Die Verba des
befehlens in
den
indogermani..
Sprachen
Valentin Hintner
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JAHRES-BERICHT
ÜBER DAS
K. K. AKADEMISCHE GYMNASIUM
IN WIEN
Ftl DAS
SCHULJAHR 1892/93.
In-halt:
1. Die Verba des Hefehlens in den indogermanischen Sprachen.
Eine analojrisch-etvmologische Untersuchung von Prof. Dr. Val.
Hintner I. 1 heil
2. 8chulnachrichten vom Director.
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WIEN 1893.
VERLAG DES K. K. AKADEMISCHEN GYMNAMÜMH
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Die Verba des Befehlens
in den
indogermanischen Sprachen.
I. Theil.
Einleitung. 1 )
M i kann nicht leugnen, und es ist dies auch schon von
manchen Gelehrten betont worden, dass die Sprachforschung
in der neueren Zeit in eine gewisse Einseitigkeit verfallen ist,
insoferne sich die meisten Kräfte fast nur mit der Laut- und
Formenlehre beschäftigen, während die gewiss ebenso wichtigen
Fragen in Betreff der Bedeutungsentwicklung kaum hier und
da einmal gestreift werden. Und wenn dies auch zuweilen ge-
schieht, so sieht man bald, dass in diesem Zweige der Wissen-
schaft noch keine feste Methode herrscht; es ist mehr ein blindes
Herumtappen, eine subjective Willkür, die alles glaublich findet
und alles glaubhaft machen will, wenn nur die Lautgesetze in
Anwendung gebracht werden können. Das kann aber der Wissen-
schaft unmöglich zum Vortheil gereichen. Die Lautgesetze sind
gewiss ein recht hübsches und nothwendiges Ding. Allein fürs
erste kennen wir nicht alle Lautgesetze, fürs zweite dürfen
nicht augenfällige Thatsachen deswegen geleugnet werden, weil
die Lautgesetze, die wir bis jetzt kennen, nicht stimmen, sondern
man muss den Gründen nachgehen, warum die Lautgesetze,
wenn sie überhaupt für den gegebenen Fall feststehen , hier
durchbrochen sind, oder die Thatsache als solche vorläufig hin-
nehmen und warten, bis die Lösung gefunden wird. 5 )
') Die vorliegende Abhandlung bildet gleichsam die Einleitung zur
ganzen Arbeit, die wegen des Umfange« in dienern Kähmen nicht Platz finden
konnte. Die Fortsetzung wird folgen, sobald es Zeit, Umstände und Arbeits-
lust gestatten. Das Material habe ich übrigens schon seit längerer Zeit voll-
ständig beisammen.
-) Ich darf hiefür wohl nur ein Beispiel anfuhren, nämlich das in den
letzten Jahren viel umstrittene Wort meridies. Doch verdient dabei bemerkt
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- 2 -
Wie man nun für die Lautlehre festere Principien aufge-
stellt hat, die wir deswegen nicht verwerfen werden, weil ein-
zelne Forscher manchmal zu sehr ins Extreme gerathen sind,
so ist es unbedingt nothwendig, dass man sich auch für die
Begriffslehre über gewisse allgemeine Principien einige. Diese
Forderung ist in älterer und neuerer Zeit oft erhoben worden. 1 )
Dies setzt freilich voraus, dass sich vorerst eine größere An-
zahl von Forschern mit diesen Fragen eingehend, nicht bloß
vorübergehend, beschäftige und in Einzeluntersuchungen die Er-
gebnisse ihrer Forschungen niederlege. Anfänge sind allerdings
bereits vorhanden. Ich nenne bloß die weniger oder mehr be-
kannten Arbeiten von Zehetmayr, 2 ) Bechtel, 8 ) Strodt-
zu werden, dass eiuem Philologen xax* ijozqy der philologische Schnitzer mit
merus dies begegnet ist. Hoffentlich ist der Rummel jetzt vorüber.
J ) Ich verweise nur auf Reisig Vorlesungen, neu bearb. von Haase-
Heerdegen, Herl. II (1890), § 171 ff., besond. S. 39 ff. — Pott Et. Forsch.
II 1 (1836), S. 370 f.; derselbe in KZ. II (1853 , 6. 101; ders. Wurzelwb. V.
(1873), S. XXII ff. — Benary Röm. Lautl. (Ih37), S. XXII. — Bergk Kl.
phil. Sehr. II, 344 f — Schleicher Die deutsche Spr. 3. Aufl. (1874), S. 66;
der», im Vorwort zu J. Schmidt Wz. ak-. — Curtius Grundz. 6. Aufl.
(1869), S. VIII; 94 ff.; 736. — Heyse System der Sprachw. S. 389. —
L. Geiger Urspr. d. Sprache (1869), Vorw. 9. — Steinthal Urspr. d. Sprache,
3. Aufl. (1877), S. 232 ff. — Lazarus Leben der Seele, 2. Aufl. II (1x78),
S. 12 f. — Tobler Zeitsch. f. Völkerpsych. I (1860), S. 349 ff - Gerber
Sprache als Kunst, 2. Aufl. II (1885), 8. 311 f. — WMfflin Uber Bedeutungs-
wandel, Züricher Philologenvers. 1887. — Paul Principien, 2. Aufl. (1886),
S. 66 ff. ' — Hecht Die griech. Bedeutungslehre, Leipz. (1x88), S. 3 ff. —
Hey Semasiologische Studien, Leipz. 1x91. — Gabelenz Die Sprach-
wissenschaft, Leipz. 1891, S. 225 ff. — Heerdegen Untersuchungen zur lat.
Semasiologie, Erl. I, 1875; II, 1x78; III, 1881; der.«, Uber Analogie u. Ano-
malie in der Entwicklung lat. Wortbed. (Verh. der 41. Piniol. Vers iu München
1891, Leipz. 1x92, S. 2l>2 ff.); vgl. dazu Ziemer Wochensehr. f. dass. Philo-
logie 1X92, S. 821 ff. — Im allgemeinen Noire Logos, Leipz. lxxö, S. XII. —
M. Müller Das Denken im Lichte der Sprache. Deutsche Ausg. Leipz. Ixx8,
S. 238 ff. — Techmers Zeitschr. I, 46; II, 144.
2 ) Lex. etym. couipar. Vindob. 1873. AnaIogi>ch vergleichendes Wörterb.,
Leipz. 1879. Analogisch-vergl. Etymologien, Progr. von Freising 1884 u. iu
den Blattern f. d. bayer. Gymn. — Ich möchte wünschen, dass dieso Arbeiten
in Deutschland mehr beachtet würden als bis jetzt geschehen ist. Wenn sich
auch viel Uusicheies und Unhaltbare!* darin fändet, so ist docli das Priucip ein
durchaus gesundes.
- i ) Über die Bed. der sinnlichen Wahrnehmungen, Weimar 1879. Auch
diese ausgezeichnete Arbeit ist bis jetzt zu wenig ausgebeutet worden.
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mann, 1 ) Kosenstein, 2 ) H. D. Müller, 9 ) Heerdegen; 4 ) ftir
das Französische Lehmann, 6 ) Darmestetter, 6 ) ßreal. 7 ) —
Allein es sind doch eigentlich nur Anfange, das Meiste muss
erst geleistet werden. Es steht umsoeher zu erwarten, dass sich
in der Folge mehr Forscher mit dem Gegenstande beschäftigen
werden, als die Untersuchungen Uber Laut- und Formenlehre
durch das großartig angelegte Werk von Brugmann einen
vorläufigen Abschluss gefunden haben.
Die vorliegende Abhandlung soll auch einen kleinen Bei-
trag liefern, den ich in aller Bescheidenheit den Mitforschern
vorlegen möchte.
Ausgegangen bin ich von dem Principe der Analogie der
Bedeutungsentwicklung. Ich habe mich hierüber schon einmal
im Vorbeigehen ausgesprochen und ich hätte nicht gedacht, dass
ich hiebei auf Widerspruch stoßen würde. 8 ) Ich glaube, bei
einiger Überlegung wird man die Sache selbstverständlich finden.
Da wir in der Wissenschaft überhaupt, insbesondere aber in
der Etymologie, dogmatische Sicherheit nie erreichen werden,
so wird eine aufgestellte Etymologie und die damit verbundene
Begriffsentwicklung umsoeher Anspruch auf Anerkennung haben
dürfen, wenn sie sich stützen kann auf ähnliche Fälle, bei denen
derselbe Grundbegriff und derselbe Bedeutungswandel ersicht-
lich ist. Es ist dies zwar von verschiedenen Gelehrten wenigstens
stillschweigend anerkannt worden, aber so recht zum Durch-
brnch ist dieses Princip meines Wissens in der früheren Zeit
nicht gelangt.
') .Sprachvergleichende Begriffs-Etyracdogien. Hamburg 1883 (Tgl. Tech-
mers Zeitschr. I, 492).
-) Die psychol. Bedingungen des Bedeutungswechsels der Wörter,
Leipz 1K84.
3) Der indog. Sprachbau, I, Gött. 1X79. Sprachgescb. Studien, Gött.
1884. Leider sind die Ergebnisse, zu denen der Verf. gelangt ist, fast durch-
wegs unhaltbar. Allein os muss doch anerkennend hervorgehoben werden,
dass wenigstens ein bestimmtes Princip zur Anwendung gebracht wurde.
*) In den oben erwähnten Schriften.
& ) Der Bedeutungswandel im Französischen, Erl. 1884, wo auch die bis
1884 erschienene Literatur verzeichnet ist.
•) La vie des mots etudite dans leurs significations, Paris, 2. ed. 1887.
Vhistoire des ntots in der Berue des deux mondes T. 82, p. 187 ff.;
vgl. dazu G. Paris im Journal des sacants ls*7, p. «5 ff.
*■ Jahresbericht Uber die Erscheinungen anf d. Geb. <?er germanischen
Sprachen I. S. 17.
1*
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Wir wollen im Folgenden auf einem kleineren, feBt um-
grenzten Gebiete, nämlich bei den Verbis des Befehlens, den
Versuch machen, ob das soeben ausgesprochene Princip durchführ-
bar ist, und überhaupt, zu welchen Ergebnissen man hiebei kommt.
Wenn man die nicht geringe Zahl von lateinischen, griechi-
schen, deutschen und auch slavischen Wörtern, die befehlen , ge-
bieten, heißen, lassen, wollen bedeuten, durch mustert, so
fällt einem sofort auf, wie wenig durchsichtig in Bezug auf die
Etymologie fast alle diese Wörter sind oder, wo dies nicht der
Fall ist, wie weit sich die Bedeutungen von der ursprünglichen
entfernt haben. Diese merkwürdige Erscheinung erstreckt sich
sogar auf Composita. Was hat z. B. praecipere in der Bedeu-
tung befehlen mit cupere zu thun? Oder was hat imperare
mit parare gemein, itermittere mit mitter v.? be- fehlen mit goth.
ftlhau begraben? ge-bieten und ver-bieten mit bieten? u. s. w.
Es ist nun von vorneherein die Annahme nicht unwahr-
scheinlich, dass dieser große Bedeutungswandel bei allen den
Wörtern, welche ähnliche Begriffe bezeichnen, auch auf ähnliche
Weise und mit ähnlichen Zwischenstufen der Bedeutungen er-
folgt sei. Durch die vorliegende Untersuchung wird diese Ver-
muthung vollauf bestätigt. — Um das Resultat der ganzen Ab-
handlung gleich vorweg zu nehmen, fasse ich es kurz in folgen-
den Satz zusammen :
Die Verba des Befehlens in den indogermani-
schen Sprachen lassen sich alle auf Wurzeln zurück-
führen, die ursprünglich eine dynami sehe Bed eutung
gehabt haben.
Bei mehreren dieser Verba hat man dies ohnehin schon
längst angenommen, es gilt nun, den Nachweis zu liefern, dass
es auch bei den übrigen möglich ist. Ist dies aber möglich, so
werden die dabei gewonnenen Etymologien vor anderen die
größere Wahrscheinlichkeit für sich haben.
Ich muss mich für diesmal begnügen, zwei der schwierigsten
Wörter dieser Gattung, nämlich lat. ihbvo und griech. ida f einer
eingehenderen Untersuchung zu unterziehen. Da stellt sich mir
als Ergebnis folgende Gleichung heraus:
lat. iubeo — griech. ida.
Diese beiden Wörter sind schon oft und eingehend von
verschiedenen Sprachforsehern behandelt worden, ohne dass
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man sagen könnte, es sei dafür eine Etymologie gefunden
worden, die alle Schwierigkeiten beseitigt. Die Etymologie
beider Wörter ist eine durchaus offene Frage, wenn auch die
einen Forscher sich ftir diese, die anderen für eine andere ent-
schieden haben. Ich gebe mich zwar nicht der Hoffnung hin,
durch die folgende Untersuchung alle zu überzeugen, wenn mir
auch selbst die Richtigkeit der in der Überschrift aufgestellten
Gleichung durchaus nicht zweifelhaft scheint. Davon hoffe ich
jedoch alle zu überzeugen, das» meine im folgenden vorge-
tragene Erklärung der räthselhaften Wörter ebenso möglich
und wenigstens ebenso wahrscheinlich ist wie die übrigen bis
jetzt vorgebrachten Erklärungsversuche. Oder sollte ich selbst
nur das erreichen, dass die Aufmerksamkeit der Fachgenossen
von neuem auf diese beiden Wörter gelenkt wird, so bin ich
auch damit zufrieden.
i ü b e o.
Es dürfte im Bereiche des ganzen lateinischen Wort-
schatzes kaum eine Vocabei geben, an deren Erklärung sich
mehr Forscher betheiligt hätten als gerade an iÜbeo. Ich glaube
daher manchem einen Gefallen zu erweisen, wenn ich die
wichtigsten Erklärungsversuche nacheinander aufführe. Gibt
ja doch die Geschichte der etymologischen Behandlung gerade
dieses Wortes zugleich ein kleines Bild von der Entwicklung
der Sprachwissenschaft seit den letzten fünfzig Jahren. 1 )
Aus dem Alterthum ist mir ein Deutungsversuch nicht be-
kannt. Selbst bei dem vielcitierten Isidor habe ich einen
solchen nicht finden können. Dagegen mögen ein paar Vertreter
der alten Schule zuworte kommen. So sagt Vossius 3 ) : „jitbeo,
quasi jus habeo, ut censet Scaliger de canssis L. L. cap. XXXII.
Vd ab In ßta vi mitto. aut potiits ex /■/ ßtdrn voce urgeo
atque impello, yuae Martinii sententia est* Ähnlich wie
Scaliger auch Dentzler Clav. L. L. 1710. Auch Scheller
folgt Voss. — Döderlein'y dagegen sagt: „jubere Stamm
') Ich muss mich aber entschieden gegen den Vorwurf verwahren , dass
ich etwa mit Citaten prunken wolle. bequemer und auch hilliger ist es
freilich, sich um die Vorgänger nicht zu kümmern und Etymologien zu Dutzenden
aus den Hemdärmeln herauszuschütteln.
-) Etymologicou linguae Latinae, nova ed. Amstelod. 1090, p. 315".
ä ) Lat. Synonymen und Etymologien, VI, Leipz. 1838, S. 18*2 ; vgl. des-
selben: Lat Wortbildung, Leipz. 183'J, S. 17C, und: Handbuch der lat. Ety-
mologie, Leipz. 1841, », yj.
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von iörrjs der Wille; jussi und jussus ist entweder eine seltene
Assimilation statt jupsi, oder von dem Intensiv IOTSI gebildet,
vgl. jus." — An ms knüpfen auch Kärcher in seinen Wörter-
büchern und Schwende 1 ) unser Wort an, während Kork*)
seiner Methode gemäß das hebr. mtva befehlen als Etymon
von ittbeo betrachtet. — Dass iuhco mit iüS zusammenhänge, war
auch die Lehre der neueren Schule, nur in Bezug auf das
„wie?" gieng man auseinander. Die Länge von iü8 gegenüber
iubto machte bis in die neuesten Zeiten wenig Sorgen , ja es
taucht unbegreiflicherweise in der neuesten Auflage des vergl.
Wörterbuches von Fick 8 ) sogar ifibeo wieder auf. Eher machte
das Perf. iussi und das Sup. iussum Bedenken. So z. B. sagt
Benary 4 ): „In iubeo — iussi scheint entweder s sich das b
unorganisch zu aasimiliren, vgl. etwa Triaöa für nin <j<o. oder, was
wahrscheinlicher ist, es tritt die seltene Erscheinung ein, dass
die Bildungssilbe be (jubeo = jusbeo) nur den Haupttemporibus
blieb, in den Nebentemporibus verloren gieng, und so jussi
jus -f- 81 entstand."
Bemerkenswert ist die Äußerung Schweizers: 5 ) r Auch
die Form IOVBEO hat (wie POVPLICOM) bedeutende Schwie-
rigkeit. IOVBERE wird kaum ein Denominativum von 10 VS
sein, dass es für IOVS BEBE stände. Dieses würde ein IOVSBVS,
IOVBVS voraussetzen mit demselben Affix, welches in morbus,
in verbum u. s. f. sich findet, und welches von Aufrecht-
Kirchhoff trefflich aus Wz. bhü abgeleitet wird; aber -bus,
soviel uns jetzt vorschwebt, tritt nur an Wurzeln, nicht an
Nomina an, und überdies wtirde wohl aus IOVSBVS, I()VBO
eher ein IOVBARE zu bilden sein. Wir sind demnach zur
Deutung von I< >VBE11E an die Wurzel selbst gewiesen, und
da sind, soweit wir sehen, zweierlei Deutungen möglich. Ent-
weder es entfaltet sich aus dem einfachen yu ein erweitertes —
eigentlich ein zusammengesetztes — yubh, Jub, wie im Sanskrit
aus gvi, cu, eubh u. a. und IVB wurde durch Zulaut IOVB ;
oder aber Ii >V, die gunierte Form von jii wurde zu IOB, wie
') Etym Wörterbuch d. lat. «pr, 1827.
-) Etym. llandwörtorb. d. lat. Spr., 1837.
I, Gött. 1890, S. 112; 521.
*) Komische Lautlehre, Herl. 1837, S. 43.
& ) In der Anzeige von Kitsch I»: Ttlulus Mummianut (.abgedruckt im
IV. «and der opusc. Phil. p. 82—114) in KZ. II (1853), S. 368
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manuvine zu manubiae, ferveo zu ftrbco etc., es blieben aber der
erzeugende und der neu erzeugte Laut nebeneinander stehen,
wie im ahd. ouu, doch so, dass bald die Verkürzung eintrat."
Leo Meyer') hält iubcre (wie habere) für eine alte Causal-
bildung.
Inzwischen kam Corssens Hauptwerk heraus, in welchem
der Verfasser iubeo aus ious-hilteo „ich halte für Recht" er-
klärt. 2 ) Dazu bemerkt Schweizer-Si dl er: 8 ) „Diese Deutung
ist uns sehr zweifelhaft, lubeo scheint uns entschieden unmittel-
bar aus Wz. jh „binden" entsprossen. Benfey, Zeitschr. p. 6
[soll heißen KZ. VH, 60] sieht darin eine Causativforra, und es
fehlt allerdings nicht an Beispielen, dass ein ursprüngliches^
auch im Lat. zu b gesunken. Man dürfte aber auch an eine
Weiterbildung der Wz. mit b gleich altem bh denken, wie sie
im Sanskrit so häufig vorkommt. Eine so lose Zusammensetzung,
wie sie Corssen annimmt, wäre relativ jung, und wir würden,
hätte sie existiert, im perf. nur jubui, wie praebui erhalten."
Bald darauf sprach Grassmann eine die Erklärung
Corssens modificierende Ansicht aus. Er sagt: 4 ) „Die Formen
jussi, alt jousi und jusxus lassen sich auf jubeo = jous-hibeo
nicht zurückfuhren ; aus jubeo mussten jubui**, jubitus** hervor-
gehen, wie aus praelteo (= praehibco*) praebui und praebitus
entsprangen. Vielmehr ist für jene Formen ein Nebenthema an-
zunehmen, welches unmittelbar an jous den Charakter der
zweiten Conjugation anfügte, wie jour-are den der ersten. Aus
diesem Thema konnte dann jousi, jousum* oder jussi, jussum
auf gleiche Weise hervorgehen wie haesi, haesttm aus haereo,
wie uSSi aus uro. Statt dieses Themas trat dann im Präsens-
stamme, vielleicht wegen der Verwechslungen, welche Formen
wie joures, jouret mit den gleichlautenden von jourare veranlassen
konnten, das zusammengesetzte jous-hibeo hervor."
Fast gleichzeitig äußert sich der Etymologe xat i&xtv,
Pott, kurz folgendermaßen: 5 ) „Iussi (mit ss st. ps?) von dem
I) In KZ. VI (18«), S. 293: vgl. auch Benfey in KZ. VII (1866), S. 60.
a ) Uber Aussprache, Vocalismus u. Betonung der lat. Sprache, Leipz.
1858, 69, II, 8. 50.
3) In KZ. X (1880), 8. 144.
*) In KZ. XI (1862), S. 19.
») Etym. Forschungen, 2. Aufl. II (1861\ S. 960.
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schwachen jubeo ist ebenso befremdend, als dies selbst, wenn
aus jus und habeo componiert, seines kurzen u wegen."
Corssen kommt später 1 ) ausführlicher auf unser Wort
zu sprechen und schließt sich der Erklärung Grassmanns an
(ohne ihn zu nennen).
Ein paar Jahre nachher stellte Fröhde') eine neue Er-
klärung auf. Er knüpft iubeo an die skt. Wz. yudh- kämpfen,
an, die (nach Benfey Griech. Wzl. I, 680) eine Weiterbildung
von yu- binden, sei, die sich im Lat. nach einer anderen Rich-
tung hin entwickelt habe, als im Skt. (und im Griech. vgl.
vöfiivrj Kampf). Doch betont auch Früh de, dass das b von
iubeo, die Einheit von iubeo, iussi, iussuni vorausgesetzt, nicht
labialen Ursprunges sein könne.
Zu dieser Erklärung Fröhdes bemerkt Corssen: 3 ) „Da
mir aber nicht einleuchtet, wie aus der Bedeutung „kämpfen"
der Sinn „befehlen" erwachsen soll, was auch Fröhde Be-
denken erregt, so sehe ich keinen Grund, von meiner früheren
Erklärung abzugehen."
Pott kommt später 4 ) ausführlich auf unser Wort zurück. Da
das kostspielige Werk Potts in den Händen weniger sein dürfte, 5 )
die Worte des größten Etymologen 6 ) jedoch gewiss für jeden
von besonderem Interesse sind, möge die ganze Stelle hier Platz
finden. Er sagt: „Eine große Sonderbarkeit, welche vollständig
aufzuklären mir nicht hat gelingen wollen, bietet das Verbum
jubeo. Darf man den Befehl als Auferlegen einer Verbindlichkeit
nicht grundlos bezeichnen: dann dürften wir auch wohl bei
jubeo, unter Erinnerung an Lat. injuugo alirui, auf S. yu ver-
weisen, nur dass mich in nicht kleine Verlegenheit setzen
würde, wer von mir wissen wollte, ob die Verbindung eine
directe sei oder durch ein Nomen, wie jus, vermittelt. Das jussi
und jussum, vollends neben dem schwachformigen jubeo, sind Selt-
samkeiten ohne gleichen, welche kaum in pressi, pre$SU8 von
premo eine schwache Analogie fänden. Misslich wäre es doch
») Krit. Beiträge zur lat. Formenlehre, Leipz. 1«63, S. 420 ff.
2 ) In KZ. XIV (1865), S. 452 f.
3 ) Krit. Nachträge, Leipz. 1H66, S. 175 f.; Tgl. auch dessen Werk: Aus-
sprache cet. 2. Aufl. I, 366 ff.; II, 684.
•) Wurzelwörterbuch I, 2 (1867), S. 1231.
"') Bechtel Hauptprobl. X.
«) Vgl. die schonen Worte v. M. Müller Wiss. d. Spr. I (1892), S. 287 ff.
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gewiss, in dein ss von jussi u. 8. w. eine Assimilation annehmen
zu sollen aus ps (nach Weise des volksmäßigen issus st. ipse)
entgegen der Analogie z. B. von nubo, nupsi, nuptus. Räumt
man aber dem Seal ig er, Laus. L. L. cap. XXXII über Ver-
änderung der Vocale in Compp.: v, breve in brevc, Iubeo, Fide-
jubeo: neque fere cum alia v. compositum invenies: ä longa tarnen
fit, Ius habeo ein: warum wird dann nicht die Analogie von
inhibui, inhibitus u. s. w. eingehalten? In der That aber, im
Fall man jubeo (trotz der alten Schreibung mit Q«, welche auf
Länge rathen ließe: joubeatis, jousit, wie jous, joudex, jourarc
Corssen, Ausspr. I. 172) wenigstens dessen Präs., aus jus mit
habeo sich gefallen lässt, bliebe doch unerklärt, selbst abgesehen
von der zweimal, durch jus (vgl. jüdicure) und Uberdera durch
die Contr. mit dem Vocal des Verbums gebotenen Länge, das
Verhalten des S von jus in Abweichung von dem in jur-gium
(aus jus agere\ doch ju-stitium. gls. juris st atio; dis-jurgium daa
Zerwürfnis), welches dem gleichen in dis der damit compp.
dir-ibeo, dir-imo folgt. Oder will man ein kürzeres Nomen statt
jus ohne Zischlaut als erstes Glied von jubeo annehmen? Zuletzt,
um das Maß der vielerlei um den Ursprung unseres Verbums
sich lagernden Bedenklichkeiten voll zu machen, ist auch das
Ideenband nicht recht klar, was zwischen jubeo, und jussus
Befehl), ex jussu Dei Neigebauer Dacien S. 147, aber nach
II. jusso Dei posuit S. 145; injussu (ohne Befehl) u. s. w. mit
jus bestehen müsste. Möglich, dass in jubeo, woraus man früher
jus leiten wollte, obschon dies, vom Laute abgesehen, auch nicht
gerade durch das legem jubere Bestätigung erhielte; möglich dass
b in ihm sich ungewöhnlicherweise *) an Stelle eines aus u
entwickelten v (vgl. fluvius u. s. w.) gesetzt habe. Dann könnte
ja jus si, jus-sus u. s. w., unabhängig von jubeo und dessen b,
vielmehr für sich in eigener Bahn laufen als ausgehend von
einer verlängerten Wz., sei es nun z. B. mittels t (wie S. dyut-,
dyu, div), oder auch mittels Zischlautes (vgl. Sskr. yiyavishä
Wish to mix, blend etc.; samyuyüsha mfn. Wishiug to mix, join,
unite, to bring together in any uay, als Desiderativ formen) u. s. w. u
Im Jahre 18ti9 erschien in KZ. (XVIII, S. 10*5 ff.) ein
Aufsatz über iubere von Wil brandt, das beste, was bis dahin
*) Vgl. ferbui aus ferieo. Ferner dubius, sei es nun, wie bivius, tri VMM,
mit via comp., oder, wahrscheinlicher, was auch das alte dubat nebst seinem
Freq. dubitat glauben lässt, aus duo, wie dräfco, höväfr. , bloß abgeleitet.
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über unser Wort gesagt worden war. Wilbrandt kommt zu
dem Resultate, iubeo stehe für iuveo, und verhalte sich zu iuvare
wie placcre : pläcäre, sfdi're : sfddrc. iuvare bedeute „gut sein",
meiere „gut heißen, genehmigen, erlauben".
Doch unser iubeo ließ die Geister nicht ruhen.
Im selben Jahre 1H69 erschien von Benfey eine eigene,
45 Seiten starke, geistreiche Abhandlung. 1 ) Benfeys Erklärung
ist von ihm selbst in der Aufschrift zu dem genannten Aufsatze
in folgende Worte zusammengefasst : „Altbactrisch yaozhdn =
sanskritisch yuud oder yaut, beide beruhend auf einer Grund-
form * yavas-dha; altbactrisch yaothdaya — lat. * jous-bf- in
jouhirt, jübere. beruhend auf einer Grundform * yavas-dJiä mit
Affix aya. u
Der erste Bestandteil von iubeo enthielte nach der Er-
klärung Benfeys allerdings der zweite Bestandtheil wäre
die Wz. dha- = -&t}- in rldtj-pi = lat. -de- in cre-dere. Näher
kann die Abhandlung Benfeys, die, wie alle Schriften des-
selben Verfassers, höchst belehrend ist, leider nicht besprochen
werden; auf einzelnes werde ich noch zurückkommen.
Seit dieser ausführlichen Schrift ist keine neue, nennens-
werte Erklärung mehr aufgestellt worden. Die einen erklären
sich für die Etymologie Benfeys, die anderen für die von
Corssen, während in der neuesten Zeit die Deutung Fröhdes
am meisten Anhänger zu gewinnen scheint. So z. B. nennt
Bezzenberger, ein Schüler Benfeys, die Erklärung seines
Meisters eine definitive 2 ) und fügt sogar per multas ambages
gr. sv&vg dazu. Ebenso folgt Fick. gleichfalls Schüler Benfey s,
seinem Lehrer. 3 ) — Dagegen bekämpft Corssen nochmals die
Etymologie Benfeys, wenn auch mit nicht immerzutreffenden
Worten. 4 ) — Savelsberg 5 ) hält die Erklärung Corssens
„noch immer für die wahrscheinlichste von allen Erklärungen".
Dagegen verbleibt Benfey bei seiner Etymologie, 6 ) desgleichen
') Iubeo und seine Verwandten, vorgetiageu in der k. Gesellschaft d.
Wis*. zu Güttingen am 6. Nov. 1869 ss Abhandl. d. k. Ge». d. Witt., Bd. XVI.
2 ) In «einen Heiträgen zur Kunde «1. indog. Spr. IV (1X78), 8. 345.
») Wörtern. P, 733. I*, 112
*) Ausspr. II 2 , 1027.
••) In KZ. XXII ^1873), S. 171
,! ) Wie man au» »einer >chrift ersieht: „Einige Derivate des indog.
Verbums anhh = uabh. GWt 1 878 = Hand XXIII der Abli. d. k. Ge» d. Wiss.
st) Gnu -
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- 11 -
Fröhde bei der Beinigen. 1 ) Über die Erklärung Cors s en s sagt
er: 3 ) jU88l aus jus hapsi zu erklären ist schon deswegen unmöglich,
weil ein solches Perfectum von habeo nicht existiert; auch würde
jtis-habire schwerlich bedeuten können „für Recht halten".
Ich habe mich 3 ) Corssen angeschlossen, während Va-
niöek 4 ), wenn ich ihn recht verstehe, der letzten Erklärung
Benfeys folgt, im größeren Werke 5 ) dagegen und in der
2. Aufl. des lat Wb. e ) der von Fröhde. — Zehetmayr 7 )
schwankt zwischen der ersten Erklärung Benfeys 8 ) und der
Wilbrandts, in der neuen Bearbeitung, 9 ) folgt or zum Tbeil
Benfeys letzter Deutung, sagt aber: „perf. iussi aus iud-si (zu
yu-dh = yu-g') u . Also = Fröhde. — II. D. Müller 10 ) zieht
jubeo zur Wz. y«-, yu- gehen, mit der Grundbedeutung r an-
treiben", lässt übrigens ittbcv aus iuveo hervorgehen. — Na-
drowski 11 ) setzt iubco = aoßito mit einem sonst unerhörten
Lautwandel von 8 (eig. 6f) in j. — Leo Meyer 12 ) schwankt
zwischen yadh- und ious-bere. Halsey, 13 ) Brcal 14 ) und Marx 15 )
bleiben bei tous-habere.
Nichts wesentliches zur Förderung unserer Frage haben außer-
dem noch beigetragen Cocchia 16 ), Osthoff 17 ) und Keller 18 )»
gelegentlicher Bemerkungen anderer nicht zu gedenken. 19 )
») Vgl. KZ. XVIII (186«.»), S. 160. XXII (1874). 8. 258. BB. I (1877),
8. 206, besonders HB. XVI (18{M)), 8. 216 ff.
-) BB. I, 206.
3 ) Kleine« Wörtb. d. lat. Etym. 1873, 8. 105.
*) Etym. Wb. d. lat. Spr. 1874, S. 133.
■•) Gr.-Lat. Wb. 1877, S. 764 f.
«) 1881, S. 227.
7 ) Lex.-etym. 1873, p. 128
") KZ VII, 6o
n ) Analogisch-vergleichendes Wb. 1879, S. 229.
10 ) Spracfagesch. Stadion 1*S4, S. 152.
n ) Der Lautwandel besonder» im Griech. und Lat., Progr. d. Thorner
Gymn. 18h5, 8. 9 (dazu Ziemer in der Berl pblloL Wochenschrift 1885,
8. 1465 f.); ferner: Neue Schlaglichter, Berlin 1888, 8. 118.
,a ) Vergl. Gramm. I« (1884), S. 85. 159. 329. 1090.
,3 ) An etymology of Latin and Greek, Boston 1882, 8. 70.
u ) Dictionnaire etymol. Lat., Paris 1885, p. 141.
» s ) HiltVbUchlein f. d Ausspr. d. lat. Voc. in pos. 8ilb. 2. Aufl. 1889, S. 41.
i«) Uivista di fdol XI, 36.
i?) Zur Gesch. d. Perf., 8. 532 ff.
"■) Lat. Etymologien, Leipzig (1893), p. 64.
Einer einschlägigen, in :>einer Weise durchgeführten, Abhandlung von
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Ich hoffe, dass mir bei dieser Zusammenstellung nichts
Wichtiges entgangen ist, wenn ich auch nur auf meine Bibliothek
angewiesen war. Öffentliche Bibliotheken in Anspruch zu nehmen,
sind wir hier in Wien weniger in der Lage als von der Pro-
vinz aus.
Von den Etymologien, die Uberhaupt in Betracht kommen,
bleiben demnach drei übrig. Wir wollen die Anhänger derjenigen
Theorie, nach der in iübeo das Subst. tfts stecken soll , ein-
fach Juristen nennen, diejenigen, die das Etymon in yttdh-
sehen, Judhisten. Dazu kommt vielleicht ein oder der andere
Nihilist. 1 )
Was die Corssen'sche Etymologie (ius-hahre) betrifft
ist schon von anderer Seite gegen dieselbe soviel beigebracht
worden, dass ich sie als abgethan betrachten kann und mich
nicht weiter damit beschäftige. — Auch gegen die Benfe y'sche
hat bereits Pott 2 ) Zutreffendes gesagt. Ich will in Kürze an-
führen, was gegen die Etymologie von Benfey spricht. Es sind
* zunächst drei Punkte.
Fürs erste ist skt. yaud oder yaut nicht belegt (vgl. das
Petersburger Wb. VI, 202; kl. Ausg. V, 154), und was Benfey
in seiner Abhandlung (S. 23) gleichsam als Entschuldigung vor-
bringt, genügt nicht.
Zweitens nimmt Benfey, getäuscht durch die alte Schreib-
weise lOVBEO, 3 ) ursprüngliche Länge der Stammsilbe an,
oder genauer eine Durchgangsstufe jubeo. Freilich thut man
dies bis auf die neueste Zeit. 4 ) Dass aber aus der Schreibung
Culmann: „Etymologische Aufsätze und Grundsätze II, Umschau auf dem
Uebiete der Wzl. jn — ju , Leipz. ls"9 a glaube ich genug Ehre erwieseu zu
haben, wenn ich mein „vidi" dazu *etze.
>) Stolz Lat.-Gr. in Iw. Möllere Handb. II*, 8. 29« (Etymon unsicher).
») Wurzelwb. IV (1873), 8. 34 f. Vgl. auch BB. XII, 91.
? ) IovBKATIS C. I. L. Nr. 19«, 27. Iovsit I, 547a 110«. 1ov»krvnt I,
199, 4. lOTSKKlT I, 198, 12. Iovsiskt I, 19«, 9, 13; vgl. HUbuers Iudex
zum ersten Bande des C. I. L. u. Ritsehl Op. philol. IV, p. 11«; 157; 417;
490. Schneider Dial. ital. ex. sei. I, Lipz. IHK«.
4 ) Z. B. Bezzenberger in seinen lieitr IV., 347. Stolz Lat. Gr. 2
S. 279. Sc h weizer-Si dler Gramm, d. lat. Spr. I u , § 48, e u. a. in. Wenn
Birt in -»einem Aufsätze: Über die Vocalverbindung et* im Lat., Rhein. Mus.
N. F. XXXIV. S. 3 sagt: „utago wurde nicht zu nago, sondern zu neego wie
ne-hotno zu nehemo, dann unbedingt zunächst zu ni-go, wie vimens, nemo und
die ähnlichen Fälle lehren; und das nigo gibt sodann eine erwünschte Ana-
logie zu der Klirzung iübeo aus iubco,* so heißt dies denn doch den Teufel
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toubeo eine ursprüngliche Länge der Stammsilbe mit Not-
wendigkeit folge, oder mit anderen Worten, dass ou in toubeo
einen eigentlichen Diphthong bedeuten müsse, ist eine irrige
Annahme, die man nicht immer wiederholen sollte. Das richtige
hat schon Benary gesehen. Er sagt: „ou, ein bloßes gra-
phisches Zeichen, vielleicht in der Zeit angewandt, als die ge-
trübte Aussprache des u und i zu schwinden begann, und die
gesonderten Laute scharfer Unterscheidung bedurften. Später,
als der Unterschied durch die gebildete Gesellschafts- und
Volkssprache sich gesetzt hatte, genügte das einfache u, da
eine Trübung nur selten stattfand, wenn wir auch wissen, dass
Claudius noch für einen sogenannten Mittellaut zwischen u
und i (wie in maxitnus) ein eigenes Zeichen erfinden wollte.
Dass ou nicht diphthongisch sei, nicht einmal gebraucht werde,
um die Länge der Kürze gegenüber zu bezeichnen, wie dies
bei ei der Fall ist, beweist die durchgreifende Sitte der In-
scriptionen, selbst kurzen Laut so auszudrücken : also jouleatis,
soneis, navebousr l )
durch Beizebub austreiben. Also eine Form nego, die weder je vorkommt
noch erwiesen werden kann, muss herhalten, um eine Form iübeo zu stutzen,
die ebenfalls weder irgendwo erscheint noch angenommen werden muss oder
darf! Dadurch, dass auch andere Sprachforscher (z. B. Curtius Grundz. 5 , 399 J
Corssen Ausspr. I 2 , 9<i) sich Uber die Kürze >!<■- e bei iugo hinwegsetzen
und auf die Erklärung von negare aus ne-ig-are od ue-eg-are schwören, wird
die Sache in der That nicht wahrscheinlicher. Man beruft sich (vgl. Bopp
Glösa.*, p. 30) dabei auf Pott (Et. Forsch. 1. Aufl.). Allein Pott bat schon
längst (Et. Forsch. 1 2 , 407 f.; Wurzelwb. III, 729) eine in jeder Beziehung ent-
sprechende Erklärnug gegeben, nämlich dass uigare aus h8c ebenso gebildet
sei wie unser verneinen, bejahen. Ähnlich auch Ascoli (KZ. XVII,
279), Thuriteyson (Über Herkunft u. Bild. d. lat. Verba auf-io, Leipz. 1*79,
S. 19) u. Brugmaun Grundriss II, S. 1116. — Wenn Stola (Lat.-Gr.*,
S. 276) sagt: „e -f- ä = c in der Zusammensetzung, daher digo nigo aus de-
ago * ne-ago (jünger die Vocalschwächung im zweiten Gliede)," so weiß ich
nicht, was das heißen soll. Fürs erste gibt es nach der Contraction kein
zweites Glied mehr; zweitens, warum ist in dego keine Vocalschwächung ein-
getreten, wohl aber in nego'i
x ) Vgl. auch Kitsehl Op. phil. IV, 417. — Kruczkiewicz Zeitschr f. d.
Ost. Gymn. XXX, 1 fY. — Ders. Wiener Stud. II. 135 ft — Seelmann Die
Ausspr. d. Lat., Heilbronn 1886, S. 158 fl". — Stolz Lat.-Gr. 1 , 8. 164, § 40,
während er sich in der 2. Aufl. S. 275 allerdings anders ausdrückt.
Man kann hiebet wohl auch an Formen erinnern wio perplovere — per«
jdüere. porer = püer und an f'overutt, falls dies wirklich überliefet t ist (vgl.
Brugmann Morphnl. Unters. III, 52; KZ. XXXII, 370, 1).
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Wenn Benfey (S. 1) die Verkürzung der Stammsilbe
dem Vorrücken des Accentes zuschreiben will, so wäre dagegen
zu erinnern, dass man dann wohl auch iudiräie, inräre erwarten
dürfte.
Daraus ersieht man, dass es misslich ist, iübcre mit las
zusammenzustellen, noch misslicher anzunehmen, iäbeo sei mit
iüs und einem consonantisch anlautenden Worte zusammen-
gesetzt; denn in diesem Falle würden wir die Kürze des u gar
nicht begreifen. 1 )
Ein dritter wunder Punkt in der Abhandlung Benfeys
ist, um von der Perfectbildung iusfti aus iuspsi ganz zu schweigen,
die Bedeutungsentwicklung. Iusti 1 ) kennt ftir zend. yaozhdath
und yaozhdn nur die Bedeutung „reinigen". Abgesehen davon,
dass diese Etymologie mit den Resultaten meiner Abhandlung
völlig im Widerspruch stünde, wird wohl nicht leicht jemand
ein Ideenband herzustellen vermögen zwischen „reinigen" und
n befehlen ".')
Dagegen ist die Erklärung Kröhdes, der sich, wie oben
erwähnt, die bedeutendsten Forscher der Gegenwart, unter an-
deren auch Brugmann, 4 ) angeschlossen haben, nämlich die Ab-
leitung von skt. Wzl. ytulh- kämpfen, begrifflich unanfechtbar
und steht mit dem Resultate der vorliegenden Untersuchung
völlig im Einklang. Wie jedoch aus dem Begriffe „kämpfen" die
Bedeutung „befehlen" sich entwickelt haben könnte, darüber
') Vgl, auch Pott Et. Forsch. II*, 9G<».
2) Handb. d. Zendspr., Leipz. 1»C4, S. 241.
3 ) Über die strittige Quantität des u in iussi und iussum brauche ich
mich nicht eingehend zu verbreiten. Gewöhnlich bezeichnet mau seit Lach-
m an n yComm. in T. Lncretii Cari de rernm natura libros ed. III p. 54 f.)
auch das «des perf. u. siip. von iubeo als lang. (Vgl. Bouterwe k-Tegge Die
altsprachliche Orthuepie, Herl. 1*7*, S. 104; 91; ICO. Wigbert Studien zur
lat. Orthoepie, Programm v. Stargard 1680, S. 12. Billiger Über die lat.
Quantität in positionslaugeu Silben, Straßb. Ibtfl, 8. 4; 21. Mari llilfsbüchl.
!'. d. Ausspr. d. lat. Vocale in positionslanfen Silben, Berl. 188J, 8. 89;
2. AuH. 41. Seh malz- Wagen er Lat. Schulgr. 1*91 s. v. De ecke Beitr. Progr.
von MUhlhauseu l«yo, S. 21») Allerdings scheint der Apex der Inschriften
für die Lange zu sprechen (Stellensammlting bei Christiansen De npieibus
et i lontjis, Husum 18.V.), 8. 57; Marx Hilfsbüchlein 2 S. 41). Dagegen hat
Osthoff Perf. 8. 532 ff.) Einsprache erhoben, und ihm sind audere, z. B.
Sr<.|/., Sc h weize r-Sid 1 er gefolgt. Man sieht hieraus, welche Unsicherheit
in allen unser Wort betreffenden Fragen dermalen noch herrseht.
*) An verschiedenen Stellen seines Grundrisses
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sind die Judhisten in Verlegenheit. Fronde') erklärt yudh- = jnh-
Jemanden verbindlich machen etwas zu thun".EbensoVaniÖek, J )
Engelhardt 1 ) u. a. Allein im 8 kt. yudh- liegt diese Bedeutung
nicht. Bugge 4 ) legt der Wurzel yudh- die Bedeutung bei „in
Bewegung setzen, aufregen, anregen". Allein die angeführten
Parallelen sind unsicher. 6 ) Bru gm an n hat öfter Anlass genommen,
unseres Wortes Erwähnung zu thun; 6 ) allein die Formen sowie
die Bedeutungsentwicklung machen ihm sichtlich Unbehagen. Er
Ubersetzt bald 7 ) „aufrühren, in Bewegung setzen", bald 8 ) „auf-
stören, in Bewegung bringen, antreiben", dann wieder 9 ) „ver-
wickelt in einen Kampf". Allein die Bedeutungsentwicklung
müsste eine ganz andere gewesen sein, wir hätten geradezu vom
Begriff „kämpfen" auszugehen, wie wir seinerzeit sehen werden.
Auch das Perf. ium ließe sich aus der Wz. yudh- ganz
gut erklären, wenn auch das SS durchaus nicht, wie man be-
hauptet, eine Wz. auf dh voraussetzt. Die alte Schreibweise der
Inschriften hat ja nur ein s, und Quintilian sagt ausdrück-
lich: 10 ) Atqui paullum superiores etiam illud, quod nos gemina s
dicimus, iussi, una dixerunt. Aber bei der Annahme einer Wz.
yudh- ist das ou (ioubeo, iousi) schwer zu erklären. Ich glaube
nicht, dass wir berechtigt sind, eine Wz. yeudh- anzusetzen, 11 )
abgesehen davon, dass ein solcher Ansatz uns nicht weiter
hilft, die Kürze des u zu erklären. Freilich bezweifelt Früh de 1 ')
die Richtigkeit der Überlieferung ioubeo. An der Uberlieferung
wird aber schwerlich zu rütteln sein.
Da demnach allen bisher vorgebrachten Erklärungen von
iiibeo größere oder kleinere Schwierigkeiten im Wege stehen,
so kann man wohl sagen, dass „die große Sonderbarkeit**, um
') KZ. XIV, 452 f.
2 ) Etym. Wb. d. lat. Spr.'-* 227.
•') Die SUunmzeiten der lat. Coujugation, BerL 1892, S. 41.
*) BB. XIV (1889), 8. 58 f.; vgl. auchPersaon Studien zur Lehre von
d. Wurzelerweittrung, Upsala 1891, 8. 44.
'•) Vgl. FrOhdv BB. XVI, 216.
ü ) ürundriss I, -284. 405. II, 1047. 1051. 1153. 1159. 1170. 1174. 1287.
7 ) II, 1152.
II, 1173.
'••) II, 1287.
'«) Inst. or. I, 7, 21.
") Vgl. Dt-ecke B»>itr. 8. 118. Brugmann Grundr. a. a. ().
•2) BB. XVI, 210.
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mit Pott') zu reden, noch nicht aus der Welt geschafft ist,
uud es wird daher keiner Entschuldigung bedürfen, wenn ich
eine neue Erklärung zu gehen versuche, die begrifflich von
der herrschenden nicht viel verschieden ist. Nach meiner An-
sicht lösen sich alle Schwierigkeiten auf, wenn man, wie bereits
Wilbrandt') gethan, und Pott 3 ) angedeutet hat, sich zu
der Annahme entschließt, iübco sei aus ittveo entstanden. Und
dies können wir thun, trotz Corssen, der diese Möglichkeit
hartnäckig leugnet. 4 ) Wir haben wenigstens ein vollgiltiges
Analogon, nämlich ferveo, Perf. f'ervi und ferbui. 6 ) Denn wenn
Corssen 8 ) sagt, ferveo habe sich im Perf. zu fcrbui dissimiliert,
weil die Lautfolge ou dem Altlateinischen zuwider war, so
kann man diesen Grund auch für ursprüngliches iüveo geltend
machen. 7 )
Soweit gehe ich mit Wilbrandt. Ja, ich bin sogar mit
ihm der Meinung, dass itiväre und iiivfre zur selben Wz. ge-
hören (freilich nicht zu div-) f doch denke ich mir die Bedeutungs-
entwicklung anders. Fick 8 ) hat bereits richtig lat. iüvare
mit der Wurzel yu- wehren, wahren zusammengebracht 9 )
') Wurzelw. I, 1231.
•i) KZ. XVIII, 109.
s) A. a. O.
*) Boitr. 157 f.; 160 1.; Nachtr. 179 f.; Ausspr. I«, 135; vgl. Schleicher
Comp. 3 § 154.
f> ) Die Handschriften haben manchmal auch fervui vgl. Neue Formen-
lehre II», 485 f.
«) Ausspr. 12, 126.
7 ) Ich kann mir einen anderen Grund gar nicht denken, wenn auch
Stolz (Gr. 2 S. 300) sagt, der Grnnd sei nicht vollkommen klar (vgl. auch
Bersu Die Gutturaleu u. ihre Verb, mit * im Lat. Berk 1886, 8. 139). Wenn
man anders sich auf unsere besten Texte verlassen darf, inüsste schon früher,
als gewöhnlich angenommen wird, t' u. b in der Aussprache nicht sehr ver-
schieden gewesen sein. So steht bei Varro 1. 1. in der Ausg. von Spengel
(1886) Savinus -a, i V, 60; 68; 74; 97; 107; 123; 159. VI, 5; 28. MI, 28:
46; 77. Dagegen Sabinum, -i, -t V, 74: 107; 123; 149; 159. VI, 57
VII, 21) cf. Spengel p. VIII, A. 2 UUÜ die Erklärung von urbs bei Varro
1. 1 V, 127; 143. Arberua VIII. 81 Wölfflin (lat. u. rom. Comparation
S. 83) will bei Fetron ius 57 herber st. rervex hergestellt wissen. Man vgl.
auch Ritsehl Op. phil. IV, 159; 417: 7oy. Curtius Grundz.'- 584. Beispiele
aus der spateren Zeit bei See 1 mann Aussp. S. 24<> f.
*) Wh. I 3 , 184; 732: II» 202. I 4 , 111.
**) Dagegen Bopp, Glos- ; 31n mit Wz. yu- conjugere, also = se alicui
adjungere.
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und bemerkt dazu: „Die Bedeutungsdifferenz ist nicht viel
grüßer als zwischen lat. arceo schließe aus, halte ferne
und äoxf'oj helfe, wehre, wehre ab tf . Oder, hätte Fick
z. B. hinzufügen können, wie zwischen Wz. mu- binden, be-
festigen und ä-uvvco wehre ab und helfe; oder zwischen
Wz. var- arceo und iQvsa&ai,.
Zu dieser Wz. yu- stelle ich auch iübeo (iüveo), nicht zu
dem davon abgeleiteten yti-dh-. Doch sehen wir vorerst zu, ob
wir nicht im Griech. einen Reflex unserer Wz. yu- finden. Un-
sere landläufigen Hilfsbücher haben einen solchen nicht ver-
zeichnet. Ich glaube jedoch dasselbe Wort wie iübeo wieder zu
erkennen in griechisch
Um.
Auch dieses Wort hat mehrfache Erklärungen erfahren. 1 )
Doch ich kann mich hier kürzer fassen, weil in der letzten
Zeit nur eine Etymologie fast allgemeinen Anklang gefunden
hat, nämlich die von Bugge 2 ) versuchte Anlehnung an das als
altlat. .Paulus ep. 72) überlieferte de-sivare {desinere), auf Grund
dessen er ein gr. aetcta aufstellt. Über die Wz. gehen jedoch
l ) 80 z. B. erklärt Pott luv für eine Bch wach förmig*' Bildung aus
ara + Wz. as- (deponore) mit abgeworfenem Zischlaut (Et. Forsch. 1 1 [1833],
S. 276). Ähnlich Benfey (Gr. Wurzell. I [1839], S. 392): Wa> = Ifctojo- (ut)
= skt. ava-syä-mi. Ebel (KZ. IV [1855], 8. 169): iioi gebildet von Hg
tvüm ifäco = probo. L. Meyer (KZ. VIII [1859], 8. 249) stimm 1 der Erklärung
seine« Lehrers Benfey bei, während Christ (Grunds, d. gr. Lautlehre [1859],
8. 266) iaa zu skt. av-d-mi stellt; Caus. av-ayä-mi ich beachte, erhöre;
ich mache dass einer sich freut, sich sättigt. Pott (Et. Forsch. I a
[1869], 8. 603; Wurzelwb. II, 2 [1870], S. 287) bleibt bei seiner früheren
Ansicht. Kraushaar (in Curtius Studd. II [1869], S. 429 ff.): fo-ta-jm,
l-fa-jm, i-J-a-a = lasse fahren, von Wz. as- schleudern, werfen
uuter Zustimmung von Brugmann (Curt. Studd. IV [1871], 8. 129; Kuös
(De digammo hom. p. 199 sq.); Zehetmayr (Die analog, vergl. Etym. in
Beispielen, Freising [1884], S. 11; anal. vgl. Wb. 415 b ). — Vgl. außerdem
Savelsborg (Quaest. lex. [1841], p. 7). L. Meyer (Vgl. Gr. I, 57; 82; 389;
431). Daniel sso n (Grammatiska Anmärkningar I [1881], Upsala 8. 56, A. 6).
Benseier - Autonrieth (Gr. 8chulwb.» 8. 218: Causativ von slul sein
lassen).
a ) Fleckeisens Jahrbb. CV [1872], 8. 96. Jedesfalls nicht hieher
stellen möchte ich mit Planta (Gramm, d. oskisch.-umbr. Dialecte, 8traßb. I
[1898], 8. 170) die Glosse sove „desine", selbst wenn die Überlieferung
unzweifelhaft richtig wäre, was thatsächlich nicht der Fall zu sein scheint, vgl.
Löwe Prodromu» corporis gloss. Lat., Lips. 1876, p. 346 sq.
2
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die Ansichten der Gelehrten wieder auseinander. Während die
von Bugge im Anschluss an Kraushaar befürwortete Ab-
leitung dieses sivare = et au von Wz. as- werfen jetzt keine
Anhänger mehr zählen dürfte, fuhren die einen 1 ) unsere Wörter
zurück auf skt. Wz. sm- oder vielmehr auf das Causat. savaya-
er regen, senden, die anderen') auf sd-, seväyo lassen, also
auf denselben Stamm, von dem man jetzt allgemein hjpi
ableitet.
Diese Etymologie würde natürlich dem Resultate meiner
Abhandlung nicht widersprechen können, da ja lat shtcre
lassen mit sivare verwandt wäre, sinerc und griech. iäv be-
grifflich einander am nächsten stehen. 3 )
Allein dieser Etymologie wollen sich die homerischen
Präsensformen mit a nicht fügen : eiä, el&fuv, eläöt. 4 ) Zwar hat
man diese Formen zu erklären versucht, allein diese Versuche
sind zu gekünstelt, als dass sie überzeugen könnten. 6 ) Ja man
hat sogar die Existenz dieser Formen geleugnet 6 ) oder durch
Emendation nachhelfen wollen, 7 ) in den Text zu setzen hat aber
selbst Nauck seine Vorschläge 8 ) nicht gewagt. Diese Conjunc-
tive mit sl- stehen demnach mit Recht in den besten kritischen
Textausgaben. 9 ) Wir haben mit diesen Formen auch bei der
Aufstellung einer Etymologie zu rechnen.
Weniger Bedeutung ist allerdings dem aa beizumessen in
den Formen wie idag, idq, Idar. Allein die Etymologie wird
den Vorzug verdienen, welche auch dieses Doppel- a berück-
>) Z. B. L. Meyer (KZ. XXI, 472 ff.; Vgl. Gramm. 1», 91; 191; 194).
Vaniöek (Griech. -lat. Wb. 1049). Persson (Studien zur Lehre v. d. Wuraelerw.,
Upsala |1881], S. 133).
2) Z. B. Fit k (Wb. I«, 663; BB. XVII, 819). Bechtel (Nachr. d.
k. Gescllsch. d. Wiss. zu Gött 1886, p. 409 ff.). O. Hoffmanu (BB. XIV,
286 f.). Prell witz (Etym. Wb. d. gr. Spr. 1892 8. v.).
U. Schmidt Handb. d. lat u gr, Synonymik, Leipz. 1889, 8 308
<) Kin Verzeichnis dieser Formen findet man in den Wörterbüchern von
Ebeling, Sei ler -Capellen, im Index Homiricus von Gebring, Leipz. 1891.
A) Vgl. z. B. G. Meyer Gr. Gr. 2 S. 426. I. Schmidt Neutra 326.
e) L. Meyer KZ. XXI, 472. Smyth Der Diphthong « im Griech.,
Gött. 1885, S. 69; 72.
7) Becker Horn. Blätter I, 48. Nauck Mel. Gr. Horn. IV, 488 sq. vgl.
auch Menrad De contractioni» et synizesoos usu Horn., Monachii 1886, p. 126 f.
») A. a O.
") Z. B La Koche, W. Christ (vgl. dessen prol. p. 115; 177).
A. Lud wich. Vgl. Her od i an ed. Lontz II, 604, 13 sqq.
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sichtigt. Demnach wäre auszugehen von einer griech. Grundform
slaäaty oder, da / in der Mitte bezeugt ist, 1 ) von (ifadeo.
Ist das, was wir oben über iübeo (= iilveo) gesagt haben,
richtig, so steht nichts im Wege, dieses elJ-ada zur selben
Wurzel zu stellen, wie iäbeo. Ich gehe dabei aus vom Causati-
vum der skt. Wz. yu- f das yavdyämi oder yavdyämi*) lautet.
Dieses yavdyämi kann, ins Griechische tibersetzt, die Form
i-i. adu ergeben. Ein unwiderlegbares Analogon hieftir bietet
der uralte indogermanische Verwandtschaftsname üvdzr\Q, sivcc-
i£q(üv. Dass slvdxriQ dem akt. ydtar (f. yantar), lat. iunitrices,
altslav. jqtry, lit gente, gentere, inte, lett. jentere entspricht, wird
von niemandem bezweifelt. 3 ) Das u- gegenüber skt. ya- ist aber
manchen unbequem, so dass sogar der Vorschlag gemacht wurde,
ivvdtijQ statt üvdzriQ zu schreiben. 4 ) Allein dem einstimmigen
Zeugnisse des Alterthums gegenüber 5 ) sollte man doch nicht so
schnell mit dem Rothstift zur Hand sein. Es ist nicht meine
Aufgabe, dieses ei- zu erklären; es genügt mir die Thatsache,
dass einem skt. ya ein griech. et entspricht oder wenigstens
entsprechen kann.
Doch kehren wir noch einmal zu inbro zurück. Wenn auch
iiibeo (iüveo) direct aus der Wz. yit- gebildet sein könnte, so
') ißct, fßa Greg. Cor. p. 864 Öch.; Ahreus Dor. p. 49; Husych.
tßttaov faoov; Et. Magn. 308, 27; BB. XIV, 286; Hoff manu D. griech.
Dial I, 83.
3) Petersb. Wb. VI, 141. Grassmann Wb. zum Kigveda 1113 f.
Whitney-Zimmer Indog. Gramm. II, Anh. 2, 8. 132.
3 ) Benfey Wzl. II, 202. Pott Et. Forsch. I», 114; II», '208; Wurzelwb.
II, 2, 403 f.; II, 4, 48 f. Christ Lautlehre 150. Curtius Grundz. 5 308; tili.
( orssen Beitr. 265. L. Meyer Vgl. Gr. I», 159. Eick Wb I*. 113.
I. Schmidt Voc. I, 34. Brugmann Grondr. II, 354; 362. Schräder
Sprachvergl. 644. SsuHsurc Memoire sur le systümo primitif ilos voyelles
272. Delbrück Die indog. Verwandtscbaftsnamcn 155; 157. Prellwitz
Kt. Wb. d. gr. Spr. 86. Hugge Beitr. zur etym. Erkl. d. armen. Spr. 37.
Müller Biograf of Words 169. Ludwig Die Genesis der gramm. Formen,
Abb. d. böhra. Ges. d. W. VII. Folge, 4. Bd. phil.-hist. CL Nr. 3, 8. 20.
Miklosich Et. Wb. d. slav. 8pr. 104. Wackernagel Dehnungsgesetz
S. A. BB. HI, 25; X, 43. KB. VI, 195. KZ. I, 293: VIII, 88; XII, 239 f.;
XVI, 8; XIX, 424; XXIX, 150; XXXI, 368 f, 410; XXXII, 22. 8trvitb.org
Beitr. I, 446; 449. Bersu (iutt. 146, A. Hübschmann Vocalsystem 8. 126.
*) G. Meyer Lit. Centralblatt 1892, Nr. 12, S. 412.
5 ) Vgl außer der Überlieferung bei Homer auch Herodian, Index
von Leutz.
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halte ich es doch für wahrscheinlicher, dass das Causativum
yavaya- zugrunde liegt. 1 ) Aus diesem Stamme konnte ein altlat.
IAVAIO werden, daraus 1EVEIO, IEVEO. Nach dem, was
über altlat. EV und dessen Wandlungen von verschiedenen Seiten
vorgebracht worden ist, 2 ) lüsst sich nicht bezweifeln, dass die
dem Lateinischen unbequeme Lautverbindung EV sich zunächst
in OV verwandelte, also IOVEO. Dieses V wird niemals voca-
lischen Klang gehabt haben, wie liitschl 8 ) richtig bemerkt,
daher durchaus nicht eine einstige Länge des Staramvocals von
iubeo folgt. Der nächste Schritt von IOVEO war IVVEO (vgl.
SOVOS smms), aber damit hatte man sich abermals eine unbe-
liebte Lautgruppe (VV) geschaffen, die man, glaube ich, so zu
differenzieren suchte, dass man V in B übergehen ließ. Denn
bevor man die Lautgruppe OV erreichte, war eine Dissimilation
nicht nöthig, wie sich denn IOBEO auf den bis jetzt bekannten
Inschriften nicht findet. Um die Zeit von löu v. Chr. herum
scheint sich dieser letzte Process vollzogen zu haben. Dass dies
nicht plötzlich geschah, ist selbstverständlich. Manche mögen
IVVEO, andere etwas härter IVBEO gesprochen haben. Es ist
nun leicht möglich, dass, wie schon Wilbrandt 4 ) bemerkte,
der Steinmetz beide Aussprachen nebeneinander setzte.
Nach dieser Erklärung ist das inschriftlich bezeugte IOVSI
ganz regelmäßig; dies Perf. bestand natürlich schon vor der
Dissimilation von V zu B. Es wird also dieselben Wandlungen
durchgemacht haben, wie die Lautgruppe AV überhaupt, also
IAVSI, IEVSI, IOVSI, IVVSI. Dass nun aus iuvsi leicht iussi
werden konnte, hätte Benfey 5 ) nicht bestreiten sollen. Ob aber
die Stammsilbe im Perf. und Sup. lang oder kurz war, lässt
sich nicht entscheiden, keines von beiden ist eine nothwendige
J ) Nach As coli (Studj critici, II, Torino 1877, p. 237 = Deutsche
Ausg. von Merzdorf-Mangold, Weimar 1878, 8. 98) wäre überhaupt yava-
die Wurzel, woraus zunächst yü«, dann yu geworden sei.
2 ) Birt Rhein. Mus. N. F. 34, S. 1 ff. Kruszkiewics Zeitachr. f.
öst. Gymn. XXX, 1 ff. II. Jordau Krit. Beitr. zur Gesch. d. lat. Spr., Berl.
1879, 8. 30 ff ; vgl. auch Curtius Verbnm I *, 222. (i. Meyer Zeitschr. f.
öst. Gymn. 1886, S. 286. Weißbrodt Spec. Gramm, alt. 14 f. Stolz Lat.
Gr. 3 , 8. 274 f. Thurneysen KZ. XXVIII, 164 ff. Kretschmer KZ. XXXI,
8. 461. Buck Der Vocalismus der oskischen Sprache, Leipz. 1892, 8. 161 ff.
3 ) Op. phil. IV, 8. 490.
*) KZ. XVIII, 109.
») In seiner Abh. S. 7.
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Folge. Für die Länge sprechen die Apices der Inschriften, für
die Kürze das ss.
Treffen nnn die aufgestellten Voraussetzungen zu — und
ich glaube nicht, dass man etwas Triftiges dagegen wird ein-
wenden können so würde lat. iühec dem griech. iua lautlich
völlig entsprechen.
Was die Bedeutung heider Wörter betrifft, hat sich aller-
dings idm viel weniger entwickelt als iubco oder z. B. das
deutsche lassen. In iubco finden wir alle Schattierungen ver-
einigt vom strengen Befohl an durch das Wollen und
Wünschen hindurch bis zum iäv, zum Gesehehcnlasscn,
zum Genehmigen (iussu, iniussu populi). 1 ) Und welche Fülle
von Bedeutungen unser lassen im Neuhochdeutschen hat, er-
sieht man aus dem reichhaltigen Artikel im deutschen Wörter-
buche. Es wäre daher voreilig, wollte man iubco und ida des-
wegen trennen, weil nicht beide in der Bedeutungsentwicklung
gleichen Schritt geholten haben.
Es würde nun freilich die Frage an die Reihe kommen,
wie ich mir die Bodeutungsentwicklung von wehren zu be-
fehlen, 1 aasen, denke. Allein die Beantwortung dieser Frage
kann erst erfolgen, wenn sämmtliche Wörter mit der Bedeutung
befehlen in allen indogermanischen Sprachzweigen nach ihrer
Etymologie hin durchgemustert sind. Dies würde aber, wie
schon oben erwähnt, den Rahmen dieses Theiles meiner Ab-
handlung weit überschreiten. Soviel kann ich aber wohl schon
sagen, dass die Etymologien der betreffenden Wörter großen-
teils schon längst gefunden sind, wenn man sie auch gerade
wegen der nicht sofort einleuchtenden Bedeutungsverschiebung
unbeachtet gelassen hat. In anderen Fällen liegt die Etymologie
oft so bei der Hand, dass man nur darnach zu greifen braucht
Ich will nur gleich jetzt zwei Beispiele anführen.
Scher er*) hat in Betreff des got. Hai tan, nhd. heißen,
bereits die Frage aufgeworfen, ob es nicht mit lat. caedere ver-
wandt sei. Diesen ganz richtigen Gedanken hat Kluge auch in
der 5. Aufl. seines Wörterbuches nicht berücksichtigt, während
Heyne in seinem deutschen Wörterbuche ihn zwar aufgreift,
>) Tegge Stud. zur lat. Synonymik, Berl. 1886, 8. 286.
*) Zur Gesch. d. deutsch. Spr., 2. Ausg., Berl. 1878, 8. 276; vgl. auch
Haupts Zeitechr. XXIV, 8. 198 f.
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aber hinsichtlich der Bedeutungsentwicklung nicht das Rich-
tige trifft.
Am interessantesten und für die Bedeutungsentwicklung
unserer Verba von höchster Wichtigkeit ist lassen. Auch für
dieses Wort hat Fröhde mit seinem unvergleichlichen Spürsinn
die Etymologie schon längst gefunden, 1 ) wenn er sich auch die
Bedeutungsentwicklung anders denkt als ich sie mir denke. Er
verbindet goth. Irtan, latjan mit skt. ardati, caus. ardayati „in
Unruhe versetzen, peinigen, verletzen". Weder Feist') noch
Kluge oder Heyne haben sich diese Etymologie zunutze ge-
macht.')
Nun beachte man die Bedeutungen von goth. latjan „auf-
halten" (wer denkt nicht dabei an skt. mand- „zögern, warten,
stillstehen", mit Präp. trans. „hemmen, aufhalten", griech. pdv-
dtdog Riegel, goth. mötjan, ndd. möten „aufhalten" und lat.
mandare!), ahd. lesjan, galezjan „hemmen, hindern", mhd. ge-
Ictzen „aufhalten, hindern, beschädigen, verletzen". Nun gar
mhd., nhd. letzen „hemmen, schädigen" und sieh letzen „sich
ergötzen" (wom fällt nicht wieder ein anderes skt. mand- ein =
„erfreuen, sich erfreuen"?)! Diesen Knäuel so "verschiedener,
einander entgegengesetzter Bedeutungen zu entwirren, scheint
unmöglich. Es soll an der Hand ganz ähnlicher Beispiele im
zweiten Theile meiner Abhandlung versucht werden. 4 )
') BB. I, 207.
-) Grundriss der goth. Etymologie, fitraßb. 1888, S. 69, 348.
3 ) Andere Combinationen (vgl. l'crsson Stud. S. 187) werden später
gewUrdigt werden.
<) Neuestens hat Neisser (BB. XIX, [1893], S. 150) einen Gedanken
aufzuführen begonnen, den ich schon längst ebenfalls in Betracht gezogen habe
Prof. Dr. Val. Hintner.
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Sehulnaehriehten.
18Q3.
I. Lehrkörper.
a) Veränderungen.
Seit dem Schiasse des Schuljahres 1891/92 sind aus dein Lehrkörper geschieden:
1. Prof. Dr. Heinrich Schenkl , der durch Ah. Entschließung; vom 16. Juni 1892 zum
außerordentlichen Professor der classischen Philologie an der Universität in Gras
ernannt wurde und zufolge des Erl. des h. k. k. L.-8ch.-R. vom 7. Juli 1892, Z. 5886,
mit Ende August aus dem Verbände der Lehranstalt trat ; 2. Supplent Dr. Ludwig Singer
infolge seiner Ernennung zum provisorischen Lehrer am Franz- Josef- Gvmnasium in
Wien (h. Min.-Erl. v. 28. Juni 1892, Z. 9197, L.-Sch.-R.-Erl. v. 25. Juli 1892, Z. 6211);
8. Supplent Dr. Siegfried Lederer infolge seiner Ernennung zum wirklichen Lehrer am
Staatsgymnaaium in Radauts (h. Min.-Erl. v. 30. Juni 1892, Z. 14676, L.-Sch.-R.-Erl.
v. 19. August 1892, Z. 7629); 4. Supplent Johann Czerny infolge des Wiedereintrittes
des beurlaubten Prof. Dr. Loos; 6. Nebenlehrer Prof. Emil Seeliger infolge der Auflassung
des französischen Sprachunterrichtes an der Anstalt; 6. Nebenlehrer Julius Böhm, der
aus Gesundheitsrücksichten auf seine Stelle als Gesanglehrer verzichtete. Die Genannten
wurden theils während, theils am Schlüsse der 8ommerferien ihrer Dienstleistung
enthoben.
Dagegen traten in den Verband des Lehrkörpers: 1. Prof. Hermann Dupky. bisher
am Staatsgymnasium in Freistadt (h. Min.-Erl. vom 30. Juni 1892, Z. 14676, L.-Sch.-
R.-Erl. v. 27. Juli 1892, Z. 6209); 2. Supplent Heinrich Michler laut L.-Sch.-R.-Erl. v.
28 Oct. 1892, Z. 8G89 ; 3. zur Vertretung des im II. Semester beurlaubten Prof. Hanna
Supplent Dr. Richard Kukula laut L.-Sch.-R.-Erl. v. 12. März 1893, Z. 1434 ; 4. Gesang-
lehrer Emil Seling laut L.-8cb.-R.-Erl. v. 29. Oct. 1892, Z. 9281.
Jb) Beurlaubungen.
1. Prof. Franz §uklje als Landtags- und Reicbsrathsabgeordneter während des
ganzen Schuljahres; 2. Prof. Franz Hanna zum Zwecke einer Studienreise nach Griechen-
land während des II. Semesters (b. Min.-Erl. v. 13. Nov. 1892, Z. 2276, L--8ch.-R.-Erl.
v. 10. Dec. 1S92, Z. 11409); 3. der Berichterstatter in Familienangelegenheiten vom
1.— 4. April (h. L-Sch.-R.-Erl. v. 24. März 1893, Z. 2873).
Stand des Lehrkörpers am Schlüsse des Schuljahres.
I. Lehrer der obligaten Gegenstände:
1. Friedrich Slameczka. Director, lehrte Griechisch in Vb, wöch. 6 St.
Professoren, nach dem Dienstalter geordnet :
2. Ambros Lissner*. Verwalter der Schfllerlade, Ordinarius in Vb. lehrte Latein in
Vb und VII, Griechisch in Vm, woch. 16 St.
8. Dr. Johann Woldrich *. Besitzer der goldenen Medaille fflr Kunst und Wissenschaft,
Ritter des kön. serbischen Savn-Ordens. Ehrenbürger von Groß-Zdikau, Corre*pondent
der k. k. Centralcommission fflr Bau- und historische Denkmale, auswärtige?
correspondiorendes Mitglied der Societ«' d'Anthrnpologie in Paris, Mathematik in
Ib, Hb, IHb, Naturgeschichte in Ib, IIb, Illb und VI, wöch. 17 St.
4. Josef Mik*, Custos des naturhistorischen Cabinets, Mathematik in la, IIa, lila,
Naturgeschichte in Ia. IIa, lila, Va und Vb, wöch. 19 St
6. Dr. Valentin Hintner \ Ordi narius in VI, Latein in VI und V1U, Griechisch in VI,
wöch. 16 St.
6. Ludwig Blume . Ordinarius in VIH, Deutsch in Va und VIII, Geographie und
Geschichte in IIa, IV a und VIII, wöch. 17 St.
7. Anton Neumann '. Custos des physikalischen Cabinets, Ordinarius in VU, Mathematik
In Va, VI, VH und VIII, Physik in VH und VTH, wöch. 18 St
• In der Vffl. fUngaelute.
S
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i
8. Dr. Ludwig Zitkovszky ' Ritter von Seraessovn und Szochorad, Privatdocent an der
Universität. Docent an der Akademie der bildenden Künste, Deutsch in VII,
Geographie und Geschichte in Ia, mb. Vb, VI und VII, wöch. 19 St.
9. Johann Beider*, fürsterzbisehöflich geistlicher Rath. Inspector des kath. Religions-
unterrichts und der religiösen Übungen an den Volks- und Bürgerschulen des
V. Bezirkes, Exhortator für das ganze Gymnasium, lehrte katholische Religionslehre
in allen acht Classen. wöch. 16 St.
10. Franz Sukljc, als Reichsraths- und Landtngsabgeordneter beurlaubt.
11. Franz Hanna*, im I. Sem. Custos der Lehrerbibliothek. Ordinarius in Ia, Latein
und Deutsch In Ia, Griechisch in Va, woch. 17 St.; im II. Sem. beurlaubt.
12. Engelbert Neubauer, Custos der Schfllerbibliothek (im II. Sem. auch der Lehrer-
bibliothek), Ordinarius in Ha, Latein und Deutsch in IIa, Griechisch in VII, wöch.
16 St.
13. Hermann Dupky. Ordinarius in Va, Latein in IV a und Va, Griechisch in IV a,
wöch. 16 8t.
14. Dr. Josef Loos, Ordinarius in Ib, Latein und Deutsch in Ib, philos. Propädeutik
in VII und V1IL wöch. 16 St.
16. Johann Schmidt, Ordinariua in 111b, Latein, Griechisch und Deutsch in Illb und
Stenographie in zwei Cursen, wöch. i 4 — 4 8t
16. Feodor Hoppe, Custos der archäol. Lehrmittel, Ordinarius in Hla, Latein und
Griechisch in nia, Deutsch in VI, wöch. 14 St.
JieligionshUf sichrer :
17. Karl Brudnlok . evangelischer Pfarrer a. D., evangelische Religionslehre für die
Schüler dieses und des Franz-Josef-Gymnasiums: 4 Curse in wöch. 8 St. (I. Curs:
1. und 2. Classe; IL Curs: 3. und 4. Classe; m. Curs: 5. und 6. Classe; IV. Curs:
7. und 8. Classe).
18. Dr. Adolf Weiß, israelitische Religionslehre in allen acht Classen, wöch. 16 St.
Supplenten:
19. Dr. Samuel Oppenheim, Privatdocent an der Universität, Ordinarius in IV a, Mathematik
in IV a, IV b und Vb, Physik in IV a und IVb, wöch. 1« St.
20. Wilhelm Pokorny, Ordinarius in Hb, Latein in IIb, Deutach in Hb und Hla,
wöch. 15 St.
21. Heinrich Mlchler, Custos der geographischen Lehrmittel, Deutsch in IV a, Geographie
und Geschichte in Ib, Hb, IHa, IV b und Va, wöch. 20 St.
22. Ferdinand Zimmert, Ordinarius in IVb, Latein und Griechisch in IVb, Deutsch in
Fv~b und Vb, wöch. 16 St.
23. Dr. Richard Kukula, im II. Sem. Ordinarius in Ia, Latein and Deutsch in Ia,
Griechisch in Va, wöch. 17 St.
II. Lehrer der freien Gegenstände:
24. Franz Kaschl. Bürgerschuldirector, Freihandzeichnen in drei Cursen, wöch. 8 St.
26. Gustav Sehe stauber. Magistrats -Adjunct, geprüfter Turnlehrer für Mittelschulen.
Tnrnen in fünf Cursen, wöch. 10 St.
26. Lorenz Manner, Bürgerschullehrer, Kalligraphie in I und IL wöch. 4 St.
27. Emil Seling, geprüfter Gesanglehrer, Gesang in zwei Cursen, wöch. 4 St.; leitete
außerdem den Kirch engesang.
Probecandidaten:
(Der eingeklammert« Namo bezeichnet den Profeaaor, dem der Candida! angewiesen war )
1. Dr. Johann Kleinpeter, Mathematik und Physik OG. (Neumann.)
2. Josef Nimpfer, Deutsch OG., Latein und Griechisch UG. (Hoppe.)
3. Josef Schindler, Latein und Griechisch OG. (Lissner.)
4. Dr. Rudolf Sonnleitner, Deutsch OG.. Latein und Griecb. UG. (Blume, Loos.)
Der Letztgenannte trat zu Beginn des H. Semesters ein.
IT. Lehrverfassung.
In den obligaten Lehrgegeuständen wurde nach dem Lehrplane vom 26. Mal 1884
unterrichtet, jedoch mit Berücksichtigung der h. Min.-Erlässe vom 2. Mai 1887, Z. 8762,
betreffend die Zahl der schriftlichen Arbeiten an Gymnasien, vom 14. Jänner 1890,
Z. 370, betreffend den Unterricht im Deutschen in den oberen Classen, vom 30. September
1891, Z. 1786, über den Unterricht in den classischen Sprachen und vom 24. Mai 1892,
* In der VIII. Rangsclaase.
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Z. 11872, betreffend den Unterricht in der Geographie, Geschichte, Mathematik, Physik
und Naturgeschichte am Untergymnasium. Der letztgenannte Erlaas wird bezüglich der
Natnrgeschichte in der II Classe erst im folgenden Schuljahre vollständig durchgeführt
werden.
In den freien Lehrgegenständen trat nur die Änderung ein, dass der Unterricht
im Französischen an der hiesigen Anstalt wegfiel und nunmehr am k. k. Franz-Josef-
Gvmnasium unter der Leitung des dortigen Directors Stephan Kapp den Schälern beider
Anstalten gemeinschaftlich, vorläufig in zwei Cursen mit je 3 wöch. Lehrstunden , er-
theilt wird.
Der Unterricht wurde in I. — V. in je zwei Abtheilungen ertheilt.
Erste Classe. Religionslehre: 2 8t wöch.: 1. katholische: Glauben*- und Sitten-
lehre der katholischen Kirche; 2. evangelische: Biblische Geschichten des neuen
Testamentes; der Dekalog; Bibelsprüche; Kirchenlieder; 3. israelitische: Leetüre
der BB. Genesis und Exodus; einige Liturgien. — Latein: Regelmäßige Formen-
lehre. Schriftliche und mündliche Übersetzungen. — Memorieren und Variieren
von Sätzen. — Alle 8 Tage eine halbstündige schriftliche Schulaufgabe». 8 St wöch.
— Deutsch: Formenlehre des Verbums, der einfache Satz und das Wichtigste von
dem zusammengesetzten Satze. — Leetüre aus dem Lesebuche. — Orthographische
Übungen. — Memorieren und Vortragen ausgewählter Lesestücke. — Im 2. Semester
jede zweite Woche eine orthographische Übung und monatlich 2 Aufsätze, abwech-
selnd Schul- und Hausaufgaben. 4 St wöch. — Geographie : Elemente der mathe-
matischen, physischen und politischen Geographie. Einübung im Kartenlesen und
Versuche im Zeichnen der einfachsten geographischen Objecto. 3 St. wöch. —
Mathematik: 3 St. wöch : L Sem. Arithmetik, DL. Sem. Arithmetik und geometrische
Anschauungslebre. — Die vier Grundrechnungen mit unbenannten und einfach
benannten, ganzen und Decimalzahlen ; metrisches Maß- und Gewichtsystem ;
Rechnen mit mehrfach benannten Zahlen; Theilbarkeit; Vorübungen für das Re-hnen
mit gemeinen Brüchen einschließlich des Ansuchens des gemeinschaftlichen Maßes
und Vielfachen. — Die Grundgebilde. Gerade, Kreis; Winkel und Parallelen.
Die einfachsen Eigenschaften des Dreieckes. — Natnrgeschichte: 2 St. wöch.:
Die ersten sechs Monate: Thierreich, und zwar: Säugethiere und Insecten in
entsprechender Auswahl. — Die vier letzten Monate : Pflanzenreich. Beobachtung
und Beschreibung einer Anzahl von Samenpflanzen verschiedener Ordnungen nach
ihren wichtigeren Merkmalen, vergleichende Betrachtung derselben behufs Auf-
fassang ihrer Verwandtschaft — Kalligraphie: Methodik der deutschen und
lateinischen Currentachrift Dictando- und Schönschreibübungen. 1 St wöch.
Zweite Classe. Religionslehre: 2 St wöch.: 1. katholische: Erklärung der gottesdienst-
lichen Handlungen der katholischen Kirche; 2. evangelische: wie 1. CK: 3. israe-
litische: Leetüre der BB. Exodus (Ende), Leviticua, Numeri, Deuttronomium.
Einige Liturgien. — Latein: Formenlehre der selteneren und unregelmäßigen
Flexionen; Präpositionen, Conjunctionen ; Gebranch des Infinitivs und der Parti-
eipten. — Schriftliche und mündliche Übersetzungen. — Memorieren und Variieren
von Sätzen. Mona- lieh 3 Compositionen mit halb- bis dreiviertelstündiger Arbeits-
zeit und 1 Pensum. 8 St. wöch. — Deutsch: Der zusammengezogene nnd zu-
sammengesetzte Satz; praktische Übungen in der Interpnnction. — Leetüre aus
dem Lesebuche. — Memorieren und Vortragen ausgewählter Leiestücke. — Ortho-
graphische Übungen. Monatlich 3 Arbeiten, abwechselnd Schul- und Hausarbeiten.
4 St wöch. — ■ Geschichte nnd Geographie : Geschichte des Alterthums. — Geo-
graphie von Asien und Afrika. Allgemeine Geographie Europas. Specielle Geo-
graphie von Süd-Europa und des britischen Inselreiches. 4 St wöch. (2 St Geo-
graphie, 2 St Geschichte). — Mathematik: 3 St. wöch.: Erweiterte Übungen
Uber Maße und Vielfache. Die gemeinen Brüche. Verwandlung von Decimal-
brüchen in gemeine Brüche und umgekehrt Die Hauptsätze Uber Verhältnisse
und Proportionen. Die einfache Regeldetri mit Anwendung der Proportionen und
der Schlussrechnung. Die Procent- nnd einfache Zinsenrechnung. — Strecken- und
Winkelsymmetrale. Congruenz der Dreiecke nebst Anwendungen. Die wichtigsten
Eigenschaften des Kreises, der Vierecke und Vielecke. — Naturgeschichte:
1. Semester: Zoologie, u. zw.: Vögel, Reptilien, Amphibien, Fische. 2. Semester:
Botanik. 2 St. wöch. — Kalligraphie: Ausbildung der deutschen und lateinischen
Currentschrift Dictando-, Schön- und Schnellschreibübungen. 1 St. wöch.
Dritte Classe Religionslehre: 2 St. wöch.: 1. katholische: Biblische Geschichte des
alten Testamentes; 2. evangelische: Das Leben Jesu ; Geschichte der Apostel: das
Sacrament der Taufe nnd des heil. Abendmahles; Kirchengeschichte vom Tode
des Herrn bis Constantin den Großen. 3. israelitische: Leetüre der historischen
Prophetenbücher. Ausgewählte Psalmen. — Latein: 3 St Grammatik: Casuslehre
und Präpositionen. — 3 St. Leetüre aus Memor. AUx. und Cornel. Nepos. —
26 -
Alle 14 Tage eine Composition von einer ganzen Stande, alle 3 Wochen ein
Pensam. 6 8t. wöch — Griechisch: Regelmäßige Formenlehre bis zu den Verben
auf -fit. — Von der zweiten Hallte des I. Semesters ab alle 14 Tage eine schrift-
liche Arbeit, abwechselnd Compositum» n und Pensa. 5 St wöch. — Deutsch:
Sjstemat. Unterricht in der Formen- und Casoslehre mit Bttcksieht anf die Be-
dentangslehre. — Leetüre mit besonderer Beachtung der stilistischen Seite.
Memorieren, Vortragen. — Monatlich 1 Schal- und 1 Hausarbeit. 3 St. wöch. —
Geschichte und Geographie: 3 St wöch. Geschichte des Mittelalters mit be-
sonderer Rücksicht au? die österreichisch- ungarische Monarchie. — Geographie:
Die in der II. Classe nicht behandelten Lander Europas (mit Ausschluss der öster-
reichisch-ungarischen Monarchie), Amerika und Australien. Übungen im Entwerfen
einfacher Kartenskizzen. — Mathematik: 3 St wöch. : die vier Grundoperationen
mit ganzen und gebrochenen allgemeinen Zahlen. Quadrieren und Ausziehen der
Quadratwurzel. Im Zusammenhange mit den geometrischen Rechnungen. Unvoll-
ständige Zahlen, abgekürzte* Multiplicieren und Dividieren; Anwendung des
letzteren beim Ausziehen der Quadratwurzel. — Flächengleichheit, Verwandlung
und Theilung der Figuren. Längen- und Flächenmessung. Pythagoräischer Lehr-
satz. Ähnlichkeit. — Naturwissenschaften: 2 St wöch.: 1. Semester: Physik:
Vorbegriffe, Wärmelehre, Wirkungen der Molecularkräfte, Chemie. — 2. Semester:
Mineralogie.
Vierte Classe. Religionslehre: 2 St. wöch.: 1. katholische: Biblische Geschichte des
neuen Testamentes; 2. evangelisch«: wie III. Cl. ; 3. israelitische: Glaubens- und
Pflichtenlehre. Bibelkunde. Übersieht der nachbibliscben Geschichte der Israeliten.
— Latein: 3 St. Gramm.: Tempus- und Moduslehre. Conjunctionen. — 3 St
Lectfire aus Caesar de bell. Galt.; in der zweiten Hälfte des U. Sem. wöch. 2 St
Ovid (Auswählt. — Schriftliche und mündliche Übersetzungen. — Alle 14 Tage
eine Composition, alle drei Wochen ein Pensum. 6 St. wöch. — Griechisch:
Verba auf -fu und Anomala, Hauptpunkte der Syntax. — Schriftliche und mündliche
Übersetzungen. — Memorieren der Sätze. — Alle zwei Wochen eine schriftliche
Arbeit, abwechselnd Compositionen und Pensa. 4 St. wöch. — Deutsch:
Systematischer Unterricht in der Syntax des zusammengesetzten Satzes, die
Periode. — Das Wichtigste der Prosodie und Metrik. — LectUre aus dem Lesebuche
mit sachlicher und stilistischer Lrklärung. — Übungen im mündlichen Vortrage.
— Monatlich zwei Arbeiten, abwechselnd Schul- und Hausarbeiten. 3 St. wöch.
— Geschichte und Geographie: n) Geographie: 2 St wöch. Physische und
politische Geographie der österreichisch-ungarischen Monarchie, mit eingehenderer
Betrachtung der Producte der Länder, der Beschäftigung, des Verkehrslebens und
der Culturverhältnisse der Völker. Übungen im Entwerfen einfacher Kartenskizzen.
0) Geschichte: 2 St. wöch.: Geschichte der Neuzeit vornehmlich der österreichisch-
ungarischen Monarchie. — Mathematik: 3 St wöch : Gleichungen ersten Grades
mit einer und mit mehreren Unbekannten. Cubieren und Ausziehen der Cubik-
imrseL Die zusammengesetzte Regeldetri, die Theilregel, die Zinseszinsrechnung.
— Gegenseitige Lage von Geraden und Ebenen. Die körperliche Ecke. Hauptarten
der Körper. Einfachste Fälle der Oberflächen- und Kauminhaltsberechnung. —
Physik: 3 St. wöch.: Magnetismus, Elektricität , Mechanik, Akustik, Optik,
Erscheinungen am Fixsternhimmel, Bewegungen des Mondes und der Sonne.
Fünfte Classe. Religionslehre: 2 St wöch.: 1. katholische: Einleitung und Beweis
der Wahrheit der katholischen Religion; 2. evangelische: Bibelknnde: die Bücher
des alten und neuen Testamentes; Glaubenslehre ; Leetüre des Evangeliums nach
Marcus und des ersten Korintherbriefes im Urtexte; Kirchengeschichte: von
Constantin dem Großen bis zum Tode Karls des Großen; 8. israelitische: Geschichte
des Judenthunis vom babylonischen Exil bis zu den HerodMem; die Psalmen. —
Latein: 6 St. Leetüre, im I. Sem. ausschließlich Linus, im H. Sem. außer Livius
vorwiegend Orid nach einer Auswahl. 1 St. gram in -stilistische Übungen. In jedem
Semester fünf* Schularbeiten. 6 St. wöch. — Griechisch: Wiederholung der
Formenlehre. Das Wichtigste aus der «Syntax. 4 St. Leetüre: I. .sein. Auswahl
aus Xeuophon. II. Sem. Homer Ilias, daneben 1 St wöch. Leetüre aus Xenophon.
In jedem Semester vier Schularbeiten. 6 St. wöch. — Deutsch: Grammatik:
Wortbildung, Lehnworter, Fremdworter, Volksetymologie. — Ijoctüre nach dem
Lehrbnche mit Erklärungen und Anmerkungen Die letzteren haben hier neben
ihren sonstigen stilistischen Zwecken hauptsächlich die Aufgabe, eine Charakteristik
jener epischen , lyrischen und rein didaktischen Dichtungsgattungen zu liefern,
welche dem Schüler durch die Leetüre in früheren Jahrgängen und in diesem
Jahre selbst bekannt geworden »ind. Ausgewählte Partien aus Wiolands Oberon
und Klopstocks Messias. Memorieren und Vortragen. Aufsätze: Monatlich eine
Schul- und eine Hausarboit. 3 St. wöch. — Geschichte und Geographie:
Geschichte dos Alterthums bis zur Unt -Wertung Italiens, mit Berücksichtigung
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der einschlägigen geographischen Partien. 8 St wöch. — Mathematik: 4 St.
wöch.: Algebra: Wissenschaftlich durchgeführte Lehre Ton den vier Grund-
rechnungen, größtes Maß und kleinstes Vielfaches, Tbeilbarkeit, gemeine und
Decimalbrüche, Verhältnisse und Proportionen, Gleichungen mit einer und mehreren
Unbekannten. Geometrie: Gerade Linie, Winkel, Congrnenx der ebenen Figuren,
Eigenschaften der Drei-, Vier- und Vielecke nnd des Kreises, Proportionalität und
Ähnlichkeit, Flächeninhalt der geradlinigen Figuren, Maßbestimmungen am Kreise.
— Naturgeschichte: I. Sem. Mineralogie. — II. Sem. Botanik. 2 St. wöch.
Sechste Classe. Religionslehre : 2 St. wöch.: t. katholische: die kathol. Glaubenslehre;
2. evangelische: wie V. Cl.; 3. israelitische: Geschichte des Judenthums von
Herodes bis zum Abschluss des Talmud. Psalmen. — Ausgewählte Stücke des
Pentateuch. — Jesaia. — Latein: 5 St. Leetüre: Sallust, Cicero in Catil. 1.,
Vergil. in Auswahl aus Ed., Georg, und Ar „eis, Caesar bell. civ. 1 St. gramm.-
stilistischc Übungen. Schriftliche Arbeiten wie in V. 6 St wöch. — Griechisch :
Leetüre 4 St.: im I. Sern, ausgewählte Partien aus Hotners Dias. — II. Sem.
Herodot, Hauptpunkte ans der Geschichte der Perserkriege; daneben namentlich
im I. Sem. alle 14 Tage 1 St Leetüre ans Xenophon. Grammatik 1 St. Schriftliche
Arbeiten wie in V. 5 St. wöch. — Deutsch: Grammatik: Genealogie der
germanischen Sprachen, Lautverschiebung, Vocalwandel (Umlaut, Brechung,
Ablaut), Leetüre (zum größeren Theile nach dem Lesebuche). Auswahl aus dem
Nibelungenliede und aus Walthor von der Vogelweide nach dem Grundtexte;
Klopstock, Lessing. Die Anmerkungen sind wie früher auf Beobachtung und
Charakterisierung der stilistischen Formen gerichtet, sie erweitern and verroll-
ständigen jene des vorhergehenden Jahres. Der Privatlectüre obliegt die Ergänzung
bezüglich der Kenntnis jener Hauptwerke, welche nicht Gegenstand der Schnllectüre
sind. — Geschichte der dentschen Literatur (vom rein historischen Standpunkte)
im Grundriss, von den Anfängen bis zu der durch den Sturm und Drang begonnenen
Epoche mit näherem Eingehen dort wo Leetüre sich anschließt. — Aufsätze von
drei zu drei Wochen, abwechselnd eine Schul- und eine Hausarbeit 3 St wöch.
— Geschichte nnd Geographie: Geschichte der Römer seit den pnnischen
Kriegen. Geschichte des Mittelalters mit Berücksichtigung der einschlägigen
Geographie. 4 St. wöch. — Mathematik: AI gebra: Die Lehre von den Potenzen.
Wurzeln und Logarithmen. Quadratische Gleichungen mit einer Unbekannten und
ihre Anwendung auf die Geometrie. Geometrie: Im I. Sem. Stereometrie, im
II. Sem. ebene Trigonometrie. 3 St. woch. — Naturgeschichte : Zoologie. 2 8t. wöch.
Siebente Classe. Religionslehre: 2 St wöch.: 1. katholische: die kathol. Sittenlehre;
bis zur Reformation ; Lectüre des Briefes Jacobi und des ersten Korintherbriefes
im Urtexte; 3. israelitische: Geschichte der Juden vom Abschluss des Talmud bis
Maimonides; ausgewählte Stücke des Pentateuch. Jeremias. Ezechiel. — Latein:
4 St Lectüre: Cicero und Vergil Actitis. 1 St gramm. - stilistische Übungen.
Schriftliche Arbeiten wie in V. 5 St. wöch. — Griechisch: 3 St. Lectüre: im
I. Sem. Demostli en es II. Sem. ausgewählte Partien aus der Odyssee, daneben
Fortsetzung der Lectüre des Demosthenes. Schriftliche Arbeiten wie in V. 4 St.
wöch. — Deutsch: Herder, Goethe, Schiller. Die Anmerkungen wie in der VI. Cl.
Privatlectüre ähnlich wie in der VI. Cl. Literaturgeschichte bis auf Schillers Tod.
Redeübuniren. Aufsätze wie in der VI. Cl.; 3 St. woch. — Geschichte und
Geographie: Geschichto der Neuzeit mit Berücksichtigung der inneren Ent-
wickelung Europas und der Geographie. 3 St. wöch. — Mathematik: Algebra:
Quadratische Gleichungen mit zwei Unbekannten. Progressionen. Zinzesxinsen-
und Rentenrechnung. Kettenbrüche. Unbestimmte Gleichungen des ersten Grades.
Combinationslehre. Binomischer Lehrsatz. — Geometrie: Trigonometrische
Aufgaben und goniometrische Gleichungen. Elemente der analytischen Geometrie
in der Ebene mit Einschluss der Kegelschnittslinien. 3 St. wöch. — Naturlehre:
Allgemeine Eigenschatten der Körper, Mechanik fester, tropfbar und ausdehnsam
flüssiger Körper, Wärmelehre, chemische Grundlohren. 3 St wöch. — Philo-
sophische Propädeutik: Logik. 2 St. wöch.
Achte Classe. Religionslehre: 2 St wöch.: 1. katholische: Geschichte der Kirche
Christi; 2. evangelische: wie VII. Cl.; 3. israelitische: Geschichte der Jnden vom
12. bis zur Mitte des IS. Jahrhunderts. Das Buch Job. Ausgewählte Stücke des
Pentateuch. Zusammenfassung der Lehren der isr. Religion. — Latein: 4 St.
Lectüre: Tucitus' Germania, cap. 1—27, Auswahl ans Tacitus' Annalen, Auswahl
aus Hör. Oden, Epod., Sat. und Epist. — 1 8t. gramm. -stilistische Übungen.
Schriftliche Arbeiten wie in V. 5 St. wöcb. — Griechisch: Lectüre: im I. Sem.
Plato, im II. Sem. eine Tragödie des Soj,hokles nnd Fortsetzung der Lectüre aus
der Odyssee. Schriftliche Arbfiten wie in V. 5 St. w.tch. - Deutsch: Lectüre
(cum Tlieile nach dem Lesebuche). Goethe, Schiller. Lessings Laokoon und
vom Tode Karls des Großen
- 28 -
Auswahl aus der Hamburgischen Dramaturgie. Privatleetüre. — Redeübungen.
Literaturgeschichte, Ähnlich wie in der VI. Cl., bis zu Goethes Tod. Überblick
über die Entwickelung der deutschen Literatur in Österreich im 19. Jahrhundert
mit besonderer Berücksu htigung Grillparzers. Aufsätze wie iu der VI. Cl. 3 St.
wöch. — Geschichte und Geographie: I. Sem. Geschichte der Österreich iscb-
ungarischen Monarchie. II. Sem. österreichisch -ungarische Vaterlandskunde. —
Wiederholung der Geschichte des griechischen und römischen Altertlium«. 3 St.
wöch. — Mathematik : Wiederholung des gesammten Lehrstoffes und Übungen
im Auflösen von Aufgaben und im Beweisen von Lehrsätzen. 2 8t. wöch. —
Xaturlehre: Magnetismus, Elektricität, Wellenbewegung, Akustik, Optik, Elemente
der Astronomie. 8 St. wöch. — Philosophische Propädeutik: Empirische
Psychologie. 2 St. wöch.
Freihandzeichnen.
I. Curs, für die Schüler der I. Classe: Auschauungslehre, Zeichnen ebener geometrischer
Gebilde und des geometrischen Ornaments aus freier Hand mit besonderer Berück-
sichtigung des Zeichnens gebogener Linien. Grundbegriffe aus der Kaumlehre und
anschauliche Erklärung der elementaren Körperformen. 3 St. wöch.
II. CtirB, für Schüler der II. Classe : Perspectivisches Freihandzeichnen nach Draht- und
Holzmodellen. Zeichnen einfacher Flachornamente im Umrisa. 3 St. wöch.
III. Curs, für die Schüler der III.— VIII. Classe: Perspectivisches Freihandzeichnen nach
Holzmodellen und Modcllgruppen. Zeichnen uud Malen von Flachornamenten.
Übungeu im Gedächtniszeichnen einfacher körperlicher und ornamentaler Formen.
Zeichnen nach ornamentalen Gipsmodellen. Erklärung der Gestaltung des mensch-
lichen Kopfes und Gesichtes und Übungen im Kopfzeicbuen nach Vorlagen und
Beliefabgüssen. Gelegentliche Erklärungen der antiken Säulonordnuiigcn. 2 St. wöch.
Gesa n g.
I. Cnrs, für Anfänger: Lehre von den Tönen, deren Zeichen, Eintheilung, Takten,
elementare Einübung der Scalen und Intervalle in den verschiedenen Tonarten.
Anfänge zur Einübung kirchlichen und weltlichen Liedergesanges. 2 St. wöch.
II. Cur». Lehre von der Bildung der Dur- und Moll-Tonarten, von den Intervallen,
Drei- und Vierklängen und der harmonischen Verbindung derselben. Einübung
von umfangreicheren und schwierigeren geistlichen und weltlichen Liedern, Chören
und kirchlichen Chorälen und Messen und Einlagen. 2 St. wöch.
Stenographie.
I. Curs, I. Semester: Alphabet, Sehreibübungen, Zfichenverbindung und Sigel, Lese-
übangen (Anthologie), verbunden mit Tafelschreiben. — H. Semester: Verbindung
der Wörter untereinander (Vorsilben, Nachsilben, Partikclverbindung) , Wortkürzung,
Leseübungen, verbunden mit Tafelschreiben, 2 St. wöch.
II. Cur»: Schreib- ui.d Leseübungen mit praktischer Anwendung der Satzkürzung,
Dictandoschreibeu in stufenweise steigender Schnelligkeit. 2 St wöch.
Turnen.
V Cnrse: Frei-, Ordnungs-, Gerlithubungen uud Turnspiele. 10 St. wöch.
Verzeichnis der 1892/93 verwendeten Lehrbücher.
Die römischen Ziffern bedeuten" die Clusseu, in denen die Lehrbücher rerwendet worden.
Religionslehre, a) katholische: I. Fischer, Religionslehrc; II. Fis- her, Liturgik;
HL Fischer, Offen Imrung des alten Bundes; IV. Fischer, Offenbarung des neuen
Bundes; V. — VII. Wappler. I., 2. und 3. Theil; VIII. Kxltncr, Kirchengeschichte.
b) evangelische: I. und II. Biblische Geschichre tür den ev.-mg. Religionsunter-
richt im Großherzogthum Baden; 1. — IV. Buchrucker Kar). Dr. Martin Luthers
kleiner Katechismus; I. — VIII. Gesangbuch der evang. Kin he in Württemberg;
V. — VIII. Palmer, Rcligionsgcschichte ; I. — VIU. Luthe»* Übersetzung der heil.
Schrill (Bibelgesellschaft; V.— VIII. Tischendorf. Avium testamentum Graece.
c) israelitische: I.— VIII. Auerbach, Schul- und Hausbibel, 1. Theil; III. — VW.
Auerbac h, Schul- und Hausbibcl. 2. Theil; V. und VI. Breuer. Biblische Geschichte
der Juden. 2. Theil; IV. Breuer. Gaubens- und Pflichtenlehre; VII. und VW.
Cassel, Leitfaden für den Unterricht in jüdischer Geschichte und Literatur.
Latein. I. — IV. Scheindler, Schulgrammatik; V. — VIII. Schmidt, Sehulgrammatik;
I. und II. Steiner-Scheindler, Lese- und Übungsbuch 1. und 2. Theil; III — IV.
Hauler. Übersetzungsbücher; V.— VIII. Hanler Stilübungen; III. Memorabüia
Alexaudri Maijni etc. (Gehlen-Schmidt,; — IV. Caesars bellum Gallicum 'Prammer);
IV. und V. Ovid .Gehlen-Schmidt); — V. Livius (Zingerle); VI. Salin sti lugurtha
•a —
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und Catilina (Scheindler), Caesar bellum civile ed. Hoff mann; VI. und VII. Vergil
(Kloucek i ; VI. und VII. Ciceronis Orationes Catilinariae, pro Archia, pro Poscio
Amerino, Cato maior (Koi nitzer); VIII. Tacitus' Germania und Annalen (Halm);
VIII. Horaz (Huemer).
Griechisch. III. — VIII. Hintner, Schulgrammatik ; III. und IV. Hintner, Übungsbuch;
V. — VIII. Hintner, Aufgaben in zusammenhangenden 8tilcken; V. nnd VI. Schenk 1,
Chrestomathie au« Xenophon; Homers Ilias (Zechineister-Scheindler) ; VI. Herodots
Perserkriege (Hintner); VIL und VIII. Homers Od vssee (Scheindler); VII. Demo ■
sthenes' ausgewählte Reden (Wotke); VIII. Sophokles' Antigone (Schubert); Platin
ed. Hermann - Wohlrab.
Deutsch. Grammatik: I. -V. Willomitzer; Lesebücher: I. — VIII. Lampe 1.
Geographie. Vaterlandskunde und Geschichte. Geographie: L Herr 1. Ours; 1 III.
Umlauft; Vaterlandakunde : IV. und VIII. Hannak. — Geschichte: Ii., III.,
und IV. Hannak; V.— VII. Loserth.— Atlanten : I. — IV. Kozenn, Schulatlas;
V. -VIII. Sydow, Schulatlas; II., V. und VI. Kiepert, Atlas antiquuS; VIII.
Kozenn, Atlas der österr -nng. Monarchie; III , IV. VI. -VIII. Spruner Historisch-
geographiscber Schulatlas.
Mathematik. Arithmetik: I.— VIII. Mocnik: Geometrie: I.— VIII. Hooerar. V.— VIII.
Hei», Beispielsammlung; VI. — VIU. Greve, Logarithmen.
Naturge8Chichte. L und II. Pokorny, Thierreich und Pflanzenreich; HI. Pokorny,
Mineralogie; V. Wretschko, Botanik; Hochstetter undBisching, Mineralogie;
VI. Wold rieh, Zoologie.
Naturlehre. III. und IV. Krist, Naturlehre; VII. und VIII. Wallentin, Physik.
PhilosophiSOhe Propädeutik. VII. Höfler, Logik; VIII. Lindner, Psychologie.
Stenographie. I. und II. Cars: Engelhard, Lehrbuch der Stenographie uüd Lesebuch
für angehende Stenographen.
Verzeichnis der absolvierten Leetüre.
A. Latein.
III. Classe : Nepos, Miltiades, Themi«toclea, Ariatidea, Epaminondas, Pelopidas. —
Curtiu» (ed. Schmidt-Gehlen) I. VI. VIII. IX. XI. XII. XV. XVII. XXIII. XX VIII.
XXXVH. LVI.
IV. Claase: Caesar de bcllo Gall. I, 1—64. VI. 11—28. VH, 1—2*. 68-90. Ovid
Metam. I, 86—252.
V. Classe: Livius I. XXI Ovid (ed. Schmidt-Gehlen , Metam. V. XII. XIII. XVI.
XXni. Fast. I. V. VIII. IX. XII. XIII. XV. Ex aliis lihris II. IV. - frnatlectüre in
Va: Abschnitte aus Livius XXII. {14 Sch.)
VI. Classe: Sallust Jngnrtha. — Cicero Catil. I. — Vergil Ecl. 15 9. Georg,
ed. Kloucek) I. — IV. VL Aen. I. H. — Caes. b. civ. III, 41—100. — An der Privat-
lectüre betheilisjten «ich 20 Schiller, u. zw.: Livius II. (8 8ch.), Sallust Catil. (8 Sch.),
Caesar b. civ. I. (I Sch.), Cic. Catil. II. III. IV. pro Milone (je 1 Sch.), Caesar b. Gall.
V. (1 Sch.), Eutropius I -V. (3 Sch.), Ovid ausgew. Stücke aus den Metamorphosen
(2 Sch.j, Vergil ausgew. Stücke aus den Ecl. und Georg (1 Sch.), Aen. III. (1 Sch.),
VH. (2 Sch.), VHI. (2 Sch).
VII. Classe : Cicero pro 8exto Roscio Amer., pro Arcbia, Cato maior. — Vergil
Aen. II. IV.
VIII. Clas*e: Tacitus Germania 1—27. Annal. I, 1—62. 55—71. IL 5—26. 41—46.
63. 54. 59- 63. 69—73. 82—84. 88. III, 1—19. — Horaa carm. I, 1-4. 6. 1. 10 12.
14. 15. 17. 18. 20—22. 24. 26. 28. 29. 31. 32. 34. 35. 37. 38. II. 1—3. 6. 7. 13. III, 1.
30. carm. saec. epod. 2. satlr. I, 1. 9. II, 6. epist I, 1. 2. 6. 7. 10.
B. Griechisch.
V. Classe: Xenophon Anab. (nach Schenkls Chrestomathie) I. II. III. VI. und VII.
(von §. 64 an). — Homer Ilias I. n. I begonnen). — Priratlectüre in Va: Xenophon,
Herakles am Scheidewege (9 Sch.).
VI. Classe: Homer Ilias IV— VI. XXII-XXIV. — Xenophon Kyr. (nach Schenkls
Chrestomathie) I. II. Memor. I, 1 — 31. — Herodot (nach der Auswahl von Hintner)
[—XL. — An der Priratlectüre bctheiligten sich 19 Schüler, u. jiw. Homer II. VII
(16 Sch ), VIII ( 8 Sch.), IX. (2 8ch.). X. (1 Sch.). XVI. (I Sch.), XVIII. {1 Soh.) p XIX.
(2 8ch.), XXI. (1. Sch.i — Herodot üb. VII (2 Sch.), II, 1—34 (1 Sch.) — Xenophon
Anab. (ed. Schenkt | IX. (5 Sch.) Hell. I. (1 Sch.)
VII. Classe: Demosthenes Olynth. I. II. III. Phil. III, 1-60. — Homer Odyss. I,
1-102. V. VI. IX. X. XII. - Priratlectüre: Homer Ilias XIX. XXII. (3 Sch.)
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VIII. Classe: Plato Apologie, Laches. — Sophokles Antigone. — Homer Odyss.
xiv. xvi. xvra.
C. Deutsch.
Außer den dem Lehrplme entsprechenden Partien des Lesehuches wurden ge-
lesen in der
VI. Classe: In der Schule: Leasings Philotas und Minna von Bnrnhelm. — Privat-
Uctüre: Leasings Emilia Galotti und Nathan der Weise
VII. Classe : In der Schule: Goethes Iphigenie, ausgewählte Stücke aus Götz und
Egmont und ausgewählte Partien aus Schillers Wallenstein. — Privatlectüre: Herden»
Cid; von Goethe: Auagewählte Partien ans „Dichtung und Wahrheit* und Clavigo; von
Schiller: die Jugenddramen und Don Carlos.
VIII. Classe: In der Schule: Lessingn Laokoon und ausgewählte Stücke der
bamburgischen Dramaturgie, Goethes Hermann und Dorothea, Schillers Wallenstein,
Grillparzers Sappho. — l^ivatlectitre: Schillers M*ria Stuart, die Braut von Messina,
Wilhelm Teil und die Abhandlung über naive und -entimentalische Dichtung; Goethes
Tasso.
Themen zu den deutschen Aufsätzen und Redeübungen.
Va. Classe: 1. Nacherzählung des Uhland'schen Gedichtes „Das Glück Ton Eden-
hall-. (Schularbeit.) 2. Freuden des Herbstes. (Hausarbeit.) 8. Nacherzählung der
Schillcr'schen Ballade „Die Kraniche des Ibykus*. (Schularbeit). 4. Welche Unistände
veranlassten die Phönieier zur Ansführnng von Colonien? (Hausarbeit.) 5. Siegfiieds
Tod. (Schularbeit.) 6. Der alte Horatius erbittet vom Volke die Begnadigung seines
Sohnes (Livius I, 26). (Hausarbeit.) 7. Gudruns Klage am Meeresstrande. (Schularbeit;
8. Ansprache Hannibals an sein Heer nach Übersteigung der Alpen. (Hausarbeit) 9. Sehn-
sucht nach dem Frühliug. In Form eines Kriefes an einen im Süden weilenden Freund.
(Schularbeit.) 10. Die Pest im La«r<-r der Griechen. Nach Homers Ilias I. (Hausarbeit.)
11. Disposition und Gedankengang des Gedichtes „Taillefer" von Ludw. Uhland. ( Schul-
arbeit.) 12. Beschreibung des Schlossgartens von Sehönbrunn. (Hausarbeit.) 13. Warum
sind wir dem Alter Ehrfurcht schuldig? (Schularbeit.) 14. Die Christbeschernng in der
Bauernstube. Nach dem Bilde vou G. Ferd. Waldmüller in der kaiserlichen Gemälde-
galerie. (Hausarbeit.) 15. Müttercheu in der Idylle „Der siebzigste Geburtstag" von Voß.
(Schularbeit ) IG. „Prineipiia obsta!* Eine Chrie (Hausarbeit.) Ludwig Blume.
Vb. Classe: 1. Die Wolken. (Hausarbeit.) 'i. Die Entdeckung der Mörder in Schillers
Gedicht „Die Kraniche des Ibykus* und in Chamiss<>s „Die Sonne bringt es an den
Tag". (Schularbeit.) 3. Vergleichung der Gedichte „Der Erlkönig* und „Der Fischer*
von Goethe. (Hausarbeit). 4. Die Pflichten der Ehre und Treue in der Walthersage.
(Schularbeit). 5. Kumulus und Numa. (Hausarbeit.' 6. Der Charakter Siegfrieda. (Schul-
arbeit.) 7. Rüdiger von Pechlarn. (Hausarbeit.) 8. Die Sagen von Gudrun und Odysseus.
(Schularbeit.) 9. Der Einsame auf Salas y Gomex- (Hausarbeit.) 10. Keinekes Rettung.
(Schularbeit) 11. Das Gerichtswesen im „Reineke Fuchs". (Hausarbeit'. 12. Die Schlacht
bei Kunaxa. (Schularbeit.) 13. Das Schulhaus zu Stolp. (Nach dem Gedichte „Der sieb-
zigste Geburtstag* von Voß.) Hausarbeit.) 14. Hüons ritterliche Tugenden. Schularbeit.)
16. Das Romantische im Oberon. (Hausarbeit.) 16. Die Eroberung von Sanunt (Schul-
arbeit.) Ferdinand Zimmert.
VI. Classe: 1. Wodurch erlangte Jugurtha die Künigaherrachaft? (Schularbeit.)
2. Eftodinntiir opes. initamenta malornm. (Hausarbeit) 3. Charakteristik Siegfrieds. (Schul-
arbeit) 4. Welche Motive bewogen HaBen, Siegfried zu ermorden? (Hauvirbeit) B. Attila
in der (icsehichte und in der Sa<re. (Schularbeit.) 6. Ursachen des Verfalles der römischen
Republik. (Hausarbeit.) 7. Concordia parvae res crescunt. discordia maximae dilabuntur.
(Schularbeit.) 8. Die Bedeutung der Homerischen Teichoskopie. (Hausarbeit). 9. Dispo-
sition und Gedankengang von Walthers „Elegie*. (Schularbeit ; 10. Der Einflus* der
Kreuzzüge auf die Entwicklung der deutschen Literatur. (Hausarbeit; 11. Der Aufbau
der Handlung in Lessinga »Philotas*. (Schularbeit) 12. Die orientalische Localfurbe
in Lessiugs dramatischem Gedicht „Nathan der Weise*. (Hausarbeit^
Feodor Hoppe.
VII. Classe: 1. Worin lHsst sich die wahre Freundschaft erkennen? (Schularbeit.
2. Folgen der Entdeckung Amerikas für die alte Welt. (Hausarbeit; 3. Weshalb sind
uns Ritterburgen auch in den Rninen anziehend? (Schularbeit.) 4. Was verdankte der
junge Goethe seinem Aufenthalte in Leipzig? (Hausarbeit.; 5. In welcher Weiso wird in
„Mahomets Gesing" von Goethe der Vergleich zwischen einem großen Genius und
einein Strome durchgeführt? Schularbeit.) <">. Recht und Schuld des Helden in Goethes
„Götz von Btrlichingen". (Hausarbeit.) 7. Über die Beweggründe zur Aufstellung von
Denkmälern. Schularbeit.) 8. Der Chirakter der „Iphigenie* bei Goethe. (Hausarbeit)
9. Ein Tag in Wien zur Zeit der Türkenbelagerung im Jahre 1683. (Nach freier Erfindung).
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(Schalarbeit.) 10. Welches Bild gewinnen wir von Schillers „Wallenstein» ans dem
„Lager"? (Hausarbeit.) lt. Wissen ist der beste Reichtham. (Schularbeit) 12. Inwiefern
gehört der Gartenbau zu den schönen Künsten? (Hausarbeit.)
RedeUbungen: 1. Die Numismatik als Hilfswissenschaft der Geschichte. 2. Welche
Figuren aas Leasings Dramen finden wir in Schillers Jugenddramen wieder? 8. Warum
stellt Lessing den Deutschen Shakespeare zur Nachahmung hin und nicht die Franzosen?
4. Die Folgen des dreißigjährigen Krieges für das deutsche Reich. 6. über den Charakter
der Volkslieder einiger Nationen nach Herders „Stimmen der Völker in Liedern". 6.
Marquis Posa und Don Carlos. 7. Inwiefern ist Grillparzers Ahnfrau eine Schicksals-
tragödie eu nennen? 8. Die beiden „Piccolomini". 9. Egmonts tragische Schuld bei Goethe.
Dr. Ludwig von Zitkovszky.
VHI. Classe: Winkalmanns Ansicht Uber die Laokoongrupp« und Lessings Kritik
derselben. (Schularbeit.) 2. Über das Verhältnis guter Illustrationen zu einem Dicht-
werke nach Lessings Andeutungen im Laokoon, Oap. 5. (HausHrbeit.) 3. „Wie einer in
der Welt lebt, so lebt auch die Welt in ihm". (Schulfirbeit.) 4. Die Exposition in Goethes
Hermann und Dorothea. (Hausarbeit.) 6. „Sein Lager nur erkläret sein Verbrechen«.
Schiller, Prolog zu Wallensteins Lager. (Schularbeit.) 6. „An der Geduld kennt man den
Mann*. (Hausarbeit.) 7. »War das Mittelalter eine Nacht, so war es eine sternhelle Nacht".
Friedr. y. Schlegel. (Schularbeit.) 8. „Das Lachen erhält uns vernünftiger als der Ver-
druss". Lessing, Minna von Barnhelm, IV, 6. 'Hausarbeit.) 9. Warum nennt Schiller seine
„Jungfrau von Orleans" eine romantische Tragödie? (Schularbeit.) 10. Disposition zu
Schillers „Glocke" und Würdigung des Gedichtes (Hausarbeit.) 11. Italiens Bedeutung für
die Entwicklung der deutschen Cnltur. Motto: „Kennst du das Land?" Goethe. (Zur
Maturitätsprüfung.)
Redeübungen: 1. Columbus and die Entdeckung Amerikas. 2. Prinz Engen von
Savoyen. 3. Associationen und Affecte als physiologische Erscheinungen. 4. Die freien
Städte im Mittelalter. 5. Der St Stephansdom zu Wien mich seiner baugeschichtlichen
Entwicklung und nach seiner künstlerischen und geschichtlichen Bedeutung. 6. Goethes
Iphigenie auf Tauris, verglichen mit dem gleichnamigen Stücke des Euripides. 7. Über
die Frage, ob nnd in welchen Hauptgcstalten seiner Dichtungen Goethes Individualitat
besonders zu erkennen ist 8. Warum gelangte in England das Königthum nicht zum
Absolutismus? 9. Der Einflnss der Perserkriege auf die Entwicklung Athens.
Ludwig Blume.
III. Bericht über die Lehrmittelsammlungen.
I. Bibliothek.
A. Lehrerbibliothek.'
(Custos: l'mf. Engelbert Neubauer.'
a) Geschenke: Vom jfc. k. Ministerium für Cuitus und Unterricht: Kataloge
der Internationalen Ausstellung für Musik- und Theaterwesen, Wien 1892. — Von der
kaixerl. Akademie der Wissenschaften in Wien: Die Fortsetzung der Sitzungsberichte,
des Archivs für Kunde österr. Geschichtsquellen, der Fontes rerum Austriacarum und
des Almanachs. — Von der Buchhandlung Holder in Wien : Hinrichs. Verzeichnis der
Bücher. Allgemeine Bibliographie für Deutschland. — Von den Verfassern: P'rivoznik,
Über die Meteorite von Knyahinya und Hainholz; Schmid Franz, Genealogische Stamm-
tafel des Kaiserhauses Hat i i _ Lothringen: Villdnyi, Die social-culturelle Bildung
als Aufgabe der Erziehung; Sobel, Geschichte und Festschrift der barmherzigen Brüder.
— Vom Prof. Hoppe: Verhandlungen der XLI. Versammlung deutscher Philologen und
Schulmänner in München.
b) Ankauf: et) Fortsetzungen: Annalen der Physik sammt den Beiblättern;
Archiv für latein. Lexikographie, für das Studium neuerer Sprachen, für Naturgeschichte.
Blätter für das bayer. Gymnasialschulweaen. Literar. Centraiblatt. Germania. Hermes,
Generalregister zu Band I— XXV. Jahrbuch der Grillparzergesellschaft, des Vereines
für wissenschaftliche Pädagogik, des höheren Unterrichtswesens in Österreich. Neue
Jahrbücher für Philologie und Pädagogik. Jahresbericht über die Fortschritte der
classischen Alterthumswissonschaft Lehrproben und Lehrgänge von Fries-Meier. Mit-
theilungen und Zeitschrift des deutschen und österr. Alpenvereines. Archäologisch-
epigraphische Mittheilungen. Philosophische Monatshefte von Natorp. Statistische
Monatsschrift. Rheinisches Museum. Verhandlungen der Directorenversammlungen. der
geologischen Reichsanstalf, der zoologisch-botanischen Gesellschaft. Verordnungsblatt
Wochenschrift filr classische Philologie. Zeitschrift für die österr. Gymnasien sammt den
Wiener Studien, filr das Realschulwesen, für das Gymnasialwesen, filr mathem. und
naturwiasenschaftl. Unterricht, für physikalischen Unterricht, für Schulgesundheits-
pflege. Historische Zeitschrift von Sybel. Wiener entomologische Zeitung. General-
i
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register zu Hand 1—40 der Zeitschrift ffir da* Gymnasialwesen. — Bibliotheca Zoologie«.
Allgemeine deutsche Biographie. Biographisches Lexikon von Wurzbach. Geschichts-
schreiber der deutschen Vorzeit. Grimm, Wörterbuch der deutschen Sprache. Müller
Handbuch der deutschen Altertumswissenschaft. Corpus inscriptionum Atticarum.
Corpus glossar. latin. Lexicon Taciteum von Gerber-Greef. Mythologisches Lexikon von
Roscher. Frick, Aus deutschen Lesebüchern. Kürschner, Deutsche Nationalliteratur.
Berger. Erdkunde der Griechen. Brehm, Thierleben, Ribbeck, Geschi< bte der röm.
Dichtung. Schmid, Geschichte der Erziehung. Brugmann, Grundriss.
ß) Neuanschaffungen: Aly, Cicero. Haupt, Livius-Commentare. Lucanus von
Hosiua. Herondas, Mimiambi ed. Crusius. Herodot von Wiedemann. Gardthausen,
Augustus und seine Zeit. Prellwitz, Etymologisches Worterbuch der griechischen Sprache.
Joost, Sprachgebranch bei Xenophon. FriederichB-Wolters, Gipsabgüsse antiker Bild-
werke. Roß, Reisen. Ilg, Charakterbilder. Gregorovius, Kleine Schriften. Keller, Thiere des
rlassischen Alterthums. Imhof-Blumer. Porträtköpfe. — Herders Werke von Suphan.
Khull, Geschichte der altdeutschen Dichtung. Schwering, Grillparzers hellenische Trauer-
spiele. — Hoernes. Urgeschichte der Menschen. Violle, Lehrbuch der Physik. — Roth-
füchs, Bekenntnisse. Schräder, Unterrichts- und Erziehungslehre. Willmann, Didaktik.
— Mussafia, Italienische Grammatik. Thieme, Dictionary. — Garthe, Katalog der Münzen-
und Medaillensammlungen. Gutheil, Dio Münzen- und Medaillensammlung des H. A.
Gutheil. — Schwägerl. Turnerische Gesellschaftsübungen. Witte, Deutsches Ring-
bächlein.
Stand der Bibliothek am Schlüsse des Schul-
jahres 1891/92 5795 Nummern in 14.005 Stücken
Zuwachs während des Schuljahres 1892/9J _ 34_ . „ 138 ,
Stand am Schlüsse des Schuljahres 1892/93 . 5829~Nummern in 14.143 Stücken.
Die Programmensammlung 1 13.9(15 Stücke) vermehrte sich durch den Zuwachs
von 241 Jahresberichten Österreich-Ungarns und 298 Deutschlands auf 14.504 Stocke.
B. Schülerbibliothek.
(Custos: Prof. Engelbert Neubauer).
a) Geschenke: Von der Verlagshandlung Graeser in Wien: Blume, Goethes
Gedichte. Vom Schüler der II a. Cl. Paul Eger: Scherner Dr. C. A., Aua der Natur
Vom Schüler der 11 b. Cl. Emil PüUak: Nieritz G , Des Königs Leibwache.
b) Ankauf: Proschko, Jugendlaube V. Bdchn. Ohler, Classisches Bilderbuch.
Klee, Die alten Deutschen. Loos, Lesebuch aus Livius. Willmann, Lesebuch aus Herodot.
Stoll, Die Meister der griech. Literatur. Stoll, Die Meister der röm. Literatur. Blume,
Goethes Gedichte. Uhle, Plutarchs Lebensbeschreibungen. Herzog, Das Jugendleben
ausgezeichneter Männer, Gymnaninlbibliothek 1—5 und 10 — 14. Seemann, Die gottes-
dienstlichen Gebräuche der Griechen und Römer. Fickelscherer, Das Kriegswesen der
Alten. Richter, Handel und Verkehr der wichtigsten Völker des Mittelmeeres. Richter,
Die Spiele der Griechen und Römer. Krieg, Grundriss der röm. Alterthümer. Fortsetzung
des Lieferungswerkes: Die öst.-nng. Monarchie.
Am Schlüsse des voiigen Schuljahres war
der Bestand der Schulerbibliothek . 719 Nummern in 1331 Bänden oder Heften
Zuwachs im heurigen Schuljahre . . . 14 „ „32 „ „ „
Am 8chlnsse des 8chuljahres 1892/93 . 733 Nummern in 13418 Bänden oder Heften.
2. Geographische und geschichtliche Lehrmittel.
(Custos: Heinrich Michler.)
Im Schuljahre 1892/93 wurde die Sammlung nm folgende Stücke vermehrt:
H. Kiepert, Wandkarte der alten Welt; H.Kiepert, Westlicher und östlicher Planiglob ;
V. v. Haardt, 8chulwandkarto von Österreich-Ungarn (politische Ausgabe); H. u. R.
Kiepert, Politische Wandkarte von Nordamerika; H. u. R. Kiepert. Politische Wand-
karte von Südamerika.
Stand der Sammlung am Schlüsse des Schuljahres 1891 .92 . 278 Nummern
Zuwachs im 8chuljahre 1892 98 6 „
Stand der Sammlung am Schlüsse des Schuljahres 1892 93 . . . 283 Nummern.
3. Archäologische Sammlung.
(Custos: Prof. Feodor Hoppe.)
Geschenke: Von Herrn Dr. Putsch die Modelle eines Pilum und eines Onager
(Wurfmaschine), von den Schülern eine Laokoongruppe (Gips, bronziert und von Prof.
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- 33
Feodor Hoppe Gipsabgüsse römischer Münze» (8 St.) und eine Wandtafel (Augustus-
■tltue) von Dr. H. Luchs.
Angekauft wurden : a) Fortsetzung: Strack, Baudenkmäler des alten Rom II. Th.
ß) Neuanschaffu nge n: Sammlung galvanuplaatischer Abdrücke antiker Münzen
(mit Erläuterungen) 82 8t.; 8chreibers culturhistorischer Bilderatlas (mit Text).
Sund der Sammlung am Schlüsse des Schul-
jahres 1891/92 10 Nummern in 23 Stücken
Zuwachs im Jahre 1892 93 .7 . . 41
Stand am Schlüsse des Schuljahres 1892,93 .... 17 Nummern in 64 Stücken.
4. Naturhistorische Sammlung.
(Custos: Prof. Jos. Mik.)
Angekauft wurden: 1 Klippdacbs, 1 Kiwi, 1 Kakadu, 2 Buntspechte (gestopft);
ferner je 1 Schädel vom Klippdacbs, Schuppenthier und Brüllaffen.
Geschenkt wurden: 1 Kapsel des Affenbrotbaums: vom Herrn Hofrath Dr. A.
Kerner Ritter von Marilaun; 1 Dorneide>*hse : vom Herrn Sanitätarath Dr. F. W.
Lorinaer; die Haut eines Alligators: vom Herrn Director W. Eitner; 1 Fraßstück
des Bohrwurms: vom Schüler Aug. Wilfling.
Stand der Sammlung am Schlüsse des Schuljahres 1891/92 .... 7706 Nummern
Zuwachs während des Schuljahres 1892/93 12 „
Stand der Sammlung am Schlüsse dea Schuljahres 1892/93 .... 7718 Nummern.
5. Physikalisches Cabinet.
(Cuatos: Prof. A. Nenmann.)
Angekauft wurden: 1 Apparat zur Elektrolyse von Chlorwasserstoff nach Hof-
mann, 1 Thermoaänle von 20 Elementen, 1 Auer-Brenner, 1 Apparat für Reflexion und
Brechung des Lichtes, 1 Apparat zur Demonstration der Kraft der Contraction, 1 Luft-
thermometer, 1 Apparat für Ausdehnung der Luft unter constantem Drucke, 1 Apparat
»ur Bestimmung der Spannkraft des Wasserdampfes, 1 kleiner Destillierapparat aus
Glas, 1 Papin'scher Topf aus Eisen, l Calorimeter nach Weinhold, 1 kleiner Dampf-
kessel, 1 Schirm von Metnil, 6 Wandtafeln von Bopp. Experimentiermaterial.
Gerätli -
schaften
Apparate
Waudtafelu
Stand am Schlüsse des Schuljahres 1891/92
Stand am Schiusa« dea Schuljahres 1892/93
50
512 52
14 6
fiO 526 58
6. Zeichenlehrmittel.
(Cuatoa: Zeichenlehrer, Bürgerschuldirector Franz Kaschl).
Angeschafft wurde: Elementar-Zekhenschule von Grandauer; ferner Wand-
tafeln für den Zeichenunterricht von Steigl, n. Serie; Umrisse antiker Thongefäße.
Stand der Sammlung am Schlüsse des Schuljahre» 1891/92 152 Nummern
Zuwachs im Schuljahre 1892/93 .5
Stand am Schlüsse des Schuljahres 1892 93 157 Nummern.
7. Gesanglehrmittel.
(Cuatos: Gesanglehrer Emil Seling.)
Angeschafft wurde: Herbeck, Frühlingslied ; Maier, Messe (dreistimmig);
Salinger, xwei- und dreistimmige Lieder (6 Hefte).
8tand der Sammlung am Schlüsse dea Schuljahres 189192 114 Nuramern
Zuwachs im Schuljahre 1892/93 3 „
Stand am Schlüsse des Schuljahres 1892/93 . 117 Nummern.
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— 34 -
8. Münzensammlung.
Sund der Münzensammlung am Schlosse des Schuljahre« 1891/92 . . 438 Stück
Zuwachs wahrend des Schuljahres 1892 93 109 H
Stand am Schiasse des Schuljahres 1892 93 7ö47 Stück und
68 Schaumünzen und Medaillen.
Die übrigen Lehrmittelsammlungen blieben unverändert.
IV. Maturitätsprüfungen.
a) Sommertermin 1893.
Themen au den schriftlichen Prüfungen s. Jahresbericht von 1892, 8. 24 f.
Die mündliche Prüfung fand vom 6. — 9. Juli unter dem Vorsitze des Herrn
k. k. Oymnasialdlrectors Dr. August Scheindler statt Von den 40 vollständig geprüften
Abiturienten (39 Öffentlichen Schülern und 1 Externisten) erhielten 7 ein Zeugnis der
Reife mit Auszeichnung, 27 ein Zeugnis der Keife, 4 die Bewilligung zu einer Wieder-
holungsprüfung und 2 wurden auf ein Jahr reprobiert.
6; Herbst termin 1S92.
Vorsitzender: Herr Landesschulinspector Anton Maresch.
Von den 4 zur Wiederholungsprüfung zugelassenen Abiturienten wurden 3 für
reif erklärt; 1 wurde auf ein Jahr reprobiert.
Somit war da«« Ergel
ler Prüfunire:
Jahre 1892 folgendes:
Öffentliche
Schüler
Zur Prüfung meldeten sich .
Vor und während der Prüfung traten zurück
48
-
Auf Grund der Semestralclassification zur Prüfung nicht
zugelassen
Auf Grund der schriftlichen Arbeiten zur mündlichen
Prüfung nicht zugelassen
Vollständig geprüft wurden
Approbiert wurden
und zwar mit Auszeichnung
einfach reif
Reprobiert wurden, und zwar auf 1 Jahr. .
Zur Wiederholungsprüfung waren zugelassen
und zwar aus dem Griechischen
Deutschen
n der Physik
Die Wiederholungsprüfung haben bestanden . . .
nicht bestanden.
2
39
3«
7
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3
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1
2
1
3
1
Externe
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Verzeichnis der Approbierten (• mit Auszeichnung):
Nr
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Alter*-
jähre
Hl
Gewählter Brun
1
Alexander Gustav . . .
Wien
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Medicin
1
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3
Prag
8
Jus
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Clairmont Paul ....
Wien
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8
Landwirtschaft
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Znaim
8
Technik
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Wien
lsio
9
Medicin
7
Fridezko Julius ....
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Chemie
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Gombrich Karl * . . . .
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*
■ 8
Medicin
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Hahn Wilhelm
B
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Hofmannsthal Uns«. Kdl.
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Jus
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Staatsrechnungs-
wissenschafi
18
Kallir Ludwig* ....
Leipzig
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Technik
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Kestranek Johann . . .
Prerau ( Mähren) •
19*', o
1811
10 /ia
9
w
16
Klein Richard
Baden (N.-ö.)
I
Landwirtschaft
16
Rossitz (Mähren
17«/,«
8
Bergbau
17
Wien
17U/JJ
8
Jus
18
Kratochwill Eduard . .
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8
Chemie
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Mandl Leopold* . . .
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Medicin
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Marcus Ludwig ....
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i 17 */ia
8
Jus
21
Münster Eduard . .
8
Medicin
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Nierenstein Hugo . . .
Nowack Gustav* . . .
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8
Jus
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Wien
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10V,Ö
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Militär
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•
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(Mähren)
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Medicin
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wixsenschaft
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Rieß Otto
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Chemie
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Schiumherger Rob. Kdl. v.
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Landwirtschaft
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Stein Oskar
18»/ 12
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Jus
33
Weinberg Emil ....
Wien
18«/,,
8
Kaufmann
34
Wertheimer Paul . . .
18 ö / 12
8
Jus
36
Wieg Karl Edl. v. . . .
*
19io/ J2
8
Medicin
36
Zumbusch Leo Ritt. v. .
N
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8
Chemie
87
m
:
Kit« rn
c) Sommertermin 1893.
Zur Prüfung meldeten sich •ämmtlicbe 38 öffentlichen 8chüler der Vitt Claase,
darunter 2 »um zweitenmal, ferner 1 Privatist und 2 Externe, zusammen 41 Abi-
turienten.
Die Themen der schriftlichen Prflfungen, die vom 16. — 19. Mai stattfanden, waren :
I. Deutscher Aufsatz: Italiens Bedeutung für die Entwicklung der dentschen
Cultur. Motto: „Kennst du das Land — ?" Goethe. — 2. Übersetzung aus dem
Lateinischen ins Deutsche: Vergil Aen. VIII, 470—609. — 3. Übersetzung
ans dem Deutschen ins Lateinische: Ansprache Hannibals an sein Heer vor der
Schlacht am Ticinus (Hintner's Übungsbuch S. .'53 f — 4. Übersetzung aus dem
Griechischen: Plato Charmides cap. VII bis dtt tlvai oütpoova 6rea. — 6. Mathe-
matische Arbeit: a) Auf einem Kreise bewogen sich zwei Körper von demselben
Punkte aus nach entgegengesetzten Richtungen. Der eine legt in der 1. Secunde 3° und
in jeder folgenden Secunde 1° mehr, der andere in der t. Secunde l 1 ^ 0 und in jeder
folgenden Secunde 6° mehr zurück als in der vorhergehenden. Wann begegnen sich
beido Körper zum ersten- und zum zweitenmale? b) In einem Dreiecke ist die 8umme
zweier Seiten a und b um d — 10 größer als die dritte Seite. Die Winkel sind:
a = 43° 36* 10 « ß = HO 2 6' J6", T = 12*° 68' 34". Die Seiten sind durch die ge-
- 36 —
gebenen Größen allgemein zu bestimmen, und eine derselben ftlr die besonderen Werte
zu berechnen, c) Einer Kugel mit dem Radin« r ist eine regelmäßige vierseitige Pyramide
umgeschrieben . deren Basis ein Quadrat mit der Diagonale 4 r ist. Oberflache, Volumen
und der Neigungswinkel der Seitenflächen gegen die Basis sind tu bestimmen, d) Der
eine Ast einer Hyperbel mit den Halbachsen a und b hat mit einer Parabel den Scheitel
und die Achse gemeinsam. Die Asymptoten der Hyperbel sind Tangenten der Parabel.
Bestimme den Parameter der Parabel und die Coordinaten der Berührungspunkte.
Die mündliche Prüfung wird vom 11. — 15. Juli unter dem Vorsitze des Herrn
k. k. Gymnasialdirectors Georg Kotek stattfinden. Ober ihr Ergebnis kann daher erst
im folgenden Jahre berichtet werden.
V. Förderung der körperlichen Ausbildung der Schüler.
Die Begünstigungen, die im vorigen Schaljahre von den Verwaltungen mehrerer
Eislaufplät/.e, Bade- und Schwimmanstalten den Schülern zugestanden waren (s. den
Jahresbericht für 1890/91), blieben auch im abgelaufenen Jahre in Geltung.
Der verflossene langdauernde Winter ermöglichte eine ausgiebige Benützung der
verschiedenen Eisbahnen, und selbst für den verhältnismäßig weit entfernten Eislaufplatz
im Augarten wurden 81 Saisonkarten gelöst. Für mittellose Schüler spendete der löbliche
Wiener Stadtrath neuerdings 30 an bestimmten Tagen giltige Saisonkarten zur Benützung
des Eislaufplatzes im Stadtpark.
Die Direction der Kahlenbergeisenbahn stellte der Anstalt 100 Freikarten für
mittellose Schüler, außerdem 1000 Anweisungen auf Karten zu ermäßigtem Preise zur
Verfügung.
Mit dem Eintritte der wärmeren Jahreszeit wurde mit den Jugendspielen wieder
begonnen, deren Leitung Professor Hermann Dupky übernahm und bis zum Schlüsse
des Schuljahres mit großer Umsicht und hingebungsvollem Eifer durchführte. Die Spiele
nahmen am 22. April ihren Anfang und fanden in der Regel zweimal wöchentlich mit
gutem Erfolge und unter recht zahlreicher Betheiligung dor Schüler statt. Auch in diesem
Jahre hatte die Anstalt den bequem gelegenen Spielplatz der Bereitwilligkeit des Wiener
Eislaufvereines zu danken. Die Auslagen für daB erforderliche Spielgeräth wurden wieder
durch freiwillige Beiträge der Schüler gedeckt.
Anf die Freigebnng von Tagen für Schülerausflüge musste mit Rücksicht auf
die Verlängerung der diesjährigen Pringstferien verzichtet werden
Außer den vom Vereine „Ferienhort für bedürftige Gymnasialschüler" In seine
Feriencolonie aufgenommenen 8 Zöglingen der Anstalt wird ein Schüler auf Kosten der
„SchUlerlade" dorthin entsendet werden.
Die folgende Tabelle bietet ein nicht unerfreuliches Bild der für die körperliche
Entwicklung der Schuljugend maßgebenden Verhältnisse.
Anzahl
der öffent-
lichen
Schüler
Von den Schülern sind
Von den Schülern
Classe
Schwim-
mer
Schlitt-
schuh-
läufer
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nehmer
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leben in den
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35
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26
22
29
42
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Zusammen
X
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297
64
315
68
119
26
280
61
71
lö
426
92
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VI. Stipendien und Unterstützungen.
a) Die Zahl der Stipendisten belief sich auf 11 und der Gesammtbetrag der Stipendien
auf 2054 fl. 36 kr.
b) Rechenschaftsbericht über die Verwaltung der Schülerlade 1892193.
(Verwalter: Professor A. Lissner; Revisoren: die Professoren Mik und Dr. Hintner.)
I. Einnahmen.
1. Cassarest vom Vorjahre . . . . fl. 99.11
2. Zinsen der verschiedenen Effecten und Spnrcasse-Einlagen r 660.56
8. Ergebnis der Weihnachtsaammtnng*; „ 367.45
4. Geschenk des Herrn Otto Baron Walterskirchen 10. —
6. Spende des Secundaners v. Widerhofer r 2. —
6. Oeschenk des Privatist en Rappaport „ 20. —
7. Geschenk der Schüler der III. Classe A „ 3.—
Zusammen . . fl. 1162.12
*) Siehe unten das namentliche Verzeichnis.
II. Ausgaben.
1. Unterstützungen in Geld. fl. 497.70
2. Buchhändler- und Buchbinderrechnungen 184.75
8. Einlagen in die Sparcasse zusammen „ 225.16
4. Ankauf von 100 fl. Silberrente mit Zinsen „ 99.40
Zusammen . . fl. 1007.01
Aus der Gegenüberstellung der Einnahmen per . fl- 1162.12
und der Ausgaben per n 1007.01
ergibt sich ein Cassarest von . . . fl. 155.11
Vermögensstand.
a) Unveräußerliche Effecten.
1. Eine vinculierte Notenrente Nr. 73056 der Be r gmille r 'sehen Stiftung
lautend auf fl. 6700. —
2. Silberrente Nr. 158083, 197327, 261C38, 289298, 294192 ä 100 fl. der
Nicolaus und Constantin D u m ba-Stiftung „ 500. —
8. Notenrente Nr. 55391, 55396, 105618, 210253, 210528 k 100 fl. der
Maximilian Poll ak von Rudi n-Stittung „ 500.—
4. Silberrente Nr. 7985, 9900, 3828, 3829, 48845 k 100 fl. der Ludwig von
Gutmann-Stiftung „ 500.—
6. Silberrente „ 2600.—
6. Papierrente „ 1000. —
7. Ein Sparcassebuch Nr. 340527 mit einer Einlage von r 1266.69
8. Eine um fl. 162. — erstandene Gasse.
9. Eiu um fl. 37.60 angeschafftes Podium.
10. Zwei Bücherschränke im Werte von fl. 47.60.
b) Veräußerliche Effecten.
1. 20 Stück Silberrente k 100 fl.
2. Ein Sparcassebuch Nr. 207807 mit einer Einlage von fl. 462.34.
3. Cassarest bei Abschluss der Jabresrechnung fl. 155.11.
Ergebnis der Weihnachtssammlung.
Es spendeten die Schüler in der Classe:
I a. Altschul 70 kr., Baumgartner 1 fl., Beer Gotthold 1 fl., Beer Hugo 30 kr.,
Biberhofer 30 kr., Bing 5 fl., Brausewetter 2 fl., Brill 30 kr , Burkart
l fl., Crnber 25 kr., Degen 1 fl., Dessauer 2 fl., Effcr 1 fl., Ecker 1 fl.,
Eißler E. 1 fl., Eitler P. 1 fl., Fellner 1 fl., Fischl 60 kr., Fleischer
1 fl., Forst 2 fl., Gäl 30 kr.. Ooldschmidt 2 fl., Granichstädten 1 fl.,
Gruber 1 fl., Heiner 50 kr., Herz 1 fl. 65 kr., Hirsch 40 kr., Hützel 1 fl.,
Karmin 1 fl., Kelsen 1 fl., Kern 2 fl. 20 kr, Klein 60 kr., Koch 2 fl.,
Korber l fl., Lauter 1 fl fl. 41. —
Ib. Lobel 80 kr., Leisner l fl., Lichtenstadt 30 kr., Löw-Beer 30 kr.,
Lunzer Fritz 1 fl., Lunzer Ferd. 30 kr., Menzer 20 kr., v. Mises 1 fl.,
Pollak 2 fl.. Kabe 1 fl., Ryll 2 fl., v. Rigler 50 kr., Rosenberg 5 fl.,
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- 38 -
Sachse 1 1 ti.. Sacherpökh 1 fl., 8cbleser A. 50 kr., Sehleser M. 60 kr.,
Schmid 2 fl., Schöfer t fl., Seeligmann 1 fl., Schnal 1 fl. t Simon 1 fl.,
Sontag 1 fl. 6 kr., Spitzer 1 fl., Stöhr 40 kr., Steinbach 1 iL, Stellet
25 kr., Tesaf 1 fl., Turaky 50 kr, Unger 1 fl., Wedl 1 fl., r. Wert-
heimstein 3 fl., Zechner 50 kr fl. »4.60
IIa. Baumfeld 3 fl., Baumgartner 1 fl., Bienenfeld 2 fl., v. Boschan 5 fl.,
Brejcha 2 fl., Desaauer 2 fl., Eger 1 fl., Forst 2 fl., Glattauer 1 fl.,
Heilpern 1 fl., Herglotz 1 fl., Herzog 2 fl., v. Juriskovic 1 fl.. Körner 5 fl. „ 29. —
IIb. May 2 fl., Pick 2 fl., Pollizer I fl., Popper 1 fl.. Reif 2 fl., 8chloss 1 fl.,
Schwarz 1 fl., Stiasny 60 kr., Ulimann 2 fl., Weehsler 3 fl., v. Widerhofer
5 fl., Wiener 2 fl., Witzinger 3 fl , 26.60
III a. Bauer 1 fl.. Becher 1 fl., Broda 1 fl., Burstyn 20 kr., Dornfest 20 kr.,
Eibuschitz 30 kr., Eisenscbiml 60 kr.. Fellner 50 kr., Feri 1 fl., Frlnkel
1 fl., Friedmann 80 kr., Gangel 50 kr., Hillerbrandt 50 kr., Klein 1 fl.,
Klimpel 40 kr., Klinger 1 fl., Maschler 1 fl., Münch 50 kr., Peduzzi
50 kr., Pollack 6 fl „ 17.40
III b. Knauer 20 kr., Köck 20 kr., Krämer 20 kr., Lamm 1 fl., Löwenthal 1 fl..
Meiseis 20 kr., Ostersetzer 70 kr., Pernitza 20 kr., Booz 50 kr., Sachsel
1 fl., Schalek 1 fl., Schick 50 kr., Schönhof 1 fl., Schreier 50 kr.,
Schwarz 50 kr., Simon 1 fl., Sitte 1 fl., Spohn 1 iL. Stanzel 1 fl.,
Stelzet 60 kr., Tenzer 50 kr., Vogel 50 kr., Wehte 2 fl., Weippert
30 kr., Weybora 50 kr., Wischnitzky 1 fl.. Woldfich 40 kr., Wolf 2 fl.,
Wolfgang 80 kr., Zeitlberger 50 kr „ 21.20
IV a. Astrug 1 fl., Becher 1 fl., Bogdadli 1 fl., de Bourgoing 5 fl., Emst 1 fl.,
Federn 1 fl., Fellner 1 fl. 50 kr., Fenz 1 fl., Fiala 1 fl., Frankel 1 fl.,
Franckel 1 fl., Goldschmidt 50 kr., Gottlob 30 kr.. Hieß 1 fl., Horschitz
1 fl., Kleiner 1 fl., Kohn 1 fl., König 1 fl., Krälitz 1 fl., v. Lieben 2 fl.,
Marek 1 fl., Steinbruch 1 fl 25.30
IV b. Mittler 1 fl., v. Mustatza 2 fl., Neumann 2 fl., Pribram 6 fl., Bosenberg
5 fl , v. Schey 3 fl., Schloß 1 fl., v. Sommarugm 2 fl., Stigler 1 fl.,
Tafler 3 fl., Ungar 1 fl., Weiß 1 fl., v. Zichard 2 fl., Zifferer 2 fl. . . „ 31.—
Va. Baum 2 fl., Fabri 2., Feilchenfeld 2 fl., Fischmeister 1 fl., Fleischer
2 fl., Gaismaier 1 fl., Götzl 1 fl., Kaan 2 fl , v. Karvath 1 fl., Klein 1 fl.,
König A. 1 fl., König F. 1 fl., König H. 50 kr., Lederer 30 kr., Lewis
2 fl., Lnnzer 1 fl., Schuster 40 kr ■ 21.20
V b. Martina 2 fl., Mayer 1 fl., Schindler 1 fl., Schlesinger 1 fl., Schloß 1 fl.,
Spitzer 5'» kr., Spohn 1 fl., Steiner E. 1 fl., Steiner R. 35 kr, Stern
6 fl.. Ströbl 40 kr., Tittinger 2 fl.. Ullmann O. 40 kr., Ullmann E. 50 kr.,
Weinberger 1 fl., Zeller 1 fl » 18.66
VI. Dittler 1 fl., Eitelberg 1 fl., Fischmeister 1 fl., Furcht 1 fl., Gerson
2 fl., Grengg 1 fl., Gröger 2 fl., ▼. Grtlnebaum, 2 fl., Juri»kovi6 1 fl.,
Kreilisheim 1 fl., Landau 5 fl., Mandowskv 1 fl., Mantler 1 fl. Marcus
50 kr., Schaffer 1 fl., v. Schey 3 fl., Simon 1 fl., Stiasny 1 fl., Vogt 1 fl.,
Weis 50 kr., Weis weiller 5 fl., Zeller 1 fl » 34.—
VII. Alter 5 fl., Altschul 1 fl., Bittner J. 60 kr., Bittner L. 50 kr., Böck 1 fl.,
Bornett 1 fl., Bosch 2 fl.. v. Bukowsky 2 fl.. * * * 1 fl., Feitel 1 fl.,
Frank 1 fl.. Fridczko 1 fl., v. Fürth 3 fl., Heller 2 fl., Juriskowitsch
1 fl., v. Ki mi, i 2 fl., Kosek 50 kr., Landauer 3 fl., Leonhard 1 fl.,
v. Lieben 2 fl-, Löwenthal 1 ti., Marcus 50 kr., Pajk 50 kr., Pribram
6 fl., Richter 1 fl., Schückher 1 fl., v. Sommaruga 3 fl., Walter 1 fl.,
Wilfling 50 kr 45.—
VIII Bach 1 fl., v. Baumgartner 2 fl., Czeczoviczka l fl., Danesch 50 kr.
Dobrucky 1 fl , Erritz 50 kr., Eschenbachor 3 fl., Fellner 60 kr., Grosser
1 fl.. Grünblatt 50 kr., Guttmanti 1 fl., Hellmer l fl., Horschitz l fl.,
Kögler 1 fl.. v. Mises 1 fl., Oppenheim 1 fl.. Ottmann 50 kr„ Schuster
50 kr., Springer 1 fl., Strauß 1 fl. 50 kr., Taussig 1 fl., Wuchert 1 fl. f
Zakucky 1 fl » 23.60
Zusammen . . fl. 867.46
VII. Wichtigere Erlässe.
L L.-Sch.-R.-Erl. v. 29. Oct. 1892, Z. 4598: Die Bestimmung rücksichtlich der
Befreiung vom halben Schulgelde ist auf die Stundung des Schulgeldes n i c h t analog
anwendbar.
2. L.-Sch.-R.-Erl. v. 2. Nov. 1892, Z. 10447, wonach Preisbegünstigungen auf den
Linien der österr. Staatsbahneu nur zum Zwecke des Schulbesuches solchen 8chülern
gewährt werden, die u-anz oder theilweise von der Zahlung des Schulgeldes befreit sind.
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8. L.-Sch.-K.-Erl. v. 2. Dec. 1892, Z. 11265, betreffend die Betrauung des k. k.
Realschulprofessors Josof Langl mit der Function eines Fachinspectors für den
Zeichenunterricht an Mittelschulen und Lehrerbildungsanstalten.
4. L.-8ch.-R.-Erl. v. 7. Februar 1893, Z. 727, betreffend die Bestellung des Rabbiners
Dr. Jonathan Wolf zum Inspector des israelitischen Religionsunterrichtes an den Wiener
Mittelschulen.
ö. Min.-Erl. v. 17. Mär« 1893, Z. 4818, wonach Wiederholungsprüfungen aus der
Naturgeschichte und Physik im Untergymnasium nach Schluss des I. Semesters im
Hinblick auf den neuen Lehrplan nicht mehr erforderlich sind.
6. L. Sch.-R.-Erl. v. 1. Juni 1893, Z. 620, womit vom Schuljahre 1893 94 ein
neuer Lehrplan für die israelitische Religionslehrc eingeführt wird.
7. L.-Sch.-R.Erl. v. 12. Juni 1898, Z. 6173: Vollständige Maturitäts
Prüfungen zur Erlangung des Zeugnisses der Reife für Universitätsstudien werden im
Herbsttermine 1898 nur am akademischen Gymnasium in der zweiten
Hälfte des September und am Gymnasium der theresianischen Akademie
in der ersten Hälfte des Octobcr stattfinden.
VIII. Chronik.
•
6.-9. Jttli 1892: Mündliehe Maturitätsprüfung.
15. und lß. Juli: Aufnahmeprüfungen für die I. Ciasso.
Im Laufe der Sommerferien traten drei werte Mitglieder des Lehrkörpers aus dem
Verbände der Anstalt: Professor Dr. Heinrich Sehen kl, der einer ehrenvollen Berufung
an die Universität in Graz folgte, wodurch sich ihm ein reicheres Feld fruchtbarer
wissenschaftlicher Tbätigkeit erschloss, und die Supplenten Dr. Ludwig Singer und
Dr. Siegfried Lederer, von denen der erstere 7 Jahre, der letztere 1 .lahr der Anstalt
ersprießliche Dienste geleistet hatte. Ferner wurde infolge der Rückkehr des Professors
Dr. Loos von seinem Urlaube dessen Vertreter Supplent Johann Czerny entbehrlich
und am 15. September seiner hiesigen Dienstleistung enthoben. Endlich schieden die
Nebenlehrer Prof. Emil Seeliger und Chordirector Julius P» ö Ii m von der Anstalt. Dem
letzteren wurde für seine zehnjährige ersprießliche Dienstleistung als Gesanglehrer die
Anerkennung des k. k. n.-ö. Laudesschulrathes ausgesprochen (Erl. v. 20. Nov. 1892,
Z. 10806).
Mit Beginn des 8chnljahres traten die neuen Mitglieder des Lehrkörpers. Professor
Hermann Dnpky, Supplent Heinrich Michler und Gesanglehrer Emil Seling ihren
Dienst an.
16. — 18. September: Aufnahms- und Wiederholungsprüfungen.
17. September: Schriftliche Maturitätsprüfung.
18. September: Eröffnung des Schuljahres mit dem feierlichen „Veni Sancte".
19. September: Beginn des regelmäßigen Unterrichts.
20. September: Mündliche Maturitätsprüfung.
4. October und 19. November: Festgotteadienst zur Feier der Ah. Namensfeste
Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin.
10. October: Traueraudacht zur Erinnerung an den während der Ferien plötzlich
verstorbenen ehemaligen Lehrer und Director der Anstalt, Regierungsrath Karl Schmidt.
Eine Lebensskizze des ausgezeichneten Schulmannes, der last 30 Jahre an der Anstalt
gewirkt hatte, ist im Berichte über das Schuljahr 1887/88 enthalten.
Am 12. October wurden in den oberen ('lassen von den Lehrern der Geschichte
Ansprachen gehalten, worin sie die Schüler auf die Bedeutung des vierhundcrtjälirigon
Gedenktages der Entdeckung Amerikas aufmerksam machten und neben der
weltgeschichtlichen Wichtigkeit des Ereignisses auch insbesondere den hervorragenden
Antbeil des Hauses Habsburg an der Entdeckung und wissenschaftlichen Erforschung
Amerikas würdigten.
29. October: Hinscheiden des Inspectors des israelitischen Religionsunterrichtes
Dr. G. Wolf.
2. und 26. Jänner 1893: Inspection des Unterrichtes in der Geographie, Mathematik
und Physik durch den Herrn k. k. Landesschulinspcetor Dr. Maurer.
11. Februar: Schluss des I. Semesters; 16. Februar: Beginn des II. Semester«.
Zu Beginn des IL Semesters trat Prof. Kran/. Hau n a seine Studienreise nach Griechenland
und Kleinasien an. Seine Fächer übernahm der Supplent Dr. Richard Kukula.
19. Februar: Featgottrsdicnst zur Feier des fünfzigjährigen Bischofjubiläums 8 r.
Heiligkeit des Papstes Leo XIII.
Am 21. Februar betheiligtc sich der Lohrkörper an dem Leichenbegängnisse des
am 19. Februar verstorbenen Herrn Regierungsrathes Dr. Karl Burkhard, emeritierten
Directors des Franz- Josef-Gymnasiums in Wien, der in den Schuljahren 1H7M/71 — 1873/74
an der hiesigen Anstalt als Professor gewirkt hatte
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Am 6. März wurden drei Schüler der V. Classe mit den Interessen der Max Pollak
von Rudin'schen und der Ludwig yon Gutniann'schen Stiftung betbeüt.
10. März: Inspection des israelitischen Religionsunterrichtes durch den Herrn
Religionscommissäx Dr. Jonathan Wolf.
Am 9. April empfiengen 16 Schüler der I. Ciasse in feierlicher Weite die erste
heil. Communion.
13. n»d 18. April: Inspection de» Zeichenunterrichtes durch den Herrn Fachinspector
Josef Lang).
7. Mai: Festgottesdienst zur Feier des fünfzigjährigen Priesterjubiläums Sr.
Eminenz des Herrn Cardinal» und Fürsterzbischofes von Wien Dr. Anton Gmscha.
Die hiesige Anstalt zählte den gefeierten Kirchenffirsten vor nahezu 60 Jahren zu ihren
Schillern.
16.— 19., Mai: Schriftliche Maturitätsprüfung.
80. Mai: Inspection des katholischen Religionsunterrichtes durch den fürsterz-
bischöf liehen Commissär, den hochir. Herrn Prälaten Dr. Horny.
Anlässlich der in Wien tagenden 42. Versammlung deutscher Philologen und Schul-
männer, an der fast der ganze Lehrkörper theilnahm, wurde mit behördlicher Bewilli-
gung ausnahmsweise während der ganzen Pfingstwoche der Unterricht ausgesetzt.
Dagegen musste die sonst übliche Freigchung zweier Schultage seitens des Bericht-
erstatters unterbleiben.
Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerh. Entschließung vom
6. Juni den Gyinnasialprofessor Dr. Josef Loos zum Director des Staatsgymnasiums
im IX. Bezirke in Wien allergnädigst zu ernennen geruht.
Die gottesdienstlichen Übungen wurden der Vorschrift gemäß abgehalten.
Der Gesundheitszustand der Lehrer und Schüler war im Ganzen recht befriedigend,
so dass der Unterricht keine wesentlichen Störungen erlitt. Die Anstalt hat jedoch den
Tod zweier braver Schüler, des Tertianers Karl Hasch ek und des Secnndaners Moriz
Wechsler, zu beklagen, von denen der erstere am Jö. November, der letztere am
21. April verschieden ist
Wegen der am 11. Juli beginnenden mündlichen Maturitätsprüfung wurde das
Schuljahr am 8. Juli mit dem feierlichen Dankgottesdienste und der Zeugniavertheilong
beschlossen.
IX. Verzeichnis der öffentlichen Schüler am Schlosse
des Schuljahres.
Ia. Altschul Gottlieb, Baumgartner Rudolf, Beer Gotthold, Beer Hugo, Biberhofer
Raoul, Bing Ernst, Brausewetter Oskar, Brill Arthur, Burkart Cornelius, Czuber Erich,
Degen Ferdinand, Delannoy Renatus, Dessauer Wilhelm, Dupont Franz, Ecker Johann,
Eger Kobert, Eißler Ernst, Fellner Hngo, Fischl Leo, Fleischer Otto, Forst Hugo,
Fuchs Adolf, Gal Alexander, Goldschmidt Oskar, Granichstädten-Czorva Otto, Gröger
Karl, Gruber Rudolf, Grünberger Sigmund, Haberdltzl Franz, Heiner Georg, Herz Paul,
Hetschingh Riebard, Hirsch Karl, Hölze! Eduard, Karmin Otto, Kelsen Hans, Kern Walther,
Klein Hans, Koch Herbert, Körber Adolf, Kohn Adolf, Laufer Friedrich, Läufer Paul.
Ib. Lehel Alfred, Leisner Oskar, Lichtenstadt Hans, Löw-Beer Walther, Lunzer
Ferdinand, Lunzer Friedrich, Mise» Ludwig von, Pawlik Wilhelm, Pokorny Franz,
Pollak Hermann, Rabe Max, Rigler Friedrich von, Rosenberg Walther, Ryll Walther,
Sachsel Fritz, Saherpökh Karl, Salcher Anton, Schein Oskar. Schlescr Alois, Schleser
Max, Schlögl Theodor, Scbmid Otto, Schmidt Rudolf, Schüfer Wilhelm, Seeligmann Felix,
Sehnal Richard, Simon Stanislaus, Sontag Leopold, Spitzer Otto. Steinbach Erwin, Stelze!
Robert, Stern Rudolf, Stöhr Josef, Tesaf- Gustav, Teul.er Anton, Tarsky Kobert, Vietorls
Edmund, Wedl Eugen, Weiß Friedrich, Wertheimstein Heinrich von.
IIa. Baumfeld Richard, Baumgartner Leopold, Bienenfeld Otto, Boschan Heinrich
Ritter von, Brejcha Oskar, Brutmann Rudolf, De.iky Berthold, Dessaner Ernst, Dimmer
Albrecht, Eger Paul, Eitelberg Cornelius, Fiala Theodor, Fleck Karl, Forst Leopold.
Fröhlich Karl, Gall Hans, Glattauer Alfred, Glattauer Robert, Gottlob Kurt, Haim Leopold,
Ifarrer Hermann, Hartmann Eugen Ritter von, Hartmann Theophil Ritter von, Hecht
Arthur, Heilpern Wilhelm, Heimann Heinrich, Herglotz Gustav, Herzog Richard, Höniger
KArl, Hnber Hans, Jordan Friedrich, Juriskovirj von Hagendorf Max, Katzinger Anton,
Keidel Oskar, Kirchner Karl, Körner Theodor, Lenotti Rudolf, Löw-Beer Ernst, Loitels-
berger Cyrill.
IIb. B.tcFAlfred, Böck Gustav, Hamburger Felix, Markl Hans, Martinowsky Karl,
May Oskar, Muyer Georg, Mayer Johann, Nakowitsch Franz, Pick Ernst, Pollak Emil.
Pollitzer Richard, Popper Hugo, Pfiwotnik Oskar, Ragendorfer Samuel, Reif Heinrich,
Roch Egon, Schick Paul, Schloss Max, Schönberg Gustav, Schuh Hans, Schum Karl,
Schwarz Emil, Soukup Ottokar, Stern licht Arthur, Stiasnv Rudolf, Stodolowsky Richard,
Swoboda Ferdinand, Ullmann v. Krt'ny Karl, Weis Max," Wollah« Leopold, Widerhofer
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41 -
Hermann Freiherr von, Wiener Albort, Witzinger Oskar, Wolfgang Theudur, Zdravkovic
Johann, Zeemann Anton.
lila. Bauer Felix, Becker Paul, Broda Budolf, Burstyn Gunther, Dornfest Sieg-
mund, Ehrenfest Paul, Eibuschütz Leopold, Eisenschiml Hugo, Engelhardt Franz, Fellner
Bruno, Feri Karl, Fischer Ernst, Fraeukel Paul, Friedmann Alfred, Frommer Wilhelm,
Oangel Edmund, Grohmann Robert, Groß Friedrich, Hillerbrandt Anton, Horak Rudolf,
Horvath Karl, Kern Hans, Klein Paul, Klimpel Karl, Klinger August, Krasny Emanuel,
Maschler Heinrich, Münch Adolf, Peduzzi Eugen, Pollak Otto, Weiuber^er Julius,
Weiß Theodor.
III b. Köck Gustav, Kopetzky Hugo, Kramer Hans, Lamm Erich, Löwenthal Georg,
Meiseis Albert, Ostorsetzer Hans, PeroiUa Jobann, Pollaozek Alois, Rooz Julius, Sachsel
Eugen, Schalek Norbert, Schönhof Egon, Schreier Fritz, Simon Robert, Sitte Heinrich,
Spobo Eduard, Spuller Hugo, Stanzel Karl, Stelzel Benno, Tenzer Emil, Vogel Her-
mann, Wohle Renatus, Weippert Friedrich, Weybora Wilhelm, Wieschnitzky Robert,
Woldrieh Josef, Wolf Robert, Zeitlberger Friedrich.
IV a. Astrug Jakob, Barth Philipp, Becher Max, Berger Adolf, Bogdadli Göttien»,
de Burgoing Jean, Braun Robert, Deutsch Max, Endlicher Ernst, Ernst Theodor, Federn
Hans, Fellner Ernst, Fena Arthur, Fiala Karl, Fränkel Walther, Franckel Edgar, Gherbel
Moria, Gold Sigmund, Goldschmidt Hans, Gottlob Harry, Hahndel Arnold, Hanisch August,
Hanusch Hans, Harantha Karl, Hieß Franz, HorschiU Oskar, Kleiner Juliu», Klöß Karl,
König Hans, Kohn Paul, Kraelitz Eugen, t. Lieben Robert, Marek Emil, Schilder Victor,
Steigelfest Siegfried, Steinbruch Arthur.
IV b. MicbaUk Arthur, Mittler Hans, Muatatza Johann Freiherr von, Neumann
Otto, Oppenheim Hermann, Pollack Walther, Przibram Karl, Reisz Franz, Reisz Josef,
Richter Alois, Rigler Karl, Rosenberg Hans, Rosenthal Friedrich, Schey Albrecht Frei-
herr von, Schloss Albert, Scbrimpl Hans, Schrödter Friedrich, Siebenschein Nathan,
Silberer Siegfried, Sommaruga Franc Freiherr von, von Steingraber Leo, Steinhauser
Eduard, Stigler Robert, Stowasser Heinrich, Stumfohl Lambert, Tafler Edgar, Tafler
Roland, Telatko Leopold, Tramer Hugo, Ullcnik Franz, Ungar Paul, Vockner Josef,
Wallisch Max, Weiß Ernst, Wengraf Julius, Werner Siegfried, Weyrich Edgar, Zienert
Hugo, Zifferer Paul.
Va. Baum Max, Burstyu Walther, Fabri Paul, Ft-ilcbenfeld Friedrich, Fischmeister
Victor, Fleischer Leopold, Franke Cornelius, Friedek Siegfried, Gaismaier Josef, Götzl
Alfred, Huber Siegfried, Kaan Ernst, Kalmus Eugen, Kantor Arthur, Karwath Edler von
Wilrdeburg Karl, Klein Friedrieb, König Arthur, König Hans, Kubice k Eduard, Lederer
Ludwig, Leiser Richard, Lewis Alfred, von Lützow Siegfried, Lunzer Wilhelm, Maday
Arthur, Menzel«?» Theodor, Möller Maximilian, Schuster Friedrich.
Vb. Martina Aldo, Mayer Eugen, Pietsch Eduard. Reitinger Emil, Ruczka Ludwig,
Schlesinger Alfred, Schloss Hans, Sewczik Alexander, Simon Alfred, Spitzer Ernst, Spohn
Friedrich, Steiner Emil, Steiner Riebard, Stern Richard, Symandl Hugo, Tittinger Wilhelm,
Udvarnovsky Wilhelm, Ullmann Oskar, Ulman Ernst, Vockner Richard, Weinberger
Leopold, Weiß Friedrich, Weybora Bernhard, Windner Leopold, Zoller Robert, Zoder Richard.
VI. Dittler Walther, Eitelberg Max, Fischmeister Anton, Furcht Walthcr, Gereon
Alfred, Grengg Georg, Gröger Otto, Grünebaum Egon Ritter von, Juriskovid von Hagen-
dorf Rudolf, Kornitzer Leon, Kowarschik Josef, Kreilisheim Richard, Landau Siegfried,
Mandowsky Erich. Mantler Richard, Marcus Emil, Mayer Arthur, Patzauer Hans, Richter
Richard, Schaffer Franz, Schey Hubert Freiherr von, Siegl Max, Simon Hermann,
Smetaczek Alfred, Stiasny Gustav, Stumfohl Wolfgang, Terfy Heinrich, Vogl Franz,
Weis Hans, Weisweiller Gustav, Zeller Karl.
VII. Abel Othonio, Altschul Alfred, Bittner Julius, Bittner Ludwig, Bock Friedrich,
Böhm Karl Ritter von, Bornett Siegfried, Bosch Rudolf, Bukowski Wilhelm Ritter von
Ossoria, Czeczowiczka Hugo, Dimmer Gottfried, Ehrmann Eduard, Feitel Anselm, Frank
Felix, Fridezko Rudolf, Fürth Friedrich Ritter von, Heller Konrad, Juriskovk- von
Hagendorf Karl, Kerner Rudolf Ritter von Marilaun, Klein Robert, Kopetzky Josef, Kosek
Heinrich, Kraus Julius, Landauer Oskar, Leonhard Otto, von Lieben Ernst, Löwenthal
Hans, Marcus Hugo, Meiseis Benno, Pajk Milan, Pornitza Victor, Przibram Hans, Richter
Wilhelm, Schückher Heinrich, Sommaruga Ernst Freiherr von, Sonnenschein Richard,
Tita Friedrich, Tursky Albert, Walter Hans, Weiß Bruno, Wilfling August, Woldiich
August, Wolff Ludwig.
VIII. Bach Robert. Baumgartner Hermann Freiherr von, Czeczowiczka Albeit,
Danesch Karl, Hobrucki Franz Ritter von Dobruty, Erritz Frans, Eschenbacher Max,
Fellner Alfons, Friedmann Gustav, Fröschl Richard, Gabriol Gustav, Glas Ernst, Grosser
Oskar, GrUnblatt Richard, Gutmann Friedrich, Hellmer Edmund, Horschitz Felix, Koegler
Hans, Marchetti Egon, Marcbetti Remigius, von Mise» Heinrich, Oppenheim Mori/.,
Ottmann Franz. Pr^e Wilhelm, Renzhausen Alexander, Scheu Gustav, Schreiber Alfons,
Schuster Walther, Springer Sigmund, Spuller Gustav, Steiner Bruno, Sternbach Wil-
helm, Sternberg Moriz, Strauß Wilholm, Thausig Hans, Weiß Ernst, Wuchert Hans.
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X. Statistik der Schüler.
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XL Kundmachung für das Schuljahr 1893/94.
Das Schuljahr wird am 18. September um 8 Uhr mit einem feier-
lichen Gottesdienste eröffnet, an weichein alle katholischen Schüler
theilzunchmen haben. Der regelmäßige Unterricht beginnt am 19. Sep-
tcra her.
Für die An fna h m sp r ü f u n ge n zum Eintritt in die t Ciasse sind zwei Termine
bestimmt. Der erste fällt an das Ende des abgelaufenen Schuljahres auf den 16. und 16.,
erforderlichenfalls auch auf den 17. Juli, der zweite in den Anfang dos neuen Schill*
jähre* auf den 16. und 17., erforderlichenfalls auch auf den 18. September. Für den
ersten Prüfungstermin erfolgt die Einschreibung am 14. Juli, für den zweiten Termin
am 15. September, und zwar jedesmal von 8—11 Uhr im I. Stock (Lehrzimmer Ia) in
Anwesenheit der Eltern oder dereu Stellvertreter. Neu eintretende Schüler haben sich
mit dem Taufscheine (Geburtsscheine) über das vollendete oder in demselben
Kalenderjahr zur Vollendung gelangende zehnte Lebensjahr auszuweisen. Außerdem
haben diejenigen Schüler, welche die Volksschule öffentlich besucht haben, von der
Volksschule ausgestellte Sihulnnciirichten vorzuweisen. Die Aufnahme hängt von dem
guten Erfolg der Aufnahins prüfun g ab, welche an den angegebenen Terminin
morgens um 8 Uhr schriftlich, nachmittags um 3 Uhr mündlich stattfindet. Gefordert
wird hiebei: jenes Maß von Wissen in der Keligionslehre . welches in den ersten
vier Jahrescursen der Volksschule erworben werden kann, Fertigkeit im Lesen und
Schreiben der deutschen in.d der lateinischen Schrift. Kenntnis der Elemente Mi der
Formenlehre der deutsehen Sprache, Fertigkeit im Analysieren einfacher bekleideter
Sitze, Bekanntschaft mit den Kegeln der Rechtschreibung und richtige Anwendung
derselben beim Dictandoschreiben, Übung in den vier Rechnungsarten in ganzen Zahlen.
— Privatschülor, welche keine Schulnachrichten besitzen, haben vor der Aufnahm*.
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46 -
prüfung eine vom O rtss c h u lr a t h e ausgefertigte Bestätigung ihres Privat-
Studiums vorzuweisen. In jedem der genannten Termine wird Über diese Aufnahme
endgiltig entschieden. Eine Wiederholung der A 0 f n a h m s pr U f ung, sei es an
ein und derselben oder an einer anderen Lehranstalt, ist laut Min.-
Erlasscs vom 2. J anner 1886 unzulässig.
Die Einschreibung in eine höhere als die I. Classe findet am 16. September
von 8—11 Uhr in der DircctionskanzUi statt In diesem Fallo ist entweder ein Staat*
giltiges, mit der Abgan gsbestätigu n g versehenes Zeugnis Uber das Schuljahr 1893
vorzuweisen oder eine Aufnahmeprüfung abzulegen.
Die Aufnahme derjenigen Schüler, welche bis zum Schlüsse des Schul-
jahres 1893 der Anstalt angehört haben, findet am 16. und 17. September von
8 — 11 Uhr im Lehr/immer der Va Classe ( Erdgeschoss) statt. Hiebei muss das letzte
Semestraizeugnis vorgewiesen werden. Wer die rechtzeitige Meldung
unterlägst, verliert den Anspruch auf die Aufnahme. Briefliche oder telegra-
phische Anmeldungen werden nicht berücksichtigt.
Bei der Einschreibung haben die neueintretenden Schiller die Aufnahms-
taxe von 2 fl. 10 kr., alle Schüler aber den Le h r m it tel b e itr ag von 2 fl. zu entrichten.
Schüler, welche in zwei unmittelbar aufeinander folgenden Semestern die dritte
Fortgangsclaase erhalten haben, müssen die Anstalt verlassen. Gesuche um ausnahms-
weise zu bewilligende Belassung solcher Schiller des U n t er g y m n asi u m s an der
Anstalt müssen an den hohen k. k. n. ö. La n d essch u Irath gerichtet und bis
längstens 16. Juli bei der Direction des Gymnasiums eingebracht sein. Wenn ein
unfreiwilliger Repetent im zweiten Semester ein Zeugnis zweiter oder dritter
Classe erhalten hat, so muss er die Anstalt verlassen.
Die Wiederholung s- und Nachtragsprüfungen, ferner die Aufnahme-
prüfungen für höhere Classen werden in den Lehrzimmern derjenigen Classen, in
welche die Geprüften nach gut bestandener Prüfung versetzt würden, am 16. und 18. Sep-
tember vormittags von 8 — 12 Uhr und nachmittags von 3—6 Uhr vorgenommen.
Die Zulassung zur Theilnahme am Unterrichte in einem freien Lehrgegen-
stande wird bei der Direction durch eine schriftliche Anmeldung angesucht, welche bei
den Schülern der unteren Classen die Unterschrift des Vaters oder gesetzlichen Vertreters
als Zeichen der Zustimmung enthalten muss. Durch die erwirkte Zulassung wird
das freie Lehrfach für den Schüler insofern« ein Pflichtgegenstand, als er dem Unter-
richte durch das ganze Semester beiznwohnen und sich allen Übungen mit un-
unterbrochenem Fleiße zu unterziehen hau Der Rücktritt eines Schülers während
des Semesters wird nur aus rücksichtswürdigen Gründen von der Direction gestattet.
Das eigenmächtige Ausbleiben von einem solchen Unterrichte wird bei Bestimmung der
allgemeinen Fleißclasse in Anrechnung gebracht.
Die Aufnahme der P ri v ati ste n unterliegt denselben Bedingungen, an welche
die Aufnahme der öffentlichen Schüler geknüpft ist. Dem Gymnasium bereits ange
hörige Privatisten müssen spätestens am 1. October gemeldet sein. Die A u f-
nahmstaxe und der Leb. rm itte 1 bei trag ist bei der Einschreibung, das
Schulgeld vor der Prüfung zu entrichten, widrigenfalls die Vornahme
derselben verweigert wird.
Die Privatisten haben sich regelmäßig zu den S em est ral p r (I fu n gen einzufinden,
oder sie hören auf, Schüler der Anstalt zu sein. Eine Privatistenprüfung Uber zwei oder
mehrere Semester an einem Prüfungstermine kann nur mit besonderer Bewilligung
des k-k.n.ö. Landessch ul rath e s abgelegt werden.
Briefliche (telegraphische) Mittlieilungcn und Anbagen amtlicher Natur,
welche während der Ferien an diu Anstalt gerichtet werden, sind, wenn sie eine
rechtzeitige Behandlung, beziehungsweise Erledigung erfahren sollen, an die Direction
des Gymnasiums, nicht an die Person des Unterzeichneten zu richten und für eine
etwa gewünschte Antwort mit den erforderlichen Briefmarken /.u versehen.
Der Unterzeichnete fühlt sieh zum Schlüsse verpflichtet, im Namen der Anstalt
für die vielen derselben gewidmeten Schenkungen und hochheizigen Unterstützungen,
welche mittellosen, fleißigen und wohlgesitteten Schülern zutheil wurden, sammtlichen
edlen Spendern den wärmsten Dank mit der Bitte auszusprechen, der Anstalt ihr geneigtes
Wohlwollen auch fernerhin zu bewahren.
Wien, am H. Juli 1893.
Friedrich Slaineczka,
k. k. Dirertor.
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