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Full text of "Die Verba des befehlens in den indogermanischen Sprachen. Eine analogisch-etymologische Untersuchung"

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Die Verba des 
befehlens in 
den 
indogermani.. 

Sprachen 



Valentin Hintner 




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JAHRES-BERICHT 



ÜBER DAS 



K. K. AKADEMISCHE GYMNASIUM 



IN WIEN 



Ftl DAS 



SCHULJAHR 1892/93. 



In-halt: 

1. Die Verba des Hefehlens in den indogermanischen Sprachen. 
Eine analojrisch-etvmologische Untersuchung von Prof. Dr. Val. 
Hintner I. 1 heil 

2. 8chulnachrichten vom Director. 



»••*•••• . . •. 
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WIEN 1893. 

VERLAG DES K. K. AKADEMISCHEN GYMNAMÜMH 



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Die Verba des Befehlens 

in den 

indogermanischen Sprachen. 



I. Theil. 
Einleitung. 1 ) 

M i kann nicht leugnen, und es ist dies auch schon von 
manchen Gelehrten betont worden, dass die Sprachforschung 
in der neueren Zeit in eine gewisse Einseitigkeit verfallen ist, 
insoferne sich die meisten Kräfte fast nur mit der Laut- und 
Formenlehre beschäftigen, während die gewiss ebenso wichtigen 
Fragen in Betreff der Bedeutungsentwicklung kaum hier und 
da einmal gestreift werden. Und wenn dies auch zuweilen ge- 
schieht, so sieht man bald, dass in diesem Zweige der Wissen- 
schaft noch keine feste Methode herrscht; es ist mehr ein blindes 
Herumtappen, eine subjective Willkür, die alles glaublich findet 
und alles glaubhaft machen will, wenn nur die Lautgesetze in 
Anwendung gebracht werden können. Das kann aber der Wissen- 
schaft unmöglich zum Vortheil gereichen. Die Lautgesetze sind 
gewiss ein recht hübsches und nothwendiges Ding. Allein fürs 
erste kennen wir nicht alle Lautgesetze, fürs zweite dürfen 
nicht augenfällige Thatsachen deswegen geleugnet werden, weil 
die Lautgesetze, die wir bis jetzt kennen, nicht stimmen, sondern 
man muss den Gründen nachgehen, warum die Lautgesetze, 
wenn sie überhaupt für den gegebenen Fall feststehen , hier 
durchbrochen sind, oder die Thatsache als solche vorläufig hin- 
nehmen und warten, bis die Lösung gefunden wird. 5 ) 

') Die vorliegende Abhandlung bildet gleichsam die Einleitung zur 
ganzen Arbeit, die wegen des Umfange« in dienern Kähmen nicht Platz finden 
konnte. Die Fortsetzung wird folgen, sobald es Zeit, Umstände und Arbeits- 
lust gestatten. Das Material habe ich übrigens schon seit längerer Zeit voll- 
ständig beisammen. 

-) Ich darf hiefür wohl nur ein Beispiel anfuhren, nämlich das in den 
letzten Jahren viel umstrittene Wort meridies. Doch verdient dabei bemerkt 

1 



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Wie man nun für die Lautlehre festere Principien aufge- 
stellt hat, die wir deswegen nicht verwerfen werden, weil ein- 
zelne Forscher manchmal zu sehr ins Extreme gerathen sind, 
so ist es unbedingt nothwendig, dass man sich auch für die 
Begriffslehre über gewisse allgemeine Principien einige. Diese 
Forderung ist in älterer und neuerer Zeit oft erhoben worden. 1 ) 
Dies setzt freilich voraus, dass sich vorerst eine größere An- 
zahl von Forschern mit diesen Fragen eingehend, nicht bloß 
vorübergehend, beschäftige und in Einzeluntersuchungen die Er- 
gebnisse ihrer Forschungen niederlege. Anfänge sind allerdings 
bereits vorhanden. Ich nenne bloß die weniger oder mehr be- 
kannten Arbeiten von Zehetmayr, 2 ) Bechtel, 8 ) Strodt- 



zu werden, dass eiuem Philologen xax* ijozqy der philologische Schnitzer mit 
merus dies begegnet ist. Hoffentlich ist der Rummel jetzt vorüber. 

J ) Ich verweise nur auf Reisig Vorlesungen, neu bearb. von Haase- 
Heerdegen, Herl. II (1890), § 171 ff., besond. S. 39 ff. — Pott Et. Forsch. 
II 1 (1836), S. 370 f.; derselbe in KZ. II (1853 , 6. 101; ders. Wurzelwb. V. 
(1873), S. XXII ff. — Benary Röm. Lautl. (Ih37), S. XXII. — Bergk Kl. 
phil. Sehr. II, 344 f — Schleicher Die deutsche Spr. 3. Aufl. (1874), S. 66; 
der», im Vorwort zu J. Schmidt Wz. ak-. — Curtius Grundz. 6. Aufl. 
(1869), S. VIII; 94 ff.; 736. — Heyse System der Sprachw. S. 389. — 
L. Geiger Urspr. d. Sprache (1869), Vorw. 9. — Steinthal Urspr. d. Sprache, 
3. Aufl. (1877), S. 232 ff. — Lazarus Leben der Seele, 2. Aufl. II (1x78), 
S. 12 f. — Tobler Zeitsch. f. Völkerpsych. I (1860), S. 349 ff - Gerber 
Sprache als Kunst, 2. Aufl. II (1885), 8. 311 f. — WMfflin Uber Bedeutungs- 
wandel, Züricher Philologenvers. 1887. — Paul Principien, 2. Aufl. (1886), 
S. 66 ff. ' — Hecht Die griech. Bedeutungslehre, Leipz. (1x88), S. 3 ff. — 
Hey Semasiologische Studien, Leipz. 1x91. — Gabelenz Die Sprach- 
wissenschaft, Leipz. 1891, S. 225 ff. — Heerdegen Untersuchungen zur lat. 
Semasiologie, Erl. I, 1875; II, 1x78; III, 1881; der.«, Uber Analogie u. Ano- 
malie in der Entwicklung lat. Wortbed. (Verh. der 41. Piniol. Vers iu München 
1891, Leipz. 1x92, S. 2l>2 ff.); vgl. dazu Ziemer Wochensehr. f. dass. Philo- 
logie 1X92, S. 821 ff. — Im allgemeinen Noire Logos, Leipz. lxxö, S. XII. — 
M. Müller Das Denken im Lichte der Sprache. Deutsche Ausg. Leipz. Ixx8, 
S. 238 ff. — Techmers Zeitschr. I, 46; II, 144. 

2 ) Lex. etym. couipar. Vindob. 1873. AnaIogi>ch vergleichendes Wörterb., 
Leipz. 1879. Analogisch-vergl. Etymologien, Progr. von Freising 1884 u. iu 
den Blattern f. d. bayer. Gymn. — Ich möchte wünschen, dass dieso Arbeiten 
in Deutschland mehr beachtet würden als bis jetzt geschehen ist. Wenn sich 
auch viel Uusicheies und Unhaltbare!* darin fändet, so ist docli das Priucip ein 
durchaus gesundes. 

- i ) Über die Bed. der sinnlichen Wahrnehmungen, Weimar 1879. Auch 
diese ausgezeichnete Arbeit ist bis jetzt zu wenig ausgebeutet worden. 



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mann, 1 ) Kosenstein, 2 ) H. D. Müller, 9 ) Heerdegen; 4 ) ftir 
das Französische Lehmann, 6 ) Darmestetter, 6 ) ßreal. 7 ) — 
Allein es sind doch eigentlich nur Anfange, das Meiste muss 
erst geleistet werden. Es steht umsoeher zu erwarten, dass sich 
in der Folge mehr Forscher mit dem Gegenstande beschäftigen 
werden, als die Untersuchungen Uber Laut- und Formenlehre 
durch das großartig angelegte Werk von Brugmann einen 
vorläufigen Abschluss gefunden haben. 

Die vorliegende Abhandlung soll auch einen kleinen Bei- 
trag liefern, den ich in aller Bescheidenheit den Mitforschern 
vorlegen möchte. 

Ausgegangen bin ich von dem Principe der Analogie der 
Bedeutungsentwicklung. Ich habe mich hierüber schon einmal 
im Vorbeigehen ausgesprochen und ich hätte nicht gedacht, dass 
ich hiebei auf Widerspruch stoßen würde. 8 ) Ich glaube, bei 
einiger Überlegung wird man die Sache selbstverständlich finden. 
Da wir in der Wissenschaft überhaupt, insbesondere aber in 
der Etymologie, dogmatische Sicherheit nie erreichen werden, 
so wird eine aufgestellte Etymologie und die damit verbundene 
Begriffsentwicklung umsoeher Anspruch auf Anerkennung haben 
dürfen, wenn sie sich stützen kann auf ähnliche Fälle, bei denen 
derselbe Grundbegriff und derselbe Bedeutungswandel ersicht- 
lich ist. Es ist dies zwar von verschiedenen Gelehrten wenigstens 
stillschweigend anerkannt worden, aber so recht zum Durch- 
brnch ist dieses Princip meines Wissens in der früheren Zeit 
nicht gelangt. 

') .Sprachvergleichende Begriffs-Etyracdogien. Hamburg 1883 (Tgl. Tech- 
mers Zeitschr. I, 492). 

-) Die psychol. Bedingungen des Bedeutungswechsels der Wörter, 
Leipz 1K84. 

3) Der indog. Sprachbau, I, Gött. 1X79. Sprachgescb. Studien, Gött. 
1884. Leider sind die Ergebnisse, zu denen der Verf. gelangt ist, fast durch- 
wegs unhaltbar. Allein os muss doch anerkennend hervorgehoben werden, 
dass wenigstens ein bestimmtes Princip zur Anwendung gebracht wurde. 

*) In den oben erwähnten Schriften. 

& ) Der Bedeutungswandel im Französischen, Erl. 1884, wo auch die bis 
1884 erschienene Literatur verzeichnet ist. 

•) La vie des mots etudite dans leurs significations, Paris, 2. ed. 1887. 
Vhistoire des ntots in der Berue des deux mondes T. 82, p. 187 ff.; 
vgl. dazu G. Paris im Journal des sacants ls*7, p. «5 ff. 

*■ Jahresbericht Uber die Erscheinungen anf d. Geb. <?er germanischen 
Sprachen I. S. 17. 

1* 



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Wir wollen im Folgenden auf einem kleineren, feBt um- 
grenzten Gebiete, nämlich bei den Verbis des Befehlens, den 
Versuch machen, ob das soeben ausgesprochene Princip durchführ- 
bar ist, und überhaupt, zu welchen Ergebnissen man hiebei kommt. 

Wenn man die nicht geringe Zahl von lateinischen, griechi- 
schen, deutschen und auch slavischen Wörtern, die befehlen , ge- 
bieten, heißen, lassen, wollen bedeuten, durch mustert, so 
fällt einem sofort auf, wie wenig durchsichtig in Bezug auf die 
Etymologie fast alle diese Wörter sind oder, wo dies nicht der 
Fall ist, wie weit sich die Bedeutungen von der ursprünglichen 
entfernt haben. Diese merkwürdige Erscheinung erstreckt sich 
sogar auf Composita. Was hat z. B. praecipere in der Bedeu- 
tung befehlen mit cupere zu thun? Oder was hat imperare 
mit parare gemein, itermittere mit mitter v.? be- fehlen mit goth. 
ftlhau begraben? ge-bieten und ver-bieten mit bieten? u. s. w. 

Es ist nun von vorneherein die Annahme nicht unwahr- 
scheinlich, dass dieser große Bedeutungswandel bei allen den 
Wörtern, welche ähnliche Begriffe bezeichnen, auch auf ähnliche 
Weise und mit ähnlichen Zwischenstufen der Bedeutungen er- 
folgt sei. Durch die vorliegende Untersuchung wird diese Ver- 
muthung vollauf bestätigt. — Um das Resultat der ganzen Ab- 
handlung gleich vorweg zu nehmen, fasse ich es kurz in folgen- 
den Satz zusammen : 

Die Verba des Befehlens in den indogermani- 
schen Sprachen lassen sich alle auf Wurzeln zurück- 
führen, die ursprünglich eine dynami sehe Bed eutung 
gehabt haben. 

Bei mehreren dieser Verba hat man dies ohnehin schon 
längst angenommen, es gilt nun, den Nachweis zu liefern, dass 
es auch bei den übrigen möglich ist. Ist dies aber möglich, so 
werden die dabei gewonnenen Etymologien vor anderen die 
größere Wahrscheinlichkeit für sich haben. 

Ich muss mich für diesmal begnügen, zwei der schwierigsten 
Wörter dieser Gattung, nämlich lat. ihbvo und griech. ida f einer 
eingehenderen Untersuchung zu unterziehen. Da stellt sich mir 
als Ergebnis folgende Gleichung heraus: 

lat. iubeo — griech. ida. 

Diese beiden Wörter sind schon oft und eingehend von 
verschiedenen Sprachforsehern behandelt worden, ohne dass 



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man sagen könnte, es sei dafür eine Etymologie gefunden 
worden, die alle Schwierigkeiten beseitigt. Die Etymologie 
beider Wörter ist eine durchaus offene Frage, wenn auch die 
einen Forscher sich ftir diese, die anderen für eine andere ent- 
schieden haben. Ich gebe mich zwar nicht der Hoffnung hin, 
durch die folgende Untersuchung alle zu überzeugen, wenn mir 
auch selbst die Richtigkeit der in der Überschrift aufgestellten 
Gleichung durchaus nicht zweifelhaft scheint. Davon hoffe ich 
jedoch alle zu überzeugen, das» meine im folgenden vorge- 
tragene Erklärung der räthselhaften Wörter ebenso möglich 
und wenigstens ebenso wahrscheinlich ist wie die übrigen bis 
jetzt vorgebrachten Erklärungsversuche. Oder sollte ich selbst 
nur das erreichen, dass die Aufmerksamkeit der Fachgenossen 
von neuem auf diese beiden Wörter gelenkt wird, so bin ich 
auch damit zufrieden. 

i ü b e o. 

Es dürfte im Bereiche des ganzen lateinischen Wort- 
schatzes kaum eine Vocabei geben, an deren Erklärung sich 
mehr Forscher betheiligt hätten als gerade an iÜbeo. Ich glaube 
daher manchem einen Gefallen zu erweisen, wenn ich die 
wichtigsten Erklärungsversuche nacheinander aufführe. Gibt 
ja doch die Geschichte der etymologischen Behandlung gerade 
dieses Wortes zugleich ein kleines Bild von der Entwicklung 
der Sprachwissenschaft seit den letzten fünfzig Jahren. 1 ) 

Aus dem Alterthum ist mir ein Deutungsversuch nicht be- 
kannt. Selbst bei dem vielcitierten Isidor habe ich einen 
solchen nicht finden können. Dagegen mögen ein paar Vertreter 
der alten Schule zuworte kommen. So sagt Vossius 3 ) : „jitbeo, 
quasi jus habeo, ut censet Scaliger de canssis L. L. cap. XXXII. 
Vd ab In ßta vi mitto. aut potiits ex /■/ ßtdrn voce urgeo 
atque impello, yuae Martinii sententia est* Ähnlich wie 
Scaliger auch Dentzler Clav. L. L. 1710. Auch Scheller 
folgt Voss. — Döderlein'y dagegen sagt: „jubere Stamm 

') Ich muss mich aber entschieden gegen den Vorwurf verwahren , dass 
ich etwa mit Citaten prunken wolle. bequemer und auch hilliger ist es 
freilich, sich um die Vorgänger nicht zu kümmern und Etymologien zu Dutzenden 
aus den Hemdärmeln herauszuschütteln. 

-) Etymologicou linguae Latinae, nova ed. Amstelod. 1090, p. 315". 

ä ) Lat. Synonymen und Etymologien, VI, Leipz. 1838, S. 18*2 ; vgl. des- 
selben: Lat Wortbildung, Leipz. 183'J, S. 17C, und: Handbuch der lat. Ety- 
mologie, Leipz. 1841, », yj. 



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von iörrjs der Wille; jussi und jussus ist entweder eine seltene 
Assimilation statt jupsi, oder von dem Intensiv IOTSI gebildet, 
vgl. jus." — An ms knüpfen auch Kärcher in seinen Wörter- 
büchern und Schwende 1 ) unser Wort an, während Kork*) 
seiner Methode gemäß das hebr. mtva befehlen als Etymon 
von ittbeo betrachtet. — Dass iuhco mit iüS zusammenhänge, war 
auch die Lehre der neueren Schule, nur in Bezug auf das 
„wie?" gieng man auseinander. Die Länge von iü8 gegenüber 
iubto machte bis in die neuesten Zeiten wenig Sorgen , ja es 
taucht unbegreiflicherweise in der neuesten Auflage des vergl. 
Wörterbuches von Fick 8 ) sogar ifibeo wieder auf. Eher machte 
das Perf. iussi und das Sup. iussum Bedenken. So z. B. sagt 
Benary 4 ): „In iubeo — iussi scheint entweder s sich das b 
unorganisch zu aasimiliren, vgl. etwa Triaöa für nin <j<o. oder, was 
wahrscheinlicher ist, es tritt die seltene Erscheinung ein, dass 
die Bildungssilbe be (jubeo = jusbeo) nur den Haupttemporibus 
blieb, in den Nebentemporibus verloren gieng, und so jussi 
jus -f- 81 entstand." 

Bemerkenswert ist die Äußerung Schweizers: 5 ) r Auch 
die Form IOVBEO hat (wie POVPLICOM) bedeutende Schwie- 
rigkeit. IOVBERE wird kaum ein Denominativum von 10 VS 
sein, dass es für IOVS BEBE stände. Dieses würde ein IOVSBVS, 
IOVBVS voraussetzen mit demselben Affix, welches in morbus, 
in verbum u. s. f. sich findet, und welches von Aufrecht- 
Kirchhoff trefflich aus Wz. bhü abgeleitet wird; aber -bus, 
soviel uns jetzt vorschwebt, tritt nur an Wurzeln, nicht an 
Nomina an, und überdies wtirde wohl aus IOVSBVS, I()VBO 
eher ein IOVBARE zu bilden sein. Wir sind demnach zur 
Deutung von I< >VBE11E an die Wurzel selbst gewiesen, und 
da sind, soweit wir sehen, zweierlei Deutungen möglich. Ent- 
weder es entfaltet sich aus dem einfachen yu ein erweitertes — 
eigentlich ein zusammengesetztes — yubh, Jub, wie im Sanskrit 
aus gvi, cu, eubh u. a. und IVB wurde durch Zulaut IOVB ; 
oder aber Ii >V, die gunierte Form von jii wurde zu IOB, wie 

') Etym Wörterbuch d. lat. «pr, 1827. 
-) Etym. llandwörtorb. d. lat. Spr., 1837. 

I, Gött. 1890, S. 112; 521. 
*) Komische Lautlehre, Herl. 1837, S. 43. 

& ) In der Anzeige von Kitsch I»: Ttlulus Mummianut (.abgedruckt im 
IV. «and der opusc. Phil. p. 82—114) in KZ. II (1853), S. 368 



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manuvine zu manubiae, ferveo zu ftrbco etc., es blieben aber der 
erzeugende und der neu erzeugte Laut nebeneinander stehen, 
wie im ahd. ouu, doch so, dass bald die Verkürzung eintrat." 

Leo Meyer') hält iubcre (wie habere) für eine alte Causal- 
bildung. 

Inzwischen kam Corssens Hauptwerk heraus, in welchem 
der Verfasser iubeo aus ious-hilteo „ich halte für Recht" er- 
klärt. 2 ) Dazu bemerkt Schweizer-Si dl er: 8 ) „Diese Deutung 
ist uns sehr zweifelhaft, lubeo scheint uns entschieden unmittel- 
bar aus Wz. jh „binden" entsprossen. Benfey, Zeitschr. p. 6 
[soll heißen KZ. VH, 60] sieht darin eine Causativforra, und es 
fehlt allerdings nicht an Beispielen, dass ein ursprüngliches^ 
auch im Lat. zu b gesunken. Man dürfte aber auch an eine 
Weiterbildung der Wz. mit b gleich altem bh denken, wie sie 
im Sanskrit so häufig vorkommt. Eine so lose Zusammensetzung, 
wie sie Corssen annimmt, wäre relativ jung, und wir würden, 
hätte sie existiert, im perf. nur jubui, wie praebui erhalten." 

Bald darauf sprach Grassmann eine die Erklärung 
Corssens modificierende Ansicht aus. Er sagt: 4 ) „Die Formen 
jussi, alt jousi und jusxus lassen sich auf jubeo = jous-hibeo 
nicht zurückfuhren ; aus jubeo mussten jubui**, jubitus** hervor- 
gehen, wie aus praelteo (= praehibco*) praebui und praebitus 
entsprangen. Vielmehr ist für jene Formen ein Nebenthema an- 
zunehmen, welches unmittelbar an jous den Charakter der 
zweiten Conjugation anfügte, wie jour-are den der ersten. Aus 
diesem Thema konnte dann jousi, jousum* oder jussi, jussum 
auf gleiche Weise hervorgehen wie haesi, haesttm aus haereo, 
wie uSSi aus uro. Statt dieses Themas trat dann im Präsens- 
stamme, vielleicht wegen der Verwechslungen, welche Formen 
wie joures, jouret mit den gleichlautenden von jourare veranlassen 
konnten, das zusammengesetzte jous-hibeo hervor." 

Fast gleichzeitig äußert sich der Etymologe xat i&xtv, 
Pott, kurz folgendermaßen: 5 ) „Iussi (mit ss st. ps?) von dem 



I) In KZ. VI (18«), S. 293: vgl. auch Benfey in KZ. VII (1866), S. 60. 
a ) Uber Aussprache, Vocalismus u. Betonung der lat. Sprache, Leipz. 
1858, 69, II, 8. 50. 

3) In KZ. X (1880), 8. 144. 
*) In KZ. XI (1862), S. 19. 

») Etym. Forschungen, 2. Aufl. II (1861\ S. 960. 



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schwachen jubeo ist ebenso befremdend, als dies selbst, wenn 
aus jus und habeo componiert, seines kurzen u wegen." 

Corssen kommt später 1 ) ausführlicher auf unser Wort 
zu sprechen und schließt sich der Erklärung Grassmanns an 
(ohne ihn zu nennen). 

Ein paar Jahre nachher stellte Fröhde') eine neue Er- 
klärung auf. Er knüpft iubeo an die skt. Wz. yudh- kämpfen, 
an, die (nach Benfey Griech. Wzl. I, 680) eine Weiterbildung 
von yu- binden, sei, die sich im Lat. nach einer anderen Rich- 
tung hin entwickelt habe, als im Skt. (und im Griech. vgl. 
vöfiivrj Kampf). Doch betont auch Früh de, dass das b von 
iubeo, die Einheit von iubeo, iussi, iussuni vorausgesetzt, nicht 
labialen Ursprunges sein könne. 

Zu dieser Erklärung Fröhdes bemerkt Corssen: 3 ) „Da 
mir aber nicht einleuchtet, wie aus der Bedeutung „kämpfen" 
der Sinn „befehlen" erwachsen soll, was auch Fröhde Be- 
denken erregt, so sehe ich keinen Grund, von meiner früheren 
Erklärung abzugehen." 

Pott kommt später 4 ) ausführlich auf unser Wort zurück. Da 
das kostspielige Werk Potts in den Händen weniger sein dürfte, 5 ) 
die Worte des größten Etymologen 6 ) jedoch gewiss für jeden 
von besonderem Interesse sind, möge die ganze Stelle hier Platz 
finden. Er sagt: „Eine große Sonderbarkeit, welche vollständig 
aufzuklären mir nicht hat gelingen wollen, bietet das Verbum 
jubeo. Darf man den Befehl als Auferlegen einer Verbindlichkeit 
nicht grundlos bezeichnen: dann dürften wir auch wohl bei 
jubeo, unter Erinnerung an Lat. injuugo alirui, auf S. yu ver- 
weisen, nur dass mich in nicht kleine Verlegenheit setzen 
würde, wer von mir wissen wollte, ob die Verbindung eine 
directe sei oder durch ein Nomen, wie jus, vermittelt. Das jussi 
und jussum, vollends neben dem schwachformigen jubeo, sind Selt- 
samkeiten ohne gleichen, welche kaum in pressi, pre$SU8 von 
premo eine schwache Analogie fänden. Misslich wäre es doch 



») Krit. Beiträge zur lat. Formenlehre, Leipz. 1«63, S. 420 ff. 

2 ) In KZ. XIV (1865), S. 452 f. 

3 ) Krit. Nachträge, Leipz. 1H66, S. 175 f.; Tgl. auch dessen Werk: Aus- 
sprache cet. 2. Aufl. I, 366 ff.; II, 684. 

•) Wurzelwörterbuch I, 2 (1867), S. 1231. 
"') Bechtel Hauptprobl. X. 

«) Vgl. die schonen Worte v. M. Müller Wiss. d. Spr. I (1892), S. 287 ff. 



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— 9 — 



gewiss, in dein ss von jussi u. 8. w. eine Assimilation annehmen 
zu sollen aus ps (nach Weise des volksmäßigen issus st. ipse) 
entgegen der Analogie z. B. von nubo, nupsi, nuptus. Räumt 
man aber dem Seal ig er, Laus. L. L. cap. XXXII über Ver- 
änderung der Vocale in Compp.: v, breve in brevc, Iubeo, Fide- 
jubeo: neque fere cum alia v. compositum invenies: ä longa tarnen 
fit, Ius habeo ein: warum wird dann nicht die Analogie von 
inhibui, inhibitus u. s. w. eingehalten? In der That aber, im 
Fall man jubeo (trotz der alten Schreibung mit Q«, welche auf 
Länge rathen ließe: joubeatis, jousit, wie jous, joudex, jourarc 
Corssen, Ausspr. I. 172) wenigstens dessen Präs., aus jus mit 
habeo sich gefallen lässt, bliebe doch unerklärt, selbst abgesehen 
von der zweimal, durch jus (vgl. jüdicure) und Uberdera durch 
die Contr. mit dem Vocal des Verbums gebotenen Länge, das 
Verhalten des S von jus in Abweichung von dem in jur-gium 
(aus jus agere\ doch ju-stitium. gls. juris st atio; dis-jurgium daa 
Zerwürfnis), welches dem gleichen in dis der damit compp. 
dir-ibeo, dir-imo folgt. Oder will man ein kürzeres Nomen statt 
jus ohne Zischlaut als erstes Glied von jubeo annehmen? Zuletzt, 
um das Maß der vielerlei um den Ursprung unseres Verbums 
sich lagernden Bedenklichkeiten voll zu machen, ist auch das 
Ideenband nicht recht klar, was zwischen jubeo, und jussus 
Befehl), ex jussu Dei Neigebauer Dacien S. 147, aber nach 
II. jusso Dei posuit S. 145; injussu (ohne Befehl) u. s. w. mit 
jus bestehen müsste. Möglich, dass in jubeo, woraus man früher 
jus leiten wollte, obschon dies, vom Laute abgesehen, auch nicht 
gerade durch das legem jubere Bestätigung erhielte; möglich dass 
b in ihm sich ungewöhnlicherweise *) an Stelle eines aus u 
entwickelten v (vgl. fluvius u. s. w.) gesetzt habe. Dann könnte 
ja jus si, jus-sus u. s. w., unabhängig von jubeo und dessen b, 
vielmehr für sich in eigener Bahn laufen als ausgehend von 
einer verlängerten Wz., sei es nun z. B. mittels t (wie S. dyut-, 
dyu, div), oder auch mittels Zischlautes (vgl. Sskr. yiyavishä 
Wish to mix, blend etc.; samyuyüsha mfn. Wishiug to mix, join, 
unite, to bring together in any uay, als Desiderativ formen) u. s. w. u 
Im Jahre 18ti9 erschien in KZ. (XVIII, S. 10*5 ff.) ein 
Aufsatz über iubere von Wil brandt, das beste, was bis dahin 

*) Vgl. ferbui aus ferieo. Ferner dubius, sei es nun, wie bivius, tri VMM, 
mit via comp., oder, wahrscheinlicher, was auch das alte dubat nebst seinem 
Freq. dubitat glauben lässt, aus duo, wie dräfco, höväfr. , bloß abgeleitet. 



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über unser Wort gesagt worden war. Wilbrandt kommt zu 
dem Resultate, iubeo stehe für iuveo, und verhalte sich zu iuvare 
wie placcre : pläcäre, sfdi're : sfddrc. iuvare bedeute „gut sein", 
meiere „gut heißen, genehmigen, erlauben". 

Doch unser iubeo ließ die Geister nicht ruhen. 

Im selben Jahre 1H69 erschien von Benfey eine eigene, 
45 Seiten starke, geistreiche Abhandlung. 1 ) Benfeys Erklärung 
ist von ihm selbst in der Aufschrift zu dem genannten Aufsatze 
in folgende Worte zusammengefasst : „Altbactrisch yaozhdn = 
sanskritisch yuud oder yaut, beide beruhend auf einer Grund- 
form * yavas-dha; altbactrisch yaothdaya — lat. * jous-bf- in 
jouhirt, jübere. beruhend auf einer Grundform * yavas-dJiä mit 
Affix aya. u 

Der erste Bestandteil von iubeo enthielte nach der Er- 
klärung Benfeys allerdings der zweite Bestandtheil wäre 
die Wz. dha- = -&t}- in rldtj-pi = lat. -de- in cre-dere. Näher 
kann die Abhandlung Benfeys, die, wie alle Schriften des- 
selben Verfassers, höchst belehrend ist, leider nicht besprochen 
werden; auf einzelnes werde ich noch zurückkommen. 

Seit dieser ausführlichen Schrift ist keine neue, nennens- 
werte Erklärung mehr aufgestellt worden. Die einen erklären 
sich für die Etymologie Benfeys, die anderen für die von 
Corssen, während in der neuesten Zeit die Deutung Fröhdes 
am meisten Anhänger zu gewinnen scheint. So z. B. nennt 
Bezzenberger, ein Schüler Benfeys, die Erklärung seines 
Meisters eine definitive 2 ) und fügt sogar per multas ambages 
gr. sv&vg dazu. Ebenso folgt Fick. gleichfalls Schüler Benfey s, 
seinem Lehrer. 3 ) — Dagegen bekämpft Corssen nochmals die 
Etymologie Benfeys, wenn auch mit nicht immerzutreffenden 
Worten. 4 ) — Savelsberg 5 ) hält die Erklärung Corssens 
„noch immer für die wahrscheinlichste von allen Erklärungen". 
Dagegen verbleibt Benfey bei seiner Etymologie, 6 ) desgleichen 

') Iubeo und seine Verwandten, vorgetiageu in der k. Gesellschaft d. 
Wis*. zu Güttingen am 6. Nov. 1869 ss Abhandl. d. k. Ge». d. Witt., Bd. XVI. 
2 ) In «einen Heiträgen zur Kunde «1. indog. Spr. IV (1X78), 8. 345. 
») Wörtern. P, 733. I*, 112 
*) Ausspr. II 2 , 1027. 
••) In KZ. XXII ^1873), S. 171 

,! ) Wie man au» »einer >chrift ersieht: „Einige Derivate des indog. 
Verbums anhh = uabh. GWt 1 878 = Hand XXIII der Abli. d. k. Ge» d. Wiss. 
st) Gnu - 



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- 11 - 



Fröhde bei der Beinigen. 1 ) Über die Erklärung Cors s en s sagt 
er: 3 ) jU88l aus jus hapsi zu erklären ist schon deswegen unmöglich, 
weil ein solches Perfectum von habeo nicht existiert; auch würde 
jtis-habire schwerlich bedeuten können „für Recht halten". 

Ich habe mich 3 ) Corssen angeschlossen, während Va- 
niöek 4 ), wenn ich ihn recht verstehe, der letzten Erklärung 
Benfeys folgt, im größeren Werke 5 ) dagegen und in der 
2. Aufl. des lat Wb. e ) der von Fröhde. — Zehetmayr 7 ) 
schwankt zwischen der ersten Erklärung Benfeys 8 ) und der 
Wilbrandts, in der neuen Bearbeitung, 9 ) folgt or zum Tbeil 
Benfeys letzter Deutung, sagt aber: „perf. iussi aus iud-si (zu 
yu-dh = yu-g') u . Also = Fröhde. — II. D. Müller 10 ) zieht 
jubeo zur Wz. y«-, yu- gehen, mit der Grundbedeutung r an- 
treiben", lässt übrigens ittbcv aus iuveo hervorgehen. — Na- 
drowski 11 ) setzt iubco = aoßito mit einem sonst unerhörten 
Lautwandel von 8 (eig. 6f) in j. — Leo Meyer 12 ) schwankt 
zwischen yadh- und ious-bere. Halsey, 13 ) Brcal 14 ) und Marx 15 ) 
bleiben bei tous-habere. 

Nichts wesentliches zur Förderung unserer Frage haben außer- 
dem noch beigetragen Cocchia 16 ), Osthoff 17 ) und Keller 18 )» 
gelegentlicher Bemerkungen anderer nicht zu gedenken. 19 ) 

») Vgl. KZ. XVIII (186«.»), S. 160. XXII (1874). 8. 258. BB. I (1877), 
8. 206, besonders HB. XVI (18{M)), 8. 216 ff. 
-) BB. I, 206. 

3 ) Kleine« Wörtb. d. lat. Etym. 1873, 8. 105. 

*) Etym. Wb. d. lat. Spr. 1874, S. 133. 

■•) Gr.-Lat. Wb. 1877, S. 764 f. 

«) 1881, S. 227. 

7 ) Lex.-etym. 1873, p. 128 

") KZ VII, 6o 

n ) Analogisch-vergleichendes Wb. 1879, S. 229. 
10 ) Spracfagesch. Stadion 1*S4, S. 152. 

n ) Der Lautwandel besonder» im Griech. und Lat., Progr. d. Thorner 
Gymn. 18h5, 8. 9 (dazu Ziemer in der Berl pblloL Wochenschrift 1885, 
8. 1465 f.); ferner: Neue Schlaglichter, Berlin 1888, 8. 118. 

,a ) Vergl. Gramm. I« (1884), S. 85. 159. 329. 1090. 

,3 ) An etymology of Latin and Greek, Boston 1882, 8. 70. 

u ) Dictionnaire etymol. Lat., Paris 1885, p. 141. 

» s ) HiltVbUchlein f. d Ausspr. d. lat. Voc. in pos. 8ilb. 2. Aufl. 1889, S. 41. 

i«) Uivista di fdol XI, 36. 

i?) Zur Gesch. d. Perf., 8. 532 ff. 

"■) Lat. Etymologien, Leipzig (1893), p. 64. 

Einer einschlägigen, in :>einer Weise durchgeführten, Abhandlung von 



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Ich hoffe, dass mir bei dieser Zusammenstellung nichts 
Wichtiges entgangen ist, wenn ich auch nur auf meine Bibliothek 
angewiesen war. Öffentliche Bibliotheken in Anspruch zu nehmen, 
sind wir hier in Wien weniger in der Lage als von der Pro- 
vinz aus. 

Von den Etymologien, die Uberhaupt in Betracht kommen, 
bleiben demnach drei übrig. Wir wollen die Anhänger derjenigen 
Theorie, nach der in iübeo das Subst. tfts stecken soll , ein- 
fach Juristen nennen, diejenigen, die das Etymon in yttdh- 
sehen, Judhisten. Dazu kommt vielleicht ein oder der andere 
Nihilist. 1 ) 

Was die Corssen'sche Etymologie (ius-hahre) betrifft 
ist schon von anderer Seite gegen dieselbe soviel beigebracht 
worden, dass ich sie als abgethan betrachten kann und mich 
nicht weiter damit beschäftige. — Auch gegen die Benfe y'sche 
hat bereits Pott 2 ) Zutreffendes gesagt. Ich will in Kürze an- 
führen, was gegen die Etymologie von Benfey spricht. Es sind 
* zunächst drei Punkte. 

Fürs erste ist skt. yaud oder yaut nicht belegt (vgl. das 
Petersburger Wb. VI, 202; kl. Ausg. V, 154), und was Benfey 
in seiner Abhandlung (S. 23) gleichsam als Entschuldigung vor- 
bringt, genügt nicht. 

Zweitens nimmt Benfey, getäuscht durch die alte Schreib- 
weise lOVBEO, 3 ) ursprüngliche Länge der Stammsilbe an, 
oder genauer eine Durchgangsstufe jubeo. Freilich thut man 
dies bis auf die neueste Zeit. 4 ) Dass aber aus der Schreibung 

Culmann: „Etymologische Aufsätze und Grundsätze II, Umschau auf dem 
Uebiete der Wzl. jn — ju , Leipz. ls"9 a glaube ich genug Ehre erwieseu zu 
haben, wenn ich mein „vidi" dazu *etze. 

>) Stolz Lat.-Gr. in Iw. Möllere Handb. II*, 8. 29« (Etymon unsicher). 

») Wurzelwb. IV (1873), 8. 34 f. Vgl. auch BB. XII, 91. 

? ) IovBKATIS C. I. L. Nr. 19«, 27. Iovsit I, 547a 110«. 1ov»krvnt I, 
199, 4. lOTSKKlT I, 198, 12. Iovsiskt I, 19«, 9, 13; vgl. HUbuers Iudex 
zum ersten Bande des C. I. L. u. Ritsehl Op. philol. IV, p. 11«; 157; 417; 
490. Schneider Dial. ital. ex. sei. I, Lipz. IHK«. 

4 ) Z. B. Bezzenberger in seinen lieitr IV., 347. Stolz Lat. Gr. 2 
S. 279. Sc h weizer-Si dler Gramm, d. lat. Spr. I u , § 48, e u. a. in. Wenn 
Birt in -»einem Aufsätze: Über die Vocalverbindung et* im Lat., Rhein. Mus. 
N. F. XXXIV. S. 3 sagt: „utago wurde nicht zu nago, sondern zu neego wie 
ne-hotno zu nehemo, dann unbedingt zunächst zu ni-go, wie vimens, nemo und 
die ähnlichen Fälle lehren; und das nigo gibt sodann eine erwünschte Ana- 
logie zu der Klirzung iübeo aus iubco,* so heißt dies denn doch den Teufel 



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- 13 - 



toubeo eine ursprüngliche Länge der Stammsilbe mit Not- 
wendigkeit folge, oder mit anderen Worten, dass ou in toubeo 
einen eigentlichen Diphthong bedeuten müsse, ist eine irrige 
Annahme, die man nicht immer wiederholen sollte. Das richtige 
hat schon Benary gesehen. Er sagt: „ou, ein bloßes gra- 
phisches Zeichen, vielleicht in der Zeit angewandt, als die ge- 
trübte Aussprache des u und i zu schwinden begann, und die 
gesonderten Laute scharfer Unterscheidung bedurften. Später, 
als der Unterschied durch die gebildete Gesellschafts- und 
Volkssprache sich gesetzt hatte, genügte das einfache u, da 
eine Trübung nur selten stattfand, wenn wir auch wissen, dass 
Claudius noch für einen sogenannten Mittellaut zwischen u 
und i (wie in maxitnus) ein eigenes Zeichen erfinden wollte. 
Dass ou nicht diphthongisch sei, nicht einmal gebraucht werde, 
um die Länge der Kürze gegenüber zu bezeichnen, wie dies 
bei ei der Fall ist, beweist die durchgreifende Sitte der In- 
scriptionen, selbst kurzen Laut so auszudrücken : also jouleatis, 
soneis, navebousr l ) 



durch Beizebub austreiben. Also eine Form nego, die weder je vorkommt 
noch erwiesen werden kann, muss herhalten, um eine Form iübeo zu stutzen, 
die ebenfalls weder irgendwo erscheint noch angenommen werden muss oder 
darf! Dadurch, dass auch andere Sprachforscher (z. B. Curtius Grundz. 5 , 399 J 
Corssen Ausspr. I 2 , 9<i) sich Uber die Kürze >!<■- e bei iugo hinwegsetzen 
und auf die Erklärung von negare aus ne-ig-are od ue-eg-are schwören, wird 
die Sache in der That nicht wahrscheinlicher. Man beruft sich (vgl. Bopp 
Glösa.*, p. 30) dabei auf Pott (Et. Forsch. 1. Aufl.). Allein Pott bat schon 
längst (Et. Forsch. 1 2 , 407 f.; Wurzelwb. III, 729) eine in jeder Beziehung ent- 
sprechende Erklärnug gegeben, nämlich dass uigare aus h8c ebenso gebildet 
sei wie unser verneinen, bejahen. Ähnlich auch Ascoli (KZ. XVII, 
279), Thuriteyson (Über Herkunft u. Bild. d. lat. Verba auf-io, Leipz. 1*79, 
S. 19) u. Brugmaun Grundriss II, S. 1116. — Wenn Stola (Lat.-Gr.*, 
S. 276) sagt: „e -f- ä = c in der Zusammensetzung, daher digo nigo aus de- 
ago * ne-ago (jünger die Vocalschwächung im zweiten Gliede)," so weiß ich 
nicht, was das heißen soll. Fürs erste gibt es nach der Contraction kein 
zweites Glied mehr; zweitens, warum ist in dego keine Vocalschwächung ein- 
getreten, wohl aber in nego'i 

x ) Vgl. auch Kitsehl Op. phil. IV, 417. — Kruczkiewicz Zeitschr f. d. 
Ost. Gymn. XXX, 1 fY. — Ders. Wiener Stud. II. 135 ft — Seelmann Die 
Ausspr. d. Lat., Heilbronn 1886, S. 158 fl". — Stolz Lat.-Gr. 1 , 8. 164, § 40, 
während er sich in der 2. Aufl. S. 275 allerdings anders ausdrückt. 

Man kann hiebet wohl auch an Formen erinnern wio perplovere — per« 
jdüere. porer = püer und an f'overutt, falls dies wirklich überliefet t ist (vgl. 
Brugmann Morphnl. Unters. III, 52; KZ. XXXII, 370, 1). 



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Wenn Benfey (S. 1) die Verkürzung der Stammsilbe 
dem Vorrücken des Accentes zuschreiben will, so wäre dagegen 
zu erinnern, dass man dann wohl auch iudiräie, inräre erwarten 
dürfte. 

Daraus ersieht man, dass es misslich ist, iübcre mit las 
zusammenzustellen, noch misslicher anzunehmen, iäbeo sei mit 
iüs und einem consonantisch anlautenden Worte zusammen- 
gesetzt; denn in diesem Falle würden wir die Kürze des u gar 
nicht begreifen. 1 ) 

Ein dritter wunder Punkt in der Abhandlung Benfeys 
ist, um von der Perfectbildung iusfti aus iuspsi ganz zu schweigen, 
die Bedeutungsentwicklung. Iusti 1 ) kennt ftir zend. yaozhdath 
und yaozhdn nur die Bedeutung „reinigen". Abgesehen davon, 
dass diese Etymologie mit den Resultaten meiner Abhandlung 
völlig im Widerspruch stünde, wird wohl nicht leicht jemand 
ein Ideenband herzustellen vermögen zwischen „reinigen" und 
n befehlen ".') 

Dagegen ist die Erklärung Kröhdes, der sich, wie oben 
erwähnt, die bedeutendsten Forscher der Gegenwart, unter an- 
deren auch Brugmann, 4 ) angeschlossen haben, nämlich die Ab- 
leitung von skt. Wzl. ytulh- kämpfen, begrifflich unanfechtbar 
und steht mit dem Resultate der vorliegenden Untersuchung 
völlig im Einklang. Wie jedoch aus dem Begriffe „kämpfen" die 
Bedeutung „befehlen" sich entwickelt haben könnte, darüber 

') Vgl, auch Pott Et. Forsch. II*, 9G<». 

2) Handb. d. Zendspr., Leipz. 1»C4, S. 241. 

3 ) Über die strittige Quantität des u in iussi und iussum brauche ich 
mich nicht eingehend zu verbreiten. Gewöhnlich bezeichnet mau seit Lach- 
m an n yComm. in T. Lncretii Cari de rernm natura libros ed. III p. 54 f.) 
auch das «des perf. u. siip. von iubeo als lang. (Vgl. Bouterwe k-Tegge Die 
altsprachliche Orthuepie, Herl. 1*7*, S. 104; 91; ICO. Wigbert Studien zur 
lat. Orthoepie, Programm v. Stargard 1680, S. 12. Billiger Über die lat. 
Quantität in positionslaugeu Silben, Straßb. Ibtfl, 8. 4; 21. Mari llilfsbüchl. 
!'. d. Ausspr. d. lat. Vocale in positionslanfen Silben, Berl. 188J, 8. 89; 
2. AuH. 41. Seh malz- Wagen er Lat. Schulgr. 1*91 s. v. De ecke Beitr. Progr. 
von MUhlhauseu l«yo, S. 21») Allerdings scheint der Apex der Inschriften 
für die Lange zu sprechen (Stellensammlting bei Christiansen De npieibus 
et i lontjis, Husum 18.V.), 8. 57; Marx Hilfsbüchlein 2 S. 41). Dagegen hat 
Osthoff Perf. 8. 532 ff.) Einsprache erhoben, und ihm sind audere, z. B. 
Sr<.|/., Sc h weize r-Sid 1 er gefolgt. Man sieht hieraus, welche Unsicherheit 
in allen unser Wort betreffenden Fragen dermalen noch herrseht. 

*) An verschiedenen Stellen seines Grundrisses 



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sind die Judhisten in Verlegenheit. Fronde') erklärt yudh- = jnh- 
Jemanden verbindlich machen etwas zu thun".EbensoVaniÖek, J ) 
Engelhardt 1 ) u. a. Allein im 8 kt. yudh- liegt diese Bedeutung 
nicht. Bugge 4 ) legt der Wurzel yudh- die Bedeutung bei „in 
Bewegung setzen, aufregen, anregen". Allein die angeführten 
Parallelen sind unsicher. 6 ) Bru gm an n hat öfter Anlass genommen, 
unseres Wortes Erwähnung zu thun; 6 ) allein die Formen sowie 
die Bedeutungsentwicklung machen ihm sichtlich Unbehagen. Er 
Ubersetzt bald 7 ) „aufrühren, in Bewegung setzen", bald 8 ) „auf- 
stören, in Bewegung bringen, antreiben", dann wieder 9 ) „ver- 
wickelt in einen Kampf". Allein die Bedeutungsentwicklung 
müsste eine ganz andere gewesen sein, wir hätten geradezu vom 
Begriff „kämpfen" auszugehen, wie wir seinerzeit sehen werden. 

Auch das Perf. ium ließe sich aus der Wz. yudh- ganz 
gut erklären, wenn auch das SS durchaus nicht, wie man be- 
hauptet, eine Wz. auf dh voraussetzt. Die alte Schreibweise der 
Inschriften hat ja nur ein s, und Quintilian sagt ausdrück- 
lich: 10 ) Atqui paullum superiores etiam illud, quod nos gemina s 
dicimus, iussi, una dixerunt. Aber bei der Annahme einer Wz. 
yudh- ist das ou (ioubeo, iousi) schwer zu erklären. Ich glaube 
nicht, dass wir berechtigt sind, eine Wz. yeudh- anzusetzen, 11 ) 
abgesehen davon, dass ein solcher Ansatz uns nicht weiter 
hilft, die Kürze des u zu erklären. Freilich bezweifelt Früh de 1 ') 
die Richtigkeit der Überlieferung ioubeo. An der Uberlieferung 
wird aber schwerlich zu rütteln sein. 

Da demnach allen bisher vorgebrachten Erklärungen von 
iiibeo größere oder kleinere Schwierigkeiten im Wege stehen, 
so kann man wohl sagen, dass „die große Sonderbarkeit**, um 

') KZ. XIV, 452 f. 

2 ) Etym. Wb. d. lat. Spr.'-* 227. 

•') Die SUunmzeiten der lat. Coujugation, BerL 1892, S. 41. 
*) BB. XIV (1889), 8. 58 f.; vgl. auchPersaon Studien zur Lehre von 
d. Wurzelerweittrung, Upsala 1891, 8. 44. 
'•) Vgl. FrOhdv BB. XVI, 216. 

ü ) ürundriss I, -284. 405. II, 1047. 1051. 1153. 1159. 1170. 1174. 1287. 
7 ) II, 1152. 

II, 1173. 
'••) II, 1287. 
'«) Inst. or. I, 7, 21. 

") Vgl. Dt-ecke B»>itr. 8. 118. Brugmann Grundr. a. a. (). 
•2) BB. XVI, 210. 



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mit Pott') zu reden, noch nicht aus der Welt geschafft ist, 
uud es wird daher keiner Entschuldigung bedürfen, wenn ich 
eine neue Erklärung zu gehen versuche, die begrifflich von 
der herrschenden nicht viel verschieden ist. Nach meiner An- 
sicht lösen sich alle Schwierigkeiten auf, wenn man, wie bereits 
Wilbrandt') gethan, und Pott 3 ) angedeutet hat, sich zu 
der Annahme entschließt, iübco sei aus ittveo entstanden. Und 
dies können wir thun, trotz Corssen, der diese Möglichkeit 
hartnäckig leugnet. 4 ) Wir haben wenigstens ein vollgiltiges 
Analogon, nämlich ferveo, Perf. f'ervi und ferbui. 6 ) Denn wenn 
Corssen 8 ) sagt, ferveo habe sich im Perf. zu fcrbui dissimiliert, 
weil die Lautfolge ou dem Altlateinischen zuwider war, so 
kann man diesen Grund auch für ursprüngliches iüveo geltend 
machen. 7 ) 

Soweit gehe ich mit Wilbrandt. Ja, ich bin sogar mit 
ihm der Meinung, dass itiväre und iiivfre zur selben Wz. ge- 
hören (freilich nicht zu div-) f doch denke ich mir die Bedeutungs- 
entwicklung anders. Fick 8 ) hat bereits richtig lat. iüvare 
mit der Wurzel yu- wehren, wahren zusammengebracht 9 ) 



') Wurzelw. I, 1231. 
•i) KZ. XVIII, 109. 
s) A. a. O. 

*) Boitr. 157 f.; 160 1.; Nachtr. 179 f.; Ausspr. I«, 135; vgl. Schleicher 
Comp. 3 § 154. 

f> ) Die Handschriften haben manchmal auch fervui vgl. Neue Formen- 
lehre II», 485 f. 

«) Ausspr. 12, 126. 

7 ) Ich kann mir einen anderen Grund gar nicht denken, wenn auch 
Stolz (Gr. 2 S. 300) sagt, der Grnnd sei nicht vollkommen klar (vgl. auch 
Bersu Die Gutturaleu u. ihre Verb, mit * im Lat. Berk 1886, 8. 139). Wenn 
man anders sich auf unsere besten Texte verlassen darf, inüsste schon früher, 
als gewöhnlich angenommen wird, t' u. b in der Aussprache nicht sehr ver- 
schieden gewesen sein. So steht bei Varro 1. 1. in der Ausg. von Spengel 
(1886) Savinus -a, i V, 60; 68; 74; 97; 107; 123; 159. VI, 5; 28. MI, 28: 
46; 77. Dagegen Sabinum, -i, -t V, 74: 107; 123; 149; 159. VI, 57 
VII, 21) cf. Spengel p. VIII, A. 2 UUÜ die Erklärung von urbs bei Varro 
1. 1 V, 127; 143. Arberua VIII. 81 Wölfflin (lat. u. rom. Comparation 
S. 83) will bei Fetron ius 57 herber st. rervex hergestellt wissen. Man vgl. 
auch Ritsehl Op. phil. IV, 159; 417: 7oy. Curtius Grundz.'- 584. Beispiele 
aus der spateren Zeit bei See 1 mann Aussp. S. 24<> f. 

*) Wh. I 3 , 184; 732: II» 202. I 4 , 111. 

**) Dagegen Bopp, Glos- ; 31n mit Wz. yu- conjugere, also = se alicui 
adjungere. 



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und bemerkt dazu: „Die Bedeutungsdifferenz ist nicht viel 
grüßer als zwischen lat. arceo schließe aus, halte ferne 
und äoxf'oj helfe, wehre, wehre ab tf . Oder, hätte Fick 
z. B. hinzufügen können, wie zwischen Wz. mu- binden, be- 
festigen und ä-uvvco wehre ab und helfe; oder zwischen 
Wz. var- arceo und iQvsa&ai,. 

Zu dieser Wz. yu- stelle ich auch iübeo (iüveo), nicht zu 
dem davon abgeleiteten yti-dh-. Doch sehen wir vorerst zu, ob 
wir nicht im Griech. einen Reflex unserer Wz. yu- finden. Un- 
sere landläufigen Hilfsbücher haben einen solchen nicht ver- 
zeichnet. Ich glaube jedoch dasselbe Wort wie iübeo wieder zu 
erkennen in griechisch 

Um. 

Auch dieses Wort hat mehrfache Erklärungen erfahren. 1 ) 
Doch ich kann mich hier kürzer fassen, weil in der letzten 
Zeit nur eine Etymologie fast allgemeinen Anklang gefunden 
hat, nämlich die von Bugge 2 ) versuchte Anlehnung an das als 
altlat. .Paulus ep. 72) überlieferte de-sivare {desinere), auf Grund 
dessen er ein gr. aetcta aufstellt. Über die Wz. gehen jedoch 



l ) 80 z. B. erklärt Pott luv für eine Bch wach förmig*' Bildung aus 
ara + Wz. as- (deponore) mit abgeworfenem Zischlaut (Et. Forsch. 1 1 [1833], 
S. 276). Ähnlich Benfey (Gr. Wurzell. I [1839], S. 392): Wa> = Ifctojo- (ut) 
= skt. ava-syä-mi. Ebel (KZ. IV [1855], 8. 169): iioi gebildet von Hg 
tvüm ifäco = probo. L. Meyer (KZ. VIII [1859], 8. 249) stimm 1 der Erklärung 
seine« Lehrers Benfey bei, während Christ (Grunds, d. gr. Lautlehre [1859], 
8. 266) iaa zu skt. av-d-mi stellt; Caus. av-ayä-mi ich beachte, erhöre; 
ich mache dass einer sich freut, sich sättigt. Pott (Et. Forsch. I a 
[1869], 8. 603; Wurzelwb. II, 2 [1870], S. 287) bleibt bei seiner früheren 
Ansicht. Kraushaar (in Curtius Studd. II [1869], S. 429 ff.): fo-ta-jm, 
l-fa-jm, i-J-a-a = lasse fahren, von Wz. as- schleudern, werfen 
uuter Zustimmung von Brugmann (Curt. Studd. IV [1871], 8. 129; Kuös 
(De digammo hom. p. 199 sq.); Zehetmayr (Die analog, vergl. Etym. in 
Beispielen, Freising [1884], S. 11; anal. vgl. Wb. 415 b ). — Vgl. außerdem 
Savelsborg (Quaest. lex. [1841], p. 7). L. Meyer (Vgl. Gr. I, 57; 82; 389; 
431). Daniel sso n (Grammatiska Anmärkningar I [1881], Upsala 8. 56, A. 6). 
Benseier - Autonrieth (Gr. 8chulwb.» 8. 218: Causativ von slul sein 
lassen). 

a ) Fleckeisens Jahrbb. CV [1872], 8. 96. Jedesfalls nicht hieher 
stellen möchte ich mit Planta (Gramm, d. oskisch.-umbr. Dialecte, 8traßb. I 
[1898], 8. 170) die Glosse sove „desine", selbst wenn die Überlieferung 
unzweifelhaft richtig wäre, was thatsächlich nicht der Fall zu sein scheint, vgl. 
Löwe Prodromu» corporis gloss. Lat., Lips. 1876, p. 346 sq. 

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die Ansichten der Gelehrten wieder auseinander. Während die 
von Bugge im Anschluss an Kraushaar befürwortete Ab- 
leitung dieses sivare = et au von Wz. as- werfen jetzt keine 
Anhänger mehr zählen dürfte, fuhren die einen 1 ) unsere Wörter 
zurück auf skt. Wz. sm- oder vielmehr auf das Causat. savaya- 
er regen, senden, die anderen') auf sd-, seväyo lassen, also 
auf denselben Stamm, von dem man jetzt allgemein hjpi 
ableitet. 

Diese Etymologie würde natürlich dem Resultate meiner 
Abhandlung nicht widersprechen können, da ja lat shtcre 
lassen mit sivare verwandt wäre, sinerc und griech. iäv be- 
grifflich einander am nächsten stehen. 3 ) 

Allein dieser Etymologie wollen sich die homerischen 
Präsensformen mit a nicht fügen : eiä, el&fuv, eläöt. 4 ) Zwar hat 
man diese Formen zu erklären versucht, allein diese Versuche 
sind zu gekünstelt, als dass sie überzeugen könnten. 6 ) Ja man 
hat sogar die Existenz dieser Formen geleugnet 6 ) oder durch 
Emendation nachhelfen wollen, 7 ) in den Text zu setzen hat aber 
selbst Nauck seine Vorschläge 8 ) nicht gewagt. Diese Conjunc- 
tive mit sl- stehen demnach mit Recht in den besten kritischen 
Textausgaben. 9 ) Wir haben mit diesen Formen auch bei der 
Aufstellung einer Etymologie zu rechnen. 

Weniger Bedeutung ist allerdings dem aa beizumessen in 
den Formen wie idag, idq, Idar. Allein die Etymologie wird 
den Vorzug verdienen, welche auch dieses Doppel- a berück- 

>) Z. B. L. Meyer (KZ. XXI, 472 ff.; Vgl. Gramm. 1», 91; 191; 194). 
Vaniöek (Griech. -lat. Wb. 1049). Persson (Studien zur Lehre v. d. Wuraelerw., 
Upsala |1881], S. 133). 

2) Z. B. Fit k (Wb. I«, 663; BB. XVII, 819). Bechtel (Nachr. d. 
k. Gescllsch. d. Wiss. zu Gött 1886, p. 409 ff.). O. Hoffmanu (BB. XIV, 
286 f.). Prell witz (Etym. Wb. d. gr. Spr. 1892 8. v.). 

U. Schmidt Handb. d. lat u gr, Synonymik, Leipz. 1889, 8 308 

<) Kin Verzeichnis dieser Formen findet man in den Wörterbüchern von 
Ebeling, Sei ler -Capellen, im Index Homiricus von Gebring, Leipz. 1891. 

A) Vgl. z. B. G. Meyer Gr. Gr. 2 S. 426. I. Schmidt Neutra 326. 

e) L. Meyer KZ. XXI, 472. Smyth Der Diphthong « im Griech., 
Gött. 1885, S. 69; 72. 

7) Becker Horn. Blätter I, 48. Nauck Mel. Gr. Horn. IV, 488 sq. vgl. 
auch Menrad De contractioni» et synizesoos usu Horn., Monachii 1886, p. 126 f. 

») A. a O. 

") Z. B La Koche, W. Christ (vgl. dessen prol. p. 115; 177). 
A. Lud wich. Vgl. Her od i an ed. Lontz II, 604, 13 sqq. 



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19 - 



sichtigt. Demnach wäre auszugehen von einer griech. Grundform 
slaäaty oder, da / in der Mitte bezeugt ist, 1 ) von (ifadeo. 

Ist das, was wir oben über iübeo (= iilveo) gesagt haben, 
richtig, so steht nichts im Wege, dieses elJ-ada zur selben 
Wurzel zu stellen, wie iäbeo. Ich gehe dabei aus vom Causati- 
vum der skt. Wz. yu- f das yavdyämi oder yavdyämi*) lautet. 
Dieses yavdyämi kann, ins Griechische tibersetzt, die Form 
i-i. adu ergeben. Ein unwiderlegbares Analogon hieftir bietet 
der uralte indogermanische Verwandtschaftsname üvdzr\Q, sivcc- 
i£q(üv. Dass slvdxriQ dem akt. ydtar (f. yantar), lat. iunitrices, 
altslav. jqtry, lit gente, gentere, inte, lett. jentere entspricht, wird 
von niemandem bezweifelt. 3 ) Das u- gegenüber skt. ya- ist aber 
manchen unbequem, so dass sogar der Vorschlag gemacht wurde, 
ivvdtijQ statt üvdzriQ zu schreiben. 4 ) Allein dem einstimmigen 
Zeugnisse des Alterthums gegenüber 5 ) sollte man doch nicht so 
schnell mit dem Rothstift zur Hand sein. Es ist nicht meine 
Aufgabe, dieses ei- zu erklären; es genügt mir die Thatsache, 
dass einem skt. ya ein griech. et entspricht oder wenigstens 
entsprechen kann. 

Doch kehren wir noch einmal zu inbro zurück. Wenn auch 
iiibeo (iüveo) direct aus der Wz. yit- gebildet sein könnte, so 



') ißct, fßa Greg. Cor. p. 864 Öch.; Ahreus Dor. p. 49; Husych. 
tßttaov faoov; Et. Magn. 308, 27; BB. XIV, 286; Hoff manu D. griech. 
Dial I, 83. 

3) Petersb. Wb. VI, 141. Grassmann Wb. zum Kigveda 1113 f. 
Whitney-Zimmer Indog. Gramm. II, Anh. 2, 8. 132. 

3 ) Benfey Wzl. II, 202. Pott Et. Forsch. I», 114; II», '208; Wurzelwb. 
II, 2, 403 f.; II, 4, 48 f. Christ Lautlehre 150. Curtius Grundz. 5 308; tili. 
( orssen Beitr. 265. L. Meyer Vgl. Gr. I», 159. Eick Wb I*. 113. 
I. Schmidt Voc. I, 34. Brugmann Grondr. II, 354; 362. Schräder 
Sprachvergl. 644. SsuHsurc Memoire sur le systümo primitif ilos voyelles 
272. Delbrück Die indog. Verwandtscbaftsnamcn 155; 157. Prellwitz 
Kt. Wb. d. gr. Spr. 86. Hugge Beitr. zur etym. Erkl. d. armen. Spr. 37. 
Müller Biograf of Words 169. Ludwig Die Genesis der gramm. Formen, 
Abb. d. böhra. Ges. d. W. VII. Folge, 4. Bd. phil.-hist. CL Nr. 3, 8. 20. 
Miklosich Et. Wb. d. slav. 8pr. 104. Wackernagel Dehnungsgesetz 
S. A. BB. HI, 25; X, 43. KB. VI, 195. KZ. I, 293: VIII, 88; XII, 239 f.; 
XVI, 8; XIX, 424; XXIX, 150; XXXI, 368 f, 410; XXXII, 22. 8trvitb.org 
Beitr. I, 446; 449. Bersu (iutt. 146, A. Hübschmann Vocalsystem 8. 126. 

*) G. Meyer Lit. Centralblatt 1892, Nr. 12, S. 412. 

5 ) Vgl außer der Überlieferung bei Homer auch Herodian, Index 
von Leutz. 

2* 



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- 20 



halte ich es doch für wahrscheinlicher, dass das Causativum 
yavaya- zugrunde liegt. 1 ) Aus diesem Stamme konnte ein altlat. 
IAVAIO werden, daraus 1EVEIO, IEVEO. Nach dem, was 
über altlat. EV und dessen Wandlungen von verschiedenen Seiten 
vorgebracht worden ist, 2 ) lüsst sich nicht bezweifeln, dass die 
dem Lateinischen unbequeme Lautverbindung EV sich zunächst 
in OV verwandelte, also IOVEO. Dieses V wird niemals voca- 
lischen Klang gehabt haben, wie liitschl 8 ) richtig bemerkt, 
daher durchaus nicht eine einstige Länge des Staramvocals von 
iubeo folgt. Der nächste Schritt von IOVEO war IVVEO (vgl. 
SOVOS smms), aber damit hatte man sich abermals eine unbe- 
liebte Lautgruppe (VV) geschaffen, die man, glaube ich, so zu 
differenzieren suchte, dass man V in B übergehen ließ. Denn 
bevor man die Lautgruppe OV erreichte, war eine Dissimilation 
nicht nöthig, wie sich denn IOBEO auf den bis jetzt bekannten 
Inschriften nicht findet. Um die Zeit von löu v. Chr. herum 
scheint sich dieser letzte Process vollzogen zu haben. Dass dies 
nicht plötzlich geschah, ist selbstverständlich. Manche mögen 
IVVEO, andere etwas härter IVBEO gesprochen haben. Es ist 
nun leicht möglich, dass, wie schon Wilbrandt 4 ) bemerkte, 
der Steinmetz beide Aussprachen nebeneinander setzte. 

Nach dieser Erklärung ist das inschriftlich bezeugte IOVSI 
ganz regelmäßig; dies Perf. bestand natürlich schon vor der 
Dissimilation von V zu B. Es wird also dieselben Wandlungen 
durchgemacht haben, wie die Lautgruppe AV überhaupt, also 
IAVSI, IEVSI, IOVSI, IVVSI. Dass nun aus iuvsi leicht iussi 
werden konnte, hätte Benfey 5 ) nicht bestreiten sollen. Ob aber 
die Stammsilbe im Perf. und Sup. lang oder kurz war, lässt 
sich nicht entscheiden, keines von beiden ist eine nothwendige 



J ) Nach As coli (Studj critici, II, Torino 1877, p. 237 = Deutsche 
Ausg. von Merzdorf-Mangold, Weimar 1878, 8. 98) wäre überhaupt yava- 
die Wurzel, woraus zunächst yü«, dann yu geworden sei. 

2 ) Birt Rhein. Mus. N. F. 34, S. 1 ff. Kruszkiewics Zeitachr. f. 
öst. Gymn. XXX, 1 ff. II. Jordau Krit. Beitr. zur Gesch. d. lat. Spr., Berl. 
1879, 8. 30 ff ; vgl. auch Curtius Verbnm I *, 222. (i. Meyer Zeitschr. f. 
öst. Gymn. 1886, S. 286. Weißbrodt Spec. Gramm, alt. 14 f. Stolz Lat. 
Gr. 3 , 8. 274 f. Thurneysen KZ. XXVIII, 164 ff. Kretschmer KZ. XXXI, 
8. 461. Buck Der Vocalismus der oskischen Sprache, Leipz. 1892, 8. 161 ff. 

3 ) Op. phil. IV, 8. 490. 
*) KZ. XVIII, 109. 

») In seiner Abh. S. 7. 



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- 21 - 



Folge. Für die Länge sprechen die Apices der Inschriften, für 
die Kürze das ss. 

Treffen nnn die aufgestellten Voraussetzungen zu — und 
ich glaube nicht, dass man etwas Triftiges dagegen wird ein- 
wenden können so würde lat. iühec dem griech. iua lautlich 
völlig entsprechen. 

Was die Bedeutung heider Wörter betrifft, hat sich aller- 
dings idm viel weniger entwickelt als iubco oder z. B. das 
deutsche lassen. In iubco finden wir alle Schattierungen ver- 
einigt vom strengen Befohl an durch das Wollen und 
Wünschen hindurch bis zum iäv, zum Gesehehcnlasscn, 
zum Genehmigen (iussu, iniussu populi). 1 ) Und welche Fülle 
von Bedeutungen unser lassen im Neuhochdeutschen hat, er- 
sieht man aus dem reichhaltigen Artikel im deutschen Wörter- 
buche. Es wäre daher voreilig, wollte man iubco und ida des- 
wegen trennen, weil nicht beide in der Bedeutungsentwicklung 
gleichen Schritt geholten haben. 

Es würde nun freilich die Frage an die Reihe kommen, 
wie ich mir die Bodeutungsentwicklung von wehren zu be- 
fehlen, 1 aasen, denke. Allein die Beantwortung dieser Frage 
kann erst erfolgen, wenn sämmtliche Wörter mit der Bedeutung 
befehlen in allen indogermanischen Sprachzweigen nach ihrer 
Etymologie hin durchgemustert sind. Dies würde aber, wie 
schon oben erwähnt, den Rahmen dieses Theiles meiner Ab- 
handlung weit überschreiten. Soviel kann ich aber wohl schon 
sagen, dass die Etymologien der betreffenden Wörter großen- 
teils schon längst gefunden sind, wenn man sie auch gerade 
wegen der nicht sofort einleuchtenden Bedeutungsverschiebung 
unbeachtet gelassen hat. In anderen Fällen liegt die Etymologie 
oft so bei der Hand, dass man nur darnach zu greifen braucht 
Ich will nur gleich jetzt zwei Beispiele anführen. 

Scher er*) hat in Betreff des got. Hai tan, nhd. heißen, 
bereits die Frage aufgeworfen, ob es nicht mit lat. caedere ver- 
wandt sei. Diesen ganz richtigen Gedanken hat Kluge auch in 
der 5. Aufl. seines Wörterbuches nicht berücksichtigt, während 
Heyne in seinem deutschen Wörterbuche ihn zwar aufgreift, 



>) Tegge Stud. zur lat. Synonymik, Berl. 1886, 8. 286. 
*) Zur Gesch. d. deutsch. Spr., 2. Ausg., Berl. 1878, 8. 276; vgl. auch 
Haupts Zeitechr. XXIV, 8. 198 f. 



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- 22 - 



aber hinsichtlich der Bedeutungsentwicklung nicht das Rich- 
tige trifft. 

Am interessantesten und für die Bedeutungsentwicklung 
unserer Verba von höchster Wichtigkeit ist lassen. Auch für 
dieses Wort hat Fröhde mit seinem unvergleichlichen Spürsinn 
die Etymologie schon längst gefunden, 1 ) wenn er sich auch die 
Bedeutungsentwicklung anders denkt als ich sie mir denke. Er 
verbindet goth. Irtan, latjan mit skt. ardati, caus. ardayati „in 
Unruhe versetzen, peinigen, verletzen". Weder Feist') noch 
Kluge oder Heyne haben sich diese Etymologie zunutze ge- 
macht.') 

Nun beachte man die Bedeutungen von goth. latjan „auf- 
halten" (wer denkt nicht dabei an skt. mand- „zögern, warten, 
stillstehen", mit Präp. trans. „hemmen, aufhalten", griech. pdv- 
dtdog Riegel, goth. mötjan, ndd. möten „aufhalten" und lat. 
mandare!), ahd. lesjan, galezjan „hemmen, hindern", mhd. ge- 
Ictzen „aufhalten, hindern, beschädigen, verletzen". Nun gar 
mhd., nhd. letzen „hemmen, schädigen" und sieh letzen „sich 
ergötzen" (wom fällt nicht wieder ein anderes skt. mand- ein = 
„erfreuen, sich erfreuen"?)! Diesen Knäuel so "verschiedener, 
einander entgegengesetzter Bedeutungen zu entwirren, scheint 
unmöglich. Es soll an der Hand ganz ähnlicher Beispiele im 
zweiten Theile meiner Abhandlung versucht werden. 4 ) 

') BB. I, 207. 

-) Grundriss der goth. Etymologie, fitraßb. 1888, S. 69, 348. 

3 ) Andere Combinationen (vgl. l'crsson Stud. S. 187) werden später 
gewUrdigt werden. 

<) Neuestens hat Neisser (BB. XIX, [1893], S. 150) einen Gedanken 
aufzuführen begonnen, den ich schon längst ebenfalls in Betracht gezogen habe 

Prof. Dr. Val. Hintner. 



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Sehulnaehriehten. 

18Q3. 



I. Lehrkörper. 

a) Veränderungen. 

Seit dem Schiasse des Schuljahres 1891/92 sind aus dein Lehrkörper geschieden: 
1. Prof. Dr. Heinrich Schenkl , der durch Ah. Entschließung; vom 16. Juni 1892 zum 
außerordentlichen Professor der classischen Philologie an der Universität in Gras 
ernannt wurde und zufolge des Erl. des h. k. k. L.-8ch.-R. vom 7. Juli 1892, Z. 5886, 
mit Ende August aus dem Verbände der Lehranstalt trat ; 2. Supplent Dr. Ludwig Singer 
infolge seiner Ernennung zum provisorischen Lehrer am Franz- Josef- Gvmnasium in 
Wien (h. Min.-Erl. v. 28. Juni 1892, Z. 9197, L.-Sch.-R.-Erl. v. 25. Juli 1892, Z. 6211); 
8. Supplent Dr. Siegfried Lederer infolge seiner Ernennung zum wirklichen Lehrer am 
Staatsgymnaaium in Radauts (h. Min.-Erl. v. 30. Juni 1892, Z. 14676, L.-Sch.-R.-Erl. 
v. 19. August 1892, Z. 7629); 4. Supplent Johann Czerny infolge des Wiedereintrittes 
des beurlaubten Prof. Dr. Loos; 6. Nebenlehrer Prof. Emil Seeliger infolge der Auflassung 
des französischen Sprachunterrichtes an der Anstalt; 6. Nebenlehrer Julius Böhm, der 
aus Gesundheitsrücksichten auf seine Stelle als Gesanglehrer verzichtete. Die Genannten 
wurden theils während, theils am Schlüsse der 8ommerferien ihrer Dienstleistung 
enthoben. 

Dagegen traten in den Verband des Lehrkörpers: 1. Prof. Hermann Dupky. bisher 
am Staatsgymnasium in Freistadt (h. Min.-Erl. vom 30. Juni 1892, Z. 14676, L.-Sch.- 
R.-Erl. v. 27. Juli 1892, Z. 6209); 2. Supplent Heinrich Michler laut L.-Sch.-R.-Erl. v. 
28 Oct. 1892, Z. 8G89 ; 3. zur Vertretung des im II. Semester beurlaubten Prof. Hanna 
Supplent Dr. Richard Kukula laut L.-Sch.-R.-Erl. v. 12. März 1893, Z. 1434 ; 4. Gesang- 
lehrer Emil Seling laut L.-8cb.-R.-Erl. v. 29. Oct. 1892, Z. 9281. 

Jb) Beurlaubungen. 

1. Prof. Franz §uklje als Landtags- und Reicbsrathsabgeordneter während des 
ganzen Schuljahres; 2. Prof. Franz Hanna zum Zwecke einer Studienreise nach Griechen- 
land während des II. Semesters (b. Min.-Erl. v. 13. Nov. 1892, Z. 2276, L--8ch.-R.-Erl. 
v. 10. Dec. 1S92, Z. 11409); 3. der Berichterstatter in Familienangelegenheiten vom 
1.— 4. April (h. L-Sch.-R.-Erl. v. 24. März 1893, Z. 2873). 

Stand des Lehrkörpers am Schlüsse des Schuljahres. 

I. Lehrer der obligaten Gegenstände: 

1. Friedrich Slameczka. Director, lehrte Griechisch in Vb, wöch. 6 St. 

Professoren, nach dem Dienstalter geordnet : 

2. Ambros Lissner*. Verwalter der Schfllerlade, Ordinarius in Vb. lehrte Latein in 
Vb und VII, Griechisch in Vm, woch. 16 St. 

8. Dr. Johann Woldrich *. Besitzer der goldenen Medaille fflr Kunst und Wissenschaft, 
Ritter des kön. serbischen Savn-Ordens. Ehrenbürger von Groß-Zdikau, Corre*pondent 
der k. k. Centralcommission fflr Bau- und historische Denkmale, auswärtige? 
correspondiorendes Mitglied der Societ«' d'Anthrnpologie in Paris, Mathematik in 
Ib, Hb, IHb, Naturgeschichte in Ib, IIb, Illb und VI, wöch. 17 St. 

4. Josef Mik*, Custos des naturhistorischen Cabinets, Mathematik in la, IIa, lila, 
Naturgeschichte in Ia. IIa, lila, Va und Vb, wöch. 19 St 

6. Dr. Valentin Hintner \ Ordi narius in VI, Latein in VI und V1U, Griechisch in VI, 
wöch. 16 St. 

6. Ludwig Blume . Ordinarius in VIH, Deutsch in Va und VIII, Geographie und 
Geschichte in IIa, IV a und VIII, wöch. 17 St. 

7. Anton Neumann '. Custos des physikalischen Cabinets, Ordinarius in VU, Mathematik 
In Va, VI, VH und VIII, Physik in VH und VTH, wöch. 18 St 



• In der Vffl. fUngaelute. 

S 



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- 24 — 



i 

8. Dr. Ludwig Zitkovszky ' Ritter von Seraessovn und Szochorad, Privatdocent an der 
Universität. Docent an der Akademie der bildenden Künste, Deutsch in VII, 
Geographie und Geschichte in Ia, mb. Vb, VI und VII, wöch. 19 St. 

9. Johann Beider*, fürsterzbisehöflich geistlicher Rath. Inspector des kath. Religions- 
unterrichts und der religiösen Übungen an den Volks- und Bürgerschulen des 
V. Bezirkes, Exhortator für das ganze Gymnasium, lehrte katholische Religionslehre 
in allen acht Classen. wöch. 16 St. 

10. Franz Sukljc, als Reichsraths- und Landtngsabgeordneter beurlaubt. 

11. Franz Hanna*, im I. Sem. Custos der Lehrerbibliothek. Ordinarius in Ia, Latein 
und Deutsch In Ia, Griechisch in Va, woch. 17 St.; im II. Sem. beurlaubt. 

12. Engelbert Neubauer, Custos der Schfllerbibliothek (im II. Sem. auch der Lehrer- 
bibliothek), Ordinarius in Ha, Latein und Deutsch in IIa, Griechisch in VII, wöch. 
16 St. 

13. Hermann Dupky. Ordinarius in Va, Latein in IV a und Va, Griechisch in IV a, 
wöch. 16 8t. 

14. Dr. Josef Loos, Ordinarius in Ib, Latein und Deutsch in Ib, philos. Propädeutik 
in VII und V1IL wöch. 16 St. 

16. Johann Schmidt, Ordinariua in 111b, Latein, Griechisch und Deutsch in Illb und 
Stenographie in zwei Cursen, wöch. i 4 — 4 8t 

16. Feodor Hoppe, Custos der archäol. Lehrmittel, Ordinarius in Hla, Latein und 
Griechisch in nia, Deutsch in VI, wöch. 14 St. 

JieligionshUf sichrer : 

17. Karl Brudnlok . evangelischer Pfarrer a. D., evangelische Religionslehre für die 
Schüler dieses und des Franz-Josef-Gymnasiums: 4 Curse in wöch. 8 St. (I. Curs: 
1. und 2. Classe; IL Curs: 3. und 4. Classe; m. Curs: 5. und 6. Classe; IV. Curs: 
7. und 8. Classe). 

18. Dr. Adolf Weiß, israelitische Religionslehre in allen acht Classen, wöch. 16 St. 

Supplenten: 

19. Dr. Samuel Oppenheim, Privatdocent an der Universität, Ordinarius in IV a, Mathematik 
in IV a, IV b und Vb, Physik in IV a und IVb, wöch. 1« St. 

20. Wilhelm Pokorny, Ordinarius in Hb, Latein in IIb, Deutach in Hb und Hla, 
wöch. 15 St. 

21. Heinrich Mlchler, Custos der geographischen Lehrmittel, Deutsch in IV a, Geographie 
und Geschichte in Ib, Hb, IHa, IV b und Va, wöch. 20 St. 

22. Ferdinand Zimmert, Ordinarius in IVb, Latein und Griechisch in IVb, Deutsch in 
Fv~b und Vb, wöch. 16 St. 

23. Dr. Richard Kukula, im II. Sem. Ordinarius in Ia, Latein and Deutsch in Ia, 
Griechisch in Va, wöch. 17 St. 

II. Lehrer der freien Gegenstände: 

24. Franz Kaschl. Bürgerschuldirector, Freihandzeichnen in drei Cursen, wöch. 8 St. 
26. Gustav Sehe stauber. Magistrats -Adjunct, geprüfter Turnlehrer für Mittelschulen. 

Tnrnen in fünf Cursen, wöch. 10 St. 

26. Lorenz Manner, Bürgerschullehrer, Kalligraphie in I und IL wöch. 4 St. 

27. Emil Seling, geprüfter Gesanglehrer, Gesang in zwei Cursen, wöch. 4 St.; leitete 
außerdem den Kirch engesang. 

Probecandidaten: 

(Der eingeklammert« Namo bezeichnet den Profeaaor, dem der Candida! angewiesen war ) 

1. Dr. Johann Kleinpeter, Mathematik und Physik OG. (Neumann.) 

2. Josef Nimpfer, Deutsch OG., Latein und Griechisch UG. (Hoppe.) 

3. Josef Schindler, Latein und Griechisch OG. (Lissner.) 

4. Dr. Rudolf Sonnleitner, Deutsch OG.. Latein und Griecb. UG. (Blume, Loos.) 

Der Letztgenannte trat zu Beginn des H. Semesters ein. 

IT. Lehrverfassung. 

In den obligaten Lehrgegeuständen wurde nach dem Lehrplane vom 26. Mal 1884 
unterrichtet, jedoch mit Berücksichtigung der h. Min.-Erlässe vom 2. Mai 1887, Z. 8762, 
betreffend die Zahl der schriftlichen Arbeiten an Gymnasien, vom 14. Jänner 1890, 
Z. 370, betreffend den Unterricht im Deutschen in den oberen Classen, vom 30. September 
1891, Z. 1786, über den Unterricht in den classischen Sprachen und vom 24. Mai 1892, 



* In der VIII. Rangsclaase. 



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- 25 - 



Z. 11872, betreffend den Unterricht in der Geographie, Geschichte, Mathematik, Physik 
und Naturgeschichte am Untergymnasium. Der letztgenannte Erlaas wird bezüglich der 
Natnrgeschichte in der II Classe erst im folgenden Schuljahre vollständig durchgeführt 
werden. 

In den freien Lehrgegenständen trat nur die Änderung ein, dass der Unterricht 
im Französischen an der hiesigen Anstalt wegfiel und nunmehr am k. k. Franz-Josef- 
Gvmnasium unter der Leitung des dortigen Directors Stephan Kapp den Schälern beider 
Anstalten gemeinschaftlich, vorläufig in zwei Cursen mit je 3 wöch. Lehrstunden , er- 
theilt wird. 

Der Unterricht wurde in I. — V. in je zwei Abtheilungen ertheilt. 

Erste Classe. Religionslehre: 2 8t wöch.: 1. katholische: Glauben*- und Sitten- 
lehre der katholischen Kirche; 2. evangelische: Biblische Geschichten des neuen 
Testamentes; der Dekalog; Bibelsprüche; Kirchenlieder; 3. israelitische: Leetüre 
der BB. Genesis und Exodus; einige Liturgien. — Latein: Regelmäßige Formen- 
lehre. Schriftliche und mündliche Übersetzungen. — Memorieren und Variieren 
von Sätzen. — Alle 8 Tage eine halbstündige schriftliche Schulaufgabe». 8 St wöch. 
— Deutsch: Formenlehre des Verbums, der einfache Satz und das Wichtigste von 
dem zusammengesetzten Satze. — Leetüre aus dem Lesebuche. — Orthographische 
Übungen. — Memorieren und Vortragen ausgewählter Lesestücke. — Im 2. Semester 
jede zweite Woche eine orthographische Übung und monatlich 2 Aufsätze, abwech- 
selnd Schul- und Hausaufgaben. 4 St wöch. — Geographie : Elemente der mathe- 
matischen, physischen und politischen Geographie. Einübung im Kartenlesen und 
Versuche im Zeichnen der einfachsten geographischen Objecto. 3 St. wöch. — 
Mathematik: 3 St. wöch : L Sem. Arithmetik, DL. Sem. Arithmetik und geometrische 
Anschauungslebre. — Die vier Grundrechnungen mit unbenannten und einfach 
benannten, ganzen und Decimalzahlen ; metrisches Maß- und Gewichtsystem ; 
Rechnen mit mehrfach benannten Zahlen; Theilbarkeit; Vorübungen für das Re-hnen 
mit gemeinen Brüchen einschließlich des Ansuchens des gemeinschaftlichen Maßes 
und Vielfachen. — Die Grundgebilde. Gerade, Kreis; Winkel und Parallelen. 
Die einfachsen Eigenschaften des Dreieckes. — Natnrgeschichte: 2 St. wöch.: 
Die ersten sechs Monate: Thierreich, und zwar: Säugethiere und Insecten in 
entsprechender Auswahl. — Die vier letzten Monate : Pflanzenreich. Beobachtung 
und Beschreibung einer Anzahl von Samenpflanzen verschiedener Ordnungen nach 
ihren wichtigeren Merkmalen, vergleichende Betrachtung derselben behufs Auf- 
fassang ihrer Verwandtschaft — Kalligraphie: Methodik der deutschen und 
lateinischen Currentachrift Dictando- und Schönschreibübungen. 1 St wöch. 

Zweite Classe. Religionslehre: 2 St wöch.: 1. katholische: Erklärung der gottesdienst- 
lichen Handlungen der katholischen Kirche; 2. evangelische: wie 1. CK: 3. israe- 
litische: Leetüre der BB. Exodus (Ende), Leviticua, Numeri, Deuttronomium. 
Einige Liturgien. — Latein: Formenlehre der selteneren und unregelmäßigen 
Flexionen; Präpositionen, Conjunctionen ; Gebranch des Infinitivs und der Parti- 
eipten. — Schriftliche und mündliche Übersetzungen. — Memorieren und Variieren 
von Sätzen. Mona- lieh 3 Compositionen mit halb- bis dreiviertelstündiger Arbeits- 
zeit und 1 Pensum. 8 St. wöch. — Deutsch: Der zusammengezogene nnd zu- 
sammengesetzte Satz; praktische Übungen in der Interpnnction. — Leetüre aus 
dem Lesebuche. — Memorieren und Vortragen ausgewählter Leiestücke. — Ortho- 
graphische Übungen. Monatlich 3 Arbeiten, abwechselnd Schul- und Hausarbeiten. 
4 St wöch. — ■ Geschichte nnd Geographie : Geschichte des Alterthums. — Geo- 
graphie von Asien und Afrika. Allgemeine Geographie Europas. Specielle Geo- 
graphie von Süd-Europa und des britischen Inselreiches. 4 St wöch. (2 St Geo- 
graphie, 2 St Geschichte). — Mathematik: 3 St. wöch.: Erweiterte Übungen 
Uber Maße und Vielfache. Die gemeinen Brüche. Verwandlung von Decimal- 
brüchen in gemeine Brüche und umgekehrt Die Hauptsätze Uber Verhältnisse 
und Proportionen. Die einfache Regeldetri mit Anwendung der Proportionen und 
der Schlussrechnung. Die Procent- nnd einfache Zinsenrechnung. — Strecken- und 
Winkelsymmetrale. Congruenz der Dreiecke nebst Anwendungen. Die wichtigsten 
Eigenschaften des Kreises, der Vierecke und Vielecke. — Naturgeschichte: 
1. Semester: Zoologie, u. zw.: Vögel, Reptilien, Amphibien, Fische. 2. Semester: 
Botanik. 2 St. wöch. — Kalligraphie: Ausbildung der deutschen und lateinischen 
Currentschrift Dictando-, Schön- und Schnellschreibübungen. 1 St. wöch. 

Dritte Classe Religionslehre: 2 St. wöch.: 1. katholische: Biblische Geschichte des 
alten Testamentes; 2. evangelische: Das Leben Jesu ; Geschichte der Apostel: das 
Sacrament der Taufe nnd des heil. Abendmahles; Kirchengeschichte vom Tode 
des Herrn bis Constantin den Großen. 3. israelitische: Leetüre der historischen 
Prophetenbücher. Ausgewählte Psalmen. — Latein: 3 St Grammatik: Casuslehre 
und Präpositionen. — 3 St. Leetüre aus Memor. AUx. und Cornel. Nepos. — 




26 - 



Alle 14 Tage eine Composition von einer ganzen Stande, alle 3 Wochen ein 
Pensam. 6 8t. wöch — Griechisch: Regelmäßige Formenlehre bis zu den Verben 
auf -fit. — Von der zweiten Hallte des I. Semesters ab alle 14 Tage eine schrift- 
liche Arbeit, abwechselnd Compositum» n und Pensa. 5 St wöch. — Deutsch: 
Sjstemat. Unterricht in der Formen- und Casoslehre mit Bttcksieht anf die Be- 
dentangslehre. — Leetüre mit besonderer Beachtung der stilistischen Seite. 
Memorieren, Vortragen. — Monatlich 1 Schal- und 1 Hausarbeit. 3 St. wöch. — 
Geschichte und Geographie: 3 St wöch. Geschichte des Mittelalters mit be- 
sonderer Rücksicht au? die österreichisch- ungarische Monarchie. — Geographie: 
Die in der II. Classe nicht behandelten Lander Europas (mit Ausschluss der öster- 
reichisch-ungarischen Monarchie), Amerika und Australien. Übungen im Entwerfen 
einfacher Kartenskizzen. — Mathematik: 3 St wöch. : die vier Grundoperationen 
mit ganzen und gebrochenen allgemeinen Zahlen. Quadrieren und Ausziehen der 
Quadratwurzel. Im Zusammenhange mit den geometrischen Rechnungen. Unvoll- 
ständige Zahlen, abgekürzte* Multiplicieren und Dividieren; Anwendung des 
letzteren beim Ausziehen der Quadratwurzel. — Flächengleichheit, Verwandlung 
und Theilung der Figuren. Längen- und Flächenmessung. Pythagoräischer Lehr- 
satz. Ähnlichkeit. — Naturwissenschaften: 2 St wöch.: 1. Semester: Physik: 
Vorbegriffe, Wärmelehre, Wirkungen der Molecularkräfte, Chemie. — 2. Semester: 
Mineralogie. 

Vierte Classe. Religionslehre: 2 St. wöch.: 1. katholische: Biblische Geschichte des 
neuen Testamentes; 2. evangelisch«: wie III. Cl. ; 3. israelitische: Glaubens- und 
Pflichtenlehre. Bibelkunde. Übersieht der nachbibliscben Geschichte der Israeliten. 

— Latein: 3 St. Gramm.: Tempus- und Moduslehre. Conjunctionen. — 3 St 
Lectfire aus Caesar de bell. Galt.; in der zweiten Hälfte des U. Sem. wöch. 2 St 
Ovid (Auswählt. — Schriftliche und mündliche Übersetzungen. — Alle 14 Tage 
eine Composition, alle drei Wochen ein Pensum. 6 St. wöch. — Griechisch: 
Verba auf -fu und Anomala, Hauptpunkte der Syntax. — Schriftliche und mündliche 
Übersetzungen. — Memorieren der Sätze. — Alle zwei Wochen eine schriftliche 
Arbeit, abwechselnd Compositionen und Pensa. 4 St. wöch. — Deutsch: 
Systematischer Unterricht in der Syntax des zusammengesetzten Satzes, die 
Periode. — Das Wichtigste der Prosodie und Metrik. — LectUre aus dem Lesebuche 
mit sachlicher und stilistischer Lrklärung. — Übungen im mündlichen Vortrage. 

— Monatlich zwei Arbeiten, abwechselnd Schul- und Hausarbeiten. 3 St. wöch. 

— Geschichte und Geographie: n) Geographie: 2 St wöch. Physische und 
politische Geographie der österreichisch-ungarischen Monarchie, mit eingehenderer 
Betrachtung der Producte der Länder, der Beschäftigung, des Verkehrslebens und 
der Culturverhältnisse der Völker. Übungen im Entwerfen einfacher Kartenskizzen. 
0) Geschichte: 2 St. wöch.: Geschichte der Neuzeit vornehmlich der österreichisch- 
ungarischen Monarchie. — Mathematik: 3 St wöch : Gleichungen ersten Grades 
mit einer und mit mehreren Unbekannten. Cubieren und Ausziehen der Cubik- 
imrseL Die zusammengesetzte Regeldetri, die Theilregel, die Zinseszinsrechnung. 

— Gegenseitige Lage von Geraden und Ebenen. Die körperliche Ecke. Hauptarten 
der Körper. Einfachste Fälle der Oberflächen- und Kauminhaltsberechnung. — 
Physik: 3 St. wöch.: Magnetismus, Elektricität , Mechanik, Akustik, Optik, 
Erscheinungen am Fixsternhimmel, Bewegungen des Mondes und der Sonne. 

Fünfte Classe. Religionslehre: 2 St wöch.: 1. katholische: Einleitung und Beweis 
der Wahrheit der katholischen Religion; 2. evangelische: Bibelknnde: die Bücher 
des alten und neuen Testamentes; Glaubenslehre ; Leetüre des Evangeliums nach 
Marcus und des ersten Korintherbriefes im Urtexte; Kirchengeschichte: von 
Constantin dem Großen bis zum Tode Karls des Großen; 8. israelitische: Geschichte 
des Judenthunis vom babylonischen Exil bis zu den HerodMem; die Psalmen. — 
Latein: 6 St. Leetüre, im I. Sem. ausschließlich Linus, im H. Sem. außer Livius 
vorwiegend Orid nach einer Auswahl. 1 St. gram in -stilistische Übungen. In jedem 
Semester fünf* Schularbeiten. 6 St. wöch. — Griechisch: Wiederholung der 
Formenlehre. Das Wichtigste aus der «Syntax. 4 St. Leetüre: I. .sein. Auswahl 
aus Xeuophon. II. Sem. Homer Ilias, daneben 1 St wöch. Leetüre aus Xenophon. 
In jedem Semester vier Schularbeiten. 6 St. wöch. — Deutsch: Grammatik: 
Wortbildung, Lehnworter, Fremdworter, Volksetymologie. — Ijoctüre nach dem 
Lehrbnche mit Erklärungen und Anmerkungen Die letzteren haben hier neben 
ihren sonstigen stilistischen Zwecken hauptsächlich die Aufgabe, eine Charakteristik 
jener epischen , lyrischen und rein didaktischen Dichtungsgattungen zu liefern, 
welche dem Schüler durch die Leetüre in früheren Jahrgängen und in diesem 
Jahre selbst bekannt geworden »ind. Ausgewählte Partien aus Wiolands Oberon 
und Klopstocks Messias. Memorieren und Vortragen. Aufsätze: Monatlich eine 
Schul- und eine Hausarboit. 3 St. wöch. — Geschichte und Geographie: 
Geschichte dos Alterthums bis zur Unt -Wertung Italiens, mit Berücksichtigung 



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der einschlägigen geographischen Partien. 8 St wöch. — Mathematik: 4 St. 
wöch.: Algebra: Wissenschaftlich durchgeführte Lehre Ton den vier Grund- 
rechnungen, größtes Maß und kleinstes Vielfaches, Tbeilbarkeit, gemeine und 
Decimalbrüche, Verhältnisse und Proportionen, Gleichungen mit einer und mehreren 
Unbekannten. Geometrie: Gerade Linie, Winkel, Congrnenx der ebenen Figuren, 
Eigenschaften der Drei-, Vier- und Vielecke nnd des Kreises, Proportionalität und 
Ähnlichkeit, Flächeninhalt der geradlinigen Figuren, Maßbestimmungen am Kreise. 

— Naturgeschichte: I. Sem. Mineralogie. — II. Sem. Botanik. 2 St. wöch. 

Sechste Classe. Religionslehre : 2 St. wöch.: t. katholische: die kathol. Glaubenslehre; 
2. evangelische: wie V. Cl.; 3. israelitische: Geschichte des Judenthums von 
Herodes bis zum Abschluss des Talmud. Psalmen. — Ausgewählte Stücke des 
Pentateuch. — Jesaia. — Latein: 5 St. Leetüre: Sallust, Cicero in Catil. 1., 
Vergil. in Auswahl aus Ed., Georg, und Ar „eis, Caesar bell. civ. 1 St. gramm.- 
stilistischc Übungen. Schriftliche Arbeiten wie in V. 6 St wöch. — Griechisch : 
Leetüre 4 St.: im I. Sern, ausgewählte Partien aus Hotners Dias. — II. Sem. 
Herodot, Hauptpunkte ans der Geschichte der Perserkriege; daneben namentlich 
im I. Sem. alle 14 Tage 1 St Leetüre ans Xenophon. Grammatik 1 St. Schriftliche 
Arbeiten wie in V. 5 St. wöch. — Deutsch: Grammatik: Genealogie der 
germanischen Sprachen, Lautverschiebung, Vocalwandel (Umlaut, Brechung, 
Ablaut), Leetüre (zum größeren Theile nach dem Lesebuche). Auswahl aus dem 
Nibelungenliede und aus Walthor von der Vogelweide nach dem Grundtexte; 
Klopstock, Lessing. Die Anmerkungen sind wie früher auf Beobachtung und 
Charakterisierung der stilistischen Formen gerichtet, sie erweitern and verroll- 
ständigen jene des vorhergehenden Jahres. Der Privatlectüre obliegt die Ergänzung 
bezüglich der Kenntnis jener Hauptwerke, welche nicht Gegenstand der Schnllectüre 
sind. — Geschichte der dentschen Literatur (vom rein historischen Standpunkte) 
im Grundriss, von den Anfängen bis zu der durch den Sturm und Drang begonnenen 
Epoche mit näherem Eingehen dort wo Leetüre sich anschließt. — Aufsätze von 
drei zu drei Wochen, abwechselnd eine Schul- und eine Hausarbeit 3 St wöch. 

— Geschichte nnd Geographie: Geschichte der Römer seit den pnnischen 
Kriegen. Geschichte des Mittelalters mit Berücksichtigung der einschlägigen 
Geographie. 4 St. wöch. — Mathematik: AI gebra: Die Lehre von den Potenzen. 
Wurzeln und Logarithmen. Quadratische Gleichungen mit einer Unbekannten und 
ihre Anwendung auf die Geometrie. Geometrie: Im I. Sem. Stereometrie, im 
II. Sem. ebene Trigonometrie. 3 St. woch. — Naturgeschichte : Zoologie. 2 8t. wöch. 

Siebente Classe. Religionslehre: 2 St wöch.: 1. katholische: die kathol. Sittenlehre; 



bis zur Reformation ; Lectüre des Briefes Jacobi und des ersten Korintherbriefes 
im Urtexte; 3. israelitische: Geschichte der Juden vom Abschluss des Talmud bis 
Maimonides; ausgewählte Stücke des Pentateuch. Jeremias. Ezechiel. — Latein: 
4 St Lectüre: Cicero und Vergil Actitis. 1 St gramm. - stilistische Übungen. 
Schriftliche Arbeiten wie in V. 5 St. wöch. — Griechisch: 3 St. Lectüre: im 
I. Sem. Demostli en es II. Sem. ausgewählte Partien aus der Odyssee, daneben 
Fortsetzung der Lectüre des Demosthenes. Schriftliche Arbeiten wie in V. 4 St. 
wöch. — Deutsch: Herder, Goethe, Schiller. Die Anmerkungen wie in der VI. Cl. 
Privatlectüre ähnlich wie in der VI. Cl. Literaturgeschichte bis auf Schillers Tod. 
Redeübuniren. Aufsätze wie in der VI. Cl.; 3 St. woch. — Geschichte und 
Geographie: Geschichto der Neuzeit mit Berücksichtigung der inneren Ent- 
wickelung Europas und der Geographie. 3 St. wöch. — Mathematik: Algebra: 
Quadratische Gleichungen mit zwei Unbekannten. Progressionen. Zinzesxinsen- 
und Rentenrechnung. Kettenbrüche. Unbestimmte Gleichungen des ersten Grades. 
Combinationslehre. Binomischer Lehrsatz. — Geometrie: Trigonometrische 
Aufgaben und goniometrische Gleichungen. Elemente der analytischen Geometrie 
in der Ebene mit Einschluss der Kegelschnittslinien. 3 St. wöch. — Naturlehre: 
Allgemeine Eigenschatten der Körper, Mechanik fester, tropfbar und ausdehnsam 
flüssiger Körper, Wärmelehre, chemische Grundlohren. 3 St wöch. — Philo- 
sophische Propädeutik: Logik. 2 St. wöch. 
Achte Classe. Religionslehre: 2 St wöch.: 1. katholische: Geschichte der Kirche 
Christi; 2. evangelische: wie VII. Cl.; 3. israelitische: Geschichte der Jnden vom 
12. bis zur Mitte des IS. Jahrhunderts. Das Buch Job. Ausgewählte Stücke des 
Pentateuch. Zusammenfassung der Lehren der isr. Religion. — Latein: 4 St. 
Lectüre: Tucitus' Germania, cap. 1—27, Auswahl ans Tacitus' Annalen, Auswahl 
aus Hör. Oden, Epod., Sat. und Epist. — 1 8t. gramm. -stilistische Übungen. 
Schriftliche Arbeiten wie in V. 5 St. wöcb. — Griechisch: Lectüre: im I. Sem. 
Plato, im II. Sem. eine Tragödie des Soj,hokles nnd Fortsetzung der Lectüre aus 
der Odyssee. Schriftliche Arbfiten wie in V. 5 St. w.tch. - Deutsch: Lectüre 
(cum Tlieile nach dem Lesebuche). Goethe, Schiller. Lessings Laokoon und 




vom Tode Karls des Großen 




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Auswahl aus der Hamburgischen Dramaturgie. Privatleetüre. — Redeübungen. 
Literaturgeschichte, Ähnlich wie in der VI. Cl., bis zu Goethes Tod. Überblick 
über die Entwickelung der deutschen Literatur in Österreich im 19. Jahrhundert 
mit besonderer Berücksu htigung Grillparzers. Aufsätze wie iu der VI. Cl. 3 St. 
wöch. — Geschichte und Geographie: I. Sem. Geschichte der Österreich iscb- 
ungarischen Monarchie. II. Sem. österreichisch -ungarische Vaterlandskunde. — 
Wiederholung der Geschichte des griechischen und römischen Altertlium«. 3 St. 
wöch. — Mathematik : Wiederholung des gesammten Lehrstoffes und Übungen 
im Auflösen von Aufgaben und im Beweisen von Lehrsätzen. 2 8t. wöch. — 
Xaturlehre: Magnetismus, Elektricität, Wellenbewegung, Akustik, Optik, Elemente 
der Astronomie. 8 St. wöch. — Philosophische Propädeutik: Empirische 
Psychologie. 2 St. wöch. 

Freihandzeichnen. 

I. Curs, für die Schüler der I. Classe: Auschauungslehre, Zeichnen ebener geometrischer 

Gebilde und des geometrischen Ornaments aus freier Hand mit besonderer Berück- 
sichtigung des Zeichnens gebogener Linien. Grundbegriffe aus der Kaumlehre und 
anschauliche Erklärung der elementaren Körperformen. 3 St. wöch. 

II. CtirB, für Schüler der II. Classe : Perspectivisches Freihandzeichnen nach Draht- und 

Holzmodellen. Zeichnen einfacher Flachornamente im Umrisa. 3 St. wöch. 
III. Curs, für die Schüler der III.— VIII. Classe: Perspectivisches Freihandzeichnen nach 
Holzmodellen und Modcllgruppen. Zeichnen uud Malen von Flachornamenten. 
Übungeu im Gedächtniszeichnen einfacher körperlicher und ornamentaler Formen. 
Zeichnen nach ornamentalen Gipsmodellen. Erklärung der Gestaltung des mensch- 
lichen Kopfes und Gesichtes und Übungen im Kopfzeicbuen nach Vorlagen und 
Beliefabgüssen. Gelegentliche Erklärungen der antiken Säulonordnuiigcn. 2 St. wöch. 

Gesa n g. 

I. Cnrs, für Anfänger: Lehre von den Tönen, deren Zeichen, Eintheilung, Takten, 
elementare Einübung der Scalen und Intervalle in den verschiedenen Tonarten. 
Anfänge zur Einübung kirchlichen und weltlichen Liedergesanges. 2 St. wöch. 
II. Cur». Lehre von der Bildung der Dur- und Moll-Tonarten, von den Intervallen, 
Drei- und Vierklängen und der harmonischen Verbindung derselben. Einübung 
von umfangreicheren und schwierigeren geistlichen und weltlichen Liedern, Chören 
und kirchlichen Chorälen und Messen und Einlagen. 2 St. wöch. 

Stenographie. 

I. Curs, I. Semester: Alphabet, Sehreibübungen, Zfichenverbindung und Sigel, Lese- 

übangen (Anthologie), verbunden mit Tafelschreiben. — H. Semester: Verbindung 
der Wörter untereinander (Vorsilben, Nachsilben, Partikclverbindung) , Wortkürzung, 
Leseübungen, verbunden mit Tafelschreiben, 2 St. wöch. 

II. Cur»: Schreib- ui.d Leseübungen mit praktischer Anwendung der Satzkürzung, 

Dictandoschreibeu in stufenweise steigender Schnelligkeit. 2 St wöch. 

Turnen. 

V Cnrse: Frei-, Ordnungs-, Gerlithubungen uud Turnspiele. 10 St. wöch. 

Verzeichnis der 1892/93 verwendeten Lehrbücher. 

Die römischen Ziffern bedeuten" die Clusseu, in denen die Lehrbücher rerwendet worden. 

Religionslehre, a) katholische: I. Fischer, Religionslehrc; II. Fis- her, Liturgik; 
HL Fischer, Offen Imrung des alten Bundes; IV. Fischer, Offenbarung des neuen 
Bundes; V. — VII. Wappler. I., 2. und 3. Theil; VIII. Kxltncr, Kirchengeschichte. 

b) evangelische: I. und II. Biblische Geschichre tür den ev.-mg. Religionsunter- 
richt im Großherzogthum Baden; 1. — IV. Buchrucker Kar). Dr. Martin Luthers 
kleiner Katechismus; I. — VIII. Gesangbuch der evang. Kin he in Württemberg; 
V. — VIII. Palmer, Rcligionsgcschichte ; I. — VIU. Luthe»* Übersetzung der heil. 
Schrill (Bibelgesellschaft; V.— VIII. Tischendorf. Avium testamentum Graece. 

c) israelitische: I.— VIII. Auerbach, Schul- und Hausbibel, 1. Theil; III. — VW. 
Auerbac h, Schul- und Hausbibcl. 2. Theil; V. und VI. Breuer. Biblische Geschichte 
der Juden. 2. Theil; IV. Breuer. Gaubens- und Pflichtenlehre; VII. und VW. 
Cassel, Leitfaden für den Unterricht in jüdischer Geschichte und Literatur. 

Latein. I. — IV. Scheindler, Schulgrammatik; V. — VIII. Schmidt, Sehulgrammatik; 
I. und II. Steiner-Scheindler, Lese- und Übungsbuch 1. und 2. Theil; III — IV. 
Hauler. Übersetzungsbücher; V.— VIII. Hanler Stilübungen; III. Memorabüia 
Alexaudri Maijni etc. (Gehlen-Schmidt,; — IV. Caesars bellum Gallicum 'Prammer); 
IV. und V. Ovid .Gehlen-Schmidt); — V. Livius (Zingerle); VI. Salin sti lugurtha 



•a — 



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und Catilina (Scheindler), Caesar bellum civile ed. Hoff mann; VI. und VII. Vergil 
(Kloucek i ; VI. und VII. Ciceronis Orationes Catilinariae, pro Archia, pro Poscio 
Amerino, Cato maior (Koi nitzer); VIII. Tacitus' Germania und Annalen (Halm); 
VIII. Horaz (Huemer). 

Griechisch. III. — VIII. Hintner, Schulgrammatik ; III. und IV. Hintner, Übungsbuch; 
V. — VIII. Hintner, Aufgaben in zusammenhangenden 8tilcken; V. nnd VI. Schenk 1, 
Chrestomathie au« Xenophon; Homers Ilias (Zechineister-Scheindler) ; VI. Herodots 
Perserkriege (Hintner); VIL und VIII. Homers Od vssee (Scheindler); VII. Demo ■ 
sthenes' ausgewählte Reden (Wotke); VIII. Sophokles' Antigone (Schubert); Platin 
ed. Hermann - Wohlrab. 

Deutsch. Grammatik: I. -V. Willomitzer; Lesebücher: I. — VIII. Lampe 1. 

Geographie. Vaterlandskunde und Geschichte. Geographie: L Herr 1. Ours; 1 III. 
Umlauft; Vaterlandakunde : IV. und VIII. Hannak. — Geschichte: Ii., III., 
und IV. Hannak; V.— VII. Loserth.— Atlanten : I. — IV. Kozenn, Schulatlas; 

V. -VIII. Sydow, Schulatlas; II., V. und VI. Kiepert, Atlas antiquuS; VIII. 
Kozenn, Atlas der österr -nng. Monarchie; III , IV. VI. -VIII. Spruner Historisch- 
geographiscber Schulatlas. 

Mathematik. Arithmetik: I.— VIII. Mocnik: Geometrie: I.— VIII. Hooerar. V.— VIII. 
Hei», Beispielsammlung; VI. — VIU. Greve, Logarithmen. 

Naturge8Chichte. L und II. Pokorny, Thierreich und Pflanzenreich; HI. Pokorny, 
Mineralogie; V. Wretschko, Botanik; Hochstetter undBisching, Mineralogie; 

VI. Wold rieh, Zoologie. 

Naturlehre. III. und IV. Krist, Naturlehre; VII. und VIII. Wallentin, Physik. 
PhilosophiSOhe Propädeutik. VII. Höfler, Logik; VIII. Lindner, Psychologie. 
Stenographie. I. und II. Cars: Engelhard, Lehrbuch der Stenographie uüd Lesebuch 
für angehende Stenographen. 

Verzeichnis der absolvierten Leetüre. 

A. Latein. 

III. Classe : Nepos, Miltiades, Themi«toclea, Ariatidea, Epaminondas, Pelopidas. — 
Curtiu» (ed. Schmidt-Gehlen) I. VI. VIII. IX. XI. XII. XV. XVII. XXIII. XX VIII. 
XXXVH. LVI. 

IV. Claase: Caesar de bcllo Gall. I, 1—64. VI. 11—28. VH, 1—2*. 68-90. Ovid 
Metam. I, 86—252. 

V. Classe: Livius I. XXI Ovid (ed. Schmidt-Gehlen , Metam. V. XII. XIII. XVI. 
XXni. Fast. I. V. VIII. IX. XII. XIII. XV. Ex aliis lihris II. IV. - frnatlectüre in 
Va: Abschnitte aus Livius XXII. {14 Sch.) 

VI. Classe: Sallust Jngnrtha. — Cicero Catil. I. — Vergil Ecl. 15 9. Georg, 
ed. Kloucek) I. — IV. VL Aen. I. H. — Caes. b. civ. III, 41—100. — An der Privat- 

lectüre betheilisjten «ich 20 Schiller, u. zw.: Livius II. (8 8ch.), Sallust Catil. (8 Sch.), 
Caesar b. civ. I. (I Sch.), Cic. Catil. II. III. IV. pro Milone (je 1 Sch.), Caesar b. Gall. 
V. (1 Sch.), Eutropius I -V. (3 Sch.), Ovid ausgew. Stücke aus den Metamorphosen 
(2 Sch.j, Vergil ausgew. Stücke aus den Ecl. und Georg (1 Sch.), Aen. III. (1 Sch.), 
VH. (2 Sch.), VHI. (2 Sch). 

VII. Classe : Cicero pro 8exto Roscio Amer., pro Arcbia, Cato maior. — Vergil 
Aen. II. IV. 

VIII. Clas*e: Tacitus Germania 1—27. Annal. I, 1—62. 55—71. IL 5—26. 41—46. 
63. 54. 59- 63. 69—73. 82—84. 88. III, 1—19. — Horaa carm. I, 1-4. 6. 1. 10 12. 
14. 15. 17. 18. 20—22. 24. 26. 28. 29. 31. 32. 34. 35. 37. 38. II. 1—3. 6. 7. 13. III, 1. 
30. carm. saec. epod. 2. satlr. I, 1. 9. II, 6. epist I, 1. 2. 6. 7. 10. 

B. Griechisch. 

V. Classe: Xenophon Anab. (nach Schenkls Chrestomathie) I. II. III. VI. und VII. 
(von §. 64 an). — Homer Ilias I. n. I begonnen). — Priratlectüre in Va: Xenophon, 
Herakles am Scheidewege (9 Sch.). 

VI. Classe: Homer Ilias IV— VI. XXII-XXIV. — Xenophon Kyr. (nach Schenkls 
Chrestomathie) I. II. Memor. I, 1 — 31. — Herodot (nach der Auswahl von Hintner) 
[—XL. — An der Priratlectüre bctheiligten sich 19 Schüler, u. jiw. Homer II. VII 
(16 Sch ), VIII ( 8 Sch.), IX. (2 8ch.). X. (1 Sch.). XVI. (I Sch.), XVIII. {1 Soh.) p XIX. 
(2 8ch.), XXI. (1. Sch.i — Herodot üb. VII (2 Sch.), II, 1—34 (1 Sch.) — Xenophon 
Anab. (ed. Schenkt | IX. (5 Sch.) Hell. I. (1 Sch.) 

VII. Classe: Demosthenes Olynth. I. II. III. Phil. III, 1-60. — Homer Odyss. I, 
1-102. V. VI. IX. X. XII. - Priratlectüre: Homer Ilias XIX. XXII. (3 Sch.) 



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VIII. Classe: Plato Apologie, Laches. — Sophokles Antigone. — Homer Odyss. 

xiv. xvi. xvra. 

C. Deutsch. 

Außer den dem Lehrplme entsprechenden Partien des Lesehuches wurden ge- 
lesen in der 

VI. Classe: In der Schule: Leasings Philotas und Minna von Bnrnhelm. — Privat- 
Uctüre: Leasings Emilia Galotti und Nathan der Weise 

VII. Classe : In der Schule: Goethes Iphigenie, ausgewählte Stücke aus Götz und 
Egmont und ausgewählte Partien aus Schillers Wallenstein. — Privatlectüre: Herden» 
Cid; von Goethe: Auagewählte Partien ans „Dichtung und Wahrheit* und Clavigo; von 
Schiller: die Jugenddramen und Don Carlos. 

VIII. Classe: In der Schule: Lessingn Laokoon und ausgewählte Stücke der 
bamburgischen Dramaturgie, Goethes Hermann und Dorothea, Schillers Wallenstein, 
Grillparzers Sappho. — l^ivatlectitre: Schillers M*ria Stuart, die Braut von Messina, 
Wilhelm Teil und die Abhandlung über naive und -entimentalische Dichtung; Goethes 

Tasso. 

Themen zu den deutschen Aufsätzen und Redeübungen. 

Va. Classe: 1. Nacherzählung des Uhland'schen Gedichtes „Das Glück Ton Eden- 
hall-. (Schularbeit.) 2. Freuden des Herbstes. (Hausarbeit.) 8. Nacherzählung der 
Schillcr'schen Ballade „Die Kraniche des Ibykus*. (Schularbeit). 4. Welche Unistände 
veranlassten die Phönieier zur Ansführnng von Colonien? (Hausarbeit.) 5. Siegfiieds 
Tod. (Schularbeit.) 6. Der alte Horatius erbittet vom Volke die Begnadigung seines 
Sohnes (Livius I, 26). (Hausarbeit.) 7. Gudruns Klage am Meeresstrande. (Schularbeit; 

8. Ansprache Hannibals an sein Heer nach Übersteigung der Alpen. (Hausarbeit) 9. Sehn- 
sucht nach dem Frühliug. In Form eines Kriefes an einen im Süden weilenden Freund. 
(Schularbeit.) 10. Die Pest im La«r<-r der Griechen. Nach Homers Ilias I. (Hausarbeit.) 
11. Disposition und Gedankengang des Gedichtes „Taillefer" von Ludw. Uhland. ( Schul- 
arbeit.) 12. Beschreibung des Schlossgartens von Sehönbrunn. (Hausarbeit.) 13. Warum 
sind wir dem Alter Ehrfurcht schuldig? (Schularbeit.) 14. Die Christbeschernng in der 
Bauernstube. Nach dem Bilde vou G. Ferd. Waldmüller in der kaiserlichen Gemälde- 
galerie. (Hausarbeit.) 15. Müttercheu in der Idylle „Der siebzigste Geburtstag" von Voß. 
(Schularbeit ) IG. „Prineipiia obsta!* Eine Chrie (Hausarbeit.) Ludwig Blume. 

Vb. Classe: 1. Die Wolken. (Hausarbeit.) 'i. Die Entdeckung der Mörder in Schillers 
Gedicht „Die Kraniche des Ibykus* und in Chamiss<>s „Die Sonne bringt es an den 
Tag". (Schularbeit.) 3. Vergleichung der Gedichte „Der Erlkönig* und „Der Fischer* 
von Goethe. (Hausarbeit). 4. Die Pflichten der Ehre und Treue in der Walthersage. 
(Schularbeit). 5. Kumulus und Numa. (Hausarbeit.' 6. Der Charakter Siegfrieda. (Schul- 
arbeit.) 7. Rüdiger von Pechlarn. (Hausarbeit.) 8. Die Sagen von Gudrun und Odysseus. 
(Schularbeit.) 9. Der Einsame auf Salas y Gomex- (Hausarbeit.) 10. Keinekes Rettung. 
(Schularbeit) 11. Das Gerichtswesen im „Reineke Fuchs". (Hausarbeit'. 12. Die Schlacht 
bei Kunaxa. (Schularbeit.) 13. Das Schulhaus zu Stolp. (Nach dem Gedichte „Der sieb- 
zigste Geburtstag* von Voß.) Hausarbeit.) 14. Hüons ritterliche Tugenden. Schularbeit.) 
16. Das Romantische im Oberon. (Hausarbeit.) 16. Die Eroberung von Sanunt (Schul- 
arbeit.) Ferdinand Zimmert. 

VI. Classe: 1. Wodurch erlangte Jugurtha die Künigaherrachaft? (Schularbeit.) 
2. Eftodinntiir opes. initamenta malornm. (Hausarbeit) 3. Charakteristik Siegfrieds. (Schul- 
arbeit) 4. Welche Motive bewogen HaBen, Siegfried zu ermorden? (Hauvirbeit) B. Attila 
in der (icsehichte und in der Sa<re. (Schularbeit.) 6. Ursachen des Verfalles der römischen 
Republik. (Hausarbeit.) 7. Concordia parvae res crescunt. discordia maximae dilabuntur. 
(Schularbeit.) 8. Die Bedeutung der Homerischen Teichoskopie. (Hausarbeit). 9. Dispo- 
sition und Gedankengang von Walthers „Elegie*. (Schularbeit ; 10. Der Einflus* der 
Kreuzzüge auf die Entwicklung der deutschen Literatur. (Hausarbeit; 11. Der Aufbau 
der Handlung in Lessinga »Philotas*. (Schularbeit) 12. Die orientalische Localfurbe 
in Lessiugs dramatischem Gedicht „Nathan der Weise*. (Hausarbeit^ 

Feodor Hoppe. 

VII. Classe: 1. Worin lHsst sich die wahre Freundschaft erkennen? (Schularbeit. 
2. Folgen der Entdeckung Amerikas für die alte Welt. (Hausarbeit; 3. Weshalb sind 
uns Ritterburgen auch in den Rninen anziehend? (Schularbeit.) 4. Was verdankte der 
junge Goethe seinem Aufenthalte in Leipzig? (Hausarbeit.; 5. In welcher Weiso wird in 
„Mahomets Gesing" von Goethe der Vergleich zwischen einem großen Genius und 
einein Strome durchgeführt? Schularbeit.) <">. Recht und Schuld des Helden in Goethes 
„Götz von Btrlichingen". (Hausarbeit.) 7. Über die Beweggründe zur Aufstellung von 
Denkmälern. Schularbeit.) 8. Der Chirakter der „Iphigenie* bei Goethe. (Hausarbeit) 

9. Ein Tag in Wien zur Zeit der Türkenbelagerung im Jahre 1683. (Nach freier Erfindung). 



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(Schalarbeit.) 10. Welches Bild gewinnen wir von Schillers „Wallenstein» ans dem 
„Lager"? (Hausarbeit.) lt. Wissen ist der beste Reichtham. (Schularbeit) 12. Inwiefern 
gehört der Gartenbau zu den schönen Künsten? (Hausarbeit.) 

RedeUbungen: 1. Die Numismatik als Hilfswissenschaft der Geschichte. 2. Welche 
Figuren aas Leasings Dramen finden wir in Schillers Jugenddramen wieder? 8. Warum 
stellt Lessing den Deutschen Shakespeare zur Nachahmung hin und nicht die Franzosen? 
4. Die Folgen des dreißigjährigen Krieges für das deutsche Reich. 6. über den Charakter 
der Volkslieder einiger Nationen nach Herders „Stimmen der Völker in Liedern". 6. 
Marquis Posa und Don Carlos. 7. Inwiefern ist Grillparzers Ahnfrau eine Schicksals- 
tragödie eu nennen? 8. Die beiden „Piccolomini". 9. Egmonts tragische Schuld bei Goethe. 

Dr. Ludwig von Zitkovszky. 

VHI. Classe: Winkalmanns Ansicht Uber die Laokoongrupp« und Lessings Kritik 
derselben. (Schularbeit.) 2. Über das Verhältnis guter Illustrationen zu einem Dicht- 
werke nach Lessings Andeutungen im Laokoon, Oap. 5. (HausHrbeit.) 3. „Wie einer in 
der Welt lebt, so lebt auch die Welt in ihm". (Schulfirbeit.) 4. Die Exposition in Goethes 
Hermann und Dorothea. (Hausarbeit.) 6. „Sein Lager nur erkläret sein Verbrechen«. 
Schiller, Prolog zu Wallensteins Lager. (Schularbeit.) 6. „An der Geduld kennt man den 
Mann*. (Hausarbeit.) 7. »War das Mittelalter eine Nacht, so war es eine sternhelle Nacht". 
Friedr. y. Schlegel. (Schularbeit.) 8. „Das Lachen erhält uns vernünftiger als der Ver- 
druss". Lessing, Minna von Barnhelm, IV, 6. 'Hausarbeit.) 9. Warum nennt Schiller seine 
„Jungfrau von Orleans" eine romantische Tragödie? (Schularbeit.) 10. Disposition zu 
Schillers „Glocke" und Würdigung des Gedichtes (Hausarbeit.) 11. Italiens Bedeutung für 
die Entwicklung der deutschen Cnltur. Motto: „Kennst du das Land?" Goethe. (Zur 
Maturitätsprüfung.) 

Redeübungen: 1. Columbus and die Entdeckung Amerikas. 2. Prinz Engen von 
Savoyen. 3. Associationen und Affecte als physiologische Erscheinungen. 4. Die freien 
Städte im Mittelalter. 5. Der St Stephansdom zu Wien mich seiner baugeschichtlichen 
Entwicklung und nach seiner künstlerischen und geschichtlichen Bedeutung. 6. Goethes 
Iphigenie auf Tauris, verglichen mit dem gleichnamigen Stücke des Euripides. 7. Über 
die Frage, ob nnd in welchen Hauptgcstalten seiner Dichtungen Goethes Individualitat 
besonders zu erkennen ist 8. Warum gelangte in England das Königthum nicht zum 
Absolutismus? 9. Der Einflnss der Perserkriege auf die Entwicklung Athens. 

Ludwig Blume. 

III. Bericht über die Lehrmittelsammlungen. 

I. Bibliothek. 
A. Lehrerbibliothek.' 

(Custos: l'mf. Engelbert Neubauer.' 

a) Geschenke: Vom jfc. k. Ministerium für Cuitus und Unterricht: Kataloge 
der Internationalen Ausstellung für Musik- und Theaterwesen, Wien 1892. — Von der 
kaixerl. Akademie der Wissenschaften in Wien: Die Fortsetzung der Sitzungsberichte, 
des Archivs für Kunde österr. Geschichtsquellen, der Fontes rerum Austriacarum und 
des Almanachs. — Von der Buchhandlung Holder in Wien : Hinrichs. Verzeichnis der 
Bücher. Allgemeine Bibliographie für Deutschland. — Von den Verfassern: P'rivoznik, 
Über die Meteorite von Knyahinya und Hainholz; Schmid Franz, Genealogische Stamm- 
tafel des Kaiserhauses Hat i i _ Lothringen: Villdnyi, Die social-culturelle Bildung 
als Aufgabe der Erziehung; Sobel, Geschichte und Festschrift der barmherzigen Brüder. 
— Vom Prof. Hoppe: Verhandlungen der XLI. Versammlung deutscher Philologen und 
Schulmänner in München. 

b) Ankauf: et) Fortsetzungen: Annalen der Physik sammt den Beiblättern; 
Archiv für latein. Lexikographie, für das Studium neuerer Sprachen, für Naturgeschichte. 
Blätter für das bayer. Gymnasialschulweaen. Literar. Centraiblatt. Germania. Hermes, 
Generalregister zu Band I— XXV. Jahrbuch der Grillparzergesellschaft, des Vereines 
für wissenschaftliche Pädagogik, des höheren Unterrichtswesens in Österreich. Neue 
Jahrbücher für Philologie und Pädagogik. Jahresbericht über die Fortschritte der 
classischen Alterthumswissonschaft Lehrproben und Lehrgänge von Fries-Meier. Mit- 
theilungen und Zeitschrift des deutschen und österr. Alpenvereines. Archäologisch- 
epigraphische Mittheilungen. Philosophische Monatshefte von Natorp. Statistische 
Monatsschrift. Rheinisches Museum. Verhandlungen der Directorenversammlungen. der 
geologischen Reichsanstalf, der zoologisch-botanischen Gesellschaft. Verordnungsblatt 
Wochenschrift filr classische Philologie. Zeitschrift für die österr. Gymnasien sammt den 
Wiener Studien, filr das Realschulwesen, für das Gymnasialwesen, filr mathem. und 
naturwiasenschaftl. Unterricht, für physikalischen Unterricht, für Schulgesundheits- 
pflege. Historische Zeitschrift von Sybel. Wiener entomologische Zeitung. General- 



i 



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— 32 — 



register zu Hand 1—40 der Zeitschrift ffir da* Gymnasialwesen. — Bibliotheca Zoologie«. 
Allgemeine deutsche Biographie. Biographisches Lexikon von Wurzbach. Geschichts- 
schreiber der deutschen Vorzeit. Grimm, Wörterbuch der deutschen Sprache. Müller 
Handbuch der deutschen Altertumswissenschaft. Corpus inscriptionum Atticarum. 
Corpus glossar. latin. Lexicon Taciteum von Gerber-Greef. Mythologisches Lexikon von 
Roscher. Frick, Aus deutschen Lesebüchern. Kürschner, Deutsche Nationalliteratur. 
Berger. Erdkunde der Griechen. Brehm, Thierleben, Ribbeck, Geschi< bte der röm. 
Dichtung. Schmid, Geschichte der Erziehung. Brugmann, Grundriss. 

ß) Neuanschaffungen: Aly, Cicero. Haupt, Livius-Commentare. Lucanus von 
Hosiua. Herondas, Mimiambi ed. Crusius. Herodot von Wiedemann. Gardthausen, 
Augustus und seine Zeit. Prellwitz, Etymologisches Worterbuch der griechischen Sprache. 
Joost, Sprachgebranch bei Xenophon. FriederichB-Wolters, Gipsabgüsse antiker Bild- 
werke. Roß, Reisen. Ilg, Charakterbilder. Gregorovius, Kleine Schriften. Keller, Thiere des 
rlassischen Alterthums. Imhof-Blumer. Porträtköpfe. — Herders Werke von Suphan. 
Khull, Geschichte der altdeutschen Dichtung. Schwering, Grillparzers hellenische Trauer- 
spiele. — Hoernes. Urgeschichte der Menschen. Violle, Lehrbuch der Physik. — Roth- 
füchs, Bekenntnisse. Schräder, Unterrichts- und Erziehungslehre. Willmann, Didaktik. 
— Mussafia, Italienische Grammatik. Thieme, Dictionary. — Garthe, Katalog der Münzen- 
und Medaillensammlungen. Gutheil, Dio Münzen- und Medaillensammlung des H. A. 
Gutheil. — Schwägerl. Turnerische Gesellschaftsübungen. Witte, Deutsches Ring- 
bächlein. 

Stand der Bibliothek am Schlüsse des Schul- 
jahres 1891/92 5795 Nummern in 14.005 Stücken 

Zuwachs während des Schuljahres 1892/9J _ 34_ . „ 138 , 

Stand am Schlüsse des Schuljahres 1892/93 . 5829~Nummern in 14.143 Stücken. 

Die Programmensammlung 1 13.9(15 Stücke) vermehrte sich durch den Zuwachs 
von 241 Jahresberichten Österreich-Ungarns und 298 Deutschlands auf 14.504 Stocke. 

B. Schülerbibliothek. 

(Custos: Prof. Engelbert Neubauer). 

a) Geschenke: Von der Verlagshandlung Graeser in Wien: Blume, Goethes 
Gedichte. Vom Schüler der II a. Cl. Paul Eger: Scherner Dr. C. A., Aua der Natur 
Vom Schüler der 11 b. Cl. Emil PüUak: Nieritz G , Des Königs Leibwache. 

b) Ankauf: Proschko, Jugendlaube V. Bdchn. Ohler, Classisches Bilderbuch. 
Klee, Die alten Deutschen. Loos, Lesebuch aus Livius. Willmann, Lesebuch aus Herodot. 
Stoll, Die Meister der griech. Literatur. Stoll, Die Meister der röm. Literatur. Blume, 
Goethes Gedichte. Uhle, Plutarchs Lebensbeschreibungen. Herzog, Das Jugendleben 
ausgezeichneter Männer, Gymnaninlbibliothek 1—5 und 10 — 14. Seemann, Die gottes- 
dienstlichen Gebräuche der Griechen und Römer. Fickelscherer, Das Kriegswesen der 
Alten. Richter, Handel und Verkehr der wichtigsten Völker des Mittelmeeres. Richter, 
Die Spiele der Griechen und Römer. Krieg, Grundriss der röm. Alterthümer. Fortsetzung 
des Lieferungswerkes: Die öst.-nng. Monarchie. 

Am Schlüsse des voiigen Schuljahres war 

der Bestand der Schulerbibliothek . 719 Nummern in 1331 Bänden oder Heften 
Zuwachs im heurigen Schuljahre . . . 14 „ „32 „ „ „ 

Am 8chlnsse des 8chuljahres 1892/93 . 733 Nummern in 13418 Bänden oder Heften. 

2. Geographische und geschichtliche Lehrmittel. 

(Custos: Heinrich Michler.) 

Im Schuljahre 1892/93 wurde die Sammlung nm folgende Stücke vermehrt: 
H. Kiepert, Wandkarte der alten Welt; H.Kiepert, Westlicher und östlicher Planiglob ; 
V. v. Haardt, 8chulwandkarto von Österreich-Ungarn (politische Ausgabe); H. u. R. 
Kiepert, Politische Wandkarte von Nordamerika; H. u. R. Kiepert. Politische Wand- 
karte von Südamerika. 

Stand der Sammlung am Schlüsse des Schuljahres 1891 .92 . 278 Nummern 
Zuwachs im 8chuljahre 1892 98 6 „ 

Stand der Sammlung am Schlüsse des Schuljahres 1892 93 . . . 283 Nummern. 

3. Archäologische Sammlung. 

(Custos: Prof. Feodor Hoppe.) 

Geschenke: Von Herrn Dr. Putsch die Modelle eines Pilum und eines Onager 
(Wurfmaschine), von den Schülern eine Laokoongruppe (Gips, bronziert und von Prof. 



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- 33 



Feodor Hoppe Gipsabgüsse römischer Münze» (8 St.) und eine Wandtafel (Augustus- 
■tltue) von Dr. H. Luchs. 

Angekauft wurden : a) Fortsetzung: Strack, Baudenkmäler des alten Rom II. Th. 

ß) Neuanschaffu nge n: Sammlung galvanuplaatischer Abdrücke antiker Münzen 
(mit Erläuterungen) 82 8t.; 8chreibers culturhistorischer Bilderatlas (mit Text). 

Sund der Sammlung am Schlüsse des Schul- 
jahres 1891/92 10 Nummern in 23 Stücken 

Zuwachs im Jahre 1892 93 .7 . . 41 

Stand am Schlüsse des Schuljahres 1892,93 .... 17 Nummern in 64 Stücken. 



4. Naturhistorische Sammlung. 

(Custos: Prof. Jos. Mik.) 

Angekauft wurden: 1 Klippdacbs, 1 Kiwi, 1 Kakadu, 2 Buntspechte (gestopft); 
ferner je 1 Schädel vom Klippdacbs, Schuppenthier und Brüllaffen. 

Geschenkt wurden: 1 Kapsel des Affenbrotbaums: vom Herrn Hofrath Dr. A. 
Kerner Ritter von Marilaun; 1 Dorneide>*hse : vom Herrn Sanitätarath Dr. F. W. 
Lorinaer; die Haut eines Alligators: vom Herrn Director W. Eitner; 1 Fraßstück 
des Bohrwurms: vom Schüler Aug. Wilfling. 

Stand der Sammlung am Schlüsse des Schuljahres 1891/92 .... 7706 Nummern 
Zuwachs während des Schuljahres 1892/93 12 „ 

Stand der Sammlung am Schlüsse dea Schuljahres 1892/93 .... 7718 Nummern. 



5. Physikalisches Cabinet. 

(Cuatos: Prof. A. Nenmann.) 

Angekauft wurden: 1 Apparat zur Elektrolyse von Chlorwasserstoff nach Hof- 
mann, 1 Thermoaänle von 20 Elementen, 1 Auer-Brenner, 1 Apparat für Reflexion und 
Brechung des Lichtes, 1 Apparat zur Demonstration der Kraft der Contraction, 1 Luft- 
thermometer, 1 Apparat für Ausdehnung der Luft unter constantem Drucke, 1 Apparat 
»ur Bestimmung der Spannkraft des Wasserdampfes, 1 kleiner Destillierapparat aus 
Glas, 1 Papin'scher Topf aus Eisen, l Calorimeter nach Weinhold, 1 kleiner Dampf- 
kessel, 1 Schirm von Metnil, 6 Wandtafeln von Bopp. Experimentiermaterial. 



Gerätli - 
schaften 


Apparate 


Waudtafelu 


Stand am Schlüsse des Schuljahres 1891/92 
Stand am Schiusa« dea Schuljahres 1892/93 


50 


512 52 
14 6 


fiO 526 58 



6. Zeichenlehrmittel. 

(Cuatoa: Zeichenlehrer, Bürgerschuldirector Franz Kaschl). 

Angeschafft wurde: Elementar-Zekhenschule von Grandauer; ferner Wand- 
tafeln für den Zeichenunterricht von Steigl, n. Serie; Umrisse antiker Thongefäße. 

Stand der Sammlung am Schlüsse des Schuljahre» 1891/92 152 Nummern 

Zuwachs im Schuljahre 1892/93 .5 

Stand am Schlüsse des Schuljahres 1892 93 157 Nummern. 



7. Gesanglehrmittel. 

(Cuatos: Gesanglehrer Emil Seling.) 

Angeschafft wurde: Herbeck, Frühlingslied ; Maier, Messe (dreistimmig); 
Salinger, xwei- und dreistimmige Lieder (6 Hefte). 

8tand der Sammlung am Schlüsse dea Schuljahres 189192 114 Nuramern 

Zuwachs im Schuljahre 1892/93 3 „ 

Stand am Schlüsse des Schuljahres 1892/93 . 117 Nummern. 



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— 34 - 



8. Münzensammlung. 

Sund der Münzensammlung am Schlosse des Schuljahre« 1891/92 . . 438 Stück 
Zuwachs wahrend des Schuljahres 1892 93 109 H 

Stand am Schiasse des Schuljahres 1892 93 7ö47 Stück und 

68 Schaumünzen und Medaillen. 

Die übrigen Lehrmittelsammlungen blieben unverändert. 



IV. Maturitätsprüfungen. 



a) Sommertermin 1893. 

Themen au den schriftlichen Prüfungen s. Jahresbericht von 1892, 8. 24 f. 

Die mündliche Prüfung fand vom 6. — 9. Juli unter dem Vorsitze des Herrn 
k. k. Oymnasialdlrectors Dr. August Scheindler statt Von den 40 vollständig geprüften 
Abiturienten (39 Öffentlichen Schülern und 1 Externisten) erhielten 7 ein Zeugnis der 
Reife mit Auszeichnung, 27 ein Zeugnis der Keife, 4 die Bewilligung zu einer Wieder- 
holungsprüfung und 2 wurden auf ein Jahr reprobiert. 

6; Herbst termin 1S92. 
Vorsitzender: Herr Landesschulinspector Anton Maresch. 

Von den 4 zur Wiederholungsprüfung zugelassenen Abiturienten wurden 3 für 
reif erklärt; 1 wurde auf ein Jahr reprobiert. 



Somit war da«« Ergel 



ler Prüfunire: 



Jahre 1892 folgendes: 



Öffentliche 
Schüler 



Zur Prüfung meldeten sich . 

Vor und während der Prüfung traten zurück 



48 

- 



Auf Grund der Semestralclassification zur Prüfung nicht 

zugelassen 

Auf Grund der schriftlichen Arbeiten zur mündlichen 

Prüfung nicht zugelassen 

Vollständig geprüft wurden 

Approbiert wurden 

und zwar mit Auszeichnung 

einfach reif 



Reprobiert wurden, und zwar auf 1 Jahr. . 
Zur Wiederholungsprüfung waren zugelassen 

und zwar aus dem Griechischen 

Deutschen 



n der Physik 

Die Wiederholungsprüfung haben bestanden . . . 

nicht bestanden. 



2 
39 
3« 
7 
21» 
3 
4 
1 
2 
1 
3 
1 



Externe 



l 
l 



I 



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Verzeichnis der Approbierten (• mit Auszeichnung): 



Nr 
H r. 


.> a m e n 


ueourtsort 

' 


Alter*- 
jähre 


Hl 


Gewählter Brun 


1 


Alexander Gustav . . . 


Wien 


1 ,87 /l9 


8 


1 1 

Medicin 


1 




n 


8 


n 


3 




Prag 




8 


Jus 


■J 


Clairmont Paul .... 


Wien 


l7 %a 


8 


Landwirtschaft 


6 


Erben Friedrich • . . . 


Znaim 


8 


Technik 


6 


i Fellner Otfried . . . 


Wien 


lsio 


9 


Medicin 


7 


Fridezko Julius .... 


n 


17»»/" 
17»/i, 


8 


Chemie 


8 


Gombrich Karl * . . . . 


n 


8 


Jus 


9 


( rTOHHCT Otto * 


* 


■ 8 


Medicin 


10 


Hahn Wilhelm 




B 


» 


11 


Hofmannsthal Uns«. Kdl. 
v.* 












18«/, a 


8 


Jus 


18 


Hollitscher KarJ .... 


Laa (N.-ö.) 


19«/,n 

i 11 


8 


Staatsrechnungs- 










wissenschafi 


18 


Kallir Ludwig* .... 


Leipzig 




8 


Technik 


14 


Kestranek Johann . . . 


Prerau ( Mähren) • 


19*', o 
1811 

10 /ia 


9 


w 


16 


Klein Richard 


Baden (N.-ö.) 


I 


Landwirtschaft 


16 




Rossitz (Mähren 


17«/,« 


8 


Bergbau 


17 




Wien 


17U/JJ 


8 


Jus 


18 


Kratochwill Eduard . . 


- 


i7»o * 


8 


Chemie 


19 


Mandl Leopold* . . . 


n 


" 7 /a 


8 


Medicin 


20 


Marcus Ludwig .... 


p 


mi 

i »8»/, 2 1 
i 17 */ia 


8 


Jus 


21 


Münster Eduard . . 




8 


Medicin 


22 


Nierenstein Hugo . . . 
Nowack Gustav* . . . 


Lemberg 


8 


Jus 


23 


Wien 


1 18< /ia 
10V,Ö 


8 


mm 

Militär 


24 


Pflug Ottokar 


• 

Stern berg 
(Mähren) 


8 


26 






8 


Jus 












26 


Pserhofer Arthur. . . . 


Wien 




9 


■ 


27 


Reimann Heinrich . . . 


n 


18 


9 


Medicin 


28 


j Relnl Theodor 

1 


n 


20io/ 12 


10 


8taatsrechnungs- 










wixsenschaft 


jy 




▼! 


" 4 /l3 


H 


Kaufmann 


30 


Rieß Otto 


** 




8 ' 


Chemie 


81 


Schiumherger Rob. Kdl. v. 


Brünn 


18J 12 1 


8 


Landwirtschaft 


32 


Stein Oskar 


18»/ 12 


8 


Jus 


33 


Weinberg Emil .... 


Wien 


18«/,, 


8 


Kaufmann 


34 


Wertheimer Paul . . . 




18 ö / 12 


8 


Jus 


36 


Wieg Karl Edl. v. . . . 


* 


19io/ J2 


8 


Medicin 


36 


Zumbusch Leo Ritt. v. . 


N 


181'jo i 


8 


Chemie 


87 




m 


: 


Kit« rn 



c) Sommertermin 1893. 

Zur Prüfung meldeten sich •ämmtlicbe 38 öffentlichen 8chüler der Vitt Claase, 
darunter 2 »um zweitenmal, ferner 1 Privatist und 2 Externe, zusammen 41 Abi- 
turienten. 

Die Themen der schriftlichen Prflfungen, die vom 16. — 19. Mai stattfanden, waren : 
I. Deutscher Aufsatz: Italiens Bedeutung für die Entwicklung der dentschen 
Cultur. Motto: „Kennst du das Land — ?" Goethe. — 2. Übersetzung aus dem 
Lateinischen ins Deutsche: Vergil Aen. VIII, 470—609. — 3. Übersetzung 
ans dem Deutschen ins Lateinische: Ansprache Hannibals an sein Heer vor der 
Schlacht am Ticinus (Hintner's Übungsbuch S. .'53 f — 4. Übersetzung aus dem 
Griechischen: Plato Charmides cap. VII bis dtt tlvai oütpoova 6rea. — 6. Mathe- 
matische Arbeit: a) Auf einem Kreise bewogen sich zwei Körper von demselben 
Punkte aus nach entgegengesetzten Richtungen. Der eine legt in der 1. Secunde 3° und 
in jeder folgenden Secunde 1° mehr, der andere in der t. Secunde l 1 ^ 0 und in jeder 
folgenden Secunde 6° mehr zurück als in der vorhergehenden. Wann begegnen sich 
beido Körper zum ersten- und zum zweitenmale? b) In einem Dreiecke ist die 8umme 
zweier Seiten a und b um d — 10 größer als die dritte Seite. Die Winkel sind: 
a = 43° 36* 10 « ß = HO 2 6' J6", T = 12*° 68' 34". Die Seiten sind durch die ge- 



- 36 — 



gebenen Größen allgemein zu bestimmen, und eine derselben ftlr die besonderen Werte 
zu berechnen, c) Einer Kugel mit dem Radin« r ist eine regelmäßige vierseitige Pyramide 
umgeschrieben . deren Basis ein Quadrat mit der Diagonale 4 r ist. Oberflache, Volumen 
und der Neigungswinkel der Seitenflächen gegen die Basis sind tu bestimmen, d) Der 
eine Ast einer Hyperbel mit den Halbachsen a und b hat mit einer Parabel den Scheitel 
und die Achse gemeinsam. Die Asymptoten der Hyperbel sind Tangenten der Parabel. 
Bestimme den Parameter der Parabel und die Coordinaten der Berührungspunkte. 

Die mündliche Prüfung wird vom 11. — 15. Juli unter dem Vorsitze des Herrn 
k. k. Gymnasialdirectors Georg Kotek stattfinden. Ober ihr Ergebnis kann daher erst 
im folgenden Jahre berichtet werden. 



V. Förderung der körperlichen Ausbildung der Schüler. 

Die Begünstigungen, die im vorigen Schaljahre von den Verwaltungen mehrerer 
Eislaufplät/.e, Bade- und Schwimmanstalten den Schülern zugestanden waren (s. den 
Jahresbericht für 1890/91), blieben auch im abgelaufenen Jahre in Geltung. 

Der verflossene langdauernde Winter ermöglichte eine ausgiebige Benützung der 
verschiedenen Eisbahnen, und selbst für den verhältnismäßig weit entfernten Eislaufplatz 
im Augarten wurden 81 Saisonkarten gelöst. Für mittellose Schüler spendete der löbliche 
Wiener Stadtrath neuerdings 30 an bestimmten Tagen giltige Saisonkarten zur Benützung 
des Eislaufplatzes im Stadtpark. 

Die Direction der Kahlenbergeisenbahn stellte der Anstalt 100 Freikarten für 
mittellose Schüler, außerdem 1000 Anweisungen auf Karten zu ermäßigtem Preise zur 
Verfügung. 

Mit dem Eintritte der wärmeren Jahreszeit wurde mit den Jugendspielen wieder 
begonnen, deren Leitung Professor Hermann Dupky übernahm und bis zum Schlüsse 
des Schuljahres mit großer Umsicht und hingebungsvollem Eifer durchführte. Die Spiele 
nahmen am 22. April ihren Anfang und fanden in der Regel zweimal wöchentlich mit 
gutem Erfolge und unter recht zahlreicher Betheiligung dor Schüler statt. Auch in diesem 
Jahre hatte die Anstalt den bequem gelegenen Spielplatz der Bereitwilligkeit des Wiener 
Eislaufvereines zu danken. Die Auslagen für daB erforderliche Spielgeräth wurden wieder 
durch freiwillige Beiträge der Schüler gedeckt. 

Anf die Freigebnng von Tagen für Schülerausflüge musste mit Rücksicht auf 
die Verlängerung der diesjährigen Pringstferien verzichtet werden 

Außer den vom Vereine „Ferienhort für bedürftige Gymnasialschüler" In seine 
Feriencolonie aufgenommenen 8 Zöglingen der Anstalt wird ein Schüler auf Kosten der 
„SchUlerlade" dorthin entsendet werden. 

Die folgende Tabelle bietet ein nicht unerfreuliches Bild der für die körperliche 
Entwicklung der Schuljugend maßgebenden Verhältnisse. 







Anzahl 
der öffent- 
lichen 
Schüler 


Von den Schülern sind 


Von den Schülern 






Classe 


Schwim- 
mer 


Schlitt- 
schuh- 
läufer 


Turner 


Theil- 
nehmer 
an den 
Jugend« 
spielen j 


leben in den 
letzten Wochen 
des Schaljahres 
auf dem Lande 


leben in 

den 
Ferien auf 
dem 
Lande 






x. 
Ib 

U a 
IIb 
lila 
IHb 
IV a 
IV b 
Va 
Vb 

vi 

VII 
VIII 


| « 1 

40 

39 

II 

29 
36 
Sit 
2H 
26 
31 
48 
38 


i » 

18 
17 
24 
15 
26 
26 
26 
22 
21 
23 
33 
33 


20 
21 
27 
28 
17 
23 
31 
26 
22 
20 
19 
30 
81 


19 

22 
12 

« 
7 

13 

10 

8 

2 

2 
3 

8 
4 


32 
23 
28 
21 

26 i 

20 

30 

33 

19 

10 

18 

1 


! , 

6 
6 
6 
3 
6 
2 
10 
2 
6 
7 
8 
8 


38 
34 

35 
33 
28 
28 
35 
39 
26 
22 
29 

42 

87 






Zusammen 

X 


461 

i ~ 1 


297 
64 


315 
68 


119 
26 


280 
61 


71 

lö 


426 
92 





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- 37 - 



VI. Stipendien und Unterstützungen. 

a) Die Zahl der Stipendisten belief sich auf 11 und der Gesammtbetrag der Stipendien 

auf 2054 fl. 36 kr. 

b) Rechenschaftsbericht über die Verwaltung der Schülerlade 1892193. 
(Verwalter: Professor A. Lissner; Revisoren: die Professoren Mik und Dr. Hintner.) 

I. Einnahmen. 

1. Cassarest vom Vorjahre . . . . fl. 99.11 

2. Zinsen der verschiedenen Effecten und Spnrcasse-Einlagen r 660.56 

8. Ergebnis der Weihnachtsaammtnng*; „ 367.45 

4. Geschenk des Herrn Otto Baron Walterskirchen 10. — 

6. Spende des Secundaners v. Widerhofer r 2. — 

6. Oeschenk des Privatist en Rappaport „ 20. — 

7. Geschenk der Schüler der III. Classe A „ 3.— 

Zusammen . . fl. 1162.12 

*) Siehe unten das namentliche Verzeichnis. 

II. Ausgaben. 

1. Unterstützungen in Geld. fl. 497.70 

2. Buchhändler- und Buchbinderrechnungen 184.75 

8. Einlagen in die Sparcasse zusammen „ 225.16 

4. Ankauf von 100 fl. Silberrente mit Zinsen „ 99.40 

Zusammen . . fl. 1007.01 

Aus der Gegenüberstellung der Einnahmen per . fl- 1162.12 
und der Ausgaben per n 1007.01 

ergibt sich ein Cassarest von . . . fl. 155.11 

Vermögensstand. 

a) Unveräußerliche Effecten. 

1. Eine vinculierte Notenrente Nr. 73056 der Be r gmille r 'sehen Stiftung 

lautend auf fl. 6700. — 

2. Silberrente Nr. 158083, 197327, 261C38, 289298, 294192 ä 100 fl. der 

Nicolaus und Constantin D u m ba-Stiftung „ 500. — 

8. Notenrente Nr. 55391, 55396, 105618, 210253, 210528 k 100 fl. der 

Maximilian Poll ak von Rudi n-Stittung „ 500.— 

4. Silberrente Nr. 7985, 9900, 3828, 3829, 48845 k 100 fl. der Ludwig von 

Gutmann-Stiftung „ 500.— 

6. Silberrente „ 2600.— 

6. Papierrente „ 1000. — 

7. Ein Sparcassebuch Nr. 340527 mit einer Einlage von r 1266.69 

8. Eine um fl. 162. — erstandene Gasse. 

9. Eiu um fl. 37.60 angeschafftes Podium. 

10. Zwei Bücherschränke im Werte von fl. 47.60. 

b) Veräußerliche Effecten. 

1. 20 Stück Silberrente k 100 fl. 

2. Ein Sparcassebuch Nr. 207807 mit einer Einlage von fl. 462.34. 

3. Cassarest bei Abschluss der Jabresrechnung fl. 155.11. 

Ergebnis der Weihnachtssammlung. 

Es spendeten die Schüler in der Classe: 

I a. Altschul 70 kr., Baumgartner 1 fl., Beer Gotthold 1 fl., Beer Hugo 30 kr., 
Biberhofer 30 kr., Bing 5 fl., Brausewetter 2 fl., Brill 30 kr , Burkart 
l fl., Crnber 25 kr., Degen 1 fl., Dessauer 2 fl., Effcr 1 fl., Ecker 1 fl., 
Eißler E. 1 fl., Eitler P. 1 fl., Fellner 1 fl., Fischl 60 kr., Fleischer 
1 fl., Forst 2 fl., Gäl 30 kr.. Ooldschmidt 2 fl., Granichstädten 1 fl., 
Gruber 1 fl., Heiner 50 kr., Herz 1 fl. 65 kr., Hirsch 40 kr., Hützel 1 fl., 
Karmin 1 fl., Kelsen 1 fl., Kern 2 fl. 20 kr, Klein 60 kr., Koch 2 fl., 
Korber l fl., Lauter 1 fl fl. 41. — 

Ib. Lobel 80 kr., Leisner l fl., Lichtenstadt 30 kr., Löw-Beer 30 kr., 
Lunzer Fritz 1 fl., Lunzer Ferd. 30 kr., Menzer 20 kr., v. Mises 1 fl., 
Pollak 2 fl.. Kabe 1 fl., Ryll 2 fl., v. Rigler 50 kr., Rosenberg 5 fl., 



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Sachse 1 1 ti.. Sacherpökh 1 fl., 8cbleser A. 50 kr., Sehleser M. 60 kr., 
Schmid 2 fl., Schöfer t fl., Seeligmann 1 fl., Schnal 1 fl. t Simon 1 fl., 
Sontag 1 fl. 6 kr., Spitzer 1 fl., Stöhr 40 kr., Steinbach 1 iL, Stellet 
25 kr., Tesaf 1 fl., Turaky 50 kr, Unger 1 fl., Wedl 1 fl., r. Wert- 
heimstein 3 fl., Zechner 50 kr fl. »4.60 

IIa. Baumfeld 3 fl., Baumgartner 1 fl., Bienenfeld 2 fl., v. Boschan 5 fl., 
Brejcha 2 fl., Desaauer 2 fl., Eger 1 fl., Forst 2 fl., Glattauer 1 fl., 
Heilpern 1 fl., Herglotz 1 fl., Herzog 2 fl., v. Juriskovic 1 fl.. Körner 5 fl. „ 29. — 

IIb. May 2 fl., Pick 2 fl., Pollizer I fl., Popper 1 fl.. Reif 2 fl., 8chloss 1 fl., 
Schwarz 1 fl., Stiasny 60 kr., Ulimann 2 fl., Weehsler 3 fl., v. Widerhofer 

5 fl., Wiener 2 fl., Witzinger 3 fl , 26.60 

III a. Bauer 1 fl.. Becher 1 fl., Broda 1 fl., Burstyn 20 kr., Dornfest 20 kr., 
Eibuschitz 30 kr., Eisenscbiml 60 kr.. Fellner 50 kr., Feri 1 fl., Frlnkel 
1 fl., Friedmann 80 kr., Gangel 50 kr., Hillerbrandt 50 kr., Klein 1 fl., 
Klimpel 40 kr., Klinger 1 fl., Maschler 1 fl., Münch 50 kr., Peduzzi 
50 kr., Pollack 6 fl „ 17.40 

III b. Knauer 20 kr., Köck 20 kr., Krämer 20 kr., Lamm 1 fl., Löwenthal 1 fl.. 

Meiseis 20 kr., Ostersetzer 70 kr., Pernitza 20 kr., Booz 50 kr., Sachsel 
1 fl., Schalek 1 fl., Schick 50 kr., Schönhof 1 fl., Schreier 50 kr., 
Schwarz 50 kr., Simon 1 fl., Sitte 1 fl., Spohn 1 iL. Stanzel 1 fl., 
Stelzet 60 kr., Tenzer 50 kr., Vogel 50 kr., Wehte 2 fl., Weippert 
30 kr., Weybora 50 kr., Wischnitzky 1 fl.. Woldfich 40 kr., Wolf 2 fl., 
Wolfgang 80 kr., Zeitlberger 50 kr „ 21.20 

IV a. Astrug 1 fl., Becher 1 fl., Bogdadli 1 fl., de Bourgoing 5 fl., Emst 1 fl., 

Federn 1 fl., Fellner 1 fl. 50 kr., Fenz 1 fl., Fiala 1 fl., Frankel 1 fl., 
Franckel 1 fl., Goldschmidt 50 kr., Gottlob 30 kr.. Hieß 1 fl., Horschitz 

1 fl., Kleiner 1 fl., Kohn 1 fl., König 1 fl., Krälitz 1 fl., v. Lieben 2 fl., 

Marek 1 fl., Steinbruch 1 fl 25.30 

IV b. Mittler 1 fl., v. Mustatza 2 fl., Neumann 2 fl., Pribram 6 fl., Bosenberg 

5 fl , v. Schey 3 fl., Schloß 1 fl., v. Sommarugm 2 fl., Stigler 1 fl., 

Tafler 3 fl., Ungar 1 fl., Weiß 1 fl., v. Zichard 2 fl., Zifferer 2 fl. . . „ 31.— 
Va. Baum 2 fl., Fabri 2., Feilchenfeld 2 fl., Fischmeister 1 fl., Fleischer 

2 fl., Gaismaier 1 fl., Götzl 1 fl., Kaan 2 fl , v. Karvath 1 fl., Klein 1 fl., 
König A. 1 fl., König F. 1 fl., König H. 50 kr., Lederer 30 kr., Lewis 

2 fl., Lnnzer 1 fl., Schuster 40 kr ■ 21.20 

V b. Martina 2 fl., Mayer 1 fl., Schindler 1 fl., Schlesinger 1 fl., Schloß 1 fl., 
Spitzer 5'» kr., Spohn 1 fl., Steiner E. 1 fl., Steiner R. 35 kr, Stern 

6 fl.. Ströbl 40 kr., Tittinger 2 fl.. Ullmann O. 40 kr., Ullmann E. 50 kr., 
Weinberger 1 fl., Zeller 1 fl » 18.66 

VI. Dittler 1 fl., Eitelberg 1 fl., Fischmeister 1 fl., Furcht 1 fl., Gerson 
2 fl., Grengg 1 fl., Gröger 2 fl., ▼. Grtlnebaum, 2 fl., Juri»kovi6 1 fl., 
Kreilisheim 1 fl., Landau 5 fl., Mandowskv 1 fl., Mantler 1 fl. Marcus 
50 kr., Schaffer 1 fl., v. Schey 3 fl., Simon 1 fl., Stiasny 1 fl., Vogt 1 fl., 

Weis 50 kr., Weis weiller 5 fl., Zeller 1 fl » 34.— 

VII. Alter 5 fl., Altschul 1 fl., Bittner J. 60 kr., Bittner L. 50 kr., Böck 1 fl., 
Bornett 1 fl., Bosch 2 fl.. v. Bukowsky 2 fl.. * * * 1 fl., Feitel 1 fl., 
Frank 1 fl.. Fridczko 1 fl., v. Fürth 3 fl., Heller 2 fl., Juriskowitsch 
1 fl., v. Ki mi, i 2 fl., Kosek 50 kr., Landauer 3 fl., Leonhard 1 fl., 
v. Lieben 2 fl-, Löwenthal 1 ti., Marcus 50 kr., Pajk 50 kr., Pribram 
6 fl., Richter 1 fl., Schückher 1 fl., v. Sommaruga 3 fl., Walter 1 fl., 

Wilfling 50 kr 45.— 

VIII Bach 1 fl., v. Baumgartner 2 fl., Czeczoviczka l fl., Danesch 50 kr. 
Dobrucky 1 fl , Erritz 50 kr., Eschenbachor 3 fl., Fellner 60 kr., Grosser 
1 fl.. Grünblatt 50 kr., Guttmanti 1 fl., Hellmer l fl., Horschitz l fl., 
Kögler 1 fl.. v. Mises 1 fl., Oppenheim 1 fl.. Ottmann 50 kr„ Schuster 
50 kr., Springer 1 fl., Strauß 1 fl. 50 kr., Taussig 1 fl., Wuchert 1 fl. f 
Zakucky 1 fl » 23.60 

Zusammen . . fl. 867.46 



VII. Wichtigere Erlässe. 

L L.-Sch.-R.-Erl. v. 29. Oct. 1892, Z. 4598: Die Bestimmung rücksichtlich der 
Befreiung vom halben Schulgelde ist auf die Stundung des Schulgeldes n i c h t analog 
anwendbar. 

2. L.-Sch.-R.-Erl. v. 2. Nov. 1892, Z. 10447, wonach Preisbegünstigungen auf den 
Linien der österr. Staatsbahneu nur zum Zwecke des Schulbesuches solchen 8chülern 
gewährt werden, die u-anz oder theilweise von der Zahlung des Schulgeldes befreit sind. 



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8. L.-Sch.-K.-Erl. v. 2. Dec. 1892, Z. 11265, betreffend die Betrauung des k. k. 
Realschulprofessors Josof Langl mit der Function eines Fachinspectors für den 
Zeichenunterricht an Mittelschulen und Lehrerbildungsanstalten. 

4. L.-8ch.-R.-Erl. v. 7. Februar 1893, Z. 727, betreffend die Bestellung des Rabbiners 
Dr. Jonathan Wolf zum Inspector des israelitischen Religionsunterrichtes an den Wiener 
Mittelschulen. 

ö. Min.-Erl. v. 17. Mär« 1893, Z. 4818, wonach Wiederholungsprüfungen aus der 
Naturgeschichte und Physik im Untergymnasium nach Schluss des I. Semesters im 
Hinblick auf den neuen Lehrplan nicht mehr erforderlich sind. 

6. L. Sch.-R.-Erl. v. 1. Juni 1893, Z. 620, womit vom Schuljahre 1893 94 ein 
neuer Lehrplan für die israelitische Religionslehrc eingeführt wird. 

7. L.-Sch.-R.Erl. v. 12. Juni 1898, Z. 6173: Vollständige Maturitäts 
Prüfungen zur Erlangung des Zeugnisses der Reife für Universitätsstudien werden im 
Herbsttermine 1898 nur am akademischen Gymnasium in der zweiten 
Hälfte des September und am Gymnasium der theresianischen Akademie 
in der ersten Hälfte des Octobcr stattfinden. 



VIII. Chronik. 

• 

6.-9. Jttli 1892: Mündliehe Maturitätsprüfung. 

15. und lß. Juli: Aufnahmeprüfungen für die I. Ciasso. 

Im Laufe der Sommerferien traten drei werte Mitglieder des Lehrkörpers aus dem 
Verbände der Anstalt: Professor Dr. Heinrich Sehen kl, der einer ehrenvollen Berufung 
an die Universität in Graz folgte, wodurch sich ihm ein reicheres Feld fruchtbarer 
wissenschaftlicher Tbätigkeit erschloss, und die Supplenten Dr. Ludwig Singer und 
Dr. Siegfried Lederer, von denen der erstere 7 Jahre, der letztere 1 .lahr der Anstalt 
ersprießliche Dienste geleistet hatte. Ferner wurde infolge der Rückkehr des Professors 
Dr. Loos von seinem Urlaube dessen Vertreter Supplent Johann Czerny entbehrlich 
und am 15. September seiner hiesigen Dienstleistung enthoben. Endlich schieden die 
Nebenlehrer Prof. Emil Seeliger und Chordirector Julius P» ö Ii m von der Anstalt. Dem 
letzteren wurde für seine zehnjährige ersprießliche Dienstleistung als Gesanglehrer die 
Anerkennung des k. k. n.-ö. Laudesschulrathes ausgesprochen (Erl. v. 20. Nov. 1892, 
Z. 10806). 

Mit Beginn des 8chnljahres traten die neuen Mitglieder des Lehrkörpers. Professor 
Hermann Dnpky, Supplent Heinrich Michler und Gesanglehrer Emil Seling ihren 
Dienst an. 

16. — 18. September: Aufnahms- und Wiederholungsprüfungen. 

17. September: Schriftliche Maturitätsprüfung. 

18. September: Eröffnung des Schuljahres mit dem feierlichen „Veni Sancte". 

19. September: Beginn des regelmäßigen Unterrichts. 

20. September: Mündliche Maturitätsprüfung. 

4. October und 19. November: Festgotteadienst zur Feier der Ah. Namensfeste 
Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin. 

10. October: Traueraudacht zur Erinnerung an den während der Ferien plötzlich 
verstorbenen ehemaligen Lehrer und Director der Anstalt, Regierungsrath Karl Schmidt. 
Eine Lebensskizze des ausgezeichneten Schulmannes, der last 30 Jahre an der Anstalt 
gewirkt hatte, ist im Berichte über das Schuljahr 1887/88 enthalten. 

Am 12. October wurden in den oberen ('lassen von den Lehrern der Geschichte 
Ansprachen gehalten, worin sie die Schüler auf die Bedeutung des vierhundcrtjälirigon 
Gedenktages der Entdeckung Amerikas aufmerksam machten und neben der 
weltgeschichtlichen Wichtigkeit des Ereignisses auch insbesondere den hervorragenden 
Antbeil des Hauses Habsburg an der Entdeckung und wissenschaftlichen Erforschung 
Amerikas würdigten. 

29. October: Hinscheiden des Inspectors des israelitischen Religionsunterrichtes 
Dr. G. Wolf. 

2. und 26. Jänner 1893: Inspection des Unterrichtes in der Geographie, Mathematik 
und Physik durch den Herrn k. k. Landesschulinspcetor Dr. Maurer. 

11. Februar: Schluss des I. Semesters; 16. Februar: Beginn des II. Semester«. 
Zu Beginn des IL Semesters trat Prof. Kran/. Hau n a seine Studienreise nach Griechenland 
und Kleinasien an. Seine Fächer übernahm der Supplent Dr. Richard Kukula. 

19. Februar: Featgottrsdicnst zur Feier des fünfzigjährigen Bischofjubiläums 8 r. 
Heiligkeit des Papstes Leo XIII. 

Am 21. Februar betheiligtc sich der Lohrkörper an dem Leichenbegängnisse des 
am 19. Februar verstorbenen Herrn Regierungsrathes Dr. Karl Burkhard, emeritierten 
Directors des Franz- Josef-Gymnasiums in Wien, der in den Schuljahren 1H7M/71 — 1873/74 
an der hiesigen Anstalt als Professor gewirkt hatte 

4 



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Am 6. März wurden drei Schüler der V. Classe mit den Interessen der Max Pollak 
von Rudin'schen und der Ludwig yon Gutniann'schen Stiftung betbeüt. 

10. März: Inspection des israelitischen Religionsunterrichtes durch den Herrn 
Religionscommissäx Dr. Jonathan Wolf. 

Am 9. April empfiengen 16 Schüler der I. Ciasse in feierlicher Weite die erste 
heil. Communion. 

13. n»d 18. April: Inspection de» Zeichenunterrichtes durch den Herrn Fachinspector 
Josef Lang). 

7. Mai: Festgottesdienst zur Feier des fünfzigjährigen Priesterjubiläums Sr. 
Eminenz des Herrn Cardinal» und Fürsterzbischofes von Wien Dr. Anton Gmscha. 
Die hiesige Anstalt zählte den gefeierten Kirchenffirsten vor nahezu 60 Jahren zu ihren 
Schillern. 

16.— 19., Mai: Schriftliche Maturitätsprüfung. 

80. Mai: Inspection des katholischen Religionsunterrichtes durch den fürsterz- 
bischöf liehen Commissär, den hochir. Herrn Prälaten Dr. Horny. 

Anlässlich der in Wien tagenden 42. Versammlung deutscher Philologen und Schul- 
männer, an der fast der ganze Lehrkörper theilnahm, wurde mit behördlicher Bewilli- 
gung ausnahmsweise während der ganzen Pfingstwoche der Unterricht ausgesetzt. 
Dagegen musste die sonst übliche Freigchung zweier Schultage seitens des Bericht- 
erstatters unterbleiben. 

Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerh. Entschließung vom 
6. Juni den Gyinnasialprofessor Dr. Josef Loos zum Director des Staatsgymnasiums 
im IX. Bezirke in Wien allergnädigst zu ernennen geruht. 

Die gottesdienstlichen Übungen wurden der Vorschrift gemäß abgehalten. 

Der Gesundheitszustand der Lehrer und Schüler war im Ganzen recht befriedigend, 
so dass der Unterricht keine wesentlichen Störungen erlitt. Die Anstalt hat jedoch den 
Tod zweier braver Schüler, des Tertianers Karl Hasch ek und des Secnndaners Moriz 
Wechsler, zu beklagen, von denen der erstere am Jö. November, der letztere am 
21. April verschieden ist 

Wegen der am 11. Juli beginnenden mündlichen Maturitätsprüfung wurde das 
Schuljahr am 8. Juli mit dem feierlichen Dankgottesdienste und der Zeugniavertheilong 
beschlossen. 

IX. Verzeichnis der öffentlichen Schüler am Schlosse 

des Schuljahres. 

Ia. Altschul Gottlieb, Baumgartner Rudolf, Beer Gotthold, Beer Hugo, Biberhofer 
Raoul, Bing Ernst, Brausewetter Oskar, Brill Arthur, Burkart Cornelius, Czuber Erich, 
Degen Ferdinand, Delannoy Renatus, Dessauer Wilhelm, Dupont Franz, Ecker Johann, 
Eger Kobert, Eißler Ernst, Fellner Hngo, Fischl Leo, Fleischer Otto, Forst Hugo, 
Fuchs Adolf, Gal Alexander, Goldschmidt Oskar, Granichstädten-Czorva Otto, Gröger 
Karl, Gruber Rudolf, Grünberger Sigmund, Haberdltzl Franz, Heiner Georg, Herz Paul, 
Hetschingh Riebard, Hirsch Karl, Hölze! Eduard, Karmin Otto, Kelsen Hans, Kern Walther, 
Klein Hans, Koch Herbert, Körber Adolf, Kohn Adolf, Laufer Friedrich, Läufer Paul. 

Ib. Lehel Alfred, Leisner Oskar, Lichtenstadt Hans, Löw-Beer Walther, Lunzer 
Ferdinand, Lunzer Friedrich, Mise» Ludwig von, Pawlik Wilhelm, Pokorny Franz, 
Pollak Hermann, Rabe Max, Rigler Friedrich von, Rosenberg Walther, Ryll Walther, 
Sachsel Fritz, Saherpökh Karl, Salcher Anton, Schein Oskar. Schlescr Alois, Schleser 
Max, Schlögl Theodor, Scbmid Otto, Schmidt Rudolf, Schüfer Wilhelm, Seeligmann Felix, 
Sehnal Richard, Simon Stanislaus, Sontag Leopold, Spitzer Otto. Steinbach Erwin, Stelze! 
Robert, Stern Rudolf, Stöhr Josef, Tesaf- Gustav, Teul.er Anton, Tarsky Kobert, Vietorls 
Edmund, Wedl Eugen, Weiß Friedrich, Wertheimstein Heinrich von. 

IIa. Baumfeld Richard, Baumgartner Leopold, Bienenfeld Otto, Boschan Heinrich 
Ritter von, Brejcha Oskar, Brutmann Rudolf, De.iky Berthold, Dessaner Ernst, Dimmer 
Albrecht, Eger Paul, Eitelberg Cornelius, Fiala Theodor, Fleck Karl, Forst Leopold. 
Fröhlich Karl, Gall Hans, Glattauer Alfred, Glattauer Robert, Gottlob Kurt, Haim Leopold, 
Ifarrer Hermann, Hartmann Eugen Ritter von, Hartmann Theophil Ritter von, Hecht 
Arthur, Heilpern Wilhelm, Heimann Heinrich, Herglotz Gustav, Herzog Richard, Höniger 
KArl, Hnber Hans, Jordan Friedrich, Juriskovirj von Hagendorf Max, Katzinger Anton, 
Keidel Oskar, Kirchner Karl, Körner Theodor, Lenotti Rudolf, Löw-Beer Ernst, Loitels- 
berger Cyrill. 

IIb. B.tcFAlfred, Böck Gustav, Hamburger Felix, Markl Hans, Martinowsky Karl, 
May Oskar, Muyer Georg, Mayer Johann, Nakowitsch Franz, Pick Ernst, Pollak Emil. 
Pollitzer Richard, Popper Hugo, Pfiwotnik Oskar, Ragendorfer Samuel, Reif Heinrich, 
Roch Egon, Schick Paul, Schloss Max, Schönberg Gustav, Schuh Hans, Schum Karl, 
Schwarz Emil, Soukup Ottokar, Stern licht Arthur, Stiasnv Rudolf, Stodolowsky Richard, 
Swoboda Ferdinand, Ullmann v. Krt'ny Karl, Weis Max," Wollah« Leopold, Widerhofer 



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Hermann Freiherr von, Wiener Albort, Witzinger Oskar, Wolfgang Theudur, Zdravkovic 
Johann, Zeemann Anton. 

lila. Bauer Felix, Becker Paul, Broda Budolf, Burstyn Gunther, Dornfest Sieg- 
mund, Ehrenfest Paul, Eibuschütz Leopold, Eisenschiml Hugo, Engelhardt Franz, Fellner 
Bruno, Feri Karl, Fischer Ernst, Fraeukel Paul, Friedmann Alfred, Frommer Wilhelm, 
Oangel Edmund, Grohmann Robert, Groß Friedrich, Hillerbrandt Anton, Horak Rudolf, 
Horvath Karl, Kern Hans, Klein Paul, Klimpel Karl, Klinger August, Krasny Emanuel, 
Maschler Heinrich, Münch Adolf, Peduzzi Eugen, Pollak Otto, Weiuber^er Julius, 
Weiß Theodor. 

III b. Köck Gustav, Kopetzky Hugo, Kramer Hans, Lamm Erich, Löwenthal Georg, 
Meiseis Albert, Ostorsetzer Hans, PeroiUa Jobann, Pollaozek Alois, Rooz Julius, Sachsel 
Eugen, Schalek Norbert, Schönhof Egon, Schreier Fritz, Simon Robert, Sitte Heinrich, 
Spobo Eduard, Spuller Hugo, Stanzel Karl, Stelzel Benno, Tenzer Emil, Vogel Her- 
mann, Wohle Renatus, Weippert Friedrich, Weybora Wilhelm, Wieschnitzky Robert, 
Woldrieh Josef, Wolf Robert, Zeitlberger Friedrich. 

IV a. Astrug Jakob, Barth Philipp, Becher Max, Berger Adolf, Bogdadli Göttien», 
de Burgoing Jean, Braun Robert, Deutsch Max, Endlicher Ernst, Ernst Theodor, Federn 
Hans, Fellner Ernst, Fena Arthur, Fiala Karl, Fränkel Walther, Franckel Edgar, Gherbel 
Moria, Gold Sigmund, Goldschmidt Hans, Gottlob Harry, Hahndel Arnold, Hanisch August, 
Hanusch Hans, Harantha Karl, Hieß Franz, HorschiU Oskar, Kleiner Juliu», Klöß Karl, 
König Hans, Kohn Paul, Kraelitz Eugen, t. Lieben Robert, Marek Emil, Schilder Victor, 
Steigelfest Siegfried, Steinbruch Arthur. 

IV b. MicbaUk Arthur, Mittler Hans, Muatatza Johann Freiherr von, Neumann 
Otto, Oppenheim Hermann, Pollack Walther, Przibram Karl, Reisz Franz, Reisz Josef, 
Richter Alois, Rigler Karl, Rosenberg Hans, Rosenthal Friedrich, Schey Albrecht Frei- 
herr von, Schloss Albert, Scbrimpl Hans, Schrödter Friedrich, Siebenschein Nathan, 
Silberer Siegfried, Sommaruga Franc Freiherr von, von Steingraber Leo, Steinhauser 
Eduard, Stigler Robert, Stowasser Heinrich, Stumfohl Lambert, Tafler Edgar, Tafler 
Roland, Telatko Leopold, Tramer Hugo, Ullcnik Franz, Ungar Paul, Vockner Josef, 
Wallisch Max, Weiß Ernst, Wengraf Julius, Werner Siegfried, Weyrich Edgar, Zienert 
Hugo, Zifferer Paul. 

Va. Baum Max, Burstyu Walther, Fabri Paul, Ft-ilcbenfeld Friedrich, Fischmeister 
Victor, Fleischer Leopold, Franke Cornelius, Friedek Siegfried, Gaismaier Josef, Götzl 
Alfred, Huber Siegfried, Kaan Ernst, Kalmus Eugen, Kantor Arthur, Karwath Edler von 
Wilrdeburg Karl, Klein Friedrieb, König Arthur, König Hans, Kubice k Eduard, Lederer 
Ludwig, Leiser Richard, Lewis Alfred, von Lützow Siegfried, Lunzer Wilhelm, Maday 
Arthur, Menzel«?» Theodor, Möller Maximilian, Schuster Friedrich. 

Vb. Martina Aldo, Mayer Eugen, Pietsch Eduard. Reitinger Emil, Ruczka Ludwig, 
Schlesinger Alfred, Schloss Hans, Sewczik Alexander, Simon Alfred, Spitzer Ernst, Spohn 
Friedrich, Steiner Emil, Steiner Riebard, Stern Richard, Symandl Hugo, Tittinger Wilhelm, 
Udvarnovsky Wilhelm, Ullmann Oskar, Ulman Ernst, Vockner Richard, Weinberger 
Leopold, Weiß Friedrich, Weybora Bernhard, Windner Leopold, Zoller Robert, Zoder Richard. 

VI. Dittler Walther, Eitelberg Max, Fischmeister Anton, Furcht Walthcr, Gereon 
Alfred, Grengg Georg, Gröger Otto, Grünebaum Egon Ritter von, Juriskovid von Hagen- 
dorf Rudolf, Kornitzer Leon, Kowarschik Josef, Kreilisheim Richard, Landau Siegfried, 
Mandowsky Erich. Mantler Richard, Marcus Emil, Mayer Arthur, Patzauer Hans, Richter 
Richard, Schaffer Franz, Schey Hubert Freiherr von, Siegl Max, Simon Hermann, 
Smetaczek Alfred, Stiasny Gustav, Stumfohl Wolfgang, Terfy Heinrich, Vogl Franz, 
Weis Hans, Weisweiller Gustav, Zeller Karl. 

VII. Abel Othonio, Altschul Alfred, Bittner Julius, Bittner Ludwig, Bock Friedrich, 
Böhm Karl Ritter von, Bornett Siegfried, Bosch Rudolf, Bukowski Wilhelm Ritter von 
Ossoria, Czeczowiczka Hugo, Dimmer Gottfried, Ehrmann Eduard, Feitel Anselm, Frank 
Felix, Fridezko Rudolf, Fürth Friedrich Ritter von, Heller Konrad, Juriskovk- von 
Hagendorf Karl, Kerner Rudolf Ritter von Marilaun, Klein Robert, Kopetzky Josef, Kosek 
Heinrich, Kraus Julius, Landauer Oskar, Leonhard Otto, von Lieben Ernst, Löwenthal 
Hans, Marcus Hugo, Meiseis Benno, Pajk Milan, Pornitza Victor, Przibram Hans, Richter 
Wilhelm, Schückher Heinrich, Sommaruga Ernst Freiherr von, Sonnenschein Richard, 
Tita Friedrich, Tursky Albert, Walter Hans, Weiß Bruno, Wilfling August, Woldiich 
August, Wolff Ludwig. 

VIII. Bach Robert. Baumgartner Hermann Freiherr von, Czeczowiczka Albeit, 
Danesch Karl, Hobrucki Franz Ritter von Dobruty, Erritz Frans, Eschenbacher Max, 
Fellner Alfons, Friedmann Gustav, Fröschl Richard, Gabriol Gustav, Glas Ernst, Grosser 
Oskar, GrUnblatt Richard, Gutmann Friedrich, Hellmer Edmund, Horschitz Felix, Koegler 
Hans, Marchetti Egon, Marcbetti Remigius, von Mise» Heinrich, Oppenheim Mori/., 
Ottmann Franz. Pr^e Wilhelm, Renzhausen Alexander, Scheu Gustav, Schreiber Alfons, 
Schuster Walther, Springer Sigmund, Spuller Gustav, Steiner Bruno, Sternbach Wil- 
helm, Sternberg Moriz, Strauß Wilholm, Thausig Hans, Weiß Ernst, Wuchert Hans. 
Zakncky Karl. 



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- 42 — 



X. Statistik der Schüler. 



1. Zahl. 

Zu binde 1801 0g ...... . 

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Während «los Schuljahre« ttln- 
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Katholisch dos lateinischen Kit-. - 


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8. Nach dem Wohnorte der 






























Eltern. 






























Ort san <T c)iöri cp iIp h 






























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Danach ist das Endergebnis für 






























1891/92: 






























1. Fortgangseiasse mit Vorzug 


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8. Geldleistungen der 






























Schüler. 




























Das Schulgold zu zahlen waren 






























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Zur Hälfte waren befreit: 






























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Ganz befreit waren: 






























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Uas Schulgeld betrug im Ganzen : 






























Im 1. Semester fl. 0.700 • — 






























. 2. , 9.487*60 






























Zusammen fl llt.137 -äü 



























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- 45 - : 



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• • • . 



Die Aufnahm*- 
tuen betrugen 
fl. 

Die Lehrmittel- 
beiträge betru- 
gen . . . . fl. 

Taxen für Zeug- 
nisdnplicate fl. 



Summe fl. 



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9. Besuch (leg Unter- 
richts in den rclat.- 
obligateii u. nicht ohli- 
£titen GegenstUnden 

Kalligraphie 

Freihandzeichnen I. Cur« 

III. . 

Stenographie . . I. „ 

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Gesang .... I. „ 
m .... 1 1 „ 
Turnen .... I. „ 

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IV. „ 

V. , 

Französisch (arn Franz 
Josef-Gymnasium). . . 

10. Stipendien. 

Anzahl der Stiprndi«>n 
GftMmmthetrag der Sti- 
pendien . . . . . . fl. 



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XL Kundmachung für das Schuljahr 1893/94. 

Das Schuljahr wird am 18. September um 8 Uhr mit einem feier- 
lichen Gottesdienste eröffnet, an weichein alle katholischen Schüler 
theilzunchmen haben. Der regelmäßige Unterricht beginnt am 19. Sep- 
tcra her. 

Für die An fna h m sp r ü f u n ge n zum Eintritt in die t Ciasse sind zwei Termine 
bestimmt. Der erste fällt an das Ende des abgelaufenen Schuljahres auf den 16. und 16., 
erforderlichenfalls auch auf den 17. Juli, der zweite in den Anfang dos neuen Schill* 
jähre* auf den 16. und 17., erforderlichenfalls auch auf den 18. September. Für den 
ersten Prüfungstermin erfolgt die Einschreibung am 14. Juli, für den zweiten Termin 
am 15. September, und zwar jedesmal von 8—11 Uhr im I. Stock (Lehrzimmer Ia) in 
Anwesenheit der Eltern oder dereu Stellvertreter. Neu eintretende Schüler haben sich 
mit dem Taufscheine (Geburtsscheine) über das vollendete oder in demselben 
Kalenderjahr zur Vollendung gelangende zehnte Lebensjahr auszuweisen. Außerdem 
haben diejenigen Schüler, welche die Volksschule öffentlich besucht haben, von der 
Volksschule ausgestellte Sihulnnciirichten vorzuweisen. Die Aufnahme hängt von dem 
guten Erfolg der Aufnahins prüfun g ab, welche an den angegebenen Terminin 
morgens um 8 Uhr schriftlich, nachmittags um 3 Uhr mündlich stattfindet. Gefordert 
wird hiebei: jenes Maß von Wissen in der Keligionslehre . welches in den ersten 
vier Jahrescursen der Volksschule erworben werden kann, Fertigkeit im Lesen und 
Schreiben der deutschen in.d der lateinischen Schrift. Kenntnis der Elemente Mi der 
Formenlehre der deutsehen Sprache, Fertigkeit im Analysieren einfacher bekleideter 
Sitze, Bekanntschaft mit den Kegeln der Rechtschreibung und richtige Anwendung 
derselben beim Dictandoschreiben, Übung in den vier Rechnungsarten in ganzen Zahlen. 
— Privatschülor, welche keine Schulnachrichten besitzen, haben vor der Aufnahm*. 



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46 - 

prüfung eine vom O rtss c h u lr a t h e ausgefertigte Bestätigung ihres Privat- 
Studiums vorzuweisen. In jedem der genannten Termine wird Über diese Aufnahme 
endgiltig entschieden. Eine Wiederholung der A 0 f n a h m s pr U f ung, sei es an 
ein und derselben oder an einer anderen Lehranstalt, ist laut Min.- 
Erlasscs vom 2. J anner 1886 unzulässig. 

Die Einschreibung in eine höhere als die I. Classe findet am 16. September 
von 8—11 Uhr in der DircctionskanzUi statt In diesem Fallo ist entweder ein Staat* 
giltiges, mit der Abgan gsbestätigu n g versehenes Zeugnis Uber das Schuljahr 1893 
vorzuweisen oder eine Aufnahmeprüfung abzulegen. 

Die Aufnahme derjenigen Schüler, welche bis zum Schlüsse des Schul- 
jahres 1893 der Anstalt angehört haben, findet am 16. und 17. September von 
8 — 11 Uhr im Lehr/immer der Va Classe ( Erdgeschoss) statt. Hiebei muss das letzte 
Semestraizeugnis vorgewiesen werden. Wer die rechtzeitige Meldung 
unterlägst, verliert den Anspruch auf die Aufnahme. Briefliche oder telegra- 
phische Anmeldungen werden nicht berücksichtigt. 

Bei der Einschreibung haben die neueintretenden Schiller die Aufnahms- 
taxe von 2 fl. 10 kr., alle Schüler aber den Le h r m it tel b e itr ag von 2 fl. zu entrichten. 

Schüler, welche in zwei unmittelbar aufeinander folgenden Semestern die dritte 
Fortgangsclaase erhalten haben, müssen die Anstalt verlassen. Gesuche um ausnahms- 
weise zu bewilligende Belassung solcher Schiller des U n t er g y m n asi u m s an der 
Anstalt müssen an den hohen k. k. n. ö. La n d essch u Irath gerichtet und bis 
längstens 16. Juli bei der Direction des Gymnasiums eingebracht sein. Wenn ein 
unfreiwilliger Repetent im zweiten Semester ein Zeugnis zweiter oder dritter 
Classe erhalten hat, so muss er die Anstalt verlassen. 

Die Wiederholung s- und Nachtragsprüfungen, ferner die Aufnahme- 
prüfungen für höhere Classen werden in den Lehrzimmern derjenigen Classen, in 
welche die Geprüften nach gut bestandener Prüfung versetzt würden, am 16. und 18. Sep- 
tember vormittags von 8 — 12 Uhr und nachmittags von 3—6 Uhr vorgenommen. 

Die Zulassung zur Theilnahme am Unterrichte in einem freien Lehrgegen- 
stande wird bei der Direction durch eine schriftliche Anmeldung angesucht, welche bei 
den Schülern der unteren Classen die Unterschrift des Vaters oder gesetzlichen Vertreters 
als Zeichen der Zustimmung enthalten muss. Durch die erwirkte Zulassung wird 
das freie Lehrfach für den Schüler insofern« ein Pflichtgegenstand, als er dem Unter- 
richte durch das ganze Semester beiznwohnen und sich allen Übungen mit un- 
unterbrochenem Fleiße zu unterziehen hau Der Rücktritt eines Schülers während 
des Semesters wird nur aus rücksichtswürdigen Gründen von der Direction gestattet. 
Das eigenmächtige Ausbleiben von einem solchen Unterrichte wird bei Bestimmung der 
allgemeinen Fleißclasse in Anrechnung gebracht. 

Die Aufnahme der P ri v ati ste n unterliegt denselben Bedingungen, an welche 
die Aufnahme der öffentlichen Schüler geknüpft ist. Dem Gymnasium bereits ange 
hörige Privatisten müssen spätestens am 1. October gemeldet sein. Die A u f- 
nahmstaxe und der Leb. rm itte 1 bei trag ist bei der Einschreibung, das 
Schulgeld vor der Prüfung zu entrichten, widrigenfalls die Vornahme 
derselben verweigert wird. 

Die Privatisten haben sich regelmäßig zu den S em est ral p r (I fu n gen einzufinden, 
oder sie hören auf, Schüler der Anstalt zu sein. Eine Privatistenprüfung Uber zwei oder 
mehrere Semester an einem Prüfungstermine kann nur mit besonderer Bewilligung 
des k-k.n.ö. Landessch ul rath e s abgelegt werden. 

Briefliche (telegraphische) Mittlieilungcn und Anbagen amtlicher Natur, 
welche während der Ferien an diu Anstalt gerichtet werden, sind, wenn sie eine 
rechtzeitige Behandlung, beziehungsweise Erledigung erfahren sollen, an die Direction 
des Gymnasiums, nicht an die Person des Unterzeichneten zu richten und für eine 
etwa gewünschte Antwort mit den erforderlichen Briefmarken /.u versehen. 



Der Unterzeichnete fühlt sieh zum Schlüsse verpflichtet, im Namen der Anstalt 
für die vielen derselben gewidmeten Schenkungen und hochheizigen Unterstützungen, 
welche mittellosen, fleißigen und wohlgesitteten Schülern zutheil wurden, sammtlichen 
edlen Spendern den wärmsten Dank mit der Bitte auszusprechen, der Anstalt ihr geneigtes 
Wohlwollen auch fernerhin zu bewahren. 

Wien, am H. Juli 1893. 

Friedrich Slaineczka, 

k. k. Dirertor. 




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