougenlicher minne pflegen:
in mac gelingen
ane klage.
Ob erz bi liebe habe vemomen
und d4 bi minnedichen ist gelegen,
der sol nu balde scheiden dan
und ouch ^n morgentriuten lin.
Ich wahter in durh got des man.
2, 6 liebe, erfreulich, angenehm. 2, 7 wan, aber, verbot f^ctt, verheimlicht.
2, 8 aht-r. noch einmal. 3, i : A 259, Str. 57. de^cit, Held. 3, 6 dt4r
mich, um meinetwillen. — III, i, i: A 223, Str. 2; C 974, i. i, 2 gegen,
gegenüber, entgegen, i, 4 lougetiUeher , heimlidier. i, 10 morgeuiriuten.
Liebkosen in den Morgenstunden.
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Sott SßtaaeniD.
5
2. Von dem scheiden«
s6 ich nu mac,
s6 hörte ich klagen ein senende wip,
diu bi liebe lac yerholn.
Diu wlle in beiden
was niht ze lanc;
si sprach: Ich unsaeliger l!p!
Wer hat die naht mir hin verstoln?
Wie scheide ich nü von liebem man!
Swaz vroide ich noch nie gewan:
der tac hat mich ir dne getan.
gewaget dur ein schöne wip,
bi der er süef vil tougen.
Diu naht diu dühte in niht ze lanc,
diu reine süeze in zft zir twanc,
er was ir in den ougen
und in dem herzen niht ein dorn.
Seht an der anne blies inz hom
der wahter, da von si erschrac,
da si da lac
an liebes arme: si wante ez waere tac.
2, I : A 224, Str. 3. 2, 4 verhoh, hdmlicli. 2, 8 Un verstoln^ hinweg*
gestoUeii. 2, xo vroide, von, an Freude, Gen. 2, ix äne gitän, beraubt. —
IV, i: C974, II. Iip. Leben. IV, 5 Untgen, heimlich. IV, 4 dübU, däuchte.
IV, 5 XM^ zir, nahe an sich, iwanc, presste.
IV.
in ritter hate stnen lip
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6
litt Bruno von l^ornbm*
®a8 in C (ItrauS 81, 3angemeifter 40) bargeflettte rebenbe
SGßappen — imx mit bcn ©d^allö^cm ottflodrts unb gegenetnanber
ge{el^tte i^ttarge Sagbl^ötner auf f4lDat)eiit S)cei6ng in golbenem
SfeCb — ma^t ttal^tfd^etnliij^, bafi ber SHAier su bem ftetl^ettftitm
®efd6Ie4i 0e|9rte, baft mif bet SBuTg ob bem Babifd^n @tftbU^n
Moniberg im Smt Stttecg fag nnb baS l^eute nod( hUXi/t, ^ 2)ie
S9tflber aSruno imb Stmmb \m Homberg erfc^einen bereit« 1132
in ber Notitia fondationis monasterii S. Georgii. i^xn^nx ^)ctnridö
t)on Cornberg, 33ij(i)of Don 23a[el, foU 1190 mit «J^aifcr ^tiebric^ I.
im ^eiligen ßanb ertrun!en fein. 1219 ifi ein s^eiter 95runo bon
mit [einem 23rubcr SÖern^er bezeugt, tiefer tüirb rool^t aU ber SJlinnc*
finget angufel^en fein. 2Bcrnt|er iDar 1245 kuegen ©c^öbigung beä
AlofterS Sinftcbeln im Äird^cnbann. Scitcr crfc^cinen bic SBrüber
t^ebrid^ unb $runo Don Cornberg feit 1290, i^r anberes ä3ntbcr
aStuno Seml^ cü» 9Rbn4 bes AloftecS ^immel8)ifoiie au Sennen«
bat bei Smmenbingen 1296. 9lod( fielet an bev @telle beS ^lofiets
bie gotif^e Att))ene, bie betfelbe Sruno 1310 etbaut |at S>et 9tome
Sruno i|i bei ben ^ornbergetn erbli^. (Ss ifi fc^^toer, bie gletd6«
namigen ouSeinanbergul^alten. Cl^ne Sti^etfel l^ot ber Siebter in
ber jtoeiten §äljtc be§ 13. ^a^i^^unbertS gelebt, '^n bie) er 3eit toor,
toic toir fallen, minbeften§ ein 93runo in bem Sc^toargtofilbcr ®c=
fct)Ie4te Dorl^anben. 2)a§ löilb in C fteUt ben 2)id)ter bar, tt)ie er mit
gefeii'elten §Qnbcn qu§ bem genftcr einer Surg [d)aut, ttjo^rcnb eine
rittlings auf bem Sl^fclfd^immct fi^enbc 2)amc i^n an §anb unb
§anbfeffcl l^ött: offenbar mit Se^ieftung ouf bie Strophen I, 4 unb
n, 1. SHe t)ier unter feinem Flamen , überlieferten ®ebid)te finb
mittelmAgig unb o^ne !enn)ei4nenbe ^igenfcbaften. Slur baS Sage-
lieb {W) ftid^ "^ttoot unb ber (Eingang bes tnerten Siebe) inäjin^
etivas (ebl^after.
mom, Sab. Strc^iü I, 65. — MSH. II, 66. IV, 408.
©ntnmc, (Sefd&. b. SDlinncfinaei- I, 114. 286.
Ainbler bon IhtoBIoc^. OlbevBftb. Oeld^Ied^tctBu^ IL III.
Ihieger, Slopogt. aBfldetfttt^ Don Sabcn, 2. Stift, I, 1050.
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^er Bimo ton ^ornberc.
7
I;
loup, gras, bluomen, vogel singen
Up klage ich und den grüenen kl6,
die der winter wil betwingen
und dar zuo der kalte saL
So klag ich dn ander swaere:
daz mir diu vil saeldebaere
ane schulde tuot so \ve.
2. Öw4 daz diu reine guote
mine swaere nie bevant,
des ist mir niht wol ze muote.
Wie ist min dienest s6 bewant,
daz ich ir niht miben kumber
klagete, ich gouch, ich tdr, ich tumber:
und doch twingen mih ir baut!
3. Herre got, du gip die sinne
der vil lieben frowen min,
daz si erkenne, ob ich si minae;
herre, und dur die güete din,
du hilf mir, daz si bevinde,
daz ich diente ir ie von kinde
dur ir minnecÜchen schin.
4. Miner vrowen minne stricke
hiat gebunden mir den lip
und ir liebten ougen blicke.
Ach, gendde, ein saelic wip,
du hilf mir von minen sorgen,
die min herze hat verborgen,
al die swaere min vertripl
I, I. I Sämtliche Lieder sind nur in C überliefert: 850, 15 u. f. i, 3
twingen C. i, 5 swaere^ Schmerz, Not. i, 6 saeUlebaerc, Segensreiche. 2, 2
bevant, kennen lernte. 2, 4 dienest, Verehrung, htiuant, beschaffen. 2, 6 gouch,
Narr. 3, 5 bevinde, erfahre. 3, 7 schin, Anblick. 4, 6 verborgen, in der Ver-
borgcaheit.
I
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8
^^€S 9tottno Hon l^ofnbcK*
5. Wfl si mfnen kumber wenden,
der ich ie daz beste sprach,
tr6st in sendes herze senden,
von der ich lit ungemach?
Si verderbet mich gesunden.
Ach wer heilet mine wunden,
die si dur min herze brach!
6. Wesse ich ienian so getriuwe,
dem ich kla^ete mine not!
Miniu leit, diu sint niht niuwe;
bezzer waere mir der tot,
h daz ich alsus verdürbe
und ich anders niht erwürbe,
6 kust ich ir munt s6 r6t.
7. Reine, güete, tugent und ^e
hit si, der ich dienen wü,
in gewan nie firowen m6re,
si ist miner ougen spil.
Swie si mir daz herze twinge,
daz ich iemer gerne singe,
so ist si doch diu frowe min.
II.
wer waenet, daz ich durh gebende
kize mines herzen trost,
ich wolde e, daz ez waere min ende
und ich niemer wurde erlöst,
mir ensi der muot
gegen si s6 guot,
daz er niht wenket von ir, swaz mir ieman tuot.
5, I •ivetulen, verwandeln, abwehren. 5, 2 der, über die. 5, 5 viich f^e-
uniäen, gesund wie ich bin. 6, i Wesse, wüsste. 7, 5 nie froxven viere, nicht
mehr von Herrinnen, keine andere Herrin mehr. 7, 4 spil, Zeitvertreib, Freude. —
II, I, I SiutTf wenn jemand, gebende, Fessel. Der Sinn ist: Keine Fesset
häJt mich von dem zurück, das ich als mdnes Herzens Trost erkannt habe.
I, 7 v/eHiet, wankt, abweicht swiK(, was auch immer.
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9
2. Mich wil der zwtvel aberwiDden,
ich entläze in, er enmac:
llt si mich gendde vinden,
diu mir ie ze herzen lac?
Sie enlat des niht,
so si gesiht
die staete an mir, si vüege, daz mir liep geschiht.
3. Nieman sol mir daz verkeren,
daz ich bin an si verdaht:
si mac mir min fröide mcren,
diu mich hdt in trüren bräht.
Der grüeae ki^
ist mir ein sat,
swie wol diu Ideinen vogeilin singent, mir ist doch w^.
III.
wer tougenlicher minne pflege,
der sol nu ^chen.
wan ez wil ane zwivel tagen.
Der ruowe er sich enzit bewege,
er sol niht machen,
daz man von im beginnet klagen.
Ein scheiden wil mir wol behagen:
vil dicke ein man von lieben sacben
vil gröziu ieit beginnet klagen.
2. Der rede ein schöne wip erschrac;
ein umbevahen
tete si ir gesellen do,
si sprach: Öw^, ich waene, der tac
2, I Der Dichter ist im Zweifel, ob ihn die Geliebte einmal Gnade finden
lassen wird. Und sendet er den Zweifel fort, so kann dieser doch nicht davon.
Aber schließlich hoflfi er doch, dass die Geliebte ihm Gutes geschehen lasst,
wenn sie seine Treue sieht. 2, 2 enld^e C. 3, i verHnn, falsch auslegen. 3, 2
verddbtt in Gedanken verloren. — m, i, 1—9: Gesang des Wächters, i, i
tougeuHcher, beinilicher. z, 4 oKfä, beisdten. heutige, entschlage. i, 8
dicii, oft.
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10
4^ Stenito mnt f^oniBccc
uns aber wfl näheo;
des bin ich sendez wip unfrd.
Diu reine süeze wachte alsö.
Daz gräwe lieht sie beide an sahen,
si forhten melde und ouch den dr6.
3. Ihr beider fröide ein trüren wart,
dö si sich scheiden
muosten und der tac üf brach.
Ein reine wip in rehter art
mit hohen eiden
ir libes im für eigen jach.
Der ritter do mit triuwen sprach:
Nieman kau dich mir geleiden,
der himelsegen s! dm dach!
IV.
HHIhtet, wie mir waere,
III do ich ir haut in m!ner hende
häte, unz daz ich si besloz:
ich was äne swaere,
d6 was si vor missewende
fri, bi der mich nie verdroz.
Schoene, tugent und ere
hat diu reine, muotes mere,
diu mich di zem herzen schoz.
2. Frowc minnecliche,
du solt mich von sorgen bringen
dur din reine saelikeit.
Ich bin fröide riche,
mac mir wol an dir gelingen,
s6 wil ich dir sin bereit.
2, 9 melde, Entdeckuttg. ird, Bedrohung. 3, 6 fir eigen fach, als Eigen-
tiun zusprach. ), 8 geleiden, leid machen. 9 dach, Schutz. — IV, 1, i
Ahlet, habt acht. 1, 5 uni, bis. beshi, ganz umschloss. i, 5 viissewende,
Unheil, i, 8 muüUs, hohes Mutes, Hochmuts. 2, 6 hereU, dienstwillig.
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99tuno t)on ^ocnberc.
11
Saelde, üf dine güece:
du solt troestcn min gcniüete,
dur dich trage ich sendiu leit.
3. Ich wände 4oe swaere,
sonder sende n6t beliben,
6 daz ich ein wip gesach,
diu ist so fröidebaere;
swem ie trost von guoten wiben
aide ie hcrzeleit geschacli,
der sol dur sin crc
wünschen, daz si noch verk^re
. dur ir tugent min ungemacL
2, 7 Sadde, Heil. Der Dichter redet die Geliebte an: «raein Heil!» üf,
in der Erwartung. 4 fröidAaere, freudebringende. 5, 6 aide, oder. 3, 8
vcrkdre, verwandle.
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12
Von Buocbein*
35a8 gu ben ßicbcrn beS üon Sud^^cim gel^örtge Silb in bcr fie
attcin überlicfernben ^anbfc^rift C {^lau^ 91) ftcUt ben S)id(|ter mit bcr
©cliebten auf einer Sanf unter bcm ^ofenboum [i^enb bar, tote er i^r
einen SBedbcr überreicht, tt)Q^rcnb ein jiDifcften beiben am SÖobcn
fi^enbeä ^inb auf bem §acf6rett \pitÜ. 3n ben Steigen be§ SaumS
fie^t man be§ ^ic^terS rebcnbcS 2önp)3cn: ein njeigeS Sud^ mit ber Stuf»
fdfirift MINNE . SINNE • TWINGET STRALE • QWALB •
BRINGET • in rotem gfcU^ unb auf bem ^elm ben meinen ^ol^en»
|oOS mit rotem l^amm nnb föoxt SHeS fB^pm ftimmt }n feinem
ber berfAiebenen Herren tmn 9u4ieim ober SBndien in SBoben; e8 ifl
tDol^I freie ^rfinbung beS ®mnbftoifmatet9 t»on 0. 9Rone (S^ob.
Strd^it) I, 1826, 64) benft an SSneil^etm bei 33leBttrd), üon ber ^agen
(MS. IV, 434; t)cil. II, 97) unb ©rimme (©crmania XXX, 1888, 440)
finb für Säeuggen Bei ^tarfau am Dberrl^cin, rcü^renb ^linbler üon
^nobtod^ (Dberbab. ©efci]Ierf)terbudh T, 175) fid^ für Sud)r)eim in ber
Wax(i) bei Jreiburg erflärt. 2)a§ 2)orf Su(^I)eim bei 3)le6fird) mu6
au§) treiben, »eil fein cbIcS @cfc[)Icd)t bort beftanb, SSeuggcn (Sud^ein,
SBiud^l^ein, 55ö!^cin, Sügl^ein), rot'xi bie ^anbfd^rift 'iBüd^ein mit uo in
i^meinfd^ft mit bem ^ud^ im ^apptn überliefert, alfo tuol^I über bie
ShimenSform fein Stoeifet beßanb. @o Bleibt nur Sdu^^etm bei Sfrei^
Bnrg, too 1247 bie Slitter nnb SBrftber l^onrab nnb Sßatt|er oon
»ftd^ein, 1251, 1256, 1258 Saftiger, 1280 berfetBe qI8 2)ien|toiann
beS ^inrtd^ xm gürftenberg nnb ber Grafen @geno unb ^einrtd^
öon gfreiburg erfdjjeint (.^riegcr, 2;ü^)ogr. 2B5rterb. ö. 23abcn, 2. 5(ufl.,
I, 327); ober bie babifrfic ©tabt S3ud)en (»udjcim, 23fi(%ein), tt)0 1151
ein Pilgrimus de Bucheim unb 1273 Cunradus de Buchein
miles, 1282 bie JBrüber Ü^ubegeruä, griebricuö unb 93erU)arbu§,
8ö^ne ^ilgrimS, crfd^einen (ßrieger I, 821). ßine ßntfAcibung ift
nid^t ju treffen, obtool^I im ßiebc III ©d&wabcnlanb genannt unb bc§
bicbcren ÄaltocrS Zoh beffagt »irb, toaS auf ©raf ©ottfricb oon
Aalto, ben legten beS uralten erafengef^Ied^tS, t t>or 1263 (@tdlin,
SBttbg. ®ef4. n, 367), besogen »erben mu|. 2)ie brei nnbebeutenben
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StcBe§Iteber fmb ^um %äi audf) unter ben Spanten ber ©(^mcigcr
§einric^ üon ber SDIure unb ton S^roftbcrg überlte[ert. Sartfd^
(LD LXXV) [)3rtd)t mit üon betragen bcm Sud^^cinter aud^ II ab;
idfe möd^tc aber tocgen ber SScrroanbtfc^aft mit I an bcffen S5erfafferf(^o(t
f eft^olten. Semec&ndtoect ift bod 3agbibiU) t>om 3febetf|)iel in HI, 3.
I.
^cht, wii meie mit vil wünne
kleidet angcr unde velt!
Frö ist maniges herzen könne,
6i git fröide widergelt.
Meie der hat süeze vü:
min gemüete
baz ir gQete
troeste, s6 si liebiu wü.
2. Je und iemer gar mit triuwen
was ich staete und wii ouch sm;
daz ensol mich niht geriuwen,
swie si giht diu vrowe mtD,
daz ich minne ein ander wip:
kflnigume,
swaz ich sinne
hin, die minnent dinen lip.
IL
P ol dir, meie, wol dir, wunne,
I du fröist alle diu vogellini
We im, der dir leides gunne
und mit valsche gedenke dinl
Nit und haz
I, l: C 890, II. I, 3 M«««, Verwandtschaft. Zu übersetzen ist «cmanches
Herz». I, 4 ividergelt, Zurückerstattung (des Verlustes im Winter). 2, 2
ouch iemer C. 2, 4 swic, wie auch. — II. C 890, 27, auch unter von Tros-
berg C 842, II. Das Lied schließt sich aber nach Inhah und Form an I an.
Unter von Trosberg haben seine Strophen keine Zälilung. Vgl. Bartsch,
Schweizer Minnesänger, S. 375. i, 4 äinj C Trosb. min.
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14
ist uogenaeme:
der muoz mir sin widerzaeme;
frowen gruoz mir taete baz*
2. Nüst bekleidet wol dhi heide
liebter varwe wunneclich,
walt imd Owe gruonent beide:
meie, du bist fröiderich.
Swer nu wil
die zit vertriben,
der sol dienen werden wiben:
wibes Ion git fröiden vil.
3. Wil diu minnccliche reine,
so fröit sich min sender lip
und wirt trüren von mir kleine,
troestet mich si saelic wip.
AI min n6t
und mine swaere
swindet, wil diu lobebaere
und ir süezez mündel r6c.
III.
HKlan saget ir mir, vro Minne,
mi war tuot ir iuwer sinne?
Hie vor d6 wäret ir den biderben armen dicke bi:
dest in nu niht zemuote,
ir minnet ndch dem guote;
swer des niht hat, der muoz ouch iuwer dicke wesen vri.
Ein edel wip,
diu sol ir lip
dur got niht veilen machen;
ez zimt niht edeien wiben wol,
I, 6 ungenaeme, unpassend, nv geuime C Trosb, i, 7 li ideriaeme,
widerwärtig. 3, 7 swendet vil C Trosb. — III. C 892, 5. Die beiden in C
Mer voriwigdiendeii Linter 891, zi und 38 s^en andi untor x) Heinr.
von der Mure 2x9, 16 und 2) von Trosberg^ 841, 37, wohin sie auch wohl
gehören.
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SSon IBuoc^eiit.
15
fro Minne, ir weit iuch swachen,
sit daz man iuch mit rehter fuoge niht erwerben sol.
2. Swä biderbe herren sterbent,
die wol näch trea werbent,
der tdt ist boesen harren liep, sAst er den biderben leit.
Öwe der grozen swaere:
der biderbe Kalwaere
ist zefrüege t6t, des lip näch hohen eren streit.
Er was ein helt
gar üzerwclt,
vil manhaft und werliche;
sin töt ist mir ze schaden belcant:
lebte der tugentriche,
die herren mOesten deste tiurre sin in Swibenlant.
3. Ein vederspii, daz vähet
und kleine vogellm smihet,
daz hät man lieber vil dan einez daz kleiner vogellin gert
Die blächaft sage ich \dben,
die mit reinen Üben
die mderen minne triutent und die höhen hänt unwert:
ein frowe guot
diu sol ir muot
niht nider läzen sigen,
da von ir cre ist behert:
er mehte gemcr swigen,
der nidere minne triutet und die hohen hat unwert.
I, 12 fuoge, Wohlanständigkeit. 2, 3 der, deren. 2, 5 Kalwaere, Graf
von Kalw. 2, 12 Hurret teuerer, werter. 3, 1 vederspii, Jagdfalke. 3, 4
Hscbaß, Fabel, Beispiel. 3, 6 iriuUni^ lieb haben. 3, 9 sigen, sinken. 3» 10
hebert] vnbebuat G. hebern, verwüsten.
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16
IDeilter OlaUber von priTacb*
S)cr bürgerlid^e 2!id)tet bcr üier ßicber, bic in C allein, unb
gtoor 5ter butc^i bcn S^iad^traglc^rcibcr G, in ^iöd)ft mongct^aftcr
Sßeife überliefert ftnb, Isar 8d^ulmeifter in ^Itbreifad^ imb f^dter in
SretBurg. ^tn 21. Sanuar 1256 ifl Magister Walteros sodasticos
in Brisaoo Seitge einer Uvbtnbe, bncdt müi^t 9%ttboIf tmn Stttifam»
laufen unb feine Sftau Ibtna, Sod^ter beS IfHtterS Stetoib toon
Sunfel, bem Grafen Itonntb tton Sfreibutg i^te Sutg Sunfel tjev»
laufen. 3n einet stteHen tttfunbe bes 9tttboIf l>on Statfaml^aujen
unb beS ^loftcrä aJ^aricnau in 23reifa(i) Dom 24. 2Koi 1266 ift
ÜKeifter SBalt^cr ber Sdjulmciftcr ebenfalls 3eugc; ferner 1269
3anuar 26 unb 3Jlär,^ 3. 2)ann aber erf(^cint er 1271 gebruar 27
als Magister Walter scolasticus in Friburgo, 1276 3^anuar 9:
3Jleifter SBalt^cr, ber fc^ulmeifter ju SSriburg, ebenfo jiDeimal 1294
Sluguft 20, als rector puerorum in Friburgo 1291 3uni 25,
1300 ^ärs 10, unb enbltd^ ift ^eifter ©«iebSrtd^ter in
einer Ur!unbe be8 Stto^n» STlärgen tom 3a|re 1303.
fBMIfyx mar geip^en ^anbeS, baS gelt aus fetner ^ieKung in
ben Seugenretl^ ber Urlunben l^erbor. @ein l^flgeS Stnfireten in
ben Urfunben betoeift für [eine angef eigene Stellung. S)ie Sieber, dB«
n^o^I mit (Betel^tfamfett unb fftnflltd^em ©ebanifentoerf gefüllt, aud^
mit SBorten ^ierlid^ fpiclenb, finb nid^t ol^nc bid)teri]d)e ®rl^ebung.
2Benn aud^ I unb III ©otteS, 2Jlariä unb ß^rifti Cob öerfünben,
ganj toie öon einem ©eiftltd^en ju crtoorten, fo l^ulbigt Söaltl^er bod^
ber 3Jlobe, in bem er ein cd)te§ ^agelicb (II) fingt. !Da§ TV. ®e=
bid^t gilt ben falfd)en 3ungen unb Hingt hoi) aus in ein jQob ber
Sfrauen. S>ie ©ebidite finb nad^ »on ber ^a^tn mitgeteilt in 9lo8s
numn unb €nS, ©efd^tc^te ber @tabt ^reifac^ (Ofretburg t. f&. 1851),
6. 457 . aSgL femer »auer, Germania XVUI (1873), 213; Grimme,
ebenba TnryTTT (1888), 50 unb Gef^id^e ber ÜRinneftnger I, 66.
247; aRitteilungen ber Sabif^en ^iftorifilien Ihtmmiffion XI (1889), 3;
Urfunben beS ^t^Gciftf^itals au gfreiBurg i. 9. I, 20. MSH.
n, 140. IV, 455.
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17
I.
er weite schepfer, himelischer künic, gedriet eine,
din ein in drin, din drivalt ein, niht sunder, ungemeine,
du vater, sun und ouch der geist,
mit drin persönen got an underscheide,
des zites ordeniinge dir niht anegenges vindet,
din ewikeit des endes breste niht ze vaüe bindet;
doch gewaltecliche freist
den anevanc und ouch daz ende beide.
Diu kraft in irre mittel stät,
dä si noch mesc, noch twanges zirkel hit:
wi ist der munt, der dime lobe zunge trage!
Gröz und kleine vinde ich dich,
din groeze kleiner unde ringet sich,
swenn ich dich höhen got und nideren menschen sage,
ze üröide mir, dem tiuvei gar ze leide.
2. Wie wazzer, fiur, erde und luft ir ungemein gemeinen,
daz si der lebenden kr^atür ir lebendes kraft erscheinen,
daz weiz der wunderaere wol,
dem elliu wunder dienent eigenliche.
Wie daz der Sterne funve sint, der sunne und ouch der mane,
die man pläneten hat genemmet uz der pline:
von den kunt unde kernen sol
vdnt, regen, sn^, ruft unde tou geliche;
•wie sich s6 sinwel unde breit
mit staetem loufe swinde al umbe treit,
daz uns diu buoch daz firmamente habent genant:
daz diz und daz geschaffen hit
und ouch dich mensche sunder dinen rät,
I, i: C 966, 15 u. f. Die Initialen aller Strophen Walthers fiehlenInC
gedriet eine, in Dreiheit allein, i, 2 sunder, für sich, ungemeine, getrennt
1, 5 :^ites, Jahres, anegenge, Anfang, i, 6 breste, Mangel, i, 7 ireisi, trägst,
hast in der Gewalt, i, 9 mittel, Mitte, i, 10 me^, Maß. :^irkel, hier Mess-
werkzeug. I, 14 nider C. Der Sinn ist: wenn ich sage, dass du hoher Gott
bbt und doch niederer Mensch geworden bist. 2, 1 ir ungemein gemeinen,
ihre Ungemtinscbaftlichkeit gemeinsam machen. 2, 2 erschemen, zeigen.
2, I ctf<t C wunderaere, Wundertäter. 2, 5 we C, 2» 6 genemtnei, genannt. tSg
der pidne, von der Ebenheit (ihres Lauft) her. 2, 9 w# C sttmel, ronduni.
Vfftff, MtiiiNfaac. a
r
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18
?BUifkn Skdt^ct Don ^Nifa^.
dem böuc (Ün bdn, er treit dia leben in stner hant,
er dur dich arm, du mit im iemer riebe.
3. Ich hin gevräget unde wil oach iemer vrigen,
diu yrdge mir ze herzen git, ich wil mir niht betragen,
swer mich der vrdge ledic mot,
des habe danc er wlse sinne rfche!
Eins reinen herzen wol getriuwen man, ob ich den funde,
sprich, wiser rat, mit welher wage ich den vergelten künde,
wa höh gewalt, wa riche guot,
daz sich deme riehen horde geliche?
Ob er crönen eren gert,
der ist er michel baz denne si sin wert,
cr6ne unde zepter im niht geliehen kan.
Nu daz diu weit niht werdes treit,
dä mite si dem werden widerleit,
dorh waz sol danne werden wol getiinwem man?
Weiz ieman, waz sich ime noch geliche?
4. Ein herze, daz diu schäm erzogen h&t, diu kiusche enthalten,
daz sich durch löses smeichen niht von liebe l&t verschaken,
dä liep duih reht geliebet wirt,
dd triuwe üf ganze triuwe sich getriuwet:
ein W'ip, diu sich in selhes herzen gründe hat bevestet,
wie volle si getriuwen mannes werde widergesteti
Getriuwem manne froide birt,
swenn im sin gelich an triuwen geliche biuwet.
Getriuwen man, getriuwe wip,
em herze reine al eine üf zweier lip,
ein unverdrozzen wol vereinet wÜlic muot.
der wunnen under zwein ein spil
ze voller wanne ich volle brüeven wil :
3, 2 beträfen, verdrießen lassen. 3, 6 wäge, das Zugewogene, der Lohn.
3, 15 Werdern widerlec C. widerleit, vergilt. 4, i enthalten, erhalten. 4, 2 ver-
schalten, vertreiben. 4, 6 widergestel, als Gegenstück sich gegenüberstdk. Es
wird wohi besser widergJestet zu lesen sein. 4, 7 hirt, bringt. 4, 8 s£» wip
gtUeh an tr. b. v. d. Hagen. Die Änderung ist unnötig. Der Sinn ist: wenn
ihm seinesgleichen an Treue gidcht.
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19
liebe und liebe üf wernde liebe wirt beiiuot,
dd liep gegen liebe liebe niht getriuwet.
5. Ob mich vient alsam der friunt in friundes gruoze grüezet,
daz mir sin süezer gruoz in ören und in herze süezet,
des fröwe ich mich und lobe es got,
daz sich min leit mac friundes helfe gesten.
Der selbe friunt, der niht wan £riant in friundes w^e schlnety
swen er mich lachen siht, daz er von herzen gründe grinet,
min berzeleit wirt sin ein spot,
min liep kan in mit leides swaere lesten.
Den bite ich, daz er mine dage
reht als ein friunt in friundes helfe trage,
min herze M rät, üf triuwe biet ich im dar.
Nu sage, wie wirt geraten mir?
Vil lihte in werten nach mins herzen gir,
en wort der triuwen und des rates, helfe bar.
Swer iuch so treit, den nenne ich niht zem besten.
6. Diu triuwe ist lieht ein spiegel, rehter wunne ein ougenweide
der ^ren bam, der tugende muoter gar, in underscheide;
doch si verdhter ist gevam,
ein frömde gast, verjaget üz den landen.
Diu triuwe l^ret gotes friundes ^ren iemer htteten;
dur frömde valschez guot mit hertem stürme niemer wüeten;
diu triuwe kan vor schänden warn:
triuwe unde mäze meinent sich ze banden.
Sie machet üzer zwtien ein,
die man vi! dicke vindet ungemein:
daz ist daz herze und niht dem herzen jehender munt.
Diu triuwe kan niht wankelspil,
5, 4 gesten mit Gen., einem beigesellen. 5, 6 grinet, lacht. 5, 7 min]
' mit C. s, 8 lUp) v. d. Hagen Up» min (was mir lieb bt) steht aber
im Gegensat;; zu her^eleü 7. leistin Q lesten (Bodmer)» belasten. 5,11 biet
V. d. Hagen] tili C. S, i? herlier C. 5, 14 en wort, unter dem Schein, Vor-
wand. 5, 15 /r«7, entgegenbringt, zu /ra^f^«; vielleicht ist trie{;t, betrügt, zu lesen.
6, 2 bam, Kind. 6, 3 verdhier , als Geächteter. 6, 6 ;^ /, hcrtc, ivoten C.
Um fremden Geldes willen Gewahtaten begelm. 6, 9 :(U'f/i7z ein v. d. H., swen
en ein C. 6, 11 das Herz und nicht bloß dem Herzen schön vorredender Mund.
8*
J
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20
aRciflet SBalt^er oon $rifo(|.
dar umbe die ir volgent, der ist niht vil;
diu triuwe lieber wllunt was dan goldes vunt,
dö si die herren und ir liof bekanden.
7. Der Worte ist niht wan zwei an allen worten unde zungen
die allen worten rihte gebent an alten und an jungen;
swie smal, swie kurz ir name si,
doch pflegent si der breite und ouch der lenge.
Ob si ein ander niht mit valscbe dringent üz ir veste,
daz sich daz ein des andern fiberstr!tes niemer geste,
sd mac in beiden wonen bf
gewaltes kraft an wke und an der enge.
Swer si mit reht in munde trage,
dem s! vor aller guoter liute sage
des besten lobes und aller ten höher sanc:
nein und ]i sint si genant.
Die habe du, rehter mensche, sö bekant,
daz du si tragest ane allen w\andel unde wanc,
wilt du, daz dich daz helledur niht senge.
IL
•
^ch singe und solte weinen,
den tugenthaften ritters lip,
daz niht mins Sanges meinen
dich kan gemanen, werdez wip.
Noch hoere wisen rdt:
der tac üf gät
und lat diu naht ir vinster varwe als ie;
vil schone wip, bewar,
daz er wol ^evar,
der gar an mine huote sich yerlie.
6, 15 bekanden, kannten. 7, i :^wei] swie C, :(vjm v. d. H. 7, /^pfiegeni,
haben in Gewalt, bebten. 7, 5 dringet C. 7, 6 ÜbersMUs geste, des Sieges
rOhme. 7, 9 mit] mrC 7, xi bestes C. 7, 15 senge] enge C — IL Tage-
lied. I, I Gesang des Wichten, x, 3 memen, Absicht, Zweck.
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2. Des wahters clagesingen
mit jämer in ir herze brach,
di von ein misselingen
an lieben fröuden ir geschach.
Ir leides hüsgenöz,
der trehene vlöz,
begoz ir beider wengel dö vil gar.
Si sprach: friunt, herre min,
wie sol ich din
nu sin verweiset, aller saelden barl
3. Der wahter sanc aber lüte
mit zome und doch in friundes dage:
swä liep betagt bi trüte,
di kumet der merkaere sage.
Ein herze in firöden hö
sol minnen s6,
daz fir6 dar näch diu liebe und lang bestö.
Wirt si der huote ericant
sd win zehant
gesant ir wunne in lange werndc wc.
4. Sins lebens kOneginne
der ritter nähe an sich twanc,
dd schuof diu werde minne
von beiden süezen umbevanc.
Ein lieber naher smuc,
ir mündel druc,
ein fluc ir herzen an einander dä
tet kunt ir minne gir,
si im, er ir:
an dir m!n leben lit, niut anderswä.
5. Von den gelieben beiden
wart di mit willen, imbegen
2, 2 in ir v. d. Hagen] tnin C. 2, 4 frönden C. 2, 10 vern'eiset ra.
Gen., verwaist. 3, 4 merkaere, Aulpasser. 3, 10 tuuntie in v. d. Hagenj w.
ir C. 4, 1 lebens Bodmer] Hebens C. 4, 5 smuc. Anschmiegen. 4, 9 zu er-
ginzen ist: riet
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82
9Rctfln aSoIt^ Don $Tifad^.
dn jimerlfchez scheiden;
dem ritter und der frouwen wert
ir wunnedicli gemach
daz scheiden brach
und jach in wandelunge liep in leit.
Ir herzen wehsei wart
da niht gespart.
Diu vart aisö geschach, der tac zuoschreit.
III.
^on goc ein magt ericom,
I rdse ine dorn
gebom der himel und der erden frowe;
des tievels widerganc,
der helle twanc
ein vanc, der iemer wernden wunne schowe;
diu paradises porte wit,
ein vindaerin der gnadenzit,
diu vins löste von des tievels trowe.
2. Bluom, aller megde ein kränz,
trdst, helfe, ganz
ein glänz der wunnen wunnen ubergulde,
min sanc sol wesen din,
diu wise min
sol sin üf diu und dines kindes hulde,
mbs herzen gir, d6n unde wort
üf diner süezen milte bort;
nu Übte, die mich lesten, swaere sciiuldc!
3. Ez was ein saelic vart,
wert undc zart,
diu wart durii uns getan der megde reine.
5, 5 gemach^ Ruhe, Behagen. 5, 8 wehsei, Tausch. 5, 10 diu vart v.
d. Hagen] dir zvart C. — III, i, ? gcborn v. d. Hagen, fehlt C. i, 6 scboive,
Anblick. 1, 9 trowe, Drohung. 2, 5 ubergulde, Übergoldung. 2, S millen C.
2, 9 lihii', erlachtere, lesten, belasten.
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28
d6 er vom himel kam,
der niuwe Adam^
und nam, daz im was t vil ungemeine,
die menschfcit dur der menschen mein:
wie wol sich vüeget dd in ein
der ceder groz und ouch der distel kleine.
4. Der kouf, den mort Judas
gap Käifas,
daz was der beste und ouch dd bi der groste.
Swie ring in Judas wac,
an im doch lac
ein siac üf in, üf uns guot rät ze tröste.
Ich lobe den höhen niderganc»
der in den twanc
der helle spranc,
und uns von tieveb banden, di erlöste.
und seit doch niht von siner missetaete^
\ne wol, wie gar der siht,
waz mir gesduht,
und niht gedenket, waz er wilunt taete.
Der nimt daz nieman gelten mac,
sm zunge sieht sö swinden slac,
der wirs, den tiefe bluotes unde taete.
2. Sliuz in die zungen, munt,
der mir niut kunt
5, 6 nam, nahm an sidi. ungemeine, nicht zugehörig. 3, 7 mein, Falsch-
heit. 4, 3 griste C 4» 4 Wie gering den Kauf Judas anschlug. 4, 7 höben
nidergane, das Herabsteigen aus der Höhe (des Heilands). — IV, i Von der
Hagen kennzeichnet diese sechs Strophen, die im gleichen Tone wie III gedichtet
sind, nicht als ein besonderes Lied, i, } seit v. d. HancnJ secht C. i, 9 u'irs,
schlimmer, utide, Flut. 2. i SliuxJ /»:;: C, vlu^ v. d. Hagen. /« die] itide C.
2, 2 der, wahrscheinlich ist diu (Zunge) zu lesen.
IV.
wer mine schulde breit
zen liuten treit
84
den vunt lit werden manger valschen raete;
di mite si mich jaget,
. daz man mich saget
verzaget an aller guoten dinge taete.
Si gar getriuw und des betrogen,
mit golde kupfer uberzogen,
ein slange in buosem, ein fiur in lieber waete.
3. Ich sich und nime war,
daz ich s6 var,
daz gar min leben unde sin verwirret,
unstaete r^umpelspil
ich wil, ich enwil,
s6 vÜ ist des mir gegen staete wirret
In eime tage mangerstunt
wirt mir mins heizen wandet ktint:
seih fuore mich und dich und den verirret
4. Ein man, des muotes hdt,
gar üzerwelt,
gezelt ti maolich tit, er werder bluome,
der ü der zuht em degen,
s6 mac s!n pflegen
der segen dem guoten, werden man ze ruome.
Ein schoene man, nicht zungen halt,
ein Zunge wis, niht manicvalt,
des habent ir pfruond in aller ^ren tuome.
5. Ir frowen, tragt iuch ho,
sit iemer frö,
daz so got hat iuch sunderlich gehöret,
daz manne werdekeit
der eren kleit
2, } vn/C. 2, 5 iÄf«/, heißt. 2, 6verxag(e)t'v. d. Hagen] veriagi C. 2, t getriuw
ist wohl ironisch gemeint. 2, 9 waete, Gewand. 5, 4 j^Hrnpf/i/^i/, Possenspiel.
3, 5 Hier v/ird der Wankelmut gekennzeichnet. 3,6 des Jas C. 3, "j viauf^er-
shmi, mehrmals. 3, 8 mir] mur C. wandels C. 3, 9 fuore, Lebensweise.
4, 4 degen, Held. 4, 7 ball, frech. 4, 6 nianicvalt, unbeständig. 4, 9 pjruond,
PfrOode. laome, Dome.
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25
niht treit, wan den ez iuwer rügende leret.
Der man si lobs und liebes abe,
wan der si sunder von iuch habe:
gelopt si der gewalt, der iuch sus eret.
6. Die argen jehent, wä si
wip wandels fri,
der bi schoen unde kiusche si gesezzen?
Si valschen valsches kint,
an tugenden blint,
w4 sint die frowen lop sus hdnt ermczzen?
Der reme guoten ist noch vil.
6, 8 und 9 fehlen in C.
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86
Qer Brunwart von Ou^bein*
3n imb bei bcm aüen ^ur Sanbgraffdjaft Sau[cnbcrg gcl^örigen
BreiSgouifd^en 2)ort flüggen (1048 villa Ougheim, jpäter Outi^eim,
Dud^n, Curfen, Dugtcn) ftanben el^ebem giüei Surgen, bic eine in bei
®benc Qm 6tabtn)eg gtoifd^en flüggen unb ber Stabt Sleuenburg am
Sll^ein, bie anbete in Stuggen fetbft, baS ftd^ 5n)ii(i^en bie tebenbebetften
fbox^f^m bes Qäjfim^tooXbi am IBIauen Mmiegt beim ie|igett 64itl>
lottS. 3tt ber einen 99ntg l^fte ein S)tenfhnanneni|ef4Ic<l^ ber
Grafen t>. SfreiBurg, bie Sermen^er, in ber anbem ein foId^eS ber
99ac!grafen bon §ad)6erg, ba§ fid^ m Ongl^eim nannte nnb in bem
ber alte SSorname Jöruntoart erBItd^ tourbe, fo ba6 er al8 ©efd^Ie^tS»
nomc angefe^cn »erben fonnte. ^ §erren \)on Cucf)cim erfd^cinen feit
1130. €tn Siubolf Don O. mar 1265 6d^uItf)ciB 5u 9?cucnbiirg am
SUl^ein. 5il§ im 3ai)re 1271 burdf) Sd^ulb beS ©rajcn C)einrid^ bic
Se^be ber ©rafen öon greiburg unb il^rcS §elferS, be§ ©rufen ?Ru=
bolf t)on §ab§burg mit ber ©tabt DIeuenburg unb bem Sifd^of
Don S9afel entbrannte, hjurben bcibc ?(uggener SBurgen burd^ bie
Dleuenburger ^erftört. 9htr bie im S)orfe felbfi fd^eint teieber auf»
gebaut morben lu fein. 1281^1296 erfcbeint Stitter Sol^onneS
99runtt»art )oieber als 9lenenburger SäivX^tii, als 9]ilor|grftfltd^r
Sel^enStrftger unb aU ä^ertrauenSmann beS Grafen (Sgeno m. m)n
i^rciburg Beim @d(iebSgeridf)t beS §Btfd^of§ l!imrab bon Sttagburg im
Streit 3tDtfd&en bem 33ifd^of unb Sf^ot t)on »afel. 1882 f(3^eint boS
^uggener ®i\d)kä}t mit ber «J^tofterfrau Öu^ta jöcrau au§geftorben
ju fein. 3n jenem ;$]fol^Qnncö Sruiimart bon Dug!)ein ift tool^l ber
9)Unnefinger gu erblidfen, beffcn fünf lieber in C aUein überticfcrt
finb. 2)a§ äiige^ötiQc 93i(b (.^rau3 87) jeigt ben ©id^ter in ^öfifd^er
illeibung mit betrönitem .^aar, mit feiner i}xau unter bem ftilifierten
S^lofenbaum, tote er ü^rc §Qnb in feinen beiben Rauben empfängt.
S)eS SlofenbaumS loegen ift bie loetbli^e Gejtatt unberl^öttniSmftgig
^ ÜBgl. 9. $foif, 3U IBrumoavt l»oit Ong^eint, SfreiBitvacr Beitfii^ft IX,
1890, 71—76. ttbcc ben Onmameii Suggeit: tKemamila XXH, 1894, 187.
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87
fletn ausgefallen. ^aS oBen BefinMtd^e Sappen tft ein fd^tDorger
^^\CL% belegt mit brei filBctncn ^Jlofcn in golbncm Selb (Sangcmeiftcr
XLII). 2)tc fünf Sieber finb formgemaubt unb anmutig, bod^ o^nc
bcfonbere Gigcnart. ©ic fmb gucrft öon mir I)erau8gegcbcn in bcr
greiburger Seitfctirift VII, 1888, 1-8. 23gl. ferner ßampabiuS
(ßeid^tten), ^Beiträge jur JßatcrlanbSgefd&ici^te 1811, 175; 6d^reiberä
Stafi^enbu* I, 1839, :m; ©aber, 23abenia in, 1844, 232-237;
^oinftgiton, @4aum»Ianb XUI, 43—49; ©rimme, Germ. XXXTH,
1888, 47; ®timme. ®ef4. ber ajlinneftiiaec I, 92 imb 258. MSH.
n, 75. IV, 417.
I.
^chowet üf die grüenen beide
I wie gar wunnedich si litl
seht, waz liehter ougenweide
uns Mt briht des mden z2r!
Doch muoz ich in sorgen s!n,
ob mich 14t in sendem leide
diu vil liebe frowe min.
2. In gesach bi minen jären,
swaz ich irowen hän gesehen,
nie kein wip so wol gebaren,
des muoz ich für war wol jehen,
ez ensi diu mir den lip
twinget und der sinne vare
troeste, ein minneciichez wip.
3. Solde ich ir vil rotem munde
nigen, so daz mich ir gruoz
gar von herzeleide enbunde,
I, I, I ; C. 847, 5 u. f. Erneuert von Hermes in Gräters Bragur VJI (1802),
2, 57 und von Bader, Badenia III (1844), 237. i, 6 ob, wenn. 2, i M
mMe» fdren, während mdner LebenswSt. 2, 2 frowen ist Genitiv. 2, 4 Jeben,
bekennen mit Gen. d. Sache. 2, 6 tmnget, beherrscht, vara C Fbg. Zs.
VII, 4 las ich und verstand vdreu «Furcht». 2, 7 troeste als «trösten, aer-
streuen möge». Gemäß V, 2, $ »nd aber mundartliche Reime mit ab-
gefallenem Infinitiv-« (i^ehdre I, 2, 3) möglich. Die Stelle ist also wohl
besser au erklären: «der Sinne Streben befriedigen möge».
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1^ BcttlUlHUi tmtt £ugt)eiii.
seh^ s6 waere mir trAren buoz
und ich wolde in firöiden s!n«
ob ich niht wan zeiner stunde
kusie ir rötez münddin.
II.
[ärlanc valwent üf der beide
liebte blaomen unde klÄ:
winters grimme tete in leide,
kdde rifen imde sn6.
Die enkunnen mich betwingen
ine welle ftoeUch singen
der vil lieben niuwen sanc.
2. Wol mich, daz ichs ie begunde,
wol mich, das ichs ie ^j^esach,
diu mir mines herzen wunde
heilen kan und ungemach.
Wii diu liebe daz volenden,
mit geniden trdst mir senden,
seht, s6 frOit min herze sich.
3. Jä vÜ minnedichiu minne>
zeige dfne gQete an mir,
s!t du weist, daz mine sinne
dienent uf genade dir;
füege daz diu saeldcnriche
lone mir genaedecliche:
ei waz ich dan singen will
3, 4 «so wäre meinem Trauern abgeholfen». ^, 6 «wenn ich nur Ein
mal». — II. Doppelt erneuert von Hermes in Graters Hragur VII (1802), 2, 58.
59 und von W. Storck, Buch der Lieder aus der Minnezeit (1872), 159;
Strophe 2 und 3 erneuert von Lampadius (Leichtlen) in dessen Beiträgen
zur Vaterlandsgeschichte (181 1), 176. 177. i, i Jdrlanc rdmt auf sanc i, 7,
ebenso mtVift 2, i: sich 2, 7; vil 3, z: wü 3, 7, Jdrlanc^ in dieser Jahres-
zeit, vah/eni, sind fiihl. 2, z iehSt ich es (mhd. Gen.). 2, 2 iebst ich sie.
3, 4 ff/* gcttäde, in der Hoffirang auf Gewährung.
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J
Bruntoart Oug^ein.
29
III.
KKBröit iuch, weset frö
fUBSi S^S^^ sclionea sumeizlt,
ir jungen, dast min rat.
Mit iu siQge ich hö,
ob mir tr6st mto frowe git,
an der min leben stät:
ach si ist s6 guot,
swie si mir joch tnot,
solde ich si aleine sehen, so wurde ich hohgemuot.
2. Si vil saelic wfp
sol mich noch geniezen 14n
der Staaten triuwen min,
daz min seneder Up
ir noch ie was undertdn
und muoz ouch iemer sin.
Wünschet, daz ich ir
liep werd als si mir:
solde ich die vil lieben sehen, daz waer mins herzen gir.
3. Diu liebe swä si si,
diu mins herzen hät gewalt,
daz mache ich ir wo! kunt:
valsches ist si vrt,
tagende hät si manicvalt,
r6c ist ir der munt,
wfpÜch zuht si hit,
lachen ir wol stdt
und ir liehten ougen schin al dar min herze gat.
IV.
[ol dir, sumer, daz du herest
heide und ouch den grüenen walt;
wie du kleinen vogelin m^est
III, I, 2 gegen, gegenüber, während, i, 8 joch, auch, 2, 2 genieien län^
belohnen f&r. 2, 9 gir, Verlangen. — IV, i, i hörest, schmückest.
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80 ^ ShmniiKitt inm Ouglleiii.
höhe ir stimme manic<,
d4 von g!t dir frötde ir singen
üf dem berge und in dem tal,
swa man süeze hoere erklingen
ir vil wunneclichen schal.
2. Wemie sol ein lieplich grüezen
mir vil senden werden kunt
von ir, diu mir swaere büezen
mac, und ir vil röter munt?
Mir kan nieman trüren swenden
wan ir lichter munt vil rot,
ir tröst muoz mir helfe senden,
aide ich stirbe in sender nöt.
3. Swie diu weit an fröiden swache,
doch mac ich der frowen min
niht vergezzen, swie si mache
daz ich muoz in sorgen sin.
Wenne sol si tr6st erzeigen
mir genädeldsen man,
danne wolt ich thüren neigen,
des ich leider sos niht kan.
V.
illekomen si der sumer schoene,
willckomen si diu wunnecliche zit!
Ich hört aber kleiner vogelin doene;
seht, wie beide und anger aber schöne lit,
sk der winter muoz dem sumer lazen
2, 2 kunl, zuteil. 2, 3 sivaere büezen, vom Leide befreien.
2, 4 Auch hier ist wmne sol mir haü wtrim zu ergänzen. 2, 5 swenden,
versdiwinden machen. 2, 6 wan, außer. 2, 8 aide, oder. 3, i an /rdtden
swache, wenig Freude biete. 3, $ swie, wie auch. 5 wett$te, aber wenn.
3, 8 liif, so, unter diesen Umständen. — V. Herausgegeben Schauinsland
Xni (1887), 48; erneuert von Tieck, Minnelieder (1803), 17. 18; Strophe 2
erneuert von Lampadius (Leichtlen) in dessen Beiträgen zur Vaterlandskunde
(181 1), 176. I, 5 s/t reimt auf lit i, 4 wie mündelin: pin 2, 4. 5; röi: not
3, 4. 5. Derselbe Reim kehrt in jeder Strophe viermal wieder. I, 5 läs^en sinen
strit, seinen Widerstand aufgeben gegen.
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^cv SheittttDatt Hon Oitflleiii.
81
sben strlt: seht, ^ide ist t£ den sträzen,
die uns der vil wonnediche meie gft.
2. Nieman dnr sin togent mir daz verköre,
ob ich aher singen muoz der frowen min;
des wil twingen mich diu sQeze hi&re
und der lieben rösevarwez mfindeÜn.
Pin l!d ich von der vil minnecliche,
tröste mich diu reine tugende riche,
s6 müeste aller miner swaere ein ende sin.
3. Sol ich niht den höhen tröst erwerben,
sö bin ich an allen minen fröiden tot;
lät si mich in ungenaden sterben,
öw^, wie zimt daz ir süezen munde rot?
Not lid ich von der vil minnecliche;
tröste mich diu reine tugende riche,
diu mir zeinem mäle ir liepUch grüezen böt
2, I dur, um — willen, verkere, möge falsch auslegen. 2, 2 oh^ wenn.
2, 5 minnecliche, man erwartet minneclichen; einem so späten Dichter und
küQstlichen Reimer ist jedoch kein ungenauer Reim zuzutrauen ; man wird des-
halb in der Form obne eine nmndartliche Eigentflmlichkeit erblicken mOssen.
Vgl. Weinhold, Alenun. Gram. $ 203. Vgl. I, 2, <^ Vgl. audi Hdoricb von
Tettingen I, ), i. Die Vene 2, 5. 6 und 3, 5. 6 klingen kehneioiaftig an-
einander an. Vgl. in, 2y 9 und 9.
*
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82
^einrieb von Cettin^en*
95on bcm \kiUn Uferrain bcr SScftieitc bcä Übcrtinger ©ce3
blirft Qu§ bunftem SBalbc ber Surg^of herüber, ein [tattlicf}c§ §au§
mit ©taffclgiebcln unb fc^mudfem 6rfcr — c^cbcm bei 2Birtjc^aftö^of
bcr SBurg Dettingen, bic tiim bis auf Oiäben wnb nicbrige SKauerte^
Mi% Dettd^iDunben ifi. @üblid^ babon, mel^r inmitten ber ^anb^uttge,
Me Uittevfee unb Übnlitiga 6ee ttennt, liegt baS ittalte S)inpf 2)etti]iften.
9Za4 ber Sittg KM)ettittfieit am 6ee lumitte fid^ ein ®ef(tle4t ton
SKettfbnantiett ber IRettenau imb beS Aoitflonaa SStBtumS, ouS meltieiii
Suerft ©ottfrteb mib Soffmor 1166 genannt merbeit. Skimt erfc^eint
ein Surf ^ortnad^ 1174, ein toeiterer 1230, 1246, 1256, 1259 ntit feinem
SBrubcr Semper unb 1262 feine gfrau 2Jlcd)t{)ilb. 1295 tritt bann
oud^ §einri(^ xaon %. auf, bcn toix m^l für ben 2)ic^ter l^alten
fönneu; überI)Qupt ift ber ^Jlamt §einric^ in biefem ®ef(t)ted^tc l^öufig.
©0 mx aud) §einri(f) öon %. <J?omtur bcr SJloinau 1324 unb 23ürger
gu ^onftanj 1367. 3)a ou(^ im Jargon eine Sföntlic öon Z. erfcfteint
(1267 in einer ^lingnauer Urfunbe SBaltl^er ton Otlingen, ^ert^olb
©teinmor unb ^etnrid^ öon Dettingen), l^at man biefet ben 2)id)ter
iv^pttdum, motten nnb ltar( S9artf(|» ^at il^n bemgernftg ^ unter
feine @d6iiiet)er SDKnneffinger aufgenommen. Sebod^ o^ne amingenben
®mnb; inelmel^r l^anbdi e8 fi4 loa^d^einlic^ l^ier um ®(teber eines
dkWtäfis, aumal bat IBa)>)>en ber Beiben — @«ii(b in ISoIb unb
©d^toarg gu fed^s 5pid§en sweimol geteilt unb einmal qit^palUn —
baS gleiche ift. ^xd)i in Sctrad)t fommt eine ]^o]§cnjolIerif(^c S^milie
Don X., bic im 15. ^al^rtjunbert ins SreiSgau gefommen ift unb baS
gleiche 2ßo|)pcn wie bic öon ßic^tcnfet§ trägt. 2lflerbing§ ftimmt ba§
fBappen in C (^IrauS 122) nic^t mit beut ber t}amilic am Sobenfec
übcrcin (filbcrne xct^tSgettaubtc Sid^cl mit rotem ©riff in @olb);
boc^ !ommt baS ja mel^rfod^ t>or. D^ne 3)öeifcl ift ^cinrid^ öon
ä^ettingcn bcm alemannif^en €))rQd^gebtet gujuteeifen (ögL I, 3, 1).
(Sigentftmlidt unb ni^t beuten ift baS 93ilb in C, baS einen ©e»
fangenen mit geBunbenen ^Anbtn su $ferbe amifd^n jmei glei^faUg
berittenen (Herftfbten mit ßanje unb Srmbrujl barfiettt 2)a8 erfie ber
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^itaxU^ t»on Zcttinfloi.
88
bciben nur in C überlieferten ßieber ^at baft^lifd^en 9l^^t]§mu8 unb l^ebt
fi4 {otto^ bobwRl^, als au4 hvx^ bie äBortf|)te(em in 6iK0)>l^e 1 tot
aitbent l^or. S)a8 )loeite ifl bucA bie f^ecal^afte SBenbimg am
de!ettit)et4itet.
S5al. 3Jlone, »ab. Srti^iD I, 62. ©nmmc, ©erm. XXXV, 820 unb
®t]ä), ber SDlinneflngex I, 109.
C 6ociii, Sim. XXXVI, 312.
It SoRflemrifleT, SDa)i))en ufto. bn ttroleit ^eibclbcigec 8tcbeT^anbj($iift,
6. 22 itnb Zdf el 56,
d. IKtibler t». ihiobIo(|, Obnbabif^d Oef^c^tnbi^ I, 214,
S. ihieger, Sopogr. SBöiterbuc^ bon tßahtn, 2. Vttfl», I, 855. 894.
Ä. JBartfd^, St^tteiaet aJlinnefinger XVII.
It (Jfr^r. Sftot^ t). ©(^tetfenfleixi, S)u 3nfcl aRatnaii, 240. 244.
M6H. H, 268. IV, 540.
I.
i'ep, liebez Ii'ep, liebiu vr6we,
Hep, herzen trö'st und der sinne,
liep, liebez liep, liebiu schowe.
liep, daz mich roubet din minne,
hei lieber lip, saelic wip,
liep, liebez liep, sendiu leit mir vertripl
2. Liep, du bist mir nu vil lange
liep und han dir vil gesungen.
Näch diner hulde ist mir ange:
des hät mich minne betwungen.
Ach, &öwe min, äch, der pia
nimt fröide mir, sol ich lange sdse sin.
3. Ir schoene, ir güete, ir geb^e
hänt mich ze töde verwundet,
des stirb ich no in einem j^e,
ob mich ir tr6st niht gesundet
Ach wäfenil Sist mir d4
liep unde Ht minem herzen vil nä.
I. C 1184, I u. f. Das Versmaß von I ist daktylisch. Vgl. Weißenfels,
Daktyl. Rhythmus, 200. i, 3 schowe, Anblick, i, 4 da^, weil, dt'nj dur
Bartsch. Vgl. Weißenfels, Dakt. Rhyth., 200. 2, 3 ange^ weh. 2, 5 sich, sieh.
3, I gebäre mit abgefallenem -n, vgl. Brunwart von Oughein V, 2, 5.
,2,6. 3,4 gesundet, gesund macht. 3, 5 wdfenä, weh. 6 Ut, liegt.
9faff» SDUnnefottg. 3
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84
^inn^ trant Scttinsen.
n.
az diu zit ist alo sclioene,
dd von siht man nu die heide
wol gebiüemet und den walt.
Dar zuo singent süeze doene
kleine yogd, den vil leide
tet hiur 6 der winter kalt.
Sie vTÖunt sich des meien blüete:
diu mich twinget doch mit güete,
daz diu trdste mfn gemüete,
ich wurd ouch ze fröden halt.
2. Mut wirt alse wol ze muote^
swanne ich die vil lieben sfiezen
sihe sö minneclich g^tan.
Dd kumt ez mir ouch ze guote,
wil si minnecliche büezen,
daz ich senden kumber hdn
von ir liebes wibes minne.
Uep, mins herzen küniginne,
vQege, daz ich noch gewinne
von dir tr6st nnd lieben wdnl
3. Daz min vrowe mir gevellet»
daz kumt von vil maniger güete
nnd den tagenden, die si hit.
Näch ir brinnet unde wellet
herze, Up nnd min gemüete.
Des mir schiere worde rät,
wils an friundes triuwe denken:
allez trüren, allez krcnken
müeste snellc mir entwenken,
ob si mich ze liebe enpfdt.
4. Nieman jehe, daz ich si tumber,
ob ich herzecliche minne
II, I, 5 ^ebümet C. i, lo halt, kühn. 2, 5 hüe\en, gut machen. 3, 4
wellet^ wallt, kocht. 3, 7 wils, will sie. 3, 9 entwenken, vergehen. 4, i jehe, sage.
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I^cinsi^ ton Zettingen.
8S
ein s6 minneclkhez Yfip:
ein lant solte gerae in kumber
komen, möhte ez wol gewinnen
alse reines wibcs lip,
diu so manige vuoge haete:
zizelwaehe si wol naete.
Ach daz ichs ir minne erbaete!
Wol lit ich dar umbe kip.
4, 7 vuoge, Kunstfertigkeit. 4, 8 it\elwaehe, ein Ncidhartisches Wort, das
bisher noch keine genügende Erklärung gefunden hat. Die wenigen Beleg-
stellen sind unklar: Neidhart v. Reuental von }Iaupt, S. 59, 12; MSH. III,
392a, Str. 10. la. Wadn als Adj. und Adv. bedeutet «schön, fein, kunstreich»,
ab Siibst. «Sdiönhdt, Zieriichkeit, 2erefd; knnstvoUe Ausf&luning»; ahd.
wdbi, Far den ersten Teil der Zusanunenscuung kann an abd. ^üiidla, ^lUa s
Mdcke erinnert werden: also etwas Kleines. Das Wort ist auch bei Tettingen
wohl als Stat ans Neidhart eigentlich in Anführungszeichen zu setzen. Es wäre
dann zu übersetzen: die allerfeinste Näharbeit Teistdit sie. Die Stelle wäre
dann ein Spott auf die Auffassung vieler Leute von dem, was ein Weib wert
niachen kann. 4, 9 ^baete m. Gen., durch bitten etwas gewänne. 4, 10 kip,
Schelte.
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86
l^er Burkart von QobenveU*
2lm ÜberUnger <Sce na^c bcm mcinbcrül^mten 2)orf ©i;)|)Iin3en
ragen na^ auf einer fteilen, attieitig freien 23or^öl^e unter bcm tt)eit=
blitfenben §alben^of bie 2^rüTnmcr be§ üiererfigcn ^urm§ her 93urg
^o!^cnfel§, nocJ) ber fici) ein alteS «^onftanjer ^^icnftmannengefd^led^t
benannte. 2)ic ßagc bcr Surg tft tounbcröoü. 2)a8 fteinc S9ilb in
Dttmar 8d6ön|ut]^§ 33urgen ufm. SBaben« unb bet SPfalj n, 533 ober
im fbah. ©agenbuc^, ^obenfee 109, Dermag nur eine geringe SSorftel»
Itttig biefec ^exdifbleit )u 0eii; ber ä&irUi^feit nft^r !ommt bie
fiiötie groge Set^nung Sl^stmtKanS tm 9ltitg in feinen SRoIerifd^
9tnju3^ten ber SHttetitogen S)eutf((IanbS, ®ro|lier)ogtttm SBaben,
^ol^enfetö. S}om anberen Ufer beS blauen 6eeS l^erüber grügen 9Dftbob>
man, SfrauenBerg, ^argedf nnb Surgl^of, gu Orügcn ifl boB IfdBIid^e
©ipplingen gelagert unb barüber l^inauä jd^ttjcift ber fßlid fübofhoftrtS
in bie ungemeffene SSeite bc§ Dberfccö biö ju bcn 5IIpen^ö^en 2)orarIbergä.
8age unb ©cf(i)i(i^tc Derl^crrtic^en bie 6tätte, unb bie Erinnerung an bcn
bebeutenben 2)linnefinger 58urfart t)on öo^cnfelS gibt bem ßinbrucf
nod) bcfonbere 2^ie{e. Sei bcn ^)o^cnjeljern ioar bcr ^^amc 33ur!art
crbti4. S)er erflc 33urfart toirb bereits 1191 genannt. Steffen
(Sö^ne mögen gcrocfcn fein bie Srüber SBalt^er unb 23urIort, bie feit 1212
uriunblid^ nad^metSbar finb. S)eS iDiinnefingerS äSurtart ©ebici^te ftnb
ol^ne Stoeifel in ben 3a(ren um 1225 Derfagt, benn fte gel^ren ber
Siflteseit bei» !Dtinnefang8 an unb geigen ung beffen Mrffiiebene
Gattungen entoid^eß. @ie fe^en SBoIfrom unb 9teibl(art »orauS.
@o toirb »ol^t in bem jüngeren S^rfttrt ber 2)i4ter )tt erBßdfen
fein, bcr fclbfl (V, 1, 2) einen jungen nennt. SBatt^er unb
Söurfart ge(}örten jur naljeren Umgebung beS Königs 5)einrtd^ VII.,
be§ iSoljueö beö ^oljenftaufen Sriebrid), bi§ jum i^^^a^re 1228. 5lud^
ber ^id)ter §einrid^ t)on 9'^eifcn jöl^Uc ju biefem ,^rei§. Sie mctt
btc §oljcnfeljer auc^ etnja in bie ©e[d)id)te beö ©turjcö §einrtd^S VTI.
bermidett tt)aren, »ifjen toir nid^t. SlujfäÜig tft, ba6 SBaltl^cr nad)
1228 nidS)t mel^r genonnt toirb, »äl^renb 1242 in einer ßonftan^cr
Urfunbe nod^ einmal ein S3ttr!art erfdfteint, in bem toir ben S)i(^ter
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37
crblidfen fönnen. Bpakt pnben ftdö nod^ meistere Surfarte, baruntcr
toicbcr einer in ©cmcinjdööft mit einem S3rnber SSaltl^er. 3wi
15. Sal^tl^unbert ftarben bie Don C>o^enfeI§ au§. ^^re iGe^enSnac^iolger
toaren bte Don ^ungingen. S)ie 93tttg bei Si^^ilingen mx Sllt^
l^ol^enfels, ®ottfi4e Sanfter am %wm, Doti beitett ÜBaradC ergfil^tt,
l^Be td^ ntdit gefeiten. @te lofttben nt^i unBebingt bagegett \pü^,
ba| ber S)tinnefttt{|er fclon in biefer S^tg gel^aufl l^fiite, fdnnen
aud^ f))öte¥em VuSbou angel^drt l^oBen. SHe bon ^ttonS l^erattS«
gegebenen jJunftbcnfmfiter Don Saben, bie (I, 501) in amölf Seilen
^dd^ft oberflöd^üd) §ol^enfcI§ bcl^anbetn, laufen l)ier ttjiebcr gän^lid^
im 6tid^. (Sine anbere, bemfclkn ©efrf)(ec^te gcliörige 33urg (^^eu^)
^o^enfctS liegt ^roci Stunbeii nörbUc^ baoon bei 3J?Ql^Iipüten auf
^)o^engoIIeriid)cm ©ebiet. 2)a§ 2öappen ber t)on §o^cnfel3 in ber
©rogen §cibclbcrger ßieber^anbfdörift (^rauS 38, 3angemei)"ter 20)
geigt einen in ©rün unb 6iI6er quergetcilten ©c^ilb, als §elmjier ein
ebenfold^es @(i)itmbrett, bas auf bem auSgegadten O^anb giodlf tote
S3oQen trägt; ä^nlid^ ftnbet e8 ftd^ in ber 3ftnd&ei fE^apptavoUt
(Safel Xn, 283) unb in Aonrab GrflnenbetgS BoppevJb^ (187 b).
S)a8 IBilb in C geigt ben 2>idtUv in ffi^iim, |>el)Befettem ®ettanb
im SSegriff ber gegenüberjitel^enben Sfrau einen S3rieF gu fibetgeben
ober axidi empfangen — »enn mön e8 et»a in ©cjiel^ung
bem bie SBelel^nung hux^ bie ©elicbtc fd^itbernben ßicbc XVII
(Str. 3) fc^en mU. 9lacö feiner ßcben§ftcllung unb aU ^ic^ter
roar äiurfart ein Ijcroorragcnbcr, fidler vielgenannter SSJIann; beSl^alb
toirb bod) auc^ er ber §elb ber ©age fein, bie einen
S^iitter x>on §o^cnfcI§ in bunto 5Rad^t über ben 8ec fc^mimmcnb
feine ©eliebte f^ortunata t>on Itarged befuc^en unb mie in ber 8age
Don ©ero unb ßcanber unb im 35ot!§Iicb t)on ben .^toei ^önigSfinbem
auf biefer gefa^rDoUen fReife ertrinEen lögt. %L Sdbi^n^utl^ a. a.
O. n, 547. S3ab. @agenbu4 SBobenfee, @. 141. SCud^ bon einer
^ilbegarb Don ^ol^enf eis, ber »albf^ienlenben Sol^It&terin @ip))ttngenS
unb Uberlingens, er^&lllt bie @age. 92o4 fennt man ^ilbegarbS
®ftrtle.
Hfö S)id^tcr bctrad^tet tfi SBurfart Don öol^cnfetS eine i}oä)-
begabtc iinb tro^ 5lnle]^nung an große SÖorbitber ^löc^ft eigenartige
^serfünlid)feit. ©ibt er fid^ einesteils in ber 5J^efir^a]^l feiner Sicbcr
^üfijd)er ^trt F|in, fo bafe fid) einige öon biefen nid)t ober faum über
bag gemo^nte 3JiitteImo6 ergeben (IV, V, VI, VHI, X, XH, XIV),
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88 |>n JBtttlatt «on C>o^enüeli.
fo ge[eQt er ftd^ bod^ in feinen Sat^tiebent (I, VII) unb ttnbent
bilbcncid^cn, funftöottcn unb bo4 tootfstümlid^c 3^önc Qnfd^Iagcnbtn
©cbicfetcn ju bcn Scftcn. 2)ie 33cftcn tuoren il^m oud^ 95orbtlb, ido
er fid^ ctncS fold^cn bebtcnt. ©o ift be[onbcr3 in ben ^iangücbcrn
S'icib^QrtS ßinfluB 311 crfenncn. 3im ßicbc VII fejen tt)ir bic glci(^c
Sage tt)ie in ü^ieib^artS Nu ist der küele winder gar zergangen
(aSartf* LD XXV, 210): bcm taniluftigcn aWögblein fmb bie
Äleibcr ctngef(f|toffen, um fic am ®ang )um Steigen gu l^inbcrn. 35cr=
fddieben freili^ finb (Einleitung unb Söfimg. SurlattS ©ebtc^t ifl
tto| bec unbetfoitttbamt Unlel^mmg im Gtuitbgeboitleit buniftoiiS
i»f))tftndlt$. S9efottber9 eigen i^ fein Ite^neim; SIKr ifl ein 6tto^
Iran} Heber unb mein freier @inn aä ein Slofenfoon^ »enn t<i Be*
toad^et bin. 9lo4 einmal in XI l^at SBurlort Don bem auS bem
SSoIISfieb in bic l^öfifd^c ©irfjtuug cingcbrungenen ^^unfhnittef be«
Hel^rrcimS ©cbroud^ gemad^t. ^Icnnjeid^nenb i[t, bag aud^ in bicfem
ätteitcn 5aU bic Vriheit gepriei'en wirb. 2Bir l^örcn l)icr bic „füge
Stabcitteije" crflingen unb feigen bcn Si^ül^üngStanj in ber Sd&eucr.
^n no(fi biel fd)n)ungt)oIIcrcr unb bewegterer SBcije fcftilbcrt baS
|)räd^tige Xanäticb I ben Zan^ in bcr 6tube. 9Bq8 39urlart mit
Sßolfram öcrbinbct, finb fü^nc Silber unb SBortfd^öpfungcn, namcnt*
lid^ eigenartige Sufo^ntncnfc^ungen, bic fein anbercr 35id^ter in ä^n»
iHä^n äBeife t^ermenbct l^at. Iber au(b l^ierm gel^t SB. burd^aus feine
eigenen SBege. 8efonber8 eigenartig i^ SB. iebo^ in bem Soi»
fieEungfifretS fetner bi(iterif((en IBilber. SBer einmal bom ^l^en*
feifcr SEurmrum|)f ober Dom ßalbenl^of barOBer auf bie loonneDoffe
ßtttibf^aft Ijerabgefd^aut l^at, ber toirb e8 naiftrlid^ finbcn, ba6 biefc
fid^ in SurfartS ßiebern f|)icgelt. Xa ift in XVI ber S^urm, bie
3€pe feines C)crjen§, feft Don allen ©eiten. 2)enft man an §ilbcs
garb§ ©ärtle, fo fallen m\)i 23§. 5lu8brüdte auf wie: min fröidegarte
V, 4, 7; wurzegarte ber Saelde, barin 3lofen, SBIumen unb ]^eil=
famc ^Iräutcr mad^fen XIV, 1, 7; ba§ „9Iu§rcutcn'' be§ Plummers
VI, 2, 2; ba§ „Slu^idten" ber ©orgCtt XV, 1, 1. 2)ie ©d^iffa^rt
auf bem SSobcnfec l^at 33. 23ilber eingegeben wie ba§ „%v!Um" bcr
Sraucr in feines ^crgenS <3runb IX, 3, 1 unb bie Pfenning beS
@egete ber Sfceube IX, 3, 4; au4 l^itrl^ gel^brt e8, loenn er ben
f4)oansf(yagenben 8fif4 im 92e| erto&l^nt n, 2, 1. !B8. ^auptbilb
ift aber bte 3agb auf ^aar> loie Sfebertoilb. €eine ®ebanfen ge^en
auf bie 3agefa]^rt nad^ ber <^idto m, 4, 3, fein ^er^ l^at
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89
@mit, SRut unb (Matten sut 3a8b auf baB fb^e Silb aitf dcfattbt
IX, 1. (6x foitn ja iagen, bitten imb fttegeti, ms^^ alle Slitto
[(^aft, tü^tt bie €tente an XVIp 5. <3)a8 mb tomn SagbfaOeit
ift tl^m bcfoTiber« gelöupg XVm, 2; IX, 4 ; X, 2; XH, 1, 7 ufh).;
üBcrl^QU^jt btc 309b auf 5cbcrn)i(b I, 5. ÜBer]^au|)t Dcrftel^t er fxä)
auf bic 3^iertt)ett, btc ein()cimijc^e uiib bie fabelhafte (II). SBenn 33.
Qud^ ben %ani be§ 25oIf§ fd)ilbert, fo ift er bod^ ber ftolge Flitter
(XVI, 5), ber fid) aud^ tooijl auf bo§ i^riegSl^anbtoerf üerftel^t
(XVI, 2). ©tanbcSgcmöB ift audi feiue Kenntnis ber SSelel^nungSformcn,
bie in XVII genau auSgefül^rt merben. ©anj bor^üglic^ ift in Xm
tDeibli^cä 2)enfen gejeid^net. 3Jldgen toeitere ßingcl^citen in ber
@4xtft tyon äRof @^botD »S3ur!att >on ^ol^fete uttb feine Siebet",
Berlin 1901, natigelefen toecben.
f&Ql feiner bie Literatur bei ^faff MS. I, 143. S9abex, äSobenia 1864, 234.
O. tRid^ter, m. ßauy. imag. XLVII, 87.
aSorocI, 6d^r. beö Sobenlee»S5erein8 II, 65.
2f. ©timrae, ©crm. XXXII, 418 unb ©efdft. ber aJUnnefinger I, 41, 237.
MSH. I, 201. IV, 145.
I.
[ir sun den winder,
die Stuben enpf^hen,
wol uf, ir kinder,
zu tanz sun wir giben!
Volgent ir mir,
sö sun wir smieren
und zwinggen und zwieren
nich lieplicher gir.
2. Schdne umbeslifen
und doch mit gedrange:
breste uns der pfifen,{
I, I, I. Sämtliche Lieder nur in C 37a, 26 u. f.; v. d. Hagen MS. I,
201; Bartsch LD XXXIV, I. Tanzlied, i, 2 die C] v. d. Hagen, Bartsch
IM. Sydow 58: «vielleicht in die}). Es ist nicht nötig, von der Handschr. ab-
zuweichen. I, 6 smieren, lachen, i, 7 iicingc^eu, blinzeln, -^wieren, die Augen
zusammenkneifen, i, 8 nach Liebesverlangen. 2, i Schone umbeslifen, anmutig
gleitend umhertaozen. 2, 2 mit gedrange, mit Leidenschaft. 2,. 3 haben wir
keine Pfeifen.
40
^ SdmIM »Ott ^llftiiicll.
s6 vähen ze sänge;
respen den swanz:
s6 sun wir rocken
und zocken und zudcen,
daz £ret den tanz.
3. Nieman Verliese
^er fröiden gewinne,
ieder man kiese
sin trüt, daz er minne.
Sanfte daz tuot;
swie si da wenke,
s6 trefes anz gelenke,
daz ktttzelt den muot
4. Nieman sol stoeren
die minne üz dem muote.
Er wil sich toeren,
ü wehset von huote.
Liep äne wanc,
swie si doch smucket,
si luodert, si lucket
ir friundes gedanc.
5. Fröide uns behüete
vor sorclichen dingen;
lant slichen ze gemüete,
daz gevider zerswingen.
Nieman sol toben,
2, 4 so beginnet zu singen. 2, $ rafft auf die Schlq)pe. 3, 6 rucken,
uns fonbew^en. 2, 7 xpekinf loclcen. xytcken, fortreißen. 4 MU, Geliebte.
5, 6 vmke, abschweife, entweiche? 3, 7 geJenke, Taille? Vielleicht Utike su
lesen. 4, i stoeren, vertreiben. 4, ? sich Bartsch] si C. toeren, betören.
4, 4 huole, Bewachung, Aufsicht. 4, 6 smucket, sich duckt, schmiegt. 4, 7 luodert,
ködert; luoder, Lockspeise des Wildes. 5, 3.4 lasst euch sacht (die Absicht) zu
Gemüte gehen, das Federwild eiiuufangcn. Die Besseruugsversuche von Bartsch,
LD XXXIV, 18, Weißenfds S. 185, Sydow S. 59, P:^nzer Z. f. D. Phil.
XXXVI, 277 sind hinfällig: C hat die völlig richtige Leiari bewahrt. 5, 5
Uibm, laut, toll tun.
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fylt Sutfart Don ^o^enüeU.
41
wenket si dicke
die smierenden blicke,
daz reizet den kloben.
II.
I ach des am site ir ere
I höhe sweimet und ir muoc,
schände wenket von ir sere,
sam vor valken lerche mot,
swer ir gruoz nimt, derst vor schänden
banden vri: si ist saelden wer.
2. Der wilde visch in dem b^e
nie genam s6 manigen wanc
als min heize in jämers l^e
ndch ir: dest min fr6ide kranc,
wan min vriheit sich vür eigen
neigen der vil lieben kan.
3. Swie der äffe si gar wilde,
doch sö vahet in sin schin,
so er in dem spiegel siht sin bilde:
sus nimt mir diu vrowe min
sin, lip, herze, muot und ougen
tougen, dest min ongewin.
5, 6—8 lässt sie die lächelnden Blicke umherschweifen, gerade dies rein
die Falle zum Zufallen. Klobe, baculus ad capiendum aves aptus (Dictfcnbach
u. Wülcker, hoch- u. nd, Wtb. 704), vo^elklobe, zu Hieben, spalten: also ge-
spaltenes Holz, durch dessen Zusammenschnellen die darauf sitzenden Vögel
gefangen werden. Grimm DWB. V; Heyne DWB. II, 383; Schweiz. Id. III,
617. Das gaose kOhne und künstliche Bild ist slso aus der Vogeljagd ge-
nommen. — II» if I ttrn, Adlers. 2 swdmei, schwebt empor, x, 6 wer,
Preis, Gewihrung. 2, i hire, Sacknetz. 2, 2 wanct Bewegung. 2, 4 Aeü=.
dis ist, darum ist )» 2 mMti« Widerschein, Anblick. 3, Nach alter Vor-
stellung wird der Affe durch Vorhalten eines Spiegels gefangen. Gewöhnlicher
ist die Mgimmg^ dass die Affen durch Auslegen von Handschuhen und Schuhen,
die sie dann aus Eitelkeit anziehen, geflmgen werden. Konrad v. Megenberg,
Buch der Natur, hg. v. Pfeiffer (Stuttgart 1861), S. 158, Gemeint hier ist
wohl: durch den Blick in das Spiegelbild ihrer Augen.
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42
^er Oofftttt ton ^o^entHli.
4. Einen vürsten hSaat die bfen,
swar der vert, si volgent ndch:
minen gedanken, den vn'cn,
ist sus nach der lieben gäch,
ir vil vröidenvrühtic lachen
machen kan wol vröide mir.
5. Der einhürne in megede sch6ze
git dur kiusche sinen h*p:
dem wilde ich mich wol genoze^
sit ein reine saehc wip
mich verderbet an den triuwen,
riuwen mac si der gerich.
III.
i ch wü von der minnecllchen
minnedkhiu maere sagen:
ir pris kan so hohe strichen
und unpris so gar verjagen,
so ist ir schoene als uzgesundert,
swer si siht, daz den des wundert,
wie siz eine muge getragen.
2. Schoene an libe und ouch an muote,
des diu meiste volge ie jach,
ist diu minnecliche guote;
missewende von ir sprach,
daz ir teil di niht enwaere,
daz waer ir von herzen swaere,
wanz ir selten m6 beschach.
4, i du (v. d Hagen) fehlt C. hien, Bienen. 4, 2 vert, sich bewegt.
4, 5 vrim woÜ mit Selbsts^tt. 4» 4 fsl gdeh, strdMtt taSig. 4, 5 vBbtic C,
vrühtic (ertragend, bringend) Panzer, Z. f. D. Phil. XXXVI, 277. 5, 2. Nach
alter Vorstellung liebt das Einhorn im Schöße einer reinen Jungfrau zu ruhen
und vArA so gefangen. Vgl. Konr. v. Megenberg, S. 161; F. Lauchen, Gesch.
des Physiologus (Straßburg 1889), S. 22—24. ^93- 213. 5, 3 genöie, geselle
zu. Der Dichter droht sich von der Herrin ab- und einem Mädchen zuzu-
wenden. 5, 6 der gerich, diese Strafe. — III, i, 3 strichen, fliegen. 1,7 eine^
allein. 2, 2 diu m, volge, die Mehrheit. 2, 4 missewende^ Schande, Tadel.
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9er Stotlait Hon Mcnt^clft.
4S
3. In ir herzen saelde entspringet,
diu der werke vröide git,
söeze ir hellez lop erklinget,
irdesch wünsch gar an ir lit.
Kunden vogele reine schowen,
s6 lobten sie si ze vrouwen
vür die liebten sumerzit.
4. Die gedanke min si lucket,
die vliegent zuo zir geschart,
manic giric sin der vlucket
nach ir üf die jagevart;
der ist vil hin zir geswungen,
mehten sie si hin betwungen,
des waer niht d4 her gespart.
5. Mac ich ir niht me geniezen,
. doch s6 kan ich einen swanc:
wünschen kan si zuo mir sliezen
(verre ist mir ir umbevanc);
so si min gemüctc criüzet,
von sorge in vröide ez sich müzet:
sus vröiw ich mich ane ir danc.
IBI si ist tugendertcher fröiden spil,
guoter dinge enhdnes vergezzen
ist dd, si ist Wunsches höstez zil.
Ir Hellte varwe kan so glesten,
daz ir minneclicher lip
3, 4 alles WOosdieoswerte ist in ihr vereinigt. 3, 6 so gelobten sie
nch ihr sur Herrin an. 4, i — 5, 7: C 379, 5—16. Am Rande: Li dem don.
Ich wil von der mitmekUcben, 4, 3 sin, Gedanke, vhicktt, flattert. 4, ^ der
vil, viel von diesen. 5, i genügen mit Gen., Nutzen, Freude woran haben.
5, 2 swanc,'' Einfall, Streich. 5, 3 durch den Wunsch kann ich sie mir ver-
binden. 5, 5 erlüiei, erlauert. 5, 6 sich müiet, mausert sich, wechselt die
Federn, verändert sich. — IV, 1 : C 374, 36 u. f.
IV.
wer ir lop wil rehte mezzen,
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44
schaffet, daz sich müezen gesten
gegen ir elliu schocniu wip;
dd von niden si die besten
schoene und 6rcn.
Si ist saelden ursprinc, diu kan si reine sinne l^en,
da bi üz ir hetzen blüeget diu vil süeze minne.
2. Leider ich bin gar verkrenket,
min höher muot ist ouch da hin,
min vröide ist nü in leit versenket
daz tuot mir, diu minen sin
und ouch min gedanke bindet,
swar ich var, die volgent ir,
selten man mich vroeiich vmdet.
Wer soi nü daz wizen mir?
Jimer hit mich gingesindet,
von den sorgen
muoz ich verworren in stacten riuwen stricke worgen,
wachende gedenke tuont daz und in slafe schricke.
3. Minne, wer hk dich gel6ret,
daz din vil tugenthafter rat
hohgemüctc dem verkerct,
der doch din ist? Daz misscstat.
Du hdst minen muot verwendet
an den wünsch, waz hilfet daz?
Er ze fröiden ist gesendet:
im waer doch hie heime baz,
sie sich niender verellendet
ein gedenken
am von der guoten, daz im hülfe allez trüren krenken:
Minne, wis geliche strenge, daz Ut dich nicht süren.
I, 7 müezen gestm v. d. Hagen, muo:^ engeren C. gesten, stolx sein.
I, 8 gegen ir, auf «e. 2, l verkrenket, krank gemacht. 2, 8 wiien, ver-
weisen. 2, 9 gingesindet, mich zu seinem Ingesinde, Diener gemacht. 2, 1 1
worgen, ersticken, mich abquälen. 2, 12 schricke, plötzliches Auffahren. 3, 5
verwendet, hingewiesen. }, 9 verellendelt verirrt. Sydow S. 61. 3, 12 süren,
sauer werden.
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Shtrtatt ton ^o|ciit>clS.
45
V.
iu süeze, klare wunder tuot
gar mit zühten an mir jungen.
Mins tumben herzen hoher muot
winde sin iemer unbetwungen;
der spilt h mit reinen wiben, kiuschen megeden vrö, vri zsüien
stunden.
Dem ir gewalt h&t angesigec» sl heÜet ouch wol mich wunden,
wan si hät kunst, d& von ir wisheit m^ret,
si heilet mit ir gruoze sendiu heizen, diu von ir sQezen minne
sint vers^et.
2. Do ich genäde niht envant,
swaere wolte ich gerne entrinnen,
ich huop mich üz in frömdiu lant,
mit flühten wände ich vride gewinnen,
ich bare mich hinder berge groz, starkiu wazzer, dar zuo wit
gevilde,
vil ungevertes was min schilt mit harte frömder wilde:
daz hilfet niht, sit si mich alsö krenket,
daz si mit rehter gOete höhen muot s6 tiefe in sordich trüren
mir versenket.
3. Ir saeldebernder höher muot
hat vil reinez ingesinde,
daz ist vür ungemüetc guot
und vür ungelückes winde.
Sam treit ir lip den spiegel di von si kiusche mit ganzer tilgende
minnet;
ir blüendiu zuht, ir wiplich güete gröz lop ir gewinnet,
di von ir ^e vil des brises füret,
wan ir vr6 herze missewende, diu im niht mac genähen, niender
h&t berüeret
Vt X, i: Bartsch LD 71. x, 7 mirety wird mdur. 2, 6 ungevertes, Un-
gemadk was mM sebUt, stand in meinem Schild geschrieben. 2, S mir nach
güete C, nach trüren Bartsch. 3, 4 vür v. d. Hagen, fehlt C. J» S ^ ^
fiaitsch, fehlt C 5, 7 krises, Schmuckes. 8 mae genähen Bartsch, g, m, C.
46
^et 99uTlaTt Don ^o^enoelf.
4. Waz wil si mir gewixuien an?
Ich gib ir mich gar vür eigen.
Waer ich ein wip, waer si ein man,
ganzen dienst wolt ich im zeigen.
Het ich im sin trostvröide sam si die mine tougen vor beslozzen,
ich sluzze im üf daz her^e min und waere des unverdrozzen.
In minem fröidegarten mües er >K^ellen
und mir vergeben unwizzende leit; hete im daz mibe, sin herze
5. Swen ie beruorte ir ougen swanc^
was der üö, der sol des danken:
er muoste sunder sinen danc
üf stän von den fröiden kranken:
SOS wände ich hin ganzer fröiden wünsch, di von ich huop diz maere
das näch do ich schiere von ir kam, dö wart mir nie s6 swaere.
Doch swer ich des, sit si ez tuot, an den triuwen
wÜ vriundes n6t ir nd gdn: tuots mir unverdienet leit, daz mac
swenne in sorgen sich verwindet
gar nach ir daz herze min.
Sol mir Üebe kumber machen,
sol mir triuwe fröide wem,
wie gezimt ir denne lachen,
wils ir vriunde als6 verswachen,
si enwelle mich emem?
2. Uz ir muot und üz ir henen
nutet kumber unde smerzen
4, 7 weJUn, wallen. 4, 8 heU (ich vergeben), bi mir v. d. Hagen, bt
im C. twelhn, weilen. 5, i ie, ir in meinem Abdruck von C 376, 28 ist
Druckfehler. 5, 5 huop, hob an. 5, 8 iV Sydow S. 65, fehlt C. nahe C. tuot
siC. — VI, I, 5 verwindet, verwickelt.
müeste bi mir twellen.
si wol geriuwen.
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47
min vil liebiu frowe guot.
Fröide seit si dar diu h^re:
seht, ddwahset saelde und ^e,
ich ouch di hdhen muot.
Si begunde si mich krenken,
wan si nam ir fröide mir,
ich eomaht ir niht entweDken;
ie doch solte si bedenken,
bete ich fröide: ich gaebes ouch ir.
3. Genäde machet mir gedingen,
die si hdt, mir mac gelingen,
wan sine mac verborgen sin.
Genade mac mir fröide machen,
fröide nieman sol verswachen;
frowe, hant geoAde min,
gebet mir iuwer fröide ein kleine,
seht, sö hoehet sich min leben.
Habt ouch ir mit mir gemeine
fröide ensol niht wesen eine:
wan sol friunden fröide geben.
4. Mich wundert, ob si mich meine.
Ist des iht, ez ist doch kleine,
des ich jehen von schulden muoz,
s!t ir lachen noch ir ougen,
weder offisnlich noch tougen
mir nie gäben vriundes gruoz.
Minne, ich bin din, wiltu enteren
dich an mir, wie st^t din muot?
Solt die dine iemer cren,
solt si Hebe gen dir leren:
tuor niht w^, si ist doch guot.
5. Ez waer bezzer, ich verdürbe,
denne ob ich ir leit erwürbe,
2, 4 sät, siet. 2, II bete] hat C 3, i gedingen^ Hoffiiung. 3, 2 mtV
V. dHageo, fieliltC 4,2 ist des ibtf gibt's etwas davon. 4, 5 von dem ich ru
reden Ursache habe. 4, 7 mU C 4, 11 iuor=lito ir.
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48
^cs Stttfoit ton ^ol^Of n.
diu mit liebe mich betwanc.
Minne» du bit si mit gf&ece»
daz si troesce min gemOete:
min kumber ist gar ze lanc.
Fröide in jämer si mir k^et,
swies ein h^hgemfiece treit.
W6 wer hdt si daz gel^ret?
Mir tuot we, swaz si verserct,
doch ist mir min trüren ieit.
VII.
|ch wil reigen,
sprach ein wunneclichiu magt,
disen meigen
wart mir fröide gar versagL
Nu hät min jdr ein ende,
des bin ich vr6:
Nieman mich vröiden wende,
min muot st^ hö.
Mir ist von str6we ein schapel'imd mlbvridrmuoc
lieber danne ein rdsenkranz, so ich bin behoot
2. Uz erbarmen
dich» sprach ir gespil zehant»
daz mich armen
niht geschnof diu gotes hant,
wan si geschuof mich riehen:
hi waere ich arn,
so wolt ich mit dir strichen»
ze vröiden varn.
Mir ist von strowe
A
3. Est verdrozzen
hie» sit daz min müemei hat
vn, I, i: Baitsch LD 21, PfiifF MS. i. reigen, den Reihoi tameo.
I, 9. Mit Recht erklärt Sydow 64 das Tragen des Stroliknuises als die Strafe
der GefiUlenen und erklärt danach die Stelle: die SchAne wolle lieber deo
größten Schimpf erdulden, als auf den freien Lebensgtnuss au verachten. 2, i
Dds C. 2» 5 tmtn, außer.
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48
vor beslozzen.
mir die mine liebten wat.
Trür ich, si gibt, ich gwinne
von liebe ndt;
vröwe ich micb^ daz tuot mione:
w6 waer si tötl
Mir ist von str6we
4. Wik du Sorgen,
waz sol dir din schofsner iip?
du sok morgen
sant mir, trüren von dir tr!p.
Ich wil dich lören sniden,
wis fröiden vot:
taot daz WC, wir sunz raiden,
uns wirt sus wol.
Mir ist von strowe
5. Ich hin schiere
mir gedaht einen gerich:
wan ich zwiere,
swä man zwingget wider mich.
Si enlat mich nieader lachen
gSn werdekeit;
sd nim ich einen swachen,
daz ist ir leit.
Mhr ist von ströwe
VIII.
adden wünsch und fröiden hört
hit diu vil liebe frowe min,
reiniu wert und sQeziu wort
h4t si, swie frömde si mir sin.
3, 3 vor besiegen, dngesdilosseD. 3, 4 wät, Gewand. 3, 5 gmtme
igeufüau V. d. Hagen)} habe C. 3, 7 Utot v. d. Hagen], iuont C. 3, 8
vjan C 4, 5 snüm, schneidern, KIdder machen (wdl die Muhme die andern
Kleider eingeschlossen hat). 5, 3 ifjaHere, blinxle. 5, 4 jytinget C Vgl. I, i, 7.
5, 6 werdekeit, hohe Würd^ £hre. 5, 7 machen. Geringen.
9f af IHiimfiiiiia. 4
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50
Alle frowen lan daz ane hiz,
die si Sebent
und si sdhen,
die verjehent
und ver jähen»
daz in noch niemer wip gevdlet baz.
2. Eren sol man elliu wip
dtirh siy Sit si ist s6 wol*getän»
Sit ir mbneclicher lip
gar al der werlde pris sol hin.
Swaz ir liebten ougen und ir gmoz
liute ie vunden
und noch vindent,
die entwunden
und entwindent
sich üz leide: in wart und wirt di valsches buoz.
3. Do ir lop von sprunge vlouc,
gar aller tilgende man im jach,
saelde an eren sin niht treue,
ein michel wunder dd geschach:
al der werke lop, diu d6 enbor
höhe strichen
und noch strichent,
diu entwichen
und entwichent
im und liezenz ibr: ez vert In iemer vor.
IX.
in herze hit minen sin
wilt ze jagen özgcsant,
der vert näch mit minem muote;
VIII, I, 5 Jan, mögen lassen, i, 6 sehetit: sahen, verjehent: ver jähen
grammat. Reim. Vgl. H. Paul in seinem Grundriss, 2. Aufl. II, 2, 115.
I, 7 sahent C. 1,9 verjahent C. 2, 6 vundent C. 2, 8 entwundent C. 2, 10
valsches huoi^ Entschädigung für alles gefälschte, unechte Wesen. 3, i Sprunge^
Anfimg, «Start» Sydow 64. Das Lob macht etne An Wettfliegen mit dem
Lob in aller Welt.
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4>et Shtcfatt toon 4>o|tiitrctt.
61
vil gedanke vert vor in,
den ist daz vil wol bekant,
daz daz wilt. sttt m der huote
M der, der ich dienstes bin bereit;
ir sin, ir muot, ir gedenken •
kan vor in mit kunste wenken:
wol bedürite ich fuhses kündekeit.
2. Wie wirt mir daz stolze wilt?
Daz ist snel, wis unde stark.
Snel gedenken vert vor winde, •
wiser sin bi menschen spilt,
Sterke in lewen sich ie bare:
der geliche ir muot ich vinde,
ir snelheit mir wenket hdhe epbor,
ir wisheit mich überwindet,
mit ir Sterke si mich bindet,
sus ir schoene t6rte mich hie von
3. Trüren mit gewake hät
gankert in mins herzen grünt,
dä von hdher muot mir wildet. .
Fröiden segel von mir gat,
werder tr6st ist mir niht kimt.
Sist mir in dem muot gebildet,
wol versigelt und verslozzen da,
sam der schin ist in der sannen:
diu bant hant die kraft gewunnen,
daz siu braeche niht des grifen klä.
4. Ir vil liebten ougen blic
wirfet hoher vröiden vil,
ir gruoz der git saelde und te,
ix; I, 4. Die Gedanken sind die Jagdhunde, i, 6 buote, nach Sydow 65
«Distrikt eines Försters oder Waldwärteis, hier der Geliebten». So genau auf-
geführt ist das Bild doch wohl nicht. Huote bedeutet hier wohl nur Obhut,
Bewachung, i, 10 h'mdekeü, Verschlagenheit. 3, 3 tuise C. 2, 4 d. h.
Menschen haben Weisheit. 2, 10 torte, betörte. 5, 2 gankert, geankert. 3, 3
wildet, ist zvilde, fremd, fem. 4, 2 icirfet, setzt in Bewegung, lässt auffliegen.
Gedacht ist wohl an das Aufwerfen des Jagdfalken.
4«
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st
ir schoene diu ieit den stric»
der gedanke vihen wil:
des git ir gedanc l^e
mit zubt, daz ins nieman wizen soL
Swes gedenken gegen ir swinget,
minne den so gar betwinget,
daz er git gevanjgen fröidea zol.
5. Minne vert wilden strich
unde suochet triuwen spor,
zuo der wirte wil si pflihten.
Wunderlich si liebet sich:
si spilt im mit vröiden vor,
Wunsches wils in gar berihten:
mit gedanken si im entwerfen kan
wunneclich in sime sinne
herzeliep; von dem gewinne
scheiden maoz, swer ariuwe nie gewan.
4, 6 darin belehrt sie der Gedanke. 4, 8 swinget, sich schwingt, fliegt.
4, 10 dass er als Gefangener von seiner Freude eine Abgabe geben muss. 5, i
strich. Strich, wie der Stricli der Schnepfe, des Vogels und Wilds überhaupt.
5, 3. Deren Wirte (d. h. Herr, Gebieter) will sie sich verpflichten. Die Treue ist
als gejagtes Wild gedacht. Svdow, S. 65. hat die Stelle gänzlich missverstanden
und will daher warte ~ Anstand, Trieb (Jagdausdruck) setzen. Was von der
Hagen sich gedacht hat, ist nicht zu entscheiden. Vgl. 5, 5 im, 5, 6 in, 5, 7
im, 5, 8 sime. 5, 4 liebet, macht beliebt. 5, 6 sie will ihm alle Wünsche er-
füllen. 5, 9 herieliep, Herzensfreude. — • X, i, i: P&ff MS. 51.
X.
diu den Sternen nimt ir schin,
die di vor s6 liehte brunnen:
alsus nimt diu frowe mfn
allen wiben gar den glast.
Si sint doch dest unschoener niht.
Ere ist ir, si ist niht ir gast;
alle tugeot si gar zündet.
i gdichet sich der sunnen,
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4>ct Suilart toa ^o^cnt)ett.
58
daz der werke vröide ktkndet,
d4 von man ir prises giht.
2. D6 min wilder muot vi! tougen
strich näch fröide in elliu lant,
dö lühten ir lichten ougen;
er vuor dar, da von si in bant
mit ir staeten wibes zuht.
Ich viel mit im in den stric,
wir han von ir keine iluht;
wir han aber den gedingen,
daz ir spilnden ougen swingen
und uns werfen einen blic
3. Do min muot sit wolde vliegen
als ein vallte in vröiden gir^
s6 moht er si niht betriegen,
er mfiese aber wider zir,
von der er verstolne flouc:
er forhte, si naeme es war,
ob er si mit wandel trouc
und er anders wolde denken,
d6 düht in, si solde wenken:
als6 swanc er wider dar.
mm£ wart getempert und gemischet,
dar gap wazzer sine stiure,
di wart erde ir lip erfrischet
dur ein tougenlichez smiegen
2, 6 imj ir C. Sydow 66 will mit ir übersetzen «vermöge ihres Zaubers»;
wer sind aber dann die wir in 2, 7 und 8? Gemeint ist doch offenbar des
Dicht^ muot 2, i und er selbst. 2, 8 gedingen, Hoffiiung. a, 9 swingen,
sich wenden, .umherschweifen. 2, 10 werfen, zuwerfen. 3, 7 wenn er sie mh
WanlKefanut betrog. — TEL, i, ix Bartsch LD iii, Pfiiff MS. 81. z, a ge-
tempert = gemischet. 1, ) stiure, Beihilfe, Gabe, i, $ tougenHebei smiegen,
heimliches Anschmiegen.
XI.
|6 der luit mit sunnen viure
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54
wixt a vrOidenfrulite swanger:
daz tet luft, in wil niht triegen,
schowent selbe üz üf den anger.
Fröide und vriheit
ist der werke vür geleit.
2. Uns treip üz der Stuben hitze, '
regen jagt uns in ze dache;
ein altiu riet uns mit witze
in die schiure nich gemache.
Sorgen wart d4 vergezzen»
triihren muose farder strichen,
fröide häte leit besezzen,
dö der tanz begunde sHchen.
Fröide und vriheit
3. Diu vil süeze stadelwisc
künde starken kumber krenken. .
Eben trätens unde lise:
mengelich begunde denken,
waz im aller liebest waere.
Swer im selben daz geheizet,
dem wirt ringe sendiu s waere:
guot gedenken fröide reizet
Fröide und vriheit
4. Heinlich blicken, sendez kosen
wart da von den megden klaren,
zühteclich si künden losen,
minneclich was ir gebären.
Höher muot was dd niit schalle
näch bescheidenheite l^e:
1, 7. Die mit Sonnenfeuer gemischte Luft ist der Gatte der Erde,
der Vater der «Freudenfrucht», der Freude und Freiheit des Maien. 2, 4
nach (gemache, nach Bequemlichkeit. 2, 7 besfi:^t'n, umstellt. 2, 8 slichcn^
dahingleiten. 3, i siadchviie, die im stadel, der Scheuer, dem Tanzplatz, er-
tönende Weise. 3, 3 Schilderung des Tanzes. 3, 6 geheiiel, zu sagen weiß.
3, 8 reibet, lockt an.
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$et ääutfart Don ^o^enbell.
55
wunderschoene wdrcns alle
Fröide und vriheit
5. Süsd, wie diu w
erde glestet!
seit ein wunneberndez bilde,
so si sich mit bluomen gestet:
swer si siht, demst trüren wilde,
des giht manges herze und ougen.
Ein dinc mich ze vroiden lucket:
si ist mir in min herze tougen
stahelhertedich gedrucket.
Fröide und vriheit
mm und ich ir s6 verre bin?
Dd si min gedanke fanden,
s4 zehaot bant die min sin.
Min muot moht ir niht entrinnen,
min herze muose ouch si minnen:
möchte ich vliegen ak ein sneller valke, ich wolte ouch dk hin«
2. Ich sant üz dur aventiure
wilde gedanke in diu lant,
dö bekam in diu gehiure,
die tet er dem sinne erkant,
der lie si min herze schowen:
dö erkurn siu si ze firowen
mit gemeinem muote, minne sloz ü zuo ir sa zehant
4, ö fehlt C. Sydow S. 66 möchte erganzen; doch die schoenste was m/n
bire. — XII, i, 5 mtrof Sydow 66, fehlt C. herie, muot^ sin vgl. IX, Str. i.
2, 3 hehm in, begegnete ihnen (den wilden Gedanken). Sydow S. 66 bat die
Stdle missvefstanden. gebhtre. Hebliche. 2, 4 M «r (der Gedanke), es li^
also ein Übergang von der Mehrzahl 2, i. 2 in die Hnzahl vor. tei erhaU,
machte bekannt, lehrte kennen. 2, $ i», d h. der Sinn, 2, 6 (Sedank^ Sinn
und Herz erkoren sie zur Hermi.
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56
3. Möchten siu sich doch entsiiezen^
waz ob einez dan cnwil:
nein siu enmac da niht verdriezen,
siu hißt kuizewile vil,
wan siu wünschent sOeziu maere:
daz diu liebe bi mir waere
ak kh bl ir, daz ist in du woonebemde fröidespil.
>
4. Woz wil si d4 mit gewinnen,
daz si fröide swendet deme,
der ir niemer mac entrinnen?
Ich filrhte, ez ir missezeme:
ich was vri» nu bm ich eigen,
si mac mich wol weinen sweigen,
swaz si wil, daz tuon ich, wan daz ich ein ander frowen neme.
XIIL
ie sol ich saelic wip
den liuten nü gebaren,
daz ich muge ir nachrede gestillen?
S!t daz in sin noch Up
niht kan geliche varen,
daz ir doch viere heten einen willen.
Nieman siht
geliches iht,
in allen riehen
vmt man niht zwd geliehen*
2. Er waer ein saelic man,
der daz künde betiuten
waz iegliches menschen herze minne;
des ich leider niht kan.
4, 2 swetidet, verschwinden macht. 4, 4 missezeme, passe nicht für sie.
4, 6 tmeh weinen meigen^ mein Weinen zum Schweigen bfingetL 4, 7. jb C
ist Raum Ar dne weitere Strophe gelassen, obwohl schwerlich etwas fehlt. —
xni, I, 3 näebreäe, üble Nachrede, Verlernndung. x, 4 in, ihnen; v. d. Hagen
Uest unn&tig er. i, 5 vdren, streben. Sydow S. 67 versteht vom, fehren; dies
geht jedoch des Rdms wegen nicht an. 2, a bätuUn, auslegen. 2, } herxm G.
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57
wan üz der werlte liuten
vint man niht zwene mit gelichem sinne.
Zwein ein man
niht dienen kan,
nieman in allen
mac eben wol gevallen.
3. Wie sol ich danne leben»
daz ich mine zuht niht stoere
und doch die meisten volge niht veispaete?
Den lit sult ir mir geben,
wan ich daz dicke hoete,
swer selbe enkan, der suoche wise laete.
Wfser rät
vil volge hat:
swer volget wisen,
der muoz mit eren grisen.
4. Wisheit ist mir ze snel,
doch hoerc ich wise sprechen,
daz güetlich offen gruoz ziere die vrowen.
Demuot ist lobes hei,
ir triuwe sol niht brechen,
shi son sich zQhtedichen lizen schouwen.
Swacher rit,
ze vinster git:
tugent sol glesten
den fnunden und den gesten.
5. Swel wip die sinne treit,
die valsch niht hit gemeilet,
diu wirt gepriset näch der wisen l^e.
Sw4 sich bescheidenheit
in wibes herzen geilet,
2, 5 Ihüi C. 5,5 die m. V4^e, die Zustimmuiig der Mehiiieit. verspätte,
versäume. 3, 10 grisen, grise, grau werden. 4, 4 bei, bell leoditend. 4, 7. 8.
Schlechter Rat lührt ins Finstere. Sydow S. 67 will lesen le ioiiuter, zur
Unken; aber wo bldbt der Gegensatz zu üwi 4, 4 und glesten 4, 9? 5, 3 dass
sie Falschheit nicht befleckt. 5, 5 geilet, emporwuchert.
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58 ^ Vvrtart Mn ^o^en&di.
diu zweiet unde frtkhtet saelde und ^e.
LAter muot
ist wiben guot,
schäm ist ein kröne,
diu zieret frowen scliune.
m
XIV.
iden lidcn niuoz die reine
dur ir minneclichcn lip,
scheiten gelten kan si kleine
sit ir weder man noch wfp
arge wärheit mac gesprecheo:
si ist saelden sundertriutel,
in der wurzegarten kan si brechen
ir r6sen» ir bloumen, ir tugentfiiüitic kriatel.
2. Süeze grüeze kan si teilen^
minneclichen umbesehen,
minne sitme wil dem geilen,
dem si liebe wil verjehen
und im die mit triuwen kündet:
da ist wünsch und nicnder hreste,
wan ez fröide in friundcs herze enzündet,
diu vlogzet geiiche dem zitvogel in dem neste.
3. Ringe swinge sin gemüete,
der der minne dienen wil;
swaere maere swent ir güete,
si git kurzewile vil,
sö daz herze tougen l^ret»
sins Mundes ougen lucken.
5, 6 :;wetet, vereini zu zweien, frühli't, trägt als Frucht. — XIV, i, 6
snnderttiutcl, besonderer Liebling, i, 8 iit^^etilfrühlic, Tugend als Frucht
tragend. Vielleicht ist auch nur an die Heilkraft der Kräuter gedacht {ingenl —
gute Higensciiatt). 2, i teilen^ austeilcu. 2, 3 sinne^ Akk. geilen, froh machen.
2, 6 vmnscb, was man wünscht hresle, Mangel. 2, 8 vlogiet» flattert. Tfßtvogel,
flügge werdender Vogel. 3, i Finge swinge^ leicht lasse schwdteo. ), 3
switO, micht swinden, 3, 6 luekm, locken.
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^tt S^t!att Don ^ol^tMüB,
S9
muot ze muote, sin gegen sinne kteet,
ir wehselgedenken daz kan sich nähe smucken.
4. Lerne gerne wol gevallen
reinen wiben, junger man;
eine meine vor in allen:
s6 verst itf gelOckes ban
und ouch in der saelden huote,
unpris der wirt dir wilde:
guot wip in eins jungen mannes muote,
diu encwirfet dem sinue vii tugentlichiu bilde.
5. Frowe, schowe junge liute,
merke, wen bescheidenheit,
^e 16re, sich, den triute,
kunne er sin mit zuht gemeint
und ouch minne stein tougcn:
der mac dir fröide bringen,
swinge im liebegerndes sinnes ougen,
s6 lernet din wünscheigedenken iroelich springen.
RHch wil min gemüete erjetten,
BlH sorgen drinne si:
trüt gespil, na hUf mir treuen.
Nü sint doch gedanke vri,
daz die meman uberwindet,
ich hin üinden mir ein spil:
der mir minen vinger bindet,
so wünsch ich doch swaz ich wil.
2. Des seit du mich niht erläzen,
s6 wil ich dir maere sagen:
3, 8 wibselgeätHkeitf wechselndes Andenken, smueken, sdimiegen. 5, 3
sieh, triute, liebkose. 5, 7 Sivingf, lasse zufliegen. 5, 8 ivtlnschelgedettkeu,
wünschender Gedanke. — XV, i, i: Bartsch LD 161, PiaiFMS. 131. Mädchen-
lied, erjetten, durch Jäten reinigen, i, 5 tretien, stampfen, i, 7 wenn einer
mir (durch den Ring) den Finger anbindet. 2, i Sydow 68 «könnte die Ge-
spielin sprechen», es ist aber nicht nötig; vielmehr spricht die Frau: Du
sollst mir das nicht erlassen, d. h. verbieten.
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al min truren waer veru lzen,
möht ich einen man verjagen,
sich, der wil mich fröide noeiea
uod doch sorge niht erldn:
jö muoz er mich niunstum toeceo,
£ ich Würde im imdenaiL.
3- Liebe, den seit du mir zeigen:
lihte vinde ich einen iist,
daz u*ir in mit zuht gcsweigen,
ald den rat, der bezzer isL
Var vurder, betwungen mmiie!
Vrie liebe, gar ▼erfaoby
diu erflouget uos die dmie:
wes ist daz dä wirt verstob?
4* Swer mit leide wil ertwingen
liep» der toeret sich vil gar:
liep liebe, leit leide erringen
kan, ich wil ze fröiden schar.
Saelde und ir gesinde walter
die mit fröiden sin gemeit:
froelich jugent blüegent alter
git und ander werdekeit.
5. W'ol zimt allen guoten liuten
tugenthafter hoher muot;
herzehep mit wünschen triuten,
deist vür UDgemüete guot«
Nieman kan mich des erwenden,
der mir tougenlich ist holt,
2, } vertadxen, verwünscht. 2, 5 fröide noeten, zur Freode zwingen. 2, 6
sorgt Gen. 2, 7 »mnmIimi^ neunmal. 3, i Antwon der Gespielin. 3, 3 ge-
sweigen, sdiweigen machen. 7 ^ßouget, macht fli^en. Sydow S. 68 wiU
«erffiegt», die vrU sd als Falke gedacht; aber dann hieße es wohl «roKegeL
), 8 Snwc C, wes Bartsch. 4, 2 toeret sich, macht sich zum Toren. 4, 4 wü,
Bartsch wol Vgl. Sydow S. 68. le.m, 4, $ u-altir C, VHÜUr Bartsch, Pfafi^
Sydow; Panzer Z. f. d. Phil. XXXVI, 277—79 «rkUrt richtig vialU ir, walte
dereiL 5, 5. Die liebende Frau spricht.
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61
dem wil ich müi herze senden,
daz si siner minne solt.
XVL
ich inüet daz s6 manger sprichet
|2JBi so er mich muoz in jamer schowen:
wer tat dir diz ungemach?
Übel si sich an dir richet,
häst du daz von diner vrowen,
der din munt iez beste sprach,
kan diu dine fröide zem:
nü hist dtt doch mannes bilde,
wie ist dir mannes muot s6 wilde?
Maht du dich eins wibes nifat erwem?
2. Wie möht ich mit der gestriten,
diu so gar gewaltech'che
sitzet üf mins herzen turn?
Der ist vest an alten siten;
so ist si schoene und eren rfche,
wie gehebe ich einen stum,
daz ich si getribe drabe?
Ebenhoehe, katzen, mangen
mugent ir dä niht eriangen;
14 sin: selbe tele, selbe habe!
3. Si ist uf mins herzen veste
gar gewaltic küniginne,
daz siz eine haben wiL
XVI, I, 4 riebetf rieht x, 7 ^«m, verzdiren. 2, ) Biirkart mag hier
wohl an den weitscbauenden festen Turm sdner Bui^ am Bodensee gedacht
haben. 2, 8 Ebetthothe, BelageningstOnne. kalim, gedeckte Bdagerungsgestelle.
numgen, Schleudermaschinen. 2, 10 lass sein: ich habe es selbst getan, so
muss ich's auch selbst haben. 3, 2 ^ar fehlt C, v. d. Hngen vil. Der gleiche
Anlaut von ^eivallic macht aber den Ausfall von gar wahrscheinlich. Sydow
68 hält «die beiden fehlenden Senkungen» in C für «von prächtig malender
Wirkung».
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64
^cs iBtttlatt Hon ^o^endfli.
4. Si enwil an mir niht erwinden,
si nimt mir in minen tagen
dicke miner vröiden spil.
Mac ich niht genide vindcn,
s6 wil ichz ir güete klagen:
diu hit höher triuwe vil^
der urteil ich gerne kur:
st nimt mir herze unde sinne;
der mirz riete, ich naeme ir mume»
t ich ihie wer lip unde guot vcrlur.
5. Swer mi wolte tegedingen,
dem woh ich des sagen danc;
vfir reht ich geniden ger.
Wer möht über ein uns bringen,
frowe Minne, ez tuo din swanc
Nu soll du des sin min wer,
daz ich dir bin undertdn.
Main du disen strit gesteilen
und zein ander uns gesellen,
alles liebes wil ich ir niemer abe gftn.
XVIII.
in blic, em wanc
frdide unde leit
him mir gegeben.
Ir ougen swanc
gab fröidenkleit,
daz zart enneben
enzwei ir blickes wenken.
Swederz si wil,
ergriff am Rockscbofi den Geforderten. Vielfach in Stadtrechten und UrteUen.
In der ganzen Stelle 3, €—10 vergleiche man J. Grimms RechtsaltenOmer.
4. Aufl., 1, 192 u. f. (Händefiüten), 197 (Kuss) und 2x7 u« £ (Rockschoß), sob C
5, I itgeüngm, geriditlich verhandeln; 6 wer, BQrge. 10. Sydow 69
will unnötigerweise ich strdchen. Einem eines Dinges ahe giH=^iaasL etwas
verweigern. — XVIII, 4 smmct Schwung, Wendung, x, 6 :(art, zerrte.
I, 7 fttxwei Sydow 69, :(wei C. wenken, abwenden, x, 8 5ctf<d«fX» welches
von beiden.
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Süffiiit 9011 ^ B ^ twttd i» 6S
sorge oder spÜ
daz kau si ir iniimde schenken.
\ 2. Nie valke guot
zem luoder kam
s6 soeUediche
a]s6 min moot
si vliuget an.
GenendecHche
er zir herzen bozet
vil mangen stöz:
est wunder groz,
daz er si oiht uberstozet.
3. So geil was ie
mins herzen sin,
•daz mangen man
des wundert, wie
si in vüere hin,
Sit er niht zan
ist, daz er niht zu^et.
Der ie sd wilt
stn vkic gezik,
waz, daz der zuo ir flucket!
I, 10 si ir mvndg Ca,! valkt Sydow 70^ valscbe C 3, 2 luoier,
Lockspeise. 2, Man erwartet stiiinpfeii Reim; Sydow ordnet daher die
Strophe eigenartig an. 2» 4 als C. 2, 6 genendecUche, mutig. 2, 7 hd^el,
stößt. 2, 9 «f ist C 2, 10 ubersiöiet, im Eifer übers Ziel hinausstöfit 3, 6
^an, zahm. 3, 7 gucket, sich entzieht. 9 seinen Flug gerichtet. ), 10
ßucket, Üiegt, flattert.
VfB ff* SRinncfcBg. ft
i
j
Google
66
Qer I)uc von ^erbenwac»
Sin ber 3)onQU unterhalb beS ^(oftcrS Söcuron, mt Silbcnjicin,
C>aufen, Solfenftcin, ©utenftctn lieqt auf bcm [teilen Stonb bc§ §o(l)=
ufcrS über bem 2)orfc l'angcnbrunn bic jeht jürftcnbcrgiMc 93urg
SOßereniBog. SBol^l toeil baS gluBtcafier, ber w&c, an bem ©d^toj-
felfcn ftdö ftofienb, einen 2Birbcl bilbctc (werben int j^reije bre^cn),
ttKtrb bte ©tcttte unb nac^ i^r bie S^urg utib ton i^r ein (^iijMi
t»fm 2>teti{lmantien bev Grafen toon ^o^nberg^igerlml genannt,
boS tM)n 1216 an mit Slbett Don in Ur!nnben ecf^etni S>tefe8
et^en SBerenioagS @5](ne loacen SHBert IL unb ^ngo, biefev feit
12S8 tttlmibltc^ beaeugt. ®er l^(i^ter ^ugo ertoöl^nt I, 6 itaifex Stieb*
ttd^S n. @o]^n l^dntg i^onrab nnb als ben „iungen ^önig auft
Xüringenlanb" ^einrtc^ JKafpc, ben ßanbgrnfen öon 3^ürinc^cn. »eldjcr
lejtcre am 22. aJloi 1246 gcwäl^lt njarb unb am 16. Februar 1247 auj
ber Sartburg ftarb. Serner tagt er III, 2, 9, baß et in „Bi^voahcn"
finge. @§ ift l'omit fein Sifeifcl, bag er jener §ugo ber Urfunbcn
ift. 3m Sa^re 1267 i^at ein [Ritter öon aBerbintoog ben mt 5)iet=
l^elm öon 6t. ©corgcn gefangen genommen nnb ba§ ^llofter geplünbert.
S)afür befiel i^n al8 ^immefeflrafe ber tofaj. 1292 crfd^cint ein
S3ruber ^ngo be SBerbentoa^i als SDldnd^ im HCofler @alem. ä^iel«
Xei^t l^aben mit in beibcn SfAlIen an ben SUHnnefinger jn benlen,
ber ja bod^ nad^ feinen Siebem eine auSgef))ro4ene ^erfdntid|!eit mot.
SHe ®roge ^eibelberger Steber^anbfcfirift (j^ronS 82) überliefert baS
fBapptn beS S)id&tcr8 nid^t (©tebmad^er§ SBappenbudb in, 117).
2)QfJ 33ilb, ba3 ben ^id^tcr in enger Umarmun(3 mit ber ©elicbten
auf einem JÖette fi^enb barftettt, ift im oberen 2eil untooüenbet.
©eicbled^t fc^eint mit ©eorg üon SB. su Einfang be§ 16. ^ahx-
]^unbert§ au§geftorben ^u fein. 1805 — 1810 toat äBercntoag' tourt»
tembergifd^, fcitbem ift e§ babij(^.
^ie fünf Sieber ^ugoS setgen, ba| bem ^iij^ter eine reid^e ^ilb=
»ed^felung ber 5töne gur 93erfügung fianb. ©elungen ift bte
SMrol^nng mit ber @erid^t6t»erl^blung t)ot Adnig, Aaifer nnb $a4)fl
unb bem ®erid^iS{am))f im erften Sieb. 5^6 britte Sieb bringt am
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4>uc Mti ttesBcntMic.
97
€d^Iuffe bte 9(nf))teIitnQ auf bie ^etntot beS S)ti|ter8 im 64mdben»
lanb ititb bte ber <^fiebten im Ißonbe bev Stonleit. 9,vji bas Herte
ßicb ift, ttjemgjlet!« in Snbetra^t ber Sform, eigenartig.
fünftlid^ ift ba8 cinftropftigc ßieb 5, baS mit jeinen SBottfpieten, ber
oufeinanbcrfolgenben iJBicberl^oliing beSfclben SBortS, an bic 33cr8=
fünft cicien VÜxi^^ t>on ißied^tenftein uttb Ulric^d t>on SBinterftetten
erinnert.
Sf. 3. SRone, $abif$eS %r(^iD I, 65.
9, 64lMi, l^oi naletif^e irab tomonttf^c IDeutf^^b. L Bitmitn,
2. %u}U 6. 70.
8f. X. €. Stoiber, ifioS f^ftMf^c Ifonautot gfrctttttg 1850, 6. 68.
51. Sisringet, ©eTOonia XVI, 1871, 83.
6obe£ Colcmitonu«, ZGO. XXXIV, 1885, 6. 207.
^. (Srimme, @ef(^i(^te bet SRinnefitiga I, 177. 186.
MSH. U, 67. IV, 409.
IUI sumers und aner schönen zit!
Zuo der Wunne hin wir 6re,
Sit sin kunft der werlte vrOide git;
swem ie herzeliebe wart bekant,
der Wirt in der wunne maniger vrOide ermant,
wan ich einer bin, der noch nie tröst an herzeliebe vant.
2. Fröite mich ein liebez maere,
s6 waer ich den sumer äne leit,
daz ouch diu vil saeldebaere
mich bewerte, des si mir verseit:
so vröitc ich mich aller bluomen schin
und des süezen meien; sanc der vogellin
der ist mir trüebe, sol ich von der lieben ungetroestet sin.
5. Rosenrot gar minnecliche
so ist der lieben wengel und ir raunt;
If I, r. Sämtliche Lieder sind nur in C 83}, 11 u. f. überliefert, i. 2
diner C. 1, 4 kunft, Ankunft, i. 7 ivatt, nur dass. 2, i maere, Nachricht.
2, 4 mich gewerte, des, mir das gewährte, das. verseii, versagt.
I.
Ol mir hirte und iemer m^re
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68 ^ev Don SDertoilDac.
si ist gar der 6ren riebe,
daz ist mir ein saeldericher yunt.
Dd bat si micb läzen mitten sanc,
daz icb dar an erwunde: so ist min vröide kranc,
sol min dienest und min singen gegen ir sin gar äne danc.
4. £ daz icb alsus erwinde,
sd sol ein min vriunt der lieben sagen:
sft ich guot gerihte vinde,
so wil ich dem künige von ir klagen,
daz si mincn dienest nam vür guot,
und si mir dar under tröst noch helfe tuot,
lit der künic daz imgerihtet, so habe ich zum keiser muot,
5. So fürht ich, wir müezen beide
kempfen, swie wir vür gerihte komen;
swanne si lougent bi dem eide,
daz si minen dienest habe genomen,
muoz ich danne vehten, dast ein nöt:
küme ich slüege ir wengel und ir munt s6 röt,
so ist oucb laster, siebt ein wip micb äne wer in kämpfe tdt.
6. Wiget der künic Kuonrat daz ringe,
swenne ich künde miniu klagendiu leit»
schier icbz vtlr den keiser bringe:
di wirt doch nibt wol von ir geseit.
Swie mir der nibt rihtet dä ze hant,
s6 wil ich ze dem jungen kÜnige ülz Düringen lant,
alder an den habest, da man ic gendde an rehte vant.
7. Lieber vriunt, du zürnest s6re,
daz du keiser und künigen klagest
und dem bähest; üf min ere.
3, 6 dar an erwunde, davon ablasse. 4, i envinde, aufhöre. 4, j sH,
da. gerihle, Gerechtigkeit, Rechtfertigung. 4, 7 mnot, Absicht. 5, 5 ivan C.
5. 7 lasier, Schande. 6, i künic Knonrdt: Friedrichs II. zweiter Sohn
Konrad (.IV.). rincre, gering, leicht. 6, 3 keiser: Friedrich II. 6, 6 dem
Jungen künige Düringen lanl: Heinrich Raspe, Gegenkönig Friedrichs II.,
1246— 1247. 6, 7 habest: Innozenz III. 7, i Antwort der Geliebten.
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$er $uc üon Slöerbentoac.
69
dir ist bezzer, daz du reht verdagest.
Nim die minne, diu gevüege si,
wis mir langer noch mit dinem dieneste bi:
dir ist minne bezzer danne reht; ich bin des muotes vri.
II.
rdmdia 'wunder, vroeÜch tre
bringet uns des werden meien bluot>
wol mich danne, obe mir diu h6re
in dien wunnen troestet minen muot,
diu mir dicke sunder lougen
liuhtet in min herze tougen,
als ein liehter tac der werite tuot.
2. Woi gebiren, güetlidi lachen,
als6 kan si vrö mit zQhten sin,
diu mir wol mac vröide machen
mit ir r6tem munde; ir liehter scbin
der ist rösen vil gelicbe,
liljen wfs gar minnencliche:
si ist ein werder trost den vröiden min.
3. Ich wil haben guot gedingen
und an hohem muote niht verzagen,
vroelich sprechen unde singen,
der vil lieben minen kumber klagen:
diu ist sö guot vür sende swaere,
diu vil reine saeldebaere,
si möhte allen kumber nün verjagen.
7, 4 verdagest, verschweigest. Besser ist wolil zu lesen verla^^esl: dass
du den Rechtsspruch aufschiebest. 7, $ gevüege, passend, schicklich. 7, 7 des
nutotes vri, von freier Seele oder von Verlangen frei. — II, 3, i gedingen, Hoff-
nung. 5, 5 sende swaere, Sehnsucht.
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70
^ex ^uc Don 2Beit>en»)ac.
III.
HBönde ich lop zem besten bringen,
%Bk ^ wolde ich den vrowen singen
gar mit triawen süeziu wort:
Wip, dtn süezer name ist reine,
da vröist al die werlt gemeine;
wip, reht aller saelden hört,
Sit din güete bringen kan
manigcm herzen höhgemüete,
vrowe min, durh wlbes güete
troeste mich vil senden man!
2. Gerne wolde ich sanges mäzen,
wolden mich gedanke lazen,
die mir bringent in den muot
dick ein wip so wol gemachet,
di von min herze in vröiden lachet.
Si ist mit eren schoene guot.
Min rede ist ir unbekant,
so ist auch daz min ungelmge:
swaz ich ir in Sw4ben singe,
daz git si eime in Franken lant.
IV.
[röidenricher süezer meie,
du seit willekomen sin,
schoene bluomen maniger leie
bringet uns din Hehter schin;
ja hast du die werk vil gar geschoenet,
vri gevroenet
vogellin.
2. Da b? hoert man süeze singen
die vil hebe nahtegal,
in dem walde lüte erklingen
III, 2, I mdx,en m. Gen., mich mäßigen, enthalten. 2, 8 uttgelingf^ Ua-
glück. 2, 10 git, gibt. — XV, t, 6 vri gevroeuet, vom Frondienst frei ge-
macht.
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^et $uc t>on ^ecbemoac.
71
ir vil wunncclichen schal;
dd hat sie den sumer wol gehüset,
verklüset
st^t ir sal.
3. Ob wir hie bi trüric waeren,
wie gezaeme uns jungen daz:
bi so wunneclichen maeren
zimt uns vröide michels baz.
Ji suln wir den Uuten vröide machen,
gar verswachen
argen haz.
^ wanne wunnediche,
des lonbes loubet manic walt, die bluomen blOement vek,
diu zft endt an vröiden vramt
mit blüender blüete riche;
die süezen doene doenent vogel ir singen sanges gelt.
Mit schoener grüene grüenet tal, üz roete rot da glestel,
in brüner briune purpervar der meie sich nu gestet
hie gelwer gel, dert blawer bla
dä wize wizer liljen schin:
got verwet varwe vil der werke, die werk baz anderswä.
2, 6 verklAsH, umschlossen (von grünem Laub). 3, 4 nucbeU haa^
viel mehr. 6 gar vermadun, ganz schwach machen, verringern. 7 htoi^
Feindschaft. — V, 4 vrumt, fördert. 6 gelt, Preis. 7 gUsiet, glänzt. 8 gisUt,
kleidet. 9 dert, dort.
V.
er sumer sumerbemde kumt
Carl Winter*« UniversitäUbuchhandlung in Heidelberg.
Die pße Heideliierger LiederbaoilschrifL
In getreaem Teztabdrack
heniugegeben von
Pridrich Pfaff.
Mit TJatontlltraiig <1eB Großh. BadiRchen Ministerionw der JmtiB,
des Kultus und Unterrichts.
Tollständlg in fQiif Lieferungen zn je 5 Mk.
Lieferunff 1—4 (Spalte 1 — 1280) sind erschienen.
Die 5. Lieferung, den öcbluü des Textes, Einleitung and Ver8r^;ister eot-
Imltend, gelangt im Jalue 1908 nur VerOffentlidinBg.
Oermanisohe Bibliothek.
Ente Abteilung:
Saeehni lerauisGlMr Ejeientar- uid HaiiliiiGkir
taenuiigeceben von Ifr. Wilhelm MrMtberg,
Tmtmma an dar Univaialtll Mfiaatar.
1. Bind. ürfrernaBlsehe Onmnatlk. Einffihmagr in das verglelohMida Studium der alt*
gennani-schen Dialekt« von Dr. W. titreitberg, Professor an dar Univeialt&t in Münster.
80. geheftet Mk H.-. i^wandbaad Mk. 9l->. VaigillllBB. Svratta nanbcaiMteta
Auflage in Vorbi-rt'itung.
i. Band. Ootlarhea Eletneatarbarh von Dr. W. Streitbcrp, Professor an der Universität in
Münster. Zweite vermehrte Auflage. 8^ geheftet Mk. 4.80, Leinwandband Mk. 6.60.
5. Baad. Alttiliadlsehes Klementarbofb von Dr. B. Kahle, a. o. Professor an d«r ünlronriittt
In Heldelberg. 8». geheftet Mk. 4.— . Leinwandband Mk. 4.80
L Band. AltaagUaehes Elenentarbiieh von Dr. K. D. Bülbring, o. Professor an <1er Universität
Sa Bonn. LTeil: LauUehxe. 8». «eliaftet Mk. 4M, Lainwaadband Mk. 6.fi0. ILIMl
in YoriMnitung.
Baad. AllHifhültchea Kiementarbaeh von Dr. F. Hnlthausen. o. ProftaKMr aa derUsiTCmttftt '
in Kiel. 8«. geheftet Mk. 6.—, Leinwnndband Mk. 6.—.
6. Band. AlthochdeDtiiches Klementarbueh. (In Vorbereitung.)
7. Band. Mlttolhoekdeataehes Elemeatarbaeh von Dr. V, Michels, o. Professor an der Uni-
Temtlt la Jana. V. «diaftat Mk. B.~, Ltlawaadband Mk. &— .
m. Reihe: XjeaebflokWi
1. Band. Altfriesiscb«« Lesebarb mit Grammatik und Glonar von i>r. W. Betuer, Ober*
lehm In WUhalnuhaTen. 8». gehaftet Mk. BjSO, Lafaiwandband Mk. 4J0.
ZT. Belh«: Wörterbücher.
1. Band. ?rorwegiiieh>dlB{Nchea etyraoIogiNches Wörterbacb von M. 6*. Falk und Ä{f Torp, Pro-
fessoren HU (1er Universität Kristiania. Mit UntavatfitSOOg dar TülllillWI Ü B t tganUuta
deutsche lieiirtjeitung von //. DavitUeti.
Erscheint in etwn 15 Lieferungen zum Babakripttonapmtse TOB Je IM Mk. Mudi Ab-
aehlaß tritt eine Srhöhong de« Frelsea ein.
Zweite Abtetlimg:
Untersuchungen und Texte
herausgegeben von W. streitberg.
1. Baad. 1. Streckformen. Ein Beitrag sur Lehre von der Worten tstebung und der ger-
mani.schen Wortbatonaag von Htimick Stkrödir, ». gabaftet Mk. 6.-^, Mawaad-
band Mk. 7.—.
Dritte Abteilung:
Kritiid» Auiiben altdeutsdier Texte
herausgegeben von C ron Krau» und K. Zifierzina.
1. Band. Der heilige Georg Belabota foa Barne. Nach sibntlichen Handschriften heraasgegeben
TOB OaH wm Krmu. 8». gaheftet Mk. 10.—, Ldawandband Mk. U.— .
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(ü)tonita
von
CUmms Brentano«
^fortgefetjt nnb ooDenbct von
TL uon 2>er itlbt.
2RH Silbern, 3n(^f6mmf nnk CinkmbMien'Cnfimirf vor
. . I9<r jidf ans bem JMknqfn wß^ Cictttn itnferer (Tage in Me fibfUi^
Dor^Onnj ans beutfd^cr Teraangenbeit ^ndfktn moQ, wie einer, ber, mibe von
bem £3rmen nnb ^agen bcr (SroßftaM, bic reine fnft bes PoAotebiMes anffucM,
mtrb ftc^ VOR ber Cehnie btefcs reijenbcn IDcrfcs icbl)aft angesogen unb befriebtgt
fnliUn . « (liorlfinil^cc 5dtiiii0.)
»Unter bcn nennen fnltnrlttflortfi^ Homanen tfl bie dtconifa, »te fie uns
f(cnie vorliegt, bos iviiibigile Seitenftttf jn bem vid t e p nnberlen ttbtfkt Mefer
Mtnng, Sf^effds Cffeliorb.'' 00k Poft)
„(Es ift eine reine, ferngcfunbe €r5äbUmg, bic i^er, i\ni> tScmüt anfpridjt unb
bie man mit tief innerer ^efriebignng aus bcr £}anb le^U" ^B4>k)tf(^e 3cmAng.)
». . . «nb fo legen am benn bos 8Ub bes fal(cenben Sc^ftins awl{ttefrieMgt
nnb mit ber Qojfnung ans ber Qanb, bof fUff unter nnferer ijcntigen 3iigenb no^
rtdft viele maimfieQige (SefeUen nnb iSefeflinnen finben verben, bte an feinem
gläubigen ^rof^ut nnb an ben alten oie neuen (tebem, tMUdft er fhtgenb nnb
bi^ftenb vemelimen Id§t, onfcic^tige ^leube ^abm." O^^^NÜR«)
Über bie äußere ^^usftattuug biejer ^lusgabe fagt Prof. Dr. ^ans
W. Singer in bcr Kunftc^ronif : . . Stbcr auc^ fonft n>ar £^ein unter nnferen
tieuttgen ^Uufhratoccn ber bemfenfle, menn ni<^ gor ber einzige, biefe 2(nfgabe
gnt )n ISfen. iDft genug l(at er benmnbemngsivfirbige proben abgegeben, mie
feine Vunfl ben 46eift ber Itomantif wirfli«^ atmet nnb nic^ bIo§ allerlei Sufcr*
liefen Scbnicf Si^narf nnb fenttmcntal rerbr5mte Heminissensen auftift^t. Die
pr&(^igen ^eid^nungen fommen ben fc^önflen 3Uufirationen, bie er gef(^ffen ^
gleic^. Sie allein macben aus bem i>a^^ fdjon einen roertroKen ^eftt^.
ZTeben bicfcr iUnftricrten ^lusgabc gibt es ancb no<b citic cinfadpc Slnsgabc,
ini^altlid; ber obigen ooUftänbig glcid), jum preife von nur Xüt. in fc^mucfem
(Einbanbe.
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Cavl Wlntet's UnivetSitätsbndflfanblung in ^tibtlhetg.
U>ant>erungen unb Stimmungen
wn
(Scncrallcutnant 3. D. von iboffmeifter.
229 @eiUn mit 62 ^bbilbungen. din ftattli(^ci S^onb f#n gfbunbcn 3 SKt.
t*— 3. (Coufenö.
S)er Untertitel yVDanbetunQni imb €ttmmungen* bcsH^net oottrclfli^ bte Vrt
bc8 »orltegenben Sudie«, beffen JSerfüffer her nftotene f^eiiirietonifl ifl. ®ltii) fcffelnb
»eife er oon feinen UrieQSfaljrten in (£l)ina (19i)0) ju erjüljlen, wo er Äommanbeur
bti 4. Cftariatifd^en 3ntanterie»9leöimentö \mx. mit in feinen Steifejt^ilberunaen auft
Egypten, bem Itautafu«, Armenien, ^^erfien, ^aläftina, Sentralafien, qu8 bem €uban,
au« Xripoli«, Sunefien nnb Sizilien Sanb unb XJeiite, Ü^aubtnfmöler unb ßanbfc^Qften
plalttfd) Dox baS ftuge bed £e|ei8 }u }aubeni. Unb tau alled ofine literarifc^e Aunft>
fHltfe, in einfo^er, cbfet 6<^iMDeife. 6eine gefeOfc^aftlt^e 6tcttunQ ^at i^m gc«
ftattet, manchen ju fprec^en unb moit^eci ^ii fetien, toai geioö^nli^cn «Sterblidden nic^t
»eigönnt ift. ÜJlilitär tur^ unb bitic^, beHtjt ber SBerfoffer outö ein offene« ^luge
fÜT polittfc^e, fo^iale unb wirtfc^aftlic^e ä}ert)dttniffe anberec 2&nber, unb loai er aWi
jeinen S9eoba(!^tungen mitteilt, ift böddft intcrtffant. Ge^r juftatten fommt t^m in
biefer löeaieljung bie ouSgebefinle 93ef)errfc^ung frember 6prQ4en, bie i^n befätjigte,
mit aUen SBolIefreifen in pexfönlicben S^erfe^r treten. Sber nid^t nur buxä) bie
)>Ia^if(^e @(^ilberung Don Sanb unb Stuten ifl baf Dorliegenbe Sßer{ auSgejeid^net,
ionbem auäf burib eine (^üUe tiefer, ernfter (Bebonfen, bie ibten Ie|ten ©rinib baben
in ber gfraqe: ,2öa8 ift SBatjrfteit ?* .Stu« Oft unb ©üb' ifl rine ber bcftctt
6al>en, bie in bie|m Ja^vr auf bem ]Oei|^nä(bt0bü(bermarrte erfi^tenen ßnb.
»dHn mäi 3n^att nnb Vntllattiing rec^t empfeblennDtvtct 9ht4* ^ttl f^at
gro§e Seite ber 6rbe bur^ßreift unb gibt biet bie empfangenen (Sinbrütf e in fnappfter,
qerabe beS()Qlb fef)r anfpre^fnber t^orm »ieber . . . überatt t)eQen Stugefi um fid^
fd^auenb, tn feinem ®eifte pocfieooU längft iBergangened mit ber oft retbt nücbtemen
Oegentoart Dertnitpfenb, Sanb nnb Scute mit f^asfem SBIiif bcuxtcilenb. 62 febv
isot)! gelungene ^tiotoc^rn^Iiien fcfimücfen hot fMti boi lilb fUltn 0u4 nnfectm
fieferlietfe oteU t]fceunbe exmerbm luirb."
(Cttcratur-3eituns brs jHlilitärvodjcnMctti.)
,S)aS ^efte, tuaä überhaupt auf biejem @ebiete erfcbienen ifl.*
(Hos iK ftincr «<i|pi<i|tmiinKcr 1907«)
»aSNtt ftbet bieten Areift Üinan« merben bie 6dbilbcrungcn gern gcicfcn »erben.
S5ic Stugen unferer fiö^eren ÜJlilitärö fmb fd&arf, if)r Süd ift umfaffenb unb bringt
in bie 2iefe; ein Äommanbeur im Jjrelbe bat alle Umftänbc — aud^ fold^e, bie oft
teeit ab com ^ilitärifc^en ju liegen f(^einen — ju beachten unb baä SOit^tigftc bo«
pon bexauSpfc^aUn. ^aS gibt bann biefe energifc^en 3ufammenfaffungen unb in
ber f(^iriftli(ben Sijierung biefe fnappen, beutlid^en, ba« 23efentli(öe in Wenig Söorten
exft^öpfenben ^ax^eUungen. ilommt baju nod) eine tüdbtige literaxifcbe unb geft^ü^t-
lid^c ShirUbBilbung be< ^Oexfaffexe, mie ti ^ter ber Qfoll ift, fo mirb ber Sefer an«
genebm überrafddt burc^ bie t^Mt ber Slnregungen, bie er auf etnex 9Banbexung bux(^
eine pexbältniSmÖBig Heine 3abl öon Seiten erhalt . . . bcfonberä baburt!^ intereffant,
baä ber SSerfaffer burd) bie @egenmart biefer Pon xtiva. bereiften i^änber binburd() bii
in ibre toeit aurüdliegenbe 9ef#i^tt hineinfielt. tCut^ bie prächtigen 9latnrfd|ilbt*
rangen unb Tanbfcf)aftliri^en i^timmungöbilbcr fmb Don grof?em 9ieij. 3^ie ja^Iret(|en
glüdlic^ getoätjiten unb ted^nifc^ treffUc^ auägefübrten i^Uuftrationen fteUen fic^ aU
eine ttextPoUe ^xgän^ung bed gefc^xtebenen äBoxted bax. (^eibtib. 3<ttunB*)
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3nt @ttom unfecec Seit*
2(u6 23riefen eines Ingenieure.
•tieftet je 5 gtf . da SeintDanb flf (uitben }e 6 9X1.
1^ bvci 0ftnbe in |>albfuui) fiebunbcn in Station sttfttmmen 20 SRI.
. 4 . flrtr tShmeR «av ttl<^t bmSbm genug fein ffif einen ISUam »ie €9!^.
(Ifaft romanhaft mutet uns hai Sc^idfol @i)tt)8 an, ber, fleHungSloS unt^et-
irrenb, auä) flerabc 3[nf(^Iu6 an bic tnglifd^e (Srofefirma äfotolet finbet, mit ber et
aufzeigen, für bie er al8 JtuUurt)ionier lieber unb loteber ben Srbball umlieujen
fnnn, bis jc^liegli^ it)m. bei in nüchtern lealpoltttfc^em ®etf)e nur immer nadb
ben näd^PIiegenben Slufgoben greifen »ifl, im Hilter bie erfüttung feines tbealen
;9[ugenbtraumed loinlt, er olä Ingenieur |um £)iQanijatoi bet beutfdden Ißanbtoirt'
fd^aftsgefettfii^aft unb fo, noc^bem er fftilben unb Reiben bat Soangelium be#
2)ianU)fe8get)Tebigtbat, )um2Bo^ItäteT feines ftd^ folange fträubenben^aterlanbeStoirb.
3für bie ^erannjadjfcnbe ©eneration aber »eiben biefe Sc^icffole beä h3anber»
luftigen 8(^n>abcn ein neuec Slnfpocn tuerben: ,2Qir aüt foEten einen tjolpeitgen
Sebeniweg fn^en, bcr mü CrbcU ntrfprii^t, obnc aOaufe^r an bie eigene toflboxc
^aut au benfen . . . 8Bcv ni^t man^mar ba§ UnmögU^e toogt, »ifb bol SVlbgli^
nie eiTcid^en." l^ermann iffiffef iBeriin.
(3n .Äritifd^e ffllätter für bie gcfamten ©oaiatoiffenft^Qften'.)
Engelbert *pernerftorf er fc^rieb im Dftober 1907 im Citerarifd^en €djo:
a)fla£ S^t^ ift einer bei |)xä(^ttgften beutfc^en ^enfc^en beS 19. ^a^t^unbeitd. (&t
\ft im Sugufl bc< toortgen 3a$re8 gerabe fiebaigfä^rig geftotBen . . . ttber boBti
voax er ein gonaer S^onmenfc^, ein SRonn tion beftem i^opfe unb öon toarmflem
Iperaen, ein ^ann oon fprütienber SebenSIuft, nie ermottenber SlrbeitSfroft unb
immer toü fprubelnben ^umotS. S)aau ein toitflid^er S)id()ter! 80 gibt er baS
S3ilb einer i^armonifij^en $erfönli$teit, bie um fo ^ö^er au fd^ä^en ift, je feltcnci
fie in fold^er SBoüfommcnfjeit in unferer I)Qftcnbtn, ben üJienfd)en cinfeitig üer*
braudjenben S^it gefunben toirb. ^ill man ben SJlann in feiner liJiebendmürbig«
feit unb !PTft(btigfeit fennen lernen, fo lefe man bie brct SBftnbe feiner Gelbfibio«
grap{)ie. €ie beftef)t au8f^Iic|It(b QU8 S3riefen, bie er meift an feine Slngej^örigcn
nefc^riebrn {)at. Sie finb eine unerfcl)5))fli(^e Cuette cbrlfter Crgb^ung. 3n i^nen
offenbart fic^ ber ^Dlcnfc^ in ber tjrüUe femeS auSgealidtiencn SSiefenS. S)ie{e 93rief«
fammlung gebövt 3tt bm beflen Cr.^engnif|fen nnfevef 3eitgen9fflf(^en ntefotnf. ^
ibnen leni^tct bie (wctif 4e Ataft ber l^r^ellung» bie fftnfilertf <6c Set bei S^ibcrt . . .
5)et Äampf um bk C^>eopöpycami&e*
iSlne (Befc^ic^ce un^ dkf^k^ttn an« Um Jlihtn thm ^tisenicim.
2 8Snbe, geb« 6 in Seinttanb mit farbiger ^edCenaei^nnng geb. 8 911.
. . . £9tb9 Vornan iß ber ftiiclnbftc ticfgrün5igßc unb babei Ii(ben«i9üvbtg0e^
ben bat Jabv bervorgebrac^t \fat 2)ic n)eid)e, loarme Suft beS ^^ataonenlonbeS,
bie fromme unb boc?^ fo lunte *Poefie beS ?iilfluffe8, ber frobe ^)umor beS beutfdden
9}orbenS bereinigm fid^ anmutig in i^m unb burcbtoetien i^n; fie geben einen lieb«
Iid)£ii ^intergrunb ob ffir bie «ntbftSnng bei granbiofen ^Qtamibenrftifel«. 9ai
Sncb toivbf tt>enn nt^t aSei tftnfd^t, einen eiegeisug bnrdb l^utfcblanb antreten.
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Carl lOinter'g Univtvjitätsfmäfkemlbinn^ Im t^dbObttg.
Vot fur5em erft^ien:
5)a6 geltende babifä)c Uec^t
I^eransgcgeben von
Vnit^liebtvn 6er Heidelberger Jmiftifchm ^ahiltär.
Bat>tf(^ 3(u0fä|>run99' unt> @pe$talgefeQe über
bürgerK4)ed Ke4)t unb l)erfal>rcn
pon Dr. itnbemann unb Dr. ^. ^tiMfytinw^,
eib. PrefrfrotCR ^ 1U4»tt.
Der nmfatiöreid^e fiber 800 Seiten fiatfe Saiib cntt^ait:
I. HU5fft^ntitdS0efe^e. betr. ^ Sürgerli(^es (ScU^bndj. 2. Überleitung
bcr cbelid^en (giiterftänöc. 3. Sed^t5poli3ei0efeö. -t. öepormunbnng bnrd? Beamte
Ut lIrmcnoeniKiItiing. 5. 2fff^e{ite ^fusfü^rnngsDerorbnung bes Bärgerlid^en
<Sefe^t»ud?es. 6. 2^cd?tspoIt3eiorbnung. 7. (Srunbbuc^ansfflliniiigsdtfe^. 8. <5ranb-
bnt^ausfül^rnngspcrorbnimg. 9. ßrunbbnd^ooUjngsoerorbnung. ^o. ^roangsüeto
fteigening unb 5ie §a)ang5t)enpaltung unb bte §iDilpro3egorbnung. u* Swanas«
oerj^efgeniiisfoem^iimig. ^ivangsoottfirechtng vc^cn 8f entlic^-red^tltd^er <0&
forbcriingen. t?5. Btnterlegnngsorbnnng. \ %. (^infitfirung ber Heidjsjuflisgef«^
\5. Äticinfdjiffalictsgcrid^te. \6, €ntfd?cibung ron Kompctcn^fonflftftcn. I7. Dor-
entft^eibnng fiber Seamtenbelifte. ^8. Dorbereitung Ijöljeren öffentlid^cn Dienft
in ber ^njiis unb ber inneren rertDüItung. (9- Sefd;ftfH9nit9 bcr Hct^tsiNNifHfoittfn
fomie bcr (Sexid^iS' unb Hegierungsaffcfforcn.
II. dpeaialpefe^e, betr. 20. (Srogtierjoglic^es Btaus. 2[. (Ei^emals reid^S"
itnmtHtlboK ^mtltcn. 22. ^mUtendfifcr. 2S. <ßeff^Ioffene f^ofgiiter. 2^. IDaffer-
gefc^. 25. ^erggcfc^. 26. 3agb. 27. »fifcfeerei. 28. Dcrficf?erungsred(ft. 29. Körper*
fd^aften bes öffentlidjcn Kcd?ts. 3o. Stiftungen. 3^. Pfanbictber. 32. Dienftbotcn.
33. Sparfaffen. 3^. ^"fantmenrottungen. 35. (Enteignungsgefeö. 36. Sdjafn>eibe.
37. ^elMereintgnng. 38. (Dttsflragengefe^. 39. ^orflgefet|. ^0. BeHgion ber Ktnbcr.
. ^1» §n>angscr3iet(ung. -^2. §roangscr3ic^ungsoerorbnung.
III. Tinifang, 43.Hed{tspoIi3etfofl€ngefc^. Ko^nucrorbnnng. ^3.inn{ier
3iir (Smiä^bud^füt^rung.
SÜOftxägti ZHen^anoctftiiig für bie Stditbcsbeamteii u. a.
al0 ilandedl^err und deutfc^er ^ür(i
von
ProfefTor ^or neueren (Hcfcfeicbte an l>er Unirerfität in 5r<iburg i. 23.
196 Seiten Ce^t, mit einem ^ilbnis bes <5ro§t}er3ogs in £t(^tbrtt(f. gc. s«,
Sc^ön gebnnbcn {.20 Ulf.
Unter ben oiefen Schriften »Itb oline giueifel bie erfte SteHe Jllfreb Sooes „(Bro^tjerjog ^rfebcl^'
einnehmen. Die mitte ^aItrl1^ jtrifciirn Öiogmpliif un^ f anbes^cfif'id'te, bfruiit bia chrnfo flcifti^e unb
forgfame als mich forninollcnbrte unb qpiilpollc ITcrf bes ,f retburünT ptofcljots ber neueren tScidiidjIe,
neben bei tn-crtcinbigcn unb objefiiin-ii yeiiLit^un^; bcr einfd^Iägitjen Citerafur, auf bet bcni Pcrfafycr von
bcm S'Linbps'. k ri ri iinnbij,*! ivr''ta:trtL-it ir-.fid^n.-'.hnic bcr Elften unb brr Korrefponbcnjen bei ^tojbtt'
«rmdd^tigunq war es t>em Oerfatfer mdalid), in einet Seil]« »id^tiaer, bie ConbtS* iDle We Beid^sge*
f(f?{cf?(e behreffenber fragen neues mitjutrueii, joa^Hlen beflehenbe IhiffafTungen anb ZHefnungen riditig
3u prllcn, in mandjen fällen ulu-r bic ptTfönltd^e Stcniiiiüi brincr Königlichen ^obcit bes <5ro§^j00t
in fold}en ^agen oufjMfmrcn, teitroqfe jare etft enmat autbenti|d?e mittcilnngen 3U matten, . . ,
(3Car(srui)eT $eitvmt.)
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Carl W hiter'« Unlvrrtti tobilclilMUHlliiBt ü i HeMelbwg.
Konstanzer Häuserbuch.
Festschrift zur Jahrhundertfeier
der Vereinigung der Stadt Konstanz mit dem Hause Baden.
Herausgegeben von der Stadtgemeinde.
Erster Band.
Bauwesen und Häuserbau
mit i8a AMlldnngen und dnem Kupfendcfa
bearbeitet nm
Dr. phiL Fritz HirMh,
GroSb. BeslrkstMUiliupelctor In BraohML
Kartoniert mit Deckengeichnqng von J. Sattler 20 Mk.
In LeiDwand gebonden 22 Mk.
. . . Die Daratelluag wird fortlaufend durch beifccfilKte, mit feinem Geschmack aajtgtt-
wShlt« und aiiHKotilhrte photofcraphiscbe Wiedergaben belebt, die das Malerische der alteo
Htadt aafti ir< rlmdste zur (leltang bringen. Die Durchführung der Arbeit kann in Jeder
Hinsieht als mustergülug bezeichoet werden. Das Uncü wird nicht nur jedem Konstauser
Freude fitMiwe, WMidMm aveh in der beugMCbichtlichen deutschen I^iteratur Ueachtuag
tinden. (Dr. W. M. in der „Franitfiurter Zeitung",)
. . . Ich wiederhole : ein vorbildliches, nacbahmonswertes Werk.
(W. 9. Sckab Im »,Tla^.t
Schloß und Garten in Schwetzingen.
Von
Rudolf SiUib.
4*. 86 Seiten mit zahlreichen Abbildangen. Kartoniert 2 Mk.
Zum entanmal wird liier eine grflndliehe wlssensobaftliche Monographie Ober das
kurpnUzisctae VenalUe« geboten. Die bisher vorhandene Literatur, die sieh malst nor lo
BeMbnilMiiifia ud UliutrattoiMa bewagtt, ist mit Sorirlialt berOekrtohtlgti aas dso
ArebiTeo Karlsrabss «nd Mflnehans ist asess Material gewonnsn, das ans auMatUeh
fiber dl« BntatehniKmeseblehte des Seblosse« und Gartens, sowis flbsr dis gkonsmlwJiai
VerbUtntese der Bauherren wichtige AufseblOsse gibt. Sehr ansehanlleh tritt vna imt-
«Ken, wie «ich die ehemallK«) VVasserburg und Feste der Erllphoimer zum pfalzg-ät-
Tlehen Jagdschlol^ und BchlieClich zur karfürstlichen Summerresidenz entwickelte.
Kamentlich die Projekte Karl Theodors, der hier von Plgage einen im Stil Louis '.Vf.
gedachten pompüseu Neubau errichten wollte, erwecken grelles Interesse. Die Pline sind
im Anhang nach den in Heidelberg und Mannheim aufbewahrten Entwürfen wleder-
Segeben. Vortrefflich ist die Genesis de« Oartens behandelt. Die detaillierte Srörtening
er einzelnen Phasen eriiiilt dadurch einen großen Zug, daß der Verfasser die Ideen
der Schöpfer dieser Anlagen Jeweils mit dem Charakter und dem künstlerischen Zag llmr
Zeit in Zusammenhang bringt, und, ohne doktrinär zu werden, in wenigen klareu IdlllB
dis OsdanksB und. Aosdroeksmlitsl das Barock nad Aokako wisdsrgibt. Mit Erstaa isa
seihen wir aaeh hier, wsiehs Ffllls tob Oslst und Orasfa diessn so laaga vsrkanrtea
StUarten Innewohnt. In den ^kulturgeschichtlichen Bildern* dein dritten TsO des Buc! les,
Ist es Sllllb in ausgezeichneter Weise gelungen, die Vergangenheit sur Gegenwart su macl en,
indem er uns dli^ «hemallgon Bewohner des Schlossea von der Mitte des vierxehr ten
Jahrhnnderta ab bis anf die Tage Max Josephs von Bayern in ihrem Tan and Trel >en
in leben-ivoller Anschaulichkeit vorführt. Auch hier erhebt er das einzelne dadurch zu
allgemeiner Bedeutung, daß er ilim » inen typischen Zeltcharakter zu verleihen weiß, lie-
«onderefl l>^)b verdient die Au?«.itattunj5 de» Werkes, das der Verfasser seinyr Vaterstadt
Mannhelm zu ihrem dreihundertjährigen Jubiläum widmet. In den alten Hreitkopfsc leu
Typen gedruckt, mit seinem illustrativen ächmuek der Schloß- und Gartenansichten ind
der als Kopf* und Sehlußvignettcn verwerteten 8cti.wetslnger Motive, trägt es etn SO
atUeehtes Oeprlge, daß aneh schon das aloncnfälUge Außere cum geistigen Genoß einli^it.
Der Inhalt aber wird selbst dsn rsleblich balHedigen, dar, wla dsr Vsifassar diassr Mi*
9selge, dem Oegsnstand mit hsimattidistt OsfUhten gegentbsmsht und der PnbKkatlott nlt
hochgespannten Er w a r ta ngsn satsegensah.
(Dr. J£m$t Trautnann in dtr „Frankfurier Ztitung' .)
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Carl Winter'« Unlvewitattbac hhandlttng In Heidelberg,
M kr kMiiM^issMIiif ii MuMkiii wH sfllimr Miilli imniiekiiL
Sammlung naturwissenschaftlicher Taschenbücher.
I, Taschenbuch der wichtigeren eßbaren und giftigen Pilze
Deutschlands, Österreichs und der Schweiz nebst allgemeineil
für den Pilzfreund nützlichen Bemerkungen
von P. Sydow.
Mit 64 farbigen Tafeln. Preis in Leinwand gebunden 4.50 Mk.
Dieses Bändchen bildet das erste Probestück einer Sammlung natur-
wissenschaftlicher Taschenbücher, welche im Winter'schen Verlag erscheinen
soll. Bücher fiber unsere e6baren und giftigen Pilze ^bt es fa meht wenige,
ausführliche und kürzer gehaltene. Allein soweit meine Kenntnis reicht, ist
noch keines erschienen, das wie das vorliccrcnde der bildlichen Darstellung
der beschriebenen Pilze eine solche Sorgfalt gewidmet hat. Die 64 Tafeln,
' welche je eine Art in ihrer natürlichen Umgebung und in den verschie-
denen Entwicklungsstadien darstellen, sind meisterhaft, die Formen und
Farben von einer Naturtreue und Zartheit, die unübertroffen dasteht Man
sehe sich nur einmal die Abbildungen vom Schwefelpilz oder Champignon,
von Tintenpilz oder Totentrompete, von Kaiserling oder Schirmpilz darauf-
hin an. Ein weiterer Vorzug dieses Pilzbuches ist, daß sich die Tafeln
und Beschreibungen jeweils gegenüberstehen, so daß der Sammler in der
allerbequemsten Weise in der Lage ist, die selbst gefundenen Pilze mit
Bild und Wort zu vergleichen. Dem beschreibenden Teil geht ein 53 Seiten
umfassender allgemeiner Teil voraus, der über die wichtigsten Tatsachen
aus der Entwicklungsgeschichte und Lebensweise der Pilze orientiert, die
Fachausdrücke erklart, fiber Aufsuchen und Sammeln Ratschläge gibt, end-
lich über die Verwertung der Pilze im Haushalt alles Wünschenswerte an
Rezepten und praktischen Winken enthält. Auch das Verhalten bei Ver-
giftungsfällen, die medizinische Anwendung von Pilzen und die Pilzkulturen
sind besprochen. Wir können dem trefflichen Büchlein nur die weiteste
Verbreitung wünschen und hoffen, daß ihm noch manch anderes nachfolgt,
das wie dieses die Freude an den wunderbaren Gebilden der Natur m
weitere Kreise trigt (proi Dr. y, RmOtm in «sadwestdeutsciie schuibiätt«**.)
IL Alpen-Flora
von G. Senn,
Privatdoient an der Unlversltlt Basel.
Westalpen.
Mit 44 farbigen Tafeln und 5 Textabbildungen. In Leinwand gebunden 5 Mk.
Diese Alpen-Flora will den zahlreichen Alpen-Wanderern und -Freunden
ein angenehmer und anregender Reisebegleiter sein. Frei von jeglicher Pedan-
terie und unter möglichster Vermeidung wissenschaftlicher Pachausdröcke ist
bei der Abfassung des Textes neben einer richtigen Beschreibung des Äußeren
der Pflanze auf die Berücksichtigung ihrer Lebensbedingungen, der Standorte
und der Verbreitungsgrenzen besonderes Gewicht gelegt worden. Die voraus-
geschickte Einleitung des Herrn Dr. Senn, die die neuesten Forschungen über
die Lebensbedingungen der Alpenpflanzen gemeinverständlich wiedergibt,
dürfte das Interesse an der Alpenvegetation, das durch Gestalt und Farben der
Pflanzen schon äußerlich geweckt wird, vertiefen. Die Vorlagen zu den Tafeln
sind unmittelbar nach der Natur und bis In die Einzelheiten der Natur ent-
sprechend richtig dargestellt
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Carl Winter ' s UniversitaUbuchhandlung in Hcidelbaty*
JSoebea erschien:
Bemerkenswerte Bäume
im Großherzogtum Baden
(Forstbotanisches Merkbuch)
von
Dr. Ludwig Klein,
OroOlx. bad. Oehelmer Uofrat, ord. Professor der BoUoik and Direktor des Botaniachen
iMtttot» und dw tataaambm Cfttw m dm T ttiimMhm Bothm^ttü» KMi—lw.
Mit 214 Abbildungen nach photographischen
Naturaufnahmen.
Herausgegeben mit Unterstützung des Großherzoglichen
MinisteriumB der Justiz, dee Kultus und Untenichts.
Gr. 8^ XXVIII, 372 Seiten. In Leinwand gebunden 4 Mk«
"Dag vorliegende Bach, die Frucht zwöIQähripfer Arbeit des Verfassers,
«childert, nach Holzarten geordnet, die durch Alter, Grölie und Schönheit
heg v o rrag en den Vertreter nneerer Waldbänme im Walde imd im FMataad.
femer alle anffallenden Spielarten und Wuchsformen, aowie die wesentlichen
Abnormitäten derselben, also in der Hauptsache das, was maii neuerdings
als botanische Natordenkmäler im weiteeten Sinne des Wortes zu bezeichnen
pflegt. Es wendet sich, als ein Teil der Heimatskunde, naturgemäß in erster
Linie an die Bewohner des schönen Badener Landes und will vor allem den Inter-
essen des Heimatsschatzes dienen. Erste Voraussetzung hierfür ist, dafi mau
die sa flehUtaenden Dinge ancb wirIcHcli kennl^ daß man genaa w^8, was bei
•WOB an bemerkens- und erbaltenswerten Bänmen vorkommt und daß man
femer weiß, was an solchen Bäumen bemerkenswert ist. Darum wird das
Buch in Umkehning des bekannten Satzes : «Er sieht vor lauter Bäumen den
Wald nidit» den Natnrfireond Idiren. wie man die Bäume überhaupt be-
trachten soll und was man alles an ihnen sehen kann. Die in dem Burhe
geschilderten Baumformen kommen auch im übrigen Deutschland vor und die
aus gans Dentsehlaad bekannten Spielarten nnd Wnchsformen
unserer Waldbänme lind zum weitaus grOßten Teile auch in Baden ge-
funden worden und hier zum ersten Male in einer Vollständigkeit und Rei(^-
baltigkeit (alles Wichtigere nnd mehrere Vertreter charakterisiert) abgebildet,
wie das bislang nirgends versneht worden iat. In dieser Hinsieht
stellt das Buch ein Unikum in seiner Art dar, das nicht bloß für
Badener wichtig ist, nicht nur für Forstleute und Botaniker im weitesten
■Sinne des Wortes, nicht nur för jeden Lehrer der Pflanzenkunde und für wiß-
begierige Schüler etc., sondern fttr j<Nlen gebildeten Naturfreund überfaaapt.
Das Kleinsche Buch will zeigen, welche Wunder und Schätze unsere
Wälder bergen, die der Mehrzahl der Menschen unbekannt sind und die doch
MO leicht m finden nnd so heben sind, Sehfttse, die bei jedem Spaziergange
ira Walde neuen und uneealinten Naturijenuß bieten, wsnn das Auge erat
einmal geötfnet, der Blick erst einmal geschärft ist. Ausstattung und Preis des
Buches sind geeignet, ihm den Weg zu bahnen zum Ziel, das der Verfasser
j;esteckt hat, — neben den wissenschaftlichen Kreisen aneh <üe große Schar
der Naturfreunde zu oneichen.
'c. r. Winter«^ Bnclidniekeiei.
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DATE DUE
STANFORD UNIVERSITY LIBRARIES
STANFORD, CALIFORNIA 94305
1
DATE DUE
STANFORD UNIVERSITY LIBRARIES
STANFORD. CAUFORNIA 94105
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